Erscheint täglich in mindestens zwei Blättern. Abonnementspreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 K 50 4 2. und 3. Monat im Quartal 1 J. 3. Monat 50 Durch den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 à mehr Oestellungen ninnnt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Anzeigenpreis für die Zeile oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 4. Reklamezeile 80 3. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Planderer, Sonntags Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Fernsprech=Anschluß Nr. 10. Auflieferung größerer Anzeigen tagsvorher bis 10 Uhr vormittags. kleinerer bis 5 Uhr abends. Größere Anzeigen für die Sonntags=Ausgabe bis Freitag 6 Uhr aben###. kleinere bis Samstag 10 Uhr vormittags. Bei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage wird der für Aufträge bewilligte Rabatt hinfäz. Ne 236. Paderborn, Montag, den 29. Auaust 1902. K 1T Hierzu Praktischer Ratgeber. C. L. V. Unkenutnis oder Entstellung. Die Deutsche Nahrungsmittelrundschau behauptet in einem Artikel:„Zur Nachuntersuchung von Fleisch in den städtischen Schlachthäusern“, daß die Mehrheit des preußischen Landtages eine Gesetzesbestimmung durchgesetzt habe, wonach frisches Fleisch ohne jede besondere Kontrolle, sofern es nur von einem ländlichen Fleischbeschauer begutachtet worden sei, in Zukunft ungehindert eingeführt werden dürfe. Diese ländlichen Fleischbeschauer seien nun aber durchaus nicht immer wissenschaftlich vorgebildete Tierärzte, sondern vielfach„andere beliebige Personen, die zu diesem Zwecke einen Fleischbeschaukursus durchgemacht hätten.“ Diese ganze Darstellung, welche der Verfasser des Artikels dazu benutzt, um die„wunderlichen Blüten“ zu charakteri sieren, die seiner Meinung nach die nahrungsmittelhygienische Gesetzgebung treibt, ist natürlich falsch, was man eigentlich erwarten sollte, daß es dem Redakteur aus den langwierigen Verhandlungen über diese sogenannte Freizügigkeit des Fleisches bekannt geworden sein sollte. Sofern das Fleisch nur von einem Laienfleischbeschauer untersucht worden ist, behalten nämlich die Städte mit öffentlichen Schlachthäusern nach wie vor das Recht, bevor das Fleisch in den Verkehr gebracht wird, eine Nachuntersuchung in den städtischen Fleischbeschauämtern vorzunehmen. Nur wenn die Untersuchung durch einen approbierten Tiecarzt erfolgt ist, dann allein soll die allgemeine Nachuntersuchung wegfallen. Gegen die Berechtigung dieser letzteren Bestimmung aber, wie sie lediglich vom preußischen Landtage gewollt ist, bringt auch die Nahrungsmittelrundschau keine stichhaltigen hygienischen Gründe vor. Sie stellt im Gegenteil die Verläßlichkeit der Beschau der wissenschaftlich gebildeten Tierärzte ganz allgemein in Gegensatz zur Beschau der„auf Fleischbeschau gewissermaßen dressierten Persönlichkeiten“, und diesem Bedenken hat ja auch die Majorität des preußischen Landtages durchaus Rechnung getragen. Nun aber noch einen Unterschied zwischen der Beschau von wissenschaftlich gleich vorgebildeten Leuten, nur weil der eine innerhalb, der andere außerhalb eines öffentlichen Schlachthauses angestellt ist, machen zu wollen, wie es seitens der Städte geschieht, lediglich, um sich ihre Einnahmen aus der Fleischbeschau zu erhalten, das muß als eine völlig unberechtigte Forderung bezeichnet werden, dopvelt ungerechtfertigt aber, wenn man die Anforderungen kennt, welche die Fleischbeschau in den Städten vielfach an die Tierärzte stellt. So gibt ein Tierarzt im„Tag“ an, daß er im Kölner Schlachthofe an manchem Tage bis 200 Rinder, 700 Schweine zu beschauen hatte. Kein Wunder, daß dann von völlig unparteiischer Seite dem Direktor eines städtischen Vieh= und Schlachthofes, Amtstierarzt Zschocke, Plauen in Sachsen, in einem Artikel in der Deut schen Tierärztlichen Wochenschrift vor kurzem zugegeben wird, daß die Fleischbeschau in einem Schlachthause eine derartig anstrengende, körperliche und geistig ermüdende Tätigkeit sei, daß es vorkomme, daß nach einer gewissen Zeit strengen Dienstes der untersuchende Tierarzt seine Arbeit nur noch mehr oder weniger mechanisch tun könne. Diese gleiche Beobachtung kann aber besonders derjenige machen, der sich die Mühe nimmt, die Untersuchung des eingeführten frischen Fleisches in einem städtischen Untersuchungsamt, z. B. in Berlin, sich anzusehen. Hier werden in dem Zeitraum von noch nicht einer Stunde oft Hunderte von halben Schweinen und Rindervierteln von einem einzigen Tierarzt untersucht". C. L. V. Endlich eine Statistik der Schlachtungen. Endlich scheint man damit vorzugehen, die von uns schon vor zwei Jahren aufgestellte Forderung, daß die allgemeine Durchführung der Schlachtviehbeschau dazu benutzt werden möchte, eine bessere und raschere Statistik der Schlachtungen und damit des Fleischkonsumes zu schaffen, erfüllen zu wollen. Von den verschiedenen Landesregierungen sind Verfügungen erlassen worden, wonach von den Fleischbeschauern regelmäßig statistische Nachweise über die Anzahl der von ihnen untersuchten Tiere, in Preußen vierteljährlich, in Bahern monatlich, angefertigt und eingereicht werden sollen. Die erste dieser Aufstellungen soll über die Zeit vom 1. Juli d. J. ab berichten. Es ist sehr erfreulich, daß es endlich gelungen ist, diese Statistik durchzusetzen, denn wenn man bedenkt, wie ungenau alle unsere Berechnungen über den Fleischkonsum bisher waren, da uns bisher Nachweise über den Umfang der Schlachtungen meist nur aus den öffentlichen Schlachthöfen vorlagen, und auch diese meist erst nach weit über Jahresfrist veröffentlicht wurden, so muß man es als einen großen Fortschritt bezeichnen, wenn wir in Zukunft mindestens vierteljährliche genaue Zahlen über alle gewerbsmäßige Schlachtungen im Reiche bekommen. Driugend zu wünschen ist nur, daß die Veröffentlichung des gesamten Resultates stets möglichst rasch erfolgt und daß für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni d. J. diese Statistik noch gleichfalls nachgeholt wird. Soviel uns bekannt, beabsichtigt der Landwirtschaftsminister für Preußen außerdem noch bei den jeweiligen Viehzählungen eine Erhebung über den Umfang der Haus schlachtungen, soweit dieselben der Fleischbeschau oder der Trichinenschau nicht unterliegen, anstellen zu lassen, so daß wir auch in dieser Beziehung dann zu genaueren Zahlen, welche die Statistik der gewerblichen Schlachtungen zu ergänzen in der Lage sind, kommen können. Es ist das gleichfalls als sehr dankenswert zu begrüßen und ist zu hoffen, das auch hier ein einheitliches Vorgehen der Bundesstaaten, soweit in denselben die Fleischbeschau noch nicht allgemein auch bei Hausschlachtungen durchgeführt ist, herbeigeführt wird. Politische Tagesübersicht. Paderborn, 29. August 1904. K. Der Schulunterbaltungsgesetzentwurf soll, wie die Hamb. Nachrichten hören, in den Vorbereitungen soweit gefördert seien, daß nächstens an seine endgültige Aufstellung geschritten werden kann. Es wäre Aussicht, daß der Entwurf dem Landtage in einem verhältnismäßig frühen Stadium des nächsten Tagungsabschnittes unterbreitet werden könnte. ** Der Reichskunzler hat bekanntlich vor längerer Zeit eine Umfrage über eine Verkürzung der Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiterinnen veranstaltet. Die hierauf von den Gewerbeuspektoren erstatteten, meist sehr umfangreichen Berichte sind inzwischen im Reichsamt des Junern einer Prüfung und Bearbeitung unterzogen worden. Sie bilden die Grundlage für eine Denkschrift, die dem Bundesrat zugehen, und in der die Frage der allgemeinen Einführung eines zehnstündigen Maximalarbeitstages für die gewerblichen Arbeiterinnen erörtert werden soll. Die eingelaufenen Gutachten zeigen zwar, daß die Ansichten über eine so tiefgreifende Verkürzung der Arbeitszeit noch vielfach stark auseinandergehen, und daß insbesondere in den Kreisen der Arbeitgeber die Bedenken dagegen weit überwiegen. Die Mehrheit der Gewerbeinspektoren hat trotzdem schließlich, namentlich aus Gesundheitsrücksichten, eine Verkürzung der Dauer der Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiterinnen befürwortet und darauf hingewiesen, daß eine solche bereits in vielen Industriezweigen ohne weseutlich nachteilige Folgen eingeführt ist. Man darf, der Frankf. Zta zufolge, annehmen, daß sich die Denkschrift des Reichsamts des Innern in der Hauptsache auf denselben Standpunkt stellen wird. * E i n S t ü c k c h e n e g t e r„ T o l e r a n z“ w i r d a u s Halle a. S. berichtet. Wir lesen in liberalen Blättern:„Der katholische Stadtrat Winter wünschte den stellvertretenden Vorsitz in der städt. Armenverwaltung zu übernehmen, als dieses Amt freigeworden war. Hiergegen wurden die Armenbezirksvorsteher beim Oberbürgermeister mit der Begründung vorstellig, daß bei einem Manne, der in allen die katholische Kirche betreffenden Fragen in erster Reihe stünde und die führende Rolle spiele, die Befürchtung nahe liege, sein Glaubenseifer könne ihn verleiten, auch auf dem Gebiete der Armenverwaltung nach dieser Richtung agitatorisch zu wirken. Der Oberbürgermeister gab eine zufriedenstellende Antwort. Als aber das Stadtoberhaupt und der neu ernannte erste Vorsitzende des Armendezernats aus Urlaub gingen, übernahm Studirat Winter doch den Vorsitz. Daraushin beschlossen die Armenbezirksvorsteher, keiner Sitzung beizuwohnen, in welcher Stadtrat Winter den Vorsitz führen würde, und. wenn er dauernd einen leitenden Posten in der Armenverwaltung einnehmen sollte, ihre Aemter niederzulegen. Nur zwei Vorsteher fehlten in der Versammlung. die außerdem einen Protest an das Oberbürgermeisteramt richtete. Vorläusig ist der Konslikt indessen dadurch vertagt worden, daß der erste Vorsitzende zurückgekehrt ist und den Vorsitz wieder übernommen hat.“ Es hätten einmal irgendwo katholische Stadtverordnete gegenüber einem protestantischen Stadtrat eine ähnliche„Duldsamkeit" zeigen sollen! Dann würde sofort ein ohrenbetäubender Lärm von Memel bis Trier sich erhoben haben, und der Evangelische Bund hätte eine Anzahl Zeitungsartikel und Versammlungsreden aus dem Falle gemacht. Der Verband mittlerer Justizbeamten Deutschlands hielt vor kurzem seine Hauptversammlung in Posen ab. Aus den Verhandlungen sei folgendes hervorgehoben: In der Gleichstellungsfrage der Amts= und Landgerichtssekretäre mit den Verwaltungsbeamten wird beschlossen, vorläufig eine abwartende Stellung einzunehmen. Ueber die Stellung der Sekretäre bei den Gewerbegerichten ist eine Denkschrift an das Ministerium zu richten, worin der Meinung Ausdruck gegeben werden soll, daß die Gemeinden nicht berechtigt sind, Gewerbegerichtsschreiber zu ernennen, die nicht die Qualifikation zum Gerichtsschreiber haben. In der Reserveoffiziersfrage geht die Meinung der Versammlung dahin, daß alle Bezirkskommandeure über die Stellung der Gerichtsaktuare aufzuklären seien, damit diese in allen Landwehrbezirken gleichmäßig zur Offizierswahl zugelassen werden. Dabei wurde festgestellt, daß namentlich in den letzten Jahren viele Gerichtsschreiber zu Reserveossizieren gewählt und befördert wurden. Die Gründung einer Sterbekasse wird vorläufig nur für Preußen ins Auge gefaßt. Als TaDer Organist. „Es geht ihm leider schlecht genug. Das Scharlachsieber ist ausgebrochen und jetzt die ungünstigste Jahreszeit; dabei der dichte Londoner Nebel, so daß die Leute in großer Zahl dahingerafft werden. Hier im Schlosse haben die Leute alle den Kopf verloren; die vielen neuen Dienstboten sind bei den ersten Krankheits=Erscheinungen fortgegangen, die alten waren von der neuen Herrin entlassen. Sie liegt jetzt auch fast ganz ohne Pflege, nur eine junge französische Zofe ist bei ihr, aber auch diese hat schon gedacht, morgen abzureisen.“ „Wer pflegt denn meinen Onkel?“ fragte der Neffe besorgt. „Die alte Verwalterin, Frau Brunn, ist bei ihm. Sie und der alte Portier sind allein noch überig geblieben von der alten Dienerschaft; sie helsen nach besten Kräften.“ :„Ist Lady Merlin denn auch erkrankt?“ „Gewiß, sogar sehr gefährlich; ihr Zustand ist noch menschlicher Ueberzeugung hoffnungslos. Aber, Franz, mein lieber junger Freund, ich freue mich, daß Sie hier sind; ich habe Sie ja schon als kleines Kind gekannt. Doch muß ich fort; ich habe viel im Dorfe zu tun. Aber hüten Sie sich, daß Sie nicht auch krank werden.“ „Ich kann mich der Gefahr der Ansteckung nicht entziehen, Herr Doktor, und muß dann die Folgen tragen. Jetzt will ich meinen Onkel pflegen, denn er bedarf meiner Hilfe.“ „Sie verstehen aber gar nichts von Krankenpflege,“ wandte der Arzt besorgt ein. „Mein Herz wird mich lehren, was ich machen soll, und jedenfalls tue ich nach besten Kräften. Aber wollen Sie mir nicht einige Winke geben?“ Der Arzt besann sich einen kurzen Augenblick.„Kommen Sie schnell mit mir,“ entschied er dann und kehrte mit dem jungen Herrn ins Krankenzimmer zurück. Frau Brunn konnte kaum ihre Freude bei diesem unerwarteten Besuch verbergen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als #e hörte, daß der junge Herr die Pflege des Oheims selbst übernehmen werde. Er war in früheren Jahren stets der Liebling des Hauses gewesen und seine Verbannung aus dem Schlosse hatte das Herz der treuen Dienerin mit tiefer Wehmut erfüllt. Während der solgenden Nacht wich der Neffe keinen Augenblick vom Bette des Kranken, obgleich er nach langen Reise selbst notwendig der Ruhe bedurfte. Der Patient lag noch immer in wilden Fieberphantasien; es war die Krisis und nach der Aussage des Arztes mußte bald ein Wendepunkt eintreten. Gegen Morgen wurde der Kranke ruhiger und bald fiel er in einen ruhigen, erquickenden Schlummer. Franz Burgfeld— oder vielmehr Franz Merlin, wie er sich wieder nannte, seitdem er Englands Boden wieder betreten hatte, wagte kaum zu atmen, aus Furcht, den Schlaf des geliebten Kranken zu stören. Als der gute Doktor am nächsten Tage wieder in das Krankenzimmer trat, kniete der Neffe am Bette des alten Herrn, der zu neuem Leben erwacht und segnend die Hand auf dem Haupte des Jünglings ruhen ließ. Leise und unbemerkt zog sich der Arzt zurück; er wußte, daß die Gegenwart des Nefsen dem Patienten die beste Genesung bringen würde. —* „* Bertha Hartung ging im Hause ihres Vaters unruhig umher. Nirgends fand sie Ruhe; keine Arbeit konnte sie zerstreuen oder ihre Gedanken fesseln. Vergebens durchsuchte sie den ganzen Garten in der Hoffnung, ein sicheres, verborgenes Versteck zu finden, dem ein Brieschen von ihrem Geliebten anvertraut war. Sie wußte nicht, was sie von seinem unerklärlichen Schweigen denken sollte, und zermarterte ihren armen Kopf mit allerlei erdenklichen Möglichkeiten. So war es denn kein Wunder, daß ihre Wangen immer schmaler und bleicher, ihr Gang und ihre Haltung schleppender wurde und der Vater mit seiner Gaitin ernstlich Rücksprache nahm, ob es nicht besser sei, das Töchterlein zu Verwandten aufs Land zu schicken. Doch diesem Plane setzte die junge Dame energischen Widerstand entgegen. Der Gedanke, jetzt die Stadt zu verlassen, so lange sie über das Geschick ihres Geliebten vollständig in Ungewißheit war, schien ihr schlimmer zu sein als der Tod. Daher überredete sie die Eltern, es sei nicht der geringste Grund zur Besorgnis vorhanden und sie fühlte sich frisch und gesund. Wenig zufrieden mit dieser Versicherung fragte die besorgte Mutter ihre älteste Tochter Marie um ihren Rat. Diese kannte allein den Grund der traurigen Veränderung, hütete sich aber wohl, davon reden, und schlug Aufheiterung und Zerstreuung vor. Die zärtliche Mutter befolgte gern den Rat ihrer erfahrenen, verständigen Tochter. Sie beeilte sich, Berthas Freundinnen und einige bekannte junge Herren zu einer kleinen Festlichkeit zu laden, zu der auch Fräulein Willford und der Organist hinzugezogen werden sollten. Wie man es vermutet hatte, traf es ein. Die junge Dame nahm die Einladung an; der Organist hingegen hatte wie gewöhnligh für derartige Zerstreuungen keine Zeit. Eine kleine heitere Gesellschaft war in Frau Dr. Hartungs Empfangszimmer versammelt, und ihr lebhaftes Geplauder drang hinüber zu der entlegenen Fensternische, in der Bertha mit Tränen in den Augen i#s sum dastand, und teilnahmslos dem bunten Getriebe zuschaute. Da weckte eine wohlbekannte Stimme sie plötzlich aus ihrem trüben Sinnen und Helene Willford legte sanft ihre Hand auf den Arm der bekümmerten Freundin. Sie führte die Willenlose in die Einsamkeit des großen, wohlgepflegten Gartens und sprach tröstend auf sie ein.„Ich glaube, Bertha,“ sagte sie in vertrauenerweckendem Tone,„du hast etwas auf dem Herzen, was dich drückt. Ist es dir nicht eine Erleichterung, dich auszuspeehen?“ Bertha zögerte. Helene war die einzige unter ihren vielen Freundinnen, der sie vollkommen vertraute, und seit längerer Zeit stand sie mit ihr in in igem Verkehr. „Ich crrate vielleicht deinen#####er, oder besser gesagt, ich weiß gewiß mehr davon, wie du ahnst," fuhr Helene leise flüsternd sort. Die Freundin erschrak. Sie erinnerte sich des Tages im Restaurant; der Organist hatte zweifellos ihre Unterredung mit Franz Burgfeld angehört und dann mit der a* gungsort für die nächste Hauptversammlung wird Frankfurt a. M. gewählt. I Herzog Pau! Friedrich von Mecklenburg=Schwerin! Fie beste Gelegenheit sich mit einer und Prinz Heinrich XVIII. von Reuß=Schleiz=Köstriz, sind.### 0-11.1n1- Eannd..# Zeitung bekannt zu machen, zu Rittern des Elefanten=Ordens, Polizeipräsident v. Schenk in Wiesbaden ist zum Kommandeur des dänischen Danebrog= Ordens II. Kl. ernannt worden. & Nach einer Meldung des Berliner Lokalanzeigers aus Okahandia vom Samstag kehrt der Generalstabschef Oberstleutnant de Beaulien wegen eines Herzleidens nach Deutschland zurück. Der Major des Generalstabes, Quade, übernahm in Owikokorero bereits seine Geschäfte. * Der Kreuzztg. zufolge ist durch einen königlichen Erlaß vom 19. d. M. angeordnet worden, in das allgemeine Kirchenebet bis auf weiteres Fürbitte für die deutschen ampfer in Südwestafrika einzuschieben. * Es soll nach der Post nunmehr feststehen, daß ein Teil der Manöver der Dürre wegen ausföllt. Es sollen angeblich nur abgekürzte Herbstübungen in der Nähe von und auf Truppenübungsplätzen stattfinden, z. B. im Bereiche des VII. Armeekorps. Selbst in der Umgegend der Uebungsplätze müsse mit Wasserkolonnen gerechnet werden, da die Brunnen die für eine Division ungefähr erforderlichen 170000 Liter für den Tag nicht liefern können. Römischer Brief. E Rom, 24. Aug. Der im südlichen Italien und besonders in Sizilien noch immer herrschende krasseste Aberglaube hat neuerdings zwei Menschenleben als Opfer gefordert. In Terrasini in der Provinz von Palermo wohnten die Eheleute Locacomo, kleine Grundbesitzer, die ein sehr geregeltes und ruhiges Leben führten und niemandem etwas zu Leide taten. Frau Antonia Lacacomo kam nun aus unbekannten Ursachen in dan Ruf, eine„Fattuchiera", d. h. eine Art Hexe zu sein, und das war ihr Verderben. Alle Welt im Orte mied sie und bezeichnete sie öffentlich als Hexe. Man bekreuzigte sich, wenn man ihr begegnete, und besprengte die Stelle mit Weihwasser, wo sie geweilt hatte. Nichts half das Zureden einiger vernünftiger Personen, nichts das Dazwischentreten der Ortsgeistlichkeit. Als nun vor einigen Tagen ein junges Mädchen plötzlich gestorben war, gab man dieser unglücklichen Frau die Schuld. Gestern abend nun drangen mehrere Verwandte des gestorbenen Mädchens, voran der Vater, in das Haus der Locacomos und töteten zuerst den Mann mittelst Messerstichen. Dann aber holten sie die Frau aus ihrem Bette und verbrannten sie durch Petroleum. Nach der Tat gingen die Mörder im Bewußtsein, die Welt von einer Hexe und ihrem Manne befreit zu haben, ruhig nach Hause. Merkwürdigerweise mehren sich in Italien in ganz besonderer Weise die Diebstähle von Altertumsgegenständen. In Turin wurden einem der bedeutendsten Antiquare, dem Prof. Campunelle, Gegenstände in einem Werte von mehr als 10000 Franken entwendet. Man muß fast zu der Annahme kommen, daß es sich bei dieser Art von Diebstählen um das planmäßige Vorgehen einer internationalen Diebes bande handelt, die sich gleichzeitig mit der Ausfuhr der gestoh lenen Antiquitäten sowie mit deren Verkauf befaßt. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, auch nur irgend eine Spur der Diebe zu finden. Die allgemeine Volksabneigung gegen die— Automobile wird in einigen Gegenden Italiens immer stärker. Das Gefährt, in dem die Prinzessin Lätitia von Savoyen, verwitwete Herzogin von Aosta, saß, wurde in nächster Nähe der piemontesischen Hauptstadt mit Steinen beworfen, die indes keinen nennenswerten Schaden anrichteten. Weit schlimmer erging es dem Baron Franchetti aus Florenz, der nebst seinem Chauffeur von der wütenden Menge einer von ihm durchfahrenen Ortschaft fast gesteinigt worden wäre. Beide wurden schwer verwundet. Lokales und provinziellep. Eeeignete Nachrichten aus dem Kreise unserer Abonnenten sind stets erwünscht. Nodk diuck der mit Ortginalzeichen versehenen Berichte ist ohne Queklenangabe verboten. Paderborn, 29. Ang. Gestern mittag starb infolge von Brechruhr Pfarrer Konrad Niggemeyer in Rösebeck, Kreis Warburg. Der Verstordene war geboren am 24. Jan. 1839 zu Atteln, zum Priester geweiht am 14. Aug. 1868, wirkte als Vikar in Rüthen seit 27. März 1871 und als Pfarrer in Rösebeck seit 24. Okt. 1893. Er ruhe in Frieden! 2 Salzkotten, 27. Aug. Mementomori! Gestern morgen fiel der Schreinermeister Joseph Drolshagen hierselbst durch einen Fehltritt von dem obersten Boden seines hohen Hauses mehrere Stockwerk tief auf den Flur herab, wo man ihn befinnungslos auffand. Die innern Verletzungen waren so stark, daß er heute mittag seinen Leiden erlegen ist. Büren, 27. Aug. Am vergangenen Donnerstag beehrte der hochwü. Weihbischof Dr. Augustinus Göckel seine Vaterstadt mit einem Besuche. Bei dieser Gelegenheit erschien er mit seinem Bruder, dem Gerichtsrate, auf dem Rathanse und übergab dem Bürgermeister Vonnahme namens der Familie Gockel das Bild des verstorbenen Amtmanns Gockel, des Vaters des hochwst. Herrn. Das Bild ist ein gutgetroffenes Oelgemälde in prachtvollem, kostbarem Goldrahmen und soll auf dem Sitzungszimmer des Rathauses aufbewahrt werden. Die ganze Bürgerschaft von Büren wird mit lebhaftem Dank für die sinnreiche und wertvolle Gabe gegen den hohen Spender, den Ehrenbürger der Stadt, diese Nachricht entgegennehmen. Durch das Bild wird das Andenken an den Amtmann Gockel, der Schwester darüber gesprochen. Nun, es konnte ihr im Grunde ihrer Seele nur lieb sein; denn es war ihr zum Bedürfnis geworden, ihr übervolles Herz auszuschütten, und wem konnte sie größeres Vertrauen schenken als ihrer teilnehmenden Freundin? In wenigen Worten erzählte Bertha ihr Geheimnis. Sie habe sich heimlich mit dem früheren Organisten verlobt, ihm Liebe und Treue geschworen, und jetzt könne sie sich sein Schweigen nicht erklären. Helene hatte den wahren Sachverhalt längst geahnt und verstand es, die weinende Freundin zu trösten. „Nun höre, was ich dir sage,“ begann sie, als Bertha ihre Erzählung beendet hatte.„Dein geliebter Franz ist weder tot, noch verschollen, wie du anzunehmen scheinst. Ich habe ihn vor kurzer Zeit selbst gesehen; er war auf dem Bahnhof und benutzte den Schnellzug nach der Hafenstadt. Gewiß ist er jetzt in England.“ „In England?“ wiederholte Bertha erstaunt, denn sie hatte absichtlich weder den rechtmäßigen Namen, noch die Heimat ihres Geliebten genannt.„Woher weißt du denn, daß er nach England wollte?“ Helene lachte.„Ich vermute es,“ entgegnete sie heiter, „wir waren früher Gutsnachbarn und ich habe ihn sogleich wiedererkannt.“ „Aber warum schreibt er mir nicht einige Zeilen! Er muß doch wissen, wie sehr ich mich nach Nachricht sehne,“ Jlagte Bertha. „Wie soll er denn die Adresse schreiben? Er kann doch anmöglich eine Bemerkung für den Briefboten machen, daß er den Brief dem sichersten Platze im Garten anvertraut. Würde aber hier im Hause ein Brief für dich aus England abgegeben, so müßte das Aufsehen erregen.“ (Fortsetzung folgt.) menalicher Probebezug. kostet ein Abonnement auf das Westfälische Volksblatt für den Monat September. Bestellungen werden schon jetzt von allen Postämtern und von den Landbriefträgern entgegengenommen. durch 59 Jahre die Geschicke der Stadt Büren mit vieler Liebe und großem Eifer, mit Klugheit und Umsicht geleitet hat, dauernd lebendig erhalten werden. Es ist ein neues Band, das die Stadt mit ihrem hohen Ehrenbürger und seiner Familie verbindet, in der als eine geheiligte Tradition sich die Liebe zur Vaterstadt und der Dienst im Interesse ihrer Bürgerschaft von dem unvergeßlichen, hochverdienten Amtmann auf seine Nachkommen vererbt hat. = Driburg, 28. Aug. Das Wohn= und Geschäftshaus des Kaufmanns Victor auf der Langen Straße brannte gestern bis auf den Grund nieder. Das Feuer sprang noch auf drei Häuser über, die ebenfalls eingeäschert wurden. C Cördecke(Kr. Warburg), 26. Aug. Diesen Morgen brannte die Feldscheune des Landwirts Joseph Dierkes, die fast den ganzen Ernteertrag im Werte von 9000 Mark barg und nicht versichert war, bis auf den Grund nieder. Das Feuer soll durch leichtsinniges Spielen zweier Kinder mit Streichhölzern entstanden sein. § Batenhorst, 27. Aug. Ein schreckliches Brandunglück hat in der vergangenen Nacht den Landwirt Heinrich Stork heimgesucht. Tags vorher hatte er die Dreschmaschine gehabt, um sein Korn abzudreschen. Nachts stand plötzlich das ganze Haus in hellem Feuer. Es griff so rapid um sich, daß an ein Retten nicht zu denken war. Zum größten Schmerze der bedauerungswürdigen Eltern ist in den Flammen ihr Söhnchen von 8 Jahren umgekommen. Inventur, Ackergeräte, Vieh und sämtliche diesjährige Ernte sind mit verbrannt. Minden, 27. Aug. Durch allerhöchste Kabinettsorder ist der 9. Kompagnie des hiesigen Infanterie=Regiments Nr. 15 für die besten Schießleistungen im VII. Armeekorps das Kaiserabzeichen verliehen. Die Auszeichnung ist für die Kompagnie und das Regiment besonders ehrenvoll, da erstere dieses Abzeichen bereits im Jahre 1902 einmal errungen hatte. & Warstein, 28. Aug. Vergangene Nacht gegen 12 Uhr erstach der Ackerkuccht Franz Hückelheim, 22 Jahre alt, auf dem Rittergute Haus Mülheim, bei Mülheim a. d. Möhne den 23 jährigen Viehwärter Bernard Lüdemann. Der Mörder ist aus Rüthen gebürtig. Wie Augenzeugen erzählen, hat Hückelheim den Lüdemann ohne jede Veranlassung erstochen. Ein Streit oder Wortwechsel ist nicht voraufgegangen. Der Stich traf den Lüdemann direkt ins Herz, sodaß dieser sofort tot zu Boden fiel. Der Mörder wurde auf dem Heuboden, wohin er geflohen war, festgenommen und der Polizeibehörde Warstein abgegeben.— Am Abend hatten sich die Arbeiter des Gutes ein Fäßchen Bier getrunken, ein sog. Erntefest gefeiert. □ Hüsten, 27. Aug. Der hiesige Rennverein veranstaltet sein diesjähriges Herbst=Meeting am Sonntag, den 11. September nachmittags 3 Uhr, ans dem bekannten Rennplatze in der Nähe unseres Ortes. Die bereits erfolgten Nennungen lassen schließen, daß der Verlauf der einzelnen Rennen ein ganz vorzüglicher sein wird. Insgesamt werden folgende Rennen veranstaltet: 1. Hüstener Flach=Rennen(Jockey Reiten, Preis 700 Mk.), 2. Effenberg steeple-Chase(Herren=Reiten, Ehrenpreis und 1400 Mk.), 3. Bruchhauser, steeple-Chase(Jockey= Reiten, Preis 1000 Mk.), 4. Erlenbach Jagd=Rennen(JockeyReiten, Preis 500 Mk.), 5. Klosführ steeple-Chase(HerrenReiten, Preis 700 Mk.), 6. Ruhrtal steeple-Chase(Jockey=Reiten, Preis 700 Mk.), 7. Landwirtschaftl. Vereins=Rennen(Ehrenpreis und 200 Mk.). Totalisator für Vereinsmitglieder findet sich am Platze. Die Zugverbindungen sowohl seitens der Staatsbahn als auch seitens der Kleinbahnen sind die denkbar günstigsten, so daß der Rennplatz zur geeigneten Stunde betreten werden kann, auch wird durch geeignete Fuhrwerke von und zum Rennplatz nach dem Bahnhof gute Verbindung hergestellt werden. 1 Brilon, 27. Aug. In vergangener Nacht gegen 11 Uhr erscholl das Signal der Brandglock. Das Wohnhaus des Landwirtes Matthias Hillebrand stand alsbald in hellen Flammen. Außerdem fielen noch zwei in der Nähe befindliche Häuser dem verheerenden Elemente zum Opfer, nämlich das des Kaufmanns Kraft und das des Barbiers Schrovangen. 1 Brilon, 27. Aug. Brand. Schon wieder erschreckte das Brandsignal heute morgen die Bewohner unserer Stadt. Um 11 Uhr erscholl die Brandglocke. Die Gastwirtschaft Friedrich Hartmann mit den Nebengebäuden wurde ein Raub der Flammen. § Melchendorf b. Erfurt, 27. Aug. Wieder ist unsere Kirche um einen wahrhaft großartigen Schmuck reicher geworden. Der Kunst= und Kirchenmaler Joseph Biermann aus Delbrück bei Paderborn hat nämlich all das in ihn gesetzte Vertrauen in vollstem Maße durch seine tadellose Arbeit gerechtfertigt. Wie überall in den von ihm gezierten Kirchen, so zeigte sich der Künstler auch hier wieder als den nach jeder Hinsicht wohl ausgebildeten Meister, der Stilistik und Ornamentik dem Bau der Kirche anzupassen, reiche und sinngemäße Symbolik der kirchlichen Historie zweckentsprechend verwenden, Herz und Auge erquickende Gemälde vortrefflich an den geeignetsten Platz anzubringen versteht und vor allem, was so manchem Meister trotz vieler Mühe und zahlreicher Proben mißglückt, den rechten Farbenton auch der örtlichen Lage, Größe, Bauart, sonstigen Ausschmückung und Lichteinfall der Kirche Rechnung tragend, treffen und ausführen kann. Wegen der eigentümlichen Bauart der Kirche war es eben hier keine leichte Aufgabe! Aber Herr Biermann hat diese glänzend gelöst.— Diese Malerei ist, was sie sein soll: Lob des Herrn, Predigt des christlichen Glaubens, Erbauung der Herzen! Unsere Kirche beweist jetzt vollauf, was Interesse und gute Anleitung seitens des Geistlichen, ausgesuchte Meister und der Opfersinn der Gläubigen für den Bau eines würdigen Gotteshauses vermögen! Dieses sei zur Nachahmung hiermit empfohlen! Lingen, 28. Aug. Ein verheerender Brand äscherte die Bettfedernfabrik von W. Rogge(Inh. Ludwig Rieger) ein. Das Feuer entstand in dem oberen Stockwerke und verbreitete sich mit rapider Schnelligkeit. Bedeutende Bettfedernvorräte wurden vernichtet. Die Feuerwehr war dem verheerenden Elemente gegenüber machtlos. Noch war die Gefahr für die Nachbargebäude lange nicht beseitigt, als plötzlich auch aus dem Dachstuhl des wohl 500 Meter von der Brandstelle entsernt liegenden Hauses des Kaufmanns B. Müser Ww. die Flammen hervorschlugen. Vom Winde weggewehte brennende Federn aus der Roggenschen Fabrik hatten das Haus in Brand gesetzt. Es brannte ebenfalls bis auf den Grund nieder. Ein großer Teil des Mobiliars wurde ein Raub der Flammen. Inzwischen hatte auch das neben der Roggeschen Fabrik liegende Haus des Kaufmanns G. Möhne Feuer gefangen. Auch diese Besitzung wurde vollständig eingeäschert. Oldenburg, 27. Aug. Landtagswahl., Durchweg wurden die bisherigen Abgeordneten wiedergewählt. Nur in Delmenhorst verlieren die Sozialdemokraten drei Mandate, weil die liberale Bürgerpartei und die Landleute sich über alle fünf Mandate verständigten. g Vechta, 27. Aug. Die Neu= bezw. Umpflasterung der großen Straße, die derzeit wegen Mangels an Steinen eingestellt werden mußte, wird in den nächsten Tagen weitergeführt werden. Es werden jetzt bereits wieder Vordsteine, welche von dem Herrn I. Meyer zu. Engter b. Bramsche, Besitzer der Dorensberger Steinbrüche das. bezogen werden, abgefahren. In diesem Jahre ist eine Pflasterung der großen Straße bis zum Marktplatze in Aussicht genommen; im nächsten Jahre wird die Strecke vom Marktplatze bis zur Brücke beim Brumundschen Hotel gelegt werden.— In nächster Zeit wird das Pensionat U. L. F. hierselbst Anschluß an die Gasleitung der hiesigen Strafanstalten erhalten. Das Gas soll unter dem Trottoir der kleinen Kirchstraße hindurch zum Pensionat geleitet werden. Im Pensionate sind Sträflinge aus der hiesigen Strafanstalt bereits mit der Anlage der Leitung beschäftigt. Zum ostasiatischen Kriege. Vor und in Port Arthur. London, 27. Aug. Evening Post und Standard melden aus Tientsin, daß die Japaner in Port Arthur eindrangen und die Festung einnaumen: nur wenige Forts setzen den Widerstand fort. London, 27. Aug. Die Nachricht der Blätter Evening Post und Standard aus Tientsin stammt aus einer pribaten, jedoch durchaus glaubwürdigen Quelle. Die Japaner drangen durch die Itzeschanforts in Port Arthur ein. Die Festung sei mithin gefallen: die Japaner zögerten jedoch, irgend etwas offiziell bekannt zu geben, bevor der Kampf endgültig entschieden sei. London, 27. Aug. Die hiesige japanische Gesandtschaft hat keine Bestätigung der Meldung des Standard aus Tientsin über den Fall von Port Artbur. London, 27. Aug. Der Daily Telegraph bringt aus Tschifu unterm 25. d. M. Meldungen von angeblich glaubwürdigen Chinesen, die am Tage zuvor aus Port Arthur dort angekommen waren, und erzählten, daß bei ihrer Abreise die Japaner bereits in unmittelbarer Nähe der neuen europäischen Stadt, die nur eine Meile westwärts von Port Arthur entfernt gelegen ist, gestanden hätten. Die Chinesen bestätigen auch, das wichtige Fort Nr. 5 sei nach einem Bajonettkampf von den Japanern genommen worden. Viele Brände entstehen, besonders im Chinesenviertel, durch die japanischen Granaten. Wenn die Japaner in die Stadt eindringen, werden sich die Russen wahrscheinlich nach Fort Chosen zurückziehen und dort den letzten Widerstand leisten. —. In der Mandschurei. London, 27. Aug. Aus Tokio wird gemeldet, daß Generaladjutant Kuropatkin versucht, die Schlacht abzulehnen, und seinen linken Flügel nordwestlich hinter Liaojang zurückzieht. Kuroki versucht einen Keil zwischen die Russen zu treiben und so den südlichen Teil ihrer Armee festzuhalten. Petersburg, 27. Aug., Auf Grund der Meldungen aus der Mandschurei gilt als feststehende Tatfache, daß der entscheidende Kampf bei Liaujang unmittelbar bevorsteht oder schon im Gange ist. Seit drei Tagen dauern die Vorpostengesechte an. Ueber die Vorbereitungen der Japaner zum Hauptangriff wird aus Liaujang gemeldet, daß in Inkau 26 Belagerungsgeschütze ausgeschifft und nach Taschitschiao gebracht worden sind, um zur Beschießung der russischen Befestigungswerke verwendet zu werden. Ferner bestellte die japanische Regierung in Inkau 10000 Holzkisten zur Aufnahme der Asche von verbrannten Leichen; die Kisten werden zur Front vor Liaujang befördert. Zur Leichenverbrennung wurden von der japanischen Heeresleitung 800 chinesische Kulis angeworben. Petersburg, 27. Aug. General Ssacharow meldet dem Generalstab unter dem gestrigen Datum: Am 26. August rückte der Feind auf der ganzen Front der Mandschurei=Armec vor. Die Japaner besetzten am frühen Morgen auf ihrem linken Flügel, Gentschjugnesy, westlich von der Eisenbahn, 15 Werst nördlich von Haitscheng, sowie Toluntschiai und Ganzuanpu, nachdem sie unsere Voxposten von dort verdrängt hatten. Gegen Mittag stellte der Feind auf dieser Linie den Vormarsch ein. Gegen die Abteilung unserer Vorhut, die sich vor dem linken Flügel der Stellung bei Anschantschan befanden, vereinigte der Feind vor Tagesanbruch etwa 1½ Divisionen und Artillerie. Vor dieser Streitmacht zogen sich unsere Vorhutabteilungen auf die Hauptstellung zurück. Der Vormarsch des Gegners war hier nicht besonders energisch. Unsere Verluste bei der Südfront betragen etwa 150 Mann. In südöstlicher Richtung begann um 5½ Uhr früh eine Kanonade. Gegen sechs Uhr begann auf der ganzen Südostfront Gewehrfeuer, und japanische Infanterie rückte gegen den rechten Flügel unserer Stellung vor; hierbei wurden gegen sieben Uhr zwei japanische Bataillone zurückgeworfen. Um elf Uhr vormittags wurden 24 japanische Geschütze bei Tunsinpu, acht Werst südwestlich von Liandiansan, durch das Feuer unserer Batterien zum Schweigen gebracht. Die Bedienungsmannschaft und die Reiter liesen auseinander. Die Versuche der Japaner, die Geschütze unter unserem Feuer wegzuschaffen waren vergeblich. Um 1 Uhr mittags beschleunigte der Feind der Vormarsch gegen Kofinzi sechs Werst westlich von Liandiansan, und man bemerkte bedeutende seindliche Streitkräfte in der Umgebung von Laodinton, 14 Werst südwestlich von Liandiansan. Alle Angriffe der Japaner wurden zurückgeschlagen. Unsere Truppen gingen zum Angriff über und drängten die Japaner nach dem Tale des Nuhigou zurück. Unsere Verluste betragen etwa 300 Mann.— In östlicher Richtung begannen die Japaner mit Tagesanbruch auf der ganzen Front vorzurücken. Auf unserem rechten Flügel zogen sich unsere Truppen von den vordersten Stellungen, auf denen wegen des Geländes die Aktion der Artillerie behindert wurde, auf die Hauptstellung zurück. Der Kampf im Osten war schwer. Es kam zu Bajouettkämpfen. Unsere Verluste betragen gegen 1000 Mann. Weitere Berichte über den Verlauf und die Einzelheiten der Schlacht sind noch nicht eingegangen.— Seit dem Mittag regnet es in Lianjang und Umgebung stark. Die Flüsse steigen. Tokic, 27. Aug.(Reuter.) Es heißt, General Oku habe gestern begonnen Antschanschan und Kuroki Auping anzugreifen. Paris, 27. Aug. Der russische Kriegsminister erhielt, wie aus Petersburg gemeldet wird, eine Depesche, wonach General Sarubajew sich zwar aus seiner Stellung bei Antschautschang vor einer überlegenen feindlichen Macht zuuruckziehen mußte, daß aber der Ort selbst vorgestern 6 Uhr abends, als starker Regen alle Bewegungen unterbrach, noch von den Truppen des Generals Iwanow besetzt war. Den Russen sei es gelungen, zehn japanische Geschütze zu beschädigen. Die Zahl der an demselben Tage bei Liandiansan gesallenen oder verwundeten Russen übersteige nicht 120. London, 27. Aug. Ueber das Treffen bei Liaojang meldet ein Telegramm aus Niutschwang, daß die Aussichten für die Japaner sehr günstig sind, da es Kuroki mit fünf Divisionen gelungen zu sein scheint, den linken Flügel der Russen teilweise zu umgehen. Den Japanern werde es aller Wahrscheinlichkeit nach gelingen, die Bahnverbindung zehn Kilometer nördlich von Liaojang abzuschneiden. Die Hauptangriffe des linken japanischen Flügels und des Zentrums sind gegen Anping gerichtet, dessen Einnahme unmittelbar bevorsteht. Die Beschlagnahme neutraler Dampfer. Petersburg, 27. Aug. Die Smolensk soll heute von einer Station des Kaplandes aus die Weisung der russischen Regierung erhalten haben, ihre Fahrten einzustellen. Im Atlantischen Ozean wird der Hilfskreuzer Don fortfahren, die der Konterbande verdächtigen neutralen Schiffe anzuhalten. Der Hilfskreuzer Ural ist dagegen nach Libau zurückgekehrt. London, 27. Aug. Nach einem halbamtlichen Kommuniqué werden sich die mit Uebermittelung der russischen Regierungsbefehle an die Kommandanten der Smolensk und der Perersburg betrauten britischen Kreuzer keineswegs auf die bloße Erledigung dieses Botenauftrages beschränken, sondern die russischen Schiffe erst dann aus den Augen lassen. wenn sie überzeugt sind, daß jene sich fernerhin den England von Rußland gegebenen Zusicherungen entsprechend verhalten und ihre Rolle als Kaperschisse ausgeben werden. Jeden Versuch genden Folge ck und fand 1. * zur Fortsetzung dieser Rolle würden die russischen Komman=les zu erwarmen, während die andere Nahrung holte. danten auf eigene Gefahr machen. Nach Kapstädter Telegrammen! Tages kehrte ich zu meinem Beobachtungsposten zurück sind zur Ausführung des Auftrages von den Schiffen des eng= zu meinem nicht geringen Erstaunen die beiden Schwalben lischen Südafrika=Geschwaders die Kreuzer Crescent, Pearl und wieder. Sie machten alle Anstrengungen, den kleinen Vogel Fort versügbar, die sich zwischen Sansibar und den Seychellen aus dem Notnest zu entführen und wieder in ihr Nest zu schaffen, befinden.— Der Daily Expreß veröffentlicht eine Liste aller das mindestens 3 Meter höher als jenes Nest hing. Die eine Durchsuchungen und Konfiskationen, welche die russischen Schiffe bisher vorgenommen haben. Dabei partizivieren an den insgesamt 103 Fällen England mit 39, Deutschland mit 7 Schiffen. ergleicht man die deutsche und die britische Handelsmarine dem Tonnengehalt und der Anzahl der Dampfer nach, so war die Störung des deutschen Seehandels durch die Russen bisher verhältnismäßig schwerer, als die des englischen. Schanghai, 28. Aug.(Reuter.) Der im vorigen Monat von den Russen beschlagnahmte deutsche Dampfer Arabia ist heute, von Wladiwostok kommend, hier eingetroffen. Verschiedenes. Berlin, 27. Aug. Aus Hasle auf Bornholm wird heute gemeldet, daß man dort um 2 Uhr nachmittags vier große fremde. in westlicher Richtung fahrende Kriegsschiffe bemerkte. Die Nationalität ist noch unbekannt, man glaubt jedoch annehmen zu dürfen, daß es russische Schiffe gewesen seien. Washington, 28. Aua(Reuter.) Der japanische Gesandte überreichte gestern dem Saatssekretär eine Note Japans an die Mächte, in der ausgesprochen wird, daß, falls Rußland nicht die in Schanghei liegenden Schiffe entwaffne, Japan sich gezwungen sehen würde, die notwendigen Maßregeln zu ergreifen, um seine Interessen zu wahren. Gibraltar, 27. Aug.(Reuter.) Der amerikanische Kreuzer Baltimore hat Befehl erhalten, sich nach den chinesischen Gewässern zu begeben, und wird dorthin abgehen, sobald er Kohlen genommen hat. Vermischtes. * Berlin, 27. Aug. Expräsident Steiin ist heute abend auf Bahnhof Fricdrichstraße angekommen und bleibt bis zum 5. September. Er wurde im Hotel Westminster von Burenfreunden mit einer Ansprache begrüßt, Steiin antwortete deutsch. Der ehemalige Präsidenk ist fast gesund, muß aber noch schwarze Augengläser tragen. Sein Gang ist ohne Beschwerde. w Berlin, 27. Aug.„In den Lagerräumen der Konsektionsfirma S. Rosenbaum, Jerusalemerstraße 19, brach nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr ein großes Feuer aus, zu dessen Bewältigung drei Züge der Feuerwehr anrückten. Branddirektor Giersberg war auch anwesend. Die erste Etage im Vorderhause, im Seiten= und Quergebäude sind sast vollständig ausgebrannt. Der Materialschaden ist groß. Menschenleben waren nicht in Gefahr. * Weilbura, 27. Aug. Der französische Automobilklub hat, wie das amtliche Weilburger Tageblatt mitteilt, an das preußische Ministerium des Innern die Anfrage gerichtet, ob die diesjährige Automobilstrecke im Taunus im Jahre 1905 wiederum zur Verfügung gestellt werden könne. Die französische Regierung habe nämlich die Genehmigung zum " Austrag des Rennens 1905 auf französischem Boden versagt. Hoffentlich tuts auch die preußische. m Reutlingen. 27. Aug. Der Baumwollindustrielle Ulrich Gmünder ist gestorben. * Antwerpen, 27. Aug. Auf einer enormen Fläche wogt ein ungeheures Flammenmeer. Als gestern nachmittag der Wind den Rauch über Antwerpen hinwehte, war der Himmel derartig verdunkelt, daß die Geschäfte im Zentrum der Stadt das Licht anzünden mußten. Ein Arbeiter war auf einem Gerüst damit beschäftigt, einen Petroleumbehälter anzustreichen, als die Explosion erfolgte. 5000 Tonnen Petroleum ergossen sich sofort aus den Tanks, die Flut war ein Meter tief. Der Arbeiter konnte sich bei der Explosion an dem Gerüste festhalten, er ließ sich dann an einem Seil herab und rettete sich, indem er die Oelflut durchschwamm. Zwei seiner Kameraden erstickten und verbrannten. Ein dritter kletterte auf ein Dach und flog mit diesem zwei Minuten später in die Luft. Auch eine Verkäuferin, die den Arbeitern Eßwaren brachte, scheint von der Flut erreicht worden zu sein. Das Petroleum überschwemmte mehrere Wohnungen, deren Insassen bei der Flucht schwere Verbrennungen erlitten. Die Hitze war so groß, daß die Pflastersteine vollständig verkalkten. * Antwerpen, 27. Aug. Der Brand der Petroleumtanks bei Antwerven dauert noch fort. Der Schaden wird auf 10 Millionen Franken geschätzt. Bisher hat man 9 verkohlte Leichname auf der Brandstätte gesunden. w Bozen, 27. Aug. Seit zwei Tagen herrscht in Süd Tyrol wieder das schönste Sommerwetter: bis zu 2500 Meter Höhe ist das Gebirge wieder schneefrei. Schwalbe hielt das Junge am Halse, die andere am Fuße, und nach vielen Versuchen gelang den klugen Tieren das Unternehmen, während ich ihnen von Herzen Glück wünschte. Offen gestanden, hat nie ctwas mich mehr aufgeregt und interessiert als dieser Vorgang. Das kleine Drama bot wahrhaft erschütternde Wendepunkte, und freudig begrüßte ich seine glückliche Lösung. Man ersieht daraus, daß es nicht nur unter den Pferden„kluge Hänse“ gibt. □ In Paris galt das Droschkefahren bisher als Vergnügen, das sich nur amerikanische Millionäre leisten konnten; die Pariser Droschkenkutscher verstehen es vortrefflich, ihre Fahrgäfte zu prellen, und wer vor einer Droschkenfahrt mit dem Kutscher nicht ausdrücklich den Fahrpreis vereinbart— womöglich kontraktlich beim Notar— kann gewärtigt sein, daß er bei der Geschichte sein ganzes Vermögen einbüßt und schließlich im Armenhause stirbt. Das soll jetzt anders werden: das Fuhrherren= Syndikat hat beschlossen, Taxameterdroschken (nach dem Muster der in Berlin eingeführten) fahren zu lassen, einstweilen allerdings nur versuchsweise. Eine einfache Fahrt von 1200 m soll 75 Centimes kosten; dann sind für je 400 m zehn Centimes zu zahlen. Zweisler meinen, daß die Droschkenfahrten in Paris sich trotzdem nicht verbilligen werden, da der Kutscher es schon fertig bringen werde, den Fahrtmesser zu„korrigieren“. * Esset Obst! Die köstliche Zeit der Reife aller Früchte ist da. Da gilt es, den großen Heilwert des Obstes recht zu würdigen. Noch immer besteht das Vorurteil, Obst sei Luxus, denn es habe keinen rechten Nährwert. Das ist ein Irrtum. Alle Obstarten enthalten reichlich Zucker und auch etwas Eiweiß. Unersetzlich durch andere Nahrungsmittel ist ihr Gehalt an blutbildenden mineralischen Salzen, sowie an aromatischen Fruchtsäuren. Diese begründen den noch viel zu sehr unterschätzten diätetischen Wert der Obstfrüchte. Denn sie lösen viele Krankheitsablagerungen(harnsaure Salze) im Körper auf, regen Appetit und Verdauung wohltätig an. Sastiges Obst stillt den Durst und erfrischt Gesunde und Kranke. Für Kinder gibt es nichts Köstlicheres. Nur muß man reifes und gutes Obst kaufen; die Ausgaben dafür sind nützlicher als sehr viele andere viel teurere Nahrungs= und Genußmittel. Eine Art Obstkur bewahrt vor vielen Krankheiten und läßt sich ohne Zeitverluste im Berufe durchführen. Man esse jedoch Obst nicht unmäßig zwischen den anderen Mahlzeiten, nicht mit schwerverdaulichen sauren und sehr fetten Speisen zusammen. Obst und Bier schließen sich in der Regel aus. Obst, Milch und Brot gehören zusammen. anerkannt zweckmäßiger solider Ziegelmaschinen neuester Konstruktion, Leistungs000 Normalsteinen pro Stunde. Walzwerke, KonerMaschinen jeder Art strucktion, als: fähigkeit bis zu 3000! gange, Tonmischer, Röhrenpressen. Reparaturen an Ziegelmaschinen aller Systeme. Ringosen=Garnituren, Roststäbe, Ofentüren. Kostenanschläge kosteufrei. Gebr. Tigges, Eisengießerei und Maschinenfabrik, Süinniughausen i. W. Gegr. 1852. Wird nach mehr als 2200 Postorten verlandt. Stellen Vermittler Auskunft u. Besorgung der Briese Derd. besend. berechnet. Keine de in den Kreisen: Arnsberg, Brilon, Büren. Hamm. Hörter, Livpstadt, Meschede, Vaderbern, Olve, Soest. Warburg, Wiedenbrück täglich erscheinenden Zeitungen hat eine so hohe Abonnentenzahl autzuweisen, wie das Westtälische Bolksblatt. Stelleugesuche und=Augebote versprechen deshalb guten Erfolg. Ein braver, kathol. 10293a ∆ erzte Drahtberichte. v Paris, 28. Aug.. Nach einem Telegramm des Matin aus Marseille soll Minister Pelletan die Absicht haben, den beteiligten Schiffahrtsgesellschaften eine Entschädigungs= zahlung von täglich 1500 Francs auszuerlegen, so lange sie nicht den Postdampferdienst wieder aufnehmen. * London, 27. Aug. Der Times wird aus Tokio gemeldet, daß in dem der Regierung gehörenden Gebiete bei Kesen in der Provinz Rikuzen eine Goldmine von beträchtlicher Ausdehnung gesunden worden sein soll, aus der etwa 2 bis 3 Millionen Pfund Sterling gewonnen werden könnten. * Der literarische Stoßseufzer eines Schnei dermeisters. Ein New Yorker Schneider beschwert sich in einer amerikanischen Zeitung bitter darüber, daß die Herrenkleidung jetzt in den Romanen so selten beschrieben werde. Die Damenschneider kämen auf ihre Rechnung, aber für die Schönheit eines Herrenanzuges hätten die heutigen Romanschriftsteller kein Verständnis. Mit welcher Liebe und Andacht hätten doch Dickens und Thackeray die eleganten, mit großen Knöpfen gezierten Beinkleider, die in allen Farben des Regenbogens strahlenden Westen ihrer Helden beschrieben. In Bulwers Pelham werwir bis ins kleinne über die Toilette eines jungen Herrn unterrichtet. Daß das jetzt anders geworden, daran seien die Frauen schuld, die allmählich immer mehr die Schriftstellerei beherrschten und natürlich größcres Interesse an der Damenmode hätten. Seit den Romanen der George Eliot sei das Unglück hereingebrochen; sie scheine die männliche Kleidung für etwas Minderwertiges gehalten zu haben, und heute beschreibe man fast gar keine Herrenanzüge mehr.„Wahrlich, das muß man unserm ehrlichen Handwerk zugestehen“, so schließt der gekränkte„Schneidermeister,„der Herrenschneider ist in letzter Zeit von der Dichtung arg vernachlässigt worden, und das muß anders werden.“ * Für Damen kein Trinrzwang. Die Sache der Enthalisamkeit von alksholischen Getränken macht in Berlin sichtlich Fortschritte. Selbst die allergrößten Brauereien beginnen offenbar mit ihr zu rechnen. So sieht man jetzt am Fenster von Schanklokalen einer Brauerei in großen Buchstaben die Aufschrift:„Für Damen kein Trinkzwang". Wenn dies auch ein Eingehen auf die Bewegung bedeutet, so ist allerdings darin immer noch enthalten, daß die Männer nach wie vor zum Trinker gezwungen sind. Die Inschrift ist aber um so bemerkenswertet, als sie an der Wirtschaft von einer der allergrößten Brauereien sich befindet, die wir im Deutschen Reiche haben. * Ein Schwalbenstreich.) Im Antwerpener Matin erzählt ein Naturfreund folgenden hübschen Zug aus dem Leben der Hausschwalbe: In der Rue Montevideo befinden sich zwei Schwalbennester. Vor einigen Tagen sand ich auf dem Bürgersteig ein kaum befiedertes Junges, das aus seinem Nester zarte Finländischer Landtag. Helsingfors, 29. Aug. Durch kaiserlichen Erlaß, ausgegeben getersburg 26. August, werden die Stände Finlands zu einer Vollsession auf den 6. Dezember nach Helsingfors zusammenberufen, zugleich wird Befehl gegeben, daß der nächste Landtag im Jahre 1907 zusammentreten soll. Die Schlacht bei Lianjung. Petersburg, 29. Aug. General Sacharow meldet dem Generalstabe vom 27. Aug.: Auf der Südfront zogen sich die russischen Vorhutabteilungen am 26. Aug. auf die befestigten Stellungen bei Antschangschang zurück. Auf der ganzen Front fanden Scharmützel statt, am heftigsten auf dem linken Flügel der russischen Südfront, wo die russischen Verluste 200 Mann betrugen. In südlicher Richtung wehrten die Russen alle Angriffe der Japaner ab; der rechte Flügel ging abends selbst zum Angriff vor und warf den Feind zurück. Die Russen verloren auf der Südfront 400 Mann. Die Abteilung im Osten hatte am 26. August einen hartnäckigen Kampf mit bedeutenden japanischen Streitkräften zu bestehen; trotz der Gegenwehr mußten sich die Russen auf ihre Hauptstellungen, die durch Arlillerie verstärkt waren, zurückziehen, sie ließen sechs unbrauchbar gewordene Geschütze zurück; die Japaner gingen zum Angriffe mit wahrem Fanatismus vor und erlitten große Verluste; die Verluste der Russen auf dieser Front sind noch nicht genau festgestellt, übersteigen jedoch 1500 Mann. Der Rückzug erfolgte in bester Ordrung. Am 27. unternahmen die Japaner auf der ganzen Front einen entschiedenen Vormarsch. Ackerknecht findet zum 15. Sept. uder 1. Okt. Stelle. Lohn nach Uebereinkunft. H. Siepmann, Günnigfeld bei Wottenscheid. Ein älterer, erfabrener 4085a Schneidergehilfe, der selbständig arbeiten kaun, gegen hohen Lohn und dauernde Beschältigung gesucht. Franz Hüppe, Bochum, Hofstederstr. 20. Rundstuhlweber gesucht. 4050a Irsedr Hirustein in Meschede. Suche bis zum 1. September einen kathol. 10235 Bäckergehilfen und einen Lehrling Irz. Müller, Olsberg, Bäcker und Konditor. Für einen jungen Mann, der zwei Jahre auf einer Nentei gearbeitet hat und 1. Oktober d. Irs. seine 2jährige Dienstzeit beendet, wird zur weiteren Ausbildung eine Stelle auf größerer Rentei gesucht. Geringe Vergütung erwünscht. Gefällige Anfragen werden unter Nr. 10247 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. Handels- und Verkehrs=Nachrichten. + Magerviehhof Friedrichsfelde bei Berlin. Wochen= und Stimmungsbericht der Viehkommissionsbank Steinberg u. Raabe. 32. Woche vom 20.—27. August 1907. 1. Rindermarkt. Gesamtaustrieb am Dienstag und Frcitag 1055 Rinder. Für Milchvieh und sämtliches Rindvieh schleppendes Geschäft, bei weichenden Preisen infolge Klagen über Futtermangel in den Absatzgebieten. Wir notieren als gezahlten Durchschnittspreis: 1. für junge Zucht=Kühe u. Färsen 1. Qual., über 12 Zir. schwer, 410 Mk. 2. Oual, über 11 Ztr. schwer, 360 Mk, 3. Qual. über 10 Ztr. schwer, 300 Mk. 2. Für ältere Abmelke=Kühe: 1. Qualität, über 12 Zentner schwer, 350 Mark, 2. Qualität, über 11 Zentner schwer, 300 Mark, 8. Qualität, über 10 Zentner schwer, 240 Mk. 8. Für bayrische Zugochsen: 1. Qual., über 12 Ztr. schwer, 510 Ml., 2. Qual., über 11 Ztr. schwer, 460 Mk., 3. Qual., über 10 Ztr. schwer, 410 Mk. 4. Für diverses Schlachtvieh: 1. Qual., über 12 Ztr. schwer, 425 Mk., 2. Qual., über 11 Ztr. schwer, 375 Mk., 3. Qual., über 10 Ztr. schwer 300 Mk. 5. Für diverses Jungvieh zur Mast, 1. Qual., über 9 Zir. schwer, 290 Mk., 2. Qual., über 8 Ztr. schwer, 230 Mk., 3. Qual., über 7 Ztr. schwer, 180 Mk. Für bayrisches Jungviey zur Mast wurden ca. 15 Mark über vorstehende Preise für holländ. Jungvieh gezahlt. Kälber(holl. Rasse) ca. 8—14 Tage alt, 20—40 Mk. pro Stück. II. Schweinemarkt. Am Mittwoch standen zum Verkauf 4333 Schweine und Ferkel. Für Schweine ziemlich lebhaftes Geschäft. Wir notieren als gezahlten Durchschnittspreis: 1. für Schlachtschweine Ia 54 Mk. Ila 52 Mk. IIIa 48 Mk. pro 100 Psd. bei 20% Tara, 2. für Läuferschweine, 6—7 Mon. alt. 40—31 Mk. 5—5 Monate alt. 25—35 Mk. pro Stück. 8. für Ferkel, 8—10 Wochen alt. 10—12 Mk.. 6—7 Wochen alt 8—9 Mk. p. St. Gänscauttrieb ca. 62400 Stück, im Engros wurden gezahlt pro Stück 3.00—3.70 Mk. Hühnerauftrieb ca. 2000 Stück, im Engroshandel wurden gezahlt pro Stück 0,70—1,30 Mk. Entenaustrieb ca. 1500 Stück, im Engroshandel wurden gezahlt pro Stück 1,10— 1.30 Mk. Für Gänse reges Geschäft, täglich schnelle Räumung. Lehrling gesucht. 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Tpeise=Honig Oktober suche ich 4081 Mädchen aus guter Familie, kath. * V Sarantiert naturreinen, nur seinsten Blüten= Selbig. muß selbständig kochen „iV Speise=Honig I. Qual., versend, die 10 Pfd.= u. ulle Hausarbeit verrichten. *" Dose zu 6½ Mk. frauko. Nichtkonv. nehme zurück. Stelle dauernd u. angenehm hüle No. 4 bi Art Beratung, worauf sich die eine auf das Junge setzte um Dose zu 6½ Hohlieferont, 1 Postillon zu Oktober sucht 4073a Posthalterei Meschede. Ein Schrotmüller in dauernde Stellung gesucht Angebote nebst Zeugnisabschriften besorgt unter Nr. 10282 die Geschäftsstelle d. Bl. 6 Suche für meine Konditorei und Bäckerei einen Lehrling katy, aus achtbarer Familie Linns Schwarte, Stadtlohn in Westt. 102350 achen'= Küche u. Hausarb. d. ochtn im Kochen mit angelernt wird, a. liebst. v. Lande, z. 1. Okt. gesucht. Näh. d. d. Gelchst. 06005 Aelt., kath. Träulein zur Stütze der Hausfrau gesucht; dasselde muß kinderlieb, in Küche, Haushalt u. Näben erfahren sein. 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Kolonialw.=Geschäft zum sofortigen Eintritt eine tüchtige Verkäuferin, katb., bei hobem Salair gesucht. Meldungen unter Nr. 10243 an die Geschäftsstelle d. Bl. für alle Hausarbeit bei hoh. Lohn(M. 30) gesucht. Hotel Cermania Düsseldorf. Junges Mädchen z. Erl. d. Küche u. d. Haush. ohns gegens. Verg. zu November sucht Frau Posthalter Cruse, Meschede. 40744 Lehrköchin gesucht. Für sofort oder später wird zur Erlernung der Küche und des Haushalts ein junges Mädchen gesucht. Hotel Peiffer, Attendorn. Für ll. Haushalt, Lehrer an höherer Schule, ein brav., kath. Mädchen von 15—16 J. z. 1. Okt. gesucht. Meld. an Gebr. Schamoni, Ann.=Exp., Geseke. S128a Mädchen für Hausarbeit und 2 Kinder nach Paderborn gesucht. Angebote an Frau Gewaltig, z. Z. in Hondeim bei Lichtenau erbeten. 05970 2 Heute mittag 11 Uhr entschlief sanft im Herrn, gestärkt durch den Empfang der hl. Sakramente, der hochwürdige Pfarrer und Lokalschulinspektor Konrad Nig # Vor Ankauf eines Pianinos 8 bitten wir den Besuch unseres Magazins nicht zu unterlassen. Es bietet sich dort Gelegenheit verschiedene Fabrikate in per schiedenen Preislagen neben einander in Bezug an Ton und Ausstattung zu vergleichen und das zu kaufende Instrument vorher zu besichtigen. Besuch verpflichtet nicht zum Kauf. Günstigste Kaufbedingungen! Hoher Barrabat! Weitgehendste Garantie! Nur erstklassiges Fabrikat. Kataloge gratis und franko. Grammophons. Mietinstrumente. Pianofortemagazin der Junfermannschen Musikalienhandlung. 04680a infolge der Brechruhr im Alter von 65½ Jahren. Die Gemeinde verliert in ihm einen treuen, unermüdlichen Seelsorger und Berater. Roesebeck(Kreis Warburg), den 28. August 1904. Der Kirchen-Vorstand. Die Gemeinde-Vertretung. Die Lehrpersonen. Die Offizien beginnen Donnerstag, den 1. September, 9 Uhr morgens, hierauf das Seelcnamt und darnach die Beerdigung. Todes=Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante Ww. Maria Katharina Wieners geb. Boneseld im Alter von 65 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Sie starb nach kurzem schwerer. Leiden, wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der bl Sterbesakramente. Um stilles Beileid bitten Paderborn, 27. August 1904 die trauernden Kinder. Die Beerdigung findet statt Dienstag, 30. Aug., nachmittags 5 Uhr vom St. Vincenz=Krankenhause aus, das Seeleuamt Mittwoch morgen 7½ Uhr im Dome, wozu freundlichst eingeladen wird. Todes=Anzeige. Es hat Gott, dem Allmächtigen, gefallen, heute morgen 11 Uhr unsern lieben Bruder und Onkel, den hochwürdigen Herrn Pfarrer Konrad Niggemeyer in die ewigen Wohnungen abzuberusen. Er starb im Alter von 65½ Jahren, nach fast zweitägiger Krankheit an der Brechruhr, gestärkt durch die Tröstungen unserer bl. Kirche. Die Seele des Verstorbenen wird dem Gebete der Priester und der Gläudigen empfohlen. Roesebeck(Kreis Warburg), Atteln, Paderborn, den 28. August 1904. Die trauernden Angehörigen. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 1. September, 9 Uhr morgens statt. Todes=Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, heute mittag 12 Uhr unsern lieben Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel den Landwirt Johannes Kaup, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach viertägigem überaus schmerzlichem Leiden, im Alter von 65 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzuberufen. Steinhausen, 27. Aug. 1904. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt Dienstag, den 30. d. M., morgens 7 Uhr, nach derselben das feierliche Scelenamt. Todes=Anzeige. *—„ Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, gestern nacht 1 Uhr meinen lieben Mann, den Tischler Ferdinand Lenz nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wiederholt gestärkt mit den hl. Sakramenten, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb im Alter von 59 Jahren. Dieses zeigen tielbetrübt an mit der Bitte des l. Verstorbenen im Gebete zu gedenken Paderborn, 28. Aug. 1904 die trauernden Hiuterbliebenen Frau Ferdinand Lenz, geb. Heidenreich. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, den 31. Aug., nachm 5 Uhr vom St. Bincenzkranken hause; das Seelenamt Donnerstag ½8 Uhr im Bußdorf. Kathoelischer Kirchenkalender. Franziskauerkirche. Dienstag, zu Ehren des heil. Antonius von Jadna morg. 6¼ Uhr Hchamte, nachm. 5½ Uhr Andacht. Samstag mittag 1 Uhr starb nach kaum zweitägigem schrecklichen Leiden, infolge eines schweren Unglücksfalles, plötzlich, jedoch nicht unvorbereitet, vorher gestärkt durch den Empfang der hl. Oelung sanft und gottergeben mein lieber Mann, mein lieber Vater und Bruder, unser Oukel und Schwa ger, der Schreinermeister Jos. Drolshagen, im 52. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen: Frau Ww. Jos. Drolshagen und Tochter. Salzkotten i. Wests., wankee(Amerika), Attendorn i. Westf., Paderborn, Norheringen i. Westt., Schmerlecke i. West., den 27. August 190.. Die Beerdigung findet Mitt woch, den 31. August, 7 Uhr morgens statt. Zum Jahresgedächtnis für den verstorbenen Verlagsbuchhändler Paul Kleine findet am Dienstag. den 30. d Mts., um 7½ Uhr in der Bußdorfkirche ein Levitenamt statt, wozu freundlichst eingeladen wird. 2 Statt besonderer Anzeige. Die glückliche Geburt eines gesunden und krättigen s zeigen bocherfreut an Recklinghausen, 5 Wilhelmine geb. Jürgens. S F-TTEF Fahnen. Reinccke, Hannover. : Jungen den 25. August 1904 Ernst Neukirch und Frau, C. Kampschulte, Dampffärberei s chem. Waschanstalt. Geseke, Paderborn, Lippstadt, Bachstraße Nr. 18. Rathausplatz. Langestraße Nr. 71. Fernsprecher Amt Gesele Nr. 16. Fernsprecher Amt Lippstadt Nr. 230. Fabrik: Geseke, Nenestraße Nr. 6. Kunstfärberei für Damen=, Herren= und Kinderkleider in Wolle, Halbwolle und Baumwolle,(zertrennt und unzertrennt) seidene Kleider, Decken, Tücher, Rips= u. 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Ueber Nacht, über Nacht Kommt Freud' und Leid, Und eh' du's gedacht, Verlassen dich beid’— Und geben, dem Herrn zu sagen, Wie du sie getragen. X Landwirtschaftliche Rundschau. (Nachdruck verboten.) Allgemeines. Die an Zuckerfabriken beteiligten Landwirte werden mit Genugtuung vernommen haben, daß sich seit einigen Moneten eine nennenswerte Preissteigerung am Zuckermarkt vollzogen hat. Es ist das die erste bemerkenswerte Aufwärtsbewegung seit der Wirksamkeit der sogenannten Brüsseler Zuckerkonvention. Vor der Brüsseler Konferenz war der Weltmarktpreis für 100 Kg. auf 12 Mk. und darunter gesunken, aber jetzt werden doch 7 Mk. und mehr für den Zentner gezahlt. Die Ursachen dieser erfreulichen Aufwärtsbewegung sind zu suchen teils in der Belebung des einheimischen Konsums, teils in den starken Ankäufen durch englische Firmen, teils durch ein wirksames Eingreifen Amerilas in die Bewegungen des europäischen Zuckermarktes und schließlich auch in der Verschlechterung der Ernteaussichten in denjenigen Ländern, die Rohzucker produzieren. Bemerkenswert erscheint der Umstand, daß die Brüsseler Konvention trotz des Fortfalls der Ausfuhrprämien eine Erleichterung des deutschamerikanischen Geschäfts herbeiführte, denn für deutschen Zucker fiel auch der sog. Kompensationszoll weg, mit dem Amerika solchen Zucker belegt, der aus Prämien zahlenden Ländern stammt. Wie stark übrigens die Einflüsse der Ernteverhältnisse Cubas und die ganze Lage des kubanischen Marktes auf die Zuckereinfuhr der Vereinigten Staaten einzuwirken vermögen, erhellt aus der Tatsache, daß im Mai d. Is. in einer Woche am Hamburger Zuckermarkte für Amerika eine größere Menge Rübenzucker gehandelt wurde, als im Laufe des Jahres 1903 zusammen. Die festere Haltung am Weltmarktpreise mußte natürlich auch zu einer Steigerung der deutschen Inlandspreise führen, allein sie hielt sich in sehr mäßigen Grenzen, und so werden die Konsumenten kaum merklich davon belastet. Die deutschen Landwirte können von ihren Berufsgenossen in Amerika sehr viel lernen, das ist eine allbekannte Tatsache. Aber auch die Regierungen in Deutschland sollten sich die Fürsorge des Landwirtschaftlichen Departements zu Washington für den Ackerbau betreibenden Bürger zum Muster nehmen. Wir wollen heute nur eines hervorheben: Die unentgeltliche Verteilung von Sämereien seitens der vorgenannten Behörde an Farmer in allen Teilen der nordamerikanischen Union begann wieder im Mai d. Is. Ueber 1000 Tonnen Sämereien in 45 Millionen Paketen, wofür die Regierung 270 000 Dollar bezahlt hat, standen zu diesem Zwecke zur Verfügung. Ackerbau. Züchtungsversuche mit den sogenannten Stickstoffbakterien sind in Amerika in umfassender Weise unternommen worden. Bekanntlich besitzen einige Gattungen von Bakterien die Fähigkeit, den freien atmosphärischen Stickstoff an den Boden zu binden und ihn für die Pflanzenwelt nutzbar zu machen, und damit ist den Landwirten ein Mittel in die Hand gegeben, die Ertragsfähigkeit der Felder in hohem Maße zu steigern. Das Departement of Agrikulture in Washington erzeugt diese Bakterien in großer Menge und versendet sie an Farmer, die damit die Samenkörner impfen.(!) Von der Versuchsstation zu New=Yersey wird im Amerikan Agrikulturist über die im Vorjahre unternommenen Experimente berichtet, daß die Impfung von Aeckern mit den Bakterien eine Besserung der Ernteresultate bis zu 20% herbeiführte. Es ist eigentlich eine wunderliche Sache, daß durch die Tätigkeit dieser Mikroorganismen, von denen 10 Mill. in einen Fingerhut gehen sollen, von den über einem Hektar Ackerland schwebenden 16 000 Tonnen Stickstoff genügende Mengen den Pflanzen zugeführt werden, wodurch die Ernten sich besser gestalten, der Boden ganz erheblich an Fruchtbarkeit zunimmt. Vermöchten wir den Stickstoff in der Luft völlig auszunutzen, könnte von einer Brotkornnot nicht mehr die Rede sein. Die durch den Zuckerrübenbau uns gewährten indirekten Vorteile sind ohne alle Frage wichtiger, als es die mit der Rübenkultur verbundenen direkten zu sein vermögen, und zu den ersteren zählt auch der Umstand, daß wir viel Weizen in die Rübenstoppel zu bauen vermögen, zumal nach Rüben eine sichere und gute Weizenernte zu erwarten steht. Die Schwierigkeit beruht dabei nur darin, die Bestellung in dem oft sehr zerfahrenen Boden in zweckentsprechender Weife im Herbste bewirken zu können, weil die Feuchtigkeitsverhältnisse es selten gestatten, eine Walze in Anwendung zu bringen. Am besten kann die Einbringung des Weizens gefördert werden, wenn der Acker vierspännig gepflügt wird, damit das Rübenkraut und die leider immer vorhandenen Schoßrüben genügend untergebracht zu werden vermögen. Und dabei empfiehlt es sich auch, eine möglichst breite Furche zu halten. Ein tief gepflügter Acker wird auch schnell bearbeitungsfähig. Bei flachem Pflügen kommen bei dem unerläßlichen Eggen die Rübenrückstände wieder nach oben, sie schieben sich zusammen, und für die Mäuse wie für anderes Ungeziefer sind vorzügliche Winterquartiere geschaffen zu unserem Schaden. Ein möglichst tiefes Unterpflügen des Rübenkrautes ist durchaus notwendig schon deshalb, weil man selbst in diesem Frühjahr trotz des milden Winters 1903/04 die Wahrnehmung machen konnte, daß an solchen Stellen, an denen das untergepflügte Rübenkraut in eine nicht genügende Tiefe gekommen war, der Weizen ausfror, und zwar aus dem Grunde, weil in dem nach unten noch unverrotteten Rübenkraut die Wurzeln des Getreides keinen festen Halt hatten. Aehnliches haben wir übrigens bei den Gründüngungspflanzen auch schon erfahren, und es kann nur angeraten werden, diese so früh unterzubringen, daß der Boden sich genügend zu„setzen“, die Pflanzenmasse aber genügend„zu gären“ vermag. Auf die rauhe Furche sind alsdann die eisernen dreiteiligen Zickzackeggen mit etwas gebogenen Zinken zu bringen, die auch schon beschwert werden können. Es sind dann allerdings mehr Zugkräfte nötig, aber dafür wird auch eine sehr gründliche Arbeit geliefert, und ein einmaliges Eggen hin und denselben Strich zurück genügt fast immer, den Boden für die Drillmaschine fertig zu machen und die Saat gut unterzubringen. Wenn es die Witterungsverhältnisse gestatten, so lasse man hinter der Drillmaschine die Walze gehen, egge aber unbedingt wieder scharf auf. Den Weizen im Walzenschlage liegen zu lassen, muß unstreitig als ein großer Fehler bezeichnet werden. Denn wenn auch die Weizensaat im Walzenschlage schöner aussieht, so ist sie 140 dafür auch am meisten gefährdet, da sie allen rauhen Winden schonungslos ausgesetzt ist. Und bei Schneefall oder Schneetreiben bleibt keine schützende Decke liegen; im Frählinge aber steht die Saat kahl da. Haben wir eine rauhe Furche, so sind die Befürchtungen weit geringer, und die unter dem Froste mürbe werdenden Erdklumpen bringen bei der Bearbeitung im Frühjahr frischen Boden an die jungen Pflanzen, wodurch deren freudiges Wachstum gesichert wird. In verschiedenen Gegenden Nord= wie Mitteldeutschlands haben die maßgebenden Organe versucht, dem Flachsbau eine neue Heimstätte zu bereiten. Dabei ist leider ohne nennenswerte Erfolge versucht worden, die Inhaber von größeren Röstanlagen für diese Versuche zu interessieren, und sie namentlich zur Abröstung, Ausarbeitung und Beurteilung des auf den Versuchsfeldern gewonnenen Rohflachses zu bewegen. Auch an einen Verkauf des Rohstengelflachses war anfangs gar nicht zu denken, und so waren die Landwirte denn gezwungen, den Flachs in der alten Weise wieder zu rösten, wobei zwei Verfahren zur Anwendung kamen: Die Wasserröste und die Tauröste. Die erstere kann nur da durchgeführt werden, wo noch die alten Rotten vorhanden sind, denn die wasserpolizeilichen Vorschriften lassen die Benutzung eines Wasserlaufes nicht zu. Bei der Tauröste kann der Erfolg nicht ausbleiben, wenn in den Spätsommerund Frühherbst=Monaten häufig und regelmäßig Niederschläge erfolgen und dazwischen wieder warme Tage eintreten; außerdem ist erforderlich und von wesentlicher Bedeutung, daß in dieser Zeit starke Taubildung erfolgt. Erfährt der Flachs ein derartiges und regelmäßiges Durchfeuchten und dann wieder ein gründliches Durchtrocknen, so geht die Röste schnell und gleichmäßig vor sich. Und ein derartig gerösteter Flachs gibt eine gute Ausbeute an langer Faser. Die Frage, ob wir unter den heutigen Verhältnissen mit Nutzen Jungvieh auf zuziehen vermögen, hat Zuchtinspektor Momsen durch einen ausführlichen Artikel beantwortet. Er geht von der Ansicht aus, daß die deutsche Landwirtschaft diejenigen Mengen an Vieh, Fleisch und Molkereiprodukten, die in jedem Jahre mit großen Kosten vom Auslande bezogen werden müssen, mit leichter Mühe selbst erzeugen kann, wenn das Schlachten nüchterner Kälber nur ein weniges eingeschränkt und die Aufzucht von Jungvieh etwas verstärkt wird. So macht der Oekonomierat Plehn darauf aufmerksam, daß es immer schwerer hält, den Bedarf an Milchvieh zu decken, er weist dabei mit vollem Rechte auf den Umstand hin, daß allein in Berlin im Jahre 1902 nicht weniger als 155 804 und in Hamburg im Jahre vorher 73512, zusammen also 249 316 Kälber geschlachtet wurden. Plehn nimmt an, daß von diesen mindestens 100000 Kuhkälber waren, die somit als Milchvieh durchaus ihre Bestimmmung verfehlten. Aehnliche Mißstände finden wir dort, wo es sich um Magervieh zur Mast handelt, denn noch im Jahre 1901—02 wurden nach dem deutschen Schlachtviehverkehr auf den Schlachthöfen von Flensburg und Kiel allein 20 573 Kälber hingeschlachtet, und das in einer Provinz, in der in jeder Weidesaison die Nachfrage nach Magervieh eine außerordentlich starke ist. Von diesen 20 573 Tieren waren nicht weniger als 9 066, also fast die Hälfte, nüchterne Kälber. Diesen Verhältnissen stellt Momsen die Zahlen für Mehreinfuhr von lebendem Rindvieh. Rindfleisch, Molkereiprodukten und Margarine gegenüber, er schließt, daß eine Vermehrung unseres Viehbestandes um etwa 428 568 Stück erforderlich sei, wenn wir dem eigenen Konsum gerecht werden wollen. Das bedeutet auf den Quadratkilometer der Gesamtfläche des Deutschen Reiches berechnet, für den Fleischbedarf einen Zuwachs von etwa 0,5 Stück und für den Milch= und Butterbedarf von ca. 0,3 Stück, zusammen also rund 0,8 Stück pro Quadratkilometer Zuwachs. Es wären also nur statt 35 Stück in Zukunft 35,8 Stück Großvieh pro Quadratkilometer zu halten. Daß die Schweine gegen die Rotlaufseuche geschützt zu werden vermögen durch Anwendung der Schutzimpfung ist durch zahlreiche Beispiele erwiesen worden. So hat im Vorjahre der Geheimrat Dr. Damman, der Direktor der Tierarznei=Hochschule in Hannover, durch seinen Assistenten in zwei Gemeinden des Kreises Linden unentgeltlich Impfungen vornehmen lassen, die in unzweideutigster Weise bewiesen, daß die Impfung tatsächlich den sichersten Schutz gewährt selbst in solchen Orten, wo die Seuche in stärkster Weise grassiert. Der Besitzer von Schweinen in erfahrungsmäßig bedrohten Gegenden sündigt bei Unterlassung der Impfung schwer am eigenen Vermögen. Gartenbau. In diesem Jahre werden wir voraussichtlich eine sehr gute Obsternte haben, aber darum sei auch den Bäumen die Wohltat erwiesen, sie bei anhaltender Trockenheit reichlich mit Wasser zu versehen, dem Jauche beigemischt ist. Bei den Zwergobstbäumen empfiehlt sich auch, eine Lichtung unter den Früchten vorzunehmen. Will ein sonst kräftiger und gut ernährter Obstbaum nicht tragen, so kann durch dauerndes Niederbiegen der Aeste die Bildung von Fruchtknospen erzwungen werden. Das zu tun, ist auch jetzt noch Zeit. Nur ist zu beachten, es müssen die Aeste dauernd mit Hilfe von Weidenruten oder Kaffiabast in ihrer gebogenen Stellung erhalten werden. Obstbäume sind übrigens nicht dazu da, daß Wäscheleinen an ihnen befestigt werden. Eine reiche Obsternte ist heuer zum Teil schon eingeheimst worden, zum Teil winkt sie noch; die Freude darüber wird aber dadurch wesentlich getrübt, daß die Einfuhr ausländischen Obstes immer mehr zunimmt. So berichtet jetzt The Adelaide Observer, daß, nach einer amtlichen Schätzung, in der laufenden Geschäftszeit aus Südaustralien mindestens 90000 Kisten Aepfel nach überseeischen Ländern ausgeführt werden. Diese Menge kommt der Gesamtverschiffung der Jahre 1900, 1902 und 1903 gleich und übertrifft die bisherige höchste Jahresversendung um 34000 Kisten. In fünf Jahren führten die südaustralischen Obstzüchter 225000 Kisten Aepfel aus, und in anbetracht der gewonnenen und noch möglichen Ausdehnung der Zucht ist es nicht unwahrscheinlich, daß nach einigen Jahren eine solche Menge in einer einzigen Geschäftszeit die Häfen des Landes verlassen wird. Der Chefinspektor des Obstbaues in Südaustralien behauptet, daß in der Kolonie ungefähr 200000 bis 300000 Acres zur Anpflanzung von Apfelbaumen geeigneten Landes verhanden sind. Das größte und ertragreichste Gebiet für die Apfelgewinnung Südaustraliens ist ein Hügelzug, welcher zwischen Clarendan und Gumeracha sich ausdehnt und von dort bis zum Onkaparingfluß sich erstreckt. Feine Sorten gedeihen sehr gut in der Gegend von Barossa; die von den dortigen Pflanzungen stammenden Aepfel erfreuen sich des Vorzuges, daß sie bei der langen Beförderung besonders gut sich halten. Auch in Clare und Wirrabara fehlt es nicht an ausgezeichneten Apfelbaumpflanzungen, und an allen genannten Stellen ist die Möglichkeit gegeben, die Zucht von Apfelbäumen gewaltig auszudehnen. Bisher sind dort die Bäume in so großen Abständen voneinander gepflanzt worden, daß letztere leicht zur Anpflanzung neuer Bäume verwendet werden können. Ueberhaupt ist bis jetzt ein planmäßiges Verfahren bei der Anpflanzung der verschiedenen Sorten und bei der Behandlung der Bäume noch nicht zur Anwendung gebracht worden; infolgedessen blieb bisher der Ertrag weit hinter der Höhe zurück, die sich erreichen ließe, wenn eine sachverständige Hand eingriffe. Was geleistet werden kann, zeigt Tasmanien, wo die Versendung frischer Aepfel in dieser Geschäftszeit die Höhe von 558000 Kisten erreicht. Dort gehen die Züchter eben planmäßiger zu Werke und verwenden auf ihre Obstpflanzungen große Mühe und Aufmerksamkeit. Was in Tasmanien erreicht wird, dürfte auch in Südaustralien nicht unmöglich sein. Nach dem genannten Blatte ist die Zunahme der Apfelausfuhr Südaustraliens in diesem Jahre angeblich darauf zurückzuführen, daß vor 9—10 Jahren eine erhebliche Menge Bäume neu angepflanzt wurde und daß diese jetzt ihre volle Ertragsfähigkeit erlangt haben. Außerdem sei die Frucht diesmal sehr gesund. Die Ernte kann im Verhältnis zu der dem Anbau gewidmeten Fläche nur als gut bezeichnet werden; teilweise haben die Bäume überhaupt nicht getragen, und man dürfe daher annehmen, daß im nächsten Jahre die für die Ausfuhr verfügbare 141 Menge eine noch erheblichere Steigerung erjahren wird. Die Sachverständigen der Regierung sind der Ansicht, die Apfelzucht in Südaustralien sei durchaus lohnend. Der Apfelbaum geyöre sogar zu den ertragreichsten Fruchtbäumen der Kolonie, wenn nur für ausreichende Bewässerung gesorgt wird. Eine gut bewirtschaftete Apfelbaumpflanzung deckt in Südaustralien nach 7—8 Jahren zum erstenmal die Unkosten; nach 10 Jahren beginnt die Zeit des Reingewinnes aus der Anlage, welche aber dann bei geeigneter Pflege 40 Jahre lang hohen Ertrag briugen kann. Die Ausfuhr von Obst ist im vergangenen Jahre durch neueingeführte Frachtermäßigungen für Obst sehr begünstigt worden. Man erwartet noch eine weitere Ermäßigung der Frachten und infolgedessen eine solche Verbilligung der südaustralischen Aepfel für Europa, daß ihr Absatz dort sehr großen Umfang annehmen dürfte. Wie sehr aber die Apfelausfuhr von der Preislage abhängt, lehrt das Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika, wo die Apfelausfuhr stark schwankt. So umfaßte sie z. B. im Jahre 1898 nur 459719 Faß, zwei Jahre später jedoch 833673 Faß. Nach einem Bericht des Landwirtschaftlichen Sachverständigen bei der deutschen Botschaft in Washington werden die amerikanischen Aepfel in größeren und kleineren Mengen nach allen Ländern verschifft, mit denen die Vereinigten Staaten in Handelsbeziehungen stehen. Der Hauptabnehmer ist Großbritannien mit im Jahre 1902 3312 490 Bushel gleich 53 Proz. der Gesamteinfuhr; weitere 33 Proz. stammten aus Kanada. Deutschlands Apfeleinfuhr von den Vereinigten Staaten ist im Verhältnis zu der Englands gering, nimmt aber doch die zweite Stelle in der Reihe der einführenden Länder Europas ein; sie betrug im Jahre 1903 257337 Bushel, gegen 86000 Bushel im vorhergehenden Jahre. Dagegen nimmt Deutschland bei der Einfuhr von getrockneten Aepfeln die erste Stelle ein. Von den getrockneten Aepfeln, die im Jahre 1902 aus den Vereinigten Staaten verschifft wurden und einen Wert von 1 190 593 Dollar darstellten, erhielt Deutschland 45 Proz. * Saatgut für die Herbstsaatzeit. Für manche Wirtschaften liegt zur Herbstsaatzeit vielleicht das Bedürfnis vor, eine Erneuerung der bisher angebauten Roggenoder Weizensorten vorzunehmen, um eine Erhöhung der Erträge zu erzielen. Eine brauchbare Unterlage für Vergleiche zwischen den einzelnen Sorten geben die Roggen=Anbauversuche der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft, welche zur Ermittelung des Anbauwertes einzelner Sorten ausgeführt wurden und im Heft 84 der„Arbeiten“ dieser Gesellschaft beschrieben werden. Die Versuche sind drei Jahre durchgeführt, und zwar in 153 Wirtschaften; 65 Versuche haben brauchbare Ergebnisse gehabt, die Herr Professor Dr. Edler=Jena in dem genannten, im August vorigen Jahres erschienenen Heft der„Arbeiten“ ausführlich bespricht. Die Ergebnisse dieser Versuche waren im wesentlichen folgende: F. v. Lochows Petkuser übertrifft in allen drei Versuchsjahren mit sehr verschiedenen Feuchtigkeitsverhältnissen alle anderen Sorten nicht unerheblich. Norddeutscher Champagner ist für trockene Böden geeignet; auf besseren Böden und in feuchten Jahren ist sein Kornertrag geringer als der der meisten anderen Sorten. Alt=Palesch= kener und Heines Verbesserter Zeeländer haben sich fast gleich gut bewährt und stehen im Kornertrag an zweiter Stelle hinter Petkuser. Walkenhäuser und Probsteier liefern mittlere Kornerträge, während Russischer Riesenstauden, Schlanstedter und Pirnaer hinter den übrigen Sorten im Kornertrag zurückbleiben. Die kürzeste Wachstumszeit hat Norddeutscher Champagner, etwas später reifen Pirnaer, Probsteier, Walkenhäuser und Russischer Riesenstaudenroggen, noch später die anderen Sorten. Am winterhärtesten ist AltPaleschkener, ihm am nächsten stehen Probsteier und Norddeutscher Champagner, ferner stehen noch über dem Mittel Russischer Riesenstauden, Walkenhäuser und Pirnaer. Bei der Auswahl des Weizens ist, was Squarehead anbetrifft, auf Heft 53 der„Arbeiten der Deutschen LandwirtschaftsGesellschaft“ zu verweisen. Bei diesen Versuchen lieferten im Mittel die Züchtungen von Strube=Schlanstedt, Mette=Quedlinburg und Steiger=Leutewitz die höchsten Kornerträge. Andere rühmlichst bekannte Züchtungen, wie diejenigen von Beseler, Heine, Cimbal und die Svalöfer Züchtungen, waren an diesen Versuchen nicht beteiligt. Die letzten Versuche mit anderen Winterweizenforten sind im Heft 63 der„Arbeiten“ beschrieben. Bei diesen zeichneten sich im Kornertrag Molds red prolific, Loehmer und Dividenden besonders aus, Urtoba und Epp standen in der Mitte, ebenso der nur ein Jahr angebaute Criewener Nr. 104 und zurück standen Criewener 55, Frankensteiner und Kotelower. Die Lagerfestigkeit war am größten bei Loehmer und Molds red prolific, geringer bei Kotelower, Urtoba und Epp, am schwächsten bei Dividenden, Criewener 55 und Frankensteiner. Am winterhärtesten waren Loehmer, Epp und Frankensteiner, dann folgen Crieweuer 104 und Dividenden, während die anderen Sorten in dieser Beziehung zurücktraten. Nicht an diesen Versuchen beteiligt waren die bekannten Kreuzungen zwischen Saurehead und anderen Weizen, wie Rimpaus Bastard und die Cimbalschen zahlreichen Kreuzungen, sowie die Svalöfer Züchtungen, welche daher jetzt zum Gegenstand von Anbauversuchen gemacht sind. Die meisten genannten Sorten können durch die Saatstelle der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft als Originalsaaten wie auch als anerkannte Saaten im Nachbau bezogen werden; auch wird durch die Saatzuchtstelle der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft jegliche Auskunft bei der Sortenwahl und über einzelne Sorten erteilt, wenn Boden und klimatische Verhältnisse angegeben werden, ebenso ist auf die in vielen Provinzen neubegründeten Saatbauvereine zu verweisen, so daß der Landwirt nicht nötig hat, Saatgut auf bloße Reklame und schönklingende Namen hin ohne genaue Ermittelung des Sortenwertes zu kaufen. unsere Hausfrauen. Junge Feldhühner werden sorgfältig gerupft, ausgenommen, flammiert und ja nicht gewaschen; das Blut muß sorgfältig entfernt werden, der Kopf kann daran bleiben oder weggenommen werden, je nach Belieben; dann reibt man die Hühner innen und außen mir Salz, Pfeffer und zerdrückten Wachholderbeeren tüchtig ein, dressiert sie und bindet sie mit Speckscheiben ein und bratet sie etwa halbgrau.(Eine halbe Stunde.) Dann legt man sie in die runden, niedern Gläser des Weckschen Apparats ein, am besten 2 Stück in ein kleines Glas, gießt die Sauce darüber und sterilisiert. Beim Gebrauch läßt man den Speck, der um die Hühner gebunden war, entfernen, sie mit anderem Speck einbinden und leicht überbraten unter Verwendung der im Glase befindlichen Sauce. Briefkasten des Praktischen Ratgebers. NB. Die Adresse für Anfragen lautet:„Prakt. Ratgeber Brannschweig, Vertramstraße 10 I.“ Anfragen oone Namensunterschrift und solche, denen kein Porto für die Antwort beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Fr.: Was ist gegen Schweißfüße anzuwenden?— A.: Salicyl= präparate aus der Apotheke oder ähnliche Stoffe, aber keine, wodurch der Schweiß vertrieben wird, denn das wäre gesundheitsschädlich. Fr.: Wie werden Aepfel am besten aufbewahrt im Winter, damit sie hart bleiben?— A.: Wir packen die wertvollen Aepfel, die sorgsam gepflückt sind, eingehüllt in Seiden= oder weiches Zeitungsparier in Kisten oder Tonnen und stellen diese in dunklen, trockenen und stets gut gelüsteten Räumen, die auch frostfrei sein müssen, auf. Die Hauptsache ist auch, daß die Aepfel völlig reif von den Bäumen genommen werden. Fr.: Wie ist dem Einlaufen der Wollsachen(Strümpfe und Unterzeuge) bei dem Waschen vorzubeugen?— A.: Dadurch, daß man dem Wasser Ammoniakflüssigkeit zusetzt. Fr.: Wie beseitige ich aus einem guten Wollkleide Schokoladeflecke, die noch frisch sind?— A.: Durch Einreiben mit Eigelb, das dann trocknen muß. Ir: Wie bewahre ich Schinken am besten auf?— A.: Einnähen in Gazebentel und dann in einer nach Norden gelegenen Kammer aufhängen. Fr.: Woher kommen die dunklen Flecken im Limburger Käse?— A.: Durch eine unlautere Manipulation. Der Käse im mit Kartoffeln vermengt. 142 Fr.: Weshalb platzen die in Wasserglas eingelegten Eier beim — A.: Weil die Luft nicht zu entweichen vermag. Vor dem Einlegen erst kleines Loch mit der Nadel bohren. Fr.: Möchte mein Zwergobst gut verwerten. An wen wende ich mich?— A.: Handelt es sich um größere Mengen, dann möchte zu empfehlen sein, der Direktion der Berliner Zentral=Markthalle oder, was noch ratsamer sein dürfte, der Zentralstelle für Obstverwertung in Frankfurt a. M. Angebot zu machen. Bei kleineren Meugen ist das Obst besseren Gasthäusern anzubieten. Fr.: Mein Wandspalier wird von den Baumwanzen stark heimgesucht. Was ist zu deren Vertreibung zu tun?— A.: Gar nichts, die #iere sind in hohem Grade nützlich. aie Sest u eaier Gernidr Brüihr er Gthchet schädlich?— A.: Das wird behauptet. Fr.: Wie wäscht man seidene Taschentücher?— A.: Man reinigt e in einem dünnen chinesichen Teeabguß, spült nach in Branntwein, er mit Zucker versetzt ist, und bügelt noch feucht, wobei Papier aufgelegt werden muß. Fr.: Möchte einen Hund, sehr wertvolles Tier, nach Ungarn schicken, wie verpacke ich ihn am zweckmäßigsten?— A.: Fragesteller möge sich einen Transportkorb von der Firma Haberauf in Güsen(Anhalt) unter Angabe der Größe des Hundes kommen lassen. Der Korb enthält luch eine sehr zweckmäßige Futtervorrichtung. Fr.: Meine Topfobstbäumchen blühen wohl, aber sie tragen keine Früchte. Was ist zu tun?— A.: Dünger und Kalk an die Bäume oringen. Im Frühlinge die Erde erneuern, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Fr.: Ist es ratsam, die Wurzeln des Sellerie abzustechen, um starke Knollen zu erzielen?— A.: Würde gerade das Gegenteil bewirken. Fleißig flüssigen Dünger, besonders gut vergorene Kuhjauche anbringen. Märkte. 1. September: Dorsten Vm., Meschede KV SchafHammelm. 2. September: Beelen KBHaufmarkt, Dortmund Schlachtviehm., Werl, Witten Vm. 5. September: Dortmund Schlachtviehm., Hagen Vm, Langenberg, Vreden KVm., Nieder=Wildungen Schwm., Meinberg Salzuflen KramViehmarkt. 6. September: Erwitte Hammelm., Lüdinghausen Vm., Minden KV SchafHammelm., Paderborn Vm., Bückeburg KVm. 7. September: Lippstadt, Rahden Vm., Stukenbrock KramVm., Wattenscheid Vm., Eschwege(2 Tage) Krm., Witzenhausen(2 Tage) KVm., Stadthagen Vm. Uebersicht über die in den Hauptmarktorten Deutschlands in der letzten Woche gezahlten Fettviehpreise. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Die Preise sind in Mark pro 100 Pfund Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht(I bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bezeichnet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betreffende Viehgattung gezahlten Preis. Rindvieh Hammel, Schafe und Aufgestellt am 25. August 1904. Mitberücksichtigt sind noch die am 24. August abgehaltenen Märkte. Ihr Wohlstand wächst wenn Sie der Aufzucht des Jungviehs erböhte Sorgfalt zuwenden und von früh auf den heranwachsenden Tieren Bohnes phosphorsauren Kalk oder Futterpräcipitat unter das Futter mengen. Die Ausgaben sind gering, der Nutzen ungeheuer gross. Das Vieh erhält einen kräftigen Knochenbau, kerniges Fleisch und wird gegen alle Krankheiten wioerstandsfähig. Nach Bohnes phosphorsaurem Kalk geben Kübe mehr und bessere Milch, Schafe tragen bessere und reichlichere Wolle, Geflügel legt mehr Eier, Pferde und andere Arbeitstlere leisten mehr. Zur Mast verwende man Bohnes Mastpulver. Das Mastvieh setzt dann mehr Fleisch und Fett an. Schweine werden schwerer und eine gesuchte Ware für Schlächter. Phosphorsaurer Kalk: Marke A: 1 Postpaket 2,50 Mk., 25 kg 6,50 Mk., 50 kg 11.— Mk. 40/42% 100 kg 20.—„ Marke B: 1 Postpaket 2.80 Mk., 25 kg 6.— Mk., 50 kg 10.— Mk. 38/40% 100 kg. 18.—„„ Marke C.: 1 Postpaket 2.— Mk., 25 kg 5,50 Mk., 50 kg 9.— Mk. 34/36% 100 kg 16.—„ Mastpulver: 1 Postpaket 3.50 Mk., 25 kg 11.50 Mk., 50 kg 21.— Mk., 100 kg 40.— Mk. Versand: Postpakete franko. Bahnsendungen ab hier gegen Nachnahme. Ausführliche Prospekte senden wir auf Wunsch umsonst und postfrei. Chemische Fabrik C. Bohne, Coeskeld i. W. 24. Schnurrbart! Streng reell. Kein Schwindel Harasin unterstütt den Haar= und Bartwuchks mit sounderbarem Er Arastifolge. Wo kleine Härchen vorhanden sind, entwickelt sich rasch üppiges Wachstum, was durch Hunderte von glänzenden Dankschreiben nachgewiesen ist. Aerztlich beautachtete Wirkung. Warenzeichen vom kais. Patentamt geschützt. Prämiiert goldene Medaille Marseille, großer Ehrenpreis Rom. Preis: Starke I Mt. Stärke II 8 Mk. 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