Erscheint täglich in mindestens zwei Blättern. Albonnementspreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 K 50 d. 2. und 3. Monat im Quartal 1. B. Monat 50 Z. Durch den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 h mehr. Bestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Plauderer, Sonntags=Feier, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Anzeigenpreis für die Zeile oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 4. Reklamezeile 80 4. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr abends. Bei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage wird der für Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. M 214. Paderborn, Sonntag, den 9. August 1903. 55. Jahrgang. Blatt. Die Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten. Mitglieder der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft sind jetzt von einem Ausfluge zurückgekehrt, den sie während der letzten acht Wochen durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten unternommen haben, um dort einen Einblick in die Bodenbewirtschaftung, die Viehzucht und nicht zum wenigsten auch in die Verwertung der Bodenerzeugnisse zu gewinnen. Ueber die Ergebnisse des Ausflugs sendet ein Teilnehmer an der Fahrt folgenden Bericht: Eine Fülle des Anregenden und Fesselnden, des Nachahmenswerten und Vorbildlichen ist auf uns alle eingeströmt. Selbstverständlich konnte es sich bei der Rundreise nur um die Besichtigung besonders typischer Orte und Gegenden handeln, die dazu in den Landesteilen des großen Staatswesens lagen, in denen annähernd gleiche klimatische Verhältnisse wie in Deutschland herrschen. Eine Ausnahme bildete nur der hochinteressante Besuch von Kalifornien. Ueberall auf der Reise drängte sich uns die Wahrnehmung auf: Es ist ein Zug ins Massenhafte, Großartige, der durch die ganze amerikanische Landwirtschaft geht. Das bekannte Streben der Trusts und Unternehmer, große Massen von Ware unter möglichst billigen Verhältnissen herzustellen, billig zu verfrachten und auf den Markt zu werfen, findet sich auch in der Landwirtschaft ausgeprägt. Dadurch, daß Kapitalisten vielfach die Ware vom Beginn der Herstellung ab bis zum Absatz in ihrer Hand haben, können sie alle auf diesem Wege nötigen Arbeiten ohne fremden Zwischenverdienst regeln und viel billiger gestalten. Wohin wir unsern Fuß setzen, um Farmen, Silhs, Schlachthäuser usw. zu besichtigen, man gewahrte die gleiche Neigung. Bei einem Lande von so gewaltiger Ausdehnung ist es nun nicht möglich, in der Art der Bodenkultur und des Anbaues bestimmte Grenzen zu ziehen. Immerhin kann man doch gewisse Unterschiede in der Bewirtschaftung und Kultur waornehmen. Im Osten, wo die Befiedelung zuerst begonnen hat, ist man meist schon zur intensiven Wirtschaft übergegangen. Gartenkultur, Gemüsebau, intensive Viehzucht(Jersey=Milchvieh) gemahnen daran, daß wir das vorgeschrittenste Kulturgebiet unter dem Sternenbanner betreten haben. Hier wird auch Kunstdünger in ausgiebigem Maße angewendet. Ganz anders liegen die Verhältnisse nach dem Innern, nach Westen zu, wo die Befiedelung erst jüngern Ursprüng ist. Dort finden wir vor allem einen ausgedehnten Weizenbau. In NordDakota und Minnesota reiht sich Weizenfeld an Weizenfeld. Der Boden ist im ganzen Missouri= und Missisippigebiet äußert fruchtbar, und trotzdem man hier Weizen auf Weizen baut, kann die Scholle noch immer für fast jungfräuliches Land gelten. Hier findet man den echten Amerikanismus, der aus dem Vorhandenen so viel wie möglich herausschlägt. Die Farmen gehören kapitalkräftigen Unternehmern, die meist auch im Besitz der Eisenbahnen und der Riesenspeicher an den Stationen sind. Man kann nun in etwa ermessen, wie verhältnismäßig billig sich die Kosten der Aufbewahrung und des Transports stellen. Der Bauer, der in diesen Gegenden sein Getreide verkauft, erzielt einen recht geringfügigen Preis. Er erhält nur etwa 8 Mk. für den Doppelzentner. Aber die Ertragfähigkeit des billig erstandenen Bodens wiegt die niedrige Preislage mehr wie auf. Diese Verhältnisse sind natürlich nicht auf die unsrigen übertragbar, denn wir besitzen einen solchen Boden nicht und sind zur Fruchtfolge gezwungen, die die rationellste Bewirtschaftung bei der gewonnenen Bodenkultur ist und bleiben wird. Während also der Amerikaner Weizen auf Weizen baut und diese Getreidemassen nach dem Osten führt, müssen auf unsern Gütern mehrere Feldfrüchte gebaut werden. Dazu zwingen uns ja auch die klimatischen Verhältnisse. Es ist selten bei uns, daß alles gleichmäßig gut gedeiht. In dem einen Jahre geraten z. B. der Weizen und die Zuckerrübe, in dem nächsten die Samenpflanzen. In Ostelbien, wo die Einwirkung der Witterungsverhältnisse noch einschneidender als im Westen und Süden Deutschlands mitspricht, wird man selten hören, daß der Roggen und die Kartoffel beide lohnten. Anders in Amerika. Dort kann man alles so zu sagen auf ein Brett setzen, denn der Sommer ist ausnahmslos trocken, und in der Erntezeit macht kein Regen üppige Hoffnungen zu Schanden. Eine andere Frage ist es, wie lange ein derartiger Raubbau, wie er im Innern betrieben wird, durchgeführt werden kann. Es muß einst die Stunde kommen, wo die Weizenerträge geringer werden. Dann wird man sich wohl dem Verfahren des Ostens anschließen müssen. Uebrigens steht auch der Maisbau in hoher Blüte, und Hand in Hand mit ihm geht die Viehmast. Weiter nach Westen hin, in Utab und Colorado, fiel uns vor allem die großartige Bewässerung des Landes auf. Auch hier gedeiht Weizen in ausgedehntem Maße und gleichermaßen der Rübenbau. Je mehr man nach Westen vorschreitet, desto mehr spürt man die Jugend der Befiedlung. Hier finden sich ausgedehnte Weiden mit großer Viehzucht, und im Nordwesten dehnen sich noch große Waldungen aus. Die schwache Seite der amerikanischen Bodenbewirtschaftung liegt aber im Forstwesen. Erbarmungslos hat man im Osten alle größeren Wälder abgeholzt und bequemt sich keineswegs dazu, junge Schonungen auf den ehemaligen Waldgebieten anzulegen. Man benutzt den Boden zu anderen Zwecken und denkt nicht an den Schaden, der mit der Zeit entstehen muß. Auffällig war im waldreichen Nordwesten und auch in den andern Gegenden das Fehlen des laubtragenden Baumes in größern Mengen. Wo man Laubwald in geringer Ausdehnung erblickte, war er erst kürzlich gepflanzt worden. Bei dieser Betrachtung muß man natürlich von den herrlichen Parks und Luxusschöpfungen absehen, die ja auch nicht zu wirtschaftlichen Zwecken angelegt worden sind. Aber auch in den nordwestlichen waldreichen Staaten Oregon und Washington gedeihen auf den Westabhängen fast nur die gelbe Föhre, und auf den Ostabhängen begrüßte uns als alte Bekannte die Kiefer. Interessant waren uns die Grundsätze des Amerikaners für seine Viebzucht. Er bevorzugt stets die einseitige Leistungszüchtung. Seine Frage bei der Anschaffung von Milchoder Zuchtvieh gilt lediglich der Abstammung und Leistung. Ueber eine Schätzung des Formalismus und der Färbung, wie man sie bei uns findet, ist er erhaben. Man konnte junge Stiere sehen, die mit auffallendem Senkrücken behaftet, zu Zuchtzwecken aufgestellt waren. Ferner hatten Kühe mit außerordentlichem Milchreichtum nach unsern Begriffen recht erkleckliche Schönheitsfehler. Von einem„weiblichen Kopf“, feiner Bauart, von Milchadern und schön verteilter Färbung war nichts zu entdecken. Diese Auffassung entspricht übrigens der Meinung vieler praktischen Landwirte bei uns, die nichts auf das Aeußere geben und wahren Scheusalen von Kühen mit allen Abzeichen einer schlechten Milchkuh ob ihrer ungeschwächt starken Milchproduktion einen Ehrenplatz im Stalle anweisen. Ganz besondere Aufmerksamkeit wandten wir natürlich dem Arbeiter und der Verwendung der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte zu. In den Vereinigten Staaten herrscht in der Landwirtschaft ein ungleich größerer Arbeitermangel als bei uns, denn das Land ist schwach bevölkert und die Industrie zieht viele Menschen an sich. Hieraus erklärt sich zum Teil die unvergleichliche Ausgestaltung des Maschinenwesens. Wo nur irgend eine Maschine die Handarbeit ersetzen kann, findet sie Anwendung, und dabei sind die amerikanischen Maschinen einheitlicher im großen und ganzen hergestellt. Während bei uns häufig dieser oder jener Besteller einer Maschine einen besondern Wunsch äußert und infolgedessen die Maschine des Gutes A der des Nachbargutes B nicht gleicht und jede womöglich ein Spezialstudium ersordert, hai sich dieser Unterschied in Amerika bereits völlig abgeschliffen. Dabei ist es erstaunlich, wie praktisch und einfach alle Handgriffe auszuführen sind und wie vortrefflich der Arbeiter seine Kräfte zu schonen weiß. Die Gewohnheit des Arbeiters, seinen Körper nicht unnütz anzustrengen, kommt überall zur Geltung. Deshalb ist er geistig auch sehr geweckt, und die Hand, welche die Entstehung von Schwielen vermeidet, versteht dafür gewandt die Feder zu führen. Das Bestreben, durch Schaffung von Sitzgelegenheiten einer Vergeudung von Arbeitskraft vorzubeugen, fand sich auch bei den Ackergerätschaften in einem Maße ausgeprägt, das man bei uns nicht kennt. Beim Eggen z. B. konnte man beobachten, daß der Mann, der bei uns die Pferde an der Leine führt und hinter den Geräten geht, hoch von einem Pferde herab die Bespannung leitete. Eine besonders sehenswerte Einrichtung bilden die großen Schlachtbäuser in Kansas City und Chicago, die vor großen Unternehmern oder Gesellschaften ins Leben gerufen sind. Sie sind vorbildlich in bezug auf die praktische Arbeitsteilung und die Versandverhältnisse eingerichtet. Während in Berlin z. B. auf dem Zentral=Viehhofe jeder Schlächter in seiner Abteilung nacheinander Schweine, Rinder und Schafe schlachten muß, werden dort die einzelnen Viehsorten getrennt behandelt, und ein Mann hat an allen Stücken Vieh die gleichen Handleistungen zu verrichten. Die Rinder z. B. werden sämtlich in einen Gang getrieben und erhalten alle von einem Bediensteten den betäubenden Schlag. Dann werden ihre Hinterbeine zu gleicher Zeit von einer Kette umspannt, und mit einer oben befestigten Hängebahn fährt man sie sämtlich an eine Stelle, wo der Schlachter steht. Nachdem sie nun nacheinander geschlachtet sind, wird mit der Zerteilung des Körpers in gleich praktischer Weise weiter verfahren. Die zur Anwendung kommenden Werkzeuge sind durch ihre Einfachheit und zweckmäßige Konstruktion einfach vorbildlich. Ueberall wie hier erkennt man den gleichen Grundsatz der Zeit= und Kräfteersparnis. Auch von der Eleltrizität macht man ausgiebig Gebrauch. Wo Wasser ist, sind auch elektrische Anlagen. Wie weitgehend man den elektrischen rote Haus. 2 Als er sah, daß die Mutter ein arg enttäuschtes Gesicht machte, fügte er lachend hinzu:„Na, aber, wenn daran deiste Seligkeit hängt und dir deswegen der Wuchs vergehen sollte, in Gottes Namen, ja, er hat mit mir gesprochen und ich hab' ihm sogar geantwortet!“ Frau Kalinna legte die Linke gegen die Brust, weil's ihr fast den Atem verschlug. „Also doch, Franzchen, ja?“ Franz mußte sich aber erst gründlich auslachen, daß seine Mutter auf den alten„Gardewitz“ so ahnungslos hineinfiel. „Na ja, Mutter. Jedesmal wenn unser lieber alter Herr Kaiser zur Parade kam und er ritt an uns vorbei, wie wir so mit präsentiertem Gewehr dastanden, dann sagte er Guten Morgen, erste Kompagnie! Wir aber drückten die Knochen nur noch fester durch und schrieen zurück: Guten Morgen, Majestät!... Wenn du damit zufrieden bist— mit mehr kann ich dir nicht dienen!"“ Die Krugwirtin setzte die große Pfefferminzflasche mit dem Lebenselixir des Schusters Augustin in das Regal zurück. „Na ja, mein Sohnchen, das ist doch immerhin etwas. Und wenn es ja auch gewissermaßen keine persönliche Unterhaltung war, jedenfalls kann doch einem kein Mensch den Vorwurf machen, daß man ihm etwas vorgelogen hätt“!"... In die Stube trat ein schlankgewachsenes junges Mädchen. Um den freigetragenen Kopf legten sich ihr schwere rotblonde Flechten und kräuselten sich an Nacken und Stirn zu flatternden Locken, die sich im Licht der durch die Türöffnung einfallenden Sonnenstrahlen wie ein goldener Heiligenschein ausnahmen. Ueber der Brust trug sie ein grobes Linnenhemd, das, am Halsansatze geschlossen, die gebräunten Arme nur bis zum Ellbogen bedeckte, und ihr hochgeschürzter, bunt gewürfelter Kattunrock ließ en Paar kräftige, aber wohlgebaute Füße frei, die beim Auftreten in den feinen Knöchelgelenken nur so federten. In jeder Hand aber trug sie einen schweren, bis an den Rand gefüllten Wassereimer, und so wenig schien ihr die Last auszumachen, daß sie nicht einmal die Schultern sinken ließ. Sie ging durch die Stube bis zu dem mannshohen Verschlage, hinter dem der Kochherd in die Wand eingebaut war, schüttete das Wasser in die weitbauchige Tonne und schritt, ohne sich nach dem heimgekehrten Haussohne auch nur einmal umzusehen, wieder zur Tür hinaus. Der aber stand mit weitgeöffneten Augen da, ließ keinen Blick von dem jungen Mädchen, und es dauerte eine ganze Weile— es kehrte mit den gefüllten Wassereimern schon wieder von dem Ziehbrunnen auf dem Hofe zurück— ehe er sich so weit gesammelt hatte, daß er an die Mutter in leidlich ruhigem Tone die Frage richten konnte, wer denn die unbekannte Hausgenossin sei und woher sie käme. Die Mutter war in iyr Geschäft— sie zählte gerade auf einer großen, fettglänzenden Schiefertafel das Konto des Schusters Augustin zusammen, in dem je ein einzelner Strich einen „großen Krausen" Pfefferminz bedeutete— so vertieft, daß sie die in halblautem Tone gestellte Frage vollkommen überhörte. Und erst bei der etwas eindringlicheren Wiederholung hob sie den Kopf. „Ach die? Die Maria? Ja kennst du sie denn nicht wieder? Das ist doch Pruchnows Marie! Dem Pietsch seine Tochter, weißt du, der alte Taugenichts, der gleich immer wieder sitzen geht, kaum daß er ein paar Tage aus dem Gefängnis raus ist!“ „So, so, die ist das,“ sagte Franz und blickte nach der Tür, durch die das junge Mädchen eben wieder hinausgegangen war.„Ja, jetzt entsinne ich mich. Und daß ich sie nicht gleich wiedererkannt hab', das lag nur an den Jahren. Nicht wahr, gleich wie sie aus dem Waisenhaus'rauskam, da ist sie in die Stadt dienen gegangen, Mutter?“ „Ja, mein Sohnchen, und dort hat sie auch diesen hochnasigen Tick gekriegt. Sie war nämlich drei Jahre bei dem Herrn Landgerichtsdirektor als Hausmädchen, und die Herren Reffrendariusse, die haben ihr alle den Hof gemacht. Ich mußte ihr acht Taler das Jahr zulegen, bloß daß sie überhaupt zu mir kam.“ „Weshalb hast du sie denn aber überhaupt in Dienst genommen, Mutter?“ Frau Kalinna sah ihren Einzigen verwundert an. „Mein Jungchen, du fragst, wie ein Kalbchen Gottes. Wegen dem Geschäft, mein Soynchen! Paß mal Achtung auf den Abend, wie es hier voll werden wird. Und nicht bloß hier in der großen Krugstub', sondern auch da im Herrenzimmer, und manchmal sitzen sie sogar in unsrer guten Putzstub'. Bis aus Popiellen, Schikorren und Regelnitzen kommen die Besitzerssöhne, lauter Jungens, die ordeatlich Knöppe in der Tasch' haben und auch’was draufgehn lassen. Nicht bloß so Braunbier und Kartoflinski, sondern echtes Bayrisches aus Königsberg, daß ich manchmal an einem einzigen Abend vier Achtelchen verzapf, und am Sonntag das Doppelte. Und denk dir mal bloß an, Schampanjer hab' ich anschaffen müssen, richtigen Schampanjer, zu zwei Talern die Flasche, das heißt, mich kostet er man eine Mark fünfundsiebzig, denn wenn ihnen die Köpse heiß werden, dann müssen die Weißköpp: auf den Tisch und die Proppen knallen! Wenn aber einer erst angefangen hat, auffahren zu lassen, dann bestellen die andern auch, weil doch keiner sich lumpen lassen will!“ „So, so, also Champagner wird auch getrunken,“ sagte Franz, und ein widerwärtiges Gefühl, über dessen Ursprung er sich im Augenblicke keine Rechenschaft zu geben vermochte, stieg ihm in der Brust empor. Ganz, als wenn der rührige Geschäftssinn der Mutter ihm mit einemmal unangenehm und peinlich gewesen wäre. Sein Schaden war es dabei doch gewiß nicht, wenn in der Gastwirtschaft ordentlich Geld verdient wurde, denn alles, wie es ging und stand, fiel einmal doch ihm zu, abgesehen natürlich von den fünf= oder sechstausend Talern, die er einmal seiner Schwester auszahlen mußte, wenn sie ihren Kreisausschußsekretär heiratete... Die Mutter hatte gar nicht darauf geachtet, daß ihr Junge so in Gedanken verloren dastand, sondern fuhr fort, gebrauchte Gläser und Flaschen einzuräumen. „Ja, ja, mein Sohnchen, das Geschäft hat sich nicht schlecht angelassen in der Zeit, wo du fort warst. Wie hier in der großen Stub' die Besitzerssöhne, so sitzen fast jeden zweiten oder dritten Abend da drüben in der guten Stub' die Reffrendariusse und auch manchmal welche von den jungen Herren Oberlehrern vom Gymnasium. Die sagen, wegen meinem guten Schinkenbrot, und daß sie so etwas Delikates nirgendwo sonst zu essen kriegten.“(Fortsetzung folgt.) Funken anwendet, kann man aus einem Beisptel ermessen. Auf den Viebhöfen hingen an den elektrischen Leitungen Stäbe an Gelenken herab, die zum Antreiben des Viehs, das natürlich sehr unangenehm von ihnen berührt wird, benutzt wurden. Zum Schluß möge das südlicher gelegene Kalifornien besonders erwähnt werden. Die Anpflanzungen sind dort noch sehr jung, doch dürfte das Land in etwa zehn Jahren als Obstkammer von sich reden machen. Das herrliche und milde Klima befördert das Gedeihen von Wein, Apfelsinen, Oliven 2c. ganz außerordentlich. Auch hier fanden wir das bekannte System: Einheitlichkeit, Massenhaftigkeit des Anbaus, einheitliche Verpackung im ganzen Gebiete. Und das ist es auch, was wir deutsche Landwirte von den amerikanischen annehmen können. Die deutsche Landwirtschaft muß vor allem mehr praktische, einheitliche Maschinen benutzen, muß sich kaufmännisch nach großen Gesichtspunkten zusammenschließen und muß sich bei peinlicher Beobachtung einer durchdachten Arbeitsteilung Erleichterungen für den Absatz, der dadurch reger wird, verschaffen. festigen. Dem ist aber nicht so. im Gegenteil vertrit Bourrier in demselben Anschauungen, die sich mit der Wahrheit der christlichen Auffassung so wenig vertragen, wie dies beim Wasser und Feuer der Fall ist. Die in London erscheinende Zeitung The Christian hatte daher Bourrier kürzlich der„Häresie, des Deimus und des Buddbismus" beschuldigt. In einer Politische Tagesübersicht. Paderborn, 8. August 1903. + Eine Erhöhung der Ausaaben an verschiedenen Stellen des Reichshaushaltsetats von 1904 wird nach den Berl. Pol. Nachr. nicht zu vermeiden sein. In erster Linie kommen dabei die Posten inbetracht, die ihrer Natur nach von Jahr zu Jahr eine Steigerung erfahren. Dazu gehört einmal der Reichszuschuß für die Invaliditäts= und Altersversicherung. Allmählich ist diese Etatsposition, die ansänglich klein war, auf nahezu 41 Millionen Mark gestiegen. Sie hat im Durchschnitt Jahressteigerungen zwischen 3 und 4 Millionen Mark erfahren. Von 1901 auf 1902 betrug die Erhöhung ausnahmsweise über 4 Millionen Mark, von 1902 auf 1903 nahezu 2,7 Millionen. Man wird jedenfalls nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß sie sich auch im nächsten Etat in der Höhe von etwa 3 Millionen Mark bewegen wird. Ein weiterer stetig steigender Posien ist die Ausgabe für die Reichsschuld. Von 1901 auf 1902 betrug die Erhöhung 5,4 Millionen Mark, von 1902 auf 1903 etwas über 6 Millionen Mark. Die Reichsschuld dürfte, nachdem sie inzwischen in die Höhe von 3 Milliarden Mark gelangt ist, weiter steigen. Selbstverständlich wird sich damit die Zinsenlast erhöhen, und sonach ist zu erwarten, daß auch im nächstjährigen Reichshaushaltsetat eine Ausgabensteigerung für die Reichsschuld sich vorfinden wird. Auch der Allgemeine Vensionsfonds hat in den letzten Jahren ständig eine Erhöhung der Ausgaben aufzuweisen gehabt, und zwar ebenso wie der Zuschuß zur Invaliditäts= und Altersversicherung, um Beiträge zwischen 3 und 4 Millionen Mark. Es ist, wenn auch vielleicht von der künftigen Steigerung nicht die gleiche Höhe innegehalten wird, schwerlich anzunehmen, daß die Erhöhung für 1904 in Fortfall kommen könnte. Ein anderer Posten, der in den letzten Jahren unter den Ausgaben Erweiterungen aufwies, war der für den Reichsinvaliden fonds. Von 1901 auf 1902 betrug die Erhöhung nahezu 16 Millionen Mark, jedoch war sie auf die im Jahre 1901 beschlossene Besserung der Bezüge der Kriegsinvaliden= und ihrer Hinterbliebenen zurückzuführen. Die Nachwirkungen davon verursachen für 1903 noch eine Ausgabensteigerung von nahezu 1½ Millionen Mark. Selbst wenn sich diese Erscheinung auch auf 1904 in irgend einem Maße erstrecken sollte, so würde sie nicht erschwerend für die Gestaltung des Reichsbudgets ins Gewicht follen, da man sich ja daran gewöhnt hat, die Ausgaben des Reichs=Invaliden= fonds, so weit sie nicht durch die Zinsen des letztern gedeckt werden, aus dem Kapitalbestande zu entnehmen. Kann man demgemäß auch davon absehen, so bleibt doch, wie dargelegt, eine Anzahl von naturgemäß zu erwartenden Ausgabensteigecungen übrig. * Der Apostat und jetzige Agent des Evangelischen Bundes, Bourrier ist bekanntlich der Herausgeber und verantwortliche Redakteur des Chrétien frarcais. Entsprechend diesem Titel muß jeder vermuten, daß Bourrier sich dieses Organs bedient, um die Lehren des Christentums im Volke zu verbreiten und zu beProtestation und einem offenen Brief an dem Herausgeber des „Christian“ in London verwahrte sich Pastor Bourrier gegen solche„verleumderischen Anschuldigungen“, indem er bebauptete, nach wie vor der orthodoxen Richtung der evangelischen Kirche anzugehören. Das veranlaßt nun einen protestantischen Piarrer, im Reichsboten eine Blütenlese aus der christlichen Auffassung des Herrn Bourrier zusammenzustellen. Schrecken und Scham muß die protestantischen Kreise erfassen, die dem Pastor Bourrier als Vorkämpfer des reinen Wortes zugejubelt haben, wenn sie diese Blütenlese zu Gesicht bekommen. Wir wollen nur einige Proben aus ihr hervorheben. Danach hat„Chrétien“ die Gottbeit Christi geleugnet: die göttliche Wahrheit der Bibel besteht für Bourrier nicht, er vertritt statt dessen die Darwinsche Lehre, die Bibel hat nach ihm„zu viele Verbrechen gerechtfertigt, zu viele Lügen gedeckt, sie ist es nicht, die die arme Menschheit besser gemacht hat“, die„anbetungswürdige" Dreieinitgreit ist für Bourrier„Wahrheit Gerechtigkeit und Solidarität“, den christlichen Glauben vergleicht er mit einem„achtenswerten, eitlen Wayn“, die christlichen Geistlichen leben von„Symbolen und Interpretationen“ und ihre Religion ist „ein niedriger Egoismus und beuchlerischer Esoterismus“, die Bibel, deren Autorität von der Kritik erschüttert ist, kann nicht weiter die alten Prätensionen stellen, sondern nur derjenige, welchen der Abbé Marcel Hébert bewunderungswürdig die „Fleischwerdung des menschlichen Gewissens“ nennt, bleibt ewig bestehen.„Wir begrüßen diese moderne Kritik, welche Sorge trägt, von Jesus Christus alles abzustoßen, und unaufhörlich, je nach ihrer Entwickelung alles zu tilgen, was dem Gewisser, der Vernunft zuwider ist.“ Wir denken, diese Perlen genügen, um erkennen zu lassen, wes Geistes Kind der gefeierte Bourrier ist.„Ist Pastor Bourrier in einem unglückseligen Wahn befangen, daß er sich nach allen diesen Aussprüchen und Veröffentlichungen noch für gläubig, der orthodoxen Richtung angebörend, ausgeben kann?", fragt der Verfasser des Artikels im Reichsboten mit berechtigter Ironie. * Die Ansiedlungskommission hat nach dem Krakauer„Czas“ 50 deutsche Ansiedlerfamilien aus dem Dorfe Hartfeldin Ostgalizien bestimmt, sich im Osten der Monarchie anzusiedeln. Diese Ansiedler hatten sich zu Zeiten Kaiser Josephs II. in Hartfeld niedergelassen. Einige von ihnen haben nach dem genannten Blatte ihre Besitzungen bereits an polnische und ruthenische Bauern verkauft. Die Nachricht bedari wohl der Bestätigung. 3 Kardinal Fisaer, Erzbischof von Köln, hat von Rom aus am Tage der Papstwahl ein Hirtenschreiben erlassen, in dem es heißt: „Der Erwählte ist offenbar der Erkorene der Vor= sebung. Bereits im vorgerückten Alter, geboren im Jahre! 1835, doch rüstig an Geist und Körper, hat der neue Papst fast 19 Jahre lang mit Ehren und mit Segen als Bischof: gewirkt, zuerst in Mantua, sodann in Venedig: ein Priester nach dem Herzen Gottes, voll erleuchteten Seeleneisers, voll Klugheit und Umsicht, voll Frömmigkeit, Milde und Mäßigung, und besonders ein demütiger Mann. Gerade von dieser Tugend bat der jetzige heilige Vater während des Konklaves die rührendsten Beweise gegeben, indem er zu wiederholtenmalen, als die Stimmenzahl zu seinen Gunsten wuchs, seine Mitbrüder dringend bat, doch nicht auf ihn ihr Augenmerk zu richten, da er sicher dieser Aufgabe unwürdig sei. Gerade diese demütige Gesinnung ließ ihn in den Augen der Wähler desto würdiger erscheinen, der Stellvertreter dessen auf Erden zu werden, der sich selber für uns verdemütigt hat bis zur Knechtsgestalt, und dadurch seinen! Nachfolgern den Weg gewiesen hat, den sie zu wandeln haben, wenn sie ihm gleichen wollen. Und wenn wir dem lieben Gott danken wollen, geliebte Erzdiözesanen, daß er uns in Seiner! Gnade einen solchen neuen Papst verliehen hat, so wollen wir desgleichen recht fleißig beten, daß Er Seinen nunmehrigen Stattbalter auf Erden in Seinen heiligen Schutz nehmen und seine Tätigkeit segnen möge. Als nach vollenbeter Wahlhandlung der neue Papst den Kardinälen, die ihm zuvor ihre Huldigung dargebracht hatten, den Segen gespendet hatte, da sprach der heilige Vater mit tränenerstickter Stimme zu seinen ehemaligen Mitbrüdern:„Jch empfehle mich in Euer aller Grbet“.“ Von Papst Pins X. Mit dem neuen Papst beschästigt sich die gesamte Presse, die akatholische fast noch mehr als die katholische. Besonders der Umstand, daß er aus einfachen Verhältnissen stammt, scheint am meisten Interesse zu erregen, als ob in der Kirche der Zufall der Geburt auch für künftige Würden bestimmend sei. Ein katholischer Würdenträger kann zum ältesten und glänzendsten Adel gehören, dabei aber so recht der Mann des Volkes, der Arbeiter sein, wir brauchen nur an unseren großen Emanuel Freiherrn von Ketteler zu erinnern, ein Papst kann, wie Pius IX. und Leo XIII. aus vornehmen Kreise stammen, und doch so recht der Vater der Armen und Enterbten sein, er kann auch, wie Pius VII. und Pius X, aus unbemittelter Familie stammen, und dennoch kann von ihm das schöne Wort des Annoliedes gelten:„Wie ein Leu saß er in der Fürsten Schar, wie ein Lamm wandelte er unter den Dürftigen"; deshalb wird das bl. Kollegium bei der Wahl nach der Herkunft des zu Erwählenden nicht gefragt haben, sondern nur nach seinen Eigenschaften, seinen Tugenden, seiner Fähigkeit. Auch auf so katholikenfeindliche Blätter wie den Corriere della Sera hat das den tiefsten Eindruck gemacht; er schildert eine Abstimmung der Kardinäle im Konklave wie folgt:„Alle Kardinäle gingen früh nach der Paulinischen Kapelle hinab, um die Messe zu lesen. Um neun Uhr, nachdem das Frühstück eingenommen war, vereinigten sich die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle; nachdem die Töne des„Veni creator spiritus“, eines Gebets, das vier Tage lang unerhört blieb, verklungen waren, begann die Abstimmung. Keiner der Kardinäle, außer Oreglia, hatte je an einem Konklave teilgenommen. Die Großartigkeitder Szene uverraschte sie und viele vertieften sich mit Inbrunst ins Gebet. Die Umgebung konnte nicht imponierender und ernster sein. In einigen Kardinälen steigerte sich das Gefühl der Verantwortlichkeit zu einer wahren Angst. Der Kardinal Cretoni zitterte am ganzen Leibe und hörte nicht auf, Gebete zu stammeln. Die feierliche Vereinigung verlief im Stillschweigen. Auf dem Pult, das jeder Kardinal vor sich hatte, brannten zwei Kerzen. Zur Ausfüllung der Stimmzettel benutzten die Kardinäle Gänsefedern, dann wurden die Zettel in die Urne gelegt; die Kardinäle erneuerten noch vorher am Altare den Schwur, ihre Stimmen nach bestem Gewissen gemäß den höchsten Interessen den Kirche abzugeben.“ Eine Gesellschaft von Intriganten, als welche dasselbe Blatt kürzlich noch das Kardinalskollegium hingestellt hatte, macht es anders. Ueber die Familie und die Jugend##s neuen Papstes erzählt sein Bruder Angelo Sarto, früher Viktualien= bändler und heute Posthalter in Curtatone bei Mantua folgendes: Wir waren acht Geschwister, zwei Brüber und sechs Schwestern, die alle in Riese, Provinz Treviso, in einem kleinen Hause, das heute noch erhalten ist und auf dem Wege nach Asolo hinter der Gastwirtschaft„Due Spade“(Zwei Schwerter) steht, geboren wurden. Alle Geschwister leben noch, zwei Schwestern sind in Riese und zwei in Salzano verheiratet, die andern beiden sind ledig und leben bei Beppi.(Beppi, Giuseppe, Joseph= der neue Papst.) Der Vater war Gemeindediener und hatte eine„zwanzica“(wahrscheinlich zwanzig Soldi, gleich einer Lira) Tagelohn, außerdem das Recht, einzusammeln, und manchmal schickte er dazu uns Kinder aus. Die Mutter Margherita geb. Samson war die Dorfschneiderin. Wir hatten das Haus, etwas Feld, aber im ganzen war das wenig, und wir lebten deshalb in beschränkten Verhältnissen. Der Vater, sehr fromm, wollte uns christlich erziehen und lehrte uns selbst die ersten Grundlagen des Glaubens. In Riese war nur die erste und zweite Elementarklasse und man lehrte nur ein wenig Rechnen. Zu Hause lasen wir die moralischen Novellen von Francesco Soave. Beppi war fleißig und sehr strebsam schon seit den ersten Jahren und erhielt immer die Schulprämie, aber, nachdem er die zweite Klasse durchgemacht hatte, mußte weiter für ihn gesorgt werden. Und dann schickte uns der Vater nach Kastelfranco; er hatte einen kleinen Esel gekauft und ein jeder von uns Jungen wollte ihn führen; es siegte Beppi, der der älteste und stärkste war. Auch in Kastelfranco legte Beppi Ehre ein. Wegen seines großen Eisers zum Lernen bereitete ihn der dortige Erzpriester privat auf die erste Lateinklasse vor und am Jahresschluß machte er das Examen in Treviso mit„ausgezeichnel“. In jener Zeit, am 4. Mai 1852, starb der Vater. Mit diesem Unglück verschlechterte sich unsere Lage. Die arme Mutter mit der Last von acht Kindern konnte nicht daran denken, Joseph studieren zu lässen, und da war es der Erzpriester Fusarini, der sich tätig seines jungen Schülers annahm. Damals war Patriarch von Venedig Franz Monico, der von niedriger Herkunft, nämlich der Sohn eines Schmiedes, war. Durch Empfehlung Fusarinis und eines Onkels, der Diener des Patriarchen war, verschaffte dieser meinem Bruder einen Freiplatz im Seminar von Padua. Dort vollendete er seine Studien und besuchte auch die Universität, bis er im Jahre 1858 zum Priester geweiht wurde. In diesem Jahre wurde ich Soldat und mußte die Mutter mit der Las von sechs Schwestern zurücklassen; ich verdiente zwar wenig mit Botendiensten, aber es war doch immerhin etwas und das fehlte in der Familie. Joseph erhielt damals die Pfarrei in Tombolo, und um die Mutter zu enlasten, nahm er eine der Schwestern zu sich. Aber bei der Armut der Pfarrei wäre er Hungers gestorben, hätte er nicht Privatstunden gegeben und gepredigt, woran er immer mehr Geschmack sand. Nach neun Jahren wurde er nach Salzano versetzt. Dort lebte in einer Sommerwohnung die jüdische Familie Romanin=Jacur und der alte Herr ließ den neuen Pfarrer in sein Haus einladen. Aber Bepvi wollte, ehe er ging, ernt die Erlaubnis der Vorgesetzten haben; er erhielt sie und lebte in liebreichem, engem Verkehr(affettuosa intimitä) mit der Familie Jacur. Der alte Herr half ihm bei seinen Liebeswerken, beriet sich mit ihm über die religiösen Angelegenheiten seiner zahlreichen Dienstbotenschaft und wollte vom Psarrer immer wissen, ob seine Dienstboten auch wirklich zur Messe gegangen waren. Und wenn sie nicht gegangen waren, so schalt er sie tüchtig aus ooer entließ sie auf der Stelle. N. Unpolitische Zeitläufe. (Nachdruck untersagt.) Berlin, 6. Aug. Vorbei sind der Verwaisung bange Tage Nun darf verstummen Sions Witwenklage, Der schwarze Schleier weicht dem Festgewand, Dem Gottgesandten jauchzt die Welt entgegen Und beugt sich hoffnungsfrob dem ersten Segen Von Pius' gnadenfrischer Vaterhand. Dir, unsers großen Leo rechtem Erben, Der Treueid gilt für Leben und für Sterben, Dir, echtem Sproß aus dem Apostelgrab! Elias mußt' von seinem Volke ziehen; Zu dir. o Elisäus, laß’ uns flieben, Dir ließ er seinen Mantel, Ring und Stab. Die Prüfung war kurz, Gottes Hand tat sich bald auf. Er gab dem Schifflein der Kirche einen neuen Steuermann, seinem Heiligtum einen neuen Hobenpriester, der Welt einen neuen Lehrer und Hirten, der verwaisten Christenheit einen neuen: Vater. Joseph Sarto ward vom h. Geiste zum Papste Pius X. berufen, der Sprößling einer geringen Familie, dem nichts als seine Tugend zur Seite stand, wurde erhoben auf den höchsten und hehrsten Posten, den es in dieser Welt gibt, gemäß dem Worte: Er erhöht die Niedrigen, er hebt die Urmen aus dem Staube empor. Ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist es, daß die ganze Welt, auch der andersgläudige Teil, abgeseben von einzelnen Querköpfen und einigen krankhaften Hassern, die Wahl Pius' X. nicht bloß mit Respekt, sondern sogar mit großer Befriedigung! und Vertrauen begrüßt. Alle, die ein gesundes Urteil haben, erkennen die trefflichen Eigenschaften des Gewählten an und bekennen, daß das Kollegium der Kardinäle eine vorzügliche Wahl! getroffen hat. Wir Katboliken freuen uns darüber, aber wir! wundern uns nicht; denn wir wußten, daß die Wähler das Werkzeug der Allmacht und Allweisheit sind. Als nicht gleich bei den allerersten Wahlgängen sich die Zweidrittelmehrbeit ergab, wollten schon einige ungeduldig werden. Man hatte die Erwartungen ein wenig überspannt. Auch dieses Konklave, das vier Tage währte, ist noch wunderbar kurz verlaufen. Gott lenkt die natürlichen Kräfte, die bei der Papstwahl wirksam sind, zum guten Ziele, aber er stört nicht ihren Gang. Die berufenen Wähler sollen aus eigenem tun, was sie können; sie sollen einzeln und in Gemeinschaft ihre ganze Geistes= und Willenskraft daransetzen, sie sollen sorschen und prüfen und überlegen und nochmals überlegen,“ sie sollen die Eigenschaften der Kandidaten und die Bedürfnisse der Zeit auf das sorgfältigste abwägen und vergleichen, sie sollen arbeiten aus voller Kraft, um sich zu dem Willen des Herrn durchzuringen, und dazu ist Zeit nötig— bald mehr, bald weniger Zeit, je nachdem die persönlichen Eigenschaften der Wähler und der Kandidaten sowie die maßgebenden Umstände einfach und klar oder verdeckt oder verwickelt liegen. Es war ein Beweis hoher Schätzung und großen Vertrauens gegenüber den Kardinälen, daß man don ihnen allgemein eine schnelle Erledigung der großen Aufgabe erwartete. Und das Vertrauen ist auch nicht getäuscht worden; denn vier Tage und sieben Abstimmungen sallen bei den vielen und großen Schwierigkeiten nicht ins Gewicht. Man braucht bloß zu bedenken, daß das Wahlverfahren selbst mit wunderbarer Erfahrungsweisheit so eingerichtet ist, daß Ueberstürzung vermieden werden soll. Bei weltlichen Wahlen macht es schon Umstände genug, wenn man die einfache Mehrheit auf einen Kandidaten vereinigen will. Bei der Papstwahl müssen aver zwei Drittel der Stimmen, im vorliegenden Falle 42 von 62, auf einen Namen sich zusammen finden. Wenn nun mehrere Kaudidaten von hervorragenden Eigenschaften und Verdiensten da sind, wie es in einem solchen Kollegium der Würdigsten aus der ganzen Kirche die Regel ist, so gehen natürlich bei der Verschiedenartigkeit der Temperamente und der persönlichen Beobachtungen die Stimmen zunächst auf verschiedene Kandidaten auseinander. Jeder Wahlgang gibt neuen Anlaß zu weiteren Beobachtungen. Erwägungen und Beratungen, so daß nach und nach eine Sammlung der Stimmen eintritt. Wer das recht erwägt, wird sich nicht darüber wundern, daß manchmal die Konklavien sehr lange gedauert haben, und andererseits wieder anerkennen, daß die Kirche sehr weise handelt; indem sie ein umständliches und in gewissem Sinne schwerfälliges Wahlverfahren vorschreibt, das Uebereilungen vorbeugt. Wer als Werkzeug des h. Geistes zur verantwortlichen Arbeit an einer so hohen und ungeheuer wichtigen Aufgabe berufen ist, muß mit der peinlichsten Bedächtigkeit vorgehen. Das haben die Kardinäle auch diesesmal sichtlich getan. Drei Tage lang haben sie mit den menschlichen Mängeln gerungen, um am vierten Tage mit einer übergroßen Mehrheit sich auf den Rechten zu vereinigen. Wahrhaft ergreisende Bräuche folgen der Papstwahl. Sobald der Erwählte die Annahme ausgesprochen hat, lassen alle Wähler die Baldachinc, die als Zeichen der gemeinsamen Oberherrlichkeit über ihren Sitzen angebracht sind, herunter, und nur der Gewählte behält seinen Baldachin. Das ist die erste sichtbare Anerkennung dafür, daß der Erwählte, der bisher ein Gleicher unter den Wädlern war, jetzt ihr Haupt und Herr geworden ist. Aber damit nicht genug, ist die sofortige Huldigung durch Fußund Handkuß vorgeschrieben, und diese Huldigung der Wähler vor dem Erwählten erfolgt sogar dreimal in kurzer Frist. Das sieht auf den ersten Blick wie ein Ueberfluß von Ehrenbezeugungen aus, aber die auffallende Vorschrift hat einen tiefen Sinn und einen großen praktischen Wert. Es wäre nur menschlich, wenn die bisherigen Kollegen des Erwählten, darunter solche von höherem Alter, berühmterem Namen, bisher überragender Stellung, auch nach vollzogener Wahl noch das Gefühl der Gleichheit nicht sofort los werden könnten. Ja, unter dem Eindruck der äußerlichen Tatsache, daß die Wahlstimmen das Amt vermittelt haben, könnte sich sogar ein Gefühl der Gönnerschaft einschleichen. Diesen menschlichen Regungen soll nun gründlich abgeholfen werden. Die vorgeschriebenen wiederholten Zeremonien sollen den Wählern auf das eindringlichste klar machen: der Erwähite ist zwar durch eure Stimmen, aber nicht von euch berufen worden. Er ist nicht das Geschöpf seiner Wähler, sondern ihr Herr; denn die sichtbaren Wähler waren nur das Werkzeug des Höchsten; durch ihre Stimmzettel hat Gott seinen Willen kundgegeben, der Erwählte ist keinen anderen verpflichtet, als dem allmächtigen Urwähler im Himmel, so müssen sich alle vor ihm beugen, die auf Erden sind, die großen wie die kleinen, die Schafe wie die Lämmer, mit dem Volk die Fürsten der Kirche, auch diejenigen, denen die Mitwirkung bei der Wahl gestattet war. Die bochwürdigsten Wähler konnten den Papst bezeichnen, aber sie konnten ihm nicht geven, was seines hohen Amtes Kraft und Macht ausmacht; das mußte von oben kommen. Und nachdem Gott ihm den Stab des obersten Hirten, die Würde des höchsten Priesters und die wunderbare Gabe des unsehlbaren Lehramts gegeben, findet er nicht mehr seinesgleichen auf der Erde, sondern alle müssen ihm buldigen. Papst Pius X. ist jetzt genau so alt, wie Leo XIII. bei seiner Erhebung auf den päpstlichen Stuhl, nämlich 68 Jahre. Leo hat gegen alle Wahrscheinlichkeitsrechnung noch 25 Jahre lang in wunderbarer Rüstigkeit des Körvers und Frische des Geistes die schwere Krone tragen können. Wir dürfen hoffen, daß auch seinem Nachfolger noch eine lange und kraftvolle Wirksamkeit beschieden wird. Bei den Päpsten ist ein Alter von 68 Jahren noch eine verhältnismäßige Jugend; bei ihnen pflegt ja das Greisenalter erst mit 90 Jahren anzusangen. Der Name des neuen Papstes weckl in allen Herzen, die vor einem Menschenalter schon die Kirchengeschichte bewußt miterlebten, wehmütige Erinnerungen. Das liebe Bild Pius' IX. steigt vor uns auf: wir denken mit neu erwachtem Mitgefühl der schweren Leiden, die er als crux de cruee zu erdulden hatte, aber auch seiner edlen Standhaftigkeit, seines rastlosen Strebens, seiner großen Erfolge trotz aller äußeren Schicksalsschläge, seiner Frömmigkeit und Güte und der herzlichen Beziehungen, die zwischen ihm und seinen treuen Kindern bestanden. Wir denken weiter Erscheint täglich in mindestens zwei Blättern. Abonnementspreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 50 4. 2. und 3. Monat im Quartal 1 K. 3. Monat 50 4. Durch den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 d mehr. Bestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Planderer, Sonntags=Feier, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Ns. 214. Ssss— Paderborn, Sonntag, den 9. August 1903. Zweites Blatt. Fortwährend nehmen alle Postämter und Briefträger noch Bestellungen auf die Monate August und September des Westfälischen Volksblattes entgegen. Preis mit sämtlichen Beilagen nur 1 Mark. A Wochenrundschau. (Nachdruck verboten.) Die verflossene Woche hat der katholischen Welt ein neues geistliwes Oberhaupt wiedergegeben. Aus dem Konklave ist der bisherige Patriarch von Venedig, Kardinal Sarto, als Pius X. hervorgegangen. Die geschäftige Kombination nichtkatholischer Blätter über den Ausgang des Konklaves hat damit nach zwei Seiten hin ihre Korrektur erfahren, denn einmal ist, die Papstwahl nicht, wie„Gutunterrichtete" vorher wissen wollten, in kurzer Frist getätigt worden, sondern erst im siebenten Wahlgange wurde Sarto die Tiara verliehen, und auf der anderen Seite ist gerade derjenige Kardinal zum Papst gewählt worden, der bei Aufzählung der Papabili immer nur an bescheidener Stelle genannt worden war. Für ums Katholiken, die wir in dem Neugewählten den Vater der katholischen Christenheit erblicken, tritt hinter die Freude, daß der päpstliche Stuhl nicht mehr verwaist ist, die Erörterung über die künftige Politik des neuen Papstes zurück. Was uns mit dem Gefühle froher Genugtuung erfüllt, das ist der Umstand, daß die Wahl auf einen Mann gefallen ist, dem selbst die gegnerische Presse das Zeugnis nicht versagt, daß er ein unantastbarer Charakter, eine versöhnliche Natur und ein von seinen religiösen Pflichten tief durchdrungener Priester ist, der die Gewähr dafür bietet, daß er seines hohen verantwortungsvollen Amtes zum Segen der katholischen Welt walten wird. Hervorgegangen aus bescheidenen Familienverhältnissen, zeichnet sich Pius X. durch einen Adel aus, den nur Geisteseigenschaften zu verleihen vermögen, wie er sie besitzt. Natürlich wird der künftigen Politik Pius' X. in der nichtkatholischen Presse in ausgiebigstem Maße ein Prognostikon gestellt. Als die überwiegende Auffossung kommt die Erwartung zum Ausdruck, daß er in den leoninischen Bahnen wandeln werde. Zwar fehlt es hier und da nicht an Stimmen, die aus der Wahl des Namens Pius den Schluß zu ziehen geneigt sind, daß das neue Pontifikat eine Abkehr von der Politik des verstorbenen Papstes Leo bedeuten könne, aber diese Blätter geben selbst zu, daß diese Kombination auf schwachen Füßen steht. Broße Aufmerksamkeit wird der Frage zugewandt, wie sich das Verhältnis des neuen Papstes zum Quirinal gestalten werde. Aus dem bisherigen Verhalten des Kardinals Sarto der Regierung gegenüber glaubt man auf eine gewisse Versöhnung schließen zu sollen. An eine grundsätzliche Versöhnung mit dem Quirinal könne selbstverständlich nicht gedacht werden, und wenn Kardinal Sarto ein regierungsfreundliches Verhalten bekundet hat, so besagt das nichts für den Papst Pius X, denn die Mission, die Sarto als Papst hat, ist eine andere, als die der Kardinal Sarto hatte. Daß Pius X. grundsätzlich Italien gegenüber dieselbe Stellung beobachtet, wie sein Vorgänger, dürfte schon aus dem Umstande hervorgehen, daß er den ersten Segen, den er als Papst spendete, nicht von der äußeren Loggia, sondern von der inneren aus erteilte. Damit hat der hl. Vater bekundet, daß auch für ihn die vatikanische Gefangenschaft besteht. Es wird in der nichtkatholischen Presse mit einem gewissen Nachdruck hervorgehoben, daß, da sich Sarto als Kardinal von der Politik ferngehalten habe, auch in seinem Pontifikat die politische Tätigkeit hinter die religiöse zurücktreten werde. Das ist eine Auffassung, die auf einer falschen Beurteilung der Aufgaben und der Stellung des Vatikans beruht. Diese lassen eine solche äußere Trennung gar nicht zu, denn die internationale Bedeutung des Papsttums zieht von den religiösen Fragen unzählige Fäden zu den politischen. Frankreich und Deutschland zeigen das schon zur Genüge. Nicht daß die Kurie sich in die Politik der Katholiken fremder Staaten einmischte, sondern die Regelung der konfessionellen Angelegenheiten in den einzelnen Staaten bringt den Vatikan in enge politische Berührung mit den Mächten. Die konfessionellen und politischen Aufgaben des Papsttums ergänzen und durchdringen sich gegenseitig so sehr, daß sie sich als ein ungeteiltes Ganzes für den Träger der Tiara darstellen. Die Frage des sozialdemokratischen Vizepräsidiums hat in der verflossenen Woche weitere Kreise gezogen. Auf die Ausführungen des Abg. v. Vollmar hat Bebel bald eine Erwiderung folgen lassen, in der er aber den materiellen Inhalt der Streitfrage nur flüchtig streift. Bebei erklärt, daß an „anderer Stelle“ dem Abg. v. Vollmar eine ausgiebige Antwort zu teil werden solle, natürlich meint er damit den sozialdemokratischen Parteitag, für den er und vielleicht nicht mit Unrecht, auf eine Mehrheit gegen v. Vollmar, Bernstein usw. hofft. Bebel hat ja bis dahin Zeit, seine Mannen durch die Vertrauensmänner bearbeiten zu lassen. Neu ist die Mitteilung Bebels, daß der Abg. v. Vollmar schon im Jahre 1898 in der Fraktion die Forderung der Beteiligung der Sozialdemokratie an den repräsentativen Pflichten des Reichstagspräsidiums erhoben hat, daß er aber damit in der Minderheit geblieben sei. Nun, inzwischen hat sich ja manches geändert. Im übrigen dienen die Auslassungen Bebels dazu, den Vorwurf des Abg. v. Vollmar zu entkläften, daß seine Ausführungen in der Neuen Zelt den Charakter eines „amtlichen Erlasses“ gehabt hütten. Wie der Vorwärts klebt aber dabei Herr Bebel an rein äußerlichen Dingen, während v. Vollmar nicht die äußere Form, sondern den Inhalt des detr. Artikels im Auge hatte. Auch der Abg. Bernstein ist auf die Angelegenheit zurückgekommen, aber mit wenig Geschmack, denn dadurch, daß er jetzt dem Besuche beim Kaiser einen demonstrativen Charakter beilegt und auf die französische Revolution exemplifiziert, hat er die Position wesentlich verschlechtert. Infolge der Feststellung dieser Tatsoche durch einen Teil der Zentrumspresse, schüttelt der Vorwärts, dem dies unbequem ist, Herrn Bernstein energisch ab und macht dabei die auffallende Bemerkung, daß die Sozialdemokratie nicht so ein erhebliches Gewicht auf die Form der Staatsverfassung lege. Aber die Republik In Sachen der Handelsverträge haven sich die deutschen Vertreter in dieser Woche nach Rußland begeben. Die Sache kommt also nun vom Fleck. Eine Fusion beabsichtigen die Nationalsozialen: sie wollen sich mit der freisinnigen Vereinigung verschmelzen. Auf liberaler Seite hat man darin die erste Etappe auf dem Wege zur„großen liberalen Linken“ erblickt. In Wirklichkeit hat es damit aber wenig auf sich, denn der bankerotte Zuwachs wird weder der Anzeigenpreis für die Zeile oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 h. Reklamezeile 80 3. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr abends. Bei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage wird der für Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. 55. Jahrgang. Von Fred Hood. (Nachdruck verboten.) Das Porzellan ist eine Erfindung der Chinesen, die Chinesen wurden in dieser Kunst die Lehrmeister der ganzen Welt. Nach den neuesten Forschungen darf es jedoch als feststehend angesehen werden, daß die Erfindung in China nicht vor dem 6. Jahrhundert nach der Geburt Christi gemacht wurde, aber zu den Japanern, welche wir, wenn von kunstgewerblichen Erzeugnissen die Rede ist, häufig mit den Chinesen in einem Atem nennen, ist die Kenntnis von der Herstellung des Porzel laus viel später, jedenfalls nicht vor dem 16. Jahrhundert gelangt, und die Japaner, welche doch sonst so erfinderisch auf allen Gebieten kunstgewerblicher Tätigkeit sind, haben in der Keramik ihre Lehrmeister nicht in jeder Hinsicht erreicht; ja man darf sagen, daß sie auf diesem Gebiete nichts entdeckt haben, was nicht schon den Chinesen bekannt gewesen wäre. In technischer Hinsicht stehen ihre Erzeugnisse auffällig selbst hinter den frühen Arbeiten der Chinesen zurück; die Tonmasse, der Brand sind fast durchweg von geringerer Qualität und auch hinsichtlich der Leuchtkraft und Intensität der Farben sind die Chinesen unerreicht geblieben. Was man allein den in der Keramik nachrühmen kann, ist ihre reiche Ornamentik, die größere Vielseitigkeit ihrer dekorativen Mittel, ihre reichere Fantasie. Während in China das Porzellan auch das wichtigste Produkt der Keramik geblieben ist oder eigentlich das einzige wichtige Erzeugnis der chinesischen Kunsttöpferei bildet, spielen in der japanischen Keramik die hartgebrannten Erden, welche zur Herstellung von Gegenständen steinzeugartigen Charakters Verwendung finden, eine höchst bedeutende Rolle, und diese Kunst der Japaner, welche durchaus als eine eigenartige und selbständige Schöpfung dieses Volks anzusehen ist, hat namentlich in den letzten Jahrzehnten ihre Einflüsse in Europa geltend gemacht. Wie nachhaltig die keramischen Einflüsse Chinas selbst auf die europäische Porzellan=Industrie unserer Zeit gewirkt haben, sehen wir bei einem Besuche der großartigsten europäischen Porzellansammlung im Johanneum zu Dresden. Dieses königliche Museum, welches mit seinen ungeheuren Schätzen an altchinesischem, altjapanischen und alt=Meissener Porzellan einzig dasteht, verdankt seine Entstehung König August dem Starken, der für kostbares Porzellan eine ebenso große Liebhaberei bekundete, wie für kostbare Kunstschätze und Prunkstücke aus Edelmetall. Namentlich zeigt aber die Sammlung des chinesischen Porzellans, welches die Hälfte der überaus weiten Räume dieses berühriten keramischen Museums einnimmt, eine gar überraschende Vollständigkeit; es gibt kaum eine chinesische Technik oder Dekoration, welche nicht hier mit einigen Stücken vertreten wäre. Alles ist so übersichtlich geordnet, daß man, durch die weiten Säle fortschreitend, die ganze Entwicklung der Kunst von den ersten Anfängen historisch verfolgen kann, um schließlich zu den Japanern, dann zu der wunderbaren Sammlung Meissener Porzellans und schließlich zu den Erzeugnissen der italienischen, sranzösischen und nordischen Keramik überzugehen. Ueberall werden wir aber Dekorationsmotiven begegnen, welche bereits die Chinesen gekannt und angewendet haben. Die Beschaffung der Erstbestände der chinesischen Sammlung muß ein ganz ungeheures Vermögen verschlungen haben; denn die Gefäße, welche zuerst von Ostasien nach Europa gebracht wurden, prangten als wunderbare Raritäten in den Kunstkabinetten. Sie wurden fast mit Gold aufgewogen. Für 48 chinesische, Gefäße, die zum Teil jetzt noch im Johanneum zu finden sind, soll Kurfürst August der Zweite(der Starke) dem ersten Könige von Preußen ein ganzes Dragonerregiment überlassen haben. Man wird daraus zum mindesten entnehmen können, wie hoch man schon damals den Kunstwert dieser Erzeugnisse eineuschätzen wußte, während uns heute jeglicher Maßstab für den ungeheuren Wert dieses Porzellanschätzes fehlt. Seine erste Blüte erlebte das chinesische Porzellan, obwohl seine Anfänge bis in das 6. Jahrhundert zurückdatieren, unter der Mingdynastie(1368—1644); seine höchste Vollendung erreichte es jedoch erst zur Zeit der Thsingdynastie und dem großen Kaiser Kanghi(1662—1723). Mit dem Beginn des 19 Jahrhunderts begann der Verfall der chinesischen Porzellankunst, welcher sich dann sehr schnell vollzogen hat. Das erste chinesische Porzellan war nur farbig glasiert oder nur mit Reliefs geschmückt. Gemalte Ornamente oder gar figürliche Darstel lungen waren der früheren chinesischen Porzellantechnik nicht bekannt. Die malerische Dekoration begann vermutlich im 15. Jahrhundert, und zwar hatte man damals nur wenige Unterglasurfarben, welche im Scharffeuer eingebrannt wurden; schon damals herrschte das prächtige Kobaltblau vor, welches bis auf den heutigen Tag eine der herrlichsten Farben der Porzellantechnik geblieben ist. Mit der Zeit wurde die Farbenskala immer reicher, und es begann die Technik der Ueberglasurmalerei, welche in schwächerem Muffelfeuer eingebrannt wurde. Das chinesische Porzellan der Dresdener Sammlung gehört vorwiegend dem Ausgang des 17. und dem Anfang des 18. Jahrhunderts an, also der eigentlichen Blütezeit chinesischer Keramik. Wohl ist eine größere Zahl von Stücken früherer Epochen vorhanden, aber der Zeitpunkt ihres Entstehens war nicht genauer festzustellen. Das weiße Porzellan, welches sehr häufig eine gelbliche, elfenheinartige Färbung zeigt, wird namentlich zu Kultusfreisinnigen Vereinigung noch auch dem Gesamtliberalismus sonderlich delfen. Einen Vorstoß gegen das Reichstagswahlrecht beabsichtigt unter Führung eines in der Offentlichkeit wenig bekannten Dr. Giesebrecht aus Bayern eine Gruppe von Vertretern des Großkapitals unmittelbar vor Zusammentritt des neuen Reichstages zu machen. In Massen sollten zwei Abhandlungen unter das deutsche Volk geworfen werden, worin unter Hinweis auf die Zunahme der Sozialdemokratie für eine Abstufung des Wahlrechts plädiert wird. Der Vorwärts ist den Herren mit der Veröffentlichung dieser Abhandlungen zuvor gekommen. Die ganze Sache hat nicht viel auf sich, denn eine Aenderung des Wahlrechts ist eine indiskutabele Sache. Der Vorstoß hat nur den Effekt, daß die Sozialdemokratie durch ihn neuen Agitationsstoff erhalten bat. Im Wahlkreise Dessau hat sich die Frage der Nachfolge für den verstorbenen Abg. Rorsicke noch nicht geklärt. Der Freisinn will auf das Mandat nicht zu gunsten der Sozialdemokratie verzichten. Die sächsischen Nationalliberalen haben die Beteiligung an der Vorberatung für die Wahlreform abgelehnt, weil sie die Verbindung mit den Konservativen gründlich satt bekommen haben. Sie wollen die Palme der Reform selbständig erringen. In der Wasserkatastrovbe, von welcher der preußische Osten heimgesucht worden ist, hat die Regierung in der verflossenen Woche weitere Mittel à fonds perdu bewilligt. In Frankreich ist auf die Genugtuung, welche die englisch=französische Verbrüderung aus Anlaß der Reise Loubets nach England sowie des Besuchs einer französischen parlamentarischen Schiedsgerichtsgruppe dortselbst in den französischen Gemütern hervorgerufen hatte, eine Ernüchterung gefolgt. Der englische Staatsmann Cranborne hat nämlich in nicht mißzuverstehender Weise die kulturkämpferische Aktion Combes' als eines freiheitlichen Landes nicht würdig bezeichnet. Anlaß dazu gab das schroffe Verhalten der französischen Regierung in der Frage der Behandlung eines in Frankreich belegenen Besitzes englischer Ordensleute. Das macht aber auf die Regierung hinsichtlich ihres praktischen Verhaltens wenig Eindruck. Während die Freimaurer aus Anlaß des Requiems für Leo XIII. in Noire Dame auf die Knie finken, lassen sie draußen die Verurteilungen von Ordensleuten ruhig ihren Fortgang nehmen. So verurteilte das Zuchtpolizeigericht in Paris in der verflossenen Woche verschiedene Redemptoristen und Marianisten wegen Uebertretung des Kongregationsgesetzes. Daneben werden andauernd die Ordensschulen zu hunderten geschlossen. In England hat eine große Volkskundgebung gegen die Chamberlainschen Zollpläne stattgefunden. König Eduard ist von seiner Irlandreise zurückgekehrt. Wen er von dem Verhalten der Iren aus Anlaß seines Besuches sich so sehr erbaut zeigt, so ist der freundliche Empfang, der ihm dort zuteil geworden, nicht zum geringsten auf das Verhalten der katholischen Geistlichkeit zurückzuführen, die sich aus allen Kräften bemüht hat, eine versöhnliche Stimmung im Volke hervorzurufen. In Ungarn haben jetzt die parlamentarischen Verhältnisse die schlimmste Zeit der Obstruktion im österreichischen Parlament denn Weiß ist die Farbe zwecken wie in Trauerzeiten beniitzt der Trauer bei den Chinesen. Die kleinen Gefäße haben vielfach die Form unserer Kaffeetassen; sie sind zum Teil glat: weiß, ohne jede Dekoration, zum Teil mit feinen Pflanzeureliefs versehen. Andere Stücke zeigen Gravierungen oder ein durchbrochenes Ornament. Das Relief tritt scharf aus der Flächc hervor. Besonders häufig begegnet man demselben Pflanzenmotiv, einem aufgelegten Mumezweig; die Mume ist eine Art Pflaume. Auffällig sind einige flache Schalen mit völlig plastisch darüber sitzenden Taschenkrebsen, welche die Höhlung der Schalen fast vollständig ausfüllen, ferner Räuchergefäße mit sehr feinen, fiebartig durchbrochenen Deckeln und ein Teetopf in Form zweier aneinander liegender Früchte aus unglasiertem Porzellan. Höchst interessant ist die Sammlung kleiner Götterbildnisse, meistens von der mittleren Größe unserer Spielpuppen. Sehr lieblich sind namentlich die Statuetten der Kouan=inn, der Göttin der Barmherzigkeit. Die wunderbar feine Charakterisierung fällt uns ferner bei einer vielarmigen Buddhastatuette in sehr feinem gelblichen Porzellan auf, dann bei dem ewig lachenden Gott der Zufriedenheit Pou=tai mit seiner wunderbar modellierten, zur Heiterkeit herausfordernden Physiognomie, bei den phantastischen Tierdarstellungen, unter denen man immer wieder den Hunden des Foh, den Wächtern vom Tempel und Haus begegnet, endlich auch bei Szenen aus dem täglichen Leben, unter denen ich Chinesen beim Brettspiel, Holländer bei der Mahlzeit, beim Saitenspiel 2c. hervorhebe. Denn die Chinesen wagten sich auch daran, Europäer, welche sich zum Zwecke des Handels in China aufhielten, darzustellen— doch zeigen auch die Holländer unverkennbar einen chinesischen Typus. Was uns in großes Erstaunen setzt, ist die Tatsache, daß schon die Chinesen ursprüngliche Brandfehler zu einem dekorativen Mittel gemacht haben, ganz wie unsere Keramiker der jüngsten Zeit. Die netzartigen Risse, welche infolge ungleichen Schwindens der Körpermasse und der Glafur entstehen, wurden zum Zwecke der Dekoration auf der ganzen Fläche des Körpers erzeugt. Ferner sehen wir bei dem Porzellan mit farbigen Glasuren nicht nur solche einfacher, sondern auch solche vielfarbiger Ausführung, bei denen der Schmuck der Fläche durch das Zusammenfließen der verschiedenfarbigen Glasuren oder durch ungleiche Färbung der Glasurmasse im Feuer erzeugt ist— eine Technik, die heute wieder mit großer Vorliebe angewandt wird. Dieses Porzellan mit farbigen Glasuren stammt aus der Zeit des Kaisers Kang=hi(1662—1723). Ferner finden wir hier eine große Zahl jener seegrün glasierten Porzellangefäße, welche man als Seladone bezeichnet hat, und die zu den frühesten Erzeugnissen der chinesischen Keramik gehören. Ihre Verzierung wird durch feine Glasurrisse wie durch ganz zarte Reliefmuster hervorgerufen, die sich sehr wenig über die überholt. Alle Mittel, der Obstruktion Herr zu werden, haben sich als erfolglos erwiesen. Zwar ist es gelungen, die Verbandlung über das Regierungsprogramm durch die zeitweise Ermüdung der Obstruktionisten zu unterbrechen und das Budgetprovisorium in Angriff zu nehmen, was nicht ohne die tollsten Lärmszenen vor sich ging, inzwischen ist aber ein noch viel schlimmerer Zustand eingetreten, als er vorber herrschte. Eine Bestechungsoffäre ist durch den Abg. Papp vor der Oeffentlichkeit entdüllt worden. Die Beratungen des Parlaments wurden daher vorläufig ausgesetzt und eine Kommission gebildet, welche sich mit der Korruptionsfrage zu beschäftigen hat. Diese hat bis jetzt festgestellt, daß die Bestechung von dem Gouverneur von Fiume, dem Grafen Szapary, ausgegangen ist. Dieser wollte vermöge seines Geldes die Abgeordneten veranlassen, von der Obstruktion abzusehen. Sein Mittelmann war ein ehemaliger Abgeordneter Dienes. Da Graf Szapary ein Vertrauter des Ministerpräsidenten Khuen=Hederpary ist, da er auf eine Reihe ihm vorgelegter Fragen in der Untersuchungskommission bebarrlich die Antwort verweigert und die Flucht des Abg. Dienes ins Ausland sich unter Umständen vollzogen hat, welche auf eine Mitwirkung der Regierung hindeuten, besteht der Verdacht, daß der Ministerpräsident in die Pläne des Grasen Szapary eingeweiht gewesen sei. Graf Khuen=Hedervary hat aber vor der Untersuchungskommission unter Verpfändung seines Ebrenwortes die Erklärung abgegeben, daß er der Bestechungsaffäre völlig sern stehe. Graf Szapary ist von seinem Posten als Gouverneur freiwillig zurückgetreten. Der Aufforderung Kossuths, der in seiner Partei das Präsidium wieder übernommen hat, der Ministerpräsident möge freiwillig bis zur Aufklärung der Angelegenheit sein Amt niederlegen, hat Graf Khuen nicht entsprochen. Man erblickt hierin vielfach einen Beweis seiner Unschuld. Uebrigens soll Szupary das Opfer einer obstruktionistischen Intrigue sein. Vorläufig ist die Sache noch nicht klar. Römischer Brief. E Rom, 5. Aug. Ganz Rom beschäftigt sich in diesen Tagen ausschließlich mit dem neuen Papste, dessen feierliche Krönung in Sankt Peter mit allem Pomp am nächsten Sonntag vor sich geben soll. Der Entschluß Pius' X., sich wie die früheren Päpste wieder in der Peterskirche krönen zu lassen, wird allgemein freudig begrüßt. Die Römer freuen sich auf den Fremdenstrom, der bei dieser Gelegenheit in ihre Stadt kommen wird, denn derartige große Feierlichkeiten gab es seit 1870 nicht mehr, abgesehen von einigen Heiligsprechungen unter Leo XIII. Papst Pius X. bewohnt gegenwärtig die ehemaligen Räume des Staatssekretärs Kardinal Rampolla. Gestern abend waren die Räume noch nicht wieder in stand gesetzt, sodaß Seine Heiligkeit seine ersten Audienzen in seinem Schlafzimmer erteilen mußte, welches ihm gleichzeitig als Speisesaal dient. Als er den Kapellmeister Perosi empfing, standen noch die Speisereste auf dem Tische. Die momentane päpstliche Wohnung besteht aus einem großen Vorsaal, einem anderen Vorsaal, einem mit grüngrauer Seide ausgeschlagenen Zimmer, in dessen Mitte sich ein großer grünüberzogener Tisch für die Kongregationssitzungen befindet, aus dem kleinen rotausgeschlagenen Zimmer mit dem Thron, aus dem ehemaligen Empfangszimmer des Staatssekretärs, einem Arbeitszimmer, in welchem ein Bild des Königs von Spanien als Knabe hängt, sowie dem erwähnten Schlafzimmer. Letzteres befindet sich gerade über dem bekannten Gobelinsaal der eigentlichen päpstlichen Gemächer. Heute fand in der Sixtinischen Kapelle die dritte Huldigung der Kardinäle vor Seiner Heiligkeit statt, welche sich umgeben vom provisorischen Hofstaate zu Fuß dahin begeben hatte. Die Kapelle befindet sich noch in demselben Zustande wie beim Konklave. Nur die Baldachine und die Tische sind entfernt worden. Pius X. wurde mit der Falda, roten Stola und goldigen Mitra bekleidet und nahm auf einem auf den Altarstufen stehenden Sessel Platz. Kardinaldekan Oreglia stimmte vom Altar aus das Tedeum an, welches Perosis Kapelle weiter sang. Während dessen küßten die Kardinäle den Fuß und die mit dem päpstlichen Mantel bedeckte Hand des bl. Vaters und empfingen darauf dessen Umarmung. Dann folgten die Patriarchen, Bischöse und Prälaten. Pius X. bestätigte einstweilen in ihren Aemtern den Almosenier Constantini, den Oberkämmerer Bisleti und die 4 geistlichen Dienstkämmerer Leos XIII., den Leibarzt Dr. Lapponi u. a. und empfing heute in dienstlichen Argelegenheiten die Kordinäle Agliardi, Serafino Vannutelli und den Dekan Oreglia. Die Hutaussetzung der neuen Kardinäle dürfte sehr bald erfolgen. CE. Papst Pius X. und der Gregorianische Gesang. Der neue Papst ist ein eifriger Vorkämpfer des Gregorianischen Gesanges. Als Patriarch von Venedig hat er sich mit der Resorm der Kirchenmusik sehr angelegentlich beschäftigt. Er war einer der werktätigsten Gönner des Abbé Perosi, der Leiter der Sixtinischen Kapelle wurde, nachdem er als Nachfolger Tebaldinis Kapellmeister an der Markusklrche in Venedig gewesen war; Kardinal Sarto war ihm sehr zugetan, ließ ihn im erzbischöflichen Palaste wohnen und ermutigte ihn in seinen Studien. Im Jahre 1895 schrieb der Kardinal einen sehr langen Hirtenbrief„über den Kirchengesang". Der Kardinal stellt zunächn als Grundsatz fest, daß die Kirchenväter, die Konzilbeschlüsse, die päpstlichen Bullen und die disziplinarischen Dekrete der heiligen Riten=Kongregation als Kirchenmusik nur die Musik anerkennen, die sich die Ehrung Gottes und die Erbauung der Gläubigen als Ziel setzt. Die Kirchenmusik muß„durch die Melodie die Gläubigen zur Andacht anregen“; sie muß daber drei Eigenschaften haben:„Heiligkeit, künstlerische Würde und Universalität“. Aus diesem Grude muß jede leichte, triviale, tbeatralische Musik, die sich entweder durch die Form ihrer Komposition oder durch die Art, wie sie zu Gehör gebracht wird, als profan kennzeichnet, aus den Kirchen verbannt werden. Ferner muß man die Kirchenmusik zu einem Ganzen vereinigen und sie nicht individueller Phantasie überlassen; es gibt nur einen Glauben, und es soll daber auch nur ein Gebet und eine Kirchenmusik— die ja nur eine der Formen des Gebetes ist— geben. Diese verschiedenen und unerläßlichen Eigenschaften findet man im liturgischen Gesang, im Gregorianischen Choral. Die klassische Polyphonie, die Palestrina zur höchsten Vollendung brachte, ist würdig zugelassen zu werden.„Sie hat in ihren Formen einen so ausgesprochenen Charakter von Heiligkeit und Mystizismus, daß die Kirche sie stets für ihre Tempel passend gefunden hat; sie allein ist würdig, daselbst neben dem Gregorianischen Choral zu figurieren.“ Was den theatralischen Gesang betrifft, so bezweckt er nichts anderes als Sinnenreiz; er will das Ohr entzücken und ist gekünstelt in den Solisten=Stücken und berauschend in den Chören. Er verdient die Vorwürfe, die Christus den Tempelschändern machte:„Mein Haus ist das Haus des Gebets, ihr aber habt es zur Diebeshöble gemacht!“ Es ist verdammenswert, das Vergnügen der Sinne als ein Kriterium zur Beurteilung heiliger Dinge zu nehmen. Man könnte vielleicht einwenden, daß dieser Sinnenkitzel nötig ist, um das Volk in die Kirchen zu locken. Ader Kardinal Sarto erwidert, daß das Volk„ernster und frömmer ist, als man gewöhnlich annimmt“. Man entgegnet ferner, daß der liturgische Gesang „deutsche Musik“ ist, und der italienische Patriotismus protestiert! Aber ist nicht Gregor der Große ein Römer gewesen? Waren Palestrina, Viadana, Gabrieli nicht Italiener? Kardinal Sarto kündigt dann an, daß er eine Kommission ernennt, die darüber wachen soll, daß die von ihm erlassenen Bestimmungen über den Kirchengesang streng befolgt werden: es ist verboten, bei den liturgischen Gottesdiensten die Art oder die Reibenfolge der Texte zu ändern; es ist verboten, das„Tantum ergo“ wie„eine Romanze, eine Cavatine oder ein Adagio" zu singen und das „Genitori“, wie ein PUlegro; aus den Kirchenorchestern sind Trommeln, Cymbeln, Posaunen, Glockenspiele und andere Instrumente, die„Lärm verursachen", zu verbannen; Frauen dürfen dem Kirckenchor nicht angehören— wenn man hohe Stimmen braucht, soll man diesem Zwecke Kinder ausbilden,„wie es in der Kirche von altersber der Brauch war"; vor allem aber muß vermieden werden, daß bei den Gottesdiensten die Liturgie etwa nur als etwas Nebensächliches, als eine Begleiterscheinung der Musik, erscheine, während doch, gerade umgekehrt, Musik nur die niedrigste Dienerin der Liturgie sein soll.“ Lokales und Provinzielles. e erterene Pcchrcten a##s din Kreise#njerer Skonnenten sind stets erwünscht. Nedtirs tu wii Criziralzeichen versehenen Berichte ist ohne Quillenangabe verdoten. Paderborn, 8. Aug. *; Am morgigen Sonntage begebt ein in der wissenschaftlichen Welt bochangesehener Sohn unserer Stadt, Geheimer Medizinalrat Dr. med. Heinrich Gerlach in Münster i. W., das 25 jährige Jubiläum seiner Tätigkeit als Leiter der Provinzial=Heilanstalt Marientbal dortselbst. Der Jubilar ist geboren zu Paderborn 1846, besuchte das biesige Gymnasium Theodorianum und bestand im Juli 1865 das Maturitätsexamen. Dem ebensosehr durch Lauterkeit des Charakters und Liebenswürdigkeit des Wesens, wie durch Tüchtigkeit auf dem schwierigen Gebiete der Pychiatrie ausgezeichneten Jubilar sei hiermit der wärmste Glückwunsch aus seiner heimischen Paderstadt, an der er mit ganzer Seele hängt, entboten! Zum Besten der Marsberger Anstalt für blödsinnige Kinder und Epileptische wird hier zur Zeit eine Kollekte abgehalten, die von Staatsbehörden genehmigt und vom hochwürdigsten Bischofe warm empfohlen ist. Das soeben ausgegebene Verzeichnis der Vorlesungen an der hiesigen philos.=theologischen Fakultät für das kommende Wintersemester bringt eine böchst dankenswerte Abhandlung aus der fleißigen Feder des Professors des Kirchenrechts D. Dr. Freisen über die staats= und kirchenrechtliche Stellung der Katboliken im Fürstentum Lippe. Sie umfaßt mit dem zugegebenen reichen Akten= und Urkundenmaterial über 100 Seiten und bildet, wie aus der Einleitung zu ersehen, einen Abschnitt aus einem in nächster Zeit erscheinenden Werke desselben Verfassers:„Partikularrecht der Diözese Paderborn“ I. Teil, welcher die staats= und kirchenrechtliche Stellung der außerpreußischen Diözefanen unsers Bistums(mit Einschluß des durch Personalunion damit verbundenen Anbali) behandeln soll. Prof. Freisen hat diese sehr dankenswerte Arbeit auf einen schon vom dochseligen Bischof Hubertus und ebenfalls seinem jetzigen Nachfolger, dem hochwürdigsten Bischof Wilhelm geäußerten Wunsch unternommen, und die nun vorliegende„Probe“ beweist bereits, daß es sich um ein gediegenes Werk handelt. Dortmund, 7. Aug. Der Ausstand der Maurer scheint zu Ende zu geben. Bürgermeister Lichtenberg vermittelte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Arbeitgeder haben sich bereit erklärt, die Lohnforderung des Verbandes christlicher Maurer, 45 Pfa. Stundenlohn, zu bewilligen, und vom 1. April nächsten Jahres ab den Lohn auf 50 Pfg. zu erhöben. Bochum, 7. Aug. Eine Grotnetse des neuen Papstes Pius X, Talamini mit Namen, wohnt hier in Bochum. Der Papst ist ein direkter Onkel seiner Mutter, die eine geborene Sarto ist. Er betreibt in Bochum einen Handel mit Fruchteis. Geisenkirchen, 7. Aug. Dem Vernehmen der Gels. Ztg. nach sind in unserer Stadt zur Zeit nicht weniger als 340 Bewerver um eine Wirtschaftskonzession angemeldet. Krefeld, 7. Aug. Die spanischen„Schatzaräber“, welche in Deutschland ihre Opfer suchen, sind zu bekannt, um noch Schwindelgeschäfte in größerem Umfange machen zu können. Jetzt scheint der Osten auf die westliche Dummheit zu spekulieren. Die Niederrh. Volksztg. veröffentlicht den Brief eines Russen an Bewohner der Niederrheins, in dem den Adressaten die billige Vermittelung des Ankaufs von großen Quantitäten asiatischen Körnergolds angeboten wird. Provision 5 Prozent des Wertes. Ob die Provision vor Abschluß des imaginären Geschäftes fällig ist, geht aus dem Schreiben nicht mit genügender Klarbeit bervor. Krefeld, 7. Aug. Die Stadtverordneten beschlossen die Errichtung einer Handwerker= und Kunstgewerbeschule. Die Rezierung will die Hälfte der Unterhaltungskosten bis 25000 Mk. und einen einmaligen Zuschuß von 10000 Mk. beim Landtag beantragen. Von der Saar, 7. Aug. In den Domweinbergen des Scharzhofes fand man schon Trauben, welche im Weine sind. ∆ Lingen, 7. Aug. Unserm Dechanten Scheiermann hier ist aus Anlaß seines stattgehabten silbernen Priesterjubiläums eine aus freiwilligen Beträgen in der Gemeinde zusammengekommene ansehnliche Summe Geldes, zur Anschassung sehlender kirchlicher Gegenstände, überreicht worden. (?) Emden, 7. Aug. Die Bautätigkeit ist hier in den letzten Jahren eigentlich noch nicht zum Stillstande gekommen. Der Zuzug von Arbeitern und Beamten erfordert beständig den Bau von Wohnhäusern. Von seiten des Beamtenbau= und Wohnungsvereins sollen wieder 24 Wohnungen zum Bau in Auftrag gegeben werden, nachdem erst im Mai d. J. 24 bezogen worden sind. Für das Baugewerbe steht eine gut Zeit bevor, da nicht allein der Bau der Werft und des Docks, sondern auch zahlreicher Wohnungen für mehrere hundert Arbeiter zu erfolgen hat.— Der Weißkohl, welcher in den ausgedehnten Poldern angebaut ist, hat selten einen so günstigen Stand aufzuweisen gehabt als dieses Jahr, bedingt durch die nasse Witterung. Obgleich noch ungeheure Flächen mit Kohl bebaut sind, haben sich die Gemüsebauern mehr auf den Anbau von Kartoffeln und Bohnen gelegt, die in den letzten Jahren tausende von Zentnern Kohl unabgesetzt blieben und im vorigen Jahren auch mehr als 100 000 Zentner auf dem Lande erfroren sind. 8 Zulassung zu Lehrerinnenprüfungen. Es sind neuerdings Zweifel darüber entstanden, in welchem Umfange die in Preußzen vorgebildeten Bewerberinnen von den Lehrerinnenprüfungen zurückzuweisen oder zu ihnen zuzulassen sind. Behufs Beseitigung dieser Zweisel teilt der Unterrichts=Minister das Nachstehende zur Beachtung mit.— Zurückzuweisen von sämtlichen Lehrerinnenprüfungen in Preußen sind alle diejenigen Bewerberinnen, welche ihre Vorbildung nicht im Deutschen Reiche erworben haben. Eine Ausnahme besteht nur bei solchen im Auslande vorgebildeten Bewerberinnen, welche sich zur Ablegung der Sprachlehrerinnenprüfung melden. Bezüglich der Zulassung derselben ist von Fall zu Fall an den Minister zu berichten.— Zurückzuweisen sind ferner alle diejenigen Bewerberinnen, welche sich zur Ablegung der Prüfung behufs Erlangung der Befähigung für den Unterricht an Volks=, mittleren und höberen Mädchenschulen melden und nicht in Preußen vorgebildet sind. Ueber Ausnahmen von dieser Bestimmung behält sich der Mintster die Entscheidung vor.— Zuzulassen zur Ablegung der Prüfungen der Sprach=, Handarbeits=, ZeichenTurn= und Haushaltungslehrerinnen vor einer preußischen Kommission sind in außerpreußischen Bundesstaaten vorgebildete Bewerberinnen ohne weiteres, wenn die Meldung auf Antrag der zuständigen Landesbehörde erfolgt und die für die Zulassung allgemein vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt sind. * Auf Anordnung des Ministers der geistlichen usw. Angelegenheiten findet in Bonn wiederum ein Kursus zur Ausbildung von Turnlebrern statt. Der Kursus wird am 15. Oktober d. J. beginnen und ungefähr 21 Tage dauern. Die Teilnehmer verpflichten sich zur Ablegung der nächsten im Anschluß an den Kursus in Bonn abzuhaltenden Turnlehrer=Prüsung. Zur Teilnahme werden zugelassen: a) Bewerber, die bereits die Befähigung zur Erteilung von Schulunterricht vorschriftsmäßg erworben haben, b) Studierende nach vollendetem dritten Semester. Die Meldung hat bis zum 20. August an das Universitäts=Kuratorium zu erfolgen. Vorzulegen sind: ein Lebenslauf, ein ärztliches Gesundheits=Zeugnis und von Fläche erheben. Die Ungleichheit der Fläche bewirkt die ungleiche Stärke der Glasur, so daß die in den Vertiefungen liegende Glasur dunkler erscheint. Von recht prächtiger Farbenwirkung ist das überaus geschätzte türkisblaue Porzellan. Neben diesem saftigen Blau dient vielfach ein lebhaftes Violett zur Dekoration der Gefäße und Figuren. Die Dresdener Sammlung besitzt eine ganze Reihe solcher Stücke. Die hervorragendsten Arbeiten bilden die sechs großen Hunde des Foh, deren Modellierung ebenso kostbar ist, wie die Behandlung der Flächen. Zu den kostbarsten Stücken farbig glassierten Porzellaus gehören tiefdunkel glasierte Gefäße mit zarten Goldornamenten, eine blau glasierte Schale mit Feldern, die in der Glasur ausgespart sind und die Darstellungen von allerlei Fabeltieren ausgenommen haben, ferner das für den persönlichen Gebrauch des Kaisers gesertigte farbig glasierte Porzellan, darunter das sehr seltene mit dem fünfklauigen Drachen verzierte hellgelbe Porzellan. Das hellgelbe Drachenvorzellan durfte bei Todesstrafe nur für den Kaiser gefertigt werden, daher die große Seltenheit dieser Stücke. Einige schöne Exemplare verschiedener Färbung sind mit der Marke des Kaisers Wan=li(1573—1620) und der Marke des Kaisers Kang=hi(1662—1723) gezeichnet. Auffällig ist eine ganze Reihe von Gefäßen, welche genau den braunen Ton unserer gewöhnlichen Bunzlauer Töpfe zeigen, nur daß jene chinesischen Arbeiten eine äußerst gleichmäßige und feine Glasur besitzen und so offenbaren, daß sie nichts mit den ordinären Töpfen gemein haben wollen. Eine andere Kollektion umfaßt Porzellan mit Emailmalerei auf gehranntem unglasierten Porzellankörver und solche mit Emailfarben auf Glasur. Diese Techniken gehören einer verhältnismäßig späten Zeit an, und wahrscheinlich haben die Chinesen es erst im 16. Jahrhundert gelernt, die Emailfarben nach dem Brande des Porzellans bei schwachem Feuer in die Glasur einzubrennen. Heute aver bildet diese Art der Dekoration bei den Chinesen das wichtigste Verfahren. Die mit Emailmalereien geschmückten Stücke sind von außerordentlich farbenprächtiger Wirkung. Bei den sehr bunten Stücken mit Emailmalereien auf unglasiertem Porzellan herrschen namentlich die Farben Grün und Gelb vor, welche häufig in ganz drastischer Weise unvermittelt nebeneinandergesetzt sind. Wir sehen die Papageien, die unvermeidlichen Hunde des Foh, Schalen mit farbigen Blütenzweigen, Teetöpfe und Kuchendosen, sehr saftig bemalte Schalen und Tassen in Gelb, Grün und Biolett, darunter merkwürdig dekorierte Teller, bei denen die genannten Farben wie mit einem großen Pinsel willkürlich nebeneinander getupft sind, so daß der ganze Teller mit großen gelben, grünen und violetten Flecken bedeckt ist. Manche originelle Gefäßformen finden wir hier, so Teetöpfe in Form von Lotosfrüchten, Enten mit zusammengefaltetem Lotosblatt als Schnabel, Vögel als Tropfenzähler. Die sogenannten Tropfenzähler finden wir in diesem chinesischen Porzellanmuseum in der mannigfachsten Gestalt vor. Diese kleinen Hohlgefäße sind mit Oeffnungen zum Austropfen des Wassers versehen, welches zum Aufeuchten der Tusche dient— denn die Chinesen schreiben bekanntlich mit Tusche und nicht mit Tinte. Derselbe Farbstoff dient aber auch als Zeichenmaterial. Die Tusche muß eine bestimmte Konsistenz haben; sie darf nicht zu dick, nicht zu dünn eingerieben sein, und deshalb ist es von Wichtigkeit, das Wasser langsam tropfenweise zuzusetzen, um nicht das Schreib= und Zeichenmaterial durch zuviel Flüssigkeit zu verderben. Bei den Porzellanen, bei denen die Emailfarben auf die Glasur aufgetragen wurden, unterscheidet man eine grüne und eine rosa Gruppe; der Charakter dieser Farben ist sehr verschieden, denn während bei dem Porzellan der grünen Gruppe die Farben schön verglast sind, sind die der rosa Gruppe weich und stumpf. Zu den grünen Emailfarben gesellen sich Eisenrot und das im Scharffeuer eingebrannte Unterglasurblau. Von kräftiger dekorativen Wirkung sind die im Stil der Mingdynastie gehaltenen Vasen, Schalen, Parfümflaschen, meist mit sehr feinen naturalistischen Pflanzenmalereien, große Zylindervasen mit vortrefflichen großen figürlichen Darstellungen, mannigfache Teller mit den bei den Chinesen so überaus beliebten Darstellungen von Fabeltieren, namentlich Drachengestalten, Szenen aus Garten und Haus, wie Frauen im Garten— ein sehr häufig wiederkehrendes, auf heitere Farbenharmonien berechnetes Motiv— Schalen mit fliegenden Fohvögeln uw. Von sehr zarter und reicher Zeichnung ist aber das Porzellan der grünen Gruppe aus der Zeit und im Stil des Kaisers Kang=hi; diese Stücke bezeichnen den Höhepunkt der gesamten chinesischen Keramik. Die malerischen Dartellungen auf den Erzeugnissen dieser Zeit sind von unbeschreibicher Anmut, von bestechender Farbenstimmung, so daß das Auge durch jedes neue Stück gefesselt wird; und jedes Stück scheint das vorhergehende an Schönheit zu übertreffen. Schöne Frauen in vielfarbigen Gewändern, Blumen, Vögel in buntem Gefieder, Ranken, Insekten auf Blumen bilden vorwiegend die Motive dieser Porzellankunst— denn diese Wahl der Motive gibt dem Künstler die günstigste Gelegenheit zu reicher, farbenfrober Gestaltung des Schmuckes. Da sehen wir drei große Vasen mit Vögeln auf blumenbewachsenem Felsen— die Blumen sehr groß in zartem Rot und Gelb, drei große vierkantige Vasen mit schönen Frauengestalten in Gärten mit üppigem Blumenschmuck, kleine Vasen mit zierlichen Blumenranken in Rot, Grün und kräftigem Unterglasurblau, Schalen mit heiteren Landschaften und figürlichen Darstellungen, bei denen die glückliche Verteilung der Figuren über die Fläche auffällt, einen Teller mit einer ausgezeichneten Malerei, die auf Wolken über das Wasser dahinfahrende Si=wang=um, die Göttin der ewigen Jugend darstellend, sehr große, dem Flaschenkürbis nachgebildete Vasen, vorherrschend in Hellgrün, Hellrot und Blau dekoriert, ferner ballusterartige Vasen mit blaurot schillernden, sehr fein gemusterten Friesen, welche weiße Felder umrahmen; in die Felder sind überaus feine figürliche Darstellungen gemalt. Diese großen, ballusterartigen Vasen sind, was Zeichnung und Farbenreiz betrifft, von so köstlicher Schönheit, daß man wohl in keinem Museum der Welt Porzellangefäße finden dürfte, welche man ihnen an die Seite stellen könnte. Man kehrt immer wieder zu ihnen zurück, um sie noch einmal zu betrachten, ihren Reiz dem Gedächtnis einzuprägen, und immer wieder bemerkt man neue Schönheiten der ganzen Flächenbehandlung in diesen leichten, lachenden Farben. Andere hervorragende Stücke sind hier große wannenartige Fischbehälter, welche außen mit Blumenranken, innen mit Seetieren und Pflanzen bemalt sind, große Schalen mit Frauen und Kindern in blühenden Landschaften, endlich ein ganzer Satz riesiger Vasen von vorwiegend korallenroter Färbung deren prächtige Wirkung noch durch Malereien in Emailfarben gesteigert wird, welche die obere Wölbung der Gefäße um den Hals der Vase wie einen Spitzenkragen umgeben. Man nimmt an, daß die rosa Gruppe schon gegen Ende der Regierung des Kaisers Kang=hi die grüne Familie des Porzellans zurückzudrängen begann, um mehr und mehr an Uebermacht zu gewinnen und schließlich die dominierende Art der Verzierungskunst zu bilden— bis auf unsere Tage. Es werden nur noch Emailfarben verwandt; an die Stelle des trocknen Eisenrots tritt das aus Gold gewonnene Rosenrot und anstelle des feinen künstlerischen Empfindens treten immer mehr raffiniert gesuchte Farbeneffekte. Ich möchte in dieser Gruppe nur eine Schneeballenvase hervorheben, bei welcher das Dekor die interessante fächerartige Bildung der zu Trugdolden vereinigten Blüten dieser weitverbreiteten Pflanzengattung darstellt, und die vermutlich das Vorbild für die vielen Meissener Schneeballenvasen abgegeben hat. Zu den schönsten Stücken gehören hier Schalen mit durbrochenem Rand und zierlichen Blütenzweigen, zwei riesige Vasen mit großen, namentlich in rosa, grün und gelb ausgeführten Blütenzweigen und Vögeln und eine Reihe von Schalen, mit Päonien= und Chrysantheneuumranken geschmückt. Sehr umfangreich ist die Gruppe der Porzellane mit Unterglasurfarben. Die Chinesen kannten nur zwei Unterglasurfarben, welche vor dem Brennen des Gefäßes aufgetragen wurden, nämlich das aus Kobalt gewonnene Blau und das aus Kupfer erzielte Rot. Einige schöne Stücke der Exzeugnisse mit Kupferrot, zum Teil in Verbindung mit Kobaltblau, Vedrern: Zeugnisse über die Prüfungen und ein Zeugnis über die bisherige Wirksamkeit als Lehrer oder in Ermangelung dessen ein amtliches Führungszeuguis; von Studierenden: ein Führungszeugnis seit Beginn des Studiums und Bezeichnung der zurückgelegten Semesterzahl. Die Lehrer haben ihre Meldung durch die vorgesetzte Behörde einzureichen. Solchen, dem preußischen Staatsverbande angehörenden Teilnehmern, welche bereits eine Prüfung für das Lehramt bestanden haben, können mäßige Beihilfen gewährt werden. Darauf bezügliche begründete Gesuche sind nach der Zulassung dem Universitäts=Kuratorium einzureichen. Die Binnenwanderungen im preußischen Staat nach Kreisen 1895/1900. Die Feststellung der inneren oder Binnenwanderungen, welche für unser Staats= und Wirtschaftsleben von größter Bedeutung ist, verursacht im Gegensatze zu der überseeischen Wanderbewegung erhebliche Schwierigkeiten, da die Massenhaftigkeit und Umständlichkeit der Ermittelung der Wege des einzelnen sowie deren vielestaltiger Verlauf die zahlenmäßige Erfassung ungünstig beeinussen. Um so bemerkenswerter sind die Ergebnisse einer Untersuchung, welche den Austausch und die Verschmelzung der preußischen Bevölkerung nach Stadt= und Land=, Ackerbau= und Industrie=, deutschen und gemischtsprachigen sowie dünn= und dicktbesiedelten Kreisen während des Jahrfünfts 1895/1900 zum Gegenstande hat. Die Hauptergebnisse derselben, durch welche die allgemeine Bedeutung der inneren Wanderungen, ihre großen Heerstraßen und Hauptziele klargelegt werden, werden in der Stat.=Korr. kurz dahin zusammengefaßt: 1. Räumlich war während des Jahrfünfts 1895/1900 im preußischen Staat die Abwanderung die Regel, die Zuwanderung die Ausnahme, und zwar derart, daß die räumliche Ausdehnung der ersteren die Nachhaltigkeit der zweiten etwa gleichkam. 2. Die beiden großen Zuwanderungsgebiete Preußens sind die Landeshauptstadt mit ihrer Umgebung und der industrielle Westen, insbesondere das Rheinland und Westfalen. 3. Kleinere Zuzugsinseln meist städtischen oder industriellen Gepräges, welche wohl hauptsächlich durch Nahwanderungen entstehen, finden sich in fast allen Provinzen; hierber gehört auch das oberschlesische Industriegebiet. 4. Neben dem Zuge nach den Groß= und Mittelstädten hat 1895/1900 ein Abströmen aus zehn Stadtkreisen, darunter Krefeld, stattgefunden, welches sich insgesamt auf einen Bevölkerungsverlust von nahebei 12000 Köpfen belief. 5. In 416 ländlichen Kreisen von zusammen 489, d. h. 85 v. H., hat die Mebrabwanderung 1895/1900 nicht weniger als über eine Million Menschen betragen. 6. Die allgemeine Landflucht fand in einer teilweise nachhaltigen Besiedelung des platten Landes ein Gegengewicht. Es ergaben sich im letzten Volkszählungsjahrfünft 73 ländliche Kreise mit einem Wandergewinne von über 485000 Personen. 7. Im allgemeinen kann man als Grundsatz hinstellen: Je weiter von dem großen mittleren Zuwanderungsgebiete der Landeshauptstadt nach dem Osten, desto stärker die Abwanderung, und je weiter nach dem Westen, desto nachhaltiger die Zuwanderung, das letztere allerdings mit gewissen Einschränkungen. 8. In den Ackerbaukreisen ist auch der Abfluß der Bevölkerung am höchsten. Insbesondere stellte sich im Osten die Abwanderungsziffer um so höher, je mehr die Landwirtschaft treibende Bevölkerung überwog. 9. In den Industriekreisen war trotz des glänzenden Aufschwungs 1895/1900 die Wanderbewegung ungleichmäßig und schwankte zwischen+ 34,0 und— 8.8 v. H. der Zahl der Kreisinsassen. In einem Viertel dieser Kreise übertraf der Bevölkerungsabgang den=Zugang. Die Zuwanderungskreise hatten einen Gewinn von nahebei 514000, die Abwanderungskreise einen Verlust von rund 34000 Köpfen. 10. In den gemischtsprachigen Landesteilen fand 1895/1900 ein starker Absluß der Bevölkerung statt. Am höchsten sind die Abwanderungsziffern in den polnisch=masurischen Gegenden, niedriger dort, wo Kassuben, Litauer, Wenden, Tschechen und Mähren, Dänen und Wallonen wohnen. Daß mit der Zunahme der Fremdsprachigen oder Deutschen in den einzelnen Kreisen auch die Abwanderungsziffer wächst oder fällt, ist nicht nachweisbar und somit auch nicht der Einfluß besonderer Rasseneigentümlichkeiten. Vielmehr sind anscheinend für die Wanderungen aller Volksstämme in erster Linie wirtschaftliche Ursachen bestimmend, die sich allerdings in den einzelnen Landesteilen verschieden äußern. 11. Während im allgemeinen die Wanderungen dem Zwecke dienen, einen Ausgleich zwischen dünn= und dichtbesiedelten Gedieten herbeizuführen, verschärsen die Binnenwanderungen im preußischen Staate zur Zeit den Gegensatz von Entvölkerung und Uebervölkerung. ES bilden zwei große Teller mit blauem Grund, rotem und blauem Grund und roten und blauen Phäonienzweigen, sowie sieben große Vasen, Orangekübel und Fischbehälter, bei welchen wir immer wieder das große Blumenmotiv der Päonien finden. Das Porzellan mit Kobaltblau nimmt den weitaus größten Teil der ganzen Sammlung ein. Bemerkenswert ist unter anderem eine ganze Reihe von Schalen, Töpfen, Flaschen, Vasen, Blumenkübeln usw., bei denen das Kobaltblau zur Erzeugung des leuchtenden Grundes nicht glatt aufgetragen, sondern auf das Porzellan gespritzt ist. Eine andere sehr interessante Gruppe bilden die Monumentalvasen mit Malerei in Kobaltblau, darunter einige der berühmten Gesäße, welche unter Anspielung auf das oben erwähnte Tauschgeschäft der beiden Fürsten als die „Dragonervasen" bezeichnet werden. Diese Monumentalvasen bilden die größten Erzeugnisse chinesischen Porzellans aus älterer Zeit. Es ist unmöglich, die mannigfache Art der Dekoration zu beschreiben. Auffällig sind besonders hohe Flaschen und Vasen, welche dem Flaschenkürbis nachgebildet sind, darunter solche mit Darstellungen von Drachen und Päonien auf schwarzblauem Grunde. Ferner findet man Darstellungen aus dem Hof= und Familienleben, Darstellungen mit Tempelgärten und lustwandelnden Chinesen, Vasen mit Damen in europäischer Tracht, Ornamentmalereien mit Päonien=, Chrysanthemum= und Mumezweigen. Unverkennbar ist, daß für den Export namentlich Gefäße hergestellt wurden, bei denen eine leichte Technik zur Anwendung kam, die also billig auf den Markt gebracht werden konnten. Die Chinesen, diese schlauen Füchse, hatten es sehr bald heraus, daß die Europäer noch sehr wenig von der Keramik verstanden, und so fertigten sie für diese die billigen Massenwaren, so z. B. die in Unterglarsurblau, trockenem Eisenrot und Gold verzierten Porzellane, deren Ornamentik an Feinheit viel zu wünschen übrig läßt und deren dekorative Wirkung dennoch frappierend ist. Diese Erzeugnisse waren also für Leute, welche mit echt chinesischem Porzellan prunken wollten, wie geschaffen. Mit einfachen schönen Stücken wußte man nichts rechtes anzusangen.„Namentlich in der Barockzeit, wo die Prunksucht ins Unermeßliche stieg, wurden in Europa die einfacheren ostasiatischen Porzellane noch überdekoriert und häufig mit einem überaus verschwenderischen Schmuck versehen, für welchen die Flächen kaum noch Raum boten. Manche dieser Stücke sind auch recht originell und schön, so z. B. eine Reihe braun glasierter Tassen, bei denen durch nachträgliches Wegschleifen einzelner Partien der Glasur weiße Ranken feiner Zeichnung erzeugt sind. Viele dieser in Europa dekorierten Stücke bilden kleine Kunstwerke, aber im Grunde zeugt diese Aufbesserung der chinesischen Porzellane von einem recht ungesunden und verwöhnten Geschmack. Wenn wir diese Sammlung chinesischen Porzellans durchwandern, dann erkennen wir, daß unsere zu so hoher Blüte gelangte Keramik, die von Kopenhagen und Sövres nicht ausgeschlossen, weit hinter der Blütezeit der Chinesen zurückgeblieben ist. Unsere Techniken sind vervollkommnet worden, wir haben eine ganze Reihe neuer Verfahren entdeckt und doch haben wir die großen Meister der Chinesen nicht erreicht. Zweifelhaft bleibt, ob die Erzeugnisse der Keramik überhaupt noch eiumal jene natürliche Anmut gewinnen werden, wie diejenigen der chinesischen Blütezeit. Was für die Skulptur das Zeitalter des erikles gewesen, daß wird für die Keramik wohl immer das italter des Kang=hi bleiben. CE. Ein Besuch in Lhafsa, der heiligen Stadt des Dalas=lama. Im Jahre 1846 gelang es den französischen Missionären Huc und Gabet in die heilige Hauptstadt von Thibet einzudringen und mehrere Wochen daselbst zu verweilen, bevor sie auf Verlangen der chinesischen Regierung ausgewiesen wurden. Einige Jahre später, im Jahre 1853, veröffentlichte Huc in Paris seine Reiseerinnerungen, ein sehr interessantes Werk, das aber, soweit es die Stadt Lhassa betrifft, sehr unvollständig ist, da die Lamas, die buddhistischen Mönche des Landes, alles mögliche getan hatte, um die beiden Reisenden von dem Sehenswerten fern zu halten. Seit jener Zeit haben der Dalai=lama, der Beherrscher von Thiebet, und seine priesterlichen Ratgeber nichts außer acht gelassen, um den Fremden nicht nur einen Besuch in Lhassa, sondern sogar den Eintritt in Zentral=Thibet unmöglich zu machen; zahlreiche Patrouillen zu Pferde überwachen Tag und Nacht die Grenze und führen diejenigen, welche kühn genug waren, sie zu uberschreiten, sofort zurück. Viele Versuche sind im Laufe des letzten halben Jahrhunderts gemacht worden, die Wachsamkeit der Thibetaner abzulenken, aber immer vergebens. Letzthin gelang es jedoch einem Russen nicht nur Lhassa zu erreichen, sondern sogar fast ein ganzes Jahr dort zu verbringen. Dieser glückliche Mann ist der Professor Zybickow von der Petersburger Hochschule. Die Kaiserl. Geographische Gesellschaft hatte ihm den gefährlichen Auftrag gegeben, und die Gesellschaft hätte keine bessere Wahl treffen können. Prof. Zybikow ist ein geborener Burjat und wurde in der buddhistischen Religion erzogen. Dazu kommt noch, daß er die Sprache der Thibetaner wie ein Eingeborener spricht. Er hatte also alle Chancen, Erfolg zu haben, wo so viele andere Mißerfolge hatten. In der letzten Sitzung der Geographischen Gesellschaft gab er vor einer zahlreichen Zuhörerschaft einen Bericht über seinen Auffenthalt in Thibet und in Lhassa. Zybikow überschritt die Grenze im Norden mit einer 70 Mann starken Karawane, in der sich viele Lamas befanden. Da er sich selbst auch als Lama verkleidet hatte, erweckte er nicht den Verdacht der Grenzpatrouillen, die die 70 Mann für fromme Pilger hielten, welche sich nach Lhassa begaben, um in den Tempeln der heiligen Stadt zu beten. Die Karawane zog durch eine armselige, waldlose, fast ganz öde Gegend; erst in einer Entfernung von ungefähr 100 Kilom. von Lhassa fand man einige Spuren von Landwirtschaft und hier und dort eine menschliche Ansiedelung. Nach Zybikow sind die früheren Angaben über die Dichtheit der Bevölkerung ganzirrig; während einige die Einwohnerschaft auf 33 Millionen schätzen, glaubt sie Zybikow auf höchstens 4 Millionen schätzen zu können. Die Bevölkerung von Zentral=Thibet beträgt nicht mehr als 1 Million und sie nimmt noch beständig ab, weil die Blattern große Verwüstungen anrichten. Die Bevölkerung besteht aus Thiberauern die sich Oros nennen, aus Chinesen, Hindus und Mongolen. Die Chinesen, die in Thibet wohnen, sind fast alle Kaufleute oder Soldaten; sie verbringen nur wenige Jahre im Lande und kehren dann in ihre Heimat zurück. Fast ganz Zentral=Thibet gehört dem Dalat=lama, der seine persönlichen Besitzungen immer weiter ausdehnt. Die thibetanische Küche ist nicht berühmt: man ißt fast immer nur Suppen aus Gersten= und Knochenmehl, ferner rohes Fleisch, geronnene Milch und viel Butter. Mit der Moral stehen die Thibetaner auf dem Kriegsfuße: Vielmännerei ist fast ebenso verbreitet wie Vielweiberei; die jungen Mädchen sind nicht sehr tugendhaft, und der Artikel des Code Napoleon:„La recherche de la paternité est interdite“ gilt merkwürdigerweise auch ihn Thibet. Das Volk gibt verhältnismäßig viel für seine Toilette aus und schmückt sich soviel als möglich; die reichen Leute sehen aus wie wandelnde Juwelierläden. Die Arbeit wird sehrschlecht bezahlt: 8 bis 12 Pfennige pro Tag. Die Bevölkerung von Lhassa ist nicht groß: die heilige Stadt dürfte kaum mehr als 10000 Einwohner haben; weit bedeutender ist die Zahl der durchreisenden Pilger, Kaufleute und Handwerker. In der Mitte der Stadt, die einen Umsang von 11 bis 12 Kilom. hat, befindet sich der berühmte Tempel mit der gigantischen Buddha=Statue von Bronze; der Kopf der Statue trägt eine mit kostbaren Steinen verzierte Krone aus reinem Golde. Rings um die Stutue brennen Lampen, die mit geschmolzener Butter gespeist werden. Neben dem Tempel befindet sich ein großer Hof, wo sich zweimal im Jahre Tausende von Lamas versammeln, um für den Dalallama und den Kaiser von China zu beten. Die Residenz des Dalas=lama liegt auf einem Berge, der 1 Kilom. von Lhassa entfernt ist, und dicht bei der Residenz befindet sich ein anderer Palast mit der Schatzkammer, den hohen Schulen für Theologie und Medizin und Wohnungen für die 1200 Hofbeamten, für 500 Mönche und für die Staatsgefangenen. Die Beamten sind im höchsten Grade demoralisiert; sie sind alle käuflich und bereichern sich auf Kosten des Volkes. Der thibetanische Soldat taugt gar nichts; die„Armee“ des Dalas=lama zählt nur 4000 Mann, die mit alten Flinten und mit Bogen bewaffnet sind. Prof. Zybikow hat während seines Aufenthaltes in Thibet thibetanische Handschriften gesammelt, von denen einige 900 Jahre alt sind; sie enthalten philosophische, religiöse, historische, geographische, astronomische und astrologische Abhandlungen. Die gemäß Polizei=Verordnung vom 12. 1. 97, 8. 3. 98 und 20. 12. 01 zur Teilnahme an den Uebungen der Reserve der Feuerwehr der Stadt Paderborn verpflichteten Personen werden aufgesordert, sich am Donnerstag, den 13.d.Mts., nachmittags zur Uebung einzufinden, und zwar diejenigen des früheren Stadtbezirks La. C um 8 Uhr am Bußdorf, diejenigen des früheren Stadtbezirks La. D auf dem Platz vor Wiethaup(Heierstor). Paderborn, den 7. August 1903. Die Polizei=Verwaltung. Bekanntmachung. Unter dem Schweinebestande des Haltestellen= Aufsehers Brosius zu Wewer ist die Rotlaufseuche ausgebrochen. 3643 Nordborchen, 7. August 1903. Die Dampfziegelei komplett eingerichtet, gelegen an einer Kreisstraße, 20 Minuten vom Bahnhose, sofort preiswert zu verkausen. Angebote unter Nr. 9928 an die Geschättsstelle d. Bl. 6 Ein Rolonat von 55 Morgen Acker(Kleeboden) in bester Kultur, mit schönem Wohnhause nebst Scheune und Nebengebände, preiswert sofort zu verkaufen. Angebete unter Nr. 9923 an die tsstelle d. Bl. 6 MühlenEinrichtung, bestehend aus Wasserrad, 4½ m Höhe, unterschlächtig, eiserner Welle mit Rosetten. 7½ m lang. Kammrad nebst Bunkel und Königswelle, Stirnrad mit 4 Spindeln, Getriebe und Zäunen, Spurtöpfen, Pfannen, Büchse, 4 französisch. Mühlsteinen, 110 cm Durchmesser, stehen bei mir wegen Umbau zum Verkauf. Es befindet sich noch alles im Gange. Ex237 W. Tegethoff, Warburg. Hafer-Verkauf. Donnerstag. 15. 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Wiesenbeu öffentlich meistbietend gegen sofortige Bezahlung verkauft werden. Der Verkauf findet bestimmt statt. Horn, den 6. August 1903. F. Vogt, 611 Gerichtsvollzieher. Geschäftshaus. Mein vor 6 Jahren massiv und vollständig unterkellert neuerbautes FruchtVerkauf in Etteln. Dienstag, den 11. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr anfangend, werde ich auf den in der Steuergemeinde Etteln belegenen, vormals Eversschen Grundstücken 3638 1. ca. 1½ Morgen Kartoffeln, 2. ca. 38 Morgen Weizenkorn, 3. ca. 25 Morgen Hafer, 4. ca. 12 Morgen in einzelnen Parzellen öffentlich meistbietend gegen Kredit an Ort und Stelle verkaufen. Sammelplatz bei der Tölleschen Wirtschaft in Etteln. Salzkotten, den 3. August 1903 Jos. Jürgens, Auktions=Kommissar. Haus beabsichtige ich zu verkaufen.— Mit bestem Erfolge wird darin seit Jahren Kolonial=, Kurz=, Fett= u. Flaschenbierhandel betrieben. Der guten Lage wegen eignet sich dasselbe auch sehr gut zur Anlage einer Bäckerei. 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Ein gewisser Don B ewesen war, hatte ein Ver Dieses Hospital war da, Da machte Berpi eine An das Hospital zu vergrößerr wenn auch liebevoll, der B und fragte ihn, ob er sich lassen wolle. Um ihn zu versetzte er ihn als Kan Treviso. Die Mutter starb erst Heimatsdorf verlassen wolle Die Nachricht von der Papst hat unter seinen siel mat Riese bei Treviso g laßt. Die beiden Schwestern, gewohnt hatten, wurden fa Weinen aus, zogen sich in manden empfangen. Dem e teilten die Schwestern telegr Papste mit. Vor Aufregung Schwester, die in Salzano ver listen dabei angetroffen, wie Beschäftigung nicht unterdre gende Nachricht erhielt. In wurden abends Freudenfeu Journalisten überschwemmt. Lokales und #stnete Pecr#en ois lim K 2## uns der mit Originalzeichen vers Im Monate Juli schlachtet worden 6 Pfer 366 Schweine, 518 Kälber, 64 Das Fleisch von 7 tuberkul wurde unter Bedingungen al wurde verbrannt. Ferner Lungen— hiervon waren 25 17 Lebern, 8 Milze, 5 Netze, Lungen— hiervon waren 12 Lebern von Schweinen: 2 1 Lunge und 6 Lebern von Peckelsheim, 7. Aug. U Ihres Blattes bringen Sie u in Löwen um 9 Uhr abe wurde. Falls der Berichterst dätte, wäre der den schon schi wurf wohl gerechtfertigt gewe zanz anders zugetragen, wie hat, und zwar am Mittwoch, Uhr auf einer Stelle, wo mung aufweist oder noch eine war unter Aufsicht der in dem Augenblicke des Unfal dem der Straße gegenüber! Wen die Schuld trifft, wird weisen.“ m Meppen, 7. August. 1 Schützenverein in Verbi biläum die Zentenarfet an die Herzöge von Are — der Schützenverein begeht Meppen sind offiziell nicht dar pietätlos halten, wenn eine seier einer Neuordnung, die si veranstalten würde. Das bie 1000jährigen Fürstbistums Mi nehmen. Wenn auch das Gese Inhalt hat noch prinzipielle B darf aber die Verehrung für nicht leiden. Wir wissen auch, Familie die letzte wäre, eine zu verübeln, zumal sie an d teiligt war. Gewiß ist aber, schlecht in einem Jahrbundert worbenes Land gewirkt hat, al Herzogium getan haben, trotzde aus Landes= bloß Standesberr in den 60er Jahren in einem stellung der umfassenden öffen seitens des berzoglichen Hauses auf die heutige Zeit, würde ei jabe sein; denn das meiste dav und die verschwiegene Kanzlei spricht es durchaus nicht de Hauses, wenn derartiges in die einer Gelegenheit, wie es die Er vor 100 Jahren ist, darf dies dleiben. Einem Vereine, der au sessionen besteht, kann der oben drängt werden. Er verehrt in d Arenberg seinen Protektor und nisse keine Rücksicht zu nehmen. 1853 das 50jährige Regierungs (Großvaters des jetzigen Herzog oisizierkorps will(nach den Wo blattes)„es sich nicht nehmen Tages der Errichtung des Hei besonderer Weise zu gedenken.“ des„Herzogtums Arenberg=Mei 1826, wo durch eine Veror Herzogs zum Königreiche Har wird denn in diesem Jahre d zehnte lang in einem Aktenso lag, mit der neuen, von Herzog geschmückt werden. Wer aber in abgibt, darf als erster aus dem silbernen Humpen trinken, und Wohl des Kaisers und Königs, Herzogs von Arenberg, den dritt Offizierkorps. So steht es in de liche Humpen ist aber so mäch trinkfeste Rodensteiner ihn kaun Er hat die Form eines sich en chens mit erhabenen Längsstreife in wendig vergoldet. Auf dem fläche für die Namen der zukün graben der Namen geschieht, wie des Herzogs. □ Aus dem Oldeuburgische schlug sich der Zimmergeselle Mehrens in Arbeit, beim Fällen linken Fuß, so daß die Hauptade zurück in die letzte Vorzeit, als P lurchtbaren Schlägen der Revoln schen Gottesgeißel unsagbares lit Gefangenschaft die Fahne des Krei der neue Papft hat bei der Wahl ligen Träger des Papstnamens und deren Fürbitte ihm dabei am ja fromm, mild. Daß mit der Festigkeit und Tapferkeit wohl 1 herrlich gezeigt. Auffallend ist, daß seit bund Papst Pius heißt. Auf Pius VII. Pius VIII., gefolgt von Gregor? und nach Leo XIII. wieder ein Pius von den Heimsuchungen sein wenig. aber von ihren Gnaden beschieden sein. Da nn erzählte der Bruder des Papstes weiter: Ein gewisser Don Bosa, der vorher Pfarrer in Salzano ewesen war, hatte ein Vermächtnis hinterlassen für ein Hospital. Dieses Hospital war da, aber mit wenig oder keinen Mitteln. Da machte Berpi eine Anleihe von 24000 oder 25000 Lire, um das Hospital zu vergrößern und zu verbessern. Damals tadelte, wenn auch liebevoll, der Bischof von Treviso den jungen Priester und frogte ihn, ob er sich etwa noch das Weibrauchfaß pfänden lassen wolle. Um ihn zu verbindern, ähnliche Schritte zu tun, versetzte er ihn als Kanonikus und Seminarprosessor nach Treviso. Die Mutter starb erst am 2. Februar 1894; sie hat nie ihr Heimatsdorf verlassen wollen. Die Nachricht von der Wahl des Kardinals Sarto zum Papst hat unter seinen sieben Geschwistern, und in seiner Heimat Riese bei Treviso große Aufregung und Freude veranlaßt. Die beiden Schwestern, die in Benedig mit ihm zusammengewohnt hatten, wurden fast ohnmächtig; sie brachen in lautes Weinen aus, zogen sich in ihre Zimmen zurück und wollten niemanden empfangen. Dem einzigen Bruder des Papstes, Angelo, teilten die Schwestern telegrapbisch die Wahl des Bruders zum Papste mit. Vor Aufregung konnte er nicht sprechen. Eine andere Schwester, die in Salzano verbeiratet ist, wurde von einem Journalisten dabei angetroffen, wie sie Wäsche aufhängte. Sie hatte diese Beschäftigung nicht unterbrochen, als sie kurz vorher die aufregende Nachricht erhielt. In Riese, dem Geburtsort Pius' X., wurden abends Freudenfeuer angezündet. Der Ort ist von Journalisten überschwemmt. Nähe von Hammelwarden wurde das Fischerboot des Fischers Meister aus Käseburg voll Wasser und ohne Insassen in der Weser treibend gefunden. Es liegt die Vermutung nahe, daß Meister, der mit dem einen seiner beiden Söhne seit kurzer Zeit den Grangtfang betrieb, verunglückt ist. Die Leichen sind bislang nicht gefunden.— In Cloppenbura fiel das 2½jährige Söhnchen der Eheleute Bürgermeister Bothe beim Spielen in die Sooste und ertrank.— In Nordenham legten die Hafenarbeiter die Arbeit nieder, weil die von ihnen geforderte Lohnerhöhung nicht zugesagt wurde. Tags darauf gelang es, andere Arbeiter heranzuziehen, wodurch die streikenden Arbeiter völlig ausgesperrt wurden. Lokales und Provinzielles. ttnete Pectic#en ais dem Kreise unserer Akonnenten sind slets erwünscht. 2## uus der mit Originalzeichen versehenen Beriche in ohne Quellenanzabe verooten. Paderborn, 8. Aug. Im Monate Juli sind im städt. Schlachtbause geschluchtet worden 6 Pferde, 24 Ochsen, 137 Kühe, 31 Rinder, 366 Schweine, 518 Kälber, 64 Schafe und 3 Ziegen—1149 Tiere. Das Fleisch von 7 tuberkulosen Kühen und von 2 Schweinen wurde unter Bedingungen auf der Freibank verkauft. Ein Kalb wurde verbrannt. Ferner wurden verworsen: 7 Heizen, 36 Lungen— hiervon waren 25 Lungen mit Tuberkeln behaftet— 17 Lebern, 8 Milze, 5 Netze, 3 Nieren, 9 Euter; 2 Herzen, 35 Lungen— hiervon waren 32 mit Würmern behaftet— und 12 Lebern von Schweinen; 2 Lebern und 2 Nieren von Kälbern; 1 Lunge und 6 Lebern von Schafen. Peckelsheim, 7. Aug. Uns wird geschrieben:„In Nr. 210 Ihres Blattes bringen Sie unter Peckelsheim die Nachricht, daß in Löwen um 9 Uhr abends ein Kind überfahren wurde. Falls der Berichterstatter Ihnen die Wahrheit mitgeteilt dätte, wäre der den schon schwergeprüften Eltern gemachte Vorvurf wohl gerechtfertigt gewesen. Jedoch der Vorfall bat sich zanz anders zugetragen, wie der Berichterstatter Ihnen mitgeteilt hat, und zwar am Mittwoch, den 29. Juli, nachmittaas um Uhr auf einer Stelle, wo die betr. Straße weder eine Krümmung aufweist oder noch eine abschüssige Stelle hat. Das Kind war unter Aufsicht der Mutter gewesen und hatte sich in dem Augenblicke des Unfalles der Aufsicht entzogen, um nach dem der Straße gegenüberliegenden Nachbarhause zu gehen. Wen die Schuld trifft, wird die kommende Untersuchung ausweisen.“ m Meppen, 7. August. Am nächsten Sonntage begeht der Scutzenverein in Verbindung mit seinem 50jährigen Jubiläum die Zentenarfeter des Ueberganges von Meppen an die Herzöge von Arenberg. Wir sagen ausdrücklich — der Schützenverein begeht das Fest. Stadt und Herzogtum Meppen sind offiziell nicht daran beteiligt. Wir würden es für pietätlos halten, wenn eine katholische Bevölkerung die Jubelseier einer Neuordnung, die sich auf die Säkularisation gründet, veranstalten würde. Das hieße ja indirekt die Aufhebung des 1000jäbrigen Fürstbistums Münster zum Anlaß eines Festes zu nehmen. Wenn auch das Gesetz zertrümmert ist, der historische Inhalt hat noch prinzipielle Bedeutung. Unter dieser Auffassung darf aber die Verehrung für„unsern“. Herzog und sein Haus nicht leiden. Wir wissen auch, daß die echt katholische erlauchte Familie die letzte wäre, eine solche prinzivielle Stellungnahme zu verübeln, zumal sie an den Vorgängen ja nur passiv beteiligt war. Gewiß ist aber, daß kaum ein landesfürstliches Geschlecht in einem Jahrbundert verhältnismäßig mehr für ein erworbenes Land gewirkt hat, als die Arenberger es an unserm Herzogtum getan haben, trotzdem sie schon nach einem Jahrzehnt aus Landes= bloß Standesberren wurden. Direktor Wilken hat in den 60er Jahren in einem Gymnasialberichte eine Zusammenstellung der umfassenden öffentlichen Wohltätigkeitsbestrebungen seitens des berzoglichen Hauses gegeben. Dieses zu ergänzen bis auf die heutige Zeit, würde eine dankbare, aber schwierige Aufgabe sein; denn das meiste davon könnten nur verschämte Armut und die verschwiegene Kanzlei in Meppen erzählen. Auch entspricht es durchaus nicht den Intentionen des herzoglichen Hauses, wenn derartiges in die Welt hinausposaunt wird. Bei einer Gelegenheit, wie es die Erinnerung an den Regierungsantritt vor 100 Jahren ist, darf dies Moment jedoch nicht unerwähnt dleiben. Einem Vereine, der aus Mitgliedern verschiedener Konsessionen besteht, kann der obengenannte Standpunkt nicht aufgedrängt werden. Er verehrt in dem jeweiligen Vertreter des Hauses Arenberg seinen Protektor und hat somit auf frühere Verhältnisse keine Rücksicht zu nehmen. So feierte er schon im Jahre 1853 das 50jährige Regierungsjubiläum des Herzogs Prosper (Großvaters des jetzigen Herzogs Engelbert), und das Schützenoisizierkorps will(nach den Worten des eben erschienenen Festblattes)„es sich nicht nehmen lassen, der 100. Wiederkehr des Tages der Errichtung des Herzoatums Arenberg=Meppen in besonderer Weise zu gedenken."(Das Datum der Gründung des„Herzogtums Arenberg=Meppen“, ist eigentlich der 9. März 1826, wo durch eine Verordnung die Beziehungen des Herzogs zum Königreiche Hannover geregelt wurden.] So wird denn in diesem Jahre die alte Königkette, die Jahrzehnte lang in einem Aktenschreine des Rathauses versteckt lag, mit der neuen, von Herzog Engelbert gestifteten Denkmünze geschmückt werden. Wer aber in diesem Jahre den Meisterschuß abgibt, darf als erster aus dem vom Herzoge geschenkten, großen silbernen Humpen trinken, und zwar den ersten Schluck auf das Wohl des Kaisers und Königs, den zweiten auf das Wohl des Herzogs von Arenberg, den dritten auf das Wohl des SchützenOffizierkorps. So steht es in der Stiftungsurkunde. Der fragliche Humpen ist aber so mächtigen Umfanges, daß selbst der trinkfeste Rodensteiner ihn kaum in drei Zügen leeren würde. Er hat die Form eines sich etwas verjüngenden, breiten Fäß chens mit erhabenen Längsstreifen und zwei Bändern und ist in wendig vergoldet. Auf dem flachen Deckel ist die Gravierfläche für die Namen der zukünftigen Königspaare. Das Eingraben der Namen geschieht, wie die Becherfüllung aus Kosten des Herzogs. □ Aus dem Eldeuburgischen, 7. Aug. In Ewersten schlug sich der Zimmergeselle Vetter, beim Zimmermeister Mehrens in Arbeit, beim Fällen von Holz mit der Axt in den linken Fuß, so daß die Hauptader getroffen wurde.— In der zurück in die letzte Vorzeit, als Pius VI. und Pius VII. unter den lurchtbaren Schlägen der Revolutionskriege und der napoleonichen Gottesgeißel unsagbares litten und trotz Verbannung und Gefangenschaft die Fahne des Kreuzes ruhmvoll bochhielten. Und der neue Papft hat bei der Wahl des Namens auch an die beiligen Träger des Papstnamens Pius gedacht, deren Vorbild und deren Fürbitte ihm dabei am Herzen lagen. Pius bedeutet ja fromm, mild. Daß mit der Heiligkeit und Milde sich die Festigkeit und Tapferkeit wohl vereinigen läßt, dat Pius IX. herrlich gezeigt. Auffallend ist, daß seit hundert Jahren immer der zweite Papst Pius heißt. Auf Pius VII. folgte Leo XII. Dann kam Pius VIII., gefolgt von Gregor XVI. Dann wieder Pius IX., und nach Leo XIII. wieder ein Pius.— Möge dem zehnten Pius von den Heimsuchungen seiner neun Namens=Vorgänger wenig. aber von ihren Gnaden und Erfolgen die ganze Fülle beschieden sein. Letzte Drahtberichte. Husum. 8. Aug. Amtliche Meldung. Die durch die Entgleisung eines Teiles des Badeschnellzuges Nr 55 auf der Strecke von Hamburg nach Hoyenschleuse auf der Station Stesand entstandenen Verkehrsstörung ist seit gestern nachmittag beseitigt, der Verkehr ist in vollem Umfange wieder aufgenommen worden. Heidelberg, 8. Aug. Unter dem Ehrenvorsitze des Großberzogs fand gestern avend aus Anlaß des Universitätsjubiläums ein Festkommers statt; den ersten Trinkspruch brachte der Großberzog auf den Kaiser aus, dem der vom Studiosus Gocke auf den Großberzoa und sein Haus ausgebrachte folgte. Plauen, 8. Aug. Wie der Vogtländische Anzeiger meldet, ist in der vergangenen Nacht in Rentengrün bei Adorf das aus Holz gebaute Wohnhaus des Gutsbesitzers Neuder niedergeorannt, dabei fanden sechs Kinder, die auf dem Boden schliefen, den Tod in den Flammen. Der Vater erlitt bei dem Versuche, die Kinder zu retten, schwere Verletzungen. London, 8. Aug. Nach 15 stündiger ununterdrochener Beratung erledigte das Unterhaus die Komiteeberatung des Automobilgesetzes, worauf die Sitzung aufgehoben wurde. Pädiatrik. Die Freude am Leben wird so manchem Menschen beeinträchtigt, der mit einem schwächlichen, kranken Körper zeitlebens für die in seiner Säuglingszeit an ihm begangenen Fehler büßen muß. Wer diese Wahrheit erkannt hat, wird seinem Kinde die Vorteile zuwenden, welche die nach Vorschrift von Pros. v. Mering zusammengesetzte neue Kindernabrung Odda gewährleistet. 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Hafenruh'!— o süße Worte Nach so manchem Sturmesgraus— Hier an diesem Friedensporte Laß es weh'n!— ich bin zu Haus!“ „Laß es weh'n!— 1o spricht hienieden Bei der größten Sturmeswut Still das Herz, das voller Frieden An Mariä Herzen ruht. „Ueber Wetter, Wind und Wogen Strahlt„der Stern des Meer's“ so licht, Dessen Schein noch nie getrogen— Laß es weh'n!— ich fürchte nicht!“ + Für den zehnten Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Lukas, 18, 9—14. In der Zeit sprach der Herr Jesus zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis: Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten; der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: Gott! ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, wie Räuber, Ungerechte, Ehebrecher und auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem was ich besitze. Der Zöllner aber stand von ferne und wollte nicht einmal die Augen gen Himmel erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause, jener nicht; denn ein jeder, der sich selbst erhöhet, wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöhet werden. * Ein merkwürdiges Bild von zwei Betern zeigt uns heute das Evangelium. Treten wir in den Tempel und betrachten die beiden, so vernehmen wir, daß nur der Erhörung seines Gebetes und Gnade bei Gott findet, dessen Flehen aus einem demütigen, zerknirschten und liebevollen Herzen kommt. Was äußere Tugend betrifft, buchstäbliche Erfüllung des Gesetzes, Stand und Würde, so zeichnete sich offenbar der gesetzeskundige Pharisäer vor dem Zöllner aus, der sich doch nur in der niedrigsten Gesellschaft bewegte, und auf seiner Zollbank sich wenig mit guten Werken beschäftigte. Anders stand es mit dem inneren Zustande der beiden Beter, den Gott allein kannte. Der Pharisäer war voll Eigendünkel und „Laß es weh'n!“— so singt geborgen Dort im Nest das Vögelein, „Will am dunllen Tag nicht sorgen, Morgen schon kommt Sonnenschein! Hier in meinem trauten Neste Trifft mich keines Wetters Macht, Hat es doch aufs allerbeste Mich bei manchem Sturm bewacht!“ „Laß es weh'n!“— so spricht die Ranke, Die den Eichbaum fest umschlingt, „Nimmermehr beim Sturm ich wanke, Wenn er durch die Wälder dringt. Hier mein Stamm ist meine Stütze, Halt ihn fest, wie er mich hält, Daß er bis ans Ende schütze Mich vor jedem Sturm der Welt!" Hochmut, ohne Liebe und Erbarmen mit seinen Mitmenschen, keineswegs ohne Sünde, und hart und absprechend in seinem Urteile über den Nächsten. Dagegen war der Zöllner demütig und zerknirscht, hatte nur seine Sünden vor Augen und war einzig bemüht, sich das göttliche Erbarmen zu erwerben. Daher die verschiedenen Arten des Gebetes beider; aber auch die bestimmte Erklärung des göttlichen Heilandes, daß nur der demütige und zerknirschte Zöllner gerechtfertigt aus dem Tempel nach Hause ging. Wer sollte nicht schaudern über das Gebet des Pharisäers! Es war nichts anderes als eine Aufzählung seiner guten Werke vor Gott dem Allwissenden, der sie doch alle kannte. Schon seine Stellung verrät den gänzlichen Mangel andächtiger Gesinnung! Des Pharisäers Gedanken waren in seinem Gebete nicht bei Gott, sondern nur bei sich selbst. Es war weder ein Lob= noch ein Bitt= noch ein Dankgebet. Er dankte nicht Gott für das Gute, das er ihm gegeben, sondern weidete sich an dem Bösen, das er an anderen sah; er setzte sich über alle Menschen hinweg, stempelte alle zu Sündern und nahm von der Nähe des Zöllners nur Veranlassung zu größerem Dünkel und Hochmute. Während die Heiligen sich zu den größten Sündern zählen, leugnet hingegen der Pharisäer sein Elend und weist dadurch die Barmherzigkeit Gottes von sich. Der Pharisäer geht in seinem Gebete auf seine guten Werke über. Was sollte seiner Gerechtigkeit noch abgehen? Sehr viel; alles. Denn der Pharisäer versündigte sich dadurch, daß er seine guten Werke aufzählte, und zwar in verwerflicher Weise und Absicht, um sich selbst zu rechtfertigen; er suchte nicht Gott zu gefallen, sondern sich selbst. Kein Wunder, wenn er nicht gerechtfertigt nach Hause ging! Nichts aber ist an dem Gebete des Zöllners zu tadeln; wohl aber viel zu loben. Hier sehen wir das gerade Gegenteil, ein nachahmenswertes Beispiel bußfertiger Demut. Der Zöllner war ein Sünder und hielt sich auch für einen solchen, gestand seine Schuld mit reumütigem Herzen; keine Ausflüchte, kein Wort der Entschuldigung, nur Worte der Reue und tiefsten Erniedrigung kamen aus seinem Munde und aus seinem Herzen. Er drängte sich nicht vor, sondern blieb zurück an seinem bescheidenen Platze; er hielt sich für unwürdig, dem Heiligtume zu nahen. Er betete voll Demut, aber auch voll Vertrauen, im Geiste der Buße um Gnade und Vergedung. Deshalb wurde er erhört, weil er betete um was und wie er sollte. Er sah nicht auf andere, sondern dachte nur an sich selbst und beschäftigte sich nur mit seinem eigenen Seelenzustande. Wir sehen zugleich im Zöllner das Muster eines wahren Büßers, der seine Sünden erkennt und voll heilsamer Beschämung bekennt, durch Klopfen an seine Brust seine Reue und Strafbarkeit zu erkennen gibt und sich selbst nicht rechtfertigt, sondern von Gott Verzeihung sucht und hofft. Er sprach:„Gott sei mir Sünder gnädig!“ Er redete also mit Gott und nicht mit sich selbst wie der Pharisäer; er zählte nicht seine guten Werke auf, sondern bekennt sich als Sünder und fleht nur um Gnade und Barmherzigkeit. Aus diesem Beispiele können wir die wichtige Lehre ziehen, daß wir nicht nach dem äußeren Scheine richten sollen, der die kurzsichtigen Menschen so oft betrügt. Wir sollen überhaupt den Nächsten gar nicht 126 richten; denn der Herr sagt:„Urteilet nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet, und verdammet nicht, damit ihr nicht verdammt werdet.“ Auch wir wollen stets so beten, wie der reumütige Zöllner gebetet hat! + Der Tag der Rechenschaft. Frei nach dem Englischen von Gräfin T. K. S. 5) (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Da die Straße sehr schmutzig war, so war ihr Kleid über und über voll Schmutz. Der Kondukteur hatte Mitleid mit den alten Damen, er ließ den Wagen halten und eilte zu Hilfe.— „Das ist wirklich entsetzlich,“ sagte Miß Robinson zu Miß Brown, als sie endlich glücklich im Wagen saßen,„meine Hutnadeln sind verloren und mein Kleid ist voller Schmutz. Ich weiß wirklich nicht, wie mein Hut jetzt halten soll, ohne Nadeln.“ „Seien Sie geduldig in dieser Prüfung," flüsterte Miß Brown mit einem sanften Augenaufschlag. „Ach, reden Sie keinen Unsinn,“ antwortete Riß Robinson ungeduldig.— Zwei junge Mädchen, welche ihnen gegenüber saßen, konnten nur mit Mühe das Lachen unterdrücken. Eine von ihnen zog eine Hutnadel aus ihrem Hut und reichte sie Miß Robinson.„Ich kann sie entbehren,“ sagte sie freundlich. „Sie sind sehr gütig, ich mag sie kaum annehmen,“ erwiderte Miß Robinson, griff aber doch danach.„Nun,“ meinte sie dann,„ich werde sie Ihnen heute abend zurück schicken, wenn Sie mir Ihren Namen nennen wollen.“ „Ach, bitte, es ist ja garnicht der Mühe wert, aber wenn Sie es durchaus wollen, so ist mein Name Killy Scharpe in Onslow Gardens." „Scharpe?“ rief Miß Robinson.„Die Tochter von William Scharpe aus Manchester?“ Kelly nickte. „Wirklich,“ fuhr Mis Robinson fort,„nun sage noch mal einer, daß die Welt groß ist, ich finde sie sehr klein. Denken Sie, meine Liebe, vor vielen Jahren bat mich Ihr Vater auf einem Ball, mit ihm in das Lesezimmer zu gehen. Aber ich tat es nicht, deshalb bin ich noch immer Miß Robinson. Sie müssen kommen und mich besuchen. Ich werde Ihnen schreiben und einen Tag bestimmen. Leben Sie wohl,“ fügte sie schnell hinzu, denn Miß Brown hatte sich schon erhoben und sagte ungeduldig:„Hier sind wir endlich. Nun noch drei Minuten und wir sind auf dem Felde unserer Tätigkeit — Bird bage Alley.“ Achtes Kapitel. „Mr. Donoghue, Nr. 9 ist der erste auf meiner Liste,“ sagte Miß Brown.„Ich gehe nur hin, um ihn zu sehen, frage aber nach seiner Frau. Das ist passender, liebe Miß Robinson, und man kann nicht vorsichtig genug sein, damit die Leute nicht reden. Als ich Mr. Donoghue vor drei Wochen zuerst sah, war er noch in einem schrecklichen Zustande. Tag für Tag war er betrunken und schlug seine Frau, daß sie bunte Flecken hatte. Ich nahm mich seiner an führte ihn ganz sanft und bewußt auf den rechten Weg zurück, indem ich ihm sein unpassendes Betragen recht klar machte, und nachdem ich zwei= oder dreimal mit ihm gesprochen, ist er ein ganz anderer Mensch geworden. Seine Frau sagte mir, daß sie den Tag segnet, an dem ich zum erstenmal zu ihnen kam.“ „Sehr interessant,“ bemerkte Miß Robinson,„und sind Sie ganz sicher, daß er jetzt gar nicht mehr trinkt?“ „Ich bin überzeugt davon. Hier ist Nr. 9. Wenn Mr. Donoghue zu Hause ist, wird er uns selbst die Tür öffnen, Sie können dann selbst sehen, wie anständig und ordentlich er jetzt ausfieht.“ Miß Brown klofte sehr energisch an, so als ob sie sagen wollte, „Hier ist Miß Brown, laßt sie nicht warten!“ Die Tüte wurde von Mr. Donoghue geöffnet, er hatte einen Arbeitskittel an und eine kurze Pfeife im Munde, welche er auch nicht herausnahm.„Oh sind Sie es, Madame? Wir erwarteten Sie auch schon heute. Treten Sie ein und warten Sie mit ihrer Freundin einen Augenblick. Ich will schnell herauflaufen und sehen, ob meine Frau Sie empfangen kann. Sie hat heute nämlich Wäsche.“ „Ein so höflicher Mann," bemerkte Miß Robinson ernst,„so gute Manieren. Ich weiß nur nicht, weshalb sie mich immer so zeremoniell behandeln. Es wäre mir lieber, Sie betrachteten mich als eine ihresgleichen und führten mich gleich in ihre Stube. Aber so geht es jedesmal. Ich denke mir, sie räumen erst auf. Arme Leute! Die Armut in dieser Gegend ist schrecklich. Ich wünsche oft eine Millionärin zu sein, um besser helfen zu können.“ Währendessen war Mr. Donoghue heraufgelaufen, und in die Stube eilend sagte er:„Die alte Hexe ist da, Sarah, und sie hat noch eine gerade so alte mitgebracht. Verstecke nur schnell die Schnapsflasche, damit sie diese nicht sieht. Ihren Augen entgeht so leicht nichts. Und dann, Sahrah. fuhr er fort, als diese gehorsam auf einen Stuhl kletterte, um die Flasche auf einem Tellerbord zu verbergen,„wenn sie dich wegen deines blauen Auges fragt, so weißt du ja, was du zu antworten hast.“ „Aber Bill, du kannst dich auf mich verlassen.“ „Nun denn, wenn du fertig bist, kann ich die alte Schraube ja rufen, aber Vorsicht!“ „Bitte, kommen Sie herauf, meine Damen,“ rief Mr. Donoghue. „Meine Frau freut sich sehr, sie zu sehen.“ „Lassen Sie mich voraus gehen, Miß Robinson,“ sagte Miß Brown,„und fürchten Sie sich nicht, Sie sind ganz sicher bei mir. Ich war schon oft spät abends in diesen Wohnungen und nie hat mich jemand belästigt.“ „Wie geht es Ihnen, meine gute Frau, seitdem ich Sie zuletzt gesehen habe?“ fragte Miß Brown. „Danke, es geht ja noch so ziemlich,“ lautete die Antwort, „aber wollen Sie und Ihre Freundin sich nicht setzen?" und damit holte sie zwei halb zerbrochene Stühle herbei. „Danke. Und ihr Mann? Aber man braucht gar nicht zu fragen, er ist ja das Bild der Gesundheit.— Haben Sie jetzt Arbeit gefunden?“ „Arbeit ist rar, Madame. Hier und da bekommt man etwas zu tun, aber das ist nichts Beständiges. Schlechte Sache, mit einer Frau und vier Kindern." „Mrs. Donoghue, was haben Sie an Ihrem Auge?“ fragte Miß Brown. „Es kommt von einem Fall, Madame. Wir waren gestern abend im Dunkeln, denn wir haben kein Geld, uns Petroleum zu kaufen und da stieß ich mich an einer Tür.“ „Ist das alles? Ich bin ganz erleichtert, denn ich fürchtete schon, Ihr Mann hätte sein Versprechen vergessen und wieder angefangen mit dem schrecklichen— ich mag es garnicht nennen.“ „Nein, Madame,“ mischte sich Mr. Donoghue ein,„seitdem ich Sie kenne, bin ich ein anderer Mensch geworden. Ich mag keine Flasche mehr sehen.“ „Es freut mich, das zu hören, mein guter Mann. Es ist mir eine große Beruhigung, daß Sie jetzt auf einem guten Wege sind. — Und nun werde ich meine Feundin einen Augenblick bei Ihnen lassen und in das Nebenhaus gehen. Von dessen Bewohnern hörte ich nichts Gutes und möchte mich deshalb erst allein davon überzeugen. Sie fürchten sich doch nicht, allein hier zu bleiben, Miß Robinson?“ „Oh nicht im geringsten. Ich freue mich auf eine kleine Unterhalung mit Mr. Donoghue und seiner guten Frau.“ „Das ist eine gute Gelegenheit,“ sagte sie leise zu sich selbst, „um mich mit ihnen anzufreunden.“ „Sie gehen doch natürlich Sonntags zur Kirche, Mrs. Donoghue?“ sagte sie, als Miß Brown gegangen war. „Nein, Madame, das kann ich leider nicht.“ Zweite Gratis-Beilage des Nr. 32. Paoerborn, 9. August 1903. Dreiundzwanzigster Jahrgang. a Sonntags-Plaudereien. (Nachdruck verboten. Alle Rechte vorbehalten.) Der Frack ist ein Kleidungsstück, welches man in Städten, Dörfern und Ortschaften bei gewissen Gelegenheiten anlegen muß. Es gibt Orte, in denen der Frack für solche Zwecke unbekannt ist, und solche Orte schätze ich nach dieser Richtung hin glücklich. Man wolle indes nicht etwa glauben, daß ich nicht im Besitze eines Frackes sei. Wenn es nicht der Fall wäre, dann würde es ja auch nicht schaden, es gibt ja auch Leute, die keinen Frack haben und zehnmal besser sind als andere, die davon mindestens ein halbes Dutzend besitzen. Als ich zum erstenmal einen Frack nötig hatte, besaß ich natürlich keinen: das war, als ich in das Staatsexamen ging; da gab es aber Frackverleiher, die um diese Zeit allerdings stark in Anspruch genommen waren. Ich kam etwas spät mit meinen Frackansprüchen, erhielt auch gegen den üblichen Obolus ein solches Möbel, aber fühlte sofort heraus oder hinaus, daß er entschieden auf Zuwachs berechnet sei und der achtungswerte Erbauer meine ärmlichen Körperverhältnisse etwas zu wenig in Rechnung gezogen hatte. Indessen, was konnte es helfen, angesichts des Staatsexamens hatte man andere Sachen zu bedenken; ob der Frack ein wenig zu weit oder ein wenig zu lang war, kümmerte keinen großen Geist, und trotz alledem ging man mit — ich will nicht gerade sagen Mut und Selbstvertrauen— in die Prüfung hinein.„Du, Dein Frack ist zu lang!“ sagte mir ein lieber Leidensgefährte, vor dem jetzt die Primaner irgend eines Gymnafiums heidenmäßigen Respekt haben; er hatte ja recht, aber ich erwiderte ihm:„Nach der Bibel kann ich meiner Körperlänge keine Elle zusetzen, und wenn ich meinem Frack, so lange er mir gehört, eine Elle nehmen wollte, dann würde er entschieden zu kurz sein.“ Das leuchtete meinem Freunde ein und er hat keinen Widerspruch erhoben, daß ich ins Examen ging. Seitdem habe ich mich allerdings in die Notwendigkeit versetzt gesehen, mir einen eigenen Frack zuzulegen; und das erste Exemplar habe ich dermaßen verbraucht, daß ich es für die Zwecke, für die ein Frack notwendig erscheint, anständigerweise nicht mehr anziehen konnte; da blieb nichts übrig, als mir einen neuen anfertigen zu lassen, und den habe ich gehiltet wie ein Kleinod. Nicht des Frackes wegen, denn es ist schließlich egal, ob man einen schwarzen Rock anzieht, an dem die Schöße ganz oder halb sind, sondern weil es immer bestimmte Gelegenheiten sind, an denen der Frackzwang vorgeschrieben ist, und solche Gelegenheiten meide ich, wo ich es eben möglich machen kann. Der Frack ist ein Kleidungsstück, dessen Ursprung vor etwa einem Jahrhundert datieren soll. Ob es richtig ist, kann ich im Augenblick nicht feststellen, ist mir auch ganz gleichgültig; darnach dürfte der Frack etwa der Zwillingsbruder des Zylinders, der Angströhre, sein. Ich gönne beiden die Brüderschaft von Herzen, wenn ich selbst nicht der Dritte im Bunde bin, was um so weniger zu befürchten steht, als mein abgenutzter Zylinder zu diesem Zwecke gewiß nicht einladet. Wo ich eine größere Anzahl Menschen in Zylinder und Frack beisammen sehen, da grausets mir und es überkommen mich die Gedanken des Pharisäers im Tempel:„Herr ich danke dir, daß ich nicht bin, wie diese Leute!“— von dem Innern sehe ich dabei gerne ganz ab. Meine Leserinnen werden vielleicht wissen, daß ich kein Tänzer bin, nicht etwa wegen eines lahmen Fußes oder wegen Podagra oder sonstwie äußerlichen Hindernissen; abgesehen von einigen Hexenschüssen denen ein boshafter Plauderer ja selbstverständlich nicht entgehen kann, fühle ich mich auf meinem Pedale noch ganz leidlich zurecht und auf einige Kilometer Fußtour mehr oder weniger kommt es mir nicht an; aber ich habe das Tanzen nun einmal nicht gelernt, und wenn das der Fall ist, kann man von mir auch nicht verlangen, daß ich ihm Geschmack abgewinne. Zum Ball gehört aber, so viel mir von der Sache bekannt, im allgemeinen der Frack, aber nur für die Herren, daß die Damen in diesem Kleidungsstück auftraten, wird wohl keiner meiner Leserinnen bekannt sein. Und doch ist die Sache im Werke. Es gibt nämlich Modereformer und Modereformerinnen, welche in allem Ernste darauf ausgehen, den Frack auch für die Damenwelt als Gesellschafts= und Ballkleid einzuführen. Die Bewegung liegt allerdings noch in den Windeln, aber sie hat hohe Protektorinnen und Protektoren, und man braucht sich nicht gerade zu wundern, wenn es nächstens in einem hocharistokratischen Hause einen hochseinen Ball mit Frackzwang für Herren und— Damen gibt. Und ob es nicht vielleicht von Wert wäre? Ich kann mir kein Urteil anmaßen, aber wenn die gegenwärtigen Ballkleider der Damen, die oben meist zu kurz und unten zu lang sind, durch ein vernünftiges Kostüm ersetzt würden, so könnte das nach meinen, obwohl philisterhaften Anschauungen so viel nicht schaden. Ob der geplante Damenfrack dazu beitragen könnte, ist allerdings wieder eine andere Frage. Er soll nicht das einfache langweilige Schwarz aufweisen wie der Männerfrack, in den wir uns, wenn es nicht anders geht, einhüllen, sondern die Schattierung aufweisen, die jede Dame ihrer Figur und was sonst dazu gehört, für angemessen hält, also schließlich bunt nach jeder Richtung. Damit hört aber das Wesen des Fracks schon vollständig auf: man muß ihn nehmen, wie er ist, oder man muß ihn ganz fallen lassen. Auch gewisse Beainte tragen Fräcke als Amtskleid, die sich aber mit so viel Gold und Kinkerlitzchen verziert, daß man gar nicht mehr daran denkt, daß sie überhaupt zu dieser bürgerlich hochachtbaren Sorte gehören; und wenn nun erst die Damen anfangen, jede nach ihrem Geschmack ihren Frack auszustaffieren, dann wird eine Varietät die andere wegblasen und dem guten biederen Frack wäre das faktische Todesurteil gesprochen. Das würde mir leid tun. Jetzt wissen die Herren, was sie bei feierlicher Gelegenheit anzuziehen haben; wenn der Frack verschwände, wären sie in der schlimmsten Berlegenheit und sie würden dann sagen, daß auch in dieser Beziehung von dem weiblichen Geschlecht alles Erbübel der Menschheit käme. Weungleich der weibliche Frack als offizielle Modekleidung angekündigt worden ist, glaube ich doch, daß die frackbedürftige Männerwelt, soweit sie noch keine grauen Haare hat, sich deretwegen nicht zum Friseur zu bemühen braucht— mit dem Frack kann die Frauenmode auf die Dauer nichts Ordentliches aufangen, er kann hier und da in gewisser Form sich in bestimmten Kreisen Gunst erwerben, aber damit ist es„alle“. Gewisse Frauen wollen ja in unseren Tagen in alle männlichen Berufsarten sich hineindrängen; sie mögen es meinet halben tun, aber dann ist mir wenigstens eine Frau lieber, welche die Hosen auhat als den Frack. Die erstere Sorte ist ja glücklicherweise gar so selten nicht. UR. Böckchen. Humoreske von Fritz Skowronnek. (Nachdruck verboten.) „Also wie gesagt, lieber Neubacher: nachmittags punkt 5 Uhr auf dem Gestell der hohlen Linde! Machen Sie nicht so ein saures Gesicht. Es ist doch eine große Ehre, Durchlaucht zu führen, und wenn Sie ihn gut führen, daß er auf ein Paar starke Böcke zu Schuß kommt, dann ist es nicht unmöglich, daß Sie die vakante Försterstelle erwischen. Blatten können Sie, das weiß ich. Nun zeigen Sie mal Ihre Kunst. Brechen Sie Hals und Beine!" Bei den letzten Worten des Försters war in den Augen des jungen Mannes, der die Uniform eines Hilfsjägers trug, etwas wie Freude aufgeblitzt. Als er aber draußen im Flur seinen Drilling vom Nagel nahm, da war dieser leise Schimmer von seinem Gesicht verflogen. Ein merkwürdiger Mensch, dieser Neubacher: ein Schütz und Jäger, wie es keinen zweiten gab in allen Oberförstereien weit und breit, aber trotzdem behaupteten seine Kollegen, daß es ihm jedesmal schwer fiele, den Finger auf einen braven Bock krumm zu machen. Darum hatte ihm auch der angemeldete hohe Besuch keine Freude gemacht, und im Grunde genommen hatte der Grünrock recht. Da hegen und pflegen die Forstbeamten ihr schönes Wild, sie schützen es mit Gefahr ihres Lebens gegen Wilddiebe, und dann kommt irgendein hoher Herr dahergefahren und verlangt, daß der Forstbeamte ihn herumführt im Revier und ihm die stärksten Böcke zu Schuß bringt. Aus diesem Gedankengange heraus hatte Neubacher vor sich hingemurmelt:„Ich möchte bloß wissen, ob dieser durchlauchtige Herr überhaupt schießen kann... Ah, guten Tag, Fräulein Huberta!“ Er legte die Hand grüßend an den Mützenschirm und verbeugte sich höflich, wobei über sein Gesicht ein freudiges Lächeln lief. „Grüß Gott, Herr Neubacher! Sie machten ja ein furchtbar böses Gesicht. Freut Sie denn der Auftrag nicht, Durchlaucht zu führen?“ Kopfschüttelnd nahm Neubacher die Hand, die ihm das blonde Försterkind über den Zaun entgegenstreckte, und drückte sie so energisch, als wollte er seinen ganzen Unmut an den zarten Fingern auslassen. Aber das Mädchen mußte wohl diese energische Art der Begrüßung schon gewöhnt sein, denn sie verzog keine Miene. „Ich mich freuen, wenn irgend ein fremder Mensch daherkommt, um mir meine braven Böcke wegzuschießen? Ein Pflaster wollen sie mir ja drauflegen, wenn Durchlaucht gut zu Schuß kommt. Die erledigte Stelle in Neudorf soll ich bekommen.“ In den Augen des Mädchens leuchtete es auf, eine dunkle Blutwelle ergoß sich über Hals und Gesicht bis zu den lichten Haaren hinauf.— „Ach, Herr Neubacher, wie würde ich mich freuen!“ „Huberta!“ „Na ja, Herr Neubacher, das ist doch selbstverständlich, daß man sich darüber freut. Sie bekommen dann doch eine eigene Stelle und—— „Dann könnte ich mir eine Frau Försterin suchen, nicht wahr, Fräulein Huberta?“ „Ach, daran habe ich gar nicht gedacht.“ „So, aber ich, und ich werde es mir merken. Es wird mir meine Aufgabe wesentlich erleichtern.— Ah, sieh da, da kommt ja Ihr Böckchen! Tausend Wetter, ist das ein strammer Bursche geworden! Solche braven Böcke gibt's nicht einen in meinem ganzen Revier, und wie mächtig hat er aufgesetzt! Die Enden sind ja ganz weiß...“ Mit munteren Sätzen war ein starker Rehbock durch den Garten hereingekommen und rieb schmeichelnd seinen Kopf am Rock der Försterstochter. 2 „Ja, Neubacher, er ist ja jetzt auch drei Jahre alt, und ich muß ihn sehr hüten, daß er mir nicht nach dem Walde ausrückt. Gestern um diese Zeit war er verschwunden. Ich war ihm gleich nachgegangen und traf ihn auf der langen Wiese mitten in einem Sprung Rehe...“ „Na, dann nehmen Sie ihn nur sehr in acht, daß er nicht eines Tages Ihnen auf Nimmerwiedersehen davongeht.“ Mit freundlichem Gruße schritt der Jägersmann davon. Am liebsten hätte er einen hellen Juchzer vor Freude getan. Jetzt hatte die in Aussicht stehende Försterstelle für ihn erst ihren Inhalt gewonnen. Seit Jahren schon trug er das Bild des Mädels in seinem Herzenskämmerlein mit sich herum, aber fest verschlossen, und den Schlüssel dazu bewahrte sein Verstand, der es ihm verbot, als armer Heideläufer ein Mädchen an sich zu fesseln, das er im besten Falle erst nach Jahren heimführen konnte. Aber jetzt! Jetzt sollte der Fürst die stärksten Böcke vor seiner Büchse finden! Pünktlich um 5 Uhr stand Neubacher auf dem Gestell an der hoblen Linde; nicht lange darauf rollte auch der Jagdwagen, der den fremden Gast brachte, heran. Ein graubärtiger Herr mit klugen, freundlichen Augen stieg aus und musterte die Gestalt des frischen Weidmannes mit sichtlichem Wohlgefallen. „Sie wollen also mein Führer sein— ich lege den Hauptwert auf ein starkes Gehörn.“ „Durchlaucht werden zufrieden sein!“ „Na, dann vorwärts!“ Der Fürst ließ sich vom Diener die reich ausgelegte Doppelbüchse reichen, hing die Patronentasche um und lud im Gehen. Schon in der ersten Viertelstunde merkte Neubacher, daß er einen erfahrenen Weidmann neben sich hatte. Mit elastischem Schritt ging der hohe Herr neben ihm her, jeden trockenen Ast, der beim Zerbrechen knacken könnte, sorgfältig vermeidend. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, noch war das Wild nicht auf die Wiesenschlenken hinausgetreten, man konnte es also noch mit dem Blatten versuchen. Dicht vor ihnen lag die Stelle, die Neubacher sich in Gedanken schon dazu ausgesucht hatte: ein dichter Tannenhorst im hohen Holz, der die Jäger vortrefflich deckte und dennoch nach allen Seiten freies Schußfeld gab. Nicht weit davon pflegte ein guter Bock auf die Waldwiese auszutreten. Wenn der in der Nähe war, dann sprang er sicherlich aufs Blatt. Der Fürst hatte seine Blüchse gespannt und gestochen. Jetzt setzte Neubacher sein Lockinstrument an den Mund. Ein leiser, sehnsüchtiger Ton, der etwas anschwoll und dann leise verzitterte, klang durch den stillen Wald. Der Fürst konnte sich nicht enthalten, ihm halblaut zuzuflüstern:„Eluvo! Ausgezeichnet!“ Noch zwei, dreimal erklang der Laut. Wie Bildsäulen standen die Männer. Da, ganz dicht in der Nähe— rupp, rupp, rupp— kaum 80 Schritte vor ihnen stand der Bock. Es war wirklich der Gesuchte. Handhoch reckte sich über den Lauschern das starke Gehörn. Langsam brachte der Fürst das Gewehr in Auschlag, man konnte sehen, wie sich seine Muskeln anspannten— einen Augenblick stand die Büchse wie eingemauert in der Schulter, dann krachte der Schuß — der Bock zeichnete hoch auf Blattschuß. Noch eine scharfe Flucht von 30 Metern, dann warf er um. Schweigend, aber mit blitzenden Augen brach Neubacher von der nächsten Tanne einen frischen grünen Ast und reichte ihn dem Fürsten dar. Mit freundlichem Dank steckte der hohe Herr den Bruch, das Zeichen eines erfolgreichen Weidganges, an seinen Hut. Dann schritten sie zusammen zu dem erlegten Wilde. Eine halbe Stunde später saßen die beiden Jäger auf dem Jagdwagen und ließen die Pferde flott ausgreifen, denn jetzt wollte Neubacher den Gast an einen Bock heranführen, der den ersten noch ein ganzes Stück an Stärke des Gehörns übertraf. Das war ein alter, scheuer Einfiedler, der schon jahrelang der ihm zugedachten Kugel mit großer Vorsicht aus dem Wege gegangen war. Erst wenn alles Wild schon längst auf den Wiesen stand, pflegte er im Abendgrauen aus dem dichten Stangengehölz zu treten, das ihm am Tage zum Aufenthalt diente. Vielleicht, wenn das Glück gut war. Der Wagen hielt. Jäger am Rande einer lat Neubacher den Platz ab. der alte Einsiedler war u seine Wahrnehmung dem eine Weile zu warten. A die Sonne war bereits in zu schwinden. Minute Abends senkten sich herab war die höchste Zeit, wenn wollte.— Da stieß Neubacher## den Augen nach links nach von den Blättern eines Has Bock. Deutlich sah man paar helle Linien. „Noch einen Augenbl hellem Hintergrund.“ In demselben Augenb Schritte vor auf die Wiese. Der Schuß krachte, de um und war mit einigen Auf der Schußstelle lagen dumpfen Schlag der Kugel sitzen mußte. Es war also tiger Nachsuche das Wildz hohe Jagdgast auf seinen? übernachten wollte, zurückzuf Der nächste Morgen wieder an der Anschußstelle saß, dann mußte sein brav Schritt arbeitete der Hund Fährte auf und ging ihr st Bock unter den tief herabl Lager verendet. Eine Stunde später wa Noch schliefen die Bewohne hing seinen Gedanken nach. dem Forsthaus von Neudorf, sie mit der festen Ueberzeugu eine Förstersfrau sei. Seine Gedanken hatten er zusammenschrak, als die§ stand. Aber im nächsten A wackerer Weidmann tun mi Kopf an dem graugrünen W gefragt hatte, ob sie seine seligen Vergessenheit hattend wie sich unweit von ihnen ei mildem Lächeln die Szene fanden... Wie im Flug waren der Liebe verronnen. Jetzt riß H hohen Gaste das Frühstück deckte den Tisch und trug den deutsches Forsthaus zu bieten der Jagbwagen vor der Tü Förster noch ein paar Wo Schatz zu: „Mein Böckchen ist seit nicht tot schießt. Neubacher, Mit einem Schlage we Pürschgang gewichen. Viellei auf der Stelle trafen, wohin was sollte er tun? Wenn d dekam, dann ließ er ihn sich nun zu machen? Der Wagen hielt. Nach einem kurzen Pürschgang standen die Jäger am Rande einer langen schmalen Wiese. Mit dem Glase suchte Neubacher den Platz av. Es standen mehrere gute Böcke da, aber der alte Einsiedler war nicht darunter. Mit leiser Stimme teilte er seine Wahrnehmung dem hohen Herrn mit, der gern bereit war, noch eine Weile zu warten. Aber lange durfte es nicht mehr sein, denn die Sonne war bereits im Untergehen und das Büchsenlicht drohte zu schwinden. Minute auf Minute verrann. Die Schatten des Abends senkten sich herab und krochen langsam über die Wiese. Es war die höchste Zeit, wenn man noch einen guten Schuß aubringen wollte.— Da stieß Neubacher seinen Jagdgefährten leise an und wies mit den Augen nach links nach dem Rande der Wiese. Dort stand, noch von den Blättern eines Haselstrauches halb verdeckt, ein ganz kolossaler Bock. Deutlich sah man die weißen Enden seines Gehörns wie ein paar helle Linien. „Noch einen Augenblick, Durchlaucht, dann haben Sie ihn auf hellem Hintergrund.“ In demselben Augenblick, schob der alte Einsiedler sich wenige Schritte vor auf die Wiese. Der Schuß krachte, der Bock zeichnete gut, wandte sich aber kurz um und war mit einigen Sätzen im Dunkel des dichten Unterholzes. Auf der Schußstelle lagen Schnitthaare, aber Neubacher hatte an dem dumpfen Schlag der Kugel deutlich gehört, daß der Schuß etwas hoch sitzen mußte. Es war also keine Aussicht mehr vorhanden, bei sofortiger Nachsuche das Wild zu finden. Etwas verstimmt setzte sich der hohe Jagdgast auf seinen Wagen, um nach dem Forsthause, wo er übernachten wollte, zurückzufahren. Der nächste Morgen graute noch kaum, als Neubacher schon wieder an der Anschußstelle war. Wenn der Schuß nicht allzu schlecht saß, dann mußte sein braver Hektor den Bock finden. Schritt für Schritt arbeitete der Hund die Stelle ab. Endlich nahm er eine Fährte auf und ging ihr stetig nach. Noch 200 Meter, da saß der Bock unter den tief herabhangenden Aesten einer großen Fichte im Lager verendet. Eine Stunde später war Neubacher mit der Beute im Forsthause. Noch schliefen die Bewohner. Er setzte sich auf die Veranda und hing seinen Gedanken nach. Und merkwürdig, sie liefen immer nach dem Forsthaus von Neudorf, und wenn sie zurückkehrten, dann endigten sie mit der festen Ueberzeugung, daß Huberta der schönste Name für eine Förstersfrau sei. Seine Gedanken hatten ihn so ganz der Wirklichkeit entrückt, daß er zusammenschrak, als die Haustür sich öffnete und Huberta vor ihm stand. Aber im nächsten Augenblick hatte er sich gefaßt, wie es ein wackerer Weidmann tun muß. Tief errötend barg Huberta ihren Kopf an dem graugrünen Wams des geliebten Mannes, der sie eben gefragt hatte, ob sie seine Frau Försterin werden wollte. In ihrer seligen Vergessenheit hatten die beiden Menschenkinder nicht gemerkt, wie sich unweit von ihnen ein Fenster öffnete und ein alter Herr mit mildem Lächeln die Szene beobachtete, wie zwei junge Herzen sich fanden... Wie im Flug waren den beiden die ersten Minuten ihrer jungen Liebe verronnen. Jetzt riß Huberta sich los. Sie mußte eilends dem hohen Gaste das Frühstück bereiten. Geschäftig lief sie ab und zu, deckte den Tisch und trug den kräftigen Imbiß auf, wie ihn ein gutes deutsches Forsthaus zu bieten vermag. Eine halbe Stunde später stand der Jagbwagen vor der Tür. Während der Fürst mit dem alten Förster noch ein paar Worte wechselte, raunte Huberta ihrem Schatz zu: „Mein Böckchen ist seit gestern abend weg, daß ihr mir den nicht tot schießt. Neubacher, ich bitte dich...“ Mit einem Schlage war bei Neubacher die Freude an dem Pürschgang gewichen. Vielleicht war es möglich, daß sie„Böckchen“ auf der Stelle trafen, wohin er den Fürsten zu führen gedachte. Aber was sollte er tun? Wenn der Jagdgast den starken Bock zu Gesicht dekam, dann ließ er ihn sich sicherlich nicht entgehen. Aber was war nun zu machen? Klopfenden Herzens machte Neubacher an der Stelle Halt, die ihm zum Blatten geeignet erschien. Das Herz klopfte ihm so heftig, daß der erste singende Ton zitternd aus der Lockpfeife kam, der zweite, dritte klang schon natürlicher. Mit starken Sätzen, daß man's deutlich hörte, kam ein Bock dahergestürmt. Kaum 50 Schritte vor den Jägern machte er Halt. Ganz verblüfft stand der hohe Jagdgast einen Augenblick da. Solch ein gewaltiges Tier hatte er in seiner langen Laufbahn als Jäger noch nicht vor dem Rohr gehabt. Langsam hebt er die Büchse. Doch was ist das? Der Grünrock neben ihm läßt noch einmal ganz überflüssigerweise sein Instrument ertönen, ein greulicher Laut kommt daraus hervor, der jedes Wild in die Flucht schlagen muß. Blitzschnell reißt der Fürst die Büchse an den Kopf und läßt die Kugel fahren. Einen Moment stutzt das Wild, dann ... kommt es vertraut auf die Jäger zugeschritten. So etwas ist dem alten Jäger in seiner langjährigen Praxis noch nicht vorgekommen. Er setzt die Büchse ab und schaut verwundert auf seinen Gefährten. Der steht da, wie mit Blut übergossen und zittert an Händen und Füßen. Dann sieht er sich wieder nach dem Wild um. Der Bock steht dicht vor ihnen und ängt sie vertraut an. Mit einer verwunderten Gebärde wendet sich der Jagdherr an den Grünrock. „Verzeihung, Durchlaucht, aber ich konnte nicht anders... das ist„Böckchen", das ist unser„Böckchen"... Das Tier hat seinen Namen gehört, jetzt kommt es zuraulich ganz heran und stößt neckend mit dem Gehörn nach dem Grünrock, der ihm soeben den Tod mit der Kugel zugedacht. „Vor drei Jahren habe ich den Bock bei der toten Mutter gefunden, die ein Wilderer umgelegt hatte, und habe es der Huberta gebracht, die hat es aufgezogen. Es ist ihr Liebling.“ Mit freundlich wohlwollender Miene hat der Fürst die kleine Beichte seines Jagdgefährten angehört. Jetzt blitzt es schalthaft in seinen Augen auf. „Und da wollten Sie mir den prächtigen Bock vergrämen?" „Durchlaucht, mir ist die Försterstelle in Neudorf versprochen, wenn ich Durchlaucht gut zum Schuß bringe, aber hier...“ „Ach so, Sie wollten lieber Ihren Jagdherrn um einen guten Schuß und sich um die Försterstelle bringen, als dem Fräulein Huberta einen Kummer zufügen lassen... Na, das Weitere wiro sich finden!“ Eine ganze Weile hatte„Böckchen“ die beiden Jäger noch durch den Wald begleitet, sodaß der Fürst endlich belustigt dem Tier einen ordentlichen Klaps versetzte und ihn mit energischen Worten zur Rückkehr nach dem Forsthause aufforderte. Und richtig, als der Wagen mit den Jägern und einigen Kapitalböcken, die auf Neubachers unfehlbares Blatten gesprungen waren, zum Forsthause zurückkehrte, da stand „Böckchen“ auf der Veranda neben seiner Herrin, die ihm zur Vorsicht ein breites rotes Band mit einem Glöckchen daran um den Hals geschlungen hatte. Und nun fand sich das andere... □ Sein Angenmaß. (Nachdruck verdeim.) Ein Hund war auf die Straße gestürzt. Dabei hatte der elende Köter ein Pferd so in Schrecken gesetzt, daß es den Wagen umwarf, und der Besitzer desselben die Arme brach. Jetzt stand der Eigentümer des Hundes vor Gericht ängstlich darauf acht gebend, wie sein Rechtsanwalt die Zeugen ausfersote. Die am meisten belastende Aussage wurde von einem anscheinend einfachen, alten Manne gemacht, der alles gesehen und sich ruhig und sachlich äußerte; der Rechtsanwalt unterwarf ihn schließlich einem scharfen Kreuzverhör. „Sie waren also, wie Sie sagen, in der Nähe des Pferdes und des Hundes. Wie nahe waren Sie?“ „Ja, ich denke...“ „Es kommt ja gar nicht darauf an, was Sie denken. Ich will wissen, wie weit Sie von dem Pferde und dem Hunde entfernt waren," bestand der Rechtsanwalt. „Ich vermute...“ „Ich will nicht wissen, was sie denken oder vermuten. Ich wünsche ein klare Antwort auf meine Frage.“ „Aber ich wollte ja nur sagen...“ begann der Zeuge zaghaft. 28 „Wollen Sie auf meine Frage antworten oder wollen Sie nicht?“ Der Zeuge errötete und seine Augen flammten auf; dann antwortete er mit tödlicher Ruhe:„Ich befand mich genau 23 Fuß vom Kopfe des Pferdes entfernt.“ „Ah! Wollen Sie behaupten, daß Sie solche Entfernungen mit so großer Genauigkeit abschätzen können?“ „Ja, sicher!“ Der Anwalt rieb sich sanft die Hände; dann zum Gerichtshof sich wendend, sagte er:„Meine Herren, die Fähigkeit des Zeugen, Entfernungen mit dem Auge genau zu messen, ist sehr bemerkenswert. Ich fühle mich jedoch verpflichtet, von ihm einige Proben hier in unserer Gegenwart zu verlangen.“— Dann zu dem Zeugen:„Geben Sie uns einmal einen Beweis Ihrer Kunst und sagen Sie, wie lang dieser Raum hier ist.“ Der alte Mann ließ sorgfältig seinen Blick oas Zimmer entlang schweifen und antwortete dann prompt:„33 Fuß 7 Zoll.“ „Jetzt,“ sagte der Rechtsanwalt zuversichtlich,„werde ich Ihnen den Unterschied zwischen der Tatsache und der Prahlerei zeigen. Wollen die Herren gestatten, daß das Zimmer gemessen werde?“ Es wurde Befehl gegeben, und zu jedermanns Ueberraschung lautete das Resultat:„33 Fuß 7 Zoll.“ Der Anwalt des Verklagten wurde verlegen.„Ein kleines Spiel des Zufalls," sagte er.„Der Zeuge soll uns jetzt sagen, wie breit das Zimmer ist.“ „Genau 22 Fuß 4 Zoll,“ erwiderte der Alte, seinen Bart streichend. Der Gerichtsdiener maß die Entfernung.„22 Fuß 4 Zoll,“ lautete wieder zum nicht geringen Staunen der Anwesenden das Ergebnis. Aergerlich wandte sich der Rechtsanwalt an den Gerichtshof.„Es ist offenbar, daß hier irgend ein Trick im Spiele ist. Ich will dem Zeugen noch eine Frage vorlegen. Zeuge, wie hoch ist der Raum?“ Der Alte durchmaß mit dem Auge die Entfernung zwischen Fußboden und Decke, dann antwortete er:„14½ Fuß.“ Der Anwalt forderte eine Leiter. Grimmig stieg er hinauf und begann zu messen. Langsam kroch er wieder hinunter:„zehn, zwölf, dreizehn, vierzehn— vierzehn und ein halber Fuß.“ Ein gewaltiges Gelächter aus dem Munde der Anwesenden begleitete die Ankündigung des Resultates. Der Zeuge war gerechtfertigt; was auch immer der Anwalt dagegen einwenden mochte. Und obwohl der mutlose Rechtsanwalt sich nachzuweisen bemühte, daß sein Klient überhaupt keinen Hund hielt und daß des Klägers Pferd von der Fallsucht behaftet sei, es nützte alles nichts, der Gerichtshof sprach dem Kläger den gesorderten Schadenersatz zu. Einige Zeit nachher erfuhr der Rechtsanwalt, daß der Zeuge— der ruhige, alte Mann mit dem Augenmaß— den Fußboden und die Wandtäfelung des Raumes hergestellt habe. Er war Zimmermann. Lannige Ecke. (Vorsichtig.) Brennecke:„Na, Müller, gehst Du noch nicht mit nach Hause?“— Müller:„Nee,'s is noch nicht Zwölfe— da schläft meine Alte noch nicht feste genug.“ (Druckfehler.) Aus einem Kolportage=Roman: Dreck und Verlag von Gebrüder Schlaumeier. (Aus der Gegenwart.)„Sie haben da eine prächtige Pfeise stehen, Herr Kanzleirat!“—„Die gehört meiner Tochter— ich rauche nur Zigaretten!“ (Ein Menschenkenner.) Junger Mann(beim Juwelier):„Hm— ja— hm— ich, ha— ja—.“— Juwelier(zum Gehilfen):„Bringen Sie den Kasten mit den Verlobungsringen.“ (Bei der Konsultation.) Patient:„Herr Doktor, eins will ich Ihnen gleich sagen: zu verbieten brauchen Sie mir nichts— meine Frau hat mir bereits seit Jahr und Tag alles verboten!“ (Die riotige Buchung.) Buchhalter:„Auf welches Konto soll ich die 100 Mark schreiben, die wir dem Beamten gegeben haben?"— Chef: „Schreiben Sie es nur in's Schmierbuch!“ (Immer im Geschäft.) Friedensrichter:„Nehmen Sie die Beleidigung zurück, die Sie gegen den Herrn Schulze ausgestoßen haben?“— Kaufmann:„Ich nehme prinzipiell nichts zurück— aber umtauschen will ich sie!“ (Siegestelegramm vom Automobil=Wettfahren.) Karl Rekord gebrochen, Hals auch. (Ueberboten.) A.:„Einen Kassierer habe ich jetzt, ich sage Ihnen, der geht in seiner Arbeit ganz auf.“— B.:„Na, ich hatte'mal einen, der ist sogar auf= und davongegangen.“ (Sein früheres Steckenpferd.) A.:„Sie machen keine gefährlichen Bergpartien mehr?“— Tourist(ärgerlich):„Nein, ich kann das Abstürzen nicht mehr gut vertragen!“ (Fatal.) Frau A.:„Ist das wahr, Frau Klatscher hat gesagt, ich sei eine hübsche, aber dicke und alte Person?“— Frau B.:„Von hübsch habe ich nichts gehört.“ (Gemütlich.) Herr:„Wo waren Sie so lang, Jean?“— Diener: „Ach, ich habe nur eben mit dem Gläubiger, den ich vorhin hinausgeschmissen habe, nebenan ein Glas Bier getrunken.“ (Schade.) Mutter:„Da waren doch zwei Aepfel im Buffet, jetzt ist nur noch einer da, wie geht denn das zu?“— Karlchen:„Ach, Mutter, es war ja so finster, daß ich den zweiten gar nicht sah.“ (Doppelsinnig.) A.:„Sie kannten ja auch den Schulz immer als Ehrenmann?"— B.:„Hm, ja ich erinnere mich— dunkel!“ D. mk. Rösselsprung.“) B. Zitaten=Rätsel.*) 1. Mein Arm ist stark und groß mein Mut. 2. Wer in der Jugend spart, darbt nicht im Alter. 3. Mit meinem Arm beschütz' ich dich. 4. Mit dem Pfeil dem Bogen, durch Gebirg und Tal. 5. Wie du mir, so ich dir. 6. Wenn alle untreu werden, so bleib ich dennoch treu. 7. Fordere niemand mein Schicksal zu hören. 8. Wenn ich ein Vöglein wär’ und auch zwei Flügel hätt'. 9. All mein Sehnen; will ich, all mein Denken. 10. Im neuen Jahihundert kommt der ewige Friede. 11. Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht. 12. Es liebt die Wel: das Strahlende zu schwärzen. 13. Und wenn des Himmels Schranken und alle Feste wanken. Aus jedem der vorstehenden Sätze soll ein Wort genommen werden, sodaß ein Zitat von Schiller gebildet wird. E. Wechsel=Rätsel.*) Tanzt's mit F zur Erde nieder, Trotzdem es mit G erblüht, Kündet, daß nach Sorgen wieder Frühling in die Seele zieht. Auflösungen der Aufgaben in vor. Nr. 1. Rösselsprung: Ein Menschenherz ist wie die Blume, Die blühend auf dem Felde steht, Die heute lustig prangt und duftet. Die morgen schon der Wind verweht. Ein Menschenherz ist ein vom Himmel Herad gesunkner, lichter Stern, Drum fühlt das Herz ein tiefes Sehnen Nach einer Heimat, die ihm fern. 2. Scherz=Rätsel: Specht. 3. Homonym: Gericht. Sämilich: Arfgaden lösten richtig: Hermann Nacke in Eisen; Fritz Franken in Geseke; Aldert Müller in Struth(Eichsfeld). Teilweise lösten richtig: Anna Halde, Karoline Dettmer, Max, Otto u. Karl Arndt, Friedrich Rintel, sämtlich in Olpe. (Es wird gebeten, die Rätselauflösungen nicht an die persönliche Adresse des Redakteurs, sondern einfach an die Redaktion zu richten.) *) Unberechtigter Nachdruck verdoten Verantwortlicher Redakteur: Hermann Adels in Parersorn. Orus und Besiag von Serbinand SOöning 5 In Deberbern. 127 er „Wie, nicht zur Kirche? Aber das ist ja entsetzlich. Weshalb gehen Sie nicht hin?“ „Die Wahrheit ist, ich habe kein gutes Kleid und auch keine Schuhe." „Arme Frau! Wie traurig!“ sagte Miß Robinson gütig,„aber dem kann abgeholfen werden. Sie sollen mein blaues Wollkleid haben, ich trug es nur einige Male, und auch ein paar Schuhe von mir. Ich werde es Ihnen in den nächsten Tagen bringen.“ „Gott segne Sie, Madame, und bewahre Ihnen einen guten Platz im Himmel,“ sagte die Frau. „Und hat Ihr Mann auch keinen Sonntagsanzug?“ „Nein, Madame ich habe nichts anderes als diesen Arbeitskittel,“ erwiderte Mr. Donoghue. „Mein Gott! Das ist ja entsetzlich!— Gerade wollte ich sagen, daß ich Ihnen einen Anzug von meinem Mann schicken würde, als mir einfiel, daß ich gar keinen Mann habe.— Nicht daß ich keinen hätte bekommen können, wenn ich gewollt hätte," erklärte Miß Robinson. „Natürlich, Madame,“ versicherte Mr. Donoghue,„eine Dame wie Sie hätte jederzeit einen Mann bekommen können.“ Miß Robinson lächelte.„Heute bedauere ich es wirklich zum ersten Male, eine alleinstehende Dame zu sein.— In meinem jetzigen Wirkungskreise könnte man manchen mit einem Anzug des Gatten erfreuen!— Aber ich werde suchen, ihnen von meinem Freunde einen Anzug zu verschaffen. Miß Brown sagte mir, daß Sie jetzt gar nicht mehr trinken?“ „Nein, Madame, gar nicht mehr," „Natürlich will ich mich nicht in Miß Browns Angelegenheiten mischen, aber ich meine, daß man das Trinken nicht so auf einmal lassen kann. Es muß nach und nach aufhören. Etwas heißes Wasser, ein Stückchen Zucker, eiwas Zitronensaft und ein paar Tropfen Whisky würde jetzt ein gutes Getränk für Sie sein, natürlich nur für kurze Zeit. Hier sind 3 Mark, aber sagen Sie nichts Miß Brown, ich gebe lieber im stillen mein Almosen.“ Als Miß Robinson eine halbe Stunde gewartet hatte und Miß Brown nicht zurückgekommen war, schickte sie Mr. Donoghue hin, um zu sehen, wo sie bliebe. Dieser kam mit der Nachricht zurück, daß Miß Brown schon vor einer Viertelstunde fortgegangen sei. „Sie muß mich ganz vergessen haben,“ jammerte Miß Robinson, „und ich weiß den Weg nicht nach Union House.“ „Bill wird Sie über den Hof bringen und Ihnen dann eine Droschke aus High Street holen.“ Miß Robinson und Mr. Donoghue gingen zusammen fort. „Wenn es nur kein Gerede gibt,“ dachte sie für sich,„Miß Brown ist doch alt genug um zu wissen, daß ich mich hierdurch kompromittiere. Ich werde ihr aber auch meine Meinung sagen.“ Mr. Denoghue holte eine Droschke und war seiner schönen Gönnerin beim Einsteigen behilflich. „Ich komme bald wieder zu Ihnen," versicherte Miß Robinson, ihm aus dem Wagen die Hand reichend.„Ich habe einen so angenehmen Morgen bei Ihnen verlebt, den ich nie vergessen werde.“ Neuntes Kapitel. „Onkel mußte eine Stunde ausgehen,“ sagte Basil Whitmore, als Gertie eines Nachmittags in das Eßzimmer trat,„aber er läßt Sie bitten, auf seine Rückkehr zu warten, da Sie mehrere wichtige Briefe für ihn schreiben müßten.“ „Dann will ich lieber wieder gehen und später wiederkommen,“ erwiderte Gertie,„ich habe doch noch einiges zu besorgen.“ „Oh ich weiß. Sie wollen in die Kirche gehen! Weshalb gehen Sie so oft hin, Miß Douglas? Waschen Sie Ihre kleine schwarze Seele jeden Tag rein?“ „Sprechen Sie doch nicht so,“ sagte Gertie ärgerlich. „Ich wollte Sie wirklich nicht beleidigen, aber bleiben Sie doch bei mir, anstatt in die Kirche zu gehen. Ich sehe Sie so selten allein, und wenn Sie wüßten, wie gut mir ihre Nähe tut, Sie würden mir diese paar Augendlicke schenken. Ich glaube, so süße kleine Mädel wie Sie sind nur dazu erschaffen, um einen guren Einfluß auf die Männer auszuüben. In Ihrer Nähe fühle ich mich immer als besserer Mensch." „Seien Sie nicht so töricht, Mr. Whitmore,“ erwiderte Gertie, „Sie dürfen nicht so sprechen.“ „Weshalb nicht?“ fragte Basil, des Mädchens Hand haltend und ihre Fingerspitzen küssend.„Weshalb darf ich Ihnen nicht sagen, daß Sie einen bessern Menschen aus mir machen?“ „Weil es Unsinn ist. Sie meinen es doch selbst nicht.— Ich wollte, Sie ließen meine Hand los,“ sagte sie,„ich möchte gehen und später wiederkommen.“ „Wollen Sie mir nicht glauben, Gertie, daß es ernst gemeint ist,“ sagte Basil, ihr in die Augen blickend.„Gertie, du mußt doch wissen, daß ich dich liebe.— Ich liebe dich, seitdem ich dein süßes Gesicht zum erstenmal sah, und ich habe mich täglich danach gesehnt, dich in meine Arme nehmen zu können und dir zu sagen, wie ich dich liebe.— Ich habe nie danach verlangt, jemanden zu küssen, das ist die Wahrheit, ich würde es sonst nicht sagen. Gertie, küsse mich, mein süßes Mädchen, ich liebe dich so innig.“ Gertie blickte ihn an und mit der Einfachheit eines Kindes, jedes seiner Worte glaubend, ließ sich in seine Arme nehmen und sich an ihn schmiegend, küßte er sie wieder und wieder. „Ist es wirklich war, Basil," flüsterte sie,„daß du nie in deinem Leben ein anderes Mädchen als mich hast küssen wollen?" „Es ist sicher wahr, Liebling. Ich habe keinen Grund, dich zu täuschen. Du glaubst mir doch, Gertie?“ „Natürlich glaube ich dir, Basil. Ich weiß, du würdest mir nicht die Unwahrheit sagen. Du bist das Ideal eines Edelmannes, und ein wahrer Edelmann würde nie ein Mädchen täuschen, nicht wahr?“ „Dann wäre er kein Edelmann, Gertie," erwiderte Basil,„wie lieb ist es von dir, eine so gute Meinung von mir zu haben. Hätie ich nur immer ein so gutes Leben geführt wie du. Man braucht nur dein hübsches unschuldiges Gesicht anzusehen um zu wissen, daß du nie etwas Unrechtes tatest.“ „Findest du mich wirklich hübsch, Basil? Du bist der erste, der mir das sagt.“ „Du bist herzig. Alles an dir ist hübsch, du bist mein kleiner Engel.— Sag mal, Gertie,“ sagte er plötzlich,„du wirst doch später niemals schlecht von mir denken, weil ich dich geküßt habe?“ „Von dir schlecht denken? Weshalb sollte ich das, Basil? Jetzt, wo ich weiß, daß du mich liebst, darf ich mich doch auch von dir küssen lassen. Glaubst du, daß dein Onkel etwas dagegen hat, daß wir uns lieben?“ „Ich werde ihm noch nichts davon sagen und du darfst auch nicht davon sprechen, Gertie, es muß für einige Tage noch unser Geheimnis bleiben.“ „Aber ich sage meiner Mutter immer alles,“ bat Gertie,„und will vor ihr kein Geheimnis haben.“ „Es ist ja nur für einige Tage,“ antwortete er.„Sobald ich in Dover bin, werde ich dir schreiben, dann kannst du es erzählen. Aber mir wäre es lieber, du sprächest überhaupt nicht davon.“ „Gut, Basil, ich verspreche dir, nicht eher etwas davon zu sagen, als bis du es erlaubst.“ „Ich glaube, da höre ich meinen Onkel kommen,“ sagte Basil und in seiner Angst, vom Onkel entdeckt zu werden, schob er Gerlie ziemlich unsanft von sich, setzte sich in einen Sessel, ergriff ein Buch und gab sich den Anschein, zu lesen. „Ich hoffe, Sie haben nicht zu lange warten müssen, Miß Douglas,“ sagte der Major, indem er Gertie die Hand reichte.„Was! Basil liest? Unterhält man so eine junge Dame in des Onkels Abwesenheit?“ „Aber er hat mich auch unterhalten,“ erwiderte Gertie,„und noch dazu sehr nett.“ „Das ist gut. Aber nun wollen wir an unsere Arbeit gehen. damit Sie nicht später als nötig nach Hause kommen" Bafil erhob sich und verließ das Zimmer, ohne ein Wort zu sagen, und Gertie setzte sich zum schreiben an den Tisch. Nachdem die Briefe beantwortet und einige Zeitungen vorgelesen waren, entließ sie der Major. „Dann müssen wir wohl Abschied nehmen, Major Campbell, denn Ihr Neffe erzählte mir, daß Sie morgen nach Dover reisen.“ „Ja, ich werde meine kleine Gehilfin sehr vermissen und ich wollte, wir könnten Sie mit nach Dover nehmen.“ „Meine Mutter kann mich nicht entbehren,“ sagte Gertie lachend. „Oh, da fällt mir noch was ein; haben Sie nicht einen alten Anzug, den Sie mir für Tante Tabitha schenken können? Ich erzählte Ihnen ja von ihr und versprach ihr heute. Sie wegen eines Anzuges zu fragen, den sie für einen armen Mann haben möchte.“ „Einen Anzug!“ wiederholte der Major.„Ich glaube, daß ich einen habe. Aber was geben Sie mir dafür. Ich verlange eine Belohnung.“ „Ich weiß nicht, was Sie meinen,“ erwiderte Gertie.„Ich kann Ihnen nichts geben.“ „Doch, das können Sie wohl,“ sagte der Major.„Sie können mir einen Kuß geben.“ „Das tue ich keinenfalls,“ protestierte Gertie,„wie können Sie so etwas sagen?“ „Nun, das können Sie doch tun. Sie sind ein so hübsches Mädchen und dürfen nicht so spröde sein. Ich mag ihre Natürlichkeit so gern an Ihnen, es ist gar nichts Gekünsteltes in Ihrem Wesen.“ „Es freut mich, das zu hören, Major Campbell, aber ich bin doch überrascht, daß ein alter Mann wie Sie so etwas von mir verlangt.“ „Dann wollen Sie also den Anzug nicht?“ „Unter dieser Bedingung gewiß nicht.“ „Ich gehe die höchste Wette ein, daß Sie meinem hübschen Neffen erlaubt haben, Sie zu küssen.“ Gertie erwiderte nichts, warf dem Major einen entrüsteten Blick zu und verließ das Zimmer. Sie hatte im stillen gehofft, Basil würde sie draußen erwarten, aber er war nicht da. „Es schadet nicht, ich höre am Mittwoch sicher von ihm,“ sagte sie sich, als sie eilig nach Hause ging.„Was mag er mir wohl in seinem ersten Briefe sagen?“ Zehntes Kapitel. „Meine arme Gertie,“ sagte Mrs. Douglas zärtlich,„weshalb erzähltest du mir nichts hiervon?“ „Weil ich Basil versprach, es niemanden, selbst dir nicht, zu sagen. Ich liebte ihn so, Mutter, und wollte nur ihm gefallen. Und er, er spielte nur mit mir und nichts von alledem was er mir gesagt hat, war ihm gemeint. Oh! und wie glaubte ich an ihn, jedes seiner Worte prägte ich mir so fest in mein Gedächtnis ein, um es nur nicht zu vergessen, und jetzt sagt er dasselbe einem andern ebenso törichten Mädchen wie ich, und sie wird ihm auch glauben, wie ich es tat.“ „Sage mir, Liebling, wie oft hat er dir geschrieben?“ „Er schrieb mir zuerst acht Tage nach seiner Abreise nach Dover, Mutter. Es war ein ganz gewöhnlicher Brief, gar nicht so, wie ich erwartet hatte. Ich antwortete und schickte ihm meine Photographie, wie ich es ihm versprochen hatte. Dann wartete ich täglich sehnsüchtig auf einen Brief von ihm, aber ein ganzer Monat ging vorüber und er ließ nichts von sich hören. Endlich, Mutter erwachte der Stolz in mir, und ich schrieb ihm, sein Stillschweigen berechtigte mich zu der Annahme, daß es ihm mit der Liebe zu mir nie ernst gewesen sei und er nur mit mir gespielt habe. Ich würde ihm dankbar sein, wenn er mir meine Photographie und meine beiden Briefe zurückschicken würde, und ich bedauerte nur, daß ich nicht eher entdeckt hätte, was für ein Mensch er sei.“ „Und schickte er dir die Photographie zurück?“ fragte Mrs. Douglas. „Ja, ich erhielt sie gestern abend und dabei schrieb er, daß er sich ganz seiner unehrenhaften Handlungsweise bewußt wäre und daß er mich um Verzeihung bäte, wenn er mir Kummer bereitet hätte. Oh Mutter!" schluchzte Gertie, auf einen Stuhl sinkend,„ich kann nie wieder glücklich werden. Ich liebe ihn noch, trotzdem ich weiß, daß er mich nicht liebt. In Gedanken höre ich noch immer seine Stimme, wie er sagt:„Gertie, ich liebe dich.“ Mutter, Mutter, sage mir, was soll ich tun, ihn zu vergessen? Wie kann ich die Liebe zu ihm aus meinem Herzen reißen?“ „Mein Liebling, diese Gefühle vergehen mit der Zeit. Denke nicht mehr an ihn und die Vergangenheit. Er ist deiner Liebe nicht wert, nachdem er so schlecht und unehrenhaft an dir gehandelt hat. Er war nur in dein hübsches Gesicht verliebt und nicht in dein liebes Wesen. Laß dir nicht dein junges Leben durch die Tat dieses selbstsüchtigen Menschen verbittern. Komm, mein Kind, trockne deine Tränen und versprich mir, dein möglichstes zu tun, ihn zu vergessen.— Später, wenn du so alt bist, wie ich, und so viel durchgemacht hast, wirst du nicht begreifen, wie du es dir hast so zu Herzen nehmen können, und du wirst immer mehr einsehen, daß der allmächtige Gott uns jedes Leid, jede Prüfung nur zu unserem Besten schickt. Und nun versprich mir, recht tapfer zu sein mir zu Liebe. Und du wirst ihm nicht mehr schreiben?“ „Niemals, Mutter, ich verspreche es dir. Und ich hoffe, nie wieder etwas von ihm zu hören oder zu sehen. Ich verzeihe ihm von ganzem Herzen und— Mutter ich will versuchen— ihn zu vergessen.“(Schluß folgt.) Schädlichkeit schlechter Bücher. Ich kann deiner Meinung nicht sein, meine geliebte Luise, schrieb Leopold von Stolberg einmal an seine Schwägerin, daß das Gift nicht schadet, wenn man es nicht merkt. Mich dünkt, die Bücher. die wir lesen, die Eindrücke, die wir aufnehmen, sind unserer Seele, was die Luft, die wir einatmen, die Speisen, die wir genießen, unserm Körper sind. So wie die schaden, ohne daß wir es wahrnehmen, so tun es jene auch unserm bessern Ich, wenn sie dem Falschen die scheinbare Farbe und das Ansehen der Wahrheit geben. Wochen= und Festkolender. Sonntag, 9. August. Zehnter Sonntag nach Rtinasten. Evangelium: Vom Pharisäer und Zöllner(Lukas 18, 9—14).— Romanus, Soldat und Martyier(f 258).— Ewige Anbetung in Ovenhausen. Montag, 10. August. Laurentius, Erzdiakon und Martyrer(f 258).— Ewige Anbetung in Falkenhagen und Bödexen. Dienstag, 11. August. Tiburtius, Martyrer(F 286).— Susanna, Jungfrau und Martyrin(F 295).— Ewige Anbetung in Calbe, Magdeburg=Suden= burg und Godelheim. Mittwoch, 12. August. Klara, Jungfcau und Ordensstifterin(F 1253).— Ewige Anbetung in Albaxen. Donnerstag, 13. August. Hippolytus, Martyrer(f 255).— Ewige Anbetung in Corvey und Brenkhausen. Freitag, 14. August. Wigbertus.— Eusebius, Martyrer(f 290).— Ewige Anbetung in Dünschede und Stahle. Samstag, 15. August. Joachim, Vater Mariä.— Ewige Anbetung in Cöthen, Bernburg und Langenberg. Recht herzlich bitte ich um milde Gaben, damit ich wenigstens eine Rotkirche errichten und einen Teil meiner über 30 Tausend Seelen zählenden Pfarrgemeinde abtrennen kann. Im Jahre 1992 hatten wir 939 Taufen, 269 Trauungen, 477 Beerdigungen, circa 24 Tausend Kommunionen und 376 Erstkommunikanten. Wilhelm Frank, Erzpriester und Pfarrer bei St. Pius. Berlin O., Pallisadenstraße 73. 0000000000 Verlaßt uns nicht! Wer hilft ein Georgskirchlein bau'n Für reichen himmlischen Entgelt? Gut ist's um unser Gottvertrau'n, Doch schlecht um unsern Fonds bestellt. Stets größer wird die Seelenzahl, Stets kleiner die der Gaben; Und 55000 Mark Wir alte Schuld noch haben. Zweitausenden ein Helfer sein, Beglückt nicht der Gedanke? Gott segnet's reich; drum schickt was ein Dem Bettler an der Panke! Pankow=Berlin, Parkstr. 20. Georg Novack. Kuratus. Verantwortlicher Redakteur: Hermann Adels in Paderdorn. Orus und Verlag von Ferdinand Schöninab in Paderborn.