Volksblatt. Erscheine täglich in mindestens zwei Blättern. Abennementspreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 50 4. 2. und 3. Monat im Quartal 1 J. 3. Monat 50 Durch den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 4 mehr. Bestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Plauderer, Sonntags=Feier, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Anzelgenpreis für die Zelle oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 4 Reklamexeile 80 4. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr abends. Be zwangsweiser Eintreidung von Gebühren durch Klage wird der für Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. M 30. Paderborn, Samstag, den 31. Januar 1903. 55. Erstes Blatt. ∆ Die Aussichten des Arbeitsmarktes. Zu Beginn des Vorjahres fehlte es nicht an Stimmen, die eine Besserung der gewerblichen Verhältnisse Deutschlands voraussagten. Man glaubte, die Krisis habe mit der Notlage des Jahres 1901 ihren tiefsten Punkt erreicht, sodaß eine allmähliche Erholung des gewerblichen Lebens mit Sicherheit erwartet werden dürfe. Die Erfahrung hat jedoch denen recht gegeben, die pessimistisch in die Zukunft sahen und eher eine Verschlechterung, als eine Besserung der Geschäftslage in Aussicht stellten. Man erkannte, daß die Krisis eine zu tiefgreifende sei, als daß sie als eine schnell vorübergehende Erscheinung angesehen werden konnte. Die Hochkonjunktur in den 90er Jahren hatte zu einer maßlosen Ueberproduktion geführt. In diesen Jahren hätten die Kartelle durch eine angemessene und vernünftige Produktionsregelung einen Berechtigungsschein erwerben können; aber ihre Produktionsregelung hat versagt. Gewiß hätte es in ihrer Macht gelegen, den Verlauf der Krisis weniger schwierig zu gestalten. So auer ging die Produktion weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus. Eine dauernde Absatzstockung im Inlande und steigende Verschlechterung der Geschäftslage war die natürliche Folge. Die Lage wurde besonders dadurch verschärft, daß infolge der eingetretenen Arbeitslosigkeit, Feierschichten und Lohnminderung die Konsumfähigkeit der Arbeiter immer weiter zurückging. Dazu führten die durch unsinnige Spekulation hervorgerufenten Zusammenbrüche großer Unternehmungen zu einer Mutlosigkeit und Stagnation im Geschäftsleben, die so bald nicht behoben werden konnte. So gestaltete sich denn die Gesamtlage des Arbeitsmarktes im Jahre 1902 nicht nur nicht günstiger, sondern noch schlechter als 1901, wenn auch in den letzten Monaten eine merkliche Besserung einsetzte. Deutlich zeigt dies die Bewegung des Arbeitsangebotes. Wie der Arbeitsmarkt mitteilt, kamen nach den vorläufigen Ziffern der an den Arbeitsmarkt berichtenden öffentlichen Arbeitsnachweise an Stellensuchende auf 100 offene Stellen in den ersten elf Monaten des Jahres: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. 1901 168.8 155.8 139.7 142.8 145.1 152.4 159.1 149.5 1902 2202 2083 1489 147.5 172.0 167/8 1634 161.5 Sept. Okt. Rov. 153,7 195.8 247.9 136.6 174,3 225.8 Demnach war der Andrang der Arbeitsuchenden in den Monaten Januar bis August des Jahres 1902 erheblich stärker als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Besonders ungünstig gestaltete sich die Lage in den Monaten Januar und Februar. Wie der Arbeitsmarkt hervorhebt, trat zu dieser Zeit eine unerwartete und starke Absatzstockung im Kohlenbergbau ein, die zu einer erheblichen Einschränkung der Förderung, Einlegung zahlreicher Feierschichten und zu umfangreichen Arbeiterentlassungen führte. Allein im Ruhrkehleubezirk wurden in den ersten Monaten des Jahres etwa 10000 Bergleute arbeitslos. Gleich ungünstig war die Lage der Eiseninoustrie und der weiterberarbeitenden Gewerbe. Nur das Textil= und das Baugewerbe wiesen Anzeichen der Besserung auf, wenn auch hier von einer inneren Gesundung des Marktes nicht gesprochen werden kann. Die Monate September, Oklober und November zeigen in der Bevegung des Arbeitangebotes eine Wendung zum Bessern. Zwar ist der Andrang der Stellensuchenden noch sehr st. k, bewegt sich jedoch nicht mehr in der Höhe wie in den gleichen Monaten des Jahres 1901. Dazu kommt, daß, wie der Arbeitsmarkt weiter mitteilt, sich von Juni 1902 ab eine wenn auch schwache, so doch andauernde Zunahme in der Zahl der Beschäftigten zeigt, die erst im November unterbrochen wird. Es sind somit Anzeichen der Besserung vorhanden; ob sie aber genügen, um für das Jahr 1903 eine erhebliche Besserung der Geschäftslage erwarten zu können, erscheint besonders mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage anderer Länder sehr zweiserhaft. Außer Frankreich und Oesterreich=Ungarn zeigt besonders England seit September vorigen Jahres eine starke Abnahme der Arbeitsgelegenheit. Auch in den Vereinigten Staaten ist der Höhepunkt der Konjunktur überschritten. Je stärker aber die Produktionssähigkeit eines Landes ist, umsomehr drängt es in Zeiten, wo der innere Absotz stockt, zu einer Steigerung des ausländischen Absatzes. So weist Deutschland bei der schwachen Aufnahmefähigkeit des inneren Marktes in den ersten elf Monaten des Jahres 1902 eine bemerkenswerte Steigerung der Ausfuhr, dagegen einen Rückgang der Einfuhr auf. Die Ausfuhr betrug in der genannten Zeit 31,89 Millionen Tonnen gegen 29,46 im Jahre 1901 und 30,04 im Jahre 1900. Die Einfuhr bellef sich auf 40,04 Millionen Tonnen gegen 41,06 im Jahre 1901 und 42,14 im Jahre 1900. Die Gestaltung des Arbeitsmarktes im kommenden Jahre hängt daher in besonderer Weise davon ab, inwieweit die ausländische, vor allem amerikanische Konkurrenz sich auf dem deutschen Markte geltend machen wird. Je schärfer aber die Konkurrenz aufkritt, um so schwerer wird es sein, die gegenwärtige Krise zu überwinden. Gegenüber dieser drohenden ausländischen Konkurrenz benötigt naturgemäß die deutsche Industrie eines angemessenen Schutzes. Aber auch die Kaufkraft des Inlandes muß gehoben werden, soll das gewerbliche Leben wieder gesunden. Dazu ist aber auch ein genügender Schutz der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung erforderlich. Das Verhalten jener Parteien, welche dem deutschen Erwerbsleben diesen Schutz versagen wollten, indem sie das Zustandekommen der Zollvorlage mit allen Mitteln zu vereiteln suchten, kennzeichnet sich daher von selbst. Reichstags=Verhandlungen. 247. Sitzung vom 30. Jan. (Nachdr. verb.) CPC. Berlin, 30. Jan. Eröffnung 1¼ Uhr. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die Intervellation Dziembowski(Pole) betr. die ungleichmäßige Behandlung der polnischen Bevölkerung innerhalb des Deutschen Reiches, spez. den Boykott polnischer Gewecbetreibenden, Entziehung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienst wegen geringfügiger Vergehen, Handhabung der Personenstandsgesetze, Behandlung polnischer politischer Tagesschriftsteller als gemeine Verbrecher. Abg. v. Dziembowski=Pomian(Pole): Die Interpellation sei eine Appellation von der preußischen Regierung an die öffentliche Meinung. Nicht nur die preußische Gesetzgebung, sondern auch die preußische Verwaltung schaffe die Rechte der Polen aus der Welt. Tyvisch sei der Fall Löhniag, der nur deshalb entlassen worden sei, weil er die preußische Verfassung als auch für die Polen bestehend betrachtet habe. Ueberall fände eine differenzielle kretion und werde, sei solche Fälle schlimmsten ihm Disnur nach der Theorie, ohne die tatsächlichen Verhältnisse zu kennen. Die preußische Polenpolitik sei lediglich eine Abwehrpolitik. Man werde den Kampf gegen der Polen fortsetzen müssen, so lange unter ihnen die Absicht bestehe, Landesteile von Preußen loszureißen. Abg. Lenzmann(fr. Vg.) bekämpft die Polenpolitik, durch die man nur Haß erzeuge, und bespricht dann eingehend den Fall Löhning. Seine Ausführungen stimmen im wesentlichen mit dem Löhningschen Exposé überein. Preuß. Kultusmiuister v. Goßler bemerkt, daß schon zahlreiche Töchter von Feldwebeln Offiziere geheiratet hätten. Man beirate nicht den Schwiegervater, sondern die Tochter. Hierauf vertagt sich das Haus. Morgen: Kinderschutz. Schluß 6½ Uhr. Bebandlung der Polen statt; wenn Straflosigkeit für die Betreffenden zugesichert er gern bereit, der Regierung aktenmäßig im einzeinen nachzuweisen.(Hört! hört!) Am sei die Behandlung der polnischen Sprache; im Gegensatze zum Kanzler habe die Eisenbahndirektion den Beamten verboten, außeramtlich polnisch zu sprechen, und ein Beamter sei deshalb entlassen worden. Ein Lehrer sei seines Amtes entsetzt worden, weil er eine polnische Hochschule in Danzig besucht habe. Ein Einjähriger habe einen Verweis bekommen, weil er polnisch ein Glas Bier bestellt habe; der Sohn eines aus Rußland vor 50 Jahren zugewanderten Mannes sollte ausgewiesen werden und da Rußland ihn nicht habe aufnehmen wollen, habe man ihn ins Gefängnis gesteckt, wo er noch sitze. Einem jungen Mädchen sei die Rettungsmedaille vorenthalten worden, weil ihr Vater, wie der Landrat gesagt habe, polnisch gestimmt habe.(Hört! hört!) Ja, man habe sogar den Vincenz= Verein verboten mit der Motivierung,„daß man sich mit den polnischen Schulkindern nur deutsch unterhalten dürse.“ Redner führt im weiteren noch eine Reibe einschlägiger Beispiele an, darunter solche der Behandlung von Redakteuren. Staatssekretär Graf Posadowsky erwidert, die polnischen Landesteile seien für immer und unauflöslich mit der preußischen Monarchie verbunden, und solange wir noch einen Soldat#n ins Feld zu stellen hätten, würden sie damit verbunden bleiben. Der größte Teil der Fragen, die der Vorredner berührt habe, gehöre vor das preußische Abgeordnetenhaus, sodaß er hier nicht darauf eingeben könne. Speziell die Frage der Namensgebung sei eine ausschließlich preußische Angelegenheit. Bezüglich des Militärs werde der Kriegsminister antworten. Preußischer Kriegsminister v. Goßler weist darauf hin, daß diejenigen jungen Leute, denen die Berechtigung zum einjährigfreiwilligen Dienst entzogen worden sei, in dem nationalpolnischen Berein, dem sie beigetreten wären, einen Schwur geleistet hätten, an der künftigen Wiedergeburt der polnischen Nation mitzuarbeiten. Die jungen Leute seien mit Gefängnisstrase belegt worden. Die Militärbehörde habe nur denen, die 2 Wochen bis 3 Monate Gefängnis erhalten hätten, die Berechtigung zum einjädrig=freiwilligen Dienst entzogen. Ein Teil jener jungen Leute hobe sich ins Ausland begeben, ein Teil studiere katholische Theologie. Bezüglich dieser letzten Gruppe sei bestimmt worden. daß alle diejenigen, die auf einer deutschen Universität Studien erledigten, vom Militärdienst zurückgestellt würden. Was den angevlichen Militärboykott angebe, so sei nur den Besuch von Lokalen untersagt worden, in welchen Deutschenhetze getrieben würde. Auf Antrag des Abg. Roeren(Z.) findet Besprechung statt. Abg. Gratzmann(ntl.) ist der Ansicht, daß die Entziehung der einjährig=freiwilligen Berechtigung durchaus am Platze sei. Abg. Fürst v. Radziwill(Pole) bedauert, daß der Staatssekretär den Reichstag für unzuständig erklärt habe. Die Rede des preußischen Finanzministers bei der Beratung des preußischen Etats bedeute geradezu eine Provokation der polnischen Bevölkerung. Die Schüler, welche an der Verbindung teilgenommen hätten, seien zu hart bestraft worden, da der Eid in jungendlichem Leichtsinn geleistet worden sei. Wie man der jüdischen Kultusgemeinde die Einführung des hebräischen Unterrichts überlasse, so müsse man auch den polnischen katbolischen Gemeinden gegenüber verfahren. Die Polen ständen auf dem Boden der Monarchie und anerkännten, daß es für die Monarchie Rechte von Gottes Gnaden gebe, aber es gebe auch Volksrechte von Gottes Gnaden. Abg. Roeren(8) erklärt, der Fall Löhning werde im preußischen Abzeordnetenhause noch zur Sprache kommen, da es sich zeigen müsse, ob der Finanzminister mit seinen Ausführungen zu dieser Angelegenheit recht habe: Die Behandlung der polnischen Redakteure lege den Verdacht nahe, als ob die Polizei glaube, sie dürfe die Polen anders behandeln als andere Staatsangehörige. Bedauerlich sei es, daß die Militärverwaltung sich zum Boykott habe bereit finden lassen. Ein solcher Boykott habe immer etwas Unmoralisches und Verwerfliches und müsse zur völligen Entfremdung zwischen beiden Teilen führen. Wenn gesagt werde, die Polen hätten mit dem Boykott angefangen, so müsse darauf hingewiesen werden, daß der preußische Staat schon vor 20 Jahren mit dem Andsiedlungsfonds einen staatlichen Boykott der schlimmsten Art inauguriert habe. Der Thorner Prozeß sei und bleibe ein Pennnälerprozeß. Gewiß hätten die Pennäler Strafe verdient, aber er meine, daß eine Relegation genügt haben würde, während man jeue Pennäler von allen preußischen Gymnasien ausgeschlossen, sie mit Gefängnis bestraft und ihnen zudem noch die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militärdienst entzogen habe. Er hoffe noch immer, daß der Kriegsminister, wenn er sich die Sache näher ansehe und dann finden worde, daß der Eid, den er angeführt habe, nur ein Beimborium sei, mit welchem sich gern Gymnasiasten umgeben, bereit sein werde, die Entziehung jener Berechtigung rückgängig zu machen, zumal da die Schüler durch das Verbof. sich polnisch zu unterhalten, auf diesen Weg gedrängt worden seien. In München hätten Schüler an einer Verbindung teilgenommen, in der nach der Aussage des Kultusministers die unflätigsten Unsittlichkeiten vorgekommen seien, und doch wären sie nur einfach relegiert worden und dann später an anderen Gymnasien wieder aufgenommen. Abg v. Tiedemann(Rp.) meint, der Abs. Roeren urteile nicht sein Lokales und Provinzielles. Geeignete Nachrichten aus dem Kreise unserer Abonnenten fiud steis erwmich. Nachdruck der mit Originalzeichm verseh=uen Berichte ist ohne Quillenangat: Badervorn, 31. Jan. Der neue Landgerichtsprändent Mensing wird sich am Dienstag um 12 Uhr mittags die Beamten des hiesigen Landund Amtsgerichts nebst den Rechtsonwälten im Landgerichtsgebäude vorstellen lassen. Direktor Bernard Funke vom hiefigen Leokenvilt hat sich in Brestan die Würde eines Dr. theol. rite erworben. Wie wir vernehmen, wird das hiesige Gymnasium die mit so großem Beifall ausgenommene Aufführung der Vorfeier des Geburtsfestes Sr. Majestät am Sonntag, den 1. Februar, 5½ Uhr in der Aula wiederbolen. Dieselbe bestand aus der Cantate:„Hoch Habenzollern“(Gesang und Deklamation) und aus den vorzüglichen Leistungen des Symnasial=Turnvereins. Jedermann hat freien Zutritt, soweit der Raum reicht. * Ein nicht nubeträchtliches Schadenfeuer entstand gestern abend kurz nach 5 Uhr auf der Ublerstraße, betroffen sind die drei Fachwerkhäuser, welche bei dem großen Brande auf dem Uekern verschant geblieben waren; das Feuer entstand auf dem Dachboden des Hauses Nr. 8, welches von der Firma Ignaz Kraft als Lagerhaus benutzt wird, und breutete sich mit großer Schnelligkeit über den ganzen Dachstuhl aus. Die freiwillige Feuerwehr war außerordentlich schnell zur Stelle, als sie eintraf, war aber das Vieh bereits von einem Arbeiter der Firma aus den Ställen geschafft; an Rettung der im Gebäude lagernden Waren war zunächst nicht zu denken, zumat sich das Feuer bei südwestlichem ziemlich starken Winde inzwischen schon dem Hause Nr. 10, welches dem Schuhmachermeister Koch gebört, mitgeteilt hatte. Das letztere Gebäude ist versichert; das Mobiliar des Herrn Koch war bis vor etwa einem Jahre bei der„Union“ in der Versicherung, als diese damals alle Fachwerksgebäudekündigte, wurde auch Kochs Versicherung abgelehnt und seitdem blieb dieser unversichert. Durch die äußerste Anstrengung der Wehrleute gelang er, aus dem drennenden Hause das meiste zu retten, teilweise allerdings beschädigt. Auch aus dem Kraftschen Lagerhause wurde, als das Feuer im wesentlichen bewältigt war, noch manches hervorgeholt, indessen ist der Schaden unbedeutend, da die Warenbestände nicht versichert sollen. Das Haus Nr. 6, dem Maurermeister Brüsike ge erlitt Beschädigungen durch brennende Sparren, welche beim Umreißen des Kraftschen Dachstubles darauf fielen und einen Schornstein teilweise umrissen und das Dach durchschlugen. Die Feuerwehr wurde diesmal durch vorzüglichen Wasserdruck unterstützt, da beide Pumpwerke des Wasserwerks in Tätigkeit waren, deshalb gelang es auch das Brüsikesche Haus kalt zu halten und die Weiterverbreitung des bedrohlichen Feuers zu dindern. Die Polizei hatte die Uhlenstraße abgesperrt, was erheblich dazu beitrug, daß die Fruerwehr ungestört durch ungerufenes kum arbeiten könnte. Erst nam 8 Uhr rückte die Wehr wieder ab. Rheder, 30. Jau. Gestern hatte der Förster Hate hier das Glück, in der Nethe einen Filmotter zu fangen. Das gefräßige Raubtier wiegt 27 Pfund. 6 Gütersloh, 29. Jan. Erbängt. Auf eigenartige Weise kam gestern abend in der benachbarten Bauerschaft Aveuwedde der Schulknabe Brand ums Leben. Derselbe war von seinen Pflegeeltern beauftragt, Hackfrüchte in einem Troge zu zerkleinern. Aus Spielerei machte der zehnjährige Junge aus einer an der Wand hangenden Pflugleine eine Schlinge und kroch hinein, jedenfalls um sich zu schaukeln. Beim Durchkriechen muß er dann mit dem Fuße vom Rande des Troges abgeglitten sein, wodurch sich die Schnur fest zog. Als die Leute bald darauf auf die Tenne kamen, fanden sie den Knaben erhängt als Leiche vor, das Stoßeisen hielt er noch krampfhaft in der Hand. Münster, 28. Jan. Eine Petition an den Ku tusminister um Aufhebung des Verbotes und Wiedergestatiung der Marianischen Kongreaationen an den höheren Lehranstalten zirkuliert gegenwärtig zur Unterschrift unter der Bürgerschaft. Düsseldorf, 30. Jan. Die Stadtverordneten wählten den Direktor der Metzer höheren Mädchenschule, Dr. Jansing. zum Direktor des städtischen Lehrersemmnars. Aachen, 30. Jon. wenri Cockerill, der reichste Mann Aachens, ist dieser Tage in Frankfurt a. M., wo er zum Besuch weilte, infolge von Influenza im Alter von 80 Jahren gestorben und wenige Tage nach ihm ebendort seine Frau, die ein Alter von 78 Jahren erreicht hatte. Als Erbin des großen Vermögens nennt der Nachener Volksfreund Frau Luise Fleischer in Wiesbaden. #r Vom Eichsfelde, 30. Januar. Ein schauerlicher Vorfall ereignete sich in Niederorschel. Beim Abgeben der Salven zu Ehren des Kaisers war einem Mitgliede des Kriegervereins in Niederorschel beim Laden des Gewehrs der Schuß losgegangen. Der Ladestock wurde fortgeschleudert unter die in der Näbe stehende zuschauende Jugend und drang einem sechsjährigen Knaben so tief in den Schädel, daß das Gebirn aus dem linken Ohre herausgeflossen ist. Der Knabe liegt ohne Bewußtsein und dürfte nicht mit dem Leben davonkommen. #r Vom Untereichsfelde, 30. Jan. Gestern starb einer ältesten und verdientesten Priester der Diözese Hildesheim. Dechant und Pfarrer Vollmer in Rüdershausen. Der Verstorbene war am 28. Septbr. 1823 in Machtsum geboren, machte seine tbeologischen und philosophischen Studien in Rom und wurde auch dort im Jahre 1849 vom Erzbischof Cometti von Nikodemien zum Priester geweitt. Nachdem er nacheinander als Kaplan und Pfarrverweser in Dinklar. Gieboldehausen, Hannover, Borsum und Harsum, dann von 1865 bis 1872 als Pfarrer in Dassel tätig gewesen, wurde er von dieser Zeit an Pfarrer von Rüdershausen, wo er bis zu seinem Tode gewirkt. Er bekleidete auch lange Zeit das Amt elnes Kreisschutinspektors und eines Dechanten für das Dekana: Gieboldehausen. Im Jahre 1896 wurde ihm die Auszeichnung eines päpstlichen Hausprälaten zu teil. 2% Wingerode, 30. Jan. Hier brach gegen 12 Uhr nachts Feuer aus, welche die Hintergebäude und Scheunen der Ww. Luise Scharfe und des Ackermanns Heinrich Meyer in Asche legte. Auch eine Anzahl Schafe ist dem entfesselten Elemente zum Opfer gefallen. Das Feuer wurde durch das energische Eingreisen der Feuerwehren von Beuern, Steinbach, Bodenrode und Westhausen gegen 2 Uhr auf seinen Herd beschränkt. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts. Die Abgebrannten hatten versichert. züge der Holländischen Gesellschaft nach Belgien und Frankreich Schafe. Bezahlt für 50 Klg. Schlachtgewicht: Kälber: a) seinste Mast. Zu den venczolanischen Wirren. London, 29. Jan. Das Reutersche Bureau erfährt: Es wird erwartet, daß von den 30 Prozent der venezolanischen Zolleinnahmen, die als Garantie gegeben werden sollen, ein Ueberschuß zur Bezahlung der Forderungen der übrigen Mächte verbleiben werde. Man nimmt an, daß der Gesamt betrag der Ansprüche Deutschlands, Englands und Italiens in ungefähr 6 Jahren bezahlt sein werde. Die belgischen Forderungen belaufen sich auf 12 Millionen Francs. Wasbington, 29. Jan. Nach einer gestern abend stattgehabten Besprechung zwischen Bowen und den Vertretern der drei Mächte gelten die Gerüchte, Deutschland suchte die Unterzeichnung des Protokolls über die Präliminarverhandlungen zu verzögern, als unbegründet. Washington, 30. Jan. Dem Vernehmen nach hat Bowen am zweiten Tage nach seinem Eintreffen den französi schen Vertreter davon benachrichtigt, daß über die französischen Ansprüche auf derselden Grundlage verhaudelt werden solle wie über diejenigen der Verbündeten. Die Verhandlungen sollten nach Aufbebung der Blockade ausgenommen werden. Mit Rücksicht auf diese Zusicherung hat Frankreich in Untätigkeit verharrt, es heißt aber, daß, falls den Verbündeten eine bevorzugte Behandlung zugestanden werden sollte, Frankreich sofort Schritte ergreifen würde, seine Interessen in Venezuela zu schützen. Neueste Nachrichten. J Berlin, 30. Jan. Zu der Wiederwahl des Reichstagspräsidenten Grasen Ballestrem bemerkt die Kreuzzeitung: „Graf Ballestrem hat von der großen Mhrheit der zahlreich erschienenen Mitglieder einen Vertrauensbeweis erhalten und diesen mit der Annahme der Wahl erwidert. Dieser Ausgang entspricht dem Wunsche, dem wir bei Beginn der Präsidentenkrisis Ausdruck gegeben haben, wir können deshalb über ihn nur in dohem Grade erfreut sein. Mit Genugtuung entnehmen wir ferner aus dem Ausfalle der Wahl, daß die unglaublich abgeschmackten und gehässigen, mit einer Verherrlichung Bebels verbundenen Angriffe einer Korrespondenz, die sich deutschevangelisch nennr, gegen den Grafen Ballestrem auf die große Mehrheit des Reichstages, insbesondere auf diejenigen, die nicht nur dem Namen nach evangelische Christen sind, keinerlei Einfluß ausgeübt haben.“ In der heutigen Abendsitzung der Budgerkommission des Abgeordnetenhauses erklärte der Minister des Junern, Freiberr von Hammerstein, es für falsch, daß irgend ein Regierungsorgan den Landrat von Willich=Birnbaum im Stiche gelassen habe. Die an den Fall geknüpften hetzerischen Erörterungen seien bedauerlich und verwerflich. Der Landrat, der seit Monaten seine Versetzung aus der Provinz erbeten habe, sei über die angekündigte Verwendung im auswärtigen Dienste glücklich gewesen, und habe dann einen nervösen Kollaps erlitten.— Der Minister erklärte außerdem, eine Verordnung über die Behandlung Inbaftierter sei in Vorbereitung.— Eine Teilung des egierungsbezirks Arnsberg halte er nicht für zweckmäßig. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgende Ordensverleibungen: Generallentnant z. D. v. Schubert, bisher Kommandeur der Eisenbahnbrigade, erhielt die kgl. Krone zum Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub, Wirklicher Gebeimer Rat Professor v. Esmarch in Kiel den Kronenorden erster Klasse, der kais. Botschafter in London, Graf Wolfs=Meiternich, den Kronenorden erster Klasse, der Gouverneur von Deutsch=Ostafrika, Major Graf v. Goetzen, den Kronenorden dritter Klasse. * Bei der gestrigen Landtagversatzwahl für den Wahlkreis Burgsteinfurt=Abaus wurde der Reichstagsabgeordnete Rentner Wattendorf in Ibbenbüren mit 296 gegen 12 Stimmen zum Mitglied des Abgeordnetenhauses gewählt. Stuttgart, 30. Jan. Die Kammer begann die Beratung der Aufsichtsfrage in der Volksschule. Der Kultusminister erklärte, die Regierung könne auf die geistliche Ortsschulaufsicht niemals verzichten. Rom, 30. Jan. Deputiertenkammer. Rudini spricht für einen Antrag, jeder der vier Töchter der Teresita Garibaldi eine lebenslängliche Rente von 2500 Lire zu gewähren. Seinen Ausführungen folgt lauter Beifall. Zanerdelli spricht sich für den Antrag aus, da es sich um die Töchter von Eltern handelt, die sich um die Einigung Italiens hochverdient gemacht haben.(Lebhafter Beifall.) Die Kammer zieht den Antrag in Erwägung.— Der Minister für Post und Telegraphie, Galimberti, kündigt an, daß er demnächst einen Gesetzentwurf einbringen werde, welcher bezweckt, eine Station für Funkentelegrappie zu errichten, wodurch Rom und Amerika auf 10000 Kilometer Entfernung verbunden werden. Schließlich nimmt das Haus in geheimer Abstimmung mit 176 gegen 45 Stimmen die Brüsseler Zuckerkonvention an. Paris, 30. Jan. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Entscheidung des Kriegsministers, wonach die Versetzung eines Generals und dreier Obersten der Garnison von Poitiers ausgesprochen wird. Der Beweggrund zu dieser Entscheidung ist darin zu suchen, daß die Frauen und Töchter dieser Offiziere als Verkäuferinnen an einer Wohltätigkeits=Veranstaltung zu Gunsten kongreganistischer Schulen teilgenommen haben. Der Minister betrachtet diesen Vorgang als politische Kundgebung. Madrid, 30. Jan. Eine Depesche des spanischen Gesandten de Cologan meldet, es bestätige sich, daß der Prätendent in der Richtung auf Fez vorrücke, in der Absicht, die Stadt anzugreifen. Konstantinopel, 29. Jan. In Yemen haben sich einige arabische Stämme gegen die türkische Herrchaft ervoben. Ein deshalb erlassenes Jrade ordnet die Bezwingung derselben mit Waffengewalt an; ein weiteres Jrade bestimmt, daß der türkische Kommissar für die Grenz=Regusierung des Hinterlandes von Aden=Yemen die unterbrochenen Arbeiten sortsetzen solle. Johannesburg, 29. Jan. Der Präsident der Minenkammer teilte in der heutigen Sitzung der Kammer mit, daß beschlossen worden sei, Fourteenstreams mit Johannesburg durch eine Eisenbahn zu verbinden und somit eine direkte Verbindung zwischen Kimberley und Johannesburg zu schaffen. Weesperpoort ist unterbrochen Amsterdam, 30. Jan. Die Vorstellungen der Vereinigung der Eisenbahnarbeiter bei der Direktion der Holländischen Eisen bahngesellschaft, die dahin gingen, daß die Direktion keine Wagen für die Schiffsverfrachter rangieren lasse, deren Personal sich im Ausstand befinde, sind erfolglos geblieben.— Eine Kompagnie Infanterie ist von Delft nach Amsterdam abgegangen.— Nach dem Handelsblad verlautet in Rotterdam gerüchtweise, daß in Amerssoort der Maschinist eines Zuges, in welchem sich zwei Wagen mit berittenen Truppen befanden, die nach Amsterdam befördert werden sollten, sich geweigert habe, den Zug mit den Truppen zu führen; die Truppen hätten darauf den Zug verlassen, um sich zu Pferde nach Amsterdam zu begeben. Amsterdam, 30. Jan., nachm. 3 Uhr. Zur Zeit befinden sich etwa 300 Lokomotivführer und Heizer der Staatsbahngesellschaft im Ausstande. Der Reise verkehr ist für Amsterdam vollständig aufgehoben; die Besucher der hiesigen Börse, die von Rotterdam kommen, werden in Gouda ersucht, zurückzukehren, um eine Anhäufung von Wagen material in Amsterdam zu vermeiden. Die Zeitungen werden mit Automobilen in die Provinz befördert werden. Man erwartet einen allgemeinen Ausstand der EisenbahnAngestellten. Utrecht, 30. Jan. In einer Versammlung der Vor stände der Vereine organisierter Eisenbahn=Angestellter wurde beschlossen, einer etwaigen Aufforderung der Führer der Organisationen, in den Ausstand zu treten, sofort Folge zu leisten, andererseits aber eine solche Aufforderung auf jeden Fall erst abzuwarten. Vermischtes. Zum Eisenbahnerausstande in Holland. Amsterdam, 36. Jan. Die Vereinigung der Eisenbahn= arbeiter beschloß in vergangener Nacht bei der Direktion der Holländischen Eisenbahngesellschaft darauf zu bestehen, daß sie keine Wagen für die Schiffsverfrachter rangieren lasse, deren Personal sich im Ausstande befinde. Die Versammlung nahm mit 702 gegen 31 Stimmen einen Beschlußantrag an, wonach im Falle der Nichtbewilligung der Forderungen ein allgemeiner Ausstand im ganzen Lande für alle Eisenbahn= und Tramway= Bediensteten erklärt werden soll. Auf dem Terrain der Holländischen Gesellschaft befindet sich eine Anzahl Wagen, mit Waren angefüllt, welche für demnächst nach Indien abgehende Schiffe bestimmt sind. Die Eisenbahn* Berlin, 29. Jan. Der Bankbeamte Max Neßler, der der Darmstädter Bank 700000 Mark unterschlug, traf gestern aus der Schweiz hier ein und wurde in das Untersuchungsgefängnis gebracht. Das Auslieferungsverfahren wickelte sich außerordentlich rasch ab. Neßler wurde nicht von besonders entsandten Beamten hierher geholt, sondern kam mit dem gewöhnlichen Schub, mit andern zusammen. * Berlin, 30. Jan. Das Pistolenduell im Grunewald, bei dem, wie wir seiner Zeit berichteten, der Oberleutnant der Reserve, Rechtsanwalt Dr. Aye=Fleusburg erschossen wurde, hat seine gerichtliche Sühne gefunden. Der Pistolenschütze ist wegen Zweikampfes mit tödlichem ausgang zu einer Fesungshaft von 2 Jahren verurteilt worden. Die Verhandlungen fanden vor dem Militärgericht der 1. Gardedivision unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Die Voruntersuchung hat eine Woche gedauert. Oberleutuant v. Grawert hat bereits auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichtet. * Berlin, 31. Jau. Dem General von Einem genannt von Rothmaler, Departementsdirektor im Kriegsministerium, ist hier ein bedauerlicher Unfall zugestoßen. Er ist vom Pferde gestürzt und bat sich ein Bein stark gequetscht. * Berlin, 31. Jan. Des Ueberbreitls Ende. Die letzte Erinnerung an den Vater des Ueberbrettls, Herrn v. Wolzogen, wird mit dem heutigen Samstag aus dem einstigen stolzen Wolzogenhaus aus der Köpnickerstraße verschwinden. Dus im Theatergebäube gelegene Restaurant geht ein. Der Pächter teilt mit, daß er Samstag, den 31. Jan., das„Wolzogen"=Re staurant wegen schlechten Geschäftsganges schließen muß. Der Wirt sagt in seiner Erklärung:„Seitdem der Baron von der Direktion zurückgerreten ist, und Dr. Zickel das Regime übernahm, ist das Publikum vollständig ausgeblieben. Wenn im Theater nichts los ist, so ist es bei mir auch nichts."— Damit erlischt die letzte Erinnerung an Baron Wolzogens Ueberbrettl. * Sangerhausen, 29. Jan. Die Sangerhäuser Zeitung meldet, sie erfahre von zuverlässiger Seite, daß die Gerichtskommission auf Grund des örtlichen Tatbestandes festgestellt habe, ein gewaltsames Ende des Fürsten Wolfgang zu Stolbera=Stolbera erscheine ausgeschlossen. Nach dem Ergebnis der gerichtsärztlichen Untersuchung sei der Tod auf einen unglücklichen Zufall zurückzuführen. Dieser Sachverhalt werde durch die Tatsache erhärtet, daß der fürstlichen Familie positive Unterlagen, die auf einen Selbstmord schließen ließen, gänzlich fehlen. * Dresden, 30. Jan. Die Nachricht der Sächsischen Arbeiterzeitung vom 27. d. Mts., der Rechtsbeistand der Kronprinzessin Dr. Zehme=Leipzig sei zu einer Besprechung mit dem Könige berufen worden, wird von dem Dresdner Journal als vollkommen erfunden bezeichnet. * Nürnbera, 30. Jan. Heute morgen stürzte am Spittlertor eine Strecke von etwa 10 Meter der alten Stadtmauer in den Graben hinab. Der Magistrat hat eine sorgfältige Untersuchung der ganzen noch vorhandenen Stadtmauer beschlossen. * Leipzia, 30. Jan. Kommerzienrat Mey, der Begründer der Firma Mey& Edlich in Leipzig=Plagwitz, ist, dem Leipziger Tageblatt zufolge, heute gestorben. Letzte Drahtberichte. Berlin, 31. Jan. Das Berl. Tagebl. schreibt: In dem Befinden des an Influenza erkrankten Handelsministers Möller ist eine erhebliche Besserung eingetreten. Wenngleich der Minister das Zimmer noch nicht verlassen darf, dürste er doch in einigen Tagen seine Geschäfte in vollem Umfange wieder aufnehmen. Amsterdam, 31. Jan. Getzern abend trafen dier 650 Mann Infanterie und Kavallerie ein; der Dienst der Staatsbahn ist vollständig eingestellt, auch die Weichensteller sind in den Ausstand getreten. Paris, 31. Jan. Der Marineminister erhielt eine Depesche des Geschwaderchefs, wonach im Golfe von Juan die Kriegsschiffe Gaulois und B'ouvet im Verlaufe von Uebungen an einander gestotzen sind, ersteres erhielt mehrere Beschädigungen, die des Bouvet sind unbedeutend. London, 31. Jan. Wie die Morning Post aus New York von gestern meldet, sind die großen Elektrizitätswerke am Niagarafall gestern nacht durch Feuer zerstört; die elektrischen Bahnen in Buffalo und Lockport, sowie die Fabriken am Niagara, welche die Kraft der Elektrizitätswerke des Falles benutzen, mutten den Betrieb einstellen. Petersburg, 31. Jan. Aus dem Jekaterinenburger Gebiet ist vom Südural eine größere Menge dort gefundenen Goldes übermittelt worden, darunter 100 größere Klumpen, der größte im Werte von 20000 Mk. wiegt 20 Pfund. und Verkehrs=Nachrichten. W Köln, 30. Januar. Die Vereinigung der rheinisch=westkälischen Schweißstabeisenwerke hat, wie die Kölnische Zeitung erfährt, in ihrer letzten Sitzung die bisherigen Mindestgrundpreise für die Lieferung bis Ende Juni 1903 um fünf Mark für die Tonne erhöht, sodaß dieselbe heute 120 Mark für die Handelsqualität und 130 Mark für Nieteisen frei Eisenbahnstation der Bezugsorte im engeren Bezirk betragen. □ Husum, 29. Jannar.(Viehmarkt.) Die Preise für Fettvieh stellten sich hier auch in dieser Woche auf 63—66 für 100 Psd. Schlachtgewicht, dagegen haben die Preise für Ferkel und sette Schweine eine kleine Steigerung erfahren. Ferkel bedangen am heutigen Schweinemarkt 12—14 u, beste Ware 15—16 J. ausnahmsweise war der Preis auch etwas höher oder niedriger. Jungschweine im Alter von 3 Monaten kosteten 25—26 J. Der Preis für sette Schweine stellte sich hier und in der Umgegend auf 40—20 J, für Säue auf 86—38 K, für 100 Pfund Lebendgewicht. Ansgeführt wurden u. a. 70 fette Schweine nach Metz und 40 nach Hamburg. Köln, 30. Jan. Kleiner Viehmarkt. Auftrieb 701 Kälber, 498 a) Mastlämmer und jüngere Masthämmel mit Wolle 77 Mk., ohne Wolle 72 Mk., b) ältere Masthämmel mit Wolle 73—74 Ml., ohne Wolle 68—69 Mk., c) mäßig genährte Hämmel und Schafe(Merzschafe) 65—70 Mk. Geschäft in Kälbern ruhig, in Schafen lebhaft; geräumt. — In der Woche vom 18. bis 24. Jauuar wurden an holländischem Fleisch eingeführt: 170 Biertel Großvieh, 116 Kälber und 24 Schweine. Apotheker Neumeiers - Pulver (Isacillos chue Popier Aerztlich empfohlen Selt Jahren bewährt Wirkungsvoll Bestandtb. Nitr. Stechapfel 40, Lobellenkrant 80, Grindel robust 20, Brachycladuskrant 10. Durch die Apotheken: Originaldose Pulv ir M. 1.50 Carton Cigarillo's" 1.50 Apotheker Neumeier, Frankfurt a. M. Holz-Verkauf. Am Mittwoch, 4. Febr. 1903, nachmittags 2 Uhr beginnend, sollen beim Gastwirt Nacke hierselbst aus dem hiesigen Gemeinde= Forstorte Leibergerberg nachstehende Hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: 525 122 Stück Fichten mit 32 im Inhalt, 33 Stück Fichten 1. Klasse, 33 156 210 140 220 300 390 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Hegensdorf, 29. Januar 1903. Der Vorsteher. Kersting. Holz=Verkauf. Dienstag, den 3. Februar, nachmittags 2 Uhr kommen bei Hillebrand in Neuenbeken, aus dem Gemeindewalde von Neuenbeken, Schlag Brigschlag, nachstehende Hölzer zum öffentlichen Verkauf: 524 290 rm Buchen=Scheit und Knüppelholz, 250 rm Buchen=Abfallreiser. Neuenbeken, 29. Januar 1903. Der Vorsteher. Beineke. Holz=Verkauf in der Königlichen Ober= sörsterei Neuenheerse am Freitag, den 6. Februar 1903, vormittags 9½ Uhr im Wiemerschen Gasthofe in Lichtenau. Mac Schutzbezirk Torfbruch, Distr. 101 und 108. Eichen: 3 Stämme= 1,53 im, 4 rm Brennscheit. Buchen: 9 Stämme= 8fm, 4 rm Nutzscheit, 968 rm Brennscheit, 750 rm Reiser III. Kl. Schutzbezirk Asseln, Distr. 120, 121, 132. Eichen: 1 Stamm= 0,31 fm. Buchen: 134 rm Brennscheit. Fichten: 1 Stamm= 0,35 im, 1600 Stangen I./1II. Kl. Holz-Verkauf. Freitag, den 6. Februar vormittags 10 Uhr anjangend, werden in der zum Gute Bellenne bei Nordborchen gehörigen Holzungen„Wischholz“, „Strang“ usw. meistbietend an Ort und Stelle verkauft werden: en. 10 rm Scheit= und Knüppelholz, ca. 90 rm Stangen-ReiDas Gviz steht an bester Abfuhr. Versammlung der Käufer auf dem Gutshose. Gutsverwaltung Bellevne bei Nordberchen. Dresseur für Collie gesucht. Angebote unter Nr. 507 an die Geschästsst. d. Bl. Heirat. Junggeselle, 58 Jahre, kathol., vermögend, sucht älteres Mädchen zwischen 40 und 50 Jahren. Etwas Vermögen erwünscht. Witwe ohne Kinder nicht ausgeschlossen. Gefl. Briese, wenn möglich mit Bild, unter Nr. 522 an die Ge schäftsstelle d. Bl. Bekanntmachung. Der Landwirt Jos Stöhrmann von hier(Haxtergrund) beabsichtigt auf seinem Fl. 23 Nr. 35/9 am Wege nach Husen belegenem Grundstücke ein Wohnhaus zu errichten. Auf Grund§ 16 des Gesetzes vom 25. August 1876 wird dieses Vorhaben mit dem Bemierken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß gegen die beabsichtigte Anlage binnen einer Präklusivfrist von 21 Tagen auf dem städtischen Baubureau, woselbst die Zeichnungen und Beschreibungen zur Einsicht offen liegen, Einspruch erhoben werden kann, wenn derselbe durch Tatsachen begründet wird, welche die Annahme rechtfertigen, daß die Ansiedelung den Schutz der Nutzungen benachbarter Grundstücke aus dem Feldoder Gartenbau, der Forstwirtschaft der Jagd oder der Fischerei gejährde. Paderborn, den 29. Jan. 1903. Die Polizei Verwaltung. Ein wirklich solider, praktischer Füllfederhalter mit echter 14kar. 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Ehrens. : K ä l b e r: a) s e i n s t e M a s t Doppelender bis 90 Mk.), 4 Mt., o) geringere Sauger) 60—70 Mt; Schafe: nit Wolle 77 Mk., ohne olle 78—74 Ml., ohne el und Schafe(Merzschafe) Schafen lebhaft; geräumt. wurden an holländischem Kälber und 24 Schweine. nntmachung. wirt Jos Stöhrmann Haxtergrund) beabsichtigt Fl. 23 Nr. 35/9 am Husen belegenem GrundVohnhaus zu errichten. und§ 16 des Gesetzes ugust 1876 wird dieses mit dem Benierken zur Kenntnis gebracht, daß absichtigte Anlage binnen usivfrist von 21 Tagen städtischen Baubureau, Zeichnungen und Bezur Einsicht offen liegen, erhoben werden kann, be durch Tatsachen bed, welche die Annahme , d a ß d i e A n s i e d e l u n g der Nutzungen benachidstücke aus dem Feldbau, der Forstwirtschaft er der Fischerei gejährde. i, den 29. Jan. 1903. izei Verwaltung. lich solider, praktischer alter mit echter 14kar. unser feilerkalter ko“ n wir diesen 0 überallbin franko. e's Kunstmagazin, Bleicheh. 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Monat im Quartal 1. 3. Monat 50 4. Durch den Briefträger ins Haus gedracht pr. Monat 14 4 mehr. Bestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Volksblatt. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Planderer, Sonntags=Feier, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Anzeigenpreis für die Zelle oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 4. Reklamexeile 80 4. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr abends. Sei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage wird der für Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. M 30. Paderborn, Samstag, den 31. Januar 1903. 55. Jahrgang. Zweites Blatt. Dos Bbessäk, Volkisbiat kann für die beiden Monate Fevruar und März schon jetzt bei jedem Postamte und Briefträger bestellt werden. (Postzeitungspreisliste Nr. 8423.) Der Abonnementspreis für zwei Monate beträgt mit den wöchentlichen Beilagen: Sonntags=Feier, Sonntags=Plauderer, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. nur 1 Mark. 40 Wir bitten unsere verehrten Leser und Freunde in Bekanntenkreisen auf dies % Zwei=Monats=Abonnement## aufmerksam zu machen und durch empfehlende Worte an der weiteren Verbreitung des Westjälischen Volksblattes mitzuwirken. Neu hinzutretenden Abonnenten werden die bis Ende des Monats erschienenen Nummern gegen Einsendung der Postquittung portofrei zugesandt. Verlag des Westfälischen Volksblattes, Paderborn. Landtag. Abgeordnetenhaus. 9. Sitzung vom 29. Januar. (Nachdr. verb.) CPC. Herlin, 29. Jan. Eröffnung 11¼ Uhr. Am Ministertisch: v. Podbielski. Die Beratung des landwirtschaftlichen Etats wird fortgesetzt. Abg. Herold(Z.): Der Herr Minister hat uns gesagt, daß in der für die Landwirtschaft bochwichtigen Frage der Schlachtviehversicherung Erbebungen und Erwägungen schweben. Ich meine doch, wenn das Abgeordnetenhaus durch einen mit großer Mehrheit gefaßten Beschluß zu dieser Frage schon Stellung genommen hat. so sollten die Erwägungen schneller zum Abschluß gelangen. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß, wenn der große Staat Preußen in dieser Frage energisch vorgeht, dann auch die anderen Staaten nachfolgen werden. Es ware doch im höchsten Grade bedauerlich, wenn die gute altpreußische Tradition nur auf dem Gebiete des Militärwesens in Geltung bleiden sollte.(Beifall.) Auch in einer anderen Frage, der Frage der Jagdverpachtung hat das Abgeordnetenhaus im vorigen Jahre aus Anlaß von Petitionen des rheinischen Bauernvereins einstimmig einen Beschluß in der Richtung gesaßt, daß diese Frage durch einen speziellen Gesetzentwurf gelöst werden solle, und zwar so, daß diejenigen über die Jagdverpachtung zu bestimmen haben sollen, denen tatsächlich die Jagd gehört. Nun ist vom Regierungstische gesagt worden, daß die Sache nicht so dringlich sei, um sie der generellen Regelung des Jagdrechtes vorwegzunehmen. Wenn wir mit der Regelung dieser Frage so lange warten sollen, bis eine generelle Regelung des gesamten Jagdwesens stattfindet, dann können wir lange warten.(Sehr richtig!) Es ist ja bekanne, daß nicht nur in diesem Hause, sondern daß namentlich zwischen diesem Hause und dem Herrenhause ganz erbebliche Meinungsverschiedenheiten herrschen. Aus diesem Grunde sind schon einzelne Gebiete des allgemeinen Jagdrechts vorweg durch speziellen Gesetzentwurf geregelt worden. Dann ist in der Debatte von verschiedenen Rednern die Frage der Entscholdung des ländlichen Grundbesitzes erörtert worden. Bei diesen Erörterungen ist ein wichtiger Gesichtspunkt nicht erwähnt worden, odschon er von großer Bedeutung ist: die Frage der Ausdehnung des Anerbenrechtes.(Sehr wahr!) Unzweifelhaft hat das Anerbenrecht dort, wo es Gesetz ist, außerordentlich segensreich gewirkt. Unter diesen Umständen sollte man nun nicht bei dem Erreichten stehen bleiben, sondern versuchen weitervoranzuschreiten. Selbstverständlich müßte hierbei auf die speziellen Verhältnisse und Anschauungen der einzelnen Provinzen Rücksicht genommen werden. Wo das Anerbenrecht nicht in der Volksanschauung, in der Tradition, im Herkommen begründet ist, da wird man von einer Einführung des Anerbenrechtes besser absehen. Es gibt aber weite Gebiete, wo das Anerbenrecht noch in der Volksanschauung wurzelt, aber unter der Geltung des allgemeinen Landrechts mehr und mehr verwischt wird. Hier würde die Einführung des Anerbenrechtes außerordentlich wohltätig wirken. Ich möchte daher den Herrn Landwirtschaftsminister bitten, Initiative nach dieser Richtung zu ergreisen.(Beifall.) Weiter ist verschiedentlich des landwirtschaftlichen Schul= und Unterrichtswesens gedacht worden. Der Minister hat darauf hingewiesen, daß die Unterhaltung des landw. Schulwesens durch das Dotationsgesetz den Provinzen überwiesen worden sei. Das ist richtig, und unzweitelhaft haben die Provinzen schon große Opfer auf diesem Gediete gebracht. Wenn aber nun auch durch jenes Gesetz die Unterhaltungspflicht vom Staate auf die Provinzen abgewälzt worden ist, so schließt das doch keineswegs aus, daß an den Stellen, wo nicht genug geschiebt oder geschehen kann, der Staat trotzdem hilfreich eingreift(Sehr richtig!), und tatsächlich werden ja in neuerer Zeit Anforderungen an das Schulwesen gestellt, an die zu der Zeit, als dasselbe den Provinzen überwiesen wurde, noch gar nicht zu denken war. Jedenfalls sollte auf eine ervebliche Vermehrung der Zahl der Fortbildungsschulen hingearbeitet werden. Das höbere landw. Schulwesen untersteht, wie bekannt, zum Teil dem Landwirtschaftsminister, zum Teil dem Kultusminister. Ich halte es aber für eine Pflicht speziell des Landwirtschaftsministers, dafür zu sorgen, daß für die höheren landw. Schulen, speziell für die wissenschaftlichen Institute größere Mittel zur Verfügung gestellt werden. Auf dem Gebiete der Baktereologie, die sich den Forschungen und Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie vollkommen ebenbürtig zur Seite gestellt hat, sind der Förderung der praktischen Landwirtschaft ganz neue Bahnen eröffnet worden, und durch eine Unterstützung dieser Bestrebungen könnten der praktischen Landwirtschaft wesentliche Dienste geleistet werden. Weiter ist der Stellung der Landwirtschaftskammern Erwähnung getan. Wenn der Minister dabei erklärte, die Landwirtschaftskammern sollten ihre Angelegenheiten möglichst selbst ordnen, so stimme ich dem vollkommen bei; auch din ich der Ansicht, daß man ihnen möglichst freie Hand lassen solle; ebensowenig kann es einem Zweifel unterliegen, daß es erwünscht ist, wenn die Landwirtschaftskammern sich auf politischem Gebiete absolut neutral verhalten. Freilich könnte es nicht schaden, wenn sie gelegentlich von maßgebender Stelle darauf ausdrücklich aufmerksam gemacht würden.(Beifall im Zentrum.) Redner erörtert sodann das Verhältnis der Landwirtschaftskammern zu den einzelnen landw. Vereinen und spricht hierbei den Wunsch aus, daß diese selbständigen landw. Korporationen nicht in zu große Abhängigkeit von den Kammern gebracht werden möchten. Unzweifelhaft, so führt Redner aus, haben die Landwirtschaftskammern in Preußen eine intensive und segensreiche Tätigkeit ausgeübt, aber man darf doch eins nicht vergessen, die Grundlage dieser ganzen Tätigkeit liegt in den wirtschaftlichen Vereinen, Die Zahl ihrer Mitglieder ist viel zu gering, als daß sie die wünschenswerte enge Fühlung mit den landw. Kreisen aufrecht erhalten könne. Dazu bedürfe sie der Vermittelung der landw. Vereine, die viele Tausende von Mitgliedern zählen. Wenn die Landwirtschaftskammer daher auch gewisse Direktiven aufstellen mag, nach denen die Vereine und Korvorationen die bewilligten Staatssubventionen verwenden sollen, so sollte sie doch die spezielle Verwendung der Gelder im einzelnen den Vereinen selbst überlassen.. Durch einen allzuweit getriebenen Bureaukratismus wird die Initiative der Vereine lahmgelegt; sollen sie mit Erfolg arbeiten, so müssen sie auch ein Selbstbestimmungsrecht üder Geldmittel erhalten. Was den landw. Etat im allgemeinen anlangt, so ist es ja richtig, daß wir von Jahr zu Jahr eine Erhöbung desselben feststellen können. Aber das alles geschiebt doch nur im kleinen. Im ganzen landwirtschaftlichen Etat fehlt ein gewisser großer Zug(Sehr wahr!), welcher der Bedeutung der Landwirtschaft für den Staat entspricht, welcher ihren schwierigen Verhältnissen Rechnung trägt.(Sehr wahr! und lebhafte Zustimmung.) Deshalb sollte es die Hauptaufgabe des staatsmännisch denkenden Landwirtschaftsministers sein, dier einmal einzugreifen und im großen Stil eine Aufbesserung der Landwirtschaft herbeizuführen.(Sehr wahr! und lebhafte Zustimmung.) Sodann möchte ich noch zwei Wünsche vorbringen, die wenigstens indirekt zum Ressort des Landmirtschaftsministers gehören. Das Handwerk geht unter den heutigen Verhältnissen auf dem Lande mehr und mehr in die Städte. Darunter hat die landwirtschaftliche Bevölkerung sehr zu leiden. Vielleicht wäre es möglich, dadurch, daß man auch dem Handwerk auf dem Lande die Benutzung von Kraftmaschinen ermögliche, auf dem Gebiete einen Wandel herbeizuführen. Eine weitere dringende Notwendigkeit ist die Ausgestaltung der Verkehrswege, speziell der Eisenbahnen auf dem Lande. Die Städte sind meist schon durch Eisenbahnen miteinander verbunden; sie drängen daber auch weniger auf den Ausbau neuer Linien als vielmehr auf Herabsetzung der Tarife. Auf dem Lande aber fehlt es an den nötigen Verkehrsverbindungen.(Sehr richtig!) Leider scheint man jetzt im Eisenbahnministerium dem Grundsatze zu buldigen, daß man nur noch rentadle Bahnen haut, während man den Bau der unrentablen einfach den Kreisen und Provinzen überläßt. Das war früher anders. Früher baute der Staat auch unrentable Linien, indem er darauf rechnete, daß sie durch die rentablen Linien mit erhalten werden würden. Ich glaube, die gesamte Landwirtschaft würde es sehr freudig begrüßen, wenn der Landwirtschaftsminister auf seinen Kollegen vom Eisenbahnministerium einwirken wollte, daß zu dem früheren Grundsatze zurückgekehrt würde.(Lebhafter Beifall.) Zum Schluß wendet sich Redner gegen einzelne Ausführungen aus den Debatten der letzten Tage. Wenn der Abg. Gotbein gesagt habe, vom Zentrum seien gegen den Landwirtschaftsminister gelegentlich seiner Informationsreise Vorwürfe erhoben worden, so sei das tatsächlich nicht zutreffend. Aus dem Zentrum heraus seien dem Minister lediglich Wünsche vorgetragen worden, ebenso wie von anderer Seite. Im übrigen sei er nicht getadelt und auch nicht gelobt worden, sondern man habe einfach abgewartet, was er denn nun tatsächlich für die Landwirtschaft leisten werde. Die vom Abg. Gotbein wieder vorgetragene Theorie, daß eine Verteuerung der Lebensmittel notwendigerweise ein Herabdrücken der gesamten Lebenshaltung der Arbeiter zur Folge habe, sei schon mehrfach widerlegt und werde durch die fortwährende Wiederholung nicht richtig. Tatsache sei, daß im allgemeinen die Lebenshaltung der Arbeiter in den Orten die beste sei, wo die Lebensmittel hoch im Preise seien, namentlich in Industriebezirken. Dann hat der Herr Abg. von Wangenheim ausgeführt, der Bund der Landwirte stebe den landw. Bauernvereinen durchaus nicht feindlich gegenüber. Bei der großen Bundesversammlung in Köln hieß es ganz anders, da wurde einfach gesagt, die Bauernvereine seien überflüssig. Bevor der Bund der Landwirte kam, haben sich die Bauernvereine auf den verschiedensten Gebieten in anerkennenswerter und erfolgreicher Weise betätigt; sie haben Genossenschaften ins Leben gerufen, sie haben den Ein= und Verkauf landw. Erzeugnisse organisiert usw. Nachdem sie alles das so schön organisiert hatten, daß es gar niemand besser machen kann, da kam der Bund der Landwirte und wollte das alles an sich reißen und erklärte: die landw. Vereine sind überflüssig. Angesichts dieser Tatsachen wird wohl niemand bestreiten können, daß der Bund der Landwirte eine, gelinde ausgedrückt, ungewöhnliche Stellung gegen die Bauernvereine einnimmt(Sehr wahr!), und bei den Wadlen haben wir es mehr als einmal erlebt, daß der Bund der Landwirte eine Unterstützung von Kandidaten abgelehnt hat, von denen man mit Bestimmtbeit voraussetzen durfte, daß sie im Sinne der Förderung der Landwirtschaft eintreten würden. Freilich, wenn mon das der Leitung des Bundes vorhielt, hieß es: Ja, das haben wir nicht getan, das tun unsere Vertrauensmänner(Hört! hört!) und wenn die die Verantwortung nicht tragen können, weil sie sich gar zu sehr verbauen haben(Sehr gut! und Heiterkeit), heißt es: das haben die Vertrauensmänner nicht getan in ihrer Eigenschaft als Mitglieder Schönheitszauber. 35„Ich danke Dir für Deine Sorge, liebe Elisabeth! Aber Du darfst mir glauben, daß sie überflüssig ist. Mir tut niemand etwas zuleide.“ „Du wolltest also wirklich allein hinaufgehen— auch wenn ich Dich inständig bäte, jemanden mitzunehmen?“ „Aber wen sollte ich denn mitnehmen, Elisabeth— die Polizei etwa?“ „Warum nicht? Wenn doch ein so dringender Verdacht vorliegt, daß es sich um etwas Strafbares handelt?“ Ihre Antwort hatte merkwürdig erkältend auf ihn gewirkt, denn plötzlich glaubte er die wahre Ursache ihrer Warnung zu erraten. Es war die Abneigung gegen Hertha von Lindow, der engherzige Groll gegen das schöne, vornehme Weib, was ihre heutige Handlungsweise bestimmte. Weil sie jener einen empfindlichen Schlag zufügen, sie vielleicht reitungslos kompromittieren wollte, darum wollte sie ihn sogar veranlassen, ihr zu nächtlicher Stunde die Polizei ins Haus zu bringen. Und dieser Verdacht machte ihn plötzlich wieder rauh und abweisend. „Davon kann nicht die Rede sein, denn abgesehen davon, daß mir jede Berechtigung dazu fehlt, würde ich mich damit einer Nichtswürdigkeit gegen zwei schutzlose Frauen schuldig machen. Und etwas Derartiges mutest Du mir doch wohl nicht zu.“ „So nimm mich mit, Walther," bat sie,„ich kann es nicht geschehen lassen, daß Du Dich in diese Gefahr begibst. Wie sollte ich jemals mein Gewissen beruhigen können, wenn Dir etwas zustieße?“ „Aber ich wiederhole Dir, daß Deine Angst höchst unnötig ist. Und wenn sie es nicht wäre, so würde ich doch wahrscheinlich auf jeden anderen Gedanken eher verfallen, als auf den, Dich zu meinem Schutze mitzunehmen. Auch darfst Du nicht vergessen, daß mir eigentlich jede Legitimation sehlt, um diese Nacht in der Villa zu erscheinen. Und ich werde mich ja wahrscheinlich begnügen müssen, durch eine einfache Anfrage festzustellen, daß alles in Ordnung sei. Nicht weil ich fürchte, daß Fräulein von Lindow an irgend einer strafbaren Handlung beteiligt sein könnte, sondern lediglich, weil Deine Mitteilungen mir die Befürchtung erweckt haben, daß sie vielleicht selbst des Schutzes bedürftig sei, entschließe ich mich zu diesem abenteuerlichen, nächtlichen Besuche.“ Elisabeth wußte, daß es ein vergebliches Beginnen sein würde, ihn jetzt noch durch Ueberredung oder Bitten anderen Sinnes machen zu wollen. Und sie verzichtete deshalb auf jeden derartigen Versuch. Schweigend wandte sie sich zum gehen. Und auch Walther Relling wußte ihr nichts mehr zu sagen. Das warme, fast zärtliche Empfinden, daß ihr Benehmen anfänglich in ihm wachgerufen, war durch die vermeintliche Erkenntnis, daß nur eifersüchtige Gehassigkeit die Triebfeder ihres Handelns sei, völlig erstickt worden. Und erst als sie bereits auf der Schwelle stand, erinnerte er sich daran, daß er ihr doch gewisse Rücksichten der Ritterlichkeit schuldig sei. „Wenn Du Dich noch einen Augenblick gedulden willst, Elisabeth,“ sagte er,„so werde ich Dich nach Hause begleiten, ehe ich zur Villa hinaufgehe. Du kannst doch den Weg zu dieser Stunde nicht gut allein machen.“ Aber sie lehnte kurz ab. „Warum sollte ich ihn nicht ebenso gut allein zurückgehen wie ich ihn gekommen bin? So groß ist die Unsicherheit in unserer Stadt nicht. Und ich bin noch niemals auf der Sraße belästigt worden.“ „Nun, wie Du willst, ich will Dir meine Gesellschaft nicht aufdrängen. Aber ich hoffe, Dir morgen früh mitteilen zu können, wie grundlos alle Deine Besorgnisse waren.“ „Ich will es hoffen,“ erwiderte sie, um dann nach einem letzten kurzen Zaudern hinzuzufügen:„Gute Nacht, also, Walther!“ „Gute Nacht!“ gab er zurück, indem er neben ihr hinausging, um ihr die Haustür zu öffnen. So lange blieb er auf der untersten Stufe stehen, bis sie um die nächste Straßenecke gebogen war, dann ging er ins Haus zurück, um seinen Hut zu holen. Einen Augenblick blieb er vor seinem Schreibtisch stehen, unschlüssig, ob er die Schublade aufziehen sollte, in der er einen seit Jahren nicht mehr angerührten Revolver verwahrte. Aber er schalt sich selbst wegen der Feigheit, die ihm in diesem Gedanken zu liegen schien. Und ohne eine andere Waffe, als seinen leichten Spazierstock verließ er das Haus. Nicht nach der Richtung hin, in welcher Elisabeth sich entfernt hatte, sondern nach der entgegengesetzten Seite führte ihn sein Weg. Er ging nicht allzu schnell, denn ein Chaos von unerfreulichen Gedanken ließ ihn beinahe den Zweck seines nächtlichen Spazierganges vergessen. Auch seiner Umgebung schenkte er nicht die geringste Aufmerksamkeit. Und so hatte er, als er endlich oben am Herdweg angelangt war, nichts davon wahrgenommen, daß ihm eine hochgewachsene, dunkle Mädchengestalt in kurzer Entfernung auf dem ganzen Wege gefolgt war, und daß sie sich ganz in seiner Nähe im Schatten eines Mauerpfeilers verbarg, als er die Stufen zur Eingangstür der Villa emporstieg. Zweiundzwanzigstes Kapitel. So lange die Vorbereitungen für ihre Flucht sie in Atem gehalten hatten, war Hertha kaum zum klaren Bewußtsein ihrer Lage gelangt. Und der Gedanke an den Toten in ihrem Hause war durch die hundert kleinen und großen Sorgen, denen sich in jeder Minute neue zugesellten, fast ganz zurückgedrängt worden. Seitdem sie nach ihrem letzten Besuch im Sterbezimmer die Tür desselben hinter sich verschlossen hatte, war es von niemandem mehr betreten worden. Die Geheimrätin hatte unter dem Vorwande einer heftigen Migräne nicht aus ihrer Stube gerührt, und Lisette, deren scharfem Spürsinn die Wahrheit natürlich nicht lange verborgen geblieben war, hatte Nähe des unheimlichen Gemaches ängstlich gemieden. Am Nachmittag hatte sie sich, ohne um Erlaubnis zu fragen, auf länger als eine Stunde entfernt. Und ihr Benehmen nach der Rückkehr ließ Hertha nicht daran zweifeln, daß sie diesen eigenmächtigen Ausgang zu einem Stelldichein mit Wöhlert benutzt habe. Denn sie sah sehr keck und herausfordernd aus und gewisse Bemerkungen, die sie hier und da fallen ließ, deuteten darauf hin, wie vollkommen sie sich ihrer Macht über die junge Herrin bewußt sei. Schon um die Mittagszeit war durch einen Hotelbediensteten ein Brief für Randolf Stounton in der Villa abgegeben worden. Hertha hatte davon erst nach ihrer Rückkehr erfahren, und sie zweifelte nicht, daß er von Rut herrührte. Etwas beklommen, trat sie deshalb in Randolfs Zimmer. (Fortsetzung folgt.) des Bundes der Landwirie, sondern in ihrer Eigenschaft als Mitglieder irgend einer Partei. So weiß der Bund der Landwirte auf alle Vorwürfe immer einen Ausweg und eine Ausrede zu finden. Freilich, was man davon zu halten hat, brauche ich wohl des näberen nicht auseinanderzusetzen.(Sehr wahr! und Beifall im Zentr.) Ebenso eigentümlich ist das Auftreten des Bundes im Reichstag.% der Bundesmitglieder hat für den Antrag Kardorff gestimmt, 1/ dagegen. Unter gewöhnlichen Verhältzissen würde man lagen: Der Bund hat mit ½ Majorität für die Annahme gestimmt; trotzdem erklärt der Bundesvorstand, der Bund sei gegen den Antrag, und wirft den Herren, die mit der Mehrheit gingen, vor, sie hätten die Landwirtschaft in einer schweren Stunde der Gefahr verlassen. Welches Zeugnis stellt der Bund damit seinen eigenen Angehörigen aus! Ich glaube, das war wenig kollegialisch gehandelt.(Beifall.) Freiderr von Wangenheim beruft sich nun darauf, daß der Industrie ein Kompromiß angeboten sei und daß man sich geeinigt habe; die Industrie habe aber ihr Wort nicht gehalten. Er beruft sich in dieser Hinsicht zunächst auf eine im Wirtschaftlichen Ausschuß erfolgte Einigung. Diese Einigung erfolgte indessen nicht auf die Forderung des Bundes von 7,50 Mark, sondern auf einer wesentlich niedrigeren Basis. Obendrein war der Wirtschaftliche Ausschuß nur eine begutachtende Korporation und nicht die geeignete Stelle, um bindende Kompromisse zu schließen. Nicht Landwirtschaft und Industrie hatten den Zolltarif zu machen, sondern die Regierung und der Reichstag, der zusammengesetzt ist aus den erwählten Vertretern des Volkes. Und wenn dann der Zentralverband der Industriellen in seiner Düsseldorfer Versammlung von der Einigung im Wirtschaftlichen Ausschuß abwich und für die Industrie möglichst hobe, für die Landwirtschaft möglichst niedrige Zölle forderte, so durfte dies Verhalten doch die Vertreter der Landwirtschaft nicht veranlassen, nun auch ihrerseits den Standpunkt zu wechseln. Der Bund der Industriellen hat bei seinem Verhalten keinen weiten Blick gehabt, und die Vertreter der Landwirtschaft hätten sich ihm an Objektivität weit überlegen gezeigt; sie hätten auch einen großen Fehler begangen, wenn sie ebenso wie der Bund der Industriellen nur das Interesse eines Teiles der Bevölkerung im Auge gehabt hätten. Ebensowenig wie sich das Zentrum durch die übertriebenen Forderungen der Sozialdemokratie hindern lasse, in ruhigem Fortschreiten die Lage der Arbeiter zu bessern, soweit es möglich sei, ebensowenig habe es sich durch das Verhalten der Industrie dahin treiben lassen können, den erstrebten Frieden zwischen Industrie und Landwirtschaft nicht weiter zu verfolgen.(Beifall im Zentrum.) Redner berichtigt dann die Behauptung des Abg. Freiherrn v. Wangenheim, die Industrie könne die Zölle besser ausnützen als die Landwirtschaft. Wenn die Industrien so kräftig seien, daß sie sich im Inlande schon selbst Konkurrenz machten, dann sei es ganz gleichgültig für die Preisbildung, ob der Zoll absverrend wirke oder nicht. Bei manchen Erzeugnissen der Industrie könne allerdings die Wirkung der Zölle durch Rinabildung erhöht werden. Die schwebenden Erhebungen werden zeigen, welche Mißstände durch die Ringe und Kartelle gezeitigt werden. Wenn die Notwendigkeit sich herausgestellt, wird weder die Regierung noch der Reichstag davor zurückschrecken, wieder gesunde Verhältnisse herbeizuführen. Möglich bleibt es ja immerhin, daß in einzelnen Industriezweigen Preissteigerungen eintreten, die auch die Landwirtschaft treffen. Wenn wir beanspruchen, daß der landwirtschaftliche Zollschutz erhöht wird, um den landwirtschaftlichen Berufsstand im Gemeininteresse existenzfähig zu machen, dann müssen wir auch den Industriezweigen, deren Existenz bedroht ist, den notwendigen Zollschutz zugestehen, auch wenn die Landwirtschaft als Konsument höhere Preise zu zahlen gezwungen wird; denn was dem einen recht ist, ist dem andern billig. (Beifall.) Unser Ziel ist die Erreichung von Handelsverträgen. Haben wir nun einen Tarif mit solchen Industriezöllen, dann sind wir in der Lage, diese Zölle gegen Konzessionen des lands berabzusetzen. Sind die Industriezölle von vornherein niedrig, dann können für Kompensationen nur die landwirtschaftlichen Zölle verwendet werden. Die Landwirtschaft bat also ein wesentliches Interesse daran, daß der Zolltarif die höheren industriellen Zollsätze ausweist.(Beisall.) Frhr. v. Wangenheim beklagt sich weiter darüber, daß die von ihm geforderte Einstellung weiterer Mindestzollsätze von der Reichstagsmehrheit abgelehnt sei und daß die Konsequenz davon ein Scheitern des landwirtschaftlichen Zollschutzes überhaupt sei; mit nichten; wenn wir die Anträge Wangenbeim angenommen hätten, dann hätten wir jetzt gar nichts. Und darüber konnte der Abg. Frhr. v. Wangenheim nicht im Zweifel sein. Es sei diesem auch gewiß nichts lieber gewesen, als daß seine Anträge abgelehnt wurden. Anträge zu stellen, sei ja leicht, positive Arbeit zu leisten aber schwer. Frhr. v. Wangenheim stelle sich jetzt hier als der starke Mann bin, während andere die Kastanien aus dem Feuer gebolt hätten. Nur einmal habe Frhr. v. Wangenheim daran mitgewirkt, daß etwas zustande gekommen sei, und zwar nicht positiv, sondern passiv. nämlich beim ersten Kompromiß. Damals habe er sich der Abstimmung enthalten und dadurch das Zustandekommen ermöglicht. Offenbar habe er gewünscht, daß etwas zustande kommen solle; nachdem dies aber eingetreten war, habe er sich wieder hingestellt und von neuem den 7 Mk.=Zoll verlangt. Er bedaure, daß der Bund der Landwirte jetzt im Lande herumgehe und Unzufriedenheit unter den Bauern erwecke. Die Landwirtschaft befinde sich in so schwieriger Situation, daß die Berubigung der Gemüter unbedingt notwendig sei.(Lebhafter Beifall.) Frhr. v. Wangenbeim sage, der Tarif trete ja doch nicht in Kraft. Die Regierung habe aber doch den Tarif eingebracht, um günstigere Verträge anzubahnen, und wenn man den Tarif abgelehnt hätte, würden die jetzt erwarteten günstigeren Verträge gewiß nicht gekommen sein. Das Zentrum und die Mehrheit des Reichstags habe sich nach reiflicher Erwägung davon überzeugt, daß nur durch Annahme des Antrags Kardorff eine Besserung herbeigeführt werden könne. Wer nicht der Agitation dienen wolle, sondern positive Arbeit mitzumachen gewillt sei, müsse sich auch auf diesen Boden stellen.(Beifall.) Er bedauere, daß Parteien, die im Prinzip hinsichtlich der Forderungen einig seien, jetzt bei der Beurteilung der Lage gespalten seien. Wenn man Unzufriedenheit hinaustrage ins Land und die Forderung aufstelle: alles oder nichts, dann versündige man sich schwer am Baterlande. Den Vorwurf, den die Herren vom Bunde erhoben hätten gegen die Majorität des Reichstags, daß sie in schwerer Stunde die Landwirtschaft verlassen hätte, gelte in viel intensiverer Weise für die Herren vom Bunde selbst. Abg. Engelbrecht(freikons.) wendet sich gegen die freisinnigen Theorien über die Wechselwirkung von Zoll und Getreidepreise, Zoll und Bodenwert. Der Satz, daß Landwirte und Grundeigentümer verschiedene Leute seien, treffe für Deutschland nicht zu. Abg. Lüders(freikons.) bittet den Minister, auf den Ausbau des Eisenbahnnetzes auf dem platten Lande hinzuwirken. Der Eisenbahnminister zeige wenia Neigung zur Förderung der Bahnen, die hervorragend dem Ausschluß ländlicher Gegenden dienten. Abg. Funk(Hosp. d. fr. Vp.) vertritt dem Abg. Macco gegenüber den Standpunkt der Lederindustrie zum Quebrachozoll. Er fordert Zollfreiheit für Quebracho. Abg. v. Oldeuburg(k.) bekennt sich zu den Mitgliedern des Bundes der Landwirte, die im Reichstag gegen den Zolltarif gestimmt haben. Er verwahrt sich dagegen, daß er dabei aus agitatorischen Gründen gehandelt habe. Zugeben müsse er, daß sich mit dem neuen Tarif bessere Handelsverträge als die jetzigen ermöglichen ließen, aber es fehle dafür die gesetzliche Garantie, daß dies unbedingt geschehe. Er hätte für den Antrag Kardorff stimmen können, wenn die Bindung der Viebzölle erfolgt wäre oder wenn die Industriezölle generell berabgesetzt worden wären. Er fordere einen Zustand, wo die Industrie nicht mehr in der Lage sei, der Landwirtschaft durch günstigere Anerbietungen die Arbeiter zu entziehen. Die Herren, die den Zolltarif angenommen hätten, hätten damit einen Blankowechsel unterschrieben, da sie ganz auf das Wohlwollen der Regierung angewiesen seien. Man werse dem Bunde vor, daß er va banque gespielt habe; es frage sich nur, was schlimmer sei, einen Blankowechsel auszustellen oder va banque zu spielen. Wenn der Zolltarif nicht glücklich für die Landwirtschaft ausgenutzt werde, dann werde sie in den nächsten zehn Jahren in den Grundfesten erschüttert; die jetzigen Besitzer würden dann vor die Hunde geben. Ob der Vorstand des Bundes gegen seine Mitglieder kollegial gebandelt habe oder nicht, gebe den Abg. Herold nichts an. Hinter welchem Teile die Mehrheit des Bundes stehe, werde sich zeigen, wann die neuen Handelsverträge vorlägen. Man habe die Obstruktion niederschlagen können, unabbängig davon, ob der Zolltarif hinterder angenommen würde oder nicht. Hätte man den Tarif. mangels gesetzlicher Garantien für die Landwirtschaft abgelehnt, dann hätte die Regierung späterbin die Verantwortung allein getragen. Wenn jetzt schlechte Handelsverträge kämen, dann trage die Mehrheit des Reichstags und auch das Zentrum einen Teil der Verantwortung; ob dem Zentrum dies bequem sei oder unbequem, sei ihm gleichgültig.(Beisall rechts.) Abg. Frhr. v. Waugenheim(B d. L.) betont die freundliche Haltung des Bundes zu den Bauernvereinen; man wünsche nur, daß die Bauernvereine sich von ihrem alten Standpunkt freimachten, daß sie keine Politik betreiben wollten. Der Bund sei nicht der Gegner des Zentrums, werde ihm aber auch nicht nachlaufen. Redner verwahrt sich gegen den Vorwurf, daß er aus agitatorischen Gründen seine Stellung zum Zolltarif eingerichtet habe.(Die Ausführungen sind im einzelnen schwer verständlich.) Er fährt dann ungefähr fort: Es ist wirklich kein schönes Schauspiel, das ein großer Teil der Zentrumspresse bei Bekämpfung des Bundes der Landwirte bietet. Die Angriffe sind schärfer, wie man sie selbst in sozialdemokratischen Blättern zu lesen pflegt. Das Verhalten des Zentrums beim Zolltarif hat bei dem undefangenen Beobachter den Eindruck erwecken müssen, daß es seine Politik nach der Wahltaktik eingerichtet hat. Gewisse bestimmte Forderungen hat man zunächst festgelegt und dann ist man mit kleinen Spezialwünschen gekommen, die darauf zugeschnitten waren, die Interessen der einzelnen gefährdeten Wahlkreise des Zentrums zu befriedigen. Der ausschlaggebende Gesichtspunkt des Zentrums ist eben gewesen, die mächtigste Partei zu bleiben. Wenn man selber die Zollfrage derart behandelt, darf man anderen keine illoyale Gesinnung vorwerfen. Er glaube, es sei besser, das Zentrum gebe den scharfen Kampf gegen den Bund auf. Dieser denke nicht daran, den katholischen Bauern vorzuschlagen, für irgend eine andere Partei zu stimmen als für das Zentrum, aber es werde den katbolischen Bauern empfohlen, sich zu überlegen, was das Zentrum geleistet habe, und dann bei den nächsten Wablen Männer in den Reichstag zu schicken, die die Forderungen der Landwirte fester vertreten. Der Bund werde daran festhalten, daß er aufklärende Arbeit bei den katholischen Bauern zu leisten habe. Nach seiner Auffassung bedeute der jetzige Zolltarif keine Besserung für die Landwirte. Er verweise darauf, daß Graf Posadowsky vor kurzem sich in sehr geringschätziger Art über den Wert der heimischen Landwirtschaft geäußert habe. Verwunderlich scheine ihm, daß der Abg. Herold, oer bei dem ganzen Kompromiß doch der Hauotvertrauensmann gewesen sei, nicht besser über die wahre Stimmung bei der Regierung informiert gewesen sei. Er verstebe nicht die Vertrauensseligkeit des Abg. Herold, sondern wiederhole, daß er von diesem Zolltarif nichts für die Landwirtschaft erwarte.(Beifall rechts.) Abg. Schmitz=Düsseldorf(Zir.): Die Verantwortung, die das Zentrum auf sich genommen hat, weiß es vor seinen Wählern voll und ganz zu rechtfertigen.(Beifall im Ztr.) Bevor ich näher auf die Ausführungen des Vorredners eingehe, habe ich einige Bemerkungen zum Etat zu machen. Ich wünsche eine stärkere Pflege der landwirtschaftlichen Winterschulen; man soll aber die Grenzen der Schulen nicht zu boch zieben, keine Großmannssucht fördern, sondern das Ziel dahin setzen, daß man einen Unterricht erteilt, der für den Bauern paßt.(Beifall.) Recht dankbar würde man im Rheinland sein, wenn der Minister fortgesetzt tüchtige Beamten entsenden würde, um die Zusammenlegungsarbeit zu fördern. Der Kreis Düren sei bereits völlig zusammengelegt und die Bevölkerung sei überaus zufrieden mit der Neuregelung. Erwünscht sei die staatliche Förderung des Gerstenbaues im Ryeinland. Dem Abg. Funk gegenüber betont. der Redner die Wichtigkeit des Schutzes des Eichenschälwaldes In diesem stecke ein Wert von einer halben Milliarde: eine solche Summe werde man nicht ohne weiteres opfern können. Redner legt die Notwendigkeit eines hohen Quebrachozolles noch einmal näher dar und begründet dann nochmals das Verhalten des Zeutrums beim Zolltarif. Das Zentrum stehe einmütig auf dem Boden des Antrags v. Kardorff. Der Zolltarif sei geeignet, einen Zustand zu schaffen, bei welchem die Landwirtschaft lebensfähig bleibe und die industriellen Arbeiter wieder lohnenden Verdienst erhielten. Der Kampf zwischen Bund der Landwirte und dem Zentrum sei nicht ausgegangen vom Zentrum, sondern vom Bunde. Dieser suche Unruhe und Unzufriedenheit in die Reihen der katholischen Bauern zu tragen. Die Angriffe der Zentrumspresse auf den Bund seien nichts als das Echo der Angriffe des Bundes. Was wollte der Bund im Rheinland? Die dortigen Bauernvereine seien bestens organisiert und ständen voll auf der Höbe ihrer Aufgabe; wie könne man sich wundern, daß die Vereine sich gegen eine Störung ihrer Tätigkeit wehrten. Das Vorgeben des Bundes sei um so bedenklicher, als man in die Kreise der Landwirte Bestrebungen trage, die ihnen früher fern gelegen hätten. Die Sucht nach möglichst hohem Verdienst, die auri sacra fames werde durch die Agitation des Bundes aufgestachelt, sehr zum Schaden der Landwirte, die sich bis dahin wohl gefunden hätten bei ihren bescheidenen Einkünften. Das Zeutrum wisse am besten, was es für seine Wähler fordern und erstreben müsse, und lehne es ab, den Bund der Landwirte als Hilfe heranzuziehen.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Abg. Frhr. v. Zedlitz(frk.) vertritt den Abgg. v. Oldenburg und Frhrn. Wangenheim gegenüber das Verhalten der Reichstagsmehrheit beim Zolltarif. Er betont, daß sich eine Mehrheit zur Bekämpfung der Obstruktion nur unter gleichzeitiger Gewähr des Zustandekommens des Tarifs habe finden lassen. Eine Uebereilung sei es, wenn man es so hinstelle, als ob der Graf von Posadowsky geneigt sei, die Interessen der Landwirtschaft bei den Handelsverträgen in den Hintergrund zu stellen. Hätte die Reichstagsmehrheit sich nicht verständigt und das Erreichbare angenommen, dann wäre der Zolltarif von der Regierung zurückgezogen worden.(Hört! Hört!) Frhr. v. Wangenheim habe sich in Illusionen bewegt und sei dann durch die Wirklichkeit jäh aufgeschreckt worden. Alle Redekünste hälfen ihm darüber nicht hinweg. Im gegenwärtigen Moment sei es ganz falsch, die Leidenschaften zu stacheln; es sei an der Zeit, zur Rube zu mahnen. Zweifellos gehöre mehr Mut und Charakterstärke dazu, unter Aufopferung eigener Wünsche sich zufrieden zu geben, als immer weiter neue Aufregung ins Volk zu tragen (Beifall.) Abg. Goldschmidt(fr. Vv.) meint, die Mehrheitsparteien spielten eine Komödie, wenn sie es hier so darstellten, als wenn für die Landwirtschaft nichts erreicht sei. Er glaube, es werde schwer möglich sein, jetzt überhaupt noch zu neuen annehmbaren Handelsverträgen zu kommen. Abg. Dr. Hahn(B. d. L.) führt aus, daß der Bund durch das ganze Verhalten der Regierung zum Mißtrauen genötigt sei; man hätte der Regierung abringen müssen, was man für politisch notwendig halte; denn freiwillig gebe sie nichts. Die Selbsthilfe werde bei den nächsten Wahlen einsetzen. Der Antrag Kardorff habe leider die besten Waffen für einen Erfolg vernichtet. Wenn der Bund dafür sorge, daß Männer in den Reichstag gesandt würden, die neue aber schlechte Handelsverträge ablehnten, dann treibe er keine Interessenpolitik, sondern nationale Politik. Minister v. Podbielski: Solche Worte, wie sie der Vorredner gegen die Regierung ausgesprochen hat, dürfen nun und immer unwidersprochen ins Land hinausgehen. Ich muß bekennen: Es hat mich in meinem konservativen Herzen tief geschmerzt, daß so etwas vor unserer ländlichen Bevölkerung ausgesprochen worden ist. Ich habe das wärmste Herz für die Landwirtschaft. Mit meinem ganzen Sein habe ich dafür gekämpft, aber(mit erhobener Stimme) mit diesen Ausführungen ist das Tuch absolut zwischen mir und dem Bunde zerschnitten. Mit einem Bund der Landwirte, der einen seiner Parteiträger lolche Worte sprechen läßt, ist absolut keines Rechtens mehr von meiner Seite. Diese Rede des Abg. Hahn konnte wohl an einer anderen Stelle gehalten werden, aber hier war keine Veranlassung dazu. Ich verstehe nicht, warum diese Provokation erfolgte. Es erscheint hier der dritte Vorsitzende des Bundes der Landwirte und hält eine Rede, die, wie ich hoffe, nun und nimmer die Zustimmung der ländlichen Bevölkerung, sicherlich nicht die der konservativen Bevölkerung finden kann. Es kommt ja oft vor, daß ein Redner vor einer Versammlung, die gern seinen beredten Worten lauscht. Ausführungen macht, die leicht über die Situation hinwegtäuschen; hier aber vor diesem Hause wundert es mich sehr, daß ein Redner Zolltarif und Handelsverträge durcheinanderwirft. Ich verstehe, wdenn semand mit dem Zolltarif nicht zufrieden ist, nicht aber, daß jetzt bereits der Stab über die Handelsverträge gebrochen wird, von denen wir zunächst nichts wissen, wie sie ausgestaltet werden— selbst ich als Mitglied der Regierung kann diese Versicherung abgeben. Es kann selbst der Reichskanzler im Augenblick nicht die Ausgestaltung voll und ganz übersehen. Der erste Vorsitzende des Bundes gab noch zu, daß der Tarif Verbesserungen enthielte. Der Vorredner aber glaubt, meines Erachtens lediglich der Agitation wegen, beides promulaieren zu müssen, um dem Lande vorzuführen, in welche schrecklichen Zustände wir hineingeraten werden. Ich kann nur aufrichtig bedauern, daß innerhalb des Bundes der Landwirte nicht die Elemente die Oberband gewinnen, die in einer gemeinsamen Vertretung unserer gesamten landwirtschaftlichen Interessen allein das Heil unserer Landwirtschaft sehen. Ich kann nur wiederbolen, was der Reichskanzler hier vor einigen Tagen ausgesprochen hat, daß bei den bevorstehenden Handelsverträgen die Regierung bestrebt sein wird, nicht bloß in Worten, sondern durch die Tat die Interessen der Landwirtschaft gewissenhaft wahrzunehmen. Das ist der Standpunkt, den ich alle Zeit bereit bin, mit meiner ganzen Person zu vertreten.(Beifall.) Abg. Hirt(k.) kommt zurück auf die Beschwerde des Abg. Grafen Praschma über die Empfehlung des Besuches von Versammlungen des Bundes der Landwirte durch das offizielle Organ der schlesischen Landwirtschaftskammer. Es habe sich bei der beanstandeten Notiz nur um eine redaktionelle Bemerkung gehandelt, die keinen offiziellen Chärakter habe. Er bedauere, daß Graf Praschma der Kammer nicht das Vertrauen geschenkt habe, diese Angelegenheit im Schoße der Kammer zu erledigen. Die schlesische Landwirtschaftskammer hätte dies Vertrauen gewiß verdient, weil es dort bisher noch nie an der notwendigen Einigkeit unter den Landwirten gefehlt habe. Er erinnere daran, daß einer der verdientesten Begründer der Kammer der Führer des Zeutrums Frhr. v. Huene gewesen sei. Die Diskussion wird hierauf geschlossen. In einer persönlichen Bemerkung erklärt Abg. Hahn(B. d. L.): Der Minister hat meine Intentionen nicht zutreffend aufgefaßt. Ich habe nichts anderes gesagt, als was die Herren Frhr. v. Wangenheim und v. Oldenburg vorher erklärt haben. Ich verwahre mich dagegen, agitatorisch oder provokatorisch gesprochen zu haben. Ich habe nur konstatiert, daß ich der Regierung auf Grund ihres Verhaltens nicht das Vertrauen entgegenbringe, daß sie der Landwirtschaft aus eigenem Antriebe helfen wolle. Das ist doch nicht provokatorisch.(Widerspruch.) Dasselbe was ich heute gesagt habe, ist so und so oft in Form und Sache genau so scharf von mir hier und im Reichstag ausgesprochen worden.(Zustimmung rechts.) Es gab eine Zeit, wo der Minister eben so wenig Vertrauen zu der Regierung hatte, wie ich jetzt; ich möchte daraus die Berechtigung ableiten, ebenso mein Mißtrauen aussprechen zu können, wie er das seine. Ein Tischtuch, an dem der Minister und der Bund der Landwirte zusammen gesessen hätten, existiert sei vielen Jahren nicht mehr; es kann also keins zerschnitten werden.(Zustimmung rechts.) Die Position Ministergehalt wird hierauf bewilligt; dann vertagt sich das Haus. Freitag 11 Uhr Fortsetzung. Schluß 4¼ Uhr. Provinzielles. Geeignete Nachrichten aus dem Kreise unserer Adonnenten sind stets erwünscht. Nachdruck der mit Orizinalzeichen versehenen Berichte ist ohne Quellenangade verdoten. Herford. 30. Jan. Der Oberbürgermeister Quentin, nationalliberaler Vertreter von Herford=Halle im Reichstage, wird kein neues Mandat wieder annehmen. Soest. 29. Jan. Schulrat Dr. Hirtb verzieht am 1. Aprik nach Halberstadt, an seine Stelle wird Seminardirektor Ebers in Gütersloh die Leitung des hiesigen Lehrerseminars übernehnten. k Ergste, 29. Jan. Der Unsitte, dem Brautwagen mit einer Leine den Weg zu versperren, fiel hier gestern ein Knabe zum Opfer. Er geriet mit der Leine, die er mit einem Ende um das Handgelenk gewickelt hatte, unter den Wagen, so daß ihm ein Vorderrad über die Schulter und ein Hinterrad über den Leib hinwegging. Schwer verletzt und besinnungslos wurde der Arme den Seinigen heimgebracht. 4 Osnabrück, 29. Jan. Hiesige Blätter teilen mit, daß bei der vorgestrigen Kaisersgeburtstagsfeier im benachbarten „Stift“ Leeden ein unter den Festteilnehmern entstandener Streit in eine blutige Messeraffäre ausartete, bei welcher dem jungen Wernemeyer mehrere Messerstiche beigebracht wurden, an denen er sofort verstarb; außerdem haben noch mehrere andere Personen schwere Verletzungen davon getragen. Gestern erschien eine Gerichtskommission aus Tecklenburg in Leeden, um den näheren Tatbestand festzustellen. Zwei Hofbesitzer sind verhaftet. ∆ Lingen, 29. Jan. Heute morgen geriet der in der hiesigen Eisenvahn=Hauptwerkstätte beschäftigte Schlosser Herwig unter eine aus dem Reparatur=Schuppen fahrende Lokomotive. Herwig erlitt außer einem doppelten Bruch des rechten Armes einen Bruch des rechten Oberschenkels, ferner eine Verletzung des linken Fußes und mußte in das hiesige Bonisatius=Hospital geschafft werden. Der Verunglückte ist verbeiratet und Vater mehrerer Kinder.— Die Arbeiten für den Bau einer Straße, die von der Bahnhofstraße durch einen Teil der Gertrudenstiege über die Kokeschen Grundstücke nach der Nordborner Landstraße führen soll, sind bereits in Angriff genommen. Die neue Straße soll in den nächsten zwei Jahren fertig sein. Die Kosten werden aus Kreissteuern bestritten. sch verschenke an jeden, der nach meinem Prospekt für Einführung meiner tausendfach anerkannt. guten Waren in Freunden= u. Bekanntenkreisen sich bemühen will, einen der nachbenannten Gegenstände nach Wunsch. Rasiermesser mit 5jähriger Garantie, Taschenmesser, vergoldete Scheren, Golddoublee=Brosche, Portemonnaies, hochseine Uhrkette, Haarschneidemaschine, hocheleg. Standuhr. Man verlange Prospekt. Friedrich Wilhelm Engels, Rümmen=Gräfrath bei Solingen Nr. 70, Fabrik seinster Stahlwaren. 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Is. ist die Orts=Polizeidienerstelle in der Gemeinde Wewer, Amt Kirchborchen, wieder zu besetzen. Die Anstellung erfolgt zunächst auf Probe, bei einer gegenseitigen Kündigungsfrist von 3 Monaten. Das Einkommen der Stelle ist— vordehaltlich der Genehmigung des Kreisausschusses— auf jährlich 750 festgesetzt und zwar setzt dasselbe sich zusammen aus 600 Gehalt, 100. Mietsentschädigung und 50 Kleidergeld. Geeignete Bewerber unter 40 Jahren wollen sich unter Vorlage eines selbstgeschriebenen Gesuches mit Lebenslauf und Zeugnissen., unter Beifügung auch eines Gesundbeits= Attestes, bis spätestens zum 15. Februar d. Is. bei mir melden. 502 Nordborchen, 26. Jan. 1903. Der Amtmann. Hachmann. Bekanntmachung. Für die westtälischen Provinzialanstalten soll für das Jahr vom 1. April 1903 bis dahin 1904 verdungen werden die Lieferung von: 18825 Kilo Reis, 20650„ Kaffee, 149" Tee, 140" Schokolade, 10560" Melis, in Broten, 2400„ Melis in Würfeln, 1800„ gemahl. Raffinade, 200„ Hagelzucker, 814" Kandis, 11405" gewöhnl. Graupen, 3336„ Hasergrütze, 6885„ Griesmehl, 36250" Salz, 779" Stärke, 5915 Liter Weinessig, 1920" Kochwein, 800„ Rheinwein, weiß, 800„ Moselwein,„ 1100" Rheinwein, rot, 400" franz. Rotwein, 120„ italien. Rotwein, 22000 Stck. Zigarren, 3300 Kilo Tabak, 3327„ Maschinenöl, 1300" Zylinderöl, 810„ raffiniertes Oel, 13400" Petroleum, 4980" Silberseife, 2425„ weiße Kernseise, 21400„ Glyzerinseife, 21475" Soda, 845„ Strickgarn, 30800" Torfmull. 180000" Torfstreu 520„ Wagenschmiere, 1875" Sohlleder, 430" Oberleder, 100„ Brandsohlleder. Angebote mit der Ausschrift:„Angebote auf Lieserung für die Provinzialanstalten“ sind mir bis zum 19. Februar dfs. Is. einzugeichen. Die Lieserungsbedingungen können gegen Zahlung von 50 Pig. von dem Bureauvorsteher Schmidt im kandeshause, Zimmer Nr. 4, hierselbst bezogen oder daselbst werktäglich von morgens 10 bis 12 Uhr eingesehen werden. Ebendaselbst erfolgt auch am 81. Februar dss. Is., vormittags 10 Uhr, die Eröffnung der eingegangenen Angebote. Münster, den 28. Januar 1903. Der Landeshauptmann der Provinz Westfalen. Hofle. R.48 Bekanntmachung. Die Lieferung von 3500 kg krystallisierte Soda, 3000 kg grüne Seife, 100 kg weiße Seife soll am Dienstag, 10. Febr. 1903, vermittags 10 Uhr im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung, woselbst die Bedingungen zur Einsicht ausliegen und die Angebote vor dem Termin abgegeben werden müssen, öffentlich vergeben werden. 467 Garnisen=Verwaltung Sennelager. Ein gut erhaltener 7402a Kutschwagen ) s t e h t b i l l i g z u v e r Schrader in Hoxter. kaufen Wilb. Am Mittwoch, den 4. Febr. wird der Nachlass des verstorbenen Lehrers a. D. Ebbers zu Wewer zum Verkaufe ausgesetzt. Anfang 11 Uhr morgens. 498 Der Testamentsvollstrecker. Montag. 2 leichte 6 Jahre alt, und 505a 1 schwerer Belgier, 4 Jahre alt, werden, weil Nachwuchs vorhanden, billig abgegeben. Gräfl. von Landsbergsche Gutsverwaltung, Pröbsting bei Borken i. W. 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Familie. — Gaukirche: 6, 7 und 9½ Uhr heil. Messen. 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Andacht zur hl. Familie mit Predigt u. Segen.— Univers.=(Mark)Kirche: 5½, 6, 6½ u. 7 Uhr beil. Messen. 8 Uhr Gymnasialmesse mit Predigt. 9½ Uhr PfarrHochamt. Nachm. 4 Uhr Predigt und Segen.— Herz JesuKirche: 8 Uhr heil. Messe, 9 Uhr heil. Messe mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr. Andacht.— Bußdorfkirche: 6 Uhr erste heil. Messe, 6½ Uhr zweite hl. Messe mit Homilie und gemeinsch. Kommunion der 3 Jahrgänge. 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Andacht zu Ehren der heil. Familie mit Segen.— Franziskaner= kirche: 5 bis 7 u. 8¼ Uhr hl. Messen, 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr heil. Messe mit Predigt. Nachm. 3½ Uhr Vesper, Litanei u. Segen. St. Michaelskirche: 8¼ Uhr hl. Messe. Nachm 2 Uhr Predigt. Andacht und Segen.— Hospital= kirche: 6½ Uhr hl. Messe. 8 Uhr Hochamt. Nachm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Kapuzinerkirche: 10 Uhr bl. Messe mit Predigt. SINGERCo. Nähmaschinen Akt.=Ges. Paderborn, Westernstr. 35. 0740a Katholische Militarpfarre Gottesdienstordnung für den Monat Februar 1903. Sonntag, 1. Februar. Neubaus 7% Hochamt mit Predigt. Montag, 2 Februar(Mariä Lichtmeß) Paderborn 10¼ Hochamt mit Predigt. Sonntag. 8. Fedr. Padervorn 10¼ Uhr Hochamt mit Predigt. Sonntag, 15. Februar Neuhaus 7½ Uhr Hochamt mit Predigt. Sonntag, 22. Februar Paderborn 10¼ Uhr Hochamt mit Predigt. Musikverein zu Paderborn. Freitag, den 6. Februar 1903, abends 8 Uhr im Saale des Preußischen Hofes III. Vereins-Konzert unter Leitung des Königl. Musikdirektors Herrn Max Puchat und unter freundlicher Mitwirkung von Frl. Marie Heuse(Sopran), Herrn F. Rohrbach(Baß). Fräulein Aenne Lieb aus Dortmund (Harfe), sowie von dem Männergesangverein„Paderborner Särgerbund“ und von Mitgliedern des Musikvereinschores. Programm: 1. Euphorion, symphonische Dichtung für Orchesier nach Götbes Faust II 3, von Max Puchat(komponiert 1884) 2. Legende für Harse von Zabel. 3. Konzert a-moll für Klavier und Orchester von E. Grieg. Allegro molto moderato— Adagio. Allegro marcato.(Klavier: Herr Puchat.) 4.„Die Hunnenschlacht“ für Soli, Männerchor und Orchester von Heinrich Zöllner. Orchester: Die Kapelle des 7. lothringischen Insanterie=Regiments Nr. 158. Eintrittskarten zur einheimische Nichtmitglieder 3 Mark, für Fremde 2 Mark.— Texte à 15 Pig in der Junfermannschen Buchhandlung und an der Abendkasse. Oeffentliche Generalprobe, in der sämtliche Solisten mitwirken, Donnerstag, den 5. Februar. abends 7½ Uhr. Eintrittskarten a 1 Mark, für Mitglieder, Schüler und Schülerinnen à 50 Pig. an der Kasse. 0759a VET Photographische Aprarate nur erstklassige Systeme sowie alls Zubehärtelle zu mässigen Preisen gogen geringe Monateraten (von 2 Mk. an.) Phonegraphen nur erstklaseige, vorztiglich funktionierendo Apparate von 20 Mk. aufwärts. Bespielte und unbespielte Walzen Ia. Quolität. Lieferung gegen Monatsraten von 2 Mk. an. 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Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr abends Bei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage wird der tür Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. M 30. Paderborn, Samstag, den 31. Januar 1903. 55. Jahrgang. Drittes Blatt. Politische Tagesübersicht. Paderborn, 31. Januar 1903. +t Die Nachricht, daß die Reichstagswahlen Ende Mai stattfinden werden, ist zwar noch nicht offiziell beglaubigt, hat aber viele innere Wahrscheinlichkeit für sich, der Termin würde in diesem Falle auch wohl nur etwa 3 Wochen früher fallen, als im Jahre 1898. Von verschiedenen Seiten wird empfohlen, die Wahlen bis zum Herbste hinauszuschieben, indessen darf man wohl erwarten, daß die Reichsregierung es nicht verantworten will, der Möglichkeit ausgesetzt zu sein, daß der Reichstag plötzlich verfassungsmäßig berufen werden müßte, aber ein solcher nicht vorhanden wäre, da das Mandat des jetzigen Mitte Juni dieses Jahres abläuft. Deshalb muß an die Wahlkomitees der Zentrumspartei in den einzelnen Wahlkreisen die dringende Mahnung ergehen, jetzt sofort und ungesäumt in rege Tätigkeit zu treten, namentlich auf dem Lande ist es jetzt die beste Zeit, da die Frühjahrsarbeiten noch einige Wochen ruhen und für die Wahlvorbereitungen jetzt die beste Gelegenheit sich bietet. Im Wahlkreise Paderborn=Büren hat das Zentrum es verhältnismäßig leicht, da die Personenfrage nicht zweifelhaft, vielmehr die Wiederaufstellung unseres bisherigen pflichteifrigen Abgeordneten etwas Selbstverständliches ist, es kommt aber darauf an, ihm durch eine recht große Wahlbeteiligung das ehrende Zeugnis für seine Tätigkeit auszustellen, auf das er mit Recht Anspruch erheben kann. Schwierig liegen die Verhältnisse in BielefeldWiedenbrück. Dort bedarf es der Anstrengung aller Zentrumswähler bis auf den letzten Mann, um den langjährigen bestens bewährten Abgeordneten Humann wieder in die engere Wahl und damit zum Siege zu bringen, deshalb ersuchen wir unsere Gefinnungsgenossen, ihre volle Kraft zu entfalten und alles zu tun, was geschehen kann. WarburgHöxter und Livvstadt=Brilon sind in ähnlicher Lage, wie Paderborn=Büren, in Olpe=Meschede=Arnsberg liegen die Verhältnisse eigenartig, es muß dem Wahlkreise überlassen werden, wie er zu handeln gedenkt. Im Regierungsbezirke Münster, welcher vier Zentrumsabgeordnete entsendet, erscheint kein Mandat gefährdet, aber nach Andeutungen der dortigen Zentrumsblätter täte etwas regere Agitation recht not. Einschläferung ist der schlimmste Feind auch des an sich sichersten Wahlkreises. Ob die Konservativen Minden=Lübbecke, die Nationalliberalen Herford=Halle, Bochum, Dortmund und Hamm, die Christlichsozialen Siegen, die Freisinnigen Iserlohn is Soussam und Hagen behalten werden, ist noch ganz unsicher, unter Umständen könnten Hamm, Dortmund und Bochum vom Zentrum gewonnen werden, jedenfalls müssen die Vorbereitungen, soweit es noch nicht geschehen, dort mit aller Energie einsetzen. In einem Artikel über die Parität im katbolischen Münster sagt die Germ. zum Schlusse:„Wenn man nun bedenkt, daß es neben Breslau in der ganzen Monarchie keine Provinzialhauptstadt gibt, die so viele Behörden zählt, als gerade Münster, so kann man es begreisen, daß sich hier immer mehr die Ansicht festsetzt, Münster solle durch das staatliche Beamtenbeer allmählich immer mehr protestantisiert werden. Für die protestantische Propaganda soll auch der beim Oberpräsidenten bestehende Fonds, über welchen keine Rechnung abgelegt zu werden braucht, in nicht geringem Maße in Anspruch genommen werden.— Es wäre sehr zu wünschen, daß diese allgemeinen Andeutungen näher spezialisiert würden, damit man sehen könne, wie es sich mit dieser Sache verhält, ob ihnen etwas zu grunde liegt und was. &* Die Krieaserklärung, welche Minister v. Podbielski am Donnerstag im Abgeordnetenbause dem Bunde der Landwirte widmete(vgl. den Bericht in heutiger Nr.), wird in der Presse dahin ausgelegt, daß die Unterstützung, welche bei den Wahlen von 1898 vielfach bündlerische Kandidaten von Regierungsbehörden gefunden haben, in Preußen fortan ausbleiben wird. Namentlich würde das für den Osten von Bedeutung sein, wo die Konservativen in manchen Wahlkreisen an den Sieg eines Kandidaten nicht denken können, der sich nicht dem Bunde der Landwirte dienstbar gemacht bat. Der Prager Stadtrat remonstrierte gegen das deutsche Fleischschaugesetz, welches die Einfuhr von böhmischen Schinken und Fleisch nach Deutschland unmöglich mache. Der Stadtrat beschloß, den tschechischen Reichsratsklub aufzufordern, Schritte zum Schutze der Einfuhr böhmischer Fleischwaren einzuleiten: nötigenfalls möge die Einfuhr gehackter Fleischwaren und westfälischer Schinten aus Deutschland verboten werden. Bayern. Die beiden Volksversammiungen, welche dem Delegiertentage des bayerischen Zentrums in München am Mittwoch Abend folgten, waren außerordentlich stark besucht, besonders beachtet wurde die Rede Schädlers, in welcher er die speziell bayerischen Verhältnisse und das Verhältnis Bayerns zum Reiche behandelte. Posen. 29. Jan. Erzbischof v. Stablewski erließ einen Hirtenbrief gegen das zunehmende Hazardspiel der Polen. Vermischtes. * Lager von natürlicher Seife finden sich im nordwestlichen Kanada in der Umgebung des Ortes Asboroft und sind, wie die Berg= und Hüttenmännische Zeitung erfährt, neuerdings auch in Ausbeute genommen worden. Wie ein großer Teil von Kanada zeichnet sich auch dies Gebiet durch Seenreichtum aus, und unter diesen Gewässern befinden sich einige, die einen reichen Gehalt an Soda ausweisen. Eine nähere Untersuchung stellte fest, daß die Ufer und der Boden der Seen von salzigen Ablagerungen bedeckt waren, die aus einer Mischung von Borax und Seife bestanden und demnach eine Art natürlicher Seife bildeten. Es wurde eine chemische Prüfung angeordnet, die zu dem Ergebnis führte, daß die Mischung bis zu 20 v. H. Borax enthielt. Die so von der Natur dargebotene Seife zeigt ganz dieselben Eigenschaften wie die mehr und mehr in den Handel gebrachten Waschpulver. Sie beseitigt Staubflecken und löst Fett rascher auf als eine gewöhnliche Seife. Nunmehr hat sich eine Anzahl Kapitalisten zur Ausbeutung dieses sonderbarer. Naturschatzes zusammengetan, und schon sind etwa 275000 Kilogramm aus den Seen herausgezogen. Auch die Art der Gewinnung ist bemerkenswert. Sie ist der Eisgewinnung nachgeahmt, indem die Seise in große würfelförmige Blöcke von etwa 100 Kilogramm zersägt wird. Das Geschäft wird wohl ziemlich lohnend ausfallen, da nach den bisherigen Berechnungen ein einziger jener Seen etwa 20000 Tonnen natürliche Seife in seinem Schoße birgt, so daß auf eine ganze Reihe von Jahren hinaus der Vorrat genügen würde, selbst wenn der Verkauf lebhaft ist. * Schafzucht in der Lüneburger Heide. In der letzten Sitzung der Landwirtschaftskammer der Provinz Haunover wurde u. a. ausgeführt, daß von der Schafzucht im Hannoverlande bald überhaupt nicht mehr werde gesprochen werden können. Wenn dem auch entgegengehalten wurde, daß in Südhannover die Schafzucht so bald nicht eingehen werde, so hat der Berichterstatter jener Sitzung doch, soweit Nordbannover in Frage kommt, recht. Mannigfacher Art sind die Gründe, welche den Bauer der nordhannoverschen Ebene und spziell der Heide zwingen, die Schafhaltung aufzugeben. Zunächst kommt der Lohn des Schäfers in Betracht. Nur wenn die Schäferei im großen betrieben wird, sind die Kosten fur einen Schäfer noch zu erschwingen. Sodann der vermehrte Waldbestand. Die mit Wald bestandene Fläche Landes macht sich besser bezahlt, als jede andere, auf der Heidschnucken nagen, deren Wolle zur Zeit, der überseeischen Konkurrenz wegen, vielfach unverkäuflich ist. In früheren Zeiten wurde das„Hürden“ der Schafe bis zur Grausamkeit gegen die Hirten und die Tiere getrieben, indem sie bei dem schlimmsten Wetter vom Frühjahre an bis in den Winter hinein in den Hürden und in der Schäferkarre bleiben mußten. Im Verdenschen und Hoyaischen war allerdings die Ansicht verbreitet, daß die Schafe den nächtlichen Tau, den Nachtregen und den Sternenhimmel(!) nicht vertragen könnten, darum bürdete man dort sehr wenig.(Die klugen Schäfer!) In den letzten 50 Jahren ist es mit der Schafzucht der Heide immer mehr vergab gegangen. 1853 hatten allein die Aemter Bergen und Soltau je 3600 Schafe auf der Quadratmeile, heute nur etwa den zehnten Teil davon. * Zumutung.... Ich rate Ihnen, die Füße jeden Abend mit Branntwein zu waschen!— Das darf ich nicht, Herr Doktor!— Wieso?— Ich bin Mitglied des Vereins gegen Mißbrauch geistiger Getränke! Wetter=Aussicht auf Grund der Berichte der Deutschen Seewarte in Hamburg.(Nachdruck verboten.) 1. Februar. Teils klar, meist trocken, winterlich, gelinde, windig. Bei Einkauf von Knöterich=Tee und=Bonbons achte man auf den Russen. Siebe heutige Annonce. N. Unpolitische Zeitläufe. (Nachdruck untersagt.) Berlin, 29. Jauuar. Sind die Menschen zu Sklaven der Maschine herabgefunken? Ueber diese Frage sprach zu Kaisers Geburtstag der Rektor der technischen Hochschule zu Berlin. Als Professor hatte er seinem Thema natürlich eine gelehrtere Fassung gegeben; er stellte die Frage so: Ist die Unfreiheit der Kultur eine Folge der JIugenieurkunst? Das häßliche Fremdwort„Ingenieur“ ist leider en Kindesstatt angenommen worden. Unter Ingenieurkunst versteht der Profeisor die gesamte Ausnutzung der Naturkräfte zur Arbeitsleiftung, also das ganze Maschinenwesen und was dazu gchürt, befonders die moderne Industrie. der Tat ist die Welt im 19. Jahrbundert unter die Herrschoft der Maschine gekommen, und eine gewaltige Zahl von Mauschen ist dabei auch zu Maschinen geworden. Ein Hirt in einem wilden Lande, so sagt ein englischer Weltbetachter, führt ein würdigeres und glücklicheres Tasein, als ein schmeizerischer Fabrikarbeiter, der von seinem zehnten Jahre ab bis an sein Grab täglich 14 Stunden lang ein bestimmtes Rädchen für das Ubrwerk immer von neuem berstellt. Daran ist etwas Wahres. Leider ist es erst recht wahr, daß die urngen Leute sich von der menschenwürdigeren Tätigkeit in der Landwirschaft abwenden und hausenweise zu der geisttötenden uud gefundheitsschädlichen Fabrikarbeit sich drängen. Bei dem werblichen Geschlecht ist es ebenso. Die Haisarbeit, die das Tienstmädchen in einer bürgerlichen Familie zu leisten hat, ist duch gewiß viel schöner, als die mechanische Tätigkeit zur Bedienuug eines Webestuhles ober einer Spule. Und doch laufen die Mädchen in die Fabriken. In Afrika werden noch Sklavenjagden veranstaltet. Die Maschinen brauchen nicht auf die Jagd nach Menschenfleisch zu gehen; ihnen strömen die Sklaven von selbst zu. Eine Unmasse moderner Menschen betrachtet es als eine Befreiung und Erhebung, in den Sklavendsenst der Maschine treten und auf dem Altave dieses neumodischen Götzen sich langsam aufopfern zu dünfen. .. Um das zu verstehen, muß man freilich bis zu dem Hintergetanken dfeser Fabrikschwärmer vordringen. Sie meinen, wenn fir zehn bis 14 Stunden täglich im Dienste der Maschine arbeiirten, so bliebe ihnen der Rest der Zeit zur freien Verfügung. zum Genuß aller der Vergnügungen, die sich in den industriellen Orten bieten. Sie hoffen als Sklaven erst recht frei zu werden, unnd zeraten so in ihren Arbeitspausen in eine falsche„Freige il, die an Leib und Seele noch mehr aufreibt, als die Anheit seibst Der gekehrte Professor faßt die Frage etwas zu enge, wenn er nun die unmittelbaren Wirkungen des Maschinenwesens, die veränderte Arbeitsweise in Betracht zieht. Nein, die Umgestaltung der ganzen Lebensweise ist die Hauptsache. (Die gauze menschliche Gesellschaftsordnung hat sich umgestaltet. Früher war jedermann eingegliedert in den kleineren und gößeren Verbänden, zu denen er von Natur und Rechtswegen gehörte. Jetzt ist er ein Einzelmensch, der dasteht wie ein Baum mitten im Felde, losgelöst aus dem traulichen Waldverbande, haltlos, preigegeben den Stürmen und dem SonnenWie stark war einst die Familie! Jetzt kehrt der genußscktige Bursche und das eigensinnige Mädchen den Eltern einfach Rücken, wenn sie so weit aufgeschossen sind, daß sie bei der Bedienung irgend einer Maschine ihr tägliches Brot verdienen Unnen. Früher wurden Lehrling, Geselle und Meister in der strengen Zunftordnung zu gedeiblicher Entwicklung und heilsamer Zucht angehalten; jetzt haben wir Gewerbefreiheit, bei der jeder nach Belieben sich und andere ruinieren kann. Wer ist denn jetzt noch verwachsen mit der Gemeinde? Freizügigkeit heißt die Parole, das Heimatgefühl schwindet. Die„ganze Welt" steht dem modernen Menschen offen, aber eine wirkliche Heimstätte hat er dabei doch nicht. Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, sagte der Dichter. Damals war die Maschinenwirtschaft mit ihren gewaltigen Wirkungen noch nicht im Schwunge. Sonst hätte er schwerlich so vertauensvoll hinzugefügt:„Und neues Leben blüt aus den Ruinen!" Das neue Leben, die neue Gliederung der zerriebenen Gesellschaft läßt leider noch auf sich warten. Nun sagte der Professor in seiner Festrede, die Maschine werde in ihrer weiteren Vervollkommnung schon wieder menschenwürdige Verhältnisse herbeiführen. Als die ersten Dampfmaschinen gebaut wurden, mußte ein Mensch daneben steben, der nichts anderes zu tun hatte, als nach dem Takt der Maschine die Dampfbähne immerfort auf= und zuzudrehen. Bald brachte man einige Rädchen und Stangen an, welche diese Hahnsteuerung mittels der eigenen Kraft der Maschine besorgten, so daß der menschliche Hahndreber entbehrlich wurde. Solche Vervollkommungen der Maschinen sind noch mehrfach erfolgt und werden gewiß noch erfolgen. Die mechanische Tätigkeit des Menschen bei der Ueberwachung und Bedienung der Maschinen schrumpft also zusammen; der Dienst der Maschinensklaven ist nicht mehr so grob, wie früher. Aber ob das eine Erlösung bedeutet, ist doch noch fraglich. Werden beim Maschinendienst die Muskeln erleichtert, so werden die Nerven um so stärker angespannt und um so schneller verschlissen. Je vollkommner die Maschinen sind, desto größer ist die Kapitalsanlage, desto schwieriger die Rentabilität, desto mehr muß also die Maschine leisten. Der Betrieb wird intensiver, wie man sagt, und jeder intensive Betrieb, in der Industrie wie in der Landwirtschaft, bedingt eine stärkere Anspannung der menschlichen Leit= und Hilfskräfte. Fort und fort betätigt sich da das alte Gesetz, daß die Maschinenarbeit die Menschenarbeit nicht erleichtert, sondern nur verändert. Als die Maschine aufkam, dachte man, sie nähme dem Menschen die Arbeitslast ab, unter der er bisher geseufzt, und wäre den Heinzelmännchen gleich, von denen es im Liede heißt Denn war man faul, man legte sich hin auf die Bank und pflegte sich; da kamen bei Nacht, eb' man's gedacht, die Männ lein und schwärmten und klopften und lärmten 2c. Und war der Schläser dann erwacht, so war die Arbeit schon gemacht. Nein, die Maschinen taten keine Arbeit für schlafenden Leute, sondern sie zwangen die Menschen, erst recht wach und arbeitsam zu bleiben. Die Arbeitsleistung steigerte sich im ganzen auf das Zehn=, Hundert= und Tausendfache, und wenn die Maschine auch den gröbsten Teil der Mehrleistung auf sich nahm, so fiel auf die Menschen doch noch mehr Arbeitslast, als früher. Es wurde viel mehr an Genuß= und Gebrauchsgegenständen erzeugt, als früher, und um die Massenerzeugnisse an den Mann zu bringen mußte sie billig sein. Da nun von dem Verkaufspreise erst die Rente für die Maschinen und sonstigen Anlagen, darnach der Gewinn des Unternehmers bestritten werden mußte, so blieb für den Arbeitslohn nicht viel übrig. Die Leute drängten sich massenhaft zum Maschinendienst in den Fabriken, deshalb brauchte der eigennützige Unternehmer ihnen nicht viel zu bieten, weder an Lohn noch an sonstigen Vorteilen. In diesen traurigen Anfangsverhältnissen hat nicht die steigende Ingenieurkunst Wandel geschafft, sondern vielmehr die Sozialreform. Die Arbeiter, die zunächst eine zerriebene, haltlose Masse darstellten, fingen in neuem Standesbewußsein an sich zu organisieren. Bei einem Teil der Unternehmer erwachte auch das menschliche und christliche Gefühl für soziale Pflichten. Große Parteien forderten der Schutz der Schwachen; vor allem stellte das Zentrum schon im Jahre 1877 in dem Autrag alen die Grundzüge der Sozialreform auf. Dann fing in den achtziger Jahren die staatliche Gesetzgebung zum Schutze und zur Wohlfahrt der Arbeiter an. So kam dann allmäblich eine Milderung der neuzeitlichen Uebel in Gang. Schutz der Kinder und Frauen, Sonntagsruhe, Fürsorge für Verunglückte, Kranke und Invalide, Schutzvorrichtungen, Arbeitspausen, Verkürzung der übermäßigen Arbeitszeit— das ist teils mühsam errungen, teils noch ein Gegenstand des Ringens. Zwischen die gesetzgeberischen Reformen schoben sich Lohnkämpfe, die einen angemessenen Anteil der Arbeit an dem Gesamtertrage zu sichern suchten, und als Grundlage für die Vervollkommnung der einheinischen Arbeitsverhältnisse mußte das Schutzollsostem ausgebaut werden. Politisch wollen wir an dieser Stelle nicht werden; aber diese Dinge müssen wir hervotheben, um zu zeigen, daß die Vervollkommnung der Maschinen doch für sich allein den Kohl nicht so fett machen kann, wie der Professor in seinem Vortrage uns glauben machen wollte. Die Ingenieurkunst schafft neue Verhältnisse, aber noch keine guten Verhältnisse. Wirkliche Kulturfortschritte, die dem Wohle der Menschheit dienen, schafft nur das praktische Christentum, das sich in den staatlichen und gesellschaftlichen Sozialreformen betätigt. Und damit kemmen wir auf den Kern der Frage, warm jetzt in der Welt so viel Unrast und Unzufriedenheit, so viel „Unfreiheit der Kultur" herrscht. Wenn man von dem schwächsten Punkte der modernen Verhältnisse, dem Wohnungselend absieht, so ist die Lebenshaltung der Menschen im allgemeinen bedeutend gestiegen. Auch die Schulbildung ist bedeutend grstiegen. In der„guten alten Zeit“ hat die Masse der Menscheu doch meist recht kümmerlich dahin gelebt. Und doch hatten sie damals mehr Zufriedenheit im Leben und Seligkeit im Tode. Dieses Rätsel löst sich einfach durch die verhängnisvolle Erscheinung, daß mit der alten sozialen Ordnung auch vielfach der alte Glaube, die alte Gottseligkeit in die Brüche gegangen ist. Die Volksmassen haben sich in harter Arbeit ein Stückchen vorn Erdenreich erobert, aber das Himmelreich haben sie in der Mehrzahl verloren, sowohl das Himmelreich des Jenseits, als das Himmelreich eines frommen ruhigen Gewissens. Darin liegt das Verhängnis der gegenwärtigen Uebergangszeit: Die reelle Wissenschaft hat uns die Maschine beschert. und die falsche Wissenschaft hat uns zu gleicher Zeit den Unglauben bescheert. Eine zweifache Umwälzung des äußeren und des inneren Lebens, und mit dieser doppelten Revolution solle die Menschheit mit einem Male fertig werden Nein, die Vervollkommnung der klappernden Maschine macht es nicht. Die innerliche Maschine, das Gemüt und Gewissen der Menschen, muß repariert und vervollkommnet werden. Was Gutes geschehen ist in den letzten Jahrzehnten, ist dem Christentum zu verdanken, wie wir gesehen haben. Das Christentum allein kann uns auch nur weiter verhelfen zu einer freien, wahren, echten und beglückenden Kultur. Mögen die Professoren forschen und die Ingenieure erfinden und bauen; wir„gewöhnlichen“ Staatsbürger und Familien= väter arbeiten in unserer Weise an der Kultur mit, einfach und doch wirkungsvoll. Als Staatsbürger benugen wir treu unser Wahlrecht, um in Gemeinde, Staat und Reich die rechten Leute an die rechte Stelle zu bringen, damit sie christliche Weisheit im öffentlichen Leben betätigen. Und debeim treiben wir treu praktisches Christentum in der Familie. besonders bei der Erziehung des Nachwuchses. Das ist der richtige Kultur=kampf! Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Mühlenbesitzers Wilhelm Peters aus Salzkotten wird heute am 29. Janner 1903 vormittags 9½ Uhr das Konkursverjahren eröffnet. Der Auktions=Kommissar Schre= wentigges zu Salzkotten wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 11. März 1903 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses u. eintretendenfalls über die in§ 182 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 26. Februar 1903 vormittags 9 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Mittwoch, 18. März 1903, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin auberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu vergbfolgen oder zu leisten, auch die VVerpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 11. März 1903 Anzeige zu machen. A37 Königliches Amtsgericht in Salzkotten. Bekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist bei der Genossenschaft„Möbel magazin vereinigter Meister, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haitpflicht" zu Paderborn (Nr. 1 des Registers) am 20. Jan. 1903 eingetragen: Der Tischlermeister Paul Sudbröker ist aus dem Vorstande ausgeschieden und an seiner Stelle der Malermeister Franz Lechtken hier in den Vorstand gewählt. Paderborn, den 26. Jan. 1903. Amtsgericht. Immobilien= Verkauf. Am Montag, 9. Febr. er., vormitt. 10 Uhr anfangend, werde ich die der Frau Wwe. A. Fehmer gehör, zu Darup beleg. Besitzungen und zwar: 1. das sub 32 Katastri an der Hauptstraße gegenüber der Kirche beleg. 2stöck. massive Wohnund Geschäftshaus mit großem Garten, worin seit langen Jahren Kolonial= Manufaktur= und Porzellanwarengeschäft, Bäckerei und Ackerwirtschaft mit sehr gutem Erfolge betrieben, event. mit kompl. Laden=Einrichtung nebst Schuppen und massiv. Backhaus mit 2 aus Königsw. Steinen aufgeführten Backösen, „ auf Wunsch auch mit vorhand. Backgeräten. 2. das ebenfalls an der Hauptstraße zub 35 Kat. beleg., in gut. baul. Zustande befindl., aus Eichensachwerk aufgeführte Wohnbaus, 3. das an der Landstraße sub 25 Kat. beleg, aus Eichenfachwerk bestchende Wohn= und Nebenhaus, 4. die Ackerparzellen Flur 16 Nr. 98.121/108 auf dem Berge, groß 66 ar 10 qm und Flur 14 Nr. 167 Königsdahl, groß 2 ha 08,23 mit oder ohne bestellte Winterfrucht wegen beabsicht. Verzuges derselben im Hause der pp. Fehmer im Ganzen oder geteilt meistbietend zum Verkaufe aussetzen und wird der Zuschlag bei annehmbarem Gebote sofort im Termine erteilt. Wegen allerbester Lage im Orte und der sehr guten Umgebung mit wohlsituierter Landbevölkerung eignet sich das sun 1 aufgeführte Gebäude für jedes Geschäft, besonders auch für Manusaktur, da in dem Hause seither das einzige dieser Art am Platze betrieben wurde. 373a W. 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Februar, morgens 10 Uhr läßt Herr Gutsbesitzer Werminghausen zu Laugenstraße in seinem Holze, in der Nähe seines Hofes: 7398 250 rm gemischtes Stammholz, 20 Stück Eichenabschnitte,I zu Wagnerholz geeignet, 18 rm Eichen=Klafter, zu Riegelpfosten und 2 Packen ¾4" trockene Eichen= Bretter und Eschen=Bohlen, öffentlich meistbietend verkaufen, wozu einladet Oestereiden, 28. Januar 1903 Rose, Aukt.=Komm. Hol; VerkausBekanntmachung. Am Freitag, den 6. Februar dfs. Irs., von vorm. 10 Uhr ab, sollen in dem Forste Breitekamp, Schlag 18 und 13a, nachstehende Hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: 325 rm Buchen=Scheit und Knüppelholz, 28 fm Eichen=Kamppfähle, 468 rm Buchen=Reiser. Versammlungsort: Breitekamp (Ziegenbüsche). Dringenberg. 28. Jan. 1903. Der Stadt=Vorsteher (gez.) Wibberich, Amtmann. Holz-Verkauf. Donnerstag, 5. Februar d. I., nachmittags 2 Uhr sollen im Warbneger Distrikt Seilbusch Ex31 166 rm Buchen=Scheitholz, 71 rm Buchen=Scheit und Knüppelholz, 112 rm Buchen= Knüppelholz, 25 rm Eichen=Knüppelholz, 816 rm Buchen=Reiserholz, öffentlich verkauft werden. Bei schlechtem Wetter findet der Verkauf beim Gastwirt Wegener zu Westheim statt. Warburg, 23. Januar 1903. Der Bürgermeister. v. Schildt. Herr Schmiedemeister Fritz Mavvich hier läßt seine Wohnhaus mit gut eingerichtet. Schmiede und Hofraum aus'm Steinergraben, Garten auf'm Kreuzkamp(hinter der evangelischen Kirche) von ca. 4 Gewinngärten und Acker auf'm Hönningen, Flur 19 Plan Nr. 508, 1 ha 73 a 26 m. 78500 am Dienstag, den 3. Februar, morgens 11 Uhr in meiner Schreibstube zum Verkaufe und event. zur Verpachtung ausbieten. Werl, den 26. Januar 1903. Preker. (Hauptsitz Bielefeld.) Aktienkapital 10000000 Mk. Reservefonds 1500000 Mk. 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Sofort ein tüchtiges 4643 kath. Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht. Linden, Waune i. W. Junges aus anständiger Familie firdet Gelegenheit, Küche und Haushalt zu erlernen ohne gegenseit. Vergütung. Angebote unt. Nr. 472 an die Geschätsstelle d. Bl. Per Mitte April ein 460 junges gesucht für Küche und Hausarbeit bei Familienauschluß. Pensionspreis nach Uedereinkunft. Votel Wolff. Oelde i. W. Suche per sofort oder 1. Rpul auf ein Gut(80 Mergen) im Kreise Beckum eine tüchtige Haushälterin bei einem alleinstehenden Herrn, Anfaug 30er.— Heirat nicht ausgeschlossen. Angedotc unter Nr. 330 an die Geschästsstelle d. Bl. 6 Suche für meine Schwester, kath., welche 3 Jahre in meineen Kolonialw.=Geschäfte lernte und alle nötigen Kenntnisse erworben hat, Stelle als Oerkäuferin in besserem Kolonialir.=Geschäfte. Augebote unter Nr. 444 an die Geschäitsstelle d. Bl 6 Zum 1. April erfahrenes ädchen für Küche und Hausarbeit gesucht. Nur solche mit guten Zeugnissen mögen sich melden persönlich oder schriftlich. 0697a Frau Dr. Heim, Inselbar, Paderborn. urz GalanteriewarenGeschäft i einer kleinen Landstadt wird eine grwandte Verkäuferin zum baldigen Eintritt gelucht.— Dieselbe muß auch in der Tapisscrie= branche erfahren, nicht unter 24 Jahre alt sein und gute Zeugnißse besitzen. Stellung event bauernd. Anfragen mit Angabe der bisherigen Stellungen unter Nr. 7339 an die Geschättsstelle d. Bl. Verantwortlich für den allzemeinen Ten Chefredactrur Hermann Adels in Paderdern, für den A##hefl Anzeigenbeil: Kri# ... in Paderdern. Rotzv#onddruck und Verlag von Ferdi## no SHönfagd in Paderdern.