Nr. 338. Erstes Badervorn, Mittwoch, den 12. Dermber 1894. Blatt. 46. Jahrg. täglich. Preis einschl. der Beilagen vierteljährlich 1.4504: Dett zwei Wochendetlagen Auslieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Zahlung derselben 2. und 3. Monat des Quartals 1 u; 3. Monat 50 3. Sonntags=Planderer und Sonntags=Feier. vorder oder gegen Postnachnahme. Ertbeilung von Auskunft Anzeigen 15 4 pro 1 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Besondere Abtheilung der Sonntagsnummer: oder Besorgung eingegangener Briese wird besonders berechne Reklamen in Textspaltenbreite 50 4.„Praktischer Rathgeber für die Laudwirthschaft". Beilagengebühr nach Uebereinkunft. * Reichstag und Staatsanwalt. Die Socialdemokraten im Reichstage haben mit ihrer pöbelhaften Demonstration den Anhängern einer Beschränkung der öffentlichen und verfassungsmäßigen Volksrechte einen nicht geringen Gefallen gethan. Wenn auch der„Vorwärts" behauptet, die Kundgebung sei nicht vorbedacht, sondern nur zufällig gewesen, so ist dem entgegenzuhalten, daß Singer sich vorher ganz genau beim Reichstags=Präsidenten erkundigt hat, ob und wann das Hoch ausgebracht werden sollte, also die Handlungsweise ohne Zweifel als eine geplante und überlegte gelten muß. Das Sitzenbleiben beim Hochruf auf den Landesfürsten, wie sehr es selbstverständlich verurtheilt werden muß, ist indessen nichts Unerhörtes mehr, indem sowohl nach Erlaß des Socialistengesetzes im Reichstage Liebknecht bei diesem Anlaß sitzen blieb und im preußischen Abgeordnetenhause in den sechsziger Jahren die Fortschrittler dieselbe Praxis consequent verfolgten, ohne daß ein disciplinarisches Einschreiten für nothwendig oder angebracht gehalten wurde. Wenn man deshalb jetzt mit so grobem Geschütz vorgeht, so läßt sich das kaum anders erklären, als daß weitergehende Absichten dahinter stecken. Mit dem jetzigen Reichstage ist man in Regierungskreisen bekanntlich sehr wenig zufrieden, namentlich weil er in der Bewilligung neuer Steuern für Militärzwecke sehr langsam arbeitet, von dem Heeres=Etat Abstriche gemacht hat und schon wieder im Begriffe steht, dem Militarismus irgendwie Schranken zu setzen. Würde man den Reichstag unter der Begründung auflösen, daß er nicht Steuern und Lasten genug schaffen wolle, so wäre das eine höchst zweifelhafte Wahlparole; es würde den elementarsten Klugheitsregeln widerstreiten, wenn eine Regierung mit einer solchen den Wahlfeldzug eröffnen würde. Ganz anders sieht man aber in Regierungskreisen die Sache an, wenn man unter der Fahne des„Schutzes unserer monarchischen Institutionen“ in's Feld tücken kann, um auf diese Weise die langentbehrte, zu jeder Bewilligung von Steuern und Geldern, sowie jeder Beschränkung der Volksrechte bereite Cartellmehrheit zu erlangen. Darauf läuft das ganze Vorgehen in dem Antrage des Berliner Ersten Staatsanwalts an den Reichstags=Präsidenten nach unserer Ueberzeugung hinaus, und nur die Einsicht, daß auch auf diesem Wege keine Erfolge zu erzielen seien, wird von dessen fernerem Beschreiten abhalten können. Für heute, Dinstag, ist eine große Programmrede des Reichskanzlers angekündigt, über deren Inhalt, während wir dies schreiben, noch nichts bekannt ist, aber daß sie in Allem das ganze Programm der Regierung in der innern Politik aufdecken sollte, sst nicht anzunehmen, wie Fürst Hohenlohe überhaupt in der Politik als„großer Schweiger“ gilt. Wenn nicht die nächstliegenden Anzeichen trügen, gehen wir bewegten Tagen in der innern Politik entgegen. Die Umsturzvorlage wird von der Regierung gar nicht mehr als eilig behandelt, diese legt derselben anscheinend kein sonderliches Gewicht mehr bei, aber über den Antrag des Ersten Staatsanwaltes wird sich der Reichstag bald schlüssig machen müssen, und von der Stellungnahme desselben wird voraussichtlich, d. h. sofern die Regierung den Muth zum Appell an das Bolk findet, das Schicksal des Reichstages abhängen. Wie wird der Reichstag sich stellen? Das kann kaum fraglich sein. Nach§ 30 der Reichsverfassung ist der Reichstagsabgeordnete für seine Aeußerungen im Reichstage straflos. Ob das Sitzenbleiben als eine„Aeußerung" betrachtet werden kann oder muß, darüber hat der Reichstag selbst zu entscheiden, es scheint uns aber nicht zweifelhaft, daß die Frage bejahende Beantwortung finden wird. Mindestens wäre es sehr seltsam, wenn ein Reichstagsabgeordneter bestraft werden könnte, falls er bei einem Kaiserhoch sitzen bliebe, dagegen straflos bliebe, wenn er von der Tribüne aus die brutalsten und gemeinsten Majestätsbeleidigungen mit Worten begeht. Bisher hat noch jeder Reichstag jeden Antrag auf Verfolgung eines Mitgliedes wegen Majestätsbeleidigung abgelehnt, es ist nicht zu erwarten, daß er diesmal seine Vraxis ändern wird. Mit der Umsturzvorlage hat diese Sache nichts zu thun, denn auch nach unveränderter Annahme derselben würde solchem widerwärtigen Betragen socialistischer Demonstranten kein Riegel vorgeschoben werden. Es ist deshalb auch nicht ersichtlich, worin die Ansicht einzelner Preßorgane begründet sei, die Regierung wolle mit diesem Antrag an den Reichstag die Durchbringung der Umsturzvorlage sichern. Unseres Erachtens liegt nur die Absicht der Schaffung einer„Volksstimmung" vor, ähnlich, wie wir sie 1887 erlebten, um dann mitten im Entrüstungstaumel neue Wahlen zum Zwecke einer Cartellmehrheit vornehmen zu lassen. Mit diesem Umstande wird der Reichstag rechnen müssen, aber beeinflussen kann er ihn nicht. Es wird seine Pflicht sein, darüber zu berathen, ob ein weiterer Schutz gegen Angriffe auf unsere monarchischen Einrichtungen nothwendig ist und welcher, aber die Polizei im eigenen Hause kann der Reichstag schließlich noch selbst übernehmen und bedarf dazu der liebenswürdigen Beihülfe des Staatsanwaltes nicht. Zudem gibt es gewisse„Ruppigkeiten“, welche man am empfindlichsten und nobelsten durch Verachtung straft, und dazu gehört auch dieser socialdemokratische Geniestreich. Wir würden es im Interesse unseres gesunden Volkslebens bedauern, wenn derselbe als Hebel benutzt werden sollte, um verfassungsmäßige Rechte zu beseitigen, discretionäre Gewalten einzuführen und die Volkslasten zu steigern. Nachrichten. □ Berlin, 11. Dec. Also esgeht doch! In der „Nat.=lib. Corresp.“ lesen wir jetzt:„Von einer ansehnlichen Zahl nationallibe aler Abgeordneten ist im Reichstage ein Antrag auf Kündigung des Meistbegünstigungs=Vertrages mit Argentinien(ursprünglich vom Jahr 1857) eingegangen. Die Antragsteller ließen sich von der Erwägung leiten, daß nicht weniger als 50 pCt. der argentinischen Weizenproouction auf den deutschen Markt geworsen wird, und zwar gerade zu einer Zeit, wo auch unser Weizen reif ist. Trotz dieses Vortheils, den Argentinien ohne jede Gegenleistung erhalten hat, sind die industriellen Einfuhrzölle dorthin wiederholt und zuletzt noch in diesem Jahre erheblich gesteigert worden. Bei etwaigen neuen Verhandlungen über einen Handelsvertrag könnte die deutsche Landwirthschaft bei Zucker, Sprit und Quebrachoholz, die deutsche Industrie durch Herabsetzung der argentinischen Zölle Vortheile erlangen.“ Früher hatten die Nationalliberalen den„Ultramontanen“ und„Agrariern“ gegenüber stets behauptet, es ließe sich an dem Vertrage mit Argentinien nicht rütteln, ein Quebrachozoll sei wegen der neueren Handelsverträge aber nicht möglich. Wenn jetzt sogar der Nationalliberalen ein Licht aufgeht, sollte die Regierung dock auch nicht zögern, die heimische Schälwaldindustrie zu schützen Uebrigens ist von antisemitischer Seite ein Antrag auf eine Quebrachozoll von 10 Mk. für 100 Kilo im Reichstage eingegangen. * Berlin, 11. Decbr.(Verschiedenes.) Die Ankunft des Kaisers in Hannover erfolgte gestern Nachmittag zur festgesetzten Zeit. Punkt 4 Uhr 20 Minuten fuhr der aus sechs Salonwagen bestehende Sonderzug in die an der Einfahrtsseite mit Guirlanden und Fahnen reich geschmückte Bahnhofshalle. Der Bahnsteig wor abgesperrt. Unter Vorausfahrt des Polizeipräsidenten begab sich der Kaiser durch die mit Flaggen geschmückten Straßen direct nach dem Schlon, von der in den Straßen dichtes Spalier bildenden Volksmenge jubelnd begrüßt. Unmittelbar nach der Ankunft im Schlosse rückte eine Fahnencompagnie mit den Fahnen der Infanterie=Regimenter, sowie eine Escadron mit der Regimentsstandarte in den Schloßhof, um die Feldzeichen ins Schloß zu bringen. Daran schloß sich die Anfahrt der zum Diner geladenen Gäste. Das Diner wurde im goldenen Saale an langer, mit einem aus der Regierungszeit Friedrich Withelms III. stammenden kostbaren Porzellanaussatz und mit Blumen geschmückter Tafel eingenommen. Nach Beendigung der Tafel begab sich der Monarch ins Königliche Theater, wo er beim Erscheinen mit dreimaligen Hoch begrüßt wurde. Er nahm seinen Platz in der Mittelloge zwischen dem Oberpräsidenten v. Bennigsen und dem commandirenden General v. Seebeck. Vom Theater aus begab sich Se. Majestät nach der Wohnung des Commandeurs seines Ulanen=Regiments, Oberstlieutenant v. Pfuel, um dort den Thee einzunehmen. Heute finbet nach den gestern Abend bekannt gegebenen Dispositionen um 11 Uhr Parade auf dem Waterlooplatz statt. Den Schülern in Hannover hat der Kaiser für heute wieder frei gegeben. Auf seinen Befehl bleiden sämmtliche Anstalten, also auch die für Mädchen, heute geschlossen. An die Parade schließen sich die Jagden in Springe. — Der ehemalige Reichstags=Abgeordnete Papellier ist in München gestorben.— Bittschriften in ungeheurer Zahl sind anläßlich des bevorstehenden Weibnachtsfestes von Bewohnern Potsdams bei den Hofmarschallämtern des Kaisers und des Prinzen Friedrich Leovold eingegangen. Dieselben sind sämmtlich der Potsdamer Armendirection zur Begutachtung der Würdigung der Petenten überwiesen worden.— Die alten Möbeln aus dem Bundes rathszimmer des früheren Reichstagsgebäudes sind jetzt zur Ausstattung des Fractionszimmers der Socialdemokratie verwandt worden. Auf den Stühlen der Bundesräthe brüten jetzt, wie der„Vorwärts" hervorhebt, die socialdemokratischen Abgeordneten, und auf dem Sessel des Fürsten Bismarck wiegt sich der Vorsitzende der socialistischen Fractionssitzung.— Ueber die Angelegenheit v. Kotze wurde in einzelnen Blättern die Mittheitung verbreitet, daß die Unschuld des Angeklagten dadurch erwiesen sei, daß man nun den Schreiber der anonymen Briefe entdeckt habe. Diese Mittheilung ist unbegründet, wie sich schon aus der Thatsache ergibt, daß nach Abschluß der Voruntersuchung das förmliche Verfahren gegen Herrn v. Kotze eingeleitet ist. Das würde natürlich nicht geschehen sein, wenn sich seine Unschuld erwiesen hätte.— Der augemeine Arbeiterinnen=Bildungsverein München wurde wegen zweier Vorträge „Die Frauenfrage auf dem Züricher Congreß" und„Muß die Religion dem Volke erhalten werden", polizeilich aufgelöst. — Kaiser Wilhelm hat an Frau v. Lesseps folgende Beileidsdepesche geschickt:„Ich erhalte soeben telegraphisch die Nachricht von dem schmerzlichen Verlust, den Sie erlitten. Die ganze geistige und wissenschaftliche Welt weint mit Ihnen, Madame, am Grabe eines der größten Geister, eines Genies, welches die Welt umfaßte. Seien Sie versichert, Madame, daß in diesem Augenblick alle Meine Sympathien mit Ihnen und Ihrer Familie sind. Wilhelm.“ Madame Lesseps sandte folgendes Dankestelegramm:„In unserer Verzweiflung machen uns die Trostesworte Ew. Majestät noch stolzer auf den Namen, welchen uns unser geliebter Hingeschiedener hinterläßt. Unseren tiefsten Dank Ew. Majestät.“ Tikunagift. Krvuns 29 Criminal=Roman von Georg Höcker. „Einerlei,“ murmelte Victor,„es muß jetzt Klarheit werden. Eine Unterredung mit Fräulein Gernet nachzusuchen, wird mir jetzt wohl noch nicht gestattet sein?“ Der Untersuchungsrichter sann eine kurze Weile nach.„Ich will Ihnen nicht im Wege sein," bemerkte er,„falls Sie glauben, besser durch eine solche zum Ziele zu kommen. Ich fürchte nur, daß die junge Dame Ihnen Schwierigkeiten machen wird.“ Doch da glitt es auch schon wieder wehmuthsvoll entsagend über Victors bleiches Gesicht. „Nein, nein, es ist auch besser, wir sprechen uns nicht eher aus, bevor alles klar und licht geworden ist,“ murmelte er, während er sich mit der Linken über die schweißbedeckte Stirn strich.„Aber Sie müffen mir schon gestatten, zu handeln und wieder zu handeln, denn es muß sich in Kürze jetzt herausstellen, ob Elsa schuldig ist oder ob sie nur unglücklich, tief bejammernswerth unglücklich ist!— Sie haben meinem Denken und Fühlen plötzlich eine neue, andere Richtung gegeben, gestatten Sie mir, daß ich mich zurückziehe, mein Herz ist übervoll und...“ Er vollendete nicht. Der Untersuchungsrichter hatte sich erhoben und nickte ihm freundlich zu. „Sie haben mir in dankenswerthester Weise Auskunft gegeden. Fern sei es von mir, Sie noch zurückzuhalten," versetzte er dann. Als jedoch Victor in kaum zu sagender Erregung das Zimmer verlassen hatte, schüttelte Leonhart leicht hinter ihm den Kopf. „Ich glaube, der junge Mann geht neuen, schweren Enttäuschungen entgegen,“ sagte er halblaut zu sich selbst, dabei wieder vor seinem Schreibtische Platz nehmend.„Das Fräulein hat die Abenteurerin in der Erregung über den Haufen gestochen und suchte sich nun bis heute herauszulügen— soviel ist bereits klar erwiesen... und im übrigen wollen wir das scheinbar undurchdringliche Dunkel dieser interessanten Affaire, so mysteriös und verworren dieselbe auch erscheint, schon klären und offenbaren!“ Er rieb mit vielsagendem Schmunzeln angelegentlich die inneken Handflächen gegeneinander und vertiefte sich dann von neuem in das Studium der vor ihm ausgebreitet liegenden Acten. Zwölftes Kapitel. Hedwigs Geständniß. Als Victor das Zimmer des Untersuchungsrichters verlassen hatte, war es ihm geraume Zeit noch zu Muthe, als ob er sich m Traum befände; solch eine Erregung hatte die vorhergegangene Unterredung über ihn gebracht. Die letzten Wochen über hatte sich der junge Beamte derart in die Ueberzeugung von Elsas Schuld hineingelebt und derart völlig mit seinem eigenen Lebensglück abgeschlossen gehabt, daß er jetzt, wo der Zweifel an das festgegründete Gebäude des Argwohns mit eiserner Faust zu rütteln begann, irre an sich selbst zu werden drohte. Er achtete gar nicht auf die erstaunten Gesichler der in den weiten Corridoren des Justizpalastes Harrenden, an denen er mit einer selten in jenen gar ernsten Dingen geweihten Räumen anzutreffenden heiteren, sast verklärten Miene vorübereilte; er nahm auch die Grüße der vereinzelten Bekannten, denen er da und dort begegnete, kaum wahr und dankte ihnen geistesabwesend nur im Fluge. Erleichtert athmete der junge Commissar auf, als er endlich das Freie erreicht und, die Straße überschreitend, eine Droschke bestiegen hatte, die ihn in schlankem Trabe durch die volksbelebten Straßen der Großstadt nach dem Polizeigebäude am Alexanderplatze brachte. Victor fühlte das Bedürfniß, sich mit seinem Vorgesetzten, der ihm als Freund besonders in letzter Zeit nabe getreten war, dem Polizeirath Barnstädt, über das jüngst Durchgesprochene und Erlebte auseinander zu setzen. Im Gegensatz zu Victor hatte der alte Practiker noch bis zu diesem Augenblick an Elsas wirklichem Verschulden, trotz der mit zermalmender Wucht gegen sie einstürmenden Schuldbeweise, gezweifelt. Schon jetzt, bevor er noch vor das Antlitz des Polizeirathes trat, fühlte Victor etwas Beschämung, in die klugen, so wohlwollend blickenden Augen des älteren Freundes schauen zu müssen. Würde er in diesen nicht ebenfalls den Vorwurf lesen, der sich immer machtvoller in seinem Herzen zu regen begann und der in diesem zuerst voll auflebenden Jubel wieder zu ersticken drohte! Seufzend kehnte sich Victor tiefer in die Wagentissen zurück. Er schloß die Augen, wie um dem rings um ihn brandenden Gewoge und Gedränge der rastlos auf= und niederluthenden Menge entrückt zu sein. Er kam sich recht verzagt und kleinmüthig in diesem Augenblick vor. Zum ersten Mal, eitdem die felsenfeste Ueberzeugung von Elsas Schuid, wenn auch nur zaghaft, bei ihm ins Wanken gekommen war, sah er sich und seine Handlungsweise in einem minder schönen Licht. Bisher war er sich, obwohl vor aller persönlichen Eitelkeit frei, gewissermaßen als ein anderer Brutus vorgekommen, der, unbeirrt um eigenes Glück und Wohl, für Gesetz und Recht das schwerste Opfer zu bringen im Stande ist. Gerade das Bewußtsein des geradezu ungeheuerlichen, selbstverleugnenden Opfers, welches er seiner Mannespflicht vermeintlich gebracht, war es ja gewesen, welches ihn nothdürftig über das Schlimmste hinwegg=holfen und ihn in seinem furchtbaren Jammer noch eben aufrecht erhalten hatte....“ Und nun war dieser Glaube dahin. Er hatte im Wahne, seiner getreulichen Pflichterfüllung nachzuleben, vielleicht nicht nur freventlich Hand an das Gebäude eigenen Glücks gelegt und dieses bis in seine Grundfesten zum Erzittern und Schwanken gebracht, sondern die köstliche Reinheit der bis dahin unberührt gebliebenen lieblichen Mädchenknospe vermessen angetastet, die sich ihm zu erschließen und ganz dahinzugeben gedacht hatte. Jetzt auf einmal durchschauerte es ihn bang und eisig, wenn er an den entsetzt fragenden Blick Elsas dachte, den sie ihm zuerst zugeworfen, als sie aus seinem Munde die furchtbar schwere Anklage vernommen hatte— jenen Blick, den er zuerst für ein Uebermaß von Verstocktheit gehalten und der vielleicht doch nichts anderes gewesen war, als der verkörperte, qualvolle Aufschrei eines gemarterten, in seinem heiligsten Recht zertretenen jungfräulichen Herzens! Es wurde Victor zu schwül im engen Wagenschlag; hastig riß er ein Fenster auf und beugte sich weit aus diesem, unbeirrt darum, ob die auf den Bürgersteigen entlang Schreitenden ihm neugierig ins Gesicht starrten. Er athmete erleichtert auf, als schon der massige und doch wieder schlank emporstrebende Thurm des Rathhauses in der Nähe auftauchte und er bald darauf durch die ebenso schmale wie volksbelebte Königsstraße dehinrollte, um wenige Minuten später, nachdem er den Stadt — Die„Köln. Ztg.“ spricht sich scharf gegen den Versuch aus, die Immunität(Straflosigkeit) der Reichsragomuglieder zu beschränken. Gegenüber den Ausführungen der „Nordd.“, nur die Redefreiheit sei verfassungsmäßig gewährleistet, schreibt sie: Alle Achtung vor dem Spürsinn, der herausgebracht hat, daß das Sitzenbleiben weder eine Rede noch eine Abstimmung ist, auch Hut ab vor der Deutungskunst, welche erklärt wenn ein Abgeordneter in seinen Reden verleumde und beleidige, so thue er das nicht in Ausübung seines Berufs. Nur wird dadurch der Sinn der verfassungsmäßigen Immunität eines Theils seines Inhalts entleert. Denn der Sinn der Verfassungsbestimmung ist der, daß der Abgeordnete nicht wegen Aeußerungen verfolgt werden kann, die ihm sonst nicht straflos hingehen würden. Die Immunität wäre ein wesenloser Schatten, wenn sie nur Aeußerungen deckte, in denen der Strafrichter auch unter andern Umständen keine Handhabe zum Einschreiten finden würde. In diesem Falle wäre ja der Abgeordnete nicht mehr geschützt als jeder andere Bürger. Die Bedeutung der Immunität liegt aber darin, daß sie dem freien Wort, dem ehrlichen Manneszorn selbst in den Zeiten ärgster reactionärer Willkür eine feste Zufluchtsstätte sichert. Daß dieses edle Recht wie alles in der Welt mißbraucht werden kann, haben wir ja erlebt. Aber die sittlichen Mächte sind in unserm Volksleben doch frisch und gesund genug, um ärgerliche Ausschreitungen durch die Donnerstimme der öffentlichen Entrüstung in den Schamwinkel zu verscheuchen. Das Beste aber muß hier der Reichstag selbst durch sein selbstherrliches Einschreiten thun, gilt es ihm doch, sein schwerbedrohtes Ansehen bei dem Einströmen schlafferzogener Elemente sicherzustellen. — Das Centrum will, sobald ein gelegener Zeitpunkt sich bietet, in der Handwerkerfrage mit einer Interpellation vorgehen. — In seinem Werke„Germany and the Germans“ stellt der Engländer Dawson in Band II. Seite 353 dem Centrum folgendes schöne Zeugniß aus:„Die höheren Interessen der Arbeiterclassen haben nie aufrichtigere Vertheidiger gehabt, als die katholischen Abgeordneten, welche mehr als irgend eine andere Partei eintraten für Fabrikgesetzgebung, Sonntagsruhe, Beschränkung der Arbeit von Kindern, der Frauen=Nachtarbeit, Arbeiterversicherung. Die katholische Kirche erhält ihre Belohnung in der Anhänglichkeit und Dankbarkeit der Arbeiter und der Landbevölkerung. Der Socialismus hat in katholischen Kreisen geringe Fortschritte aufzuweisen.“ Soviel der protestantische Engländer. Damit können wir zufrieden sein. Posen, 10. Dec. Ueber den„Verein zur Förderung des Deutschthums in den Ostmarken" wird der „Schles. Volksztg.“ geschrieben:„In der jüngst hier abgehaltenen Hauptversammlung des neuen antipolnischen Vereins zur Förderung des Deutschthums in den Cstmarken theilte ein Redner mit, daß nunmehr auch die deutsche Presse in den rein deutschen Provinzen durch regelmäßige Correspondenzen aus dem Osten und zwar durch solche„in echt deutschem, nationalem Sinne", versorgt werden würde. Thatsächlich erscheinen, seit Kurzem recht seltsame Correspondenzen in verschiedenen deutschen Blättern. So wurde mitgetheilt, daß die deutschsprechenden Katholiken in Inowrazlaw an den Herrn Erzbischof eine Petition behufs Einführung von Predigten in deutscher Sprache in der Stadt Inowrazlaw richten wollten. Zugleich wurde gemeldet, daß die deutschen Katholiken Inowrazlaws erst jetzt den Muth gefaßt hätten, in dieser Weise gegen die sie in nationaler Beziehung bedrückenden polnischen Glaubensgenossen aufzutreten. Nun stellt aber Propst Kompf in Inowrazlaw öffentlich fest, daß in Inowrazlaw bereits seit acht Jahren regelmäßig jeden ersten Sonntag im Monat deutsch gepredigt wird. Soweit diese Sache. Am Goplosee bei Kruschwitz, von wo die alte polnische Königsfamilie der Piasten stammte, wird Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet werden. Nach dem„Leipziger Tageblatt" und anderen Zeitungen soll nun ein in Inowrazlaw erscheinendes polnisches Blatt von„unseren deutschen Halbbrüdern“ gesprochen haben. Der Corresvondent belegt dabei die Polen mit dem Prädicat„frech“. In dem Artikel des genannten polnischen Blattes steht aber nichts von„Halbbrüdern", sondern nur von Mitbürgern. Das Wort wspölobywatel, welches„Mitbürger“ heißt, ist hier sonderbarer Weise mit„Halbbruder" übersetzt worden. Nach diesen musterhaften Correspondenzproben kann man wirklich auf die journalistischen Leistungen, die noch kommen werden, neugierig sein. Im Uebrigen fängt der neue Verhetzungsverein schon recht hübsch an Frucht zu tragen. So bestand für die Kreise Inowrazlaw und Strzelno ein aus Deutschen und Polen zusammengesetztes Comité für den Luxus=Pferdemarkt. In Folge des Einflusses des neuen Vereins zur Förderung des Deutschthums in den Ostmarken traten eine Anzahl deutscher Mitglieder aus diesem Comité in äußerst schroffer Weise aus,„weil sie mit Polen nicht mehr zusammen arbeiten könnten". Daher muß sich jetzt dieses Comité auflösen, und das Vermögen von etwa 7000 Mark wird zur Hälfte an den deutschen, zur anderen Hälfte an den polnischen landwirthschaftlichen Verein in Ino wrazlaw falien. Dieser Vorfall bedarf wohl keines weiterer## Commentars.“ Oesterreich. Vertreter aller Kronländer waren am 9. d. M. in Wien versammelt, um über eine würdige Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef zu berathen. Es ergab sich eine vollständige Einmüthigkeit, den sektenen, patriotischen Anlaß durch Humanitätsacte je nach den Bedürfnissen der eigenen Länder zu feiern. Ungarn. Der Hirtenbrief der Bischöfe in der Angelegenheit der Civilehe wird alsbald zur Veröffentlichung gelangen. Italien. In Massaua(Italienisch=Afrika) hat der apostolische Präfect von Erythräa in Gegenwart des Generals Baratieri feierlich sein Amt angetreten. — Crispi hat gelegentlich der Einsegnung seiner Ehe den durch das Garantiegesetz geschützten Gütern des Vaticans das Kloster von Assisi nebst Zubehör zurückerstatten lassen. Die beiden übereinander liegenden Kirchen dieses Klosters der Franziscauer waren im Mittelalter die Heimath bedeutender Künstler. Asien. Nachrichten aus Korea zufolge hat die dortige Verfolgung der Missionäre und der Christengemeinden zahlreiche Opfer gefordert. Ein Theil der Missionäre konnte sich nach Söul retten. Die christlichen Ortschaften wurden ausgeplündert und in Brand gesteckt. Eine große Anzahl Einwohner wurde ermordet. In China selbst sind die Christen nicht gefährdet.— Nach Depeschen aus Nanking brach eine ernste Rebellion aus in Wuhn. Der Vicekönig ergriff energische Maßregeln zur Unterdrückung des Aufstandes. Mit Rücksicht auf die wichtigen ausländischen Interessen in Wuhn ist ein britisches und ein amerikanisches Kriegsschiff dahin abgegangen. bahnübergang passirt, in die stille Seitenstraße einzubiegen, die nach Portal V des Polizeipalastes führte. Dort angekommen, eilte der junge Commissar, so rasch er vermochte, nach dem Bureau des Polizeirathes. Er fand diesen anwesend, aber in offenbar höchst dringlicher Thätigkeit begriffen. Kaum sah Barnstädt den von ihm geschätzten jungen Beamten, als er ihm eilfertig zunickte. „Ah, da sind Sie ja, lieber Lindner. Gut, daß ich Sie vor Tisch noch einen Augenblick sprechen kann, denn ich habe Ihnen einen wichtigen, unaufschiebbaren, dienstlichen Auftrag zu erHheillen“ Bietor entfärbte sich leicht.„Ich stehe selbstredend zu Diensten!“ brachte er mühsam hervor.(Forts. folgt.) Vom Reichstage. C. P. C. Berlin, 11. December. 3. Sitzung. Eröffnung 12½ Uhr. Am Bundesrathstische Fürst zu Hohenlohe=Schillingsfürst, Frhr. v. Marschall, v. Boetticher, Graf v. Posadowsky, Frhr. v. Berlepsch, Miquel, v. Bronsart, v. Köller u. A. Eingegangen ist ein Schreiben des Reichskanzlers, wonach der Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht l in Berlin die Genehmigung des Reichstages zur strafrechtlichen Verfolgung des Abg. Liebknecht wegen Majestätsbeleidigung (begangen durch das Sitzenbleiben beim Hoch auf den Kaiser in der vorigen Sitzung) beantragt. Das Schreiben wird der Geschäftsordnungs=Commission zur schleunigen Berichterstattung überwiesen. Auf Anregung des Abg. Richter stellt der Präsident fest, daß die Initiativanträge, welche vor Constituirung des Hauses eingegangen sind, als solche von gleicher Priorität betrachtet werden und die Nummern lediglich zur Unterscheidung der Anträge dienen sollen. Hierauf nimmt das Wort Reichskanzler Fürst zu Wonenlohe, um gleich bei Anfang seines Amtes seine Ansichten über einige Fragen darzulegen, die in dieser Session zur Berathung kommen. Um ein Programm handle es sich hierbei nicht. Denn bei seinem Eintritt in das Amt habe es sich nicht um einen sogenannten Systemwechsel gehandelt. Seien doch auch die meisten Gesetzentwürfe, die vorgelegt seien, schon zur Zeit seines Vorgängers berathen und vorbereitet worden. Damit solle nicht gesagt sein, daß er in allen Punkten die Wege seines Vorgängers gehen werde.(Beifall rechts.) Er werde aber die vertragsmäßig eingegangenen Verpflichtungen loyal erfüllen. Redner führt dann aus, daß eine finanzielle Auseinandersetzung zwischen dem Reich und den Einzelstaaten nothwendig sei und die Fortdauer des gegenwärtigen Zustandes sowohl für die innere politische Thätigkeit des Reichs wie für die Ordnung der Finanzen der Einzelstaaten eine schwere Gefahr sei. An dem vorigen Plane sei deshalb, wenn auch in wesentlich beschränktem Umfange, festgehalten worden. Mit der Gestaltung der Finanzen stehe die Colonialfrage im Zusammenhang. Das Reich sei in die Colonialpolitik eingetreten aus wirthschaftlichen, nationalen und religiösen Gründen. Die bisherige Entwicklung habe bestätigt, daß man richtig gehandelt habe, indem man darauf bedacht war, Deutschland neue und unabhängige Absatzgebiete auf dem Weltmarkt zu schaffen. Es wäre eine Minderung des deutschen Namens, wenn nicht auch das deutsche Volk theilnehmen sollte an der Culturmission, welche die verschiedenen Staaten übernommen hätten.(Lebhafte Zustimmung.) Dieses Werk beruhe nicht am wenigsten auf der Thätigkeit der Missionen, die die Regierung auf alle Weise fördern werde. (Beifall.) Unsere Marine angehend, so habe sich in den letzten Jahren gezeigt, daß unsere Kräfte nicht ausreichen, unseren überseeischen Interessen den nöthigen Schutz zu gewähren, wenn Unruhen ausbrächen. Die Lage der Landwirthschaft sei infolge des ausländischen Wettbewerbes eine sehr traurige geworden.(Lebhafte Zustimmung rechts), und die gesetzgeberischen Maßnahmen der letzten Jahre seien mehr der Industrie als der Landwirth= schaft zu gute gekommen.(Hört! Hört! und lebh. Zustimmung rechts.) Die Regierung werde mit gutem Willen das Uebel zu heilen suchen.(Lebh. Bravo rechts.) Sie werde auf dem Wege der Erhaltung des Mittelstandes verbleiben, durch Beschneidung einiger Auswüchse den Handwerker und den kleinen Kaufmann zu schützen suchen. Die Maßnahmen zum Wohle der Arbeiter bedürften noch einer Ergänzung; indessen dürften dabei die Gesichtspunkte der Schonung der Industrie nicht außer Acht gelassen werden, und zu gleicher Zeit werde für Beseitigung der Belästigungen gesorgt werden müssen, die mit dieser Fürsorge für den Arbeitgeber verbunden seien.(Lebhafte Zustimmung.) Rücksichtlich des Börsenverkehrs werde es sich nur um Beschneidung der Auswüchse ohne Schädigung des nothwendigen internationalen Börsenverkehrs handeln. Der Gesetzentwurf zur Ergänzung des Strafgesetzbuches erfülle den immer lauter geäußerten Wunsch weitester Volkskreise, welche die wesentlichsten Grundlagen des Staates bedroht sehen.(Lebhafte Zustimmung rechts.) Um eine Ausnahmegesetzgebung handle es sich dabei nicht. Zum Schluß bemerkt Redner: Meine kirchenpolitische Thätigkeit in den 60er und 70er Jahren ist in letzter Zeit in der Presse mehrfach commentirt worden, und es sind daran allerlei Folgerungen geknüpft worden. Meine damalige politische Thätigkeit gehört der Geschichte an. Die an sie geknüpften Besorgnisse entbehren jedes Grundes.(Beisall.) Die Fragen, die damals Deutschland bewegten, liegen hinter uns; die Zeiten haben sich geändert. Unsere Zeit weist mehr als je darauf hin, daß ein freundliches, verständnißvolles Zusammenwirken der staatlichen und kirchlichen Autorität nothwendig ist. (Lebhaftes Bravo.) Meine bisherige amtliche Thätigkeit in den Reichslanden gibt Zeugniß dafür, daß ich die Grundsätze der Parität auch praktisch zu bethätigen weiß. In meiner neuen Stellung werde ich mich bemühen, den Frieden zwischen Staat und Kirche aufrecht zu erhalten.(Lebhafter Beifall.) Nachdem der Antrag des Abg. Zimmermann auf Einstellung des gegen den Abg. Werner(Antisemit) schwebenden Strafverfahrens angenommen worden ist, tritt das Haus in die erste Berathung des Etats. Präsident v. Levetzow bittet die Redner, die Umsturzvorlage jetzt nicht in den Kreis ihrer Erörterungen zu zichen. Staatssecretär Graf von Posadowsky bemerkt, daß der Etat für 1893/94 statt 4 Millionen, wie es veranschlagt worden 10 Mill. Ueberschuß ergeben habe. Voraussichtlich würden sich auch im laufenden Jahre die Einnahmen wesentlich günstiger gestalten, als angenommen wurde. Aber man dürfe daran nicht zu weitgehende Folgerungen knüpfen. Der Redner verbreitet sich dann über die Einführung des Dienstaltersstufensystems bei der Post= und Telegraphenverwaltung und meint weiter, die Verminderung der Ausgaben für die Naturalverpflegung der Truppen um 15½ Mill. sei ein klassischer Beweis für die traurige und gefährliche Lage der Landwirthschaft.(Zustimmung.) Ein Fortschritt sei es, daß den wichtigsten Botschaften landwirthschaftlich=gebildete Sachverständige beigegeben seien, die über die Lage der Landwirthschaft der betreffenden Länder zu berichten hätten. Der Etatsentwurf zeige, daß wir vor steigenden Ausgaben, schwankenden Anforderungen an die Einzelstaaten und einer starken Verschuldung ständen. Man müsse mehr als bisher der Gegenwart die Deckung überlassen und die Einzelstaaten schützen vor den wachsenden Anforderungen des Reichs. Die verbündeten Regierungen hofften, daß das Haus bei der Prüfung des Etats sich diesen Gesichtspunkten nicht verschließen werde. Abg. Dr. Bachem kann dem Reichskanzler versichern, daß das Centrum weit entfernt sei, nach den Vorgängen vor 20 oder 30 Jahren seine Haltung ihm gegenüber einzurichten. Es würde nicht einmal aus seiner Thätigkeit in Elsaß=Lothringen irgend welche Folgerungen ableiten, wenn es ihm nicht möglich wäre, aus dieser Thätigkeit die angenehme Erwartung herüberzunehmen, daß er mit derselben Schonung religiöser Gefühle vorgehen werde, wie sie die Elsaß=Lothringer an seiner Amtsführung anerkännten. Angenehm habe es auch berührt, aus den Ausführungen des Reichskanzlers zu ersehen, daß er wohl geneigt sei, gewisse Punkte zu berücksichtigen, die vom Centrum in den Vordergrund der Discussion geschoben seien. Das Centrum habe auch dem ersten und dem zweiten Reichskanzler gegenüber selbst mitten im Kampfe die Objectivität zu wahren gesucht. Es sei sein Stolz, daß es verstanden habe, auch in der Hitze der Kämpfe positive Arbeit zu leisten. Es werde sich bestreben, in dem vom Reichskanzler bekundeten Geiste mit ihm zusammenzuarbeiten. Indes habe sich die Wandelbarkeit und Unbeständigkeit aller ministeriellen Stellen in jüngster Zeit so klar gezeigt(Zustimmung), daß es der Reichskanzler dem Centrum nicht verübeln dürfe, wenn es zunächst Thaten abwarte.(Zustimmung im Centrum.) Er zweifle nicht, daß sie den freundlichen Worten entsprechen werden. Redner mahnt dann zur Vorsicht in Bewilligung neuer Ausgaben, erklärt, daß das Centrum betreffs der Tabaksteuer auf dem vorigen Standpunkte bestehe, fordert die Aufbesserung verschiedener Beamten=Kategorien und erklärt ich zur weiteren Unterstützung der Colonialpolitik bereit. Diese Bereitwilligkeit sei aber sehr herabgestimmt durch die Enthüllung der Zustände, die der Fall Leist gezeigt. Wir hätten die Pflicht, die Neger auf eine höhere Culturstufe zu erheben, nicht aber das Recht zur Fröhnung unserer Leidenschaften ihre niedere Culturstufe zu benutzen(Zustimmung). Wohlthuend berühre die Anerkennung der Thätigkeit der Missionen durch den Reichskanzler. Was solle aber der Missionar für Erfolge erzielen, wenn die Beamten ein solches Beispiel gäben? Könne auf den berührten Gebieten Sparsamkeit geübt werden, so sei auf einem anderen eine Mehrausgabe nöthig. So sei eine Revision der Sätze für die Quartierleistung bei den Manovern, worüber namentlich aus der armen Eifel Klagen kämen, eine Forderung der Gerechtigkeit. Den Socialdemokraten gegenüber verlasse man den Weg der Ausnahmegesetze, den Katholiken gegenüber lasse man sie bestehen(Lebhafte Zustimmung im Centrum). Für den Bundesrathsbeschluß, die Redemptoristen und die Väter vom heiligen Geist wieder zuzulassen, preche er seinen Dank aus. Aber mit Halbheiten könne man sich nicht begnügen.(Zustimmung im Centrum), auch die Jesuiten müßten wieder hereingelassen werden. Hoffentlich werde man diese Sache hier recht bald näher behandeln. Was die Verschärfung der Strafgesetze angehe, so dürfe man, wenn man diesen Weg beschreite, eine organische Besserung durch praktische sociale Arbeit nicht aus dem Auge lassen. Dazu gehöre auch, daß man die kirchliche Freiheit voll wiederherstelle, den Orden Gelegenheit zur Entfaltung ihrer Thätigkeit gebe. Weiter sei energische Fortführung der Socialreform nothwendig. Insbesondere möchte er die Regierung fragen, wie es mit der Sonntagsruhe für die Arbeiter stehe, auf deren Einführung man schon so lange warte. Die Nothlage der Landwirthschaft angehend, sei das Centrum, wie immer, bereit, jedes praktische Mittel zur Hebung der Landwirthschaft anzuwenden. Nach wie vor aber verspreche es sich von den Plänen der Herren Gamp und Graf Kanitz nichts. In Bezug auf die Beschneidung der Auswüchse der Börse sei es bereit, so weit zu gehen, als nur möglich. Ueber die Regelung der Handwerkerfrage sei jetzt Alles still. Wenn die sociale Arbeit zu gutem Ende kommen soll, dann müßten auch die führenden Klassen mit gutem Beispiel vorangehen. Es nütze nichts, nur vom Christenthum zu reden, wenn man nicht werkthätiges Christenthum übe. Die Nationalökonomie des Christenthums, die in dem Satze liege:„Gib uns allen unser täglich Brod!“ sei die Beste.(Beifall.) Abg. Richter(fr. Volksp.) kann die finanziellen Ausführungen des Vorredners in allen wesentlichen Dingen unterschreiben und kommt nach längeren Auseinandersetzungen über den Etat auf die Vorgänge beim letzten Kanzlerwechsel zu sprechen. Eine Darlegung der Gründe für den Wechsel wäre von großer Bedeutung für die ganze Stellung der Volksvertretung zu dem Nachfolger. Der Rücktritt Caprivis sei um so unerwarteter gekommen, als er ja für alle seine wichtigen Vorlagen hier im Hause eine Mehrheit gefunden habe. Wie ein Zeitungsartikel den Reichskanzler solle gestürzt haben können, verstehe er nicht.(Heiterkeit.) Vielleicht sei Herr v. Boetticher, der ja als Stellvertreter des Reichskanzlers die Gegenzeichnung beim Abgang Bismarcks wie bei der Entlassung Caprivis übernommen habe, in der Lage, die näheren Gründe für den Kanzlerwechsel mitzutheilen.(Heiterkeit.) Ein Minister könne doch die Verantwortung für einen Regierungsact nur dann übernehmen, wenn er vor der Entscheidung zur Berathung zugezogen worden sei. Auch die Wirksamkeit des Chefs des Civilcabinets(Lucanus) möchte er beleuchten, der doch ein dem Reichskanzler und Ministerpräsidenten untergeordneter Beamter sei. Es stehe nicht im Einklang mit dem Princip der Ministerverantwortlichkeit, wenn der untergeordnete Chef des Civilcabinets bei einem Ministerwechsel die Rolle eines Zwischenträgers spiele. Der jetzige Reichskanzler möge demselben anheim geben, wenn er wieder eine solche Rolle spielen sollte (Heiterkeit), die Ministerstürzerei in etwas anderer Form auszuüben.(Heiterkeit.) Das jetzige Verfahren erinnere ja geradezu an das Ueberbringen der seidenen Schnur.(Große Heiterkeit.) Eigenartig berühre es, daß der Reichskanzler das Bedürfniß gefühlt habe, dem Centrum eine gewisse beruhigende Erklärung abzugeben. Kirchenpolitische Fragen beschäftigten den Reichstag doch wenig. An der Thronrede gefalle ihm weniger das, was darin über die innere Politik stehe, als was nicht darin stehe. Es werde kein Entgegenkommen geäußert gegenüber den Wünschen der Agrarier. (Gelächter rechts.) Graf Caprivi sei von den Agrariern gehaßt worden, weil ihm einzig die Vertretung des Gemeinwohls Richtschnur war. Kurz vor seinem Rücktritt hätten sie ganz zerknirscht gethan und um Verzeihung gebeten; jetzt thäten sie so, als ob sie wieder obenauf wären. Sie rechneten auf große Erfolge in dieser Session. Daß sie sich nicht mit Kleinigkeiten abgäben, wisse man. Sie brächten den Kampf für Religion, Sitte und Ordnung in Verbindung mit ihren landwirthschaftlichen Forderungen. Das erwecke fast den Verdacht, als ob sie nur gegen Bezahlung den Kampf führten.(Heiterkeit.) Sie schienen nur noch nicht einig zu sein, ob sie post= oder pränumerande die Bezahlung verlangen sollten.(Pfui! rechts.— Heiterkeit.) Die Umsturzpartei ziehe ihre Kraft aus der allgemeinen Unzufriedenheit, doch sei sie jetzt weniger gefährlich, wo ihre Autoritäten sich zankten. Bezeichnend sei die Geschichte der Umsturzvorlage. In der letzten Ministerialsitzung vor dem Sturz Caprivis solle Graf Eulenburg Vorschläge gemacht haben, die direct auf den Staatsstreich, den Hochverrath, die Revolution von oben hinausliefen(Unruhe). Das heiße doch geradezu die Revolution von unten provociren!(Unruhe und Beifall links.) Gegen den Umsturz von unten gebe es in unserem Staatsrecht Garantien. gegen den von oben fehlten sowohl die materiellen wie die formellen Garantien.(Beifall links.) Staatssecretär Dr. v. Boetticher erklärt, es sei nicht richtig, daß er auch die Ordre gegengezeichnet habe, durch die Fürst Bismarck von seinen Aemtern entbunden worden sei. Diese sei vom Grafen Caprivi gegengezeichnet worden. Er habe ausdrücklich aus Gründen, die er hier nicht näher erörtern wolle, gebeten, man möge ihn hier von der Ausübung seiner Amtspflicht entbinden. Ueber die Gründe für die Entlassung des Grafen Caprivi hier auch nur ein einziges Wort zu verlieren, müsse er ablehnen, denn der Kaiser allein habe das Recht, den Reichskanzler zu berufen. Jeder im Lande, also auch die Mitglieder des Reichstags hätten einfach die Pflicht, diese Ernennung zur Kenntniß zu nehmen.(Heiterkeit links.) Uebrigens bleihe nach dem Stellvertretungsgesetz der Stellvertreter des Reichskanzlers immer dauernd in Function, auch dann, wenn ein Reichskanzler nicht vorhanden sei. Ueber die Vorgänge, die in der Presse sich abgespielt hätten, irgend etwas zu sagen, lehne er ab. Die Wirksamkeit des Chefs des Civilcabinets angehend, so sei es nicht die Gewohnheit preußischer Minister, dem Könige die Formen vorzuschreiben, in denen er es für gut befinde, mit seinen Ministern zu verkehren. In der Ministersitzung vor dem Kanzlerwechsel habe weder Graf Caprivi noch ein anderer Minister irgend eine Aeußerung gemacht oder eine Perspective entwickelt, die auf den Staatsstreich hinausliefe. Jedes Mitglied des Staatsministeriums, das den Eid auf die Verfassung geleistet habe, werde es ablehnen, eine Politik zu insceniren, die zum Staatsstreich führen müsse. Aus der vom Vorredner erwähnten Aeußerung des Grafen Caprivi, daß gewisse Vorschläge weder mit diesem noch einem neuen Reichstage durchführbar sein würden, folge nur, daß man die Vorschläge so zu formuliren habe, daß ein Reichstag für sie zu haben sein werde. (Bravo rechts.) Morgen 12 Uhr Fortsetzung. Schluß 4¾ Uhr. eueste Nachrichten. R Berlin, 11. Decbr. Der Reichskanzler erklärte zu Anfang seiner heutigen Rede, er wolle kein Programm entwickeln, und darin hat er Wort gehalten. Seine Ausführungen blieben allgemeiner Natur, aber durchweg versöhn Nr. 338. Zweites Jaderborn, Mittwoch, den 12. Deeember 1894.] Blatt. 46. Jahrg. 1 Volksblatt Erschetnt täglich. Preis einschl. der Beilagen vierteljährlich 1504; 2. und 3. Monat des Quartals 1: 3. Monat 50 4. Anzeigen 15 S pro 1 spaltige Petitzeile oder deren Raum Reklamen m Textspaltenbreite 50 4. Mit zwei Wochenbeilagen Sonntags=Plauderer und Sonntags=Feier. Besondere Abtheilung der Sonntagsnummer: „Praktischer Rathgeber für die Landwirthschaft". Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Zahlung derselben vorher oder gegen Postnachnahme. Ertheilung von Auskunft oder Besorgung eingegangener Briefe wird besonders berechnet. Beilagengebühr nach Uebereinkunft. Locales und Provinzielles. d Paderborn, 10. Dec. Die am Sonntag Abend hierselbst abgehaltene Generalversammlung des DiöcesanAfricavereins war sehr zahlreich besucht. Die Versammlung wurde eröffnet durch Gesangsvorträge seitens des Sodalitätschores. Darauf erhielt der Hochwürdige Herr P. Lonus das Wort zu seinem hochinteressanten Vortrage über africanisches Leben und berichtete über die Vorbereitungen, welche für eine Reise in den dunklen Erdtheil getroffen werden, welchen Mühen man sich im Lande selbst unterziehen muß, bis es gelungen, eine Niederlassung zu gründen. Nachdem dann in klaren Worten die Einrichtung einer solchen Niederlassung dargelegt und das Thun und Treiben in derselben des Näheren erwähnt waren, ging Redner des Weiteren ein auf die Stationen am Tanjanjikaund Victoriasee, sowie in Uganda und schloß mit einem warmen Appell zur Unterstützung und Förderung der africanischen Missionen. Reichlicher Beifall lohnte den Redner. Herr Bergwerksdirektor a. D. Vüllers dankte alsdann den Anwesenden, besonders dem hochw. Herrn Weihbischof für ihr Erscheinen und las den letzten Rechenschaftsbericht vor. Alsdann forderte der hochw. Herr Weihbischof Dr. Augustinus Gockel in ermunternden Worten auf, das große Werk des Africavereins zu fördern nach allen Kräften, sowohl durch eifriges Gebet, als durch freudiges Spenden, damit die Ziele dieses Vereins ihrer Verwirklichung immer näher treten und immer mehr der Fluch von den Söhnen Chams genommen werde. Alsdann ertheilte der Hochwürdigste Herr den Bischöflichen Segen. Dortmund, 10. Dec. Die Polizei=Verwaltung hat ein vom socialdemokratischen Verein geplantes Neujahrsfest, dessen Reinertrag angeblich den Witwen und Waisen verstorbener Genossen zu Gute kommen sollte, verboten. + Bochum, 11. Decbr. Am Sonntag Abend starb in Folge von Lungenentzündung der Ingenieur, Herr Christian Bering. Derselbe war Hauptmann der Reserve im 1. Westf. Feldartillerie=Regiment Nr. 7 und hatte vor Kurzem sein 25jähriges Jubiläum als Angestellter auf dem Bochumer Verein gefeiert. — Der Verband deutscher Berg= und HüttenArbeiter(rother Bergarbeiter=Verband) hatte im letzten halben Jahre eine Einnahme von 10 218 Mk. und eine Ausgabe von 11 769 Mk., also einen Fehlbetrag von 1550 Mk., der aus dem vorhandenen Vermögen gedeckt werden muß. Der GeschäftsBericht zählt 145 Zahlstellen auf, von welchen fünfzehn Beiträge nicht leisteten. Der höchste Betrag einer Zahlstelle stellt sich auf 178 Mk., der niedrigste auf 3.60 Mk. Aus Schlesien gingen 2645 Mk. ein. Verausgabt wurden für die Agitation 2048 Mk., für Rechtsschutz 1132 Mk., für die Verwaltung 1132 Mk. u. s. w. s8 Coesfeld, 10. Dec. Gestern Nachmittag fand im großen Saale des neuen Gesellenhauses eine recht gut besuchte Versammlung zwecks Gründung eines kathol. ArbeiterVereins statt. Herr Pfarrer Niehof sowohl als besonders Herr Dechant Kösters, der in seinem früberen Wirkungskreise lange Jahre einem solchen Vereine vorgestanden hat, begrüßten freudigst und empfahlen in beredten Worten die Gründung eines Arbeitervereins hier am Platze und den Eintritt in denselben. 2 Beckum, 10. Decbr. Für das Jahr 1895/96 ist hierselbst die Communalsteuer, laut Antrag des Magistrats, in der letzten Stadtverordneten=Versammlung von 125 auf 100 Procent ermäßigt worden. Oelde, 10. Dec. Der Sohn eines achtbaren Bürgers hierselbst, der Klemper Bernard Vennewald, zeigte in diesen Tagen nach fünfjähriger Abwesenheit von Hause, während welcher Zeit er in verschiedenen Ländern der Erde thätig gewesen war, seine bevorstehende Heimkehr an und erfreute zugleich seine Eltern durch die Mittheilung, daß er ihnen eine große Anzahl Raritäten aus fremden Ländern als Weihnachtsgeschenke mitbringen werde. Der größte Theil seiner Habe war vier schon angekommen, da erhielten die Eltern ein Telegramm, daß der Sohn bei Havixbeck todt aufgefunden worden sei. Ein Schlagfluß hatte laut der„Glocke“ dem Leben des hoffnungsvollen jungen Mannes ein plötzliches Ende bereitet. Oberhausen, 9. Dec. In der Umgegend von Oberhausen, namentlich in Styrum, sind in den letzten Tagen falsche 50= Markscheine zur Ausgabe gelangt. Ebenso werden viele falsche Ein= und Zweimarkstücke angehalten. Die letzteren sind von den echten leicht zu unterscheiven, da die Prägung nicht scharf genug ausgeführt worden ist. In hiesiger Gegend sind on öfter solche Falschstücke angehalten worden. sodaß die Vermuthung naheliegt, daß in nächster Nähe eine Falschmünzerbande ihr Handwerk ausübt. Ruhrort, 10. Decbr. Heute Mittag fand auf dem Bugsirdampfer„Ruhrort“ eine Kesselexplosion statt. Das Schiff ist zertrümmert und sofort gesunken. Kapitän Kretzer und Maschinist Philipsen sind getödtet. ∆ Crefeld, 11. Dec. Gestern Morgen verschied im 66. Lebensjahre der Stadtschulrath Dr. H. Keußen, der als eifriger Forscher auf dem Gebiete der Alterthumskunde in weiteren Kreisen oft genannt wurde. Düsseldorf, 11. Deebr. Die Zuschrift einer hiesigen Zeitung bringt Folgendes über den Hafen hierselbst:„Zustände, wie solche hier seit Jahr und Tag am Rheinwerft geherrscht haben und heute in dem neuen Hafen, welcher die Unsummen verschlungen hat und unter den hier obwaltenden Umständen sich nicht rentiren wird, noch an der Tagesordnung sind, existiren am ganzen Rheinstrom nicht wieder. In dem neuen Hasen wurde der eigentliche Betrieb resp. das Löschen der Schiffe am 12. September von Seiten der Stadt Düsseldorf übernommen, und bis zur Stunde, mithin nach 3 Monaten, fehlen noch die erforderlichen Schienengeleise, Dampfkrahnen, genügende Beleuchtung 2c., so daß man häufig gezwungen wird, da der einzige, und zwar noch von einem Dritten geliehene, häufig reparaturbedürftige Dampfkrahnen von geringer Leistungsfähigkeit ist, Schiffe während der Nacht zu löschen, was bei der im Hafen herrschenden Dunkelheit mit großen Gefahren für Leute und Schisse verknüpft ist. Die Geübren im neuen Hafen sind tbeurer, als in den Häfen der benachbarten Städte Duisburg, Uerdingen, Neuß, Ruhrort 2c., dazu kommt noch, daß die Schiffer lieber und zu billigeren Frachtsätzen vom Oberrhein nach Duisburg und Ruhrort, wo viel günstigere Verhältnisse sind und flottes Entladen an der Tagesordnung ist, fahren, als nach hier, aus welchem Grunde hier Alles aufgeboten werden müßte, um den Verkehr und die Spedition, welche sich zum Schaden für Düsseldorf nach den Nachbarstädten verpflanzt hat, wieder nach hier zu ziehen. „Schnell und billig“ muß die Parole im Hafen lauten, und wenn nicht dahin gestrebt wird, dies zu erreichen, dann wird es mit dem Düsseldoxfer Hafen miemals erwas werden.“ Zur„Beleuchtung" dieser Mißstände erzählt man folgende auf Wahrheit beruhende Begebenheit: Eine hiesige Fabrikfirma empfing mehrere Schiffsladungen Material, die sie direct nach Neus geben, dort auf die Eisenbahn verladen und so nach )üsseldorf kommen ließ, weil man so— viel billiger fortkam, als wenn man die Ladungen hier am Platze gelöscht wurden. Kaldenkirchen, 10. Dec. Der Bürgermeister unserer Stadt, Herr Bertges, ist gentorben. In 24jähriger Thätigkeit hat er sich um unser Gemeinwesen große Verdienste erworben. Bonn, 10. Dec. Durch einen Revolverschuß hat sich in der vergangenen Nacht ein Student der Geodäsie aus Danzig in seiner Wohnung erschossen. Der Grund zu dem Selbstmord ist nicht bekannt !! Coblenz, 10. Decbr. Für 10 Pfennig drei Monate Gefängniß! Am 6. d. M. wurde von der Coblenzer Strafkammer ein früherer Posthülfsbote aus Mertloch zu dieser Strafe verurtheilt, weil er von einem ihm zur Besorgung übergebenen Briefe die Marke genommen und unterschlagen hatte. Infolgedessen lautete nämlich die Anklage auf Unterschlagung amtlich empfangenen Geldes. Hildesheim, 10. Decbr. Der hochwst. Bischof hat den Domvicar und Assessor am Generalvicariat, Dr. Adolph Bertram, zum Domcapitular ernannt. Emden, 10. Dec. Nach dem Sonntagsblatt„Der einige Trost“ sind im Dorfe Campen, im Landkreise Emden die beiden dort ansässigen Gastwirthe dahin übereingekommen, an den Sonntagen keinen Tropfen Schnaps auszuschänken, weder an Einheimische noch an Auswärtige. Während der ältere der beiden Wirthe gänzlich geschlossen hält, ist bei dem andern höchstens ein Glas Bier zu haben. # Aus den Reichslanden, 11. Dec. Am 1. October ist hier das Gesetz vom 27. Juli 1894 in Kraft getreten, zufolge welchem diejenigen Consumvereine, welche sich mit der Abgabe von geistigen Getränken auf dem Platze oder mit der Abgabe von Branntwein in Mengen unter 15 Liter über die Straße befassen, der Licenzgebühr für den Kleinverkauf von geistigen Getränken unterworfen wurden. Daraufbin haben von den 224 vorhandenen Consum=Schankstellen bereits 62 den Betrieb eingestellt und es steht eine weitere Verminderung für die nächste Zeit bevor.— Im Schloß zu Mutzig ist in den vom Hauptmann Bailer als Bureau benutzten Räumen Feuer ausgebrochen. Der entstandene Schaden ist bedeutend, da werthvolle Zeichnungen und Pläne der im Bau begriffenen Beste Kaiser Wilhelms II. verbrannt sind.— Dem in Pfalzbura und Umgegend herrschenden außerordentlichen Wassermangel wird jetzt durch eine 17 Kilometer lange Wasserleitung abgeholfen. Die Gemeinden Haselburg, Hellert, Hültenhausen, Mittelbronn, Dann und Vierwinden sowie die Weiler Dreihäuser und Eichbaracken werden an die Hauptleitung angeschlossen.— Die frühere Streichholzfabrik in Gutenorunnen wird in eine Nähfadenfabrik umgewandelt.— Beim Eindecken von Wellblechen auf dem Neubau des Bezirks=Archivs in Straßburg stürzten drei Arbeiter von einem mangelhaft errichteten Gerüst ab. Der eine blieb todt auf dem Platze liegen, die beiden anderen starben bald nachher im Hospital.— Unter dem Verdacht, vor 12 Jahren eine Frau ermordet zu haben, wurde in St. Julien ein Specereihändler verhaftet. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß dessen Tochter einen Ring trug, welcher der Ermordeten gehört hatte. Jetzt glaubt man auch die Erklärung dafür zu haben, wie der Verhaftete vor 12 Jahren plötzlich zu großem Reichthum hatte gelangen können. Vermischtes. Aus Thüringen wird folgende Hülfe in der Noth berichtet. Ein Landwirth in Seebergen, unweit Gotha, war durch Krankheiten in der Familie und Mißernten in seiner Wirthschaft sehr zurückgekommen. Dazu erfaßte ihn jetzt eine schwere Krankheit. Seine 15jährige Tochter that soviel, als in ihren schwachen Kräften stand, um das Hauswesen hoch zu halten. Noch aber waren die Aecker nicht gepflügt und nichts für die nächstjährige Bestellung vorbereitet, da machten in voriger Woche sich die Landwirthe Seebergens auf, ihrem schwergeprüsten Collegen beizustehen. Mit zusammen 33 Pferden und 25 Pflügen zogen sie hinaus aufs Feld, pflügten und bestellten die Aecker, und in zwei Tagen redlicher Arbeit war das Werk geschafft. Keiner blieb zurück, jeder wollte selbst Hand anlegen, und so mancher Landwirth, der sonst das Pflügen seiner Felder seinen Knechten überlassen hatte, ließ es sich an diesem Tage nicht nehmen, den Pflug selbst zu führen. * Das Interesse für die wenigen noch lebenden Invaliden von 1813/15 ist ein warmes und weitverbreitetes. Die ersten Wirkungen sind bereits zu spüren. Alle Stände unseres Volkes sind unter den Gebern vertreten; Beiträge von 50 Pfg. bis zu 100 Mk. zeugen davon. Aber es gilt, die Absicht des Comités, den ehrwürdigen Veteranen eine letzte Weibnachtsfreude zu bereiten, in weitere Kreise dringen zu lassen. Deshalb bitten wir jeden nationalgesinnten Leser unseres Blattes, alle seine Bekannten aufmerksam zu machen auf das geplante schöne Werk und sie zum Geben anzuregen. Der Schatzmeister des„Weihnachts=Comités“. Dr. pml. Haus Natge zu TempelhofBerlin, nimmt jede Gabe mit herzlichstem Danke entgegen und gibt Quittung durch Postkarte. Frankfurt a. M., 10. Dec. Bauquier Schwahn, der im Jahre 1887 nach Unterschlagung von 800000 Mk. flüchtete, vor Jahresfrist in Transvaal entdeckt und ausgeliefert wurde, erhielt heute von der Strafkammer wegen der Unterschlagung fünf Jahre Gefängniß. Seine Aburtheilung wegen betrügerischen Bankerotts erfolgt im nächsten Januar vor dem Schwurgericht. Pesth, 8. Dec. Greuelthaten einer Zigennerbande. Bei Mikis im Comitate Abani überfiel eine Zigeunerbande drei vom Markte heimkehrende Bauern. Einem derselben wurden Ohren und Nase abgeschnitten, dem andern in bestialischer Weise beide Augen ausgestochen. Dem dritten Bauer gelang es zu entkommen. Dieser alarmirte die Bewohner des Ortes, welche mit Sensen bewaffnet zum Thatorte eilten. Es entspann sich ein fürchterlicher Kampf, der damit endete, daß vier Zigenner getödtet, sechs schwer und drei leicht verwundet wurden. An dem Aufkommen der beiden verletzten Bauern wird gezweifelt. * Folgende Städte und Dörfer sind bei dem jüngsten Erdbeben in Italien gänzlich oder theilweise zernort worden: Bagnara, Palmi, Sant' Eufemia, San Procopio, Sinopoli, Seminara, Melinucci, Plati, Santa Cristina und Cosoleto, außerdem noch 10—15 kleinere Dörfer. Ueber 2000 Häuser sind unbewohnbar oder vernichtet, 40 000 Personen obdachlos, über 500 Personen verwundet. Die Zahl der Todten beträgt bisher 86. Die materiellen Schäden betragen über 30 Millionen Lire. Außerdem sind schwer beschädigt: Scilla, Oppido, Tresilico, Reggio Calabria, Catona, Gallico, Villa San Givvanni, Vallepodio, Gioiosa=Jonica, Messina und Milazzo. Regierung, Bürger, das ganze Italien unterstützen um die Wette, das Unglück aber ist zu groß, die Noth unbegrenzt. * Dassogenannte Heilserum. Die„Nat. Ztg.“ schreibt: Bei den Erörterungen über das Bebringsche DiphtherieHeilserum ist ärztlicherseits die auffällige Beobachtung mitgetheilt worden, daß die Einspritzungen häufig schädliche Nebenwirkungen im Gefolge haben, wie Nesselausschlag, Hautblutungen, Nerven= und Gelenkschmerzen, Drüsenschwellungen, Reizerscheinungen der Nieren 2c. Wenngleich bisher diese Störungen immer nur leichter Natur waren, so ist doch die Gefahr nicht ausgeschlossen, daß bei mehrfachen Injectionen diese Nebenwirkungen des Heilserums für diphtheriekranke, geschwächte Kinder verhängnißvoll werden können. Demgegenüber verdient darauf hingewiesen zu werden, daß— wie wir aus der Zuschrift eines Arztes an die„Indep. belge“ ersehen— in Frankreich und Belgien bei Anwendung des Rouxschen Heilserums derartige Schädlichkeiten nicht beobachtet worden sind. Und zwar aus einem sehr einfachen Grunde. Prof. Behring setzt zur Conservirung seines Serums demselben 1 pCt. reine Carbolsäure hinzu, während Prof. Roux zu diesem Zwecke Kampher verwendet. Es ist der Verdacht nicht abzuweisen, daß die bei uns beobachteten schädlichen Nebenwirkungen der Serumbehandlung, die auf eine Reizung der Nieren und leichte Zersetzung des Blutes hinzudenten scheinen, auf die directe Einführung der Carbolsäure in das Blut des kindlichen Organismus zu beziehen sind. So werthvoll die Carbolsäure zu Desinsectionszwecken in der Chirurgie ist, ebenso bekannt ist ihre giftige Wirkung bei innerlicher Anwendung, und nun gar bei directer Einverleibung in das Blut. Es ist zu erwarten, daß die betheiligten Kreise diesem Punkte ihre volle Aufmerksamkeit zuwenden und vielleicht auf ein anderes Conservirungsmittel für Serumflüssigkeit Bedacht nehmen werden. * Aus dem Oberverwaltungsgericht. (Nachdruck verboten.) Ueber die Grundsätze, welche bei der Berechnung der Pensionen für die Gemeindebeamten der Provinz Westfalen zur Anwendung zu bringen sind, war ein Streit zwischen dem pensionirten Amtmann v. K. zu Bielefeld und der Pensionskasse der Amtsverbände und Landgemeinde der Provinz Westfalen entstanden, welcher am 4. December cr. vor dem I. Senat des Oberverwaltungsgerichts zur Entscheidung gelangte. Der Kläger war, nachdem er bereits vorher verschiedene andere Aemter in der Provinz Westfalen verwaltet hatte, im Jahre 1889 abermals als Amtmann angestellt worden. Nachdem mit der Amtsversammlung und dem Kreisausschuß längere Verhandlungen über die Gehaltsfestsetzung geführt worden waren, wurde derselbe schließlich auf 3000 Mk. und 750 Mk. Dienstunkosten bestimmt. Bei der Pensionirung war nun streitig, ob weitere Bezüge von 360 Mk. bezw. 200 Mk., welche der Kläger für die Veranlagung zur Einkommen= und Gewerbesteuer sowie für die Aufstellung der Gemeinde= und Schulsteuer bezogen hatte, auf das pensionsfähige Einkommen anzurechnen seien. Der Landesdirector lehnte die Anrechnung ab, worauf von K. gegen die Pensionskasse sowie gegen den Amtsverband Schildesche, in welchem er zuletzt angestellt gewesen war, Klage auf Erhöhung der Pension erhob. Der Kreisausschuß zu Bielefeld erkannte am 18. Januar 1894 auf Klageabweisung, und diese Entscheidung wurde von dem Landesausschusse zu Minden durch Urtheil vom 26. April cr. beseitigt. Beide Instanzen gingen davon aus, daß es sich hier um zufällige und widerrufliche Nebeneinnahmen handle, welche aks ein Theil des Diensteinkommens nicht angesehen und daher bei der Pensionsberechnung nicht berücksichtigt werden könnten. Zudem handele es sich um Angelegenheiten, welche garnicht von den Amtsverbänden, sondern von den Gemeinden zu besorgen seien, und deren Erledigung daher zu den Amtsgeschäften eines Amtsmanns überhaupt nicht gehöre. Gegen dieses Urtheil legte der Kläger noch das Rechtsmittel der Revision ein, welches jedoch von dem Oberverwaltungsgericht als unbegründet zurückgewiesen wurde. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Abels in Padervorn. Neumanns Orts=Lexikon des Deutschen Reichs in neuer, dritter Auflage vollständig! Den vielen Freunden dieses bewährten, praktischen und brauchbaren Nachschlagebuchs für deutsche Landeskunde wird die hier mitgetheilte Thatsache außerordentlich willkommen sein, denn längst zählt der „Neumann“ zu den unentbehrlichsten und darum am meisten geschätzten Hilfsmitteln für Handel und Verkehr.— Nach seiner Vollendung zeigt sich uns das Werk in ganz neuer Gestalt; der stattliche Band, dem unbeschadet seines reichen und vielseitigen Inhalts bequeme Handlichkeit gewahrt worden ist, ladet zum Studium wie zur Benutzung geradezu ein. Die auf Grund der neuesten amtlichen Veröffentlichungen von Director W. Keil umgearbeitete und um nahezu die Hälfte vermehrte neue Auflage enthält in alphabetischer Anordnung ca. 70,000 Artikel über alle auf Deutschland bezüglichen topographischen Namen sowie über sämmtliche Staaten und deren Verwaltungsbezirke mit gedtängter, aber erschöpfender Landesbeschreibung, Angabe des Wissenswürdigsten über Lage, Organisation der Verwaltungs= und Gerichtsbezirke, über die kirchlichen, gewerblichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse. Bodenbenutzung, Production, Geschichte 2c. Als Orts=Lexikon enthält das Werk alle Orte mit mehr als 300 Einwohnern und alle kleineren Wohnstätten, in denen eine Verkehrsstation, eine Pfarrkirche, ein großes Gut, eine nennenswerthe Industrie 2c. vorhanden ist. Bei den einzelnen Orten sind der Reihe nach aufgeführt: Name— Zugehörigkeit zur Verwaltung, zum Amtsgericht, zur Post— Gewässer— Einwohnerzahl— Garnison— Verkehrsanstalten— Bauken und Geldinstitute— Renorgen— Kirchen, Schulen— sonstige Merkwürdigkeiten— Industrie, Handel— bistorische Notizen. Dem Orts=Lexikon geht eine geographisch=statistische Skizze des Deutschen Reichs voran, die mit wenigen Worten und in kurzen Zügen ein übersichtliches Bild über das Ganze gibt. Dieser Skizze sind eine neue politische Uebersichtskarte des Deutschen Reichs mit den Canälen sowie zwei statistische Karten über die Bevölkerungsdichtigkeit und die Vertheilung der Confessionen beigefügt. Die Städtepläne, deren wir in der neuen Auflage 31 zählen, sind zum größten Theil durch neue ersetzt, die Wappenabbildungen durch die der preußischen Provinzen auf 275 vermehrt worden. Doch nicht nur Neuheit und Vollständigkeit sind in der dritten Auflage von„Neumanns Einrangirung der Orte gleichen Namens alphabetisch nach den Ländern und innerhalb dieser nach den Bezirken dem Leser größtmögliche Uebersichtlichkeit. So bietet das Werk den Inhalt einer vollständigen deutschen Landeskunde in einer Form, welche für ein Nachschlagebuch die bequemste ist. Keine andere Form würde eine solche Fülle von Details in so knappem Raum einzuschließen geeignet sein, um jeden zu befriedigen, dem darum zu thun ist, im Deutschen Vaterland sich zurecht zu finden. Neumanns Orts=Lexikon kann bezogen werden in einem in Halbleder gebundenen Band zum Preise von 15 Mk. oder in 26 Lieferungen zu je 50 Bfennig. Concurs= Verfahren. In dem Concurs=Verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Lütgert zu Paderborn ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf 9065 den 10. Januar 1895 Vormittags 10 vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Paderborn, 1. December 1894. Stöcker, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Der Verwaltungs= Bericht der Stadt Paderborn für das Ge schäftsjahr 1893/94 kann, soweit der Vorrath reicht, im Zimmer Nr. 7 des städt. Verwalt.=Gebäudes in der Grube in Empfang genommen werden. Paderborn, 7. December 1894. Der Magistrat. Garten= Verpachtung. Am Samstag den 15. d. M. Nachmittags 3 Uhr soll der der katholischen Schulgemeinde gehörige, im Riemeke belegene M075 Garten, ¼ Morgen groß, an Ort u. Stelle meistbietend verpachtet werden. Paderborn, 10. December 1894 Das Bürgermeisteramt. Holz-Verkauf. Donnerstag den 13. December d. F Nachmittags 3 werde ich für Herrn Kohlberg hier am Borchener Wege Be0142 50 Haufen Brennholz an Ort und Stelle öffentlich meist bietend gegen Credit verkaufen. Sammelplatz beim alten Jnden kirchhose, Borchener Weg. A. Beckers, Auctionator. Holz-Verkauf. Am Freitag den 14. December d. F. Vormittags 10 Uhr sollen im Communalwalde Lipp springe, Forstdistrict 40a(Has kamp) nachbenannte Hölzer: 1. 2 Stück Eichen=Nutzhol, 2,84 fm Inhalt, 2. 3 rm Eichen= Kamp pfähle, 3. 236 rm Buchen= Scheit und=Knüppel, 4. 360 rm Buchen= Abfallreiser, öffentlich meistbietend verkauf werden. Hd40 Sammelplatz im Schlage. Lippspringe, 10. December 1894. Der c. Amtmann Mersmann. Magenstärkend, appetitanregend 2c., das sind die Wirkungen, welche dem echten „Meyer’s Lebensbitter“ von S. F. Ernst Meyer in Lemgo eine allgemelne Beliebtheit und colossale Verbreitung verschafft haben. In keinem Haushalte sollte dieses berühmte Kräuter=Präparat Vorräthig in den meisten Wirthschaften, u. A. bei In eodor Dreker, W. Lohmann, Adam Wiethaup u. s. w. in Paderborn fehlen. 4903 Es sind käuflich bei mir zu haben 150 Stück gute englische Mutterschafe, theils tragend, theils lammfrei, sowie 30 Stück Hammel= lämmer und 20 Stück Mutterlämmer, prima Waare. Hg16a Overhagen bei Lippstadt. Hrch. Oelmann, Gastwirth u. Landwirth. Gas=, Benzin=, Petroleumotoren. Dampfmaschinen, neu und gebraucht stets auf Lager. Gebrauchte gut erhaltene Motoren werden angekauft. Aug. C. Funcke, Hagen i. W. 8793 Donnerstag 13. Dec. Viehmarkt Paderborn. Der nach dem Reichspatent 72449 hergestellte allein ächte und von allen deutschen Aerzten empfohlene ss (J0. ist allen, weiche auf die Erhaltung oder Verbesserung ihrer Gesundheit bedacht sind, aneaue Magenleidenden, Nervösen, Reconvalescenten 2 5 er ∆ — G S 8 S. 8. — □ SE. und echwächlichen Personen, auch Kindern an Stelle des Kaffees und Thees, welche keinen Nährwerth besitzen, zu empfehlen. Der ächte wird nur in Schachteln zu 27 Würfeln für M. 1 verkauft und ist in allen Apotheken, Droguenguten Colonialwaarengeschäften zu haben. # B 8 Kasseler Hafer-Kakao Vor Nachahmungen wird gewarnt, sie sind minderwerthig, Ihr Verkaut stratber. 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Zoller sagte möglich Pesth, 11. Dec. 7 mit 205 gegen 90 Sti den bevorstehenden Rü Paris, 11. Dec. taux, ist erkrankt. Dreyfuß wird als — Der Kammerp Chemiker Pasteur si Shanghai, 11. D Japaner bestehe unterlassungen chinesischen Beamten, lohnungen ausgesetzt ha * Uebertritt tholicismus. Im sich die Mittheilung: indische Gottesgelehrte getreten. Ein ähnliche Rissionsthätigkeit im Glaubenswechsel der mühungen der Mission Neubekehrten wurden gehörigen, die diesen R teten, in Madura getal * Ein einfaches A Echtheit zu prüfe chen gewöhnliche Kreide des Rothweines, den " Stellen eine braune od wein ohne fremden Z blau, ins Violette spiel gefärbt, bleibt er under und wird er blau od gefärbt. * Bei der türkische gesuch für die Errich auf dem Todten 9 lität hat bereits die Er dorthin zu senden, um einzuleiten. Berantwortlicher Redact Handels- ur Berlin, 11. Decemb Spiritus 100 Liter loc per diesen Monat 43,2 be Weizenmehl 0 16,50—15 Neuß, 11. 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Oettinger& Modernst Wer nützlich schenkt, schenktdoppel werthvoll. * lich gehalten, so daß man das Gefühl hatte, eine Verständigung über die schwebenden Fragen würde wohl möglich sein, wenn die Politik thatsächlich vom Reichskanzler gemacht würde, was ja bei uns längst nicht immer der Fall ist. Angesichts dieses Umstandes kann man den Erklärungen eine wesentliche, vor Ueberraschungen sichernde Bedeutung nicht zuschreiben. — Alle Parteien sind darin einig, daß die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Liebknecht vom Reichstage nicht zu erhalten ist.— Ueber die Umsturzvorlage ist noch keine Einigung erzielt, eine sachliche Prüfung derselben jedoch gesichert.— Ein Weißbuch über die Colonien wird nicht erheinen.— In Dar es Salaam ist eine Caserne zusammengestürzt, wobei mehrere Menschen ihren Tod gefunden haben. Hannover, 11. Decbr. Der Kaiser kehrte nach der Parade an der Spitze der Fahnencompagnie in dus Schloß zurück. Während der Frühstückstafel concertirte der Hannover'sche Männer=Gesangverein. Der Kaiser äußerte zu dem Musik director Bünte, er sei zu der Composition des„Sanges an Aegir" durch den Gesang des Hannover'schen Vereins angeregt worden und spendete den Vorträgen reiches Lob. Am Nachmittag unternahm der Kaiser bei prachtvollem Wetter eine Spazierfahrt nach Herrenhausen. München, 11. Decbr. Der Prinzregent lehnte ein Eingreifen zu Gunsten der Fuchsmühler Bauern ab. Freiherr v. Zoller sagte möglichstes Entgegenkommen zu. Pesth, 11. Dec. Die Indemnitäts=Vorlage wurde mit 205 gegen 90 Stimmen angenommen. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Cabinets Wekerle erhalten sich Paris, 11. Dec. Der Minister des Auswärtigen. Honotaux, ist erkrankt.— Die Freisprechung des Hauptmanns Dreyfuß wird als sicher betrachtet. — Der Kammerpräsident Burdeau und der bekannte Chemiker Pasteur sind schwer erkrankt. Shanghai, 11. Dec. Hier ist das Gerücht verbreitet, die Japaner bestehen, bevor sie sich auf Friedens unterlassungen einlassen, darauf, daß ihnen alle chinesischen Beamten, welche auf die Köpfe von Japanern Belohnungen ausgesetzt haben, zur Hinrichtung ausgeliefert werden. Vermi * Uebertritt von drei Brahmanen zum Katholicismus. Im Bulletin der katholischen Missionen findet sich die Mittheilung von einem sehr seltenen Ereignisse. drei indische Gottesgelehrte(Brahmanen) sind zum Katholicismus übergetreten. Ein ähnlicher Fall hat sich während der gesammten Rissionsthätigkeit im Hindugebiete noch nicht zugetragen. Der Glaubenswechsel der drei Brahmanen wird den rastlosen Bemühungen der Missionäre in Madura zugeschrieben. Die drei Neubekehrten wurden trotz der flehentlichen Bitten ihrer Angehörigen, die diesen Religionswechsel als eine Schmach betrachteten, in Madura getauft. * Ein einfaches Mittel, um den Rothwein auf seine Echtheit zu prüfen, ist folgendes: Man nimmt ein Stückchen gewöhnliche Kreide und betupft dasselbe mit einigen Tropfen des Rothweines, den man prüfen will. Nehmen die betupften Stellen eine braune oder schiefergraue Farbe an, ist der Rothwein ohne fremden Zusatz, reiner Traubensaft; ist der Fleck blau, ins Violette spielend, so ist der Wein mit Heidelbeersaft, gefärbt, bleibt er unverändert, wurde er mit Kermesbeerensaft und wird er blau oder grün, so wurde er mit Malvenstoff gefärbt. * Bei der türkischen Regierung ist kürzlich ein Concessions= gesuch für die Errichtung eines Schifffahrtsdienstes auf dem Todten Meere eingereicht worden, Die Admiralität hat bereits die Erlaubniß erhalten, einen Marine=Officier dorthin zu senden, um die nähern Studien an Ort und Stelle einzuleiten. Berantwortlicher Redacteur: Hermann Abels in Padervorn. Handels- und Berlin, 11. December. 100 Kilo Petroleum p. dies. Mon. 0,00 Spiritus 100 Liter loco ohne Faß 32,5 bez.— Rüböl 100 Kilo per diesen Monat 43,2 bez. Roggenmehl Decembr. 15,75, Mai 16,10, Weizenmehl 0 16,50—15,25, do. 00 19,00—16,75. Neuß, 11. December. 100 Kilo Buchweizen 14,00. Kartoffeln 6,00, Heu 6.00, Roggenstroh 3,20. Rüböl per Faß 47,50. Preßkuchen 8,60, Kleien 8,00. Bremen, 11. Deebr. Petroleum stetig, 5,35 Br. Schmalz flau, Wilcox 38, Armour 37¼. Speck matt, 00. W Hamburg, Dinstag 11. Decdr. Abds. 6 Uhr. Kassee good average Santos pr. December 71¼, pr. März 68¾, pr. Mai 67½. Behauptet.— Rüben=Zucker 1. Product, Basis 88% frei an Bord Hamburg pr. December 8,70, pr. Mai 9,20. Behauptet. Magdeburg, 11. Decbr. Kornzucker 92% 00,00, neue 0,00—0,00, 88% 8.85—8.95, neue 8,85—8,95, 75% 5,90—6,65 matt. Brodraf. 1 22,00, do. II 21,75, gem. Raffin. 21,00—22,00, gem. Melis 20,25, matt. 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Handel: langsam. Preise: I. 60/66 d. II. 50/59 d. III. 40/49 8 pr. Pfund Fleischgewicht.— 6030 Hammel. Tendenz ruhig und wird Markt ziemlich geräumt. Preise: I. 50/54, Lämmer bis 58, II. 42/48 Pfg. pr. Pfund Fleischgewicht. Tuch= und Buckskinstoffe à Mk. 1.75 per Meter Cheviots und Meltons„„ 1.95„„ nadelfertig ca. 140 Ctm. breit, versenden direct franco Oettinger& Co., Frankfurt a. M., Fabrik=Dépôt. Modernste Muster bereitwilligst franco. Wer nützlich schenkt, schenktdoppelt werthvoll. Eine herrliche Beigabe zu Weihnachtsgeschenken ist ein Carion mit Doe ring's Seife mit der Eule. Diese Cartous, welche 3 Stück der unübertrefflichen Doering's Seife mit der Enle enthalten, sind hochelegant aus gestattet, und erweisen sich wegen ihrer Eleganz und Farbenpracht als ein Ge schenk, das ebenso repräsentabel wie Jedermann willkommen ist. 5402 Trotz der brillanten Ausstattung übe all ohne Preiserhöhung zu haben. Kleiderschrünke 2th., v. M. 30 an r. Klchen. 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