Blatt. 40. Jahrg. Anzug beviots, Tuch= und sten bis zu den allerFabrikpreise. Garautie nete Tragfähigkeit. 90! 3563 brik, Görlitz. Versorgung, Steuer=Ermäßigung Versicherungen der Gegenseitigkeit bestehenden, icherheit bietenden, mit öt5855 herungs-Anstalt. V. 41, Kaiserhofstr. 2, ung Bielefeld: sittenbeig, Paderborn. am Niederrhein lanstalt früher 1. Badearzt bes Ilerrn Pforrer Kneipp Ausführl. Prosp. gratis. ZU Driburg ichtbewaldeten, 1100—1400 hlensäurereichste, kräftige und Schwefelmoorbäder.— er Winterkur.— Prospecte ureau, Privat=Baumeister, se A. 194a. 06964 on Hoch= u. Tiefbauten. 691 Aß 1894. kecomité-Sitzung Mai bei Schmidt am . Tv022 meinem 50jährigen Jubiläum sind mir lückwünsche zugeganAllen, welche meiner liebevoller Weise geaben, spreche ich hierinen verbindlichsten Jank 4412 In, 10. Mai 1894. Trekler, und Jubilarpriester. habe meinen ohnsitz ckelsheim nach der station Eissen verlegt. Lohnung befindet sich en Bäckermeister Hedaselbst. 4409 k Herde, rob. Thierarzt. rborner Bank ittelt unter billigen Bedingungen das Bankfach eingenden Geschäfte, lamentlich den erkauf von Werthpapieren. besorgt die reltliche Controle loosung derselben, ösung der Coupons. kauft ee Wechsel, vermittelt ekarische Anleihen, verzinst nzahlungen natliche Kündigung mit gen 6monatliche Küngung mit 4% gds. efe, Checks od. Wechsel Hauptplätse des Innd Auslandes. Klos Waaren. 01327 eiche Auswahl Geschenk jeder Art. I. Bohning, Inzeigentheil verantwortlich emerius, Paderdorn. Verlag von ning in von Ferdinand Baderdorn. 132. Paderborn, Mittwoch, den 16. Mai 1894. Volksblatt. Wöchentlich 7 Nummern mit Ausnahme der Feiertage. Preis vierteljährlich 1 50 4. Anzeigen 15 4 pro 1spaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamen in Textspaltenbreite 50 4. Freitags zwei Gratisbeilagen: Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Sonntagsplanderer und Sonntagsfeier. □ Wochen-Rundschau. Am Pfingsttage hat die italienische Kammer über das Heeresbudget berathen. Italien ist ein katholisches Land und der Sitz des Papstthums; die sog. Volksvertreter, die von einer kleinen Zahl Wähler mit viel Geld und wenig Glauben nach Rom geschickt sind, halten an diesem hohen Feste der Christenheit eine Arbeitssitzung ab. Dieser Zug ist sehr bezeichnend für den Charakter des„Königreichs Italien“. Aber leider auch bezeichnend für die Kraft= und Saftlosigkeit des italienischen Volkes. Was sind das für Katholiken, die sich ein solches Aergerniß an der Spitze des Staates gefallen lassen, ohne auch nur den Mund aufzumachen? Sie mögen ja in ihrem Betkämmerlein und in der Kirche recht fromm sein; aber von dem Wort des Heilandes„Wer mich vor den Menschen bekennen wird..“ von der Pflicht der Glaubensbethätigung im öffentlichen Leben, haben sie offenbar keinen rechten Begriff. Und so lange das nicht besser wird, bleibt leider die römische Frage ungelöst. Die Hilfe für das beraubte und bedrückte Papstthum kann nicht von den Thronen, und den Staatskanzleien, sondern nur, abgesehen von dem Eingreifen des Höchsten, von dem Volke kommen. In Italien muß von unten auf der Neubau in Angriff genommen werden; das Volk muß geweckt und geschult werden zur Geltendmachung seiner katholischen Grundsätze im communalen, soeialen und politischen Leben. Werden die italienischen Katholiken nur annähernd so weit entwickelt, sein, wie die deutschen Katholiken schon vor 20 Jahren, dann werden die Kerkerthore am Vatican alsbald aufspringen. In der erwähnten Pfingstsitzung fiegte Crisvi mit 199 gegen 135 Stimmen über seine Gegner, die mit dem Ruf nach weiterer Verkürzung des Heeresbudgets sein Ministerium zu stürzen suchten. In dieser, wie in den vorhergehenden hochpolitischen Debatten hat die Regierung den Ehrgeiz des italienischen Volkes aufgerufen. Italien soll durchaus eine Großmacht sein und demgemäß ein großmächtiges Heer behalten. Wir haben von unserm deutschen Standpunkte nichts dagegen, so lange Italien sich zu den Friedensmächten hält. Es werden freilich immer wieder Zweifel laut an der Zuverlässigkeit dieses Bundesgenossen, und auch die jüngsten Ministerreden haben solche angeregt durch die üblichen Höflichkeitswendungen gegenüber Frankreich und durch einige vieldeutige Hinblicke auf die früheren Auseinandersetzungen mit Oesterreich. Aber wir brauchen uns deshalb nicht aufzuregen. Daß Italien im Dreibunde kein so sicherer Cantonist ist, wie Oesterreich, haben wir längst gewußt. Die italienische Regierung muß immer eiwas Rücksicht nehmen auf die franzosenfreundliche Partei im Lande und auf die„irredentische“ Abneigung gegen Oesterreich; ferner treiben die wirthschaftlichen Interessen zu einer freundlichern Haltung gegenüber dem reichen Nachbarn Frankreich. Zum Glück ist nun der Uebermuth der Franzosen gegen die Italiener so groß, daß eine politische Annährung der beiden Länder dadurch noch auf lange hinaus unmöglich erscheint. Mit den Russen können die Italiener wegen der gegensätzlichen Interessen im Orient und im Mittelneer erst recht nicht in ein Schiff kommen. Es bleibt also der südlichen„Großmacht" nichts anders übrig, als sich nach wie vor zu Lande an den Dreibund und zur See an England anzulehnen.— Was nun die innere Entwicklung Italiens betrifft, so ist die Crispi'sche Regierung trotz dieses Vertrauensvotums von Pfingsten noch nicht über den Berg; die schwere Steuerfrage und die heille Angelegenheit der Vollmacht zur Vereinfachung der Verwaltung enthalten noch viele Klippen. Allerdings hat Crispi den großen Vortheil für sich, daß kein Mensch vorhanden ist, der in dieser kritischen Lage seine Erbschaft mit einiger Aussicht antreten könnte. Im Lande der Blinden ist der Einäugige König. Das zweite bedeutsame Ereigniß im Auslande ist die Verwerfung der Civilehe im ungarischen Oberhause. Mit 139 gegen 118 Stimmen fiel das Gesetz der Culturkämpfer. Die Liberalen spieen Feuer und Flamme gegen die Bischöfe und die christlich gesinnten Magnaten, vor Allem aber den Hof. Man behauptete, daß der Kaiser und der Reichsminister des Auswärtigen Grafen Kalnoky gegen das Werk der Regierung gewirkt und die von ihnen abhängigen Würdenträger zur Abstimmung mit Nein nach Pesth geschickt hätten. Die Hetze gegen den Kaiser und Wien wurde nach ungarischer Landessitte durch den feinen und den ungewaschenen Pöbel auch auf die Straße getragen. Auf katholischer Seite knüpfte man an die tapfere Haltung des Oberhauses zunächst große Hoffnungen. Inzwischen haben aber die Culturkämpfer schon wieder neuen Muth geschöpft und die Katholiken sich auf Enttäuschungen vorbereitet. Das Ministerium Wekerle hat nicht seine Entlassung eingereicht. Wekerle ist zur Audienz beim Kaiser gefahren, und nach liberalen Nachrichten soll er die Erklärung mit bringen, daß die Hofwürdenträger nur ihrer persönlichen Ansicht gemäß gestimmt hätten und das nächste Mal nicht nach Pesth kommen würden. Das heißt auf deutsch: Wekerle hat es durchgesetzt, daß der Hof nächstens einen Druck zu Gunsten des Culturkampf= gesetzes ausübt. Also vermuthlich wird das Unterhaus die Civilehe noch einmal beschließen und dann wird sie im Oberhause mit einer kleinen Mehrheit durchgehen. Für den äußersten Nothfall bleibt ja noch ein Pairsschub(NeuErnennung von Oberhaus=Mitgliedern) in Reserve. Es liegt in Ungarn ähnlich, wie in Italien. Das Heil kann nicht von oben kommen, wenn unten Alles faul ist. Der Katholikentag in Pesth war sehr schön; aber die Getreuen und Eifrigen, wenn es auch insgesammt Tausende sind, reichen nicht aus, um der großen Masse von Freimaurern, Juden, Calvinern und deren Gefolgschaft das Gleichgewicht zu halten. Die Abgeordnetenkammer ist durch und durch liberal und wird es in absehbarer Zeit bleiben. Die Krone wird den Kampf mit dieser Mehrheit nicht wagen, denn diese Leuite kennen keine Rücksicht und scheuen keine Mittel. Ven der gewissenlosen Herrschsucht der magyarischen Gewalthaber zeugt auch der Memorandum=Proceß gegen die Rumänen, der sich jetzt zum Scandal für die gebildete Welt in Klausenburg abspielt. Eine Denkschrift für die Krone, welche gegen die Unterdrückung der rumänischen Nationalität Klage führte, wird dort mit allen Mitteln der Gewalt und der Tücke in einem tendenziösen Strafproceß verfolgt. Die Proceßführung war derartig, daß sämmtliche Vertheidiger ihr Amt niederlegten. Der Massenproceß wurde aber doch fortgeführt. Nächst den Russen sind die Magyaren in Europa die schärfsten Verfolger der fremden Nationalitäten, die unter ihre Fuchtel gerathen. Culturkämpferei und Vergewaltigung der nationalen Naturrechte gehen gewöhnlich Hand in Hand. In Sachen der politischen Processe muß Deutschland freilich auch an seine eigene Brust schlagen. Zunächst hat man es in dem Falle Thüngen durch allerhand Ungeschick in der Antragstellung und der Einleitung des Verfahrens dahin gebracht, daß ganz Süddeutschland sich aufregt wegen der Vereppung eines Bayern vor ein Berliner Gericht. Dieses volitische Aergerniß ist der ganze Beleidigungsproceß wahrhaftig nicht werth. Dann haben in dem Proceß wegen des Berliner Straßenkampfes vom 18. Januar die eifrige Staatsanwaltschaft und der noch eifrigere Gerichtspräsident einen Stein des Anstoßes geschaffen, der noch lange die unangenehmsten Nachwirkungen haben wird. Man wollte durchaus die Ehre der Berliner Polizei retten, die mit Säbeln und Gummischläuchen gar zu schneidig die heimkehrenden Arbeitslosen zersprengt hatten. Dieser Zweck ist nicht einmal erreicht worden, weil die Aussagen der unbetheiligten Zeugen gar zu sehr gegen die thatkräftigen Schutzleute sprachen. Aber wenn er auch erreicht worden wäre, dann wäre der aufgefrischte Ruhm der Berliner Polizei doch eine federleichte Errungenschaft gegenüber dem großen politischen und socialen Schaden, den die Erschütterung des Vertrauens auf die preußiichen Richter anrichtet. Und das Vertrauen wird erschüttert, bis weit über die socialdemokratischen Schichten binaus, wenn der Leiter einer Gerichtsverhandlung sich von Anfang an mit großer Leidenschaftlichkeit gegen die Angeklagten ausspricht und in der schärfsten und schroffsten Form einen einseitigen Standpunkt herauskehrt. Wenn der Justizminister jetzt nicht energisch eingreift, dann ist es um den guten Ruf der preußischen Rechtspflege auf lange hin geschehen. Im Uebrigen haben wir in Deutschland eine bessere Pfingstruhe, als die meisten andern Länder. Oesterreich z. B. wird nicht allein durch die ungarische Krisis, sondern auch die Schwierigkeiten in Folge der Valuta=Reform und durch einen großen Bergarbeiterstreik um Ostrau in Athem gehalten. Wir haben zu Pfingsten bloß neue conservative Anträge zu dem Gesetz über die Landwirthschaftskammern erhalten, die freilich herzlich schlecht sind, aber doch die Masse des Volkes nicht sehr aufregen. Die corporative Organisation der Landwirthschaft war ein großer Gedanke und er hätte auch wohl eine gewisse Begeisterung erweckt, wenn man wirklich in volksthümlicher Weise die„realen Kräfte" dieses Standes zusammengefaßt und zu Genossenschaften für kleinere Bezirke ausgestaltet hätte. Aber wenn die Provinzialkammern die Hauptsache sein sollen, so sieht der gewöhnliche Bauer die Sache schon als etwas Fremdes und Fernes an. Und wenn er nun noch hört, daß man ein künstliches Wahlrecht aufbauen will, wonach die Kleinen nichts und die Großen Alles zu sagen haben, und daß diese Kammern von Großbesitzern die ganz oder halb mundtodt gemachten kleinern Besitzer noch besteuern wollen, dann kann man sein Mißtrauen schon begreifen. Was die Conservativen neuerdings als Lösung der Wahlfrage vorschlagen, ist wirklich ein himmelschreiender Hohn auf das Genossenschafts=Princip. Die ersten Kammern sollen gewählt werden von denjenigen Landwirthen, die im Kreistage sitzen. Die Leute sind zu ganz andern Zwecken dorthin eutsendet worden, und sie sind nach der Einrichtung der Kreistage zumeist Großbesitzer. Die sollen sich nun als Vormünder der Landwirthe aufthun. Die Kammern, die sie zusammenstoppeln, sollen dann sogar noch das Recht haben, ein Statut für die künftigen Wahlen vorzuschlagen. Kommt das nicht zu Stande, so soll künftig gewählt werden nach den Commissionsbeschlüssen, die bekanntlich von der Mehrheit des Landtages verworfen sind, weil sie den Großgrundbesitz, insbesondere dem Junkerthum im Osten, die Herrschaft über Bauern und Kleinbesitzer gar zu grob sichern wollten. Mit einer so einseitigen, kurzsichtigen und rücksichtslosen Junkerpolitik tritt man den natürlichen Rechten der Bauern und Kleinbesitzer entgegen, nachdem man im letzten Jahre nicht schöne Worte genug finden konnte, um die Solidarität des Groß= und Kleinbesitzes zu preisen und den Bruder Bauer in den„Bund der Landwirthe" zu locken. Wir haben manchmal die Bauern gewarnt, auf den Leim der ostelbischen Conservativen zu gehen, indem wir darauf hinwiesen, daß diese Herren nur ihre Herrschaft und ihre besonderen Interessen verfolgen. Wer jetzt noch nicht einsieht, daß wir die Selbstsucht der conservativen Junker richtig taxirt haben, dem hilft keine Staar=Operation mehr. Die Conservativen reden viel von Mittelstand; aber nur das Centrum hat ein Herz Ein schlauer 49 Roman von Molloy=Dietrich.(Nachdruck verboten.) „Graf von der Pforten," flüsterte sie endlich nach einer längeren Pause. „Derselbe, der in Monte Carlo war, als Graf von Förster die großen Gewinnste machte?“ rief Gillwaldt. „Desfeibe? „Aber er. war in Rom, als der junge Mann ermordet wurde,“ fügte Gillwaldt wie im Selbstgespräch hinzu. „Ich denke, Sie thäten am besten, ihn ganz aus dem Spiel zu lassen,“ meinte Cäcilie. „Darin stimme ich Ihnen durchaus bei, gnädiges Fräulein,“ antwortete Gillwaldt, wenngleich er fest entschlossen war, den Herrn Grasen nicht so ohne Weiteres aus dem Auge zu verlieren.„Nun,, wissen Sie denn von Niemandem, der irgend welche Feindschaft gegen Herrn von Markwald hegte, oder irgend Jemand, der ihn aus irgend welchem Grunde fürchtete?“ „Ganz gewiß nicht.“ „Wann nahm denn Frau von Förster den Schmuck aus dem Geldschrank?“ „Nur wenige Stunden früher, ehe sie ihn zum Souper anlegte.“ „Am Nachmittag also?“ e „War denn um diese Zeit gar kein Besuch im Hause?“ „Nein.“ „Sind Sie sich dessen auch ganz sicher, gnädiges Fräulein?“ „Vollkommen. Meine Tante und ich machten am Vormittag eine Ausfahrt, um einige Einkäufe in der Stadt zu besorgen. Dann speisten wir Beide allein zu Hause. Bald nachher nahm Tante ihren Schmuck aus dem Geldschrank und brachte ihn nach dem Boudoir, wo wir Beide blieben, bis es Zeit war, für den Abend Toilette zu machen.“ „Und inzwischen kamen keinerlei Besuche, weder Freunde, noch Bekannte, noch Fremde!“ „Niemand— wir waren ganz allein.“ a Siigr. Seeunden lang dachte Gillwaldt summ nach. Je mehr er den Fall erwog und durchforschte, desto geheimnißvoller wurde derselbe. Unter der Voraussetzung von Hugos Unschuld würde wohl ein Durchschnittspolizist die Dienstboten beargwöhnt haben, aber Gillwaldt ragte über das gewöhnliche Mittelmaß hinaus und war fest überzeugt, daß kein gewöhnlicher Dienstbote bei dieser That die Hand im Spiel gehabt haben könnte. Ihm stand es außer allem Zweifel, daß dieselbe Persönlichkeit Karl von Förster ermorbet und den Schmuck seiner Tante gestohlen hatte— diese für ihn zweifellose Thatsache verlor er auch nicht eine Secunde lang aus den Augen.“ „Wie viele Personen wußten davon, daß die Brillanten aus Geldschrank herausgenommen waren?“ fragte er dann Cäcilie, in der Hoffnung, auf diese Weise ihr Gedächlniß hinsichtlich der Personen, die im Laufe des Tages im Hause gekommen und gegangen waren, besser anzuregen. „Der Diener und ich selber waren zugeben, als Tante ihn herausnahm. Ihre Kammerjungfer half ihr dann denselben anlegen, und natürlich mußten auch die anderen Dienstboten davon gehört haben, daß sie den Schmuck an jenem Abend trug. Aber ich glaube nicht, daß irgend Jemand im Hause ihn gestohlen haben kann.“ „Wen beargwöhnen Sie denn?“ fragte Gillwaldt scharf. „Niemand. Mir ist das Ganze ein undurchdringliches Geheimniß.“ „Ja, ein ebenso großes Geheimniß, wie die Ermordung des Herrn von Förster,“ antwortete Gillwaldt. Während er dies sagte, erhob Cäcilie unwillkürlich ihre Augen zu einem Oelgemälde, welches über dem Sopha hing. Gillwaldt folgte der Richtung ihres Blickes und sah das Porträt eines jungen Mannes mit blonden Haaren und blauen Augen. „Aber das ist ja Herr Karl von Förster,“ sagte er dann nach einer Pause. „Kannten Sie ihn denn, Herr Gillwaldt?“ „Nein, aber ich habe seine Photographie gesehen.“ „Das Porträt ist auch erst nach seinem Tode nach einer Photographie gemalt.“ „Wirklich?“ meinte Gillwaldt, dem Gemälde gegenübertretend, um es besser zu betrachten.„Aber vermuthlich hatte der Maler ihn früher persönlich gekannt!“ „Nein,“ antwortete Cäcitie kurz. „Es ist doch wunderbar, daß ein so lebenswahres Porträt nach einer Photographie augefertigt werden konnte," demerkte er nachdenklich, denn, wie en den meisten Dingen bewandert, war er auch etwas kunstversändig. „Ja, das dachten wir auch Alle.“ „Wirklich? Mir scheint es wie nach dem Leben gemalt,“ meinte er und starrte dabei Cäcilie, die jetzt an seine Seite getreten war, unverwandt an. „Ja, darin haben Sie recht.“ „Ein begabter Künstler," bemerkte er, denn jetzt empfand er einen, wenn auch noch unbestimmten Argwohn. „So begabt, daß meine Tante wünschte, ich sollte Stunden bei ihr nehmen,“ antwortete Cäcilie. Gillwaldts Augenbrauen zuckten vor Spannung und ungeduldiger Erwartung, aber seine Stimme klang vollkommen ruhig und gleichgültig, als er wie in müßiger Neugier fragte:„Also eine Dame— und nahmen Sie denn diese Stunden, gnädiges Fräulein?“ „Ja, ich bin bereits seit mehreren Monaten ihre Schülerin.“ „Wo gibt sie denn die Stunden?“ fragte er, mit aller Macht bemüht, seine Stimme gleichgültig und theilnahmlos klingen zu lassen, denn er wünschte nicht, daß das junge Mädchen irgend etwas von der wachsenden Erregung bemerken sollte, mit der ihn das Auftauchen dieser Malerin erfüllte. „Sie kommt zweimal die Woche hierher," erwiderte Cäcilie, etwas verwundert, weshalb er so viel Interesse für Emilie Orlowsky zeigte. „Zweimal die Woche,“ wiederholte Gillwaldt.„Dann sind Sie also wohl sehr befreundet mit ihr geworden?“ fügte er nachlässig hinzu. „Das doch kaum,“ erwiderte Cäcilie. „Aber doch gut bekannt— vertraut— rückhaltlos in Ihrer Unterhaltung?“ „Sie hat mir viel aus ihrem eigenen Leben erzählt.“ „Und zur Erwiderung dessen erwartete sie natürlich, daß Sie ihr auch etwas aus Ihrem Leben erzählten?“ „Das kann ich kaum sagen, sie schien vielmehr Alles, was mich betraf, bereils zu wissen.“ und eine thätige Hand für den Mittelstand in Handwerk und Landwirthschaft. Nachrichten. * Berlin, 15. Mai. Mit beachtenswerther Schärfe tritt die„Germania“ in einem„Politische Heuchelei“ überschriebenen Leitartikel ihrer Pfingstnummer den Bestrebungen entgegen, die neuen Steuern vermittelst Belastung nothwendiger Massen verbrauchs=Artikel auf die große, wenig bemittelte Menge ab zuwälzen. In dem Artikel heißt es u. A.: Von derjenigen„politischen Heuchelei, die man sich und Anderen gestatte“, sprach, wahrlich nicht zu seinem Ruhme, Fürst Bismarck vor zwanzig Jahren gelegentlich der Erörterungen über das„Pfeischen des armen Mannes“ wie er sich auszudrücken beliebte. Wir haben das Wort damals entschieden zurückgewiesen und weisen es jetzt zurück, da es Thatsache ist, daß indirecte Steuern auf den Massenverbrauch relativ und oft auch absolut die Aermsten wie den kleinen Mann stärker treffen, als die wohlhabenden und reichen Classen. Die Festhaltung dieses richtigen Gesichtspunctes ist aber heute um so wichtiger, als seit fünfzehn Jahren die indirecten Steuern im deutschen Reiche um mehr als 400 Millionen Mark jährlich gesteigert worden sind, während eine irgendwie entsprechende Erhöhung der directen Steuern in den Einzelstaaten nicht stattgefunden hat. Ist es da nicht der Gipfel„politischer Heuchelei" und zugleich eine Verhöhnung und Herausforderung der ärmeren Classen, wenn das in den letzten Jahren noch immer plutokratischer gewordene preußische Dreiclassenwahlsystem gelobt wird wegen des vor acht Tagen gesaßten Beschlusses der drei alten Cartellparteien im preußischen Abgeordnetenhause? Dieser Beschluß ging bekanntlich dabin, das Reich solle nicht nur seine eigenen Ausgaben vollständig decken, sondern auch noch Ueberschüsse zu Ueberweisungen an die Einzelstaaten schaffen— natürlich durch eine neuerliche gewaltige Vermehrung der indirecten Steuern. Und diesen Beschluß nimmt eine officiöse Stimme im Hamburger Correspondenten zum Anlaß für die Feststellung,„daß in dem preußischen Wahlrecht mit dem Besitze nicht nur die Intelligenz, sondern auch das patriotische Pflichtgefühl zu seinem vollen Rechte kommt, während dieses im Reichstage vielfach unter der Rücksicht auf die Massen und ihre eigensüchtigen Wünsche Schiffbruch leidet.“ So?! Also„patriotisches Pflichtgefühl“, wenn man erklärt, wir wollen selbst nicht zahlen, aber wir ersuchen euch, die ärmeren Classen recht tüchtig zahlen zu lassen! Und einem solchen„Pflichtgefühl“ gegenüber ist es„eigensüchtig“, wenn die„Massen“, d. h. die ärmeren Classen wünschen, nicht noch höher belastet zu werden, als sie es ohnehin schon sind, nicht auch noch zu Tausenden und Tausenden brodlos gemacht zu werden, wie es insbesondere in Folge der Tabakfabricatsteuer sicher geschehen würde!.... Wer ist immer sofort bereit, alle Militärforderungen zu bewilligen? Die altpreußischen Junker und der größere Theil der Boureoisie, Bureaukratie und des Professorenthums, und sie nehmen abei den Mund recht voll von Opferfreudigkeit und„vatriotischem Pflichtgefühl.“ Aber— das ist„politische Heuchelei“, denn sobald es ans Zahlen geht, sind sie nicht da, werden ie Armen und Kleinen am meisten belastet! Schmäh licher aber, als bei der jüngsten Militärvorlage ist das niemals vorher geschehen! Denn dieses Mal hatte man vor der Bewilligung der Militärvorlage hoch und theuer versichert, nur die tragfähigsten Schultern sollten von den Lasten betroffen werden. Kaum aber waren sie geforderten Mannschaften bewilligt, die natürlich ebenfalls vorzugsweise der Bauer, Handwerker und Arbeiter stellt, da waren die Versprechungen betreffs der Gelder bereits vergessen— auch sie sollten wieder vorzugsweise durch die Massen aufgebracht werden— so waren dafür die vorgeschlagenen indirecten Steuern gesetzt. Und nun fordert die preußische Plutokratie auch noch zu ihrer Entlastung in Preußen eine weitere Belastung der Massen durch indirecte Steuern im Reich, und dafür erhält sie das Lob—„patriotischen Pflichtgefühls“! Hat es jemals eine ärgere „politische Heuchelei“ gegeben?! Wohin dieser, offenbar mit Vorbedacht so scharf gehaltene Artikel seine Spitzen richtet, kann nicht zweifelhaft sein. Die sogenannten Conservativen werden sich sehr täuschen, wenn sie meinen, daß das Centrum ihnen zur Durchbringung der Miquel'schen Pläne seine Hülfe leisten wird, da dieselben eben alles eher als conservativ sind. Für manche Einzelstaaten mag es ja bequemer sein, sich vom Reiche mittelst indirecter Steuern auf nothwendige Lebensmittel durchfüttern zu lassen, als durch Heranziehung des potenten Liberalismus dessen Unzufriedenheit zu erregen; wenn aber nur das Centrum entschieden bleibt, wird den einzelstaatlichen Regierungen nichts übrig bleiben, als sich entsprechend einzurichten. Die Annahme der Militärvorlage hat das Centrum nicht hindern können, mit der Thatsache hat es sich auch ausgesöhnt, aber daß das Versprechen, die pecuniären Lasten derselben auf die tragfähigsten Schultern zu legen, in Erfüllung gehe, hat das Centrum in Händen. Dasselbe wird wenn die Zeit kommt, dieser wichtigen Obliegenheit mit vollem Ernste zu erinnern wissen. — Anfangs Juli werden die im Bundesrath erlassenen Bestimmungen über die Einbeziehung von Hausgewerbetreibenden der Webwaaren=Industrie in die Invaliditäts= und Altersversicherung in Kraft treten. Die Versicherungsanstalten, in deren Bezirken der hausgewerbliche Betrieb dieser Industrie besonders stark entwickelt ist, sind gegenwärtig damit beschäftigt, Vorbereitungen zu treffen, damit die Neuerung ohne Schwierigkeiten zur Einführung gelangen kann. — Sicherem Vernehmen nach wird sich der Kaiser im Juni auf seiner Kaiseryacht zum Besuch der Königin der Niederlande von Kiel aus nach Holland begeben. — Die Commission des Berliner Magistrats, welche die Um„Wie meinen Sie das?“ „Sie ist von Natur klug und versteht zu beobachten und zu iniren.“ „Aber sie hat viel von Herrn von Markwald gesprochen?“ sagte Gillwaldt, jetzt etwas entschiedener auf sein Ziel losgehend. „Woher wissen Sie das!“ „Ich hielt es nur für wahrscheinlich, und ich sehe, ich hatte recht.“ „Gewiß, da sie selber eine Künstlerin war und von meiner Verlobung mit Hugo wußte, empfand sie wohl eine gewisse Theil nahme für ihn.“ Jetzt fühlte Gillwaldt ganz entschiedeu, daß er sich auf dem richtigen Pfade befand, war sich aber auch zugleich bewußt, daß er doppelt vorsichtig und behutsam vorgehen mußte. Daher fragte er nur wie beiläufig:„Sprachen Sie denn nie von Herrn von Förster, dessen Porträt sie gemalt hatte?“ „Ich glaube nicht, daß sie seinen Namen auch nur ein ein ziges Mal erwähnte.“ „Ließ sie auch nie durch Andeutungen oder directe Aeußerungen vermuthen, daß sie ihn früher gekannt hatte?“ beharrte Gillwaldt „Nie,“ antwortete Cäcilie, durch diese Frage nicht wenig überrascht.(Forts. folgt.) zwandlung der städtischen Steuern in Gemäßheit der Anschlage sich befindet. Wie der„Times“ aus Caleutte neuen Communalsteuergesetze beräth, hat beschlossen, gemeldet wird, herrschte Mitte April in Nord=Behar große dem Magistrat folgende Vorschläge zu machen: Die Mieth=[Aufregung, weil alle Mango=Bäume von unbekannter Hand mit steuer vom 1. April 1895 ab gänzlich fallen zu lassen, dagegen einer Mischung von Dreck und Haaren beschmiert waren, was ie bisherige städtische Haussteuer, zeitgemäß als allgemeine die unwissenden und abergläubischen Eingeborenen dahin deuteten, —“daß der heilige Tempel von Jaakgor in Wepaul verschwunden sei: andere Eingebornen glaubten in der geheimnißvollen Schmutzerei ein Werk der Kuhschutz=Gesellschaft zu sehen, auf deren Agitationen auch die blutigen Conflicte in Bombay zurückzuführen waren. Den Hindus gilt die Kuh nämlich als heiliges Thier, das nicht geschlachtet werden dürfe. Das Kuhschlachten der Mohamedaner soll, wie das schon ein Bericht des Vicekönigs vom December v. J. an den Staatssecretär für Indien hervorhob, hervorragenden Anlaß zu der Bewegung geben. Das Geheimniß des Anstreichens der Mango=Bäume ist bislang trotz aller Nachforschungen nicht aufgeklärt; die Eingebornen behaupten, davon nichts zu wissen. Das Anstreichen dieser Bäume erklärte schon vor längerer Zeit der frühere Gouverneur Sir Richard Tenale von Bombay für eine außerordentlich gefährliche Kundgebung, der gegenüber er empfahl, recht wachsam zu sein und die betreffende Bewegung sofort im Keime zu unterdrücken, da selbst ein Verzug von nur 24 Stunden die gefährlichsten Folgen herbeiführen können. Auch der conservative„Specta= tor“ stellt die Lage als sehr bedrohlich dar auf Grund von ihm zugegangenen Briefen aus Indien.„Lord Egin"(Vicekönig), so heißt es in den Briefen,„wird bald alle Hände voll zu thun haben, denn bald werden sich Dinge von weittragendster Bedeutung ereignen.“ Der„Spectator“ meint, daß die indische Regierung— und einer gewissen Sorglosigkeit scheint sich dieselbe in letzter Zeit in der That überlassen zu haben— sich nicht auf einen allgemeinen Aufstand vorbereite; vielleicht könne sie das auch nicht, denn sie könne ihre europäischen Truppen nicht vorzetteln und den eingebornen Soldaten dürfe sie nicht völlig vertrauen. Schlage die Stunde, so werde sie energisch handeln.“ Nun, die Stunde scheint sich zu nahen; ob aber die indische Regierung den Ernst der Lage richtig auffaßt, ist eine andere Frage. Der Ausbruch einer Militärrevolte wird bereits gemeldet. Ein Eingebornen=Regiment verweigerte wegen der Versetzung einiger Officiere den Gehorsam. Ein Bericht des Vicekönigs an den Staatssecretär für Indien sagt nun, die Insubordination erstrecke sich nur auf zwei Compagnieen, sei nicht ernster Natur und nicht durch Kasten= und Religionsgefühle veranlaßt. Mag sein; indeß aus dem Fünkchen kann nach Lage der Dinge gar leicht ein großer Brand entstehen.„Asien ist nicht versöhnt mit der Herrschaft der Engländer und wird es niemals werden", mahnt auch der„Spectator". Das Selbstbewußtsein der Hindus wird wie schon gesagt, von Jahr zu Jahr stärker, und wenn nich Hindus und Mohamedaner einander noch mehr haßten als die englische Herrschaft, würden die Hindus die europäische Herrschaft schon längst abgeschüttelt haben. Solange aber diese Jahrerte alte Feindschaft herrscht, wird es England wohl bei richtiger Ausnutzung derselben möglich werden, seine Macht in Indien hochzuhalten. Grundstückssteuer reformirt, beizubehalten, die staatliche Grundund Gebäudesteuer also nicht zu erheben. Ueber die Einführung einer sogenannten Umsatzsteuer(vom Besitzwechsel der Immobilien,§ 13 des Communalabgabengesetzes) wurde die Beschlußfassung einstweilen ausgesetzt. Von Einführung einer selbständigen, nach besonderen Grundsätzen zu veranlagenden Bauplatzsteuer(d. h. einer Steuer von Liegenschaften, die durch die Festsetzung von Baufluchtlinien in ihrem Werthe erhöht worden sind,§ 27 Absatz 2 des Gesetzes; dieselben können nach Maßgabe dieses höheren Werthes zu einer höheren Steuer als die übrigen Liegenschaften herangezogen werden) soll Abstand genommen werden. Dagegen sollen Bestimmungen, durch die solche Grundstücke wegen der Wertherhöhung stärker herangezogen werden können, in das neu zu entwerfende Haussteuerregulativ aufgenommen werden. Ueber die Erhebung der Gewerbesteuer und des Zuschlags zur Staatseinkommensteuer blieb die Beschlußfassung vorbehalten. — Am Pfingstsonntag ist der ehemalige preußische Gesandte am Vatican, Wirkl. Geh. Rath Kurt v. Schlözer von seinen Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden. Kurt v. Schlözer war am 5. Januar 1822 zu Lübeck geboren, widmete sich in Göttingen, Bonn und Berlin orientalischen und historischen Studien und trat dann ziemlich früh in den divlomatischen Dienst Preußens. Er war Attaché in Petersburg, in Rom, Ministerpräsident in Mexico, wo er einen Handelsvertrag abzuschließen beauftragt war. Vom Januar 1881 bis zum Juli 1892 entwickelte er seine wichtige Thätigkeit als deutscher Gesandter beim hl. Stuhl. Er stand in hohem Ansehen bei dem Papst Leo und genoß das volle Vertrauen des Kaisers, der ihm zu seinem 70. Geburtstag am 9. Januar 1892 sein Bildniß mit eigenhändiger Unterschrift schenkte. Als er sich beim Papst verabschiedete, ließ dieser ihm sein Bild mit der Unterschrift vir fidelis et prudens multum laudabitur(der kluge und getreue Mann wird volles Lob ernten) und seiner eigenen Namensunter schrift überreichen. Von Rom siedelte er 1893 nach Berlin über, um sich hier historischen Studien zu widmen. Schlözer war ein Mann von ganz ungewöhnlicher Begabung und den liebenswürdigsten gesellschaftlichen Umgangsformen; er erfreute sich bis zu seinem letzten Lebenstage eines großen Kreises treuer Freunde und Verehrer. Am Donnerstag soll seine Leiche auf dem neuen Kirchhof der Jerusalemer Gemeinde zur letzten Ruhe bestattet werden. Die Angabe, daß der Verstorbene seine Memoiren geschrieben hätte, ist unbegründet. — Auf Urlaub befinden sich während der Pfingstzeit der Cultusminister, der Handelsminister, der Landwirthschaftsminister ind der Kriegsminister. — Eine neue Miethzins=Sparkasse ist in Alsterdorf bei Hamburg im Anschluß an die dortige Pfennig=Sparkasse eingerichtet worden. Sie ist für Miether bestimmt, die bis zu 250 Mark jährliche Miethe zahlen. Jede regelmäßig wöchentlich eingezohlte Mark wird mit 5 Pfennig pro Quartal verzinst. Am letzten Samstag vor dem Miethezahlungstermin kann das Geld ohne vorherige Kündigung erhoben werden. Auch die große Bremer Sparkasse hat seit vorigem Jahre besondere gesperrte Bücher für Miethzins=Sparer. Von 1894 an hat auch der bedeutendste Sparverein Sachsens, der in Zwickau, vielfachen Wünschen nachkommend, die Einrichtung getroffen, daß seine Mitglieder nicht nur für den Weihnachts= und Winterbedarf sparen können, wie es sonst in diesem Vereine üblich ist, sondern auch für die Quartalstermine. Hoffentlich folgen seinem Beispiele viele andere Sparvereine. Die größte MiethzinsSparkasse ist die des Vereins gegen Armennoth und Bettelei in Dresden, die von 1880 bis 1891 über 1 Million Mark Miethe verwaltet und 54 000 Mark an Prämien gezahlt hat. Sie zählte im letzten Jahre 1097 Sparer. = Detmold, 14. Mai. Der Landtag unseres Fürstenthums wird im Juni zu einer neuen Session zusammentreten. Schon jetzt sind den Abgeordneten 11 verschiedene Vorlagen zuzegangen, von denen die Mehrzahl allerdings nur kleineren Umanges sind. Von einschneidender Bedeutung ist die Vorlage betr. das Feuerlöschwesen, nach der jeder männliche Bewohner unseres Landes vom 18. bis zum 50. Lebensjahre zum Dienst bei der Feuerwehr verpflichtet ist, mit Ausnahme der Beamten, Aerzte, Apotheker u. s. w. Dieser Entwurf lag dem Landtage chon einmal vor, wurde aber damals nicht angenommen. Braunschweig, 14. Mai. Daß es den hiesigen Bierbrauereien bitterer Ernst war mit der Ankündigung, daß ie im Falle einer Boycotterklärung gegen eine hiesige Brauerei hr gesammtes Arbeitspersonal auf sämmtlichen Brauereien mit einem Schlage ausnahmslos entlassen würden, haben sie jetzt durch die That bewiesen, und so sind denn am Samstag in Folge der sinnlosen Boycottirung einer aufs Gerathewohl herausgegriffenen Brauerei(Friedrich Jürgens) mit einem Schlage an achthundert Menschen mit vielen Familienangehörigen brodlos geworden. Bedauerlich dabei ist nur, daß mit den berufsmäßigen Hetzern, deren Wortführer ein hiesiger socialdemokratischer Colporteur ist, auch die an der Sache ganz unbetheiligten Leute, als die Bierkutscher und die Handwerker auf den Brauereien leiden müssen; gegen die Veranstalter des Boycotts herrschte deshalb vornehmlich unter den Bierkutschern, zumeist verheiratheten, vielfach schon Jahrzehnten ihrer Brauerei treu dienenden Männern, eine grenzenlose Erbitterung, die sich in Androhung von Thätlichkeiten gegen den Colporteur und seine Genossen Luft macht. Die hiesige PolizeiDirection hat sich in Folge der herrschenden Erregung schon zur Verdoppelung ihrer Patrouilleposten veranlaßt gesehen. Am Samstag ließen die Boycotterklärer auf den Straßen Flugblätter vertheilen, worin aufgefordert wird, das Jürgenssche ier nicht mehr zu trinken, und gleichzeitig alle die Geschäftsleute namhaft gemacht werden, die solches Bier verschänken oder in Handel bringen. Charakteristisch ist die ganze Sache besonders ür die inneren Parteiverhältnisse der Social= zemokratie. Die„Volksversammlung“, die den Boycott verhängte, war veranstaltet und geleitet theils von ausgesprochenen „Unabhängigen“, theils von ihnen nahe stehenden Elementen wie dem oben erwähnten Colporteur, der mit seinen radicalen Ansichten— es ist ein alter Leipziger Ausgewiesener— im Gegensatze zu den ruhigeren, besonneren Elementen der Partei einen großen Einfluß auf die Masse ausübt. Die Letzteren nun scheinen mit ihrem demonstrativen Fernhalten von der Brauerbewegung, die unter den obwaltenden Verhältnissen von vornherein aussichtslos ist, den Zweck zu verfolgen, die unbesonnene Mache ihrer radicalen Genossen sich gründlich compromittiren zu lassen und damit deren Einfluß zu brechen. Diese Ansicht wird fast noch verstärkt, wenn man dazu die Thatsache hält, daß das hiesige socialdemokratische Blatt bisher kein Wort zur Rechtfertigung des Boycotts gesagt hat. Guben, 14. Mai. Wegen Majestätsbeleidigung wurde der Sections=Vorsitzende des Bundes der Landwirthe, Bauerngutsbesitzer Wegmann dieser Tage von dem hiesigen Landgericht zu sechs Monaten Gefäugniß verurtheilt. Wegmann hat in einem Gespräch seinem Mißfallen über die Politik des Reichskanzlers Ausdruck gegeben und, als ihm vorgehalten wurde, daß doch der Kaiser den Reichskanzler zum Minister erwählt habe, sich zu einer unehrerbietigen Aeußerung gegen den Ersteren hinreißen lassen. Der Vertheidiger machte vergeblich als strafmildernd geltend, daß der Angeklagte in Folge des Einflusses gewisser Kreise(d. h. des Bundes der Landwirthe) auf den kleinen Landwirth in Bezug auf die Politik des Reichskanzlers gehandelt habe. M. Aus London, 14. Mai, wird dem„Westf. Volksbl.“ geschrieben: Wahrscheinlich im Zusammenhange mit den im vorigen Winter in den nordwestlichen Provinzen Indiens stattgehabten Zusammenstößen zwischen Mohamedanern und Hindus treten dort augenblicklich wieder Erscheinungen auf, die vermuthen lassen, daß eine neue gefährliche Erhebung der Hindus, die sich den Mohamedanern und Engländern gegenüber wieder in ihrem Muthe erstarkt fühlen, im Locales und Provinzielles. f Paderborn, 16. Mai. Am ersten Pfingstsonntage, Morgens gegen sieben Uhr kam Prinz Solms mit einem Ulanen, Beide vom 2. Garde=Ulanen=Regiment, aus Berlin auf einem Distance=Ritt hier an. Dieselben waren am Mittwoch Nachmittag von Berlin abgeritten und hatten den Weg über Brandenburg, Hildesheim, Pyrmont nach hier in stark drei Tagen zurückgelegt. Bis Hildesheim waren dieselben noch von einem Unteroffizier begleitet gewesen, welcher aber, da sein Pferd lahm geworden, nach Berlin zurückgekehrt war. Die hier angekommenen Reiter und Pferde befanden sich in recht guter Verfassung. k Niederntndorf, 16. Mai. Gestern Nachmittag sind hierselbst 11 Gebäude, 7 Wohnhäuser und 4 Scheunen, abgebrannt. Das Feuer nahm aus unbekannter Ursache in einer Scheune seinen Anfang. Dem Vernehmen nach ist der Schaden zum größten Theile durch Versicherung gedeckt, trotzdem sind die Abgebrannten hart genug betroffen. Brakel(Kreis Höxter), 14. Mai. Gestern(am 1. Pfingsttage!!) ließ der jüdische Pferdehändler S. Lobbenberg einen erde=Transport von hier nach Ottbergen führen. In der Nähe des Bahnüberganges scheuten die Pferde, als gerade zwei Züge im Begriff waren, sich zu kreuzen. Noch gerade früh genug entfernten sich die Thiere aus dem Geleise und sprangen über die Barriere, sonst hätte es ein schweres Unglück geben können, mindestens wären die 2400 Mk. werthen Pferde verloren gewesen. Arusberg, 15. Mai. Die Spendung der hl. Firmung in unserer Stadt durch den hochwst. Herrn Bischof Hubertus, welche Anfangs für den Monat Mai erwartet wurde, findet dem Vernehmen nach erst im Laufe des Monats August statt. Lünen, 14. Mai. Dem Königlichen Wasserbau=Juspector Lindner, welche von dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten mit der Ausführung der genaueren Vorarbeiten der Canatlinie Hamm=Datteln beauftragt worden, ist die am 1. April 1894 in Lünen a. d. Lippe errichtete besondere Abtheilung der Königlichen Canal=Commission zu Münster unterstellt. Hörde, 12. Mai. Die glücklichen Gewinner der 20000 Mk. in der Bonner Lotterie sind zwei Brüder Woitkomiak(Polen) in Hörde und Aplerbeck wohnend, die jetzt aber nach Empfang des vielen Geldes in ihre Heimath(Provinz Posen) ziehen, um sich dort anzukaufen. Münster, 15. Mai. In Telate starb der dortige Pfarrer Jubilarpriester Heinrich Neuwöhner im 79. Jahre seines Lebens und 54. seines Priesterthums. Er wirkte 27 Jahre segensreich in Telgte.— Der neugewählte Vorstand des Zoologischen Gartens hat der Opholzer=Affaire wegen wiederum sein Amt niedergelegt. Düren, 15. Mai. Heute früh um 3 Uhr 47 Min. wurde hier ein leichter Erdstoß verspürt. Altona, 15. Mai. Während der Ausschachtungsarbeiten an dem erweiterten Altonaer Hafenbahntunnel sind dessen Seitenwände in einer Ausdehnung von 100 Metern zusammengestürzt. Sämmtliche Arbeiter konnten gerettet werden. Colmar i. Elsaß, 14. Mai. Das Elsaß=Lotbringische Säugerbundesfest, welches heute begangen wurde, nahm einen überaus glänzenden Verlauf; 110 Vereine mit mehr als 2000 Sängern waren anwesend. Dem Statthalter Fürsten von Hohenlohe, der dem Feste persönlich beiwohnte, wurden große Begrüßungskundgebungen dargebracht. Der neu erbaute Saal des Schongauer Museums wurde Hohenlohe=Saal genannt. Neueste Berlin, 15. Mai. Eine Agrar=Conferenz behufs Berathung von Maßregeln zur Abhilfe der Noth der Landwirthschaft ist vom LandwirthschaftsMinister v. Heyden auf den 28. Mai und die folgenden Tage einberufen worden. — Der Commandant des Hauptquartiers des Kaisers, General= major v. Plessen, ist der„Post" zufolge gestern zum Generallieutenant und General=Adjutanten des Kaisers ernannt worden. — Die Meldung, daß dem preußischen Landtage noch in dieser Session ein Entwurf über die Medicinalreform zugehen werde, bestätigt sich laut der„Kreuzztg.“ nicht. — Die Quebrachozollfrage wird nach einer Mittheilung der„Gerberzeitung“ in der Herbstsession des Reichstags wieder auftauchen und zur Verhandlung kommen. Das können wir bestätigen. — Unter den belgischen Delegirten zum socialdemokratischen „Prrguroriter=Congreß" befand sich auch der anarchistische Agitator Defuisseaux(Verfasser des gotteslästerlichen„Volkskatechismus“) den aber die Berliner Polizei gleich am Montag ausgewiesen hat. Er hatte sich zuerst an den deutschen Botschafter in Paris gewendet und dann, als Nr. 132. Zweites Padervorn, Mittwoch, den 10. Mai 1894. Blatt. Wöchentlich 7 Nummern mit Ausnahme der Feiertage. Preis vierteljährlich 1 c 50 4. Anzeigen 15 4 pro 1spaktige Petitzeile oder deren Raum. Reklamen in Textspaltenbreite 50 4. 46. Jahrg. Volksbl Freitags zwei Gratisbeilagen: Sonntagsplauderer und Sonntagsfeier. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Zahlung derselben vorher oder gegen Postnachnahme. Ertheilung von Auskunft oder Besorgung eingegangener Briefe wird ertra berechnet. Locales und Provinzielles. F Paderborn, 15. Mai. Beachtung verdient folgende Ent scheidung: Ein Arbeitgeber hatte zwei Arbeiter ohne Kündigung entlassen. Beide nahmen ihre Papiere in Empfang und verließen ohne Einspruch ihre Stellen, um dann nach einigen Tagen eine Klage auf Entschädigung wegen kündigungsloser Entlassung bei dem betr. Gewerbegericht anzustellen. Es erfolgte Abweisung der Kläger und zwar mit folgender Motivirung: Ein Arbeiter, der glaubt, Anspruch auf Kündigung zu haben, muß diesen Anspruch sofort bei seiner Entlassung geltend machen; er darf auch seine Papiere, wie die Karten für die Alters= und Invaliditäts=Versicherung, nicht annehmen. Mit dieser Annahme gesteht er sein Einverständniß mit der Entlassung zu. W. Aus Westfalen, 15. Mai. In irgend einem westfälischen Dorfe, wie es heißt und wo es liegt, soll aus Schonung nicht gesagt werden, wo aber viel Schnaps getrunken wird und bis dahin jährlich ein recht flottes, kostspieliges Schützenfest gefeiert wurde, hatte zufällig der Herr Landrath etwas zu thun und benutzte diese Gelegenheit, einen Rundgang durch das Dorf zu machen. Dieser Rundgang fiel aber zur größten Unzufriedenheit des genannten Herrn aus, der ein Freund und Kenner der Landwirthschaft ist. Im ganzen Dorfe sand sich auch nicht ein einziger regelrechter Jauchebehälter. Alle Mistfänge waren dem Wasser der Dachtraufen und dem sonstigen Tageswasser ausgesetzt, ohne EinfassungsMauern, ohne Versenkung und ohne verdichteten Boden. Der Herr Landrath rechnete den Leuten vor, wie viel Kübel kostbarer Jauche jährlich verloren gingen, und daß überhaupt der Werth an Düngstoffen, die unnützer Weise verwässerten und versickerten, mehr betrage, als die Steuern, welche das Dorf bezahle. Die Dorfbewohner entgegneten aber, daß Jauchebehälter und gute Mistfänge wohl für andere Gegenden, nicht aber für ihre(der Dorfbewohner) Verhältnisse sich eigneten. Die Bauern, so sagten einige vorlaute Dorfbewohner, wüßten besser, was dem Boden gut thue als die„Herrens,“ welche ein großes Gehalt bezögen, aber noch niemals einen Pflug geführt hätten, die „Herrens“ hätten gut sprechen, aber den Bauern fehle zu solchen Anlagen das nöthige Kleingeld. Nach dem Rundgange des Herrn Landrathes durch das Dorf waren aber noch keine vierzehn Tage verflossen, als eine Verfügung an die dortige OrtsPolizeibehörde eintraf, daß in dem bezeichneten Dorfe nicht eher wieder ein Schützenfest oder ein ähnliches Fest gefeiert werden dürfe, bis wenigstens vorläufäg die Hälfte der Hausbesitzer zweckdienliche Jauchebehälter angelegt haben. Als hiervon die Kunde sich verbreitete, befürchtete man mit Recht in einem nahe gelegenen anderen Dorfe, wo es in Beziehung auf Schnapsgenuß und landwirthschaftlichen Schlendrian nicht viel besser aussieht, eine ähnliche Verfügung betreffend Abhaltung des Schützenfestes.„Deshalb wurde alsbald eine GeneralVersammlung der Schützen=Mitglieder veranstaltet und in derselben allen hausbesitzenden Mitgliedern unter Strafe der Ausschließung zur Pflicht auferlegt, so bald als möglich zweckmäßige Jauchebehälter anzulegen und die Mistfänge regelrecht auszugestalten, gegen Verwässerung und Versickerung zu schützen. Jener landräthliche Rundgang und jene Verfügung haben also recht gute Früchte gezeitigt. Es wäre zu wünschen, daß von Seiten höherer Verwaltungsbeamten von solchen und ähnlichen Maßregeln ein recht umfangreicher Gebrauch gemacht würde. § Lippspringe, 14. Mai. Heute fand hier im Hotel Weener eine Versammlung des Comités für den Bahnbau avervorn=Horn statt, an der ca. 30 Personen aus Paderorn, Lippspringe, Kohlstädt und Horn, sowie der Vertreter der Eisenbahnbau=Gesellschaft Soenderop u. Comp., Berlin, Herr Ingenieur Julius Messing, theilnahmen. Der Vorsitzende des omités, Herr Bankdirector Kleine=Paderborn verlas zunächst ein Schreiben des Magistrats der Stadt Paderborn, nach welchem die Stadt einen Zuschuß zu den Kosten der Vorarbeiten ablehnt, und gab darauf einen kurzen Ueberblick über die bisherigen Verhandlungen. Herr Director Scheel betonte sodann die Nothwendigkeit, die Vorarbeiten vor der Uebernahme durch eine Commission prüfen zu lassen, da dieselben anscheinend etwas oberflächlich gemacht seien. Herr Bürgermeister Spelge=Horn trat diesem Antrage bei, ebenso die Herren Wegener und Reinecke=Lippspringe. Es wurden sodann folgende Beschlüsse seinstimmig gefaßt: 1. Die Vorarbeiten sollen unter dem Vorbehalte in Angriff genommen werden, daß nach der Uebergabe dieselben zunächst durch eine Commission auf ihre Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit geprüft werden. 2. Wird die staatliche Genehmigung zum Bau der Bahn nur aus dem Grunde verweigert, weil der Bahnbau seitens des Staates erfolgen soll, so sind die Kosten der Vorarbeiten, falls die gewählte Commission deren Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit anerkannt hat, in„angemessener Höhe" zu zahlen. Herr Ingenieur Messing erklärte sodann noch, daß die heute noch nicht vollständig vorliegenden Vorarbeiten innerhalb 14 Tagen vorgelegt werden sollten. Darauf wurde die Versammlung geschlossen. Minden, 15. Mai. An kath. Volksschulen unseres Regierungsbezirks wurden angestellt und zwardefinitiv: die Lehrer Christian Stücker, bisher zu Barkhausen, in Helmern b. Warburg; Richard Adrian, bisher zu Helmern, in Barkhausen; Albert Butterwegge, bisher zu Merlsheim, für die Rectoratstelle bei der kath. Volksschule zu Steinheim; Heinrich Süper, bisher zu Erwitzen, in Entrup b. Höxter; Heinrich Schwarze in Kempenfeldrom bei Höxter; die Lehrerin Sophie Hoffmann, bisher zu Bergheim, in Herford. Belecke(Kr. Arnsberg), 12. Mai. Am 9. Mai wurden die Einwohner unserer Stadt Nachts um 3 Uhr durch Böllerschüsse geweckt. Diese galten der Erinnerung an die 450. Wiederkehr des Tages, an welchem die befestigte Stadt Belecke durch ein besonderes Mittel von der Einnahme und Plünderung durch die übermüthigen Soester verschont blieb. Nachdem die Belecker sich tapfer genug gewehrt und mit Steinen, heißem Brei und ähnlichen Mitteln die Stürmenden überschüttet hatten, schien die Sache doch für sie kritisch zu werden, weshalb sie zu einem Gewaltmittel griffen. Sie schütteten nämlich ihre Bienenkörbe auf die Stürmenden aus, und den Stacheln dieser Soldaten konnten die Soester nicht widerstehen. Sie flohen und ließen ihre Fahne und mancherlei Beute zurück. W Neheim, 14. Mai. Hier geht man mit dem Plane um, an die Stelle der Petroleum=Straßenbeleuchtung elektrisches Licht treten zu lassen, zugleich aber auch elektrische Kraftübertragung für gewerbliche Anlagen zu schaffen. Dortmund, 14. Mai. Die hiesige landwirthschaftliche Winterschule soll bedeutend erweitert und mit einer Imkerschule und einer Schule für Hufbeschlag verbunden werden. Essen, 15. Mai. Am Sonntag wurde an Stelle des als Pfarrer nach Merheim berufenen Herrn Drießen Herr Rector Bornewasser in der St. Josephskirche feierlich eingeführt.— Hiesige Blätter bringen folgenden Bericht über eine unschuldig Verhaftete:„Am Sonntag Abend gegen 10 Uhr, als der in der Mathiasstraße 62 wohnende Fabrikarbeiter Konrad Hofmann hatte sich längst zur Ruhe begeben, klopfte es wiederholt an der verschlossenen Zimmerthür. Es erschienen zwei Polizisten, welche die Frau Hofmann aufforderten, ihnen sofort zum Rathhause zu folgen, der Herr Commissar müsse sie sprechen. Als sie in das Vureau geführt waren, wurde ihnen bedeutet, daß der Herr Commissar nicht meyr da sei, und daß die Frau in Haft genommen werde. Alle Versicherungen der Unschuld und daß sie seit Jahren hier in Essen wohnhaft, daß der Mann seit Jahren auf dem Krupp'schen Werk beschäftigt, nutzten nichts, alles Bitten und Flehen half nichts. Es wurden die Personalien der Frau, welche angab, die Frau des Arbeiters Konrad Hofmann und eine geborene Christine Hohmann zu sein, in das Polizeibuch eingetragen und trotz allen Protestirens des Mannes die Frau, welche in lautes Wehklagen ausgebrochen, in eine Zelle zesperrt. Als der Mann das aus der Zelle dringende Angstgehrei seiner Frau hörte, wollte er wieder zurück, um die Gattin zu befreien, es wurde ihm aber bedeutet, daß, falls er nicht sofort das Rathhaus verlasse, man ihn hinauswerfen werde. Am Montag Morgen gegen 8 Uhr, der Mann der Verhafteten hatte sich ebenfalls schon längst wieder eingefunden, wurde die Frau vorgeführt. Jetzt erfuhr sie, daß sie in Dortmund einen Diebstahl begangen haben und nun vor das dortige Gericht vorgeführt werden soll. Beide betheuerten, in ihrem ganzen Leben Dortmund niemals gesehen zu haben, seit Jahren nicht aus Essen herausgekommen zu sein. Als dann der Dortmunder Transporteur kam, um die Verhaftete in Empfang zu nehmen, da sagte derselbe, nachdem er den Namen der Frau hörte, sofort:„Nein, die nehme ich nicht mit, das ist ja nicht die richtige!" Die Person, welche er holen sollte, hieß Ehefrau Konrad Hofmann, geborene Marie Künstler! Jetzt wurde der auf's Aergste geängstigten Frau bedeutet, sie könne nun nach Hause gehen. So ist es der Frau eines rechtschaffenen Arbeiters ergangen; ähnlich aber erging es ebenfalls kürzlich einem hochgestellten Herrn, einem hiesigen Richter!" Köln, 15. Mai. Durch den neuen Bahnhof erhält die Stadt Köln aufs Neue ein Wahrzeichen der Weltstadt, denn nur wenige Städte können sich rühmen so wahrhaft großartige Bahnhofsanlagen und noch dazu im frequentesten Stadttheile zu besitzen. Die Bahnhofshalle ist 225 Meter lang(der Bahnhof Friedrichstraße in Berlin hat eine Länge von 145 Mtr.), die Breite beträgt 92 Meter. Das große Mittelschiff ist das größte in Deutschland, und die Kosten der ganzen Anlage belaufen sich auf 25 Millionen Mark. Köln hat durch dieses neue Gebäude aber auch einen Schmuck erhalten, der trefflich mit der von der Kunst ausgezeichneten Umgebung in Einklang steht. Die innere Einrichtung ist ganz den Anforderungen der Neuzeit gemäß gehalten. 13 Fahrkartenschalter sind zur Abfertigung des Publicums da. Wartesäle, Treppenanlagen und die separaten Doppelbahnsteige für die rechts= u. linksrheinischen Bahnen zeichnen sich durch eine Eleganz und Bequemlichkeit aus, daß die Reisenden bald den Ruhm des Kölner Centralbahnhofs in alle Richtungen der Windrose hinaustragen werden. Wiesbaden, 12. Mai. Die Constituirung des nassauischen Städtetages soll jetzt bestimmt am 26. Mai im hiesigen Rathhause stattfinden. ∆ Aus Ostfriesland, 14. Mai. Die Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg hat in Folge eines Schreibens des Herrn Regierungspräsidenten wegen Bestimmung des Sitzes der Kammer beschlossen, dem Herrn Regierungspräsidenten den Wunsch der Kammer dahin zu erkennen zu geben, daß der bisherige 3jährige Sitzwechsel der Kammer zwischen Emden und Leer vorläufig beibehalten und für die nächsten 3 Jahre der Sitz der Kammer weiter nach Leer verlegt werden möge.(Seit 1. Januar 1892 hat die Kammer ihren Sitz in Emden). Ludwigskirche in Berlin. Die Centrumsfraction des Abgeordnetenhauses hatte, in Anbetracht der in Berlin herschenden Kirchennoth, im Jahre 1887 eine Einigung des St. Bonifacius=Vereins behufs Errichtung einer Missionsstelle im Süden der Stadt begründet. Nachdem es ihr gelungen, einen regelmäßigen Gottesdienst in der Bouifacius=Kapelle einzurichten und letztere jetzt zu einer selbständigen Pfarrei erhoben ist, hat die Fraction beschlossen, zum Andenken an ihren unvergeßlichen Führer Dr. Ludwig Windthorst und auf dem Schauplatz seines ruhmvollen Wirkens Beiträge zur Gründung einer neuen Missionsstelle, diesmal im Westen der Stadt, zu sammeln. Diese„Ludwigskirche" soll auf dem Straßburger Platze errichtet werden, wo der Baugrund seitens der Eigenthümer eigens zum Bau einer katholischen Kirche geschenkt worden ist. Die Fundamente zu der Kirche sind bereits gelegt, jedoch fehlen die Mittel zum Weiterbau.— Angesichts dieser ebenso dringenden wie erhabenen, aber für die materiellen Mittel einer parlamentarischen Partei doch zu weit reichenden Aufgabe, erfüllt uns die Erwägung mit Zuversicht, daß Windthorst nicht nur der Führer unserer Fraction, sondern der Führer des ganzen katholischen Volkes gewesen, dessen Treue und Begeisterung nicht nur seiner Person, sondern weit mehr noch seinem Streben und seinen Zielen gegolten hat.— Ihm, der im Leben jede Bethätigung der Dankbarkeit auf den Bau der Marienkirche in Hannover verwies, wüßten wir kein schöneres, seinem Geiste entsprechenderes Denkmal zu setzen, als eine in der Berliner Diaspora zu errichtende und seinem Schutzheiligen zu widmende Kirche.— Wir wenden uns vertrauensvoll an alle unsere Confessionsgenossen und Freunde im Lande mit der dringenden Bitte, die Centrumseinigung auch hier zu unterstützen, menschliche Dankbarkeit zur Ehre Gottes und zum Heile der Seelen zu bethätigen.— Die Gaben wolle man an den mitunterzeichneten Kassirer, den Abg. Landgerichtsrath Schmidt, Berlin W, Bülowstraße Nr. 5, oder an die Geschäftsstelle d. Bl. einsenden. Bie Centrumseinigung des St. Vonifacius=Vereins. Jahnel, bischöfl. Delegat, Ehrenpräsident. Franz Prinz von Arenberg, Reichs= u. Landtagsabgeordn., Vorsitzender. Peter Paul Cahensly, Landtagsabgeordneter, stellvertretender Vorsitzender. Otto Schmidt, Reichs= und Landtagsabgeordneter, Kassirer. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Avels in Paderborn. Rechtspflege im modernen China. Die Gerichtsverhältnisse Chinas gleichen in manchen Punkten unserem mittelalterlichen Strafverfahren. Civil= und Criminal= sachen werden von ein und demselben Richter verhandelt, der häufig zu gleicher Zeit die Verwaltung leitet; nur militärische Vergehen werden von Officieren gesondert abgeurtheilt. Appelliren kann man allerdings an höhere Instauzen, selbst bis zum Kaiser darf man gehen, aber Nutzen bringt die Appellation nicht; nichtsdestoweniger veröffentlicht die officielle„Pekinger Zeitung" derartige Fälle, um dem Lande die Versicherung zu geben: der Kaiser wacht über Recht und Gesetz. Der Richter soll eigentlich Tag und Nacht zum Verhör bereit sein; in den Straßen darf er sich nur in seiner feierlichen Amtstracht zeigen, begleitet von einer ernst dreinschauenden Escorte, deren Größe der Rang des Richters bestimmt. Der simpelste Landrichter hat zur Begleitung zwei Läufer, welche alle Welt anschreien, dem Herrn So und So Platz zu machen, zwei Gongträger, die auf ihren Metallplatten die Rangzahl ihres Herrn trommeln, zwei Lictoren mit Peitschen und Ketten und endlich einen Akolythen, der den Ehrenparasol, genannt Lo, über dem Haupte seines Herrn hält. Das Gerichtszimmer ist äußerst einfach; der Richter sitzt an einem niedrigen, mit Näpfchen und Pinsel zum Schreiben bedeckten Tische; an beiden Ecken des Tisches liegen Siegel und Marken, die angeben, wie viel Stockschläge ein Gefangener erhält. Sein Stuhl ist mit einem heraldischen Ungeheuer geschmückt, die Wände zieren ernste Inschriften, deren eine gewöhnlich den Richter zur Milde auffordert. Der Angeklagte wirft sich bei seinem Eintritt in den Saal dem Richter zu Füßen. Die Aureden lauten: laoye „Gnädiger Herr“, Fa laoye„Großer Herr" oder Fajin„Hoher Magnat". Rechtsanwälte kennt man in China nicht. Jede Anklage, Erklärung, jedes Plaidoyer muß zuerst von einem officiellen Notar schriftlich als Urkunde aufgesetzt werden und wird dann im Gerichtssaal verlesen. Die Stelle eines Notars ist käuflich. Die Anwendung der Tortur soll nach dem ersten Theil des chinesischen Strafgesetzbuches bei der Untersuchung auf die Füße und Hände beschränkt sein. Trotzdem wird dieselbe in der Praxis in verschiedenartigster, zuweilen grauenhafter Weise gebraucht. Eine der häufigsten besteht in dem stundenlangen Zerren der Ohren des Angeklagten; die Lippen werden mit einem Stöckchen so lange blutig geschlagen, bis sie nur eine unkenntliche Masse silden; man verbrennt ihm die Finger, nachdem man sie mit harziger Materie bestrichen hat; man hängt ihn an den Daumen auf; läßt ihn stundenlang auf einem Gemisch von Glasscherben, Sand und Salz mit bloßen Knieen liegen, bis das Blut bervorströmt und der Unglückliche vor Schmerz ohnmächtig wird. Der Reisende Milne wohnte einer solchen Prozedur bei. Der Unglückliche hatte die Hände auf dem Rücken an einen Stab gebunden, den zwei Henkersknechte hielten. Wenn er eine Bewegung machte, um seine unaussprechlichen Schmerzen durch Aenderung der Lage etwas zu lindern, regnete es Stockschläge, und auf das Wimmern des von Fieberfrost Geschüttelten hatten seine Peiniger nur die Worte:„Gestehe oder leide!“ Zuweilen werden solche Fälle dem Kaiser angezeigt, aber ohne Nutzen. Ein Richter, der kochendes Wasser gebraucht, einem Gefangenen die Achillessehne hatte durchschneiden lassen, blieb trotz alledem, nach der„Pekinger Ztg.“, unbestraft und sogar im Amte,„weil der Verbrecher gar zur bösartig gewesen" sei. Die hauptsächlichsten Strafen sind: der Schandstock, die Peitsche, Bambushiebe, Verbannung auf Lebenszeit, der Tod. Der Schandstock oder Kia wiegt ungefähr dreißig bis vierzig Pfund und bildet ein aus dicken Brettern zusammengefügtes Viereck, dessen Seiten einen Meter lang sind. In der Mitte befindet sich ein Loch, gerade groß genug, um den Kopf des Missethäters hindurchzustecken. Derselbe kann weder mit den Händen zum Munde gelangen, noch sich niederlegen, um zu schlafen. Hart wird die Strafe erst, wenn sie wochen= und monatelang dauert, und wenn die Wächter nicht die Abnahme des Schandstocks für die Nacht gestatten. Auf dem Marterinstrument sind Name, Wohnort und Verbrechen des Verurtheilten verzeichnet. Dauert die Strafe nur einen Tag, so muß er sich in der Sonne an einem belebten Platze hinstellen; dauert sie mehrere Wochen, so darf er sich in den Straßen tagsüber sein Brod erbetteln und wird Nachts von seiner Last befreit. Selbstverständlich gibt es verschiedene Abarten des Schandstocks; besonders häufig ist die Einspannung zweier Verbrecher in ein einziges solches Instrument. Die Peitsche ist gleichsam nur eine Beigabe zu anderen Strafen, vornämlich bei Dieben, die in flagranti ertappt werden. Die Execution geht auf der Straße vor sich: dem gefesselten Schuldigen geht ein Gongschläger voraus, und ihm folgt der Henker, der mit der Peitsche seinen Rücken bearbeitet und dabei ruft:„So ergeht es den Dieben!" Zuweilen findet sich auch der Bestohlene in der Begleitung, der dem Henker die Peitsche dann entreißt und ihm zeigt, wie er echte Hiebe führen muß. Bambushiebe werden nur infolge richterlichen Spruches ertheilt: von zehn bis fünfzig mit dem kleinen, von fünfzig bis hundert mit dem großen Stock. Die Execution findet im Gerichtssaale statt unmittelbar nach dem Urtheilsspruch. Der Verurtheilte wird seiner Kleider entledigt und mit solcher Heftigkeit geschlagen, daß gewöhnlich beim fünften oder sechsten Hiebe schon das Blut in Strömen fließt. Sämmtliche körperliche Züchtigungen können für gewöhnlich mit Geld ausgelöst werden. Es besteht dafür ein regelrechter Tarif. Die Verbannung auf Lebenszeit, mank-uang, ist die Strafe der Fälscher und Gauner; Letztere werden in die Strafcolonieen der Tartarei oder der Nordprovinzen geschickt und dort zum Ackerbau oder zu Minenarbeiten verwendet. Die Reise bis zum Bestimmungsorte wird zu Fuß gemacht, täglich fünfundzwanzig Kiloneter. Sehr häufig sterben die Verbrecher bereits unterwegs infolge der Ermattung und Mißhandlungen. Schlimme Verbrecher werden im Gesichte mit ihrem Namen, Wohnort und der Bezeichnung des Verbrechens tätowirt, dann über die chinesische Grenze gebracht, und ihnen dort bedeutet, falls sie zurückkehren, würden sie einfach todtgeschlagen. Es gibt verschiedene Arten der Todesstrafe in China; die gewöhnlichsten sind Enthauptung und Erdrosselung. Letztere gilt als die ehrenvollste, die Enthauptung als die schmählichste, da die Chinesen es für besonders gemein halten, nicht den ganzen Körper, wie man ihn erhalten, zu bewahren. Die gewöhnliche Todesstrafe wird noch erniedrigender, wenn der Richter bestimmt, daß der Verurtheilte ling-chi, d. h. in Stücke gehanen wird. Das ist die Strafe der Eltern=, Gatten= und Verwandtenmörder. Der Verbrecher wird auf ein Kreuz festgebunden, dann schneidet man seinen Körper in 120, 72, 36 oder 24 Theile. Ein besonderer Gnadenakt, den aber nur der Kaiser ausüben kann. ist es, wenn die Zahl der Stücke auf acht herabgemindert wird. Das Gesetz bestimmt ganz genau den Gang der Opecation: sie beginnt mit dem Abschneiden der Augenbrauen, dann der Schultern, der Brustmuskeln, der Unter= und Oberarme, der Schenkel, der Waden, des Herzens, und endigt mit den Abschneiden des Hauptes. Diese schreckliche Todesstrafe wird auch für politische Vergehen angewandt, indem man das Attentat gegen den Kaiser dem Elternmord gleichstellt. Der Engländer Gray fah ihre Anwendung bei dem berühmten Rebellenführer Tai=ChiIm Allgemeinen erleidet der Chinese die Todesstrafe mit philosophischer Ruhe. Vor der Execution wird er in einer Sänfte zur Wohnung des Richters behufs Feststellung der Identität getragen. Verwandte und Freunde erwarten ihn dort und bieten ihm ein kleines Mahl aus Früchten, frischem Schweinefleisch und Wein dar, dazu einige Betelnüsse, welche stark narkotisch sind. Diese Nüsse bewirken augenblicklich stark Congestionen und lassen dem Todescandidaten die letzten Momente weniger schwer empfinden. Selbst herzlose Wächter zeigen an diesem Tage ein menschliches Rühren; sie sorgen, falls Berwandte nicht vorhanden sind, für ein besseres Mahl und für anständige Kleidung des Gefangenen. Handels-Register Königl. Amts-Gerichts zu Geleke. Die unter Nr. 46 des FirmenRegisters eingetragene Firma Ebel zu (Firmen= Inhaber: der Kaufmann Heinrich Ebel zu Geseke) ist gelöscht am 9. Mai 1892. 991 Regulirung der Lippe oberhalb Lippstadt. Verding In der Lipperegulirungssache, L. 322, sollen folgende Arbeiten und Lieferungen in 4 Loosen getrennt oder zusammen öffentlich verdungen werden: Loos I: Herstellung der Sohlen u. Böschungspflasterung ober= und unterhalb der LippeschleuseV bei Holsen, II: Ausführung des Lippedurchstiches ober= u. unter halb der Lippeschleuse V, Loos III: Herstellung der beiderseitigen Staudeiche an den Lippeufern oberhalb der Lippeschleuse V, Loos Loos IV: Herstellung der beiderseitigen Standerche an den Lippeufern oberhalb der Lippeschleuse IV bei Garfeln. Termin hierzu ist auf Sonnabend den 19. Mai Mittags 12 Uhr bei dem Gastwirth Harke zu Verlar anberaumt. Die Zeichnungen, Kostenanschläge und besonderen Bedingungen sind bei dem Wiesenbautechniker Jung, wohnhaft bei Gastwirth Köhler zu Esbeck einzusehen und An gebotsformulare dort zu erhalten. Versiegelte, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote sind bei dem Wiesenbautechniker Jung, pätestens im Verdingstermine dem Unterzeichneten einzureichen. Lippstadt, den 11. Mai 1894 Der Königliche SpezialCommissar: Klocke, Regierungs=Assessor. 4408 Wegen ErbschaftsTheilung ist in einer Stadt mit 50000 Einwohnern ein in bester Geschäftslage befindliches, sehr gut gebautes P Haus mit dem darin befindlichen Weiß=, Band= und Modewaarengeschäft unter günstigen Bedingungen zu übernehmen, event. kann das Geschäft allein übernommen werden. Schriftl. Nachfragen unter Nr. 4350 befördert die Geschäftsstelle. Für Wirthe und Gärtner! In nächster Nähe einer der frequentesten Badeorte Westsalens, ca. 20 Minuten von demselben entsernt, sind zwei große Areale von ca. 9 und 7 Morgen unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Bei ersterem, welches einen der schönsten Aussichtspunkte der gan zen Gegend bietet, wird die Erbau ung eines Aussichtsthurmes, welcher sich für Fremdenbesuch ganz vorzüglich rentiren wird und für welchen die Concession zur Sommerwirthschaft bereits ertheilt ist, zur Bedingung gemacht. Das zweite mit 2 Häusern be baute Areal ist für Kunst=, Handelsgärtnerei und Gemüsebau sehr geeignet. Die Lage der Grundstücke ist eine wunderbar schöne. Der Badeplatz hat nach zwei verschiedenen Richtungen Bahnverbindung. 4315 Auskunft: W. Strelo, Auc tions=Commissar, Herford. Wicken und Lupinen offerirt sehr preiswerth 4309 L. Schild, Geseke. Damen=Räutel, Capes, Jaquets, Kragen u. Umhänge aus Wolle, Spitze und Seide, Blousen, Schürzen, Kinderkleider. Billigste Bezugsquelle für: Kleiderstoffe, Mousseline, Crepons, Kattune, Battiste, Siamosen, Ballstoffe, Handschuhe, Sonnenschirme. fertige Anzüge für Knaben u. Herren, Buxkin= u. Drellstoffe, Sport= und Arbeits hemden, Shlipse, Krag. u. Manschett. Aussteuer=Artikel. Bettbarchent, Federn, Weißwaaren, Teppiche, Tischdecken, Schlaf= u. Steppdecken, Gardinen. 39655 J. Stern, Lippstadt, Langestr. 50. Bekanntmachung. Vom 22. Mai ab tritt das Postamt mit Telegraphen-Betrieb Neuhaus (Westf.)-Aebungsplatz für die Dauer der militärischen Uebungen auf dem Truppen=Uebungsplatze bei Neuhaus(Wests.) in Wirksamkeit. Minden(Westf.), 12. Mai 189.. Der Kaiserl. Ober=Postdirector I. V.: Göpfert. Kotten=Verkauf. Ein Kotten von 28 Morgen Weizenboden, nahe bei Arusberg belegen, auf welchem gute Schenkwirthschaft betrieben wird, ist wegen vorgerückten Alters des Besitzers zu verkaufen. Concession sicher. Näh. bei 4296 Wilh. Daldrup, Münster i. W., Frauenstr. 10. Obstversand in Postcolli, mit Kirschen vom 1d. Mai ab be ginnend, empfiehlt zu Tagespreisen in sämmtlichen Obstsorten 4384b Joh. Chr. Querbach, Camp am Rhein. 100000 50000, 40000 Mk. usw. Nur Geldgewinne. Ziehnng 4. und 5. Juni Große Geldlotterie Original=Loose hierzu à 4,20 Mk. Porto u. Liste 25 Pfg. empfiehlt 4344b Bankhaus J. Scholl, Neustrelitz i. M. Portland=Cement. Deu verehrl. Cement=Consumenten von Lippspringe und Umgegend zur gefl. Kenntniß, daß wir seit dem heutigen Tage eine Zweig-Niederlage bei dem Kaufmann Herrn Conrad Wegener in Lippspringe errichtet haben und bitten wir, sich bei eintretendem Bedarf an denselben wenden zu wollen. 4260 Beste Qualität und billigste Preise sichern wir zu. Portland-Cementwerke Hörter-Godelheim Act.=Ges. in Höxter a. Weser. Die NAachener Tuch-Fabrik Janssen& Co. in Aachen S 2 versendet direct auch an Private ihre, wegen hervorra gender Solidität u. unverwüstlicher Halt barkeit auf allen beschickten Ausstellungen mit den höchsten Auszeichnungen 131 Prämiirten Tuch-Fabrikate Buckskins u. Cheviots, sowie ihre eleganten Neuheiten in Anzug- und Paletot-Stoffen jedes Mass zu Fabrikpreisen. Muster franco. Man achte genau auf die Firma. Familien-Versorgung. Alle deutschen Reichs=, Staats= und Communal= 2c. Beamten, Geistliche, Lehrer, Rechtsanwälte und Aerzte, sowie auch die bei Gesellschaften und Instituten dauernd thätigen Privat=Beamten, welche für ihre Hinterbliebenen sorgen wollen, werden auf den Preußischen Beamten=Verein Protektor: He. Majestät der Kaiser Lebens=, Kapital=, Leibrenten= und BegräbnißVersicherungs=Anstalt aufmerksam gemacht. Versicherungsbestand 110,696,780 Mark. Vermögensbestand 26,445,000 Mark. Ueberschuß des Geschäftsjahres 1892: 764,180+ 29 Die Kapital=Versicherung des Preußischen Beamten=Vereins ist vortheilhafter als die sog. Militärdienst=Versicherung. der eigenartigen Organisation(keine be im Verein In Folge der eigenartigen Organisation(keine bezahlten Agenten) sind die Prämien beim Verein billiger, als bei allen anderen Anstalten. Die Drucksachen desselben geben jede nähere Auskunft und werden auf Ansordern kostenfrei zugesandt von der 4694 Direction des Preußischen Beamten=Vereins in Haunover. 00 Markgräfler Weine,: Auf meinem bei Büren sind 50 Gute Edelborn Schock Roggenstroh abzugeben. 4418a H. Aronstein. Mehrere noch gut erhaltene Fenster hat aus Eichenholz hat billig abzugeven 4430a J. Rose, Brakel(Kreis Hörter). Wer aus erster Hand von meinem Fobriklager Herrenstoffe, Buckskin, Kammgarn, Cheviot bezieht, kauft ½ billiger als beim Tuchhändler oder Schneider und wird immer wieder bei mir bestellen. Muster in neuester großartiger Auswahl sofort franko. 43965 A. Georg, Köln=Lindenthal am Rhein. Dinner Pills (Pilulae purgativae), ärztlich wie durch Presse empfohlen, wirken elutreinigend und leisten vorzügliche Dienste bei Haemorrhoidalbeschwerden, habitueller Verstopfung, Magenbeschwerden u. s. w., ohne Leibschneiden zu erregen. In Apotheken erhältlich, wo nicht, veranlasst Fabrik von Apoth. E. Hupertz& Co. in Köln a. Rb. die Zusendung durch Depôt. Man achte auf Schutzmarke„Löwe von Luzern" und Namenszug. Preis Mk. 1.— Bestandtheile und Zusammensetzung auf den Dosen angegeben. 1848 Cavaà Mark Kaffee Specialität: Cheviots u. Kammgarne versendet direct an die Privatkundschaft Große Berl. Rollmöpse per Büche 50—60 Stück Inhalt nur Mk. 2,00. Bratheringe per Dose 50 St. Inhalt nur Mt. 2,50. Bismarckheringe per 4 Liter Dose nur Mk. 2,20. Sardinen p. Faß nur Mk. 1,50. Große delicate Mainzerkäse p. 100 Stück nur Mk. 4,00 versendet unter Nachnahme 43695 E. Eichmann, Unna i. W. Viel Geld sparen Sie, wenn Sie Ihren Bedars in Cigarren aus erster Hand beziehen. Hochs. Cigarren, mit Pa. Sumatra offerire zu 2.75 per 1/16 Kiste, b. 5 Kisten fre. g. Nu. Albert Vollaud, Langenholzhausen. Für nur gute Qualität wird garantirt. Dachpappen, Holzcement, Asphalt=Isolirplatten, Carboli= neum 2c. liefert billigst die Fabrik v. W. Lentze, Einbeck(Hannover). 1,70, 1.80, 1,90, 2,00 das Pfand in den beliebten seinen Qualitäten zu haben in Paderborn bei Jos. Kleine, Kampstr., Johs. Hoffmann und A. Grünewald; in Lippspringe: Jos. Peters; in Lippstadt: Conr. Stoffregen jun., Jul. Straub, Herm. Olmesdahl, Pet. Engel, G. Neumann; in Salzkotten: J. H. Goldschmidt, B. Hecht; in Werl: I. Th. Sponnier, Jos. Lohmann, Jos. Peine; in Büren: Ph. Boedts, Alb. Gödde und Heinr. Werner; in Neuhaus: Carl Koch; in Beverungen: J. Griesbach; in Lanenförde: C. Könemund; in Scherfede: M. Hammerschlag; in Marsberg: W. Schulze, F. W. Becker; in Menden: Jos. Lillotte, Pet. Linden; in Hemer: C. H. Theurer Wwe. und W. Vörster; in Herstelle bei Lehmann Kohlbergs Wwe.; in Soest: F. Hoelter; in Luegde bei J. Stein; in Brilon bei Jos. Neck; in Warstein bei H. Berkemeier; in Altenhundem bei Heinr. Schulte; in Leinefelde bei Aug. Fuhlrott. A. Zuntz sel. Wwe., Königl. Dampf=Kaffee=Brennereien, 2280 Bonn— Berlin— Hamburg. Gegründet 1837. naturreine weiße Traubenweine, alte u. neue, gesündeste u. angenehmste Tischgetränke, offerirt à##2 50, 60, 70, 80, 90 u. 100 pr. 100 Lit. ab Station in Gebinden von 25 Liter an. Proben erhältlich. 23082 Georg Mayer, Freiburg i. B. Wegen Abgabe der Pachtung verkaufe Böcke meiner Teutoburger Stammschäserei bekannter Güte zu herabgesetzten Preisen. Schweckhausen bei Peckelsheim. Schweling. bis Mitte Juli 42425 Bad Ems. Pension Marienheim, herrliche Lage am Curpark und neuen Kirche. Garten, Rasenplatz. Schöne Zimmer. Curgem. Küche. Mässige Preise. Kneipp'sche Wasserkuren. Aerztl. Leiter Dr. Menke, früher bei Herrn Pf. Kneipp. Nähere Auskunft bereitwilligst durch H157 CL. Wirz. Kurort Grund am Harz. W. Römer’s Hotel Rathhaus (alt bewährt) mit Parkvilla u. neuer Villa. Billige Pension bei längerem Aufenthalt. Omnibus am Bahnhof Gittelde=Grund. H179a Gesucht ein tüchtiger Gerbergeselle auf dauernde Arbeit. 022296 A. Sandhage, Lederfabrik, Paderborn. Unverh. kath. Buchhalter, im Besitze bester Zeugnisse, mit allen Comptoirarbeiten, einf. u. doppelter Buchführung durchaus vertraut, selbständiger Arbeiter, wünscht sich zu verändern. Gefl. Angeb. unter Nr. 4316 an die Geschäftsst. fathol. Verkäuferin,s welche fünf Jahre in einem gemischt. Waarengeschäfte thätig war, sucht zum 1. Juni ähnliche Stellung. Angeb. unt. 4367 an die Geschst. 5 Kneipp'sche Wasserheilanstalt mit Pensionat in den Rheinanlagen zu Coblenz. Nüh. Auskunft ertheilt Dr. Menke, pract. Arzt. M124 la Aepfelwein selbst gekeltert, offerirt billigst Heinr. Schäfer, 261 Carlshafen Butter reine Naturwaare— prima Neumilch=Tafelbutter— hochsein— 9 Psd. 9##0 fre., Koch butter— Naturwaare— netto 9 Psd. 8. fre. 3932 E. F. Oltmanns, Arle(Ostfriesland). Soolbad Westernkotten. Sool-Mutterlaugen-Dampfbäder. Vorzügl. kohlensäurereiche 8% Soole. Vollständig neue comfortable Einrichtung; angenehmer ländlicher Ausenthalt. Sehr billige Pensionspreise. Jede Auskunft bereitwilligst durch den Besitzer 4370 F. C. Wiese. Germaniabad&a MNarienback zu Betzdorf a/Sieg T zu Rhöndorf a/Rhein Kneinn sche Kuranstalten unter Oberleitung des Dr. Euteneuer Dir. Arzt des Kneipp-Vereins zu Cöln. Dr. Paal, Issistenzarzt.— Prospeste gratis.— Dr. Adolph, Jusistenzarst Kneipp-Kur. Habe in meiner Wohnung zuseen denhorst eine Kneipp'sche Kuranstalt eingerichtet. Hinter derselben hübscher Garten mit Laubund Nadelholz, Spaziergängen und Raseu zum Baarfußgehen. Preise in der Anstalt und Stadt billigst. Gebrauch der Wasserwerke mindestens um die Hälfte wohlfeiler als in jeder anderen Anstalt. Prospecte verendet und ertheilt Auskunst 2725 Dr. med. Borgmann, Besitzer und Leiter. Ueberall hin an Private sende, franco Musterkatten Taneten socht. u. billiger Tuperen. Gustav Freytag, Höxter i. Westf. Ex74 Magenbeschwerden, schwache Verdauung, Appetitlosig= keit 2c. quälten mich viele Jahre. Auf Wunsch bin ich gern bereit, Jedermann unentgeltlich mitzutheilen, wie sehr ich daran gelitten und wie ich ungeachtet meines hohen Alters davon befreit worden bin. F. Koch, pens. königl. Förster, Bellersen, Kreis Höxter, Westfalen. Zimmer-Closets, 8 von 14 an in der Fabrik von Kosch& Teichmann, Berlin S., Prinzenstraße 45. Preislistenkostenfrei. Betten 12 M. (Oberbett, Unterbett, zwei Kissen) mit ereinigten neuen Federn nerkennungsschrei gereinigten neuen Federn bei Gusted Lustig, Berlin S., Prinzen—— Praze 40. Preibliste kostenfrei. Viele Auerkennungsschreiben. Suche für mein Hotel ein durchaus zuverlässiges Mädchen zum Aufwarten und Serviren. Eintritt 1. August od. früher. Mädchen, welche schon ähnliche Stellung bekleidet, bevorzugt. Gute Zeugnisse erforderlich. Schriftl. Meldg. unt. Nr. 4390 an die Geschäftsstelle. 5 Zum 1. Juni evtl. 1. Juli eine kath., durchaus brave, zuverlässige, reinliche Wärterin zu zwei kl. Mädchen(2 u. 4 Jahre) gesucht. Da die Kinder viel bei den Eltern sind, muß die Wärterin in der freien Zeit etwas Handund Zimmerarbeit übernehmen. Schriftliche Angebote mit guten Zeugnissen unter Nr. 4421 an die Geschäftsstelle. Suche ein kath. per 1. Juni oder Juli 44170 Mädchen, junges welches die Hotel=Küche versteht. Herm. Schöning, Kniestedt bei Salzgitter, Provinz Hannover. für Hotel in kleinem Landstädtchen gesucht. Schriftl. Meldungen unter Nr. 4427 an die Geschstelle. a Zum sof. Eintritt wird auf ein Gut bei Köln ein erf., ält., kath., tüchtig. Mädchen als Haushälterin gesucht, welches gut und selbständ. kochen kann und Hausarbeit mit übernimmt. Gute Behandlung u. hoh. Salair zuges. Solche, welche ähnl. Stell. bekl., bevorzugt. Zeugnisse erforderl. Schriftl. Meldungen unter Nr. 4425 an die Geschst. g Ein Mädchen auf sofort gesucht. 02230 Näheres die Geschäftsstelle. Ein gutes kathol. Mädchen ür Küche, Hausarbeiten für bald sei gutem Lohn gesucht nach Arol= en. Schriftliche Meldungen unter Nr. 4426 beförd. die ir den Anzeigentheil verantwortlich J. Cremerins, Paderdorn. Druck und Verlag von Ferdinand Baderbern. Sébniasb in Dad keine Antwort ka Anfrage, ob seine da er in Belgien Berlin erhielt er beschlagnahmt, ur vertraulichen Best verhaftet. Es wi die Grenzen zu ü durch 27, das Kör Die Dinstags=Si „Berichten“ ausge Dirschau, 15. nuten hier ein un Prökelwitz fort. Troppau, 15. dem Idaschachte n angefahren, Salinschachte 18 Schächten sind die Theile des Kohlen den übrigen Schä Lüttich, 18. 2 Müller als der tates in der Ru Der„Indépendanc Anarchist Müll Gastwirthin Schle. er sei der Urhebe Der Anschlag sei Schwurgerichts, geheimen, bei der ammlung beschlosse Lissabon, 15. diplomatische und Brasilien silianischen Geschäft abzureisen. Petersburg, 1 folgers mit Pr vember stattfinden. Belgrad, 15. 2 — calen für Abhalti oden Ukas betreffs Königs in die stehenden Rechte n keine Versammlung werden sollte, zu g führer der Kundge zugehen. Telegramme d (Vom 2 Wien, 15. Mai giltige befriedigende Handelsvertre ster Zeit zu erwart folgten Unterzeichnu Pesth, 15. Mi Szlavy dem verstorl einen Nachruf, wor der verfassungsmäß Haus beschloß eine non zur Beisetzung der Leichenfeier ist: eingetroffen. Brüssel, 15. Me wegen der Unzulässi dung gelangenden: Abscheu gegen die erklärte, er werde di die ehemals der Cri er halte die strafgese Ackerbau=Minister th der Aufbewahrung v * Keine Pr „Posener Tageblatt“ zugegangen, nach strafen im Zuchthau wendet, sondern da geschnallt wird und die Hiebe mit einer In dieser hergebrack die Züchtigung jener Einbrechers Kringel nicht vorhanden. Breslau, 14 Provinz Schlesien he andere sind schwer v Stuttgart, Deutschen(protes 3000 Theilnehmern burg. Cultusministe hießen die Versamml sprach über Staat un Rector Kopsch aus 2 Dresden, 15. Professor Lipsius kunst an der hiesige ab dem Erbauer des tragen. * Welche Kost m beweist von Neuemf .patriotische“ Schrift viele Preußen nieder sie sehr häßlich?“ böse?“—„Böser alt niemals waschen?“ .Hast du viele Gefan —„Warum nicht?“ nur mit der Zange verzichtet. Man hat „Was machtest du de gibt einen sehr guten New=York, „Fürst Bismarck“ ist Stunden 30 Minuten Verantwortlicher Redac 2 Getreide=Bö 5timmung: matt. Um Weizen, inländ. 14 loggen, inländ. 12, Kk. Hafer, inländ. 00, uttergerste 9.25 bis 9 zuchweizen 15,50—16,( Leizenmehl Nr. 000 19 Roggenmehl Nr. 0 1 Nk. Bollmehl 5,25—5,7 ro 100 Klgr., Rüböl r 00,00 bis 00.00 A hne Sack. Weizen= und duisburg=Auhrort : Getreide=Bör enz: matter. Umsätze: Weizen, inländ., 1 5,76 Mk. Roggen, inl erliner Polizeipräsidium mit der Anfrage, ob seinem Aufenthalte in Berlin nichts im Wege stehe, da er in Belgien mit 33 Jahr Gefängniß bestraft ist. Auch aus Berlin erhielt er keine Antwort. In Aachen wurde sein Koffer beschlagnahmt, und er selbst am Montag Nachmittag bei einer vertraulichen Besprechung mit drei Criminalbeamten in Berlin verhaftet. Es wurde ihm bedeutet, daß er binnen 12 Stunden die Grenzen zu überschreiten habe.— Rheinland=Westfalen sind durch 27, das Königreich Sachsen durch 10 Delegirte vertreten. Die Dinstags=Sitzung wurde ganz mit öden und langweiligen „Berichten" ausgefüllt. Dirschau, 15. Mai. Der Kaiser traf um 7 Uhr 25 Minuten hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalt die Fahrt nach Prökelwitz fort. Troppau, 15. Mai. In den Schächten von Jaklowetz, in dem Idaschachte und der Zwirzinagrube sind alle Arbeiter angefahren, im Hubertusschachte arbeiten 90 Procent, im Salinschachte 18 Procent der Belegschaften; in den übrigen Schächten sind die Belegschaften nicht angefahren. Im mährischen Theile des Kohlenreviers arbeiten am Tiefbau 40 Procent, in den übrigen Schächten dauert der Ausstand fort. Lüttich, 15. Mai. Die Polizei verhaftete einen gewissen Müller als den Urheber des anarchistischen Attentates in der Rue de la Paix. Der Verhaftete ist geständig. Der„Indépendance" wird bestätigt, daß der verhaftete deutsche Anarchist Müller, ein Bruder der gleichfalls verhafteten Gastwirthin Schlebach, ein Geständniß dahin abgelegt habe, er sei der Urheber des Dynamitanschlags gegen Dr. Renson. Der Anschlag sei gegen Renson, den Vorsitzenden des Lütticher Schwurgerichts, gerichtet gewesen. Das Attentat sei in einer geheimen, bei der Frau Schlebach abgehaltenen Anarchistenversammlung beschlossen worden. Lissabon, 15. Mai. Das Gerücht vom Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Portugal und Brasilien wird amtlich bestätigt. Den hiesigen brasilianischen Geschäftsträger wies seine Regierung an, nach Paris abzureisen. Petersburg, 15. Mai. Die Vermählung des Thronfolgers mit Prinzessin Alix von Hessen soll am 10. November stattfinden. Belgrad, 15. Mai. Anläßlich des Aufrufs der Radicalen für Abhaltung von Parteiversammlungen gegen den Ukas betreffs der Wiedereinsetzung der Eltern des Könias in die ihnen als Mitglieder des Königshauses zustehenden Rechte wies der Ministerpräsident die Präfecten an, keine Versammlung, in welcher eine Kritik des Ukas versucht werden sollte, zu gestatten und gegen die Anstifter und Rädelsführer der Kundgebung mit aller Strenge des Gesetzes vorzugehen. Telegramme des„Westfälischen Volksblattes“. (Vom Wolff'schen Telegraphen=Bureau.) Wien, 15. Mai. Das„Fremdenblatt" erfährt, daß der endgiltige befriedigende Abschluß der österreichisch=russischen Handelsvertragsverhandlungen zweifellos in nächster Zeit zu erwarten sei. Die Meldung von der bereits erfolgten Unterzeichnung des Vertrags sei jedoch verfrüht. Pesth, 15. Mai. Im Oberhause widmete Vicepräsident Szlavy dem verstorbenen Präsidenten Frhrn. Vay von Vaja einen Nachruf, worin er dessen Mitwirkung an der Herstellung der verfassungsmäßigen Verhältnisse Ungarns gedachte. Das Haus beschloß eine Traueranzeige auszugeben und eine Deputanon zur Beisetzung zu entsenden. Als Vertreter des Kaisers bei der Leichenfeier ist Flügeladjutant Oberstlieutenant Lonyay hier eingetroffen. Brüssel, 15. Mai. Senat. In Beantwortung einer Frage wegen der Unzulässigkeit der gegen die Anarchisten zur Anwendung gelangenden Maßregeln gab der Instizminister seinem Abscheu gegen die anarchistischen Mordanschläge Ausdruck und erklärte, er werde die Wiedereröffnung der Credite beantragen, die ehemals der Criminal=Polizei bewilligt worden seien; auch er halte die strafgesetzlichen Bestimmungen für ungenügend. Der Ackerbau=Minister theilte mit, es wurden auch Maßregeln betreffs der Aufbewahrung von Sprengstoffen getroffen werden. chtes. * Keins Prügelmaschine in Rawitsch. Dem „Posener Tageblatt“ ist von amtlicher Seite eine Mittheilung zugegangen, nach welcher bei der Vollziehung von Prügelstrafen im Zuchthause zu Rawitsch eine Maschine nicht angewendet, sondern daß der Deliquent auf ein hölzernes Gestell geschnallt wird und ihm in dieser Weise durch einen Aufseher die Hiebe mit einer kurzen ledernen Peitsche applicirt werden. In dieser hergebrachten und vorschriftsmäßigen Art habe auch die Züchtigung jener drei Sträflinge, darunter des berüchtigten Einbrechers Kringel, stattgefunden. Eine Prügelmaschine ist nicht vorhanden. Breslau, 14. Mai. Schwere Gewitter haben die Provinz Schlesien heimgesucht. Der Blitz erschlug mehrere Leute, andere sind schwer verletzt. Stuttgart, 15. Mai. Die erste Hauptversammlung des Deutschen(protestantisch=liberalen) Lehrertages ist von 3000 Theilnehmern besucht. Vorsitzender ist Halben aus Hamburg. Cultusminister v. Sarvey und Oberbürgermeister Rümelin hießen die Versammlung willkommen. Schramm aus München sprach über Staat und Schule am Ausgang des 19. Jahrhunderts, r Kopsch aus Berlin über Fortbildungsschulen. Dresden, 15. Mai. Die durch den Tod des Bauraths Professor Lipsius erledigte Stelle eines Professors der Baukunst an der hiesigen Akademie der Künste ist vom 1. October ab dem Erbauer des neuen Reichstagsgebäudes Wallot übertragen. * Welche Kost man der französischen Jugend bietet, beweist von Neuem folgendes„Mustergespräch“, das der liberale „patriotische“ Schriftsteller A. Assolant verfaßt hat:„Hast du viele Preußen niedergesäbelt, Onkel?"—„Ja, viele.“— Sind sie sehr häßlich?“—„Häßlicher als Raupen.“—„Und sehr böse?“—„Böser als Nattern.“—„Ist es wahr, daß sie sich niemals waschen?"—„Doch, einmal jedes halbe Jahr.“— „Hast du viele Gefangene gemacht, Onkel?"—„Nein, niemals.“ —„Warum nicht?“—„Weil sie so schmutzig sind, daß man sie nur mit der Zange anfassen kann. Ich habe deshalb darauf verzichtet. Man hat nicht immer eine Zange zur Hand.“— „Was machtest du denn da mit ihnen?“—„Ich tödtete sie, das gibt einen sehr guten Dung.“ New=York, 11. Mai.„Doppelschrauben=Schnelldampfer „Fürst Biszngrck“ ist gestern nach einer Reise von 6 Tagen 15 Stunden 30 Minuten ab Southampton in New=York angekommen Verantwortlicher Redacteur: Hermann Abels in Paderborn. Besuch: schwach. Handels=Nachrichten. 2 Getreide=Börse zu Duisburg, 1o. Mai stimmung: matt. Umsätze: gering. Weizen, inländ. 14,25 bis 15,50 Mk., fremder 13,00—15,00 Mk. kloggen, inländ., 12,00 bis 12,25 Mk., fremder 12,00 bis 13,25 „ Haser, inländ. 00,00 bis 00,00 Mk., fremder 13,50 bis 15,00 Mk. uttergerste 9.25 bis 9,50 Mk. Mais, fremder 10,25 bis 12,00 Mk. Zuchweizen 15,50—16,00 Mk. Leinsaat, fremde 00,00—00,00 Mk. Weizenmehl Nr. 000 19,00 bis 19,50 Mk., dito Nr. 00 18,00 bis 18,50 Kr Roggenmehl Nr. 0 16,50 bis 17,00 Mk., dito 0fl 16.00 bis 16.50 .# m c g 5, 2 5— 5, 7 5 M k. G r a n d 4, 2 5— 4, 4 0, K l e i e 4, 2 5— 4, 4 0 M k. s2, 100 Klgr., Rüböl roh incl. Faß 00,00 bis 00,00 Mk. Leinöl inel. 00.00 bis 00,00 Mk. Getreide netto, Mehl brutto pr. 100 Kilogr. ): sahur Psre 11., Roggen=Abfälle p. 50 Kllo bruto frei Waggon 15. Mai. Besuch: mäßig. Ten„((5 bis 14,50 Mk., dito fremder 14,50 bis 5,75 Mk. Roggen, inländ. 11,75 bis 12,50 Mk., dito fremder 12,50 bis 14,00 Mk. Haser, inländ. 15,75 bis 17,00 Mk., dito fremder 13,75 bis 15,50 Mk. Buchweizen 15,00 bis 16,00 Mk. Futtergerste 9,75 bis 10,00 Mt. Mais 11,00 bis 12,50 Mk. Weizenvorschuß 19,75 bis 20,50 Mk. Roggenvorschuß 17,25 bis 18,00 Mk. Weizenkleie 9,35 bis 10,00 Mk. Rüböl incl. Faß 00,00 bis 00,00 Mk.— Alles per 100 Kilogr. Frachtparität Essen excl. Sack bei Abnahme von Doppelladungen Berlin, 15. Mai.(Coursbericht). Deutsche Reichsanleihe dto. dto. Preußtsche consolid. Anl. bto. dto. dto. dto. Rhein.=Westfäl. Rentenbr. Wesf. Landsch.=Pfandbriefe Hamburger Hypothekenbr. Deutsche Grundschb.=Psdbr. Nordd. Grundereditb. I/III do. IV. unkündb. bis 1903 Serbische Goldpfandbr. Süddtsche Bd.=Cr.=Pfandbr. Pommersche Hyp.=Ak.=Pfd. Br. bis 1900 unkündbar Preuß. Hyp.=Vers.=Certif. Preuß. Bod.=Cred.=Pfddrf. Preuß. Hyp.=Bank Russische Anleibe von 1880 Ivangorod=Dombrowo Russ. Südwestb.=Pr. Transkaukasische Mosco=Rsäsan Mosco=Smolensk=Pr: gar. Oesterreichische Silberrente „ Papieirente Ungarische Goldrente Oesterreichische Goldrente Oesterr. südl. Prioritäten „ ung. Staatsb.=Pr. Rumän. Staatsobl. Zinsfuß Viehmärkte. Köln, 15. Mai. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 530 Ochsen, verkauft la zu 69, IIa 65, IIIa 60#. 400 Kühe, verkauft Ia zu 60, IIa 56, IIIa 52 J. 80 Stiere, verkauft la zu 50, IIa 54, IIIa 50 M. 418 Schweine, verkauft la zu 56, IIa 53, IIIa 50## die 50 Klg. Schlachtgewicht. Geschäft sehr schleppend; Ueberstand S Hamburg, 15. Mai. Am Ochsenmarkt 70 und 1205 Dänen. Handel einigermaßen. Beste Ochsen 60/63 s, geringere 48154 4. este Bullen 51/54#, geringer 45/48 J. Kühe u. Queenen 45/54 J. — Am Schafviehmarkt 1205. Handel ziemlich gut. 1. Qual. 62, 2. Qual. 56, 3. Qual. 50.— Schweinehandel vergangene Woche gut. Zufuhr 550 Stück. Preise heute für schwere 50.4, leichte 50, Sauen 38/44 M, Ferkel 50/51 M. bering's Seife mit der Eule, nach eigenartigem Verfahren hergestellt aus ven bestgeläuterten Materialien, bewirkt: zarte Haut, schönen Teint und jugendfrisches Aussehen; sie verhindert: rauhe, rissige Haut, vorzeitiges Runzeln und gealtertes Aussehen. Sie ist trotz des billigen Preises die beste Seife der Welt! Käuflich überall für 40 Pfg. per Stück. H43 D Es kann nur als ein Segen d. irdisch. Vorsehung betrachtet werden, daß es doch wenigstens Mittel gibt, welche die Leiden Lungenkranker mildern. Als hervorragend in dieser Beziehung gilt der Sodener Warmbrunnen Nr. III, nach dessen Genuß sich der Hustenreiz vermindert und der Schleimauswurf erleichtert.(Siehe neuestes Werk von Prof. Dr. M. Schmidt, Frankfurt a. M. Seite 317.)— Zu beziehen durch alle Mineralwasserhandlungen, Apotheken und Droguerien. Jede Auskunft ertheilt gerne die Brunnen=Verwaltung Bad Soden am Taunus Ph. Herm. Fay& Co. 3648 Tausendfaches Lob, notariell bestät., über d. Holl. Tabak v. B. Becker in Seesen a.H. Ein 10 Pfd.=Beutel fco. 8. ist b. Fabrikant. einzusehen. Im Gustav Schiffmannschen Concurse hier soll mit Genehmigung des Concurs= Gerichts die Schlußvertheilung erfolgen.— Dazu sind 2056 Mark 59 Pfg. verfügbar. Nach dem auf der Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts hier niedergelegten Verzeichnisse sind dabei 18374 Mk. 33 Pfg. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Paderborn, den 15. Mai 1894. Aug. Nölting jun., 02226 Concurs=Verwalter. Zu verkaufen: vier schöne Landstellen, ein Hof 78 Hect., 2. Classe bonitirt, 2900 M Reinertrag, hofmäßig schöne Gebäude, 26 schöne Milchkühe, 7 Pferde, arrondirt, ¼ Stunde vom Bahnhof, Forderung 120000 Mark, Anzahlung 40000 Mk.; eine Landstelle 27½ Hectar 2. Classe, bonitirt, 1200 K Reinertrag, 4 Pferde, 12 Kühe, Forderung 44.000 Mk., ¼ Anzahlung; 2 Landstellen von zusam. 102 Hectar, schöne Wie sen, ca. 2800 Reinertrag, schöne Gebäude, Forderung 86000 Mk., Anzahlung wenig. Diese beiden letzteren Stellen werden auch getrennt verkauft. Nähere Nachrichten ertheilt kostenfrei 4423 P. H. Sievers, Oldenburg in Holstein. Außerordentliche Sitzung der Stadtverordgeten-Tersammlung Donnerstag 17. Mai 1894 Nachmittags 6 Uhr, zu welcher ergebenst einladet Paderborn, den 10. Mai 1894 Der Stadtverordneten=Vorsteher Büllers. Tages=Ordnung: 1. Einführung des neuen Protocollführers. 2. Betreffend den Neubau des Bauunternehmers Teuge an der Ferdinand= und Riemekestraße. 3. Wiederinstandsetzung des Reichsbankgebäudes. 4. Gesuch des Anton Driller um Errichtung eines Neubaues am Turnplatze. 5. Aus tausch einer Parzelle am Kettenplatze. 6. Aubringung von 2 Senk schächtchen in der Bachstraße. 7. Dienstvertrag mit dem RathhausCastellan. Lunern-Verkauf. Donnerstag den 17. Mai cr. Abends 7½ Uhr sollen auf dem Südwall 3 Morgen guter Luzern in kleinen Parzellen meistbietend gegen Credit verkauft werden. Sammelplatz beim Postert'schen Hause am Südwall. 02233 Am 4. Mai d. J. sind mir auf dem Paderborner Schafmarkt vier n Der Eigenthümer kann sie von mir auf dem Gute Aronstein bei Sidding= hausen, Kreis Büren, gegen Erstattung der Kosten in Empfang nehmen. 44115 Joh. Salmen, Schäser. Süße westf. Pflaumen 100 00 15..4 la weichkoch. Linsen 100„12„ versendet K0041 F. W. Kölling, Paderborn. Für nur 6Mk.! versende p. Nach nahme eine bril laute Concert=Zug=Harmonika mit 10 Tasten, 2 Registern, 2 Bässen, 2 Zuhaltern, vollständ. Beschlag, Füllung blau od. grün, schwarze Rahmen, starke breite Stimmen, Claviaturverdeck mit vielen Ringen und schöner Ausstattung, 2 Doppelbälge, daher großer, weitausziehbarer Balg, Balgfalten mit sortirten Riemen; sodann ist jede Balgfalten ecke mit einem Balgscheuer versehen, wodurch ein Verstoßen derselben verhütet wird. Großes Format. Pracht= Instrument, 2chör. Orgelmusik. Porto 80 J. Verpackungskiste kostet nichts.— Außerdem erh. jed. Käufer eine Schule zum Selbsterlernen, wodurch Jedermann sofort Lieder, Märsche 2c. 2c. spielen kann. Bedienung gewissenhaft und reell; ich warne vor neidischer Concurrenz, welche meine Annoncen nachahmen; man bestelle beim nachweislich größten, im Jahre 1891 gegründ. Westdeutschen Harmonika- Exporthaus von Heinr. Suhr in Neuenrade i. W.(5180a Marmor-Arbeiten jeglicher Art, wie: Feusterbänke, Waschtischaufsätze, Taufsteine, Weidwasserbecken 2c.; ferner Flurplatten für Kirchen und Hausflure in reichen und einfachen Mustern von# 6 pro gm an, liefern billigst 63 Marmorwerke Allagen in Westf. Todes=Anzeige. Am 1. Pfingsttage, den 13. Mai, Nachmittags 4 Uhr## entschlief hierselbst unser lieber College, der Lehrer Franz Buckler in Folge Luftröhren=Entzündung nach andächtigem Empfange der heil. Sterbesakramente im frühen Alter von nicht ganz 38 Jahren, von denen er über 13 hier gewirkt hat. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren und bitten seiner im Gebete zu gedenken. 4436 Ueckendorf, den 14. Mai 1894. Das Lehrer-Collegium. + Heute Mittag 2 Uhr verschied nach kurzem, aber schwerem Krankenlager unser innigst geliebtes, unvergeßliches Söhnchen 4437 Conrad im Alter von 1¾ Jahren. Dies zeigen mit der Bitte um stille Theilnahme schmerzerfüllt an Hagen i. W., 15. Mai 1894. F. L. Finke und Frau. HeirathsGesuch. Ig. Kaufmann, kath., 26 J. alt, mit gutem Colonialwaaren=Geschäft, welchem es an Damenbekanntschaft fehlt, sucht die Bekanntschaft einer nicht zu jungen Dame zwecks Hei rath. Damen, welche auf dies ernstgemeinte Gesuch eingehen wollen, werden freundl. gebeten, ihre werthe Adresse mit Angabe der Verhältnisse vertrauensvoll unter Nr. 4434 an die Geschäftsstelle Bl. einzusenden. Wer beim Einkauf von Tapeten viel Geld ersparen will, der bestelle die neuesten Muster der Ostdeutschen Tapeten= Fabrik von Gustav Schleising in Bromberg. Dieselben übertreffen an außergewöhnlicher Billigkeit und überraschender Schönheit alles andere u. werden auf Verlangen überallhin franco versandt. 41075 Victoria-Tapete. Größte Neuheit, vollendet in Zeichnung u. Colorit, concur renzlos im Preise dart als etwas ganz Außergewöhnliches in keinem Hause fehlen. Ein Portemonnaie mit Geld gefunden. Abzuholen Bachstr. 228. 02243 Todes=Anzeige. Heute Mittag um 1 Uhr starb unsere innigst geliebte Tochter und Schwester Maria Tigges im Alter von fast 7 Jahren an Diphteritis. 4438 Ringe bei Oestereiden, den 13. Mai 1894. Die trauernden Eltern und Geschwister. Für den verstorbenen Herrn Carl Sander werden am nächsten Donnerstag in der Franziskanerkirche um 7½ und 8¼ Uhr hl. Messen gelesen Specialität: Trauerhüte. Moritz Kass& Co. Bonner und Beckumer Cement zu herabgesetzten Preisen stets frisch auf Lager bei Kg039 F. W. Kölling. Prima Metzer Spargel, täglich frisch gestochen, vers. 10 ## incl. Körbch., 5,00 fre. g. Nn. Wallenborn's Export, Metz. Männer=Bruderschaft. Heute Abend 8 Uhr Probe für gemischten Chor. Marianische Congregation. Donnerstag Abend 6 Uhr Beerdigung der Mitschwester Catharing Thiele vom Sterbehause(Marktplatze) aus. Nachweisung den Geschäftsbetrieb u. die Resultate der Kreissparkasse Paderborn pro 1893. 1. Betrag der Einlagen am Schlusse des Rech nungs=Vorjahres......... 2. Zuwachs während des Rechnungsjahres a) durch Zuschreibung von Zinsen... b) durch neue Einlagen....... 3. Ausgabe im Rechnungsjahre 1893 für zurück genommene Einlagen........ 4. Betrag der Einlagen nach dem Abschlusse des Rechnungsjahres....... 5. Betrag des Reservefonds, wie er am Schlusse des abgelaufenen Rechrungsjahres zu Buche Mld.:.:#. in##.e:..... 6. Betrag der Zinsüberschüsse des Rechnungsjahres 7. Aus dem Reservefonds sind bis zum 1. Januar 1894 zu öffentlichen Zwecken verwendet 8. An Sparkassenbüchern befanden sich am Schlusseldes Rechnungsjahres im Umlaufe mit Einlagen bis 60. 1725 St. „„ über 60—150 M 1411„ „„„ 150—300„ 1320„ „„„ 300—600„ 1632„ „„„ 600 3714 überhaupt 9802 St. 9. Von dem Vermögen der Sparkasse sind zinsbar angelegt: a) auf Hypothek und zwar: auf städtische Grundstücke..... auf ländliche Grundstücke..... b) in auf den Inhaber lautenden Papieren: Nominalwerth derselben 4514 150 M. Kurswerth derselben am 31. Decbr. 1893 c) auf Schuldschein gegen Bürgschaft.. d) gegen Wechse. e) gegen Faustpfand........ f) bei öffentlichen Instituten und Corpa rationen........... 9373459.28 M. 240 275,99„ 2899 319,15„ 2 462 922,02„ 10 050 132,40„ 677 402,85„ 76 400,58„ 561 641.87„ 2 051 376,92 1 912 820,06 4 723 466,50 696 114,70 25 000,00 244600,00 974 525,96 überhaupt 10. Werth der von der Sparkasse erworbenen Mobilien am 31. December 1893 11. Betrag des baaren Kassenbestandes am Schlusse des Rechnungsjahres.......“. 12. Betrag der Verwaltungskosten während des verflossenen Rechnungsjahres..... 10 627 901,14 1 500,00 92943,24 12 738,50 Vorstehendes wird hiermit in Gemäßheit des Reglements vom 12. December 1838(Gesetz=Sammlung pro 1838 Seite 13) zur öffentlichen Kenntniß gebracht.“ 02232 Paderborn, den 15. Mai 1894. Das Curatorium der Kreissparkasse. angchender Commis. mit guten Zeugnissen, der Manufactur= und Colonialwaaren=Branche kundig, sucht Stellung. Gefl. Angebote unter Nr. 4419 a. d. G. 2 Tischlergeselen auf dauernde Arbeit gesucht. Heinrich Proppe, Peckelsheim. 44284 Tüchtiger 4420a Stellmacher-Geselle auf dauernde Arbeit gesucht von Wilh. Deppe, Wagenbauer, Lippstadt. Ein junger Päcker und Conditor sucht Stelle als Volontär. Gefl. Angebote unter Nr. 4423 befördert die Geschäftsstelle. Ein junger Mann, katholisch, mit bescheidenen Ansprü chen, wird von einer Herrschaft auf dem Lande gesucht. Schriftliche Meldungen unt. Nr. 4431 befördert die Geschstelle. Ein junger Mann m. gut. Zeugnissen sucht Stellung als Kutscher oder Pferdeknecht Johannes Engeln, 4432 Aschendorf, Kämpe Für mein Maler= u. AnstreicherGeschäft suche ich einen erfahrenen chaft suche ich einen erfahrenen Gehülfen. Paderborn, im Mai 1894. K Paderborn, im Mai 1894. Th. Tersluisen, Weberstraße. 02235 2 Schuhmachergeselle auf feinere Arbeit sofort gesucht. ilh. Kaufmann, 02236 Weberstraße. Sechs durchaus tüchtige, solide Tischler-Gesellen für Bauarbeit auf sofort gesucht von 022390 Georg Weitzner, Paderborn, Königstraße. Damen-& KinderWäsche. Erstlings-Wäsche, vorzüglichst gearbeiter. 021460 Damen-Unterröcke, Schürzen. = Taschentücher.— Unterzeuge, Strümpfe, Handschuhe. Grösste Auswahl. Billigste Preise. A. Weiskamp&Co. Die Cigarrenhandlung A. Schilp, Paderborn(Schildern) empfiehlt Wiederverkäufern eine sehr gute Gks Cigarre, 100 St. zu 2,50, 3, 3.50 und höher. Vers. nach Ausw. u. Nachn. oder Einsend. des Betrages. 2 Schneidergesellen auf sofort gesucht von 02237 H. Dörenkamp, Paberborn, Thisaut Nr. 137. Gesucht per 1. September nach Warburg ein kathol. junges Mädchen zur Erlernung des bürgerlichen Haushaltes ohne gegenseitige Ver gütung. Familienanschl. zugesichert. Näheres bei F. C. Werth, An nonc.=Exped., Warburg. Wösb Auf ein mittelgroßes Gut in Westfalen wird möglichst auf sofort eine erfahrene Haushälterin, nicht unter 35 Jahren, zur selbstständigen Führung des Haushalts gesucht. Gute Zeugnisse erforderlich.— Schriftl. Meldungen unter Nr. 4424 befördert die Geschst. a Auf Juni findet ein junges Mädchen, nicht unter 17 Jahre, Stelle zur unentgeltlichen Erlernung des Haushalts mit Wirthschaft. Anfragen unter C. K. postlagernd Lüchtringen. 4435 Ein kräftiges, kathol. Mädchen, am liebsten vom Lande, zur Erler nung der Küche u. des Haushalts für ein Gut gesucht. Familiäre Behandlung zugesichert. Schriftl. Angebote unter Nr. 4407 beförd. die Geschäftsstelle. b Ein ordentliches in Hausarbeit und Waschen erfahrenes Dienstmädchen zum 1. Juli nach Paderborn gesucht. Briefe unter Nr. 02206 an die Geschäftsstelle d. Bl. Arthur Koppel Verkauf von Sammet und Seidenwaaren, Plüsche sa11 am Bonnerstag und Freitag, den 17. und 18. Mai. Die Restpreise sind noch weit unter den Ausverkaufspreis gestellt. L. Stern Möbel-Ausverkauf! Wegen Renovirung meines Geschäfts=Lokals verkaufe ich sämmtliche Bestände in Spiegel= und Polsterwaaren zum Einkaufspreis. Es ist daher Gelegenheit geboten, ganze Wohnungs- und Zimmer=Einrichtungen sehr preiswerth, jedoch nur gegen Casse, einzukaufen 01933 Hochachtungsvoll Polsterer, G. Drobeck, Desoraleur, An der Königstrasse, Paderborn, Berliner Thor Nr. 57. Bochum Hwest Bekanntmachung. Das in der Königstraße gelegene Wohnhaus nebst Hofraum B. Nr. 84 soll unter günstigen Bedingungen verkauft werden. Dasselbe enthält 11 Wohnräume und zwei schöne große Böden, eignet sich zu jedem Geschäft, insbesondere zum Fruchtgeschäft. Der Boden kann sehr leicht zu Wohnungen ausgebaut werden. Näheres bei Be05ob A. Beckers, Iustionator. Ausverkauf. Wegen Aufgabe meines Laden=Geschäftes verkaufe mein relchhaltlges Lager, bestehend aus den vorzüglichsten Stonen für feinere &a Herren-Garderobe zu ganz bedeutend herabgesetzten Preisen gegen Baarzahlung. Auf Wunsch Anfertigung in meiner Werkstatt gegen volle Garantie für tadellosen Sitz und Arbeit. Ferner verkaufe 020265 rein leinene Kragen und Manschetten, Shlipse, Hosenträger, ferner feine Mode-Westen und Lüstre-Joppen. Heinrich Wüseke, Paderborn, Königstrasse Ltr. B. 128. Andreas Saxlehner, k. u. k. Hoflieferant. Hunyadi Jänos Bitter-Quelle Bitterwasser! „Das beste Nach Gutachten ärztlicher Autoritäten zeichnet sich Saxlehner’s bewährtes natürliches Hunyadi Jänos Bitterwasser durch folgende Vorzüge aus: Rasche, sichere, milde Wirkung. Andauernd gleichmässiger, nachhaltiger Effect.— Von den Verdauungsorganen auch bei längerem Gebrauch vorzüglich vertragen.— Milder Geschmack, geringe Dosis. Käuflich in allen Apotheken und Mineralwasserhandlungen. Man verlange in den Niederlagen stets Saxlehner'- Bitterwasser. Niederlage bei F. W. Kölling in Paderborn. 3480 echter Pastorentabak, &am Pfund 1 Mark, eine vorzügliche milde Qualität, allein zu haben bei F. J. Werner, Paderborn und Dominlcus Althaus, Medebach. Hildesheim, den 15. Mai 1894. Carl Schneidler, Tabakfabrik, gegr. 1840. Sammet u. Seidenstoffe ieder Art, grosse Auswahl von schwarzen, weissen and farbigen Seidenstoffen. Specialität:„Brautkleider“. Billigste Preise riden- und Bummet-Hanafactur ven M. M. Catz in Crefeld. 726) Auster france. Für unser Atelier für Costumes zu sofort tüchtige Arbeiterinnen gegen höchsten Lohn, und Lehrkinder (D. Meckel Söhne. Rasin. BSSeR versenden gegen Einsendung oder Nachn., feinste engl., selbst hohl geschliffen, das Stück zu 2,50, 3,00 und 3,50. Streichriemen zum Selbstschärfen 1,20 u. 2,00 p. Stück, ferner Rasirnäpfe, Dosen, Pinsel und Seife. Nicht passende Messer werden franco gegen franco bis 14 Tagen umgetauscht. Alte Messer werden in kürzester Zeit sein hohl geschliffen und fertig z. Gebrauch abgezogen. Für Friseure und Barbiere Preisliste franco. s Gebr. Wiggen, Paderborn, Schildern 12. Dampf-Hohlschleiferei und Specialgeschäft für Friseure und Barbiere. 0885 Dampfpflüge Strassen-Locomotiven Dampf-Strassenwalzen liefern in den vollkommensten Constructionen und zu den mässigsten Preisen John Fowler& Co., Waitzner Boulevard 76. Grosser Ausverkauf! Wegen Umbau meines Ladens verkaufe 44290 sämmtliche Waaren zu bedeutend herasgesetzten Preisen, gegen Cassa 5 pCt. Rabatt. J. Rose, Manufactur=, Schuh= und MöbelHandlung, Brakel, Kreis Höxter. Eine schwarze Prosche mit Goldrand verloren, vermuthlich auf dem Wege hinter den Tannen her zur Lieth. Abzugeben in der Geschäftsstelle. 02234 Auf ein Gartengrundstück, Mindestwerth 3000 K. wird ein 43945 Darlehn von 1500—2000 Mark gesucht. Gefl. Anerbieten unter E. G. 94 postlagernd Höxter i. W. erb. Empfehle eine hübsche Auswahl in Regulatoren, gold. u. silb. Jaschenuhren, Weckuhren v. 2.50 Mk. an. Großes Lager 01998 Rathenower Brillen. F. Isfort, Markt D 26, Uhrmacher, Markt P26. Freundl. Wohnung von 4—5 Räumen, Wasserleitung u. s. w., an der Promenade, zum 1. Juli oder früher zu vermiethen. Näh. die Geschäftsstelle. 02000 —— Freiwillige Feuerwehr, Paderborn. Heute(Mittwoch) Abend 7 U. der Steiger=, Spritzen= und dranten=Abtheilung. Der Commandeur. 88330 ch u M unt gun Mig un-pn Ml g Wiue 2—9 n gashg uhee ute Ein sein möblirtes Hohn- und Schlatzimmer in guter Lage ist mit oder ohne Kost auf sofort oder später zu vermiethen. Näh. d. Gschst. 02240 Wichtig für Hausbesitzer! Halte mich stets empfohlen zum Prüfen von alten und Anlegen von neuen 021810 Blitzableitern unter Garantie. F. Ertmer, Dach= und Schieferdeckermeister. Pfund's Milchseife hergestellt a. bester, reiner Kuhmilch,erfrischt die Haut u. macht sie zart u. weich. Dresdner Molkerei GEBRUEDER PFUND in Dresden. Zu haben in den meisten Apotheken, Drogen-,SeifenParfümerie- und ColouialVorschuss-Verein e. G. m. u. M. zu Paderborn. Die General-Versammlung findet am Donnerstag den 17. Mai c. Abends ½9 Uhr in der Restauration Recknagel statt. 02228 Paderborn, 15 Mai 1894. Der Vorstand. Allgemeine Ortskrankenkasse. Hauptversammlung Mittwoch den 23. dss. Mts. Abends 8 Uhr im Saale des Herrn Rohde am Markt. O03 Tages=Ordnung: 1. Rechnungslage für 1893. 2. Wahl der Kassenärzte. Paderborn, 15. Mai 1894. Der Vorstand. Musik-Instrumente, nikas u. Musikwerke aller Art liefert billigst unter Garantie Hermann Eschenbach, Musik=Instrum.=Fabr., Markneukirchen /S. lustr. Preislisten gratis& franco. Am Pfingstmontag vom Kreuzkrug bis Berlebeck ein goldenes Collier verloren. Abzugeben gegen gute Belohnung„Westfälischer Hof Paderborn. 02231 Junge Mopsbündchen abzugeben. 02227 Borchener Weg 290. Für den Anzeigentheil verantwortlich J. Cremerius, Baderborn. Druck und Verlag von Ferdinand S cöningt in Hierzu ein zweites Blatt