Nr. 96. Padervorn, Samstag 11. April 1891. Blatt. 45. Jahrg. Volksblatt. Wöchentlich 7 Nummern mit Ausnahme der Feiertage. vierteljährlich 1 24 50 3. Anzeigen An, u2. grg. oder deren Raum. Freitags zwei Gratisbeilagen: Senntagsplanderer und Sonntagsfeier. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Lahlung derselben vorher oder gegen Postnachnahme. Ertheilung von Auskunft oder Besorgung eingegangener Briese wird extra berechnet. Zur Wildschadenersatzfrage. zur Resolution der Generalversammlung des LandesSlchaech winshelsperch sei. euich. Ge-isisge eseschcher heit besteht, hat dennoch der modificirte Conrad'sche Gesetzentwurf im Abgeordnetenhause nur eine geringe, Majorität gefunden und selbst diese nicht so sehr deshalb, weil man mit dem Entwurf als solchem besonders zufrieden wäre, sondern wesentlich, weil man dem fortwährenden Drängen nach einem Wildschadengesetz Folae geben wollte, einen besseren Entwurf zunächst nicht zu finden vermochte und schließlich auf die Möglichkeit einer Besserung oder— falls eine solche nicht zu erzielen— einer Ablehnung durch das Herrenhaus und die Regierung hoffte. Die Schwierigkeiten liegen— abgesehen von der Frage, welche Wildarten mit einzubeziehen seien,— zum Theil in dem persönlichen Moment, welches schon bei den Jagdverpachtungen, zumal in den ländlichen Bezirken, vielfach eine so bedeutsame Rolle spielt und zu so vielem Unfrieden und Aerger, zu so mancher Chikane führt. Würde durch ein Wildschadengesetz in der Weise, wie es der jetzt vom Abgeordnetenhause angenommene Conrad'sche Entwurf vorsieht, die Möglichkeit geboten, dem oft auf den verschiedensten Ursachen beruhenden Groll gegen den Jagdpächter einen persönlich zugespitzten Ausdruck zu geben durch Anstrengung der Schadenersatzklage, deren Grundlagen sich zum Theil, wie Fährten 2c., künstlich sehr wohl herstellen lassen, so würde, wie das für einen mit den ländlichen Verhältnissen einigermaßen Vertrauten zweifellos ist, dem Unfrieden, Haß und der Intrigue— wenigstens auf dem Lande in einer Reihe von Gemeinden Thür und Thor geöffnet sein. Sodann erscheint die Feststellung des gegenwärtig angenommenen Regreßanspruchs des Jagdpächters an den Besitzer des Waldes, in dem das den Schaden verursacht habende Wild seinen Standort hat resp. haben soll, schon um deswillen als eine äußerst schwierige, weil in sehr vielen Fällen ein bestimmter Standort gar nicht vorhanden ist, indem Sauen sehr oft, Roth=, Dam= und Rehwild zu verschiedenen Jahreszeiten ihren Standort oft auf weite Entfernungen wechseln, und so zur seit des Regreßanspruchs das Wild vielfach ganz wo anders ehen wird, als zur Zeit des verursachten Schadens. Auch diese Schwierigkeit wird in einem Maße, wie es zu den erzielten Resultaten des wirklichen Schadenersatzes in keinem Verhältniß steht, zu einer Quelle von Processen, Streitverkündigungen, Eiden, nicht nachweisbaren Ansprüchen und so zu weiterer Gehässigkeit und Unzufriedenheit führen. Insbesondere wird auch nicht nur bei den zum Schadenersatz oder zur Regreßpflicht Verurtheilten, sondern auch bei den mit ihren Ansprüchen Abgewiesenen sich ein hoher Grad von Erbitterung leicht einstellen, weil bei der Unsicherheit der ganzen Situation jeder unterliegende Theil sich durch den Richterspruch in seinen Rechtsauffassungen meist in viel höherem Maße verletzt fühlen wird, als bei anderen ProKommen dazu noch verschiedene Auffassungen und Beurtheilungen der sachlichen Verhältnisse durch die verschiedenen Richter e nachdem sie Jäger oder Nichtjäger, sachverständig oder nicht achverständig sind, so wird man wohl sagen dürfen, daß durch das gegenwärtig geplante Gesetz, wie es vom Abgeordnetenhause angenommen ist, die Unzufriedenheit, die man in einzelnen Gegenden, in denen thatsächlich ein wesentlicher Wildschaden vorkommt, beseitigen will, in um so größerem Maße und auf erweiterte Kreise in anderer Form übertragen, und insbesondere das Ansehen des Richterstandes nicht gestärkt würde. Die unausbleibliche Folge des gegenwärtigen Gesetzvorschlages wird schließlich ein allgemeiner Ruin mindestens der hoheren und mittleren Jagd selbst in solchen Gegenden sein, in denen bisher von Wildschaden keine Rede war, da einerseits nur in vereinzelten Fällen sich wohlhabende Leute finden werden, welche als Pächter den Unsicherheiten und dem Aerger von Wilhschadenersatzklagen sich aussetzen, und anderseits die Waldbesitzer, um den Regreßanspruchsklagen zu entgehen,— soweit sie nicht in der Lage sind, ihren ganzen Wald einzugattern,— alles in Betracht kommende Wild abschießen werden. Es bleiben als Jagddie Jagdpacht leidet naturgemäß enorme Einbußen, die schließlich die Gemeinden resp. Grundbesitzer zu tragen haben. Abgesehen von manchen anderen hier weniger interessirenden Mißständen und Bedenken sind die vorstehend kurz berührten von vielen— eigentlich von allen— Seiten, selbst von denen, die schließlich für den jetzigen Entwurf votirt haben, mehr oder weniger anerkannt, indeß hat man dieselben bisher trotz langjähriger Ueberlegung nicht zu beseitigen vermocht, weil man stets von dem Gedanken des Schadenersatzes durch den Jagdpächter oder von der Regreßpflicht des benachbarten Waldbesitzers ausging, und ssie dürften, wofern man diese Grundlagen beibehält, in der That nicht zu vermeiden sein, weil eben immer einzelne Personen in Betracht kommen, gegen welche sich der Anspruch richtet, und welche deshalb, auf die Gefahr der Vernichtung der Jagd hin, alles thun müssen, um diese Quelle fortgesetzten streites und Haders durchaus zu beseitigen. Bei dieser Sachlage scheint uns ein in Nr. 54 der„Kölnischen Volkszeitung", erstes Blatt vom 24. Febr. cr., enthaltender Artikel: v. M.„Wildschadenentschädigung oder Wildschadenversicherung“, welcher eine vollständig neue Basis des Schadenersatzes, nämlich die allgemeine obligatorische Wildschadenversicherung vorschlägt, von größter Bedeutung zu sein. Wir lassen zunächst die desfallsigen praktischen Vorschläge folgen, welche der Verfasser nach einer zutreffenden, von genauer Sachkenntniß zeugenden Einleitung über die Nachtheile des gegenwärtigen Conradschen Entwurfs im Folgenden zusammenfaßt. „Warum wählt man nicht statt des Conradschen Entwurfes den Weg der allgemeinen obligatorischen Wildschadenversicherung, welche zunächst auf die ganze preußische Monarchie, später vielleicht auch auf das ganze deutsche Reich auszudehnen wäre? Ich denke mir die Sache ungefähr folgendermaßen: Alle Jagdinhaber(Forst=Fiscus, Gemeinden und Private mit eigenem, selbständigem Jagdrevier) müssen pro Hectar ihres Reviers und je nach Art und Menge des Wildstandes eine jährliche Prämie zahlen zu der Versicherungskasse, welch' letztere die Wildschäden zu vergüten hätte. Jagdreviere, in welchen nur Kleinwild vorhanden, könnten von der Versicherung befreit sein(obgleich sich auch darüber Das Schwierigste würde die Schätzung der Wildmenge sein; jedoch würde eine nur ganz ungefähre Schätzung genügen. Man könnte ja auch Klassen construiren. z. B.: 1. Klasse: a) Reviere mit starkem Hochwildbestand, b) mit mittelmäßigem, c) mit geringerm; 2. Klasse: a) Reviere mit starkem Rehwildbestand, d) und c) wie oben Jedenfalls würden bei einer allgemeinen Zwangsversicherung die Prämien sehr niedrig gegriffen werden können. Um Jagdrevieren, in welchen wegen der ganzen Localität oder des sehr geringen Wildstandes Wildschäden überhaupt nicht oder doch nur in ganz geringem Grade vorkommen, gerecht zu werden, könnten nach einigen Beitragsjahren, in welchen kein Wildschaden gemeldet und ersetzt wäre, eine erhebliche und, so lange kein Wildschaden vorkommt, von Jahr zu Jahr steigende Verminderung der Prämie stattfinden, so wie solches mutatis mutandis bei der Norddeutschen Hagelversicherungs=Gesellschaft geschieht. Sollten in einem Jahre die eingelaufenen Prämien zur Deckung der Wildschäden nicht genügen, so müßte Nachzahlung in Procenten der Vorprämie erhoben werden, wie solches ebenfalls bei der genannten Hagelversicherung der Faul ist. Natürlich müßten aber auch die Jagd=Inhaber selbst fur Schäden auf ihren eigenen, von ihnen direkt bewirthschafteten Grundstücken Ersatz zu verlangen berechtigt sein. Auch sehe ich durchaus keinen Grund, daß für Schäden auf forstlich bewirthschafteten Grundstücken keine Vergütung zu gewähren wäre. Schadet doch gerade Rehwild, welches nach meinen langjährigen Beobachtungen an den Feldfrüchten nur geringfügigen Schaden anrichtet, in jungen Culturen manchmal sehr erheblich. Und dieser Schaden kann doch gerade auch den kleinen Mann treffen. Es kommt doch häufig vor, daß kleine Besitzer Grundstücke, welche in der Beschattung eines angrenzenden Waldes liegen und daher landwirthschaftlich keinen Ertrag mehr bringen, aufforsten. Da treten denn die Rehe aus dem angrenzenden Walde, namentlich bei Schnee, mit Vorliebe auf diese Neu Cultur, und die jungen Pflanzen, welche fortwährend ver bissen oder durch Fegen beschädigt werden, können Jahr lang nicht in die Höhe kommen. Die Gemeinden können sich die Prämien von ihren Jagdpächtern außer dem Pachtgeld extra vergüten lassen resp das Pachtgeld entsprechend hoch greifen. Besitzer von kleineren selbständigen Jagdrevieren, die vielleicht selbst gar nicht Jäger sind, können auch meistens falls sie nicht Lust haben, die Prämien zu zahlen, ihre Jagd verpachten oder der Gemeinde gegen Entgelt zur Verpachtung überlassen. Wenn dadurch mancher Bauer, der sich jetzt durch seine Jagdleidenschaft finanziell ruinirt, veranlaßt würde, die Flint an den Nagel zu hängen, so wäre das wahrlich kein Unglück: Die Einschätzung des Wildbestandes der verschiedenen Jagd reviere müßte selbstredend durch unparteiische Sachverstän dige geschehen, etwa durch Commissionen, welche theilweise aus fiskalischen Forstbeamten und theilweise aus Privat Forstbeamten beständen. Etwa alle zehn Jahre könnte einRevision der Einschätzung vorgenommen werden. Eine solch Commission könnte für einen oder auch für mehrere Kreis Damit nun nicht einzelne Besitzer die Versicherung miß brauchten und übermäßig schonten, müßte der Regierung die Befugniß eingeräumt werden, sobald die Wildschäden ein bestimmte Höhe(für den Hectar des Reviers) überschritten von Amtswegen Abschuß anzuordnen. Auch müßte den Jagdbesitzern selbst auf Antrag der Ab schuß von Rothwild auch während der gesetzlichen Schonzei gestattet werden. Die Feststellung der Größe der einzelnen Jagdreviere ist an der Hand des Katasters auch kein Kunststück Um nun zu einem praktischen Resultat zu kommen, so würde ich es für richtig halten, daß das Herrenhaus den Conrad'schen Entwurf(jedoch mit Ausschluß von Rehwild) annimmt, jedoch nur als ein Provisorium, vielleicht auf zwei oder drei Jahr. 6i2e een E Die Regierung müßte dann möglichst bald einen Entwurf zur allgemeinen obligatorischen Wildschaden=Versicherung ausarbeiten, welcher nach Ablauf des Conrad'schen Gesetzes in Kraft zu treten hätte als definitives Gesetz.“ So unpraktisch der übrigens ganz nebensächliche Gedanke einer zeitweiligen Annahme des Conrad'schen Gesetzentwurfes erscheint, so interessant ist der Vorschlag einer allgemeinen Versicherungspflicht. Versicherungen hat man bisher überall da mit Erfolg ins Leben gerufen, wo es sich darum handelte, unvorhergesehene, einzelne Personen oder einzelne Kreise von Personen treffende Schäden, sei es durch Unfälle oder elementare Ereignisse, deren man gar nicht oder doch nicht genügend Herr war, und die man deshalb gar nicht oder ohne unverhältnißmäßige Kosten nicht abwenden konnte, in ihrer Wirkung so abzuschwächen, daß sie nicht mehr den Einzelnen in voller Wucht treffen, sondern auf breitere Schultern übertragen werden. Schon hiernach würde eine Wildschadenversicherung in den allgemeinen Rahmen wohl passen, da der einzelne Grundbesitzer, soweit er nicht selbst Jagdinhaber ist,— und selbst dann vielfach noch nicht einmal— dem Wildschaden ohne Aufwendung unverhältnißmäßiger Kosten, etwa für gänzliche Einfriedigung seines Grundstücks, machtlos gegenübersteht. Er mag sein Feld 14 Nächte schützen, was selbst schon wieder viele Kosten erfordert, in der 15. Nacht, wo er nicht schützt, wird der Schaden verursacht, so daß derselbe einem elementaren Natureignisse gleich eintritt.— Es würde auch hier durch eine Versicherung der den Einzelnen betreffende, von diesem meist unabwendbare Schaden auf weite Kreise abgewälzt.. l— Erkennt man diesen Gedanken als einen berechtigten an, so wird sich über die Modalitäten der Ausführung ein Einverständniß erzielen lassen, wofern dem Gedanken allseitig näher getreten wird. (Schluß folgt.) m Madame's Mündel. 5 Frei nach dem Englischen von Ida H. Ich erwiderte nichts, und einige Minuten lang gingen wir schweigend nebeneinander her. Wir befanden uns gerade auf der Hauptstraße des Ortes. Roger's Worte in Bezug auf Alice hatten mich etwas befremdet. Man brachte Roger in der letzten Zeit vielfach mit der muntern Tochter des Rectors in Verbindung, und wenn es für letztere auch gerade keine glänzende Partie war, so wußte man dog, daß Alice, wenn sie etwas wollte, es auch durchzusetzen pflegte. Unwillkürlich blickte ich auf Roger, während er so an meiner Seite schritt, auf sein offenes, freies, sonngebräuntes Antlitz, und dachte bei mir selbst, wäre ich ein Mädchen, so könnte ich leicht vergessen, daß sein Beutel nur mittelmäßig gefüllt. Von Herzen wünschte ich ich ihm einen Theil von Fraser Froude's Reichthum. Ich hatte es schon oft als übetriebenes Ehrgefühl angesehen, daß sich Roger mit seinem mittelmäßigen Einkommen in Whittlesford begnügte.„Es wundert mich,“ hub ich nach einer Weile an,„daß der neue Besitzer von Holmdeane—“ da berührte mich plötzlich Roger's Arm. „Pst!“ sagte er,„wenn man vom Teufel spricht, so kommt er; siehst Du ihn?“ „Wen?“ fragte ich, mich nach allen Seiten umblickend, denn ich sah Niemanden. „Den Mann, von dem wir sprachen, Fraser Froude.“ „Ah, wo denn?“ rief ich aus, mein Auge nur noch mehr anstrengend. „Auf der andern Seite, bei Roveres— da, siehst Du ihn? Ich schaute nach der Richtung hin und erblickte zum ersten Male den neuen Besitzer von Holmdeane, den ehemaligen Gründer. Er stand vor einem Schaufenster und besah sich die ausliegenden Sättel und Hundehalsbänder, gewahrte uns also noch nicht, und ich hatte gute Gelegenheit, ihn mir gründlich anzusehen. Fraser Froude war ein ziemlich großer Mann mit scharf geschnittenem Gesicht, dunklen Augen und Haaren und einem langen, schwarzen, lockigen Bart. Was gleich auffiel, war seine außerordentliche Magerkeit. Sein Anzug war schwarz, und der lange Ueberrock hing wie ein Hemd über seine dünne(Figur herab. Die dünne weiße Hand ließ er schlaff herunterhängen. Sein Antlitz war blaß wie Kreide, was noch mehr hervortrat durch die schwarzen Augen und den dunklen Bart. Im Uebrigen hatte er einen ernsten, ja, melancholischen Ausdruck in seinem Gesichte, und trotz der brennenden Hitze sah er so frostig aus, als ob es December sei. „Nun, was denkst Du von ihm?“ flüsterte Yocke mir zu. „Hm, eben nicht viel. Ein sonderbar aussehender Kunde.“ „Habe ich's nicht gesagt! Möchte wissen, was er zu betrachten hat.“ Zur Antwort blieb mir keine Zeit, denn eben jetzt wandte sich Fraser Froude um und gewahrte Yocke. Whittlesford's Straßen sind nicht gerade breit, und es bedurfte nur einer Sekunde, so war er auf unserer Seite und reichte Yocke mit der größten Herzlichkeit die Hand. Dann blickte er auf mich. Mr. Chavasse of ihe Mount?“ bemerkte er. Ich bejahte es natürlich, und er reichte auch mir die Hand. Ich war nicht wenig überrascht, daß er mich kannte, und konnte nicht umhin, das zu bemerken.„O, das brauchte mir Niemand zu sagen,“ entgegnete er, indem seine Lippen sich zu einem Lächeln kräuselten und die weißen Zähne durch den schwarzen Bart hindurch blinkten.„Ich bin bereits vierzehn Tage in Holmdeane und kannte meine Nachbarn am zweiten Tage. Außerdem—.“ und er lächelte wieder,„ist's wohl kaum möglich, auch nur kurze Zeit in Whittlesford gewesen zu sein, ohne von einer so beliebten Persönlichkeit zu hören, wie Mr. Ned.“ Allerdings wußte ich, daß die Whittlesforder viel auf mich hielten, und doch mochte ich dieses nicht gerade von Fraser Froude hören. Ich drückte meine Verwunderung aus, daß wir uns noch nicht eher gesehen hätten. „Schon lange habe ich mich auf dies Vergnügen gefreut, entgegnete er in demselben liebenswürdigen Tone,„doch wagte ich nicht, der Madame of Chavasse unaufgefordert meine Aufwartung zu machen. Vielleicht darf ich mir jetzt einmal er lauben, auf dem Mount vorzusprechen.“ Daraufhin konnte ich natürlich nur zustimmend antworten, und ich war mir allzusehr bewußt, daß ich ihm dazu geholfen hatte. Sein fortwährendes Lächeln und seine kühle Miene lang Locales und Provinzielles. weilten mich indeß, und ich fühlte, daß der neue Besitzer von Holmdeane mir niemals sympathisch sein werde. So standen wir einige Minuten in der sonnigen Straße, bis Fraser Froude erklärte, er müsse auf den Sattel warten, den Rovere ihm ausbessere, und wolle uns nich: länger aufhalten; damit bot er uns die Hand, drückte die Hoffnung aus, uns bald wiederzusehen, durchschritt die Straße und war bald im Rovere'schen Laden verschwunden. Mit dem Versprechen, im Laufe des Tages zum Mount zu kommen, trennte sich nun auch Yocke von mir, und so wanderte ich allein weiter, mit meinen Gedanken bei dem neuen Besitzer von Holmdeane. Auf dem Mount angekommen, trat ich in die Halle und wollte eben meinen Hut aufhängen, als Virtue wieder auf mich zukam.„Wenn's gefällig ist, Sir, Madame wünscht Sie zu sprechen, in der Bibliothek, Sir.“ Die Bibliothek lag am äußersten Ende des Corridors; gespannt auf das, was ich hören sollte, durchschritt ich die Halle und trat ein. Meine Mutter saß am Fenster; als ich die Thür geöffnet, stand sie auf und kam mir entgegen. Ihr Gesicht war bleich; in der Hand hielt sie einen offenen Bries.„Ned,“ sagte sie,„es ist merkwürdig. Ich kann mir nicht anders denken, als daß der Brief aus Jamaika Verspätung gehabt hat. Vor einer Stunde erhielt ich dieses Schreiben. Natalie Orme ist bereits in London.“ 4. Kapitel. Der Wagen stand vor der Thüre, nicht der große Familien wagen, mit den schönen, nußbraunen Pferden, in dem Mutter des Sonntags zur Kirche fuhr, sondern ein kleines, niedriges Gefähr, vor welches ein hübsches Paar Doppelponies gespannt war. Ich war im Begriff, zur Station zu fahren, um Natalie Orme abzuholen, und stand auf der Altane neben meiner Mutter, die mir noch einige Worte zu sagen hatte. Madame war selbst Willens gewesen, ihren Schützling an der Station zu bewillkommnen; doch hatten ihre Kopfschmerzen, die sie häufig belästigten, sie auch diesen Morgen wieder heimgesucht; daher mochte sie sich nicht der brennenden Mittagssonne aussetzen. So war mir der Auftrag geworden, Miß Orme abzuholen, ein Auftrag, der mir eben nicht sehr angenehm war, dessen ich mich aber war mit einem, dem evangelischen Bekenntniß angehörigen Mann mehr zu lange auf sich warten lassen, nachdem die Trennung verbeiratbet gewesen, nach dessen Tode sie aus der Gegend von Frohnhausens und die Bildung einer eigenen Pfaire beschlossene Bochum im Jahre 1890 nach Essen verzog, wo sie nur ihre zwei Sache ist. Der Holsterhauser Kirchenbau=Verein hat bereits acht= und neunjährigen Kinder, welche evangelisch getauft waren manches Scherflein zusammen. keligionsunterricht in einer! und bisher auch nur evangelischen evangelischen Volksschule genossen hatten, in die katholische Volksschule und den katholischen Religionsunterricht schickte. Sie wurde hierauf wegen Schulversäumniß angeklagt, aber auf Grund einer Kabinetsordre vom 14. Mai 1825, welche den Unterricht in einer Volksschule vorschreibt, aber keine besonderen Unterschiede feststellt, freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft legte hiergegen Berufung ein, welche aber von der Strafkammer zu Essen unter Bezugnahme auf das allgemeine Landrecht zurückgewiesen wurde, da sich aus letzterem für diejenigen Eltern, die ihren Kindern nicht häuslichen oder besonderen Unterricht ertheilen lassen können, ur die Verpflichtung ergebe, die Kinder in eine öffentliche Volksschule zu schicken, wobei aber nicht die Rede davon sei, daß die Kinder den Unterricht in derjenigen Religion genießen müßten, welche die des Vaters war. Die hiergegen eingelegte Revision der Staatsanwaltschaft wurde vom Strafsenat des Kammergerichts in seiner Eigenschaft als höchster Gerichtshof für die Landesstrafgesetzgebung(sog.„Kleines Obertribunal") zurückgewiesen, weil es im Allg. Landrecht und auch sonst an einer Strafbestimmung für derartige Fälle sehle, gegen welche die Regierungen event. nur mit Exekutivmaß regeln vorgehen könnten. Die Königliche Re Düsseldorf, 8. April. In Bezugauf die Verhaftung des Fabrikbesitzeis Herrmann aus Obercassel erfahren wir serner, daß demselben noch ein anderes Verbrechen zur Last gelegt wird und die Verhastung zum Theil auch hierauf zurückzuführen ist. Vor mehreren Jahren fand man eines Morgens den Portier Herrmann's, einen jungen unverheiratheten Mann mit einem Stelzfutz, erbängt in seiner Bude vor. Da die That unter sehr eigenthümlichen Umständen geschehen war und an der Leiche Spuren von Körververletzungen gesunden wurden, so tauchte der Verdacht auf, daß hier lein Selbstmord vorliege, sondern ein Moro, von fremder Hand vollbracht, vielleicht in der Absicht geschehen, um einen lästigen Zeugen aus der Welt zu schaffen. Thatsache ist, daß es schon früher in der Herrmann'schen Fabrik gebrannt hat. Auch soll Herrmann in Bayern bereits eine Porzellan Fabrik besessen haben, die ebensalls abgebrannt ist. Am Montag hatte Herrmann ein vierstündiges Verhör zu bestehen Köln, 9. April. Der socialistische Zukunftsstaat. Gestern Abend war der große Saal der Lese=Gesellschaft der Schauplatz einer ziemlich lebhaften Auseinandersetzung zwischen einem liberalen Redner und den Führern der hiesigen Social Demokraten. Der frühere Handelskammer=Secretär Herr Dr. Heinr. Frankel aus Weimar hielt nämlich laut„Köln. V.=Ztg. nigliche Regierung zu über die Einrichtungen des socialistischen Zukunftsstaates au März d. J. folgende Ver=Grund der Bellamy'schen Prophezeiung auf das Jahr 2000 einen P AIr Die-AN Aux RuriikhTEETTTTPNNIRILITFEV„„* Arnsberg hat nun unter dem 15. März d. J. folgende Verfügung über die religiöse Erziehung der Kinder aus gemischten nabezu dreistündigen Vortrag, zu welchem Jedermann, besonders Eryen erlassen:„Aus,Veranlassung eines Specialfalles machken alle Arbeiter, eingeladen waren. Da der Eintrittspreis auf 10 ie Herren Kreisschul=Inspectoren darauf aufmerksam, daß Pfg. festgesetzt war, hatten über 800 Personen von dieser Eindas königliche Kammergericht in Abweichung von einer früher ladung Gebrauch gemacht, von denen etwa ein Viertel der social demokratischen Richtung angehörte. Der Vortragende hatte sich eine nicht sonderlich schwere Aufgabe gestellt; aber man muß G. Seziglose Erziebung der anerkennen, daß er sich derselben mit großem Geschick und vieler ## die nachstebend angeführten Rechtsarundsätze endgiltig Sochkenntniß entledigte. Geradezu spielend zerpflückte er die einfestgestellt hat: Kinder aus gemischten Ehen sind bis zum vollen= zelnen Theorieen der socialistischen Gesellschafts=Ordnung und deten 14. Lebensjahre grundsätzlich in der Religion des Vaters rückte mit nüchternen Vernunsterwägungen, nebenbei auch mit igliche Sammergericht in Abweichung von demselben befolgten und insbesondere in einem Beschluß vom 2. Januar 1888 ausgedrückten Praxis durch spätere von i gefällte Entscheidungen über die religiöse Erziehung der zu unterrichten; nach vollendetem 14. Lebensjahre steht den ndern unter allen Umständen die selbständige Entscheidung darüber zu, welchem Religionsbekenntnisse sie angehören wollen. Von dem Grundsatze, daß eheliche Kinder der Religion des Vaters zu folgen haben, sind nur 2 Ausnahmen zulässig: 1. Die Eltern können im Wege freier Vereinbarung entscheiden, in welcher Religion ihre Kinder erzogen werden sollen. Eine solche Vereinbarung ist jedoch nur so lange wirksam, als beide Eltern am Leben sind; andernfalls tritt die Eingangs erwähnte Ve nimmung wieder in Kraft. 2. Diejenigen Kinder, welche der Vater während des ganzen letzten Jahres vor seinem Tode in der von der seinigen abweichenden Consession des anderen Ebegatten hat unterrichten lassen, sollen diesen Unterricht auch nach dem Tode des Vaters fortgesetzt erhalten. Von den vorstehenden Grundsätzen darf auch alsdann nicht abgewichen werden, wenn sich ergeben sollte, daß in Befolgung derselben mehrere Kinder aus derselben Ehe in verschiedenen Religionen zu erziehen sind. Im ersten Vierteljahr 1891 haben laut„Reichs=Anzeiger 11 Aerzte nach abgelegter Prüfung das Fähigkeits=Zeugniß zur Verwaltung einer Physikatsstelle erhalten, darunter Dr. Hermann Uppenkamp in Berlin(früher Assistenz=Arzt im 8. Husaren=Regiment zu Paderborn). — Der Spezial=Kommissar, Regierungs=Assessor Dr. Heyer ist von Bünde nach Soest versetzt und demselben die Verwal tung der daselbst neu errichteten Spezial=Kommission II. übertragen. Der Gerichts=Assessor Wilbelmi zu Bünde ist mit der Fortführung der Geschäfte der Spezial=Kommission Bünde beauftragt. — An Stelle des aus dem Staatsdienst ausgeschiedenen Spezial=Kommissars, Regierungs=Assessors Funke zu Höxter die einstweilige Fortführung der Verwaltung der Spezialbeißender Satire, der ganzen Utopie so wirksam zu Leibe, daß man es den anwesenden Social=Demokraten kaum übe nehmen konnte, wenn es ihnen warm dabei wurde. Einzelne Unterbrechungen des Vortrages verriethen ihre innere Erregung, welche nach Beendigung desselben noch mehr zum Ausbruch kam. Als Hauptredner der social=demokratischen Richtung trat Herr Meist auf, welcher sich mit vielem Phrasenaufwand bemühte, den Eindruck der Fränkel'schen Rede abzuschwächen. In seiner Erwiderung pflichtete Herr Dr. Fränkel den Ausführungen des Social=Demokraten, so weit sie auf die Besserungsbedürftigkeit der heutigen wirthschaftlichen Zustände sich bezogen, unumwunden bei, widerlegte venselben aber bezüglich der übrigen Gesicktspunkte mit großer Schlagfertigkeit. Zum Schluß legte Herr Max Lücke gegen die Behandlung der Social=Demokratie von Seiten des Vortragenden Verwahrung ein und meinte, dessen Rede sei Klopffechterei. Erst gegen 12¼ Uhr wurde die Versammlung nach vierstündiger Dauer geschlossen. — Hierselbst ist am Samstag Heir Ober=Regierungs rato Theodor Duesbera im Alter von 54 Jahren gestorben. Derselbe war, wie die„Cobl. Vztg.“ schreibt, längere Zeit in Coblenz Regierungsrath und wurde im vorigen Jahre die Kölner Regierung versetzt. Ein treuer Sohn der katholischen Kirche, hat er seine Ueberzeugung öffentlich nach außen vertreten, und auch in politischer Beziehung sich ein selbständiges Urtheil gewahrt. Noch bei der letzten Abgeordnetenwahl wählte der Verstorbene in Gegenwart seiner direkten Vorgesetzten für's Centrum. Ehre seinem Andenken! Beuel. 8. April. Der Sohn einer hiesigen Witwe, der vor Jahren erkrankte und dabei die Sprache verlor, hatte in der gestrigen Nacht einen starken Hustenanfall, „..„worauf er sich im Halse freier fühlte und am Morgen die Mutter Regierungs=mit lauter Stimme begrüßen konnte. Der sonderbare Vorgang wird hier viel besprochen. Wesel, 8. April. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird auch ein Lehrer katholischer Confession in das Lehrer=Collegium des hiesigen königl. Gymnasiums eintreten, nämlich Herr GymWüncer von den Gef onsat.. c#..## nasiallehrer Mauß, welcher von Saarbrücken nach hier beAkademie zu Münster, von der Kgl. Akademie der Wissenschaften rufen ist. correspondirenden Mitgliede er Trier, 9. April. Bei der heutigen Landtagsersatznannt worden sei. Wie wir jetzt vernehmen, hatte ihn kurz vor=swahl an Stelle des verstorbenen Centrums=Aboe her schon der altehrwürdige Gelehrten=Verein an der portugiesiichen Universität zu Coimbra, das sogenannte„Instituto de Coimbra“, zum Ehrenmitgliede erwählt, und zwar wurde ihm die Ausnahme in die genannte Gesellschaft in auszeichnender Weise bekannt gegeben, indem man ihm außer der üblichen(vortugiesischen) Urkunde noch ein besonderes, lateinisch abgefaßtes und eigens gedrucktes, großes Diplom übersandte. Außerdem nission II zu Höxter dem Spezial=Kommissar, Carlson daselbst übertragen. omm Rath Carorrs — Vor längerer Zeit brachten wir die Mittheilung, daß der Uebersetzer der sämmtlichen Werke des portugiesischen Dichters Luis de Camoens und dessen Lebensbeschreiber, Herr Geheimer Regierungsrath Dr. Wilhelm Storck, Professor an der Kal. weitere Ehrenbezeigungen zu. de Camoens Leben, im Ferdinand Schöningh in PaderStadt und Universität Coimbra, ingen ihm von Coimbra zwei torck's jüngste Arbeit(Luis' vorigen Jahre im Verlage von born erschienen) ist nämlich der welche er als Geburts= und Bildungsstätte des großen Dichters nachgewiesen hat, zur sechshundertjährigen Jubelfeier(Herbst 1890) der dortigen Hochschule gewidmet. Von der Landes= Universität sowie vom städtischen Magistrate zu Coimbra wurden ihm nun Dankschreiben in verbindlichsten Worten zugeschickt, das eine, in portugiesischer Sprache, unterzeichnet vom Rath= Präsidenten der dortigen Municipal=Kammer, das andere, in lateinischer Sprache, unterschrieben vom Rektor und den Dekanen bezw. Prodekanen der dortigen fünf(katholisch theologischen, juridischen, medicinischen, mathematischen, philosophischen) Facultäten. § Minden, 9. April. Heute ist Herr Jeldpropst Bischof Dr. Agmann hierselbst eingetroffen, um morgen im Dome 56 Soldaten aus dem hiesigen Brigadebezirk die hl. Firmung zu spenden. Von hier wird er nach Osnabrück reisen. Bochum, 9. April. Dem biesigen Kreiswundarzte Stabsarzt Dr. Redeker ist vom Kaiser die Dienstauszeichnung I. Klasse für Officiere und Aerzte(silbernes Kreuz am blauen Bande) verliehen worden. Herne, 7. April. Ein hiesiger Bergmann, Witwer, machte seinem Leben durch Erhängen ein Ende. In seiner Woknung sand man einen Zettel, worauf er sein Geburts= und Sterbedatum, sowie die Bemerkung geschrieben hatte:„Gustav, jetzt schlägst Du Deinen alten Vater nicht mehr. Holsterhausen, 9. April. Die Bewohner Holsterhausens perden von der Nachrickt aufs freudigste erregt werden, daß die irma Kruvv in hochherziger Weise den Katholiken ein über Morgen großes Grundstück an der Steinforthstraße z um Bau einer Kirche geschenkt hat. Das Baugrundstück liegt in der Mitte Holsterhausens, in der Nähe des früheren Steinforth's Hoses, und in gleicher Entfernung von den katdo Schulen Holsterhausen I und II. Hofsentlich wird nunmehr die Bildung einer eigenen Pfarrgemeinde Holstechausen nicht gern entledigte, weil meine Mutter es wünschte.„Es mag viel leicht ebenso gut sein,“ sagte sie,„wuß ich sie hier im Hause empfange. Bezeige Dich nur recht aufmerksam und liebevoll gegen sie, mein Junge, und sage ihr, wie ich mich freue, sie zu sehen. Das arme Kind wird jedenfalls noch verlegen sein.“ „Was, vor mir?“ rief ich lachend aus,„dann werden wir das richtige Paar abgeben, Mutter, denn ich fürchte mich jetzt schon vor ihr. Uebrigens bin ich gespannt darauf, wie sie aussieht— vermuthlich ganz dunkel.“ „Ihr Vater war blond,“ sagte meine Mutter mit ruhiger Stimme.„Ich denke, sie gleicht ihm. Und nun, Ned, thust Du. wie ich Dir gesagt, nicht wahr!“ „Ja, freilich, ich werde mein Möglichstes versuchen.“ „Ich zweifle nicht, daß Du ihr das neue Heim recht angenehm machen wirst—, doch nun mußt Du Dich beeilen, er unangenehm, wenn Du Dich verspätetest.“(Forts. folgt.) 9. April. Bei der waol an Stelle des verstorbenen Centrums=Abgeordneten Limboura wurde Gymnssialdirektor a. D. Köhler(früher in Emmerich, jetzt in Kevelaer wohnend) mit 284 Stimmen gewählt. Die Liberalen enthielten sich der Wahl. Merzig, 9. April. Bei der heutigen Landtagswahl für den Wahlkreis St. Johann=Saarbrücken wurde Oberlandesgerichtsrath Lebmann(Centrum), welcher sich wegen seiner Beförderung einer Neuwahl unterziehen mußte, wiedergewählt mit 272 Stimmen gegen 1, die auf v. Benniasen fiel. Heiligenstadt, 9. April. Zur Feier der Einweihung des neuen Lehrerseminars hat unsere Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt. Der Herr Oberpräsident von Pommer= Esche u. der Herr Regierungspräsident v. Brauchitsch trafen laut„Eichsf.“ gestern Abend ½7 Uhr hier ein und wurden am Bahnhof von den Spitzen der Behörden empfangen. Sofort der unkunft in seinem Absteigequartier im„Eichsselder Hof“ stattete der Herr Oberpräsident dem bochw. Bischöflichen Commissarius Dr. Zehrt und einigen anderen Personen von Distinktion seinen Besuch ab. Se. Excellenz erschien auch mit den anderen hohen Festgästen auf kurze Zeit in dem Konzert im Rathhaussaale, zu dem sich ein gewähltes Publikum eingefunden hatte. Vorher hatten die Seminaristen dem Oberpräsidenten ein Ständchen vor seinem Absteigequartier gebracht. Der heutige Festlag wurde mit einem seierlichzen Levitenamt in der Liebsrauenkirche eröffnet, welches Herr Propst und Geistlicher Rath Lorenz celebrirte, die Herren Rendant Kaiser und Erster Seminarlehrer Kleekamm levitirten. Der Seminarchor sang während der hl. Handlung eine lateinische Messe. Die Festpredigt hielt Herr Commissarius Dr. Zehrt, zum Vorspruch derselben hatte er sich gewählt das Bibelwort:„Die andere zur Gerechligkeit erziehen, werden glänzen wie die Sterne.“ Nach dem Gottesdienste ordnete sich der Festzug vor dem Hauptportale der Kieche und bewegte sich unter den Marschweisen der städtischen Kapelle durch die Kollegiengasse, die Wilhelmsstraße und die Rathsgasse zum Neubau. Nachdem die Uebergabe der Schlüssel erfolgt und die Thüren geöffnet waren, stieg die Festversamm ung zur Aula empor. Hier eröffnete die Feier der Herr Oberpräsident mit einem Hoch auf den Kaiser. Nach dem Gesange des veni creator nahm der Herr Commissarius Dr. Zehrt die Weihe vor. Die Ansprache des Herrn Schulraths Bode wandte sich an die Zöglinge des Seminars und das Lehrer=Collegium. Sodann sprach Herr Direktor Dr. Weiß den weltlichen und geistlichen Behörden, den Bauleuten, sowie den besonders um das Seminar verdienten Herren Geheimrath Kellner und Schulrath Schulz den Dank der Anstalt aus, und verbreitete sich sodann über die Aufgaben des Seminars. Mit der Verbringung der Bauurkunden in den Knopf der Dachbekcönung schloß die eindrucksvolle Feier. Leuterode, 8. April. Eine Anzahl der im Pfarrhause zu Heuthen gestohlenen Werthpapiere sind gestern von dem Oberholzhauer Müller beim Bäumepflanzen auf der Chaussee zwischen Wüstheuterode und Lenterode gesunden worden. Sechs waren noch vollständig, andere sind zerrissen oder vom Regen beschädigt. Vermuthlich haben die Spitzbuben durch die Scheine Entdeckung gefürchtet und sämmtlicher Papiere sich entledigt. Durch Herrn Schulzen Glorius wurden die Fundstücke dem Amtsvorsteber eingehändigt. Verantwortlicher Redacteur und Herausgeber J. Honeamp in Pabervorn Briefkasten. Nach Herford und Bieleseld. Den von Ihnen beklazten Unregelmäßigkeiten im Empfange des„Westf. Volksblattes“ können wir leider nicht abhelfen. Der Postzug Berlin=Aachen. welcher fahrplanmäßig 11.22 Vm. von Paderborn abfährt, wird so stark mit Eilgut belastet, daß er häufig bedeutende Verspätungen erleidet und dann den Anschluß an den Postzug SoestHamm nicht mehr erreicht. Die Folge davon ist, daß dann jedes Mal sämmtliche Postsachen, welche mit dem letzteren Zuge weiter befördert werden müßten, in Soest liegen bleiben und er#t mit dem nächsten Zuge nach Hamm gelangen. Briese und Zeitungen(darunter auch das„Westf. Volksblatt") für HammLöhne werden dann erst Abends 6.42 ab Hamm weiterbefördert und erst am andern Morgen den Empfängern zugestellt, erleider also eine Verspätung von durchschnittlich 17 Stunden! Diese leider allzu häufig wiederkehrenden Unregelmäßigkeiten sind schon im verflossenen Winter von uns zum Gegenstande einer Bechwerde sowohl bei der Kais. Oberpostdirection in Minden als auch bei den Königl. Eisenbahn=Directionen in Hannover und Köln(rechtsrheinisch) gemacht worden. Ob demnächst, wenn der Sommerfahrplan in Kraft tritt, eine Besserung erfolgt, bleibt abzuwarten; jedenfalls ist es ein unleidlicher Zustand, daß ein Haupt=Ponzug zwischen Berlin und Aachen auf Kosten einer Pünktlichkeit für den Eilgutverkehr in Anspruch genommen vird. Auf der Linie Hamburg=Frankfurt werden seit dem 1. Aprik ). J. Eilgüter nicht mehr mit Personenzügen, sondern mit eigens eingerichteten Eilgüter=Zügen befördert. Eine solche Einrichtung wäre auch für die Linie Berlin=Aachen gewiß angebracht. Die betheiligten Handelskammern würden sich den Dank der Bewohner Westfalens erwerben, wenn sie sich um Abhülfe der oben geschilderten Uebelstände bemühen wollten. Das Rezept zu den Urbanuspillen be findet sich i. alleinig. Besitz der Quicken'schen Apotheke in Bären in Westf., dem früh. Besitzthum der Jesuitenpatres. Versand d. Pillen indet nur direct statt in Schachteln zu 1, 2 u. 3 J. In Paderborn befindet sich kaine Niederlage. 3112 3. Ziehung der 2. Klasse 184. Kgl. Preuß. Lotierie. Nur die Gewinne über 105 Mk. sind den betreffenden Nummern in Klammern *= beigefügt.(Ohne Gewähr.) 9. April 1891, vormittags. 27 63 268 375 94 731 902 1047 137 273 451 595 757 84 89(1500) 832 919 2105 8 230 36 52 317 27 57 530 803(150) 3103 249(150) 336 539 45(1501 66 724 45 4076 87 110 213 14 426 31 45 97 509 760 94 813 77 905 40 76 5165 382 88 500 7 23 728 82 983 6045 258(300) 460 64 624 717 37 49 74 802 31 918 7043 216 88 330 48 472 616 45 713 813 32 941 59 8404 94 526 50 680 94 768 804 12 60 9036 90 106 62 383 409 95 550 78 796 954 10067 436 39 488 591 654 75 1300) 732 993 11075 159 73 77 222 59 332 87 635 71 729 33 37 64 12047 76 92 104 525 608 29 781 995 13014 29 43 94 138 72 240 465 522 24 30 629 72 988 98 14219 45 306 1150) 22 549 657 78 717 44 881(200) 15036 60 92 385 471 630 70 714 42 814 932 16182 227 393 415 522 640 760 896 913 91 17036 280 368 533 668 725(150) 844 939 68 95 18147 377 436 82 518 693 853 19018 (150) 42 56 122 217 31 64 537 57 96 640 83 833 946 20003 239 362 439 640 888 917 54 66 87 96 21028 328 84 93 428 586 652 919 22058(150) 264 520 820 924 23060 267 354 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490 601 77 773(1500) 906 41 93010 215(1501 70 86 335 61 83 88 403 567 645 52 60 757 834 97 940 61 97 94038 113 333 426 40 680 715 84 850 95065 91 219 452 566 72 92 653 94 740 58 99 935 96047 102 531(150) 52 719 826 1200) 76 97194 331 420 551 624 715 872 904 69 988007 29 255 62 353 446 639 756 867 99030 216 423 31 548 91 622 44 742 75 78 809 944 100037 110 42 46 235 503 58 770 806 42 71 965 101006 3142334 65 74 431 35 692 723 33 41(150) 72 85 845 938 102129 707 10.3005 14 149 208 317 518 31 94 915 30 104016 131 84 241 76 495 575 626 776 921 105282 520 615 854 74 106002 209 337 533 681 731 76 803 901 78 107289 364 463 507 67 601 35 76 81 868 84 108239 315 24 469 639 855 67 946 48 92 109004 35 43 289(200) 322 726 812 19 73 993 110115 34 46 219 26 429 500 77 694 707 14 41 835 85 111050 145 215 23 370 73 85 99 436 582 600 757 954 112068 173 93(300) 373 95 409 89 503 685 92 714 37 98 852 82 917 113087 383 618 19 69(150) 773 95 813 114117 86 269 94 435 54 511 748 966 115022 48 78 262 395 421 23 34 523 88 696 708 18 36 860(3000) 922 47 116005 14 224 337 99 417 46 597 603(1500) 59 722 25 74 890 117017 104 988 118145 56 80 306 91 532 91 655 850 72 119131 214 17 27 44 57 350 81 534 658 120037 165 263 97 308 21 415 17 60 516 603 61 707 824 121202 71 356 414 721 950 57 60 122033(150) 47 68 151(150) 258 302 409 506 45 618 39 55 309 79 97 982. 123069 295 97 346 53 85 88 661 30 735(300) 39 66 981(200) 124001 100 342 71 407 88 548 753 71 827 80 923 125023(1501 105 258 329 75(150) 475 642 64 97 822 50 126010 143 211 62 481 508 18 759 127006 44 77 83 91 139 353 413 79 81 656 706 24 32 891. 128176 96 303 47 497(300) 547 663 82 845 96(300) 959 129098 113 73 224 370 507 746 69 97 808 66 927 130146 345 62 67 420 24 572 88 693 843(500) 77 940 131024 177 282 391 487 673(150) 760 800 937 53 70 132099 107 279 447 502 57 59 702 71 843 911 95 183348 442 619 96 99 702 36 835 66 937(200) 134065 150 668(1501 185072 107 333(300001 74 92 522(300) 68 696 926 94 186023 29 110 225 41 334 404 962 187010 80,128 301 439 504 95 715 915 38 138308 485 505 18 27 654 71 772 77 82 854 953 139016 42 209 84 300 410 520 822 85 140132 345 60 491 517 632 816 998. 141115 239(300) 416 17 68 551 73 698(300) 829 83(150) 900 73 142101 289 379 405 29(150) 63 663 143091 155 83 386 460 706 92 934 83 144076 365 93. 666(2001 745 59 145020 123 29 631 864 905 66 146142 68 256 473 77(150 587 600 821 147077 248 321 72 475 743 807 82 148000(150) 123 41 83 245 321 96 400 7 591 719 817 28 55 999. 149017 133 66 388 95 428 44 45 721 850 150156 65(150) 95 224 73 307 418 21 552 62 609 821 918 151067 135 72 213 343 62 516 70 88 667 813 63[200) 982 152047 219 535 684 707 97 909 153011 93 158 76 319 95 405(200) 665 762 889 154263 69 422 939 155140 244 90 95 400 24 78 506 906 150043 68 103 257 461 66 590 747 880 92. 157312 36 495 850 51 158256 324 455 696 734 839 919 150025 175 325(150) 76 427 28 53 500 13 652 97 717 813 160124 41 51 90 218(150) 50 64 461 643 799888(200) 963 161066 102 24 34 82 357 541 85 617 914 102245 348 69 512 670 739 861 907 84 103091 109 34 226 67 334 430 99 659 959 164036 169 73 261 546 50 87 603 54 762 65 966 165111 52 303 15 16 85 91 561 64 602 91 787 833 909 58(150) 74 166053 352 414 42 545 64 622 935 167239 381 (150) 429 31 80 675(150) 86 836 168165 91 337 71 75 525 696 763 81 800 952 97(130) 169222 359(150) 90 434 519 54 633 39 846 170287 401 542 649 703 43 58 837 61 171017 30 139 86 248 65 333 68 573 620 56 705 39 52 971 89, 172026 42 139 63 92 391 421 553 631 773 964 173014(150) 86 144 357 419 651 826 49 918 27 37 174072 96 202 50 68 429 518 705 36 83 816 997. 175023 252 430 70 83 574 667 704 24 93 1150) 959(150] 176083 152 225 50 303 433 636 67 762 69 838 980 177051 1200) 82 113 208 347 581 84 676 1200) 723 178100 3 9 42 97 392 461 69 512 18 617 69 772 827 179200 22 307 491 587 634 68 932 81 180041 49 134 84 266 374 449(200) 97 513 632 39 82 787 878 98 181070 119 239 40 68 372 443 81 844 182024 79 143 70 279 95 396 601 737 40 871 931 183291 302 81 1150) 465 83 564 77 99 652 00 84 858 67 81 980 18-4114 15 75 78 363 422 69 604 5 710 43 1150) 866 932 48 185060 1150) 219 21 24 355 423 40 505 850 88 953 186017 588 613 724 28 948 187040 95 186 000 75(200) 819 188005 141 313 37 71 445 648 929 44 90 189049 189 358 450 69 97 903 1150 Die Ziehung der 3. Klasse 184. Nol. Prcuß. Lotterie beglunk am 11. Mai 1891. * Von ebenso vortrefflicher wie nachhaltiger Wirkung bei katarrhalischen Erkrankungen des Rachens, Halses und —. Kehlkopfes, bei Heiserkeit, Husten und Verschleimung. Zu haben In allen Apotheken und MineralwasserHandlungen à Mark 1.— pro Schachtel. Kehlkopfes, bei Heiserkeit, Husten und verschleimung. Homburger Pastillen Bewährtes Mittel gegen alle Verdauungsstörungen, Magen- und Darm-Katarrhe. Hämorrhoidatzustände und Verstopfung. Hergestellt aus den natürlichen Salzen des weltberühmten Elisabeth-Brunnens In Homburg. Brunnen-Verwaltung Homburg v. d. Höhe. Zwangs Versteigerung. Im Wege der Zwangsvollstrekkung sollen die im Grundbuche von Bokel, Band II Blatt 4 auf den Nauen des Ackersmanns Christian Junker und der unverehelichten Aques Junker zu Bokel eingetragenen Grundstücke: Flur 8 Nr. 16 und 17 der Gemarkung Bokel am 15. Juni 1891 Vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichnelen Gericht— an Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 1 versteigert werden. Die Grundstäcke sind mit 26,10 Mark Reinertrag und einer Fläche von 88 Are zur Grundsteuer, mit 24 Mark Rutzungswerih zur Geäudesteuer veranlagt. 868 Rietberg, den 4. April 1891. Königliches Amtsgericht. Handels=Register des Königl. zu Förde. Unter Nr. 20 des Gesellschafts. Registers ist die, am 8. April 1891 unter der Firma & Grünewald errichtete, offene Handelsgesellschaft zu Welschenenuest am 9. April 1891 eingetragen, und sind als Gesellschafter vermerkt: 1. der Kaufmann Eduard Limper zu Welschenennest, 2. der Kaufmann Franz Grünewald zu Welschenennest. Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten, hat jeder der Gesellschafter. (keten über das Gesellschafts register Gen. VI. Nr. 6 Band II Blatt 16.) 670 Förde, den 9. Avril 189.. Königliches Amtsgericht. Rothe Kreuz=Lotterie für die Zwecke des Vaterländischen FrauenVereins vom Rothen Kreuz zu Cöslin. Ziehung unwiderrufl. 1.. u. 18. April. Loose à 1 Mari 10 Liste und Porto 30 Pfennig. Eiserne Kreuz=Potterie zur Gründung einer Unter# 6 für hülfsbedürftige Mitgli Deutschen Kriegerbundes. Ziehung 15. a 16. Juni in Cöslin. Nur 60000 Loose#à1 Mark mit 4363 Gewinnen i. w. 30000 M. Also auf 14 Loose ein Treffer. Eine selten günstige Gewinn-Gelegenheit.S 2803d Caofe à 1 MY(11 St. 10 Mr.), Liste und Porto 30 Pf., empfiehlt gegen EinsenToose≈ 1 Wl. dung des Betrages durch Postanweisung od. Nachnahme. Postmarken nehme ich in Zahlung. Rob. Th. Schröder, Bankgeschäft, Stettin. Gewinne i. W. 1 a 1„ 1„ 1„ 10 10 10 20„ 350„ 500„ 1000„ 21650„ 20000 10000 5000 3000 2000 1000 500 300 200 100 50 30 20 10 5 zusammen 95000 M. Paderborner Schützen-Verein. Legitimations-Karten, elche zum Besuche der Restaurations=Räume auf dem chützenplatze berechtigen, und zwar für die Zeit vom 1. April 1891 bis 31. März 1892, können nunmehr beim Herrn Commandeur in Empfang genommen werden. Einzelkarte 1 Mark. Familienkarte 2 Mark. Es wird darauf hingewiesen, daß der Besuch der Restaurationsräume nur Schützen und deren Familien, sowie Inhabern von Legitimationskarten gestattet ist, und sind diese Karten auf Verlangen vorjuzeigen. 019948 Legitimations=Karten werden nur solchen Personen ausgestellt, die nach§ 2 der Statuten keine Schützen zu sein brauchen. Der Vorstand des Bürger-Schützen=Vereins. Ich beabsich tige mein 019933 NebenH haus, Rosenstrasse nächster Nühe Westernstrasse, unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Gerechtsame und Vorkaufsrecht ruhen nicht darauf. B. Predeck, Justizrath, Paderborn. Hausverkauf. Das dem Tischleimeister Herrn 8. Borgmeyer gehörige, am Markiplatze hierselbst belegene Wohnhaus — der guten Lage we####rIA# gen zu jedem Geschäfte geciznet— soll 32715 Dinstag den 14. April er. Vormittags 9 Uhr Issentlich meistdietend unter günstigen Bedingungen verkauft werden. Salzkotten, den 8. April 1891. Der Concurs=Verwalter: Hentzen, Bürgermeister a. D. Das unterzeichnete Proviant=Amt setzt seine Ankäufe von Hafer, Heu und Stroh fort. Produzenten werden ersucht, ihre desfallsigen Erzeugnisse von magazinmäßiger Beschaffenheit dem selben zuzuführen. Die Preisanlagen schließen sich in Grenzen der örtlichen höchsten Marktpreise im Allgemeinen dem jeweiligen Preisstande an, jedoch gibt auch das Proviant=Amt über die von ihm anzulegenden Preise auf mündliche oder schriftliche Anfragen zu jeder Zeit Auskunft. Paderborn, den 9. April 1891. Königliches Verziehungshalber werde ich am Montag 13. d. M. Morgens 9 Uhr anfangend, in meiner Gaststube 8 Pferde, 4 Kühe, 3 Ackerpläne, eine Partie Heu, Hafer= und Roggenstroh, 60 Centner Saatrauhfutter (Bohnen und Wicken), ferner ein Jauchefaß, 2 Ackerwogen, sowie verschiedene zur Ackerwirthschaft gehörende Geräthschaften auf Credit zum Verkaufe, außerdem 5 Pläne mit Fettungen zum Verpachten aussetzen. 3204 Brilon. Wilhelm Fischer, Gastwirth. Oeffentl. Verkauf eines Gasthofs. Am Montag den 20. April Nachmittags 2 Uhr werde ich meinen, zu Renshausen belegenen, bis jezt dem Herrn Heine gehtriger Gasthei nebst Garten, sowie etwa 6 Morgen Land auf Verkaufsbedingungen Wunsch eingesandt. Eduard Willig, Göttingen, Burgstr. 2. Gußeiserne Fenster in allen Grössen, aupfiehlt zu sehr billigen Preisen B. Hecht, Thüle. Eine sehr reutable Restauration zu verkaufen. Eine der nachweislich renta belsten Restaurationen in Bielefeld, mit ganzer Concession, in vorzüglicher Lage, soll mit dem Hause, dahinter belegenen Garten und dem vollständigen Wirthschafts= Inventar Umstände halber verkauft werden. Uebergabe am October dss. Is. Ein des Kaufgeldes kann längere Zeit unkündbar stehen bleiben. Nähere Auskunft ertheilt gern(3137c Wilh. Hülsemann in Bielefeld, Kaiserstraße 94 Ein kleines anständiges Haus womöglich mit cheu, per 1. October zu kaufen gesucht. Schriftl. Angebote unter Nr. 01991 beförd. d. Exped. Iiliä4 Fichten-Verkauf. Dinstag den 14. Koril d. J Vormittags 10 Uhr ollen in dem Gemeinde= Walde raße von hier nach Lichtenau, bei sehr guter Aksuhr: 32445 10 000 Stück Fichten=Stangen IV. bis VIII. Classe, an Ort und Stelle meistbielend verkauft werden. Willebadessen, 8. April 1891 Der Bürgermeister Merz. Halte stets eine Auswahl guter 29655 Suche für mein gemischtes Waaren= Geschäft unter günstigen Bedingungen einen Lehrling sofort oder 1. Mai. 82375 Joh. Müller, Kaufmann, Warburg. Ein fleißiger, solider, kath. Conditorgehülfe 20—27 Jahre alt, der auch vielleicht etwas Weißbrodbäckerei versteht und durchaus erfahren ist, findet dauernde und angenehme Stellung. Briefl. Meldungen unter Nr. 8204 beförd. die Expd. d. Bl. 6 Sonntag den 12. April Abends 8 Uhr im Gesellenhause am Busdorf Abendunterhaltung, wozu die Ehrenmitglieder nebst Familie freundlichst eingeladen werden. Der Vorstand. Es werden zwei Postillone gegen guten Lohn sosort oder spä ter gesucht. Briefliche Meldungen unter Nr. 3236 befördert die Exped. unter Garantie zu soliden Preisen zum Verkauf. B. Eitzbacher, Neuenkirchen, Kreis Wiedenbrück. Steigerung des Einkommens, Altersversorgung, Kinderaussteuer erzielt man durch Abschluß von Versicherungen bei der Preuß. Renten=Versich.=Anstalt zu Berlin, Kaiserhofstr. 2, die seit 1838 unter besonderer Staatsaufsicht auf Gegenseitigkeit besteht. Dividende der Tarisversicherungen Abth. A. für 1889: 3% der maßgebenden Prämiensummen. 75000 Versicherte. 79000 000 Mark Vermögen. Nähere Auskunft ertheilen die Direktion und folgende Vertreter: Potthoff& Castanien in Bielefeld: F. Wittenberg in Paderborn: Rendant H. Dormann in Hörter. Möla Ein angehender Commis gesucht, der in einem Eisen waaren.& Haushalt=Geschäfte gelernt hat und gute Empfehlungen 32675 H. Borgmann Hochzeiten können in meinen dazu geeigneten Räumen, unter jüdischer Aufsicht, zu jeder Zeit geseiert werden. 01990 Adolf Hollmann, Anion-Hotel. Ein junger Mann, kath., welcher seine 3 jährige Lehrzeit in einem Sattler= und Polsterergeschäft beendet hat, sucht zur weiteren Ausbildung Stelle in einem tüchtigen Sattler=, Polsterer= und De coralsons=Geschäfte. Lohn wird nicht kernsprucht. Meldungen unter Nr. 3192 zur Weiterbeförderung an die Exped. erbeten. C Ein Lehrling auf sofort oder später gesucht von F. W. Scheffer, Mühlenbauer, 31910 Sundern in Westf. Eine Fabrik mit zweistöckigem Wohnhaus(10 Meter lang. 15 Meter tief, massiv schant vond uu), gienr unsftentr asserkraft und 1½ Morgen großem umliegenden Platz ist zu verkaufen. Fester Preis: 7500 J. Kleine Hypotheke kann mit übernommen werden. Das Werk eignet sich zu jedem Zwecke und liegt in der Umgebung Arnsbergs. Briefl. Meldungen unter Nr. 3242 befördert die Exped. 5 Speisekartoffela in all. gangbaren Sorten liefert nur waggonw. frachtfrei jed. Empfangstation zum billigsten Tagespreise C. F. W. Schwanke, Zur Saat empfehle ich: sämmtliche Sorten Klee=Saaten, unter Controle der landw. Versuchsstation Münster, engl. und ital. Raygras, Knaulgras, Thimothee, echte franz. Luzerne, seidefrei. Esparsette, franz. Sommerweizen(Noé), von der Oekodeutschen dto. gelben Winterhafer, weissen Sommerhafer, dicke und feine Wicken, Rauhfutterbohnen, feines und grobes Rauhfutter, hiesige Lupinen, Chili=Salpeter zu billigsten Tagespreisen. 33022 Fakzkotten, April 1891. M. Cohn. Lehrling für eine Eisen=, Stahl= u. Messingw.= handlung gesucht. Kost und Logis im Hause. 5 Briefliche Meldungen unter Nr. 3285 befördert die Exped. Am Sonntag den 12. d. M. Nachmittags 4 Uhr wird von Herrn Dr. Heuermann in Bettinghausen bei Gastwirth Vogt 3253 Vortrag gehalten über Molkerei. Philister=Zirkel „Bochum“. Zu dem am Mittwoch den 15. April Abends 7 Uhr im katholischen Vereinshause — Wilhelmstraße 9— stat. findenden Feriencommerse beehren sich die Unterzeichneten im Namen des Bochumer Philisterzirle's die werthen Herren Ehrenmitglieder, Philister und Activen des Verbandes der kathol. StudentenVereine Deutschlands ergebenst einzuloden. 3307 Bochum, den 11. Aprll 189:. Dr. men. E. Lackmann, P. Schirpenbach: Ingenieur. gesucht. 018685 A. Honervogt. nomie des rrn Barons v. Mallinckrodt zu Böddeken. Für mein Colonial= und Materialwaaren=Geschäst suche ich auf sofort einen katb. 2665b Lehrling. Ferd. Peitz, Lippstadt. Lehrling gesucht. Für mein Droguen=, Chemikalien=, Material= und Fardwaaren=Geschäft en gros& en détail suche ich auf sofort einen qualifieirten Lehrling aus achtbarer Familie. 31895 Emil Kissing, Adler=Droguerie, Menden in Westfalen. Kaltwasser=Heilanstalt nach Kneipp'scher Methode zu Elspe(Lennethal Rgbz. Arnsberg). Von der Eisenbahnstation Grevenbrück in 20 Minuten zu erreichen. eines Gebirgkquellwasser. 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Ottersleben b. Megdiburg. Um eine Gabe z. Kirchendau bittet 2828 Diek, Missionar. Für den Anzeigentheil verantwortlich J. Cremerius, Baderdern. Druck und Verlag von Ferdinand SDöningd in Paberdorn. Hierzu ein zweites Blett. un Wöchentlich 7 Preis vierteljährlig Petitzeile oder dere Nr. 9 Der Reichs aufwies, wie en heutige Sitzung ar schußzgesetzes, tractbruch be grledigt, wird viel itzung in Unspr ein Ereigniß: da Puttkamer. 2 mit den Social die Erwartungen Erwartungen wur demokraten, welch thaten, alles das Geständniß nachs der Herr v. Puttk lich Herr Singe rung erleichtert be schen Führers eiw Erklärung des He entgegenkommende nachdem Herr v. länglichen und un Herr Singer( lich um. Derselbe beschlüssen, daß im Theil für jeden T Woche, den ortsül Forderung an di Hierin erblickte E beiter, diktirt vor bestimmt oder wei Unternehmer über vorschläge einem Gestalt verdanken, des Liberalismus. entdeckte Herr S trum angehörig wenn die Freisinn wir können uns v decken. Selbstver nach Herrn Sing demokratische Arbwerfen— eine 2 Gelegenheiten scho nur wundern mus tischen Arbeiter h Herr v. Pu Contractbruch geGerade nachdem Socialistengesetzes auf andern Gebie Ruhe und der## stellungen und der Contractbruch nie Bewußtsein der 9 wider ihren Wil Contractbruch mi werden. Darin stehenden Bestimn Der preußisa kurz aber schlage dem Vorschlage be Thatsache, daß d liche Wohl bedro Gründen die Ar jedenfalls habe ei namentlich in dem bei einem solchen Kreise des Publ tionszweige in 2 N Ein Es soll nun eine Berliner in dem„Verein: land“, dem der über diese Angel auf eine deuts auch die Vereinig Berliner Ausstell terung sprach sie für eine inter eine Commission Dem Verei viele hervorragen ner an; ein„mi und die Thätigk etwas zu bedeute jungen auch nich lestgestellt, daß z endustrie i1 Westfalen, von e sagen, die Ausste aufwögen, Ande als Vortheile. A sich die Ausstellt die„große Met Stande gekomm „Wenn schon— cheil sie die frag posantes bringen die nach dem ar einen nüchternen französischen Au nationale Prunk Anscheine nach auch bei uns g siegreiche Deutsa die besiegten Frdachtes nicht er gestimmt haben sebbarer Zeit n Beschluß zur E deutend mehr A Beschluß, der 4 Darum haben w dieses Artikels: Sehr viel h □ Nr. 96. Zweites VF! Paderborn, Samstag, 11. April 1891. Blatt. 45. Jahrg. Wöchentlich 7 Nummern mit Ausnahme der Feiertage. Preis vierteljährlich 1+ 50 3. Anzeigen 15 8 pro 1spalti Petitzeile oder deren Raum. Reklamen in Textspaltenbreite 50 Freitags zwei Gratisbeilagen: Sonntagsplanderer und Sonntagsfeier. Auflieferung der Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Zahlung derselben vorher oder gegen Postnachnahme. Ertheilung von Auskunft oder Besorgung eingegangener Briese wird extra berechnet. Vom Reichstage. CPC. Berlin, 9. April. Der Reichstag, der heute die gleiche schwache Besetzung aufwies, wie en den vorigen Tagen, verwandte seine ganze heutige Sitz##ur auf die Berathung des§ 125 des Arbeiterschutzgesetzes, der von der Entschädigung bei Contractbruch handelt. Die Frage wurde heute noch nicht erledigt, wird vielmehr voraussichtlich noch die ganze morgige Sitzung in Anspruch nehmen. Die heutige Berathung brachte ein Ereigniß: das erstmalige Auftreten des Exministers von Puttkamer. Da es vorher bekannt geworden war, daß er mit den Socialdemokraten„abrechnen“ werde, so waren die Erwartungen ziemlich hochgespannt. Aber auch bescheidene Erwartungen wurden enttäuscht. Die Schuld tragen die Social= demokraten, welche ihrem intimsten Feinde den Gefallen nicht thaten, alles das vorzubringen, worauf er sich seinem eigenen Geständniß nach sorgfältig vorbereitet hatte. Die Ausrede, mit der Herr v. Puttkamer seine Verlegenheit bemäntelte, daß namlich Herr Singer ihm durch seinen ruhigen Ton die Erwiderung erleichtert habe, klang nach der Rede des socialdemokratischen Führers etwas sonderbar und wirkte ähnlich wie die gestrige Erklärung des Herrn Rösicke, der seinen Antrag„nach der entgegenkommenden Erklärung des Herrn Ministers", das heißt nachdem Herr v. Berlepsch denselben als einen völlig unzulänglichen und ungelegenen Versuch charakterisirt hatte, zurückzog. Herr Singer ging mit dem Paragraphen keineswegs glimpflich um. Derselbe bestimmt bekanntlich nach den Commissions= beschlüssen, daß im Falle des Contractbruches der betroffene Theil für jeden Tag der Vertragszeit, höchstens aber für eine Woche, den ortsüblichen Tagelohn fordern kann, ohne daß diese Forderung an den Nachweis eines Schadens gebunden ist. Hierin erblickte Singer ein Ausnahmerecht gegen die Arbeiter, diktirt von dem einseitigsten Unternehmerinteresse, und bestimmt oder wenigstens geeignet, das sociale Uebergewicht der Unternehmer über die Arbeiter zu stärken. Daß die Commissionsvorschläge einem Antrage des Freisinnigen Gutfleisch ihre Gestalt verdanken, erklärte er für ein unauslöschliches Brandmal des Liberalismus. Einen ebenso neuen wie geistreichen Grund entdeckte Herr Singer für die Zustimmung der dem Centrum angehörigen Commissionsmitglieder. Dieselben dächten: wenn die Freisinnigen zustimmen, können wir es ja auch thun, wir können uns vor unsern Wählern dann mit den Freisinnigen decken. Selbstverständlich wird bei Annahme des Paragraphen nach Herrn Singers Prophezeiung die ganze noch nicht socialdemokratische Arbeiterschaft sich der Socialdemokratie in die Arme werfen— eine Ankündigung, die wir bei den verschiedensten Gelegenheiten schon so oft zu hören bekommen haben, daß man sich nur wundern muß, wo denn immer noch die nichtsocialdemokratischen Arbeiter herkommen. Herr v. Puttkamer hielt es für nöthig, dem mit dem Contractbruch getriebenen Unfug energisch entgegenzutreten. Gerade nachdem die Verhandlungen wegen Verlängerung des Socialistengesetzes unglücklicher Weise gescheitert seien, müßten auf andern Gebieten Maßregeln zur Sicherung der öffentlichen Ruhe und der Produktion getroffen werden. Die Arbeitseinstellungen und der Contractbruch seien mit dem sonstigen„naiven Contractbruch nicht zu vergleichen, denn sie geschehen in dem Bewußtsein der Rechtswidrigkeit und in der Absicht, auf Andere wider ihren Willen einen Zwang auszuüben. Diese Art von Contractbruch müsse deshalb mit einem sittlichen Makel belegt werden. Darin liege für ihn die Hauptbedeutung der in Rede stehenden Bestimmung. Der preußische Handelsminister Frhr. v. Berlepsch legte kurz aber schlagend die Gründe dar, welche die Regierung zu dem Vorschlage bestimmt haben. Sie lägen in der offenkundigen Thatsache, daß die Neigung zu Streiks in einer das öffentliche Wohl bedrohenden Weise zugenommen habe. Aus welchen Gründen die Arbeiter gestreikt hätten, sei ganz gleichgültig; jedenfalls habe ein Grund zum Contractbruch nicht vorgelegen, namentlich in dem lediglich auf Lohndifferenzen zurückzuführenden roßen Bergarbeiterstreik. Werde der Contractbruch die Regel, bann sei die Industrie aufs äußerste gefährdet, denn es würden bei einem solchen Streik nicht nur die Arbeitgeber, sondern weite Kreise des Publikums und andere ganz fern stehende Produktions zweige in Mitleidenschaft gezogen. Wenn eine Masse von Arbeitern gleichzeitig in der bewußten Absicht, sich einen Vortheil u verschaffen, die Arbeit unter Contraktbruch rechtswidrig niederege, so liege darin eine Gemeingefährlichkeit, gegen w Gesetzgebung einschreiten müsse. Streiken könne der auch ohne Contraktbruch, wie die Vorgänge in Ena wiesen. Der Minister wies dann schließlich noch die ege, so liege darin eine Gemeingefährlichkeit, gegen welche die Gesetzgebung einschreiten müsse. Streiken könne der Arbeiter ****.e in Enaland beVee Schriektich noch die zum Gemeinplatz gewordene socialdemokratische Behauptung: alle nichtocialdemokratischen Parteien kämen aus dem Unternehmerstandsunkt nicht heraus, mit glücklicher Ironie zurück, indem er Herrn Jebel daran erinnerte, daß nach dem Programmbrief von Carl Marx auch Bebel selbst sich bei dem Programm um nichts über das Niveau der bürgerlichen Anschauungen habe erseben können. Die Regierung werde sich durch solche Phrasen nicht von ihrer Pflicht abhalten lassen, die Arbeiter gegen Mißtände zu schützen, die sie nicht selbst beseitigen könnten, aber zenau denselben Schutz auch den sich in gleicher Lage befindenden Arbeitgebern zuzuwenden. Der Volksparteiler Payer erblickte in dieser verschämten Buße für den Contraktbruch die förmliche Aufforderung an die Arbeitgeber, von der Möglichkeit der Lohneinbehaltung möglichst weitgehenden Gebrauch zu machen. Er erwartet hiervon so große Unzufriedenheit unter den Arbeitern, daß das wenige Gute, welches das Gesetz sonst biete, geradezu aufgewogen werde. Er weiß deshalb noch nicht, ob er nicht schließlich gegen das ganze Gesetz stimmen werde. Eine Art Selbstkritik übte der volksparteiliche Redner durch die Bemerkung, daß wohl manches von dem, was jetzt so eifrig bekämpft werde, in der Praxis in kurzem als nützlich anerkannt werden würde.— Der vom Abg. Singer so heftig angegriffene Abg. Dr. Gutfleisch führte in trefsender Weise aus, daß, wenn man die gesammte Lage des Ver trags=Verhältnisses des Arbeiters, wie sie in diesem Gesetze sich gestalte, ins Auge fasse, von einer Verschlechterung ebenso wenig die Rede sein könne, wie von einer Ausnahmemaßregel. Die Reden Singer's und Payer's bezeichnete er als Uebungen am Phantom. Thatsächlich liege die Sache doch so, daß, wenn man einen civilrechtlichen Schadenersatz für Contraktbruch wolle, man ihn auch in's Leben treten lassen müsse; das sei nicht der Fall wenn der Nachweis des erlittenen Schadens geführt werden müsse. Durch die einfache und klare Bestimmung, welche die Commission vorgeschlagen, würden alle Processe abgeschnitten und der Arbeiter wie der Arbeitgeber gleich behandelt. Dem freisinnigen Redner trat Namens des Centrums Abg. Dr. Schädler bei, welcher ausführte, daß seine Partei auf dem Boden des Arbeitsvertrages stehe, aus demselben aber auch die sittliche Pflicht herleite, den Vertrag zu halten. Das Centrum verdenke es den Arbeitern nicht, wenn sie ihre Lage zu bessern suchten und sich dabei als Mittels der Nothwehr und der Selbsthülfe des Streiks bedienten. Die Coalitionsfreiheit und die Streikmöglichkeit werde aber durch den Commissions beschluß gar nicht beeinträchtigt; derselbe wolle vielmehr nur eine unehrliche Waffe aus dem socialdemokratischen Kampfe aussondern. Sehr scharf wies der Redner die Andeutung Singer's zurück, daß die in der Commission sitzenden Centrumsvertreter nur in der Hoffnung dem Commissionsbeschluß zugestimmt hätten, sich vor ihren Wählern mit dem Freisinn decken zu können. Das Centrum brauche eine solche Deckung nicht es erkläre vielmehr offen, daß gerade angesichts des rechtlichen Bestrebens, die Arbeiter zu schützen, sie auch an ihre Pflichten erinnert werden mützten, ohne Popularitätshascherei und ohne Rücksicht auf die Wahlen.— Nachdem schließlich noch Abg. Frbr. v. Stumm seine Zustimmung zu den Commissionsbeschlüssen ausgesprochen, von denen er sich allerdings eine streikverhütende Wirkung nicht versprach, wurde die weitere Berathung auf morgen vertagt. " Berlin, 9. April. Der lange und harte Winter hat leider en Gegenden Deutschlands den Wintersaaten übel mitgespielt und die Sommerbestellung in bedauernswerther Weise aufgehalten. Man braucht deshalb aber nicht gleich den Kopf hängen zu lassen und sich in den schwärzesten Vorstellungen von einer unvermeidlichen Mißernte ergehen. Wenn die Kreuzzeitung und die Freisinnige Zeitung dies thun, so lassen sie sich dazu von Hintergedanken sehr entgegengesetzter Natur bestimmen. Während die Freisinnige Zeitung das trübe Zukunftsbild für die Erfüllung ihres auf die ganzliche Abschafung der Körnzölle gerichteten Lieblingswunsches zu vererthen sich bemüht, glaubt die Kreuzzeitung mit ihrer schlimmen srophezeiung die Regierung selbst von einer manigen Herbsetzung der Getreidezölle abschrecken zu können, indem sie auf die tiefgreifende Unzufriedenheit hinweist, welche eine solche Maßregel in der ländlichen Bevölkerung hervorrufen werde, die doch einmal den stärksten Damm gegen die Gefahren der Socialdemokratie bilde. Einstweilen dürfte man gut thun, ich mit Mißtrauen gegen eine derartige Schwarzmalerei zu waffnen. Jetzt schon von einer allgemeinen Mißernte zu reden, welche wir im Herbste zu erwarten hätten, erscheint zum mindesten böchst leichtfertig, da es nicht an Landstrichen ehlt, die von den nachtheiligen Wirkungen des Winters verchont geblieben sind. So wird mir von einem der größten Grundbesitzer in der Uckermark versichert, daß dort der Stand der Felder überall nichts zu wünschen übrig lasse. Augenscheinlich sat denn auch der wüste Lärm die Regierung in ihren längst gefaßten Entschließungen nicht zu beirren vermocht. Was die Kreuzzeitung verlangt, läuft auf nichts Geringeres als auf das Fallenlassen des Gedankens an die Herstellung eines Handels=Vertrages mit Oesterreich=Ungarn hinaus. Diese von dem verstorbenen Centrumsführer mit lebhafter Befriedigung begrüßte Absicht wird aber trotz aller ihr von den diesseitigen Agrariern und von den österreichischen Industriellen bereiteten Schwierigkeiten zur Ausführung kommen, weil die maßgebenden Kreise tief von der Ueberzeugung durchdrungen sind, daß es der Allgemeinheit nicht zum Wohle gereichen kann, das Abschließungssystem auf die Spitze zu treiben. Nach durchaus glaubwürdigen Berichten sind die Wiener Verhandlungen an dem Punkte angelangt, wo man zur Abfassung des Vertrages chreiten kann. Daß der Reichstag denselben genehmigen wird, unterliegt keinem Zweifel, da mit dem Festhalten an einem Kornzoll von 3 Mk. 50 Pfg. die Interessen der Landwirth= schaft gewahrt erscheinen und unserer Industrie ein neuer Markt sich eröffnet. Diese Thatsache muß um so schwerer ins Gewicht fallen, als Frankreich, Rußland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit ihrem stark ausgeprägten Schutzzollsystem vielen Zweigen der deutschen Industrie ihr Gebiet fast ganz verschlossen haben. Solche Erwägungen machen es begreiflich, daß die Regierung die Gegnerschaft selbst eines Fürsten Bismarck nicht zu fürchten braucht. Noy ist derselbe auch nicht in den Reichstag gewählt und jedenfalls wird es nicht zur Hebung seiner Action beitragen, daß der Kaiser nicht bloß seinen Geburtstag unbeacktet gelassen, sondern auch sich gestern auf der Rückreise von Kiel zehn Minuten auf der ganz nahe bei Friedrichsruh belegenen Station Schwarzenbeck aufgehalten hat, ohne auch nur das geringste Verlangen nach einer persönlichen Berührung mit seinem ehemaligen Rathaeber zu zeigen. Ob der deutschösterreichische Handels=Vertrag dem Reichstage noch in seiner gegenwärtigen Session zur verfassungsmaßigen Beschlußfassung vorgelegt werden wird, steht dahin. Sicher ist jedoch, daß diese Körperschaft nach Erledigung ihrer dringlichsten Aufgaben, wozu in erster Reihe das Arbeiterschutzgesetz gebört, bis zum Spätherbst vertagt werden wird, damit die mühsame Arbeit der Commission für die Kranken=Versicherung nicht ganz verloren gehe. Immerhin dürfte es viel Mühe kosten, auch nur das Allernothwendigste zu Stande zu bringen, da man im Reichstage wieder so bedenklichen Lücken begegnet, daß es nur eines bösen Willens der Social=Demokraten bedarf, um durch den Antrag auf Auszählung jeden Beschluß zu vereiteln. Die von der Freisinnigen Zeitung als Heilmittel gegen derartige Pflichtversäumniß empfoblene Diätenzahlung dürfte sich doch kaum als wirksam erweisen, da im Abgeordnetenhause(wo jedes Mitglied täglich 15 Mark Diäten erhält) edenfalls eine auffallend große Zahl von Mitgliedern durch Abwesenheit glänzt. Berlin, 9. April. Ueber die Reihenfolge, in welcher der Kaiser in diesem Jahre die großen Herbstübungen abzuhalten gedenkt, wird der„A. R. C.“ mitgetheilt, daß Se. Majestät zuerst den im Divisionsverbande stattfindenden Uebungen des Kgl. sächsischen(12.) Armeekorps, sodann den Korpsmanövern der Kgl. baierischen Armeekorps beiwohnen N Eine Welt=Ausstellung in Berlin? Es soll nun Ernst gemacht werden mit der Agitation für eine Berliner Welt=Ausstellung. Am Dinstag wurde in dem„Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Deutschland“, dem der Staatsminister a. D. Dr. Delbrück vorsteht, über diese Angelegenheit verhandelt. Die Anregung zielt nur auf eine deutsch=nationale Ausstellung hin; dafür trat auch die Vereinigung von 1879 ein, welche sich aus der damaligen Berliner Ausstellung entwickelt hat. Aber nach längerer Erörterung sprach sich die große Mehrheit des Gewerbfleiß=Vereins für eine internationale Ausstellung aus und setzte eine Commission zur weitern Betreibung der Angelegenheit ein. Dem Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes gehören viele hervorragende Industrielle und sonstige einflußreiche, Männer an; ein„mit großer Mehrheit“ gefaßter Beschluß desselben und die Thätigkeit seiner Commission haben also gewiß schon etwas zu bedeuten. Aber man darf das Ergebniß der Verhandiungen auch nicht zu hoch schätzen. Es wurde in der Debatte estgestellt, daß zahlreiche und bedeutende Vertreter der Großn dustrie, insbesondere Eisen=Industrielle aus RheinlandWestfalen, von einer Ausstellung nichts wissen wollen. Einige sagen, die Ausstellung bringe keine Vortheile, welche die Kosten aufwögen, Andere behaupten sogar, sie bringe mehr Nachtheil als Vortheile. Auch außerhalb der großindustriellen Kreise macht sich die Ausstellungsmüdigkeit bemerkbar. Wie ist nun trotzdem die„große Mehrheit“ für die internationale Ausstellung zu Stande gekommen? Offenbar haben Viele nach der Parole: „Wenn schon— denn schon!“ für die Weltausstellung gestimmt, cheil sie die fraglichen Opser lieber für etwas Ganzes und Imposantes bringen wollen, als für eine Landesausstellung, die nach dem großen Pariser Schauspiel von 1889 doch nur einen nüchternen, schwächlichen Eindruck machen kann. Hinter dem fcanzösischen Ausstellungsfieber steckt eingestandenermaßen die nationale Prunk= und Ruhmsucht als treibende Kraft; allem Anscheine nach macht sich ein entsprechendes Gloire=Bedürfniß auch bei uns geltend. Man will der Welt zeigen, daß das siegreiche Deutschland doch mindestens dasselbe leisten kann, wie die besiegten Franzosen. Andererseits kann man sich des Verdachtes nicht erwehren, daß Manche für die Weltausstellung gestimmt haben mit dem Hintergedanken, es werde doch in absehbarer Zeit nichts daraus werden. In der That hätte ein Beschluß zur Einleitung einer narionalen Ausstellung bedeutend mehr Aussicht auf Verwirklichung, als der jetzt gefaßte Beschluß, der Eiffelthurm=Ausstellung Concurrenz zu machen. Darum haben wir trotz der„großen Mehrheit“ die Ueberschrift dieses Artikels mit einem Fragezeichen versehen. Sehr viel hängt von der Stellungnahme der Regierung oder vielmehr der verbündeten Regierungen ab. Der preußische Handelsminister Frhr. v. Berlepsch hat auf eine Anfrage seitens des genannten Vereins die diplomatische Antwort gegeben:„Wenn die Vertreter des Handels und der Industrie ch für die Norowendigkeit einer großen Gewerbeausstellung erklären, dann sei er nicht abgeneigt, diese Frage in nähere Erörterung zu ziehen.“ Unbestimmter und unverbindlicher kann man sich nicht gut ausdrücken. Wer sind die„Vertreter des Handels und der Industrie"? Was heißt„Nothwendigkeit"? Kann man überhaupt eine Ausstellung für„nothwendig" im gewöhnlichen Sinne dieses Wortes erklären? Ist unter„großer Ausstellung“ nur die ursprünglich geplante nationale, oder auch die Weltausstellung zu verstehen? Kann man überhaupt daran zweifeln, daß der Minister einen Wunsch der Vertreter des Handels und der Industrie in nähere Erwägung ziehen muß? Also des schönen Satzes einfacher Sinn ist: die Regierung wartet ab. was bei der Agitation in den betheiligten gewerblichen Kreisen herauskommt. Der glänzende Erfolg der Pariser Ausstellung ist ja sehr verlockend. Aber die Pariser Leistungen haben die Ansprüche, welche die Welt an eine Weltausstellung stellt, ungeheuer gesteirt, so daß jetzt ein riesiger Aufwand an Kraft und Geld forderlich ist, um nach der Ausstellung von 1889 mit Ehren und zugleich mit einem entsprechenden materiellen Erfolg zu Deutschland kann freilich Großes leisten, aber nur dann, wenn es wirklich will, d. h. wenn nicht bloß in den nächstbetheiligten Kreisen, sondern im ganzen Volke sich die entschiedene An= und Absicht bekundet: Wir müssen eine Weltausstellung machen und alle Kraft an dieses Werk setzen! Von einer solchen allgemeinen Begeisterung ist aber noch nichts zu merken. Wir neigen wahrlich nicht zu einer hohen Verehrung unserer sog. „Großindustriellen“; aber wir können uns doch der Erkenntniß nicht verschließen, daß wir sie bei einer Weltausstellung in Berlin nicht entbehren können. Sie müssen mit ganzer Seele und frischem Eifer dabei sein, wenn aus der Sache etwas Rechtes werden soll. Wie soll die Berliner Ausstellung die erforderliche Anziehungskraft auf die ganze Welt haben, wenn das Ausland hört, daß eine Reihe von bekannten deutschen Firmen die Beden Kostenpunkt angeht, so gab bei der Verhand lung in dem Gewerbfleiß=Verein ein vorsichtiger Industrieller seine Ansicht dahin kund, daß die große Masse des Volkes, der die Ausstellung wesentliche Vortheile bringe, auch pecuntär dazu beisteuern müsse und nicht der Industrie die ganze Last aufgebürdet werden dürfe. Die„unze“ Last freilich nicht; aber die große Masse der Steuerzahler hat es auch nicht nöthig, den größten Theil der Last zu tragen. In den unmittelbaren Vortheil von der Weltausstellung theilen sich die Industrie und die Stadt Berlin. Also wollen wir mal erst zusehen, was diese beiden Nächstbetheiligten leisten können und wollen. Die ernannte Commission möge sich nicht bloß mit den verschiedenen wirthschaftlichen Vereinen, sondern auch mit den Stadtvätern von Berlin in Verbindung setzen, um alsbald zu erfahren, wie doch im Berliner Ratbhause die Ehre geschätzt wird, Weltausstellungsstadt zu sein. Reich und Staat würden natürlich auch einen Zuschuß leisten müssen; aber wenn die Freunde der Ausstellung darauf rechnen sollten, daß die Parlamente sich von dem Ausstellungstaumel zur Verschwendung hinreißen lassen könnten, so würden sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach gründlich verrechnet haben. Weder bei den Conservativen noch im Centrum hat man die Neiung, dem„Wasserkopf“ Berlin zu Ehren das guse Geld der Steuerzahler zu verpulvern. Ein erheblicher Theil der Kosten wird natürlich auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Lotterie gedeckt werden. Dagegen läßt sich nun mal nichts machen; ob die Ausstellung national oder international wird, eine Lotterie gibt es auf jeden Fall. Auch bei einer Weltausstellung wird die große Masse der Loose vom inländischen Publikum bezahlt. Man kann sich nur mit der Erwägung trösten, daß eine solche freiwillig gezahlte Steuer weniger hart empfunden wird, als eine Zwangssteuer. Bei der vollständigen Unsicherheit über die Möglichkeit einer Berliner Weltausstellung braucht man eigentlich über den Zeitpunkt sich noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Wenn von den Jahren 1894 oder 1895 gesprochen wird, so darf man das getrost als eine Uebereilung der Phantasie bezeichnen. Abgesehen von dem zu guter Vorbereitung erforderlichen Zeitmaß kann man doch nicht sofort auf die Ausstellung in Chicago(Nordamerika) eine Berliner folgen lassen. 1896 ist der früheste Termin, den man sich bei der döchsten zulässigen Kühnheit denken kann. Je später, desto besser. Vielleicht steckt man den Pflock gleich auf die runde Jahreszahl 1900, um eine Säcular=Ausstellung daraus zu machen. Nur keine Ueberstürzung! Der äußerliche Erfolg der Pariser Veranstaltung von 1889 hat zwar zunächst den tief gesun kenen Curs der Weltausstellungs=Idee wieder stark in die Höhe getrieben; aber es fragt sich doch, ob nicht nach einiger Zeit die Ausstellungsmüdigkeit, die trotz alledem der noch in den Gliedern zu stecken scheint, wieder Oberhand bekommt. Etwas unverbindliche Vorbereitungs=Arbeit kann ja nicht schaden; aber ehe wir ein erhebliches Risiko an Ehre oder Geld übernehmen, können wir immer noch ein Jährchen in's Land gehen lassen, um erst zu sehen, ob die von Paris erzeugte Ausstellungs=Stimmung vorhält. Besser keine Weltausstellung und endlch die großen Manöver des 11. und 4. Armecloips abhalten wird. Was die letzteren anbetrifft, so findet zuerst die Kaiserparade des 11. Korps bei Kassel, dann diejenige des 4. Korps bei Erfurt und daran anschließend die Korpsmanöver dieser beiden Korps zwischen Erfurt und Kassel statt. Der Endtermin dieser Herbstübungen ist der 21. September, da Se. Majestät bereits am 23. September in der Rommiter Haide(Ostpreußen) einzutreffen gedenkt Das in Schweden bestellte Jagdhaus, welches der Kaiser in der Rommiter Haide bewohnen wird, wird Anfang September dort aufgestellt. — Major v. Wißmann kommt in gedrückter Stimmung nach Europa zurück. Er soll beabsichtigen, in den Dienst der Kongo=Gesellschaft zu treten. — Das Depeschen=Bureau Herold erfährt aus erster Hand der Abg. v. Kardorff habe an Bismarck geschrieben er werde, falls der Fürst am 18. April nicht gewählt werde sein Mandat niederlegen, um seinen sichern Wahl kreis ihm zur Verfügung zu stellen. — Die Bismarck=Vergötterung, welche neulich der Leipziger Geschichtsprofessor Dr. Maurenbrecher auf Kosten der preußischen Könige und des deutschen Volkes getrieben het, findet in der conservativen Presse ledhafte Zurückweisung. Sowohl„Kreuzztg.“ wie„Reichs bote“ machen sich über Herrn Maurenbrecher her und setzen sich mit ihm sehr unzweidentig auseinander. So schreibt das erstere Blatt, indem es die von uns in Nr. 93 mitgetheilten Stellen der Rede abdruckt: „Von einem Prosessor der neueren Geschichte, der noch dazu mit einer gewissen Geflissenheit die eugen Wechselbeziehungen von Geschichte und Politik zu betonen pflegt, sind obige Sätze allerdings eine überraschende Leistung und ein Beweis hervorstechender Unfähigkeit, die Entwickelungsgeschichte des Deutschen Reiches und die um diese verdienten Persönlichkeiten zu beurtheilen. Wir haben zu allen Zeiten die Bedeutung des Fürsten Bismarck für die Einigung und Größe unseres Vaterlandes anerkannt; es wäre schmachvoll, wenn Deutschland das je vergäße. Aber noch bedauerlicher ist es, wenn ein zum öffentlichen Lehramt der Geschichte berufener Mann kein Verständniß für die in ihrer Großartigkeit von Jahr zu Jahr mehr erkannte Persönlichkeit Kaiser Wilhelms I. und für die Bedeutsamkeit der preußischen Monarchie besitzt und schließlich in dem wenig ehrerbietigen Tou professoraler Selbstüberhebung seine so kümmerlich begründeten Mahnungen an anseren kaiserlichen Herrn zu richten unternimmt.“ Aehnlich urtheilt der„Reichsbote", der Herrn Maurendrecher einen ganzen Leitartikel widmet: Die Rolle, welche Herr Prof. Maurenbrecher dem König von Preußen, dem Erben und Träger des preußischen Königshauses, einem Minister gegenüber zuweist, ist eine so erniedrigende, daß man aus monarchischem wie royalistischem und patriotischem Interesse dagegen protestiren muß. Unsere drei Kaiser— Wilhelm I., Kaiser Friedrich III. und Wilhelm II.— haben in ihrem Verhalten zu dem Fürsten Bismarck wahrlich in so reichem Maße gezeigt, daß sie sich dessen wohl bewußt sind, was sie dem Fürsten Bismarck verdanken, daß es in der That nicht erst der Mahnung des Herrn Prof. Maurenbrecher bedarf, um sie darauf hinzuweisen. Es verräth keinen sonderlichen Tiefblick, wie man ihn von dem Geschichtsforscher erwarten sollte, wenn Herr Maurenbrecher so thut, als hätte Fürst Bismarck das Deutsche Reich aus der Büchse geschossen, oder als wäre es seinem Haupte entsprungen, wie Minerva aus dem Haupte des Jupiter! Schlesien. Misch=Ehen in Breslan. 1890 wurden, laut der„Schles. Vollsztg.,“ in Breslau Ehen geschlossen: 1. rein katholisch 619, 2. Mann katholisch, Frau protestantisch 595, 3. Mann protestantisch, Frau katholisch 504, zusammen 1718; kirchlich getraut wurden in den katholischen Pfarrkirchen der Stadt Breslau Ehen: 1. rein katholisch 616, 2. Mann katholisch, Frau protestantisch 246, 3. Mann protestantisch, Frau katholisch 150, zusammen 1012. Von den 619 rein katholischen Ehen blieben gunstiges Resultat— nur drei ohne kirchliche Trauung. Auf 100 rein katholische Ehen kommen aber 177 gemischte Ehen. Von den 1099 gemischten Etepaaren kamen nur 396 oder 36 Procent, zur katholischen Tranung. Diese Zahlen reden ernste Wahrbeiten! Wien, 9. April. Man berechnet, daß die Liberalen im Gemeinderath von 138 Mitgliedern 98. die Antisemiten 40, weniger als im bisherigen, 120 Mitglieder starken Gemeinderathe zählen. — Nach feierlichem Hochamt in der Stephanskirche hiel der Reichsrath heute seine erste Sitzung ab. Es eröffne die Sitzung Smolka als Alterspräsident und übernimmt den Vorsitz. Alsdann findet die Eidesleistung statt. Die Thronrede wird übermorgen verlesen. Belgien. Brüssel, 9. April. Im Kammer=Ausschuß erklärten Buls und Janson(die Führer der Liberalen) die Vorschläge des Ministerpräsidenten Bernaarts betreffend die Verfassungs=Reform für annehmbar.(Dies dürfte entscheidend für das Schicksal der Regierungs=Vorlage sein.) Frankreich. Paris, 9. April. Eine äußerst stürmische Sitzung des socialistischen Centralcomité's am gestrigen Abend ergab die döllige Uneinigkeit über die Feier des 1. Mai. Es kam zu keinerlei Beschluß. London, 9. April. Der Gemeinderath beschloß, dem deutschen Kaiser bei seinem Besuche in England eine Begrüßungs=Adresse in einem goldenen Kästchen zu überreichen. Das Gemeinderathsmitglied Williamson, welches den Beschluß beantragt hatte, hob die fortwährenden Bestrebungen des Kaisers zur Erhaltung des Friedens in Europa und zur Pflege herzlicher Beziehungen zwischen Deutschland und England hervor. Rußland. Petersbura, 9. April. Die Großfürstin Olga Feodorowna(geb. Prinzesiin Cäcilie von Baden), Mutter des aus der Armee ausgeschlossenen Großfürsten Michael Michailowitsch, hat Petersburg verlassen und sich nach der Krim begeben. — Die lutherischen Pastoren Krause und Treu aus Kurland wurden in letzter Instanz vom Senat zu viermonatlicher bezw. zweimonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilt. Krause wurde der Schmähung der orthodoxen(griechischen) Religion und Treu des Vergehens schuldig erkannt, eine Predigt zum Zweck der Verhinderung des freiwilligen Uebertritts zur orthodoxen Kirche gehalten zu haben! — Wir haben bereits in voriger Nummer die Meldung des Londoner„Daily Telegraph“ von dem geplanten Mordversuch auf den Zaren erwähnt. Es heißt darin: Auf heute(Montag) Morgen war ein neuer Anschlag gegen das Leben des Zaren geplant, welcher jedoch glücklich vereitelt wurde. Es ist unbestimmt, ob das Fehlschlagen desselben dem Zufall oder der Gewandtheit der Polizei zu verdanken ist. Der heutige Tag ist in Rußland der 25. März, einer der größten Feiertage des Jahres, und ferner der Hauptehrentag für das Leidgarderegiment zu Pferde, welches an ihm vor dem Kaiser und der Kaiserin auf der Reitbahn der Garde, gegenüber dem Palast des Großfürsten Nikolaus, Parade hat. Mit Ausnahme der Mitglieder der kaiserlichen Familie hat niemand Zutritt, welcher nicht eine von dem Regimentsadjutanten au seinen Namen ausgestellte Karte vorzuweisen vermag. Diese Karten werden nur an dem Adjutanten und dem Officiercorps persönlich bekannte Herren und in sehr beschränkter Zahl aus gegeben. Zudem ist es Vorschrift, daß alle Officiere in GalaUnisorm, alle dem Civilstande angehörenden Persönlitkeiten im Gesellschaftsanzug erscheinen. Auf jeder Seite des Portals, durch welches der Kaiser eintritt, erheben sich zwei kleine Tribünen, welche von den Gästen in der Folge, in der sie ankommen, ein genommen werden. Diejenigen, welche nahe der Thür stehen befinden sich in nächster Nachbarschaft des Kaisers, wenn dieser in die Reitbahn hineintritt. Während der Parade nähert er sich dem Eingang zweimal. Ungefähr um 11 Uhr heute Morgen erschien ein Mann von mittlerer Höhe, düsterm Gesichtsausdruck und südlichem Typus, wies seine Karte vor uns ließ sich an dem äußersten Ende der Tribüne nieder, wo die Entsernung zwischen ihm und dem Kaiser höchstens 5 Schritte betragen konnte. Der Umstand, daß er zuerst erschien, diesen besondern Platz einnahm und seinen Ueberzieher nicht ablegte, erregte Argwohn. Seine Einladungskarte wurde geprüft und es entstanden Zweifel, ob überhaupt eine Karte auf seinen Namen ausgestellt war. Er wurde dann ersucht, seinen Ueberzieher abzulegen. Er bat zuerst, ihn hiervon in Hinsicht auf den starken Zug entschuldigen zu wollen, willigte dann jedoch sofort ein und begab sich zu diesem Zweck in das Vorzimmer, wo ihn ein Geheimpolizist verhaftete. Er wurde unauffällig ins Gefängniß geführt, wo sich ein Revolver und außerdem ein Flaschchen mit einem angeblich sehr starken Gift in seinen Taschen vorsanden. Vergebens betheuerte Skameikin(so heißt der Gefaugene), daß sich in der Flasche nur eine wohlbekannte Arznei besände. Un gefähr drei Viertelstunden nach Skameikins Verhaftung erschien der Kaiser und schritt langsam durch die Passage zwischen den beiden Tribünen herein, von wo aus der Attentäter, falls er nicht rechtzeitig verhaftet worden wäre, den Zaren zweisellos getödtet oder schwer verwundet hätte. Wie ich erfahre, erwartete die Polizei die Ankunft Skameikius, wenngleich sie nicht wußte, wo er wohnte. Es heißt, daß er aus einer Provinzialstadt gekommen sei, um das Attentat gegen den Zaren zu verüben, und daß dieses nur eine Fortsetzung der von Sophie Güns burg angestifteten Versctzwörung sei. Diese letztere befindet sich gegenwärtig als Gefangene in der Festung Schlüsselburg. Telegramm des„Westf. Volksblattes“. (Vom Wolff'schen Telegraphen=Bureau.) Wien, Freitag 16. April. Die„Neue freie Presse“ meldet aus Rom: Am Montag erscheint eine von Vatikan inspirirte(veranlaßte) Broschüre, worin den franzö sischen Katholiken ans Herz gelegt wird, sich mit der Re publik zu befreunden. a.s en.„minderwerthige! Denn ein Versuch, der nicht vol!kommen glückt, würde uns nur Schande und Schaden bringen. ###nusig muß sich nun der deutsche Gewerbebetrieb darüber st lüssig machen, ob er den Sperling in der Hand, die verhöltnißmäßig leicht durch führbare nationale Ausstellung. preisgeben will für die Taube auf dem Tache, die sehr unsichere ltausstellung. Vermischtes. Berlin. Nachdem Prinz Georg Radziwill vom Amtsgericht zu Potsdam für einen Verschwender kerklärt und entmündigt worden ist, soll, wie dem„Tageblatt“ mitgetheilt wird, demnächst auch die Entmündigung seiner Gemablin, einer geborenen Gräfin Branicka, ausgesprochen werden. Durch diese Maßregel wollen die Verwandten des prinzichen Ehepaares dieses selbst vor dem völligen Ruin retten. Die Eltern des Prinzen und der Prinzessin haben, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, bei der vor fieben Jahren erfolgten Ehechließung das prinzliche Paar mit einer Rente dotirt, deren Einkünste auf jährlich vier bis fünf Millionen Mark geschätzt werden. Auch bei dieser Katastrophe, der dritten, vor welcher Prinz Radziwill seit seiner Vermählung stand, spielen Wechselschiebungen und verschleierter Wucher die Hauptrolle; u. A. soll ein in den höheren Kreisen bekannter ausländischer Geschäftsmann vom Prinzen ausgestellte Wechsel über große Summen, man spricht von 250000 Mt., in den Händen haben. (Prinz Radziwill ist der ältere Sohn und dereinstige Haupterbe des Generals der Artillerie und langjährigen Generaladjutanten Kaiser Wilhelms I., Fürsten Anton Radztwill, und stand beim Regiment des Gardes du Corps). Hambura, 8. April. Ein hiesiges Cousortium hat wegen der andauernden hohen Fleischpreise mit Erfolg den Versuch gemacht. Rennthier fleisch in größern Massen einzuführen. Die in der vorigen Woche eingeführten 10000 Pfund wurden wegen des billigen Preises von 58 Pfa. für das Pfund schnell verkauft. Das Fleisch war zart und schmackhaft. Von jetzt ab sollen regelmäßig größere Mengen eingeführt werden. Leipzia, 9. Aprll. Der Senatspräsident Dr. August Fleischauer am Reichsgericht ist heute gestorben. Aalen(Württemberg), 6. April. Gestern sind unterhalb des Schlosses Hohenroden 7 Knaben, Confirmanden von Lauterberg, die auf einem Weiher in einem alten Kahne sich vergnügten, ertrunken. Wie der„Schwäb. Merk.“ meldet, ist der Kahn umgekippt. Es gelang nur, 2 von 9 ins Wasser gefalenen Knaben zu retten. Schnelle Hülfe war ausgeschlossen; dem Besitzer eines nahe gelegenen Hofes blieb nur die traurige Aufgabe, die Leichen den Angehörigen nach Lauterberg zu überbringen. Der Vorgang selber wird als ein ganz entsetzlicher geschildert; die mit dem Tode ringenden Knaben bildeten einen Knäuel und zogen einander in die Tiefe, und bald bezeichneten nur ihre auf dem Wasser schwimmenden Mützen die Stelle, an welcher sich das surchtbare Unglück vollzogen hatte. Prag, 9. April. Der Kaufvertrag zwischen dem Grafen Westphalen und der Brüxer KohlenbergbauGesellschaft ist heute perfekt geworden. Die Werke des Ersteren gehen für 3600000 Gulden sofort an die Brüxer Gesellschaft über. * Der Stelzenvirtuos Sylvain Dornon, der gegenwärtig schon den Osten Deutschlands langbeinig durchschreitet, um demnächst die aus Paris mitgenommenen Freundschaftsbetheuerungen in Moskau auf den Altar der edlen russischen Nation niederzulegen, ist in unserer biederen Eifel als Schwindler entlarvt worden. Das Kreisblatt für den Kreis Malmedy hat sich das Verdienst erworben, den Windbeutel zu beleuchten. Es schreibt in seiner Nummer 26 unterm 30. März aus St. Vith: In Burg=Reuland wurde Dornon gesehen und gebührend angestannt. Nachdem er sich in der dortigen Bahnhofswirthschaft am deutschen Bier gelabt, machte er sich auf und stolperte weiter nach Steinebrück, schlau sich überlegend, dies sei ein kleines weltentrücktes Nest, wo Niemand ihn kenne u. s. w. Dort verbrachte er die Nacht v. 22. zum 23. Gestärkt erwacht er am andern Morgen zu neuen Gewaltmärschen, zieht seinen weißen Schafpelz an, nimmt die Stelzen unterm Arm und eilt mit großen Schritten zur Bahnhaltestelle wo eben der erste Zug von St. Bitb einläuft. Bald sitzt er im behaglich gewärmten Eisenbahnwagen, im Stillen die Leichtgläubigkeit seiner im fernen Frankreich weienden Freunde bewundernd. So durcheilt er nun, aber nicht auf seinen Stelzen, die 28 Kilometer lange Strecke bis Prüm in der Eisenbahn. In Prüm schnallt er die Stelzen wieder unter si: Füße und wandert jetzt wirklich auf denselben weiter bis Stadtkyll(20 Kilometer). Doch seine stark ausgeprägte Schwäche ür Bahnhöse läßt ihn hier nicht lange rasten und er setzt die Stelzen weiter zum nahen Bahnhof Jünkerath. Bald steht er auf dem Bahnsteig und fühlt sich wieder recht ermattet; wehmüthig beschaut er ein even zur Abfahrt bereitstehendes Dampfroß, das da vor ihm schnaubt und zischt, er denkt an die angenehme Fahrt von Steinebrück nach Prüm; flugs hat er sich eine Fahrkarte verschafft, nimmt die Steizen wieder unter den Arm, hüpft mit französischer Geschwindigkeit in den Eisenbahnwagen und fort geht's auf Flügeln des Dampfes an die Ufer des Rheines, nach Bonn, und der schlaue Franzose hat wieder 90 stelzenlose Kilometer in die Tasche gesteckt und denkt ganz harmlos, Niemand hätte es bemerkt. Wir können aber unsere Angaben mit gewichtigen, amtlichen Belegen unterstützen. Ob er von Bonn aus den Stelzenmarsch ehrlich fortgesetzt hat, ist sehr zu bezweifeln. Man darf gespannt sein, wie der hochbeinige Schwindler von den Moskauer Freunden empfangen werden wird. „amerira. Die Freimaurer in Chieago haben beschlossen, einen gewalligen„Tempel zu bauen, #er####. Aogesandten der Logenbrüder aller Erdtheile während der Ausstellung im Jahre 1893 aufnehmen soll. Der neue Maurertempel, der auf einem Terrain erbaut wird, das 4 Millionen Mark gekostet hat, soll 82 Meter hoch werden, und 20 Stockwerre erhalten, nur das Erdgeschoß und das Halbgeschoß sollen aus Stein hergestellt werden, den übrigen Theil des Baues bildet ein Stahlgerüst mit Backsteinfüllung. Auch das Zimmerwerk und die Fußböden sollen aus Stahl aufgeführt werden. Nur die vier obersten Stockwerke sollen den eigentlichen„Tempelzwecken" dienen. Die 16 anderen werden für Vorrathskammern und Bureaus eingerichtet. 16 Fahrstühle werden die verschiedenen Stockwerke mit einander verbinden. Vier von ihnen werden bis zum Dachfirst gehen und sollen es den Besuchern ermöglichen. den„hängenden Garten“ zu bewundern, der auf einer an Ketten schwebenden„Terrasse" angelegt wird. Ueberall soll Elektricität zur Anwendung kommen, bei der Beleuchtung, bei den Fahrstühlen und bei der Ventilation. Wetter=Aussicht auf Grund der Berichte der Deutschen Seewarte in Hamburg.(Nachdruck verboten.) 12. April: Bielsach bedeckt, Regenfälle, lebhaft windig Temperatur wenig verändert. Verantwortlicher Redacteur und Herausgeber J. Houcamp in Paderborn. Milde Gaben. Bei der Expedition des„Westsälischen Volksblattes“ sind 1.—7. April eingegangen für: Bouifacius=Verein: Warstein 24,00; Minden 3,50; Büren 15,00. Xaverius=Missions=Verein: Minden 15,00; Büren 5,00. Kindheit=Jesu=Verein: Hagen 98,00; Kleinenbreden 2,00; Warstein 31,00. Richaels=Verein: Warstein 45,00; Minden 3,00. Verein vom hl. Grabe: Henglarn 17,70; Anröchte 5,10. Afrika=Verein: X. hier 15,00; Minden 10,00; Anröchte 11,00. Josephspfennig für dürftige Theologiestudirende: Hallenberg 3,00; Anröchte 4,50; A. D. Lügde 1,50. Neutana=Waisenhaus in Oschersleben: Rhynern 20,00. Josephshaus in Magdeburg: Rüthen 0.60. Kirchenbauten in Wildungen: Rüthen 0.60.— Groß=Otters= leben: W. Scharmede 1,00; P. Ovenhausen 0.50.— Hötensleben: Ovenhausen 0.50.— Ellrich: Rüthen 1.00.— Ottensen: Minden 8.00— Eisenach: Anröchte 1.00.— Apolda: Sande 1,00; Steinheim 1,00; P. Ovenhausen 0,50; Paderborn 20.00.— Weimar: Paderborn 20.00.— Rödelheim: P. Ovenhausen 0.50.— Fechenheim: P. Ovenhausen 0.50.— Oberrad: P. Ovenhausen 0.50.— Berlin: W. Scharmede 1,00; T. J. in W. 10,00; O. Anröchte 2,00; C. K. Bensen 2,00; J. M. hier 1,00; Steinheim 2,00; H. P. Neheim 1,00; A. K. hier 2,00; Rüthen 1.00.— Kolbera: W. Scharmede 1,00; Rüthen 1.00.— Heiligenbeil: Steinheim 2.00.— Prenzlau: Steinheim 1,00. Weitere Gaben nimmt die Expedition ds. Blattes gern entgegen. ccnemahinna me H Dortmund, 9. April.(Getreide=Börse.) An der heutigen Börse herrschte ein sehr reger Verkehr. Infolge sehr wesentlicher Erhöhung der ausländischen Forderungen sind die Inlandspreise nicht unbettächtlich gestiegen. An allen Märkten ist für Getreide, namentlich aber für Weizen, eine feste und steigende Tendenz. Hier erreichten die Umsätze eine große Ausdehnung, u. in der Zwischenhand wurde äußerst lebhaft gehandelt. Es notiren: Weizen, westfäl. 22,50—23,00, fremder 23,00—24,50, Roggen, westfäl., 18,50—18,75, fremder 19,75—21,25, Hafer, westfäl. 17.25— 18,00, fremder 17,75—18,50, Futtergerste 16,00—16,50, Weizenvorschuß inel. Sack 30,75—32,00, Roggenvorschuß inel. Sack 28,00 —28,75, Weizenkleie 11,30—11,25. Alles per 100 Kilo Frachtparität Dortmund und bei Abnahme von Doppelladungen. (Effecten=Verkehr.) Auf dem Kuxenmarkt ist es zur Zeit recht still. Angesichts der starken Bestrebungen an d Berliner Börse, unter allen Umständen eine Herabsetzung der Course für Bergwerkspapiere herbeizuführen, kann das Effictengeschäft hier selbstredend nicht besonders lebhaft sein. Erfreulicher Weise bleibt aber der Kohlenmarkt ein guter und die vielen Neider aus anderen Indastrien werden hoffentlich nicht erleben, daß es mit der Kohlen=Industrie wieder so bergab geht, wie in früheren Jahren. Schlimm genug, daß die Verhältnisse in der Eisen=Industrie schon so ungünstig liegen, aber bedauerlich bleibt es vor allen Dingen, daß man die Wiederauffesserung der einen Branche auf Kosten der anderen Branche herbeiwünscht. Es notiren: Julius Philipp 2450 G., 2500 Brf., Westfalia 4500 G., Freie Vogel und Unverhofft 1200 G., Caroline 275 G., 300 B., Charlotte 900 G., Tremonia 180 G. Avis für katholische Gutspächter. Bei Hildesheim, Prov. Hannover, kommt in nächster Zeit ein Gut von 250 Hektar zur Verpachtung. 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Den Ausschreibungen liegen die Bedingungen für die Bewerbung um Arbeiten und Lieferungen vom 17 Juli 1885 zu Grunde. Angebote sind bis spätestens Donnerstag den 23. April d. J. früh in versiegeltem Umschlage postfrei mit entsprechender Aufschrift versehen an den unterzeichneten Königlichen Regierungsbaumeister zu Borgentreich einzureichen, woselbst in dessen Geschäftszimmer die besonderen Vertrags=Bedingungen die Verdingungsanschläge und die Detailzeichnungen eingesehen, bezw. die beiden ersteren für jedes Loos getrennt gegen Einsendung von 2,00 Mark von da bezogen werden können. Die Eröffnung der Angebote findet an demselben Tage für die Schlosser=Arbeiten Vormittags ½12 Uhr, für die Glaser=Arbeiten Mit tags 12 Uhr, für die Anstreicher=Arbeiten Mittags ½1 Uhr, ebendaselbst in Gegenwart etwa erschienener Bieter statt. 32765 Höxter, den 8. April 1891. Der Königliche Baurath Holtgreve. Borgentreich, 6. April 1891. Der Königliche Regierungs=Baumeister S. Schult. Fichten-Verkauf. 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April Nachm. 4 Uhr Kinder=Vorstellung: Struwelpeter. Märchenposse in 4 Aeten. Abends 8 Uhr: Gastspielder Ballet-Gesellschaft Cortial (5 Personen) sowie der OperettenSoubrette Frl. Gothe vom Stadttheater in Chomnitz. Die Einquartirung. Große Posse mit Gesang in 5 Alten. Montag 13. April Abends 8 Uhr: II und lotztes Castspiel der Ballet-Gssellschaft Cortini, sowie der Operetten=Soubrette Frl. Gotho. Anfallg 8 Uhr Abends. Näheres die Zettel. 020268 Gesang=Verein Eintracht. Sonntag den 12. ds. Mis. Morgens 11 Uhr Gesucht zum 15. April oder später gegen hohen Lohn ein gesetztes Zweitmädchen, welches im Putzen, Bügeln, Serviren erfahren ist. 32605 Meldungen mit Zeugnißabschriften unter M. C. Düsseldorf, Sternstraße 44, erbeten. Ein Mannfactur-, Woll= u. Kurzwaarengeschäft Dortmunds sucht per sofort eine tüchtige kath. Verkäuferin, welche besonders i. d. Woll= und Kurzwaaren=Branche erfahren ist. Beste Zeugnisse und Referenzen unbedingt erforderlich. 32685 Briefl. Meld. unter A. F. 2345 postlagernd Dortmund. Ein junges Mädchen, zur Erlernung des Haushaltes, auf der Oekonomie Hamborn bei Padervorn gesucht. 32345 Die Guts=Verwaltung: G. Kluthe. Ein evangelisches Dienstmädchen, welches zu waschen versteht, gesucht. Frau Walther Meisenburg, Unter=Barmen, Alleestraße 35. 3254b Ein gesetztes und gebildetes Mädchen für eine größere Feinbäckerei geicht. Dasselbe muß freundlich, gewandt und durchaus zuverlässig sein. Gutes Salair und Familienanschluß wird gewährt. Briefliche Meldungen unter Nr. 8258 befördert die Exped. b Eine gewandte Verkäuferin, welche längere Jahre in der Kurz=, Weiß= u. Wollwaarenbranche thätig gewesen, sucht bis zum 1. oder 15. Juni Stellung. am liebsten in einem feineren Geschäfte. Geft Angebote unter Nr. 3337 an d. Exp Zweirad Tages=Ordnung: 1. Vorstandswahl. 2. Vereinsangelegenheiten. 01999 Der Vorstand. Herzliche Gitte. In hiesiger Stadt wohnt seit vorigen Herdst ein katholischer Missionar für die Seelsorge der Katholiken in der weiten Diespora im hessischen Norden. Mein Gottesdienstlokal ist ein alter Coneertsaal n d s e h r v e r w a h r l o s t; m e i n e B e hausung ist mehr Bivoual als Wohnung, ein Nothbau, den der beste Osen vergebens sich abmüht zu heizen. Da die Katholiken der Gegend meist unbemittelt sind, so können sie nur unwesentlich zur Hedung obiger Mißstände deitragen; Abhilfe kann nur komnten von der nie fallirenden Firma Charitas, an welche ich niich mit der Gitte um einen Beitrag wende. Man möge ihn an das„Westfäl. Vellsbkatt“ senden oder an Aisteld(Oberhessen), Dr. H. J. Brontano, kathol. Pfarreurat. — billigst zu verkaufen. Naceres die Exped. 02007 Fritz Ritter, Veinbergabes., Kreuzuach Eine geprüfte S 150 u. 70 4 Roth: 90 4 Nachn Handarbeits-Lehrerin,I Hypotheken- Kapitalien welche auch befähigt ist, im Engl werden auf Häuser zu 4%“.. und Franz. zu unterrichten, sucht Stelle. Dieselbe war 8 Jahre in einem Institute in der Rheinprov. thätig. Gute Zeugn. aufzuweisen. Angeb. unter Nr. 3336 an die Exp. 3 um 1. October wird für ein kathol. jung. Mädchen eine Stelle zur Erlernung des Haushaltes gesucht ohne gegenseitige Vergütung. Briefliche Angebote unter Nr. 02099 an die Exped. Ein junges, kathol. Mädchen, welches den bürgerlichen Haushalt erlernen will, sich aber allen leichten Hausarbeiten unterziehen muß, kann ohne gegenseitige Vergütung bei Familienanschluß Stelle erhalten. Briefl. Meldungen unter Nr. 3332 an die Exped. 6 Stelle Nr. 2790 (für Mädchen) ist besetzt. Ein junges Mädchen, in der bürgerlichen Küche und im Haushalt erfahren, sucht, gestützt auf die besten Zeugnisse, Stellung in einem besseren Hause, wo Gelegenheit geboten ist, sich in der feineren Küche weiter auszubilden. Gute Behandlung und Familsenanschluß hohem Lohne vorgezogen. Gefl. Angebote unter Nr. 8207 befördert die Expd. d. Bl. 6 In einem kleinen kathol. Pensionate einer großen Stadt a. Rhein wird zum 1. Mai noch eine HaushaltungsPensionärin aus guter Familie aufgenommen. Pensionspreis nach Uebereinkunft Geselliges Familienseben. Briefl. Meldungen unt. Nr. 8134 befördert die Expedition. b Ein propperes besseres Mädchen, welches schon gedient hat, für sämmtliche Hausarbeit für sofort gesucht in eine Familie mit 8 Kindern. Lohn ansänglich 40 Thaler. Briefl. Meldungen unter Nr. 3218 befördert die Exped. 6 Gegen hohen Lohn zum 1. Mai ein Dienstmädchen gesucht von 33272 Kaufmann Robert Lucas in Lippstadt. Gesucht zum 1. Mai ein Mädchen zur Stütze der Hausfrau und ein älteres erfahrenes Kindermädchen. Briefl. Meldungen unter Nr. 3318 befördert die Erbd. Für ein Kurz=, Weiß= u. Wollwaaren=Geschäft in einem Städtchen am Rhein wird bis zum 1. Juli ein kath. Mädchen aus achtbarer Familte in die Lehre gesucht. Bedingungen: Lehrzeit 3 Jahre nebst 200 Zuzahlung für's erste Jahr für Kostvergütung. Behandlung familiär. Briefl. Meldungen unter Nr. 3210 befördert die Exped. 6 Megen Erkrankung des jetzigen X Dienstmädchens auf sofort ein anderes für Haus= u. GartenArbeit gesucht. 02015 J. Steffen, Maurermeister. Hauslehrerstelle sucht sofort cand. th. et ph., erfahr. im nied. u. höheren Schulfach, unt. bescheid. Ansprüchen. Angebote unter Nr. 3309 beförd. die Exped. d. Bl. u. auf größere Grundstücke zu 3½ und 3¾% Zinsen stets prompt besorgt: Kapitalien, welche zu einem höheren Zinsfuße angeliehen sind, werden zu vorerwähnten Zinsen cessionsweise übernommen. 31614 Gustav Hagemann, Gelsenkirchen Amtl. Kreis. Auctions=Commissar. Haarfärbemittel, à Fl. Mark 2,50, halbe Fl. Mk. 1,25, färbt sofort echt in Blond, Braun un Schwarz, übertrif alles bis jezt Dage wesene. Fl. M. 2,50, zur Entfernung de Haare, wo man solche nicht de wünscht, im Zeitraum von 15 Min ohne jeden Schmerz und Nachthei. der Haut. Lilionese gegen Sommersprosse und alle Unreinheiten der Haut, Fl. 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Näh. die Exped. 62019 Katholischer Kirchenkalender. 12. April. 2. Sonntag nach Ostern. Evangel. Joh. 10: Vom guten Hirten. Dom: 5½—8 u. 11 U. Kille hl. Messen. 7½ U. Pfarrmesse, 8½ U. Chor=, 9 Uhr Hochamt,10 U. Predigt. Nm. 2 U. Lesper u. Segen.— Gaukirche: 6, 7(mit Homilie) 7½ u. 10½ u. stille hl. Messen, 8 U. Hochamt Predigt. Nm. 2 U. Sakrawentsandacht.— Universitäts(Mark=)Kirche: 6, 7 u. 10 U. stille hl. Messen. 9 Uhr Pfarrhochamt. Nm. 2½ U. feierliche Aufnahme neuer Mitglieder in die Jungfrauen= Congregation. 4½. U. Predigt u. Segen.— Busderfkirche: 6 Uhr stille heilige Messe, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nm. 2½ U. Christenlehre mit Segen.— Franziskauer kirche: 5 bis 7 u. 8¼ U. Kille hl. Messen. 7 MI. Hochamt. 10 U hl. Messe m. Predigt. Rm. 3½ U. Bruderschaft von den hl. fünf Wunden.— Hospitalkirae: 6½ U. hl. Messe. 8 82. Hochamt. Nm. 3 U. Andacht mnlt Segen.— Rapuzimerlirce: 10 U. hl. Messe mit Predigt. Der Unterricht für die Firmlinge wird ertheilt in der Kapuzinerkiche (für die Dompfarre) am Sonntag und Dinstag Abds. 6 Uhr. In dur Jaukirche(Anmeldung in der Sakristei um 3 Uhr), und in der Markkirche am Sonntag Abds. 6 Uhr. Nr. 9 L. nie det die die Ka Se der De in ten mu der der 6 bo sich er St u1 vor all 5 das öffe stät erk. deu den be an bre Pri eine mai tere Wi a 5 ka Rei Sa laut rein 3. 2 kirch Sta — Auf Pro Wal im sen start der die den Th erklä Vor Bei dürft Sitzt Feier dem eine reicht Besch des 1117 9 Olg Mutt Mich der## Tre zu vi urthei hische eine Ueber des 9 der in De nicht: den bi rüber böltni 3 ** 2 Der gäuzliche Ausverkauf unseres Tuch-, Manufactur. und Modewaaren-Geschäftes findet nur noch bis Ende April statt. 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Regreßansp sicherer zu klein Prämien entfiele Man wird im E damit die Einz Beziehung dürft Gemeinden wie werden, vielleich lichen Jagdbesitz zogen würde. in denen als S nehmen, da auch namentlich Walt entstehen kann. torische Versiche welche„wilds diese Weise Nien werden, der nick würde, denn n Ersatz des wirk so würde doch reviers durch di winnen, und zi auch was den mehr als die§ auch für die wil längere Jahre rechtigkeit oder chließt, daß mi ähnlich wie z. B chadenersatzfreie einzuführen. Al chadenreichen I cheinen würde, verartige Nachsch keiten dürfte d genügenden Res könnte. Was die C stimmten Klasse anlangt, so wir hierbei auf kleir allgemeinen Wil Die Bildung der Bezirke, etwa möglichste Gleic Nicht so le was wird entsch Gesetzentwurf in Verfasser des i schaden. Es ist vielfach sehr bed es unbillig und wie den Schade Seite würde ein Jagdrevieren sel stände begünstig resp. selbstän über 300 Morg nur zum Theil sie verpachtet se *) Diesen C ätzung der 9 Gelens der u. ngen und werden können. Zwei sonder Besuche beglück läufer, der auf seiner hölz verschiedenen S weder so verrüc gar nicht versch er preußischen los ist die Eisen als der Stelzen des Mannes n eher darüber, gibt, die für ei wie es ein ehr! würde, sich irge märsche und au falls interessire: Entfernungen, 1 tischen Nutzen oder meinetweg „Fortkommen“. kriechend ar rollend den W Frrenhaus ufer Blutsbr ist, so ist es d sog.„Sport“ n Der Sport hat sächlicher ProtHeilmittel gegen Aber es pflegt treibung ei und zur Beförd sein soll, wird Turner zu a clubs vergieß sclaven, und die aus dem Leibe. Zweckmäßigkeit verkümmert zu 2. Ein zwei Naturprediger (rüher preußisch