Nr. 328. Padervorn, Samstag 4. December 1880. 32. Jahrg. olksblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Feiertage. Abonnementspreis in der Exped. und durch die? bezogen vierteljährlich 1 Mark 50 Pfg. Inserate 12 Pf. pro Lspaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen in Textspaltenbreite 30 Pf. Anzeigen werden Tags vorher bis Abends 6 Uhr erbeten. 444 Auf das Volksblatt kann für den Monat Dezember zum Preise von 50 Pfeunig bei allen Postanstalten abonnirt werden(ZeitungsPreisverzeichniß I. Nr. 4530.) Die Expebition des„Westf. Volksbl.“ Nachrichten. □ Berlin, 2. Decbr. Wie die„National-liberale Correspondenz“ vernimmt, wären vom Reichskanzler die Bedingungen genehmigt worden, unter welchen der Magistrat resp. die städtische Baucommission sich mit dem Project für die Errichtung des Reichstagsgebäudes an der Ostseite des Königsplatzes einverstanden erklärt hatten. Es handelt sich dabei bekanntlich um den Platz, auf welchem das Palais Raczynski mit seiner ziemlich berühmten Gemalde=Gallerie steht. Daß die Stadtverordneten=Versmmlung diesem Projecte gleichfalls ihre Zustimmung ertheilen wird, kann einem Zweifel nicht unterliegen. Eine andere Frage ist dagegen, wie sich der Reichstag zu diesem Vorhaben stellen wird. Vom Standpunkt der Rützlichkeit aus müßte der Reichstag sich überhaupt gegen jeden derartigen Neubau erklären, da das gegenwartige Reichstagsgebäude in jeder Beziehung billigen Anforderungen entspricht. In seinem Aeußeren von recht stattlicher Erscheinung, genügen seine inneren Räume allen Bedürfnissen des Reichstages. Dazu kommt, daß sich ousselbe durch seine sowohl für die Behörden wie für die Abgeordneten gleich gunstige geographische Lage auszeichnet. Wozu will man sich da also den Lurus eines neuen Reichstagsgebäudes gestatten, besonders in einem Augenblicke, in welchem über das Darniederliegen von Handel und Wandel so laut geklagt wird und an die Regierung die Mahnung zu äußerster Sparsamkeit gerichtet wird. Daneben erscheint es noch ziemlich zweifelhaft, ob der in Aussicht genommene Platz sich wirklich für einen Monumentalbau eignet. Jedensalls ist so viel gewiß, daß man kaum eine Stelle hätte ausfindig machen können, die für die Abgeordneten mit ärgeren Unbequemlichkeiten verknüpft wäre, als gerade diese. Bekanntlich war früher der Plan angeregt worden, das neue Reichstagsgebäude an der Königgratzer Straße zwischen dem Potsdamer und Anhalter Thore zu errichten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an dem mangelnden Entgegenkommen der Militär=Verwaltung, welche sich weigerte, von dem in ihrem Besitz befindlichen Territorium ein verhältnißmäßig kleines Stück zu jenem Bau herzugeben. Jetzt stellt sich nun heraus, daß die Militär=Verwaltung selbst fast die ganze ihr gehörige Grundfliche zur Ausführung eines großartigen Neubaues benutzen will. Das Landwehr Zeughaus, welches dort stand, ist jetzt niedergerissen, und soll durch einen Prachtbau für die Zwecke einer Militär=Oberbehörde ersetzt werden. Daß die Mittel dazu vom Reich tage schon bewilligt seien, ist mir nicht bekannt. Indessen kann ja die Militär=Verwaltung nach den bisherigen Erfahrungen mit vollem Vertrauen der Entscheidung der Reichsvertretung entgegensehen. Im übrigen will man heute schon wissen, daß der nachste Militär=Etat eine Mehrforderung enthalten werde, welche erheblich höher sei, als der Steuer=Erlaß, den die preußische Regierung dem Lande gewähren wolle, und welche daher einen entsprechend höhern Matrikularbeitrag nothwendig mache Berlin, 2. Decbr. Gestern Nachmittag hat Se. Maj der Kaiser, begleitet vom Flügeladjutanten Major v. Brösigke, wieder eine Spazierfahrt durch den Thiergarten unternommen. Nach der Rückkehr dinirte der Kaiser allein und besuchte dann Abends das Theater. — Unter Vorsitz des Oberbürgermeisters v. Forckenbeck hat hier in den letzten Tagen eine vertrouliche Besprechung der Vertreier der Städte des Ostens der Monarchie wegen eines Hochzeitsgeschenkes für den Prinzen Wilbelm stattgesunden. — Wie die„Magdeb. Ztg.“ hört, beabsichtigen die ostbeamten eine Petition an den Reichstag zu richten,„in welcher sie namentlich ihre gegenwärtige Dienstüberbürdung darstellen und um Gewährung eines sie nicht vorzeitig zum Siechthum oder zur Pensionirung zwingenden Arbeiterpensums vorstellig werden wollen.“ — Der officiöse Berliner Correspondent der Wiener „Montags=Revue" schreibt: .„„„Erenzboten“ bringen heute einen offenbar aus sehr wohlunterrichteten Kreisen stammenden Artikel:„Zur Geschichte Sachsens in den Jahren 1866 und 1870“, der geeignet ist, Aufsehen zu erregen. Aus einem Auszug aus diesem Artikel geht hervor, daß Fürst Bismarck nur ungern 1866 zu Nikolsburg in die Richt annectirung Sachsens willigte, was schon aus seinen Worten erhellt, die er zu dem sächsischen Friedensunterhändler, Grafen Hohenthal, sagte, Preußen habe einen Fehler begangen, als es zu Nikolsburg in die Erhaltung des sächsischen Staatswesens willigte. Nur der ausdrückliche Wille des österreichischen Kaisers rettete damals die sächsische Dynastie wie Art. 6 des Prager Friedens(Art. 5 der Nikolsburger Friedenspräliminarien) besagt. Auch Navoleon trat für die Selbständigkeit Sachsens ein. Der dänische Agent Hansen, der mals im Auftrage Napoleon's in Berlin herumspeculirte, hielt die preußische Diplomatie für geneigt, auf das Tauschgeschäft(Sachsen fur die Rheinprovinz) einzugehen, denn er telegraphirte an Napoleon:„Das Berliner Haus ist geneigt, sach sischen Porzellanfür Rheinwein einzutauschen“. Nach allem Diesem scheint es gewiß zu sein, daß damals in gewissen politischen Kreisen ernstlich die Frage besprochen wurde, ob man nicht das protestontische Sachsen zu Preußen schlagen und die katbolische sächsische Dynastie mit dem ka„ rischen nyeinland, das dann zu einem selbständigen Königreiche zu erheben wäre, entschädigen solle." — Benno Cohn, der Besitzer eines Hundes (Vergleiche Vermischtes in Nr. 326) macht auch in„Berichtigung". Man muß das heitere Schriftstück im Wortlaut genießen. Er schreibt an die„Volksztg.“: Mit tiefer Erregung habe ich heute in Ihrer Zeitung die unrichtige Darstellung des Vorfalles vor„Café Bauer“ gelesen. Im Besitze eines Hundes, der wegen der langen Beine Stecker (nicht Stöcker) hieß, habe ich selbigen, weil er vor längerer Zeit verstümmelt wurde, Stepke genannt. Ich rief auch nicht,„Stöcker, kusch dich“, ging auch nicht vor den beiden Herren, sondern rief ihn von der andern Seite hinüber, ebenso wenig habe ich die Worte„Hund Abraham“ vernommen, noch irgendwie die Herren belästigt, was wohl Jeder der Vorübergebenden bezeugen kann; was das Prädicat„roh" betrifft, so kann wohl Jeder in meiner Nachbarschaft bezeugen, daß ich einer der bescheidensten Menschen bin. Das entzieht sich aller Kritik! — Gestern, schreibt der„Reichsbote", ging uns aus Frankfurt a. M. ein Witzblatt à la lk zu, an dessen Anfang ein Gedicht an Herrn Stöcker steht, in welchem derselbe mit folgenden Schimpfworten tractirt wird:„Toller Mucker",„verrückte Kröte",„Hanswurst",„christlichsocialer Ober=Einfaltspinsel",„Herold des Unverstandes". Das sind die Leute, welche über Judenhetze schreien. — Eine gewisse Sorte von Blättern stimmt jetzt schon mit heuchlerischem Augenverdrehen ein Jammern darüber an, daß das Centrum bei Berathung des Cultus= erats wieder den Culturkampf besprechen werde; dadurch würde dann die Session in die Länge gezogen 2c. Das Centrum wird sich durch solchen Jammer nicht beirren lassen, sondern einfach erwidern: gut, gut, wollt Ihr keine Culturkampfsdebatte bei der Etatsberathung, dann gibt es dafür ein einfaches Mittel: schafft den Culturkampf ab; Ihr habt's in der Hand. G Aus dem Hannoverschen, 2. December. Eine in öttingen stattgefundene Studentenversammlung, auf welcher nach der Absicht ihrer Veranstalter ein Protest gegen dis Colportiren der Antisemiten=Petition unter der Studentenschaft berathen und von Stapel gelassen werden sollte, hatte den entgegengesetzten Verlauf. Schon bei Verlesung und der Begründung des Protestes trat es klar zu Tage, daß die Mehrzahl der Erschienenen mit den Berufern der Versammlung bezüglich der auf der Tagesordnung stehenden Frage nicht eines Sinnes sei. Nach anderthalbstündiger Berathung gesyah das Unerhörte, daß der Protest mit 400 gegen 100 Stimmen abgelehnt wurde.— Die M gistrate zu Hannover und Hildesheim haben von der Antisemiten=Liga eine Aufforderung erhalten. der bekannten Petition beizutreten. Beide Magistrate haben das Anfinnen zurückgewiesen. Der Magistrat zu Hannover glaubt es„um so mehr ganz entschieden ablehnen zu müssen, die unserer Ueberzeugung nach höchst bedenkliche Petition zu verbreiten und deren Wirksamkeit zu fördern, als es doch wahrlich nicht Sache der Obrigkeiten sein kann, Unfrieden unter den ihrer Fürsorge anvertrauten Staatsangehörigen zusäen und zu schüren". Wir können dem Magistrate nicht ganz abfallen, wünschten nur, daß die Katholiken überall gleicher zarter Rücksichtnahme seitens der Behörden sich zu erfreuen hätten. Aber die Katholiken in Hannover wissen bezüglich ihrer confessionellen Schule ein Lied von der Fürsorge des„liberalen“ Magistrats für sie zu singen!— Wie ich seiner Zeit berichtete, hatte der lutherische Kirchenvorsteher Rechtsanwalt Weber zu Stade um Grabe eines Selbstmörders, dem das kirchliche Begräbniß versagt war, eine Rede gehalten und ein Gebet ge sprochen. In Folge einer dieserhalb gegen ihn beantragten Disciplinar=Untersuchung ertheilte die Bezirkssynode Stade Himmelpforten dem Herrn Weber einen Verweis. Die hiergegen erhobene Berufung hat das lutherische Confistorium zurückgewiesen. Breslau, 2. Dec. Wie die„Breslauer Ztg.“ meldet hat der Director des Johannis=Gymnasiums, Professor Dr. Müller, einen Ruf als Gymnasialdirector in Hamburg erhalten und angenommen. Diese Nachricht bedarf wegen ihres Zusammenhanges mit der Antisemitenbewegung einer kurzen Erläuterung. Das Johannis=Gymnasium in Breslau ist aus städtischen Mitteln gegründet und wird mit solchen unterhalten. Nachdem in jener Stadt bereits mehrere Gymnasien mit konfessionellem Character bestehen, ist das Gymnasium in Rücksicht auf den beträchtlichen Antheil der Juden an der städtischen Bevölkerung, und namentlich an den von der Stadt aufgebrachten Geldmitteln, nach langen schwierigen Verhandlungen der städtischen Behörden unter Leitung des damaligen Oberbürgermeisters späteren Ministers Hobrecht, mit dem Cultusministerium, als Lehranstalt ohne spezifisch konfessionellen Character, mit voller Gleichberechtigung für die verschiedenen Confessionen anerkannt worden. Während zahlreiche jüdische Schüler die Anstalt besuchen, enthielt das Lehrercollegium bisher auch jüdische Mitglieder. An dieser Schule hat sich der Professor Dr. Feoner anstellen lassen, welcher neuestens durch seinen Zutritt zur agitatorischen Thätigkeit für die Antisemitenpetition die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat. Nach den bekannten Vorgängen sprach sich der Magistrat gegenüber einer Beschwerde mehrerer Väter jüdischer Schüler tadelnd über das mit dem Grund=Charakter der Lehranstalt angeblich unvereinbare Auftreten Fechners aus, und gab dem Director der Schule anheim, ob er beim königlichen Provinzialschulcollegium gegen den antisemitischen Lehrer ein Disciplinarverfahren beantragen wolle. Der Director stellte diesen Antrag, wurde aber abgewiesen, so daß Dr. Feaner seinerseits offiziell als Sieger über seinen Vorgesetzten dasteht und selbst mit einer Klage gegen den Magistrat vorgeht. Unter solchen Umständen verzichtet Director Müller auf die fernere Leitung des„confessionslosen" Johannis=Gymnasiums und folgt dem Rufe nach Hamburg. — Wie die„Schles. Vitg.“ hört, beabsichtigen Bürger beider Confessionen gemeinsam zu petitioniren, daß erstens das Johaunis=Gymnasiumconsessionell evangelisch, zweitens das neu zu gründende Gymnasium konsessionell= katbolisch wird, und drittens die jüdischen Bürger für ihre Söhne ein ymnasium sich gründen. Das wäre allerdings das Gescheidteste, was geschehen könnte. Danzig, 30. November. Auf Präsentation des Herrn Ober=Präsidenten v. Ernsthausen— schreibt man der „Köln. V.=Ztg.“— hat der Herr Bischof von Ermland Herrn Gruneberg zum Pfarrer von Gr.Lichtenau, Kreis Marienburg, ernannt. Es ist das seit sechs Jahren die erste Besetzung einer katholischen Pfarrstelle in Preußen. Die Pfarrstelle in Gr.=Lichtenau ist königlichen Patronates, weshalb die Bestimmungen der Maigesetze über die Anzeigepflicht auf sie nicht Anwendung finden. Unter Falk war der Patron nicht in der Lage, dem Herrn Bischof Bewerber um die erledigten Pfarrstellen präsentiren zu können, weil an diese vor ihrer Präsentation die Anfrage gerichtet wurde, ob sie die Maigesetze anerkännten, was jedes Mal eine verneinende Antwort und die Zurückziehung der Bewerbung zur Folge hatte. Von dem derzeitigen Ober=Präsidenten verlautete bald nach seinem Dienstantritte, daß er von dieser in dem Gesetze nicht vorgesehenen Erklärung der Anerkennung der Maigesetze absehen werde, wenn nur bei dem Bewerber die maigesetzlichen Voraussetzungen der Anstellungsfähigkeit vorlägen. Von dem Herrn Bischof von Ermland ausgesordert die Wiederbesetzung der vier im Kreise Marienburg verwaisten Patronatsstellen herbeizuführen, hat der Herr Ober=Präsident vor etwa Monatsfrist einzelne Geistliche auf die Vacanzen in dem Kreise Marienburg aufmerksam machen lassen, was deren Bewerbung um die erledigten Pfarrstellen und zunächst die eine Präsentation seitens der Patronatsbehörde bewirkte. Der Herr Ober=Präsident wird auch die weiteren Bewerber präsentiren, und es werden voraussichtlich auch diese zu Pfarrern ernannt werden, da sämmtliche in Frage stehende Geistlichen tüchtige Priester sind. Was in der Diöcese Ermland möglich war, wird bei dem gegenseitig vorhandenen guten Willen auch bei den Patronatsstellen der Diöcese Culm sich ermöglichen lassen. Es liegt in der Natur der Sache, daß der erste Schritt die andern Schritte nach sich zieht. Derselbe hat überdies gezeigt, mit welcher Leichtigkeit einzelne Härten des Culturkampfes sich vermeiden ließen. Unsere Hoffnungen sind um so größer, als in der Diöcese Ermland der erste Schritt in den Culturkampf hinein(durch die Wollmannsche Angelegenheit) und nun aus dem Culturkampf heraus geschehen ist. Württemberg. Stuttaart, 1. Deebr. In der hiesigen Metzler'schen Buchhandlung ist die berüchtigte jüdische, gegen die Christen gerichtete Schmähsorift „Ben Sirah Militans“ endlich polizeilich confiscirt worden. ünchen, 1. Dec. Der Steuergesetz= Ausschuß hat die allgemeine Einkommensteuer und damit die„Steuerreform“ definitiv abgelehnt. Die Redner der Linken traten energisch für die Regierungs=Vorschläge ein, allein die Rechte stimmte geschlossen dagegen, und selbst der liberale Ring zersprang, indem ein Mitglied der Linken mit den Gegnern stimmte der Münchener liberale Parteiführer Dr. v. Schauß aber verließ. Nach dem gefaßten Beschlusse handelt es sich also nur mehr um eine„Steuerrevision." dim Finanz ninister sehr einerlei in, wenn nur die gehoffte Medreinnahme, d. h. eine entsprechende Steuererhöbung, herausspringt. Und diese wird nicht ausbleiben. Ob freilich auch das Vlenum der Kammer„Ja“ sagen wird, ist heute noch lich, vorausgesetzt daß die gegenwärtige Kammer überhaupt noch Zeit dazu hat, die Steuergesetzentwürfe zu Ende zu berathen. Auch dieses ist zweiselhaft.— An Stelle der im letzten Jahre verstorbenen Ordens-Mitglieder ist vier neuen Herren der„Maramiziags=Ord.—uschuft und Kunst“ verliehen worden. Wirklich gläubige Katholiken braucht man unter den Decorirten kaum noch zu suchen; denn diese sind an den öffentlichen bayerischen Wissenschafts=Instituten wenig mehr anzutreffen. Der biesige demokratische„Volksverein“ hat in seiner letzten Versammlung gegen die Antisemiten Stellung genommen im Interesse der„Gleichheit und Freiheit.“ Aber diese demokratische„Gleichheit und Freiheit“ hindert dieselden Leute nicht, das Recht und die Freibeit der Kirche zu bekämpfen und zu untergraben, wo und wie sie nur können. Heute heucheln sie zwar ihren gegen die eutturkämpferischen Ausnahmegesetze, steben aber gleichwohl alle auf dem Boden des Culturkampfes. Es ist nur gut, daß die Herrn Demokraten hier niemals Fuß fassen werden; auch ihre heutige Schmeichelei den Juden gegenüber wird ihnen nicht auf die Beine helfen. 14* * 175 148 * # Wien, 1. Dec. Eine neue Demonstration der Liberalen ist in einer gestern vollzogenen sogenannten „Kaiser= Josephs= Feier“ vor sich gegangen, welche durch einen Fackelzug verschiedener studentischer Kreise eingeleitet wurde. Von einem großen Theile der Studenten wurde indeß geltend gemacht, daß der angesetzte Tag zu der beabsichtigten Feier sich nicht eigne, eher der 15. October 1881, weil dann gerade 100 Jahre verflossen seien, wo der Kaiser Joseph II. das Toleranzedict gegeben und die Leibeigenschaft aufgehoben habe. Die Conservativen hielten sich schon in Rücksicht auf den Todestag der Kaisern Maria Theresia fern, der gestern ebenfalls wiederkehrte. Große Hoffnung hatten die Liberalen auf eine kirchliche Feier gesetzt, und besonders auf die Diöcesen Wien und St. Pölten gerechnet. Aber die Katholiken waren tactvoll genug nicht an der Demonstration sich zu betheiligen und das Heilige mit den weltlichen Leidenschaften einer Partei zu vermischen. Hatten die Liberalen auch für die Feier den Beistand des„streitbaren" Bischofs von Linz, des Bischofs von Seckau wohl gar nicht in Aussicht genommen;— daß auch der Cardinal Kutschker, gegen dessen Staatsund Reichstreue selbst die böseste Verleumdung schweigen muß, den Dienst versagte, ist ihnen ganz besonders fatal. Dagegen haben Bürgermeister und Rath von Wien Alles aufgeboten, der Demonstration Vorschub zu leisten. Eine Festrede auf dem Rathhause, dann ein Zug nach der Kapuzinergruft(wo die verstorbenen Mitglieder des Kaiserhauses ruhen und der ganz einfache, zinnerne Sarkophag Kaiser Josephs dicht neben dem bescheidenen Sarge des Kaisers Max von Mexiko steht), und auch hier eine Ansprache des Bürgermeisters, nebst Vortrag eines Trauerliedes durch einen Männergesangverein, endlich die Niederlegung von Kränzen auf die Reiterstatue des Gefeierten bildeten den Kern des Festes, das im Lande kaum einen Nachhall fand, es sei denn in Form von allerlei Einsprüchen. So hat z. B. zum Verdrusse der Liberalen der Großmeister der Loge in Pesth, Franz Pulszky, im„Pesth. Naplo“ einen Artikel veröffentlicht, worin der„Schützer der Menschheit"(Kaiser Joseph) wegen seiner mißlungenen Versuche, das Reich zu germanisiren und die handelstreibenden Juden in fleißige Landleute umzuwandeln, hart mitgenommen wird. Die ganze Demonstration ist am besten gekennzeichnet, wenn man sie eine Feier der Liberalen nennt. 1. Decbr. Der Papst empfing heute den Prinz Franz Joseph von Battenberg, Bruder des Fürsten von Bulaarien. in Privat=Audienz. Frankreich. Der Pariser Gemeinderath forderte den Seine=Präfecten auf, den Congregationen die von ihnen bewohnten städtischen Gebäulichkeiten zu kündigen. — Die Meldung des„Avenir Diplomatique“, daß die Regierung beschlossen habe, ihren Botschafter beim Vatikan, Desprez, nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren zu lassen, wird viel besprochen und auch geglaubt, trotzdem das Ministerium sich beeilte, dieselbe durch die „Agence Havas“ für falsch zu erklären.„Avenir Diplomatique“ behauptet, Desprez habe gegen seine Instructionen gehandelt und dadurch die Lage verwirrt, und so indirect zum Sturze Freycinet's beigetragen. Spanien. Madrid, 2. Decbr. In Folge heftigen Regens haben in MalagaUeberschwemmungen stattgefunden.— Auf einem Banket der Constitutionellen in Lerida sprach der Deputirte Balaguer gegen die Zulassung der aus Frankreich ausgewiesenen Ordensmitglieder in Spanien. Rußland. Petersbrg, 2. Decbr. Die Entdeckung einer geheimen Druckerei in Cbarkow wird bestätigt. Dagegen beruht die gestrige Meldung des„Herold“ von der Entdeckung der südrussischen revolutionären Druckerei in Kiew auf einer Verwechselung mit den in Charkow gemachten Entdeckungen. Südamerika. Die Friedensverhandlungen zwischen Peru, Bolivia und Chile, welche auf Anlaß der Vereinigten Staaten angeknüpft wurden, sind abgebrochen, da Chile eine bedeutende Gebietsabtretung verlangte, welche Peru nicht zugestehen konnte. — Das„Diritto“ in Rom veröffentlicht unterm 1. eine Nachricht aus Valparaiso, wonach 25,000 Chilenen mit 5000 Pferden und 100 Geschützen Arica verlassen haben und auf Pixo, bei Lima(Hauptstadt von Peru), marschiren. Man erwartet eine große Schlacht. Die Stärke der peruanischen Truppen wird auf ca. 50 000 geschätzt. Locales und Provinzielles. Paderborn, 3. December. Das„Berliner Tageblatt" und die„Germania“ von heute brachten aus Essen, 2. Decbr. Mittags, Pr.oat=Telegramme, nach welchen ein sein gekleideter Herr, angeblich Engländer, aus Bochum dem Landgerichte geschlossen zugeführt worden, welcher bereits eingestanden habe, die Hebeamme Becker bei Bochum ermordet zu haben. Wir nahmen diese Nachricht in unsere heutige Nummer 327 auf, konnten aber— in den meisten Exemplaren— nod durch ein uns aus Essen zugegangenes Telegramm hinzufügen, daß sie eine— Ente sei. Nachträglich erhalten wir folgende Correspondenz: ∆ Essen, 3. December. Gestern Mittag wurde durch einen Polizeibeamten ein fein gekleideter Herr, mit Cylinder und Glaceehandschuhen angethan, gefesselt vom Köln= Minder Bahnhofe aus nach dem Amtsgerichtsgesängniß transportirt. Wohl durch die feine Kleidung irre geführt, verbreitete sich alsbald das Gerücht, der Gefangene sei der Bochumer Lustmörder. Hunderte von Menschen, die Schuljugend am stärkesten vertreten, zogen hinter dem Gefangenen her. Obengenanntes Gerücht bestätigte sich aber nicht, der Gesangene ist vielmehr der wegen eines im Jahre 1875 verubten Postdiebstadles von 7000 M. verfolgte Schneider Schulte aus Steele. Nach 5 Jahren wurde endlich sein Aufenthalt in London ermittelt und seine Verhaftung beantragt. 1 Paderborn, 3. December. Der Landwirthschaftsminister hat verordnet, daß die Gebühren für die Erlaubnißscheine zum Sammeln von Beeren und Pilzen nur so hoch zu bemessen seien, daß die Druck=und Papierkosten gedeckt würden. O Minden, 1. December Wir haben hier wieder einen recht bedauerlichen Unglücksfall zu verzeichnen. Bei der seit einiger Zeit im Bau begriffenen neuen Seifenfabrik an der Weser stürzte heute ein Gerüst ein, wodurch 4 Mann mit herunterstärzten und leider theilweise sehr schwer verletzt wurden. Dem Vernehmen nach sind die Verletzungen des einen derartig, daß an ein Aufkommen gezweifelt werden muß. Die Brände und sonstigen Unglücksfälle haben sich hier leider seit Jahresfrist furchtbar vermehrt. O Hagen, 3. December. Gestern fand hier die Verhaftung zweier in Frauenzimmer verkleideter Manns= personen statt. Dieselben hatten sich in der Nähe des Bahnhofes der rheinischen Eisenbahn an einen Knaben herangemacht, um ihm einen Korb mit Spezereiwaaren abzunehmen. Sie wurden von dem Gensdarmen, welcher hiervon Kunde erhielt, in einer nicht bewohnten Ziegelbude aufgefunden und konnten über den Grund ihrer Vermaskung keine Auskunft geben: das war die Ursache ihrer Verhaftung.— Die Nachricht, daß sich der Mörder aus Bochum bei uns aufhalte und, wie dem„Westfälischen Merkur“ in Münster von hier geschrieben wird, eine der That verdächtige Person bereits eingezogen sei, bestätigt sich nicht. Wohl ist ein Mann von Außen hierorts aufgefallen wegen seines scheuen, unsicheren Wesens, zumal ein großes Messer aus seiner Brusttasche hervorlugte; derselbe hat sich indeß als ein Messerhändler aus Solingen erwiesen, der einige Dutzend seiner Messer hier absetzen wollte und ist nicht verhaftet worden. Möglich, daß der Auftritt, den der Mann in einer Wirthschaft hier hervorgerufen, zu jenem Gespräche Veranlassung gegeben hat. Düsseldorf, 2. December. Ein Bräutigam war für vergangenen Samstag zum Standesamt beschieden, um dort mit seiner Braut„kopulirt“ zu werden. Anstatt des Paares lief an diesem Tage ein Brief ein, daß man das Verhältniß als aufgelöst betrachten möge. Wer aber beschreibt das Erstaunen des Standesbeamten, als am Montag sich der inzwischen anderer Meinung gewordene Bräutigam mit der Braut einfindet, um das am Samstag Versäumte einzuholen. Mülheim, a. Ah. 30. Nov. Zur Kennzeichnung moderner Dienstmädchen wird von hier folgendes gemeldet: Eine hiefige Familie suchte eine Köchin, worauf sich ihr ein Mädchen vorstellte, welches behauptete, alles vorzüglich kochen zu können. Man nahm sie in Dienst, und das Probestück ihrer Kunst sollte ein Schellfisch sein. Kaum hatte sie aber den Fisch auf den Tisch gestellt, als ein widerwärtiger Geruch das Zimmer durch fluthete. Man deckte die Schüssel auf und siehe da, der Fisch war weder ausgenommen, noch auch nur abgeschuppt, sondern einfach so gekocht worden, wie er vom Fischhändler kam. Die Köchin wurde nach dieser glänzenden Probe sofort außer Kurs gesetzt. Köln, 3. December. Das Leichenbegängniß des Herrn W. F. Schultze, Miteigenthümers und„obersten Leiters des Institutes der Kölnischen Zeitung", wie es in dem am Kopfe des genannten Blattes veröffentlichten Nekrologe heißt, hat gestern unter außerordentlich großer Betheiligung stattgefunden. Der Verstorbene war als Sohn des Commerzienrathes Karl Schultze in Magdeburg 1814 geboren, hatte bei seinem Großvater P. G. Kummer in Leipzig die Lehre als Buchhändler bestanden und wurde von dem Besitzer der„Köln. Ztg.“, Herrn Joseph Du Mont, mit dem enge Freundschaft ihn verband, 1844 zu seiner Unterstützung berufen. Nach dem Tode desselben(1860) wurde er als Theilhaber aufgenommen und mit der Leitung des großen Unternehmens betraut, als dessen Eigenthümer außer ihm bis vor Kurzem Ludwig Du Mont und August Neven=Du Mont im Handelsregister aufgeführt waren. Wie bei dem Leichenbegängnisse des Herrn L. DuMont vor etwa sechs Wochen die katholische, so fehlte dieses Mal laut„Köln. V.=Ztg." die protestantische Geistlichkeit. Die Leichenrede hielt der verantwortliche Redacteur der„Köln. Ztg.“, Herr August Schmits. Koblenz, 1. Dec. Ihre Majestät die Kaiserin ist heute Vormittag 10 Uhr nach Niederlahnstein abgereist, von wo aus die Reise zunächst nach Weimar fortgesetzt wird. Bei der Abreise Ihrer Majestät waren die Spitzen der Behörden zur Verabschiedung auf der Rampe am Residenzschloß anwesend. Trier, 30. November. Die katholische„Trier. Landesztg.“ war in Folge einer Kritik über ein ausgehängtes(angeblich anstößiges) Bild wegen Beleidigung der Lintz'schen Buchhandlung hierselbst vom Schöffengericht zu einer Geldstrafe von 20 4 und Tragung der Kosten verurtheilt worden. Auf erhobene Berufung hat die Strafkammer gestern dieses Urtheil abgeändert und genannte Buchhandlung mit ihrer Klage avgewiesen und ihr die Kosten zur Last gelegt. Das Gericht erwog u. A., es sei nicht zu untersuchen, ob durch die Aushängung fraglichen Bildes die gesammte katholische Bevölkerung sich beleidigt gefühlt habe; für den Gerichtshof genüge es, daß der Redacteur der„Tier. Landesztg." diese Ausstellung als eine Beleidigung des Orbensstandes empfunden habe. Nach seiner Darstellung in der Zeitung habe die Aushängung des Bildes auf ihn diesen Eindruck gemacht. Bei dieser Auffassung habe er in seiner Eigenschaft als Redacteur eines kathotischen Blattes unzweifelhaft das Recht gehabt, einen Tadel über erwähnte Aushängung auszusprechen. Er habe seine Aeußerungen unter den Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuches gestellt, und mit Recht.— Die Klage der von den Inhabern obiger Buchhandlung verlegten„liberalen“ „Trier. Ztg.“ gegen die hiesige Pfarrgeistlichkeit(welche von den Kanzeln vor dieser Zeitung gewarnt hatte) ist noch nicht zur Verhandlung gelangt wird wohl auch nie zur Verhandlung kommen. Prüm, 26. Nov. Bei der Stadtrathswahl wurden hier nur Mitglieder der Centrumspartei gewählt. 2. Osnabrück, 2. December. Die volkswirthschaftliche Nothlage einerseits und der Culturkampf anderseits haben einen Zustand der Verarmung und Entsittlichung des Volkes herbeigeführt, die jeden Patrioten mit Bangen für die Zukunft erfüllen muß. Ein Blick auf die Verbrecherstatiik einer größern Stadt aus nur acht Tagen läßt darüber keinen Zweifel. Hier ein kleines Gemälde aus der Stadt des Fertschrittes an der Hase. Drei Gauner aus Berlin, welche rafen" und„Barone“ auch bereits andere Gegenden unsicher gemacht, wurden von der Polizei festgenommen; ebenso ein hiesiger Handwerkslehrling, der bei der Ausleerung einer Ladenkasse ertappt wurde. Von dem Schöffengerichte wurden vorgestern 18 Landstreicher, im Monat November im Ganzen 62 derartige Strolche verurtheilt. Gestern wurden 10 Bettler und 4 Dirnen eingefangen. Ein Bube von 16—18 Jahren schoß mit einem Taschenpistol einem im obern Stock ein Fenster putzendes Mädchen in die Wade, so daß es nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. Der Uebelthäter, den bessern Ständen anschei nend angehörig, entkam. In Alfeld wurde eine kleine Bande von Schulknaben entdeckt, die verschiedene Diebereien ausführten. Auch wird aus Quaken brück der Versuch eines Kirchendiebstahles gemeldet. Drei feingekleidete Gauner, welche der Polizei auffielen, wurden in dem dortigen ersten Hotel festgenommen. Neben diesen Erscheinungen läuft denn auch unverschuldetes Unglück her. So stürzte gestern der Sohn des Schornsteinsegermeisters v. Seitzberg von einem hohen Dache der Schillerstraße. Der Unglückliche lebt noch. Tarnowitz. Der zurückgetretene Director des Vorschußvereins ist mit Hinterlassung einer Schuldenlast von circa 140,000„verreist“. Ein oberschlesisches Blatt bemerkt dazu: Zum Mindesten wird der Reservefonds aufgezehrt werden, wenn nicht gar noch die einzelnen Mitglieder herangezogen werden müssen. Treue eines Hundes. Ein seltenes Beispiel der Treue eines Hundes hat sich, wie die Linzer„Tagespost“ erzählt, kürzlich in Sterning ereignet. Als der Todtengräber daselbst sich eines Abends von seinem Tagewerk in seine Wohnung begab, sah er einen Hund an einem ihm bekannten Grabe mit einem ungewöhnlichen Eifer scharren. Er vertrieb diesen unberufenen Gehilfen, der bereits einen Fuß tief gekommen war. In seiner Wohnung fand er die Witwe des vor einem Jahre verstorbenen Fleischhauers Wüllnauer von Sierninghofen, die gekommen war, um Anordnungen für das Grab ihres verstorbenen Gatten am Allerseelentage zu treffen. Der Todtengräber erkundigte sich, ob sie einen Hund mithabe, und theilte ihr das Gesehene mit. Als dann beide wieder zum Grabe gingen, fanden sie den Hund neuerdings bei seiner Arbeit, die bereits anderthalb Fuß gediehen war. Mit Staunen standen beide da, und von Rührung ergriffen, vermochten sie es nicht sogleich, demselben zu wehren. Also fast nach einem Jahre hatte der Hund das Grab seines Herrn noch gewußt und aufgesucht, seine Treue bewahrt und seine Anhänglichkeit durch die Befreiung aus dem Grabe bethätigen wollen. Neapel, 1. December. Der Ausbruch des Vesuv dauert fort. Ein neuer Lavastrom ergießt sich gegen Mistretta. Auch fand ein leichtes Erdbeben statt. * Paris, 1. Decbr. Gestern wurde im Bureau der Nordbahn am Börsenplatz in Paris ein Korb mit ungefähr 400,000 Frcs gestohlen. Die Diebe blieben bis jetzt unentdeckt. * London. Monatelang hatte sich der greise ehemalige Ministerpräsident Beaconsfield(früher Disraeli genannt) von aller Gesellschaft zurückgezogen, und nur Lord Rowton, sein alter Freund, hatte Zutritt auf Schloß Hughenden Manor. Jetzt ist Disraeli wieder in London erschienen und fröhlicher und geselliger als je zuvor. Mit ihm aber erschien auf der Bühne ein neuer Roman von ihm in drei Bänden,„Endymion“ betitelt, dessen erste Auflage von 10,000 Exemplaren bereits vergriffen wird und wofür ihm der Verleger Longnans 240,000 Honorar gezahlt hat. Diesem Roman hatte der gewesene Ministerpräsident seine Muße gewidmet. Es ist kein reiner Liebesroman, und er hat dieselben Licht= und Schattenseiten, wie Disraeli's frühere Werke. Geistreiche Unterhaltungen müssen spannende Handlungen ersetzen, und es wimmelt darin von Prinzen, Ministern, Lords und Ladies, es glänzt Alles von Gold, Edelsteinen und Luxus, als ob nirgends eine Armuth wäre und der Kampf um's Dasein sich nur um Ministersessel und Parlamentssitze drehte. Rothschild, Palmerston, Napoleon III., Cardinal Manning, John Briaht und eine Menge anderer Größen treten unter anderen Namen darin auf und auch diesem Roman liegt wieder der Gedanke zu Grunde, einem begabten Menschen stehe die ganze Welt offen, wenn er Muth, Kraft und Ausdauer genug besitze, sich die ganze Welt zu erobern. Lord Beaconsfield hat darin ein Stück seines eigenen Lebens geschildert. * Leichte Erdstöße wurden nicht allein in Irland, sondern auch in mehreren schottischen Ortschaften am letzten Sonntag verspürt. Dieselben dauerten zwei Sekunden. Glocken setzten sich von selber in Bewegung und mehrere Gebäude wurden heftig erschüttert. Unter der Einwohnerschaft gab sich die größte Bestürzung kund. N. P. C. Berlin, 2. Decbr. Das Abgeordnetenhaus setzte in seiner heutigen(19) Sitzung zunächst die Berathung über den Justizetat fort. Zur Berathung gelangte zuvörderst Kap. 81 der Ausgaben(Unterhaltung der Justizgebäude), bei welchem die Abgeordneten Bachem und Dr. Reichensperger(Köln) die räumlichen Mißstände im Landgerichte in Köln in drastischer Weise schilderten und um Abhülfe baten. Minister Dr. Friedberg sagt diese Abhälfe zu, sobald ihm die Mittel dazu zur Verfügung gestellt werden. Abg. Dr. Windthorst wünscht eine Nachweisung über die Kosten der Justizorganisation, die von dem Regierungs=Commissar Geh. Rath Starke bis zur dritten Lesung in Aussicht gestellt wird. Der Etat selbst wird genehmigt. Bei dem nun folgenden Kap. 99 der Ausgaben der landwirtyschaftlichen Verwaltung(Ministerium 402,290 M.) verbreitet sich Abg. Schröder(Lippstadt) in längerer Rede über die Aufgaben dieser Verwaltung, als welche er insbesondere die Hebung des Bauernstandes bezeichnet. Er schlägt zu dem Zwecke eine umfassende Umlegung sämmtlicher bäuerlichen Feldmarken vor, zu deren Grundlage das Umlegungsgesetz vom Jahre 1872 genommen werden könne. Der landw. Minister Dr. Lucius erwidert, daß alle Bestrebungen, welche auf Hebung des Bauernstandes gerichtet sind, seinen Sympathien begegnen, er müsse es aber ablehnen, die Bevölkerung einer ganzen Provinz zu vergewaltigen. Gegen die Uebertragung der preußischen Agrargesetzgebung auf die übrigen Provinzen habe sich eine sehr entschiedene Oppposition geltend gemacht. Kap. 99 wird hierauf nach dem Antrage der Budgetcommission mit Wegfall der Pofition„Funktionszulage für den Vorsteher des Centralbureaus 1200 M.“ genehmigt. Eine Reihe kleinerer Specialetats wird ohne weitere Debatte unverkürzt bewilligt. Bei dem Etat des„Reichs= und Staatsanzeigers“ beschwert sich Abg. Cremer(Köln) über die wenig objektive Berichterstattung dieses offiziellen Blattes. Gleichzeitig tadelt er die Angriffsweise des Abg. von Ludwig gegen die Berichterstattung der übrigen Zeitungen. Wenn die Berichte nicht immer ganz sachgemäß seien, so liege das daran, daß der Berichterstatter auch über solche Dinge schreiben müsse, von denen er nichts verstehe. Man könne sich doch nicht beklagen über mangelhafte Berichterstattung, wenn man Offiziere, die Schiffbruch gelitten (Pindter bei der„Nordd. Allg. Ztg.“. D. Ref.), in die Presse schicke, um Leitartikel über die höchsten Probleme zu schreiben. Abg. v. Ludwig erklärt sich gegen die absoluten Lügen in der Berichterstattung. Es sei besser, über die Verhandlungen des Landtags gar nichts zu hören, als Unwahrheiten. Abg. Rickert: Außer Herrn v. Ludwig dürfte wohl kein Mensch im Hause sein, der es wagen würde, zu behaupten, die Männer der Presse belögen das Land. Herr v. Ludwig möge — 1 ∆ X — einmal Platz auf der Journalistentribüne nehmen und einen Sitzungsbericht machen. Dann wollen, bemerkt Redner, wir Kritiker spielen(Große Heiterkeit). Abg. v. Ludwig verbleibt dabei, daß über die Vorgänge im Abgeordretenhause Lügen verbreitet werden. Der Etat wird genehmigt Es folgt der Etat der Lotterieverwaltura: Einnahme 4,023,400 M.; dauernde Ausgaben 90,100 M. Abg. Dr. Löwe(Bochum) schildert die grotzen Uebelstände, welche beim Lotteriespiel hervortreten, namentlich den Zwischenhandel, der mit den Loosen getrieben werde. edner ist zunächst für die Beseitigung der Lotterie, eventuell empfiehlt er eine Vermehrung der Lotterieloose, um dadurch das Spielen in auswärtigen Lotterien zu vermindern. Finanzminister Bitter hält es ebenfalls für bedauerlich, daß das Spielen in auswärtigen Lotterien einen so großen Umfang angenommen habe. Er bezeichnet die Zahl der Loose, die in Preußen gespielt werden, auf ca. 96,000. Es gebe kein Mittel, dies ganz zu verhindern, doch würde die Vermehrung der Loose der preußischen Lotterie das Spielen in auswärtigen Lotterien wesentlich einschränken. Die Staatsregierung habe sich bis jetzt nicht entschließen können, die Lotterieloose zu vermehren; sollte jedoch aus dem Hause ein solcher Antrag der Regierung entgegengebracht werden, dann werde sie denselben in Erwägung zieben. Abg. v. Uechtritz ist für Beibehaltung der Staatslotterie, aber für Beseitigung der Privatlotterien, mit welchen ein großer Unfug getrieben werde. Abg. Strosser will auch diese letzteren zu Wohlthätigkeitszwecken erhalten wissen. Abg. Dr. Windthorst: Ich werde die erste Gelegenheit wahrnehmen, um eine Beseitigung der sämmtlichen Lotterien herbeizuführen. Wenn der Staat durch so unmoralische Mittel sich Geld verschafft, dann kann man es Privaten nicht verübeln, wenn sie diesem Beispiel folgen. Der Etat wird ebenfalls genehmigt. Um 3 Uhr Nachmittag tritt das Haus in die Berathung des Etats des Ministeriums des Innern: Einnahme 3,674,240; dauernde Ausgaben 40,065,118 M: einmalige Ausgaben 1,186,700 M. Die Einnahmen werden bewilligt. Bei Titel 1 der Ausgaben(Ministergehalt) bringt Abgeord. Rickert das Verfahren der Behörden in Posen gegenüber der liberalen Posener Zeitung zur Sprache. Er hält es für ungerechtfertigt, daß man diesem weitverbreiteten Blatte die amt lichen Inserate entziebe und sie dem dort erscheinenden conservativen Organe zuwende. Er stellt den Antrag, die Erwartung auszusprechen, daß die Staatsbehörden bei Zuwendung von Inseraten nur die zweckmäßige Verbreitung derselben, nicht aber die politische Stellung der Zeitung in Betracht ziehen werden. Minister Graf Eulenburg verweist auf seine Auseinandersetzung bei der vorjährigen Budgetberathung in dieser Frage. Ich habe veranlaßt, daß die Behörden mit Anweisung dahin versehen werden, nach pflichtmäßigem Ermessen bei der Verbreitung amtlicher Bekan tmachungen zu verfahren. Der Abgeord. Rickert geht zu weit. Der Grundsatz, auf welchem die bekannte Ministerialverfügung beruht, ist ein vollkommen richtiger. Es giebt eine Art von Opposition, welche es den Behörden nicht gestattet, mit diesen Blättern in Verbindung zu treten. Abg. Windthorst erklärt sein Einverständniß mit dem Antrage Rickert. Er ist der Meinung, daß eine Zurücknahme oder Abänderung des erwähnten Ministerialerlasseserfolgen müsse. In demselben sei die Rede von Reichs=, Preußen= und Staatsfeindschaft und von Opposition. Wenn man nur wüßte, was deutsch=, preußen=, staatsseindlich und oppositionell ist. Darüber gehen die Anschauungen ganz außerordentlich auseinander. Männer, welche am Busen der Regierung zu liegen schienen, seien mit einem Male reichsfeindlich(Heiterkeit). Wir haben häusig das Register modifiziren sehen. Die Publikationen müssen durch die gelesensten Blätter Verbreitung finden, wenn sie ihren Zweck erreichen sollen. Die katholischen Blätter sind seit Jahren von den amtlichen Inseraten ausgeschlossen. Statt dessen hat man auf Staatskosten neue Blätter gegründet, obwohl Niemand diese importirten Pflanzen lesen will. Will die Regierung den Antrag Rickert nicht annehmen, dann bleibt ihr nichts anders übrig, als besondere Blätter nur zum Zwecke der Publikationen zu gründen. Nur so wird Sonne und Wind gleichmäßig vertheilt. Abg. Dr. Virchow verweist auf die materiellen Schädigungen, die Einzelne dadurch erleiden, daß ihnen diese Inserate entzogen werden. Dadurch würden die Zustände nicht gebessert werden. Ein gesunder Sinn werde sich entwickeln, wenn man eine wenn auch unliebsame Beurtheilung der Regierungsmaßnahmen zuläßt. Abg. v. Bennigsen wird ebenfalls für den Antrag stimmen. Er setzt dabei voraus, daß mit demselben nur eine allgemeine Norm, eine Regel gegeben werden solle. Immerhin könnten ja Fälle vorkommen, wo die Regierung es mit ihrer Würde für unvereinbar halten müßte, einzelne Blätter durch Zuwendung von Inseraten zu unterstützen. Im Uebrigen bittet Redner, nicht allzu empfindlich für die Angriffe der Gegner in der Presse zu sein. Die Abg. Richter und v. Ludwig erklären sich ebenfalls für den Antrag Rickert, während die conservativen Abgeord. von Rauchhaupt und Stengel sich gegen denselben aussprechen. Abg. Dr. Majunke weist daraufhin, daß Abg. v. Bennigsen am Schlusse seiner Rede die am Anfange begründete Einschränkung der Rickertschen Forderung zurückgenommen hebe und hält es für nöthig, dies ausdrücklich zu konstatiren, damit nicht später sich die Regierung für Nichtausführung des Antrags Rickert auf die Worte des Herrn v. Bennigsen beziehe. Im Uebrigen sei die Tendenz des Antrages die der Gerechtigkeit und müsse auch betont werden, daß nicht nur die Presse, sondern noch viel mehr das große Publikum durch Ausführung dieses Ministerialrescripts geschädigt werde. Die Discussion wird geschlossen und mit allen gegen die Stimmen der nommen. Tit. 1 wird genehmigt und die auf Freitag 11 Uhr vertagt. Aus Westsalen. Aus den Berichten eines Ihrer Correspondenten von der Düsseldorfer Kunst= und Gewerbe=Ausstellung der Antrag Rickert Conservativen angeweitere Berathung des Etats das bedauert, weil er sonst zum Ruhme Ihrer Stadt Münster hätte berichten können, daß einer münsterischen Firma Pianeforte-Jabrianten Gebr. Kuane von allen Kennern das höchste Lob für ihre Instrumente ausgesprochen worden ist. küP A. 8.. Kim.ha-i sie sich von der Preisbewerbung ausschließe. Die musikpädagogische Zeitschrift, der„Clavier=Lehrer“, sagt in einer ihrer letzten Nummern u. A., daß Gebr. Knalte ihre Flügel und Pianinos durch eigene Erklärung außer Preisbewerbung gestellt. Dieselben durften ihr hors de Concours erst dann proclamiren, nachdem die Jury ihr Urtheil abgegeben und das Comité das Ausstellen außer Preisbewerbung ausdrücklich bewilligt hatte. Hieraus läßt sich nur schließen, daß durch dieses Verfahren die Zulassung des hors de Concours als allerhöchste Auszeichnung gelten soll.— Welche Anerkennung die Kuate'schen Instrumente gefunden haben, dafür liefern einige mir vorliegende Urtheile von sachverständiger Seite die Beweise. Der„Wiener Vorst.=Ztg.“ schreibt man aus Düsseldorf:„Lassen Sie mich Ihnen berichten, über die wahrhaft überraschenden Leistungen, welche die Firma Gebr. Kuale Pianoforte-Fabrikanten in Münster hier exponiren. Sowohl der äußeren Gestaltung nach, als nach ihrem musikalischen Werthe dürfen die Instrumente dieser Firwa den Concurrenzkampf mit den berü mtesten Wiener Erzeugnissen aufnehmen. Reinheit und Fülle des Tons, präziser Anschlag und äußerlich architektonisch schöner Aufbau sind die Vorzüge, welche den Instrumenten der Herren Gebr. Knake einen höchst bedeutenden Kundenkreis und einen klangvollen Namen in der deutschen Industrie erringen helfen.“ In der Berliner„Neuen Musiker=Ztg.“ liest man: Das Beste unter diesem Vorzüglichen bot es erregten die vorzüglichen Instrumente um so mehr Aufsehen weil die Firma sich nicht durch ellenlange Reclamen bekannt zu machen sucht. Ferdinand Hiller kaufte den Concertflügel für die Kölner Musikschule. X Bekanntmachung. Der in der Subhastationssache der Ehefrau Kupferschmied Franz Happe hierselbst auf den 10. December d. I. anberaumte Versteigerungs=Termin ist aufgehoben. Paderborn, den 24. November 1880. Königliches Amtsgericht. Holzverkauf. Dinstag den 14. December sollen im Reichsfreiherrlich v. Fürstenberg=Eggeringhausen'schen Walde, District Bruch ca. 130 Kro. 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