8 e Padervorn, Samstag 23. August 1879. 31. Jahrg. Volksblatt. veren Tags vorher Berlin, 21. August. Nachdem festgestellt ist, daß die Wahlen zum Abgeordnetenhause am 7. October stattfinden, hat sich auch das Ministerium über die Einberufung der protestantischen Generalsynode schlüssig gemacht. Es heißt, daß der Zusammentritt der Generalsynode am 10. October erfolgen soll. — Aus der Provinz Hessen wird gemeldet, daß die bisherigen nation liberalen Abgeordneten Dr. Baehr(Kassel), Gumpert, Vogeley, Wehrenpfennig und Dr. Wolff ein Mandat für das Abgeordnetenhaus nicht wieder annehmen wollen. Wehrenpfennig, Baehr, nicht mehr im Abgeordnetenhaus!? 0 quae mutatio rerum! — Die kürzlich wieder verbreiteten Gerüchte von dem demnächstigen Rücktritte des Justizministers Dr. Leonhardt sollen nach der„Magdeb. Ztg.“ jeder Begründung entbehren. — Wie hiesige Blätter mittheilen, soll sich der Reichskanzler einem Mitgliede des Centrums gegenüber dahin ausgesprochen haben, daß ihm bisher von Rom aus keine annehmbare Vorschläge gemacht worden seien. Der Name des Centrums=Mitgliedes wird nicht genannt; eben so wenig wird bemerkt, ob die angebliche Aeußerung des Reichskanzlers auch auf das vor einigen Wochen eingetroffene Schreiben des Cardinals Nina sich beziehe. Die Nachricht bedarf demnach noch vollständig der Bestätigung und würde übrigens, wenn sie dieselbe fände, nur beweisen, daß der Reichskanzler an den h. Stuhl Forderungen stellt, welchen derselbe auch bei der größten Geneigtheit zu Zugeständnissen niemals genügen kann. Die„Germania“ erneuert im Anschlusse an diese Mittheilung die Warnung vor einer Vertrauensseligkeit, die gerade in den letzten Stunden der Entscheidung am gefährlichsten ist.„Es gilt darum insbesondere, bei den bevorstehenden Landtags=Wahlen zu zeigen, daß die Centrumspartei nach wie vor fest und geschlossen dasteht und keine der Forderungen aufgibt, welche sie für die Freiheit der Kirche und des Gewissens erhoben hat. Der Wechsel im Cultusministerium, der von uns zwar mit Hoffnung, aber ohne jede Illusion begrüßt wurde, gibt uns an sich noch keine Bürgschaft für die Beendigung der siebenjährigen Plage des„Culturkampfes“ und für einen dauernden Frieden; das System muß fallen; auf welchem die unglückliche Gesetzgebung beruht, und mit welchem, wie auch von conservativer Seite zugestanden wird, die katholische Kirche sich niemals versöhnen kann. Mit einer bloß milden Vraris in der Ausführung der Gesetze würde sich die Kirche nicht zufrieden geben können.“ — Wie man der„Köln. Ztg.“ schreibt, bestätigt sich die Nachricht der„Straßb. Ztg.“, daß der Feldmarschall Frhr. v. Manteuffel als Statthalter der Reichslande zum Oberstcommandirenden aller im Reichslande stehenden Truppen ernannt werden wird. Dadurch wird dem Feldmarschall die Berechtigung zur Inspicirung der Truppen gleichwie den Oberbefehlshaber in den Marken eingeräumt; ein Generalcommando des 15. Armeecorps bleibt nach wie vor bestehen und bleibt auch nach wie vor dem Kaiser als obersten Kriegsherrn, bez. dem Kriegsminister untergeordnet. Hannover. 20. August. Von Seiten der christlichconservativen Partei im Hannoverschen hat man bis jetzt nur im Wahlkreise Osterode=Duderstadt feste Stellung zu den Wahlen genommen. In Duderstadt nämlich hat sich der Piusverein für die Candidatur des Reichstagsabgeordneten v. Adelebsen, der den Wahlkreis Göttingen=Eichsfeld ververtritt, entschieden und beabsichtigt der Herr, der der deutschhannoverschen Partei angehört, demnächst in mehren größern Orten des Eichsfeldes Vorträge über den Standpunct der Centrumsparkei und der Deutschhannoveraner in den wichtigsten Fragen der Gegenwart zu halten. Es ist endlich Zeit, daß in dieser Beziehung vorgegangen werde.— Der stellvertretende Redacteur der„Deutschen Volks=Zeitung“, Herr Luthardt, ist zu 4 Monaten wegen Preßvergehens verurtheilt. Wie man hört, wird er Einsprache gegen das Urtheil der Strafkammer erheben. Der Bürgermeister a. D. Grütter zu Walsrode, der bekanntlich„Hannovers Ruhm und Trost“, ein Gedichtbuch, herausgiebt, dessen dritte Lieferung confiscirt wurde, ist aus der Untersuchungs haft gegen Caution entlassen.— In Hildesheim hat der Magistrat 500 M zur Sedanfeier bewilligt. Der katholische Lehrer Bürgervorsteher Koch beantragte, die Summe lieber dem Krankenhause zu überweisen, ward aber überstimmt.— In mehreren Blättern, z. B. der„Germania“, dem„Merkur" beinden sich Correspondenzen, die von dem„hiesigen“ Gymnaium Josephinum reden. Ein solches(katholisches) Gymnasium gefindet sich hier gar nicht, wohl aber in Hildesheim. = München, 21. August. Sicherm Vernehmen nach wird der hochw. Herr Bischof von Speyer in den südlichen Theilen der Diöcese Mainz(Großherzogthum Hessen) demnächst die hl. Firmung spenden.— Die Ordensverleihung an den päpstlichen Nuntius vor seiner Abreise von hier ist herkömmlich und wurde seither jedem Vertreter des hl. Stuhles sowie den Gesandten größerer Staaten zu Theil.— Der staatskirchlich bureaukratische Zopf, die katholischen Pfarrer als„Funigliche“ Pfarrer zu betiteln, ist in Bayern noch immer nicht ausgemerzt. Wenn übrigens die Regierung sich dieser Sprachweise bedient, so ist das erklärlich; denn ihr Standpunkt ist eben ein antikirchlicher, weshalb sie in officiellen Actenstücken nur„Tonigliche“ Pfarrer kennt, mögen diese nun katholisch oder protestantisch sein. Auffallend aber und der öffentlichen Rüge werth ist die nicht zu duldende Gewohnheit, daß katholische Pfarrer selbst in ihren öffentlichen Unterschriften sich den Titel„königlicher Pfarrer“ oder„Rönigliches Pfarramt“ beilegen, wie dies eben jetzt wieder bei der Einladung zu der am nächsten Sonntage stattfindenden feierlichen Einweihung der Haidhäuser Pfarrkirche geschehen ist. Wir sind überzeugt, daß hier keine unkirchliche Gesinnung mit im Spiele ist; um so mehr sollte man erwarten, daß man sich endlich daran gewöhne, auch jede unkirchliche Ausdrucksweise strengstens zu vermeiden.— Außer dem Stadtpfarrprediger und Landtagsabgeordneten Huhn sind auch noch andere Herren als Spiritual der Schulschwestern Bayerns in Vorschlag gebracht. Wenn übrigens Herr Huhn die Stelle erhält, wird er sein Abgeordnetenmandat bestimmt niederlegen. F Wien, 20. August. Die Neubildung des cisleithanischen(österreichischen) Ministeriums ist in der Weise erfolgt, daß für zwei Stellen(Cultus und Finanzen) erst noch eine provisorische Leitung eingetreten ist. Im Wesentlichen ist das neue Cabinet vorläufig aus ein politisch farbloses,„Coalitionsministerium" genannt, anzusehen und soll als solches ohne Frage auch angesehen werden, denn die neuen Minister nehmen als homines novi, d. h. als Männer ohne bestimmte politische Vergangenheit, naturgemäß zunächst die Bedeutung von reinen Fachministern ein. Eine solche Lösung der Ministerkrisis entspricht vollständig der augenblicklichen Lage. Da aber noch die definitive Besetzung zweier Stellen in Aussicht steht, so hat es Graf Taaffe in der Hand, je nach Klärung der allgemeinen und demnächst auch der parlamentarischen Lage dam Ministerium einen bestimmten politischen Charakter zu geben und zwar entweder in der Richtung einer mehr clericalconservativen resp. föderalistischen oder einer mehr liberal= und deutsch= autonomistischen Färbung. Die Entscheidung liegt in dieser Beziehung hauptsächlich in der Haltung, welche die Czechen einnehmen werden. Es hat sich die Entwickelung also in der Weise vollzogen, wie ich das als wahrscheinlich schon seit Wochen andeutete. Das Ministerium ist und bleibt zunächst ein provisortsches. Eine alte Regel sagt, man soll von den Gegnern lernen. Das gilt auch hier. Die bisherige Opposition ist wüthend über den Verlauf der Dinge. Die„Neue Freie Presse", das Organ der Herren Dr. Herbst, Giskra und Genossen, speit Gift und nennt das neue Cabinet ein Cabinet der„Mittelmäßigkeit", indem es die homines novi in demselben als unfähige Personen an den Pranger stellte und sich dieserhalb eine Confiscation zuzog. Kann man sich die Auslassungen dieses Blattes auch nicht aneignen, so sind sie doch als Ausdruck eines Theiles der öffentlichen Meinung nicht uninteressant und beweisen, daß die liberale Opposition, die bislang Oesterreich beherrschte, noch am Leben ist. — Der Rücktritt des Reichskanzlers Andrassy steht mit allen jenen Vorgängen unzweifelhaft in Verbindung, die innere Politik läßt sich nun einmal nicht unabhängig von der äußern denken. Schon aus diesem Grunde ist der Streit über die Frage, ob Andrassy freiwillig gegangen ist oder ob er hat gehen müssen, und das Warum dieser Alternative ganz müßig. Andrassy geht und das bezeichnet die Lage hinlänglich. Ebenso ist die Frage über die Person seines Nachfolgers müßig. Soviel dürfte feststehen, daß die Orientfrage noch für lange Zeit den Kernpunkt der äußern Politik Oesterreich= Ungarn's bilden werde. Es fragt sich nun einfach, ob auf diesem Gebiete eine Schwenkung erfolgen soll oder nicht. Letzteres liegt nahe. Jedenfalls ist aber unsere Regierung hier auf ein Einverständniß mit England angewiesen und es wäre daher die Annahme wohl berechtigt, daß, wie gemeldet wird, unser Gesandter in London, Graf Karolyi, ausersehen sei, Kanzler des Reiches zu werden, da gerade ihm die Absichten Englands am genauesten bekannt sein dürften. Legt man in der Hofburg aber zur Zeit mehr Gewicht auf das Verhältniß zu Deutschland, so würde vielleicht Graf Szechenyi — unser Botschafter in Berlin— mehr der Mann der Lage sein. Die Entscheidung dürften schon die nächsten Tage bringen. Oesterreich und Deutschland stehen in inniger Wechselbeziehung, die sich jederzeit insofern auch für die inneren Verhältnisse documentirte, indem ein Schwenken nach Rechts ooer Links in Deutschland auch ähnliche Erscheinungen in Oesterreich zur Folge hatte und umgekehrt. Die auswärtige Politik ist hierbei von maßgebender Bedeutung. Niederlande. Haug, 20. August. Die Mitglieder des neuen Ministeriums begaben sich heute nach dem Schlosse„Het Loo“, um in die Hände des Königs den Eid abzulegen. —(t Bischof Vrancken.) Der„Köln. V.=Ztg.“ schreibt man: Im Alter von 73 Jahren starb vorgestern zu Hasselt (belgisch Limburg) Herr Vrancken, Erzbischof von Attalia i. p. i. Geboren zu Wylre=Oud=Vroenhoven(holländisch Limburg), wirkte er nacheinander als Kaplan in seinem Heimathsort, Pastor zu St. Geertruide und Dechant in Sittard. 1847 wurde er von Pius IX. zum Bischof von Colophon i. p. i. präconifirt und zum Coadjutor mit dem Rechte der Nachfolge des Hrn. de Groot, Apostolischen Vicars von Batavia, ernannt. Nachdem er dem Vaticanischen Concil beigewohnt und zum zweiten Mal nach Batavia zurückgekehrt war, mußte er aus Gesundheitsrücksichten Indien verlassen. Seitdem lebte er in Hasselt und assistirte, soweit dies seine Gesundheit erlaubte, den Bischöfen von Lüttich und Roermond in der Ausübung des Hirtenamtes. Sein edeler Character und apostolischer Eifer wird von Allen, welche den Verstorbenen kannten, gerühmt. Belgien. Brüssel, 20. August. Im Wahlkreise Ath ist heute der„liberale" Friedensrichter Lepoivre zum Senator erwählt worden für den Fürsten von Ligne, der bekanntlich sein Mandat niedergelegt hat. Rom, 18. August. Die Encyclica des h. Vaters über die Philosophie des h. Thomas— schreibt man der„Germania“— wird von der„liberalen“ Presse hauptsächlich deshalb angegriffen, weil diese Blätter die Methode für veraltet halten. Der Redacteur Tripepi macht in der„Unita cattolica“, den Vorschlag, die katholischen Universitäten und Akademien, sowie die katholischen Professoren und Gelehrten möchten in öffentlichen Blättern dem h. Vater ihre Zustimmung und ihren Dank für die Encyclica ausdrücken. Mir gefällt ein solches Plebiscit(Abstimmung) durchaus nicht, denn es versteht sich von selbst, daß jeder Katholik demh. Vater in dieser Hinsicht beipflichtet. Der andere Vorschlag Trirosophie zu sammeln und diesen dem hl. Vater am Feste des hl. Thomas im nächsten Jahre zu überreichen, hat wenigstens einen praktischen Zweck.— Der hl. Vater hat an den Vicepräsidenten des katholischen Jünglingsvereins Italiens, Ritter Acauaderni in Bologna, ein huldvolles Schreiben erlassen, in welchem er den verdienten Mann ersucht, die eingereichte Demission zurückzuziehen.— Der Generalprocurator der Capuciner, Andrea Maria da Venezia, ist am 15. dss. gestorben. — Der alle Garibaldi ist auf der Rückreise von Rom nach seiner Ziegeninsel in Civitavecchia nicht unbedenklich ertrankt. Minister Villa hat ihn dort aufgesucht. □ Rom, 18. Aug. Gestern Nachmittag fand die Grundsteinlegung der dem allerheiligsten Herzen Jesu geweihten Kirche statt in der Straße Porta Sar Lorenzo im neuem Stadtviertel. Der Raum, auf dem die neue Kirche sich erheben wird, war mit einer Einfriedigung umgeben. Zwei Eingänge wurden für das Publikum offen gelassen, das in sehr großer Anzahl nach der genannten Straße geströmt war, um diese außergewöhnliche Function zu sehen. Alles ging mit der größten Ruhe und Ordnung vor sich. Auf dem Platze, wo einstens der Hauptaltar stehen wird, war schon Tags vorher ein großes hölzernes Kreuz errichtet worden, um anzuzeigen, daß dieser Ort von nun an unter die kirchliche Jurisdiction gestellt ist. Se. Eminenz der Cardinalvicar kam etwas nach 5 Uhr auf dem Platze an, wo er von der ungeheuren Volksmenge ehrerbietig begrüßt wurde. Am Eingange wurde der Cardinal von mehreren Bischöfen, von Msgr. Cretoni, Pro=Substitut des Staatssecretariates und Msgr. Druon, Superior von San Luigi de Francesi, empfangen, ferner von dem Pfarrer der neuen Pfarrei, Don Francesco Manfra, von dem Grafen Vespignani, Architekt der Kirche, von einer Deputation der hiesigen katholischen Vereine, vom Fürsten Rospigliosi und vielen andern hervorragenden Persönlichkeiten. Gegen 5½ Uhr begann die h. Ceremonie, welche von Sr. Eminenz dem Cardinal=Vicar unter Assistenz des Pfarrers, des Msgr. Toctoli als Ceremoniere und der Alumnen des römischen Seminars vollzogen wurde. Am Schlusse hielt der Cardinal eine kurze aber herzliche Anrede an das Volk. Gegen 7¼ Uhr war die beil. Ceremonie beendet. Frankreich.(Protest.) 30 Pfarrer und Vicare der Vendée sollen gegen die Herabsetzung des Gehalts der Bischöfe protestirt und erklärt haben, daß sie, falls dieselbe aufrecht erhalten würde, eine Vermehrung der eigenen Gehälter von der Regierung nicht annehmen würden. — Aus Paris, 20. Aug., schreibt man der„Köln. Ztg.“: Der Zudrang der Pilger nach La Salette, wo bekanntlich die Krönung der Statue der Jungfrau Maria durch den Cardinal=Erzbischof von Paris im Namen des Papstes stattfindet, ist sehr groß. Auch aus Paris(aber nur 200) und aus Wien fanden sich Pilger ein. Der Cardinal=Erzbischof von Paris, die Erzbischöse von Cambrai und Besangon, die Bischöse Valence, Grenoble, Marseille und Frejus, sowie der Bischof Mermillod und der apostolische Präfect von Norwegen, Msgr. Bernard, waren gestern in La Salette eingetroffen. Abends fand eine Procession mit Fackeln statt, wobei der Berg, auf welchem die der Jungfrau Maria geweihte Kirche liegt, bis zu seinem Gipfel erleuchtet war. Um Mitternacht begannen die Messen, die an 30 Altären gefeiert 2 von Locales und Provinzielles. * Padervorn, 22. August. Von vielen Seiten laufen die traurigsten Berichte ein über das entsetzliche Unwetter von heute Morgen 4 Uhr. Wir glaubten, unsere Stadt sei arg mitgenommen— was wir aber von Auswärts vernehmen, übertrifft weit unsere Befürchtungen. Wie es scheint, hat der Hagelschlag die Richtung vom sog. Sande(1¼ Stunde nordwärts von hier) über Neuhaus genommen; noch ¼ Stunde jenseits vom Sandekrug hat man vom Hagel nichts verspürt. Der betroffene Landstrich aber hat das Aergste zu leiden gehabt. Beim Sandekrug sind Schlossen gefallen von der Größe einer Wallnuß bis zu der eines Hühnereies. Von den Fensterscheiben des Kruges(des Gasthauses des Herrn Günther) sind gegen 120 entzwei geschlagen, darunter auch die„historischen" des Gastzimmers, in welche so ziemlich jeder der den Sandekrug seit 50 Jahren besuchenden Paderborner seinen Namen kritzelte. Ebenso neht es in der Umgegend aus. Die Feldfrüchte jenes Striches sind natürlich fast total ruinirt. Mit welch unwiderstehlicher Gewalt die Schlossen durch die Scheiben in die Zimmer schlugen, wait di Schiossen dalch die Scheiden in die Zimmer schlügen, geht daraus hervor, daß in einem Zimmer auf einem in der Nähe des Fensters stehenden Tische die wollene Tischdecke durchlöchert wurde; ähnlich ging es einem Fuhrmann, dem die Schlossen durch das Wagentuch drangen. In ganz bedauerlicher Weise hat auch die Vogelwelt gelitten— unter einzelnen Bäumen beim Sandekrug lagen die kleinen Leichen mit abgeschlagenen Beinen, Flügeln u. s. w. wie gesäet. Dasselbe traurige Schauspiel hatten wir freilich auch auf unserer Promenade. Von entwurzelten und gebrochenen Bäumen hören wir soviel, daß wir den Raum nicht anwenden können, darüber zu berichten. Nur das eine wollen wir noch bemerken, daß an manchen Stämmen die Rinde ganz von den Schlossen durchlöchert ist. Soeben erhalten wir aus Lippspringe die Mittheilung, daß auch dort das Unwetter arg gehaust hat. — Der Hund eines hiesigen Bürger ist jetzt, nachdem vor 9 Wochen ein mit Tollwuth behafteter Hund getödtet werden mußte, von welchem er vermuthlich gebissen war, ebenfalls an der Ere##mbudeb##rsvirt, nachdem er leider seinen frühern Herrn und an dem Hunde zur Kenntniß der Polizeibehörde gelangten, war er in sichern Verwahrsam gebracht und die Entwickelung der Krankheit beobachtet. Es wäre übrigens zu wünschen, daß die Polizeibehörde zu diesem Zwecke einen eisernen Zwinger beschaffte. — Ueber die schlechte Behandlung der Postpackete seitens der Unterbeamten bei dem Ver= und Umladen ist schon oft Klage geführt worden. Das kaiserliche General=Postamt in Berlin hat jetzt strenge Weisung ergehen lassen, daß mit den Packeten behutsamer umgegangen, und dieselben namentlich nicht geworfen, gegeneinandergestoßen oder zu Boden fallen gelassen, sondern vorsichtig niedergelegt werden sollen. Detmold, 21. aug. Das gestrige Amtsblatt enthält eine lange Reihe von Ernennungen. An der Spitze steht die des Re; g i e r u n g s p r ä s i d e n t e n E s c h e n b u r g z u m K a b i n e t s m i n i s t e r m i t dem Prädikat„Excellenz.“ Der Geh. Justizrath Preußist zum Geh. Ober=Justizrath, der Kammerdirector Caspari ist zum Kammerpräsident, der Obergerichtsrath Dr. jur. Cäsar zum Landgerichtspräsidenten ernannt. Dann folgen die Landrichter, Amtsrichter und Verwaltungsbeamte. Bielefeld, 21. Aug. Gestern Morgen wurde ein hiesiger Korbflechter durch das entsetzliche Schreien seines achtjährigen Sohnes erschreckt. Wer beschreibt seinen Schrecken, als er das arme Kind vollständig mit den gräßlichsten Brandwunden bedeckt fand! Es hatte noch die Kraft, die Ursache des Unglücks zu erzählen. Da es einige Tropfen wohlriechenden Wassers auf seine Kleidung gegossen hatte und der Flecken etwas groß gerathen war, so wollte es denselben mit einem brennenden Streichhölzchen trocknen. Doch die Flüssigkeit, welche wohl mit Spirirus versetzt war, entzündete sich mit solcher Gewalt, daß im Nu die ganze Kleidung in Flammen stand. Nach 5 Stundenerlag das unglückliche Kind, nach den schrecklichsten Schmerzen, seinen Wunden.(Wests. Pr.=Ztg.) Herford, 21. Aug. Der hiesige Kaufmann und Kornhänd ler Karl Schweppe hat die gewiß sehr zu schätzende Gewohnheit, junge, obdach= und arbeitslose Leute bei sich aufzunehmen und ihnen Kost und Arbeit zu geben. So hatte Herr Schweppe dieser Tage einen reisenden Commis, der seinem Aeußeren nach sehr heruntergekommen war und ihn um Unterstützung bat, Beschäftigung am Pulte gegeben. Gestern war Herr Schweppe verreist und als gestern Abend gegen 10 Uhr der ältere Gehülfe ebenfalls nicht anwesend war, erbrach der Undankbare einen Schrank, stahl daraus 1140 Mark und ist seitdem spurlos verschwunden. Nach den aufgewiesenen Legitimationspapieren heißt der Dieb Kaund ist aus Aschersleben, Provinz Sachsen, gebürtig. (Westf. Ztg.) ∆ Lübhecke, 21. Aug. Wie ungenirt manchmal der Geldbeutel der Katholiten für protestantische Zwecke in Anspruch genommen wird, darüber kann auch hier ein Liedchen gesungen werden. Im Allgemeinen geht es schon etwas weit, wenn zu : Stuecte für ixg nd eine, weit über den Kreis hinausliegende Wohlthätigkeits=Anstalt der Protestanten auch bei den für ihre eigenen kirchlichen Zwecke schon sehr in Anspruch genommenen Katholiken angeklopft wird. Was soll man aber erst dazu sagen, wenn Elementarschulen Lotterien angeblich für ein Krankenhaus veranstalten, bei Katholiken Loose absetzen und dann einen Theil des Reingewinnes zur„Evangelisirung“ Spaniens, absenden? Es ist Gewissenssache der Collectanten, die ihnen gespendeten Gaben in demjenigen Sinne zu verwenden, in welchem sie gegeben. Eine solche Täuschung der Wohlthäter aber, wie sie hier vorgekommen, muß allgemeiner Verurtheilung anheimfallen. * wurden. Das Abendmahl wurde die ganze Nacht verabreicht. Heute wurde die neue Kirche eingeweiht. Die Feierlichkeit begann um 10 Uhr. Die Messe wurde unter freiem Himmel gehalten, da die Zahl der Gläubigen(ungefähr 7000, worunter 500 Priester) in der Kirche nicht Raum gefunden haben würde. Rußland. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres haben in Moskau allein 150 Brände stattgefunden. — Die Petersburger Blätter melden abermals zwei Fälle Unterschleifen in der Armee, begangen von Offivon Unterschrerseninverarmee, Begungen von zieren, einem Stabscapitän und einem Obersten. Der Capitän wurde wegen Unterschlagung ihm anvertrauter Summen, Fälschung von Documenten 2c. nach Sibirien geschickt. Der Oberst schickte während des Krieges 50,000 Rubel durch die Post nach Hause, die er dadurch„ersparte“, daß er die Fouragegelder in seine Tasche steckte und in seine Heimath beförderte. Die Batteriepferde mußten hungern und bald waren die Pferde verhungert und die Batterien ohne Pferde. Griechenland. Daß man in Griechenland den Absichten der Pforte in Bezug auf die Grenzregulirung nicht recht traut, beweist ein am Donnerstag erschienenes Decret des Königs, durch welches 8000 Mann, welche zu dem zweiten Aufgebot der Territorialarmee(Landwehr) gehören, zu den Fahnen einberufen werden. Der König hat seine Reise nach dem Westen aufgehoben. 0 Soest, 21. August. Unter dem Protectorate des Herrn Oberpräsidenten unserer Provinz wird der Soester Gartenbau=Verein, der sich durch bedeutende Leistungen auf mehreren Ausstellungen ausgezeichnet hat, in den Räumen des hiesigen Schützenhauses eine Provinzial=Gartenbau= Ausstellung veranstalten, welche vom 27. September bis 2. Oct. d. J. dauern soll. In dem bereits vertheilten Prorramm werden alle Gartenbau=Vereine, Gärtner, Freunde der Obst=, Gemüseund Blumenzucht, sowie alle diejenigen, welche sich mit der Fabrikation und dem Handel der für den Gartenbau dienenden Maschinen, Geräthe, Möbel und Ornamente u. s. w. befassen, gebeten, sich recht lebhaft an obiger Ausstellung zu betheiligen. Die Ausstellungsgegenstände sollen nach Kreisen geordnet werden und müssen spätestens bis zum 15. Septemb. d. J. bei dem Vorstande des Soester Gartenbau=Vereins angemeldet und bis zum 25. September d. J. franco Bahnhof oder Postamt Soest eingeliefert sein. Am ersten Tage der Ausstellung beginnt die Prämiirung, bei welcher klimatische und örtliche Verhältnisse eine gebührende Berücksichtigung finden.— Die Preisrichter werden aus renommirten unparteiischen Sachverständigen unserer Provinz gewählt. Die von der Preis=Jury zu bestimmenden Prämien bestehen in Geldpreisen bis zu 1000 Mark, Medaillen aus Gold, Silber und Bronze, sowie in Diplomen. Ein Betrag von circa 8000 M. ist zum Ankauf von ausgestellten Gegenständen zu der mit der Ausstellung verbundenen Verloosung in Aussicht genommen. Loose a 1 Mark sind zu haben bei dem Vorstand des Gartenbau=Vereins Soest.(Hoffentlich wird der Paderborner landwirthschaftliche KreisVerein auch Anregung zur Beschickung der Ausstellung geben und womöglich Sorge tragen, daß auch unser Kreis Paderborn dort würdig vertreten ist. Die Red.) Olpe, 20. August. Heute ist Herr Bürgermeister und Amtmann Halbfas im Alter von 50 Jahren an einem Herzleiden gestorben. 8 Bochum, 20. August. Ein letztes Schauspielchen des abgehausten Liberslismus hat gestern hier seine gebührende Abfertigung erfahren. Der protestantische Rector eines der beiden protestantischen Schulsysteme hier, Herr Thiele, hatte sämmtliche, auch katholische Lehrer und Lehrerinnen der Stadt zur Unterzeichnung einer Falk=Adresse in bekannter Weise eingeladen. Der gute Herr mochte wohl nicht erwägen, daß er damit dem jetzigen Cultusminister, seinem höchsten Vorgesetzten, der sich öffentlich als politisch und religiös nicht den Falkschen Standpunkt theilend bekannt hat, ein indirectes Mißtrauensvotum ertheilte. Die katholischen Lehrer und Lehrerinnen haben die einzig richtige Antwort gegeben. Sie erschienen zur bestimmten Stunde in corpore— nicht, und auch nicht mal einzeln, es kam Niemand der Einladung nach. Was sagt Witten dazu? Will man es nicht etwa in Dortmund auch versuchen, eine Falk=Adresse aufzulegen? Dort könnte man sich dieselbe Antwort holen. Man vergißt hier aber die großen Wohlthaten nicht, daß Herr Falk die Marienkirche an die winzige Zahl der„Altkatholiken" fallen ließ und dadurch die Kinder unserer Arbeiterbevölkerung und das Lehrpersonal eines ganzen sechsklassigen Systems zwang, mit ihren Kindern ¼ Stunde weiter liegende Kirchen aufzusuchen, während auf dem Marienkirchhofe das Gras üppig wächst. Daß man 4 Stunden von hier, in Kettwia, ein gleiches Verbrechen wie neulich dreimal in unserer unmittelbaren Nähe begangen, wird Ihnen bereits mitgetheilt sein.(Vergleiche vorige Nummer.) Nur Eins ist neu daran, man hat das betreffende Mädchen in die Ruhr geworfen. Was ich Ihnen neulich bereits schrieb, ist das einzige Rettungs mittel und zugleich eine Grube, worin sich diese elende Mörderbande fangen wird. Man stecke geeignete Männer in Frauenkleider, gebe ihnen zum Schutze Revolver in die Tasche und lasse sie einsume Weg= geben oder an einsamen Stellen arbeiten. Ich zweifle nicht, daß man innerhalb einiger Wochen Schuldige genug hinter Schloß und Riegel hat. Täusche man sich ja nicht innere Fäulniß unserer Gegend. Das junge Geschlecht empfindet die Losreißung von der Kirche sehr wohl. Neulich sagte einmal Jemand:„Wenn die letzten 7 Jahre den Zweck gehabt haben, die Menschheit von Gott zu trennen und er d.. e Thiere zu stellen, dann haben sie bei manchen ihr Ziel erreicht." Die Illustration liefert ja die Mark, wo sich vor dem Culturkampfe ein religiöses Leben entfaltete sonder Gleichen. Ein höherer Polizeibeamter einer Stadt, wo sich vor dem Culturkampfe eine Ordensniederlassung befand, soll gesagt haben:„Jotzt, nach Ausweisung der Parres, brauche ich ein Dutzend Polizeibeamte mehr.“ Wie bald ist sein Wort zur Wahrheit geworden. Es geht uns hier, wie einst dem alten Rom. Der Römer Salvian sagte von dem in lauter Sinnlichkeit zu Grunde gehenden Rom:„Roma moritur et ridet“,„Rom stirbt und lacht dazu.“ Hier ist Alles Genuß, allsonntäglich Fest auf Fest, zu Hause aver hungert die Familie und die Männerwelt wird faul und geht zu Grunde an der Genußsucht und der daraus quellenden Gottlosigkeit. Gestern kam ich an unserer(den „Altkatholiken“ überwiesenen) Marienkirche vorbei. Ist das aber eine Verwüstung! Einzelne der schönen Fenster mit Teppichmustern sind wie ein Sieb durchlöchert. Die Frequenz der Altkatholiken beim Gottesdienst nimmt sehr ab. Ob die Katholiken noch nicht bald den Antrag auf Rückgabe der Marienkirche machen werden? Eine Menge evangelischer Bürger würde ganz gewiß mitunterschreiben, um dem öden neuen Stadttheil wieder aufzuhelfen. Die Glocken werden von den Altkatholiken redlich ausgenutzt. Es ist nur ein eigenthümliches Gegenstück. Die Katholiken haben ihre Kirchen bereits vol, ehe sie läuten, die Altkatholiken läuten lange Zeit, ehe sich mal Jemand sehen läßt. Sie würden denselben Zweck erreichen, wenn sie vielleicht 5, Minuten läuteten.— Die Geschäfte, besonders das Kohlengeschäft, gehen hier sehr schlecht. Jüngst erfuhr ich, daß sogar eine unserer besten Zechen einige Tage in einer Woche gefeiert hat. Gegen 150 Familien wird uns die neue Gerichtsoronung hier fortnehmen, 50 Familien hat uns die BergischMärkische Eisenbahn nach Langendreer verlegt. Sie können denken, welch' rofiger Zukunft Bochum entgegengeht. — Bei der 3. Ziehung der Lotterie von BadenBaden fiel der erste Hauptgewinn von 12,000 M. auf Nr 81,951, welches Loos zwei junge Damen unserer Stadt spielen ∆ Essen, 21. Aug. Kaum ist die Lehrer=Dankadresse. an den Exminister Falk abgegangen und schon wieder wird eine solche in hiesigen Wirthschaften zum Unterschreiben aufgelegt. Diese Dankadresse ist unterzeichnet„Die liber alen Bürger der Rheinprovinz= und ist bekanntlich jüngst auf der Versammlung in Köln beschlossen worden. Es wird Falk darin gefeiert als derjenige, der das gesammte nationale Erziehungswesen mit einem frischen Geisteshauche belebt habe. Erst durch ihn, so sagt das Schriftstück weiter, sei die Gewissensfreiheit in den Rheinlanden zu Recht gekommen, das so lange unter der confessionellen Herrschaft geseufzt habe 2c. Wer übrigens die Offenlage der Adresse in den hiesigen Wirthschaften besorgt(ob der deutsche Verein?), darüber schweigen alle Flöten. Soviel steht fest, daß nicht ein Viertel der Unterschriften wird gesammelt werden, wie zur goldenen Hochzeit des Kaiserpaares; sogar sehr viele Liberale sollen sich geweigert haben, die Adresse zu unterschreiben. Köln, 22. August. Das eben ausgegebene Programm der königlichen Gewerbeschule und der städtischen Gewerbevorschule sowie der mit denselben verbundenen Handwerker=Fortbildungsschule zu Köln für das Schuljahr 1878—79 erweist laut „Köln. V.=Ztg.“ die interessante Thatsache, daß unter den 463 Abiturienten der Gewerbeschule vom Jahre 1851—1876 nur drei Israeliten sich befinden— ein neuer Beleg dafür, daß die Betheiligung der Israeliten am Gewerbsleben ein überaus geringe ist. Der Procentsatz der israelitischen Schüler an den Gymnasien und den Realschulen ist dagegen bekanntlich ein sehr bedeutender. Wesel, 20. Aug. Einer entsetzlichen Gefahr entgingen gestern Abend die Bewohner der Häuser Nr. 672 und 673 der Baustraße. In das Haus 673 trat gegen 5 Uhr Nachmittags ein anscheinend fünfzehnjähriger Junge mit einem verdeckten Handkorb am Arm, um dessen Inhalt an den Händler W. zu verkaufen. Der Zufall wollte es, daß gerade zu der Zeit der in demselben Hause wohnende Officier den Hausgang passirte und den Jungen nach dem Inhalte des Korbes fragte. Dem Officier war es verdächtig vorgekommen, daß der Junge den Korb seiner Schwere wegen kaum halten konnte. Wer beschreibt nun die Ueberraschung, als sich nach Wegnahme des Korbdeckels dem Officier zwei geladene Granaten, eine blinde Granate und mehrere Kästchen vo. Zündmassen zeigten. Hätte der Junge in seiner Angst den Korb fallen lassen, wäre das gräßlichste Unglück passirt, denn die nähere Untersuchung ergab, daß zur Entladung der Granaten nur ein schwacher Stoß oder Druck erforderlich war. Der Officier ließ sofort mehrere Artilleristen herbeirufen, die mit sachverständigen Händen das Geschoß in den Stall bringen mußten. Die Polizei erhielt ebenfalls sofort Anzeige von dem Thatbestande und nahm den Jungen ins Verhör. Wie es heißt, hat eine erwachsene Person die Granaten dem Jungen gegeben, damit er sie bei dem Händler verkaufe. Es ist zu bezweifeln, daß die Geschosse auf der Spellner Haide(wo die Schießübungen stattfinden) gefunden, da sie in keiner Weise benutzt waren; vielmehr ist anzunehmen, daß dieselben gestohlen wurden. Die Untersuchung der Sache ist eingeleitet.(Wes. Z.) St. Wendel, 19. Aug. Die„Saar= und Mosel=Zeitung" schreibt:„Auch wir haben einen recht traurigen Fall einer Blutvergiftung durch einen Fliegenstich zu verzeichnen. Das Opfer ist ein hoffnungsvoller, bei Lehrern und Freunden beliebter Schüler des hiesigen Progymnasiums. Eine Fliege, die sehr wahrscheinlich Leichengift eingesogen, hatte ihn in die Oberlippe gestochen. Trotz sofortiger ärztlicher Hülfe trat plötzlich eine Anschwellung des Kopfes ein, die gestern Morgen das Schlimmste befürchten ließ, und noch ehe die in Evelsberg wohnenden Eltern des jungen Mannes herbeigeeilt waren, war der Tod eingetreten. . 4. Osnabrück, 21. August. Am 31. Juli hätte unser bischöflicher Stuhl wieder besetzt sein müssen; die Regierung hat jedoch von dem ihr gesetzlich zustehenden Rechte Gebrauch gemacht und eine Fristverlängerung bis zum 1. Januar 1880 eintreten lassen. Ein Staatscommissar für die Vermögensverwaltung soll also bis dahin nicht ernannt werden. Das Organ des Herrn Oberpräsidenten, die„N. H. Ztg.“, bemerkt dazu, diese Entschließung werde mit Recht als ein Entgegenkommen gegenüber den kirchlichen Interessen der Diöcese Osnabrück, wo der kirchliche Frieden bislang erfreulicher Weise erhalten(?) geblieben sei, aufzufassen sein. Zugleich dürfte die Hoffnung auf friedliche Beilegung des Culturkampfes neue Nahrung gewinnen und von diesem Gesichtspunkte aus der Act der Regierung auch über die Grenzen der Diöcese hinaus freudige Anerkennung finden. Die Fristverlängerung hat hier bei den Katholiken in der That eine freundliche Aufnahme gefunden, die nur wünschen, daß es der erste positive Schritt sei, welcher den vollständigen Bruch mit dem Principe der Maigesetze einleite. Richtig ist auch, daß bei uns geistliche und weltliche Behörden, der Landdrost(Regierungspräsident) und der Bischof in erster Reihe, bemüht waren, alle Schroffheiten und Härten, welche die Maigesetze hervorrufen könnten, zu vermeiden; an Ausweisungen von Geistlichen aus ihren Dienstwohnungen, an Sperren, Processen und verwaisten Pfarren hat es auch uns nicht gefehlt, ganz abgesehen von den Hetzereien der liberalen Presse und den Attaquen des Dr. Sviegel, die wahrlich nicht geeignet waren, den Frieden zu fördern. es. Berlin. Der in unserer Stadt der Intelligenz herrschende berglaube war Ursache des folgenden widerlich komischen Vorfalls. Als am Dinstag Morgen um acht Uhr der Theateragent und Schriftsteller B. eine Promenade durch die Behrenstraße machte, blieb plötzlich eine elegant gekleidete Dame vor ihm und spie ihm ins Gesicht. Ganz betroffen sah der auf diese Weise Ueberfallene der Angreiferin ins Gesicht und erblickte in ihr eine ihm ganz fremde Person.„Sie werden mir zur nächsten Polizeiwache folgen, damit Ihre Persönlichkeit festgestellt und danach die Sache untersucht werde“, sagt B., während sich bereits ein Auflauf bildete. Da brach, wie das„Fremdenblatt" erzählt, die Dame in Thränen aus und rief:„Ja, ja, verhaften Sie mich, ich werde die Strafe ertragen, aber meine Gelbsucht werde ich wenigstens los“—„Jore Gelbsucht““— Und die Gelbsüchtige(sie war es in der That) zog ein„Buch der Sympathieen“ aus der Kleidertasche und las zum Erstaunen der Anwesenden den Satz heraus:„Dem ersten dir am Morgen begegnenden Manne, welcher dir gefällt, speie ins Gesicht, und deine Gelbsucht schwindet in 72 Stunden.“— Herr B. hat von der Verfolgung der abergläubischen Patientin Abstand genommen, die wohl vor Aerger noch gelber werden dürfte, wenn ihr nach Ablauf der 72 Stunden der Spiegel zeigen wird, daß die Gelbsucht sitzen geblieben ist. (Eine neue Steuerquelle) bezeichnete ein Photograph der Stadtbehörde zu Lauffenberg mit folgenden Versen: Besteuert die Verleumdungszungen— und schlechte Lügenmäuler mit;— das höchste Ziel ist dann errungen,— Gedeckt wird jedes Defi— Füng Pfennig nur für jede Lüge— und zehn für jede Klatscherei:— Was solche Steuer wohl betrüge?— Gewiß, wir wären steuerfrei. * Wieder einmal eine Fliegmaschine! Diesmal lebt der glückliche Erfinder zu Ruhla in Sachsen=Weimar. In Japan ist in der Provinz Nangasaki ein bedeutendes Steinkohlenlager entdeckt worden. * In New=Yort greifen die Duelle zwischen jungen Damen um sich. Im Monat Juli fanden sechs solche Duelle statt. Das letzte kostete der Fräulein Eveline Manson den rechten Arm. Eveline Manson und Jenny Landsheim, zwei Pensionatsfreundinnen, entzweiten sich beim Spiel und schossen sich auf fünf Schritte mit Revolverkugeln. Die zwei ersten Schüsse der Fräulein Eveline fehlten, da jagte Fräulein Jenny ihren ersten Schuß ihrer Feindin durch den rechten Arm. Dieser mußte amputirt werden. Sekundantinnen waren zwei Hülfslehrerinnen des Pensionats.(Eine nette weibliche Erziehung da drüben. Das fehlte uns noch!) welcher er die die Ferry'se Gewissens, no mern zu vertr eine solche Gesetzentwürfe nämlich ein li des Abg. Dr. Culturkar darf man aber der Gewissenswerde, zumal kaner wie Ju hat, daß diese auf die Gewiss muthszeugniß Waddingt schende Frie Frankreich lichsten Beziehr dings zutreffen auf die Erhalt als Frankrei land nicht in schen Machtver es jedenfalls se seine friedlichet militärisch die Möglichkeit beschränken und Gewiß wäre: Preßorgane, Gortschako gegen Deutschla Ohnmacht Ruß den Höfen von daß diese wenig den in Gefahr Verhältniß zu werden, und w durch den von gegen Deuts die Thatsache,? die höchsten ru und diese zuglei Paderborn zur Bes Land Diejenigen Kreises Paderbi heit der Bezirks aus dem Staa ausgestelltes Ri ten haben, sind zweiten Prämier prämiirte Vi des Kreis=Vere vorzuführen am 1. Septem Uhr auf dem Li und ersuche ich, fenden Thiere v Paderborn al Der Bi Sterbefalls Freitag den Vormit zu Ossendorf Won nrbst und schönem, großen Ga alles an der meistbietend a verkauft oder Zugleich sollen bilien, als: Oefen, Bilder,# geräthe u gegen gleich steigert werden. Das fr Corsmet 00 an der u 140, soll in der A Liboriber bietendz Beding Pader □ Berlin, 22. August. Wie der Telegraph aus Paris meldet, hat Herr Waddinaton, der Ministerpräsident und Minister der auswärtigen Angelegenheiten Frankreichs, gestern bei einem Diner in der Präfectur zu Laon eine Rede gehalten, in Montag de Nachn soll für den§ Oester am Dörn Schnitt von c. 60 Mol in einzelnen Abth Stelle meistbieten kauft werden. — * + welcher er die Erklärung abgab, daß die Regierung entschlossen sei, die Ferry'schen Gesetzentwürfe, welche weder die Freiheit des Gewissens, noch die des Unterrichts beeinträchtigten, vor den Kammern zu vertreten. Im Munde eines Herrn Waddington kann eine solche Auffassung von dem Geiste der in Rede stehenden Gesetzentwürfe allerdings nicht befremden. Herr Waddingt n ist nämlich ein liberaler Protestant vom Schlage seines Schwagers, des Abg. Dr. Georg v. Bunsen, der bekanntlich auch an dem Culturkampfe in Preußen großen Geschmack findet. Noch darf man aber hoffen, daß der französische Senat im Interesse der Gewissens= und Unterrichtsfreiheit jene Gesetzentwürfe ablehnen werde, zumal ein so gesinnungstüchtiger Liberaler und Republikaner wie Jules Simon in überzeugender Weise dargethan hat, daß diese Vorlagen in Wirklichkeit ein gefährliches Attentat auf die Gewissens= und Unterrichtsfreiheit und zugleich ein Armuthszeugniß für ldas bestehende Regiment seien. Wenn Herr Waddington ferner versicherte, daß der gegenwärtig herrschende Frieden ein vollständiger und absoluter sei, und daß Frankreich mit allen auswärtigen Mächten die freundschaftlichsten Beziehungen unterhalte, so dürfte dieser Ausspruch allerdings zutreffender erscheinen, als der zuerst erwähnte. Indessen ist auf die Erhaltung des Friedens doch eben nur so lange zu rechnen, als Frankreich auf seine bekannten Rachegelüste verzichtet und Rlußland nicht in dem Bestreben ermuntert, die bestehenden europäischen Machtverhältnisse zu verschieben. In dieser Beziehung würde es jedenfalls sehr viel beruhigender wirken, wenn Frankreich seine friedlichen Absichten durch die Einstellung seiner militärischen Rüstungen bethätigte und uns dadurch die Möglichkeit gewayrte, unseren eigenen Militär=Etat zu beschränken und damit die Lasten des Volkes zu erleichtern. Gewiß wäre dies um so meyr zu wünschen, als russische Preßorgane, darunter selbst solche, welche dem Fürsten Gortschakow nahe stehen, in ihren systematischen Hetzereien gegen Deutschland fortfahren. Es ist nun zwar bei der notorischen Ohnmacht Rußlands und bei den innigen Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und St. Petersburg nicht zu befürchten, daß diese wenig erbauliche Preßagitation den europäischen Frieden in Geführ######. wervr. Aber unser freundschaftliches Verhältniß zu Rußland kann doch dadurch unmöglich gestärkt werden, und wie unangenehm die hiesigen maßgebenden Kreise durch den von der russischen Presse eröffneten Federkrieg gegen Deutschland berührt worden sind, erhellt aus die Thatsache, daß die„Nordd. Allg. Ztg.“ dafür ohne Weiteres die höchsten russischen Beamtenkreise verantwortlich macht und diese zugleich als Werkzeuge der Umsturzpartei hinstellt. Der Paderbornscher Hauptverein zur Beförderung der Landwirthschaft. Diejenigen Herren Landwirthe des Kreises Paderborn, welche bei Gelegenheit der Bezirksschau am 11. Juli v. J. aus dem Staats=Prämien=Fond für ausgestelltes Rindvieh Prämien erhalten haben, sind behufs Erlangung der zweiten Prämien=Hälfte verpflichtet, das prämüirte Vieh auf der Localschau des Kreis=Vereins Paderborn wieder vorzuführen. Diese Lokalschau findet am 1. September d. I. Morgens 9 Uhr auf dem Liboriberge hierselbst statt, und ersuche ich, zu derselben die betreffenden Thiere vorzuführen. Paderborn am 20. August 1879. Der Vereinsvorsitzende Müller. Sterbefalls halber soll am Freitag den 5. September c. Vormittags 9 Uhr zu Ossendorf das Rustemeyer'sche Wohnhaus nebst Scheune und schönem, circa 1 ¾/4 Morgen großen(4639a Garten alles an der Chaussee belegen, meistbietend an Ort und Stelle verkauft oder verpachtet werden. Zugleich sollen verschiedene Mobilien, als: Oefen, Tische, Stühle, Bilder, Haus= u. Küchengeräthe u. s. w. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Hausverkauf. Das früher den Erben Menne resp. Corsmeyer gehörende * Wohnhaus•# Zweck einer solchen Insinuation liegt allerdings ziemlich klar zu Tage. Es soll damit ein Druck auf den Kaiser Alexander geübt werden, damit er sich endlich des Fürsten Gortschakow entedige, den man hier nun einmal als den europäischen Störenfried und als einen unversöhnlichen Widersacher des Fürsten Bismaxck betrachren.— Die Verhandlungen über die artechische Grenzberichtigungsfrage sollen morgen in Konstantinopei ihren Anfang nehmen. Es ist leider von keiner guten Vorbedeutung für diese Verhandlungen, daß der König von Griechenland unmittelbar vor Eröffnung derselben die Einberufung von 8000 Mann des zweiten Aufgebots der Landwehr angeordnet hat. Berlin, Freitag, 22. August. Der„Staats=Anzeiger“ meldet amtlich die Ernennung des bisherigen Landeshauptmanns der Oberlausitz, Otto Theodor von Seydewitz auf Nieder=Reichenbach(Oberlausitz), zum Overpräsidenten der Provinz Schlesien. Stuttgart, 22. Aug. Der Staats=Anzeiger meldet, der deutsche Kronprinz habe auf ärztlichen Rath wegen des nicht völlig beseitigten Fußleidens die Inspectionsreise in Württemberg aufgeben müssen. Wien, 22. August. Graf Andrassy, der augenblicklich sich der vorzüglichsten Gesundheit erfreut, wird, bis ein Nachfolger gefunden, die Geschäfte weiterführen und in Wien verbleiben. Erst nach getroffener Entscheidung wird er sich nach Gastein zum Fürsten Bismarck begeben, welcher ihn bereits vor längerer Zeit um eine Zusammenkunft ersuchte. Belgien. Brüssel, 21. August. Der Bischof von Lüttich, de Montpellier, ist schwer erkrankt und bereits mit den Sterbesakramenten versehen. Rom, 21. August. Die Meldung des„Diritto“, daß die Versammmlung der Cardinäle von der Regierung die Rückgabe des Pantheons(der Kirche, in welcher Victor Emmamanuel beigesetzt ist) zu fordern beschlossen habe, wird von dem Journa!„Voce della Verita“ mit dem Bemerken für unricktig erklärt, daß sich das Pantheon schon im vollen Besitz der kirchlichen Behörden befinde. Paris, 22. August. In dem Garten des Palais Royal fand gestern ein Tumult statt, weil mehrere Personen das Spielen der„Marseillaise"(des bekannten Revolutionsliedes) verlangten, aber diesem Verlangen nicht entsprochen wurde. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. — Nach hier eingegangenen Nachrichten ist in Bordeaur San r#e. Fe########st ausgebrochen, durch welche ein ganzes Stadtviertel bedroht ist. London, 22. August. Der Kriegsminister erhielt aus dem Caplande folgendes Telegramm des Generals Sir Garnet Wolseley: Lager bei Umsinga, 2. Aug. König Cetewavo ist immer noch im Kraal des Ngome=Waldes mit wenigen Häuptingen und einem winzigen Gefolge. 5000 Swazis, die vor Ueberschreitung des Pongolo=Flusses auf 10.000 anwachsen dürften, no beren, ihn anzugreifen. Mehrere Häuptlinge an der Gränze Natals werden Waffen und Vieh am 5. d. abliefern. — Wie die„Times“ meldet, ist das Urtheil des Kriegsgerichtes gegen den Lieutenant Carey, welches auf Entlassung aus dem Dienst lautete, cassirt worden. Carey wird aus der Haft enlassen und behält seinen Rang. Petersburg, 22. August. Der GroßfürstThronfolger hat gestern seine Reise nach Schweden und Dänemark angetreten. * Solferino Sonntags. Warum annonciren Sie Ihren echten Pariser Kakao=Thee nicht auch in Italien? Das lohnt Ihnen wohl nicht. Ich bin überzeugt, wüßte man hier, daß dieses köstliche und wohlschmeckende Nahrungsmittel 5 Mal so billig und 15 Mal so nahrhaft als Kaffe ist— Ihr so berühmter Kakao=Thee würde auch in Italien den Kaffee eben so schnell verdrängen, wie in Frankreich und England. .„Jille senden Sie umgehend 10 Kartons zu 20 und 10 zu 50 Pf., sowie 10 Kartons Brust=Caramels zu 50 Pf. Wir trinken nichts Anders mehr 2c. 2c. An das Haus Maria Benno von Donat. Bei den vielfachen Fälschungen und Imitationen möge man nicht außer Acht lassen, daß der Kakao=Thee nur dann echt ist, wenn sich auf der Vorderseite eines jeden Kartons nichts Anderes gedruckt findet, als die 4 Worte: Maria Benno von Donat. Das hiesige Depot befindet sich bei Herrn Bernh. Jürgens in Paderborn. nebst Hausgarten an der warmen Pader, Litr. B. Nr. 140, soll am(46308 29. August 1879 Nachmittags 5 Uhr in der Wohnung des Rendanten Kleine, Liboriberg in Paderborn, öffentlich meistbietend zum Verkaufe ausgesetzt werden. Bedingungen sind dort zu erfahren. Paderborn, 20. August 1879. Grundbesitz-Verkauf. Montag den 1. September Nachmittags 2 Uhr werden die den Geschwistern Wilhelm, Francisca und Gertrud Vieth hierselbst gehörigen, an der Borchener Chaussee, im Bastfelde belegenen Acker=Pläne“" und 205 —. von insgesammt 3 45 Ar 11 □=Meter Größe, an Ort und Stelle unter günstigen Bedingungen gegen Meistgebot zum Verkaufe ausgesetzt.— Pächter des Grundstücks ist der Oekonom Christian Benteler hierselbst. Sammelplatz: bei der Wördehoff'schen Bierbrauerei.[42794 Paderborn, im August 1879. Die Vormundschaft. Dinstag den 26. August er. Nachmittags 5 Uhr soll für den Herrn Rentner Lüns in der Nähe des Turnplatzes hiers. der zweite Schnitt von 16 Morgen Luzern und 2½ Morgen Hafer meistbietend gegen Credit in einzelnen Abtheilungen verkauft werden. Sammelplatz vorm Rosenthore.(4618 Berhorst, A.C. Dinstag den 26. August er. Morgens 9 Uhr sollen für den Herrn Johann Görmann hiers. a. 5 Morgen Hafer in der Disselbrede, b. 3½ Morgen Hafer beim Behrenteich und c. 1½ Morgen Gräser vor dem Giersthore meistbietend gegen Credit in einzelnen Abtheilungen verkauft werden. Sammelplatz vor'm Giersthore. 46171 Berhorst, A.=C. New=York, 21. August. Der Hamburger Postdampfer„Lessing“ ist gestern wohlbehalten hier angekommen. Ländl. Wohnung. An der mittleren Ruhr, im ###s Kreise Dortmund, ist auf einem 1##11 Gute das alte herrschaftl. bequem eingerichtete Wohnhaus nebst etwas Stallung, großen Gemüsegarten& Baumhof, letzterer Weide für 1 Kuh bietend, anzupachten und sofort, oder per 1. Nov. d. J. zu beziehen.(4625a Diese Immobilien, in gutem Zustande, 10 Minuten von einer Eisenbahnstation, in der Nähe mehrerer Städte, eignen sich, ihrer Beschaffenheit und angenehmen Lage nach, ebensowohl für Personen, welche bequeme ländl Wohnung suchen, als auch für Geschäftsleute, welche nicht in der Stadt zu wohnen genöthigt sind. Näh. d. Exped. Feine gebrannte(4562b Caffé’s 1,00, 1,20, 1,40, 1,60 M. A. Werner, Königsstraße. Für ein Uhrengeschäft in einer Stadt am Rhein wird ein erfahrener Gehülfe, kath., zum 1. October gesuch. Meldungen unter C. L. 4643 besorgt die Exped. Für eine einzelne Dame ist eine Wohnung bestehend aus 3 Räumen per 1. Octob. zu vermiethen.(46558 Näh. d. Exped. Ein Kindermüdchen wird auf sofort gesucht. N. d. E.(4652 Pensionat und höhere Töchterschule von J. Kuttenkeuler und V. Gilles in Cöln, Machabäerstraße 25—27. (Neubau des ehem. Ursulinenklosters.) Das Wintersemester beginnt am 2. Oct. Es werden Pensionäre, Halbpensionäre und Externen aufgenommen. Näheres besagt der Prospectus. Dachpfannen blaue und rothe empfiehlt billigst die Dampfdachziegelei von(3467k Aug. von der Weppen, Duisburg. Hafergrütze süßem Geschmack und haltbar empfiehlt für Wiederverkäufer(40171 Witteborg, Paderborn. Ein mit guten Zeugnissen versehener unverheiratheter Mann findet als Portier resp. 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Meinen selbst jeden Montag und Donnerstag frisch gebrannten Java=Cassee a Pfund 1 40, 1,20, 1,10, und 90 Pfg., welcher als delicat& kräftig renommirt worden, bringe ich in empfehlende Erinnerung. 4635 Bern. Jürgens. 2e6 in einem Stück Luzerne aufgegriffen. Eigenthümer kann bei Ferdinand Müller D 177 die Einlösung bewirken.[4620 nu Zur Anfertigung von Posamentier=Arbeiten als: Auasten, Frange, Kordel, Knöpfe 2c. empfiehlt sich S. L. Moosberg, Lippstadt, Langestraße Nr. 20.(43996 Städtisches Technikum Münder a. Deister. (Eisenbahnstrecke Hannover=Altenb.) Fachschulen für Architektur, Baugewerbe und Maschinenbau. Beginn: 9. October resp. 5. November.— Pension 30—40 M p. Monat.— Nähere Auskunft durch Direktor Klücher, (vorher Tirektor der Bautechn. Fachschule in Hannover.(4649a Ein älteres Kindermädchen gesucht.[4637 C. Eggers, Bahnhof. Lef.=& Central=FeuerPatronen, bestes Jagdpulver. Patent=Schrot.[4657 Schäfer, Königstraße. 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Actien-Bier fl. Paderborn, 23. August 1879. 4615 Aus. Euler. Aufträge auf aschenbier, Lagerbier sowohl wie Salvator werden von der Firma Herm. Becknagel Wwe. (Vereins=Brauerei) Die Brauerei esskturt nur hesche auf ihre Biere in Gebinden.(4614# Paderborn. August 1879. Vereins=Brauerei Schönbeck& Co. Lager= und Exportbier=Brauerei. Conntag 24. August feiert Gesang=Verein Eintracht zu Scherfede sein zweites Stiftungsfest unter Mitwirkung auswärtiger Vereine, wozu ergebenst einlaget Nachmittags 3 Uhr Nuszzug zum Festplatze, daselbst Conrere u= und Abends von 7 Uhr= all.= Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt.(4622 Fritz ReuterVortrag. Diustag den 26. August Abends 8½2 Uhr präcise, wird Herr Dr. Burmeister in meinem Salon(Vereins=Hotel) eine Vorlesung Fritz Reuter'scher tungen abhalten. Ut mine Stromtid, de Sceuen, wo Unkel Bräsig in'n Kirschenbom Mining un Lining ehr Verlöhniß belurt. zc. tu Billets à 50 h. in Schöningh's Buchhandlung und in meinem Local. Cassenpreis 75 c. Für meine geehrten Gäste, welche die Vorlesung nicht besuchen wollen, habe die andern Lccalitäten reservirt. Franz Derpsch. Geschäfts-Anzeige. Dem geehrten Publikum Paderborns und der Umgebung mache ich die ergebene Anzeige, daß ich vom heutigen Tage an für Kundschaften sowohl wie für Geschäfte arbeite. Indem ich für gutes Sitzen Garantie leiste und prompte Bedienung zusichere bitte ich um geneigtes Wohlwollen.(4590b M. Sahlmen, Schneidermeister, Kötterhagen, bei Herrn Kupferschmied Happe. Möbel-Tager. Alle Sorten Möbeln sind stets in allen Holzarten vorräthig. Ovale Tische, Cophas, Komoden, Schränke, Stühle u. s. w.; ächt Mahagoni=, Nuß=, Kirschbaum=, Gold-,Barock, Sophas und Pfeiler; Spiegel=, Gallerien=, Gardinenhalter, Spiegelresetten und Spiegelgläser, Kinderwagen und Drabtwiegen. Gestochene Gesimse, Fütze, Sapitäle, gedrehte Knöpfe, Bett= u. Tischfüße wie überhaupt Alles, was zur vollständigen Einrichtung gehört.[28188 Zur gefl. Abnahme unter Zusicherung der billigsten Preise empfiehlt sich C. Dietz, Nieder=Marsberg. NB. Bestellungen nach Maß und Wunsch werden prompt ausgeführt. Eine geräumige Wohnung zu ver miethen. F. Müller, Kötterhagen Auction! den 26. d. Mts. und die folgenden Tage Morgens 9 Uhr anfangend, sollen auf der Drahtstiften=Fabrir zu ee miehrere Waggon Drahtnägel Boarohlung verlautt werden. Warburg, 21. August 1879. Auctionator. Jagdgewehre m r a n r i e i n g r o h e r A u s Tempfehle unter Garantie in großer Auswahl zu bedeutend ermäßigten Preisen. Hinterlader=Doppelgewehre von 36—300 Vorderlader=„„ 90 0 dta, einfache„ 10,50—30 Mr. und Büchsslinten in den neuesten Systemen. — A u f W u n s c h P r e i s c o u r a n t g r a t i s.= hatte Gelegenheit eine Parthie 70 cim. breiter ächter Seiden-Sammete sehr billig einzukaufen und empfehle davon fertige von 36 M. an. Auswärtige Aufträge werden prompt ausgeführt. J. Lesser. Allgemeiner# Turn-Verein. Sonntag den 24. d. 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Gestorben. Crescentia, T. d. Zimmermanns M. Wolf, 8 J. 11 M. Frau des Orgelbauers R. Randebrock, Auguste Sophie zeb. Samson, 29 J. 5 W. Wäscherin 5ophia Hanzmann, 45 J. Tagelöhner heinrich Vogt, 55 J. Maria, T. d. bäckermstrs W. Wiethaup, 1 J. 7 M. Den Besuchern der am 8—11. September in Nachen ragende Generalversammlung der Ratholiken Beutschlands Die Rheinlande mit Rheinpanorama. 40 Bogen Umfang mit zahlreichen Stadtplänen, Grundrissen und Routenkarten. am 10—(4610 Preis elegant geb. M. 10—(46123 In allen Buchhandlungen vorräthig oder in kürzester Zeit zu beziehen. # 0 Freunden und Bekannten hiermit die traurige Mittheilung, daß es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, unser geliebtes Töchterchen Maria im zarten Alter von 1 Jahr 8 Monaten zu sich zu nehmen. Sonntag Nachm. 3½ Uhr findet die Beerdigung statt, wozu freundl. einladen 7038 Paderborn, 23. August 1879 Bäckermeister Wilh. Wiethaup nebst Frau. 1879. Am nächsten Montage findet zur Ehre des hl. Königs Ludwig in der Jesuitenkirche Morgens 5 Uhr ein feierliches Hochamt statt. Katholtscher Kirchenkalender 24. Sonntag nach Pfingsten. Evang. Lukas 10. Vom barmherz. Samariter. Fest vom hl. Herzen Mariä. Dom: Morg. 7 Uhr Pfarrmesse. 8 U. Choramt, nach demselben zur Danksagung für Erhaltung der Stadt Prozession durch die Grube zur Markkirche, von da durch den Schildern zum Dome zurück. Darauf Hochamt mit Predigt. Nachm. 2¾ U. Segen u. katech. Predigt. Gaukirche: Morg. 6, 7 u. 9½ U. h. Messen. 7½ U. Hochamt Nachm. 2 U. Segen u. Predigt. Freitag Abend 8 Uhr Herz=Jesu= Andacht. = Markkirche: Morg. 5—7 U. stille Sonntag den 24 wird eine hl. Messe h. Messen. 9 U. stille Pfarrmesse. 10 U um 6 Uhr und Montag den 25. d. M. stille Messe. Nachm. 4½ U. Todeswerden um 6½, 7 und 7½ Uhr hl. angsthruderschaft mit Predigt, BußMessen in der Gaukirche für den ver=sdorfkirche: 6 U. Frühmesse. 8 U. storbenen Kreisgerichts=Rath Burger Hochamt mit Segen. Nachmittags 2 gelesen, wozu freundlichst eingeladen wird. U. Andacht mit Segen. 1 In allen Buchhandlungen vorräthig oder in kurzester Heit zu bezeeyene geiesen rgn# Wescensihr dicner eui benen d denian Tüschen. Let ur van emr oeeter eeeute ee. e. Beilage zum Westtälischen Volksblatt Nr. 194. Paderborn, Samstag 23. August 1879. Antideutsche Demonstrationen in Frankreich. (Von der französischen Grenze.) Obgleich die französische Regierung nach Kräften zu verhindern gesucht hat, daß die Denkmals=Feier in Nancy zu keiner deutschfeindlichen Demonstration ausarte, so zeigten sich doch gerade in jenen Tagen(Anfangs dieses Monats) verschiedene Symptome heißblütiger Revanche=Gelüste. Schon in Nancy selber machte der Oberst Langlois, republikanischer Deputirter und Referent der Kriegsbutget=Kommission, bei dem Bankett mit einer Tactlosigkeit, die sich nur durch den Einfluß der„flüssigen Tafelfreuden“ entschuldigen läßt, den Versuch, von den Hoffnungen auf Rache und auf Wie der eroberung Elsaß=Lothringens zu sprechen. Aber der Präsident unterbrach den exaltirten Redner und verhinderte ihn durch Aufhebung der Tafel an der Fortsetzung seiner Rede. Ein Seitenstück zu diesem Vorfalle ereignete sich bei der Gründung der Schützengesellschaft von CharlevilleMezieres. Der Generalsekretär Lambert hielt als Delegirter des Präfecten eine Rede, worin folgender Passus vorkam:„Wir sind vielleicht nicht weit mehr von dem Tage entfernt, wo Frankreich von seinen Söhnen Schutz und Revanche fordern wird. Seien wir daher für diesen Moment bereit!“ Anknüpfend an diese Worte sprach der Exdeputirte de Jouvencel ebenfalls davon, daß„es nächstens einen Krieg mit Deutschland geben werde.“ Das Provinzialblatt„Le courrier des Ardennes“ bemerkte in Bezug auf diese Kundgebungen: Die Rede des Herrn Jouvencel war sehr allarmirend(aufregend); jedoch ist nur er allein dafür verantwortlich. Anders jedoch verhält es sich mit dem Generalsecretär des Departements(Lambert), der in seiner gestickten Uniform öffentlich als Delegirter des Präfecten die Regierung repräsentirte. Wir müssen um so mehr Aufklärungen verlangen, als auch der Oberst Langlois in Nancy einen sehr kriegerischen Toast ausgebracht hat, der ganz zu den officiellen Auslassungen der Präfectur der Ardennen Auch der„Figaro“ forderte sofort die Regierung auf, sich über den„ernsten“ Zwischenfall unverzüglich auszusprechen und womöglich ihren Agenten zu desavouiren. Letzteres ist inzwischen geschehen, denn der Generalsekretär Lambert ist, wie das Amtsblatt gemeldet hat, zur Disposition gestellt— mit Fortbezug seines Gehaltes. (In der That eine sehr nobele„Strafe“.) Endlich gehört noch hierher der Antrag des Pariser Municipal=(Gemeinde=) Raths Engelhardt, auf dem neuen Rathhause zwei der für die Statuen der französischen Städte bestimmten Plätze leer zu lassen, damit man später die Statuen der Städte Metz und Straßburg aufstellen könne.— Der Seine=Präfect Herold bekämpfte energisch die„unzeitgemäße Demonstration", die mit dem genannten Antrage in Scene gesetzt werden sollte, und erklärte, man müsse die vollzogenen Thatsachen von 1870 und 71 anerkennen, wie schmerzlich dieselben auch sein möchten; wenn eines Tages, so fügte er hinzu, jene beiden Städte auf friedliche Weise an Frankreich zurückfallen sollten, dann würde der Gemeinderath und die städtische Behörde gewiß einstimmig die Errichtung beider Statuen auf dem Platze vor dem Rathhause genehmigen. Das Journal„Evenement“ hat eine Subscription zum Besten der Brandbeschädigten der elsässischen Stadt Kestenholz eröffnet und sein Director die Summe von 500 Francs gezeichnet; die„France" und das„Petit Journal“ haben zusammen 200 Frs. und die Gambetta'sche„Republique francaise“ 500 Frs. hinzugefügt. Der Hauptzweck dieser„wahrhaft nationalen und patriotischen“ Subscription ist natürlich der, im Elsaß die Sympathien für Frankreich lebendig zu erhalten. Die„France“ spricht dies offen aus, wenn sie schreibt: „Man hat im Opernhause zum Besten der Szegediner ein großes Fest veranstaltet, aber mehr als irgend ein anderes Unglück muß uns das interessiren, welches ehemalige Franzosen betroffen hat, die jetzt von der Wohlthätigkeit der Deutschen ihr Leben fristen müssen. Man hat Frankreich verstümmelt, aber ihm nicht das Recht nehmen können, die theuern Kinder zu lieben und zu unterstützen, die es verloren hat. Die Regierung darf hierbei freilich nichts thun, aber die Privatinitiative muß hier vorangehen und die Sache in die Hand nehmen, und es ist nur zu bedauern, daß nicht die ganze französische Presse diese patriotische Subscription sofort zu ihrem gemeinschaftlichen Werke gemacht hat; denn es steht zu befürchten, daß bei einer solchen Gleichgültigkeit unseren ehemaligen theuern Landsleuten das Herz aufs Neue blutet." Diese Wohlthätigkeit der Franzosen ist natürlich sehr lobenswerth und wir sind weit entfernt, darin etwas Tadelnswerthes zu finden; indessen geht aus all' den hier gesammelten französischen Preßstimmen klar hervor, daß die Hoffnung, Elsaß=Loth ringen auf irgend eine Art, de force ou de gré(mitGewalt oder friedlich), wiederzugewinnen, in Frankreich noch keineswegs erloschen ist und bei jeder Gelegenheit wieder aufgefrischt vrd.— Haus- und Giftige Pilze. Angesichts der in letzter Zeit wieder häufiger vorgekommenen Fälle, wo durch den Genuß von giftigen Pilzen der Tod herbeigeführt wurde, dürfte es sich empfehlen, die wichtigsten Merkmale der giftigen oder doch wenigstens verdächtigen Pilze hier anzuführen, besonders da die im Volke herrschenden Küchenregeln über Schädlichkeit oder Unschädlichkeit gar keine Sicherheit gewähren. Für denjenigen, der durch die botanischen Kennzeichen nicht zu unterscheiden vermag, gibt es nur die allgemeine Regel, daß alle Pilze als verdächtig nicht genossen werden dürfen, welche jauchig erscheinen oder im Alter in eine Jauche zerfließen; welche beim Durchschneiden schnell ihre Farbe verändern, namentlich blau anlaufen, beim Zerbrechen einen milchigen Saft aussickern lassen; welche unangenehm riechen, scharf oder widerlich schmecken, grelle, namentlich blaugrüne schwarze, dunkelblutrothe Farbe oder eine klebrige Oberhaut haben und die von Insectenlarven und Würmern durchbohrt sind. Auch gibt es eine von Orfila eingeführte Entgiftungsmethode, indem man die Pilze vor ihrer Zubereitung als Speise zerkleinert, von den zähen Theilen des Strunkes reinigt, sie mit einer Mischung von Wasser, abwäscht. Gerard empfiehlt, die Pilze mit Weinessig zu übergießen (2 bis 3 Eßlöffel voll Weinessig auf ½ Kilo Pilze), dieselbe darin 2 Stunden stehen zu lassen, sorgfältig abzuwaschen und mit kaltem Wasser zu übergießen. Nachdem sie darauf ¼—½ Stunde gekocht, wäscht man sie abermals gehörig ab und schreitet erst dann zur gewöhnlichen Küchenzubereitung. Dies Verfahren entzieht den Pilzen den Giftstoff, ohne auf deren Nahrungsbestandtheile irgendwie nachtheilig einzuwirken. Mittel gegen feuchte Wände. Znnächst läßt man den inneren Putz feuchter Wände sorgfältig abschlagen, so daß die Steine möglichst rein werden, und befestigt dann in lothrechter Richtung 25 Centimeter starke, 7 Centimeter breite Latten, die man auf in die Fugen getriebene eichene Diebel nagelt, in 0,40 Meter Entfernung. In wagerechter Richtung werden hierauf 7 Millimeter starke, 2,5 Centimeter breite Latten mit 8 bis 9 Millimeter Zwischenraum genagelt, so daß eine Art Bretterwand entsteht. Auf dieselbe trägt man dann den ziemlich fetten, gehörig mit Kuhhaaren vermischten Mörtel derartig circa 1 Centimeter dick auf, daß derselbe tüchtig zwischen die 8 bis 9 Millimeter starken Fugen gequetscht wird und diese ausfüllt. Soll die Wand tapeziert werden, so läßt man schon diesen ersten Mörtelaufzug, nachdem derselbe getrocknet, abreiben, andernfalls den sogenannten feinen Ueberzug anbringen. Bei gutem Wetter ist der Putz in circa acht Tagen derartig trocken, daß ohne Gefahr tapeziert oder gemalt werden kann. Durch Anbringung einiger kleiner Oeffnungen in den Fußleisten kann man die gewünschte Cirkulation der Luft herstellen. Das ganze Verfahren ist äußerst einfach und billig, da die Latten aus allem möglichen Bretterabfalle hergestellt werden können, während es unbedingt trockene Wände liefert. Arterveld. 68] Original=Novelle von Marv Dobson. (Fortsetzung.) „Du, Mutter? Und ich habe doch gegen Niemand und mit keiner Silbe——“ „Glaubst Du, das Auge einer Mutter sieht nicht scharf, wenn es blos nur noch ein einziges Kind zu hüten hat?— Ich weiß, daß Du Hedwig Denkwart liebst, sie als Gattin begehren willst——“ „Und Du bist einverstanden, Mutter?“ „Henrik, wenn ich nicht Deine Wahl gebilligt, hätte ich da wohl Hedwig zu mir herangezogen und sie wie meine Tochter gehalten? Sie ist mir theuer um das, was sie für Adolf gethan, theuerer aber noch wird sie mir sein, wenn Du sie mir als Deine Braut zuführst!" „Und wenn das noch heute geschieht?“ „Noch heute, Henrir?“ „Ja, Mutter, es muß sein!— Ehe ich nach Amsterdam ging, habe ich dem Justizrath, der damals allein um meine Liebe wußte, gelobt, diese Hedwig nie durch ein Wort zu verrathen, wogegen er mir versprochen, mir ihr Herz und ihre Hand bis zu diesem Tage zu bewahren. Er hat Wort gehalten, ich muß es ebenfalls, und will mir jetzt Hedwigs Zusage holen, nachher sie aber als meine Braut herführen!“ Er hatte diese Worte bestimmt und mit ruhiger Festigkeit gesprochen, und Frau Arterveld sah zur Genüge ein, daß es ihr nicht möglich sein würde, seinen Entschluß zu ändern, und erwiderte feierlich: „So gehe denn, mein Sohn, und möge Gott seinen Segen zu Deinem Vorhaben geben. Gewinnst Du Hedwig als Braut, so sei dies Dein erstes Geschenk,“ und sich erhebend nahm sie aus einem Schrank ein Maroquinkästchen in reicher, alter Ausstattung, welches sie in die Hände ihres Sohnes legte. Dasselbe hastig öffnend, strahlte ihm ein vollständiger Schmuck der kostbarsten Perlen entgegen, dem sogar ein Fingerreif beigefügt war. In freudiger Ueberraschung blickte Henrik auf seine Mutter, welche mit bewegter Stimme sagte: „Es war dies das erste Geschenk Deines Vaters an Margaretha von Hochstätten, es sei auch das erste, welches Du Hedwig Denkwart giebst!“ „O, wie groß wird ihre Ueberraschung sein, und wie danke ich Dir für diese Gabe, geliebte Mutter!“ „Geh', geh’, mein Sohn,“ drängte jetzt Frau Arterveld, „Du mußt rechtzeitig zurück sein!“ Henrik eilte durch den Garten dahin, unbekümmert um seinen Geburtstag und die Feier, welche ihm bevorstand, unbekümmert um einige neugierige Diener und Dienerinnen, welche sich verwundert fragten, wohin wohl ihr junger Gebieter sich noch begeben werde. Er dachte nur an das Glück, endlich Hedwig fragen zu dürfen, die Seine zu werden, alle ihm so reichlich zugefallenen Erdengüter mit ihr zu theilen, und sie bald, bald schon zur Herrin von Haus Arterveld zu machen. Voll mütterlichen Stolzes und zugleich voll tiefer Bewegung blickte Frau Arterveld ihrem stattlichen Sohne nach, der gerade jetzt vollkommen seinem Vater glich, als dieser einst sie in dem Garten der Villa ihrer verstorbenen Tante aufgesucht. Aber auch in seiner rechtschaffenen Handlungsweise glich er ihm, und daher wußte sie, daß sie ihn nimmer von diesem Schritt zurückgehalten hätte und deshalb auch verlangte sie nicht von ihm, ihn bis zum folgenden Tag hinauszuschieben. Um diese Zeit saß der Justizrath Denkwart allein in seinem Zimmer; sein Sohn, welcher sich an diesem Tag in seiner Klasse vertreten ließ, war bereits nach Arterveld zu seiner Braut gegangen, und Hedwig beschäftigt, die letzte Hand an ihren Anzug zu legen, denn gleich Agneta sollte auch sie am Festmahl im Schlosse Theil nehmen. Diese Arbeit aber nahm nicht ihre Gedanken in Anspruch, und diese weilten bei ihm, dem so lange schon ihr Herz sich in stiller Liebe zugewandt, der auch fie liebte, wie dies seine Blicke ihr oft gesagt, der aber noch nie von seiner Neigung und seinen Gefühlen zu ihr gesprochen, sondern ihr immer mit herzlicher Freundlichkeit begegnet war. Unterdeß ward leise die Thür von ihres Vaters Wohnzimmer geöffnet, und noch ehe er das Haupt gewand, stand Henrik Arterveld an seiner Seite, reichte ihm beide Hände entgegen und sagte mit stockender Stimme, während seine Augen in unverkennbarer Rührung glänzten: „Ich habe Ihnen Wort gehalten, Herr Justizrath, jetzt aber—! „Hedwig ist im Wohnzimmer, Herr Arterveld," lautete die Antwort des Obervogts, doch sie genügte Henrik, und während Hedwig noch ihren Gedanken nachhing und nicht gehört, daß Jemand das Zimmer betreten, vernahm sie den Laut der ihr so theuren Stimme, und er, ihre beiden Hände fassend, flüsterte ihr zu: „Hedwig, Dein Vater, meine Mutter schicken mich zu Dir. Ich habe Dich geliebt, seit ich Dich unter dem Bilde meines Vaters gesehen, so treu und wahr ich nur zu lieben vermag, und Du——“ Hedwig hatte im ersten Augenblick keine Antwort, die Freude, die Ueberraschung, das Glück, nach welchem sie sich gesehnt, und das jetzt in Wirklichkeit an sie herantrat, war so groß, daß sie sprachlos ihre schönen seelenvollen Augen auf ihn heftete und dann leise seinen Namen nannte. Ihr Blick, der Ton ihrer Stimme aber mußten ihm eine genügende Antwort gewesen sein, denn jubelnd rief er aus: „Hedwig, meine theure Geliebte, meine Braut!" schloß sie in seine Arme, tauschte mit ihr den Verlobungskuß aus, und sagte dann in bewegtem Ton: „Und nun laß uns zuerst zu Deinem Vater gehen, der allein Jahre lang mein Vertrauter gewesen. Er erwartet uns——“ Sich umwendend standen sie jedoch jetzt dem Justizrath gegenüber. Mit einem Blick voll unaussprechlicher Freude sah er auf sein theures, geliebtes Kind, auf das jugendliche Paar, das sogleich an seinem Herzen lag, und ein leises Gebet waren die Segenswünsche, die er für sie zum Himmel schickte. Dann aber seine Rührung bekämpfend, sagte er ihnen seine Glückwünsche, und fügte sich besonders an Henrik wendend hinzu: „Dir müssen wir noch unsere besonderen Glückwünsche sagen, denn Du begehst heute einen dreifachen Festtag——“ „Ja, einen dreifachen Festtag soll heute Haus Arterveld feiern!“ rief Henrik mit leuchtenden Augen, Hedwig noch immer in seinen Armen haltend.„Doch muß ich, nachdem Du, Hedwig, mein geworden, fort, meine Mutter und unsere Gäste könnten mich sonst vermissen. Am liebsten führte ich Dich jetzt gleich meiner Mutter zu——“ „Wir werden Dir folgen, Henrik,“ erwiderte der Justizrath. „Erlaube mir, mein theurer Vater, daß ich Dir zur rechten Stunde einen Wagen schicke,“ sprach lebhaft der junge Gutsherr,„Hedwig, meine Braut aber hole ich selbst und führe sie als baldige Herrin von Haus Arterveld in ihren Besitz ein, dessen schönste Zierde, dessen reichster Schatz sie mir ist!“ „Henrik," bat die erröthende Hedwig,„laß mich mit meinem Vater fahren——“ „Nein, nein, Geliebte,“ entgegnete er mit leisem Nachdruck, aber dennoch in überredendem Ton,„diesen Deinen ersten Wunsch kann ich nicht gewähren. Haus Arterveld hat viele einsame, traurige Jahre erlebt, und seit langer, langer Zeit nicht den Einzug einer Braut gesehen— erfülle meine Bitte und sei um zwei Uhr bereit!“ und sie noch einmal umarmend, eilte er dann schnell davon. Hedwig blickte ihm lange nach: als er ihren Blicken entschwunden, flüchtete sie an das Herz ihres Vatero, und flüsterte, während Thränen ihre Augen füllten: „Vater, dies Glück ist fast zu groß!— Henrik ist mein— Henrik mit dem treuen edlen Herzen, mit seiner Fülle von Liebe zu mir——“ „Ja, Hedwig, Dir ist ein glücklich Loos zu Theil geworden," erwiderte ernst und bewegt der Justizrath.„Hüte aber Dein Glück, bleibe demüthig und einfachen Sinnes, damit nicht das Dir zum Fluch werde, was noch den Neid Tausender erregen wird!“ „Vater bedarf es dieser Ermahnung?“ entgegnete mit zärtlichem Vorwurf die Tochter.„Du solltest Dein Kind besser kennen——“ „Ja, ja, ich kenne Dich," beruhigte sie der Justizrath, „und weiß, daß Du dieser Stunde stets eingedenk sein wirst, weiß auch, daß weder Reichthum noch irdischer Glanz Dein Herz verblenden, noch Deine Seele mit Stolz und Hochmuth erfüllen kann!“ Dore's Eintritt unterbrach diese Ermahnungen, und da keine Zeit zu verlieren, verließ der Obervogt seine Tochter, um sich zum Fest anzukleiden. Als er gegangen, theilte Hedwig, die noch in sichtlicher Aufregung war, ihrer treuen Dienerin und ältesten Freundin mit, was sich soeben zugetragen ae. „Also nun ist's wirklich dazu gekommen, Fräulein Hedwig, und ich kann gratuliren?“ fragte diese mit freudenstrahlenden Augen.„Ich hab' mir's lange gedacht, denn der junge Herr hat Sie von Anfang an gern gehabt, als noch Niemand ahnte, daß er der Gutsherr von Arterveld werden würde!— Also nun kommen Sie gar nach einem Schloß — aber wirklich, da fahren schon die Wagen— und da ist auch der für den Herrn Justizrath, und Sie sind noch nicht einmal angekleidet!“ „Ich fahre später, Dora—“ „Doch nicht allein?“ „Nein, Dora, nicht allein— „O, natürlich, der Herr Bräutigam holt Sie— ja so muß es auch sein!— Dann eilen Sie aber, Fräulein Hedwig, damit Sie auch fertig sind, denn ich habe gehört, daß es um zwei Uhr zur Tafel geht!“ Im Herrenhause war es indeß immer bewegter geworden; sämmtliche zur Feier erwarteten und erforderlichen Personen waren angelangt, und in dem festlich geschmückten Wohnzimmer seiner Mutter nahm Henrik die ihm von Allen dargebrachten Glückwünsche entgegen. Da der Junizrath ohne seine Tochter, die man auch zu sehen erwartet, erschien, so erkundigte man sich nach der Ursache ihrer Abwesenheit, die Deibel.“ Preis 4 einen unerwarteten Besuch erklärte, welche werde. sie am er durch Morgen gehabt, weshalb sie später kommen Er war aber kein Meister in der Verstellungskunst, und seine wie Frau Arterveld's ungewöhnliche Bewegung, als sie sich begrüßt, ließ diejenigen, welche den Betreffenden durchschaut, in ihren Vermuthungen der Wahrheit nahe kommen Tabsenrartte Numpen(Fortsetzung folgt.) „Die Gartenlaube. Eine Kritik von L. München, Finsterlin S. S. XVI. und 372. Mark. Eine eingehendere Kritik der Gartenlaube, dieser literarischen Weltmacht mit ihren Dreimalhunderttausend Verehrern, war längst ein unbestreitbares Bedürfnitz. Manche gutmüthige Leute, namentlich aus der halb= und viertelgebildeten Klasse, sitzen behaglich in dieser„Laube" und lassen sich von deren Giftgewächsen beschatten; allmählich verfall n sie in jenen sinnlich berückenden Taumel, aus dem sie nur schwer zu erwecken sind. Die oben angezeigte Kritik ist sehr geeignet, dem einduselnden Leser, in dem das Glaubenslicht noch nicht gänzlich erloschen ist, die Augen zu öffnen. Dieselbe beschäftigt sich zwar nur mit den letzten Jahrgängen, aber die ausgelesenen Giftblumen, welche sie dem Leser unter die Nase hält, verrathen deutlich, daß sie nur in einem fett gedüngten, wenn auch zierlich übertünchten Mistbeete des ordinärsten Materialismus blühen und gedeihen konnten. Die „Gartenlaube“ huldigt der sog. Humanitäts= oder Allerweltsreligion; sie predigt in eleganter, einschmeichelnder Form das moderne Heidenthum mit all' seinem Haß gegen das Christenthum, namentlich gegen die katholische Kirche und mit all' seinen sinnlichen Unarten. Wenn sie hie und da im Widerspruche mit ihrem Evangelium ein besseres Gefühl durchklingen läßt, so geschieht das wol, um das im Leser sich regende Gewissen zu beschwichtigen und einzuschläfern. Wie viele Seelen hat dieses„Weltblatt“ vergiftet und zu Grunde gerichtet! Deibel gibt der„gesunden Tendenz und Wissenschaft“ der Gartenlaube eine gründliche, zum Theil glänzende Abfertigung. Leider hat er es unterlassen, sein Buch in Abschnitte und Kapitel einzutheilen, was nicht nur der Uebersichtlichkeit, sondern auch dem Nutzen der Lectüre Abbruch thut. Ein weiterer Fehler besteht darin, daß er in der wohlwollenden Absicht, den Leser nicht nur zu belehren, sondern auch angenehm zu unterhalten, zuviel nach einer zierlichen Darstellung strebt, ohne indeß der Gartenlaube es hierin gleich thun zu können. Auf der Vignette des Titelblattes hat er einen kräftigen Naturburschen in die Laube gesetzt, der mit resoluter Hand die giftigen Schlingpflanzen absägt. Warum also hat er es nicht vorgezogen, mit den schlichten, markigen Katechismuslehren das zwar zierliche, aber erbärmliche Gerede des Weltblattes in seiner ganzen Hohlheit bloszulegen? Gewiß ist die Wahrheit des schönsten Gewandes werth, das die menschliche Sprache zu geben vermag; aber sie gefällt besser und predigt ernster, eindringlicher und wirksamer, wenn sie in ihrer natürlichen, ungeschminkten Schönheit auftritt. Sie bedarf nicht der Reizmittel der Kunst, wie die Coquette, die nur vom Scheine und Truge lebt und darum ihren Mangel an wahrer Schönheit oder ihre wahre Häßlichkeit unter allerlei Zierrathen verbergen muß. Das Buch der Beispiele. Kurze Erklärungen der gesammten Religionslehre, nebst Schiift= und Väterstellen Ein Hülfsbuch für den katholischen Unterricht zu jedem Katechismus, insbesondere bearbeitet nach dem Katechismus für größere Schüler von Bernh. Overberg, und ein Hausbuch zur Belehrung und Erbauung für katholische Familien. Von A. Biermann, Lehrer. 2 Bände. Münster. 1879. Druck und Verlag der Aschendorffschen Buchhandlung. Ein bewährtes Hülfsmittel, sowohl Kindern als auch Erwachsenen den Religionsunterricht verständlich und angenehm zu machen, ist die Benutzung passender Beispiele und Gleichnisse. Wie durch Gemälde und Bilder, so wird auch beim Religionsunterrichte durch Beispiele und Gleichnisse die Wahrheit veranschaulicht. Dies kommt daher, daß dadurch jedesmal den Kindern ein Bild vorgemalt und dadurch klar gemacht wird, wie sie sich die Wahrheit zu denken haben. Mit Recht sagte daher der hl Gregor d. Gr.„Der größte Theil der Menschen wird mehr durch Beisviele als durch Gründe zum Verlangen nach den himmlischen Dingen angezogen.“ Gemäß dieser gewiß richtigen Anschauung des jüngst verstorbenen Verfassers, der bereits früher durch Herausgabe eines ähnlichen Werkes„die Gebote Gottes und der Kirche in Beispielen“(Münster 1868. Aschend.) sich einen Namen gemacht hatte, liefert derselbe in dem vorliegenden Buche unter Zugrundlegung des größeren Overberg'schen Katechismus zu der gesammten Religionslehre einen reichen Schatz von historischen Beispielen aus der hl. Schrift, der Kirchen= und Profangeschiechte und dem Leben der Heiligen. Damit diese Beispiele bei dem Religionsunterrichte desto besser anwendbar seien, ist durchweg auf Kürze beondere Rücksicht genommen.„Im Uebrigen ist die Anzahl der Beispiele so groß, daß dieselben bei einem sparsamen Gebrauche, der überhaupt zu empfehlen ist, auf mehrere Jahre ausreichen, ohne daß es einer Wiederholung bedürfte. Jedem Abschnitte sind nebst einigen Schlußstrophen dahin gehörende Aussprüche aus der hl. Schrift und den hl. Vätern beigegeben, wovon der Lehrer zur Bestätigung der vorgetragenen Wahrheit nach Belieben herausheben und dem Gedächtnisse der Schüler einprägen mag.“ Nach der Absicht des verdienten Verfassers sollte aber„das Buch der Beispiele“ auch zugleich ein Hausbuch sein für katholische Familien. Dasselbe wird diesen doppelten Zweck erreichen, wenn die Eltern es für die Familie anschaffen und dafür sorgen, daß es neben dem„Leben der Heiligen“ und der Handpostille fleißig gelesen werde. Daher wendet sich der Verfasser im Vorwort mit Recht an die Eltern und legt ihnen die Pflicht, ihre Kinder in den Heilswahrheiten, soviel in ihren Kräften steht, selbst zu unterrichten, eben so dringend als warm an's Herz. Der Verfasser, ein Schüler des unvergeßlichen Overberg, hat sich durch „das Buch der Beisviele“ den Dank und die Anerkennung Aller verdient, denen die religiöse Erziehung der Jugend und das Heil der Familie am Herzen liegt. Wir wünschen, daß das billige aber werthvolle Buch weite Verbreitung finde und hoffen, daß es in Schule und Haus reichen Segen stifte. Kirchenblatt. Erscheint jeden Samstag einen Bogen(16 Seiten) stark. Preis pro Quartal in der Expedition und bei der Post 1 Mark. Inhalt der so eben erschienenen Nr. 34: Die Herrlichkeit des Christenthums.— Der hl. Apostel Bartholomäus.— Die katholische Kirche in Bulgarien. III.(Schluß.) — Encyklica unseres hl. Vaters Papst Leo XIII.— Nachrichten: Paderborn. Münster. Vom Main. Breslau. Aus Baden. Regensburg. Wien. Hammerfest. Nordamerika.— Lesefrüchte.— Pactum Liborianum.— Wochen= und Festkalender. Briefkasten. Nach Scherfede. Herzlichen Dank! Soll beachtet werden. Zum Probe-Abonnement geeignet. Nur 1 Nrk. 960 Pf. beträgt das Monats=Abonnement auf das Berliner Tageblatt nebst„Berliner Sonntagsblatt" und illustrirtem Witzblatt„ULK“. Im Laufe des September erscheint im täglichen Feuilleton des „Berliner Tageblatt“, die'neueste Novelle von Paul Heyse unter dem Titel: Romnsluenkel, worauf wir die vielen Verehrer des gefeierten Dichters aufmerksam machen. Damit die Zusendung vom 1. Sept. ab pünktlich erfolge, wolle man möglichst frühzeitig bei der nächstgelegenen Postanstalt abonniren.[4499a Das„Berliner Tageblatt“ ist die gelesenste und verbreitetste Zeitung Deutschlands!!! Billige Bordeaux-Weine, chemisch analysirt und für Reinheit garantirt. Durch vortheilhafte Einkäufe und direkte Bezüge von Produzenten liefere ich:„ Nr. I. 1 Kiste, enth. 12 Flaschen Bordeaux=Medoc 12 Nr. II. 1 Kiste, enth. 6 Flaschen Bordeaux= Medoc und 6 Flaschen St. Julien 14 Nr. III. 1 Kiste, enth. 4 Flaschen Bordeaux= Medoc 16 inelusive Kiste gegen Nachnahme. Bei größeren Bestellungen Preisermäßigung. Bei guten Referenzen gewähre 3 Monat Ziel gegen Tratte.(44050 Co. Nachfolger, Frankfurt a. M. A A A Hofmnann& großh. Homöopathie. 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Heft erschienen. Text: Unter Würgern. Abenteuer aus der Sahara von Karl May (Schluß).— Wenn Du eine Rose schaust. — Die Herren Watzel und Pratzel. Eine humoristische Jubelfeier=Reminiscenz-Novelle von Adolf Schirmer(Fortsetzung).— Buttermilch, die beste Freundin des kranken Magens. Von Dr. J. A. Schilling.— Erinnerungsblätter aus Rom. Von Franz Maria Benedikt.— Ein russischer Freiheitsdichter. Ein Lebensbild nach russischen Quellen von August Haack.— Der Dom zu Bamberg.— Berliner Chronik. Von Dr. X.— P. Hugo von Rolshausen. — Pompeji. Eine populär=archäologische Skizze.— Die Monde des Mars. — Der Kanal von Panama.— Allerlei. Illustrationen: Wildkatze und Alpenkrähen. Von F. Specht.— Das ist der Feinste! Gemalt von L. Pohle. — Buddhistischer Tempel auf der Felsenfestung von Gwalior in Vorderindien. Nach einer Photographie gezeignet von H. Catenacci.— Sonntagsfeier am Sanetschpaß im Schweizerkanton Wallis. Von R. Ritz.— Der Dom in Bamberg.— P. Hugo von Rolshausen.— Ausgrabungen in Pompeji. Nach einer Skizze von L. Dill.— Das Forum in Pompeji. Von Lindemann=Frommel.— Abend auf der Gräberstraße in Pompeji. Von L. Dill.— Karte des Isthmus von Panama und des interoceanischen Kanals. Ein deliciöser Obstkuchen, aus Himbeeren, Kirschen, Stachel= und Johannesbeeren und Aepfeln ist in 30 Minuten fix und fertig herzustellen mit Hülfe des Liebig'schen in Vanille, Mandel, Citronen Orange, Kaffee, Chocolade sind leicht, billig u. ganz deliciös vom Liebig'schen Puddingpulver herzustellen. Zur Bereitung benöthigt man ½/ Liter Milch und etwas Zucker. Recepte bei jedem Packet. Limonadenpulver aus Früchten bereitet in Erdbeer, Himbeer, Johannisbeer, Citronen u. Apfelsinen, zur sofortigen Bereitung einer sehr erfrischenden Limonade. Niederlage bei A. Otto in Lippspringe.[43370 Gegen lohnende Provision und fixen Monats=Salair acceptiren wir solide u tüchtige Agenten für den Verkauf deutscher und mit deutschem Reichsstempel versehener verzinslicher u. unverzinslicher Staats=Prämien=Anlehens=Loose auf monatliche Abzahlungen. Prospecte auf Verlangen franco. Bankgeschäft Grünwald, Salzberger& Co. Cöln.(4505b Anzeigen für das Westfälische Volksblatt werden zur kostenfreien Beförderung angenommen in Warburg von F. C. Werth, „ Brakel„ H. Sander. „ Geseke„ C. Wohlhage, „ Niedermarsberg von A. Buddenkotte. Verantwortlicher Redacteur und Herausgeber: J. Honcamp in Paderborn.— Druck und Verlag von Ferdinand Schöninab in Paderborn.