Nr. 278. Paderborn, Samstag den 2. December 1876. 28. Jahrg. Volksblatt. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Abonnementspreis in der Exped. und durch die Post bezogen viertelj. M. 1,50(15 Sgr.) Insertionsgebühren 12. Pf. pro 5spaltige Petitzeile oder dere Raum. Reclamen in Textspaltenbreite 30 Pf. Anzeigen werden Tags vorher bis Abends 6 Uhr erbeten. Auf das„Westfälische Volksblatt“, können neu herzutretende Abonnenten für den Monat December zum Preise von 50 Pfg. bei allen Postanstalten abonniren.(Zeitungs=Preisverzeichniß I. Nr. 3874.) Expedition des Westfälischen Volksblattes. □ Der Bürgerkrieg in Ecuador. (Zum„Liberalismus“.) Mit wahrer Trauer wird der Katholik und Freund geordneter Zustände die gegenwärtigen Verhältnisse in der Republik Ecuador in Südamerika betrachten. Seit langen Jahren hatte das Land eine kräftige und energische katholische Regierung, unter der es in einer Weise finanziell und geistig herangeblüht war, daß man es mit Recht unter den„liberal“ durchwühlten Staaten Südamerikas als eine Oase in der Wüste bezeichnen konnte und bezeichnet hat. Aber die Regierung des Landes war katholisch. Das war den radikalen Revolutionsmännern, die ohne Grundsätze nur die Politik des Egoismus kennen, ein Dorn im Auge. Was kümmerten sie sich um die blühenden Finanzen des Landes, um Universitäten und Volksschulen, um die feste und energische Regierung eines die Ruhe und Ordnung im Staate aufrecht erhaltenden Charakters! Wurden sie doch verhindert, auf Kosten der Bevölkerung ihre eigenen Taschen zu füllen! Das sollte anders werden. Die revolutionären Elemente suchten um jeden Preis die Herrschaft an sich zu ziehen.— Garcia Moreno, der thatkräftige katholische Präsident, wurde am 6. August 1875 ermordet. Die Revolution sah sich jedoch getäuscht; das Vertrauen des Volkes erhob den katholisch gesinnten Borrero zur Präsidentenwürde, der sich bestrebte, seit Jahresfrist in die Fußstapfen seines großen Vorgängers Moreno zu treten. So blieb es bis zum 8. September dieses Jahres. In den südamerikanischen Republiken ist nun eine Revolution oder ein Bürgerkrieg fast so gewöhnlich, wie bei uns ein Gewitter. Nichtsdestoweniger ist es diesmal für Ecuador ein Unglück, nachdem es unter Garcia Morenos und unter Borrero's glücklicher Regierung so lange den Frieden und den Fortschritt der Cultur auf allen Gebieten genossen hatte. Die starke Hand, den eisernen Willen, den klaren Blick und die Energie Moreno's scheint Borrero zwar nicht zu besitzen, sonst dürfte die gegenwärtige Revolution unmöglich gewesen sein; sonst hätte es nicht ein einziger ehrgeiziger„Liberaler", Veintimilla, wagen können, auf eigene Faust den Frieden des Landes zu stören und den Bürgerkrieg zu proclamiren. Den bisherigen Verlauf der revolutionären Bewegung schildert das Stuttgarter„Volksblatt“ übersichtlich in folgender Weise: „Am 8. September Mittags 12 Uhr rückte plötzlich alles Militär— Infanterie, Kavallerie und Artillerie — aus den Kasernen aus und versammelte sich auf dem Hauptplatz in Guayaquil, wohin sich auch die Civil= beamten und viele der angesehensten Bürger begaben. Da erschien der Platzkommandant Veintimilla, hielt eine Anrede über die Noth des Vaterlandes, die Schwachheit und Ohnmacht der bestehenden Regierung 2c., und daß er es für seine Pflicht halte, das Vaterland zu retten. Er wurde sofort zum Jefe supremo, d. h. zum Diktator der Republik ausgerufen, und die Sache hatte für diesen Tag ihr Ende. Es war also eine Militärrevolution, für welche es Veintimilla so einzurichten gewußt hatte, daß mehr als zwei Drittel des stehenden Heeres von ganz Ecuador in Guayaquil zugegen, und die andern Provinzen, selbst Quito, fast entblößt waren. Von allen Offizieren blieben nur zwei der alten Regierung treu und dankten ab, da ja ihr Widerstand Unsinn gewesen wäre. Am selben Tage wurde Veintimilla in allen Orten der Provinz Guayaquil und Manabi ausgerufen. Nur in Daule gab es kurzen Widerstand und es sielen 7—8 Mann. In Quito(Hauptstadt von Ecuador) war die Revolution ebenfalls auf den 8. September festgesetzt, scheiterte jedoch, sowie an allen Orten des Innern, gegen die Hoffnungen derer von Guayaquil, die glaubten, Borrero würde abdanken und alles glatt abgehen. Dem ist nicht so. Borrero erließ sofort ein scharfes Manifest und rüstete sich zum Kampfe. Beiderseits wird nun ernstlich Anstalt zum Kriege gemacht. sie Insurgenten sind über Bodegas nach Guaranda vorrückt, wo sich 400 zusammengeschaarte Bürger vergebens Die 965 einem geordneten Heere entgegenstellten. Dort ist das Hauptquartier, und die Vorposten am Chimborazo=Paß oben, wenige Meilen von den Vorposten der Regierungstruppen entfernt, deren Hauptquartier in Ambato ist. Man erwartet stündlich einen Zusammenstoß. Aller Verkehr ist mit dem Innern abgeschnitten, und Ecuador ist gleichsam in zwei Republiken getheilt. Das ganze Küstenland steht auf Veintimilla's Seite, das Innere hält mit Borrero. Für letztern besteht wohl die größte Gefahr in Quito, wo die Revolutionspartei im Geheimen sehr stark ist und nur auf einen günstigen Zeitvunkt wartet. Borrero muß daher seine ohnehin schwachen Streitkräfte, statt sie gegen die Insurgenten führen zu können, in der Hauptstadt concentriren. Es hat allen Anschein, daß sich diese Wirren lange hinziehen werden, und für jetzt läßt sich auch nicht mit entfernter Wahrscheinlichkeit der Sieg dieser oder jener Partei voraussehen. Die entscheidenden Kämpfe werden jedenfalls in den Gebirgspässen des Innern stattfinden. Veintimilla bildete in Guayaquil ein eigenes Ministerium um sich, und setzte neue Beamte ein; er ignorirt einfach die Regierung in Quito und thut, wie wenn alles in bester Ordnung ware. Da Guayaquil die reichste Provinz und der Hafen für ganz Ecuador ist, so hat er begreiflich einen großen Vortheil gegen das ärmere Hochland, dem nun alle Zufuhr des Auslandes abgeschnitten ist. Dies kann nicht lange ohne Guayaquil bestehen, wohl aber umgekehrt.“ Nachrioten. Paderborn. Aus Berlin geht uns folgende Correspondenz zu: □ Berlin, 1. Decbr. Es ist in diesen Tagen ein Reform=Project für Bulgarien veröffentlicht worden, welches Rußland angeblich auf der Conferenz in Konstantinopel zu vertreten beabsichtigt. Den Kern desselben bildet die Umwandlung Bulgariens aus einer türkischen Provinz in ein unter russischer Schutzherrlichkeit zu stellendes selbstständiges Gemeinwesen, innerhalb dessen der Sultan nichts mehr zu sagen hätte. Denn das ihm durch Rußlands Gnade belassene Recht der Ernennung eines General=Gouverneurs ist dadurch vollständig werthlos gemacht, daß das Bestätigungsrecht der Mächte, das heißt: Rußlands, vorbehalten bleibt. Außerdem soll eine europäische, oder vielmehr russische Aufsichtsbehörde die Ausführung dieses Reform=Projects überwachen und zwar unter dem Beistande einer fremden, jedenfalls russischen Militärmacht. Die neue Schöpfung wäre also für die Türkei noch sehr viel ungunstiger, als es seiner Zeit die Errichtung der Vasallenstaaten Serbien und Rumänien gewesen ist, indem deren Fürsten wenigstens den Sultan noch als Oberherrn anzuerkennen und diesem einen jährlichen Tribut zu zahlen haben, während der neue bulgarische Staat seinen Schutzherrn in Rußland erblicken müßte und jeder materiellen Verpflichtung gegenüber der Pforte entledigt wäre. Thatsächlich wäre also die Ausführung des russischen Planes einer Einverleibung Bulgariens in Rußland gleich, zumal die Erfahrung lehrt, daß der über ein Land gebietet, der in demselben die Militärherrschaft übt. Es ist daher sehr begreiflich, wenn Rußland das türkische Verfassungs=Project für undiscutirbar(nicht zu besprechen) erklärt und den General Ignatiew angewiesen hat, die Conferenz als gegenstands= u. zwecklos anzusehen, falls die Pforte sich weigern sollte, auf Rußlands Verlangen einzugehen. Voraussichtlich wird die Entscheidung in den nächsten 14 Tagen erfolgen, da die Conferenz am 11. d. zusammentreten soll. Eine sonderbare Rolle spielt diesen Wirren gegenüber Rumanien, indem es bei allen Mächten Schritte thut, damit seine Neutralität in einem Kriege zwischen Rußland und der Türkei respectirt werde, während es feststeht, daß es längst ein Bündniß mit Rußland geschlossen hat, auf Grund dessen Rußland beabsichtige, rumänische Brigaden russischen Divisionen einzuverleiben. Auch über die Stellung Deutschlands zur Orient=Krisis herrschen vielfach falsche Begriffe, indem man meint, daß wir unter allen Umständen unsere Neutralität bewahren würden. Es ist vielmehr dem englischen Bevollmächtigten nur eine Rußland wohlwollende Neutralität zugesichert, was so viel bedeutet, daß wir so lange unthätig bleiben, bis sich nicht andere Mächte in den Streit zwischen der Türkei und Rußland mischen. Diese passive(unthätige) Rolle unsererseits würde ein Ende haben, wenn beisvielsweise Oesterreich gegen Rußland Front machen sollte. Beachtenswerth für unser Verhältniß zu Rußland ist denn auch das Geständniß eines außergewöhnlichen hochoffiziösen Correspondenten der„Allg. Ztg.“, daß Fürst Bismarck den türkischen Botschafter vor seiner Abreise nach Konstantinopel wegen Unwohlseins nicht empfangen habe, obwohl er zu derselben Zeit manche andere Person empfangen und Besuche gemacht hat. Für morgen hat er sogar Einladungen zu einem parlamentarischen Diner ergehen lassen. Berlin, 1. Decbr. Am Samstag hofft man im Reichstage die zweite Lesung der Strafprozeßordnung zu beenden. — Der Justizminister Dr. Leonhardt hat seit dem letzten Samstag an den Berathungen der Justizgesetze nicht weiter theilgenommen; wie man hört, klagte er schon in der letzten Sitzung über Abspannung und es scheint, daß er sich zunächst einige Erholung gönnen wird. 3# u. — Wie die„Post“ hört, sieht man energischen Maßnahmen gegen das Treiben der AuswanderungsAgenten entgegen. — Sämmtlicher Pariser Zeitungen bringen nachstehendes unverständliches Telegramm: Berlin, 27. November. Gerücht, wonach ein Mordversuch gegen den Fürsten Bismarck unternommen sein sollte, ist gänzlich erfunden. Es ist absolut nichts vorgefallen, das zu einer solchen Meldung hätte Anlaß geben können.“ — Wie die„Wes. Ztg.“ hört, will man mit der Prägung von Fünfmarkstücken in Gold nicht vorgehen weil ein Versuch ergeben habe, daß diese Münze sich wegen ihrer Kleinheit im Umlauf nicht bewähren werde. — Ueber Deutschlands Stellung zur orientalischen Frage haben wir nach Herrn v. Bülow's Ankündigung Erklärungen im Reichstage zu erwarten, denen man auch in Rußland mit Spannung entgegensieht. So bemerkt die russische„St. Petersburger Zeitung“:„Wenn wir die Deutschen nicht hinderten, die Schleswiger und Holsteiner zu befreien, so dürfen sie uns auch nicht hindern, die Herzegowiner und Bosnier zu befreien; wenn wir der Einigung der deutschen Stämme behülflich waren, so sind wir im Recht, von ihnen Mitwirkung zur Einigung der slavischen Stämme zu erwarten. Wenn Preußen in dem großen historischen Prozeß, an dessen Spitze es stand, gewonnen hat, warum soll nicht auch Rußland bei den sich vorbereitenden Weltereignissen gewinnen? Deutschland und seine unparteiischen Preßorgane blicken, ungeblendet durch Racenhaß und die Vorurtheile der öffentlichen Meinung, nüchtern und richtig auf die Sache, und erklären, daß Deutschland den Bestrebungen Rußlands behülflich sein müsse. Aber ein solcher Rath begegnet erbitterter Opposition, und daher muß der Kampf zwischen den zwei Parteien, welche im Reichstag ihre Vertreter haben, ein ungewöhnliches Interesse bieten, und sein Ausgang eine wichtige politische Bedeutung gewinnen.“ Die„Deutsche St. Petersburger Zeitung“ meint dazu mit Recht: das klinge so, als sei es die Absicht Rußlands, die Balkanslaven nicht nur zu befreien, sondern sich auch einzuverleiben. — Die ministerielle„Prov.=Corresp.“ hält das Zustandekommen der Justizgesetze für ernstlich gefährdet, weil mehrere Beschlüsse der zweiten Berathung für die Regierungen unannehmbar seien. Als einen solchen bezeichnet sie namentlich die Verweisung der Preßvergehen an die Schwurgeriate. Das Blatt sagt:„Die Regierungen dürfen und werden selbst das hohe Gut der Rechtseinheit nicht mit Zugeständnissen erkaufen, durch welche nach ihrer gewissen Ueberzeugung die Rechtseinheit erschüttert würde.“ Der Artikel soll natürlich auf die dritte Lesung einwirken; und wenn dann erst der Reichskanzler in den Reichstag kommt, werden sich die Nationalliberalen schon eines andern besinnen. Aus Schlesien, 26. Nov. Wir lesen in der„Köln. Volksztg.“: Im Dezember 1874 wurde der Pfarrer Dierschke von Lossen bei Brieg(Hr. v. Nordenflycht war damals noch Ober=Präsident) nach Leuppeusch bei Grottkau versetzt und seitdem ist die katholische Pfarrei Lossen ohne Seelsorger. Der Lehrer Elpel hielt, da ein Priester die Gemeinde nicht besuchen konnte, Laiengottesdienst. Niemand nahm Anstoß daran, bis eines Tages bei dem Oberpräsidium eine anonyme Denunciation einging,„Elpel maße sich die Function eines Geistlichen an.“ Der Oberpräsident gab die Denunciation, in welcher auch davon die Rede war, daß der Staatsanwalt nicht einschreite, an den Oberstaatsanwalt, und es wurde in Folge dessen Elpel angeklagt, „in den Jahren 1875 und 1876 sich mit Ausübung eines öffentlichen Amtes befaßt zu haben.“ In der Anklage, welche einzig in ihrer Art sein dürfte, heißt es:„Insbesondere hat er allsonntäglich Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Er hielt eine Predigt, die er ablas(!), ließ die Gemeinde vorher und nachher ein Lied singen und hielt demnächst auch das—„Hochamt“ ab, indem er(Referent versichert, daß er wörtlich citirt) hierbei beide Rollen(!), die des Geistlichen und die Küsters, übernahm. Er wies die dabei fungirenden Ministranten an, niederzuknieen und zu klingeln, während er das Sanctus spielte und ebenso während der Wandlungen. In den Gebeten, die der Angeklagte hierbei sprach, wurde auch der Gemeinde der Segen von ihm ertheilt, wenn er auch nicht speciell und direct die Gemeinde mit der Monstranz segnete. Das Meßopfer will er dagegen nicht dargebracht haben.(Aber das Hochamt hat er gehalten!) Ferner hat der Angeklagte wiederholt Wöchnerinen eingesegnet. Er machte dies ganz so, wie es dem Geistlichen vorgeschrieben ist. Desgleichen fungirte er wie ein Geistlicher bei Begräbnissen, er sprach die üblichen Gebete und die sog. Abdankungsworte,„er hielt eine Grabrede“, die er abgelesen haben will, er segnete dann den Sarg und das Grab, mit dem Aspergil Weihwasser sprengend, in Kreuzform ein. Auch sog. Einleitungen nahm er vor und hielt häufig„Kanzelfürbitten" für Verstorbene. Auch hat er wiederholt Kinder und zwar in der Kirche getauft. Auch Bekanntmachungen an die Gemeinde verlas Elpel in der Kirche.... Hiernach hat der Angeklagte, ohne die gesetzliche Vorbildung zum geistlichen Amte zu haben,§§. 4 und 1 des Gesetzes vom 11. Mai 1873, und ohne zu einem solchen Amte berufen zu sein, sich mit Ausübung dieses öffentlichen Amtes befaßt.“ Am Mittwoch stand in der Sache Termin vor dem Kreisgerichte in Brieg an. Der Angeklagte räumt ein, vom Orgelchore der Kirche herab Gebete aus Moufang's „Officium divinum“, die Epistel, das Evangelium und eine Predigt vorgelesen zu haben; die Ministranten hätten auf sein Geheiß geklingelt, damit die Anwesenden auf die äußere Anregung hin im Geiste sich an einen Altar, an welchem das hl. Meßopfer wirklich gefeiert werde, versetzen möchten. Darin, daß er aus dem Gebetbuche die Worte vorgebetet habe„Dominus vobiscum“ liege doch nicht, daß er den„Segen“ ertheilt habe. Was die Anklage vom„Hochamt halten“ sage, sei..... Am Grabe habe er die vorgeschriebenen Gebete verrichtet und den Sarg mit Weihwasser besprengt; wenn Wöchnerinnen gekommen seien, so habe er mit ihnen die betreffenden Gebete auf Deutsch verrichtet. Auch zwei Kindern habe er die Nothtaufe in der Kirche ertheilt. Die Kanzel habe er nie betreten und nichts gethan, wozu er nicht als Katholik und Küster und Organist von Lossen berechtigt sei. Der Erzpriester(Dechant) Schmidt erklärte als Sachverständiger, daß alle Handlungen, die Elpel vorgenommen, unter den obwaltenden Verhältnissen auch von Laien vorgenommen werden könnten und gar nicht selten vorgenommen würden, Der Gerichtshof setzte das Urtheil bis zum 29. November aus.(Wie die„Schles. Volksztg.“ aus Brieg unter 29. meldet, wurde Lehrer Elpel wegen Vornahme geistlicher Amtshandlungen freigesprochen, dagegen ist er— in einem anderem Falle— wegen Beleidigung zu 100 M verurtheilt worden. D. Red.) Danzig, 29. Novbr. An Stelle des Herrn Prediger Schaper, der das Amt eines Religionslehrers an der hiesigen Petri=Realschule niedergelegt hat, ist Herr Diakonus Dr. Weinling vom Magistrat zum protestantischen Religionslehrer für jene Schule bestellt worden. Bei dieser Gelegenheit weist das„Westpreuß. Volksbl.“ von neuem auf den schreienden Uebelstand hin, daß die katholischen Schüler an allen drei städtischen höheren Lehr=Anstalten nun schon seit mehr als drei Jahren gar keinen Religions=Unterricht erhalten. Von einem Mangel an geeigneten Persönlichkeiten kann hier keine Rede sein, da die Stadt eine ganz bedeutende Anzahl von katholischen Geistlichen aufzuweisen hat. Es ist unbegreiflich, wie so was vorkomen kann, wenn man bedenkt, daß der Religions=Unterricht doch immer noch obligatorischer Lehrgegenstand ist. Wien, 30. Novbr., Nachm. Graf Andrassy hat sich heute von hier nach Pesth begeben, wo er bis Weihnachten zu verbleiben gedenkt.— Die Demarcations=Commissare haben, nach hier eingegangenen Nachrichten, von Alexinatz(in Serbien) aus nach Kon stantinopel gemeldet, es sei keine Aussicht vorhanden, daß sie ihre Aufgabe vor Mitte December lösen könnten.(Ende December geht der Waffenstillstand zu Ende.) — Der Budgetausschuß hat den Finanzent: wurf für das Jahr 1877 nunmehr definitiv festgestellt Nach demselben betragen die Ausgaben 405 Millionen Gulden und die Einnahmen 376 Millionen G. Das sich hieraus ergebende Deficit von 29 Mill. G. ist der Finanzminister ermächtigt, durch Ausgabe einer Goldrente oder durch Aufnahme einer schwebenden Schuld(also durch Anleihe) zu decken. Rom, 30. Novbr. Der gestern hier eingetroffene Marquis v. Salisbury machte dem Minister des Auswärtigen, Melegari, heute Vormittag 11 Uhr einen längeren Besuch. Eingeführt wurde er durch den englischen Botschafter Lord Augustus Paget, der indessen der Besprechung nicht beiwohnte. — Ein Mailänder Blatt schreibt, das Ministerium müsse wieder ein Gesetz zur Erhöhung der Civilliste(des königlichen Einkommens) um 3 Mill. Frcs. einbringen.(Der königl. Haushalt ist trotz der hohen Civilliste fortwährend mit Schulden belastet.) — Der Unterrichtsminister Coppino hat das Gesetzproject, welches den obligatorischen Schulunterricht(Schulzwang, wie er in Preußen besteht) anordnet, bereits am 21. der neuen Kammer vorgelegt. Es wird dieses Gesetz als ein Vorläufer anderer neuer Gesetze angesehen, welche gegen die Bischöfe und den Clerus gerichtet sind. Frankreich. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß während der letzten Tage das Schiff des MinisterPräsidenten Dufaure bereits am Sinken war und nur durch die äußersten Anstrengungen flottgehalten wurde. Die Wärme, mit welcher der sonst so zurückhaltende Minister=Präsident bei der Berathung des Cultus=Budgets wiederholt für kirchliche Interessen eintrat, macht fast den Eindruck, als habe er eine Katastrophe bereits als unvermeidlich betrachtet und sich deshalb angeschickt, den Rückzug mit offenem Visir anzutreten. Jetzt wird dagegen mit seltener Uebereinstimmung versichert, die Krisis sei hinausgeschoben und man werde das Budaet in Frieden erledigen. Erst nach Beendigung der Budget=Debatte werde das Ministerium seine Entlassung nehmen. — Ein von Louis Blanc und mehreren andern radicalen Deputirten gestellter Antrag verlangt die Abschaffung der Todesstrafe. — Die Deputirtenkammer beschäftigte sich am 30. in Fortsetzung der Berathungen über das Cultusbudget zuerst mit den Stipendienstiftungen der Priesterseminare. Der Cultus=Minister verlangt für diesen Zweck 1,178,000 Frcs.; der Ausschuß beantragt, nur 1,038,000 Frcs. zu bewilligen. Der Antrag des radicalen Deputirten Joly, den Seminaren keine Unterstützung zu geben, wird mit 327 gegen 139 Stimmen abgelehnt. Minister=Präsident Dufaure erklärt, die Regierung halte die Bewilligung der Summe für nothwendig; trotzdem verwarf die Kammer mit 286 gegen 210 Stimmen die Creditforderung des Cultusministers und nahm die vom Ausschusse beantragte Summe an. Bei verschiedenen andern Capiteln(für verschiedene kirchliche Institute, für Reparaturen der Domkirchen 2c.) wurden die vom Cultusminister geforderten höheren Summen verworfen und die von dem Ausschusse bewilligten niedrigeren Beträge angenommen. Ein radicaler Deputirter(Girand) brachte folgende Weisheit vor: Er beuge sich vor den Lehren des Evangeliums, aber er sei überzeugt, daß die Religion vom rechten Wege abgerathen sei; im 16. Jahrhunderte habe die Christenheit sich, ohne es zu wissen, dem Antichrist ergeben, nämlich dem Ignaz von Lyola(Stifter des Jesuitenordens); seine Jünger seien diese Ultramontanen, diese schwarze Internationale 2c. London, 30. November. Nach der„Times“ würden die Vorversammlungen der Conferenz=Vertreter in nächster Woche beginnen, und am 15. die erste förmliche Sitzung stattfinden. Sei bis dahin keine Einigung erzielt, so müsse die Conferenz als gescheitert angesehen werden. Die„Morning Post“ fährt fort, die russischen Forderungen energisch zu bekämpfen. Die Pforte habe alles versprochen, was man billiger Weise von ihr verlangen könne. Man müsse sie formell und energisch auffordern, diesen Versprechungen treu zu bleiben, ihr dann aber auch volle Freiheit zur Ausführung lassen, unter der Drohung jedoch, wenn sie die Forderungen Europas nicht befriedige, so werde sofortige Intervention folgen. — Eine Besetzung Konstantinopels gilt bis jetzt als das Außerste, wozu England sich selbst dann entschließen würde, wenn die Russen in die Bulgarei einrücken und die übrigen Mächte es für angezeigt halten sollten, dagegen nicht gemeinsam mit England Verwahrung einzulegen. Petersburg, 28. November. Die Abreise des Großfürsten Nikolaus, des Ober=Commandirenden der mobilen Süd=Armee, ist auf's Neue verschoben worden. — Auf Anordnung des Kriegs=Ministeriums erfolgt nun auch die Mobilisirung des zweiten Aufgebotes der Don'schen Kosaken, welches aus 12 Regimentern mit 7 Batterien besteht. Die Mobilisirung erfolgt so rasch, daß dieses Contingent schon Anfangs Dezember in Odessa erwartet wird. Wie prompt die Completirung aller Armeetheile sich vollzieht, beweist die Sanitäts=Abtheilung, welche fix und fertig organisirt dasteht. Dieselbe umfaßt 720 Aerzte, 225 feldärztliche Assistenten, 60 Apotheker, 45 Thierärzte 1840 Sanitätssoldaten. — Zur Kennzeichnung der Stimmung in der Armee möge die Thatsache dienen, daß die Offiziere der nicht mobilisirten Corps massenhaft ihre Versetzung zur Südarmee nachgesucht haben. — Der Verkehr der an der Grenze von Rumänien stationirten russischen Offiziere mit dem rumänischen Offiziercorps ist ein recht lebhafter und kordialer. Selbst nach Jassy(Hauptstadt der Moldau) gehen sehr oft höhere russische Offiziere und finden den herzlichsten Empfang. Russische Quartiermeister sind im Vereine mit der Polizei und dem Magistrate in Jassy beschäftigt, Quartiere für die 13. und 14. Infanterie=Division dort und in der Umgebung ausfindig zu machen. Diese Truppen sollen beiläufig 14 Tage dort verbleiben. Proviant ist für 30,000 Mann auf die Dauer von 22 Tagen von der russischen Intendantur bereits eingekauft und der größte Theil in Jassy eingelagert worden. — In Kischenew ist die Intendantur der Süd=Armee in höchster Thätigkeit. Zahllose Lieferanten bieten ihre Dienste an. Nur eine Sorte von Geschäftsleuten kann nicht ankommen, die ranntweinbändler. Das Armee=Commando erlaubt nur den kleinen Ausschank von Spirituosen durch Marketender und untersagt den Massenverkauf des bekannten Fusels, welcher früher in kolossalen Fässern zum Ruine der Mannschaften der Armee nachgeführt zu werden pflegte. — In Moskau ist eine Subscription(Zeichnung von Beiträgen) eingeleitet worden, um für den Fall eines Krieges mit England in Amerika Kaperschiffe(welche auf die englischen Handelsschiffe Jagd machen sollen) zu kaufen. Türkei. Der Pariser„Temps“ vom 30. November behauptet zu wissen:„Die Ministerkrise in Konstantinopel hat den Zweck, den jeder Concession zur Verhütung des Krieges feindlich gennnten Großvezir zu stürzen; Midhat Pascha und dessen Freunde, welche dabei vom Sultan unterstützt werden, wunschen größere Zugeständnisse zu machen, welche die Vermeidung des Krieges ermöglichen könnten.“ — Englische Blätter bringen die Nachricht, daß die Pforte an die Großmächte eine neue Note gerichtet habe, in welcher sie die russische Forderung einer Entwaffnung der mohamedanischen Bevölkerung der Balkanhalbinsel zurückweist und die Vertreibung der Tscherkessen aus den sogenannten christlichen Provinzen für unausführbar erklärt. Rumänien. Seit dem 18. November hat die längs der Donau aufgestellte rumänische Armee eine allgemeine Bewegung in der Richtung nach der russischen Grenze vollzogen.(Offenbar wollen sich beide Armeen vereinigen:— Der Kriegsminister rüstet noch immer voran mit Aufbietung aller Kräfte. Von den im Auslande angekauften 70,000 Gewehren sind bereits über 40,000 Stück über Rußland in Jassy eingetroffen. Dieselben sollen an die Landwehr vertheilt werden. Proviant ist für eine Armee von 90,000 Mann für 4 Monate vorhanden. Locales und * Paderborn, 1. December. Die Nr. 95.(vom 29. Nov.) des hiengen„„######= Anzeigers“ bringt ein ferneres„Eingesandt“ zum Culturkampfe. Wollten wir darauf eingehen, die unrichtigen Anschauungen, die irrigen Angaben und die falschen Folgerungen dieses„Eingesandt“ zu widerlegen, so würden wir für derartige Auseinandersetzungen mehr Raum beanspruchen müssen, als uns dafür zu Gebote steht; und müßten befurchten, die Geduld unserer Leser zu ermüden, indem wir von Neuem die seit sieben Jahren in mehr als hundert Aufsätzen unseres„Westf. Kirchen= und Volksblattes" zur Genüge widerlegten, jetzt völlig abgestumpften Angriffe auf die lehramtliche Unfehlbarkeit des Papstes zurückwiesen. Wir ziehen es also vor, den„Einsender,“ der sein Material aus dem altkatholischen Moniteur, dem„Deutschen Merkur“ in München holt, des Ferneren ganz nach Belieben mehr oder weniger über den Culturkampf schreiben zu lassen, ohne uns auf weitere Entgegnungen einzulassen. — In Falkenhagen(Fürstenthum Lippe=Detmold) ist am 29. Novbr. der dortige Pfarrer Herr Wilhelm Wrede in Folge der Lungenentzündung nach siebentägiger Krankheit im Herrn entschlafen. Der Verstorbene, geboren zu Manrode am 15. März 1808 und zum Priester geweiht am 27. December 1834, wirkte als Pfarrer in Falkenhagen seit September 1854. .. 0 Enger, 29. November. In der verflossenen Nacht ist in die hiesige alte Stifts= jetzt protestantische Pfarrkirche ein Einbruch verübt. Durch das Westportal, durch welches einst der Sage nach der große Sachsenherzog Wittekind getragen ward, als er heimgegangen zu seinen Vätern, sind Diebe eingedrungen und haben den auf dem Chore, vor den steinernen Grabmonumente des alten Sachsenhelden befindlichen„Armenkasten“ seines Inhaltes beraubt. Die Armen dürften auf diese Weise wie es heißt, ungefähr 150 M. verloren haben. An guten Brechwerkzeugen scheint es den nächtlichen Besuchern nicht gefehlt zu haben, da sowohl die drei Vorhängeschlösser vor dem Kasten abgesprengt, als auch der westliche Eingang gewaltsam geöffnet find. Uebrigens steht dieser Einbruch in hiesiger Gegend nicht vereinzelt da. Vor Kurzem ist auch in dem benachbarten Jöllenbeck der Kirche und in Bünde dem Pastor H. ein gleicher nächtlicher Besuch abgestattet, in letzteren Falle jedoch ohne Erfolg. Lippstadt, 30. Novbr. Mit glänzender Majorität siegten gestern die für die Stadtverordnetenwahl von der Centrumspartei aufgestellten Candidaten der dritten Abtheilung. Witten a. d. R., 29. November. Wohin der unselige Branntweingenuß führt, davon weiß die Chronik der jängsten Tage in unserm Nachbarorte Herbede traurige Beispiele zu erzählen. Die beiden ersten Fälle betreffen sogar kleine, 5—6jährige Kinder. Eins von diesen wird noch zu später Abendstunde vom Vater ausgeschickt, um Fusel zu helen; es kommt nicht wieder, man sucht, und findet seine Leiche. Neben der Leiche lag— die ausgetrunkene Flasche. Ein anderes Kind findet die Flasche eines Kostgängers, kann dem Genuß nicht widerstehen und erkrankt nicht unerheblich. Ein Junggeselle betrinkt sich und geräth auf einer Wiese in ein tiefes Wasserloch, um vort seinen sichern Tod zu finden. Ein Maurer holt sich spät Abends Branntwein, leert unterwegs die Flasche und gerath in den Abgrund eines Steinbruches, wo man seine Leiche findet. Ein„gebildeter“ Herr betrinkt sich in Schnaps und dringt in den Betsaal der katholischen Gemeinde ein. Er ist wegen Störung des Gottesdienstes angeklagt. Traurige Liste! Neheim, 29. Novbr. Hier wurden bei den Ergänzungswahlen zum Stadtrath von der ersten und von der dritten Abtheilung„Liberale“" gewählt. Die„Köln. Ztg.“ fügt hinzu: „Zum ersten Mal seit Menschengedenken.“ Die guten Neheimer scheinen eben dies Mal nicht weit gedacht zu haben. Menden, 30. Novbr. In der gestrigen Wahl von sechs Stadtverordneten brachten die katholischen Bürger vier Candidaten durch. Münster, 29. November. Die hiesige„Westf. Prov.=Zig.“ schreibt: Wie wir in Erfahrung bringen, soll gestern Abend durch den Herrn Polizei=Inspector das Nest einer argen Kupplerin so gründlich ausgenommen worden sein, daß die Bestrafung der Schuldigen außer allem Zweifel steht. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Obwohl die Polizei schon lange ein scharfes Auge auf jenes schändliche Treiben gerichtet hatte, so war es allen ihren Anstrengungen bisher doch nicht gelungen sich genügende Beweismittel zu verschaffen. Doch— der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht. — 1. Dezember. Der„Westf. Mkr.“ schreibt in eigener Angelegenheit: Heute Morgen stand unser verantwortlicher Redacteur, Herr Koch, vor dem Kreisgerichte, angeklagt, durch Abdruck eines chreibens des hochw. Herrn Erzbischofs Paulus an einen Geistlichen aus dem„Mainzer Journal“ gegen§ 20 der R.=PrGes. gefehlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft fand in jenem Schreiben den Thatbestand des im§ 4 des Gesetzes vom 20. Mai 1874 resp.§ 81 des Gesetzes vom 12. Mai 1873 vorgesehenen Vergehens der unbesugten Ausübung des bischöflichen Amtes. Sie trug auf 14 Tage Gefängnißstrafe an. Der Gerichtshof erkannte auf eine Strafe von 150 Mark. Kempen, 28. Novbr. In der heutigen außerordentlichen Sitzung des Stadtrathes wurde, laut der„Niederrh. Volkszig.“, als nothwendig anerkannt, in Folge der durch die großen Arbeiter=Entlassungen überhandnehmenden Landstreichereien die Nachtwache zu verstärken und zwar durch Einrichtung einer freiwilligen Bürgerwache; dieselbe soll schon am 1. Dezember in's Leben treten.— Bei der gestern stattgehabten Landrathwahl wurden von 26 Wahlberechtigten 14 Stimmen für Herrn Bürgermeister v. Bönninghausen in Lank abgegeben, während 12 Zettel unbeschrieben waren. Düsseldorf, 28. Novbr. Es kann nunmehr laut der„Elberf. Ztg.“ als feststehend bezeichnet werden, daß an die Stelle des hiesigen kathol. Schul= und Regierungsraths Wittia der Gymnasialoberlehrer Dr. Peltzer von Köln treten wird. Herr Wittig wird schon in der kürzesten Zeit aus dem hiesigen Regierungscollegium ausscheiden. Köln, 1. December. Auf das ganz bestimmte Gutachten des Herrn Dombaumeisters, Regierungsraths Voigtel hier, daß die Kaiserglocke nunmehr nach Beseitigung aller Mängel den an sie gestellten Anforderungen vollständigentspreche, faßte er Vorstand des Central=Dombau=Vereins in seiner gestrigen Sitzung den Beschluß, die Glocke avzunehmen und den Glockengießer Herrn Hamm in Frauenthal zu benachrichtigen, daß er den bedungenen Preis in Empfang nehmen könne. Ein Antrag, die Glocke vor der Abnahme durch eine musikalische Commission nochmals auf den Ton prüsen zu lassen, fand keine Annahme; jedoch erklärte die Versammlung sich damit einverstanden, daß eine solche Commission, bestehend aus den Herren Dr. Ferdinand Hiller, Pastor Stein und Ank gutachte. — Am 29. November gin zu Ende. Vom 23. October 32 Tagen gegen 56 Angeklag schlechts waren, verhandelt. Alter unter 20 Jahren, 19 in 30—40, neun von 40—50, 60—70 Jahren. Zehn Angel Zuchthaus und 19 zu Gefäng erkannte der Assisenhof auf 1. hausstrafe sowie auf 25 Ja Gejängnißstrafe und außerdem Erpel(bei Neuwied), 2 Lehrer Philivvien— sch ist eingetroffen. Seit verflosst Untrerricht. Eine Wohnung den„altkatholischen" Bürgern Preis von jährlich 90 Thlr. des qu. Philippsen hat die m Gemeindekasse nur 25 Thlr. letzte Jahr einige Thaler mel fahrung bringen können, wie gierung zu Koblenz, daß Phil ßigen Religionsunt führung gelangen soll.“ m Ruhrort, 28. Novembe und Rztg.“ mit, daß sich die alte Witwe verlobt h Wiesbaden, 25. No Namens Kilb von Oberjosba ihren Eltern die Nachricht, d kanzler ein Schreiben erhalte schaft eines vor vielen Verwandten zufallen wird. getheilt und soll 159 Mill gen. Am 1. Januar sollen a gezahlt werden.(Rh. K.) Breslau.(Berichtig dischen Mitbürgers gehtd „In Ihrer heutigen Numme die Confession des flüchtigen Dieselbe ist irrig, da 2c. G. tismus übergetreten ist. berichtigen. Wer getauft ist, Italien. Am 4. d. bemerkt) ein Engländer, ein lienischen Brigante: Derselbe ist befreit und am Er hatte nach seiner Gefang zubringen. Am Morgen de mit ihm an eine Höhle, in Lebensmittel fehlte es nicht. Briganten die Höhle, da sie Macht auf der Ferse war. dem Marsche, bis die Freil Von Morgens bis Mittags und nahmen Brod, Käse un tagsstunden, während die stellten sie in aller Vorsich konnte sich während der gan umkleiden. Er wurde in Fr bahnstation Sciarra und die einen Mantel und ein Bille seine Freunde ein Lösege Thlr.) erhalten hatten. Belgien. In der E unter Anderem auch ein Bli holt. Ein Bauer stand ein schüttelte er den Kopf unds# hätte ihm die Augen ausgek Paris. Der berühm mancier Paul Féval ist rückgekehrt. London. Die engli Schweineschlächtereien in Ki wie großes Quantum Speck eine Lieserung übernehmen! Rußland. Eine wi die häufigen Feuerschäd Reichsanzeiger hervor, der zu brünste stattgefunden haben, Millionen Rubeln v (Belustigungene taten.) Der König von! den Schanzen seiner Haupt dieser Kanonen ist eine K Diustag, den 5. De Morgens 10 sollen bei dem Herrn demeyer zu Sande 100 Stück Eich schiedener Stärke 10 Stück Buch 100 Stück Fich schiedene Erlen meistbietend gegen Erel werden. 5528) Berhor Montag, den 4. Decei Morgens 10 ul sollen in der Wohnung Gastwirths Lohmann vor thore hiers. verschiedene sehr tene Möbel als: 2 mit Matrazen, 3 schränke, 3 Tische, 1 Schreibpult, 1( mehrere Kupferst Oeldruckbilder meistbietend gegen baare Z kauft werden. Berhorft Hiller, Pastor Stein und Andreas Pütz, den Ton nochmals be— Am 29. November gingen die Assisen pro IV. Quartal zu Ende. Vom 23. October bis zum 29. November wurde an 32 Tagen gegen 56 Angeklagte, von denen fünf weiblichen Geschlechts waren, verhandelt. Drei Angeklagte befanden sich im Alter unter 20 Jahren, 19 im Alter von 20—30 Jahren, 14 von 30—40, neun von 40—50, zehn von 50—60 und einer von 60—70 Jahren. Zehn Angeklagte wurden freigesprochen, 27 zu Zuchthaus und 19 zu Gefängnißstrafen verurtheilt. Im Ganzen erkannte der Assisenhof auf 124 Jahre und drei Monat Zuchthausstrafe sowie auf 25 Jahre, zwei Monate und 28 Tage Gesängnißstrafe und außerdem auf vier Wochen Haststrafe. Erpel(bei Neuwied), 29. November. Der„altkatholische Lehrer Philivpren— schreibt man der„Köln. V.=Ztg.“— ist eingetroffen. Seit verflossenen Montag ertheilt derselbe SchulUntrerricht. Eine Wohnung ist ihm durch den Lokal=Schulinspector, den„altkatholischen“ Bürgermeister Fransquin zu Unkel, um den Preis von jährlich 90 Thlr. gemiethet worden. Der Vorgänger des qu. Philippsen hat die meiste Zeit seines Hierseins aus der Gemeindekasse nur 25 Thlr. Mietbs=Entschädigung bezogen, das letzte Jahr einige Thaler mehr. Wir haben noch nicht in Erfahrung bringen können, wie die Verfügung der königlichen Regierung zu Koblenz, daß Philippsen nicht den schulplanmäßigen Religionsunterricht ertheilen darf, zur Ausführung gelangen soll.“ Vermischtes. licherweise stolz ist. Neulich ergötzte er sich damit, Geschosse diesen Kan Ruhrort, 28. November. Als Curiosum theilt man der„Rh. und Rztg.“ mit, daß sich dieser Tage hierselbst eine 78 Jahre alte Witwe verlobt hat.„ Wiesbaden. 25. Novbr. Zwei hiesige Dienstmädchen, Namens Kilb von Oberjosbach, erhielten vor einigen Tagen von ihren Eltern die Nachricht, daß dieselben von dem Herrn Reichskanzler ein Schreiben erhalten haben, wonach ihnen die Erbschaft eines vor vielen Jahren in Holland verstorbenen Verwandten zufallen wird. Die Erbschaft wird unter 7 Stämme getheilt und soll 159 Millionen und 28,000 Franken betragen. Am 1. Januar sollen angeblich bereits 16 Millionen Franken gezahlt werden.(Rh. K.) Breslau.(Berichtigung.) Seitens eines achtbaren jüdischen Mitbürgers geht der„Schles. V.=Ztg.“ Folgendes zu: In Ihrer heutigen Nummer befindet sich eine Notiz, betreffend die Confession des flüchtigen General=Agenten Otto Guhrauer. Dieselbe ist irrig, da 2c. G. seit langer Zeit zum Protestantismus übergetreten ist. Sie haben wohl die Güte, dies zu berichtigen. Wer getauft ist, gehört eben nicht mehr zu uns.“ Ikalien. Am 4. d. wurde(wie bereits in Nr. 266 kurz bemerkt) ein Engländer, ein gewisser John Rose, von italienischen Briganten(Räubern) gefangen genommen. Derselbe ist befreit und am 20. d. in Palermo eingetroffen Er hatte nach seiner Gefangennahme 16 Stunden zu Pferde zu zubringen. Am Morgen des 5. November kamen die Räuber mit ihm an eine Höhle, in der sie sieben Tage blieben. An Lebensmittel fehlte es nicht. In der achten Nacht verließen die Briganten die Höhle, da sie erfuhren, daß ihnen eine bewaffnete Macht auf der Ferse war. Sie blieben nun alle Nächte auf dem Marsche, bis die Freilassung des Gefangenen erfolgt war. Von Morgens bis Mittags machten sie Halt in einem Walde und nahmen Brod, Küse und Wein zu sich. In den Nachmittagsstunden, während die verfolgenden Truppen Rast hielten, stellten sie in aller Vorsicht Recognoscirungen an. Mr. Rose konnte sich während der ganzen Zeil seiner Gefangenschaft nicht umkleiden. Er wurde in Freiheit gesetzt in der Nähe der Eisenbahnstation Sciarra und die Briganten gaben ihm eine Mütze, einen Mantel und ein Billet dritter Klasse, nachdem sie durch seine Freunde ein Lösegeld von 100,000 Frcs.(über 26,000 der Gemäldeausstellung in Lüttich war unter Anderem auch ein Blild zu sehen, wo der Teufel ein Weib holt. Ein Bauer stand ein Zeit lang sinnend davor. Endlich schüttelte er den Kopf und sagte:„Das ist die meine nicht, die hätte ihm die Augen ausgekratzt.“ Paris. Der berühmte französische Schriftsteller und Romancier Paul Feval ist kürzlich zur katholischen Kirche zuLondon. Die englische Reaierung bar bei den großen Schweineschlächtereien in Kopenhagen anfragen lassen, ein wie großes Quantum Speck sie liefern und zu welcher Zeit sie eine Lieserung übernehmen könnten.. K.16.f uu. B u. 6 1 Rußland. Eine wie schreckliche Geißel für Rußland die bäufigen Feuerschäden sind, geht aus einer Uebersicht im Reichsanzeiger hervor, der zusolge im Monat October 3458 Feuersbrünste stattgefunden haben, die einen Schaden von nahezu 10 Millionen Rubeln verursachten. (Belustigungen eines orientalischen Potentaten.) Der König von Birma hat 24 neue Kanonen auf den Schanzen seiner Hauptstadt Mandalay aufgepflanzt. Eine dieser Kanonen ist eine Krupp'sche, auf welche Se. Majestät natürlicherweise stolz is.. Reulich eegeene. 1 Wu——, aus diesen Kanonen in den Fluß Irrawaddy zu feuern. Einige dieser Schüsse waren wohl gerichtet und gewährten Sr. Majestät beträchtliches Amüsement. Ein Schuß traf einen mit Reis befrachteten Kahn, der sammt seinem Führer versank. Der König war entzückt, denn er schien die Kanone selber gerichtet zu haben. Nachher wurden Schießversuche auf lange Schußweite vorgenommen. Die Zielscheibe bildete ein Dorf am gegenüberliegenden Ufer des Irrawaddy. Ganz Mandalay war auf den Beinen, um das Resultat zu beobachten. Nach einigen unwirksamen Schüssen wurde man gewahr, daß das Dorf in Flammen stehe. Die Einwohner rannten wie toll umher, und zwar in so komischer Weise, daß der König wiederum herzlich lachte. Dann kam Se. Majestät auf die kostbare Idee, den Zuschauern auf der Stadtseite der Bucht eine Dosis von Kartätschen zu geben. Die Menge stob augenblicklich auseinander, aber 20 Männer, Frauen und Kinder blieben todt oder schwer verwunder auf dem Platze. Se. Majestät war hochvergnügt. Die Kanone entspricht vollständig seinen Erwartungen. Der nächste Verbrecher soll von ihrer Mündung weggeblasen werden. Er hat gehört, daß die Engländer diese kurze Hinrichtungsmethode angenommen haben. Er will diese Methode so bald als möglich selber prüfen. Nachdem sich Bomben, Granaten und Kartätschen als ziemlich erfolgreich erwiesen, fühlt sich Se. Majestät den Erfordernissen eines europäischen Krieges ganzlich gewachsen (Allen Biertrinkern) dürfte es eine interessante, wenn auch traurige Notiz sein, daß der Centner Hopfen, welcher im vorigen Jahre je nach Qualität 120—140 Mark kostete, gegenwärtig auf das Fünffache jenes Preises gestiegen ist, und daß unter 600 Mark auch geringere Sorten nicht zu haben sind. Die Schuld trägt auch hieran, wie bei der schlechten heurigen Obsternte, der Ende Mai eingetretene Nachtfrost. Außerdem hat der Hovfen noch durch die langandauernde Trockenheit im Juli sehr gelitten. Jede Branche hat ihren speciellen Witz— warum soll es nicht auch„Parlamentswitze“ geben? Das neueste Ergebniß dieser Specialität wurde dieser Tage im Vorsaal des Reichstages colportirt. Man kennt die Schleiermacher'sche Lösung des Räthsels:„Getrennt mir heilig, Vereint abscheulich.“(Meineid). Der Parlamentswitz aber hat, laut dem „Börs.=Courr.“, an Stelle dieser Lösung eine andere gesetzt. Sie lautet: National=Liberal. Vom Reichstage. N. P. C. Berlin, 30. November. Bei fortgesetzter Berathung der Strafprozeß=Ordnung erklärte sich der baierische Justizminister v. Fäustle in der heutigen Sitzung des Reichstages zunächst gegen die von der Commission als§ 132 a vorgeschlagene Bestimmung, sowie gegen den dazu gestellten Eysoldt'schen Unter=Antrag, wornach dem zur Vertheidigung berufenen Rechtsanwalt für dieselbe die Gebühren nach Maßgabe der Gebühren=Ordnung aus der Staatskasse zu zahlen ist, unter Vorbehalt des Rückgriffs an den in die Kosten verurtheilten Angeklagten. Das Haus hielt jedoch den Einwand, daß diese Frage nur gleichzeitig mit der Feststellung der Grundsätze für die Anwalts=Ordnung geregelt werden könne, nicht für stichhaltig und genehmigte den Vorschlag der Commission. Es folgte derauf die Berathung über das zweite von dem erstinstanzlichen Verfahren handelnde Buch, speziell üher die von der Commission vorgeschlagenen§ 148d, also lautend:„Dem Antragsteller kann vor der Entscheidung über den Antrag(Beschwerde gegen einen ablehnenden Bescheid des Staatsanwalts) die Leistung einer Sicherheit für die durch das Verfahren über den Antrag und durch die Untersuchung der Staatskasse und dem Beschuldigten voraussichtlich erwachsenden Kosten durch Beschluß des Gerichts auferlegt werden. Die Sicherheitsleistung ist durch Hinterlegung in baarem Gelde oder in Werthpapieren zu bewirken. Die Höhe der zu leistenden Sicherheit wird von dem Gerichte nach freiem Ermessen festgesetzt. Dasselbe hat zugleich eine Frist zu bestimmen, binnen welcher die Sicherheit zu leisten ist. Wird die Sicherheit nicht binnen der bestimmten Frist geleistet, so hat das Gericht den Antrag für zurückgenommen zu Hierzu beantragte Abg. Klotz, daß für die durch die Untersuchung verursachten Kosten keine Sicherheit geleistet werde, da man für ein unbekanntes Verfahren keine Cautionsbestellung verlangen könne, auch ein Rechtsgrundsatz verletzt werde, wenn man dem Antragsteller für den Fall einer Freisprechung die Kosten auferlege. Dieser Ansicht entsprechend beantragte auch derselbe Abgeordnete Streichung des§ 148c, wornach der Antragsteller im Falle der Freisprechung des Angeschuldigten für die Kosten haften muß, wenn ihn das Gericht nicht ganz oder theilweise von deren Tragung entbindet.„ Diese Anträge unterstützte der Abg. Windthorst, der in ihnen die größte Bürgschaft gegen Querulirungen und dadurch herbeigeführte Ueberlastung der Gerichte erblickte, während der Regierungs=Commissar Oeblschläger und der Abg. Lasker die unveränderte Annahme der Commissionsvorschläge befürworteten, die denn auch erfolgte. Nach anstandsloser Genehmigung des dritten von der gerichtlichen Voruntersuchung handelnden Abschnittes wurde die Berathung des vierten Abschnittes(Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens) in Angriff genommen. Zu§ 165a, demzufolge der Gerichtsvorsitzende den Angeklagten. nach Mittheilung der Anklageschrift, zu einer Erklärung darüber aufzusordern hat, ob er eine Voruntersuchung beantragen wolle, stellte Abg. Hanel das Amendement, daß einem solchen Antrage eines verhafteten Angeklagten Folge gegeben werden müsse. Dieser Antrag wurde indessen abgelehnt, dagegen der Commissions=Vorschlag mit einer unwesentlichen Streichung angenommen. Die weiteren Verhandlungen, welche bis zum§ 233(Hauptverfahren vor dem Schwurgericht) gediehen, sind für das LaienElement ohne alles Interesse. Nächste Sitzung morgen 11 Uhr. Tages-Ordnung: Rest der heutigen. Neueste Nachrichten. Berlin, 1. December. Wie offiziös versichert wird, ist in unterrichteten Kreisen von einer neuen Mission des Feldmarschalls von Manteurfel nach St. Petersburg nichts bekannt. Heute Mittag wurde der Feldmarschall vom Kaiser empfangen. Paris, 1. December. Der Senat beschloß heute mit 156 gegen 136 Stimmen, daß er nicht auf die Berathung der Artikel des(von der Deputirtenkammer bereits angenommenen) Gesetzentwurfs über die Aufhebung der Verfolgungen gegen die Communards (Pariser Revolutionäre von 1871) eingehen könne; der Gesetzentwurf ist demnach verworfen. Rom, 30. November. Der Marquis v. Salisburn wurde heute um 5 Uhr von dem Könia empfangen. An dem Diner beim englischen BotschafterSir Paget, nahmen auch die Minister Depretis und Melegari, sowie die übrigen Botschafter Theil. London, 30. November. Gladstone hat in der „Contemporary Review“ einen Artikel veröffentlicht, in welchem er die Hoffnung ausspricht, daß sich die Conferenz in Konstantinopel auch mit der Lage der Griechen beschäftigen werde. Weiter führte Gladstone aus, daß Palmerston und Russel die Absicht hatten, die gegenwärtige Abgrenzung des griechischen Gebiets zu ändern, indem sie Griechenland Thessalien unter Oberherrschaft der Pforte geben wollten. Gladstone meint, die christliche Bevölkerung der Türkei würde die englische Hülfe der russischen vorziehen. Man müsse darauf hinwirken, daß England, anstatt eine Politik der Drohungen und des Egoismus zu treiben, sich der Zuneigung der Griechen versichere. — 1. Decbr. Der italienische Minister des Auswärtigen, Melegari, hat dem Marquis v. Salisbury gegenüber sich hoffnungsvoll für eine friedliche Lösung ausgesprochen. Er erklärte sich entschieden gegen jedwede Occupation türkischen Gebietes. Madrid, 30. Novbr. Im Senat verlangte Concha eine ausgedehntere Discussion über die Zustände auf Cuba. St. Petersburg, 1. Dezember. Nach Meldung der hiesigen Zeitungen wird die Abreise des OberstKommandirenden der Südarmee, Großfürsten Nicolai Nicolajewitsch, im Laufe des heutigen Tages erfolgen. — Nach einem Wiener Telegramme der„Times“ wären nun auch die Truppen des Militärbezirks Kaukasus mobil gemacht, um als actives Corps an der kaukasisa=türkischen Grenze in einer Stärke von fünf Infanterie=Divisionen(von je 16 Bataillonen: 80,000 Mann) mit 3000 Pferden und 250 Geschützen zwischen Ackalyak und Erivan zusammengezogen zu werden. Nach einem Berliner Telegramme desselben Blattes wäre auch noch ein fünfter Militärbezirk mobil gemacht. Griechentand. Athen, 30. November. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkommer ist das Project der Regierung, die Steuerauflage behufs außerordentlicher Maßregeln betreffend, gefallen. Das Resultat der Abstimmung ergab 79 Stimmen gegen den ministeriellen Antrag, 78 dafür, 2 enthielten sich der Abstimmung, Minister=Präsident Komundurus wird morgen sein Entlassungsgesuch einreichen. Diustag, den 5. Deember c., Morgens 10 Uhr, sollen bei dem Herrn Colon Bredemeyer zu Sande 100 Stück Eichen verschiedener Stärke, 10 Stück Buchen, 100 Stück Fichten u. verschiedene Erlen u. Birken meistbietend gegen Credit verkauft werden. (5528) Berhorst, A.=C. Montag, den 4. December er Morgens 10 Uhr, sollen in der Wohnung des Herrn Gastwirths Lohmann vorm Westernthore hiers. verschiedene sehr gut erhaltene Möbel als: 2 Bettstellen mit Matrazen, 3 Kleiderschränke, 3 Tische, 1 Sopha, 1 Schreibpult, 1 Spiegel u. mehrere Kupferstiche und Oeldruckbilder meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.(5527 Berhorst, A.=C. Mittwoch, d. 6. December er., Morgens 10 Uhr, sollen vor der Wohnung der Frau Witwe Graen am Markte hiers. allerlei gut erhaltene Möbel als: Tische, Stühle, Bänke, Schränke, Garten=Utensilien, 1 Cylinder=Ofen, 1 Kronleuchter, 1 Hobelbank, Glas, Porzellan u. dgl. m. öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. 5526] Berhorst, A.=C. Neue Buntstickereien aller Art in großer Auswahl empfiehlt zu billigsten Preisen, sowie Pantoffeln mit Zuthaten 2 Mark, Stickwolle 18 und 20 Pfg. p. Loth. Th. Peters, 5515] Grube 71. Ich suche für mein Spiritnosen- Geschäft noch einen durchaus soliden u. tüchtigen Reisenden gegen hohes Gehalt. Th. Hoffbauer, Lippstadt.(5423) Das Gesangbuch Sursum Corda sowie eine Partie Gebetbücher in den verschiedensten Einbänden billigst zu haben bei(5498a) Johann Steffens am Markt. *# gramme. Stansbunk! Urntrum. Sovis. N. 1.50, 2 Monate M. 1.80. V1 Mut. N. 4.90, Jode Post Refert. Insorate 13 Dir Winfr. Romen); täglich; groß Besie: Leitartitel, Tages-, Handels=, Landtags=, Provinz.=Nachrichten; rasch, vollständig; Telogramme. Standvunkt: Centrum. Breis: Ein gemauerter Sprungheerd mit zwei Bratöfen und einem Aufsatz mit Wasserkessel, sowie ein antiker mit Säulenaufsatz, eine eiserne Pumpe nebst Gestänge und mehrere Hundert Illuminationsgläser in rother und grüner Farbe stehen zum Verkauf bei[55178] Everken. 2 möblirte Zimmer zu vermiethen, ebenso Pferdeställe. Näh. die Exped.(5525a) 60 Stück dick= fette Schafe stehen beim Unterzeichneten zum Verkauf.(55088 Friedrichsgruns, 29. Nov. 1876 Suden. dt Den geehrten hiesigen Einwohnern hiermit zur Nachricht, daß ich mit dem heutigen Tage im Hause der Frau Ww. Hänse, Wassergassen=Ecke, eine Kohlen-Handlung errichtet habe. Gute Waare und prompte Bedienung zusichernd, bitte ich um geneigten Zuspruch.(5518 lemens Seidensticker. Unterzeichneter empfiehlt sich als Hausmetzger.= Indem ich um geneigten Zuspruch bitte, verspreche ich pünktliche u. saubere Bedienung. 15501] Meine Wohnung ist bei J. Bürger, Padergasse M 448. Xaver Köhler, Hausmetzger. Mehrere gut erhaltene Schreibpulte und Bücherregale sind billig abzugeben bei Joh. Steffens am Markt.[54972] Visiten=Karten 50 Stück 1 Mark und höher 100„ 1,50„ und höher je nach Güte des Kartons. J. Schöningh, Paderborn. Im Besitze einer neuen u. guten Nähmaschine empfiehlt sich zum Weiß= u. Buntnähen mit der Maschine außer dem Hause. Wer, zu ersr. i. d. Exp.(5509 24 Sprechstunden für Kranke: Mittwoch, 6. Dezbr. im Westf. Hof in Paderborn von 1 bis 4 Nachmittags. NB. Magenleiden jeder Art, Fallsucht, Drüsen, Bandwurmleiden, Unterleibsbrüche, Hämorrhoiden, Flechten, Krätze, Geschlechtsleiden, Bettnässen, Rheumatismus 2c. werden schnell und gründlich geheilt.(5495 Achenbach aus Duisburg. Wer noch Forderungen an den Nachlaß des hier verstorbenen Rentners Herrn L. Herzheim hat, wird hierdurch aufgefordert, solche in kürzester Zeit bei dem Unterzeichneten geltend zu machen, da die Schlußregulirung des Nachlasses stattfinden soll.[54915] Paderborn, 30. Novbr. 1876. M. Steinheim. Ein zuverlässiger.[54840 Schäfer findet gute Stelle. Näh. bei Gastwirth Lohmann. Zu Welhnachten. Eine große Auswahl fein geschnitzter Holzsachen als: Rauchtische, Rotenständer, Stock-& Schirmständer, Garderobe-& Handtuch-Halter, Eck-& SchlüsselBretter, Rauch- Service, Cigarren-& TabakKasten etc. etc. werden, um damit zu räumen, billigst ausverkauft. 55141 Th. Peters, Grube 71. Dem Herrn Kleidermacher Franz Kreilos zu Bellersen bei Brakel zu seinem Namenstage ein mehrmaliges[5522] Lebehoch! Einer von seinen Brüdern. In meinem neuerbauten Hause an der Detmolder Straße ist die mittlere Etage, bestehend aus 6 Zimmern nebst Küche, Keller und Bodenraum,— auf Wunsch können im 3. Stocke noch Zimmer zugegeben werden— zum 1. April 1877 oder auch früher zu vermiethen.[55078] A. Buschmann, Bademeister. Haupt=Versandt der vorzüglichen[54775) Frankfurter Knackwürstchen frei Emballage. frei Porto. 55 Stück 11 Mark 50 Pfg. 30„ 7„ Kammevecker, Frankfurt a.[M. kleiner Kornmark„# 7. Ein meist massives auch für Ackerwirthschaft geeignetes geräumiges Wohnhaus mit Garten steht unter günstigen Bedingungen zum 1. April 1877 zu verkaufen oder zu vermiethem. Auf Wunsch sind auch ca. 10 Morgen Land dazu käuflich.[5444c Scherfede, den 26. November 1876. J. Feller, Mauermeister. Für Weihnachten empfehle mein großes Lager von echt italienischen Spielwerken mit Glocken und Zither, auch mit sichtbaren Glocken. Ferner Spieldosen von 5 Thaler an. Album, Nähkästchen, Cigarrenständer, beim Oeffnen von selbst spielend. Englische Sternharmonikas, welche die deutschen im Tone wie in der Haltbarkeit bei weitem übertreffen. Französische Drehorgeln mit Zungen= und Holzpfeifen. NB. Die Spielwerke und Spieldosen dürfen nicht mit den von Heller in Bern verglichen werden, da die Meinigen echt italienische und bedeutend billiger sind. Wohnung ist jetzt am Rosenthore, das zweite Haus hinter Bildhauer Hellweg. 15400 Franz Lücke Unserm lieben Herrn Lehrer Franz Förster su seinem morgigen Namensfeste die herzlichsten Glückwünsche von seinen dankbaren Schülern J. O. F. M. F. M. J. D Dem geehrten Herrn Franz Happe nebst seinem Sohn Franz zum morgigen Namenstage die herzlichsten Glückwünsche und in dreifach donnerndes Lebehoch! hoch!! hoch!!!(5496 Nun rathet mal von wem? Todes+ Anzeige. Hiermit die traurige Nachricht, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, am 30. November Abends 8 Uhr unsere liehe Mutter Catharina Burchhardt geb. Moritz, in ihrem 70. Lebensjahre, gestärkt durch die Gnadenmittel unserer hl. Kirche, zu sich abzurufen. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Unna im November 1876. Dem Herrn Franz Schumann Sonntag, den 3. December Großes bei Herrn Gastwirth Lohmann. Anfang Abends 6 Uhr. Entree 40 Pfg.(54945) Kölner Dombauloose versendet gegen Franco=Einsendung des Betrages incl. 5 d. für Bestellgeld und 10 d. für Retourvorto 15504 Vaderborn. Wilh. Rieländer. Uhren-Verkauf Paderborn. zu seinem Namensfeste ein aus der Kisau schallendes durch die Königsstraße hallendes in der Actienbrauerei niederfallendes donnerndes Lebehoch![5505 Unserm Herrn Lehrer Franziskus Förster zu seinem morgigen Namensfeste ein von der Westernstraße krachendes, über den Kettenplatz rollendes, durch die Königsstraße fahrendes, hinter der Heiersmauer schallendes, durch die Krämergasse krachendes, auf der f. Neustadt fallendes, und von da in der Domschule nieverhallendes Lebehoch! hoch! hoch! Von seinen dankbaren Schülern: I. K. C. E. F. S. B. B. H. B. I. M. A. W. F P. 5503 Ihre heute vollzogene Verbindung zeigen statt besonderer Meldung an:(5523] Sassenberg, den 29. November 1876“ Bern. Niemann, Gertrud Heyne. Unserm Freund Franz Faver B... ke wohlgeboren zu Scherfede, Zu seinem morgigen Namensfeste, Wünschen wir ihm das Allerbeste ####„Die herzl. Glückwünsche 5524] von H. W. u. J. Schr. in Depôt Genfer Taschenuhren einer der ersten Fabriken bei F. Schlesicky, Fahrgasse 124. in Frankfurt am Main. 35518! M 3 Nur am Sonnabend den 9. und Sonntag den 10. Dezember, soll im Gasthof bei Herrn W. Lohmann am Bahnhofe eine große Auswahl neuer, abgezogener, gut gebender Uhren zu billigen Preisen verrauft werden. Wand=Uoren 1 Thlr. 15 Sgr., Rahmen= Uhren, mit und ohne Gewichte gehend, 2 Thlr. 20 Sgr. bis 6 Thlr., Anker=Uhren mit Wecker (ur Schiffer, Comtoir, Laden und Reisen) 2 Thlr. 25 Sgr. .. 8 Thlr., Kuckucksuhren(ganze und halbe Stunden rufend) von 3 Thlr. 20 Sgr. bis 10 Thlr., Regulateure(10 Tage gehend, mit oder ohne Schlagwerk) is, 18 Thlr.; ebenso alle Sorten Taschenuhren: Cylinder= Uhren zu 4 Thlr. 20 Sgr., Ankeruhren auf 15 Steinen gehend für 8 Thlr. 15 Sar goldene Herren= und Damenuhren von 12 bis 100 Thlr., Musikdosen und Werke von 3 Thlr. 25 Sgr. bis 50 Thlr., Uhrketten von 2½ Sgr. an. Für gutes Gold und Silber, sowie für das gute Gehen der Uhren wird garantirt und werden die Inhaber der bereits in früheren Jahren von mir gekauften Uhren die besten Zeugnisse ausstellen.[5483a August Schuster aus dem Schwarzwald. Der Verkauf findet nur an den genannten Tagen statt. Dem Herrn Franz Penke ein von Ostpreußen kommendes, —— in Paderborn durch die Bolzengasse und den Backofen mijauendes, ins Hinterhaus von„Champeira hereindonnerndes Hoch![5530] Drei stille Verehrerinnen. für den Monat December. 5513] Der Vorstand. Bei meiner Abreise in die Heimath rufe ich dem Allgemeinen Paderborner Turn=Verein und dem Gesang=Verein Gutenberg, sowie allen meinen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl zu. 5502]. Adolf Dem Mitgliede Xaver zu seinem heuitigen Namenstage ein drei fach donnerndes, vom Vereinslocale schallendes, über die Kampstraße hallendes, an der Waschpader niederfallendes Lebehoch! hoch! hoch!(5516) Die Gesellschaft Erholung. Dem Herrn Franz Hille zu seinem am 3. d. stattfindenden Namensfeste ein von Osnabrück bis Paderborn Goldene Damen- Uhren, Goldene Herren-Uhren in allen Arten. Die Preise der goldenen Uhren den auf Verlangen in einem speciellen Preiscourante franco sugesandt. Frankirte Bestellungen werden gegen Postnachnahme besorgt. Filzschuhe mit Sohlleder, Tücher für Herren und Damen von 30 4 per Stück an empfiehlt(5529a) H. Rubensohn in Beverungen. Restauration Recknagel (Vereinsbrauerei) Sonntag, 3. Debr. Abds. 7 Uhr, Streichquartett. [5520] Entree 25 Pfennig. Hesters Stablissement. Sonntag Nachm. 3½ Uhr Streich=Quartett. Ein zuverlässiger(5506a Müllergeselle zum sofortigen Eintritt gesucht. Neue Mühle zu Thune bei Neuhaus(Kreis Paderborn) C. A. Prelle. schallendes, im Kötterhagen wiederhallendes Lebehoch! hoch! hoch! W. K. Weichkochende Erbsen, Linsen u. Bohnen empfiehlt[54475) And. Werner, Königsstr. Kathol. Handwerker=Verein. Sonntag, den 3. November, Abends 8 Uhr(5510) General-Versammlung. Einfinden sämmtlicher Mitglieder erbittet Der Vorstand. 54465 Neue Wall= und Haselnüsse empfiehlt And. Werner, Königsstr. Möblirte Zimmer mit oder ohne Kost zu vermiethen. Gruhe 75.[54795 UI A AAU Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht; auch Geburt an selbst der Ammenmilch navensiahen— flin M..2. Verantwortlicher Seit 30 Jahren hat keine Krankbeit dieser angenehmen Gesundheitsspeise widerstanden und bewährt sich dieselbe bei Erwachsenen und Kindern ohne Medicin und ohne Kosten bei allen Magen= Nerven=, Brust=, Lungen=, Leber=, Drüsen=, SchleimhautAtbem= Blasen= und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst, während der Schwangerschaft, Diabets, Mem mus, Sicht, Gleichsucht; auch in ne als Nahrung für Säuglinge schon von der Ammenmilch vorzuziehen.— Ein Auszug aus 80,000 Certificaten über Genesungen, die alle #.#### worunter Cerniftcate, vom Professor Dr. burzer, Geh. Medicinalrath Dr. F. W. Beneke, ordentMarburg, Medicinalrath Dr. Angelstein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, wied franeg auf Verlangen eingescrst. Marause de Bredan, und vielen anderen bochgestelten Personen, ur. Mern Si.im airürgrig Auszus ans 86,000 Certisteaten. „Hiorian Kölle., Kc. K.„Militairverwalter, Großwardein, von Lungen= und Luströhren=Katarrh, Kopfschwind, n Jrustberlemmung.— Nr. 75,970. Herr Gabriel Teschner, Hörer der öffentlichen höheren HandelsWonsloris von innerdaulichset, Schlaslag go, von Frustävel und Nerpenzerrütung.— Nr. 65/712. Fräulein de Veutlouts, voz„Unverdaulichkeit, Schlanosigkeit und Abmagerung.— Nr. 75,928, Baron Sigmo von 10jähriger ihren Preis in anderen Witein und Sgeisen. Rleisch und erspart bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal Revalescière ½ Pfd. M. 1,80 Pf., 1 Pfd. M. 3,50 Pf., 2 Pfd. M. 5,70 Pf., 12 Pf. M. 28,50 Pf. Beralesciere Digensten 1 God. N. 3X6 1.80 Vr. 24 Tassen M. 3.50 Pf., 48 Tasen MN. 5.70 Vf. u. I. u. W. 28—29 Passage und bei vielen guten Apothekern Paderborn: F. W. Kölling. Bielefeld: E. Droß. Soest: H. Schilling. Unna: A. Josephson u. Haubold. Geboren. Heinr. Anton, S. d. Eisenb.=Schl. A. Bertram. Ignaz, S. d. Tagel. Bern. Lengeling. Johannes Bernard, S. d. Eisenb.=Schlossers W. Steffens. Louise, T. d. Malers u. Anstreichers J. Budde. Louis, S. d. Kaufmanns K. Rosenthal. Franz Anton, S. d. Tagel. F. Imbach. Maria Elisab., T. d. Eisbarb. H. Leifeld. Louise Wilhelmine Josephine, T. d. Eisenb.=Vorarbeiters H. Becker. Conrad Friedrich Wilhelm, S. d. provisorischen Heizers W. Vollbrecht. Ein Sohn dem Sägemühlenbesitzer A. Brode. Verheirathet. Kupserschmied Franz Adam Lengeling mit Elisabeth Hißmann Gestorb Gestorben. Stadtrath und Apothekenbesitzer R. Giese, 75 J. 5 M. 22 T. Wwe. Christine Liqui, 65 6 M. 14 T. Joseph, S. d. Tagel. B. Lücke, 9 T. Ehefrau Tischlermeister Jos. Schröder, Gertrud jeb. Dören, 54 J. 11 M. 14 T. Ebe4.— Casknar Hilsmann, Thegeb. Dören, 54 J. 11 M. 14 T. Ebefrau Bremser Caspar Hilsmann, Theresia geb. Röper, 42 J. 8 M. 3 T. Eisenb.=Schlosser Jos. Sander, 45 J. 8 M. 24 T. Gertrud, T. o. Wwe. Tillmann, 13 J. 20 T. Anna Maria Hensing, 78 J. Carl, S. d. Lackirers — O c h s e n f o r—— hristoph Ochsenfarth, 3 M. 29 T. Männer=Sodalität. Morgen Abend von 9—10 Uhr im Dom Betstunde, wozu die Mitglieder hierdurch eingeladen werden. Der Vorstand Katholischer Kirchenkalender. 3. December. Erster Adventssonntag. #gel. Lukas 21. Geschlossene Zeit. Evangel. Lukas Es werden Zeichen geschehen. Gemeinschaftliche Kommunion der Erstkommunikanten der letzten drei Jahre in allen Pfarrkirchen der Stadt. Dom: Morg. 6 Uhr Anfang der ewigen Anbetung (24 Stunde dauernd). Busdorfkirche: Fest des heil. Apostels und Kirchenpatrons Andreas. 6 Uhr Frühmesse, 8 Uhr Hochamt. Nachm. 4 Uhr Festandacht mit Predigt. Redacteur und Herausgeber J. Honcamp in Paderborn.— Druck und Verlag von Ferdinand Schöninab in Paderborn. (Hierzu eine Beilage.) Freiwillige Feuerwehr. Dinstag, d. 5. d. M. Abends 8½ Uhr General=Versammlung Kriegerverein. Versammlung Sonntag, den 3. Dezember c., Nachmittags 5 Uhr. 5512] Der Vorstand. Eine Irrfahr Eine Erzählung nach de von H. v. (Fort Herr Bernard brachte d und Ralph schrieb meine näherte sich mir sein Freund „Ich hoffe,“ sagte er, einer zudringlichen Einmisch geben werden, wenn ich Ihr dieses Interesse, welches Sie freundschaftliches ist, den wo nach seinem Austritte aus wachen. Entweder ist in se steszerstörung erblich, oder e sein Gehirn nachtheilig gewi wenn er gerade kein Narr z falls an einer fixen Idee le nicht verläßt. Ich halte i Menschen und wollte zehn entweder in einem Gefängnisse „Ich für meinen Theil, gegen eins wetten, daß weit geht, uns belästigen zu dazu sind, ihn hinter Schl machen.... Hier ist die dich nicht stören. Ich habe ton, Jack, wo dich Milady pfangen wird. Du mußt sobald ich mit meiner Ein ... Und somit auf Wie Wir verließen das Zim Als wir über den Vorp Herr, der Herrn Bernard a „Das Fieber von Nu hat sich nun endlich erklärt haben sich die neuen Sympt „Und auf was lassen si „Daß der Mann den ist daran nicht mehr zu zw selbst, um sich zu überzeuge Ich bemerkte, daß Herr und daß er einen raschen Ralph sah seinerseits seit „Im Victoriensaale?. gesagt....“ und er hiel plötzlich ernster wurde. Im nächsten Momente Seite und sagte:„Ich Ist das Bett;, in welchem liegt, dasselbe oder....“ Das Weitere seiner F denn Beide entfernten sich leiser. Als sie sich mir wiel Bernard meinem Bruder steckung. „Meiner Ansicht nach,“ der Ansicht Jener, deren A gemacht habe, theilt sichd mit. Es genügt, die Lust der Ausbünstung eines T selbst von der Krankheit erg daß bei der betreffenden Temperamentes vorhanden diese Prädisposition bedeute regung oder eine organische in dem Falle, von welchem der Ansteckung oder Nichta Ich kann in dieser Hinsicht sich der Kanke befindet, Nie „Du wirst mir schreit weißt!“ Ralph, indem er „Augenblicklich, und zw Wir trennten uns. Ralph war ungewöhnli wir nach Hause gingen, u sehr schnellen Abschied, ohr seren Besuch im Spitale C Eine ganze Woche ver Bernard Nachricht erhielt. Bruder nur selten, da er Villa sehr viel zu thun hal Gegen Ende der Woch zu setzen, daß er auf einig Mein Vater hatte ihn ersu in der Grafschaft*“= zu einige Angelegenheiten in theilweise ohnedies als kün Ralph hatte noch immer Abscheu vor Allem, was i Lebens gehörte. Besprechu dungen mit Pächtern, Ent liche Projecte und derglei Anzeige. raurige Nachricht, nächtigen gefallen zember Abends 8 Rutter Burchhardt orit ensjahre, gestärkt mittel unserer hl. urufen. Um stille Zinterbliebenen. dember 1876. vollzogene erbindung sonderer Mel5523 , den 29. Nollemann, Heyne. Beilage zum Westfälischen Volksblatt Nr. 278. Paderborn, Samstag den 2. Occember 1876. S tFeuerwehr. k. Abends 8½ Uhr rsammlung December. er Vorstand. verein. mlung Dezember c., s 5 Uhr. er Vorstand. reise in die Hein Allgemeinen rn= Verein und in Gutenberg, Freunden und rzliches Lebeldolf Tschui. e Wall= und üsse empfiehlt Werner, inigsstr. Zimmer zu vermiethen. 75.[54795 N. Eisenb.=Schl. A. d. Tagel. Bern. Bernard, S. d. Steffens. Louise, eichers J. Budde. ins K. Rosenthal. agel. F. Imbach. isbarb. H. Leifeld. osephine, T. d. ). Becker. Conrad d. provisorischen Ein Sohn dem Brode. thet. ; Adam Lengemann. en. sthekenbesitzer R. T. Wwe. Chri14 T. Joseph, 9 T. Ehefrau bröder, Gertrud M. 14 T. EheHilsmann, TheJ. 8 M. 3 T. Sander, 45 J. ), T. d. Wwe. L. Anna Maria S. d. Lackirers 3 M. 29 T. dalität. 9—10 Uhr im die Mitglieder erden. r Vorstand. as 21. Zemeinallen Morg. betung dorfIs und Früh4 Uhr Eine Irrfahrt im Omnibus. Eine Erzählung nach dem Englischen frei bearbeitet von H. v. Beltheim. (Fortsetzung.) VII. Herr Bernard brachte die nöthigen Schreibmaterialien und Ralph schrieb meine Adresse auf; während dessen näherte sich mir sein Freund und ergriff meine Hand. „Ich hoffe,“ sagte er,„daß Sie nicht dem Verdachte einer zudringlichen Einmischung in Ihr Geheimniß Raum geben werden, wenn ich Ihnen, in der Voraussetzung, daß dieses Interesse, welches Sie an Turner nehmen; kein ganz freundschaftliches ist, den wohlgemeinten Rath ertheile, ihn nach seinem Austritte aus dem Spitale wohl zu überwachen. Entweder ist in seiner Familie eine gewisse Geisteszerstörung erblich, oder es haben seine Kopfwunden auf sein Gehirn nachtheilig gewirkt, so viel steht fest, daß, wenn er gerade kein Narr zum Binden ist, er doch jedenfalls an einer firen Idee leidet, die ihn Tag und Nacht nicht verläßt. Ich halte ihn für einen sehr gefährlichen Menschen und wollte zehn gegen eins wetten, daß er entweder in einem Gefängnisse oder in einem Irrenhause stirbt.“ „Ich für meinen Theil.“ sagte Ralph,„wollte zehn gegen eins wetten, daß, wenn er in seiner Narrheit so weit geht, uns belästigen zu wollen, wir gerade die Leute dazu sind, ihn hinter Schloß und Riegel unschädlich zu machen.... Hier ist die Adresse, und nun wollen wir dich nicht stören. Ich habe ein kleines Landhaus in Brompton, Jack, wo dich Milady Ralph auf's Freundlichste empfangen wird. Du mußt mit Sidney bei mir diniren, sobald ich mit meiner Einrichtung ganz in Ordnung bin ... Und somit auf Wiedersehen!“ Wir verließen das Zimmer. Als wir über den Vorplatz gingen, begegnete uns ein Herr, der Herrn Bernard ansprach. „Das Fieber von Numero 57. im Victoriensaale hat sich nun endlich erklärt,“ sagte er.„Heute Morgen haben sich die neuen Symptome ganz deutlich gezeigt.“ „Und auf was lassen sie schließen?“ „Daß der Mann den bösartigsten Typhus hat. Es ist daran nicht mehr zu zweifeln, aber kommen Sie nur selbst, um sich zu überzeugen.“ Ich bemerkte, daß Herr Bernard sichtlich betroffen war und daß er einen raschen Blick auf meinen Bruder warf. Ralph sah seinerseits seinen Freund fragend an und rief: „Im Victoriensaale?.... Hast du mir nicht gerade gesagt....“ und er hielt inne, während sein Gesicht plötzlich ernster wurde. Im nächsten Momente nahm er Herrn Bernard bei Seite und sagte:„Ich muß dich um Etwas fragen. Ist das Bett;, in welchem der Mann mit dem Typhus liegt, dasselbe oder....“ Das Weitere seiner Frage ging für mich verloren, denn Beide entfernten sich von mir und sprachen überdies leiser. Als sie sich mir wieder näherten, entwickelte Herr Bernard meinem Bruder mehrere Theorien über die Ansteckung. „Meiner Ansicht nach,“ sagte er,„oder vielmehr nach der Ansicht Jener, deren Ansicht ich auch zu der meinigen gemacht habe, theilt sich diese Krankheit durch die Lunge mit. Es genügt, die Lust eingeathmet zu haben, die von der Ausbünstung eines Typhuskranken inficirt ist, um selbst von der Krankheit ergriffen zu werden, vorausgesetzt, daß bei der betreffenden Person eine Prädisposition des Temperamentes vorhanden ist. Wir wissen auch, daß diese Prädisposition bedeutend durch eine moralische Aufregung oder eine organische Schwäche erhöht wird; aber in dem Falle, von welchem wir sprechen, sind die Chancen der Ansteckung oder Nichtansteckung gleichmäßig vertheilt. Ich kann in dieser Hinsicht bei dem Stadium, in welchem sich der Kanke befindet, Nichts voraussagen.“ „Du wirst mir schreiben, sobald du darüber Etwas weißt!“ Ralph, indem er seinem Freunde die Hand reichte. „Augenblicklich, und zwar unter die Adresse an deinen Bruder; du kannst dich darauf verlassen.“ Wir trennten uns. Ralph war ungewöhnlich ernst und nachdenklich, als wir nach Hause gingen, und nahm unter meiner Thüre sehr schnellen Abschied, ohne mit mir unterwegs über unseren Besuch im Spitale Etwas gesprochen zu haben. Eine ganze Woche verging, ohne daß ich von Herrn Bernard Nachricht erhielt. Inzwischen sah ich auch meinen Bruder nur selten, da er mit seiner Einrichtung in seiner Villa sehr viel zu thun hatte. Gegen Ende der Woche kam er, um mich in Kenntniß zu setzen, daß er auf einige Tage London verlassen müsse. Mein Vater hatte ihn ersucht, auf eine seiner Besitzungen in der Grafschaft"*= zu gehen, um dort mit den Pächtern einige Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, was ihm theilweise ohnedies als künftigen Erben oblag. Ralph hatte noch immer wie früher seinen ausgeprägten Abscheu vor Allem, was in die Kategorie des geschäftlichen Lebens gehörte. Besprechungen mit Advokaten, Unterre dungen mit Pächtern, Entscheidungen über landwirthschaftliche Projecte und dergleichen waren ihm odiose Dinge, Beilage.) und er unternahm daher diese unfreiwillige Reise, bei welcher Derartiges in reicher Aussicht stand, um so unlieber, als er sich dadurch in die Unmöglichkeit versetzt sah, mir in meiner kritischen Lage— wenigstens für die nächste Zeit— beizustehen. Aber aus Dankbarkeit gegen den Vater, der ihn seit seiner Rückkehr nach England mit Beweisen ausnehmender Güte überhäufte, hielt er sich für verpflichtet, seinen Neigungen ein bischen Zwang anzuthun. Er glaubte zwar, daß seine Abwesenheit von London kaum mehr als zwei, höchstens drei Tage beanspruchen werde, aber nichtsdestoweniger empfahl er mir sehr lebhaft, ihm a gleich zu schreiben, wenn ich während seines Fortseins von Herrn Bernard Nachrichten bekäme. Im Laufe der Woche kam auch Clara wieder zu mir, indem sie sich wie das erste Mal vom Hotel wegstahl. Bei jedem Besuche bezeigte sie mir diefelbe zärtliche Theilnahme in ihrer einfachen, natürlichen Art und Weise und uchte in mir durch ihre Heiterkeit meinen früheren Frohinn wieder zu wecken. Allein ich sah zu meinem großen Kummer, über den ich sie vergeblich zu täuschen suchte, daß noch immer der nämliche Ausdruck von Niedergeschlagenheit und Melancholie auf ihrem lieblichen Gesichte zu inden war. Ralph hatte ihr aus Zartgefühl Nichts von unserem Besuche im Spital und den übrigen Schritten, die wir gethan, mitgetheilt, um der inneren Angst, die offenbar ihre Gesundheit untergrus, nicht neue Nahrung zu geben. Auch ich beobachtete während ihrer kurzen Besuche dieselbe Discretion und suchte sie ebenso wie Ralph auf's Beste zu beruhigen. Nach ihrem dritten Besuche nahm sie mit einer Trauer von mir Abschied, in der ein Vorgefühl neuer, schwerer Prüfungen zu liegen schien, und doch war ich weit entfernt, zu glauben, daß der weiche Ton ihrer Stimme zum letzten Mal vor meinem gegenwärtigen Aufenthalte im Westen Englands an mein Ohr dringe. Einige Tage nach der letzten Zusammenkunft mit Clara verließ ich schon am frühen Morgen meine Wohnung, um einen Ausflug auf's Land zu machen, von dem ich erst spät am Abende zurückzukehren beabsichtigte. Seit dem Tage, an dem ich Ralph in's Spital begleitet hatte, erfüllten die traurigsten Ahnungen von neuen Drangsalen meinen Geist. Unbestimmte Befürchtungen, deren ich mit aller Gewalt los zu werden suchte, verursachten mir Beklemmungen, unter welchen meine Gesundheit ernstlich litt. An jenem Morgen, von dem ich spreche, war dieser Zustand unerträglich. Ein kalter Schweiß stand mir auf der Stirne, von Minute zu Minute wurde mir die Luft in London unerträglicher, ich hatte ein heftiges Herzklopfen und meine Schläfen pochten in fieberhaften Wallungen des Blutes; es drängte mich mit unwiderstehlicher Gewalt hinaus in's Freie, wo ich den ganzen Tag über blieb. Erst bei einbrechender Nacht kehrte ich in die Stadt zurück. Als mir die Magd die Hausthüre öffnete, fragte ich sie, ob keine Briefe für mich abgegeben worden seien. Sie bejahte meine Frage. Es sei eine Stunde nach meinem Fortgehen ein Brief gebracht worden, den sie auf meinen Tisch gelegt habe. Auf den ersten Blick, den ich einige Secunden später darauf warf, bemerkte ich, daß der Name Bernard auf einer Ecke des Couvertes stand. Ich erbrach ihn mit Hast und las wie folgt: „Mein lieber Herr! Auf beiliegendem Papierstreifen finden Sie die Adresse der jungen Frau, von der Ihr Bruder mit mir sprach, als ich das Vergnügen hatte, Ihnen im Spitale zu begegnen. Mit Bedauern muß ich hinzufügen, daß die Umstände, unter welchen ich die gewünschten Erkundigungen einzog, sehr ernster Natur sind. Auf die Weise, wie ihr Bruder glaubte, daß wir am Leichtesten ihre Wohnung eutdecken würden, wären wie nie zum Ziele gekommen, denn die junge Frau kam nicht wieder, um Turner zu besuchen; dagegen gaß mir dieser selbst heute Morgen ihre Adresse und bat mich, sie in meiner Eigenschaft als Arzt zu besuchen, da sie krank sei und er zu dem Arzte, der sie bisher behandelte, kein Vertrauen habe. Verschiedene Ursachen machten es mir zu gleicher Zeit ebenso schwierig als unangenehm, seinem Verlangen zu willfahren; da ich aber wußte, daß Sie, oder ich sollte vielmehr sagen, daß ihr Bruder ein gewisses Interesse für die fragliche Person hegt, entschloß ich mich, keine Zeir zu verlieren, sondern sie zu besuchen und mich mit ihrem bisherigen Arzte in's Benehmen zu setzen. Ich fand sie höchsten Stadium des Typhus und halte es für meine Pflicht, ohne Hehl zu erklären, daß ich ihr Leben in der höchsten Gefahr zlaube. Zugleich muß ich übrigens hinzufügen, daß mein College meine Ansicht nicht theilt; seiner Meinung nach wären noch viele Chancen vorhanden sie zu retten. „Es unterlag keinem Zweifel, daß sie sich den Typhus im Spitale geholt. Vielleicht erinnern Sie sich, daß ich erzählte, wie sie in ihrer Aufregung auf ein unrechtes Bett zueilte und sich dort über den Kranken hinneigte, bevor noch die Wärterin sie davon abhalten konnte. Dieser Kranke litt damals am Fieber, welches sich seitdem zu einem höchst gefährlichen Typhus ausgebildet hat; der Stoff dieser Krankheit war schon damals in ihm und von ihm hat ihn die junge Frau in sich aufgenommen, als sie in der Meinung, am Bette Turner's zu stehen, sich auf ihn herabbengte. „Seit die ersten Symptome ihrer Krankheit hervorgetreten sind— es war dies am vergangenen Samstage— wüßte ich gegen die Behandlung von Seite ihres ersten Arztes nicht das Geringste einzuwenden. Er zeigte mir sämmtliche Recepte, die er verschrieben, und ich mußte mich in jeder Hinsicht einverstanden erklären. Inzwischen geht es nichtsdestoweniger von Tag zu Tag schlechter, was mir ein sicheres Zeichen ihrer baldigen Auflösung zu sein scheint, während ihr erster Arzt noch immer nicht alle Hoffnung aufgeben will. Heute blieb ich einige Zeit an ihrem Bette, um sie zu beobachten. Das Delirium, welches bei jedem Typhuskranken mehr oder minder stark überband nimmt, bildet bei ihr eine eigene Erscheinung. Bis jetzt war es mir nicht möglich, sie durch irgend ein bekanntes Mittel zu beruhigen. Die ganze Zeit, die ich an ihrer Seite saß, rief sie unaufhörlich Ihren Namen und bat um die Gunst. Sie zu sehen. Mein College versicherte mir, daß sie ganz dasselbe am Tage vorher gethan habe. Zuweilen nennt sie neben Ihrem Namen auch andere, diese aber immer mit allen Zeichen des heftigsten Abscheues. Ihr beharrliches Verlangen nach Ihnen, das gewöhnlich bis in eine wahre Wuth ausartet, Sie zu sehen, ist so merkwürdig, daß ich Sie fast bitten möchte, sich zu ihr zu begeben. Wenn ich mir erlaube, Ihnen zu einem solchen Schritte zu rathen, so folge ich hierbei nur meinem Gefühle, ohne deßhalb der unbedingten Ueberzeugung zu sein, daß Ihre Gegenwart beruhigend auf sie wirken werde. Sollten Sie übrigens die Ansteckung befürchten, oder aus anderen Gründen sich veranlaßt sehen, auf meinen Vorschlag nicht einzugehen, so bitte ich Sie, ohne Bedenken Ihrer eigenen Eingebung zu folgen. Ich wiederhole es, daß nach meiner Meinung keine menschliche Einmischung in ihren Kampf mit dem Tode sie mehr zu retten vermag. Aber die Aerzte so gut wie andere Leute klammern sich gern im letzten Augenblicke noch an einen Strohhalm, und dieser Strohhalm ist für mich Ihre Gegenwürt am Bette der Kranken. Ich habe schon öfters erlebt, daß eine moralische Einwirkung da noch half, wo bereits alle medicinische Hilfe unzureichend war; freilich waren dies immer verzweifelte Fälle, aber auch der gegenwärtige ist ja ein solcher. Uebrigens bitte ich Sie nochmal, die Annahme meines Vorschlages nicht etwa für eine Pflicht zu halten, der Sie Ihre persönlichen Interessen und maßgebenden Ansichten opfern müßten. (Fortsetzung folgt.) Berliner Getreidebericht vom 1. Dezember. Weizen loco 190— 235 M. nach Qual., per diesen Monat 214 M. bez., bunt polnischer 223½ M. bez., per Debr.=Januar — M. bez., per April=Mai 222—222½—222 M. bez. Roggen loco 154— 189 M. geford., russischer 154—159 M. ab Kahn bez., inländischer 175— 188 M. ab Bahn bez., per diesen Monat und per Decembr.=Januar 159—158½—160 M. bez., per Januar- Februar 161 ½—161—162½ M. bez., per April=Mai 167½—168½ M. bez., per Mai=Juni 166 1/—167½ M. bez. Gerste, große u. kleine 130—180 M. per 1000 Kg. Hafer loco 130— 175 M. per 1000 Kilogr. bez., ost= und westpreußischer 143—163 M. ab Bahn bez., pommerscher 165— 170 M. ab Bahn bez., per diesen Monat und per Decbr.=Januar 148½—148M. bez, per April=Mai 161—160—160½ M. bez., per Mai=Juni— M. bez. Erbsen, Kochwaare 160—200 M., Futterw. 147—158 M. Rüböl loco 74,8 M. bez., per diesen Monat und per Decbr.=Januar 75—75,4 M. bez., per April=Mai 76,2— 77 M. bez. Leinöl loco 60 M. Petroleum loco 51 M. bez., per diesen Monat 49—49,5 M. bez., per Novbr.=Decbr.— per Dec.=Jan. 48, 48,5—2M. bez. Spiritus loco ohne Faß 55,2—55 M. bez., loco mit Fuß— M. bez., per diesen Monat, per Decbr.=Jan. 55,5—3—5 M. bez., per April=Mai 58,1—57,7—58 M. bez., per Mai=Juni 58,4—58 —58,3M. bez. per Juni=Juli 59,3—59—59,3 M. bez. Weizenmehl Nr. 00 28.50—26,50 M. bez., Nr. 0 und 1 26,50—25,50 M. bez. Roggenmehl Nr. 00 25,50— 23,50 M. bez. Nr. 0 und 1 23,25— 22,00 M. bez., per diesen Monat, per Decbr.=Jan. und per Jan.=Februar 22,90—20 M. bez. Ueber Spielwerke. Im Inseratentheile unseres Blattes finden unsere verehrten Leser und schönen Leserinnen wiederum, wie alljährig, die Empfehlungen der weltberühmten Spielwerke von Herrn J. A. Heller in Bern. Derselbe liesert diese so allgemein beliebten Werke in einer geradezu staunenerregenden Vollkommenheit, wir können daher Jedem, der nur ein wenig Freude an Musik hat, nicht warm genug empfehlen, sich ein Spielwerk anzuschaffen. Was kann wohl der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken?— Dem Leidenden, dem Kranken gewährt es die größte und angenehmste Zerstreuung, vergegenwärtigt glücklich verlebte Zeiten; dem Einsamen ist es ein treuer Gesellschafter, es erhöht die Gemüthlichkeit der langen Winterabende im häuslichen Kreise u. s. w.(6500) Wir bemerken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine ganz sein durchdachte ist; die neuesten, sowie die beliebtesten alteren Opern, Operetten, Tänze und Lieder heiteren und ernsten Genres finden sich in den Heller'schen Werken auf das Schönste vereinigt. Kurz, wir können keinen aufrichtigeren, und wohlmeinenderen Wunsch an die geneigten Leser und Leserinnen unseres Blattes aussprechen, als den, sich recht bald in den Besitz eines solchen Spielwerkes zu setzen; reichdattige illustrirte Preis=Courante werden Jedermann franco zugesandt. Auch ist direkter Bezug schon deßhalb zu empfehlen, da vielerorts Werke für Heller'sche ausgegeben werden, die es nicht sind. — North British and Mercantile Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zu London und Edinburgh. Gegründet im Jahre 1809. Domizil& eigenes GesellschaftsGebäude in Berlin. Grundkapital:......... Mark 40,000,000. Eingezahltes Actienkapital.....„ 5,000,000 Reserven: Ende December 1875...„ 19,614,880. Prämien=Einnahme und Zinsen 1875.„ 18,343,560. Bezahlte Schäden........„ 9,122,920. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir Herrn Gerichtsactuar Mi Woner in Büren die Vertretung unserer Gesellschaft übertragen haben und empfehlen denselben zur Vermittelung von Feuer=Versicherungen aller Art gegen mäßige und feste Prämien. Cöln, im November 1876. Die General=Agentur. A. Müller. Zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft, sowie zur Vermittelung von Versicherungs=Anträgen empfiehlt sich Büren im November 1876.[53875 Wilh. Meyer. RED STAR LINE. Königl. Belgische Postdampfschifffahrt zwischen Antwerpen und Philadelphia-New-York. NECHSTE ABFAHRTEN am 17. Debr. per D. Switzerland. am.10. Januar per D. Kenilworth. „ 29.„„„ Nederland.„ 22.„„„ Vaderland. Passagiergreise I. Cl. 360 Mark, II. Cl. 240 Mark, III. Cl. 104 Mark. Die D. Vaderland und Kenilworth haben keine 2. Classe. Retourbillete gültig für Ein Jahr zu folgenden Preisen: I. Classe 640 Mark, II. Classe 400 Mark, III. Classe 160 Mark Die Dampfer sind erster Classe, ganz neu, die Einrichtungen für Passagiere unübertroßfen.— Nahere Auskunft ertheilen B. von der Becke, General-Agent für Europa in Antwerpen oder W. Maassen in Cöln, Generalagent,(5038e)(151/V) Berhorst in Paderborn, E. de Witte in Münster. Zu Weihnachten empfehle mein auf das reichhaltigste assortirtes Lager in = Burkins, Kleiderstossen= und sämmtlichen Manufactur-& Modewaaren, Damen-Mäntel und Herren-Garderobe. . B e s o n d e r s m a c h e a u f m e i n e A u s s t e l l u n g i n Phantasie-Artikeln, Pelzwaaren u s. w. aufmerksam. Eine Partie Kleiderstoffe& habe zu herabgesetzten Preisen ausgelegt. Peter Meyer, Brakel. Nicht zu übersehen! Von Trunksucht, Bleichsucht und Fallsucht hat unser Familienmittel bis jetzt Tausende gründlich geheilt und hat niemals seine Hülfe versagt. unster, Haus=Nro. 24. Clemensstraße. Boecker. 53434 Locomobilen jeder Größe, Dreschmaschinen ffür Dampf=, Wasser= und Göpelbetrieb mit und ohne Reinigung, Häckselmaschinen für Kraft= und Handbetrieb aus den besten englischen Fabriken, ebenso Schrotmühlen besonders zu Mais gerignet in 2 Größen, Rübenschneider, Oelkuchenbrecher, Kornreinigungsmaschinen, Göpel jeder Stärke, Pumpen, schmiedeeiserne Nöhren für Gas und Wasser, Viehwagen, die jetzt so sehr empfohlenen Streuschneidemaschinen 2c. 2c. empfehlen billigst(4924p] C. Suden& G. Boedts, Paderborn. Als Festgeschenk geeignet: 54704 Das wohlgetroffene Portrait des hochwürdigsten Bischofs Herrn Dr. Konrad Martin. Oelfarbendruck. Preis 3 Mark. Naderborn. Junfermann'sche Buchhandlung Norddentscher Lloyd. Directe deutsche Postdampfschifffahrt nach von Bremen nach Newyork: jeden Sonnabend. I. Caj. 500+A II. 300+ Zwischendeck 120+ Amerika. nach Baltimore: 13. Dez. 27. Dez. Cajüte 400 M Zwischendeck 120 M Nähere Auskunft ertheilt die Direction des Norddeutschen Lloyd in Bremen.[2233n) nach New=Orleaus: 6. December. Cajüte 630 M Zwischendeck 150+ Schönstes Festgeschenk für die Jugend! In meinem Verlage erschien: Beutschland im Liede oder Preisverzeichniß von reinen Trauben=Weinen (vinum de vite) von Jagelki in Köln, vereideter Lieferant der Diöcesen Köln und Ermeland, als: Laubenheimer à Fl. 9½ Sar.: Zeltinger 9½ Sgr.; Niersteiner 12 Sgr.; Aarbleichart 12 Sgr. excl. Fl. „Feinere Sorten höher.[54480) Niederlage für Paderborn u. Umgegend bei W. Kölling. Häcksel-Maschihenrtiht gebend, verstelber neuester Construction, sebk auf 5 Längen, schneiden bei Handbetrieb circa 300 Kilo Häcksel pro Stunde, empfehlen zu den billigst. Preisen, franco Bahnfracht unter Garantie und Probezeit. Solide Agenten erwünscht. Ph. Mayfarth& Comp., Maschinenfabrik, Frankfurt a. M. Unterleibs-Bruchleidenden wird die Bruchsalbe von G. Sturzenegger in Herisau, Canton Appenzell, Schweiz, bestens empsohlen. Dieselde enthält keinerlei schädlichen Stoffe und heilt selbst ganz alte Brüche, sowie Muttervorfälle in den allermeisten Fällen vollnandig. Zu beziehen in Töpfen zu Mark 5 nebst Gebrauchsanweisung und überraschenden Zeugnissen sowobl durch G. Sturzenegger selbst als durch folgende Niederlagen: Paderborn: Adler=Apotheke; Münster: W. Meyhöfner, Apotheker u. Droguin Auch ist Näheres zu erfahren durch die Versandtstellen von F. W. Bergmann& Co., Osnabrück; C. A. Werth, Hannover.(47574 Land, Sprache und Volk der Deutschen in Bildern vaterländischer Dichter. Mit einem Abriß der Geschichte des Vaterlandsgesanges. Herausgegeben von Dr. Fr. Jos. Scherer, Gymnasial=Director in Coesfeld. Mit 3 Holzschnitten, einem Stahlstich und farbigem Titelbild. 416 Seiten. gr. 8. 4,50 M eleg. geb.:„Nationaleinband“ 6 M „ eleg. geb. mit Goldschnitt 6.50 M Aeußerst günstige Recensionen der bedeutendsten Tagesblätter. Warme Empfehlungen von Provinzial=Schulcollegien und hervorragenden Schulmännern. Paderborn. Ferdinand Schöningh. Atteste. Herrn Görina in Minden. Ich kann nicht umhin, Ihnen das Zeugniß zu geben, daß Ihr„Mittel gegen Flechten“ ganz unschätzbar ist, denn ich habe meine Flechte in verhältniß kurzer Zeit vollständig geheilt Von diesem Zeugniß können Sie nach Belieben Gebrauch machen. Görlis, den 12. Juni 1876. Ch. Wilms, Kaufmann. Ich litt seit längerer Zeit stark an Rheumatismus. in Folge dessen mein Fuß total angeschwollen war. Durch den Gebrauch der Göring'schen Familiensalbe hat sich die Anschwellung verloren und die Schmerzen sind gehoben. Dieses attestirt der Wahrheit gemaß Georg Steffenhagen, Minden. Aufträge nimmt à Schachtel ½/ Mark, à Topf 3½ Mark entgegen Friedr. Wilh. Ferrari in Paderborn. 5008) Bei Kinderkrankheiten unentbehrlich! Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau. Kloßmühle bei Chodziesen, 25. October 1876. Inliegend übersende 5 Mark, wofür ich um Uebersendung von 3 Flaschen Ihres Fenchelbonig*) bitte. Meine Kinder sind von dem Gebrauch vollständig vom Husten befreit, welcher schon in Kenchhusten ausgeartet war. Dieser Extract soll für andere Kinder, welchen ich Ihren Extract empfohlen u. s. w. Rudolp Eichler. * ) W a r n u n g v o r N a c h p f u s c h u n g e n! Die Veröffentlichung derartiger aus freiem Antriebe ertheilter Anerkennungen wird nur desh ilb noch immer fortgesetzt, damit das Publikum auf die Echtheit L. W. Egers'schen Fenchelhonigs sorgfaltig achte und nicht sein Geld für nachgepfuschte Machwerke wegwirft. Der x. W. Egers'sche Fenchelhonig, kenntlich an Siegel, Etiquette mit Facsimile, sowie an der im Glase eingebrannten Firma von L. W. Egers in Breslau, ist in Padervorn allein echt zu haben bei J. H. Falke, Kettenplatz 325. E. Mussen in Lippspringe. W. Küster in Gütersloh. 3 Drussel in Wiedenbrück.(5306 Die Kaiserliche Hof-Chocoladen-Fabrik: Gebrüder Stollwerck, Cöln übergab den Verkauf ihrer anerkannt vorzüglichen Tafel- und Desserl-Chocoladen sowie Puder-Cacao’s, welchen in Philadelphia neuerdings die Preis- Medaille zuerkannt wurde, in Paderborn den Herre. Chr. Hasse, B. Jürgens, W. Kriegsmann, F. Lüns, C. A. Triebler u. F. Wittenberg; in Fürstenberg: Apotheker Friedhoff; in Salzkotten: F. Klingenthal.[49765 Gesundheits-MalzCosmetica. Die Malzkräuterseisen aus der Fa zir des Kaiserl. und Königlichen Hoflief. Johann Hoff zu Berlin kraftigen und reinigen den Körper, verfeinern und verjüngen die Haut, bei behartlicher Anwendung, durch Wegschaffung alles Ungehörigen, als Pickeln, Sommersprossen u. s. w., schmeidigen die Glieder und kräftigen die Muskeln.— Die Malzpomaden stärken die Kopfhaut und bewirken gesundes Haarwachsthum. Verkaufsstelle bei F. W. Kölling in Padervorn.(46670] NB. Preis pro Stück 50 Pf., 75 Pf. u. und 1 Mark. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn Alle vorkommenden werden in geschmackvoller Ausstattung und kürzester Frist in meiner Buchdruckerei angefertigt, und bitte ich dieselben in meinem neuen Comptoir abzugeben. Paderborn. Ferd. Eine Irrfo Eine Erzählung nad von H. ( Herr Bernard bracht und Ralph schrieb mei näherte sich mir sein Fre „Ich hoffe,“ sagtee einer zudringlichen Einm geben werden, wenn ich dieses Interesse, welches freundschaftliches ist, den nach seinem Austritte wachen. Entweder ist i steszerstörung erblich, ode sein Gehirn nachtheilig wenn er gerade kein Na falls an einer fixen Ide nicht verläßt. Ich halt Menschen und wollte. entweder in einem Gefängn „Ich für meinen Th gegen eins wetten, daß weit geht, uns belästigen dazu sind, ihn hinter machen.... Hier ist dich nicht stören. Ich ha ton, Jack, wo dich Mill pfangen wird. Du m sobald ich mit meiner .... Und somit auf 2 Wir verließen das# Als wir über den V Herr, der Herrn Bernar „Das Fieber von hat sich nun endlich erkl haben sich die neuen Sy „Und auf was lasse „Daß der Mann! ist daran nicht mehr zu selbst, um sich zu überze Ich bemerkte, daß§ und daß er einen rasche Ralph sah seinerseits „Im Victoriensaale? gesagt....“ und er plötzlich ernster wurde. Im nächsten Mome Seite und sagte:„Jo Ist das Bett, in welch liegt, dasselbe oder... Das Weitere seiner denn Beide entfernten si leiser. Als sie sich mir Bernard meinem Brude steckung. „Meiner Ansicht nac der Ansicht Jener, deren gemacht habe, theilt sick mit. Es genügt, die L der Auskünstung eines selbst von der Krankheit daß bei der beireffende Temperamentes vorhand diese Prädisposition bede regung oder eine organis in dem Falle, von welch der Ansteckung oder Nie Ich kann in dieser Hinst sich der Kanke befindet, wirst mir sch weißt!“ Ralph, indem „Augenblicklich, und Bruder; du kannst dich Wir trennten uns. Ralph war ungewöh wir nach Hause gingen, sehr schnellen Abschied, seren Besuch im Spitale Eine ganze Woche r Bernard Nachricht erhiel Bruder nur selten, da Villa sehr viel zu thun Gegen Ende der W zu setzen, daß er auf ei Mein Vater hatte ihne in der Grafschaft z1 einige Angelegenheiten i theilweise ohnedies als k Ralph hatte noch imn Abscheu vor Allem, was Lebens gehörte. Bespre dungen mit Pächtern, E liche Projecte und der