Nr. 63. Paderborn, Samstag, den 27. Mai 1871 Westfälisches Das„Westfälische Volksblatt" erscheint Dinstags, Donnerstags und Samstags je einen halben Bogen stark. 23. Jahrg. Volksblatt. Preis viertelj. in der Exped. und durch die Post 10½ Sgr. Insertionsgeb. pro dreisp Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. Frieden. Der 20. Mai, an welchem die Urkunden über die Bestätigung des Friedens zu Frankfurt ausgewechselt worden sind, schließt eine der denkwürdigsten und folgenschwersten Epochen der deutschen und der europäischen Geschichte. Die„Provinzial=Correspondenz“ schreibt desfalls also: Noch ist es kein Jahr, da lebten wir scheinbar im tiefsten Frieden, und Niemand ahnte, daß wir so jäh daraus gerissen werden sollten. een B###settce B. J. schloß unser König die dreijährigen Arbeiten des ersten Norddeutschen Reichstages mit dem Ausdruck der Zuversicht,„daß die Erfolge jener treuen und angestrengten Arbeiten auf dem Gebiete der Wohlfahrt uinsbes##g eicheit und der Ordnung im eigenen Lande, auch dem Auslande die Gewißheit gewähren, daß der Norddeutsche Bund in der Entwicketung seiner inneren Einrichtungen und seiner vertragsmäßigen nationalen Verbindung mit Süddeutschland die deutsche Volkskraft nicht zur Gefährdung, sondern zu einer garken Stutze des allgemeinen Friedens ausbildet, Mislandes zur Seite steben: Vertrauen der Völter wie der Reaierungen des Am 30. Juni v. J. sagte der leitende französische Minister Ollivier im gesetzgebenden Körper:„Zu keiner Zeit war die Aufrechterhaltung des Friedens mehr gesichert. alsjetzt. Wohin man auch blickt, kann man nirgends eine Frage entdecken, die Gefahr in sich bergen könnte. Ueberall haben die Kabinette begriffen, daß die Achtung vor den Verträgen Jedermann verpflichte, namentlich vor den beiden Verträgen, auf welchen der Friede Europas ruht, vor dem Pariser Vertrage von 1856, der für den Lr schant; vor dem Prager Verrrag von 1866, der fur Deutschland den Frie.. um 30. Juni. Am 3. Juli aber hatte Frankreich eine Frage„entdeckt", durch welche es das Gleichgewicht und den Frieden der Welt für gefährdet erklärte, und schon am 6. Juli schlug der Minister Herzog von Graont vor jeder Tkorterung mit Preußen einen Ton an, der keinen Zweifel kreich den Krieg eben wollte. Durch das herausfordernde Verhalten nach Beseitigung des ersten Vorwandes, wurde dies vollends bestätigt. m.15. Juui bereits wurde im gesetzgebenden Körper der Krieg angekündigt, am 19. Juli erfolgte die förmliche Kriegserklärung, die erste und einzige Neutheilung, wpelche uver die ganze Angelegenheit von Regierung zu Regierung französische Kriegsminister aber gab die Erläuterung hastigen Drängens zum Kriege, indem er mit Befriedigung erklärte: sind über und über bereit(archiprét).“ ### Doch das Verhängnißz und das Verderben folgten der politischen stens I###waxen unsererseits zurgsriege nicht beren, nicht anders wenig stens, als wir es vermoge unserer Militärverfassung zu jeder Zeit sind V# dou,— welch' ein niederschmettender Kriegslauf von de ##„Wie zogen aus„zur Vertheidigung des bedrohten Vaterlandes, unserer Ehre und des eigenen Heerdes"; aber acht Tage nach Beginn des Krieges war Srea e sc eeruge, Bogen, für den unsere Armen Känpsten, sondern Frankreich selber war im Herzen bedroht. Wochen nach der schnöden Herausforderung, vier Wochen nach dem Frantreich gebrschiens neseg.(am 1. Sepenber) das Kaiserliche Frankreich gebrochen und zertrümmert zu unsern Fützen. Am 6. September sckündete die neue französische Republik durch den Mund Jules Fapres: unserem Get;“ vor unseren Thoren; wir haben nur einen Gedanken, ihn von unserem Gebiet zu vertreiben,— wir überlassen keinen Finger breit E.# bung####e., S., i unserer Festungen. Wir geloben und schwöre#e is eher unter den Trümmern von Paris und von Frankreich zu be### Straßbuxg und Metz mußten sich ergeben, die republikaniggen rme Zeine nach der anderen, an der Loire und an der Sarthe, im Noruich pes i.##ier, wurden zertrummert und vernichtet, und mit Paris sank auch das republikanische Frankreich dahin. Gei## Tei#e be Jules Favre, welcher Namens Frankreichs jenes verhängnißvolle Sei es ssteaz, pear wenige, Monate darauf seinen Patrioismus bewährt, inrem Slend un gen. Pe P at 5.##n. dem Bewußtsein, Frankreich vor noch tiefe. dann den Arälimintti von Paris und den Waffenstillstand, Prie de g Mar-shies. Versailles, endich den Fkauisur: für unsere Staatskunsk und augleich iehr gu die geniae Friede ein Chrendenknal weiche ein solcher Friedensschn.““ möal wurde. dieses Wir Arglist dem ersten Das Ziel, welches unsere Politik vom ersten Augenblicke nach dem unerwarteten Friedensbruche verfolgte, war die Sicherung eines dauernden Friedens. Schon in dem Rundschreiben vom 13. September v. J. sagte Graf Lismara:„Eine solche Anstrengung, wie die heutige, darf der deutschen Nation nicht dauernd von Neuem angesonnen werden; wir sind daher gezwunge., myter.„ile Bürgschaften und die Sicherung Deutschlands gegen Frankreichs künftige Angriffe zu erstreben, Bürgschaften zugleich für den europäischen Frieden, der von Deutschland eine Störung nicht zu fürchten hat. Wir können deshalb unsere Forderungen für den Frieden lediglich darauf richten, für Frankreich den nächsten Angriff auf die deutsche Grenze, namentlich die bisher schutzlose süddeutsche Grenze, dadurch zu erschweren, daß wir diese Grenze und damit den Ausgangspunkt französischer Angriffe weiter zurücklegen und die Festungen mit denen Frankreich uns bedroht, als defensive Bollwerke in die Gewalt Deutschlands zu bringen suchen.“ .. Diese Bürgschaft dauernden Friedens ist erreicht und gleichzeitig damit die Wiedervereinigung alter deutscher Stammlande mit de# neu erstandenen Deutschen Reiche. . die Umstände, unter welchen der Frankfurter Frieden geschlossen worden, die Verhältnisse Frankreichs, wie sie sich durch den Pariser Aufstand gestaltet haben, und die Stellung unserer Politik zu denselben,— sind unerwartet als neue Friedensbedingungen hinzugerreten. So darf denn Deutschland den jüngsten Friedensschluß nicht nur als einen der gtorreichsten, sondern auch als einen der hoffnungsvollsten geschichtlilichen Abschnitte begrüßen, als den Beginn einer Aera wirklichen, dauernden Friedens. Dank unserer militärischen und politischen Leitung, geht Deutschland aus dem Kriege auch wirthschaftlich und finanziell nicht geschwächt hervor: um so mehr ist die Zuversicht begründet, daß wir einer Zeit frischen Aufblühens und Gedeihens auf allen Gebieten der Volkswohlfahrt entgegengehen Das walte Gott! 97667979 Auf falscher (Fortsetzung.) Nach Schluß der Beweisaufnahme begannen die Reden des öffentlichen Anklägers und des Vertheidigers. Die beiden Vorträge waren Muster gerichtlicher Beredsamkeit— beide Männer haben seitdem parlamentarische Berühmtheit erlangt. Der Staatsanwalt entnahm der Vergangenheit Osten's als dessen hervorstechendsten Characterzug die leidenschaftliche blinde Nachgiebigkeit an die Eindrücke des Augenblicks. Aus dieser Charakteranlage, welche wie das ganze Leben Ostens zeige, durch die späteren Jahre nur wenig geändert worden sei, erkläre sich das frühere und das jetzige Vergehen Osten's. Der Angeklagte habe mit Nahrungssorgen zu kämpfen gehabt; eine Annäherung an die Blutsverwandten seiner Heimath sei von wenig Hoffnung, dagegen mit der fast sichern Entdeckung seines Aufenthaltes verbunden gewesen. In dieser Lage habe er den Entschluß zu dem Einbruche gefaßt, der seine Kraft, seinen Muth und seine Kühnheit durch die Größe und Schwierigkeit der Aufgabe gereizt habe. Er habe sich vollständige Localkenntniß angeeignet, die Bauern durch sein Erscheinen auf der Kirchweih sicher gemacht. Er besitze allein im Dorfe die Kraft und Geschicklichkeit und die Werkzeuge für die Thal. Er könne über ein Verweilen während der That gar durchaus keine glaubhafte Beweismittel beibringen. Sein Alibibeweis sei vollständig mißlungen. Dagegen hätten ihn zwei untadelhafte Zeugen genau als denjenigen wiedererkannt der, in der entscheidenden Minute vom Schauplatze der That kommend durch den Obstgarten des Dorfes die Chaussee gewonnen gehabt und sich vor den Zeugen in den Stadtwald geflüchtet habe. Und dann vor Allem sein Verhalten nach der That! Seine verdächtige Bereitwilligkeit, Carlsen Ersatz zu leisten, um sich Schweigen zu erkaufen; sein mißlungener Versuch, einen längst Verstorbenen zum Thäter zu stempeln, ohne jeglichen Beweis für diese Behauptung; endlich das grobe und häßliche Kunststück mit dem anonymen Brief und der an den Unvon sitzen. tersuchungsrichter eingesandten Münze, das mindestens einem seiner Helfershelfer zur Last falle: alle diese Umstände zwängen ihn, aus innerster Ueberzeugung das„Schuldig“ über den Angeklagten zu beantragen. Die Rede des Vertheidigers war noch schwungvoller, höher und feiner als diejenige des öffentlichen Anklägers. Er wies schlagend nach, wie gut das Herz und Wesen des Angeklagten sein müsse, da Alle, die ihn hätten näher kennen lernen, durch jenen unbeschreiblichen Einfluß, den ein durch und durch braver Character übe, aus vorurtheilsvollen Gegnern Ostens warme Freunde desselben geworden seien, so Carlsen, so er selbst. Eine solche von der inneren Tüchtigkeit des Angeklagten selbst erzwungene Sinnesänderung zu seinen Gunsten widerlege zum guten Theil die Verdachtsgründe der Anklage. Ferner sei der Angeklagte wohl eine leidenschaftliche Natur, aber nach allen eines gemeinen Verbrechens und vor Allem eines Einbruchsdiebstahls unfähig. Wenn ihm am Gelde läge, so würde er gewiß irgend eine Form gefunden haben, um seine unzweifelhaft berechtigten Ansprüche an den bedeutenden väterlichen Nachlaß geltend zu machen. Sein ganzes Leben beweise im Gegentheil eine gewisse erhabene Gleichgiltigkeit gegen den Besitz von Geld und Gut und Wohlleben, sonst würde er in der Heimath geblieben sein, sonst würde er nicht zum ersten Mal, um Carlsen Ersatz zu leisten, die Hilfe der Seinigen in Anspruch genommen, sich nicht in einem Dorfe als kleiner Schlosser niedergelassen haben. Daß Osten wirklich zu der in Rede stehenden Zeit nach Westerode gelaufen sei, weil sein Kind wirklich in Zahnkrämpfen lag, scheine ihm zweifellos. Frau Osten habe dies Carl= sen unbefangen erzählt, Brame habe die damalige Krankheit des Kindes bestätigt. Am andern Morgen habe Carlsen die Laterne noch auf dem Tisch gesehen. Wenn Osten, wie man annehme, Zeit gehabt habe, den Raub spurlos verschwinden zu lassen, so würde er auch wohl die Laterne bei Scite geschafft haben. Der Arzt von Westerode gebe selbst zu, daß er die vorausgehenden Nächte wenig geschlafen habe; diesmal habe ihn aber der Schlaf übermannt, und er habe zum ersten Mal die Nachtklingel überhört. Dann aber scheine ihm auch der Nachweis geführt, daß ein Anderer als Osten den Diebstahl verübt habe. Osten hätte, wenn er der Dieb gewesen wäre, am Schnellsten und Sichersten durch den Obstgarten nach der Schmiede zu, sich und den Raub geborgen. Ueber die Chaussee zu gehen, war nicht nur ein Umweg, sondern auch gefährlich. Deshalb verdiene Brame vollkommen Glauben, wenn er bestreite, daß der Unbekannte sein Meister gewesen sei. Dieser Unbekannte sei aller Wahrscheinlichkeit nach Willem Grote. Er habe zunächst versucht, durch das Stallfenster und die Leitertreppe in Jensen's Zimmer zu dringen und von hier durch den oberen Gang in Carlsen's Arbeitszimmer, während dieser Weg dem Angeklagten unbekannt gewesen sei. Er habe vermuthlich darauf gerechnet, daß Jensen's Fallthür offen und seine Stube leer sein werde. Er habe die Fallthür verschlossen gefunden, der„alte Hans“ habe ihn wieder erkannt, die Hunde seien alarmirt worden. Er habe daher schleunigst sich aus dem Stallfenster auf die obere Brüstung des Heubodenfensters geschwungen. Dafür, daß Grote den Einbruch verübt habe, spreche auch der wichtige Umstand, daß die Documente Carl= sen's ganz unberührt geblieben seien, während ein Neuling gewiß darin gewühlt hätte. Endlich sprechen dafür die gleichartigen Einbrüche im Verden'schen, woher Grote stamme. Und eben auch von Grote kämen die anonymen Briefe mit den Geldmünzen. Ihn dränge sein Gewissen, daß nicht ein Unschuldiger verurtheilt werde. Die Geschworenen möchten doch ebenso urtheilen. Nach diesen Reden zogen sich die Geschworenen zurück. Vier Stunden dauerten ihre Berathungen. Eine Todtenstille lag über der Versammlung, als der Obmann vortrat und mit zitternder Stimme das entsetzliche Schuldig über Osten sprach, von dem es keine Berufung gab an einen höheren irdischen Richter. Nach Eid und Gewissen hatten die Geschworenen ihren Wahrspruch gefällt— freilich nur mit sieben gegen fünf Stimmen, wie man später hörte. Der Gerichtshof mußte nun nach dem Gesetz auf sechs Jahre Zuchthaus in Ketten wider Osten erkennen. Einen ohnmächtigen Mann trugen sie hinaus, als das furchtbare Urtheil verkündet worden war. (Fortsetzung folgt.) Nachrichten. Paderborn. Der Einzug der Truppen in Berlin soll nach nunmehriger Bestimmung am 16. Juni, erfolgen. Am Sonntag den 18. Juni wird die kirchliche Dankfeier stattfinden. — Die„Provinzial=Correspondenz“ vom 25. d. schreibt: Zunächst ist der Rückmarsch des 5. und 7. Armeecorps und der 17.(Mecklenburgisch=Hanseatischen) Infanterie=Division Allerhöchsten Ortes befohlen und bereits ins Werk gesetzt. In unmittelbare Aussicht genommen(jedoch bis zu diesem Augenblick noch nicht befohlen) ist der Rückmarsch des Garde=Corps, sowie der württembergischen Division und eines baierischen Corps. Bei der gegenwärtigen Gestaltung der Dinge in Frankreich und bei der Absicht der dortigen Regierung in Betreff der Beschleunigung der Contributionszahlung darf auch die baldige Rückkehr noch einiger anderen preußischen Corps in Aussicht genommen werden, deren nähere Bestimmung aber noch vorbehalten ist. — Die künftige Reichsarenze im Südwesten von Elsaß fällt nunmehr genau mit der in Böth und Kieperts Karten von Elsaß und Lothringen angedeuteten Sprachgrenze zusammen. — In vielen Feldpostbriefen von Gardetruppen aus der Nähe von Paris wird des freundlichen Einvernehmens gedacht, in welchem die deutsche Einquartierung mit ihren französischen Quartiergebern lebt. Berlin. Se. Majestät der Kaiser wird die beabsichtigte Badereise nach Ems voraussichtlich gegen Ende Juni oder Anfang Juli antreten. — Die„Kreuzztg.“ schreibt: Der bisherige Civil=Commissarius in Elsaß, vorher Regierungspräsident in Düsseldorf, v. Kühlwetter, ist zum Ober=Präsidenten von Westfalen ernannt.(Herr v. Kühlwetter ist Katholik). — Ueber die Heranziehung der Geistlichen zur Einquartierungslast hat sich in Folge eingegangener Beschwerde einer Communal=Behörde der Minister des Innern dahin ausgesprochen, daß diese Heranziehung unstatthaft ist. — Der Cultusminister hat sich nunmehr damit einverstanden erklärt, daß der Wahl eines Juden zum Mitglied einer städtischen Schuldeputation um seines religiösen Bekenntnisses willen die Bestätigung ferner nicht versagt werden darf. — Die hiesige„Volkszeitung“ schreibt:„Auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers wird in den Entwurf über die Verwendung der französ. Kriegs=Contribution auch die Dotation(das Geschenk) für Bismarck im Betrage von einer Millionen Thaler aufgenommen. Moltke lehnte eine Dotation gleichen Betrages mit dem Bemerken ab, daß er sich durch die Erhebung in den Grafenstand, besonders da derselbe auch auf seinen Neffen übertragen wird, reichlich genug belohnt finde und die Bedürfnisse seines Alters durch die Pension hinreichend gedeckt sind.“ — Der Kaiser Alexander von Rußland wird am 9. Juni hier eintreffen und am 11. die Weiterreise nach Ems antreten. — Die Provinzial=Lanotage werden in Folge der Verlängerung der Reichstagssession vor dem 11. Juni nicht zusammentreten können. Die endgültige Bestimmung ist noch vorbehalten. Frankreich.(Die Eroberung von Paris und die Mordbrennerei der Insurgenten). Die herz= und sinnlose Tyrannei, mit welcher die communistische Lumpenschaft Paris heimgesucht hat, ist zu Ende und Marschall Mac=Mahon war am 24. (Mittwoch) Abends 9 Uhr Herr der Hauptstadt bis auf einen sudöstlichen Winkel, dessen Grenzen sich nicht ganz genau bestimmen lassen. Aber ein göttliches Strafgericht ist über die Stadt gekommen; in blinder Wuth haben die Insurgenten— der Auswurf der Zuchthäuser, das zusammengelaufene Gesindel aller Länder— mit ganzen Tonnen Petroleum die prachtvollsten Paläste theils niedergebrannt theils in die Luft gesprengt. Die Königspaläste der Tuilerieen und des Louvre, das Palais Royal und Elysee Bourbon, der Luxembourg=Palast (Sitzungssaal des Senats), das prachtvolle Stadthaus(Hotel de Ville), die Paläste der Ehrenlegion und des Staatsraths, das Finanzund das Marine=Ministerium— sie alle standen am 24. in Flammen oder waren, wie die Tuilerieen, nur noch ein Schutthaufen. Daueben wütheten Feuersbrünste von Privathäusern in vielen der schönsten Straßen. Der materielle Schaden dieser Verheerungen beträgt viele Milliarden. Die„Kreuzzeitung" schreibt über diese unerhörten Greuel, die wir kaum zu fassen vermögen, also: „Wie sich von selbst versteht, ist die wüste Gesindelherrschaft nicht gefallen, ohne furchtbare Denkmale zu hinterlassen, wie sie ihrer würdig sind. Wir meinen die scheußlichen Brandflecken an den Stätten, da sonst die alten erinnerungsreichen und weltverühmten Königs=Paläste des Louvre und der Tuilerieen standen mit all ihren reichen Kunstschätzen. Ja, diese vaterlandslose Schwefelbande, welche die historischen Erinnerungen Frankreichs methodisch verwüstete, hat Feuer in die schönsten Theile der Stadt geworfen. Die prächtige Straße Rivoli(vom Concordienplatz, wo Ludwigs XVI. Haupt fiel, am Louvre vorübet bis zum Stadthause etwa) stand am 24. in Flammen, ebenso die stattliche Straße Boissy d'Anglas(vom Concordienplatze bis zur Madelaine), ebenso die Paläste der Ehrenlegion und des Staatsraths am linken Ufer der Seine. Der Luxembourg=Palast(Senat), das Stadthaus, aufs Prachtvollste neu erbaut, das alte weltberühmte Palais Royal, vom Cardinal Richelieu erbaut, Alles. Alles aufs Ruchloseste niedergebrann:— Die Franzosen waren unsere Feinde, aber Schrecken und Entsetzen treten an unsere erzen. Seit Trojas und Jerusalems Zerstörung ist Solches nicht geschehen. Und Paris zerstören nicht Fremde: es zerstört sich selber,— nachdem es sich so lange seiner Schönheit und Bildung gerühmt!— — Nach Berichten und Telegrammen vom 25.(Donnerstag) sollen auch die prachtvolle Notre Dame=Kirche(die Domkirche von Paris), die Genovefa==Kirche(das sog. Pantheon), das Militärhospital, das Hotel Dieu (das in den letzten Jahren mit einem Aufwande von 12 Millonen Francs erbaute großartige Hospital, welches über 4000 Betten faßt), der Justiz=Palast. mit der darin liegenden hl. Kapelle(einem Juwel der Baukunst) und das neue prachtvolle Overnhaus und mehrere Gefängnisse theils in die Luft gesprenat theils nievergebrannt sein.(Es bleibt abzuwarten, ob diese grauenvollen Nachrichten sich alle bestätigen). Ganze Stadttheile stehen in Flammen. Die Insurgenten beschossen die Stadt mit Petroleum=Bomben. Die Löschmannscaften der Provinz sind tele nierischen Corps. Bei ch und bei der Absicht der der Contributionszahlung ren preußischen Corps in nung aber noch vorbehalesten von Elsaß fällt nunvon Elsaß und Lothringen rdetruppen aus der Nähe jedacht, in welchem die deutjebern lebt. rd die beabsichtigte Badeer Anfang Juli antreten. ivil=Commissarius in Elsaß, erter, ist zum Ober=Präsietter ist Katholik). ir Einquartierungs= ter Communal=Behörde der se Heranziehung unstattt einverstanden erklärt, daß ischen Schuldeputation um g ferner nicht versagt werausdrücklichen Wunsch des der französ. Kriegs=Contriismarck im Betrage von ihnte eine Dotation gleichen die Erhebung in den Gram übertragen wird, reichlich ers durch die Pension hind wird am 9. Juni hier einen. n in Folge der Verlängezusammentreten können. Die n Paris und die ). Die herz= und sinnumpenschaft Paris heim= Mahon war am 24. adt bis auf einen südganz genau bestimmen icht ist über die Stadt rgenten— der Auswurf sindel aller Länder— tvollsten Paläste Luft gesprengt. Louvre, das Valais xembourg=Palast Stadthaus(Hotel de Staatsraths, das Finanz= den am 24. in Flamnur noch ein Schuttvon Privathäusern in naterielle Schaden dieser n. Die„Kreuzzeitung" vir kaum zu fassen vere Gesindelherrschaft nicht gedie sie ihrer wurdig sind. Stätten, da sonst die alten aläste des Louvre und der n. Ja, diese vaterlandslose Frankreichs methodisch verstadt geworfen. Die prächdwigs XVI. Haupt fiel, am m 24. in Flammen, ebenso enplatze bis zur Madelaine), tsraths am linken Ufer der adthaus, aufs Prachtvollste vom Cardinal Richelieu erjedergebranni— Die Entsetzen treten an unsere störung ist Solches nicht gezerstört sich selber,— sung gerühmt!— 25.(Donnerstag) sollen auch irche von Paris), die Genohospital, das Hotel Dieu von 12 Millonen Francs erfaßt), der Justiz=Palast. twel der Baukunst) und das fängnisse theils in die sein.(Es bleibt abzuwarten, Ganze Stadttheile sen die Stadt mit Petroin der Provinz sind telegraphisch von allen Städten nach Paris beordert. Nach einem Telegramm vom 26. schienen die Brände abzunehmen. — Eine Depesche aus Versailles, 24. Mai, Abends 9 Uhr, meldet: Aus Paris wird von 5 Uhr Abends gemeldet, daß der Kampf gegen den Nordbahnhof, das Stadthaus und an andern Orten fortgesetzt werde. Die Explosion, welche gestern bis nach Versailles gehört wurde, fand im LuxemburgPalaste statt, welchen die Insurgenten theilweise in die Luft sprengten. Das Palais Royal steht in Flammen. Man glaubt, daß ein Drittheil des Louvre gerettet werden dürfte: Mac Mahon hat sein Hauptquartier auf = den Vendomeplatz verlegt; die Truppen setzen die Operationen kräftig fort und sind vom besten Geiste erfüllt. Man hofft, daß die In surrection morgen vollständig unterdrückt sein werde. In der Cité(Innere der Staot) wüthet eine Feuersbrunst; man ist darüber in Zweifel, ob der Justizpalast oder die nahe gelegene Kaserne brenne; ein dichter Rauch bedeckt Paris; ein Regen von Asche fällt unausgesetzt nieder. — In der Nationalversammlung zu Versailles machte Thiers am 24.(Mittwoch) über die Eroberung von Paris und die Brandstiftungen der Insurgenten folgende Mittheilungen: „Ich komme nicht, um Sie zu trösten: ich bin selbst untröstlich über das Unglück, welches das Land betroffen hat. Vor Allem erlauben Sie mir, zu sagen, daß die Insurrection besiegt ist. Die Trikolore(die dreifarbige Regierungsfahne) weht auf dem größten Theile von Paris. Der von den InsurI genten begangene verabscheuungswürdige Act des Vandalismus ist nur ein Act der Verzweiflung. Wir waren gestern bis zum Opernplatz und bis auf den Montmartre vorgedrungen und hatten den Vendome=Platz, die Tuilerien und den Louvre umringt. Auf dem linken Seine=Ufer hatte General Cissey die meisten wichtigen Punkte besetzt. Die Generale wollten Nachts nicht in einer Stadt, wie Paris ist, operiren. Es verhinderten dies auch strategische Gründe, übrigens wäre Niemand im Stande gewesen, die Ruchlosen an der Ausführung des Vorhabens zu verhindern, welches sie beschlossen hatten. Die ! F l a m m e n e r h o b e n s i c h ü b e r d e n G e b ä u d e n d e s F i n a n z m i n i s t e r i u m s, d e s Staatsrathes und des Rechnungshofes. Es war unmöglich, etwas dagegen zu unternehmen; die Verschanzungen waren mit Kanonen gespickt und Petroleum hatte die Flammen unauslöschbar gemacht. Heute Morgen versuchten die Generale Alles, was in ihren Kräften stand. Als sie jedoch den VendomePlatz genommen hatten, waren die Tuilerieen nur noch ein Aschenhaufen.(Allgemeine Rufe des Schreckens.) Wir versuchen Alles, um den Louvre=Palast zu retten und haben gegründete Hoffnung, daß uns die Rettung gelingen werde. Unglücklicherweise steht auch das Stadtbaus in Flammen.(Neue Bewegung des Schreckens.) Wir werden spätestens morgen Abend Herren von Paris sein; es ist dies die Ueberzeugung unserer Generale. Wir haben den Sieg errungen; allein wir waren nicht Herren über die Hand jener Frevler, welche Petroleum in Anwendung brachten und mit Petroleum gefüllte Bomben gegen die Soldaten schleuderten, von welchen mehrere Brandwunden erlitten. Unsere Pflicht ist, kaltes Blut und die Einigkeit zu bewahren, welche absolut unerläßlich.— Thiers spricht hierauf von diesem Siege,„welcher die Bewunderung Europas verdiene", und fährt fort:„Bewahren Sie Ihre Ruhe, Sie würden sonst in gleicher Weise die Armee und die Regierung schwächen. Nach den erlangten Resultaten darf man nicht so rasch dem mißtrauen, was wir unternehmen werden.(Lebhafter Beifall.) Es ist nöthig, in gesetzlicher Weise “ a v e r u n e r v i t t l i c h z u s t r a f e n. D a s ö f f e n t l i c h e G e w i s s e n m u ß ä h n l i c h e n V e r brechern gegenüber ohne Erbarmen sein. Wir werden nach dem Gesetze bestrafen. Ich schlage vor, das Begnadigungsrecht der National=Versammlung zu übertragen. Auf diese Weise werden Sie Ihre Verantwortlichkeit mit der unserigen theilen. Nach Beendigung der militärischen Operationen muß nunmehr die Gerechtigkeit ihr Werk vollbringen.“— Thiers theilt ferner mit, die Regierung werde morgen einen Gesetzentwurf einbringen, betreffend die Entwaffnung der Bevölkerung von Paris und die gesetzmäßige Ernennung der Maires(Bürgermeister) der Hauptstadt. — Das Entsetzen, welches in der Nationalversammlung am 24. die von Thiers gemachten(obigen) Mittheilungen über die Vorgänge in Paris bei sämmtlichen Deputirten hervorgerufen, entzieht sich aller Beschreibung. Einige lärmten, hundert andere weinten. Thiers selbst erstattete seinen Bericht unter Thränen. — Beim Luftschiffer Godard in Paris standen über 30 Luftballons für die beabsichtigte Flucht der Mitglieder des Stadtrathes und der Oberbefehlshaber der Insurgenten in Bereitschaft.(Einige der Stadthausmänner,— u. A. Pyat. Grousset 2c. sollen einem Gerüchte nach mit Luftballons nach Brüssel entwischt sein. Schade, wenn dieses Gerücht sich bestätigte.) —(Eine Hallunkensammlung.) Auf der Polizei in Versailles liegt ein photographisches Album bereit, in welchem die Bildnisse der Mitglieder der Commune und der namhaftesten Männer des Aufstandes beisammen stehen; jede Photographie ist mit einem genauen Signalement begleitet. Abzüge von diesem Album sind an alle Polizeibureaux in der Umgegend von Paris und an die höheren Offiziere der Feldgendarmerie vertheilt worden. —(Scheußlichkeiten). Von der religiösen Verkommenheit der Pariser Insurgenten und ihrem tödtlichen Haß gegen die katholische Kirche, ihre Diener und Institute haben wir wiederholt berichtet. Der Berichterstatter des Londoner„Daily Telegraph“ in Paris meldet in dieser Beziehung folgende nichtswürdige, aber hoffentlich letzte Heldenthat dieser Schurken:„um Himmelfahrtstage, einem der großen religiösen Feste dieser Stadt, versammelten sich eine Menge Frauen aller Stände, in tiefste Trauer gekleidet, an der Himmelfahrtskirche und verlangten Einlaß. Dieser “ w u r d e i h n e n v o n d e n N a t i o n a l g a r d i s t e n v e r w e i g e r t, u n d e s e n t s t a n d e i n v o l l ständiger Streit, bei welchem eine Dame einen Nationalgardisten in's Auge schlug. Inzwischen hatte die Mehrzahl der Damen sich zurückgezogen und an dem Gitter, welches die Kirche an der Ecke der Rue des Victoires umgibt, niedergetnieet. Kaum wurde dies bemerkt, als ein ungewöhnlich roher Nationalgardist die zwölf schmutzigsten Jungen auswählte, die er unter dem Pöbel finde, konnte, ihnen befahl, vor dem großen Kirchenthore niederzuknieen, und auf einige Secunden in das Innere der Kirche zurückging. Als er wieder heraus kam, befahl er den Jungen buchstäblich, ihre Augen zu schließen, und sie würden ein Mal sehen, was„unsere liebe Frau“(die hl. Jungfrau Maria) ihnen schenken würde. Ein vollständiger Entsetzensschrei tönte über den Platz, wiewohl die niedrigste Pöbelmasse da versammelt war, als der Mensch jedem der Jungen eine— geweihte Hostie in den Mund legte! Die übrigen Nationalgarden, mit der That ihres Kameraden noch nicht zufrieden, stürzten in die Kirche, nahmen ein paar hundert dieser Hostien und warfen sie mitten zwischen den Pöbel. Die frommen Gläubigen versuchten dieselben mit all' dem Gelde, das sie bei sich hatten, aufzukaufen; in einem Augenblicke wurden sie von einigen 300 Gamins(Gassenjungen) umringt, die alle eine Hostie zu verkaufen hatten, und Offiziere wie Mannschaften vom 136. Bataillon standen dabei und ergötzten sich an dieser ekelhaften Scene, die ich mit keinem Worte übertrieben habe. Beim Weggehen hörten wir, die Kirchenzerstörer hätten ihr Werk in der SühnKapelle begonnen.“ + Paderborn. Unser hochwürdigster Bischof Konrad wird am 29. Mai(Pfingstmontag) eine Firmungs= und Visitationsreise in die Decanate Arnsberg, Meschede und Wormbach antreten und am 12. Juni hierher zurückkehren. — Am 25. Nachmittags ist auf der Station Gesecke ein angehender Schaffner von hier dadurch verunglückt, daß er den Tritt des bereits in Bewegung gesetzten Zuges verfehlte und unter den Zug gerieth, wobei ihm beide Beine abgefahren sind. Derselbe wurde einige Stunden nachher als Leiche hierher gebracht. Der Verunglückte war ein anständiger und solider Mann und stand im Begriff, sich bald zu verheirathen. — Bezüglich der Blatternkrankheit können wir die erfreuliche Mittheilung machen, daß in der vorigen und in der laufenden Woche keine neue Erkrankungen vorgekommen sind und die bisherigen 8 Fälle, mit Ausnahme eines Kindes, das daran gestorben ist, einen guten Verlauf genommen haben. Somit scheint, Gott Dank, diese böse Krankheit hier keinen epidemischen Character angenommen zu haben.— Gegen die Einrichtung des Kasseler=Thorhauses zu einem Pockenhause haben sich übrigens sehr viele„Stimmen erhoben und würde solche, wenn es wirklich dazu gekommen wäre, wohl nicht unbegründete Beschwerden zur Folge gehabt haben. — Der Kreisrichter Kerklau in Bochum ist zum Rechtsanwalt beim Kreisgericht in Warburg ernannt worden. — In Münster ist der Medizinalrath Dr. Riefenstahl am 24. dss. im Alter von 64 Jahren gestorben. 5 Aus Bad Lippspringe. Schon vor Eröffnung der diesjährigen Saison waren hier bereits mehrere Kurgäste eingetroffen und ist deren Zahl jetzt auf etwa 50 gestiegen.— Die winterliche Jahreszeit, welche ungewöhnlich lange andauerte, hat endlich aufgehört und können wir uns jetzt, ohne zu ftieren, des Abends und des Morgens auf die Promenade begeben.— Allgemein wird hier das Ableben des Herrn Dr. Quicken bedauert; er soll ein sehr beliebter und namentlich in Behandlung von Brustkrankheiten sehr tüchtiger Arzt gewesen sein und eine große Praxis gehabt haben. An guter ärztlicher Hülfe wird es uns aber auch in dieser Saison nicht fehlen, da acht Aerzte hierher kommen werden.— Einen äußerst angenehmen Eindruck hat auf mich die schöne Veränderung des Badeortes gemacht; ich war seit einer langen Reihe von Jahren nicht wieder hier und habe mich sehr darüber gewundert. Die Brunnenanlagen sind verschönert, eine neue Trinkhalle ist gebaut, eine Menge neuer schöner Häuser sind errichtet und an Stelle der frühren Kloaken sind Straßen entstanden, für deren Reinhaltung gewiß bestens gesorgt werden wird. Der Ort hat ein viel anderes Ansehen bekommen und gleicht jetzt nicht mehr einem Dorfe.— Unangenehm berührt ein altes Gebäude, welches neben der katholischen Kirche auf einem freien schönen Platze steht; es ist dies eine Schule für kleine Kinder, sieht aber einer alten Oeconomie=Scheune viel ähnlicher.— Zu kleinen Excursionen zu Fuß ist jetzt auch eine gute Gelegenheit geboten. Nach dem nahen Tannenwäldchen sind Wege angelegt und in diesem sind Spaziergänge angebracht. — Das ½ Stunde von hier entfernte Dorf Marienloh ist ebenfalls zu kleinen Fußtouren geeignet; es befindet sich dort ein kleiner Eichenwald und ein gutes Gasthaus, nur darf man sich nicht nach der dortigen Kirchenuhr richten, denn deren Zeiger scheinen Jahr aus Jahr ein immer auf derselben Stelle zu stehen. (XI. Fortsetzung.) Beim hiesigen Damen=Comité sind aus der Stadt Paderborn und von Auswärts ferner folgende Beiträge eingegangen: N. N. 10 Scr., aus der Pfarre Ossendorf 18 Thlr., von einer Näherin 1 Thlr., J. T. 1 Thlr., a. d. Pfarre Niederntudorf 19 Thlr., von einigen Mädchen gesammelt 18 Sgr., a. d. Pfarre Löwen 6 Thlr., Fr. F. 10 Sgr., Ww. M. 1 Thlr., v. C. E. H. 5 Sgr., v. einem Ungenannten 15 Sgr., a. Büren 20 Thlr. 15 Sgr., v. M. P. 1 Thlr., v. N. N. 10 Sgr., dito 5 Sgr., a. Lippstadt 105 Thlr., H. St. 1 Thlr., F. D. P. 2 Thlr., H. K. 1 Thlr., v. einer Ungenannten 1 Thlr., v. zwei Familien 20 Sgr., M. W. 5 Sgr., L. K. 5 Sgr., F. G. R. 1 Thlr., F. H. 1 Thlr., F. R. 5 Thlr., F. v. Sch. 10 Thlr., M. V. 1 Thlr., v. einem Ungenannten 15 Sgr., Frl. zv. H. in Büren 2 Thlr., F. R. M. 1 Thlr. und Stoff zu einem Meßgewand, Altena 1 Thlr., Frl. W. 4 Thlr., F. v. P. zu L. ein werthvoller gothischer Kelch nebst Patene und Löffel. — Bei Professor Otto: 2 Kommuniontücher, v. einer Jungfr. 3 Sgr. 6 Pf., desgl. 20 Sgr., v. einem Kinde 5 Sgr., v. Frau A. K. aus Steinheim 1 Thlr. Telegraphische Depeschen des„Westfäl. Volksblattes“, bezogen vom Wolff'schen Telegraphen=Büreau. (Abgegangen von Berlin, 27. Mai, 7 U. 15 M. Vormitt. Soissy, Freitag, 26. Mai. Minister Jules Favre meldet über die Kämpfe in Paris an die Präfecten: Der Erzbischof Darboy ist befreit. Die Forts Bicetre und Jvry(im Süden von Paris belegen und bisher noch im Besitz der Insurgenten) wurden genommen. An dem Thore d'Italie(hinter Fort Bicetre gelegen) ergaben sich 6000 Insurgenten. Die Versailler Generale umgingen den Bastille=Platz(im Südosten) über Mazas und die äußern Bou levards.— Die Feuerwehr= aus London trifft morgen in Paris ein. London, 26. Mai. Der„Times“ wird aus Paris gemeldet: Die werthvollen Sammlungen(von Gemälden 2c.) des Louvre=Palastes wurden gerettet ausgenommen die Bibliothek. Subhastations-Patent. Die im Hypothekenbuche von Lippspringe Vol. 109 Fol. 199 auf den Namen der Witwe Gerichtsrath Schumacher früher Alexander Böger eingetragenen Grundstücke: Flur 9, Nr. 8°¼11 an der Schafbrücke, Garten, „„„ 48¼14 an der Schängerei, Hofraum mit Wohnhaus insgesammt vermessen zur Größe von 110 Rth. 93 Fd., sollen im Wege der nothwendigen Subhastation am 18. Juli 1811, Nachm. 3 Uhr, an Ort und Stelle zu Lippspringe im Schmalhorst'schen Wirthshause vor dem unterzeichneten Subhastationsrichter versteigert werden. Die Grundstücke sind mit einem Nutzungswerthe von 80 Thlr. zur Gebäudesteuer veranlagt. Der Auszug aus der Steuer=Rolle, der Hypothekenschein und andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen können in unserm Büreau IIIa eingesehen werden. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte auf die zur Subhastation stehenden Realitäten geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben bei Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs=Termine anzumelden. Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Juli 18°11, Morgens 10 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden. Paderborn, den 16. Mai 1871. Königliches Kreis=Gericht. (992) Der Subhastationsrichter. Wichmann. Sluf Grund des Polizei=Reglements für die große und T4 kleine Pader vom 3. März 1866(Amtsblatt S. 73) ist der Zeitraum, in welchem diese Wasserläufe geräumt werden sollen, auf die Tage vom 1. bis 15. Juni d. J. festgesetzt. Die Räumungs=Pflichtigen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß, wenn die Räumungs=Arbeiten binnen dieser Frist gar nicht oder nur mangelhaft bewirkt sind, die Schaucommission nach§§. 6 und 7 des Polizei=Reglements für die große und kleine Pader vom 3. März 1866 berechtigt ist, solche auf Kosten der Verpflichteten ausführen, die aus der Gemeinde=Kasse vorzuschießenden Beträge von ihnen im Executions=Wege einziehen zu lassen und außerdem gegen sie eine Strafe bis zu 10 Thaler festzusetzen. Paderborn, 25. Mai 1871. Der Ober=Bürgermeister. I. V.: Der Beigeordnete. Mantel! Bekanntmachung. I Westfälische Eisenbahn. Die Lieferung von 1100 Schachtruthen ausgewaschenen Almekies Ka soll im Wege der öffentlichen Submission an den Mindestfordernden verdungen werden. Die Offerten sind versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Almekies“ spätestens bis zum Submissionstermine am Freitag, dem 2. Juni curr., Vormittags 11½ Uhr, im Büreau der unterzeichneten Betriebs=Inspection portofrei einzureichen. Daselbst und im Stationsbüreau auf Bahnhof Paderborn sind die Submissionsbedingungen zur Einsicht ausgelegt. Hamm, den 22. Mai 1871. Königliche Betriebs=Inspection III der Westfälischen Eisenbahn. I. V.: (993) Dohm. Donnerstag, den 1. Juni curr., Morgens 10 Uhr, soll der den Erben Müller hierselbst gehörende an der Paderbrücke unweit Neuhaus belegene frühere Sie veten'sche Kamp zur Größe von 14 Morgen nebst dem sich darauf befindenden Wohnhause im Einzelnen resp. Ganzen an Ort und Stelle unter günstigen Bedingungen zum Verkaufe ausgesetzt werden. Paderborn, 25. Mai 1871. (995)" Berhorst, Mühlen=Verkauf oder Verpachtung. Der Herr Joseph Michaelis zu Nieheim und der Herr Emil Michaelis zu Berlin beabsichtigen, ihre in der Stadt Paderborn belegene Mühlenbesitzung zu verkaufen, event. vom 1. Juli d. J. ab zu verpachten. Im Auftrage derselben habe ich zu dem Zwecke einen Termin auf Montag, den 19. Juni d. J., Morgens 10 Uhr in meinem Geschäftszimmer anberaumt. Die Besitzung besteht aus drei Mahlmühlen, einer Oelmühle, drei Wohnhäusern, Stallung, einem Bauplatze, mehreren Morgen Hofraum und Gartenland bei, neben und hinter den Gebäulichkeiten. Die Mühlen werden von der unweit derselben entspringenden Pader getrieben. Die Menge des Wassers ist ziemlich gleichmäßig; dasselbe gefriert nie und ist etwa 120 Pferdekraft gleich. Die Besitzung eignet sich wegen ihrer zusammhangenden Lage zu jedem großartigen Fabrikunternehmen. Der Verkauf resp. Verpachtung findet im Ganzen und im Einzelnen statt. Aus den sehr günstigen Bedingungen wird hervorgehoben, daß die Hälfte der Kaufgelder, unter Umständen noch mehr, auf den Verkaufsobjekten stehen bleiben kann. Auf portofreie Anfragen wird der Herr Emil Michaelis, Neue Milhelmstraße Nr. 2. zu Berlin, sowie der Unterzeichnete Auskunft ertheilen. Paderborn, im Mai 1871. (10148) Krönig, Justizrath. Bekanntmachung. Dinstag, den 6. Juni dss. Is., sollen folgende den Erben der verstorbenen Eheleute Gärtner Joseph Groene hierselbst zugehörigen Immobilien und zwar: um 10 Uhr Vormittags das auf dem Uekern belegene Wohnhaus Nr. 645 nebst Anbau, Hofraum und Hausgarten auf drei Jahre und zwar vom 1. October 1871 bis zum 1. October 1874, um 2 Uhr Nachmittags folgende Grundstücke, als: 1. Flur 3 Nr. 24, Plan Nr. 674, Wiese am Dören'schen Wege zur Größe von 2 Morg. 174 Rth.: 2. Flur 3 Nr. 87, Plan Nr. 759, Acker an der Lippspringer Chausse, 6 Morgen 62 Ruthen; 3. Flur 4 Nr. 169/132, im Galgenbrok; Garten (hinter Bischofsteich), 151 Ruthen 25 Fuß; 4. Flur 5 Nr. 3 61/200, auf dem Greiteler, Garten mit Gartenhäuschen(bei Kleinschmidt), 56 Ruth. 61 Fuß; 5. Flur 5 Nr. 129, in den Brothöfen, Garten und resp. Wiese(bei Bischofsteich), 96 Ruth. 75 Fuß; 6. Flur 5 Nr. 130, in den Brokhösen, Garten, 1 Morgen 16 Ruthen; 7. Flur 5 Nr. 233, auf dem Greiteler, Acker, 60 Ruth. 37 Fuß, und 8. Flur 7 Nr. 280, Schüttengärten, Garten, 90 Ruth. 49 Fuß auf drei Jahre und zwar vom 1. November 1871 bis zum 1. November 1874 unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle öffentlich und meistbietend vermiethet resp. verpachtet werden. Sammelplatz am Detmolderthore. Paderborn. Im gerichtlichen Auftrage 1002) Runnemann. Am 1. Juni, Morgens 11½ Uhr sollen im Pfandhause zu Hörste: 2 Kühe, 2 Schafe, 1 Ziege, 1 Uhr, 1 Sopha sowie mehrere Betten gegen baare Zahlung versteigert werden Salzkotten, den 12. Mai 1871. (1013) Henze, Von heute ab verkaufe Demi=Saison u. Sommer=Buxkins die in größter Auswahl in den neuesten Sachen und in besten Qualitäten vorräthig sind, zu erheblich herabgesetzten Preisen. Vorräthige Winter=Buxkins werden ebenfalls als außer der Saison sehr billig abgegeben. Fertige Anzüge nam Maß liefere stets innerhalb einiger Tage. (1005s) L. Herzheim. Reise-Effecten, als Hand= u. Reisekoffer, Damenkoffer mit Einsätzen, Reisetaschen mit und ohne Necessaires, Geld= und Touristentaschen, Reiserollen und Necessaires, Plaidriemen, Neisedecken und Plaids 2c. (9765) empfehlen Daniels& Pennrich. Sonntag, den 28. Mai, BRUNNEN-MUSIK auf dem Inselbad. Entrée für Nichtturgäste à Person 2½ Sgr. Anfang 4 Uhr Nachmittags.(999) und Hosendrelle in Leinen und Halbleinen, in großer Auswahl und zu den billigsten Preisen empfiehlt (1004a) L. Herzheim. Sonnenschirme und Entoutcas, das Neueste in reicher Auswahl bei(9775) Daniels& Pennrich. Täglich frischgebrannter Kalk, à Berliner Scheffel 8 Sgr., bei (1000) A. Wördehoff. Ausverkauf! 1 4)) Paar angefangene gestickte Pantoffeln mit Zuthaten werden, um schnell damit zu räumen, von 15 Sgr. an und höher abgegeben (1015a) bei G. weters. Grube. Marinirten Gelée=Aal, und Gothaer Cervelatwurst sowie Schweizer und Holländischen Käse empfiehlt (1009) Bern. Jürgens. (891h) Reingehaltene Rhein-, Mosel- und Bordeaux-Weine. Maiwein 7½ Sgr., Moselwein 6 Sgr. die Flasche excl. Glas, empfiehlt als sehr preiswürdig Robert Goll. Ringofen=Ziegelei. Von jetzt ab sind täglich Drainirröhren, Dachpfannen und Backsteine in allen Sorten vorräthig. Paderborn, den 25. Mai 1871. (980b) Bergmann, Dierkes& Co. Hüte. Seidenhutc, eng.. Filz= und Stoffhute, Panamaund Strohhute neuester Facons (974b) bei Daniels& Pennrich. 2 erfahrene Tischlergesellen finden dauernde Beschäftigung bei Tischlermeister (991) Geise in Paderborn. Die mittlere Etage meines Wohnhauses ist zum 1. Oktober dss. J. zu vermiethen. (1001) A. Wördehoff. Gestorbene seit dem 12. Mai 1871. Dompf.: Maria, Kind d. Satil. Oxenfarth, 2½ J. Gaukpf.: Ww. Christina Heitemeyer, 65 J. Marktpf.: Tischler Joh. Vogt, 57 J. Tagel. Bern. Wiethaup aus Eggeringsen, 40 J. Ev. Pf.: Johann Mühlhausen, 86 J. Kathol. Kirchenkalender. 28. Mai, h. Pfingstfest. Evang. Joh. 14. Wer mich liebt, wird meine Worte halten. Dom: Nachm. gegen 3 Uhr Rosenkranzbruderschaft. Universitätskirche: Abds 8 Uhr Predigt. Franziskanerk.: Morg. 4 Uhr Beginn des 40 stünd. Gebets.— 29. Mai. Psingstmontag. Gaukirche: Titularfest der Bruderschaft des h. Joh. v. Nepomuk. Morgens nach dem Hochamte(9 Uhr) Procession unterm Bogen her nach dem Kasselerthor, über Livoriberg, Liboristraße, Kampstraße ums Rathhaus durch den Schildern zurück in die Gaukirche. Nachm. 2 Uhr Bruberschaft d. h. Joh. v. Nepom. mit Predigt. Universitätsk. Avds. 8 Uhr Predigt.— Dinstaa, 30. Mai. Universitätsk.: Morg. 8 Uhr. Hochamt, nach demselben Spendung des hl. Sakraments der Firmung; am Mittwoch. Abds 8 Uhr Schluß der Maiandacht mit Predigt und am Donnerstag Abds 8 Uhr Beginn der Herz=Jesu=Andacht mit Predigt. Mittwoch, Freitag u. Samstag Quatember=Botfasten. Verantwortlicher Redacteur und Herausgeber J. Honcamp. Druck und Verlag von Ferdinand Schöninab in Paderborn. Hierzu eine Beilage. tet hat. Beilage zum Westsälischen Volksblatt Nr. 65. Paderborn, Samstag, den 27. Mai 1871. Preuß. Hagel=Versicherungs=Actien=Gesellschaft. ... Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird. Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst. Hoexter, im März 1871. c ie Gutsbesitzer Schaefer in Neuhaus Lehrer Stüwer in Haaren. Oeconom Jos. Gockel in Büren. Biermann in Delbrück. Secretair Evers in Warburg. Kaufmann Sostheim in Peckelsheim. Kaufm. Matthias Meyer in Brakel. Die General=Agentur Carl Andreae. Agenten: 17 Vorsteher Peters in Oberntudorf. Kaufmann Groepper in Boke. Renteisecretair Hasse in Fürstenberg. Gutsbesitzer Vach in Borgentreich. Wirth S. Jacobi in Frohnhausen. Lehrer Schlütz in Voerden. (852) (983) Dankschreiben. Herrn Hoflieferanten Johann Hoff's Filiale in Köln. Berlin, 4. Januar 1871. Mein 2½ Jahre altes Söhnchen litt bereits seit 1¼ Jahren an einer sicht= und fühlbaren, sehr starken und harten Lebergeschwulst, verbunden mit bedeutender Athemnoth, Appetitlosigkeit und Obstruction.— Wer das unglückliche Kind sah, zweifelte an seinem Wiederaufkommen. In dieser Noth wandte ich das unter dem Namen bekannte„Johann Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier“, dessen wohlthätiger Einfluß auf durch Krankheit erschöpfte Körper über alle Zweifel feststeht, mit glänzendstem Erfolge an. Mein Kind ist nach längerer Anwendung dieses herrlichen Getränkes nicht allein vollständig genesen, sondern es nimmt bei ununterbrochenem Gebrauch desselben tagtäglich, zu meiner grenzenlosen Freude,„an Körperfülle und Lebhaftigkeit zu.“ ###es ist meinem Herzen nicht allein Bedürfniß, dies glänzende Resultat des vortrefflichen Gesundheitsbieres im Interesse ähnlicher Kranken zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, sondern auch dem Erfinder desselben, Herrn Commissions=Rath Mosk, hiermit meinen wärmsten Dank auszusprechen. Scheidenrecht, Schlossermeister, Dorotheenstr. 70. Verkaufsstelle bei F. W. Kölling in Paderborn.(949) 3. Auflage. Beim Unterzeichneten ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der wahre Sinn der patikanischen Lehrentscheidung über das unfehlbare päpstliche Lehramt von Dr. Konrad Martin, Bischof von Paderborn. Dritte Auflage. 60 Seiten. 80. geh. 6 Sgr. Gegen 6 2/8 Sgr. franco durch jede Buchhandlung. In dieser Schrift liegt eine höchst interessante Untersuchung und gewissermaßen eine authentische Erklärung der eigentlichen Bedeutung und Tragweite der Vatikanischen Entscheidung über das unfehlbare Lehramt des Papstes vor uns, aus der Feder des hochwürdigsten Verfassers, der als eines der thätigsten Mitglieder der dogmatischen Commission des Concils vor vielen Andern befähigt und berufen ist, jeglichem Irrthume und jeder Art von Befürchtung und Entstellung des Dogma's der Infallibilität mit Bestimmtheit und Klarheit entgegenzutreten. Die Schrift erlebt schon jetzt, wenige Wochen nach dem ersten Erscheinen, die dritte Auflage. Paderborn. Ferdinand Schöningh. Ernte=Maschinen. Mähmaschinen, selbstablegend und für Handablage, aus den vorzüglichsten Fabriken Amerika's und Englands. Englische Heuwender und Pferderechen. Um im Stande zu sein, alle Aufträge rechtzeitig ausführen zu können, bitte ich um möglichst baldige Bestellungen; Zahlungserleichterungen werden eingeräumt. Heinrich Lanz in Mannheim. Mühlensteine. Der Krieg mit Frankreich, sowie die jetzigen Wirren daselbst werden einen Bezug von Mühlsteinen oder Rohmaterial noch auf längere Zeit unmöglich machen Die Vorräthe sind bei manchem Fabrikanten theils ganz erschöpft, theils zur nöthigen Auswahl nicht mehr vorhanden. Da ich nun im vorigen Frühjahr bedeutende Einkäufe an Rohmaterial in Frankreich gemacht habe, so bin ich noch im Stande, jeder Anforderung in französischen Weizen=, Roggen= und anderen Steinen genügen zu können. Bei den dafür zu verausgabenden nicht unbedeutenden Summen und bei der Wichtigkeit, welche gute Mühlsteine für jeden Käufer haben, gebe ich anheim und empfehle es sehr, sich von dem rohen Materiale und der Zusammensetzung selbst zu überzeugen, da, sobald z. B. ein französischer Mühlstein vollendet ist, Niemand mehr beurtheilen kann, ob er auch inwendig mit rechtwinkligen und dichten Fugen zusammengesetzt ist oder nicht, wovon doch die Güte und besonders die Dauer eines jeden Mühlsteins abhängt. Steine, welche z. B. an der Mahlfläche auf nur ½ Zoll tief dicht zusammengesetzt, inwendig aber hohl gearbeitet sind, halten bekanntlich auch schon einige Jahre, während sie nachher klapperig und unbrauchbar werden, weshalb auch ein Einstehen für die Güte und Dauer den Käufer wenig oder gar nicht schützt. Dabei bleibt es ja jedem Käufer überlassen, bei mehreren Fabrikanten die Waare vorber anzusehen und dann da zu kaufen, wo es ihm beliebt. (1006) in Hildesheim Pius' IX. Portrait in Oelfarbendruck. 23 1/17½“,— 2 Thlr. 18 Sgr. Portrait in Photographie, oval. 19 1/12“.— 1 Thlr. Der sprechenden Aehnlichkeit und feinen Ausführung wegen verdient dieses Portrait besonders hervorgehoben zu werden. Dasselbe paßt genau zu den Portraits unserer hochw. Bischöfe. Portrait in Farbendruck. 12°/9“.— 15 Sgr. Portrait in Photographie a 2 Sgr. Gedenkblatt an das Jubiläum Pius' IX., mit dem Bildnisse des Papstes und den Hauptmomente: aus seinem Leben, nach einer Composition von Professo: Scheuren in Aquarellfarbendruck ausgeführt. 26°/19“.— 1 Thlr. 10 Sgr. Elegante Einrahmung billigst. Büsten Sr. Heiligkeit Pius' IX., lebensgroß mit Postament. 27“. Gypsguß.— 3 Thlr. Büsten dto dto mittlerer Größe 1½ Thlr. Büsten dto dto. 1 Thlr. Bestellungen auf obige Bilder und Büsten bitte ich gütigst recht bald machen zu wollen, da der späteren starken Nachfrage wegen, alle Bestellungen nicht so rasch zu effektuiren sein möchten. Paderborn. Ferdinand Schönings. Für Unterleibsbruchleidende. Die Bruchsalbe von G. Sturzenegger in Herisau, Schweiz, hat in Folge ihrer vorzuglichen Wirksamkeit bei Unterleibsbrüchen, Muttervorfällen und Hämorrhoiden vielseitigen Dank geerntet. Zahlreiche Atteste bestätigen eine vollständige Heilung selbst bei veralteten Fällen. Auf frankirte Anfrage wird Gebrauchsanweisung gratis versandt.— Zu beziehen in Töpfen zu kthlr. 1. 20 Sgr.— fl. 3. sowohl durch den Erfinder selbst als durch den Herrn Becker, zur Einhorn-Apotheke, Glockengasse in Coln. tet hat. don sitzen. Wegen Uebertragung meines Tuch= und Manufaktur=Geschäfts verkaufe ich meine großen Waaren=Vorräthe zu bedeutend unter Einkauf herabgesetzten Preisen. Muster= und Auswahl=Sendungen können nicht gemacht werden. Das Verkaufslokal befindet sich in meinem Hause links par terre. 99 Louis Everken. Den geehrten Bewohnern der hiesigen Stadt mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mich hierselbst als Hebamme niedergelassen habe und bitte mich in vorkommenden Fällen gütigst zu beanspruchen. Meine Wohnung ist am Giersthor. Paderborn, den 26. Mai 1871.(1003) Frau Lammers. Zur Kgl. Preuss. 144. Staats-Lotterie. Ziehung erster Klasse den 5. Juli, verkauft und versendet Antheilloose; ½ 16 ½/2 ½4 Depôt von (816) Genever Taschenuhren einer der ersten Fabriken bei F. SCHLESICKY, Fahrgasse 124. in Frankfurt 1/#. Cylinder-Uhren silber 4 Steine II. Qual. Cylinder- Uhren silber 4 Steine I. Qual. Cylinder-Uhren silber Goldr., II. Qual. Cylinder-Uhren silber Goldr., I. Qual. Ancre, silber, Patent-Lever, 15 Steine Ancre, silber mit Goldrand 15 Steine Ancre, silber, sogen. Jagd-Uhren Gold-Damen-Uhren Gold-Damen, m. feinst. franz. Email Gold-Damen, mit dopp. Goldcapsel Gold-Damen m. Email u. dopp. Goldc. Gold-Damen, m. Email u. Diamanten Gold-Damen, Savonett m. 3 Goldcaps. und doppeltem Emau Gold-Herren-Uhren, Cylinder, 4 Steine Gold-Herren-Uhren, Cylinder, 8 Steine Gold-Ancre, 15 Steine Gold-Ancre, mit doppelt. Goldcapsel]+ 24. 4. 5. 5. 5. 7. 7. 9. 14. 16. 20. 21. 25 28. 16. 16 18. 25. 15. 15 17. 20. Gold-Ancre, Savonett m. 2 Goldcaps. Gold-Ancre, Savonett m. 3 Goldcaps. Frco.-Bestell. werden geg. Postvorsch. 32. 87.—. besorgt. Todes=Anzeige. Heute Morgen 2 Uhr endete ein sanfter Tod die mit christlicher Geduld ertragenen langen Leiden unserer innigstgeliebten Tochter Minna im Alter von beinahe 16 Jahren. Verwandten und Freunden diese Traueranzeige statt besonderer Meldung mit der Bitte um stille Theilnahme. Steele a. d. Ruhr, den 25. Mai 1871. Eduard Schäfer nebst Frau Charlotte, (996) geb. Meyer. für 19Th. 9½ Th. 4¾ Th. 2 5/12 Th. 1 ¼ Th. 20 Sg. 10 Sg. Staats-Effecten-Handlung Max Meyer. Berlin, Leipzigerstrasse 94.(985) Erst. u. ält. Lotterie-Geschäft Preuss., gegr. 1855. (971e) Einige hundert Pfund Rauhfutter zu verkaufen. Wo, sagt die Expedition d. Bl. vermiethen ein Wohn= nebst Schlafaa bermierhen zimmer für einen einzelnen Herrn bei Bäcker Auffenberg(am Bogen). Thl. Sgr. 20. 25. 5. 18. 10. 20. 5. 25. 17. Vortheilhafte Anlage für größere und kleinere Beträge sind K. K. österr. 1864r 100 Gulden Loose, wobei in der nächsten am 1. Juni d. J. stattfindenden Ziehung schon Preise von fl. 250,000, 50,000, 15,000, 10,000, 5000 2c. gewonnen werden müssen. Jährlich finden 5 große Gewinnziehungen mit abwechselnden Hauptpreisen von fl. 250,000, 220,000, 200,000, sowie Gewinnen von fl. 50,000, 25,000, 15,000, 10,000 2c. statt. Wir empfehlen Original=Prämien=Scheine zum Courswerth oder gegen 12 monatliche Ratenzahlungen. Die erste Rate beträgt fl. 3. 30 oder Thli. 2. per halbes Loos „ 7.—„„ 4.„ ganzes„ „ 35.—„„ 20. für 11 halbe Loose „ 70.—„„ 40.„ 11 ganze„ und sichert schon jeden in der nächsten Ziehung am 1. Juni d. J. zu erzielenden Gewinn. K. K. 1864r 100 Gulden Loose dürfen, laut deutschem Reichsgesetzentwurf überall gekauft und gespielt werden. Prospecte franco und gratis. Gefällige Aufträge mit beigefügtem Betrag in Banknoten, Gold, gegen Posteinzahlung oder Nachnahme werden prompt ausgeführt. Goldschmidt& Schlessinger Bankgeschäft Langestraße 31, Frankfurt a. 2. Listen werden nach jeder Ziehung pünktlich zugesandt. Zum An= und Verkauf von StaatsEffecten, Staats=Loosen 2c., empfehlen wir uns gleichfalls unter Zusicherung reellster Bedienung. (967) D. O. In allen Buchhandlungen ist eben eingetrossen das 7. wichtige Heft(2½ Sgr.) der Körper'schen, Holzhauser'schen u. A. Prophezeihungen 860—96 den großen Rheinkrieg, die Schlachten bei Köln und in Westfalen, den starken deutschen Monarchen, das große röm. Concil, Triumph Pius IX. und des Papstthums rc.— 8. u. 9. Heft, der h. Hildegardis (F 1186) u. Novitatis Prophezien über die Zukunft der Staaten und der Kirche treffen in 14 Tagen ein. Commission v. Rings in Düsseldort.(832b) Am 25. d. M. verunglückte auf dem Bahnhofe zu Gesecke der aus Hagen bei Quedlinburg gebürtige, 26 Jahre alte Bremser Carl Lampe. Die Beerdigung findet Pfingstsonntag, den 28. Nachmittags 4 Uhr, vom hiesigen Leichenhause aus statt und lade ich alle Freunde und Bekannten des Verstorbenen dazu ein. (1008) H. Heinemann. Reingehaltenen Laubenheimer, Niersteiner und Rüdesheimer in Flaschen zu billigen Preisen empfiehlt (1010).. Bern. Jürgens. 'mmer in der Nähe der Post zu ver(952b) 2 möblirte miethen. Wo, sagt die Exp. Messina=Apfelsinen (1011) empfiehlt Bern. Jürgens. Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha. Die Geschäftsergebnisse dieser Anstalt im Jahre 1870 waren durchaus günstiger Art. Es sind derselben wiederum 2373 neue Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 5,133,600 Thlr. beigetreten, wodurch nach Abzug des mäßigen Abgangs die Zahl der Versicherten auf 36,400 Pers., die Versicherungssumme auf.68,100,000 Thlr., der Bankfonds auf. 17,000,000 Thlr., gestiegen ist. Die Einnnahme an Prämien und Zinsen betrug etwa 3,150,000 Thlr. Für 786 Sterbfälle, einschließlich der wenigen durch die Kriegsversicherung ver anlaßten, waren 1,380,000 Thlr. zu vergüten,— ein Betrag, der wesentlich unter der rechnungsmäßigen Erwartung steht und den Versicherten eine abermalige gute Dividende in Aussicht stellt. In diesem und den nächsten vier Jahren werden über Drei Millionen Thaler vorhandene reine Ueberschüsse an die Versicherten vertheilt, was für das Jahr 1871 eine Dividende von 34 Prozent, für das Jahr 1872 eine solche von 37 Procent ergibt. Durch eine neue Einrichtung in der Prämien= zahlung wird der Zutritt zur Bank wesentlich erleichtert.(8975) Versicherungen vermitteln Wilhelm Heising in Paderborn. W. Schlüter in Brakel. H. E. Plessmann in Detmold. E. Hegener in Lippstadt W. A. Fischer in Warburg. Delicates Pflrumenmuß 13 Pfd. pro 1 Thlr., Ie Apfelgelee, Traubengelee, hiesigen Honig, hiesiges Schmalz, feinsten saftigen Schweizerkäse, Holländischen und Limburger Nahmkäse (8926) empfiehlt Robert Goll. (998) Bekanntmachung. 166. große k. und k. preuß. genehmigte Frankfurter Stadtlotterie mit wirklichen Gewinnen von 2 zu 100,000, 1 zu 50,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, u. s. f. im Ganzen 14,000 Gewinne und 7600 Freiloose bei nur 26,000 Loosen! Zu der am 19. u. 20. Juni a. c. stattfindenden 1. Ziehung sind direct von der hiesigen Behörde ausgegebene und amtlich unterzeichnete Originalloose, ganze für 3 Thlr. 13 Sgr., halbe für 1 Thlr. 22 Sgr., viertel für 26 Sgr. gegen bloße Bestellung auf Posteinzahlungskarte, oder gegen Nachnahme zu haben bei dem amtlich angestellten Hauptkollecteur Salomon Leyy Pfingstweidstraße 12. Frankfurt a. M. Amtliche Pläne und amtliche Listen werden unentgeltlich Jedem pünktlich zugeschickt. Nachschrift: In meine vom Glück sehr begünstigte Collecte fielen schon Hauptpreise wie 110,000 Fl., 101,000 Fl., 100,000 Fl. u. s. f. Druck von Ferdinand Schöningh in Paderborn.