Nr. 53. Paderborn, Donnerstag, den 4. Mai 1871. 23. Jahrg. Westsälisches Volksblatt. Das„Westfälische Volksblatt" erscheint Dinstags, Donnerstags und Samstags je einen halben Bogen stark. Preis viertelj. in der Exped. und durch die Post 10½ Sgr. Insertionsgeb. pro dreisp. Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. Ueber Döllinger werden selbst protestantische Stimmen laut, die ihn vom Standpunkt der Logik und des Rechtes verurtheilen. So schreibt Schuselka(Protestant in Wien) in seiner„Reform“, Nr. 16: „Es lag in der Natur der Dinge, daß(schon früher) in schwierigen Glaubensstreitsachen schließlich an den Papst appellirt und dessen Urtheil als entscheidend anerkannt worden ist. Es war gebieterisch nothwendig, um die Einheit des katholischen Glaubens zu erhalten. Nachdem aber die höchste, legale, kanonisch berechtigte Vertretung der römisch=katholischen Kirche mit entscheidender Majorität das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit beschlossen hatte, muß ich auf meinem unparteiischen Standpunkt auch hier die allgemeine constitutionelle Regel gelten lassen. Die Minorität muß sich der Majorität unterwerfen, oder sie muß aus der Gemeinschaft mit der Majorität austreten... Wenn nun Stiftspropst v. Döllinger sich dem Beschluß des Concils widersetzt, wenn er verlangt, daß die katholische Kirche durchaus auf dem Standpunkt bleiben soll, den er mit seiner„Gelehrsamkeit“ einnimmt und als einen für ewige Leiten fixirten zu betrachten scheint, so muß ich als Unbefangener dem Erzbischof von München Recht geben, daß er erklärte, Döllinger sage sich durch den Widerstand gegen das Dogma von der katholischen Kirche los... Der Austritt aus der Kirche steht Jedermann frei; doch in der katholischen Kirche bleiben zu wollen, aber zu verlangen, daß diese Kirche sich nach den Ansichten jedes einzelnen Individuums richten solle, das geht um so weniger an, da es selbst in einem prosanen Vereine nicht zulässig ist... Der Gehorsam ist das Gebot des Katbolicismus. Das sollen alle, welche wahre Katholiken sein und bleiben wollen, wissen und sich darnach richten. Wer den Geboten und den Beschlüssen der katholischen Kirche nicht gehorchen will, der kann und soll aus derselben austreten. Das kann auch von Döllinger mit seinem Anhange thun; sie können ein Schisma machen. Rom aber wird jetzt, wie zu Luthers Zeiten, sagen:„Es ist besser, einen Theil zu verlieren, als die Grundsätze und das Wesen des Ganzen preiszugeben“... Ich halte alle Demonstrationen der„Liberalen“ für den Münchener Stiftspropst für eitel, überflüssig und nichtig.“ Auf falscher Fährte. (Fortsetzung). „Gerade das bestärkt mich in meiner Ansicht, daß der Mann noch lebt— und Ihnen heute Nacht den Besuch abgestattet hat, den Sie mir zur Last legen. Hören Sie mich an! Derjenige, den ich William Schmidt nenne, weil er sich selbst so nannte, konnte in seiner Laufbahn gerade nur fünf Jahre, von jetzt aus gerechnet, zurück verfolgt werden. Er hatte in einem Fieberspital in Wilmington gelegen. Er und der Willem Grote waren Deutsche, Landsleute, man legte sie nebeneinander. Der eine von ihnen starb. William Schmidt war bis dahin ein ehrlicher Kerl gewesen, Willem Grote ein Spitzbube. Willem Grote ließ sich also begraben und nannte sich fortan William Schmidt nach den Papieren des wirklich Gestorbenen: Sie erhielten den Todtenschein des lebendigen Willem Grote!“ „Bei Ihnen könnte man verrückt werden“ ,rief der Schulze unwillig aufspringend.„Sie kneten aus drei Worten immer drei Geschichten zusammen, auf deren Wahrheit man schwören könnte! Hören Sie mich an, Osten. Ich bedauere Sie und Ihre Familie. Möglicherweise ist nur der Schein gegen Sie und wirklich ein Anderer der Thäter. Ich werde Sie also nicht verhaften lassen, wie ich vorhatte, kein Wort wird über meine Lippen dringen. Bis jetzt weiß überhaupt nur meine Tochter über den Diebstahl und auch sie nichts über meinen Verdacht. Ich werde, mit Ihnen vereint, Alles aufbieten, um den wahren Thäter zu ermitteln; ich werde Ihnen so lange, bis ich vollkommen von Ihrer Schuld überzeugt bin, Arbeit und Vertrauen zuwenden, so viel ich kann. Aber Alles nur unter der Bedingung: Sie ersetzen mir einstweilen den Werth des Gestohlenen.“ „Herr Schulze, das geht nicht, das kann ich nicht— damit würde ich wider Ehre und Vernunft handeln und mich selbst als den Dieb hinstellen“. „Im Gegentheil, Osten! Gerade Ihre Ehre und Ihre Eristenz will ich dadurch retten nach meiner Kraft, durch mein Stillschweigen, durch meine Nachforschungen. Aber Sie sollen einen Einsatz thun, der meines Vertrauens werth ist, der mich entschädigt, auch wenn sich mein ursprünglicher Verdacht gegen Sie bestätigen sollte. Ich ruore die Ersatzsumme nicht an, und bin zu ihrer gerichtlichen Hinterlegung bereit. Aber nur so darf ich schweigen. Denn Sie wissen, freiwillig geleisteter Ersatz des Gestohlenen macht, bevor sich der Dieb entdeckt weiß, den Diebstahl straflos. Wer will jemals behaupten, daß Sie nicht freiwillig Ersatz leisteten? Im anderen Falle müßte ich, schon als Schulze des Ortes, die That und meinen Verdacht zur Anzeige bringen. Ich würde auch dann alle Gründe zu Iorer Vertheidigung anführen. Aber auf der einen Seite Thatsachen, Herr Osten, welche Sie nicht bestreiten können, auf der anderen Vermuthungen, welche Sie nicht zu beweisen vermögen. Das Urtheil würde wahrscheinlich gegen Sie ausfallen. Und wenn Sie frei gesprochen würden nach langer Untersuchungshaft, glauben Sie, es sei dann hier Ihres Bleibens noch länger? Man wird lieber zwei Stunden weiter die Rosse beschlagen lassen und die Schlüssel und Schlösser kaufen, als bei Ihnen nur einen Nagel. Ihre Schmiede wird werthlos, Mann; wenn Sie dann von hier fortfahren wollen, weil Sie hier nicht existiren können, sind Sie zu Grunde gerichtet, denn Sie finden keinen Käufer.“ Osten saß tief gebeugt, vernichtet auf seinem Stuhle. Er sah ein, das war wirklich der einzige Ausweg, wenn er nicht mit seiner und der Seinen Zukunft und Ehre ein leichtes Spiel treiben wollte.„Wie viel ist Ihnen gestohlen?“ fragte er mit trübem Blick. „Vierhundert Thaler in Gold und meine besten alten Gold= und Silbermünzen dazu. Ich will auch bei diesen nur den Metallwerth rechnen, Osten. Zahlen Sie mir sechshundert Thaler in Gold, Osten, so will ich schweigen.“ „Sechshundert Thaler!" rief Osten mit tiefem Seufzer.„Das übersteigt alle meine Kräfte bei Weitem. Da gehen Sie hin und zeigen mich an, Herr Schulze. Das kann ich nicht schaffen!“ „Osten, ich muß bei der Forderung stehen bleiben. In drei Tagen sehen wir uns wieder. Bis dahin entscheiden Sie sich, und bringen mir das Geld dann bis Ende der Woche. Andernfalls— Sie wissen." Damit geleitete er den Schlosser zur Thür. Gegen Mittag war Osten nach Hause gekommen, ein anderer Mann. Seine Frau hätte laut aufschreien mögen, als sie ihn wieder sah; er schien um zehn Jahre gealtert. Er bemerkte ihr Erschrecken. „Sei ruhig, heut' Abend sollst Du Alles erfahren“, hatte er ihr auf Englisch zugerufen, als sie ihm vor der Schmiede entgegenkam. Er hatte dann nach Tisch den Rest des Tagewerkes unablässig in der Schmiede geschafft mit Brame, der seinerseits an seinem Meister gar nichts Auffallendes zu bemerken schien. Nach Feierabend war Brame auf sein Zimmer gegangen; er sagte, er sei sehr schläfrig. Er war die Nacht erst um zwei Uhr nach Hause gekommen und hatte vor Sonnenaufgang schon die Arbeit wieder aufgenommen. Osten fand ihn fest schlafend, als er eine Viertelstunde später an seinem Zimmer vorbeikam. Er schloß das einzige Fenster, das aus Brame's Stübchen nach der Westseite hinausging, wo Osten mit seiner Frau Abends zu sitzen pflegte, und das Brame gewiß nur in seiner Müdigkeit zu schließen vergessen hatte. Dann hatte er sich mit seiner Frau, die den Knaben zu Bett gebracht hatte, auf die Bank der Westseite seines Hauses gesetzt und lange und lebhaft mit ihr auf Englisch gesprochen. Was sie redeten, konnte sonst Niemand hören und verstehen, so meinten sie wenigstens. Erst als die Nachtkühle eintrat, waren sie in's Haus gegangen. Am andern Morgen ganz früh, als die Post an der Schmiede vorbeikam, stieg Frau Osten ein und fuhr nach der Stadt. Die Post führte ihre Passagiere nach dem Schnellzug, der auf dem Fluge nach dem Südwesten Deutschlands an der Stadt Halt machte.„Meine Frau wird einige Tage zu Verwandten reisen“, hatte Osten zu seinem Gesellen gesagt, als der Hügel das letzte Wehen des Taschentuches wehrte, und der Kleine sich lautschluchzend an die Brust des Vaters schmiegte.„Bitte, hole mir die Frau Petersen aus dem Dorfe und sag' ihr, sie möchte einige Tage bei meinem Kleinen aufwarten". Brame ging, und Frau Petersen kam. Am Abend des andern Tages erschien ein Telegraphenbote aus der Stadt in der Schmiede und brachte Osten eine Depesche. Brame sah, wie er sie aufriß und ein Strahl der Freude über sein Gesicht flog. Er steckte die Depesche ein, entließ den Boten mit einem reichen Trinkgeld, nahm seinen Hut und ging nach dem Dorf. Sonst sagte er Brame stets, wohin er sich begab; diesmal nicht. Brame wandte sich zu seinem Ambos und hieb auf die Eisenstange los, als sollte sie zu Brei geschlagen werden. Ein tieser Ingrimm sprühte aus seinen kleinen Augen. Er sah aus wie ein Mensch, der in seinen sichersten Plänen gestört wird. Osten war zu Carlsen gegangen und hatte ihn zu Hause getroffen. Nach wenigen Minuten schon sah man die beiden Männer in Carlsen's Hofthor stehen und sich die Hand schütteln. Die meisten Dorfbewohner saßen vor ihren Häusern und waren Zeugen des freundlichen Händedrucks. Die Sache machte Aufsehen. Man gönnte dem Schlosser die wichtige Gönnerschaft. Man gab ihm noch einmal so viel zu thun. Gegen Ende der Woche kam seine Frau wieder mit der Post. Brame sah ihn denselben Tag noch wieder ins Dorf gehen. Auch diesmal traf er den Schulzen, den er suchte, zu Hause. Er überbrachte ihm 600 Thaler. Woher er das Geld hatte, erfuhr Carlsen nicht. Beim Abschied sagte Carl= sen zu Osten: „Meine bisherigen Nachforschungen sind Ihnen leider immer noch nicht günstiger gewesen. Der Arzt will jene Nacht von 11 Uhr an zu Hause gewesen sein, und der alte Vater Willem Grote's hält seinen Sohn schlechterdings für todt nach wie vor. Und ihm müßte er sich doch gezeigt haben. Auch die Barbara, mit der er ein Verhältniß hatte, hat ihn nie wieder gesehen. Von ihr und dem Alten würde ich Alles erfahren haben, was sie selbst wissen". „Nun, ich vertraue auf eine höhere Weisheit als die unserige" sagte Osten ernst, als er Carlsen in der Thür des Zimmers die Hand reichte. Wenn jemals ein Meusch, so sollte Osten dieses Vertrauen im vollsten Maße nöthig haben. (Fortsetzung folgt.) Nachrichten. Paderborn. Aus Rom schreibt man der„Genfer Corresp.“: „Seit einigen Tagen schildern uns die Zeitungen mit einer wunderbaren Beharrlichkeit den Zustand des hl. Vaters als nahezu hoffnungslos. Ist es nöthig, noch ausdrücklich die vollige Grundlosigkeit dieser beunruhigenden Gerüchte zu versichern? Pius IX. dessen Leben schon so oft in Gefahr geschwebt haben sollte, er, dessen Hinscheiden der Kaiser Napoleon nur abwarten wollte, um den heiligen Stuhl Denen zu überliefern, die die Schlacht von Sedan ausgenutzt haben, um sich des Kirchenstaates zu bemächtigen, Pius IX., dessen Tod von Vielen mit so großer Ungeduld erwartet wird- Pius IX. befindet sich wohler denn je, er ist von einer für sein Alter wirklich seltenen Rüstigkeit. eee wirtacch —.(Die Gegner des Concils und der Döllinaer... wi.„e„Wie nach dem Kriege, das unglückliche Frankreich durch revolutionäre Erschütterungen heimgesucht wird, so durchzuckt eine andere ErschütteFus 895., stegreiche Deutschland. Hier aber sind die Wirren religiöser Natur. Döllinger=Schwindel hat den deutschen Michel erfaßt. Lebhaftes Tummeln und Freipen herrscht im Lager der Gegner des Concils. Die Katholiken, welche zu dieser Partei gehören, nennen sich, lächerlich genug,„Altkatholiken", als wenn Jemand, der die Kirche nicht hört, überhaupt noch ein Katholik bleiben könne. Neben diesen„Altkatholiken“ besteht aber die große Masse der Sturmläufer gegen die päpstliche Unfehlbarkeit aus solchen Leuten, die sich bis jetzt sehr wenig ischen Glauben gekümmert haben und reine Materialisten sind Diese Nichtsgläubigen sind es, welche ihren Hauptspaß an Döllinger und Consorten haben, weil sie glauben, im Anschluß an diese„berühmten“ Männer werde es ihnen gelingen, den„Ultramontanen",„Jesuiten",„Pfaffen" und schwarzen Husaren“ in Deutschland den Garaus zu machen. Dieselbe Hoffnung hatten aber auch diese Leute, als vor 27 Jahren der Rongespektakel losging; da meinten sie auch, die katholische Kirche in Deutschland habe den Todesbekomme.. Damals haben sie sich verrechnet und jetzt wird's wiederum so sein. Durch derartige Bewegungen wird nur das Unkraut aus dem Acker der. Ki„ entfern. Die Bischöfe warten treu ihres Amtes und entfernen ELebgnge Wierer Psag terau d Tehrtuhl, deren Worte und Handlungen ihrer Stellung, Tcer„Bürde u. ihren eigenen früheren Verdiensten nicht mehr entsprechen. Die treuen Diener der Kirche vereinigen sich überall fest und ruhig zu gemeinsamem Zeugniß. Was die Pfarrer Münchens zum Troste ihres gekränkten Oberhirten begonnen, das werden deutsche Priester aller Städte und Sprengel fortsetzen und abschließen. „.—. Der vom hochwürdigsten Bischofe von Ermland suspendirte Professor aus Braunsberg(früher in Paberborn) zieht nunmehr als „Wanderlehrer", am Rhein umher, um öffentliche Vorträge gegen das Concil und speciell gegen das Dogma vom unfehlbaren päpstlichen Lehramte zu halten.(Entrée 10 Sgr.), Solche Vorträge(denen außer sogenannten AuchKatholiken 2c. viele Protestanten, Israeliten, total Ungläubige 2c. beiwohnten) hielt er am 21. April in Köln, am 26. in Düsseldorf und am 29. in Crefeld. Am letztern Orte war er am Sonntage den 30., als er die Kirche „tynus besucht hatte und sich zu seinem Absteigequartier begeben wollte, den Verhöhnungen einer aufgeregten, von allen Seiten sich herandrängenden Menge ausgesetzt, welche mit polizeilicher Gewalt zerstreut werden mußte.— Herr Michelis, der früher vom„Kladderadatsch“ wegen seiner verworrenen Professor a. wporgen. "„Pellin. Vom 4. Wali ab, als dem Tage, an welchem die Deutsche Reichsverfassung in Kraft tritt, wird in Folge höherer Anordnung der„Deutsche Reichs=Anzeiger“(als Publications= Organ für die Reichsbehörde) erscheinen und zwar in Verbindung mit dem„Königl. Preuß. Staats=Anzeiger.“ .— Die Nachsendung von Mannschaften, Pferden und Kriegsmaterial zur Vervollständigung der Besatzungstruppen in Frankreich ist, soweit sie zur dauernden Erhaltung der Schlagfertigkeit der mobilen Truppen nöthig ist, jetzt wieder aufgenommen worden, nachdem sie einige Zeit geruht hatte Se suß man in Berlin den Verhältnissen in Frankreich nicht beson„— Laut Ordre Sr. Maj. des Kaisers dürfen(so berichtet die„Schles. Ztg.“) die mobilen General=Commandos eine vorläufige Entlassung derienigen Mannschaften der vier ältesten Jahrgänge eintreten lassen, welche nach eine iener emobilmachung zum Landsturm überzuführen sind, insofern dringende heimathliche Verhältnisse die Beurlaubung nöthig machen. u g französische Regierung hat zwar endlich am 25. April die bis zum 15 Hi fälligen, Verxflegungsgelder für unsere Truppen in Frankreich bezahlt, doch erst, nachdem deutscherseits gedroht worden war, daß andernfalls die französischen Verwaltungsbeamten entsetzt und die besetzten Provinzen wieder unter deutsche Verwaltung genommen, gleichzeitig aber auf das Requisitionssystem zum Zwecke der Naturalverpflegung zurückgegriffen werden würde. Wenn also der französ. Finanzminister in der Nationalversammlung erklärte, daß die Regierung„ihre übernommenen Verpflichtungen regelmäßig und gewissenhafteste den Bestimmungen der Convention gemäß erfülle", so ist das, was die Vergangenheit betrifft, stark aufgeschnitten, soll es sich aber nur auf die Zukunft beziehen, so soll es uns recht sein. Wie steht es aber mit den Verzugszinsen für die erste halbe Milliarde? — Der Civil=Commissar des Elsaß, Regierungs=Präsident v. Kühlwerter, hat aus„Gesundheit ücksicht, auf längere Zeit einen Urlaub angetreten.— Die Nachricht, daß Herr v. Kühlwetter zum Oberpräsidenten von Westfalen ausersehen sei, hat sich nicht bestätigtt tage.) In der Sitzung am 1. wurde die Berathung des Entschädigungs=Gesetzes fortgesetzt. .. usber die Wahl des Abg. Rechtsanwalt Schröder in Beuthen im Wahlkreise Lippstadt=Brilon hat die 2. Abtheilung des Reichstages chriftlich Bericht erstattet und den Antrag gestellt: 1. den Bundeskanzler zu erFechzstages, iunr Heihanston).(De Sache bommt en wo m Vlenan bes Abg. v. Lenthe(Protestant und aus der Provinz Hannover) ist der Centrums=Fraction als Mitglied beigetreten. Zwei andere gierckant: Hangagersche Abgeordnete, v. Grote und Rieper, wohnen regelmäßig als. Gäste, d Berathu gen der Centrums=Fraction bei. Es liegt darin der thatsächliche Beweis, daß die Centrums=Fraction keine confessionelle oder erclusiv=katholische ist. Vor einigen Tagen erschien in der Centrums=Fraction „Rundschauer" der„Kreuzztg.") Derselbe, aus's Zuvorkommendste begrüßt dankte in langerer Antwort, worin er besonders hervorhob, daß es gegenwärti die vornehmlichste Aufgabe der waorvan conservativen Partei sei— unter Wahrung der einzelnen confessionellen Unterschiede,— mit den Katholi" P.bul zu machen gegen den modernen Unglauben, überhaupt gegen alle Bestrebungen des falschen Liberalismus der Gegenwart. Frankreich.(Die Kämpfe vor Naris.) Aus den bis zum 3. vorliegenden Telegrammen sind zwei Nachrichten von Wichtigkeit hervorzuheben: Fort Issy, welches am 1. von den Aufständischen zeitweilig verlassen war, ist von ihnen wieder besetzt und die Cavitulations=Verhandlungen mit Versailles— wovon ein Telegramm in letzter Nr. meldete— sind abgebrochen. Das Fort befindet sich also noch nicht in den Händen der Regierungstruppen.— Die zweite Nachricht ist die am 1. Mai erfolgte Absetzung und Verhaftung des Generals Cluseret, der bei der Pariser Commune das Amt eines Kriegsministers bekleidete. An seine Stelle tritt ein früherer Ingenieur=Offizier bei Bazaine, Namens Rossel, zuletzt Präsident des Kriegsgerichts der Pariser Commune „ a eig## der Besetigung Clusereitz ist noch nicht angegeben; vermuthlich ist die Ursache in dem Rückwärtsgehen der Vertheidigung zu suchen. Oberst Cecilia wurde zum Commandanten des Forts Issy ernannt. eer 0 1. Mai, Abends 7 Uhr, wird telegraphirt: Sicher ist ß die Versailler Truppen jeden Tag auf der ganzen Linie immer näher rücken. — er Münchens zum deutsche Priester aller suspendirte Professor n) zieht nunmehr als orträge gegen das häpstlichen Lehramte zu zer sogenannten Auchüvige 2c. beiwohnten) dorf und am 29. in 30., als er die Kirche bsteigequartier begeben ten sich herandrängensalt zerstreut werden egen seiner verworrenen er„bekannte, berühmte e, an welchem die Folge höherer An(als Publications= in Verbindung mit r.“ rden und Kriegsmateinkreich ist, soweit bilen Truppen nöthig ge Zeit geruht hatte. Frankreich nicht besonberichtet die„Schles. e Entlassung derjeniissen, welche nach einnd, insofern dringende zig machen. im 25. April die bis unsere Truppen in iht worden war, daß ind die besetzten Progleichzeitig aber auf zurückgegriffen werNationalversammlung ungen regelmäßig und in gemäß erfülle“, so 1, soll es sich aber nur steht es aber mit den Präsident v. Kühlt einen Urlaub angeberpräsidenten wurde die Berathung der in Beuthen ung des Reichstages Bundeskanzler zu ervorliegenden Proteste des Abg. Schröder noch im Plenum des Provinz Hannover) eten. Zwei andere wohnen regelmäßig Es liegt darin der fessionelle oder Centrums=Fraction Nagdeburg(der alte kommendste begrüßt, daß es gegenwärtig n Partei sei— unmit den Katholin, überhaupt gegen art. 3.) Aus den bis en von Wichtigkeit sen Aufständischen und die Capi— wovon ein brochen. Das der RegierungsNai erfolgte Abseret, der bei bekleidete. An Bazaine, Namens ariser Commune. angegeben; verVertheidigung zu nten des Forts raphirt: Sicher ist. mmer näher rücken. Heute wurde der Angriff gegen die Forts illantrauge und Vanvres fortgesetzt. Ein allgemeiner Anariff wird erwartet. —(Fort Issy) wollte, wie ein Telegramm in voriger Nr. meldete, am 1. Mai Morgens 10 Uhr capituliren. Ein Telegramm aus Versailles vom 1. Mai, Abends 7 Uhr, meldet:„Anläßlich des Abbruchs der Capitula= tionsverhandlungen ist das Feuer gegen Fort Issy wieder ausgenommen, dasselbe ist zur Stunde äußerst lebhaft". Lange wird sich das Fort nicht mehr halten können. In der Nacht vom 29. zum 30. eroberten zwei Brigaden der Regierungstruppen den Park, das Schloß und den Kirchhof von Issy, wobei sie 8 Kanonen erbeuteten. Der Kirchhof von Issy ist nur ca. 700 Fuß von dem Fort gleichen Namens entfernt. Unterm 30., Abends 6 Uhr, meldet ein Telegramm aus Paris: Fort Issy befindet sich in einem traurigen Zustande. Die Kasematten sind von den Kugeln durchschlagen, die Schießscharten zerstört und von 60 Geschützen sind 30 demontirt. Für die Mitrailleusen ist keine Munition mehr vorhanden. Die Garnison ist auf 300 Mann nebst 30 Artilleristen zusammengeschmolzen. Gegen 5 Uhr Morgens entstand im Fort ein unbeschreiblicher Schrecken. Die Artilleristen gehorchten dem Befehle des Commandanten Megy nicht mehr und erklärten, daß sie sich nicht länger behaupten könnten. Sie vernagelten die andere Hälfte der Kanonen, und hierauf verließ die ganze Garnison das Fort. Der Commandant Megy begab sich nach Paris und stellte sich dem Centralcomité als Gefangener, welchem er Rechenschaft über die Sachlage abgelegt hat. Momentan ist das Fort aufgegeben. General Cluseret, von dem Vorgange benachrichtigt, kam gegen Mittag, um dem Schrecken Einhalt zu thun, was ihm aber nicht gelang. Er beschloß jedoch, frische Streitkräfte zu entsenden, um das Fort wieder zu besetzen, das„Corps der Rächer“ rückte demzufolge aus Paris aus. — Aus Paris, 30. April, telegraphirt man: Wie versichert wird, soll der Erzbischof von Naris heute wieder in Freiheit gesetzt worden sein. —(Die Vertheidigung der Pariser Insurgenten. Selbst wenn alle drei südlichen Forts fallen, ist das ein Ende des Bürgerkriegs noch lange nicht: die Stadtmauer, die verbarrikadirten Straßen und schließlich die Höhe des Montmartre können noch Zeugen schrecklicher Dinge sein. Die Insurgenten bieten den äußersten Widerstand auf. Wie es heißt, will man die Forts in die Luft sprengen, falls man gezwungen würde, sie zu übergeben. Erdwerke— Wälle— sollen als zweite Vertheidigungslinie hinter dem Ringwall der Stadt, eingerichtet werden. Es sind nach Nachrichten vom 29. April Batterieen von je 24 Kanonen vor den Thoren Orleans und Vaugirard(im Süden) errichtet.— Ein Erlaß des Kriegsministers Cluseret vom 29. April theilt die Armee von Paris in zwei Abtheilungen, von denen die eine die Vertheidigung der Stadt nach Außen zu übernehmen hat, während der andern der Dienst im Innern der Stadt obliegt. Die erste dieser Abtheilungen ist wieder in zwei Commandos eingetheilt, von denen das erste unter Dombrowski die Linie von St. Quen bis zum Point du jour(also die Westseite) hält, während das andere unter Wrobleski die Linie vom Point du jour bis nach Bercy(die Südfront) besetzt hat; jedes dieser Commandos zerfällt in drei Subdivisionen. Oberst Cecilia commandirt die Armee im Innern von Paris, Dombrowski hat sein Hauptquartier in La Muette, Wrobleski in Gentilly(vor der Mitte der Südfront.) —(Zur Aufstandschronik.) Ein Versailler Blatt ist der Ansicht, daß die Totalsumme der der Commune zu Gebote stehenden Truppen gegenwärtig nicht viel über 25,000 Mann(2)betragen würde. Das unaufhörliche Geschützfeuer entmuthigt die Nationalgarden bedeutend.— In den Pariser Kirchen finden jetzt öffentliche Versammlungen statt. Die erste wurde in der St. Nikolauskirche gehalten.— Unter den Decreten, welche die Commune erlassen hat, befindet sich eins, welches bestimmt, daß die Kirche Brea abgetragen werde. Diese Kirche wurde an der Stelle errichtet, wo in den Junitagen von 1848 der General Brea von den Insurgenten ermordet wurde.— Uebrigens scheint die Commune jetzt ohne Rücksicht vorgehen zu wollen. Eins ihrer Organe, der „Reveil", ruft aus:„Zurück mit denen, welche Versöhnung predigen; sie dienen nur dazu, Versailles in seiner verbrecherischen Verblendung zu erhalten. Erinnern wir uns daran, daß der Sieg nahe ist(?) und daß er uns vielleicht kein Blut mehr kosten wird.“— Seit dem 26. ist die Zahl der Todten und Verwundeten sehr groß. Es sind keine Aerzte zu finden. Das Hospital Necker in der Straße Sevres, welches 450 Betten enthält, ist ganz voll. —(Die Freimaurer als Friedensvermittler.) Die Pariser Freimaurer haben einen lächerlichen Versuch gemacht, den Frieden zwischen den Parisern und den Versaillern zu vermitteln. Die Kundgebung fand am 29. (Samstag) Nachmittags statt. Ein Zug von einigen Tausend Freimaurern, welche grüne Zweige und weiße Fahnen trugen, bewegte sich vom! Variser Stadthause durch die Elyseischen Felder nach dem Thore Maillot(im Westen von Paris.) Dort angekommen, schwieg das Feuer der Versailler; aber der Zug wurde benachrichtigt, daß nur drei Deputirte der Freimaurer Erlaubniß bekämen, über Neuilly die von den Versailler Truppen besetzte Linie zu überschreiten. Mit verbundenen Augen wurden sie vor den Commandanten der Versailler Truppen, General Montaudon, der selbst Freimaurer ist, gebracht; dieser schickte zwei von ihnen nach Versailles, den dritten schickte er zurück. In Versailles empfing Thiers die zwei Deputirten der Freimaurer, die indessen von Niemanden einen Auftrag erhalten zu haben erklärten. Thiers gab ihnen eine mit den bekannten gleichlautende Antwort; er sagte, er wünsche mehr als irgend Jemand die Beendigung des Bürgerkrieges, allein Frankreich könne nicht vor einigen Insurgenten capituliren. Die Parlamentäre möchten sich an die Pariser Commune wenden, denn durch diese sei der Friede gestört worden.(Offenbar rechneten die Pariser Freimaurer darauf, die vielen Freimaurer in der Versailler Armee zu sich hinüberzuziehen.) — Zu der Freimaurer=Demonstration am 29. waren auch 30 Deputirte von Seiten der Provinzial=Logen eingetroffen. — Im Offiziercorps und bei der Verpflegung der Truppen der Versailler Armee sollen ungeheure Unterschleife stattfinden. — In der National=Versammlung wurde am 29. der Vorschlag, welcher Thiers ermächtigen soll, jedes Departement in Belagerungszustand zu setzen, mit großer Majorität angenommen. —(Parteien und Gerüchte.) Aus Versailles, 28. April, schreibt man der„Kreuzztg.“: Je fester man hier davon überzeugt ist, daß der Aufstand in Paris werde niedergeschlagen werden, desto lebhafter bespricht man die Frage: Was aber dann? Alle Parteien hoffen jetzt schon den Sieg zu ihren Gunsten auszubeuten; die Fusionisten(welche eine Versöhnung zwischen den beiden Linien des Hauses Bourbon wünschen, in der Art, daß der kinderlose Herzog von Chambord den Grafen von Paris— Enkel Louis Philipps— adoptirt) nicht minder, als die Bonapartisten. Obschon der Papst die Versöhnung zwischen den beiden Linien des Hauses der Bourbonen vermittelt hat, so glaubt er doch zu wissen, daß die„kaiserliche Meinung“ in Frankreich vorherrschend sei. In diesem Sinne äußerte er sich gegen einen deutschen Diplomaten. An gegenseitigen Verdächtigungen läßt man es auch nicht fehlen. Die Gegner der Fusionisten versichern, General Ducrot habe sich nur zurückgezogen, um in dem rechten Augenblicke als der Säbel der monarchischen Partei sich aufzuthun, und die Republikaner verbreiten das Gerücht, Marschall Mac Mabon führe einen vertraulichen Briefwechsel mit L. Napoleon. Es läßt sich übrigens nicht verkennen, daß die gegenwärtigen Zustände der bonapartistischen Propaganda nicht wenig förderlich sind. — Den Präfekten ist von der Versailler Regierung der Befehl zugegangen, den Eintritt Garibaldis und seiner Söhne in Frankreich nicht zu dulden und sie, falls sie sich schon auf französischem Boden befänden, zu verhaften. So belohnt man jetzt die Familie Garibaldi für ihre„glorreichen Dienste!" — Die Nachricht, daß am 28. April 200 Deserteure der Versailler Armee in Paris angekommen seien ist unbegründet; seit der ersten Woche des April ist kein Fall von Desertion bei den Versailler Truppen wieder vorgekommen. — Daß Thiers dem Heere nicht recht traut, ist aus manchen Zeichen zu erkennen und auch daraus, daß er die aus der Gefangenschaft zurückkehrenden Generale der ehemaligen Napoleonischen Armee auf jede Weise zu gewinnen sucht. So hat der Kriegsminister Leflo 17 Brigadegenerale zu Divisionsgeneralen und 21 Obersten zu Brigadegeneralen ernannt, sowie außerdem verschiedenen Generalen höhere Orden gespendet. Man ist gespannt, wie sich die ehemalige kaiserliche und die neugeschaffene republikanische Armee zu einander stellen werden. Die gegenseitige Stimmung soll zur Zeit nichts weniger als freundlich sein. Vermischtes. In einem schweizerischen Landstädtchen saßen jüngst um einen Wirthstisch mehrere Personen, darunter auch sogenannte Halbgelehrte, die in Langem und Breitem über das Unfehlbarkeitsdogma verhandelten, und hiebei, wie sie vermeinten, dem Papst und dem Concilium tüchtig den Text lasen. Da erhob sich endlich ein einfacher Landmann, langte einen Napoleonsdor hervor, legte ihn auf den Tisch und sagte:„Do ische Napoleon, wenn eine von euch Herren grad jetzt die fünf Chilegebot(Kirchengebote) cha(kann) hersage, so ist er sine!“ Aber der Napoleonsdor hatte, so bezeuget der„Landbote“, gut liegen,— von den anwesenden Kirchenvätern konnte ihn keiner verdienen! Das Münchener Comité, welches eine Adresse an den König vorbereitet, worin derselbe„um Abwendung der aus dem Unfehlbarkeits=Dogma drohenden Gefahren“ gebeten wird, hat diese Adresse wie an alle Gemeinden des Landes, so auch an den Bürgermeister von Pfaffenhofen an der Ulm gelangen lassen, damit derselbe sie zum Zweck der Unterzeichnung kolportiren lasse, Dies Mal aber hatte sich das Comité an die unrichtige Adresse gewendet; der Bürgermeister schickte nämlich das Schriftstück mit folgendem nicht mißzuverstehenden Begleitschrieben zurück:„Folgt zurück mit der Erklärung, daß der Unterzeichnete sich schämen würde, einer Ketzergesellschaft auf die Beine zu helfen, die in eben so dummer als boshafter Weise ihre Angriffe gegen Rom, den hl. Vater und die Glaubensgenossen der katholischen Kirche geäußert. Ergebenst Seitz, Bürgermeister.“ Dies Schreiben ist in seiner Form zwar etwas derb, empfiehlt sich aber seinem Inhalte nach für ähnliche Zumuthungen sehr zur Nachahmung. + Paderborn. Dem Assistenz=Arzt im 53. Infanterie=Regiment, Herrn Redeker von hier(Sohn des Herrn Lehrers Redeker), ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. Das genannte Regiment hat gegenwärtig Cantonnements in Lüneville. Paderborn, den 1. Mai. Zu dem heute hier abgehaltenen 3. diesjährigen Viehmarkte waren im Ganzen 543 Stück zum Verkaufe aufgetrieben: Preise: beste Sorte Mittel=Sorte geringste Sort. 40 Stück Pferde...... 160 Thlr. 140 Thlr. 100 Thlr. 80„ 65„ 50„ 60„ 50„ 40„ 60„ 45„ 30„ 35„ 25„ 15„ 15„ 10„ 5„ 30„ 24„ 18„ 18„„ 12„ 6„ „- Veonuten 7„ 5½„ 4„ Die Frequenz auf dem Markte war nicht erheblich, weil heute in der Nähe— in Lippstadt, Lichtenau und Neuenkirchen— ebenfalls Viehmärkte abgehalten wurden. Der Handel war übrigens ziemlich lebhaft; namentlich waren Faselschweine, vorzugsweise aber Ferkel trotz der hohen Preise sehr gesucht. 24 10 120 46 18 12 145 128 Zugochsen fette Kühe und Rinder. Kühe Rinder Kälber 1jährige fette Schweine Faselschweine Ferkel bis zu 3 Monaten Telegraphische Depesche des„Westfäl. Volksblattes“, bezogen vom Wolff'schen Telegraphen=Büreau. (Abgegangen von Berlin, 4. Mai 7 U. 15 M. Vorm.) Lagny(östlich von Paris), 3. Mai. Die fälligen Verpflegungsgelder in Höhe von 19 Millionen sind am 1. Mai in Rouen und miens von der Versailler Regierung richtig gezahlt worden. Großer Ausverkauf. Wegen Uebertragung meines Tuch= und Manufactur=Geschäfts verkaufe ich, von Sonnabend, den 6. dss Mts beginneno, meine großen WaarenVorräthe, zu bedeutend unter Einkauf herabgesetzten Preisen. Muster= und Auswahl=Sendungen können nicht gemacht werden. — Das Verkaufs=Local befindet sich in meinem Hause links par terre. Paderborn. Louis Everken, (847) Markt Nr. 18. Zur 160. Frankfurter Lotterie — Ziehung 1. Classe am 19. und 20. Juni 1871,— können noch größere odere kleinere Partien Loose an solide Agenten abgegeben werden. Darauf Reflectirende belieben ihre Briefe sub Chiffre S. 2244 an die Annoncen=Expedition von Rudolf Mosse in Frankfurt a. M. zu adressiren.(828a) Oeffentliche Sitzung der StadtverordnetenVersammlung auf Freitag, den 5. Mai d. I. Nachm. 5 Uhr, im s. g. Archivgebäude. Paderborn, den 2. Mai 1871. Der Ober=Bürgermeister. I. V.: Der Beigeordnete. Mantell. Tagesordnung: 1) Feststellung der Kämmerei= u. Nebenrechnungen pro 1870. 2) Zahlung eines Capitalrestes an die Dompastorat. A Bekanntmachung. Die innerhalb der Stadt auszuführenden Arbeiten Behufs Reinigung der Paderarme, veranschlagt zu 310 Thlr. 8 Sgr., sollen öffentlich verdungen werden. Es ist ein Termin hierzu anberaumt auf Sonnabend, den 6. d. Mts, Vorm. 10 Uhr, im Büreau der hiesigen Polizei=Verwaltung. Bedinjungen und Kosten=Anschlag können vorher im Polizeiüreau eingesehen werden. Unternehmungslustige werden ersucht, ihre Offerten im Termin schriftlich abzugeben. Paderborn, den 2. Mai 1871. Polizei=Verwaltung. I. A.: Gutheim, Polizei=Commissar.(849) uf Antrag der Vormünder der Minorennen Bildhauer Friedrich Heidmann, soll die Besitzung derselben: Flur 1, Nr. 281, Plan Nr, 1583. 1 Mrg. 156 Rth. Acker, zum Reiertrage von 1 Thlr. 86 Decim. Flur 34, Nr. 225, Plan 1031. 1 Mrg. Hofraum mit Wohnhaus und Nebenhaus, Flur 34, Nr. 226, Plan 1031. 1 Morg. Garten, letztere beiden zum Rein=Ertrage von 187 in termino den 15. Juni d. J., Nachmittags 4 Uhr, auf hiesigem Gerichtslokale zum freiwilligen Verkaufe ausgesetzt werden. Haus und Garten liegen nahe vor dem Westernthore der Stadt Paderborn an der nach Salzkotten führenden Chaussee, dem Padervorner Bahnhofe gegenüber, und es ist darin bisher eine einträgliche Wirthschaft getrieben. Hierauf reflectirende Kauflustige werden hiervon benachrichtigt mit dem Bemerken, daß im Verkaufsteimine eine Kaution von 10% des Kauspreises zu erlegen ist. Paderborn, den 30. März 1871.(672b) Königliches Kreis=Gericht II. Abtheilung. Eine Wassermühle “ v o n 2 b i s 4 M a h l g ä n g e n w i r d v o n einem vermögenden Müller zu pachten oder zu kaufen gesucht.— Offerten sub W. 5759 befördert die Annoncen=Expedition von Rudolf Mosse in Berli., Friedrichsstr. 66.—(841) Delicates Pflaumenmuß 13 Pfd. pro 1 Thlr., Ia Apfelgelee, Traubengelee, hiesigen Honig, hiesiges Schmalz, feinsten saftigen Schweizerkäse, Holländischen und Limburger Nahmkäse (8145) empfiehlt Robert Goll. Musikalisch= theatralische Abendunterhaltung im Harmonie-Saale, zum Besten hülfsbedürftiger Familien hiesiger Landwehrmänner, Sonntag, den 7. Mai 1871. Programm: I. Landwehrmann's Christfest, Familienbild in einem Aufzuge von Roderich Benedix. II. Elzevir, Genrebild mit Gesang von H. Wilken. Musik von R. Bial. III. Das Sonntagsräuschchen, Lustspiel in 1 Act von W. Floto. IV. Germania, Gesangchor mit Orchester von Abt. Es werden Reihenbillets à 15 Sgr. an der Kasse vor dem Harmonie=Saale und zwar am Sonnabend den 6. Mai von 4 bis 6 Uhr Nachmittags und am Sonntag den 7. Mai von 11 bis 1 Uhr Mittags ausgegeben. Anfang 7 Uhr Abends. Die Paderborner Liedertafel. Bei uns ist erschienen und vorräthig in Paderborn bei F. Schöningh, Badorff, Junfermann: Broschüren=Cyclus für das katholische Deutschland. 6. Jahrgang, 6. Heft. Inhalt: Wer glaubt denn heutzutage noch an die Auferstehung Christi? Das, was der Broschüren=Cyclus seither gebracht, erfreut sich der wärmsten Empfehlungen von bereits 19 der hochwürdigsten Bischöfe resp. Ordinariate Deutschlands und der Belobigung und des Segens des Papstes Pius IX. Hierauf fußend, bitten wir die Hochwürdige Geistlichkeit und alle einflußreichen Laien sich die Verbreitung der „Soester grünen Heftchen“. angelegen sein zu lassen. Preis des Jahrganges von 12 Heften,— monatlich ein Heft— nur 12 Sgr.,— zu welchem Preise die frühern Jahrgänge ebenfalls in allen Buchhandlungen zu haben sind.(831) Soest. Nasse'sche Verlagsbuchhandlung. Am 24. April entlief mir ein junger Hund, auf dem Wege von Paderborn nach der Haide, schwarz und weiß gefleckt, der — auf den Namen Ledi hört. Bitte denselben gegen Belohnung bei dem Bademeister Buschmann abzugeben.(850) Sgr., Moselwein 6 Sgr. die Flasche excl. Glas, empfiehlt als sehr preiswürdig (8150) Robert Goll. Ia Pflaumen à Thlr. 22 Mehl à Thlr. 20 Pfd. empfiehlt fd. weigene ing. Jöheren Orts ist eine Eingabe darüber eingefordert, welche Preußische Armee=Angehörige, Offiziere und Mannschaften, Aerzte, Beamte 2c. nach den ihren Familien gewordenen Mittheilungen, sich noch in französischer Kriegs=Gefangenschaft befinden und an welchem Orte diese Personen internirt sind.— Ich ersuche daher diejenigen Eingesessenen des Kreises, von denen Angehörige sich noch in gedachter Gefangenschaft befinden, die erforderlichen Angaben über dieselben, namentlich: 1) Internirungsort, 2) Truppentheil, 3) Namen, 4) Geburtsort bei dem hiesigen Ober=Bürgermeister=Amte resp. den Herren Amtmännern schleunigst und spätestens bis zum 12. Mai curr. zu machen. Dieselben sollen dazu dienen, noch einmal genaue Recherchen nach dem Verbleibe der qu. Personen anzustellen und event. ihre Freilassung zu erwirken. Paderborn, den 1. Mai 1871. Der Königliche Landrath Frhr von Brackel. Vir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnißz, X daß alle Ausnahme-Bestimmungen, welche aus Anlaß des Krieges für den internen Güterverkehr der Westfälischen Bahn erlassen worden sind, fortan außer Kraft treten und daß die bestehenden Reglements= und Tarif=Bestimmungen einschließlich der Vorschriften in Betreff der Lieferfristen für diesen Verkehr wieder überall maßgebend sind. Für den Fall erheblicher Störungen des Betriebes durch eine außergewöhnliche Inanspruchnahme für Militair=Transporte, behalten wir uns vor, eine Verlängerung der Lieferfristen eintreten zu lassen. In Betreff der direkten und Verbands=Verkehre werden besondere Bekanntmachungen erfolgen. Münster, den 30. April 1871. Kgl. Direktion der Westfälischen Eisenbahn. Todes=Anzeige. Dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern innigst geliebten Großvater, Vater und Gatten, den Lehrer Friedrich Teßmann, aus diesem Leben abzuberufen. Derselbe verschied nach viermonatlichem schweren Leiden sanft und selig am 2. Mai, Morgens 1½ Uhr im 67. Jahre seines Lebens, nachdem er nahezu 50 Jahre der hiesigen Schule vorgestanden hatte, welches Freunden und Bekannten hiermit anzeigen Sommersell, den 2. Mai 1871. (848) Die trauernden Angehörigen. Soeben traf bei mir ein: st, L., Amerikanisches. Preis 1 Thlr. 22½ Sgr. Paderborn. Ferdinand Schöningh. Eine anständige Person wünscht eine —— Stelle am liebsten im Geschäfte. Auf Lohn wird weniger reflectirt, nur gute Behandlung. Eintritt kann gleich geschehen. Näheres zu erfragen in der Expedition d. Bl.(842) Frische holländische (851) F. W. sche bei ölling Ein Uhrmacherlehrling gesucht. Von wem, sagt die Exp. d. Bl.(833b) Pactum Liborianum. 10. Serie, Nr. 92. Oekonom Eberhard Holthaus in Gelsenkirchen(Hüllen).+ 26. April 1871. 17. Serie, Nr. 13. Arbeiter Wilhelm Nieting in Anröchte.+ 26. Dezember 1870. Paderborn, Anfuhr circa den 2. Mai 1871. Durchschn. — Klft. Brunholz 50 Schffl. Weizen 210" Roggen Thl. Sgr. Pf. Thl. Sgr. Pf. Niedr. Thl. Sgr. 80 750 500 Gerste Hafer Kartoffl. —„ Erbsen —" Linsen —„ Bohnen — Centner Heu - Schock Stroh 8 Pfund Brod 1 Butter 6 Eier 3 7 2/12 1 26 1/10 1 2 10 25 — 9 —10 — 2 3 2 1 10 14— 28— 12— 4 1 11 — 11/6 3 4 2 10 24 8 20— 9 Verantwortlicher Redacteur und Herausgeber J. Honcamp. Druck und Verlag von Ferdinand Schöninab in Paderborn.