Nr. 280 Schwerte Kuhe),Mittmoch, I. Joiember 1930 Rapilulteutnunk=Echerie bersemte MooDsie Brisiol nur ein einziger Brandherd- Angriffe gegen Mittel= und Subengland erlin, 26. Nov. Das Oberkommando 5 Wehrmacht gibt bekannt: n Unterseeboot unter Führung von #itünleutnant Schepke versenkte 41 400 K#iT feindlichen Handelsschiffsraumes. Die Luftwaffe führte auch in der Nacht zum 25. 11. erfolgreiche Vergeltungsangriffe auf London durch. Namentl'ch im Zentrum der Stadt und auf beiden Themsenern waren heftige Explosionen und Brände zu beobachten. Andere starke Kampffliegerverbände waren, wie bereits gemeldet, in der gleichen Nacht auf kriegswichtige Ziele in Bristol angesetzt. Mehrere Stunden hindurch griffen sie mit Brand= und Sprengbomben schwersten Kalibers Hafen= und Industrieanlagen sowie Versorgungseinrichtungen an. Im ganzen Gebiet fielen zahlreiche Lagerhäuser mit Rohstoffvorräten und deren Verarbeitungsanlagen den verheerenden Feuersbrünsten zum Opfer. Drei Gasanstalten wurden vernichtet, eine Großmühle durch Feuer zerstört. Der Angriffsraum von Bristol war, wie Augenerkundung am folgenden Tage bestätigte, ein einziger großer Brandherd. Weitere Angriffe richteten sich in der gleichen Nacht gegen einige andere Städte in den Midlands und in Südengland. InRovember laaggf Weterlage berrschte am 25. sember ragsüver nur geringe Kampftätigkeit. Kleine Verbände leichter Kampfflugzeuge belegten verschiedene kriegswichtige Ziele in Südengland erfolgreich mit schweren Bomben. Britische Häfen und Schiffahrtswege wurden planmäßig weiter vermint. Fernkampfbatterien des Heeres und der Kriegsmarine nahmen, wie bereits bekanntgegeben, am 25. November abends einen britischen Geleitzug, der einen Durchbruch nach dem westlichen Kanal versuchte, ohne feindliche Gegenwehr unter wirksames Feuer. Der Geleitzug wurde zersprengt.. P# In der letzten Nacht warf der Feind in Nordwestdeutschland an einigen Stellen Bomben die aber nur in einem Dorfe geringen Sachschaden anrichteten. Der Gegner verlor gestern zwei Flugzeuge, von denen eines im Luftkampf, eines durch Flakartillerie abgeschossen wurde. Eigene Verleeste entstanden nicht. „Bristol genau so schwer getroffen, wie Coventry“, so hieß es in einer deutschen Meldung über die Folgen der nächtlichen Massenangriffe auf diesen englischen Westhafen. Was das bedeutet, hat der Londoner Korrespondent eines schwedischen Blattes ausgesprochen, der Coventry besucht hat und nun von dem Untergange der Stadt schreibt. Er saat u. a.:„Was wird aus Coventry werden? Soviel kann gesagt werden. nämlich daß die Stadt in Kriegszeiten nicht wieder'aufgebaut werden kann. Es hat keinen Zweck zu behaupten, daß Coventry je wieder aufgebaut werden kann, so wie sie einstmals war denn diess Stadt hat den Todesstoß erhalten. Nur in Friedenszeiten kann wieder einmal eine Stadt auf den Rrinen der alten Stadt aufgebaut werden" So haben die deutschen Fliegerbomben in Coventry gewirkt, und es ist daher verständlich, wenn die englischen Behörden seither sich hüten, auch nur die Namen derjenigen englischen Städte bekanntzugeben, die ähnliche nächtliche Angriffe der deutschen Luftwaffe erlebt haben. Birmingham, Southampton und jetzt Bristol. Keinem ausländischen Korrespondenten ist es gestattet worden, einen Bericht über die Folgen der Angriffe auf diese Städte zu schreiben. Ja ausdrücklich meldete der Lonboner Berichterstatter von„Nya Dagligt Allehanda“, es sei ihm ausdrücklich verboten worden, auch nur den Namen von Southampton zu nennen. So kommt es, daß bisher immer noch keine Berichte über die furchtbaren= nächtlichen Vergeltungsangriffe auf Birmingham und Bristol vorliegen, und nur über den Angriff auf Southamvton berichtet der gleiche schwedische Korrespondent. Die englische Oeffentlichkeit hat sich von dem Schrecken des letzten deutschen Großangriffs auf„eine Stadt im Westen Englands“— die Weltöffentlichkeit weiß inzwischen, daß es sich um Bristol handelt— noch nicht erholt. und schon muß der amtliche englische Nachrichtenvienst am Dienstagmorgen zugehen, daß auch in der vergangenen Nacht deutsche Bomberformationen wieder Bristol„überflogen“ hätten. Zwar wird der Name dieser Stadt auch am Dienstagmorgen weder von Reuter, noch vom amtlichen britischen Funkdienst genannt. aber ein Zweifel ist nicht möglich, denn in den Auslassungen dieser beiden Stellen wird von der westenglischen Stadt gesprochen, die bereits in der Nacht zum Montag bombardiert worden sei. — AAmäblich aug sandfreundzentrierten Angrisse der deurschen Bomber auf das industrielle Herz und das Rüstungszentrum Englands Folgen haben müssen, die in ihren Auswirkungen noch gar nicht abzusehen sind. Wenn London bei seiner auffälligen Zurückhaltung bezüglich der deutschen Angriffe auf wichtige Industriestädte zugeben mußte. daß„Handelsgebäutr####gädigt und zum Teil in Brand gesetzt worden seien, daß es sich bei dem Angriff um ein„dauerndes Kommen und Gehen in der Luft“ gehandelt habe, und daß man den Eindruck erhalten hätte, als handele es sich um einen„Nonstop=Luftangriff“, dann kann man ungefähr ermessen, was sich in Wirklichkeit in dieser mit wichtigsten Rüstungsfabriken gespickten Stadt zugetragen hat. Was an Fabriken. Speicheranlagen, Getreidesilos usw. noch vom ersten Angriff stehengeblieben ist, das dürfte in der vergangenen Nacht getroffen worden sein, so daß auch hier die englische Industrie vor einem Totalverlust steht, ganz abgesehen davon, daß durch die Vernichtung das Versorgungsproble wird. riesiger Gerreibevorrate immer schwieriger lem Mackay Radio fing, wie Reuter aus London meldet, SOS.=Rufe von dem britischen Dampfer„Temple Inn“(5200 BRT.) auf, der mitteilte, er werde von einem U=Boot angegriffen. Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Dienstagvormittag in Anwesenheit von Reichsminister Dr. Frank den Königlich Italienischen Justizminister und Präsidenten der Kammer der Fasci und der Korporationen Graf Dino Grandi zu einer längeren herzlichen Unterredung. Am 27. November feiert ein alter und treuer Mitarbeiter des Führers. Reichsleiter Franz Xaver Schwarz, der Reichsschatzmeister der NSDAP., seinen 65. Geburtstag. Rumänien und Clowakei danken dem Führer Telegramme von König Michael, Antoneseu, Sturdza und Dr. Tiso Wünsche für eine glückliche Zukunft und den Endsieg Bukarest, 26. Nov. Am Montagabend ist der Staatsführer General Antoneseu mit seiner Begleitung wieder nach Bukarest zurückgekehrt. Auf dem Bahnhof hatten sich zur Begrüßung eingefunden die gesamte Regierung mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, dem Kommandanten der Legionärbewegung, Horia Sima, an der Spitze, ferner sämtliche Mitglieder der deutschen Gesandtschaft, die Chefs der deutschen Wehrmachtmission, ferner der italienische Gesandte und die Geschäftsträger Japans und Spaniens. Am Bahnsteig hatte eine Ehrenkompanie der rumänischen Wehrmacht mit Fahnen und Musik Aufstellung genommen. Nach der Begrüßung durch Horia Sima schritt General Antonescu die angetretenen Ehrenformationen ab. Vor dem Bahnhof hatten über tausend Legionäre Aufstellung genommen, die den General begeistert feierten. Vom Bahnhof bis zum Ministerpräsidium auf einer über 3 Kilometer langen Strecke standen Tausende von Legionären Spalier....„angung in K. 5. Nach dem Einzug des Generals in die Hauptstadt veranstalteten die Legionäre vor den Gesandtschaften des Deutschen Reiches. Italiens und Japans Sympathiekundgebungen. General Antonescu hat an den Führer r eshice asfrsche ie elcehiche lihe freundschaft, die mir und meinen Begleitern erwiesen wurde und für die verständnisvollen und freundschaftlichen Gefühle Eurer Exzellenz gegenüber meinem Lande auszusprechen. Gleichzeitig ist es mir ein aufrichtiges Herzensbedürfnis, Eurer Exzellenz die große Genugtuung über den geschichtlichen Akt auszudrücken, welcher neue und unzerstörbare Bindungen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem legionären Rumänien geschaffen hat. Mit mir hat das rumänische Volk heute wie auch schon immer das von Eurer Exzellenz geschaffene unvergängliche Werk bewundert. Es richtet an den genialen Führer des deutschen Volkes die innigsten Wünsche für das Gedeihen und den Waffensieg des Großdeutschen Reiches und für das persönliche Wohlergehen Eurer Exzellenz. General Jon nescu, Führer des rumänischen Staates und Ministerpräsident." König Michael dankt dem Führer Auf das Telegramm, das der Führer anläßlich des Beitrittes Rumäniens zum Dreimächtepakt an König Michael von Rumänien richtete, antwortete, der xumänische König mit einem in herzlichen Worten gehaltenen Danktelegramm, in dem er der Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß sein Land einer glücklichen Zukunft entgegensehe. Dr. Tiso an den Führer Das Glückwunschtelegramm des Führers an den slowakischen Staatspräsidenten Dr. Tiso aus Anlaß des Beitritts der Slowakei zum Dreimächtepakt beantwortete Dr. Tiso mit einem Telegramm, in dem er seinen Dank darüber ausdrückte, daß das slowakische Volk an der Seite seines großen Verbündeten an der Neuordnung des politischen Lebens der Völker auf gerechten Grundlagen beitragen könne. Antoneseu und Sturdza an Ribbentrop Beim Verlassen deutschen Reichsgebietes hat General Antonescu dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop nachstehendes Telegramm übermittelt:„Tief ergriffen von der Herzlichkeit, mit der Eüre Exzellenz meinen Aufenthalt in Großdeutschland umgeben haben. bitte ich Sie, den Ausdruck meiner aufrichtigen Dankbarkeit zu empfangen. Ich versichere Eurer Exzellenz, daß die große Idee des Führers in mir einen Bewunderer gefunden hat, und daß ich mich glücklich schätze, mit Ihnen für ihre Verwirklichung arbeiten zu dürfen. General Jon Antoneser,.wngg. g Smmimia, Der Königlich Rumänische Außenminister Prinz Sturdza hat dem Reichsaußenminister folgendes Telegramm übersandt:„Beim Verlassen des deutschen Bodens möchte ich Eurer Exzellenz meinen Dank für die so schönen Tage ausdrücken, die ich in der Hauptstadt des Reiches verbrachte. Ich bin glücklich, an dem feierlichen Akt teilgenommen zu haben, der das legionäre Rumänien endgültig mit dem großen Werk des weltanschaulichen, politischen und wirtschaftlichen Aufbaues verbindet, den das nationalsozialistische Deutschland in Gemeinschaft mit den Freundschaften des Dreierpaktes in Angriff genommen hat. In diesem Sinne übersende ich Ihnen meine Wünsche für den vollen Sieg sowie meine aufrichtigsten versönlichen Wünsche. Prinz Michael Sturdza, Königlich Rumänischer Außenminister.“ Tuka wieder in Feierliche Begrüßung am Preßburger Bahnhof Preßburg, 26. Nov. Der slowakische Ministerpräsident und Außenminister Prof. Dr. Tuka ist mit seiner Begleitung Dienstagmittag wieder in der slowakischen Hauptstadt eingetroffen. Die Bevölkerung, die den Preßburger Brückenkopf in dichten Massen säumte, bereitete dem Ministerpräsidenten einen würdigen Empfang. Aus der ganzen Art dieser bung muß aumiung auch dem englandfreunglichsten Beoßachter, narwerden, daß, diese kon„England so gut wie geschlagen“ Newyork, 26. Nov. Den phantastischen Lügenmärchen über die angeblichen vernichtenden Gegenschläge Englands und dem Optimismus, den Churchill zur Schau zu tragen versucht, gibt der Londoner Botschafter der Vereinigten Staaten, Kennedv. jetzt eine vernichtende Abfuhr. * Wie„New Vork Daily Mirror“ mitteilte, erklärte Kennedy den Leitern der USA.= Filmindustrie, das britische Reich stehe unüberwindlichen Schwierigkeiten gegenüber. Amerika solle erkennen, daß England so gut wie geschlagen sei. Die USA.=Filmindustrie täte gut daran, die Herstellung von Hetzfilmen gegen sie autoritären Staaten einzustellen. Daß diese offene Mitteilung aus berufenem Munde unter den Newyorser Filmiuden, die die mit den Londoner Kriegsvervrechern auf Gebeih und Verderb verbunden sind, eine„Sensation“ ausgelöst hat. kann nicht überraschen. Britischer Dampfer gesunken 1890 illegale Emigranten an Bord Zahlreiche Todesopfer Genf, 26. Nov. Wie Reuter amtlich aus Jerusalem meldet, ist der 11885 BRT große Dampfer„Patria“ im östlichen Mittelmeer gescheitert und nach einer Explosion am Montagmorgen gesunken. An Bord befanden sich ungefähr 1800 illegale Emigranten. Es soll eine Anzahl von ihnen den Tod gefunden haben. Bei den Rettungsaktionen seien auch in Haifa stationierte brikische Soldaten eingesetzt worden. Die„Patria“ ist ein früherer französischer Dampfer, her vor kurzem von einer britischen Geseuschaft erworben wurde. 72. Jahrgang Auszeichnung für Grandi Großkreuz des Ordens vom Deutschen Adler überreicht Berlin, 26. Nov. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop empfing am Montag den gegenwärtig in Berlin weilenden italienischen Justizminister Grandi. in Auftrage des Führers überreichte der Reichsaußenminister dem italienischen Justizminister bei dieser Gelegenheit das Großkreuz des Ordens vom Deutschen Adler. Dem Empfang wohnte der Präsident der Akademie für deutsches Recht, Reichsminister Generalgouverneur Dr. Frank, bei. Anläßlich seines Aufenthaltes in der Reichshauptstadt legte der italienische Justizminister Grandi im Beisein von Reichsminister Generalgouverneur Frank am Dienstagmittag zu Ehren der gefallenen deutschen Helden im Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Einheit und „Der ägyptische Patriotismus die beste Garantie für die Unabhängigkeit des Landes" Rom, 26. Nov. Der neue ägyptische Ministerpräsident Sirry Pascha hat am Montagnachmittag eine erste Erklärung vor dem Parlament abgegeben. Das vorhergehende ägyptische Kabinett konnte, so erklärte er u. a., mit Geduld, Vernunft, Festigkeit, Kühnheit alle schweren Krisen, die wir durchmachen mußten, überwinden. Der ägyptische Patriotismus, so fuhr Sirry Pascha fort, ist die beste Garantie für den Zusammenhalt der Nation und für die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes. Er sprach dann den Wunsch aus, die Politik des vorherigen Kabinetts weiterzuführen. Unser Programm ist in der Thronrede festgelegt. Die jetzige Lage und die Schwierigkeiten, in denen sich unser Land befindet, fordern die Einheit der ganzen Nation und größte Umicht. Kriegsberichter bei Goebbels Dank und Anerkennung für ihre kämpferischen Leistungen Berlin, 26. Nov. Reichsminister Dr. Goebbels empfing Montagabend eine Reihe von Kriegsberichtern der verschiedenen Wehrmachtteile, die sich um die Kriegsberichterstattung besondere Verdienste erworben haben.— In kämpferischem Einsatz haben sie vor dem Feinde Material für ihre Kriegsberichte insbesondere mit der Kamera für die Deutsche Wochenschau gesammelt. Die PK=Männer, die fast ausnahmslos mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet waren, berichteten Dr. Goebbels von ihren Kamvferlebnissen während des Polen= und Norwegenfeldzuges, während der Feldzüge in Holland, Belgien und Frankreich, sowie bei ihren Einsätzen auf Englandflügen. Reichsminister Dr. Goebbels sprach ihnen für ihre kämpferischen Leistungen seinen Dank und seine Anerkennung aus. Großrat in Tunis suspendiert Genf, 26. Nov. Der Generalresident von Tunis, Admiral Esteva, hat die Suspendierung der Sitzungen des tunesischen Großrates und der regionalen Beratungskörperschaften verfügt. Die Befugnisse des Großrates werden bis auf weiteres vom Generalresidenten wahrgenommen, dem ein aus den Mitgliedern des Großrates gebildetes Konsultativkomitée beisteht. Die Suspendierung der Sitzungen der genannten tunesischen Beratungskörperschaften entspricht der Suspendierung des Parlaments und der Generalräte im französischen Mutterlande. Die Regierung bezweckt mit dieser Maßnahme, jede politische Agitation, die sich unter den gegenwärtigen Umständen innerhalb dieser Organe entwickeln könnte, zu vermeiden. Darüber hinaus dürften die Generalräte und entsprechenden Räte in den Kolonien nicht in ihrer bisherigen Form aufrechterhalten werden, sondern im Rahmen der in Ausarbeitung befindlichen neuen Staatsverfassung und Verwaltungsreform entweder ganz beseitigt oder wenigstens reformiert werden. Pessimismus in England „Nicht so sehr auf andere verlassen" Vichy, 26. Noy. Der Sachverständige für Luftfahrtfragen und Mitarbeiter der englischen Zeitung„Observer“. Oliver Stewart, hat in diesem Blatt einen Artikel veröffentlicht, der durch seinen großen Pessimismus auffällt. Stewart erklärte darin, daß die Luftabwehr noch viel wirksamer sein müsse. Die Luftabwehr, sei es durch Flak, sei es durch Jäger, sei vor allem zur Nachtzeit ungenügend. Interessant ist, daß Stewart dann davor warnt, bei der Produktion von Flugzeugen und Flugzeuginstrumenten sich zu sehr auf andere zu verlassen. Er sprach z. B. davon, daß hinsichtlich der Frage der Fluazeugsendungen aus den USA„eine gewisse Konfusion“ geherrscht habe. und er dementiert, daß die USA jenen schweren Bom-bertyp den Engländern liefern, den man gemeinhin„fliegende Festungen“ nennt Stewärt rät schließlich dem britischen Luftfahrtministerium, sich nicht so sehr auf die englische Technik zu verlassen. hil Korfu wiederholt bombardiert An der Epirusküste gelandete Feindabteilungen vernichtet oder gefangen Rom, 26. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: An der griechischen Front sind feindliche, an der Epirusküste gelandete Abteilungen teils vernichtet, teils mit ihren Waffen gefangengenommen worden. Unsere Luftwaffe hat in enger Zusammenarbeit mit den Landstreitkräften über dem ganzen Operationsgebiet zahlreiche Angriffe durchgeführt Straßenknotenpunkte, Brücken, Kraftwagenkolonnen und feindliche Truppenzusammenziehungen längs des Kalamas=Tales in Arta sowie bei Perati und Ersele sind aus der Höhe, im Tiefflug oder im Sturzfaug einem heftigen Bombardement unterzogen worden. Die Forts der Insel Korfu sind wiederholt bombardiert und getroffen worden, wodurch heftige Brände und Explosionen hervorgerufen wurden. Unsere Jäger haben über Durazzo chese. Alenheim=Typ abgesel. Feindliche Flugzeuge haben Leros und Stampalia angegriffen. Einige Gebäude wurden beschädigt darunter nur eines von einigem militärischen Interesse. Weder Tote noch Verwundete. Fünf der angreifenden Flugzeuge wurden von der Flak brennend abgeschossen. In Ostafrika wurde ein Angriff motorisierter feindlicher Einheiten in der Zone von Sabderat und im Ghir=Ghir=Tal(Serobatib) von unseren Truppen prompt abgeschlagen. Einige feindliche Kraftwagen fielen in unsere Sand. Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Assab abgeworfen, die einen Toten, vier Verwundete und leichte Schäden zur Folge hatten. Frankreichs Tandwirtschaft Vichy, 26. Nov. Der französische Landwirtschaftsminister Caziot hat in einer Rede die Veröffentlichung eines Landwirtschaftsstatutes angekundigt. Das hierüber in Kürze erscheinende Gesetz wird die berufliche Organisation der Landwirtschaft festlegen und die Position der Landwirtschaft gegenüber den anderen Berufen Frankreichs abgrenzen. Die Landwirtschaft, so erklärt Caziot, muß den Platz einnehmen, den sie im Landenelma4 nämsich den erstenN Land Allsmimister Cazlor äuherte sich in seiner Rede auch über die gegenwartigen Fragen und Sorgen der französischen Landwirtschaft. Er betonte dabei u. a., daß die Ernte in der gesamten freien Zone außerordentlich mittelmaßig ausgefallen sei. In den Departements der besetzten Zone sei die Ernte weniger schlecht ausgefallen. Auf alle Fälle sei die Getreideernte sehr unter dem Ergebnis des Vorjahres und es müsse in strengster Weise mit Getreide und Brot gespart werden. Der Minister kündigte an, daß die Herstellung von Bier kontingentiert Zusriedenstellende Ergebnisse e##erhandlungen über japanisch=chinesische finanzielle Zusammenarbeit Schunghai, 26. Nov. In den wichtigen Verhandlungen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Konoye, Außenminister Matsuoka und anderen leitenden Persönlichkeiten der japanischen Regierung seien zufriedenstellende Ergebnisse erzielt worden, so erklärte der Nankinger Finanzminister Chowfuhai, der am Montag von einer sechstägigen Tokio=Reise zurückgekehrt ist. Die Verhandlungen hätten sich mit dem Problem chinesisch=japanischer finanzieller Zusammenarbeit befaßt. Auch die Frage der Einrichtung einer Zentralbank von China sei mit prominenten japanischen Finanzleuten erortert worden. Chowfuhai reiste von Schanghai unverzüglich zur Berichterstattung nach Nanking weiter. Dort werden im Zusammenhang mit der für Dienstag erwarteten Rückkehr des japanischen Sonderbotschafters Abe die letzten Vorbereitungen für die auf den 30 November festgesetzte Unterzeichnung des chinesisch=javanischen Vertrages getroffen. oeitstagung der Napola Berlin, 26. Nov. In den alten gotischen Räumen der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Neuzelle bei Guben fand eine Arbeitstagung der Leiter aller Nationalpolitischen Erziehungsanstalten des Großdeutschen Reiches statt. Den Höhepunkt der Tagung stellte die richtungweisende Ansprache des Inspekteure der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten,=Obergruppenführer Heitzmeyer, dar. Was der Soldat heute erfechte, und was der Führer ausbaue, das müsse der Zukunft erhalten bleiben. Die Anstalten hätten daher das Ziel. ein Korps von Männern zu erziehen, das in alle Berufe einströme und den großen Aufgaven des werdenden Reiches gewachsen sei. Heißmeyer gab dann eine Uebersicht über die Leistungen der Anstalten im Kriege. In den neu erworbenen Gebieten des Ostens des Reiches seien neue Anstalten gegründet und ihrer Bestimmung übergeben worden. Ueberdies aber seien die Grundlagen geschaffen für eine großzügige Vermehrung und einen großzügigen Ausbau der Anstalten, dessen erste Stuse auch bei der Fortdauer des Krieges im Jahre 1011 ins Werk gesetzt werohne Kongreß Hull kler Kredite und Finanzhilfe an England Washington, 26. Nov. Außenminister Hull wurde von Pressevertretern um eine Stellungnahme zu der Aeußerung des englischen Botschafters Lord Lothian gebeten, daß England Finanzhilfe brauche. Hull erklärte, die Angelegenheit bisher weder mit Lothian noch mit anderen Ministerien besprochen zu haben. Er mahre es jedoch vollkommen klar, daß England in USA. weder Kredite noch sonstige Finanz= hilfe ohne ausdrückliche Zustimmung seitens des Bundeskongresses erhalten könne Hull wies darauf hin, daß Kredite durch die Johnson=Akte verboten seien, und erklärte, daß auch sämtliche anderen Vorschläge etwa die Johnson=Akte oder das Neutralitätsgesetz zu umgehen und England dennoch Finanzhilfe zu gemihren, seiner Ansicht nach völlig unzulässig seien. Zunächst müsse in Zusammenarbeit von Regierung und Bundeskongreß eine bestimmte Lolitik beschlossen werden. bevor die USA.= Regierung irgendwelche Maßnahmen treffen könnte. a d rn8 schifjahrtsbehörde gab bekannt, s000.=Beic=Frachs Autrag auf Kauf von acht habe vm Feine0nd=Linie sseschen. Es handelt Schiffsverlust; anszu20 Jahre alt sind Dampfer, die etwa Shacchin ieagner ereist die Etsdige der deaischen Sastage ub Er plant ein ungeheures Anterschlagungsmanöver Berlin, 26. Nov. Die eindeutige Widerlegung des dummdreisten englischen Lügenmärchens von der erfolgreichen Bombardierung Berlins in der Nacht zum Sonntag ist von britischer Seite mit einem„Gegenschlag“ beantwortet worden, der in seiner ganzen Anlage die persönliche Initiative des Erzlugners Churchill verrät. Der berüchtigte Großmeister der Lüge ließ den Londoner Nachrichtendienst am Dienstagmorgen in deutscher Sprache— in der englischen Sendung konnte man es wohl kaum wagen— die geradezu ungeheuerliche Schwinvelmeidung verbreiten, daß„im Gegen atz zu den deutschen Behauptungen Coventry, Birmingham, Southampton und Bristol nicht in Teümmer liegen(!). Wahr sei vielmehr, daß der britischen militärischen Objekten durch deutsche Luftangriffe zugefügte Schaden nicht annähernd demjenigen entspricht, den das treffsichere Bombardement der britischen Luftwaffe dem deutschen Kriegseinsatz zugefügt hat. Während der britische Nachrichtendienst— bezeichnenderweise ausschließlich in seinen englischen Sendungen— die Bevölkerung Großbritanniens mit einem frei erfundenen„Luftangriff“ auf Berliner Bahnanlagen aufzumuntern suchte, wurde in den für das Ausland bestimmten deutschsprachigen Berichten nach Entlarvung dieses Schwindels eine beinahe noch groteskere Lügenaktion eingeleitet. Das englische Volk kennt die Zerstörungen, die durch die pausenlosen deutschen Vergeltungsangriffe in fast allen Teilen Englands entstanden sind. Es hat durch Verwandte, Bekannte usw. erfahren, wie es in London, Coventry, Birmingham. Southampton und Bristol aussieht, obwohl bis auf Coventry die Namen der in den letzten Tagen zerstörten britischen Städte von der Zensur ängstlich geheimgehalten wurden. Aber dem Ausland glaubt Churchill derartigen hirnverbrannten Unsinn vorsetzen zu können. Er glaubt, mit der Dreistigkeit, wie sie nur ganz hartgesottene Verbrecher aufbringen, all das leugnen zu können, was unvoreingenommene neutrale Augenzeugen trotz schärfster Zensur Tag für Tag berichten, was deutsche Flieger übereinstimmend bekunden, was die Bilder der deutschen Wochenschauen zeigen. Er dementiert damit mit größter Unverfrorenheit auch die amtlichen britischen Berichte, die in ihrer typischen gewundenen Sprache doch bereits immerhin den Umfang der angerichteten Verheerungen erraten lassen. Er widerruft auf einmal sogar das amtliche Eingeständnis, daß Coventry zerhämmert wurde und daß bereits Pläne für den Wiederaufbau dieser Stadt vorlägen. Der Vertreter einer durchaus nicht deutschfreundlichen schwedischen Zeitung nannte Coventry ,ein weitaus schlimmeres Inferno, als es Dante je habe ausmalen können.“ Ein anderer neutraler Augenzeuge sprach von dem „Flammenmeer Birminghams“. Und diese gewaltigen Schäden wagt der Erzgauner Churchill mit den Auswirkungen der britischen Luftangriffe überhaupt in Beziehung zu setzen! Es gehort wirklich schon eine ungeheure Dreistigkeit dazu, der Welt vorspiegeln zu wollen. daß die vereinzelten Ueberfälle weniger britischer Flugzeuge auf deutsche Wohnviertel, Krankenhäuser und Schulen, die noch dazu stets mit schweren Verlusten für die Angreifer kläglich zusammenbrechen, eine stärkere Wirkung haben sollen, als die gewaltigen Großangriffe von Hunderten von deutschen Bombern, die hunderttausende Kilogramm Bomben auf kriegswichtige Ziele in allen bedeutenden englischen Städten abwerfen. Es muß tatsächlich schon recht schlimm um England bestellt sein, wenn Churchill jetzt zu so unüberbietbar dummen Schwindelmanövern seine Zuflucht nehmen zu müssen glaubt. Genf, 26. Nov. Die Männer in London sind in ihrem Bestreben, der sich der ganzen Weltöffentlichkeit immer mehr ausdrängenden Einsicht von der katastrophalen Versorgungslage Großbritanniens entgegenzutreten, auf einen recht plumpen Trick verfallen, dem die innige Verwandtschaft mit gewissen Hochstaplermanieren an der Nase abgelesen werden kann. Herr Duff Dooper ließ namlich die Nachricht verbreiten, daß das britische Ministerium i ren Mengen ankaufen wolle, um sie nach Kriegsende dem ganzen europäischen Konzur Verfugung zu stellen. Diese großherzige Absicht des: eh chill und Konsorten hat in einem recht ungeeigneten Moment das Lich. Erst dieser Tage erklärte der britische Botschafter und Vertreter Seiner Majestat und Kaisers Georg Vl. in Newyork. daß Großbritannien so pleite sei, daß es nicht einmal mehr die notwendigsten Kriegslieferungen der Vereinigten Staaten bezahlen könne, und vor etwa zehn Tagen gestand der englische Handelsminister Lyttelton, daß in Großbritannien bereits als Notreserve angelegte Lagerbestände angegriffen werden mußten, um den laufenden Bedarf der Bevölkerung zu decken. Sein Kollege, Finanz= sekretär im britischen Schatzamt, stieß ins gleiche Horn und bat die Bevölkerung flehentlich, den Konsum selbst der allernotwendigsten Bedarfsgüter einzuschränken. Nun kommt Duff Cooper und will der Welt weismachen, Großbritannien hätte keine andere Sorge, als Warenvorräte für die Nachkriegszeit anzulegen, die aus der ganzen Welt zusammengekauft werden sollten, um sie dann großmutig dem bungernden Europa zur Verfügung zu stellen. Es besteht guter Grund anzunehmen, daß sich hinter dieser Angelegenheit ganz andere Dinge verbergen. Herr Lothian und Herr Lyttelton haben eindeutig dargelegt, daß die Vorräte auf dem britischen Kontinent auf die Neige gehen und daß Großbritannien kein Geld habe, seine Käufe in den Vereinigten Staaten zu bezahlen. Und gerade jetzt wird die Welt aufgefordert, zu Wohltätigkeitszwecken Lebensmittel und Rohstoffvorräte auf den britischen Inseln einzulagern, die, wenn möglich, auf eigenen Schiffen unter neutraler Flagge und im Zeichen des Wimpels der christlichen Barmherzigkeit dahin geschickt werden sollen. Fein ausgedacht von den Herren, in der Tat. Der famose Plan hat aber einen Pferdefuß. denn jedermann wird einsehen, daß es sich hier um ein Unternehmen handelt, welches die bürgerlichen Strafgesetzbücher schon seit jeher kannten. Es bedeutet tatsächlich nichts anderes als die Vorbereitung eines ungeheuren Unterschlagungsmanövers eines Manövers, wie sie vor großen Pleiten gang und gäbe sind. Deshalb dürfte selbst der letzte Hottentotte genügend Instinkt besitzen, Herrn Churchill nichts mehr von seiner Ernte anzuvertrauen, wenn er will, daß es einmal Europa zugute kommt und nicht von den Hochstaplern und Kriegsverlängerern in London auch noch verpulvert werde. „Angesichts der Amstände“. Die Schweiz zahlt keine Beiträge mehr an die Liga Bern, 26. Nov. In dem Voranschlag der Eid genossenschaft für 1941, der soeben die parla mentarischen Kommissionen passiert hat, ist, wi die Blätter melden, kein Beitrag für die Genfe Liga mehr eingesetzt.„Angesichts der Umständ schien dics nicht am Platze“ wird in einer An merkung zum Budget nur festgestellt. Im lau fenden Jahre hatte die Schweiz noch 44600 Franken für die Genfer Liga selbst, 4000 Frai ke ken für die Völkerbundsorganisation und 520 Franken für den Geege- Glerichtshaf bezahlt. und vereinsamt Verfallserscheinungen am englischen Kriegspotential Rom, 26. Nov. Die sensationellen Erklärungen des englischen Botschafters Lord Lothian bei seiner Rückkehr nach Amerika finden nach den in Rom vorliegenden Nachrichten sowohl in der amerikanischen wie in der englischen Presse eine recht geteilte Aufnaheg eäe eschne fentlichkeit werden die Erklärungen des englischen Botschafters als Vorläufer eines englischen Rotschreis betrachtet, so stark ist der kändnisieh umtenischen EingeAr###### über die wahre Lage des britischen Inserlreiches. Man ist sich in den USA aber auch klar darüber, daß die dramatische Form, die Lord Lothian in bezug auf den englischen Riesenbedarf an Kriegsmaterial und Geld gewählt hat, zunächst weniger unmittelbar an die Washingtoner Regierung gerichtet war, als viesmehr für den amerikanischen Kongreß und die Presse bestimmt ist und das Herz des amerikanischen Volkes rühren soll. Wenn man auch in Newyork längst nicht mehr an die großsprecherischen Töne der englischen Propaganda glaubt, die England militärisch, wirtschaftlich und finanziell als so stark darstellen wollte, daß auch die verschärfte deutsche Gegenblockade seine Kräfte nicht erschüttern könne, so war man doch andererseits absolut nicht darauf vorbereitet, nun plötzlich von amtlicher englischer Seite ein so klares Bild über den bereits vorgeschrittenen Kräfteverfal! Englands zu erbalten. In der englischen Presse ist das Echo der Erklärungen Lord Lothians alles andere als einheitlich. In einem Teil der Presse ist eine lebhafte Reaktion in der Richtung zu beobachten, daß diese Erklärung allzu unvorsichtig und kraß die wahre Lage Englands eingesteht, das unter den schweren Schlägen der deutschen Gegenblockade kopflos geworden sei. Man ist in London durchaus nicht damit einverstanden, daß Englands Lage so dargestellt wird, als ob England unmittelbar vor der Erschoofung seiner finanziellen Möglichkeiten stehe und deswegen dringend Kredite brauche. Die regierungstrene Londoner Presse versucht daher, den ungünstigen Eindruck der Lothian=Erklärungen zu verwischen und abzuschwächen. Die englische Oeffentlichkeit aber weiß nur allzu genau, daß England bereits heute schon den Autobus verpaßt hat. Dieser Eindruck wird durch die fortschreitenden politischen Erfolge der Achsenmächte nur noch verstärkt Die Vereinsamung Englanos geht, wie aus internationalen neutralen Kreisen gemeldet wird rapid weiter. In allen Ländern. selbst in solchen, die immer noch englandfreundlich eingestellt seien, habe die Erklärung des englischen Botschafters lebhafte Bestürzung hervorgerufen. Aber man ist in diesen Kreisen der Ansicht, daß Lord Lothian mit seinen Erklärungen über die finanzielle und wirtschaftliche Erschöpfung Englands in Wirklichkeit der Wahrheit viel näher kam, als er dies mit seinen in propagandistischer Absicht geäußerten Worten hat tun wollen. Alles in allem kündigte Lord Lothian offen das Versagen des englischen Kriegsvotentials an. Frankreichs großes Problem Arbeitslosigkeit,— mit Hilfe Deutschlands in es zu lösen 26. Nov. Elnes der schweren Probleme, das die französische Regierung jetzt zu lösen hat, ist die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Es gibt in ganz Frankreich zur Zeit etwa 1,2 Millionen Arbeitslose, im Pariser Gebiet allein über 500000. Bei diesen Zahlen handelt es sich um statistisch erfaßte Arbeitslose. Die franzosische Regierung in Vichv wird in ihrem Bestreben, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen oder wenigstens zu vermindern, von den eutschen Militarbehörden im besetzten Frankreich unterstützt Es sind von Vichy bereits mehrere Gesetze verkündet worden, die sich mehr oder weniger an die in Deutschland zur Zeit seiner größten Arbeitslosigkeit, 1933, gemachten Erfahrungen anlehnen. Dazu zählen die Vorschriften über die Beschäftigung von Frauen und auf der anderen Seite die Vergebung großer öffentlicher Arbeiten. Von deutscher Seite aus äußern sich praktisch die Hilfsmaßnahmen in der Vergebung größerer Auftrage an die französische Industrie. Daneben ist eine zweite, sehr weitreichende Maßnahme getroffen worden, nämlich die Vermittlung von französischen Arbeitskräften zum Einsatz in Deutschland. In Frage kommen dabei vor allem Bauarbeiter. Metallarbeiter In Letzter Minute Berlin, 27. Nov. Am Dienslagabend wurde der italienische Justizminister Graf Dino Grandi nach seinem zweitägigen Aufenthalt in der Reichshauptstadt als Gast des NS=Rechtswahrerbundes von Reichsminister Generalgouvexneur Dr. Frank verabschiedet. Auf dem Anhalter Bahnhof hatten sich neben den Vertretern der italienischen Botschaft und des Berliner Fascio der Reichsgeschäftsführer der RS=Rechtswahrerbunds, Reichsamtsleiter Dr. Heuber, Staatssekretär Dr. Stuckart, sowie Gouverneur Dr. Lasch eingefunden. Außerdem sah man Vertreter des Auswärtigen Amtes und des Justizministeriums. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompanie begab sich der italienische Gast mit Dr. Frank in die Bahnhosshalle, wo eine Abteilung des Berliner Fascio Aufstellung genommen hatte. Nach Abschreiten der From# dieser Abteilung sprach Justizminister Grandi Reichsminister Dr. Frank nochmals seinen herzlichsten Dank für die gastliche Aufnahme in der Reichshauptstadt aus. Nach einem dreifachen Heil auf den Führer und den Duce bestieg der italienische Justizminister den Zug. Berlin, 27. Nov. Die Feier in der Berliner Staatsoper anläßlich des 7. Jahrectages der RSc „Kraft durch Freude" wird vom Großdeutschen Rundfunk(außer Deutschlandsender, Bremen und Luxemburg am 27. November von 15.30 bis 17 Uhr im Auszug übertragen. Stockholm, 27. Nov. Nach einer Reutermeldung ist Lord Rothermere auf den Bermudas=Inseln gestorben. Er befand sich seit Mai in einer Sondermission in Amerika. Constanza, 27. Nov. Am Dienstag wurden die letzten volksdeutschen Aussiedler aus der Dobrudscha in Cernavoda eingeschifft, um die Fahrt ins Reich anzutreten. Mit der Einschiffung dieser Volksdeutschen ist im grozen und ganzen die Aussiedlung aus der Dobrudscha beendet. Im November wurden 14000 Volksdeutsche ausgesiedelt, die ihre Fahrt ins Reich angetreten haben. Neuyork, 27. Nov. Bei einer Rede vor den amerikanischen Fachgewerkschaften entschlüpften dem britischen Gewertschaftsführer Citrine allerlei interessante Geständnisse, die wenig zu dem passen, was man über die Wirtung der deutschen Luflangriffe gewöhnlich aus England hört. Die deutsche Bombardierung habe, so erktärt Citrine, auf die englische Produktion außerordentlich lähmend gewirkt, so daß sie wesentlich unter der planmäßigen Höhe zurückgeblieben sei. Neuyork, 27. Nov. Auf die wachsenden Schwierigkeiten Großbritanniens zur See machen jetzt sogar englische Blätter ausmerksam. Der Flottentorrespondent der„Yorkshire Post“ erklärt, daß die deutsche Flotte außerordentlich aktiv sei und England in einer Form herausfordere, die nicht übersehen werden könne. Zu behaupten, die deutsche Seemacht sei in Norwegen zerstört, sei ein Wunschtraum. Erfolglose Angriffe auf deutsche Vorpostenboote Ein feindliches Flugzeug abgeschossen Berlin, 27. Nov. Im Laufe des gestrigen Vormittags wurde in der Nordsee ein deutsches Vorpostenboot von einem englischen Kampfflugzeug vom Typ „Lookhead“ angegriffen. Trotz starken Seeganges gelang es dem Vorpostenboot, das Flugzeug durch gutliegendes Abwehrfeuer zum vorzeitigen Abdrehen zu zwingen. Sämtliche Bomben, die dem Vorpostenboot gelten sollten, verfehlten ihr Ziel. Im Laufe des Nachmittags griffen in der Nordsee ferner zwei englische Torpedoflugzeuge zwei deutsche Vorpostenboote au. Unsere Vorpostenboote eröffneten sofort das Feuer und vereitelten die wohlgezielten Feindangriffe durch geschickte Abwehrmanöver. Trotz der durch starken Seegang und schlechte Sichtverhaltnisse hervorgerufenen ungünstigen Bedingungen gelang es, eines der angreifenden Flugzeuge abzuschießen. Ein verwundeter Besatzungsangehöriger des abgeschossenen Feindflugzeuges konnte geborgen werden. Unsere Vorpostenboote sind unversehrt. und landwirtschaftliche Arbeiter. Inzwischen haben sich viele Mutige gefunden, die auch die erste Belohnung erhalten. Insgesamt sind aus dem Pariser Bezirk bereits 9000 Arbeitskräfte nach dem Reich gegangen, und aus dem ganzen besetzten Gebiet beträgt die Zahl zur Zeit 15 000 Arbeitskräfte. Es ist diesen französischen Arbeitskräften ermöglicht, bei uns Verdienst=Ersparungen zu machen. Die Uebermittlung des ersparten Geldes erfolgt durch die Deutsche Bank in Berlin und durch die Bank Credit Lyonnais in Varis. Bis zum 11. November ist bereits eine Summe von 250000 Src. überwiesen worden Inzwischen ist auch die Postsperre aufgehoben worden, so daß sowohl vom Reich aus nach Frankreich sowie von Frankreich nach Deutschland korrespondiert werden kann. Man hofft von deutscher wie von französischer Seite, daß sich in Kürze noch viele Arbeiter ins Reich melden werden. In Paris und in der Umgebung sind bereits vier Arbeitsvermittlungsbüros eigens zu diesem Zweck geschaffen worden. Es ist sogar geplant, französische Köche zu gewinnen um den französischen Arbeitern. die im Reich in Gruppen zusammen arbeiten. die Speisen der gewohnten heimischen Küche vorzusetzen. Man glaubt schließlich auch daß die französischen Arbeiter in Deutschland die Gelegenheit wahrnehmen werden, einmal den deutschen Arbeiter näher kennen zu lernen, und zweitens, aus der deutschen Arbeitsweise und der Arbeitstechnik für ihre spätere Arbeit in der Heimat einigen Nutzen zu ziehen. du st riebesbrechun* Das Infanterieregiment Großdeutschland— Friedensstandort Berlin— stellt ab sofort länger dienende Freiwillige, Bewerber für die Unteroffizierlaufbahn(12jährige Dienstverpflichtung) und Kriegsfreiwillige(zweijährige aktive Dienstzeit) aus dem ganzen Reiche ein. Druck und Verlag: Hans Linner vorm. Cari Braus. Verantwortlich für den gegamten Texttell Henotschuft alle Dr. Hens-Adoll Ebing(z. Zt. im Felde). I. V. Marie-Lulse Donike, für den Anzeigentell: Hans Linner. beide# Schwerte. Zur Zeit iet Preisliate 12 göllig. Schwerter Zeitung 280—. Zweites Blatt Schwerte, 27. November 1940. Worte einer Mutter ins Feld Nun sind im Schober die Kartoffeln auch. Das Korn war gut und voll und lang die Uhre. Zum ersten Male trug der Brombeerstrauch. Die Waldfrau brachte Pilze, Tee und Lauch Und manche wundersame Beere. Am Dach, du weißt es, war ein Schiefer los. Da ist des Nachbars Gret' hinausgestiegen. Nun kommt sie oft und schaut. Was hat sie bloß? Der Vater sagt, die Kinder werden groß. Sie läßt nicht mehr die Zöpfe fliegen. Zum Federnschleißen setzen wir uns bald. Vielleicht erzählt der Oym dann seine Märe. Er geht noch heut' wie damals in den Wald. Dann kommt er spät und spricht, ihr kämt halt bald. Am Strome warte schon die Fähre. Hanns Gottschalk. Tügeschronik : Das Treidienstehrenzelchen in Silber erhielt der Reservelokomotivführer beim Bahnbetriebswerk zu Schwerte, Max Hütter. für 25jährige treue Dienste bei der Deutschen Reichsbahn. : Auszeichnung. Der Führer der Gemeindegruppe im Reichsluftschutzbund, Luftschutzführer Pg. Dr. Fromen, wurde vom Präsidenten des RLB. General der Flakartillerie von Schröder, zum Oberluftschutzführer befördert. Das Amtsträgerkorps gratuziert seinem Gemeindegruppenführer herzlich. - KSDAP Ortsgruppe Schwerte Ost und West. Am Sonntag, 1. Dezember 1940, findet um 10 Uhr in der Auta des Lyzeums, Ostenstraße, eine Schulung aller Politischen Leiter, Walter und Warte der DAF, RSB sowie Mitarbeiterinnen der RSF statt. Anschließend wird ein Dienstappell der Politischen Leiter beider Ortsgruppen abgehalten. Erscheinen ist unbedingte Pflicht. - Preisschießen. Am 28. November findet vom Bürgerschützenverein ein großes Preisschießen statt. Die schönen Preise, die an Wert und aber auch an Größe des Umfangs nichts zu wünschen übrig lassen. kann man in einem Schaufenster in der Hüsingstraße bewundern In Richlung Markt ist die Haltestelle der Straßenbahn„Schwerter Hof“ aufgehoben worden. Vom Markt zum Bahnhof bleibt jedoch die Haltestelle „Schwerter Hof" bestehen. : Mütterberatung des Kreisgesundheitsamtes. Die nächste Mütterberatung in Schwerte=Ost findet am Mittwoch, 27. November, in der Wirtschaft Kreinberg von 15—17 Uhr statt. Sie steht unter ärztlicher Leitung. : RS=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk, Ortsgruppe Schwerte=West. Der Gemeinschaftsnachmittag findet am Mittwoch, 27. November, nachmittags 4 Uhr, im„Reiche des Wassers“ statt. Erscheinen ist Pflicht. Unser aktueller Bilderdienst im Aushangkasten an der Haselackstraße zeigt folgende neue Aufnahmen: Die Kriegsmarine fördert das Kriegswinterhilfswerk; Pioniere reißen Londons Trümmer ein; Männer, die die Wochenschauen schaffen; Visite im Feldlazarett an der Westfront; Länderkampf der Kegler; Norwegische Jugendführer und=führerinnen vom Führer empfangen; Staatsbesuche in Berlin; Motorisierte MarineFlak an der französischen Küste. Auslese für das Landjahr 1940. In den nächsten Wochen werden die Jungen und Mädchen des diesjährigen Landjahrs entlassen. Für das Landjahr 1941 beginnt daher bereits jetzt die Auslese. Die Kinder müssen den erbbiologischen Voraussetzungen entsprechen. Kinder, die gern ins Landjahr möchten, können sich bereits jetzt an ihren Klassenlehrer bzw. ihre Klassenlehrerin wenden und um Weiterleitung ihrer Meldung bitten. Beihusen für Geflügelstallbauten. Bei Stallumbauten, Stalleinbauten und Stallneubauten gibt das Reich Beihilfen, ebenfalls für die Beschaffung von künstlichen Glucken und für bäuerliche und landwirtschaftliche Betriebe auch für die Anschaffung von Geflügelwagen und für die Einrichtung von Kückenaufzuchtstationen. Voraussetzung für die Gewährung dieser Beihilfen ist in allen Fällen eine eigene Futtergrundlage. Weiter ist erforderlich, daß die bäuerlichen Das Reien ded. Fau. Butterschmalz Aus reiner frischer Butter hergestellt— Gute Rezepte für die Hausfrau Seit der letzten Lebensmittelzuteilung gibt es Butterschmalz. Sicher ist es manchen Hausfrauen unbekannt gewesen, und sie haben diesem „neuen“, Erzeugnis mißtrauisch gegenübergestanden. Und dabei ist das Butterschmalz gar nicht einmar etwas Neues. In manchen Gauen ist es nämlich schon lange Zeit bekannt, und es wurde dort immer schon — als besonders ausgiebig und schmackhaft— zum Kochen, Braten und Backen verwendet. Vutterschmalz wird aus reiner frischer Butter hergesteut, um die Butter, die wegen Raummangel nicht mehr in den Kühlhäusern gelagert werden kann, anvererseits aber doch noch für die Vorratswirtschaft erhalten bleiben soll, einwandfrei aufzubewahren. Fruher wurde Butterschmalz in den Haushalten folgenvermaßen hergestellt: Die Butter wurde im Wasserbad erhitzt und einige Zeit auf gleicher Temperatur gehalten— oder man erhitzte sie auf offener Flamme in einer Pfanne. Dieses Erhitzen auf offenem Feuer gehr natürlich schneller vor sich, mußte aber sehr vorsichtig vorgenommen werden, da die Flamme leicht in das Fett schlagen kann. Im großen wird es auf ungefähr die gleiche Art hergestellt. Viele Hausfrauen, die das Butterschmalz noch nicht kannten, werden sich wohl zuerst über den etwas höheren Preis gegenuber der Butter gewundert haven. Aber wenn sie es erst einmal verwendet haben, werden sie auch wissen, warum es teurer ist. Durch das Erhitzen wird der Butter alles Wasser und alles Eiweiß entzogen. Es bleibt also ein vollständig konzentriertes Fett zurück. Durch diesen Entzug ist das Butterschmalzj natürlich viel ausgiebiger, man verbraucht sehr viel kleinere Mengen als bei Butter. Man spart etwa ein Fünftel bis ein Viertel des sonVon Puppenstuben, herzigen Wieden und Rinderspieten Wir sahen unseren Ergster Arbeitsmaiden in die Weihnachtswerkstatt Wir sind wieder einmal in dem schönen Lager der Ergster Arbeitsmaiden gewesen. Es war am Wochenende, und wir trafen die Maiden in einer Aufregung und in einer Eile, die mit dem Wort„Erster Heimarurlaub“ nur allzu leicht erktärt st. Wie hat man sich im Lager auf diesen Tag gefreut und wieviel Zeit hat man auch gehabt, sich richtig auf die Abreise vorzuvereiten. Daß trotzvem nun soviel noch in allerletzter Minute sein mußte, das lag nun an dem großen Ereignis des Heimaturlaubes selbst. Vor Avfahrt des Zuges mußten sich alle Heimaturlauber mit den Koffern in Reih und Glied aufstellen, um die Urlaubsscheine und Personalausweise zu empfangen. Das Auge der Maidenoberführerin v. Dietfurth prüfte scharf. Da mußten einige Jacken der Uniform straff heruntergezogen werden, da mußten einige. Maiden noch einmat in die Schlafräume zurück, denn die Strumpffarbe war zu hell für die Uniform, da gab es Hüte, die nicht genug abgebürstet waren. Jedenfalls verließ die frohe Reiseschar erst das Lager. bis alles in Ordnung war. Und das war turz vor Einlaufen des Zuges, den man aber noch gut erreichte. Das war eine Freude, als man nun im Abteil saß und aus den anveren Wagen winkten die männlichen Arbeitsdienstkameraden, die jedenfalls auch ihren ersten Heimarurlaub bekommen hatten. Nur wenig Maiden blieben im Lagerdienst zurück.— Nun war das Lager leer, und die Lagerführerin ging durch die Räume, um die Ordnung festzustellen. Wie mit dem Lineal ausgerichtet waren die blauweiß karierten Decken auf dem Bett gebreitet— und wo es bei wenigen Betten nicht so aussah, da wurde das Bett von der Lagerführerin wieder aufgedeckt— so, sieh dir das an, wenn du wiederkommst! Bei dem Rundgang konnte man sich von der Zweckmäßigkeit und der Schönheit der Schlafräume, des Duschraumes, der Aufenthaltsräume überzeugen. Am interessantesten war aber die große Werkstatt, die dem Lagermonteur Stegmann untersteht. Lagermonteur Stegmann ist ein vielseitig geschulter Handwerker und beherrscht ausgezeichnet auch die Handfertigkeiten eines Tischlers und Drechslers. Wenn die Lagerführerin die Aufgaben für die Bastelarbeiten, die für die RSB=Kreisamtsleitung Iserlohn angefertigt werden, stellt, so steht Stegmann den Maiden mit seinem fachmännischen Rat und seiner praktischen Mitarbeit zur Verfügung. Solch eine große, helle Werkstatt, die in ihren Schränken und Schüben Hämmer, Zangen, Feilen. Meißel usw. birgt, die eine große Hobelbank hat, eine Drehbank; eine Kreissäge mit elektrischem Antrieb viele Laubsägen besitzt und alles nur erdenkliche Arbeitsmaterial für Basteln und Malerei aufweist, kann man sich weithin suchen! Von diesem Reichtum an Handwerkszeug und von dieser fachmännischen und künstlerischen Betreuung aus(die Maidenoberführerin v. Dietfurth, die bereits ihre Ausbildung als Kindergärtnerin durchlaufen hat, betreut mit der Kindergärtnerin Herzog gemeinsam die künstlerische Arbeit der Maiden) ist nun auch dank der geschickten Hände und dem Eifer unserer Maiden etwas sehr Hübsches entstanden. Da sehen wir aufmarschiert sehr schöne Puppenstuben, die mit ganz neuzeitlichen Möbeln ausgestattet sind. Stühle, Anrichte und Büfett sind aber in massivem Holz mit Bemalung gehalten, um zugleich den Kindern elwas Wertbeständiges zu bieten, es ist aber nichts bei dieser schönen Einrichtung vergessen, weder das Liegesofa noch die hübsche Innnenausstattung der Puppenstuben. Die bäuerlich gehaltenen Puppenwiegen, die eingeschnittene Herzen oder Glockenblumen haben oder ganz reizend mit bunten Blumen oder farbigen Ornamenten verziert sind, sino schon in großer Anzahl vorhanden. Dann hat man Legespiele aus Holz geschnitten und die Einlegescheiben mit Blumen, Früchten oder Tieren bemalt. Wundervoll sind die großen Bauernpuppenbetten, die auf vier Holzsäulen einen Betthimmel tragen. Ferner gibt es Hampelmänner, deren Grundmaterial die eingeschnittenen Wäscheklammern bilden. Dann hat man auch ein Verschiebespiel, das uralte Spiel„Gänseliesel hütet die Gans“ wieder angefertigt. Nach der kunstgewerblichen Seite hin versuchen sich die Maiden im Bemalen von Gläsern, Porzellanvasen und Schalen, von Fliesen, und es sind allerliebste Sachen entstanden. Der Betreuer Stegmann nimmt dann immer eine Partie Fertigwaren mit nach Dortmund, um dort die Glas= und Porzellanmalerei brennen zu lassen. Gerade die Kacheln machen sich sehr gut. Außerdem hat man sich daran begeben, schöne Leuchter aus Holz zu fertigen, deren Kerzenhalter oder Kugeln gedreht sind. Auch beginnt man damit, Holzteller und Holzkästen mit Blumen und Rankwerk zu bemalen. Die Maiden sind fleißig an der Arbeit und nach dem kurzen Heimaturlaub geht es mit neuen Kräften heran, damit die Weihnachtsausstellung, die mit diesen hübschen Sachen in Iserlohn veranstaltet wird(die Gaben werden auf die RSV=Stellen im ganzen Kreis Iserlohn verteilt werden) recht gut beschickt wird. Die Leitung dieser Weihnachtswerkstatt geht planvoll vor, von dem einfachen Stück Holz aus lernen die Maiden eine ganz besonders saubere Bearbeitung, die sich mit wachsender Fertigkeit zu guten Leistungen entwickeln kann. Es hat wahre Freude gemacht, diesen Einblick in die RAD=Werkstätte zu tun. Do. und landwirtschaftlichen Hühnerhalter sich durch einen vom Reichsnährstand gestellten Geflügelzuchtberater beraten lassen. Nähere Auskunft erteilen diese Geflügelzuchtberater, die Landwirtschaftsschulen und die Landesbauernschaft Westfalen in Münster. Das endgültige Ergebnis des 3. Opfersonntags liegt jetzt vor. Westfalen=Süd spendete an diesem Tage für das Kriegswinterhilfswerk den Betrag von 925 02529 RM. Das sind über 60 Prozent mehr als Täglich richtige Zahnpflege treiben: das sind wir unserer Gesundheit schuldig! W das Aufkommen des Eintopfsonntags im November des vergangenen Jahres, an dem im Gau WestfalenSüd der Betrag von 565 183,50 RM gespendet wurde. Weg mit den Flaschen! In manchen Gärten kann man beobachten, daß die Beete mit Flaschen aller Art eingefaßt worden sind, die mit den Hälsen in die Erde gesteckt wurden. Ist das nötig, wo wir heute mit Flaschen sparsam umgehen sollen? Man kann schließlich seine Beete nutzbringender einfassen, mit Küchenkräutern etwa, und braucht nicht gerade Dinge zu nehmen, die wir für andere Zwecke besser stigen Butterverbrauches ein. Dadurch ist also der etwas höhere Preis erklärt und gerechtfertigt. Aufbewahrt wird das Butterschmalz am besten in Steingutgefäßen, die man mit Pergamentpapier zubindet, möglichst in einen dunklen Raum stellt und bei gleichmäßig niedriger Temperatur hält. Und nun folgen einige Rezepte für die Verwendung von Butterschmalz. Wie schon gesagt, wird es hauptsächlich zum Backen, Braten und Kochen genommen. Als Brotaufstrich eignet es sich weniger, da es eine körnige Beschaffenheit und einen etwas herben strengen Geschmack hat, der sich aber beim Kochen, Braten und Backen vollständig verliert. Überbackener Kartoffelrand 1½ kg gekochte Kartoffeln, 40 g Butterschmalz, 100 g Mehl, ein Ei, etwas Salz, eotl. geriebener Käse. Alle Zutaten werden mit den geriebenen Kartoffeln gut vermengt und dann in eine gut ausgefettete und mit Semmelbröseln bestreute Ringform eingedrückt. Der Kartoffelrand wird in der heißen Röhre etwa eine Stunde gebacken und beim Anrichten mit einem beliebigen Gemüse gefüllt. Süßer Rudelauflauf 200 g Mehl, ein Ei, Salz, etwas lauwarmes Wasser, 1 Liter Milch, 25 g Butterschmalz, 60 g Banillezucker, 1—2 Eier. Aus Mehl, Ei, Salz und Wasser wird ein Nudelteig zubereitet, zu Nudeln geschnitten und übertrocknet. Die Nudeln werden in der Milch gekocht, mit dem Butterschmalz und nach dem Erkalten mit Zucker, gelb und Schnee vermischt. Die Masse wird in einer ausgefetteten Form gebacken. Kartoffel=Krümelkuchen 500 g gekochte Kartoffeln, 65 g Butterschmalz, 200 g Zucker, evtl. abgeriebene Zitronenschale, Banillezucker, 400 g Mehl, zwei Backpulver, Marmelade zum Füllen. Man verrührt Butterschmalz und Zucker, gibt Vanillezucker, Zitronenschale, das mit dem Backpulver gemischte und gesiebte Mehl dazu und mischt die am vorhergehenden Tage gekochten und geriebenen Kartoffeln darunter. Die Hälfte des Teiges drückt man in verwenden können. Außerdem können höchst irreführende Schlüsse gezogen werden auf die Trinkfreudigkeit dessen, der seine Beete so sinnig„verziert“ hat. Wohnungsmiete und Einkommen Mieten sollen in gesundem Verhältnis zum Einkommen stehen In dem Erlaß des Führers zur Vorbereitung des deutschen Wohnungsbaus nach dem Kriege wird ausdrücklich bestimmt, daß die Lasten und Mieten so zu gestalten sind, daß sie in einem gesunden Verhältnis zu dem Einkommen der Volksgenossen stehen, für die die Wohnungen bestimmt sind. Da sich die Mieten nach den Kosten des Wohnungsbaus richten. bedeutet das, daß die Finanzierung des Wohnungsbaus so gestaltet werden muß, daß die Mielen vom Durchschnitt der Wohnungsinhaber getragen werden können, ohne daß die notwendigen Ausgaben für Nahrung, Kleidung und kulturelle Bedürfnisse darunter leiden bezw. daß die Mieten, die diese Grenzen übersteigen, auf ein erträgliches Maß gebracht werden. Allgemein herrschte bisher die Auffassung, daß man für Miete 20 bis 25 Prozent des Einkommens ausgeben könne. Diese Sätze sind wahrscheinlich auf Grund mittlerer Monatseinkommen von etwa 500 Mark errechnet, während sie bei niedrigeren Einkommen zweifellos zu hoch gegriffen sind, wie das das arbeitswissenschaftliche Institut der DAF feststellt. Diese Feststellung gründet sich auf die Erhebung von Wirtschaftsrechnungen in Arbeiter= haushalten im Jahre 1937, nach der bei Jahreseinkommen von unter 1600 bis über 3600 eine gefettete Springform, die zweite Hälfte wird darauf gestreuselt. Der Kuchen wird ungefähr 40 Minuten gebacken. Am anderen Tage schneidet man ihn durch und füllt ihn mit Marmelade. Keks 120 g Butterschmalz, 200 g Zucker, zwei hochgehäufte Kaffeelöffel Milei, acht Eßlöffel Wasser, Vanillezucker od. Zitrone, ein Backpulver, 500—600 g Mehl. Butterschmalz, Zucker und Mileilösung werden schaumig gerührt, dann mischt man Mehl und Backpulver darunter, knetet die Masse auf dem Backblech schnell zusammen, wellt den Teig aus, sticht Keks aus und setzt sie auf ein gefettetes Blech. Die Plätzchen werden noch etwa eine Stunde kalt gestellt, dann in Mittelhitze gebacken. Beim Backen ist noch zu beachten, daß sich das Butterschmalz nicht so gut schaumig rühren läßt wie Butter. Aber dadurch leiden Kuchen und Plätzchen keineswegs. Es wird den Hausfrauen wohl nicht schwer fallen, sich auf das Butterschmalz umzustellen. Und wenn sie es erst einmal richtig für sich ausprobiert haben, werden sie es immer wieder gerne verwenden. Selbstgefertigte Kindergarnitur für den Winter Liegt zu Hause alter, vielleicht sogar bunter Wollstoff, so läßt sich leicht, wie untenstehendes Bild zeigt, diese reizende Kindergarnitur daraus fertigen. Eine Lage Futterstoff, Watte und Wollstoff werden übereinander in der angegebenen Reihenfolge gelegt und karoartig durchgesteppt. Dadurch erhält man ein schönes, warmes Material. Um der Garnitur einen hubschen Abschluß zu geben, werden die einzelnen Teile mit bunter oder einfarbiger Kordel umrandet. Bei einfarvigem Wollstoff bestickt man die Garnitur mit einzelnen Karos. Die Garnituren auf unserem Bilde, welche ebenfalls aus altem Wollstoff gearbeitet sind, sind mit schmalen Pelzstreifen besetzt. Nach Belieben läßt sich dunkler Stoff und heller Pelz oder Gegnu: zuma I Trenck der Pandur, wie ihn Hans Albers in dem gleichnamigen Tobis=Film verkörpert.(Tobis) Mark der durchschnittliche Anteil der Monatsmiete an der Gesamtausgabe zwischen 9,4 und 12,9 Prozent schwankt, so daß sich ein Gesamtdurchschnitt von 11,8 Prozent ergibt. Diese Verhaltnisse dürften für den allergrößten Teil der Haushaltungen typisch sein, denn 98,3 Prozent aller Einkommensbezieher hatten 1936 ein Einkommen von 3000 Mark und 94,3 Prozent ein solches bis zu 4000 Mark jährlich. Der Anteil der Miete an den Gesamtausgaben beträgt im Höchstfalle— bei den niedrigsten Einkommen— durchschnittlich knapp 13 Proz. Gewisse Unterschiede ergeben sich in den verschiedenen Gauen und vor allem nach der Größe der Gemeinden(unter 10000 Einwohnern durchschnittlich 10.5 Prozent, mit 50.000 und mehr— ohne Hamburg und Berlin— 14 Prozent). Besonders interessant ist die Untersuchung des Verhältnisses von Kinderzahl und Wohnungsmiete, die auf Grund der Erhebung von 1937 bei Arbeiterhaushalten mit mittlerer Kaufkraft eindeutig erkennen läßt, daß das kinderlose Ehepaar einen größeren Teil seines Einkommens für Miete ausgibt, als der kinderreiche Haushalt. Es kann mehr als ein Drittel der Ausgaben für Miete aufwenden, während die kinderreiche Familie nur knapp ein Viertel ausgibt. Mit anderen Worten. die kinderreiche Familie muß, um mit ihrem Einkommen zu wirtschaften, in einer gleichgroßen oder oft sogar kleineren Wohnung leben als der Haushalt ohne Kinder. Auf Grund dieser Tatsachen kommt das arbeitswissenschaftliche Institut der DAF zu dem Schluß, daß der tragbare Mietanteil für ein kinderloses Ehepaar, den Satz von etwa 15 Prozent des iEnkommens nicht übersteigen darf und für kinderreiche Familien sogar noch geringer anzusetzen ist. Mit dem Bauprogramm der Zukunft dürften daher fast auschließlich Wohnungen mit Mieten von rund 30 Mark zu erstellen sein, wenn nicht noch eine Verbilligung unter diesen Satz mit Hilfe öffentlicher Mittel notwendig ist. 2 eirirgswintgthsitswor 1940=4 S der Führer: Je mehr die andere Welt sieht, daß dieses große Volk eine einzige Gemeinschaft ist, um so mehr wird sie einsehen, wie aussichtslos ihr Beginnen sein muß. umgekehrtes Material verwenden. Die Garniturteile werden mit Flanell gefüttert. (Zeichnung I. Blunk, Scher## Wir ringen um einen Kaineraben Tragische Minuten zwischen Start und Rückkehr DNB(PK)— Von Kriegsberichter Oskar Lachmann.— Vor wenigen Tagen haben wir die symbolische Bedeutung des Opfertodes der Weltkriegsgeneration, die auf Flanderns Feldern für Deutschland starb, gefeiert. Würde, Haltung und Pflichtbewußtsein in den Stunden des Heldentodes zeichneten stets den deutschen Soldaten aus. Der Kampf für das Vaterland ist jedem männlichen Deutschen ein Begriff. Er hat sich nach dem großen Kriege in dem Siegeszug der nationalsozialistischen Idee markant ausgedrückt und beseelt unvergleichlich sämtliche Träger des jetzigen Freiheitskampfes an allen Frontabschnitten. Die Freiwilligteit, Opfer zu bringen, findet aber nicht allein im rucksichtslosen und todesmutigen Einsatz einen Niederschlag, sondern auch in der Frontkameradschaft, die immer vorhanden ist und manchmal außergewöhnliche Früchje tragt. Die Erziehung des deutschen Soldaten bürgt dafür, und hat in vielen Fällen den Beweis geliefert, daß Ritterlichkeit und Treue bis zum letzten Atemzuge das Schlimmste verhüteten oder das Sterben für das Vaterland leichter machten. Ein eigenes Erlebnis soll dazu dienen, von der selbstlosen und gefahrvollen Einsatzbereitschaft in unserer Fliegertruppe zu berichten. Wind und Dreck fliegt um das Leitwerk, als an einem Nachmittag in der warmen Herbstsonne gestartet wird. Der Wetterflieger hat günstige Nachrichten gebracht— an der engtischen Küste herrscht Jagdfliegerwetter. Zwar werden unsere Jagdmaschinen trotz brausenden Motors etwas böig hin und her gerissen. das macht aber nichts, mit eingezogenem Fahrgestell schießen sie dem Ziel entgegen. Die Staffeln formieren sich, dann sind sie verschwunden. Lange schauen die treuen Bordwarte und das Bodenpersonal den Jägern nach. Werden sie alle siegreich wiederkommen? Trübe Wolkenschleier durchziehen den Himmel über dem Kanal. Schiffe und feindliche Jäger sind nicht zu sehen. Kurz hinter der englischen Küste platzen weiße Büschel hell aufleuchtend in der Atmosphäre. Die britische Flak legt Sperrfeuer und Richtungsschüsse. Ganz mechanisch werden die kleinen Windböen pariert, ab und zu geht ein prüfender Blick nach den Seiten und in die Höhe. Dann kommen die britischen Jäger von unten herauf, in eng aufgeschlossener Formation versuchen sie, an Dohe zu gewinnen, und ziehen weite Kreise, um einem plötzlichen Angriff unserer Staffeln zu entgehen. Immer weiter rücken die Engländer herauf, deutlich sind ihre Kokarden an den Hurricanes und Spitfires zu erkennen. Wenige Minuten später ist der Haufen auseinandergesprengt und drei britische Maschinen sind auf ihrem Heimatboden vernichtend zerschellt. Der Sieg ist auf unserer Seite und der Feind blitzartig verschwunden. Kein Treffer hat in dem kurzen entscheidenden Luftkampf die deutschen Jäger erreicht. In einigen Minuten haben unsere Maschinen auf Heimatkurs den Kanal schon wieder berührt. — Aber was ist das? Dort rast ein deutscher Jäger mit großer Fahrt in die Tiefe. Hat er noch einen Gegner erblickt— oder zwingt ihn durch einen Treffer seine eigene Maschine zum Niedergehen? Auch eine Rauchfahne ist nicht eine scharfe Kurve, die Geschwindigkeit nimmt rasend zu, und die Tragflachen wippen bei dieser Abwärtsfahrt. Nur wenige Meter trennen sie noch von der Wasserfläche. Da: eine heiße Welle durchrinnt das Blut der nachfolgenden Kameraden. Die heruntergegangene Maschine wendet vertikal. Der Kamerad steigt aus, und der Fallschirm öffnet sich vorschriftsmäßig in geringer Höhe über dem Wasser. Wenige Sekunden später umkreisen die beiden Jäger den mit den Wellen kämpfenden Kameraden. Er hält sich tapfer, und die Schwimmweste erleichtert ihm den Kampf mit dem nassen Element. Jetzt aber die Zähne zusammengebissen! Er muß gerettet werden. Einer der beiden Jäger rast mit Vollgas los und alarmiert den deutschen Seenotdienst. Der andere kurvt unablässig um die Unfallstelle, um diese zu markieren und das Rettungswerk zu erleichtern. Er möchte seinem Kameraden da unten helfen, aber wie? Minuten werden zur Ewigkeit.... Da öffnet er seine Kabine. Die naßkalte Luft rauscht über Tragflächen und Rumpf. Klamme Böen rucken an der Maschine. Weit reagiert er mit dem Knüppel zwischen den Beinen. In dieser Situation zerrt der Kamerad in der engen Kabine hinter sich das kleine Gummiboot hervor und bläst es auf, so gut er kann. Dann fliegt es über Bord und in der Nähe der Unfallstelle ins Wasser. Er sieht hinaus. Fast scheint es ihm, als ob der schwimmende Kamerad die Winke verstanden hat. Noch immer zieht er kurvend seine Kreise um die Unfallstelle und hebt mehrfach die rechte Hand. Er will dem schwimmenden Kameraden Mut machen. Die Hilfe muß bald kommen. Da, o Schreck, jetzt wird's unheimlich: der Benzinvorrat geht seinem Ende zu, und noch einige hundert Kilometer bis zum Heimathafen! Ein kurzer Gruß nach unten, und mit einem unsagbar schweren Herzen muß der treue Kamerad auf Heimatkurs gehen. Der liebe, gute Freund, der tapfere Kampfgenosse in so mancher Luftschlacht muß zurückgelassen werden. Langsam schleicht der Abend heran. Endlich, da ist die französische Küste. Wird er es schaffen, oder wird ihn der Brennstoffmangel in eine ähnliche Lage bringen? Jetzt ist die Küste erreicht, bald auch der Flugplatz. Lange schon wartet man auf die fehlende Maschine. Kameraden und Bodenpersonal atmen erleichtert auf, während der Jäger zur Landung ansetzt. Alles klappt; nun schnell zum Liegeplatz. Er wird erwartet. Aber was nun? Die Latte steht. Der letzte Tropfen Brennstoff reichte gerade zur Landung. Eine einzige Minute Mehraufenthalt an der Unfallstelle hätte die kameradschaftliche Treue vielleicht mit einem tragischen Ende belohnt. Kurz und sachlich ist der Bericht über den Verbleib des Kameraden. Mit schwerem Gemüt setzen sich die Zurückgekehrten an die Abendtafel. Die Nacht hat ihre dunklen Schatten über die Kampfstätte und den Heimathafen gelegt. Auf dem Platz des treuen Kameraben steht ein Blumenstrauß. Am nächsten Tage donnern die Maschinen wieder über sein Wellengrab, und an den Steuerknüppeln sitzen die Kameraden in seinem Geist, bis zum letzten, endgültigen Siege. Die Fallschirm=Probe Ein bulgarisches Illustriertes Blatt erzählt seinen Lesern folgende Geschichte: Ein Deutscher, ein Engländer, ein Franzose und ein Bulgare reisen in einem neutralen Flugzeug. Der Funker des Flugzeuges ist ein kluger Mann. Um die Fahrt abwechslungsreich zu gestalten, hat er sich eine Unterhaltung ausgedacht: Als das Flugzeug eine gewisse Höhe erreicht hatte, trat er zu dem Deutschen und meldete:„Mein Herr. Sie erhielten soeben durch Funk den Befehl Ihres Führers, sofort mit dem Fallschirm abzuspringen.“ Der Deutsche stand ohne Zögern auf, hob die Hand zum deutschen Gruß, rief„Heil Hitler“ und sprang ab. Nach einer Weile teilte der Funker dem mitreisenden Engländer mit, Churchill hätte ihm den Absprung mit Fallschirm befohlen.„All right", erwiderte der Engländer ruhig, bat um die Erlaubnis, vorher aber durch Funk nachverschiedene Meßgeräte hervor, berechnete die Höhe, den geographischen Stand und alle athärisch Bedingungen. Hie: Hierauf druckte mospyarischen, Veringaugen. er den Fallschirm dem Franzosen in die Hand und veranlaßte ihn, statt seiner abzuspringen. Endlich näherte sich der Funker dem Bulgaren. Die Regierung in Sofia hätte ihm befohlen, ebenfalls abzuspringen.„So“, erwiderte argerlich der Angeredete,„man hat den Befehl gegeben? Wer sind jene, die mir befehlen können? Sie können mir den Buckel runter rutschen! Ich anerkenne keinen Befehl und rühre mich nicht von der Stelle!" Der Funker hörte eine Weile zu und meinte schließlich ruhig: „Du springst nicht, nicht aus dem Grunde, daß du keine Befehle anerkennst, sondern weil du Angst hast...“—„Was“, rief der Bulgare,„Angst? Ich soll Angst haben?“— Er offnete die Tür und sprang ohne Fallschirm aus dem Flugzeug. Telbulen in der Petarnacht Wo sonst nur Expeditionen überwintern NDZ(PK) Von Kriegsberichter Dr. Brephol.— Im Westen und Norden, unter Franzosen und Norwegern, hat der Soldat andere, scheinbar so ganz und gar unkriegerische Aufgaben— und doch sind es Soldatenaufgaben. Wie vorher sein Eingreifen und Aushalten, wie sein Schneid und seine Sachlichkeit, so ist heute sein Verhalten in der Oeffentlichkeit, Vorgesetzten und Kameraden gegenüber, aber auch der Verkehr mit den Zivilisten bestimmend dafür, wie die anderen uns, Deutschland und den neuen Geist, beurteilen, der dem europäischen Festlande endlich die ihm gemäße Ordnung geben wird. Wie in Frankreich, so ist auch im Norden dieses Verhalten, dieses Beieinander von Disziplin und Kameradschaft für den Ausländer so eindrucksvoll, und darin sehen sie ein Charaktermerkmal des nationalsozialistischen Deutschland. So lernen sie langsam den Unsinn verbessern, den sie einst geglaubt haben. Eine Greisin stellte vor einigen Tagen fest, es sei sehr nett von den Deutschen, daß sie ihr, der alten Frau, so höflich begegneten. Die einfache und doch stolze Antwort darauf konnte nur sein:„Das haben wir so gelernt, das tun wir, weil wir es zu Hause genau so tun". So oder ähnlich wiederholt es sich in dem weiten Land vom Skagerrak bis zum Nordkap täglich tausendmal. Wie sich die Vernünftigen unter den Norwegern mit vorsichtigem und bedächtigem Temperament auf das Deutsche einstellen, so müssen sich die Soldaten umgekehrt auf norwegische Art mit dem Winterleben zurechtleben. Das Land schneit langsam, aber unaufhaltsam ein, und bald liegt alles unter einer dicken Schneedecke, die alles Laute erstickt. Das wird dann drei, vier Monate so bleiben. Wir müssen uns vorstellen, daß unsere Truppen in solchen Breiten stehen, in denen bisher nur Expeditionen überwintert haben. Dazu kommt dann, daß dort just in diesen Tagen die Winternacht beginnt. In Bodö, das aus den Wehrmachtberichten bekannt ist, geht z. B. am 15. Dezember die Sonne zum letztenmal auf und erscheint erst wieder am 28. De„„ Das E. K. 1 wird verliehen Der Kommandeur einer Kampfgruppe über=reicht seinen braven Fliegern für tapferes Verhalten vor dem Feinde das E. K. 1.(PK.=Goericke=Weltbild— M.) zember. Das sind dort nur knapp zwei Wochen. Aber in Tromsö begann die Winternacht bereits am 24. November und erst am 15. Januar wird die Sonne wieder über den Horizont steigen. Aber auch dann wird der Tag nicht hell, da der Nebel und die Dämmerung, die in diesen nördlichen Breiten viel länger dauert als daheim, den Tag, da man ohne künstliches Licht auskommt, noch sehr einengen. Tiefe Dunkelheit hat im nördlichsten Ort Norwegens schon um den 5. November begonnen und hält sogar bis in die erste Februarwoche an. In dieser Polarnacht haben viele Tausende deutscher Soldaten Wache zu halten. Mit deutscher Gründlichkeit und Vorsorge ist an alles gedacht, was ihnen ihren Dienst und ihr Dasein erleichtert und ihre Gesundheit sichert. Der Rundfunk wird ihre tägliche Unterhaltung sein, auf Schneeschuhen und Hundeschlitten wird die Post zu ihnen kommen. Gegen die typischen Polarkrankheiten haben sie Schutznährmittel, und schließlich wird die Höhensonne ihnen das für den Körper erforderliche Sonnenlicht ersetzen. So wird der Winter, der in Deutschland viel von seiner Strenge und Härte verloren hat und zum Sport willkommenen Anlaß bietet, den deutschen Polarsoldaten zwar nicht mit der ganzen Wucht der Naturgewalt entgegentreten, aber er wird schwer genug bleiben. Sicher ist, daß auf diese Weise das deutsche Volk eine sehr umfassende Erfahrung von dem wirklichen Wesen Europas gewinnt. Viele der Soldaten die im Sommer die glänzende Lieblichkeit Frankreichs kennengelernt haben, erfahren nun, wie polnah unser Kontinent doch ist. Und aus den Einzelerlebnissen von tausend und abertausend Soldaten wird sich eine erlebte Erfahrung von dem Teil Europas ergeben, dessen Gesetz Deutschland nun festzulegen begonnen hat. Wir Deutschen werden eine Kenntnis des uns naheliegenden und übergebenen Raumes haben und aus dieser Empfang zu Ehren Dr. Tukas. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop gab zu Ehren des in Berlin weilenden Ministerpräsidenten und Außenministers Prof. Dr. Tuka einen Empfang im Hotel Adlon.— Unser Bild: Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und Ministerpräsident und Außenminister Prof. Dr. Tuka im Gespräch. (Weltbild— M.) Erfahrung heraus werden wir das neue Europa ordnen, ausbauen und lenken. Kaugummi und Arbeitsbeschaffung Die immer noth in den Vereinigten Staaten von Amerika hirrschende Arbeitslosigkeit bereitet den Behonden erklärlicherweise manches Kopfzerbrechen. Die Stadt St. Lonis konnte den Stand ihrer Erwerbslosen allerdings seit einigen Monaten um etwa 500 Mann verringern, weil aus nicht bekannten Gründen die Unsitte des Gummikauens— nachdem sie jahrelang zurückgedrängt schien— erneut heftig aufflackerte. Die Straßen der Stadt waren jeden Tag übersat mit gebrauchtem Kaugummis, die von gedankenlosen Einwohnern einfach auf die Gehsteige gespuckt wurden. Die Straßenreinigungsbehörde wußte sich darum nicht anders zu-helfen, als 500 Arbeitslose als zusätzliche Kräfte der städtischen Straßenreinigung einzustellen, die keine andere Aufgabe haben, als die festklebenden Gummistücke wieder wegzukratzen. Letztes Mittel gegen Verkehrssünder Das amerikanische Tempo mit seinen Auswüchsen scheint nun auch allmählich die Taxiund Herrenfahrer von Mexiko=Stadt ergriffen zu haben. Anders kann man es sich nicht erklären, daß die Zahl der durch rafende Autofahrer hervorgerufenen Verkehrsunfälle sich dort seit einem halben Jahr verdreifacht hat. Polizeiliche Erziehungsmaßnahmen üblicher Art nutzten anscheinend nichts, sonst hätte sich der Polizeipräfekt von Mexiko nicht zu einem abschreckenden Mittel entschlossen, das bei strikter Durchführung wohl bald zu einem merkbaren Erfolg führen dürfte. Seit kurzem werden nämlich Kraftfahrer, die den Tod eines Menschen verschuldet haben, zusammen mit ihrem Opfer eine ganze Nacht lang im— Leichenschauhaus eingesperrt. Schwarz auf Weiß— auch auf der Schultafel Warum wir im bürgerlichen Leben„Schwarz auf Weiß" schreiben— nur in der Schule auf der Tafel umgekehrt— darüber haben sich schon viele Leute den Kopf zerbrochen. Nun hat ein auf Fortschritt bedachter brasilianischer Lehrer von Sao Pedro die Konsequenzen gezogen: seine Schüler erhielten schwarze Griffel und eine Weiße Tafel— seine eigene Erfindung!— zum Schreiben, und auch die ehemals schwarze Wandtafel ist weiß geworden und es wird auch auf ihr nunmehr nur noch Schwarz auf Weiß geschrieben. Der revolutionäre Schulmann wird seitdem allerseits bestaunt, weil er— eine Selbstverständlichkeit eingeführt hat B den Hafen von (Weltbild— M.) Tute Aturkn und NadferZ Im Dezember ist ein Heimatabend zu Ehren des verstorbenen Prosessors Danz geplant, der durch ein von Rektor Kühn gedichtetes Stegreifspiel verschönt wird. Iserlohn. In einer vom Deutschen Frauenwerk veranstalteten Feierstunde wurden über 120 Hausgehilfinnen für treue Dienstzeit geehrt.— Der Kaninchenzüchterverein Iserlohn-Grüne(W 282) veranstaltete eine sehr gut besuchte Volkswirtschaftliche Kaninchenschau. Dreißig von vierzig Mitgliedern beschickten die Ausstellung mit insgesamt 176 Tieren. Bei der überdurchschnittlich hohen Qualität gab es allein vierzehn Eyrenpreise und zehn Stadtpreise, außerdem wurden zahlreiche erste, zweite und dritte Preise verteilt. Verlosung und Preisschießen waren außerdem mit dieser Ausstellung, die auch noch eine wertvolle Pelz- und Wollschau zeigte, verbunden. Dortmund. Die Große Westsälische Kunstausstellung, die die bisher am besten beschickte und wertvollste Kunstausstellung dieser Art ist, ist ausgezeichnet besucht. Auch sind schon viele Werke verkauft worden.— Die Ausstellung der Wehrmacht, an der insbesondere auch unsere Jugend starkes Interesse zeigt„ist bisher täglich von etwa 4000 Interessenten besucht worden. Wortmund. Der 21jährige J. aus Asbeck kam verschiebentlich zu spät zu seiner Arbeitsstätte. Um seine Arbeitsversäumnis nicht durch das Stechen der Kontrolluhr in Erscheinung treten zu lassen, verstand er es, abends zur gleichen Zeit wie morgens an der Kontrolluhr zu erscheinen und die morgens rotgebruckten Zahlen blau überdrucken zu lassen. Er machle sich dadurch der gewinnsüchtigen Urtundenfatschung schuldig. Er wurde mit einer Gefängnisstrafe von einem Monat bestraft. Vortmund. Ein bereits verheitateter Mann lernte ein zunges Mädchen kennen, mit dem er sich Weihnachten verloben wollte. Er machte auf Gruno dieses Austretens bei seinen zukünftigen Verwandten betrugerisch Geld locker. Das Gericht bestrafte den bereits zweimal vorbestraften„Krippensetzer“ mit einer Gefängnisstrafe von vier Monaten und zwei Wochen. Der Angellagte war außerdem noch für acht Wochen Miete schuldig geblieben. Dortmund. Wir berichteten bereits vor einiger Zeit von einem diebischen Schreiner, der unter dem Vorwand, die Fenster nachzusehen, Eintritt in Wohnungen erlangte und stahl. Runmehr gibt sich der gleiche Mann als Beauftragter des Elektrizitätswerkes aus und benutzt wiederum die Gelegenheit zum Stehlen. Dorrmund. Aus der Hühnerfarm Harpener Hellweg 515 in Lütgendortmund wurden 36 weiße Hüyner (Leghorn) gestohlen, außerdem wurden am Tatort noch drei getötete Hühner vorgefunden.— Aus einem Hühnerstall des Hauses Strünkeder Straße 89 in Mengede wurden 15 Leghorn=Hühner gestohlen. Hemer. Da nunmehr der zweite Eisenträger für die neue Brücke über den Oesebach eingetroffen ist. wird mit dem Bau der neuen Brücke in diesen Tagen begonnen werden und die Fußgänger brauchen dann nicht mehr den weiten Umweg über Niederhemer zu machen. Rekord=Zuchtviehversteigerung in Hamm Hamm. Die 142. Zuchtviehversteigerung der Westfälischen Herdbuchgesellschaft für die Zucht des schwarzweißen Tieflandrindes, die Freitag den der Gesellschaft gehörenden Versteigerungshallen stattfand, war im besten Sinne eine Inoroversteigerung. Das kam nach außen hin in dem außerordentlich starken Besuch von rund 3000 Personen zum Ausdruck, besonders aber in der vorzüglichen Qualität der aufgetriebenen Tiere. Von den 140 angelieferten Bullen wurden 125 gekört, außerdem waren 113 Rinder und Kühe in der Versteigerung. Marie Hamsun liest in Westfalen Soest. Die Gattin des großen norwegischen Dichters, Knut Hamsun, unternimmt in der nächsten Zeit eine Reise nach Westfalen und wird hier verschiedentlich Vorlesungen halten. Ein solcher Abend ist auch in Soest vorgesehen. Hilde„besorgt“ sich ein Rad Werther. Die wegen ihres leichtsiunigen Lebeuswandels in Fürsorgeerziehung untergebrachte Hilde K. aus Wanne=Eickel hatte sich mal wieder„selbständig“ gemacht und trieb sich vagabundierend herum. Bei Werther traf sie einen elfjährigen Schüler mit einem Fahrrad. Sie redete ihm allechand vor und lotste ihm mit„sanfter Gewalt" das Rad ab. Dabei kam es ihr vor allem auch wohl auf die am Fahrrad befindliche Tasche an, in der sich u. a. 15 oder 17 Mark befanden. Davon kaufte sich Hilde neue Handschuhe und eine Fahrkarte nach Hause. Das Rad gab sie an der Gepäckabfertigung ab. Jetzt hatte sich das Früchtchen wegen Unterschlagung vor dem Richter in Halle zu verantworten. Da der Vater das Geld ersetzt hat und auch das Fahrrad dem Eigentümer wieder zugestellt werden konnte, kam Hilde mit einem Monat Gefängnis davon. Zuchthaus für einen Radaubruder Münster. Mit einem Radaubruder besonderer Art, der bereits 26 Vorstrafen hinter sich hat. hatte sich die Strafkammer des Landgerichts zu befassen. Erst vor einem Jahre war der Angeklagte. Franz Hunke aus Münster, aus seiner letzten Strafhaft entlassen worden. Nachdem es fast ein Jahr mit ihm gut gegangen war, kam er eines Tages in eine münsterische Wirtschaft, um dort mit zwei Kameraden weiterzuzechen. Infolge ihres Zustandes wurde ihnen aber außer einem Glas Bier kein weiterer Alkohol mehr gegeben. Das nahm Hunke dem Wirt sehr übel. Während sich die beiden anderen Zechkumpane langsam verdrückten, randalierte Hunke so lange herum, bis ihn der Wirt an die Luft setzte. Draußen begann er jedoch auf den Wirt einzuschlagen, und nachdem andere Gäste dem Wirt zu Hilfe geeilt waren, tobte Hunke wie ein Wilder, mit einem Messer um sich schlagend, herum. Bis die telefonisch herbeigerufene Polizei erschien und ihn, obwohl er Widerstand leistete, auf der Polizeiwache in eine Zelle sperrte. Aber auch hier tobte er weiter zerbrach einen Stuhl und hämmerte an der Tür herum. Vor Gericht wollte er sich dieser ganzen Vorgänge nicht mehr erinnern. Das Urteil lautete wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstandes, Hausfriedensbruches, Beleidigung und Sachbeschädigung auf eine Zuchthausstrafe von drei Jahren und sechs Monaten und auf drei Jahre Ehrverlust. Gefährlicher Leichtsinn wurde bestraft Natzungen. Ein Schüler setzte sich auf dem Heimweg aus der Schule auf zwei aneinandergekoppelte Wagen. Während der Fahrt rutschte er plötzlich infolge Erschütterung der Deichsel ab und stürzte auf den Boden. Er konnte sich vor den Rädern des nachfolgenden Wagens nur so weit retten, daß ihm seine Hand dabei noch zerquetscht wurde. Dieser Leichtsinn einiger Augenblicke ist nur zu leicht dazu angetan, aus gesunden Menschen fürs ganze Leben Krüppet zu machen. Kind aus dem Feuster gestürzt Aachen. Vor einigen Tagen stürzte ein dreijähriges Kind aus dem Fenster der im 3. Stock gelegenen elterlichen Wohnung auf den Hof. Die Mutter hatte das Kind für einen Augenblick in der Wohnung allein gelassen, da sie zum Keller mußte. Das Kind trug eine Schädelverletzung davon und starb kurz darauf. * Die Flucht der Weihnachtsgaus Königswinter. Eine nette Geschichte spielte sich in Königswinter ab. Geht da am Wochenende ein Mann zum Rhein; zu seiner Verwunderung sieht er da seine Gans spazieren gehen, die demnächst als Weihnachtsbraten dienen soll. Er versuchte das Tier einzufangen; aber die Gans ist nicht gewillt, die eben erst gewonnene Freiheit wieder aufzugeben: stolz erhob sie sich. flog zum Rhein und schwamm auf Nimmerwiedersehen davon. Frecher Diebstahl während des Fliegeralarms Siegburg. Während des Fliegeralarms wurde in ein Troisdorfer Konfektionshaus ein frecher Einbruchsdiebstahl verübt, wobei den Dieben Waren im Werte von rund 1700 RM. in die Hände fielen. Die Spitzbuben fuhren am nächsten Morgen mit dem Frühzuge nach Köln, wo jedoch die Kriminalpolizei bereits wartete und sie hinter Schloß und Riegel setzte. Die Diebe, zwei„schwere Jungen“ aus Köln, werden sich demnächst vor dem Richter zu verantworten haben. Eine Fahrt, die teuer kam Frankfurt. Als ein D=Zug von Bad Nauheim im Frankfurter Hauptbahnhof ankam, wollte der Bahnsteiaschaffner einen jungen Mann nicht durchlassen, weil er keine Zuschlagskarte hatte. Der Reisende, der mit einer Dame ins Theater wollte, drängte, und es gab eine Auseinandersetzung, die zur Folge hatte, daß der Reisende, der beleidigend geworden war, festgenommen wurde. Er war im Besitze einer Bezirkskarte und der Zuschlag hätte für ihn nur 25 Pfennig gekostet. Er wollte ursprünglich einen Personenzug besteigen wurde aber durch die Dame veranlaßt, im D=Zug mitzufahren, für den er Zuschlag zu lösen hatte. Hätte er die Anordnung des Schaffners befolgt, so wäre die Sache für ihn wahrscheinlich halb so schlimm geworden. So mußte er zunächst 6 RM. als erhöhten Fahrpreis entrichten; außerdem wurde er jetzt vom Amtsgericht Frankfurt a. M. wegen versuchten Betrugs zu 70 RM. Geldstrafe verurteilt. Ein hoffnungsvolles Pflänzchen Wuppertal. Wenn jemand es versteht, von 52 Wochen im Jahre nur zwei zu arbeiten, den Rest jedoch als Ferien, zu verleben, wer mit einer Bahnsteigkarte von Köln nach Berlin fährt und sich auf Kosten großer Kaufhäuser auszustatten versteht und zu alledem erst 20 Jahre alt ist, dem darf man wohl bescheinigen, ein nettes und hoffnungsvolkes Pflänzchen zu sein. Eine solche Großstadterscheinung übelster Sorte war die 20jährige Luise, die jetzt in der Anklagebank eines Wuppertaler Schöffengerichts stand und kleinlaut zugeben mußte. Ladendiebstähle in großem Umfange betrieben zu haben. Mehrere Garnituren erstklassiger Ausstattung raffte die Zwanzigjährige zusammen, darunter sogar einen Pelzmantel von erheblichem Wert. Lange hatte sie Glück. Dann aber wurde sie, als sie sich wieder einmal hatte einschließen lassen, nach der Tischzeit ausgerechnet am „stillen Oertchen" des Geschäftes entdeckt. Und da sie dort nichts zu suchen hatte, wurde sie der Polizei übergeben. Die Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, sie war auch einsichtig genug, dieses Urteil gleich anzuerkennen. Otto Gmelin gestorben Bensberg. In Bensberg=Neufrankenforst starb der Dichter Otto Gmelin im Alter von 54 Jahren. Otto Gmelin wurde 1886 in Karlsruhe geboren. Seiner Neigung folgend, studierte er zunächst Mathematik und Naturwissenschaften, beschäftigte sich aber auch gern mit Physik und den neuen Lehren von Raum und Zeit. Erst mit 40 Jahren griff er zur Feder, nachdem er vorher an mehreren Höheren Schulen tätig gewesen war und längere Reisen unternommen hatte. Seine bedeutendsten Werke sind der Hohenstaufen=Roman„Das Angesicht des Kaisers“ und die geschichtliche Erzahlung„Konradin heiratet".„Das neue Reich“, die Erzählung „Sommer mit Cordelia“ und die im mexikanischen Bergland beheimatete Liebesgeschichte „Das Mädchen von Zacatlan“. Bauernfang größten Stils Münster. Betrügereien machen den Gerichten immer wieder zu schaffen. Gewöhnlich erlebt man auch allerhand Interessantes in solchen Prozessen, denn meist sind die Betrüger gerissen bei ihren Unternehmungen. Was allerdings in einer Hauptverhandlung vor der Strafkammer am Landgericht Münster zur Sprache kam in einem Prozeß gegen vier Angeklagte, überbietet wohl alles bisher Dagewesene, zum mindesten an Gemeinheit und Unverschämtheit. Allerdings überbietet aber auch die Dummheit eines Bauern, der sich von Betrügern aussaugen ließ, alles bisher Erlebte an Dummheit. Dem Bauern wurde deshalb auch vom Gericht vorgehalten, daß ein Großteil Schuld ihn selber treffe, den 56jährigen Junggesellen aus dem Kirchspiel Beckum.„ Li, g. Auf der Anklagebank saßen die Angeklagten Frau Elsa Kla. aus Soest, ein Alb. Kra. aus Soest, ein Th. O. aus Wiedenbrück und eine vierte Angeklagte, Frau A. M. aus Soest. Dieses Komplott, besonders die beiden erstgenannten Hauptangeklagten, haben die Dummheit des Bauern in einer Weise ausgenutzt, die wohl kaum von dem überboten wird, was man in schlechten Romanen, so wie sie vor langer Zeit geschrieben wurden, lesen kann. Leider fehlt der Raum, um all das ausführlich zu schildern, was der Prozeß zutage förderte. Der Bauer aus Beckum, der außer seinem Hof von 70 Morgen noch allerhand Bargeld aufzuweisen hatte, lernte im Karneval zu Beckum die Frau Kl. kennen. Er interessierte sich für die Frau, die übrigens verheiratet war, und bald ergab sich eine nette Freundschaft. Man trank Sekt machte Autofahrten, kehrte auch mal in einem Wäldchen ein,— bis die Frau eines Tages angab, sie sei von ihm schwanger, aber sie wolle eine Abtreibung vornehmen lassen, und das koste Geld. Der Bauer hatte natürlich Angst, daß sein Verhältnis mit der Frau herauskam, und zückte nun am laufenden Bande Geld. 19000 Mark hat er im Laufe der Zeit schließlich hergegeben! Alles was ihm vorgeschwindelt wurde, glaubte er. Frau K. fühlte sich sehr krank, sie bekam Geld: der Angeklagte O. hatte angeblich der Frau ärztliche Hilfe geleistet, das kostete Geld. Dem O., der sich als„Dr. Stövesand“ ausgab, wurde der Boden in Deutschland zu heiß, er müsse nach Holland fliehen, das kostete Geld,— und der Bauer bezahlte immer wieder. Frau Kl. mußte doch den„Dr. Stövesand“ in Holland besuchen. Der Angeklagte Kra galt bei dem Bauern als Schwager der Frau Kl. Auch Kra. erschien eines Tages bei dem Bauern, denn auch er müsse mit„Dr. Stövesand“ in Holland sprechen; die Reisekosten bezahlte der Bauer auch. Dann saß der„Doktor“ plötzlich in München. Kra. wollte ihn dort besuchen, das kostere wieder unbedingt aussuchen, dazu brauchte er 950 Reisekosten; und der Bauer bezahlte weiter, in jeder gewünschten Höhe. Kra. hat für die Reise nach Bromberg sogar ein Flugzeug benutzen müssen. Auch das glaubte der Bauer. Es war einfach toll. einfach nicht zu glauben, was man dem Manne alles vormachte,— und was der alles für bare Münze nahm. „Dr. Stövesand“ wollte nun den Bauern mit 30000 Mark beerben. Mittlerweile war er „schwer krank" geworden, aber er konnte doch noch mit dem Bauern am Telefon sprechen. Das tat Kra., der den schwerkranken Doktor mimte und aus dem Nebenhause telefonisch mit dem Bauern mit verstellter Stimme sprach,— und „Onkel Theo". Der Bauer wurde geneppt noch und noch und merkte noch immer nichts. Er gab schließlich seiner Freundin noch ein Darlehen zur Pachtung einer Wirtschaft. Und alles zahlte der Bauer aus Angst. er könne wegen der Abtreibung hereinfallen, die gar nicht stattgefunden hatte, und weil er Angst hatte, daß seine Beziehungen ruchbar würden. Im wesentlichen war Kra. der geistige Urheber der ganzen krummen Geschichte. Er hatte ein Verhältnis mit Frau Kra, die ihm das Geld besorgte, von dem sie gemeinsam herrlich und in Frenden leben konnten.„ Das Urteil lautete gegen die Angeklagte Frau Kra. auf zwei Jahre Gefängnis, gegen Kra. auf drei Jahre Gefängnis. gegen den Angeklagten O. auf fünf Monate Gefängnis und gegen die Ramerad Mosder Roman von Christel Broehl=Delhaes Grheben Bechlauschun dirch Verten Ohler Masm. Wenden 4. Ja (34. Fortsetzung) „Sie sollte doch hinaus, Gerold“, bestand Romana uf ihrer Ansicht.„Sie muß das Leben kennenlernen, emeinschaftsgefühl und Kameradschaft empfinden: ie weiß davon nichts, sie kennt doch nur ihren eigeen, kleinen, unbedeutenden Menschen.“ „Ich habe“, sagte Tiebruck leise und anklagend, „gerade Camilla ein Heim versprochen, als sie sich gegen unsere Ehe stellte." „Und ich will ihr dieses Heim geben“, brach Romana leidenschaftlich aus,„alles soll zu ihrem Besten geschehen. Aber sie will nicht. Nicht allein, daß sie bei mir nur Berechnung und heimliche Verworfenheit vermutet, sie verschließt sich und verheimlicht uns Dinge, über die sie mit uns sprechen müßte!" „Du weißt also doch Einzelheiten, hast Anhaltspunkte für deine Befürchtungen?“ „Halte uns Alk ein wenig aus dem Hause, und ich werde bald die Wahrheit wissen.“ „Wie du befiehlst“ sagte Tiebruck, mit einem Male absonderlich kühl. „Nein“, antwortete Romana,„so dürfen du und ich nicht zueinander sprechen. Da darf es einfach keine Meinungsverschiedenheit geben. Wenn du blind bist darf ich doch sehend sein. Du hast mir bedingungslos vertraut und nun— wo es sich um Alk handelt— lehnst du meine Mitarbeit ab.“ „Weil du dich einfach täuschen mußt, und weil dein Mißtrauen nur deiner Abneigung gegen Alk entspringt." „Gerold“, sagte sie einfach,„vielleicht sollte mir alles gleichgültiger sein. Aber kann ich dazu, daß ich die mir aufgegebene Pflicht zu ernst nehme, daß mir deine Kinder zu sehr am Herzen liegen?" *„Verzeih!" Tiebruck sah plötzlich wie durch einen Nebel Romanas Gesicht, ihre Augen, in denen zurückgedrängte, bittere Tränen standen.„Verzeihl Natürlich glaube ich dir und erkenne, daß du uns gut willst. Du hast es hundertfach bewiesen. Aber ich kann nicht glauben—— du mußt dich irren——“, er schüttelte den Kopf,„Alk wird doch nicht mit einem siebzehnjährigen Mädel eine Liebelei anfangen, ohne die Eltern dieses Mädchens davon zu unterrichten?! Das ist doch nicht denlbar. Er hat doch nicht irgendeine vor sich, sondern die Tochtex seines Chefs!“ Er nahm seine Wanderung durch das Zimmer wieder auf. Romanas Blick folgte ihm, und sie sah, wie er kämpfte. Er tat ihr fast leid in seinem Zwiespalt. Wie ungeheuer mußte Alk schätzen, um so getroffen zu sein. Plötzlich blied Tiebruck stehen. Er hob den Blick und ließ ihn durch das Zimmer gehen, als müsse er sich besinnen, wo er sei. Dabei entdeckte er Romana. Lange sah er sie schweigend an. Dann näherte er sich ihr, und während er die Arme nach ihr ausstreckte, sagte er mit dieser, von Liebe bebender Stimme: „Ist es nicht verwunderlich, daß wir hier streiten, uns Sorge machen und erwägen und unser eigenes Leben vergessen? Hast du es nicht auch schon vergessen, Romana? Gehörst du noch mir allein, oder haben dich mir die Kinder schon genommen? Sie danken es uns nicht, wenn wir ihnen unser Leben zum Opfer bringen——“ „Vielleicht doch——“ wehrte sich Romana, und sie dachte an Georg, den sie errettet hatte, und dachte an seinen Freund, den sie mit allen Kräften heilen wollte, soweit dies noch möglich war. Liebrucks Arme umfingen sie. Sein Mund verweilte auf ihrer Stirn, glitt herab zu ihren Lippen. Romanas Hände legten sich um seinen Nacken. Die Sorgen und Angste glitten von ihr ab. Da war groß und stark der Mann, der sie hielt und schützte. Wunderbares Bewußtsein letzter Beruhigung und tiefsten Glücks * Bereito zwei Tage nach der Beerdigung Herrn Pastingo ließ sich seine Witwe bei Romana melden. Sie hatte sich in ihrem koketten, auffallenden Trauerstaat in einen Sessel fallen lassen und schwenkte zur immerwährenden Erinnerung an die Empörung, die sie zur Schau tragen wollte, Romanas Schreiben in den gepflegten Fingern. Romanas Erscheinung entwaffnete sie jedoch zuerst so stark, daß sie keines der wohlerwogenen Worte herausbringen konnte. Sie hatte sich die Frau, die sich Günthers so angenommen, zunächst durchaus anders vorgestellt; doch vermochte Romanas überzeugender Ernst sie wiederum zu reizen, und sie belferte erbost los: „Wie kommen Sie dazu, Frau Professor, meinen Sohn seinem Elternhaus sernzuhalten? Welches Lich wirft es auf mich? Kaum ist mein Gatte verschieden, so verläßt der Sohn das Haus! Als wäre ich ihm nicht immer eine gute Mutter gewesen—— geradezu lächerlich!—— Und wie sieht es aus, wenn Günther in einem anderen Hause——“ Sie sprach die Sätze nicht zu Ende, sie begann mit Erklärungen und Vorhaltungen, die sie nicht zu erläutern verstand. Denn Romanas Blick haftete so fest, so ernst auf ihrem Antlitz, daß es ihr einigermaßen ungemütlich wurde. „Vielleicht darf ich jetzt auch sprechen", begann Romana und nahm einen Stuhl, um sich Frau Pasting gegenüberzusetzen.„Muß ich Ihnen wirklich erklären, was geschehen ist? Ich habe mir schon längst gewünscht, einmal mit Ihnen sprechen zu können und Sie zu fragen, was Sie unter Mutterschaft verstehen.“ „Was ich unter——“ griss Frau Pasting den Satz auf. „Sie haben ganz richtig gehört, Frau Pasting: Was verstehen Sie unter Mutterschaft?“ Laura räusperte sich. Sie versuchte einen Augenblick, einfach zu lachen und die Sache damit zu erledigen; aber angesichts dieser Fragerin war es eine glatte Unmöglichkeit, eine Antwort zu umgehen. „Eine sonderbare Frage stellen Sie da—— ich din nie Mutter gewesen!" „Das ist es nämlich!“ Romana beugte sich vor. „Sie sind nie Mutter gewesen und haben doch soeben von—„Ihrem Sohn“ gesprochen.“ „Gott, pro forma! Schließlich habe ich seinen Vater geheiratet, nicht wahr? Dadurch ist er gesetzlich mein Stiefsohn geworden. Eo kann aber keiner von mir verlangen, daß ich mich mit einem grünen Bengel, der mir mißtrauisch und ablehnend gegenübersteht, herumschlage und mir durch ihn das Leben verbittern lasse!“ „Das ist der Irrtum“, widersprach Romana,„man verlangt von Ihnen, wenn Sie einen Witwer mit einem Kinde heiraten, daß Sie nicht nur die Frau des Mannes, sondern auch die zweite Mutter seines Kindes werden.“ „Himmel, ich habe dem Jungen nie was getan. Die ersten Schläge hätte er noch zu bekommen.“ „Schläge—— als wenn es auf so etwas ankäme!“ sagte Romana wegwerfend.„Ich meine etwas ganz anderes. Als Sie in das fremde Haus kamen, in das Haus, in dem bisher des Kindes Mutter regiert, geschaltet und gewaltet hatte, da war es doch verständlich, daß Ihnen das scheu gemachte Kind nicht entgegenflog. Sie können mir entgegenhaiten, daß er auch für eine zweite Mutter schwer wäre, Fuß zu fassen. Das gebe ich zu; aber schließlich sind dann doch Sie der reise und erwachsene Mensch der beiden Parteien, und Ihnen kommt es zu, die Brücke zu bauen. Das Kind muß die echte Wärme und Güte des neuen mütterlichen Herzens spüren, um selbst warm und zutraulich zu werden. Und was haben Sie getan? Alles Scheue, angstvoll Drängende und Sehnsüchtige in dem verlassenen Knaben übersehen und achtlos zertreten. Sie haben ihn aus dem Hause getrieben, sie haben alles in ihm zerstört, was er sich unbewußt in seinem Innern aufgebaut. Er ist Ihnen immer unliebenswerter erschienen, und doch trugen Sie allein die Schuld!" Laura Pasting versuchte sich mit einem letzten Anflug von Überlegenheit beleidigte Würde zu geben. „Sie wagen mir ganz unglaubliche Dinge zu sagen, Frau Professor. Es ist beleidigend——“ „Um Himmels willen, jetzt keine verlorene Konversation!“ unterbrach Romana sie.„Was hätte ich davon, wenn iich Ihnen all dies sagte, um Sie zu kränken? Wie sollte ich dazu kommen, Sie beleidigen zu wollen? Ich will doch gerade das Gegenteil, ich will Ihnen helfen!“ „Sie machen also das alles mit Gefühl?" Laura Pasting bemäntelte ihr rettungsloses Unterliegen mit einem Spott, der nicht traf. „Ja, ich mache das mit„Gefühl“, wenn Sie es so nennen wollen. Georg hat am ersten Weihnachtstage seinen Freund aus einem Lotal dritter Ordnung herausgeholt, in das er sich verkrochen hatte, krankhaft von dem Gedanken beherrscht, sich, sein Leben, seine Art zu erniedrigen. Durfte ich ihn in diesem Zustand nach Hause gehen lassen, wo Sie waren, über ihn hinwegsahen und seine furchbare Not nicht begrisfen, einfach nicht begreifen wollten, weil Ihnen das arme Kind uninteressant war? Es ist doch eine lebendige Menschenseele, die da vor dem Untergang stand. Haben Sie denn kein Empfinden?“ Sie deugte sich vor, sie sah endlich, daß sich Lauras glattes weichgeporstertes Gesicht verzog daß jene an einer empfindlichen Stelle getroffen oder doch wenigstens angerührt war, und daß sie nun nicht locker lassen durfte, bis zum Erfolg. Sie überwand sich und grift nach den beiden schmuckbeladenen Luxushänden der Witwe, hielt sie mit festem Druck. „Sie sind doch auch eine Frau. Und jeder Frau wohnt das Mütterliche inne, jeder guten Frau muß es innewohnen! Wollen Sie eine Ausnahme machen? Mir ist Günther doch sicher fremd aber ich lasse ihn jetzt nicht von mir, dis sich seine Erregung wenigstens so weit gelegt hat, daß ich ihn ohne Sorge ziehen lassen kann. Er ist jetzt mein Kind, weil er ein Mensch ist. der mich brauct...“ (Fortietzung olgt.) 1 K Heute verschied nach lang m, mit größter Geduld ertragenem Leiden unsere liebe Mutter, Schwesler, Schwägerin und Tante Frau Marta Bödecker geb. Straetmanns im Alter von 39 Jahren. In stiller Trauer, im Namen der Hinterbliebenen: Oio Graeimanne Blelefeld, Neukuhren, Schwerte, Berlin, Hannover, den 23. November 1940. Die Beisetzung hat bereits in aller Stille stattgelunden. Putzhilfe gesucht. Schwerte, Straße der SA 11, 1. Stock. Bei Bad Kothenteide finden ältere Herrschaften liebevolle Aufnahme und Verpflegung. 300 RM Vorauszahl. erwünscht Gute Sicherheit und Zinsen. Pr. monatl., dann 60 RM. 3 Wochen kostenlos. Schriftl. Angebote unter 1924 an die Geschäftsstelle der Schw. Ztg.“ anzschule Möller Beginn Donberstag, d. 26. Novembber und Dienstag, den 3. Dezember im Hotel „Schwerter Hof“ Ostenstr. 1 Abendkurse von 19— 21 Uhr Privat-Einzelunter richt jederzeit Schwerte, August-Haßlerstr. 33a Werde auch du Mitglied der RSV Gebrauchter schöner Puppenwagen zu kaufen gesucht. Schriftl. Angebote unter 1925 an die Geschäftsstelle der Schw. Ztg. Hackfruchternte geborgen Herbstbestellung wurde trotz allem durchgeführt Schon der erste Kriegsherbst hat einen schlagenden Beweis für die Tüchtigkeit des deutschen Landvolkes erbracht. Hackfruchternte und Feldbestellung mußten damals unter ungünstigsten Verhältnissen durchgeführt werden. Alle Hoffnungen der Gegner, daß sich die Kriegsauswirkungen in der Landwirtschaft im zweiten Kriegsjahr stärker zeigen müßten, haben sich nun erneut als trügerisch erwiesen. Wie die„NS.=Landpost“ mitteilt, ist die um sehr vieles größere Kartoffelernte des Jahres 1940 voll und ohne großen Verlust eingebracht worden. Darüber hinaus ist auch die Herbstbestellung glatt durchgeführt worden. Unsere Landwirtschaft steht zu Beginn des zweiten Kriegsjahres leistungsfähiger da als zu Kriegsbeginn. Schon die Ermittlungen über die Anbauabsichten der deutschen Landwirtschaft für diesen Herbst ließen den ungebrochenen Leistungswillen erkennen. Bei Roggen und Weizen war nicht etwa eine Einschränkung, sondern im Gegenteil eine erhebliche Ausweitung der Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr vorgesehen, die im Durchschnitt 3 Prozent bei Roggen und 10 Prozent bei Winterweizen beträgt. Der für die Fettversorgung wichtige Rapsanbau hat sogar eine Ausdehnung von 80 000 im vergangenen Jahr auf 225.000 Hektar in diesem Jahre erfahren. Hinzu kommt eine erhebliche Ausdehnung des Zwischenfruchtanbaues für die Futtergewinnung, die im Durchschnitt 17 Prozent betragt. Der Fortschritt der Hackfruchternte und der Feldbestellung wird im ganzen Reich laufend beobachtet. Da dabei festgestellte Tempo steht einzig da. Mitte November war die Kartoffelernte überall abgeschlossen, während im Vorjahr um diese Zeit noch 5 bis 10 Prozent einzubringen waren. Während im Vorjahre Mitte November noch fast ein Drittel der Zuckerrübenernte auf dem Felde stand, ist es in diesem Jahre nur noch rund ein Fünftel. Alle diese Leistungen gingen nicht auf Kosten der Herbstbestellung. Trotz Anbanausweitung wurde die Bestellung in erheblich kürzerer Zeit bemalbgt. Beim Winterroggen war die Bestellung Mitte November abgeschlossen. Beim Winterweizen waren 93 Prozent bestellt, im Vorjahr erst 77 Prozent. Der Rest ist inzwischen ebenfalls bestellt worden. Diese Leistungen machen alle Hoffnuingen auf einen Niedergang der deutschen Erzeugung zuschanden. Die Entwicklung des Weltkrieges wird sich nicht wiederholen. Kartoffeln nachsehen! Die Kartoffel ist in hohem Maße abhängig vom Witterungsverlauf während der Wachstumszeit. Als Lebewesen ist die Kartoffel stets von einer großen Zahl von Feinden, Pilzen und Bakterien bedroht. Diese Schädlinge entwickeln sich unter bestimmten witterungsmäßigen Voraussetzungen in einem Jahr stärker als in anderen. Dabei ist es eine Eigenart mancher Krankheiten der Kartoffeln, daß sie sich erst nach einer kürzeren oder längeren Lagerzeit auswirken. Es ist deshalb immer ratsam und unter den augenblicklichen kriegswirtschaftlichen Verhältnissen eine verbindliche Sorgfaltspflicht jedes Verbrauchers, die eingelagerten Speisekartoffelbestände von Zeit zu Zeit daraufhin zu prüfen, ob kranke oder gar faule Knollen vorhanden sind. Ueber die Zeitspanne. in der die Kartoffeln durchgelesen werden sollen, lassen sich allgemeine Richtlinien nicht geben. Sie kann vielmehr je nach dem allgemeinen Zustand der Ware in kürzeren oder längeren Spannen erfolgen, Faule und kranke Knollen sind selbstverständlich sofort zu entfernen da sie einen Herd für weitere Verluste darstellen. Gefindemärkte in früherer Zeit Etwas ähnliches wie der Markt zu Richmond in der Flotowschen Oper„Martha“ hat es vor noch nicht allzu langer Zeit auch im Rheinland gegeben die sogenannten„Gesindemärkte“. Auf ihnen strömten Mädchen und Burschen zusammen, die Arbeit in der Landwirtschaft suchten und ebenso Bauern, die sich nach neuen Arbeitskräften umsahen. In der Regel spielte sich ein solches Treffen im Rahmen eines der in den Kreisstädten von Zeit zu Zeit an bestimmten Tagen fälligen Krammärkte ab und er zog außer den Arbeit oder Arbeitskräfte Suchenden auch allerlei Landvolk an, das Einkäufe besorgte und sich nebenher auch einmal einen guten Tag machen wollte. Einer der bekanntesten Gesindemärkte in der vorderen Eisel war der in Mayen, auf dem sich vor allem die Bauern des Maifeldes ihren Bedarf an männlichen und weiblichen Arbeitskräften aussuchten. Da der Stellenwechsel der Knechte und Mägde damals fast nur an Lichtmeß, also zum 2. Februar erfolgte, fand der Markt einige Wochen vorher statt. Er führte Bauern und ihre Helfer zwanglos zusammen und beide Parteien hatten Gelegenheit, sich über die Art der zu leistenden Arbeit, Entlohnung und das Drum und Dran der Arbeitsstelle auszusprechen. Auch war so jedem die Möglichkeit geboten, sich den Partner mit wachen und kritischen Augen genau anzusehen und an Hand des persönlichen Eindrucks vorsichtig abzuschätzen, ob man voraussichtlich gut miteinander auskommen werde. Gefiel bei dieser Inaugenscheinnahme und Aussprache der eine dem andern nicht, sei es, daß der Bauer oder die andere Seite zuviel zu verlangen und wenig zu bieten schien so verzichtete man, während im andern Falle der Dienstvertrag durch Handschlag und ein Handgeld ohne weitere Formalitäten abgeschlossen wurde. Eine schriftliche Niederlegung des Abschlusses erfolgte wohl überhaupt nie. Das gegebene Wort genügte vollauf, es wurde selten nicht eingehalten und pünktlich zog an Lichtmeß oder am Tage vorher der neue Knecht oder die neue Magd mit ihrer Habe auf der Arbeitsstelle ein Einen zwischenzeitlichen Gesindemarkt gab es im Sommer; auf ihm verdangen sich Erntehelfer und Helferinnen für die Zeit von etwa Ende Juli bis Allerheiligen. Meist boten sich bei dieser Gelegenheit Mädchen vom Hunsrück und aus der hohen Eifel an, für die aus irgendwelchen Gründen die Annahme einer Jahresstellung nicht in Frage kam, die aber den Verdienst, den sie bei der Getreide= Kartoffel= und Rübenernte fanden, für ihre Familie gut gebrauchen konnten. Diese Hunsrücker und Eifeler Mädchen, die von Haus aus an tüchtiges Zupacken gewöhnt waren, genossen durchwen den Ruf arbeitswilliger Helferinnen, auf die Verlaß war, und viele von ihnen kehrten lange Jahre bindurch regelmäßig für den Hernser und Pezo, in die Arbeitssele, anf der se ordentlich behandelt worden waren. zurück. In einer Zeit in der Vermittlung und Gewinnung von Arbeitskräften sich in andern Formen vollzogen als heute, waren die Gesindemärkte eine unentbehrliche Einrichtung. Aber es lag in der Natur der Dinge, daß ein solcher „Markt“ eine ganz und gar unromantische Angelegenheit war. Es kam also auch nicht vor, daß, wie in der Flotowschen Oper, reiche Bauerntöchter, die aus Langeweile ein schönes Abenteuer suchten, sich auf dem Gesindemarkt als Mägde verpflichten ließen und, nachdem sie ihre Stelle angetreten und mit einem dästigen Bauern= angebändelt hatten, wie weiland Martha verschwanden und es dem geknickten Liebhaber überließen, ihnen schmachtende Arien nachzusingen. Nein. für eine solche Romantik war in der rauben Wirklichkeit kein Platz. Höchstens kann verzeichnet werden, daß es auf den Gesindemärkten manchmal lustig zuging: daß die Bauern die Tour in die Stadt mit einem tüchtigen Umtrunk beschlossen und daß das Handgeld, das sie auszahlten, von Martha oder Trina in einem hübschen Kopftuch oder sonst was Nützlichem angelegt wurde. Und daß man, ehe man sich gen Abend auf den Heimweg machte, noch ein wenig das Tanzbein schwang. Aber daß Martha acht Tage nach Lichtmeß aus ihrer eben angetretenen Stelle ausgerückt und all„fein“ Glück mit sich genommen hätte, ist noch nie gehört worden. Denn so was gibt es wohl— leider oder glücklicherweise?— nur in einer Oper. Fünf Verletzte bei einem Autonnfall Oberlahnstein. In der Nacht zum Sonntag ereignete sich zwischen Oberlahnstein und Braubach ein schwerer Verkehrsunfall. Aus noch ungeklärter Ursache geriet ein mit fünf Personen besetzter Kraftwagen von der Fahrbahn und rannte gegen einen Bordstein, wobei sich das Fahrzeug überschlug und schwer beschädigt im Straßengraben landete. Während vier der Insassen mit leichteren Verletzungen davonkamen, erlitt eine Person so schwere Verletzungen, daß sie ins Koblenzer KrankenBei Handball 1. Jg. TV Jahn Schwerterheide— 1. Jg. Tus Wellinghofen 3:1 Zum fälligen Rückspiel hatte sich am Sonntag die Jugend des TB Jahn Schwerterheide gegen die gleiche des Tus Wellinghofen, dessen Jugendmannschaft in Handballkreisen bestens bekannt ist, zu verteidigen. Die Gästemannschaft mußte jedoch eine wohl unerwartete Niederlage einstecken. Im ersten Teil des Spieles waren die Leistungen beider Mannschaften gleichwertig, so daß torlos die Seiten gewechselt wurden. Nach dem Wiederangriff konnte eine leichte Überlegenheit der Jahner festgestellt werden. So konnte schon nach wenigen Minuten der Linksaußen Kirchhoff zum Führungstor einsenden. Kurze Zeit darauf gelang es der Tus=Jugend, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Während die Gästemannschaft alle ihre Kräfte daransetzte, die Hintermannschaft des Gastgebers zu überwinden, ging die Jahr.=Jugend immer mehr aus sich heraus und konnte noch zwei weitere Tore werfen. Beim Stande von 3.1 ertönte der Schlußpfiff des Schiedsrichters, der damit das äußerst kraftvoll und seir burchgeführte Spiel beendete. Fremde, seltsame Welt in dem Ufa=Film„Zwischen Hamburg und Haiti“, In einem Film der Ufa,„Zwischen Hamburg und Haiti“, tut sich ein paradiesisches Ländchen auf. Ein einziger tropischer Garten liegt hingebreitet an der strahlenden Bucht von Portau=Prince, im Hintergrunde überhöhl von einem pittoresken, zerklüfteten Gebirge. An den Hängen die Kaffeepflanzungen, der wertvollste Besitz des Landes, dazwischen die kleinen Streusiedlungen der schwarzen Bauern. In den Ebenen üppige Felder, Baumwolle, Zuckerrohr, Bananen. Für viele, die den Film sehen, ist's wie eine Entdeckung. Wer hat sich schon eine Vorstellung von Haiti gemacht? Es liegt auch ziemlich abseite vom Touristenverkehr. Wenn einer einen Trip nach den Antillen unternehmen will, dann zieht ihn vor allem die große Insel Kuba mit der blendenden Tropenstadt Havanna an. Die benachbarte Regerinsel wird meist links liegengelassen. Es hat sich die Erfahrung verbreitet, daß dort der Weiße nicht gern gesehen sei. Das stimmt aber nur mit Einschränkung. Haiti hat eine Vergangenheit Von anderthalb Jahrhunderten, in der es seine politische und rassische Unabhängigkeit mit Erfolg verteidigen konnte. Die Haitianer, Reger und Mulatten, deren Ahnen gegen Ende des 18. Jahrhundertdas Joch der Sklaversi abge- int schüttelt und ihrs französischen Herren ermordet und vertrieben hatten, empfinden ihre Freiheit als kostbarstes Vermächtnis. Aus Sorge, sie könnte ihnen wieder verloren gehen, schlossen sie sich lange Zeit gegen die Außenwelt ab. Nur Deutschen und Schweizern wurde erlaubt, sich in ihrem Lande niederzulassen. Der deutschen Kaufmannschaft und der hanseatischen Schiffahrt war denn auch fast allein der Großhandel vorbehalten. So ist der deutsche Unternehmer in dem Film„Zwischen Hamburg und Haiti“ eine typische Erscheinung. Aber im Jahre 1915 trat eine entscheidende Wendung in der Geschichte der haitischen Unabhängigkeit ein. Die fortgesetzten inneren Unruhen, die Ermordung des Präsidenten Guillaume Sam, der von der Menge buchstäblich in : Eine deutsche Faktorel in Hait! der Schauplätne den Ufn-Films„Zwischen Hamburg und Haitl“, den Erich Waschneck mit Gustav Knuth und Gircte Uhlen in den Hauptreilen insnanierte Stücke gerissen wurde, und eine hohe Staatsschuld gaben Nordamerika den Anlaß, das Land militärisch zu besetzen und die Finanzkontrolle in die Hand zu nehmen. Der tiefere Grund zu diesem Vorgehen ist aber weniger in wirtschaftlichen als in strategischen Interessen zu suchen. Es war Nordamerika um den Schutz des Panama=Kanals zu tun. Der Bogen der Antilleninseln, der sich von der Halbinsel Florida bis nach Venezuela erstreckt, bildet eine ideale Barriere vor der mittelamerikanischen Landenge, und Haiti ist darin ein wichtiges Glied. Es mußte verhütet werden, daß England sich dieses Postens bemächtige, was heute einer gewissen Pikanterie nicht entbehrt, nachdem England alle seine dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Inselbesitzungen den „befreundeten" Vereinigten Staaten zu militärischer Besetzung überlassen hat. Natürlich wurde der Nationalstolz der Haitianer durch die Einmischung Amerikas aufs tiefste verletzt, vor allem der haitianischen Gesellschaft, der etwa 150 000 Gebildeten in den Städten, die bisher maßgebenden Einfluß in der Politik hatten und eine nationale Kultur pflegten(eine Reihe von bedeutenden Dichtern ist aus ihrer Mitte hervorgegangen!). Diese Vornehmen, zum Teil Aristokraten von weltmännischer Haltung, fühlen sich auch heute noch als berufene Schützer ihres Volkes und setzen der Ausbreitung der amerikanischen Plantagenproduktion, die die einheimische Kleinbauernwirtschaft bedroht, zähen und erfolgreichen Widerstand entgegen. Sie erwirkten auch 1934 mit Hilfe Latein=Amerikas die Zurückziehung der nordamerikanischen Marine=Brigade. Aber die fremde Wirtschaftskontrolle blieb. Der organisatorischen Überlegenheit der weißen Rasse hat Haiti übrigens einen wirtschaftlichen Aufschwung, prachtvolle Autostraßen, moderne Hospitäler und vor allem Die ewige Versuchung Um die halbe Welt reist der deutsche Uberseekaufmann Henry Brinckmann der Frau nach, die er sich erobern will. Kurz vor dem Ziel tritt noch einmal die Versuchung an ihn heran, vom Wege abzuweichen. Aber er bleibt stark, und alles wendet sich zum Guten.— Gustav Knuth mit Anneliese Kressel und Lea Niako in dem Ufa-Film „Zwischen Hamburg und Haiti“ Aufn UIfa-Klitsch(2) Sicherheit und Frieden zu verdanken. Davon haben die drei Mikionen Bauern den meisten Nutzen. Das geben sie auch zu verstehen. Wenn der Präsident über Land fährt, werden ihm von den Gemeinden Ehrenpforten errichtet, an die die Landleute zum Zeichen ihres Wohlstandes allerlei Gegenstände hängen, funkelnageineue Küchengeräte, bunte Frauenröcke, elegante Herrenanzüge und Schuhe. Der Besitz von Schuhen bedeutet auch heute noch etwas Besonderes— einst unterschieden sich durch ihn die Freigelassenen von den Sklaven. Plerten Kienst