spaltene Milimeterzeile(46 mmn breit), enehmen wir keine Gewähr. Bei unvorherdurch höh. Gewalten, übernehmen wir Erscheinen der Zeitung kann auch keiner seigenpreise: Für die sechsge.—..—.0; nilien=, Vereins= u. amtl. Anzeigen 4 Ur Tertanzeigen: fernmündl. aufgegeb. Anzeigen überna hmen. eh. Betriebsstörung, hervorgerufen nerlei Gewähr, für pünktl. Erscheinen der Zeitung kan spruch auf Schadenersatz oder Nachlieferung erhoben werden. wöchentlich sechsmal. Bezugspreis wöchentl. nonatl..K 2.—(einschl. 28.2 N ugsgebühr) zuzügl. 36### Bestellgeld. *, vorm. Carl Braus, Schwerte Postscheckk.: Dortmund 2852 verter Zeitung“ erscheint inschl. Trägerlohn). Postbezug mi ebühr und 0.44 N### Postverpackung imer 103#. Druck u. Verlag: Haus Linner telle Gr. Marktstr. 3. Fernr. 2770— die Amter Westhosen? Prgste. Einzige (Ruhr), Dienstag, 14. Februar 1939 Tageblaut für die Htadt Kchwerte, Schwerte Bekenntnis zum Volkstum selomüs beeimermche! Ukraine ihre Stimme geschlossen für die Regierungsliste abgegeben haben,„it., o. ral Prchala, der gegen den Willen der Karpaten=Ukraine zum Minister ernannte tschechische Armeegeneral, den Wahlaufruf der tsche schen Volksgruppe mit unterzeichnet hat. General Prchala hat durch diese Handlung mehr Einsicht und realpolitisches Denken bewiesen, als jene Prager Kreise, die seine Ernennung zum karpaten=ukrainischen Minister wünschten Diejenigen Kreise, die sich von der Ernennung des Generals Prchala eine Unterstützung der großrussischen Bestrebungen in der Karpaten=Ukraine und damit die Wiederaufrichlonie betrachtet, andererseits nicht über die genügenden ethnographischen Kenntnisse verfügten, das völkische Erwachen der KarpatenUkraine in Zweifel ziehen zu können. Die Wahlen, die am 12. Februar stattfanden, haben diese Kreise restlos enttäuscht. 92,54 Prozent der abgegebenen Stimmen haben der Liste der ukrainischen nationalen Einheitspartei, also der Regierungsliste gegolten. Dadurch ist eindeutig der Beweis erbracht worden, daß die Bevölkerung in der Karpaten=Ukraine in einer geradezu erdrückenden Mehrheit nicht nur ukrainisch ist, sondern auch ukrainisch sein ren die Wahlen in den slowarischen Landtag am 18. Dezember vergangenen Jahres das spontane Bekenntnis des slowakischen Volkes zur Autonomie, so können die eben abgehaltenen Wahlen in der Karpaten=Ukraine als der eindeutige Beweis des völkischen Erwachens eines Volkes, das jahrhundertelang unter Fremdherrschaft stand, gewertet werden. Das Bekenntnis zum Gedanken des ukrainischen Volkstums und zur Regierung Woloschin, die ihn verkörpert, müßte nun endlich eine weitgehende Klärung im Verhältnis Prag— Chust ergeben. Unterstützt dürfte ese die i160 Tschechen in der KarvatenHamburg, 13. Febr. Am Dienstag, um 13.00 Uhr, wird auf der Werft von Blohm& Vol in Hamburg das 35000=t=Schlachtschif „F“ vom Stapel laufen. Ganz Deutschland wird an diesem Tage nach Hamburg blicken. Ein Gigant aus Stahl und Eisen ist in angestrengtester Arbeit deutscher Hirne und Hände emporgewachsen, bestimmt, Arbeit und Leben unseres (Fes zu sichern, unsere Küsten zu schützen wacht und Große auf allen r Länge von 241 Meter und einer 36 Meter weist der gepanzerte, Riese cht 38=Zentimeter=Gesch#, Zentimeter=Geschu. bäude durch die von mächtigen Plastiken des Hoheitszeichens gekrönte Ehrenpforte verließ. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritt der Führer die Front der Ehrenformationen ab. Dann bestieg der Führer mit seiner tung und den leitenden Persönlichkeiten der Hansestadt die Kraftwagen zur Fahrt ins Hotel Atlantik. Zwischen lebendigen Mauern der Begeisterung hindurch ging die Fahrt üver den Stephansplatz, die Esplanade und die bardbrücke. Eine einzige Woge des Jubels begleitet den Führer auf seinem Wege. Vor dem Hotel Atlantik drängen sich die Massen besonders dicht am Ufer der Alster. Auf den Bootsstegen, den Dächern der Klubhäufer und in den Bäumen der Uferanlagen haben sich muntere Jungen ein bevorzugtes Plätzchen gesichert. Immer wieder schallen die Sprechchöre der begeisterten Hamburger auf, und erst in den späten Abendstunden verläuft sich allmählich die Menge, die inzwischen den zahlreichen hohen Ehrengästen bei ihrem Eintreffen ebenfalls herzliche BegrüßungskundVoltes zu und von deutscher Meeren der Welt zu künden. Bei einer Länge von 2 Breite von 30 Mellt urng eine Bestückung von achr 36=3 zen als schwerer und 12 15=Hentimeter. zen als mittlerer Artillerie auf, wozu noch die Flakbestückung tritt. Auf dem Gelände der Werft von Blohm& Voß werden neben den zahlreichen Ehrenformationen die Betriebsführung mit der gesamten Gefolgschaft und zahllose Gäste anwesend sein. Die gewaltige Teilnehmerzahl von 50000 deutschen Männern und Frauen spiegelt die Bedeutung. die diesem Stapellauf beizumessen ist. Zu der Feier ist das Panzerschiff„Admiral Scheer“ bereits am Sonntagnachmittag im Hamburger Hafen eingetroffen und hat an der Ueberseebrücke: festgemacht, der Kreuzer „Nürnberg“ und die 4. Torpedobootsflo###ce vervollständigen mit dem Aviso„Grille“ das prachtvolle militärische Bild. Der Bedeutung dieses Stapellaufes entsprechen die Vorbereitungen, die die Hansestadt trifft. Tausende fleißiger Hände sind Tag und Nacht unermüdlich am Werk, um die Stüot für dieses grote Ereignis festlich zu schmücken. Ein Wald hoher weiter Masten ragt empor, an denen sich die Banner des neuen Deutschland erhofften, bedienten sich bei der ihrer Unterstützung größtenteils bez. irczurren; tes, daß in der Karpaten=Ukraine keine Arrainer, sondern Russen wohnen, oaß der größte Teil der Bevölkerung nichts von der ukrainischen Orientierung der Regierung Woloschin Aufgabe habe, diesen mehr als 50 v. H. der Bevölkerung ausmachenden Teil vor den Angriffen der Anhänger Woloschins zu schützen. Hätte dieses Argument der Wahrheit entsprochen, dann wäre die Regierung einer Niederlage bei der Wahl nicht entgangen. Aber gerade das Gegenteil ist eingetreterz Zs Bekenntnis des karpaten=ukrainischen Voller zur ukrainischen nationalen Eingeitspartei war überwältigend und nur boct, loo es in größerer Anzahl Juden und orthodoxe Klerikale gab, waren Nein=Stimmen Die Bedeutung des 12. Februar liegt alse darin, daß die karpaten=ukrainische Bevölkerung frei und vor aller Welt erklärt beides unter dem Goldbeutel klingeln werde— be..... Mantel der Hilfsbereitschaf: fur den Neuaufbau des befreundeten Spanien— ist für die römischen politischen Kreise klar—„ ebenso sind sich diese Kreise darüber klar, daß, wie„Giornale d'Italia“ mit zixenischer Schärfe feststellt, die französisch=englische unbiederung bei Franco nur eine neue verbesserte Auflage der alten Politik politischer und wirtschaftlicher Einflußnahme sei. England und Frankreich möchten um jeden Preis Spanien von der Solidarität mit Italien und Deutschland losreißen, wobei sie zu vergessen scheinen, daß ein solcher Verfuch die schlimmste Beleidigung für Franes wie überhaupt jeden national denkenden Spanier darstellt, denen man im Grunde genommen die ihnen gewährte wertvolle Hilfe Italiens und Deutschlands kurzerhand aus dem Gedächtnis zu streichen versucht. Gerade in diesem Zusammenhang sind von größtem Interesse neue Ausfügrege# internationa! uptr,.u guram sache, daß Italien in Spanien Curopa gerettet habe und Italien so lange in Spanien bleiben dürfe, bis Frankreich seine Karten lich aufdecke. Frankreich bleibe ein Element der Unsicherheit in Europa. Die beharrliche Ablehnung der italienischen Ansprüche werde für Frankreich und Europa verhängnisvoll General“ werden. Wenn die italienischen Forderungen nicht auf dem Verhandlungswege erfüllt würige Ver= I den, dann müßten die Waffen sprechen. rrung in! Eine andere Alternative, und das„sollte ui dr,1 Feankrich bch enbit, gie Be 41. um die 6s eiter nach 1 gehe, heiße Mittelmeer, und galz Rizza. Die faschistische Regierung habe sich 9 be= kußert, aber se belasteten immer mehe die Bo. ziehungen zu Frankreich und müßten und würSeorin“) den im Sinne Italiens gelös werden. sseoen Frankreich könne sich noch so sehr auf alle mögliche Hilfe moralischer und materieller Art . berufen. In einem Krieg gegen Frankreich Worten I werde das italienische Volk wnie ein Mann 13. Febr. Was man in Italien seit vorausgesehen hat, ist eingetroffen: alle Versuche, die im Sterven liestspanische Regierung am Leben zu eran den militärischen Erfolgen Franseitert sind, drehen Frankreich und den Spieß herum und wersen u nationalspanischen Generalissimus an den Hals. mmer größerem Mißtrauen und erfolgt man in Rom ein Manöver, as die Achse Paris—London die milipolitische und wirtschaftliche Kontrolle panien an sich zu bringen versucht. de italienische Kreise erinnern daran, französische Presse vor noch nicht allzu Zeit die Notwendigkeit territoriaänder in Spanien provagiert hatte. hweige man sich über solche Pläne, die oincares Ruhrmethoden erinus, doch habe man noch längst nicht auf Tendenz, die Aktion Francos zu beeinsen und den Sieg der Nationalen zu beAutonomisierung— nicht Prag, 13. Febr. Eine ganze Reihe innerpolst, tischer Probleme sind der Tschecho=Slomannicht allein durch die außenpolitischen Vorgangdes Jahres 1938, sondern vor allem durch die Gewahrung der Selbstverwaltung an die Slowaken und Karpato=Ukrainer erwachsen. Im Vordergrunde der verfassungsrechtlichen Fragen steht gegenwärtig die Aenderung Autonomiegesetze hat zwar die der Verfassungsurkunde. Durch, die Autonomiegesetze h#t. tschecho=stowakische Versassung aus Brrg, z# 1920, die bekanntlich die Tschechen ohne. Rt. und ohne Zustimmung der übrigen Völle: und Volksgruppen geschaffen haben, bereits eine dedeutungsvolle Ergänzung erfahren, diese stehe aber zu anderen Bestimmungen in Widerspruch. Schon aus diesem Grunde beschäftigen sich die tschechischen Juristen sehr eingehend mit Im„Moderni Stat“(Moderner Staat) beschaftigt sich beispielsweise Prof. Neubauer mit der Stellung des Staatsprgieperiege# langt zu dem Schluß, daß sich wakei mehr dem Typus der Präsidentschaftsrepublik zu nähern beginne und sich bereits recht weit von der parlamentarischen Demokratie entfernt habe. Auch Minister Dr. Havelka sieht, wie er in einem Vorttage oarlegte, einen wesentlichen Unterschied gegenüber den früheren Verhältnissen in der bedeutenden Stärkung der Stellung des Präsidenten der Republik. Minister Havelka hält es nicht für richtig, die Tschecho=Slowakei als Bundesstaat zu bezeichnen, da die Zentralregierung noch immer eine starke Vorzugsstellung besitze. Richtr ger ware es, so wernt Minister Havelta, von einer„Autouomisierung“ zu sprechen. Geschwächt erscheine ferner die Stellung der Nitionalverstmmiung, deren Befugnisse zum Teil auf die Sparkommission und zum Teil auf den Staatswirtschaftsrat übergegangen sind. Die gegenwärtige Regierung sei, auch wenn sie aus Fachleuten zusammengesetzt ist, dennoch eine politische Regierung, da an ihrer Spitze der Führer der Einheitspartei Rudolf Beran stehe und ihre Politik bestimme. Im Gegensatz zu den Anschauungen Profess. Neubauers und Minister Havelkas sprechen die Slowaken und Karpato=Ukrainer stets von dem Bundes= oder Föderativstaat. Diese Anschauung ist darin begründet, daß die Prager Zentralregierung nur jene Gebiete verwaltet, die für einen Staatenbund kennzeichnend sind. Die Tschecho=Slowakei stelle daher einen trialistischen Staat dar, der in der Struktur weitgehend der dualistischen Habsburger Monarchie gleiche. Bekräftigt und unterstrichen wird diese Auffassung vor allem durch die letzten Kundgebungen des slowakischen Propagandachefs, der bereits einige Male erklärte, die Slowakei könne jederzeit ein eigener unabhängige: Staat werden. Daß die Tschechen darüber nicht begeistert sind, ist ohne weiteres begreiflich. Vorbereitungen zur Rom, 13. Febr. Die Beisetzung der sterblichen Hülle Papst Pins' XI., die in vollem päpstlichen Ornat in der Peterskirche aufgebahrt ist, zu der ab Sonntag die gesamte Bevölkerung Zutritt hat, wird Dienstag früh erfolgen, und zwar auf besonderen Wunsch des Verstorbenen in der päpstlichen Gruft neben dem Sarkophag Pius' XI. Der vatikanische Verwaltungsvorstand trifft inzwischen alle Vorbereitungen, damit innerhalb von 14 Tagen das Konklave der 62 Kardinäle, die den neuen Papst aus ihren Reihen zu wählen haben, beginnen kann. Am Tag nach der Eröffnung des Konklaves nehmen die Wahlhandlungen in der Sixtinischen Kapelle ihren Anfang. Täglich finden vier Wahlgänge statt, je zwei am Vormittag und je zwei am Nachmittag, solange, bis eine Persönlichkeit die vorgeschriebene Zweidrittelmehrheit auf sich vereinigt. Unter den aussichtsreichsten Anwärtern wurden am Montag in Rom folgende Kardinäle genannt: Pacelli, Tedeschini, Salotti, Maglione, Nassali, Costa und Boretto. Wie man sieht, handelt es sich ausschließlich um Italiener, da es seit Jahrhunderten Brauch geworden ist, nur noch italienische Kardinäle zu wählen, die in der Stärke von 35 vertreten sind, während die Zahl der ausländischen Kardinäle 27 beträgt. Die gesamte italienische Oeffentlichkeit steht weiter im Zeichen des Ablebens Pius' XI. und der Vorbereitungen zur Wahl seines Nachfolgers. Erörtert wird bereits die Frage, welchen Namen sich dieser Nachfolger beilegen wird, da die Wahl des Namens unter Anknüpfung an eine der markantesten Gestalten des Papsttums bereits gewisse Anhaltspunkte für die Gesamteinstellung des neuen Mannes geben könnte. Die ukrainische Wahl 62,40 Prozent der Stimmen für die Regierung Prag, 13. Febr. Die endgültigen Ergebnisse der gestrigen Wahlen in dem karpato=ukrainischen Landtag sind folgende: Wahlberechtigt waren 284 365. Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen beträgt 263202, davon für die karpato=ukrainische Regierung 243557, gegen die Regierung 19645. In zenten betragen die Stimmen für die Regierung 92,40 bei einer Wahlbeteiligung von 92.55 Prozent. mit 53 Toten Paris, 13. Febr. Die Zahl der Todesopfer bei dem schweren Eisenbahnunglück von Las Planas, bei dem, wie gemeldet, zwei Züge in voller Fahrt aufeinanderstießen, hat sich, wie Havas aus Barcelona meldet, auf 53 erhöht, nachdem zahlreiche Schwerverletzte am Sonntag gestorben sind. Alerbennungschen Miinle der Weche? Diplomatisches Ringen um Burgos— Paris wünscht normale Beziehungen London, 18. Febr. Die Umstellung der öffentlichen Meinung auf die neue Lage in Spanien vollzieht sich in beschleunigtem Tempo. Die Presse kündigt in großer Aufmachung an, daß das Pariser Kabinett am Dienstag und das Londoner Kabinett am Mittwoch die sormelle Anerkennung der nationalspanischen Regierung vollziehen würde und am Donnerstag bereits die neuen Botschafter der beiden Mächte ihr Beglaubigungssschreiben dem Staatsoberhaupt Nationalspaniens überreichen werden. Im Foreign Office werden allerdings derartige Kombinationen zunächst als voreilig und verfrüht bezeichnet, weil noch gewisse KKlarstellungen“ notwendig seien. Zu diesen Klarstellungen gehört nach britischer Auffassung zunächst die Antwort auf die Frage, ob der Sowjetgeneral Miaja unter dem diplomatischen Druck von London und Paris die Waffen niederlegen wird. Zur „Klarstellung“ gehört aber zweifellos vor allem die von britischer Seite ersehnte Neutralitätserklärung General Francos und gewisse Zusicherungen über den Abtransport der ausländischen Freiwilligenkontingente. Diese letztere Frage hat allerdings in den letzten Tagen stark an Bedeutung verloren. Auf jeden Fall wird die formelle Anerkennung der Franco=Regierung hier immer noch so behandelt, als ob damit dem General Franco ein bedeutungsvoller Dienst erwiesen würde. In nationalspanischen Kreisen gibt man unverhohlen seinem Erstaunen über die gegenwärtig in der Presse und Oeffentlichkeit und scheinbar auch in gewissen maßgebenden Kreisen vertretene: Auffassung Ausdruck, als ob die diplomatische Anerkennung der BurgosRegierung durch gewisse Gegenleistungen erkauft werden müßte. Man empfindet es als geradezu kindlich, daß das nationale Spanien jetzt gewisse Vorleistungen für die formelle Anerkennung tragen solle, obwohl deren Wert nach der Einnahme von Barcelona in der internationalen Kursnotierung auf ein Minimum zurückgegangen ist. Bis gestern waren die Nationalspanier hier nur die„Rebellen". Der Londoner„Oberrebell“, der Herzog von Alba, dem als dem diplomatischen Agenten des Generals Franco“ eine etwas sonderbare Zwischenstellung zwischen einem Diplomaten und einem Agenten eingeräumt war, der jedoch selbstredend am Hofe von St. James nicht akkreditiert war, ist jetzt plötzlich hier persona gratissima und wird demnächst das bescheidene Haus am Belgrave Square vertauschen, während Don Pablo Azkerate, der bisherige rotspanische Botschafter am Hofe von St. James, sich ein neues, vermutlich bescheideneres Heim wird aussuchen müssen. Aus den Rebellen von gestern sind die Freunde von heute und die ersehnten Bundesgenossen von morgen geworden. So ändert sich der Lauf der Welt in der Hauptstadt des britischen Weltreiches! Vorläufig arbeitet allerdings die diplomatische Maschine noch mit Hochdruck, um die formelle Anerkennung des nationalen Spaniens gegen gewisse, der Oeffentlichkeit und dem Parlament vorzulegende Erfolge austauschen zu können. Pariser Bedingungen Paris, 13. Febr. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch brutaler Offenheit in den französischen Blättern die„Bedingungen“ erörtert werden, die Frankreich an eine Anerkennung Nationalspaniens knüpfen müsse und mit welchem Zynismus diplomatische und strategische Erwägungen vermengt werden. Das plötzlich für General Franco und das von ihm beherrschte Gebiet Spaniens entdeckte Interesse rührt ja nicht etwa von der Erkennther, der General Francol selbst einmal Ausdruck gab, als er davon sprach, daß man in Paris nicht vergessen möge, daß Spanien eine große Nation sei, im Gegenteil, solche Erwägungen werden von der Mehrzahl der Blätter ganz bewußt außer acht gelassen und mit einer Unverfrorenheit, die ihresgleichen sucht, die Frage gestellt, wer in Spanien wohl das Rennen machen werde: die Achse Berlin— Rom oder England und Frankreich. Solche Fragestellungen sind nicht nur überflüssig, sie sind auch sehr bezeichnend. Sie beweisen nämlich, daß man für den gigantischen Freiheitskampf der Nationalspanier und für das riesige Erneuerungswerk General Francos nicht das geringste Verständnis hat, sondern, daß man, getreu der historischen Politik Frankreichs, Spanien nach wie vor lediglich als Objekt— und zwar als Ausbeutungsobjekt— betrachtet. Es ist früher schon viel die Rede von einem Geheimvertrag gewesen, den Frankreich mit dem damals noch roten Barcelona abgeschlossen habe und der angeblich wesentliche Erleichterungen betreffs der imperialen Bedürfnisse Frankreichs bringen sollte, falls die Unterstützung Barcelonas zu einem Endsieg der sowjetspanischen Sache führe. Auch heute ist die Tendenz trotz aller sehr eilfertigen und darum um so verdächtigeren Freundschaftsbeteuerungen keine andere geworden. Auch wenn man von Paris aus plötzlich mit einem konservativen Unterton die Debatte gegenüber Nationalspanien führen zu müssen glaubt, so ändert das nichts an der Tatsache, daß es in erster Linie nüchternste strategische Erwägungen sind, die diesen Umschwung bewirkt haben. Ueberflüssig zu sagen, daß sich die Meinungen weiter in zwei Gruppen spalten. Der eine Teil der Blätter ist von jeher für eine Anerkennung Nationalspaniens gewesen, er betreibt Realpolitik auf einer würdigen Basis, während die marxistischen und kommunistischen Blätter allmählich in Weißglut geraten vor Zorn darüber, daß den Sowjetspaniern buchstäblich alle Felle weggeschwommen sind. Zwischen diesen beiden Extremen steht jene Gruppe, die eine Anerkennung sozusagen in Ratenzahlungen verwirklicht sehen möchte, das sind die nach ihrer eigenen Meinung ganz schlauen Politiker, die glauben, an Franco bestimmte Bedingungen stellen zu können. Die Art, wie sie das tun, verrät sie aber als unverbesserliche Intriganten und Chauvinisten, denen es gar nicht so sehr auf eine wirkliche Befriedung ankommt als vielmehr darauf, Frankreichs Sicherheit und Frankreichs Vorteil mit unlauteren Mitteln gewahrt zu sehen. Prag hon noch niast Viel gelern! Mit neuer Talttit im alten Fahrwasser“, Anterbrünungsinrihöben gegen das Deutschtum in Wolhynien Warschau, 13. Febr. In Rowno in Wolhynien wurde nach mehrtägiger Verhandlung ein Prozeß gegen 18 Personen wegen Zugehörigkeit zur illegalen Kommunistischen Partei der Westukraine und wegen des Versuches, eine kommunistische Jugendorganisation in Wolhynien aufzuziehen, beendet. 17 Angeklagte wurden für schuldig befunden. 14 erhielten Zuchthausstrafen von drei bis acht Jahren, drei wurden wegen ihrer Minderjährigkeit zur Unterbringung in einer Besserungsanstalt verur#k. Frankreichs Botschafter bei Arita Tokio, 13. Febr. Der französische Botschafter suchte am Montag den Außenminister auf, um sich namens seiner Regierung über die Besetzung Hainans zu informieren. Amtlich wird dazu gemeldet, der französische Botschafter habe um Erläuterungen über Ziel und Dauer der Besetzung Hainans gebeten. Außenminister Arita habe versichert, daß die Besetzung Hainans lediglich das militäcische Ziel verfolge, die Blockade der südchinesischen Küste zu beschleunigen. Die Dauer der Besetzung werde nicht über die militärischen Notwendigkeiten hinausgehen. Japan verfolge jedenfalls keine territorialen Absichten. Japanische Lufterfolge Schanghai, 13. Fedr. Als Ergebnis des ersten diesjährigen Großangriffs sapanischer Bombengeschwader meldet der japanische Heeresbericht, daß am Sonntag nordwestlich des chinesischen Flugstützpunktes Lantschau in der Provinz Kansu 18 chinesische Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen und weitere 20 auf dem Boden zerstört worden seien. Außerhalb Lantschaus seien große Waffenlager sowjetrussischen Ursprungs vernichtet worden. Die sapanischen Geschwader hätten leine Verluste Prag, 13. Febr. Am Montag fand im Prager Abgeordnetenhaus eine Sitzung des Klubs der deutschen nationalsozialistischen Abgeordneten und Senatoren statt. Der Klubvorsitzende, Abg Ernst Kundt, gab einen eingehenden Bericht über den Stand der Innen= und Außenpolitik. Ueber die Lage des Deutschtums in der Tschecho=Slowakei, vor allem in Böhmen und Mähren, sagte Abg. Kundt, es sei ein Irrtum, anzunehmen, daß es den Deutschen besser ginge, als vor dem 1. Oktober 1938. Zwar seien gewisse frühere offensichtliche Methoden, besonders auf dem Gebiet des polizeilichen und strafrechtlichen Vorgehens weggefallen, auch sei man in manchen Fragen von Außerlichkeiten entgegenkommender geworden. z. B. in bezug auf das Tragen des Hakenkreuzes und der Verwendung der Hakenkreuzfahne. Doch ist in bezug auf die faktische Rechtsstellung der Deutschen keine Besserung und in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sogar eine Verschlechterung eingetreten. Man hat durch die verschiedenartigsten Methoden und sogar mit Hilfe zweier Regierungsverordnungen die Deutschen aus den Betrieben hinausgedrängt, wobei man vielfach dem tschechischen Arbeitnehmer und auch dem jüdischen Arbeitgeber genutzt hat. Dabei haben die Deutschen keinen Anteil an den verschiedenen Arten der Unterstützung an Arbeitslose und Bedürftige seitens des Staates, sondern sie seien lediglich auf die deutsche Reichshilfe angewiesen. Diese Lage wie auch die vielen anderen Formen der Zurücksetzung des Deutschtums muß als unhaltbar bezeichnet werden. Die Entwicklung der letzten Monate, die seit Antritt der Beran=Regierung keine Veränderung zum Besseren, sondern nur eine Verschlechterung erfuhr, macht den Eindruck, als hätten gewisse tschechische Kreise aus den Ereignissen des Jahres 1938 noch nichts gelernt. Es herrscht auf tschechischer Seite die Einstellung, den neuen Staat nur als nationalen Staat der Tschechen zu betrachten, aus dem das verbliebene Deutschtum zwar nicht mit Gewalt, aber auf kaltem Wege hinausgedräugt werden soll. So scheint man die alte historische Position des Deutschtums, die auf eine Jahrtausende lange Geschichte zurückblicken kann, nunmehr in aller Stille durch die Methode liquidieren zu wollen, daß man aus Gründen der wirtschaftlichen und sozialen Existenzmöglichkeit das verbliebene Deutschtum zur Optierung für das Deutsche Reich im Sinne des Optionsvertrages drängt. Es sei selbstverständlich, so führte der Redner aus, daß der Klub der deutschen nationalsozialistischen Abgeordneren und Senatoren und die Volksgruppenführung mit allen Kräften dagegen ankämpfen werden. Der Redner wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, daß doch die unbefriedigen de Haltung gegenüber der deutschen Volksgruppe im Reich als unfreundliche Geste betrachtet werden würde. Zu den bisherigen Verhandlungen mit den Exponenten der tschecho=slowakischen Regierung über die Liquidierung dieser Methoden und über die Frage der künftigen Rechtsstellung der deutschen Volksgruppe stellte Abg. Kundt fest, daß er gerade in letzter Zeit auf zahlreiche formalistische Schwierigkeiten stieß, wodurch der berechtigte Eindruck entstand, daß auf Seiten der politischen Verantwortungsträger der Regierung die Bereinigung dieser Fragen hinausgeschoben werden B— Wie Kommunist Marty es sieht Verlegene Ausreden über die rotspanische Niederlage Perpignan, 13. Febr. Der kommunistische Abgeordnete Marty, der von der rotspanischen Regierung mit der Organisierung der internationalen Brigaden beauftragt war, und der vor wenigen Tagen den letzten Rest seiner geschlagenen Truppen über die französische Grenze brachte, versuchte in einer Pressebesprechung die Ursachen für den Zusammenbruch der katalanischen Front zu erklären und gleichzeitig ein Bild von den Ereignissen zu malen, die sich in den letzten Wochen in Katalonien abgespielt haben. Marty legte besonderen Nachdruck auf den Verrat im eigenen Lager. Er, der im Jahre 1923 als französischer OffiziersMechantzer die Meuterei im Schwarzen Meer anstiftete, glaubte sich besonders qualifiziert zu der Feststellung, daß der Verrat im frauzösischen Heer während des Krieges glücklicherweise eine Seltenheit und sogar eine Ausnahme gewesen sei. Im Widerspruch zu den Behauptungen der roten Regierung und auch zu seinen eigenen Aeußerungen, wonach die Mehrheit des spanischen Volkes hinter Negrin und Genossen stehe. stellte Marty fest, daß bei der Militärintendanz, dem Verkehrsdienst und bei dem Gesundheitsdienst dauernd Sabotageakte begangen worden seien. Neben die von Marty als Sabotageakte bezeichneten Ursachen stellte er die „Ueberlegenheit des Materials“ auf nationalspanischer Seite in den Vordergrund. Er erwähnte natürlich nicht, daß die Ueberlegenheit in erster Linie eine solche des Menschenmaterials war. Waffen hatten die Roten dank der„Nichteinmischung" mehr als sie brauchten. Den Fall Barcelonas, der in gewissem Sinne der Auftakt für den vollkommenen Zusammenbruch der katalanischen Front war, erklärte der kommunistische Abgeordnete mit dem„übertriebenen Optimismus“ der Bevölkerung, die geglaubt habe, ihr könne nichts passieren. Marty ließ absichtlich die Tatsache außer acht, daß auch der größte Teil dieser Bevölkerung das rote Terrorsystem satt hatte, und dieser angebliche Optimismus nicht etwa in der Ueberzeugung lag, daß die rote Front standhalten würde, sondern im Gegenteil, daß es den nationalspanischen Truppen recht bald gelingen würde, die Stadt freizumachen. Der Redner lieferte in diesem Zusammenhang— vielleicht ohne es zu wollen und auf alle Fälle mit ganz anderer Absicht— die Beweisführung, indem er erklärte, daß sich zum Ausbau der Verteidigungsstellungen unmittelbar um den Stadtgürtel von Barcelona nur 7500 Mann der Zivilbevölkerung gemeldet hätten, während 30 000 bis 50000 Mann notwendig gewesen wären. Zum Abschluß seiner Ausführungen protestierte der kommunistische Abgeordnete gegen das, was er„die unmenschliche Behandlung" der Milizen und der Angehörigen der internationalen Brigaden in den französischen Konzentrationslagern nannte. Nachdem der kommunistische Abgeordnete noch auf die ungeheuren Verluste hingewiesen hatte, die die Roten in Katalonien erlitten haben, und die die Effektivbestände bei gewissen Formationen um neun Zehntel herabsetzten, was sie jedoch nicht daran gehindert habe, den Rückzug zu decken, um so viel Material wie möglich nach Frankreich in Sicherheit zu bringen, forderte er von Frankreich nicht ein Eingreifen zugunsten Valencias, sondern die „strikte Neutralität“, die es den Roten ermögliche, sich da, wo es ihnen gefalle, mit Material zu versorgen. Duclos und Marty hetzen die Milizen in den Lagern zur Revolte auf Paris, 13. Febr. Mehrere Blätter berichten, die französischen Behörden hätten äußerst strenge Maßnahmen zur Unterdrückung der immer wieder von neuem in den einzelnen Konzentrationslagern für die rotspanischen Milizen versuchten kommunistischen Agitation getroffen. Namentlich in den Lagern von Barcares, Saint=Cyprien und Argele seien mehrere kommunistische Abgeordnete, so der bekannte Kommunistenhäuptling Duclos und der mit dem Beinamen der„Franzosenschlächter von Albacete“ ausreichend gekennzeichnete kommunistische Abgeordnete Marty aufgetaucht, um regelrechte Kundgebungen zu organisieren und die Lagerinsassen zur Revolte aufzustacheln. Die französischen Behörden machten der kommunistischen Agitation ein schnelles Ende und ließen Duclos, Marty und Genossen von einigen Mobilgardisten mit Gewalt entfernen. In Pervignan trieb eine ganze Bande jüdischer internationaler Profitgeier ihr Unwesen. Mehrere Tage lang herrschte ein schwunghafter Handel mit gestohlenem und geraubtem Schmuck und Kleinfeuerwaffen. Die Ausbeutung des Elends kannte keine Grenzen, und selbst Fälle von Mädchenhandel wurden aufgedeckt. Die Aufsichtsbehörden ließen mehrere Razzien durchführen, durch die Perpignan schließlich von dem unerwünschten Gefindel wieder befreit wurde. Die Polizei in Perpignan entdeckte ferner einen rotspanischen Lastkraftwagen mit Handgranaten und Maschinengewehren. in Sowjetrußland Hunderte von Millionen verpulvert Warschau, 13. Febr. In der Moskauer „Prawda" wird zum Sowjet=Städtebau Stellung genommen und dabei den verantwortlichen Stellen der Vorwurf gemacht, sie hätten bisher bereits mehrere hundert Millionen Rubel in den Wind gestreut, ohne daß dabei der geringste Nutzen herausgesprungen wäre. Es handelt sich hier um die zahlreichen Neubaupläne, die in der jüngsten Zeit beinahe in allen größeren Sowjetstädten wie Pilze aus der Erde gewachsen sind. Nicht nur in Leningrad, Moskau und Kiew, sondern auch in Stalingrad, Rostow, Saratow und vielen anderen Städten hat die Gigantomanie der Sowiets „Grandioses, Unerreichtes und noch nie Dagewesenes“ schaffen wollen. Wie aber sieht es damit aus? fragt die„Prawda“. Man habe Projekte gemacht, sie umgearbeitet und ergänzt, selbst dann wiederum abgeändert und schließlich von neuem zu planen begonnen. Das entscheidende aber sei, daß das Bauen eigentlich nach wie vor völlig systemlos und ungeregelt vor sich gegangen sei. Tatsache sei jedenfalls, daß alle Neubauten ohne diese Projekte verwirklicht wurden, die indessen dem Staatssäckel Hunherte von Millionen gekostet hätten. Es set rohalb an der Zeit, daß man mit diesem Unsug endlich aufhore. Der Stellvertreter des Führers empfing im Beisein des Leiters der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, die neuernannten Landesgruppenleiter in der Tschecho=Slowakei und in Spanien, die Parteigenossen Richard Zweißig und Hans Thom Nr. 38(Zweites Blatt) Dienstag, den 14. Februar 1939 Rus Schwerter Zeitung" und I.L FEBRUAR DIENSTAG Zum Gelelt: Arbeit, die uns Vergnügen macht, heilt ihre Müh. Schiller. Gedenktage: 1468: Joh. Gutenbera" Appen=dem=Sahnseitterewett=Schwerte 13 Treudienstehrenzeichen in Silber verliehen “r dee„ Aufgabe der Unfallverhütung.— Wetter: Unfreundlich. Das atlantische Hochdruckgebiet reicht nun bis in den Raum südlich Island. Durch seinen nach Osten gerichteten Aufbau werden die Winde bei uns nach R drehen und weiterhin die feuchten Luftmassen, die wechselnd milder oder kühler sind, nach Mitteleurova verfrachten. Dabei bleibt es im ganzen regnerisch und unfreundlich. Die Temperaturen bleiben tagsüber über dem Gefrierpunkt, es ist aber zu erwarten, daß in den nächsten Nächten die Temveraturen wenigstens am Erdboden wieder den Nullpunkt erreichen. Späterhin kann sich auch wieder leichter Frost allgemein einstellen, er ist jedoch noch nicht mit Sicherheit zu erfassen. Aussichten für das Industriegebiet, Münsterund Sauerland für Dienstaa, den 14. Februar: Bei kräftigen Winden aus RW bis N stark wechselnde Bewölkung. Gelegentliche Regenschauer. Noch kein Frost. Mittwoch, den 15. Februar: Größtenteils bedeckt. Immer noch Niederschläge. Geringer Bodenfrost. Nordwestliche Winde. Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Unfreundlich und etwas kälter. Am Montag hatte der Gefolgschaftsfuhrer des Bahnbetriebswerks Schwerte, Reichsbahnoberinspetor Stockhecke, die Gefolgschaft zu einem Betriebsappell aufgerufen. Der Unterrichtsraum war würdig ausgeschmückt. Zunächst erfolgte die Ehrung von einer Anzahl Gefolgschaftsmitglieder, die in der letzten Zeit auf eine 25jährige Dienstzeit zurückblicken konnten. Das Treudienstehrenzeichen in Silber wurde an folgende Gefolgschaftsmitglieder verliehen: Reservelokführer Wilhelm Wessel, Franz Schröder, Lokheizer Karl Bäcker, Franz Beil, Dröschede, Wagenmeister Rich. Stellpflug, Werkführer Wilhelm Humme, Betriebsarbeiter Fritz Heimann, August Böhmer, Vorschlosser Heinrich Schnell, Hugo Kümper, Reichsbahngehilfe Hugo Küll, Schlosser Fritz Lategan und Josef Spenner. Der Gefolgschaftsführer sprach sodann über die Geschäftslage der Reichsbahn und brachte zum Ausdruck, daß die Reichsbahn stets der beste wirtschaftliche Gradmesser gewesen sei. Es seien große Aufgaben gestellt. Lokomotiven hätten zum Sudetengau abgeliefert werden müssen. Alles vorhandene Fahrmaterial müsse ausgenutzt werden. Nicht so wie früher ständen Lokomotiven und Wagen herum.— An Hand einiger Beispiele sprach Pg. Stockhecke über die hohe aufgarr der Ansauberhalung.— Hauptvertrauensmann des deutschen Beamtenbundes, Pg.= Tigges, überreichte den Trägern das Treudienstehrenzeichen und die Glückwünsche des Reichsbundes deutscher Beamten. Betriebsobmann P. Tetampel sprach den Jubilaren die Glückwünsche der Deutschen Arbeitsfront aus. Pg. Detampel erwähnte, daß die erhöhte Leistungssteigerung am besten auf dem Wege Rtaben die schon Ihre Freistelle für ein Ferienkind angemeldet?— In unseren Kindern liegt die Zukunft des Volkes! Eine gesunde und starke Jugend verbürgt eine gesunde Zukunft! Kinder bringen Sonne in Ihr Heim! Ihre Anmeldung nimmt jede RSB.=Dienststelle an. einer festen Betriebsgemeinschaft erreicht werde. Der Betriebsappell klang in dem Führergedenken aus. Der Gefolgschaftsführer gedachte der in der letzten Zeit verstorbenen Gefolgschaftsmitglieder. In würdiger Weise wurden diese geehrt. Tageschronik Rückkehr von Norderney. Die aus dem Landkreise Iserlohn zur Erholung auf der Insel Nordernen weilenden Kinder haben am 17. Februar ihre Kur beendet. Sie kommen an diesem Tage mit dem Zuge, 16.39 Uhr an Bahnhof Schwerte in die Heimat zurück. * Beiriebsunfall. Ein Hilfsarbeiter von hier stürzte auf seiner auswärtigen Arbeitsstelle aus geringer Höhe so unglücklich von einer Leiter ab, daß er sich eine schmerzhafte Rückenverletzung zuzog. * Mit dem Rad gestürzt. Einen Verkehrsunfall erlitt Schreiner St. von hier. Auf der Heimfahrt von der Arbeit kam er mit seinem Fahrrad auf der Iserlohnerstraße, unweit den„Steinen". zu Fall. Er mußte sich mit einer stark blutenden Wunde an der Stirn in ärztliche Behandlung begeben. * Vom Kreisgesundheitsamt. Die Tuberkulose=Sprechstunde im hiesigen Gesundheitsamt fällt am Mittwoch, den 15. Februar aus. Berufsschulzeit muß bezahlt werden. Das am 1. Januar 1939 in Kraft getretene Jugendschutzgesetz schreibt:„Die Unterrichtszeit in einer Berufsschule ist auf die Dauer der Arbeitszeit anzurechnen. Die Erziehungsbeihilfe oder der Lohn ist für die Unterrichtszeit weiterzuzahlen“.— Damit ist endlich Klarheit in dieser Frage geschaffen worden. Seither wurde schon in vielen Fällen die Berufsschulzeit auf Grund freiwilliger Vereinbarungen mit der DAF. oder auf Empfehlungen des Treuhänders gezahlt. Das Gesetz schreibt nun vor, daß die Berufsschulzeit allen Jugendlichen in Industrie und Handwerk zu zahlen ist. Selbstverständlich fallen hierunter auch die jugendlichen Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen bis zum Alter von 18 Jahren. den. Die Bahrnehmung der Aufgaben dieser Hlig, TA#ated, spielen. Stelle erfolgt durch den vom Amt WS hauptamtlich in die Reichsleitung entsandten Hauptreferenten und Bannführer Parteigenossen Paul Gierlichs, dem für die Mädelschulung des BDM die Gauführerin Elsbeth Johannsen zur Seite gegeben ist. 830 Lehrapotheken für Berufsanwärter frei! Ein neuer Runderlaß des Reichsministers des Innern hat in einem Verzeichnis die bildung von Avothekenpraktikanten und Praktikantinnen ermächtigten Apotheken für dus Jahr 1939 bestimmt. Das Verzeichnis umfaßt 830 Lehravotheken gegenüber 503 im gorjähri: land), 890 gohro g„TeHhotheferberuf ergreifen. in diesem Jahe den Abotherervera, erareifen, der wegen des Mitarbeitermangels als einer der aussichtsreichsten akademischen Berufe bezeichnet werden kann. Ausweise für Jugendherbergen besorgen. Die Ausweise für das Jahr 1939 zur nutzung der Deutschen Jugendherbergen sind nun bei allen Dienstsiellen des Deutscheg Iugendherbexgswerkes, erhältlich. Der Lleitenausweis(Ba.) ist nach wie vor alleiniges Vorrecht unserer Hitler=Jugend. Er darf von den Ortsverbandsleitern nur aegen der HI.=Mitgliedskarte ausgestellt werden. Die Gebühr für das Kalenderjahr 1939 beträgt wie früher 50 Pfg. Auskunft über korporative Mitgliedschaft, sowie über Benutzung von Jugendherbergen, erteilen die Dienststellen des Deutschen Jugendberbergswerks. Für solche, die es nie lernen. Ein wiederholt in betrunkenem Zustand durch die Polizei festgestellter Kraftfahrer wurde auf Anordnung des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei in ein Konzentrationslager eingewiesen. Die letzte Sea,pchreßes Fahrers war das Nichtbeachten einer Stc######ge, die er mit 60 Stundenkilometer durchfuhr. Wenn es sich hier auch um besonders schwere Mißachtung der Verkehrsvorschriften handelt, so möge doch jeder Kraftfahrer daraus ersehen, van niemand ungestraft den Verkehr gefährden wird. Aus der Bewegung Appell der HJ.=Gefolgschaft 2/136. Am Mittwoch, dem 15. ds. Mts., findet der HJ.=Unterkunft in Schwerte um 17.30 Uhr ein Sonderappell vor dem Bannführer statt. Der Ausweis und die Sparkarten für die Großfahrt dieses Jahres sind unbedingt mitzuFeseeras. Krankengeld bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit Wie bereits bekannt gegeben, hat der Reichsarbeitsminister mit seinen Erlassen vom 9. April und 10. September 1938 seine Zustimmung zur Zahlung von Krankengeld an solche Versicherte gegeben, die infolge Auftretens gewisser ansteckender Krankheiten in ihrer Familie oder in ihrem Haus auf„Veranlassung der staatlichen Gesundheitsämter vorübergehend ihrer Arbeits= bringen. selle fernbleiben müssen. In weiten Kreisen der.448489###. esientlichkeit entstand nun die durchaus irrige1####t hlber kommen Meinung, ein Krankengeldanspruch entstehe bereits in solchen Fällen, in denen zur Pflege des I... ger 0. faflen Erkrankten eine Person nötig ist. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß eine Zahlung von Krankengeld bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit infolge Auftretens ansteckender Krankheiten nur dann gerechtfertigt ist, wenn das Fernbleiben vom Arbeitsplatz auf eine gesundheitspolitische Anordnung zurückzuführen ist. *** Rassenpolitische Schulung der 93. Um eine einheitlich ausgerichtete fassenpolitische Schulung auch in der HI.=Arbeit sicherzustellen, hat das Rassenpolitische Amt der NSOAP. mit dem Amt WS der Reichsjugendführung ein Abkommen getroffen, durch das die Grundlage für eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit geschaffen wurde. Das Abkommen regelt die organisatorische wie sachliche Arbeitsweise beider Aemter zueinander. In der Reichsleitung des Rassenpolitischen Amtes ist die Stelle =Rassenpolitische H3.=Arbeit“ eingerichtet wor1000 Pfiege=Kinver follen, müssen und werden im Stadt= und Landkreis Iserlohn untergebracht. Groß ist die Zahl der Volksgenossen, die sich, wie in allen Dingen, sofort zur Verfügung gestellt haben. Ein Ruf und diese Volksgenossen sind zur Stelle.„„„„ Es gilt, für eine gesunde und starte Jugeno zu sorgen. Nur eine gesunde, starke sichert die Zukunft unseres deutschen Volkes. Noch aber leben Kinder unseres Volkes, sen, ist unsere vornehmste Bflicht. Ist es nicht eine ehrende und gunig auf einige Wochen in leuchtenden und Dank sagenden Augen seines Ferienkindes sehen durfte, weiß, mit welcher Liebe ein solches Kind Dank aibt. Deshalb, deutscher Volksgenosse und deutsche Volksgenossin, wenn Dich in den nächsten Tagen der ehrenamtliche Mitarbeiter der NSV. nicht„Nein". sondern trage auch Du Dich in die=Chrenlite für die 2 Ferien,indeg ein. Stadttheater Haßen.„ 1.6.. M Dienstag 14. Februar, 20 Uiyr:„Madame Butterfly“. Oper von Puccini. Mittwoch, 15. Februar, 20 Uhr: Erstaufführung: Mignon“. Oper von A. Thomas. Donnerstag, 16. Februar. 15.30 Uhr: und Glas". Schauspiel.— 19.30 Uhr:„VerFreitag, 17. Februar, 19,30 Uhr:„Die stersinger von Nürnberg". Oper von Richard Samstag, 18. Februar, 20 Uhr: Blau". Operette von Raymond.— In Hemer: Sonntag. 19. Fehrugr, 15 Operette von Nico Donat.— 20 Uhr:„Maske in Blau“. Amt Westhofen Zahl der Hilfsbedürftigen weiter herabgemindert Westhofen. Von dem hiesigen Wohlfahrtsamt sind im letzten Monat folgende hilfsbedürftige Einwohner unterstützt worden: 32 Sozialrentner mit 22 mitunterstützten Angehörigen, 7 Kleinrentner mit 4 Angehörigen, 5 Pflegekinder und 25 sonstige Hilfsbedürftige mit 36 Angehörigen. Die Gesamtzahl der Hilfsbedürftigen in dem Monat betrug 131. In dem aleichen Monat des Vorjahres stand diese Zahl noch auf 185. Sie war damals schon stark gesunken: es befanden sich nur noch 5 Erwerbslose mit 9 Angehörigen darunter. Das weitere Heruntergehen der Zahl der Hilfsbedürftigen zeigt deutsich, die zugenom; mene Besserung der Lebensver###e in den ärmeren Schichten auch im vergangenen Jahre. Mütterberatungsstunde. Westhofen. Am Freitag, den 17. Februar, pünktlich von 15 bis 15.45 Uhr wird vom Gesundheitsamt des Landkreises Iserlohn in Westhofen im Amtshause, Zimmer Nr. 15, eine unter ärztlicher Leitung stehende Beratungsstunde für Mütter mit ihren Säuglingen abgehalten. Die Beratung ist kostenfrei. Motorrad fuhr in Fußgängergruppe. Billigst. Am frühen Morgen um 5.45 Uhr begingen vier Arbeitskameraden die Letmather Straße, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. In der Nähe des Stahlwerks Eraste kam ihnen ein Motorradfahrer entgegen, der aus noch ungeklärten Gründen plötzlich auf die linke Fahrseite bog und zwischen die Fußgänger fuhr. Von diesen konnte sich einer durch Beiseitespringen retten, während der 52jährige Eugen M. von dem Mororrad zu Boden gerissen wurde und schwere Venetzungen an der linken Körverseite erlitt. Die Kennzeichennummer des Motorrades konnte festgestell: werden. Erfolge der Geflügelzüchter. Syburz. Im Vereinsheim Dieckmann veranstalteten die Geflügelzüchter von Wittbräucke und Umgegend einen lehrreichen Vortragsabend. Durch die intensive Arbeit der letzten Jahre haben viele der Züchter schöne Erfolge erzielen sen des Gaues angetreten; Männer, die tagaus und tagein selbstlos und unermüdlich sich mit ihrer ganzen Kraft für die großen Erziehungsaufgaben einsetzen, die der Partei vom Führer gestellt worden sind. Sie wurden Mann für Mann von dem Reichsorganisationsleiter, der um 15 Uhr von einem vorausgegangenen Besichtigung im Gau Essen in Dortmund eintraf und am Eingang des Stadions vom Stellvertretenden Gauleiter Vetter begrüßt worden war, besichtigt. In Begleitung des Stellvertretenden Gauleiters Vetter, von Gauorganisationsleiter Feige und Gauausbildungsleiter Schuch schritt Dr. Ley die Front der Politischen Leiter ab, wobei er sich bei vielen Männern nach ihrer Arbeit und nach ihren Erfahrungen in der Arbeit erkundigt. Nachdem er die Gauamts= und Kreisleiter einzelnen durch Handschlag begrüßt hatte, sprach er zu den Parteigenossen und zeigte ihnen die Richtlinien der kommenden Arbeit auf. Der Führer habe Großdeutschland geschaffen, es zu erhalten, dafür seien die Männer der Partei verantwortlich. Wer in diesem Großdeutschland leben wolle, müsse nationalsozialistische Luft atmen, und wem das nicht passe, der müsse verschwinden. Dr. Ley sprach vom Kampf um unser deutsches Volkstum, wobei er die Forderung nach ausreichendem Raum und Boden für unser deutsches Volk stellte.„Um die uns gestellten Aufgaben erfüllen zu können, dazu gebrauchen wir Disziplin und Gehorsam, vor allem Begeisterung und Idealismus.“ Einen Höhepunkt des Appells bildete der anschließende Vorbeimarsch vor dem Reichol##ter am Stadttheater. Unter Führung von Gauausbildungsleiter Schuch und unter Vorantritt des Gaumusikzuges zogen die Kolonnen dion zur Stadt, um in straffer und tadelloser Ordnung an dem Reichsorganisationsleiter vorbeizumarschieren. Nach dem Vorbeimarsch besichtigte Dr. Ley das neue Kreishaus der RSDAP. in Dortmund und die Geschäftsstelle der Ortsgruppe Dortmund=West. Im Hotel „Römischer Kaiser“ wurden dem Reichsorganisationsleiter die Gauamts= und Kreisleiter vorgestellt, zu denen er über ihre zukünftige Arbeit sprach, während zu gleicher Zeit im Reinoldus eine Arbeitstagung der Organisationsleiter des Gaues stattfand, zu denen Reichshauptamtsleiter Mehnert über die organisatorische Arbe der Bewegung sprach. Mit einem Kameradschaftsabend im Reinoldus fand der Appell seinen Abschluß. Heldengedenktag 1939. Durch Entscheidung des Führers wird der dem 16 März, verbunden. Heldengedenktaa ist der 16. März. Ir, der on der ihm vorangehenbe Conntag. 1939 ist demnach Heldengedenktag der 12. März.— Zum „Tag der Wehrmacht für das WHW. wird der dem Heldengedenktag folgende Sonntag bestimmt. Für 1939 demnach der 19. März. 417733 kg Schrott im Kreis Hellweg gesammelt. Die Entschrottungsaktion der Betriebe im Kreise Hellweg hatte folgendes Ergebnis: Es wurden gemeldet: 101 615 ka„Stahlschrott, 210 540 ka Eisenschrott, 67715 kg Gußbruch, 37794 ka Schmelzeisen und Blech, und 26 ka Zink. Insgesamt sind dies 417 733 ka Schrott, die durch diese Aktion erfaßt wurden und nun der deutschen Wirtschaft wieder zugeführt werden. Wohnungen für Jubilare und Rentner. Die Demaa hat in Wetter zwei stattliche Häuser mit Wohnungen für Arbeitsjubilare und Rentner bauen lassen. Einige Wohnungen sind bereits bezogen. Es handelt sich vornehmlich um Volksgenossen, die noch mit ihrer Frau alleine sind, nachdem die Kinder bereits geheiratet Jedes Heim in den vorbildlich ausgestatteten Häusern umfaßt zwei große Räume. Die Wohnungen sind, was besonders zu betonen ist, billig. Selbst an eine Bademöglichkeit hat man gedacht. Den alten Volksgenossen dürfte es in ihrem neuen Heim gut gefallen. Freude für 1200 Volksgenossen. Im großen Stiftshofsaal in Dortmund gab das Dortmunder Marionettentheater nachmittags und abends Vorstellungen für die von der RSV betreuten Volksgenossen. Zur Nachmittagsvorstellung waren 600 Kinder, zur Abendvorstellung 600 Erwachsene erschienen. Die Aufführungen fanden den Beifall der dankouren Besucher. le der Züchter schöne Ergoggg, rorge können. Ein besonders großer Erfoin wurbe1. dem Züchter Heinrich Wiesemann zuteil, der wereingtalender mit seinen Tieren auf der Internationalen Ge. Jagnn Schwerserh, flügelausstellung in Paris zwei erste Preise errand. Dr. Ley in Dortmund Ausbildungs=Appell und Vorbeimarsch. Auf einer Inspektionsreise, die den Reichsorganisationsleiter der NSDAP. in den kommenden Wochen in alle Gaue führen wird, vellte Reicheleiter Dr. Leg am Sepoetgegen einem Ausbildungsappell im Gau Süd. In der Kampfbahn„Rote Erde“ in Dortmund waren 3000 Politische Leiter aus 7 Kreiin ezung wird etwas Besonderes in dem vingen bilden. Es empfiehlt sich, rechtzeitig tungen onden. Es empftes.. Vorverkaufskarten zu besorgen. Diese sind bei den Mitgliedern und im Zigarrengeschäft zur Nieden, Hüsingstraße, zu haben. Aus Keeht und Gesetz Kapital oder Rente in der Handwerkeraltersversorgung? Durch das Gesetz über die Altersversorgung für das Deutsche Handwerk vom 21. Dezember 1938, das am 1. Januar 1939 in Kraft getreten ist, soll der Lebensabend der selbständigen Handwerker sichergestellt werden. Es herrscht vielfach die Meinung, daß es für den Handwerker vorteilhafter sei, sich bei Zurruhesetzung die Versicherungssumme auf einmal auszahlen zu lassen. Vor allem wird diese Ansicht von den privaten Versicherungsanstatten Mropagiert. Demgegenüber stellt das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront fest: eine Altersversorgung ist meistens nur dann sichergestellt, wenn dem Schaffenden eine fortlaufende Einnahmeauelle für seinen Lebensabend zur Verfügung steht, diese Sicherstellung bietet aber fast nur . Bunsch, der vielfach in Handwerkerkreisen besteht, sich für später neben der Rente außerdem eine feste Kapitalsumme zu bestimmten Zwecken zu sichern, können weitgehend die Privatversicherungsgesellschaften entsprechen. Es wird in den meisten Fällen, in Zeiten wirtschaftlichen Wohlstandes, den einzelnen Handwerkern möglich sein, neben den Beitragszahlungen zur Altersversicherung noch einen Teil des Einkommens abzuzweigen. Diese Geldmittel können zu Prämienzahlungen für eine später auszuzahlende Kapitalsumme verwendet werden. Gesetz zur Ordnung der Krankenpflege Das Gesetz zur Ordnung der Krankenpflege vom 28. September 1938 ermächtigt den Reichsminister des Innern, die Ausübung dieses Berufes von einer Erlaubnis abhängig zu machen und die Voraussetzungen hierfür zu bestimmen. Dem Minister liegt es daneben insbesondere ob, geeignete Maßnahmen zur Gewinnung und Erhaltung eines ausreichenden Nachwuchses zu treffen. Zu diesem Zwecke waren auch Reichsmittel zur Errichtung und Einrichtung von Krankenpflegeschulen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig mit dem Gesetz sind drei Verordnungen erlassen, in denen insbesondere die aussetzungen für die zur berufsmäßigen Ausübung der Krankenpflege notwendige Erlaubnis festgelegt werden. Danach setzt die Erlaubnis u. a. voraus, daß der Antragsteller deutschen oder artverwandten Blutes ist und daß er eine staatl. Krankenpflegeprüfung abgelegt hat. Die Ausbildung, die 1½ Jahre dauert, hat in einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule zu erfolgen. Zur selbständigen Ausübung des Krankenpflegeberufes ist darüber hinaus noch eine einjährige Tätigkeit an einem geeigneten Krankenhaus erforderlich. Während dieser Zeit steht den Krankenschwestern oder Krankenpflegern aber schon ein angemessenes Entgelt zu. Wer bereits mindestens fünf Jahre ohne Unterbrechung mit Erfolg in der Krankenpflege tätig gewesen ist, kann auch weiterhin ohne Besuch einer Schule und Ablegung einer Prüfung zugelassen werden. Unbefugtes Führen der Bezeichnung„Krankenschwester" oder„Krankenpfleger“ ist strafbar. Juden dürfen die Krankenpflege nur an Juden oder in jüdischen Anstalten berufsmäßig ausüben. Die 2. Verordnung umgrenzt den Begriff der Krankenpflege und trifft Bestimmungen über den Gang der Ausbildung und der Prüfung.— Die 3. Verordnung befaßt sich mit der berufsmäßigen Ausbildung der Krankenpfleger und der Errichtung von Krankenpflegeschulen. 3. Verordnung zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung. Die 3. Verordnung zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung vom 15. 10. 1938 bestimmt, daß Bewohner des Reichsgebietes zur Bekämpfung öffentlicher Notstände sowie zur Vorbereitung ihrer Bekämpfung für eine begrenzte Zeit zu Notdienstleistungen herangezogen werden können, werden vom Beauftragten für den Vierjahresplan im Einvernehmen mit dem Reichsministern des Innern bestimmt. Die in einem Beschäftigungsverhältnis stehenden Notdienstpflichtigen müssen für die Dauer des Notdienstes beurlaubt werden. Ein Kündigung darf wegen Heranziehung zum Notdienst nicht erfolgen. Die Notdienstleistungen können für längere Zeit oder kürzere Dauer gefordert werden. Im ersteren Falle hat das Arbeitsamt bzw. die vorgesetzte oder aufsichtsführende Dienststelle die Zustimmung zu erteilen, ohne die die Heranziehung zum Notdienst nicht erfolgen darf. Im letzteren Falle hat der Notdienstpflichtige Anspruch auf das regelmäßige Arbeitsentgelt und die sonstigen Bezüge bis zu drei Tagen aus seinem bisherigen Beschäftigungsverhältnis. Volksnahe Rechtsprechung. Ein schönes Beispiel dafür, wie die Rechtsprechung im Dritten Reich nach wahrhaft volksnahen Grundsätzen erfolgt und nicht nur nach dem starren Buchstaben, ergab sich bei einer Verhandlung vor der Großen Strafkammer in Lüneburg. Angeklagt waren ein Baumeister, ein Oberpolier, ein Vorarbeiter und schließlich ein Kranführer, durch berufsfahrlässiges Verhalten den Tod eines Arbeitskameraden verursacht zu haben. Die Angeklagten waren im Juni 1938 beim Bau der Reichsautobahn in Meckelfeld beschäftigt gewesen und die beiden Ernstgenannten standen an verantwortlicher Stelle der Bauleitung an diesem Arbeitsabschnitt. Dadurch, daß die vier Angeklagten nicht die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen getroffen hatten, war ein schwerer Bagger von einer vier Meter über dem Erdboden errichteten Gleisanlage heruntergestürzt, wobei der Heizer dieses Baggers so schwere Verletzungen erlitt, daß bald darauf der Tod eintrat.— Der Staatsanwalt unterstrich in seiner Anklagerede die besonderen Pflichten, die sich aus der Verantwortung für einen gefährlichen Arbeitsplatz ergeben, zeigte aber auf der anderen Seite volles Verständnis für die ungeheuren Anforderungen, die der moderne Arbeitsrhythmus und noch dazu der Mangel an Facharbeitern an jeden einzelnen Verantwortlichen stellen, und legte auch dar, wie das bedauerliche Unglück letzten Endes nur durch eine Verkettung von unglückseligen Umständen entstanden war. Er sah daher von an sich verwirkten Gefängnisstrafen für die vier Angeklagten ab und beantragte Geldstrafen. Das Urteil lautete auf Geldstrafen zwischen M. 180.— und 300.—, die nach dem Grund der Verantwortung für das Unglück und nach den wirtschaftlichen Verhältnissen der Angeklagten abgestuft waren. Der„SA=Mann“ Das Kampfblatt Großdeutschlands Seit dem 1. Februar wirbt die SA. im ganzen Reich für ihr Kampfblatt als die unerschöpfliche politische Kraftquelle jedes SA.=Mannes. Unermüdlich erfüllten die SA.=Männer ihre Aufgabe. Es gilt, den Befehl der obersten SA.= Führung hundertprozentig in die Tat umzusetzen. Für die Zeit vom 1. Februar bis zum 15. März 1939 ist durch die Oberste SA.=Führung die diesjährige Werbeaktion angeordnet. Diese Werbung wird unter der Parole:„Der SA.= Mann— das Kampfblatt Großdeutschlands“ durchgeführt. Jahr für Jahr marschierten vor der Machtübernahme die braunen Kämpfer der SA. und stellten sich bescheiden, aber zum letzten Einsatz bereit, in der vordersten Front überall dort ein, wo der Kampf am stärksten tobte und die Gesahr am größten war, um dem mandben Sozialismus den Weg zu ebnen und ihn zum Sieg zu führen. Der Weg der SA. war ein schwerer. Ueber 400 der tapfersten Kämpfer Adolf Hitlers weilen nicht mehr unter den Lebenden. Sie starben im Glauben an ihren Führer und an ein einiges Großdeutschland. Aus dem vergossenen Blut dieser Kämpfer wuchs neue Kraft und neues Leben in allen deutschen Gauen. Im wahrsten Sinne des Wor„Der SR.=Mann“. das Kampfblatt Großdeutschlands! tes blüht neues Leben aus den Ruinen. Der deutsche Volksgenosse hat wieder Arbeit und Brot. Er wird seines Daseins wieder froh in einem starken und mächtigen Großdeutschland. Für jeden deutschen Volksgenossen, auch, wenn er den Weg zur SA. noch nicht gefunden hat und noch nicht in ihren Reihen mitmarschiert, erwächst die heiligste Pflicht, sich mit den Aufgaben und dem Geist der SA. vertraut zu machen. Auch ihn soll der Geist. die Kraft und der Glaube durchströmen, der ein Drittes Reich schuf und Großdeutschland stark macht. Deshalb, Deutscher Volksgenosse, wenn in den Tagen der großen Werbung für das Kampfblatt der SA., Dich ein brauner Kämpfer der SA. aufsucht und an Deine Türe klopft, dann sage nicht, daß Du die 17 Pfg. in der Woche für das Kampfblatt„Der SA.=Mann“ nicht übrig hättest. An den Dienststellen der SA., im Bereich der Standarte 259. sind Transparente angebracht, die jedem Rufer und Mahner sein sollen. Wehrhafter Deutscher folge dem Ruf und bestelle noch heute Dein Kampfblatt: „Der SA.=Mann— das Kampfblatt Großdeutschlands“. Achere 3Lzlats=Eausschau Keine Beschäftigung Jugendlicher an Maschinen Gelegentlich eines Unfalles wurde festgestellt, daß ein noch nicht 16 Jahre alter Arbeiter im Betrieb einer Schuhfabrik an einer Oberleder= stanze beschäftigt worden war, obwohl nach den Unfallverhütungsvorschriften, der zuständigen Berufsgenossenschaft an solchen Maschinen beiter unter 17 Jahren nicht beschäftigt werden dürfen. 91. Juf.v. Um seinen Verstoß gegen die Unfaliverhütungsvorschriften zu entschuldigen, berief sich der Unternehmer auf einen Hinweis der Maschinenfabrik, die die Stanze geliefert hatte, wonach ihre Bedienung durch jugendliche Arbeiter zulässig sei. Dieser Einwand greift nicht durch und kann den Betriebsführer nicht entlasten. Maßgebend sind für ihn einzig und allein die Unfallverhütungsvorschriften. Der Unternehmer ist von der Berufsgenossenschaft bestraft worden. Seine Rechtsmittel blieben ohne Erfolg. Es kann also ein Betriebsführer einen Verstoß gegen die Unfallverhütungsvorschriften nicht damit entschuldigen, daß ihm von der Fabrik, die die Maschine geliefert hat, gesaat worden sei, die Bedienung durch jugendliche Arbeiter sei zulässig. Rückzahlung bei zusätzlicher Gefolgschaftsversorgung. Das Sozialamt der DAF. hat erneut zur Frage der Rückerstattung von Beiträgen zu einer zusätzlichen Gefolgschaftsversorgung im Falle des Ausscheidens aus dem Betrieb Stellung genommen. Eine Barauszahlung soll dabei nicht in Frage kommen, sondern entweder beitragsfreie Anwartschaft oder eine Auszahlung der bisher geleisteten Beiträge an die Versorgungseinrichtung des Unternehmens, im dem das Mitglied künftig arbeitet. Das Sozialamt hat deshalb bei dem Reichsarbeitsminister beantragt, daß bei einer geplanten Zusatzversicherung wegen der eventuellen Rückerstattung ein vereinfachtes Verfahren für die Entrichtung von Beitragsmarken sichergestellt wird. Ladenschluß=Ausnahmen bestimmt die Gewerbeaufsicht. Die Gewerbeaufsichtsämter sind auf Grund der Vorschriften im§ 22 der Arbeitszeitverordnung ermächtigt, Ausnahmebewilligungen über den werktäglichen Ladenschluß zu erteilen. Ausnahmen dürfen aber nur für einzelne Betriebe erteilt werden. Anträge, die über die Zuständigkeit der Gewerbeaufsichtsämter hinausgehen, müssen dem Reichsarbeitsminister vorgelegt werden. Kein Zurückbehaltungsrecht der Arbeitspapiere. Ein neues Arbeitsgerichtsurteil stellt zur Frage der Ausstellung einer Arbeitsbescheinigung folgendes fest, daß auch bei Vertragsbruch des= Gefolgschaftsmitgliedes der Unternehmer zur sofortigen Ausstellung einer Arbeitsbescheigung verpflichtet ist. Auch die Arbeitspapiere darf er nicht zurückbehalten, soweit sich nicht für das Arbeitsbuch aus der 7. Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 22. Dezember 1936 eine Ausnahme ergibt.(Arbeitsgericht Oppeln Ca. 463/38). bei Andernach(Osthosenstraße), Milchhändler im Osterkamp..26.46 14 Den Arbeitstagungen schließt sich um 19 Uhr ein kameradschaftliches Beisammensein aller Teilnehmer im Schützenhofsaäle an. Sammlung von Tuben und Kapseln durch die 93. In der letzten Zeit konnten vielfach die in den Betrieben und Haushalten gesammelten Aluminiumfolien, Tuben und Kapseln von der HJ. infolge dienstlicher Ueberlastung nicht abgeholt werden. Nunmehr ist auf Veranlassung des Reichskommissars für Altmaterialverwertung eine Neuregelung der Sammlung vorgenommen worden, derzufolge die HI. das anfallende Material in vier Sorten(statt wie bisher in neun Sorten) sammelt. Die HJ. erhält von dem Rohproduktenhändler folgende Preise je Kilogramm: 1. Reine Aluminiumkapseln, Milchflaschenkapseln. Milchsahnebeutel(sauber, unbedruckt, ohne Papier) 40 Pfo. Senr 2. Gemischte Tuben ohne fremve Bestandteile, wie Preßstoffschrauben, kleine Eisenteile usw. 20 Pfg. 3. Staniolkapseln(Weinflaschenkapseln) 12 Pfg. 4. Gemischte Folien aller Art, glatt gestrichen. nicht in Kugeln, 12 Pfg. Die Aluminium verarbeitenden Schmelzwerke haben sich bereit erklärt, alles aus den Sammlungen anfallende Material abzunehmen. Somit ist die Gewähr gegeben, daß diese Rohstoffe nunmehr auch tatsächlich einer Wiederverwertung zugeführt werden. Es ist damit zu rechnen, daß in 1—2 Monaten jede Sammelstelle von der HJ. betreut werden wird. Ordnung und Würde in den Gerichtssitzungen Reichseinheitlich geregelt. Zur einheitlichen Regelung der äußeren Formen, die bei Abhaltung der Gerichtssitzungen zu wahren sind, hat der Reichsjustizminister eine Verfügung erlassen. Sie bestimmt, daß zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Würde im Gerichtssaal der Vorsitzende des Gerichts berufen ist. Er wacht darüber, daß alle Beteiligten in der vorgeschriebenen oder sonst angemessenen Kleidung erscheinen, sowie daß in ihrem Auftreten auf den Ernst der Handlung Rücksicht genommen wird. Auf diese Weise soll auch durch ben äußeren Verkauf der Sitzung das Ansehen der Rechtspflege gestärkt werden. Vor Sitzungsbeginn nehmen alle Anwesenden im Saal ihre Plätze ein. Sie erheben sich beim Erscheinen des Gerichts und entbieten ihm den Deutschen Gruß, den das Gericht erwidert, sobald alle Richter an ihren Plätzen angelangt sind. Während einer Eidesleistung, in Strafsachen auch während der Verkündung des entscheidenden Teils des Urteils, erheben sich alle Anwesenden einschließlich des Gerichts von den Plätzen. Ebenso erheben sich beim Schluß der Sitzung alle Anwesenden zugleich mit den Richtern und erwidern den von den Richtern zu erweisenden Deutschen Gruß. Die Anwesenden bleiben im Saal, bis das Gericht ihn verlassen hat. Als selbstverständlich bezeichnet die Verfügung, daß die Richter, Staatsanwälte und Urkundspersonen strenge Anforderungen an ihr eigenes Auftreten stellen. Unbedingt erforderlich sei auch, daß die Bestimmungen über das Anlegen der Amtstracht sorgfältig beachtet werden. Nur die jeweils an der Verhandlung beteiligten Personen sollen sich im Sitzungssaal vor dem Richtertisch aufhalten. Die übrigen Anwesenden sind auf die für die Zuhörer bestimmten Plätze, oder. insbesondere wenn sie an einer späteren Verhandlung teilnehmen wollen. in die Warteräume zu verweisen. Eine Ueberfüllung des Sitzungssaales ist zu vermeiden. Mit der Bekanntgabe dieses reichseinheitlichen Zeremoniells für unsere Gerichtssäle hebt der Minister die bisher in den Ländern geltenden Bestimmungen gleicher Art auf. Wer hal gewennen! Gewinnauszug 5. Klasse 52. Preußisch-Güddeutsche (278. Preuß.) Klassen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboter Auf jede gezogene Rummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Rummer in den beiden Abteilungen I und II 8. Ziehungstag 13. Februar 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 5000 RM. 89438 203026 10 Gewinne zu 3000 RM. 13418 61534 95186 220194 305054 24 Gewinne zu 2000 RM. 7222 18927 49145 67258 82120 95703 216679 230437 234629 304035 322894 358567 60 Gewinne zu 1000 RM. 44130 67181 69076 64249 92976 93081 106628 152731 188379 192961 197473 217796 228711 240197 241726 244769 251981 254835 257501 264587 267238 285964 289881 298257 300641 802125 835187 349469 854022 381318 82 Gewinne zu 500 RM. 6026 6546 25654 35129 38322 41721 42080 52420 55397 61510 66041 69686 79348 79690 86092 95448 102097 103352 108368 110280 122237 140786 149225 155303 167004 172391 191359 200982 203135 210216 241898 261292 271555 316094 354547 360473 864975 370551 880420 388050 893487 172 Gewinne zu 300 RM. 13171 30682 44986 46837 61036 55014 59025 59047 63730 63781 66518 75384 77485 79099 92624 94796 97204 103961 104384 113262 114906 119955 130536 133790 137621 148863 155454 166870 168505 168877 171224 179322 194538 196968 203578 205971 209407 210134 214661 228347 228679 230287 236236 247859 254063 255376 255895 262365 263341 275608 280359 283783 284270 290406 291046 304007 812626 313421 316797 821834 822049 331797 332605 842676 343513 343523 344999 348882 349957 850072 851868 352487 353336 853723 354652 355125 356221 361187 862339 367396 870720 373060 374710 890426 894518 899600 Außerdem wurden 4648 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 295299 8 Gewinne zu 5000 RM. 105510 164532 256797 825112 6 Gewinne zu 3000 RM. 23087 67774 77611 16 Gewinne zu 2000 RM. 85331 156371 250462 821634 826945 351999 370194 391444 42 Gewinne zu 1000 RM. 13032 26806 36514 40280 73947(120674 176596 188345 195328 210535 271969 285791 812238 882067 852468 860999 865696 886163 388025 888932 399489 84 Gewinne zu 500 RM. 3060 9635 16767 24989 82786 50311 52866 66155 83322 83904 96675 100354 106979 107629 111246 116517 152007 173672 193237 197053 197201 201065 212775 213348 255398 259136 263801 268192 275056 287852 294760 322122 327175 329147 342316 842613 847083 353938 360767 365974 377102 88306? 188 Gewinne zu 300 RM. 24 1403 6627 21944 29687 31832 36032 47322 61593 63262 76845 78727 78881 81063 85086 88196 89262 92705 94211 95828 105059 111925 111932 112706 113033 115667 117365 133074 140286 141866 142341 143749 160480 165847 171841 172000 176199 176893 177482 177568 183231 184272 193816 195452 199688 199973 202024 204348 211398 213406 216423 216542 216727 219903 220088 223560 231768 234752 253202 259000 260291 261367 267587 268342 277825 286261 289086 290805 294682 295523 302705 305259 905439 306036 813946 823162 323570 325822 831297 353781 354232 361497 367044 370278 370453 870849 871073 373436 378970 379640 886196 388928 395361 897505 Außerdem wurden 4654 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu se 1000000 RM, 2 zu se 500 000, 2 zu se 300000, 2 zu je 200 000, 2 zu se 100000. 2 zu se 75.000, 4 zu se 50000, 10 zu se 30 000, 10 zu se 20000, 76 zu se, 10000, 114 zu se 5000, 264 zu se 3000, 704 zu se 2000, 2146 zu se 1000, 3572 zu se 500, 7342 zu se 300 und 168 746 Gewinne zu se 150 RM. De stehl eie Ennestberumpfung? Wird der Arheber der Silikose festgestellt? Treffen des Reichsnährstandes Eine Reihe wichtiger Arbeitstagungen vorgesehen. Wie wir bereits mitteilten, findet am Donnerstag, dem 16. Februar, in Soest ein großes Treffen des Reichsnährstandes statt, an dem sämtliche Fachschaften teilnehmen. Im Rahmen des Treffens sind folgende Arbeitstagungen vorgesehen, die sämtlich um 15 Uhr beginnen: Bauern und Landwirte des Kreises bei Gruß. Bäuerinnen im„Wilden Mann“. Landjugend bei Bühner, Fachschaft Landhandel(Getreide. Futtermittel, Mehl, Kartoffeln) bei Overweg. Fachschaft Gärtner bei Wipker(Bezirkstagung). Metzgerinnung und Fachschaft Viebverteiler im Centralbotel. Kleintierzüchter Die Frage nach dem Stand der Silikoseforschung und Silikosebekämpfung, eine Frage, die den südwestfälischen Bergbau bei seiner großen Zahl von Silikose=Fällen in stärkstem Maße interessiert, steht im Mittelpunkt der Gesundheitsfürsorge für den Schaffenden. Seitdem die Silikosebekämpfung planmäßig in Angriff genommen worden ist, sind, besonders in letzter Zeit, die Forschungsarbeiten so weit vorwärts getrieben, daß nach Ansicht von Dr. Ing. Landwehr, Neunkirchen, der an den Forschungsarbeiten selbst in hervorragendem Maße beteiligt ist und im In= und Ausland auf dem Gebiet der Silikoseforschung hohen Ruf genießt, die Aussicht besteht, daß noch in diesem Jahre der eigentliche Urheber der Silikose eindeutig festgestellt und damit der Bergmann endgültig gegen ihn geschützt werden kann. Bekanntlich ist die Silikose eine Gesteinsstauberkrankung, die dadurch zustande kommt, daß Staub in der Lunge zur Ablagerung und Einwirkung kommt und hier bindegewebig=schwielige Veränderungen bewirkt. Um diese Wirkung hervorzurufen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Der Staub muß Quarz enthalten, von außerordentlich seiner Beschaffung sein, eine bestimmte mineralogisch=petrographische Zusammensetzung aufweisen und in hinreichender Konzentration und hinreichend langer Zeit eingeatmet werden. und zwar gilt als untere Grenze eine Zeit von 4 Jahren, und als obere solche von 20 Jahren. Allerdings gibt es auch Bergmänner, die 30 Jahre tätig waren und doch keine Silikose bekamen..(aflen sich Unter den Abwehrmaßnahmen kassen sich zwei Möglichkeiten des Schutzes unterscheiden. Der persönliche Schutz beruht auf dem Tragen einer Schutzmaske. Zwar kann die SchwammGummimaske nicht als hinreichender gesehen werden, doch ist es nach langwierige Arbeiten gelungen. Masken herzustellen, die bi zu 98 Prozent Feinstaub zurückhalten. Da abel selbst bei der besten Maske noch der Atemwiderstand ansteigt, sodaß die Leistung des Träge darunter leidet, kann die Schutzmaske immer n als Notbehelf gelten. Die zweite Möglichkeit, des Schutzes erstrebt eine weitgehende Vernich tung des Staubes. Zu diesem Zweck sind heute fünf Vorrichtungen im Gebrauch, bei den überwiegend Wasser zum Bohrlochtiefsten leitet und so der Staub niedergeschlagen wird. In den Betrieben mit intensiver und unter Einsatz der besten zur Verfügung stehengen, tel betriebenen Bekämpfung kann men der Silikose verhindert werden. müssen, wenn die Abwehrmaßnahmen Erfolg haben sollen, sowohl die Bergmänner als auch die Grubenbeamten sich ihrer Verantwor bewußt sein. S At Ule Ahell Deutmaldes modernen Berkehtt Vor der Internationalen Verkehrsausstellung Köln 1940(JBA) #estadt Aäln beht witten in„schaft die Fürsorge für die Gefolaschaft, Schu Köln. Die Hansestaor Köln steht mitten in den Vorbereitungen zu einer der größten Ausstellungen, die hier abgehalten wurden und durch die das ganze Ausstellungsgelände längs der Rheinufer einer grundlegenden UmgestalDer Gekanke der Ausstellung sand seizgrzest die Zustimmung des Führers, der zum Präsidenten der Ausstellung den Reichsverkeyrsminister Dr. Dorpmüller berief. Namens der Reichsregierung ernannte Dr. Goebbels Dr. Maiwald zum Reichskommissar der Ausstellung. Der Gedanke der Iva geht von dem Gesichtsginkt aus, daß die ungeahege. Fzrgtetung des Verkehrswesens und der Verreyrs###ntz die zunehmende Abhängigkeit der gesamten Volkswirtschaft von den Verkehrsmöglichkeiten und die steigende Bedeutung der kulturellen, politischen und sozialen Aufgaben des Verkehrs 4s witer Aw erscheinent sassen otre A.8 im Betriebe vorgeführt werden. Am westlich 9is votwen, zuternationaler Grundlage Rande des Aussteuungsgelänves liegt ein Bay esera.e Wder den Eland der Veriechtstechnlt Ppop kr ei heu Süitzertand einer muechen, schuft, wie gursorge für die Gefolgschaft. Schulund Fortbildungswesen, der Pressedienst der Reichsbahn usw., den Besuchern der Ausstellung plastisch nahegebracht. Auch die Nebenbetriebe der Reichsbahn werden vertreten sein, und schließlich wird außer einem Sitzungssaal und den verschiedensten Nebenräumen ein Vorführungskino mit rund 500 Plätzen Gelegenheit bieten, die Leistungen der Reichsbahn auf dem Gebiete des Lehr= und Werbefilms herauszustellen. In der Fahrzeughalle werden an bevorzugter Stelle die Fahrzeuge der ausländischen Staaten ihren Platz erhalten, ebenso wie die Verkehrsgruppe Schienenbahnen und die Erzeugnisse der deutschen Industrie hier vertreten sein werden. Der umbaute Raum der Fahrzeughalle beträgt 230000 Kubikmeter. Auch eine Lehrlingswerkstätte der Deutschen Reichsbahn wird im Betriehe vorgeführt werden. Am westlichen ueverblick uver ven Ezung ver verkehrstechnit und=wirtschaft von heute zu geben und die wicklungslinien für die Zukur er eice Geaisen eined lschehele Kob he vorbereitenden Arbeiten nunmehr in das entscheidende Ausführungsstadium getreten. wesenheit zahlreicher Vertretza tzion x stetetfand wurden nähere Einzelheiten zez nug, deraerstetzen: den internationalen Schau de.„„#####en Verkehrs bekanntgegeben. Wie der Geschäftsführende Direktor der Internationglen VerkehrsAussteller, Dir. Dr. Compes, ausführte, hat es die Iva sich erstmalig zum Ziel gesetzt, der Vielfältigkeit des Verkehrswesens der Gegenwart in seiner Entwicklung nachzugehen. Sie will einen großzügigen Ueberblick über den Stand und die Aufgaben des Verkehrswesens der Gesteig von rund 100 Meter Länge, von dem aus Fahrten auf dem Fuhrerstand einer modernen Schnellzugslokomotive innerhalb des Bahnhofs, für Ausstellungsbesucher, stattfinden. Oestlich der großen Fahrzeughalle wird der Reichsbahn noch ein Freigelände von 8000 Quadratmeter für Ausstellungszwecke zur Verfügung stehen. Die dritte Klasse ist überfüllt! Darf ich mich in die Polsterklasse setzen? Oft genug wird diese Frage in der Bahn gestellt. Und oft genug kommt es auch vor, daß die Reisenden ganz salsche Vorstellungen darüber haben, wie die Antwort zu lauten hat. Findet ein Reisender in der dritten Klasse keinen Platz mehr, dann hat er nicht etwa das Recht, sich ohne weiteres einen Sitz in der zweiten Klasse zu suchen. Damit wäre völliger Unordnung Tür und Tor geöffnet. Der Schaffner kann aber in solchen Fällen, soweit möglich den Reisenden vorübergehend Plätze in der höheren Klasse anweisen. Tut er das nicht, dann liegt dem nicht etwa Bosheit oder schlechter Wille zugrunde. Es kann ja beispielsweise sein, daß in anderen Teilen des Zuges noch ausreichend Platz ist, daß einige Plätze für ältere oder kranke Reisende zur Verfügung gehalten werden sollen, daß eine Haltestelle in kürzester Zeit erreicht wird, an der voraussichtlich Reisende mit Fahrkarten zweiter Klasse einsteigen werden und ähnliche Fälle mehr. Es ist selbstverständlich, daß der Reisende, der einen Platz höherer Klasse vorübergehend angewiesen erhielt, diesen auf Verlangen wieder räumen muß. Auch sei darauf aufmerksam gemacht, daß derjenige, der ohne Anweisung durch den Schaffner in der höheren Klasse Platz nimmt, zur Regechzahlung des Fahrpreisunterschiedes verpflichret ist. Die Oeser verzichtel auf ernnemeter Ein Großwerk des neuen Deutschland— Nier Jahre Arbeit Ein Glößirern des neuen Deutschland— Vier Jahre Arbeit Plan die Tat folgen zu lassen. Die Spende der Nationalen Arbeit stellte für dieses Werk von gesamtdeutscher Bedeutung als erste Rate eine halbe Million Reichsmark zur Verfügung, das Drittze Arbeitsbeschaffungsprogramm, folgte mit Ferner werden notwendige Mitgenwart geben, darüber hinaus Probleme zukünftiger Verkehrsgestaltung aufzeigen und in ihrer Fragestellung einer Lösung entgegenfühDas zur Verfügung stehende Gelände bietet eine denkbar glückliche Voraussetzung für die Ausstellung. Mit einem Gesamtumfang von mehr als einer Million Quadratmeter ist es ungefähr so groß, wie das Gelände der Pariser Weltausstellung 1937. 6441 Unmittelbar am Strom gelegen, gestattet es, die uralte, Völker verbindende Handels= und Verkehrsstraße in den Rahmen dieser großartigen Veranstaltung einzuspannen. Nicht vergessen in dem Gesamtaufriß sei die 8 Kilometer lange Ausstellungsbahn, das neuartige Laufband über die Ausstellungsbrücke und die Festwiese mit der großen KdF.=Halle. sprach über die banliche Gesialtung des neuen Hauses der Reichsbahn. Das Ausstellungsgebäude der Reichsbahn wird eine Gesamtlänge von 106 Meter Vorderfront erhalten. Das Gebäude empfängt den Besucher zunächst mit einer monumentalen Ehrenhalle, an die sich die Ausstellungssäle mit einer Minden. Ein Blick auf die Karte beweist, daß die Weser, der„deutscheste" aller Ströme, nicht der windungsreichste Fluß unseres Vaterlandes ist; man entsinnt sich jener tiefen nd uromantischen Flußtäler, durch die sich deutsche Ströme bewegen, die den wanderseligen Reisenden das herrliche Land erschließen, dem Schiffahrttreibenden aber oft genug Sorge und Kosten bereiten. An der Mosel erzählt man, daß an einer Stelle das Schiff von morgens bis abends sich sputen muß, um nur ein paar hundert Meter vom Fleck zu kommen. Ein riesiger Bogen nimmt Stunde um Stunde in Anspruch. und abends können die Schiffer doch den Weinbauern durch die hohle Hand ihren Gruß zurufen. So windungsreich ist die arbeitsame und treue Weser nicht. Und doch liegt Grund genug vor, sie in einem bedeutsamen Abschnitt um vierund zwanzig Kilometer zu verkürzen. Bis jetzt beträgt die Entfernung Minden—Bremen 156 Kilometer. Eines der größten Werke unserer Zeit wird diese Strecke um 24 Kilometer kürzer machen. Große Bögen werden„abgeschnitten“. Dadurch verschafft man der bedeutsamen Schifffahrt auf der Unterweser nicht zu unterschätzende Vorteile, die den Aufwand riesiger Mittel rechtfertigen. Aus kleinen Anfängen hat sich das Projekt zu seiner heutigen Bedeutung entwickelt. Der Plan stammt nicht aus der Gegenwart; bereits um die Jahrhundertwende bemühte man sich um eine„Begradigung". Zwischen Bremen und Preußen waren damals Verhandlungen um eine Weserkanalisation geführt. Es blieb beim guten Vorsatz, da Tatkraft und vor allem auch Mittel fehlten. Erst unserer großen Zeit blieb es vorbehalten, dem Der dihen wür zu Eis erstarrt Erinnerung an den Februar 1929— Ein seltenes Schauspiel Köln. In diesem Monat werden es zehn Jahre, daß der Rhein zum letzten Male in Eisfesseln geschlagen wurde und an zahlreichen Stellen auf einer starken Eisdecke überquert werden konnte. Tausende aus allen Gegenden Deutschlands und des benachbarten Auslandes waren seinerzeit herbeigeeilt, um Zeuge dieses seltenen Schauspiels zu sein und einmal trockenen Fußes über den Rhein zu gehen. Besonders der Uebergang an der Lorelei bei Kaub und der bei Unkel waren das Ziel dieser Gäste. Am 21. Februar 1929 waren von den 489 Kilometer Stromlänge des Rheins 250 Kilometer vollkommen vereist, und zwar die Strekken von der holländischen Grenze bis Duisburg=Neuenkamp(87 Kilometer), von Unkel aufwärts(2.5 Kilometer) von der beim aufwärts(3 Kilometer) und Koblenz war nur die alte Eisenbahnbrücke die Verbindung beider Ufer. Bei Vallendar war der rechte Rheinarm zugefroren, ebenso bei Neuwied. Hier war der sonst so rege Verkehr durch die Schalte und die Fährboote zwischen beiden Ufern vollkommen abgeschnitten. Man hatte versäumt, die Boote rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, so daß sie schweren Schaden nahmen. Die Insel Hammerstein unterhalb Andernach war mit dem rechten Ufer durch das Eis verwachsen. Der Brohlex Schutzhafen war Dritte Arbeitsbeschaffungsprogramm, giegtemift drei Mitzionen, getznex werden notwpendige Mittel aus dem Haushalt bereitgestellt. Von der Größe dieser Arbeit bekommt man eine Vorstellung, wenn man hört, daß zur Fertigstellung nicht weniger als 75 Millionen RM. aufgewendet werden müssen. Dabei sind weitere Mittel zu berücksichtigen, die für Bauten, für Ausnutzung der Wasserkräfte verwendet werden müssen. Wie sehr diese Arbeit auch eine neue Note in die Landschaft zwischen Minden und Bremen tragen wird, erhellt aus der Tatsache, daß fünf neue Schleppzugschleusen angelegt und nicht weniger als 23 Brücken auf einem Abschnitt von 132 Kilometer gebaut werden. Die Bauzeit wird vier Jahre beanspruchen. Es wurde bereits auf die Vorteile für die Aaeschesce de Seseaise iche ien 2e Besuchern recht stiefmütterlich behandelt wurde, in Zukunft weit mehr in den Fremdenverkehr einbezogen wird. Damit würde man an eine neue Entwicklung anschließen, die bereits um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Damals wurde zwischen wameln und Carlshafen eine Personenschiffahrt eingerichtet. Es ist im Binnenland weiter kaum bekannt, daß seit 130 regelmäßig Personenschiffe auf der Weser zwischen Bremen und Bremerhaven verkehren. Wer einmal die Mittel= und Unterweser kennen lernt, wird sich ihrer Schönheiten und Schätze nicht verschließen können. Sicherlich ist der Tag nicht mehr fern, an dem der Deutsche auch zu Schiff einen schönen Abschnitt seines deutschesten Stromes kennen lernen kann. Ein Fluß verzichtet auf 24 Kilometer ursprünglichen Laufes, schafft der Wirtschaft große Vorteile und beschenkt die wanderfrohen Volksgenossen mit den Schönheiten der niederdeutschen Landschaft. Das Bauernhausmuseum im Bielefelder Stadtwald Bielefeld. Das Bauernhausmuseum im Bielefelder Stadtwald erfährt zur Zeit eine Ausgestaltung. Als man vor mehr als 20 Jahren das alte Bauernhaus des Meier zu Ummeln abbrach und es auf der Ochsenheide wieder errichtete, hatte man das Dach mit Ziegeln gedeckt, während zu einem alten Ravensbergen Bauernhaus eigentlich ein Strohdach gehört. Inzwischen hat die Volkskundliche Abteilung des Bielefelder Städtischen Museums eine erfreuliche Entwicklung genommen. 1935 wurde eine 250jährige Windmühle aus dem Kreise Minden nach hier verpflanzt. Etwas später konnten eine Flachsstampfmühle und ein Spieker erworben werden. Damit ist der Ausbau der Anlage zu einer alten Ravensberger Siedlung nicht abgeschlossen; man ist vielmehr auf der Suche nach anderen bäuerlichen Nebengebäuden. Inzwischen geht aber ein anderer langgehegter Wunsch in Erfüllung. Seit Jahr und Tag hat Museumsdirektor Dr. Schoneweg sich dafür eingesetzt, daß das Hauptgebäude mit Stroh gedeckt wird. Die Ziegel waren ebenso schlecht geworden und hätten ersetzt werden müssen. Dieser Tage wurden nun 400 Zentner Stroh angeliefert, und jetzt ist die Eindeckung in vollem Gange. Es gibt nur noch wenige Dachdecker, die die Kunst des Strohdachdeckens verstehen. Der Mann aus Jöllenbeck, der jetzt jeden Tag mit zwei Gesellen auf dem Dach arbeitet, ist ein Meister seines Faches. Er hat das alte Handwerk noch von seinem Vater erlernt und das nämliche Dach bereits einmal instand gesetzt, allerdings vor mehr als 20 Jahren, als es noch in Ummeln stand.— Mit der Eindeckung des Bauernhausmuseums gedenkt man in etwa 66 Tagen fertig zu werden. Bis dahin ist das Museum geschlossen. Wenn die Schlüsselblumen blühen, wird es sich in neuem Glanze mit dem guten alten Strohdach zeigen. Ein Drillingspaar Daseburg(Kreis Warburg). Hier wurde den Arbeiterehepaar Martin Lüdicke ein großer Kindersegen zuteil. Die Ehefrau schenkte ihrer Familie drei gesunde Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen. Es ist erfreulich, daß entsprechennd dem guten Befinden der Kinder auch die Mutter den Umständen entsprechend wohlauf ist. An Glückwünschen für die glücklichen Eltern fehlt es in der Gemeinde nicht. burg=Neuenkamp(87 Kilometer), von„Unkel nuswurts# gitbnzgg½ von der Vorelet bis unterhalb Nierstein(69 Kilomter), von Oppenheim aufwärts,(3 Kilometer) und schließlich von Gernsheim bis oberhalb Sondernsheim„(89 Kilometer). Dazu kamen in Holland 117 Kilometer Belleipfrache bis Vorthechn. Mehr, als ene meter Deckeisfläche bis Dortrecht. Mehr als die Hälfte des Stromes war also unter einer feken Eisdecke erstarrt. 4te 4— m.. Von der Lorelei ab aufwarts war der Rhein tot. Eine Wüste von Platten und Blöcken, in grotesken Formen aufeinandergetürmt, bildete ein zackiges, hügeliges Chaos. Hier und da ein kleiner Tümpel, in dem sich Wildenten und lauf des nges an. Tausende hatten es Sfalz bei sich nicht nehmen kassen, die. Pr., 5, Negiih über das Eis hinweg zu vesuchen. Das Bild war unvergeßlich schön; doch dahinter stand die Furcht vor dem, was werden sollte, wenn diese ungeheure Eismasse wieder einmal in wegung setzen würde.. 8.m P# Unterhalb der Lorelei war der Strom wieder etwas frei. Der Schiffsverkehr wie auch der Nahverkehr waren jedoch wegen des ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes unmögl Fabrik=Großfeuer Laasphe. Nachts brach in der Kleiderbügelfabrik Treude in der Ortschaft Aue Feuer aus das sehr schnell um sich griff und bald die ganzen Fabrikanlagen erfaßte. Die Feuerwehren konnten die vollkommene Vernichtung der geEis verwachsen. Der Brohler Schutzhafen war konnten die vollkommene Verngug 81 restlos bis auf den letzten, Rraum vorz, Schutz samten Fabrikanlage nicht verhindern. Auch suchenden Schiffen besetzt. Da der Paserstgn verbrannten erhebliche Holzvorräte und verimmer mehr sant, gerieten einige Schiffe auf tigwaren. Die maschinen wurden ebenfalls Grund und zerbrac gerieten einige Schiffe auf drund und zerbrachen. 2 fr: Eig Während man weiter stromav eine setzung bei der Erpeler Rheinbrücke durch Sprengungen verhindern konnte, kamen unterhalb Unkel jedoch die Schollen zum Stillstand. Zweimal konnte hier der Rhein überschritten werden, und zwar zum erstenmal am 16. Februar für wenige Stunden und dann vom 21. bis 23. Februar für drei Tage. Weiter rheinab erwehrte sich der Rhein des Eispanzers bis Duisburg. Von da ab jedoch bis Nismwegen war der Strom auf 90 Kilometer Länge zuDiese Vereisung im Winter 192829 war die zweitstärkste, die seit einem ganzen Jahrhundert verzeichnet wurde. Die größte war die des Winters 1829/30, wo etwa 300 Kilometer des Stromes zugefroren waren. In den Wintern 1829/30, 1837/38 war der Rhein auch auf anderen Strecken erstarrt, so zwischen Düsseldorf und Worringen, und zwischen Unkel und KoWintern gegehen: 1902/03, brachten den Orten am Rhein und ihrer Bevölkerung schweren Schaden. Besonders die abgebenden Eismassen richteten viel Unheil an. tigwaren. Die Maschinen wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Das Unternehmen beschäftigte etwa 25 Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Brandursache ist noch nicht aufgeklärt. Zuchthaus und Sicherungsverwahrung das Ende Schwerte. Vor einigen Wochen sprach nachts ein fremder Mann einen Schwerter Einwohner auf der Straße an. Da der Mann erzühlte, daß er obdachlos sei, wurde ihm hilfsbereit Aufnahme und Obdach gewährt. Am dritten Tage bat der Fremde um Ausleihung von Mantel, Handschuhen und Koffer, da er sich wegen Arbeit vorstellen wollte. Gutgläubig ging der Schwerter Volksgenosse auch darauf ein. Er sah aber weder den Fremden noch seine Sachen wieder. Der Kriminalpolizei gelang es alsbald, den gemeinen Betrüger festzunehmen. Es handelte sich um einen bereits 20mal wegen Betruges, Unterschlagung uno Rohheitsvergehen vorbestraften Mann aus Dortmund, den das Gericht jetzt zu drei Jahren Ehrverlust und 100 Mark Geldstrafe verurteilte. Außerdem wurde Sicherungsverwahrung angeordnet. Römische Gräberfunde in Meisenheim Meisenheim. In der alten Glanstadt Meisenheim wurde bei Ausschachtungsarbeiten in der Adolf=Hitler=Straße eine alte Grabstätte freigelegt. Man fand einen Menschenschädel. Perlen, Bronzenadeln, eine große Bronzeschnalle, Teile eines Speeres usw. Unter sachverständiger Leitung des Kreuznacher Heimatmuseums wird die Baustelle vorschriftsmäßig abgetragen, da man weitere Funde vermutet. In der Nähe der Fundstelle wurden früher bereits Reste römischer Grabstätten entdeckt. Der Aufbau im Ahrkreis Ueber 5000 Morgen Land sollen wieder ertragreich gemacht werden Ahrweiler. In einer Versammlung der sämtlichen Amts= und Ortsbürgermeister des Ahrkreises sowie der Beigeordneten der einzelnen Aemter im hiesigen Weinbauverein befaßte sich Landrat Dr. Simmer(Ahrweiler) in längeren Ausführungen mit den bisherigen kommunalwirtschaftlichen Leistungen innerhalb des Ahrkreises und den Plänen, die für die kommenden Jahre vorgesehen sind. Seit dem Jahre 1934, so betonte er u. a., wurden im Kreis Ahrweiler 3000 Morgen Oedland in wertvolles Kulturland umgewandelt. Weiter konnten 30000 Morgen durch Umlegung im Ertrag um etwa 20 v. H. gesteigert werden. Durch diese landeskulturellen Maßnahmen konnte der Ertrag der Landwirtschaft wertmäßig um etwa eine Viertelmillion RM. jährlich gesteigert werden. Die bisherigen Leistungen auf diesem Gebiet bedeuten jedoch nur einen Teil dessen, was in landeskultureller Hinsicht geschaffen werden kann. Im Rahmen eines sich über zehn Jahre erstreckenden Planes sind weitere Rodungen, Ackerdränagen und Wiesenmeliorationen im Gesamtumfange von 5080 Morgen vorgesehen. Die Kosten dieser Maßnahmen sind auf rund 1,5 Millionen RM. geschätzt. Sie werden jedoch so verteilt, daß sie für den einzelnen Träger der Maßnahme oder Grundstücksbesitzer erträglich sind. Nach wie vor bleibt jedoch innerhalb des Kreises die Grundstücksumlegung die vordringlichste landwirtschaftliche Förderungsaufgabe. Bisher wurden im Kreis im Verlauf von mehreren Jahrzehnten 89068 Morgen Land umgelegt, die sich auf 33 Gemeinden verteilen. In mehr als 70 Gemeinden steht die Umlegung noch aus. Mord und Selbstmord Koblenz. Der Stadtteil Koblenz=Lützel wurde am Sonntagfrüh der Schauplatz einer furchtbaren Familientragödie. In einem Hause der Elisenstraße wurden die Eheleute Homburg tot aufgefunden. Nach den ersten Ermittlungen handelt es sich um einen Mord und Selbstmord. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt, da die Untersuchungen noch in vollem Gange sind Dus Uar Umt StarkesStsch Roman von Uiriks von Schoanhof! Gichnrnadtandtun Cuteithunrmn 4 Der Kopf ging hoch. „Wenn solche Köpfe fallen, Herr Randolf, welch ein Verlust für Ihren Staatl Und nun entschuldigen Sie mich, bitte! Ich muß von Ihrer freundlichen Aufforderung Gebrauch machen und mit anderweitig umsehen. Kommen Sie mit, Fräulein Schumacher? Wir können uns vielleicht zusammen umsehen.... Auf Wiedersehen, Herr Direktor!“ Und er hob den Packen Zeitungen zum Gruß. Normann stand verstört in der Tür. Er hatte Alexander Hoevens Rede von draußen angehört. Hoeven hatte ein hellklingendes Organ. „Aber wer soll denn heute abend die Schmeichelkatze spielen?“ jammerte der Sekretär. „Fräulein Schumacher spielt heute und morgen!“ stieß der Direktor hervor.„Sie werden sich wohl keinen Vertragsbruch zuschulden kommen lassen? Ich müßte Sie sonst ohne Gnade für kontraktbrüchig erklären und schadenersatzpflichtig machen.“ „Lassen Sie doch Frau Barraux spielen!“ rief Hoeven verbindlich.„Sie hat zwar ihren Kontrakt bereits vor sechs Tagen gebrochen und kann der Schumacher in der Rolle nicht das Wasser reichen— aber dafür besitzt sie Gesellschaftsanteile der Komödienhaus=BetriebsGmbH.... Jaa, mein verehrtes Fräulein Schumacher, warum haben Sie auch keine Gesellschaftsanteile? Mit Gesellschaftsanteilen in der Tasche hätten Sie bei der Premiere getrost chinesisch sprechen und einen Gorilla auf die Bühne bringen können!“ Was das dritte Kügelchen erzählt Die Kunde von den Vorfällen im Direktionsbüro sprang wie ein Lauffeuer durch das Komödienhaus und von da durch die Stadt. Der Kritiker Krummschmidt vom„Mittagsblatt“ schrieb sofort eine kleine bittere Anmerkung über die Pflege des Nachwuchses und verglich Woldemar Randolf mit einem Diktator. Schosel Schumacher bekam man an den beiden Tagen, außer abends im Theater, nirgends zu Gesicht. Sie saß daheim und schrieb. Unter anderem auch nach Großumstadt an Onkel Heinerich. Alexander Hoeven sah man an diesen Tagen weder im Theater noch im Kaffee noch bei Schanzer— nirgends. Paul Maul hingegen begegnete man auf Schritt und Tritt. Er zitterte und bebte. Wer war das nächste Opfer des direktorialen Größenwahns? Er dachte an den Serienkrach auf der Generalprobe. War das der Anfang der Serienentlassung? Sein Vertrag lief Ende der Spielzeit ab. Das Ende war nah... Er eilte in Hoevens Wohnung. Niemand machte auf. Er lief zu Schickedanz, der auch noch keinen Vertrag hatte. Schickedanz grinste ihn teuflisch an:„Du wirst auf keinen Fall wieder engagiert! Du hast vorgestern nach der Premiere die unbotmäßige Katze gestreichelt. Auf offener Straße. Das ist eine Herausforderung der hohen Direktion. Wie konntest du nur—2 Unglaublich!“ „Ich bin von jeher ein Tierfreund“, beteuerte der Erschrockene,„jawohl, das kann ich betreisen! Ich wußte nicht einmal, daß es dieselbe war. Wenn ich gewußt hätte— ich dachte, ein Hündchen. In der Dunkelheit! Ich erhaupt keine Katze gestreichelt— du gestreichelt: am Bauch! Ich hab's geseher. Schickedanz grinste wie ein Alt=Nürnberger Folterknecht.„Solche Ausreden kennen wir zur Genüge! Damit wirst du nicht weit kommen. Ich rate dir, sofort an den Stellennachweis zu schreiben!“ „Wo steckt denn der Hoeven? Der hat doch au chnoch nichts. Hast du denn schon etwas für den Sommer?“ „Eine Badehose!“ sagte Schickedanz und warf eine Drucksache. die er im Briefkasten gefunden hatte, in die Schublade. „Du hast einen Vertrag!“ schrie Maul.„Laß mich sehen!“ Schickedanz zog eine seiner fünfzigtausend Fratzen. „Du willst es mir nicht sagen? Du bist wieder engagiert? Pfui— du hast mich herausgedrückt! Und ich hab' dich immer für so einen anständigen Kollegen gehalten. „Und ich habe dich immer für einen Idioten gehalten. Ich bin so wenig engagiert wie du. mein Sohn Brutus!“ „Dann hast du was anderes. Hier in die Schublade hast du ihn'reingetan, den Vertrag. Erwin— du weißt doch, wie sehr ich dich schätze! Habt ihr da nicht noch einen Platz für mach? Meinetwegen für Zweites Fach? Schau doch, bitte, zu, ob du mich unterbringen kannst?" „Ich werde mein Möglichstes tun!“ sagte Erwin mit ernstem Gesicht. Es tut einem engagementslosem Schauspieler so wohl, wenn andere — und sei es auch in trügerischer Hoffnung— zu ihm aufblicken.„Aber strengste Verschwiegenheit! Ich kann natürlich nichts versprechen.“ „Brauchst du nicht, Erwinchen! Wenn du mir nur das Engagement verschaffst. Ich bringe dir sogleich meine Bilder und Kriliken...“ „Besser nicht! Deine Bilder sind zu schön, und deine Kritiken sind zu schlecht!“ Von neuen Hoffnungen bescelt, betrat Muul das„Kaffee Oper“. Auch hier sprach alles von Kündigungen Engagements und Verträgen. Den Hilfsspielleiter Hoeven hatte seit Mittwoch früh kein Mensch gesehen. „Er wird sich doch nichts angetan haben?" mutmaßte die sentimentale Döbereiner. „Entleibt?“ schrie die Heinefetter.„Selbstmord? Gott, wie gräßlich! So ein durch und durch begabter Mensch! Und sah dabei so vorteilhaft aus! Bei uns in Hannover unter Exzellenz von Bylandt——“ Durch die Glasscheibe guckte Paula Fritzsche ins Lokal. Sie befand sich im Zustand gesteigerter Bnruhe. Wenn gekündigt wurde, gehörte sie unbedingt zu denen, die flogen... Als sie Maul gewahr wurde, trat sie ein und setzte sich zu ihm.„Was Neues?“ Maul lehnte sich im Sessel zurück und machte ein Gesicht wie Schickedanz. „Ist schon'raus, wer bleibt?“ Maul bestellte Zigaretten, das Stück zu vier Pfennig. „Paul—“, folgerte sie scharfsichtig,„du bist wieder engagiert, du Glücklicher!“ „Ich lege au dieses Theater hier keinen Wert“, versetzte der Glückliche erhaben.„Man muß schließlich sehen, daß man weiterkommt.“ „Wohin bist du denn abgeschlossen?“ „Noch nicht. Ich stehe in Unterhandlungen, ich gehe natürliz nur für Erstes Fach. Aber, strengste Diskretion bitte ich mir aus! Schickedanz geht vielleicht auch hin.“ „Das hat er sicher nur dir zu verdanken? Ach, Päulchen, nicht wahr, du denkst auch an mich? Bitte! Wo du dort solchen Einfluß hast— da ist es doch eine Kleinigkeit für dich.“ „Warum nicht?“ gönnerte Paul und fühlte sich.„Ich kann natürlich nichts versprechen— aber ich werde mein Möglichstes tun.“ „Vergiß nur nicht!“ „Ich vergesse nie etwas. Sei nur ganz ruhig. Ich habe mich sogar bereits mit der Entzifferung der Randolfschen Kügelchen befaßt.“ „Na, und—?“ Paule beugte sich erwartungsvoll vor. Paul hob und bog sich hier entgegen. Es sah aus, als wollten sie sich über den Tisch weg küssen.„Es steht etwas von unehelichen Kindern drin!“ vertraute er ihr an. Paula sank in den Stuhl zurück.„Randolf hat uneheliche——?“ Sie konnte sich lange nicht beruhigen.„Aber was braucht er dazu einen Dietrich?“ Maul zuckte die Achsel.„Ist mir auch schleierhaft.“ „Dann war das wohl eine gerichtliche Klage oder Vorladung, was er zerrissen hat? Läßt sich verstehen... Wann ist denn die Verhandlung?" „Keine Ahnung." „Hast du denn nicht das Ganze zusammengesetzt?“ „Bist ja verrückt! So etwas dauert Wochen und Monate!“ „Ja, aber dann——“ „Ich bin vollkommen im Bilde, Paula! Was meinst du, was auf dem einen Zettelchen draufsteht?„Sieben außerehelichen Kindern....“ Ober, bitte zahlen! Ein Kognak, zehn Zigaretten zu vier!“ Die Fritzsche blieb mit aufgesperrtem Mund. Selbst auf der Straße stand er noch offen. So lief sie hinter ihrem Mitwisser her. Es war Zeit zum Theater. Vor der Garderobe holte sie den jugendlichen Komiker ein.„Mäulchen, das ist ja toll! Ich kann das von Randolf immer noch nicht glauben, er sieht so gar nicht danach aus... Wieviel Kügelchen hast du denn, alles in allem, aufgemacht?“ „Eins! Hab' ich dir doch gesagt!“ „Nur eins? Das ist aber wenig!“ „Wenig? Wenig? Weib, mach mich nicht rasend! Sieben Kinder—! Ist dir das noch nicht genug?“ Der plötzlich verschwundene Spielleiter Alexander Hoeven trieb und bedachte tausenderlei Dinge. Die Entlassung hatte seine Lebensenergie verdreifacht. Seine Barschaft leider nicht. Seine Energien schrien nach Anlagekapital, aber sein Kapital war gering. Zwei Monatsgagen hatte er im Laufe der Spielzeit erspart. Das war in Anbetracht seiner knappen Gage viel, aber wenig für das, was er vorhatte. Sehr wenig. Aber er würde es trotzdem wagen. Nun gerade! Fast zehn Prozent seiner Ersparnisse gingen gleich für Freimarken weg. Er kaufte sie, währen er ungeduldig auf ein Ferngespräch mit Berlin, Dreigroschenverlag, Theaterabteilung, wartete. Der Dreigroschenverlag hatte den Bühnenvertrieb der Randolfschen Stücke. Dann studierte er die Eisenbahnkarte von Süd= und Mitteldeutschland. Er ließ keine Minute ungenutzt. Sein Plan, der vor einer Stunde im Direktionsbüro aufgeflammt war. verdichtete sich. In den folgenden Stunden wurden weitere Ferngespräche angemeldet. Eilbriefe und Telegramme gingen ab. Am Donnerstagabend hatte Hoeven bereits ein Büro. Im Hinterzimmer von Schanzers Weinstuben. Der Pikkolo war seine rechte Hand. Diese Hand gab eine halbe Stunde vor Beginn der ausverkauften Wiederholung von Randolfs„Schmeichelkatze" beim Bühnenpförtner fünf Briefe ab. In allen stand das gleiche: „Vertraulich! Erwarte Sie nach der Vorstellung bei Schanzer rückwärts. Geschlossene Gesellschaft.“ Unterschrift:„Hoeven“. Die Briefe waren an Dr. Karl Proff, Erwin Schickedanz, Paul Maul, Paula Fritzsche und Josefine Schumacher adressiert. Eine Stunde später wußte das ganze Theater von der geheimnisvollen Einladung. Maul konnte den Mund nicht halten. Frau Heinefetter war tief gekränkt.„Wie mein eigenes Kind habe ich ihn beweint— und jetzt werde ich nicht einmal eingeladen? Der Undankbare! Als ich in Hannover das Lorle spielte— Ehe noch ihre Erzählung beendet war, saß Schickedanz bereits in Hoevens weindurchduftetem Büro. Er hatte den Schlußapplaus nicht abgewartet und war infolgedessen bereits eine halbe Stunde vor den anderen da. Schosel kam als letzte mit Dr. Proff und Purzelchen. „Alkohol!“ rief Dr. Proff.„Sind wir eingeladen oder aufgefordert?" „Entschuldigen Sie— aber das erste wäre mein Ruin!“ Hoeven stand auf.„Liebe Kolleginnen und Kollegen", begann er,„wir befinden uns alle, wie wir da sind, ungefähr in der gleichen Situation. Alle haben wir den gleichen glühenden Wunsch, nicht länger den Launen eines Randolf ausgeliefert zu sein. Denn eine Grenze hat Tyrannenmacht. Wenn der gedrückte Mime nirgends Recht und Engagement kann finden, dann macht er selber ein Theater auf. Dies ist, mein Vorschlag: Wir gehen zusammen auf. Tournee! Fünf Abschlüsse habe ich heute bereits getätigt. Wir spielen die„Schmeichelkatze“. In der Titelrolle selbstverständlich unsere liebe. kleine, unübertreffliche Schosel Schumacher!“ Schosel flog ihm um den Hals. Er gab ihr einen Kuß und fuhr fort:„Auch sonst bleibt die bewährte Originalbesetzung. Mit einer einzigen Ausnahme: Souffleuse gibt es bei uns nicht!“ Paul und Paula zogen Gesichter. „Denn erstens stört bekanntlich unsere Fritzsche bloß, und außer Maul können alle ihre Rollen wie Wasser... Paula, renn nicht weg, blöde Gans!— Und zweitens brauchen wir die Fritzsche notwendig für das Kostümund Ausstattungswesen. Bist du bereit, das zu übernehmen?" Auch Paula flog Hoevens um den Hals. „Aber“, bedang er sich aus,„daß du mir die Sache besser machst als die im Komödienstall: a) amüsanter, b) billiger!“ Paula nickte und strahlte. „Morgen früh erwarte ich Ihre Vorschläge— sagen wir: um elf!“ „Wäre es Ihnen recht, wenn wir mit Projektionen arbeiten? Das wirkt fabelhaft, und der Transport ist billiger." Hoeven dachte nach.„Nicht schlecht, sogar sehr gut. Aber wie kriegen wir einen Projektionsapparat? So ein Ding kostet erst mal ein Heidengeld.“ „Auf Stottern!“ sagte Maul und genehmigte einen Doppelten. „Das Stottern übernimmst du? Schön! Komm mir morgen bloß nicht ohne Apparat! Schade, daß man nicht auch Kostüme projizieren kann...“ „Ich schneide sie selbst zu!“ gelobte die Fritzsche.„Meine Schwester und Tante Pepi nähen.“ „Es dürfte nicht leichtfallen, auf eine projizierte Pappel zu klettern“, widersprach Schickedanz.„Vielleicht machst du uns das gefälligst vor. Herr Tourneeleiter?“ „Nu, da nähmen mer eenfach'n Seil“, markierte Proff den Striese.„'n Seil wern mer doch noch ufftreibn? Da gledderst de oben ruff und singst ganz eenfach: „Uffm Seilchen Wächst geen Veilchen Und geen Plumengohl...“ Man muß sich bloß zu helfen wissen. Die Appelpappelstrophe kannst du immer noch zugeben.“ „Wie steht es aber mit Pinke=Pinke, Herr Direktor?“ lästerte Schickedanz gemütlich weiter. „Direktor— den Namen verbitte ich mir! Das gibt es bei uns nicht! Jeder tut seine Pflicht und einiges darüber hinaus. Nur so kommt ein Theater in die Höhe. sagt Goethe. Was wir verdienen, wird nach Abzug der Unkosten geteilt. Wer doppelt arbeitet, kriegt doppelten Anteil. Wenn du willst, Kollege Schickedanz, kannst du bis morgen den Verteilungsplan ausarbeiten.“ „Nach Punkten? Kenne ich. Morgen früh hast du ihn!" „Da wird nicht viel bei'rauskommen“, unkte Proff hinter der zweiten Karaffe.„Ich kenn' das— ich bin ein alter Schmierant... Gucken Sie mich nicht wild an, Herr Chef! Arm in Arm mit dir zum Blutgerüst, Arm in Arm mit dir zur Höllel Ueberall lieber=als bei Randolf... Prosit, ihr Spielers!“ Er bestellte eine große Karaffe und Gläser für sie—2„Drei, vier, sechs...: Ist das unser ganzes Ensemble? Damit könnt ihr die„Schmeichelkatze“ aber nicht aufführen. Purzelchen ist kein Ersatz für Hermine Heinefetter, Jery, Döbereiner, Preinersdorfer, Schönholz. Ich sehe Lücken klaffen. Abgründe gähnen— oder willst du die ganzen Rollen wegstreichen? Geht auch. Ich bin ein alter Schmierist... „Eines nach dem anderen!" nahm Hoeven wieder das Wort.„Kostüm=, Dekorations=, Repertoire= und Gagenfrage sind für heute soweit erledigt. Zwecks Ergänzung des Ensembles erbitte ich Vorschläge. Am liebsten sind mir Engagementslose, die bersten vor Spielfreude, und das brauchen wir... „Hellasvon Truchß!“ rief Schickedanz.„Falls die nicht inzwischen geborsten ist. Hat eine feine Komik und spielt Junge und Alte.“ „Kannst du sie morgen um halb elf hierher bringen?“ Hoeven machte sich eine Notiz. „Herr— Oberhoeven: Ohne Ihrer allerhöchsten Entscheidung vorgreifen zu wollen“. meldete sich der Doktor,„ich habe eine Schülerin. die könnte recht gut das Malchen spielen, so gut wie die Döbereiner mindestens. Die geborene Sentimentale. Hilbsch, begabt— weint blonde Tränen.“ „Morgen dreiviertel elf. Den Forstadjunkt im ersten Akt übernehme ich, den Scherenaugust müssen Sie zu Ihrer Rolle spielen, Maul. Aber feste lernen! Dafür kriegen Sie zwo Punkte!“ Paul kratzte sich am Hinterkopf, den er träumerisch nach hinten bog.„Ich habe doch bereits die Scheinwerferbeschaffung unter mir?“ versuchte er sich zu drücken. „Einen feuchten Kehricht hast du unter dir!“ stieß Sckickedanz ihn an.„Hopp— jetzt wird gearbeitet! Schadet dir gar nichts, wenn du ein bißchen dünner wirst... Wohlsein!“ „Wer nicht will, soll es, bitte, gleich sagen!“ betonte Hoeven.„Ich denke nicht daran, eine Feld=, Wald= und Wiesentournee herunterzuhaspeln. Wir bilden ein eigenes neues Theater. das muß von Vorstellung zu Vorstellung besser werden. Wir lernen an uns und wachsen immer größeren Aufgaben entgegen. Vielleicht blüht Ihnen auch noch der Falstaff, Doktor. Die„Schmeichelkatze“ ist erst der Anfang. Bloß nicht unterkriegen lassen. In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!" „Zunächst einmal mit Randolf!“ Aber Proft unkte weiter:„Der wird uns einen schönen Strich durch die Rechnung machen. Auspusten kann er uns— daran habt ihr wieder mal nicht gedacht! Denn ihm gehört doch das Stück„Die Schmeichelkatze". Ihre fünf Abschlüsse, Hoeven haben Sie doch nur auf das Stück hin bekommen, das will man jetzt überall sehen nach dem Erfolg. Wenn er es uns nicht gibt— und er gibt es uns nicht, ich kenne meinen Randolf—. dann ist die ganze Tournee ein Schlag ins Wasser!" „Nein, so boshaft kann er nicht sein!“ zirpte Schosel überzeugt. „Du kommst wohl aus dem Mustopp?“ zog Proff sie auf.„Verlaß dich darauf, mein Engel: Er kann es!“ „Er kann es nicht!“ kam es wie eine jugendliche Heldenfanfare aus Hoevens Mund.„Das war ja das allererste: Ich habe vom Dreigroschenverlag das Stück für sechszig süd= und mitteldeutsche Orte unter fünfzigtausend Einwohnern erworben. In größeren Städten wird das betreffende Theater, in dem wir gastieren. die Aufführungsrechte erwerben. Hier habe ich den Vertrag!“ Er klopfte auf die Brusttasche. „Randolf kommt zu spät!“ „Pikkolo— noch ein Liter Terlaner!“ jubelte der Doktor.„Das muß begossen werden!" Und Maul zitierte:„Wenn der Herr Randolf net auf'n Kopf g'fallen wär', tät'n wir ihm net auf die Hinterfüß' treten!“ Paula gab ihm einen Rippenstoß und machte: „Pstl“ Aber Paul war gereizt. Er wollte endlich auch zur Geltung kommen.„Jawohl!" trompetete er„Daß ihr's wißt: Ich hab' ihn in der Handl Randolf hat sieben uneheliche Kinder! Ich———“ Schallendes Gelächter brauste in seine Rede. „Jawohl!“ brüllto er, immer wütender.„In seinen Mußestunden macht er mit ihnen bei Bankdirektoren Einbrüche! Er——“ „Zu Hilfe!“ ächzte Proff.„Der große Schauspieler Maul ist plötzlich verrückt geworden!“ „Laß dir einen Verstärker in deinen Hirnkasten einbauen!“ wieherte Schickedanz. Hoeven trommelte vor Begeisterung auf den Tisch, daß die Gläser tanzten, und Schosel quietschte im Dreivierteltakt. „Er arbeitet mit Dietrichen— ich hab' es entdecktl:. Det „Hör auf! Ich krieg Seitenstechen!“ wimmerte das Schumacherlein. „Ich hab's schwarz auf weiß!“ heulte Paul in den Tumult. Niemand hörte. Unbarmberzig lachten sie den stolzen Entdecker aus. Und er verstummte, zutiefst beleidigt. „Junge, Junge“, sprach der Doktor tränenden Auges,„wenn du uur einmal in deinem Leben auf der Bühne einen solchen Lacherfolg hättest!“ (Fortsetzung folgt.) Kügentonte Tabense burch die Richtigstellung des Außenministeriums ensc e— Uamiert Paris, 13. Febr. Die„weise Frau" dei wieder einmal mit Heggtsgh###i nächt komwend Eie hat die Einzelbeiten, die durch die grohen Weltnach zchtzeshhanz zu dementterezt, wurs haß iun diesen Tagen in Dementi bes Quai d' Orsay gegen Vedane Die gesamte Pariseg vom reift dieses amtliche Dement auf und unterdie darin enthaltene Kennzeichnung der Märchentante Taboms durc scharfe KomPetit Journal“ erinnert daran, daß auch in Frankreich seit einiger Zeit ein lichen Verlautbarung un Halluzinationen eine rikatur der von Hauu geDau# Tabouis, wie sie auf einem Mlaaten„#um aert.—##n einem ee über die We#ten reitet und mit . die geheimen Gedanken Hitlers, Türnenf Spiel und Erert Finnland Staffel=Weltmeister Die Deutschen auf dem vierten Platz deutsche Staffel belegte mit Lochbiehler, Wöß, Bach und Burk den sechsten Platz. Bedeutungsvoll ist der dritte Platz der stark verbesserten italienischen Skiläufer, die damit eine Bresche in die skandinavische Vormachtstellung geschlagen haben. und der Schweizer Läufer folgten, während Odden(Norwegen) überraschend versagte und erst nach unserem Lochbiehler auf dem 7. Platz abgelöst wurde. Der Innsbrucker Wöß. unser nächster Mann, verlor seine Position, doch machte Bach alles wieder gut, und unserem Langlaufmeister Burk wäre es beinahe gelungen. auch noch den Schweizer Garma abzufangen. Inzwischen hatten sich die Italiener, von einem hervorragenden Kampfgeist beseelt, gegen Norwegen behaupten können. trotzdem Hoffsbakken in einem phantastischen Endspurt nicht nur Deutschland, sondern auch Frankreich und die Schweiz überholte. Schweden hatte aus dem zweiten Abschnitt Finnland die Führung entrissen, doch konnte auch hier der starke Schlußmann Karppinen unangesochten einen überlegenen Finnen=Sieg erzwingen. Veicht führte Megan Taplor verteidigte den Titel mühelos Das Ergebnis der Eiskunstlaufweltmeisterschaft für Frauen fiel so aus, wie es erwartet wurde. Einstimmig setzten die fünf Schiedsrichter die englische Zitelverteidigerin Megan Taylor auf den ersten Platz. Einen schonen Kampf gab es zwischen der Deutschen Meisterin Lydia Veicht, der Engländerin Daphne Walker und der früheren Wienerin und heute für USA. startenden Hedy Stenuf. Lydia Veicht, die leutsche Meisterin, belegte den vierten Platz. In Anwesenheit des Ministerprasidenten Beran führten die 15 Teilnehmerinnen am Sonntagabend vor den 10000 Zuschauern im ausverkauften Prager Winterstadion ihre Kürübungen vor. Im Bewußtsein, keinen ernsthaften Gegner zu haben lief Megan Taylor frei und unbeschwert. Hedy Stenuf arbeitete sich durch ihre anmutig gelaufene und sicher vorgetragene Kür auf den zweiten Platz vor. da Walker etwas zurückfiel. Lydia Veicht unterzog sich dieser schweren Aufgabe nicht in der sonst an ihr gewohnten Form, immerhin konnte sie sich in der Spitzengruppe als beste Deutsche behaupten. Die Evertons spielen in: Berlin, Wien, Stuttgart, Dortmund Für die vier Spiele, die die englische Berufsielermannschaft Everton Liverpool auf ihrer agen vom 10 bis 25. 5. austragen soll, können jetzt die Kampfstätten bekanntgegeben werden. Die Reihe mit einem Spiel wird in der Reichshauptstadt eingeleitet, von wo aus sich Stuttgart begeben werden. Dortmund Etappenziel Deutschland=Rundfahrt einbezogen worden. Die für den 20. Juni. Volgesehene Tagesstrecke Köln—Bielefeld(300,4 Kilometer) wurde geteilt, da sich durch die Vermehrung der 20 Etappen zu große Schwierigkeiten organisatorischer Art ergeben hätten. Die Fahrer bestreiten nunmehr an einem Tage zwei Rennen, zunächst Köln Dortmund und nach einer kurzgigefelg.# mit neuem Start Dortmund-#######2. Mit dieser Lösung wurde einmal auch den der Gewinn weiterer Preise ermöglicht, während auf der anderen Seite Dortmund seiner radsportlichen Bedeutung entsprechend in der Streckenführung Berücksichtigung gefunden hat. der Zweimotorbegleitboote in Angriff genommen. Jetzt aber sollen bereits im Juni zwei größere Torpedobootszerstörer auf Kiel gelegt werden. Es soll sogar der Gedanke erwogen sein, mit dem Bau von Unterseebooten und womöglich eines kleinen Kreuzers in Gdingen zu beginnen. Deutsche Schriftleiter verhaftet Nachdrückliche Verwahrung— Der deutiche Botschafter beim französischen Außenminister Berlin, 13. Febr. Der deutsche Borschafter in Paris hat gegen die Verhaftung deutscher Schriftleiter und gegen die bei dieser Gelegenheit vorgenommenen Haussuchungen dem französischen Außenminister gegenüber nachdrücklich Verwahrung eingelegt. Inzwischen ist ein Schriftleiter wieder auf freien Fuß gesetzt worden. während ein anderer, ohne daß die Gründe, die zu dieser Maßnahme geführt haben, mitgeteilt worden wären, sich noch in Haft befindet. Die französische Regierung hat schnellste Aufklärung zugesagt, die um so notwendiger ist, als die Art und Weise, wie die inneren französischen Stellen vorgegangen sind, teilweise zu ernsten Beanstandungen Anlaß geben mußte. In den neuen Rüstungswerken von Chorley(Lancashire) sind etwa 500 Elektriker in den Streik getreten. Die Streikenden sind hauptsächlich wegen verschiedener Mißstände die lokal bedingt sind. unzufrieden. Während des Wochenendes ist durch führende flämische Persönlichkeiten und Organisationen eine große Offensive für eine kulturelle Autonomie Flanderns eingeleitet worden. Wie in Dublin am Sonntag offiziell bekanntgegeben wurde, hat die irische Regierung die Regierung General Francos als legitime Regierung Spaniens anerkannt. Chamberlain vor der Unterhaus Um die Anerkennung Francos— Quertreibereien der Opposition London, 13. Febr. Der Labour=Abgeordnete Henderson verlangte Montag von Sham berlain im Unterhaus eine Zusage, die britische Regierung in Anbetracht ur veränderten militärischen Lage in Anerkennung der nationalspanischen Regierung Ministerpräsident Ehamberlain antwortete jedoch, daß es in Anbetracht der sich sehr schnell ändernden Lage offensichtlich unmöglich für ihn sein würde, eine solche Zusicherung abzugeben. Er könne jedoch mitteilen, daß die britische Regierung in engster Fühlungnahme mit der französischen Regierung stehe, und daß sie bisher in dieser Angelegenheit noch keinen BeAls Henderson dann fragte, ob er die Versicherung abgeben könne, daß das Haus befragt werden würde, bevor irgendein derartiger„fundamentaler Wechsel“ i. de ghamßersain unter vollzogen werde, antwortete Chamberlain unn: dem Beifall der Regierungsbänke, daß die Regierung die Verantwortung dafür tragen müsse. Henderson und der Oppositionsführer Attlee versuchten dann, neue Fragen an Chamberlain zu richten, die jedoch unbeantwortet blieben. Daraufhin beantragte Henderson, daß in Anbetracht der unbefriedigenden Antworten Chamberlains eine Aussprache über die Spanienfrage lattfinven solle. Hier schaltete sich der Sprecher des Hauses ein und weigerte sich, dem Antrag stattzugeben. In Beantwortung verschiedener Anfragen über die Rolle, die der britische Zerstörer„Devonshire" bei der Uebergabe Minorcas gespielt hat, erklärte Ministerpräsident Chamberlain, die britische Regierung habe an den Uebergabe=Verhandlungen selbst nicht teilgenommen und trage dafür auch keine Verantwortung. Führer am Grabe Kranzniederlegung in Friedrichsruh Friedrichsruh, 13. Febr. Auf der Fahrt nach Hamburg nahm der Führer am Montag in Friedrichsruh Aufenthalt, um am Grabe des Altreichskanzlers Otto v. Bismarck am Bismarck=Mausoleum einen Lorbeerkrauz niederzulegen. Anschließend weilte der Fuhrer als Gast des Sürsten und der Fürstin Bismarck einige Zeit vchloß Friedrichsruh. Die Bevölkerung von Friedrichsruh und Umgegend, die dem feierlichen Akt der Kranzniederlegung in ergriffenem Schweigen beiwohnte, bereitete dem Führer bei seiner Ankunft und Abfahrt begeisterte Kundgebungen. ASA.-Flottenmanöver 150 Kriegsschiffe und Flugzeuge beteiligt Gebäude der gewerblichen Wirtschaft dieses Gebietes eingegliedert, Wir sudetendeutsche Nationalsozialisten stehen nun auch vor einer besonderen Aufgabe. Die gewaltige Exportkraft unserer Wirtschaft ist einer jener aktiven Posten, die das Sudetendeutschtum ins Reich mitbringt. Die Lösung der zweiten Frage, das ist die Ueberwindung der Differenz des Lohn= und Preisniveaus, steht in der Hauptsache unmittelbar bevor. Konrad Henlein legte dann im einzelnen den Stand des Lohn= und Preisniveaus in der Tschecho=Slowakei vor der Eingliederung der sudetendeutschen Gebiete an das Reich dar und betonte, daß entscheidend bei allen kommenden Festsetzungen das Verhältnis zwischen Lohn und Preis sei; das heiße, der sudetendeutsche Arbeiter habe ein Recht darauf, für seinen Verdienst dieselben Lebensgüter kaufen zu können wie sein Kamerad im Altreich. Er könne heute erklären, daß in kürzester Zeit, tunlichst noch im Laufe dieses Monats der größte Teil der industriellen sowie der land= und forstwirtschaftlichen Löhne die endgültige Festsetzung erfahren werde. Straßenräuber zum verurteilt Spruch des Elbinger Sondergerichts 19jähriger stellt Autofalle Königsberg, 13. Febr. In Riesenburg(Westpreußen) begann am Freitagabend die Verhandlung des Elbinger Sondergerichtes gegen den 19jährigen Walter Porsch aus Gunthen. Die Anklage warf Porsch das Stellen einer ten Mord pagntsefährdung, sowie versuchDer Angeklagte hatte in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar auf der Straße Riesenburg—Marienburg mit einer Eisenkarre und Strauchwerk eine Autofalle gestellt, weiter durch Heranwälzen eines fast vier Zentner schweren Betonklotzes auf die Schienen der Eisenbahn Menschenleben und Transportmaterial gefährdet. Er hatte die Absicht. Menschen zu töten, um diese dann zu berauben. Durch die umsichtige Arbeit des Marienburger Bahnschutzes konnte jedoch der Angeklagte erkannt und verhaftet werden. Glücklicherweise kam es nicht zu dem beabsichtigten Unglück Beweisaufnahme und Sachverstandigengutachten ergaben, daß bei weniger glücklichen Umständen unübersehbares Unheil angerichtet worden wäre. Die Autofalle war raffiniert gestellt, und auch das Eisenbahnattentat hätte zur Entgleisung eines Personenzuges geführt, wenn nicht zufallig der Betonblock noch neu, shire=Regiments und Polizeistreitkräfte aus den chbarten Bezirken in Col benaghru#ten Lezirken 50 Verhaftungen ger digungen davonzutragen. Nach fast dreitägiVerhandlung wurde um Mittemnacht vom sonntag zum Montag das Urteil verkündet. Porsch wurde wegen Verbrechens des Strazenraubes mittels Autofalle und versuchten rt wird, zu trennen begann. Das Manöverjebiet erstreckt sich über einen Raum von 400 Quadratmeilen von Norfolk(Virginien) bis zur Nordspitze von Brasilien. Die Bewegungen der 150 beteiligten Kriegsschiffe sowie der 600 Flugzeuge werden streng geheimgehalten. Prändent Roosevekt beabsichtigt, sich in den nachsten Tagen an Bord des Kreuzers„Houston zu begeben. Eudetendeutsche Troppau, 13. Febr. Bei der Eröffnung der Industrie= und Handelskammer in Troppau führte Gauleiter Konrad Henlein am Montagabend u. a. aus: Mit der Eingliederung der Industrie= und Handelskammer Sudetenland wird der Schlußsein in das arganisatarische Mord zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, weiter zu lebenslänglichem Ehrverlust und zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Zulässigkeit der Polizeiaussicht wurde ebenfalls anerkannt. Blutige Anruhen in Indien 50 Tote und 200 Verletzte— Moslems gegen Hindus London, 13. Febr. Nachdem es in den letzten zwischen B oltse Zusammenstiößen und in effen jetzt aus den Vereinigten Provinzen Burma Nachrichten ein, die auf Unberung von Läden und Aufruhr unter der völkerung soll das Musizieren von Hindus vor einer Moschee gewesen sein, dem sich die Moslems widersetzten. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge strömte daraufhin zusammen. Nachdem die Polizei das Feuer sechsmal auf die Menge eröffnet und Versonen erschossen sowie 20 Schiegffetz wote, don Trunven des 2 Batallond des StallardLezilken in Cownpur eingesetzt. Ueber 50 Verhntungen wurden vorgenommen. Obwohl Polizei und Militar nach Veryangung des Belagerungszustandes Herr der Lage sein sollen, steht das Leben der Anderthalbmillionenstadt, wie Reuter in einem Bericht aus Cownpur zugibt still In Mandalay(Burma) ging, wie bereits kurz berichtet, die Polizei gegen eine Prozession, an der 20000 Menschen teilnahmen, auf Grund des Ansammlungsverbotes mit blanker Waffe vor. Einer amtlichen Mitteilung aus Rangoon zufolge wurden dabei 11 Personen erschossen und 19 verletzt. darunter eine Anzahl Monche. Die Unruhen forderten bisher an 50 Tote und über 200 Verletzte. In der Stadt herrscht ein Durcheinander. Tausende von Einwohnern haben bereits die Stadt verlassen. Die Gegensätze zwischen Mohammedanern und Hindus haben sich so zugespitzt, daß Hindufamilien unter Polizeischutz aus dem Mohammedanerviertel in das Hinduviertel und Mohammedanerfamilien aus dem Hindustadtteil in den Mohammedanerstadtteil übersiedelten. Von diesen Maßnahmen wurden über 1000 Familien betroffen. Die Unruhen wurden ausgelöst, als eine Hinduhochzeitprozession an der Moschee vorüberzon und dabei die Mohammedaner bei ihrem Gottesdienst durch Musik störte. Deutsche Wirtschaftler bei Mussolini Rom, 13. Febr. Mussolini hat in Anwesenheit des Ministers für Devisenbewirtschaftung Guarneri den Leiter der deutschen Wirtschaftsabordnung, der zur Zeit in Italien weilt, empfangen. und ihm, einem amtlichen Kommuniqué zufolge, im Verlauf der herzlichen Unterredung seine Genugtuung über den erfolgreichen Abschluß der in diesen Tagen mit der italienischen Abordnung gepflogenen Verhandlungen zum Ausdruck gebracht. Diese Verhandlungen sind, wie es in der Verlautbarung heißt, zu gegenseitigem Verstehen und mit dem Ziel, die Voraussetzungen für eine innere Zusammenarbeit zwischen den beiden Wirtschaften festzulegen, durchgeführt worden. Die bei den Verhandlungen vereinbarten Wirtschafts= und Zahlungsabkommen wurden am Montag unterzeichnet. Stabschef Lutze in Rom, 13. Febr. Stabschef Lutze ist, von Tripolis kommend, in Begleitung von General Russo, dem Generalstabschef der Faschistischen Miliz, nach einem dreitägigen Flug wieder in Rom eingetroffen. Bei seinem Aufenthalt in Libyen hat Stabschef Lutze in Begleitung von General Russo verschiedene Fahrten unternommen, bei denen er besonders das Siedlungswerk und die Organisation der Parteigliederungen in Libyen kennenlernen und außerdem die Sehenswürdigkeiten aus der imperialen Zeit der römischen Antike in Leptis Magna und Sabrata besichtigen konnte. Weiterhin hat der Stabschef einen interessanten Flug ins Innere nach Ralut und Gadames durchgeführt, wo er von Behörden, Miliz und und Bevölkerung den gleichen berzlichen Empfang erfahren hatte wie in Tripolm . Stabschef Lutze ist montag muhmilung in Begleitung von Generalstabschef der Faschistischen Miliz General Russo nach Venedig abgeflogen und wird am Dienstag von dort aus im Flugzeug nach Berlin zurückkehren. ie Srtgger Gdingen, 14. Febr. In Gdingen ein erheblicher Umbau des dortigen Geländes der polnischen Kriegsmarinewerft und die Errichtung größerer Hellinge statt, die den Bau größerer Kriegsschiffe ermöglichen sollen. Bisher wurden auf der Kriegsmarinewerst in Gdingen nur kleine Ueberholungsarbeiten ausgeführt. Als einzige Neubauten wurden bisDelegation Verhandlungen gen des deutsch=norwegischen stattgefunden. Die Verhandlungen sind am 11. Februar 1939 abgeschlossen worden. Zum Besten der Künstleraltershilfe fand am Sonntagnachmittag im Haus der Flieger ein heiteres Konzert statt, das sich im Zeichen des Dienstes an notleidenden alten Künstlern zu einem musikalischen und geselligen Ereignis hohen Ranges gestaltete. 95 Volkswohnungen entstehen in Meschede. Meschede haben sich die Honsel=Werke AG. in Zusammenarbeit mit der Siedlungs: und Baugenossenschaft für den Kreis Mesch##### einem energischen Einsatz gegen die Woh nungsnot unter ihren Gefolgschaftsmitgliedern entschlossen. Vor wenigen Tagen ist die Genehmigung des Regierungsprasivenlen zum Bau von 95 Arbeiterwohnstätten in Forrzpontg siedlungen und„Volkswohnungen eingezroifer. In sämtlichen Wohnungen zeisten, Oteg##,##m Werke tatkräftige iinanzielle Beihilfe. Mit vem Bau soll innerhalb der nächsten Wochen begonnen werden. Spätestens am 1. soklen sämtliche Wohnungen bezugsfertig sein Der neue Heimatführer„Westfalen“ ist heraus. Einen wertvollen Beitrag zur Heimatgeschichte bildet der jetzt in der Sammlung der deutschen Heimatführer herausgegebene Band „Weftfalen“, der in gemeinsamer Arbeit mit dem Landesfremdenverkehrsverband Westfalen bearbeitet wurde. Ein stattliches. reich bebildertes Buch gibt über alle Orte Westfalens Auswanft. Die ersten Prüfungen für Flugschüler im RSKK. Das erste Ziel des Flugschülers ist die### Prüfung, die aus 5 Geradeausflügen von je 20 Sekunden und einem Flug von 30 Sekunden steht. Dann geht es ans Kurvenfliegen. Fün Kurvenflüge von je 1 Minute Dauer mit anschließender Ziellandung gehören zur B=Pritfung. Mit der C=Prüfung beginnt der wirkliche Segelflug. Der vorgeschriebene Dauerflug von 5 Minuten, wobei die Starthöhe nicht unterschritten werden darf, setzt schon geschickte DAF. schulte über das Jugendschutzzesetz. In Menden hat die DAF. mie Rücksicht auf die Unklarheiten, die oft noch über das am 1. Januar in Kraft getretene Augenoschutzgesetz bestehen, einen besonderen Schulungsaggzg, Deg anstaltet. Zahlreiche Betriebsführer, ter, Handwerksmeister. Betriebsobmänner und Vertrauensleute hatten sich zur Schulung ei#gefunden. ( De gläckliche Seburt einer krälligen, genuncken Stammhalters zeigen in dankbarer Freude an Willi Hosang und Frau Erna geb. Potthoff z. Zt. Evangl. Krankenhaus Schwerte den 13. Februar 1939. 193 Statt Karten Franz Spanner Eise Sparller geb. Sremae Vermählte Essenbach N.-Bay. Schwerte 14. Februar 1939 333 Kafender„ Schreibwarenhandlung Hans Linner vormals Carl Braus Große Marktstraße 3—5 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Frau August Störring und Kinder. Schwerte, im Februar 1939. Schwerhörige! Wir kennen ihre Wünsche: Besseres Hören Niemanden stören Freude vermehren! Wir bieten ihnen durch Erfahrung. Wissen und Können Spitzenleistungen der Hörtecknik. 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Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Beratung der Haushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1937, Festsetzung des Hebesatzes der Bürgersteuer für das Rechnungsjahr 1939, Ueberplanmäßige Ausgaben, Verschiedenes. Reichstrainer Herbergers Aufgabe: Annateur=Zußbultelf fus=Gersinrt Mannschaften mit und ohne Wiener Spieler müssen eingesetzt werden Mit der deutsch=belgischen Begegnung im Fußball=Länderkampf in Brüssel begann eine neue Epoche internationaler Spiele, gleichzeitig aber auch ein neuer Abschnitt von speziell schwierig gelagerten Aufgaben für die Führung des Fachamtes Fußball im RSRL. Der Sportschriftleiter des„Münst. Anz.“ hatte Gelegenheit, sich mit Reichstrainer Herberger über aktuelle Probleme im deutschen Fußballsport zu unterhalten. Dort ist zu lesen: Wie steht's mit Helsinki 1940? Damit haben wir schon eine der heikelsten Fragen angeschnitten. Denn die Aufgaben Herbergers sind in dieser Hinsicht wirklich recht heikel und außerordentlich verzwickt gelagert. Gewiß, so meint der Gefragte, verfügen wir heute über ein außerordentlich reiches Reservoir erstklassiger Spieler, mit dem wir zwei, drei fast gleichwertige Mannschaften bilden könnten. Aus der Ostmark und— nicht zu vergessen— nun auch aus dem Sudetengau haben wir wertvollen Zuwachs erhalten. Aber darin liegt des Pudels Kern: Wir können für jedes x=beliebige Ländersviel die stärkste Garnitur herausstellen. Dies wird auch geschehen, wenn wir gegen unsere gefährlichsten Gegner(Italien usw.) antreten müssen, und es liegt in der Natur der Sache, daß dabei auch die Vertreter der Ostmark zu einem gewissen Prozentsatz vertreten sein werden. Dann taucht aber mit einem Schlage die Frage nach dem Mannschaftsgefüge für das olympische Turnier auf, bei dem Profis und ehemalige Profis, wie sie die Wiener darstellen, nicht mitwirken dürfen. Das olymvische Amateurgesetz ist sehr streng: mit Ausnahmen(die Reamateurisierung der Ostmärker erfolgte zwangsläufig) darf man auf gar keinen Fall rechnen. Wir haben also die Aufgabe, eine„deutsche olympische Amateurelf" zu suchen und heranzubilden. Es heißt also schon recht gut aufvassen, diplomatisch haushalten und auf Sicht arbeiten, wenn wir in Helsinki schlagfertig auf den Plan treten wollen. Die Schwierigkeit liegt also, auf eine kurze Formel gebracht, darin, daß es Aufgabe ist in dem Augenblick die Vorbereitungen für eine„finnische Elf“ zu treffen in der gerade die beste großdeutsche Auswahl in der Bildung begriffen ist, auf die man in den bedeutendsten Länderkämpfen des Jahres 1939 und Anfang 1940 beim besten Willen nicht verzichten kann. Vier Dutzend Spitzenspieler im Aufgebot. Angesichts der also geschaffenen schwierigen Lage ist die Arbeit im Fachamt Fußball darauf ausgerichtet, ungeführ vier Dutzend Spieler jederzeit einsatzföhig zu machen und sie also im Falle Helsinki je nach Bedarf, Kondition und grundsätzlicher Mannschaftsgestaltung zu verwenden. Das heißt aber nicht— so führte Reichstrainer Herberger etwa weiter aus — daß wir nun auf die Suche nach 50 neuen Svielern gehen. Im Gegenteil: Unsere altbewährten, aber noch nicht alten Kräfte, werden weiterhin den Stamm der Mannschaft bilden, und an diesem starken Stamm sollen die jungen Gewächse emvorklettern und sich zu schönster Blüte entfalten. Das ist der Stamm. Auf die Frage, wer wohl heute noch ausnahmslos zum Stamm gezählt werden darf, meinte Herberger, daß die Zahl vielleicht noch größer ist als mancher ahnt, der jetzt schon diesen und jenen von der Bildfläche verschwinden zu sehen glaubt. Beim Torwart angefangen, empfehlen sich von vorherein Jakob, Raftl und Platzer. In der Verteidigung Janes und Schmaus, eventuell noch Münzenberg. In der Läuferreihe: Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger; ferner Gellesch. Im Sturm: Lehner, Urban, vielleicht noch Siffling und Szepan. Zu diesem Stamm ist aber inzwischen schon eine Kategorie gestoßen, die man eigentlich schon zum Stamm zählen sollte: ferner die Kameraden aus der Ostmark und die Fußballfreunde aus den jüngsten Jahrgängen. Es würde zu wekt führen, sie alle aufzuzählen. Andeutungsweise sollen jedoch einige Namen angeführt sein, damit man weiß, wie sich etwa das Nationalmannschaftsreservoir zusammensetzen wird. Im Tor stehen bereit: Flotho, Buchloh, Klodt. In der Verteidigung: Streitle, Muesch, Kubus und aus der Ostmark Schlauf, Marischka, Andritz, Wagner, Mock, Hofstedter, Skoumal, Adawek, Joksch. Als Läuferaspiranten stehen bereit, um nur einige zu nennen: Rhode, Tibulski, Männer. Und im Sturm steht neben der glänzenden Wiener Reihe mit Hahnemann, Stroh, Binder, Neumer und Pesser, das auch nicht zu unterschätzende Aufgebot aus dem Altreich zur Verfügung: Schön, Arlt, Gauchel, Biallas, Winkler, Fiederer usw. Jeder kommt einmal an die Reihe. Das ist das Prinziv, nach dem möglichst gehandelt werden soll. Natürlich wird, so führte Herberger weiter aus, gegen die stärksten Gegner immer das beste Aufgebot zur Stelle sein. Aber um die einzelnen Spieler und damit die Mannschaften während des an sich schon umfangreichen Meisterschaftsbetriebes nicht allzusehr zu überlasten und um eben— wie gesagt— für Helsinki zu sondieren, soll eine möglichst große Zahl der„Nachwuchsleute“ mit dem Stamm aufgeboten werden. Wir arbeiten auf Sicht. Zahlreiche Spielausfälle Vom Fußballsport im Ruhrtal. Der sonntägliche Sport ergab für die hiestgen Vereine wieder zahlreiche Spielausfälle. In Schwerte=Ost wartete man vergeblich auf den Gegner aus Menden, noch bitterer war die vergebliche Fahrt des Geisecker Sportvereins nach Landhausen. In letzterem Falle war der Schiedsrichter ausgeblieben. VfB. Westhofen 1.— Sp. Cl. Hennen 1. Ein irreguläres Ergebnis. Der VfB. Westhofen hatte zu diesem für ihn so wichtigen Spiel die stärkste Elf aufgeboten, abgesehen davon, daß Oberste und Groß nicht mitmachen konnten. Der Sp. Cl. aus Hennen war komplett zur Stelle und war gegenüber dem Vorsonntag nicht wiederzuerkennen. Die Elf kämpfte mit einem Rieseneifer, doch kam die Mannschaft des Platzvereins gut in Fahrt und war während der größten Dauer des Spieles überlegen. Der Sturm kombinierte gut zusammen und durch den wendigen Meininghaus ging Westhofen 1:0 in Führung. Der Druck der Blau=Weißen wurde immer stärker, wenngleich die Angriffe der Gäste durch die enorme Schußkraft der Stürmer immer recht gefährlich waren. Der Platzverein hatte überraschenderweise Fitsch auf dem Mittelläuferposten stehen, wo er eine wirklich gute Leistung bot. Im Anschluß an eine Ecke erzielt Westhofen wiederum durch Meininghaus das 2. Tor. Der Jubel der Zuschauer war ungeheuer, erlitt aber einen Dämpfer, da unbegreiflicherweise der Schiedsrichter auf Abseits erkannte, trotzdem Hennens rechter Läufer und ein Verteidiger direkt auf der Torlinie standen. Westhofen hat weiter mehr vom Spiel und diesmal schiebt Falke dem Torwart den Ball ins Netz. Sievert hatte das Leder bereits gefangen, als Falke ihm dasselbe regelrecht entwand. Im weiteren Verlauf des Spiels kommt Westhofen zu einem 4. Treffer, der aber auch infolge Behinderung des Torwarts wohl gerechterweise nicht gegeben wurde. Endlich schien der Bann gebrochen, der Kampf war infolge der unsicheren Leitung härter geworden. Es gab auf beiden Seiten Entgleisungen, die keineswegs zu entschuldigen sind. Die Spannung war aufs höchste gestiegen. Immer wieder kam Westhofens flinker Innensturm gut durch und hatte hier gegen die schlagsichere Verteidigung einen schweren Stand. Doch mehrere Male glückte es doch, von den Verteidigern frei zu kommen. Und nochmals erzielt Meininghaus ein schönes Tor, doch der Schiedsrichter war anderer Meinung. Die Aufregung wurde immer größer und kurz vor Schluß machte ein Durchbruch des Linksaußen das Unglück voll. Angelkorte hatte seinen Bewacher einen Moment abgeschüttelt und gegen seinen harten Torschuß streckte sich Albers vergebens. Dank der Einsicht der beiden Vereinsleitungen waren die unerfreulichen Nebenerscheinungen mit dem Abpfiff zu Ende. Mannschaftskämpfe des Unterkereises 4 im Lenne=Volmekreis Die am Sonntag in der Turnhalle des Tv. „Eiche“ Grüne gegen Tus. Dröschede durchgeführten Mannschaftskämpfe waren ohne Zweifel in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Einige Mannschaften sielen durch Erkrankung verschiedener Turner aus. Immerhin beteiligten sich noch 19 Mannschaften. Von Tus Mark 46 Iserlohn stellte sich sogar eine Mannschaft der Altersturner, von denen die Jüngsten 42 Jahre und der Aelteste über 50 Jahre zählte. Dieser Riege gelang es. im Mannschaftskampf einen guten 5. Platz zu erzielen. Nachstehende Mannschaften erreichten die zum Sieg erforderliche 1. Tus. Mark 46 Iserlohn 3 M. 405,5 Punkte, 2. Tus. Mark 46 Iserlohn 1 M. 403„ 3. Tus. Mark 46 Iserlohn 2 M. 397.5„ 4. Turnverein Oestrich 394„ 5. Tus. Mark 46 Sserlohn 4 M. 393.5 (Altersturner.) 6. Turnverein Lössel 384„ 7. Turnverein„Eiche“ Grüne 382„ 8. Tv.„Jahn“ Schwerterheide 379„ 9. Tus. Dröschede 377,5„ 10. Tus. Mark 46 gserlohn 5 M. 376,5 11. Tus. Mark 46 Iserlohn 7 M. 374,5 11. Tv.„Grüne Eiche" Bürenbruch 374,5 12. Tv. Berchum 1 M. 373„ 13. Tus. Mark 46 Iserlohn 6 M. 362,5 14. Tv. Berchum 2 M. 349 15. Tus. Mark 46 Iserlohn 8 M. 346 Mangel an juristischem Nachwuchs. Seit ein bis zwei Jahren haben sich die Berufsaussichten für den juristischen Nachwuchs grundlegend geändert. Zunächst einmal ist die Zahl der Rechtsstudenten stark zurückdegangen. Es besteht auch keinerlei Aussicht, daß sich diese Zahl in der nächsten Zeit erhöhen wird, denn auch die Zahl der Abiturienten ist ständig zurückgegangen. Sie betrug noch 1930 mehr als 40 000. gegenwärtig etwa 24.000, und sie wird bis 1943 nach der Zahl der jetzt vorhandenen Schüler auf etwa 19000 absinken. Es kommt hinzu, daß der Offiziersberuf und die jetzt im Vordergrund stehenden technischen und chemischen Beruse einen großen Anreiz auf die Abiturienten ausüben. Deshalb ist es durchaus zu verstehen, daß sich Ostern 1938 nur etwa 1000 Abiturienten für das juristische Studium entschieden haben. Während in den Jahren 1934 bis 1937 noch auf 3000 bis 3700 neue Assessoren im Jahre 2000 aufgehende Stellen in Reichs=, Staats= oder Gemeindedienst und in der Wirtschaft kamen, hat sich dieses Bild heute schon erheblich geändert. Andererseits ist der Bedarf an Juristen aber größer geworden, da die Wehrmacht vor allem in der Intendanturlaufbahn eine erhebliche Zahl neuer Stellen geschaffen hat. Dasselbe gilt für die Finanzverwaltung. Dazu kommt eine recht beträchtliche Zahl von Parteidienststellen, die Assessoren suchen, und schließlich greift auch die Wirtschaft angesichts der ständig steigenden Anforderung, insheiordere auf dem Gebiete des Devisen= und Seeurrechts, der Kontingentierungsbestimmungen usw. viel stärker als früher auf Volljuristen zurück. Wenn auch noch zur Zeit eine gewisse Reserve von Referendaren aus den früheren Ueberfüllungsjahren vorhanden ist, und die etwa 200 Assessoren, die zur Zeit noch bei den Entschulschuldungsämtern beschäftigt sind, nach— nach für andere Tätigkeiten frei werden unwohl in den Justizdienst oder Staatsdienst übernommen werden, so muß doch gesagt werden, daß alles in allem die Gesamtlage für den juristischen Nachwuchs als günstig zu bezeichnen ist, und wenn nicht erheblicher neuer Zuzug kommt, in wenigen Jahren ein fühlbarer gel an Juristen vorhanden sein wird. Druck u. Verlag Hans Linner vorm. Carl Verantwortlicher Hauptschriftleiter: Herman Kresse, Schwerte(Ruhr). Verantwortlich für den gesamten Tertteil: Hermann KreiseSchwerte(Ruhr). Für den Anzeigenteil: Hans Linner, Schwerte(Ruhr). Z. Zt. ist Prei Stag 9 7 euruge saod 1 0 iccu s— 55. 5 * 228 SSSE BOS S. 828BFngex 85— EASE * 7 S 3 1. 5 5 S SSx aSDESRE F 0 S TSSE STHöSS SS 95ST LoT* gegs S GG-SE, *9L: SE * Ss ESUER TTOTTTR *• 98 983 #### n SDES FFRUR S5 e SThnS- Ogn TaTT.anTenTTasn * 8 F 58 OCSLCOOEGSGGE AJusn OOUUCPAOUSEA Srece S 3 9 T S TTTTT R S 3 3 3 5 Für den Photoamateur Die hundertstel Sekunde. Bei der Einstellung des Verschlußreglers hat der Amateur die Wahl zwischen verschiedenen Momentbelichtungen. Die meisten pflegen mit 1 Sekunde zu arbeiten, während die an sämtlichen Kameras(außer der Box) befindliche Einstellung von 1/108 Sekunde(auf dem Verschlußrad abgekürzt mit 100 bezeichnet) meist vernachlässigt wird. Vielsach ist der Irrtum verbreitet, daß diese kurzen Zeiten bei sehr heller Beleuchtung gebraucht werden müssen, um nur einen ganz geringen Bruchteil des herrschenden Tageslichtes wirken zu lassen. Die Anbringung dieser kurzen Verschlußgeschwindigkeit hat aber einen ganz anderen Sinn. Es soll dem Amateur die Möglichkeit gegeben werden, mit dem ganz plötzlichen Öffnen und Schließen des Kameraverschlusses aus einer raschen Bewegungsphase noch ein scharfes Bild herauszugreisen. Wenn bei Gruppenaufnahmen frohbewegter Personen Arme und Gesichter teilweise verwischt sind, so liegt es an der falschen Wahl des Momentverschlusses. Es hätte hier mit Rücksicht auf die raschen Bewegungen nicht mit 1/23, sondern mit 1/198 Sekunde eingestellt werden müssen. Wenn Tieraufnahmen, sei es von Hunden und 5 Katzen oder anderen lebhaften Tieren, gemacht werden : sollen, ist die Unschärfe ebenfalls auf zu lange Moment1 belichtungen zurückzuführen. Desgleichen erfordert die Aufnahme von Straßenszenen mit Fahrzeugen eine kurze ! Belichtung, besonders dann, wenn der Aufnahmeabstand : gering ist. Überhaupt gilt die Regel, daß die Verschlußj geschwindigkeit bei Aufnahme von Bewegungen um so kürzer sein muß, je näher die Kamera dem Motiv ist. In ; all diesen Fällen ist die hundertstel Sekunde die beste Siche; rung gegen Bewegungsunschärfe. Selbstverständlich läßt sie ; sich nur dann anwenden, wenn die Lichtverhältnisse ausreichend sind, das heißt bei kräftigem Sonnenlicht; bei : bedecktem Himmel muß auf 4,5 bis 6,3 aufgeblendet * werden, um in der kurzen Zeit eine genügende Lichtmenge wirken zu lassen. Me gallischen Stammes der Parisier, von denen sich ihr späterer Name ableitet. daß der Pflug ein uraltes Gerät aller ackerbau; treibenden Völker ist? Die ersten eisernen Pflugscharen gab es im alten Agypten. Doch die höhere Entwicklung: des Pfluges ist erst bei nördlicheren Völkern nachzuweisen, wo der Boden größere Anforderungen stellte. daß die Hülsenfrüchte und ebenso die Erlen in ihren Wurzelknollen Kleinlebewesen besitzen, die den Stick: stoff der Luft chemisch zu binden vermögen? Diese Pflan=: zen können daher auch auf sehr stickstoffarmem Boden gut gedeihen. daß es Orden und Ehrenzeichen schon bei: Römern und Griechen gab? Wir finden sie ebenso in Asten; und Afrika und bei den alten Kulturvölkern Süd= und Mittelamerikas. daß es Schlaf ohne Träume nicht gibt? Wer behauptet, ohne Träume geschlafen zu haben, kann sich nur nach dem Erwachen nicht mehr an die Träume erinnern. daß Ulfilas, der Apostel der Goten, in seiner Bibelübersetzung die gotische Sprache zum ersten Male schriftlich angewendet hat? Er soll für seine Übersetzung : sogar ein besonderes gotisches Alphabei geschaffen haben. daß die Körpertemperatur des Ameisenigels für ein warmblütiges Tier außerordentlich schwankend ist? : Morgens 22 Grad und mittags 36 Grad Celsius sind ganz z normale Temperaturen bei ihm. daß der erste Wolkenkratzer in Amerika das Tucoma=Gebäude war, das gelegentlich der Chitagoer Weltausstellung im Jahre 1893 errichtet wurde? Jetzt ist * es schon abgerissen und durch einen Wolkenkratzer ersetzt, der statt 19 Stockwerke 49 hat. daß jede Pflanzenzelle sich prall mit Wasser * f ü l l t, s o d a ß i n i h r e i n g e w i s s e r D r u c k h e r r s c h t, d e n m a n Turgor nennt? Geht dieser Turgor der Pflanze verloren, so erschlaffen die Zellen: die Pflanze welkt. s, daß 200 Millionen Kaninchenselle jährlich gee wonnen werden? Von Maulwurffellen gibt es nur den zehnten Teil; von Füchsen nur 2½ Millionen, 800 000 davon sind Silbersüchse. s, daß die Pulszahlen von gesunden Menschen sehr j verschieden sein können? Zwanzigjährige haben zwischen 104 und 48 Pulsschläge in der Minute. s daß Paris im Jahre 52 v. Chr. von Cäsar zerstört, : dann jedoch wiederaufgebaut und befestigt wurde? Die Stadt hieß damals Lutetia und war die Hauptstadt des Von großen Männern „ 4 bießz damals Lutetia und war die Hauptstadt des&a. St. 5 mem Die Namensliste. Brahms war ein ausgesprochener Feind alles Konventionellen, das sich in der Gesellschaftsordnung seiner Tage gern breitmachte. So wollte eine Dame der Gesellschaft ein Fest veranstalten, auf welchem: sie dem bei ihr verkehrenden Wiener Hochadel den Künstler vorzuführen beabsichtigte. Es war ihr wohl bekannt, daß Brahms sehr widerborstig sein konnte, und um ihn von vornherein nicht zu kränken, übersandte sie ihm eine Liste: mit den Namen derer, die er auf ihrer Gesellschaft antreffen würde. Sie stellte ihm in einem Begleitvrief zu dieser Liste anheim, die Namen zu streichen, die ihm etwa: nicht zusagen sollten. Brahms war im Innersten empört; über diese, gelinde gesagt, Geschmacklosigkeit der Dame. Aber ihren Wunsch hinsichtlich der Namenstreichung erfüllte er ihr doch, indem er einen Namen strich, und zwar den— seinen.: Gratiskonsultationen. Bei einem Essen saß eine Dame neben dem berühmten Mediziner Frerichs und gedachte, die Nachbarschaft zu einer Gratiskonsultation auszunutzen.: Sie schilderte deshalb ausführlich einige Krankheitsan: zeichen, die sie bei sich wahrgenommen hatte, und fragte schließlich:„Was raten Sie mir, zu tun, Herr G- eimrat?" „Ich rate Ihnen“, antwortete Frerichs,„sich an einen: tüchtigen Arzt zu wenden.“— Ein gewitzter Herr erzählte: ihm einst von seinem Rheumatismus.„Ich habe manchmal solche Schmerzen, daß ich schreien muß. Was würden Sie tun, Herr Geheimrat?“„Ich würde vermutlich auch: schreien!“— Noch radikaler ging Dr. Augagneur in Lyon: vor. Er pflegte, wenn er in der obenerwähnten Art auf der Straße oder in Gesellschaft wegen einer Krankheit um Rat angegangen wurde, mit dem ernstesten Gesicht zu sagen:„Ziehen Sie sich aus! Ich werde nachsehen.“ Das half allemal. Die Zölle. König August der Starke von Sachsen hatte einen Generaladjutanten, General von Kynau, der durch seine häufigen originellen Einfälle viel von sich reden machte. Eines Tages fragte ihn der König bei Tisch, wie es komme, daß sich aus den Zöllen nur so geringe Einkünfte ergäben. Kynau nahm aus einem Kühlgefäß ein Stück Eis und gab es seinem Nachbarn mit der Bitte, es weiterzugeben, bis es zum König gelange. So wanderte denn das Stück Eis durch alle Hände der am Tisch sitzenden Persönlichkeiten und kam schließlich, zum König. Aber da war es nur noch ein winziger Rest. „Sehen Sie, Majestät“, sagte Kynau,„so werden die Zölle zu Wasser!" Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer: Silbenrätsel: 1. Eisbrecher, 2. Singspiel, 3. Gemse, 4. Immenkorb, 5. Bauernhochzeit, 6. Troika, 7. Vertrieb, 8. Iquique, 9. Einbrecher, 10. Longsellow, 11. Eingabe, 12. Dertrin, 13. Imkerei, 14. Erneuerung, 15. Vitrine, 16. Ingwer, 17. Eichendorff, 18. Lena, 19. Elisabeth, 20. Silber, 21. Erinnyen.—„Es gibt viele, die vieles erlebt, aber wenig erfahren.“ Magisches Dreieck: 1. Peter, 2. Etui, 3. Tuch, 4 Ei, 5. R. K 85 S8. S S.60 *— m-SOSS R S SSS 5.8519 3 S•S S. 1— 9 g 9 S S 5 82 Son 8 S S.— 50 S E E. 8%S ROMAN (15. Fortsetzung.) „Tamarik sagt mir“, beginnt Mahmet, bedächtig seinen Bart streichend,„daß die fremden Forscher aus dem Norden hier seien." „Ja, Mahmet. Spiro, dein Nachbar, hat sie gerossen.„ 9 ge ts mt. tmm Mahmet fährt fort:„Sie sino beine Freunde, denn sie haben dir gegeben, um was du sie gebeten hast. Sie sind auch meine Freunde, und sie sind mir willkommen.“ „Ich danke dir, Mahmet.“ „Ich sehe auf meine Tochter, und mein Herz weiß, wer Dank schuldet.“ „Davon wollen wir nicht sprechen.“ Mahmet läßt den Blick wohlgefällig auf Angern ruhen.„Reite nun zu deinen Freunden und sage ihnen, daß ich sie erwarte. Tamarik mag dich begleiten und sie zu uns führen. Wenn ihr gleich aufbrecht, könnt ihr noch vor Abend zurück sein.“ „Du bist sehr freundl ch. Es ist mir recht so“, antwortet Angern, sich verneigend. Tamarik geht ohne ein weiteres Wort, um die Pferde W ce.# dunt „Bestelle deinen Freunden meinen Gruß“, fagMahmet, nickt Angern zu und geht langsam zu seiner Jurte zurück. Einen Augenblick zögert Spiro, ehe er sich entschließt, ihm zu folgen. Er geht an Sarana vorüber und eirft ihr die vurpurne Jris, die frisch gepflückt in 1 seinem Gürtel stea.e, in den Schoß. Überrascht hebt das : Mädchen den Kopf und sieht dem jungen Manne nach. * Tamarik kommt mit den Pferden, und sie sitzen auf. Aus dem Sattel winkt Angern Sarana noch einmal zu. Sie hält die purpurne Blüte in der Hand. : Nach einer knappen Stunde sehen Angern und Ta* marik das Lager der Expedition vor sich liegen. Das Feuer brennt, und ein einzelner Mann liegt auf einer wecke daneben. Wie Angern zu erkennen glaubt, ist es : Kargujeff, der in einem Buche liest. Aber auch er scheint * s i e j e t z t b e m e r k t z u h a b e n. E r r i c h t e t s i c h a u f u n d g r e i f t nach einer Art Krücke, die neben ihm liegt. Humpelnd kommt er ihnen entgegen, als Angern und Tamarik von ; d e n P f e r d e n s p r i n g e n.#. :„Wie geht es, Herr Kargujeff: In vas Bein wieder heil?“ fragt Angern, und dann schütteln sie sich die Hände wie zwei alte Bekannte. ge 64 5 Kargujeff verzieht das Gesicht.„Vienleicht werde ich ; ein Krüppel bleiben, wer weiß?“ äußert er gelassen.„Also da sind Sie wieder, Angern. Bitte, sagen Sie nicht Herr zu mir. Wir haben uns das abgewöhnt. Ist das Ihr Greund“., Mämim Ehus Bovl. 9. 5.„Tamari., Mahmets Sohn“, steut Angern vor. Tamarik berührt gemessen und feierlich Stirn und Brust mit der Hand. s.„Es ist sehr ehrenvoll fur uns, daß du unseren Freund begleitest“, erwidert Kargujeff, der mit den Sitten BRUNNHILDE HOFMANNESaS (Nachdruck vurboeten.) und mit der Sprache des Landes vertraut ist, jetzt sehr: höflich auf tatarisch.„Sei willkommen, Tamarik, du bist ein Sohn großer Ahnen, die Volmen Abuk=Khaus haben es mir erzählt. Setz dich an unser Feuer.“ „Ich habe die Grüße Mahmet=Alis, meines Freundes,: zu überbringen. Er erwartet uns in seinem Zelt“, richtet tngeen 86. „Ich freue mich wirtlich sehr“, untworker Kargujen: herzlich.„Larsen und Lindström sind zwar noch nicht zurück, aber ich denke, daß sie bald kommen. Tazuarik, Angern hat uns Wunderdinge von den Besiglum= deines Vaters erzählt und eure Gastfreundschaft ge: Uhmt. Sewoente ude. nieder, und Largnse Bietet auf und reicht es ihm.„Die Geschichte deines Lander“. erklärt er.„Sieh es dir an, hier findest du mir, Abbübungen, die du kennen wirst.“... SchretAngern sieht sich im Lager um. Er hort eine Ez maschine klappern, aber von Michaele ist nichtt#u.##.#.! Hat sie ihre Ankunft nicht bemerkt, oder win sie ipn Nichr: beorüßen!....—9 Wiue Hare „Ah“, macht Tamarik erstaun. und blaktert.„Herr, was ist das? Sieht das nicht aus wie der Bateni am Jenissei, der Szira=Kul am Kizill=Kayak Das große: Dschingis=Grab und hier das kleine? Was ist das!“ „Photographie“, sagt Kargujeff.„Bilder, die uutz Apparaten gemacht werden. Nur die Wollnen des non. kann ich leider nicht zeigen...## „Nein“, sagt Tamarik.„Das kannst on nich. wac kann niemand.“„„e „Wieso!“ fragt Angern.„Warum nlemst vur“ Tamarik schüttelt den Kopf, aufmerksam die Abbildungen betrachtend.„Niemand!“ wiederholt er.„DurFluch des Khan, der alle Menschen haßte—“ Die beiden Europäer horchen gespannt, aber der: Tatar bricht plötzlich ab und starrt über die Köpfe weg.: Der Ausdruck seines Gesichtes ist wie von ehrfurchtsvollem Angern sieht sch um: Nichaele sießt Hinter ihaen. Niemand hat sie über das weiche Gras kommen hören. Ihr helles Haar leuchtet in der Sonne wie Goldgespinn. Sie lächelt und sagt ganz einfach:„Guten Tag." „Guten Tag“, antwortet auch Al ern, der aufe: gesprungen ist. Tamarik folgt ehrfürchtig seinem Beist“„ Michaele reicht erst Angern die Hand, dann Tamder etwas scheu danach greift, als wage er es nicht racht. diese schmale, helle Hand zu berühren. Zurücktreten: grüßt er dann auf seine Art mit dem Salaam. Freund begletesr;, erwivert Kargnen, ver mur ven vrtrn, „Wundert es Sie nicht auch, Michaele, wie zuverlässig der Nachrichtendienst in der Steppe funktioniert?“ fragt Kargujeff sie.„Wo es doch meilenweit weder Telephon noch Telegraph gibt— darüber habe ich mir, ehrlich gesagt, schon mehrmals den Kopf zerbrochen.“ Er hat deutsch gesprochen, und Tamarik sieht fragend von einem zum andern.„Da haben wir Angern schon, und mit ihm seinen Freund Tamarik, den Sohn Mahmets, um uns gleich einzuladen. Tamarik, du wirst nichts als deinen Namen verstanden haben“, wendet er sich dann, die Sprache wechselnd, an den Tataren.„Verzeih, aber diese Frau versteht deine Sprache nicht. Sie ist aus Deutschland, weit aus dem Norden. Ihr Name ist Michaele.“ Tamarik versucht, ihn nachzusprechen. Dann sagt er etwas, während sein Gesicht sich zu einem schönen Lächeln verklärt, und Kargujeff wiederholt es:„Er sagt, daß Sie schön sind, Michaele, und daß er sich freut; auch hot er eine Schwester, die Sie kennenlernen werden und die Sarana genannt wird.“ „Antworten Sie ihm, daß auch ich mich freue“, erwidert Michaele und sieht dann Angern an:„War er es, für den Sie die Medikamente geholt haben? Ihr Freund, meine ich?“ „Nein. Ich tat es für Sarana, seine Schwester.“ Michaele sieht nachdenklich vor sich hin.„Und ich bin sehr gespannt, seine Schwester kennenzulernen. Bitte, Kargujeff. übersetzen Sie das Angerns Freund.“ „Oh, Mahmet=Ali, erhabener Sohn großer Väter, ich vermag nichts mehr von all den Köstlichkeiten zu genießen, die dein bewunderungswürdiger Koch für deine Gäste in märchenhafter Fülle vorbereitet hat— und dir selbst kann es nicht so leid tun wie mir“, versichert Lindström lachend. „Kennst du die Märchen von Tausendundeiner Nacht?“ Mahmet und seine Gäste lagern in großem Kreise auf den niedrigen Ruhebänken, Teppichen und Kissen in seinem Zelt. Mahmet streicht zufrieden den Bart, lächelt den blonden Schweden an und sagt:„Ich kenne sie nicht. Aber wenn du schöne Märchen weißt, so erzähle, Freund, wir hören sie gern.“ Lindström wehrt ab:„Ich kenne sie ja selbst nicht, edler Gastgeber! Du lachst, Mahmet, aber siehst du, alles, was ich mir an Wunderbarem, Erlesenem— eben Märchenhaftem vorstellen kann, das denke ich mir darunter, verstehst du? Und hier bei dir komme ich mir vor wie im Märchen aus Tausendundeiner Nacht.“ Mahmet neigt sein Haupt.„Ich hoffe, daß du tausendundeine Nacht mein Gast sein wirst, Herr.“ „Ergebensten Dank, aber ich fürchte, ich würde das nicht überleben, denn so vielen Köstlichkeiten würde unser Magen auf die Dauer nicht gewachsen sein. Oh, Sarana, liebliche Blume der Steppe, spende mir zu trinken, ich verdurste.“ „Sogleich, Herr“, lächelt sie, läßt die Speisen abräumen und Tee bringen. „Ein lustiger Gefährte verkürzt den Weg“, sagt Larsen zu Mahmet, auf Lindström deutend. „Und würzt das Mahl“, stimmt der Alte zu.„Wie war deine Reise?“ Larsen berichtet kurz von den bisherigen Erlebnissen, und Kargujeff läßt die Augen über die prächtige Ausstattung des Zeltes wandern. Auf seine Bitte bringt Tamarik einige der kunstvoll gearbeiteten alten Waffen, die an staffelartigen Gestellen hängen, und legt sie vor sich hin. „Welch wunderbare Arbeit“ murmelt der Russe, den mit blitzenden Steinen inkrustierten Griff eines krummen Säbels betrachtend. Er hält die Waffe hoch und läßt das Licht darauf fallen, das rotgolden durch den Eingang des Zeltes flutet. „Das Schwert Abuks.“ Tamarik hat es gesagt, und aller Augen haften andächtig an der altertümlichen Waffe. Michaele hat sich aufgerichtet, um besser zu sehen. Augern, der weiß, daß Tamarik die Waffe sicher nicht einer Frau in die Hand geben wird, nimmt sie ihm ab: Ferlaube—“ Das Schwert flach auf beiden Händen haltend, kommt eel wi de e. Bichaste beit ion maggen Ga Uses Staunen kommt und geht über ihr Gesicht.„Warum tut er das jetzt?“ fragt sie sich. Denn sie haben in den Stunden, die sie zusammen sind, kaum drei Worte miteinander gesprochen.„Danke“, sagt sie und beugt sich über. das Schwert, um es genau zu betrachten, aber sie berührt es nicht. Dann gibt Angern die Waffe an Tamarik zurück. Michaele fühlt sich beobachtet, wendet sich um und sieht gerade in Saranas samtbraune Augen, die feucht: schimmernd und scheu wie die eines Rehes auf sie gerichtet sind, sich aber sofort abwenden. Oh, Sarana, deine Augen sind schön— und es mag; wohl einem Mann den mühseligen Ritt ins Gebirge wert: sein, daß er sie heilen kann. „Der Ring des Abuk=Khan?" Aus ihren Gedanken heraus hört Michaele plötzlich: diese Worte, die Mahmet gesagt hat. Dabei sieht er zu: Angern auf, der vor ihm steht.„Es bedarf nicht deiner Bitte, teurer Freund.“ Sie versteht nicht genau, was Mahmet meint, sieht aber, wie er sich an einem silbernen: Schrein zu schaffen macht. Von dem, was gesprochen wird, kann Michaele nur Bruchstücke verstehen. Ein Ring? Mahmet hält ihn in der Hand. Ein enger, aber breiter Reif mit großem, rotem Stein, in den ein Zeichen geschnitten ist. „Der Ring des Abuk=Khan. Das versteht sie. Mahmet hält ihn hoch, betrachtet ihn sinnend, sein Blick, wandert von seiner Tochter zu Angern. Er sagt etwaszu ihm. Und nun— reicht er ihm den Ring. Den Ring des Khan. Angern wehrt ab, er schüttelt den Kopf und spricht ein: paar Worte, sehr leise. Aber Mahmet greift seine Hand; und schiebt ihm den Ring an den Finger. Plötzlich steht einer der Männer auf: Spiro. Seine Miene ist hart und verbissen. Er geht hinaus. Tamarik. schickt ihm einen kurzen Blick nach. Michaele begreift, daß hier etwas vorgeht, das sie noch weniger zu fassen vermag als die gewechselten Reden. Da sagt Kargujeff:„Mahmet hat Angern diesen Ring geschenkt, Michaele— den Ring des Khan! Weil er die Augen seiner Tochter geheilt hat.“ „Ja? Ich dachte es mir. Und es ist ein Geschen von großen Wert, nicht wahr?": In dem Augenblick hebt Sarana das feine, schmale; Gesichtchen, denn ihr Vater hat etwas zu ihr gesagt. Ihre weich schimmernden Augen wandern scheu über die fremden Gesichter und bleiben an Angern hängen. Es sieht; aus, als habe sie hier eine Stütze gefunden und sich entschlossen. Wie sanft und ermutigend er blicken kann. Sein hartes Gesicht entspannt sich zu jener reinen Güte, die der Anblick einer Blume oder eines Kindes über die Züge; eines Mannes zu legen vermag. „Sie ist reizend“, murmelt Karqujeff. Michaele hat den Kopf gesenkt und nickt nur. „Sie erzählt uns die Sage von Abuks Ring und der i versunkenen Stadt—“. Die leise Stimme Saranas läutet wie eine kleine Silberglocke. Sie spricht mit kurzen Unterbrechungen, und; zuweilen bewegt sie leicht die Hände. „Sie können nicht folgen?“ flüstert Kargujeff.„Ich will versuchen—“ „Durch Verrat wurde Abuk getötet—“ „Er herrschte über die Stämme der Quiguren, die über die Berge des Sayan und Altai in dieses Land gewandert waren. Als Dschingis Khan auf seinem Zuge; durch Amyl und Abakan durch diese Steppe kam, sandte: Abuk zwei Reiter zu ihm. Der eine war sein Sohn. Sie brachten dem großen Khan die Bitte Abuks, bei seinem Durchzug das Land zu schonen.“ „Abuks Sohn kehrte nicht zurück, der Dschingis erschlug ihn. Den zweiten Boten bestach er mit reichen Geschenken. Und so verschwieg er Abuk die Wahrheit, obwohl er sein Vertrauter war. Abuk=Khan glaubte ihm, glaubte an den Frieden und daß Dschingis das rechte Ufer des Jenissei nicht verlassen werde. Deshalb rief er sein Volk nicht zur Verteidigung auf.“ (Fortsetzung folgt.) Stups. 5 Humoreske von H. W. Schraidt. „(Nachdruck verboten.) : Man konnte nicht so richtig dahinterkommen, ob sie ; ihn nun wirklich beneideten, oder ob sie bei all den Teilen Neid auch ein gut Teil moralisches Bedenken hatten, aber immerhin, eins stand fest, sie waren sehr interessiert, von ihm weiteres zu erfahren. Zunächst eine Feststellung unleugbarer Tatsachen: „Er“ war Fabrikant irgendeiner gangbaren Ware, und „sie“ waren zum Teil Kundschaft und zum Teil Lieferanten. Er machte, und das ist untrüglich festgestellt, wenn * er heispielsweise mit seinen Lieferanten verhandelte und er diesen Lieferanten nachweisen wollte, daß die gelieferten Rohstoffe nicht ganz nach seinen Wünschen ausgefallen s waren, immer folgende Bemerkung: "„Wissen Sie, meine Lageristin, die hat mich auf die Fehler Ihrer Ware erst so richtig aufmerksam gemacht. Haase, sagt sie zu mir, die Ware ist nicht einwandfrei " legiert, das kannst du mir glauben. Alle meine Einwen; z u n g e n, w i e L i e b l i n g, d u i r r s t d i c h u s w., l ä ß t s i e n i c h t gelten; und alles was recht ist, ich kann mich auf meine Lageristin verlassen.“ ". Andermal wieder sagt er, nennen wir ihn ruhig Kurt Berger: Das ist aber eine Nachlässigkeit meiner Sekretärin, ausendmal sage ich zu ihr, Liebling, du mußt genau so schreiben, wie ich dir diktiere, ich bin doch dein Chef. " Sehen Sie, und wieder ein drittes Mal sagt Kurt Ferser zu seiner Kundschaft und seinen Lieferanten: Es ist#in Kreuz mit diesen Kassiererinnen, noch gestern sage ; ich zu meiner Kassiererin, kleiner Schatz, schicke das Geld " t o c h h e u t e a b. U n d F r a u e n s i n d e b e n F r a u e n, s i e h a t e s vieder vergessen.— Ja—, und da sind sie eben neidisch, neidisch natürlich e mit einem Schuß moralischem Bedenken; denn schließlich : ist man ja selbst verheiratet, und dieser Kurt Berger sollte zoch auch verheiratet sein. Na, die Privatverhältnisse eines Geschäftsfreundes gehen einen ja schließlich, solange man * nicht davon berührt wird, nichts an; aber immerhin, in : dem Kreise der Geschäftsfreunde war Kurt Berger doch als Don Juan bekannt. Mag die Lageristin eine wundervare Blondine, die Sekretärin ein koboldhafter Schwarz= e kopf und die Kassiererin eine solide Brünette sein, es war : nicht notwendig, immer wieder durchblicken zu lassen, daß man mit allen dreien, so gewissermaßen als Chef, na—— Das sind also die Tatsachen, die zunächst zu ; eegistrieren sind. Verwerflich—— so und so. Und : Alfred Baumann und Theodor Rumpfstiel, die sich auf einer Geschäftstour befanden und zufällig in den Ort, in I dem Kurt Berger sein Fabrikunternehmen hat, kommen, : hatten sich vorgenommen, besagten genießerischen Kurt 3 Berger mit der Blonden, mit der Schwarzen und Brünetten, mit der Lageristin, mit der Sekretärin und 1 Kassiererin—, na ja, das mußte überrascht werden, und ; d a s m u ß t e m a n s e l b s t m i t e r l e b e n. J e d e n f a l l s, u n d n u n * platzt die Bombe, traten sie unerwarteterweise in Kurt 1 Bergers Geschäftsräume, und dieser heuchlerische Bieder1 mann war nicht einmal erschrocken. Man sprach von : diesem und von jenem, man kam auf geschäftliche Angelegenheiten natürlich auch zu sprechen, und man brach einen Streit vom Zaun. Und Kurt Berger, und das hatte man gewollt, verteidigte sich und hob also zu sprechen an: :„Meine Herren, nie und nimmer habe ich Derartiges in meinen Briefen geschrieben. Ich werde sofort meine Sekretärin hierherholen(aha, jetzt hatte man ihn so weit, " jetzt würde man wenigstens eine von diesen dreien zu Ge: sicht bekommen und es würde sich herausstellen, ob das amen am Gesicht Kurt Bergers bei Rennung einer dieser Tamen Berechtigung hatte) und ihr Auftrag geben, die " an Sie gerichteten Briefe herauszusuchen. : Kurt Berger klingelte. Die Tür ging auf, und richtig, es erschien eine bestimmt reizende Frau, also die Sekretärin. Also dieser genießerische Berger— :„ S t u p s“, s a g t e B e r g e r,„ ü b r i g e n s g e s t a t t e n S i e, d a ß e ich Sie erst einmal bekannt mache.(Aha, darauf hatte man gewartet, jetzt mußte er Farbe bekennen.)— Also, darf ich erst einmal bekannt machen— Meine Geschäftsfreunde, die Herren Baumann und Rumpfstiel, und hier— Stups, meine Frau, meine Lageristin, meine Sekretärin und Kassiererin in einer Person.“ Anscheinend wußte seine Frau sofort, um was es sich handelte, denn sie verschwand wieder durch die Tür. Sie mußte erst die Vorgänge holen! Sie sah mit einem Seitenblick zweierlei und sie kannte ihren Kurt ja zu genau: Seine lachenden Blauaugen und das Anfangsstadium der immer länger werdenden Gesichter seiner Geschäftsfreunde. Das sah Stups, die Frau Kurt Bergers. Aus. Kurt Berger hatte allen Grund, zu lachen, und seine Frau auch. Das Gerstenkorn am (Nachdruck verboten.) Die einfachen Fragen haben immer zu wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt. Was Erwachsene fragen, bereitet mir keine Pein, aber was mein Kind fragt, das ist schwer zu beantworten. Ich war oft nahe daran, mich auf das Vorrecht der Erwachsenen zu berufen und seine Fragen als dummes Gerede abzutun. Aber das wäre zu billig gewesen. So fragte mein Junge, warum das Gerstenkorn am Auge, diese unangenehme Anschwellung, Gerstenkorn heiße und nicht Roggenkorn. Roggen ist doch unser Volksgetreide, warum ausgerechnet Gerstenkorn? Ich habe die Antwort vertagt und bin erst nach Wochen fertig geworden. Zuerst erkannte ich, daß nicht nur wir Deutschen vom Gerstenkorn am Auge sprechen. Die Germanen, Romanen und Slawen nennen die Erkrankung auch Gerstenkorn. Aber noch mehr: sie sprechen seit undenklichen Zeiten so. Ich vermutete, die Gerste muß einstmals im Leben der Völker eine Rolle gespielt haben, wie jetzt unser Roggen. Und das Getreide scheinen die Arier alle in ihrer Urheimat gegessen zu haben, sonst könnte das Gerstenkorn nicht so fanatisch fest im Auge haftengeblieben sein. Wo aber haben sie sie angebaut? Früher glaubte man an Indien, daher der Name Indogermanen. Dann erwählte man als Urheimat Südrußland. Man sprach von Kaukasiern. Heute schließt man auf Mitteleuropa und den Norden. Neue Wissenschaften sind hinzugekommen, um sich an der Forschung zu beteiligen. Die Wissenschaft des Spatens betätigt sich jetzt auch im Norden. Früher hatte man die„barbarischen“ Urnen und Scherben weggeworfen. Gerettet hat sich nur, was fälschlich für römisch erklärt wurde. So viel Kunst hatte man den„Barbaren" nicht zugetraut. Die Gerste war den Ariern Volksgetreide. Die kleinste Gewichtseinheit war ein Gerstenkorn und ein Gerstenkorn das kleinste Längenmaß. So bei den Indern und Iraniern bis zu den Kelten in England. Die Gerste„blühte" zur jüngeren Steinzeit. In historischen Zeiten wurde sie von besseren Getreiden verdrängt. Aber die Menschheit ist konservativ. Wenn ein Gebrauch schon lange verschollen ist, der Brauch bleibt. Als Bronze= und Eisenmesser herrschten, schnitt der Priester auf seinem Opferaltar noch mit einem Steinmesser. Als die Griechen längst Weizenbrot aßen, streuten die Priester voch Gerstenkörner den Göttern hin. Zu Ehren der Demeter wurde dem Kampfsieger aus den Eleusinischen Spirlen ein Kranz aus Gerstenähren geflochten. So erklärt sich das Gerstenkorn am Auge, mein Junge. Die erste Anschwellung wurde Gerstenkorn genannt, weil die Gerste das verbreitetste Getreide der Arter wer. Der Name blieb bis heute. Wieviel Wissenschaften mußten bewegt werden, um eine dumme Frage zu klären. Ich kann meinem Sohn im Monat nur eine dumme Frage gestatten, kluge Frage: kann er immerzu stellen. Herbert Paatz.