Münsterisches INTELLIGENZ-Blatt. Glit Ihrer Churfürstl. Gnaden zu Cölln gnädigstem Privilegio I. Citationes Edistales (s werden hiemit diejenige; welche einige Tagen à daro dieser Verkündigung ihre CreAnsprach oder Forderung an der bereits dita beym Hochfürstl. Düllmenschen Gogegerichtlich verkauften, aufm Hause Düllmen“, richt so gewiß zu proponiren, als widrigenbelegenen sogenannten Leven Behausung, falls denen nicht erscheinenden ein ewiges Imgleichen werden die Creditores; welche Stillschweigen auferlegt werden solle. Sign. einige Prätension an der gerichtlich verkauf= Düllmen den 4. Decemb. 1765. ten, in der Stadt Düllinen an der großen Ad Decretum D. Gogravis. Burgstraße belegener Peters Behausung ha= Zach. Weäclige; Gerichtschr. ben, hiemit verabladet, um innerhalb 14 II. Sachen, so zu vermiethen. Zwey außer dem Neubrücker Thor nächst hruren, das Inrellig. Comtoir giebt weitere bey einander liegende Gärtens sind zu ver= Nachricht. III. Verzeichniß deren Wirthen und Schildern in der Stadt Coesfeld und Wigbolk Billerbeck. cok Bernd Holtermann, die Kaiserkrone. Joh. Herm. Drachter, der wilde Mann. Wittib Haversahdt; die weiße Schwan. Joh. Henr. Ruger, der verguldete Pflug. 1 Joh. Wilh. Ernst., der volle Mond. Johan Schefer, das Schaflamm. Joh. Gerh. Hetterman, der Schusterkrug, Crispinus und Crispinianus. Christ. Ant. Filderfang, diess rothe Herzer. Posthalter Bernsen, das Churfürstl. Wapen Balthas. Wemhoff; die Stadt Deventer. Böemer, das Schmiedeschild. Bernd Henr. Drachter, das Klaverblatt. Georg Drachter, die weiße Taube. Peter Lobberman,int Wappen van Amsterd. Johanvan Egten, das schwarze Kreutz. Gerd Segbert, der Pelican. Wittib Wedewer; die Stadt Brüssel. Max. Jcing, der rothe Löwe. Anton Wedewer, die Stadt Münster. Braunschweig, dessen Haus steht jetzo ledig die Sonne. Ferd. Verhaus, die StadtWien. Becker Schmedding, das weiße Pferd. Wittib Schlüter, den Stern. Bleicher Biene, die Weltkugel. * Im Wigbolt Billerbeck. Johan Henrich Niesing; ein Schuh. Bernd Herm. Wierling, in der Krone. Franz Anton Sanders, im schwarzen doppelten Adler. Wilh. Frohning, in der weißen Schwan. Bernd Henrich Frohning, im rothen Herz. Joh. Henr. Steggemann, im weißen Pferd. Joh. Gerd Mannersdorff, den H. Ludgerum Dierk Henr. Wübken, im Stern. Vermischte Neuigkeiten von verschiedenen Orten. Constantinopel, vom 1o. Octob. Während des letztern Aufenthalts des Großsultans in dem am schwarzen Meere gelegenen Lustschlosse Kajolar, fand man unweit demselben eineprächtige Bildsäule des Kaisers Arcadius, von parischem Marmor; allein Se. Hoheit, welche sowol ein Feind der Christen, als auch der Bildhauerkunst und Mahlerey sind, befahlen, daß man sie sogleich in die See werfen sollte. Es hat dieselbe also das nemliche Schicksal gehabt, von welchem bey Antritt seiner Regierung alle Miniaturgemälde nebst den mathematischen Büchern, die Mahomet besessen, und die dessen Nachfolger Osmann, aus besonderer Achtung gegen seinen Bruder, aufbehielt, getroffen worden; dann erließ dieselbe verbrennen und zernichten. Gibraltar, vom 20. October. Der Kaiser von Marocco hat dem Juden Samuel Sumbel neue Ordres gegeben, die Abreise der Factoren der Dänischen Compegnienach Mogador zu beschleunigen. Selbige sollen ihre Effecten in den Händen des holländischen Viceconsuls lassen welcher sie nach den Ort ihrer Bestimmung einschiffen lassen wird. Cadix, vom 8. Rovember. Seit zwölf ganzer Jahren lagen in den hiesigen Gefängnissen vier Seeräuber in Ketten geschkagen, deren Schicksal von so geraumer Zeit her niemand zu bestimmen wußte Ihre vervielfältigen Seeräubereyen, die sie in den hiesigen Gewässern nach und nach ausgeübet haben, und die derhalben ihnen bevorstehende Ahndung, hatten sieveranlasset, zu verschiedenenmalen vergeblichdem Nachschwerd zu entwischen; allein der zrsie des erst zurück gelegten Monats war der Tag, an welchem das über sie gesprocheneUrtheil an ihnen volzogen wurde. Ihr Capitain, ein Portugies seines Herkommens, ward erdrosselt, und dessen Körper in 4 Theile zerhauen; welche demnächst ausser den Stadtthoren an das Ge stade des Meers, der Kopf aber an das Ufer des Havens, aufgestellet wurden. Die dren andern; deren einer ein Spanier, der zweyte ein Italiäner, und der dritte ein Engländer war sind, nachdemletzterer den protestantischen Glauben abgeschworen, hingerichtet, und zur Erde, unter einer Leichenbegleitung bestattet worden. Neapel, vom 9. November. In diesen Tagen begab sich der Marquis Tanucci nach der Gegend des Thurmes delt Annunziata an den sogenannten Ort Civita, um den alten Tempel der heidnischen Göttin. Jsis, welcher bey der##uf des Königs Befehl u unter der Aufsicht des Königl. Ingenieurs Franz Vegha unternommenen Ausgrabung entdecket worden, in Augenschein zu nehmen. Dieser Tempel befindet sich in allen dessen Theilen noch fast vollkommen. Das Mauerwerkist mit Gemählden bedeckt, welche durch die Länge der Zeit gar wenig beschädigt worden, und alles ist mit feinster und völlig beybehaltener Gipsarbeit ausgeschmücket. Es befinden sich Altäre darin, auf welchen man die Gebeine und Ische der Schlachtopfer mit verschiedenen zu den Opfern dienenden Geräthschaften gefunden hat. Ueber dies siehet man auch in demselben unterschiedliche Bildnisse von Erz, auch Inschriften und Denkmäler des Alterthums, welche diese Entdeckung desAlterthums desto vortreflicher und wichtigerachen. Seit den Monat Junius verwichenen Jahrs, da man anfieng, die Schaubühne Pompesi zu entdecken, hat sich sowol der Adel als andre Personen von verschiedenem Stande, auch vielefremde Herrschaften daselbst eingefunden, um solches kosibarelleberbleibsel des Alterthums zu sehen. Dieser Entdeckung wird vermuthlich die Neugierde gleiche Ehrenbezeigung angedeihen lassen. Fontainebleau, vom 2. Novemb. Obschon S.Königl. Hoheit, der Dauphin sich amezsten um ein merkliches besser befanden, als es vorher gewesen war, so verlangten Höchstdieselben dennoch wiederum das Heil. Sacrament zu empfangen. Der Erzbischof von Rheims hielte demnach die Messe in dem Zimmer dieses Prinzen, und gab ihm die Communion. Seit diesemTage hat sichs mit der Krankheit in nichts gebessert: die Zufälle sind zwar etwas gemindert, aber doch immer noch die nemliche. Genua, vom F. Novemb. Die Nachrichten; welche aus der Insul Corsica allhier eingehen, sind sorarzals ste garwenig wichtiges enthalten. Sleichwohl weis man, daß zwischen den französischen Truppen und den Misvergnügten noch immer ein gutes Verständniß herrschet; man vernimmt aber zugleich, daß die Anführer der letzteren ein übertriebenes Mistrauen, in AinStockholm, vom 22. Nov. Nunmehr isi von den Hochlöbl. Reichsständen das Urtheil in der Sache des BurSeilegades gachsegschenesoieren sches le e. esherehecse verleistig terkläret und condemniret nachden Mase ihrer Verberchengestrafet esese ese elchche vurch andere wohlzugerittene ersetzt war e. 382 2e. helantetie gerdendse Kborion gen auch noch mit gutem Erfolge fortgesetzt Wien, vom 27. November e. Saiserl, Spaiehäring u ie e nds daß Reichsvicecanzlers Hochfürsts Gues. P.“ von Bartenstein, von Braun und an 2 gezogen werden, dauren nochimmer fortzund haben zum eigentlichen Gegenstande, von allen Reichsangelegenheiten und Geschäften zuverläßige Nachricht zu erhalten, Esheißt dermalen, daß in der bekannten Würtembergischen Sache die Hofcommißon nächstens erofnet werden dörfte. So wie von künftigen Ereignissen nicht allezeit mit hinlänglicker Sicherheit gesprochen werden kannz so darfman auch noch nicht für zuverläßig angeben, daß, wieeinige wissen wollen, Ihre Majestät, die verwittwete Kaiserin in Begleitung des Kaisers Maj. in dem künftigen Frühjahre nach Carlsbad abgehen werden um die Böhmischen Cameral=Herrschaften zu visitiren, und zugleich ein grosses Lusilager von K. K. Regimentern; so sich in gedachtem Königreiche versammeln soll; in Augenschein zu nehmen..: Der verwittweten Kaiserin Maj. haben bey Dero letzten Aufenthalte zu Inspruch eine Stiftung für 12 ausTyrol gebürtige Dames gemacht, für welche neben dem dasigen Schlosse ein ansehnliches Gebäude zu ihrer Wohnung aufgeführet wird,und einer jeden, ausser der Tafel, Holz und Licht, alljährlich an baarem Gelde 600 Florin bestimmet sind. Ihre Kleidung bestehet in der gewöhnlichen weltlichen Frauenzimmertracht; welchejedoch nebst dem mit Hermelin ausgeschlagenen Mantel, schwarz seyn soll. Denselben ist erlaubt, aus diesem Stifte sich zu verheyrathen, und sie fint unter andern vornehmlich dahin angewiesen, daß sie täglich den3 Messen, die für des in GOtt ruhenden Kaisers Majestät in der neu erbaueten Capelle gelesen werden, beywohnen sollen. London, vom 20. Novemb. Der jüngste Bruder des Königs befindet sich aufs neue von der Wassersucht so beschweret, daß man besorget eswerde die zweite Zapfung ehestens wieder mit Sr. Königl. Woheit vorgenommen werden müssen. Donaustrom, vom 28. Novemb. An dem türkischen Hofe will man abermal die Vorboten von einer Staatsveränderung erblicken. Gewisse Nachrichten wollen versiehern, daß der neue Großpezier zu Constantinopel viele Feinde habe, und daß er, vornemlich wegen der Reigung, die er bisher gegen eine gewisse Christliche Macht bezeiget, in Gefahr stehe, ein gleiches Schicksal, wiesein am zrsten Merz dieses Jahres abgesetzter Vorfahr Mustapha, zu erleben. Georgien scheinet für die Ottomannische Pforte einKlippe zu seyn, an welcher alleihrellnternehmungen scheitern, Die aus Smirna eingegangenen Briefe versichern, daß aber mals ein starkes türkisches Corps, welches in Georgien über die Gebirgevon Tschudir eindringen wollte, in den dasigen engen Pässen von einem geringen Detaschement Georgianer fast gänzlich in die Pfanne gehauen, und dies mal wiederum ein Bassa nebst vielen vor rechliten Türken, zu Kriegsgefangenen gemacht worden sey. Ein förmlicher Krieg würde dem Divan kaum mehr zu schaffen ma chen, obgleich zu vermuthen stehet, daß die Georgier es den Türken nicht lange Jahre so aushalten werden. Hagg= vom 29. Nopemb. Dem Vernehmen nach, haben Ihro.Hochmögenden den Churpfälzischen Minister, Hrn von Cornet, einen Vorschlag zu völliger Berichtigung der bekannten Streitigkeiten zwischen unserer Republik und dem Churpfälzischen Hof zugestellet, davon derselbe auch diellebersetzung aus der holländischen Sprache anseinen Hof abgeschickt. Die hier befindlichen Privatinteressenten bey gedachter Sachessolle bereits schriftlich ihre Einwilligung zu diesem Entwurf gegeben haben und man hoffet; daß.von denen zu Amsterdam woh. nenden Interessenten mit nächsten ein gleiches geschehen werde. Wien, vom 2o. Novemb. Der Kaiserl. Königl. Cämmerer, Generalfeldwachtmeister und Lieutenant bey der adelichen deutschen Arciergarde, Hr. Graf Joseph von Colloredo, welcher, im Namen des hiesigen K.K. Hofes, bey Sr. Maj. dem nig von Pohlen, den Glückwunsch zu Dero wahren Thronbesteigung ablegen wird, istvor etlichen Tagen nach Warschau abgegangen.