Die„Schwerter Zeitung“ erscheint wöchentlich sechs mal. Bezugspreis wöchentl. 45 Pfg.(einschl. Trägerlohn). Einzelnummer 10 Pfg. Geschäftsstelle Gr. Marktstraße 3—5. Postscheckkonten: Dortmund 2852 und Hannover 21874. Verantwortlich. Hauptschriftleiter: Heinz Friedrich Kamecke. Verantwortl. für d. gesamt. Texteil: Heinz Friedrich Kamecke. Für den Anzeigenteil: Hans Linner; sämtlich in Schwerte. Druck u. Verlag: Carl Braus, Schwerte.— D. A. V/34; 1726 Heimatblatt Einzige in Schwerte gedruckte TagesZeitung Tagebiall für die Stabl Schwerke und bus Ann Westhosen S Kreisblan für den nordlichen Leil des Landtreises Iserlohn Nr. 142 Schwerte(Kuhr), Donnerstag, den 21. Juni 1934 Kurm Görlg in deutscher Erde Ueberführung aus Schweden nach Deutschland— Dank an eine große Frau In Gegenwart des Führers, fast aller Reichsund Staatsminister, fast aller Staatssekretäre, zahlreicher Angehöriger des Diplomatischen Korps und anderer bekannter Persönlichkeiten wurde am Mittwochmittag, mitten im märkischen Walde, auf einer Anhöhe am Wuckersee in der Schorfheide unter Eichen, Buchen und Kiefern, Karin Höring in deutscher Erde gebettet. Das Fähr=Schiff„Drottning Viktoria" traf am Mittwochfrüh mit den sterblichen Ueberresten der vor drei Jahren in Schweden verstorbenen und dort beigesetzten Gattin des Ministerpräsidenten Göring in Saßnitz=Hafen ein. Ministerpräsident Göring, der mit dem D=Zug um 1.45 Uhr von Berlin eingetroffen war, begab sich an Bord des Fährschiffes und begrüßte seine Verwandten sowie die schwedische Ehreneskorte. Als die Waggons vom Fährschiff übergeführt wurden und der bekränzte Waggon mit dem Sarge sichtbar wurde, ertönte dumpfer Trommelwirbel. Ministerpräsident Göring nahm die Kränze und Blumenspenden entgegen, die zu Füßen des Sarges niedergelegt wurden. Dann setzte sich der Zug in Bewegung. Auf den einzelnen Stationen von Saßnitz nach Eberswalde, in Bergen, Stralsund, Greifswald, Ducherow, Pasewalk und Prenzlau hatte sich überall dasselbe Bild wiederholt. Ehrenaufstellung der einzelnen Formationen mit Fahnen, dazu wieder die Anwesenheit von Hunderten von Mitgliedern der Frauenschaft und des Bundes deutscher Mädel. Kränze und Blumen häuften sich in den Packwagen zu Bergen. Arbeiterfrauen gaben kleine beche###e ne Sträußchen ab, um damit zu bekunden, wie sie den Kampf dieser Frau verstanden haben und als Vorbild empfinden. Um 8.30 Uhr morgens fuhr der Zug in den Bahnhof Eberswalde ein. Ministerpräsident Göring, der von seinen aus Schweden mitgekommenen Verwandten, den Schwestern Karin Görings, Gräfin Rosen, Gräfin Willamowitz=Möllendorff und Frau Martin, seinem Stiefsohn von Kantzow, des Sohnes Karin Görings aus erster Ehe, Graf Rosen und Prinzessin zu Wied, ferner dem Polizeigeneral Wecke begleitet war, wurde auf dem Bahnsteig von Gauleiter Oberpräsident Kube und Gruppenführer Prinz August Wilhelm begrüßt. Vor dem Bahnhof Eberswalde hatten wiederum Abordnungen aller Formationen mit Fahnen Aufstellung genommen. Unter Trauerwirheln und den Klängen des Beethovenschen Tkauermarsches wurde der schwere Zinksarg von acht Polizeioffizieren, acht Führern des Deutschen Luftsportverbandes und acht Förstern auf dem Ueberführungswege getragen. Ueberall, in allen Orten, bildete fast die gesamte Bevölkerung Spalier, vielfach im Arbeitsanzug, so wie sie aus den Fabriken und Kontoren gekommen waren, um Karin Göring in ihrer zweiten Heinat, in Deutschland, zu grüßen." In der Försterei Döllnkrug wurde der Sarg auf einen sechsspännigen Pferdewagen gehoben. Reitende Abteilungen der Landespolizeigruppe Heneral Göring flankierten ihn und eröffneten und schlossen den Trauerkondukt, der sich nun unter den Gipfeln des märkischen Waldes nach Karinhall, dem Blockhaus des Ministerpräsidenten, in Bewegung setzte. Inzwischen waren außer den aus Schweden mitgekommenen Trauergästen fast alle Reichs= und Staatsminister und fast alle Staatssekretäre eingetroffen. Bald darauf erschien der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, und gleich danach— begleitet von Gruppenführer Brückner, Reichspressechef der NSDAP. Dr. Dietrich, Gruppenführer Josef Dietrich und Oberführer Schaub— der Führer. Hörnerklänge begrüßten ihn. An Ehrengästen bemerkte man ferner den Reichsstatthalter von Bayern, General Ritter von Epp, den Reichsführer der SS. und Inspekteu: der Geheimen Staatspolizei, Himmler, Staatssekretär Dr. Meißner als Vertreter des Reichobräsidenten, den außerordentlichen schwedischen Gesandten af Wirsen, Reichsbankpräsident Dr. Schacht und zahlreiche andere höhere Beamte sowie die Geschwiste: des Ministerpräsidenten. Wenige Minuten von Karinhall entfernt liegt auf einer Anhöhe von Wuckersee, flankiert von Kiefern und Buchen in einer Lichtung, die von uralten Eichen abgeschlessen wird, die Gruft, die Hermann Göring seiner Lebensgefährtin bauen ließ. Germanische Malsteine, Findlinge, rahmen die Stätte, die außerordentlich stimmungsvoll und landschaftlich ganz herrlich gelegen ist, ein. Zu beiden Seiten der Gruft waren Abteilungen der Landespolizei, der Jägerei und des Deutschen Luftsportverbandes angetreten, während das Feldjägerkorps die Absperrung vornahm. Unter den Klängen des Trauermarsches aus der„Götterdämmerung“ wurde der Sarg vom Wagen gehoben und vor die Gruft getragen. Luthers Trutzlied eröffnete die Feierstunde, dann sprach Pfarrer D. Fendt, der u. a. ausführte: „Nun grüßt Dich, Karin Göring, der deutsche Wald, der deutsche See, nun leuchten über Dir die Sterne unserer Heimat, die Dein zweites Vaterland wurde, das Du suchtest mit feuriger Seele, für das Du an der Seite Deines Gatten littest, kämpftest und Dich freutest bis in den Tod. Die heilige Erde Deutschlands umhüllt Dich von nun an für immer. Aus der großen Einsamkeit seiner Wälder rauscht Dir Deutschlands Dank, Heil und Frieden zu!“ Vaterunser und Segen, der Choral„So nimmt denn meine Hände“ schlossen die Feier. Dann klang aus dem fernen Hochwalde vom jenseitigen Ufer des Wuckersees das„Halali“ der Förster. Um die Gruft herum häuften sich— gleich einem herrlichen Blumenbeet— Kränze, und aus flachen Schalen loderten Flammen emDie letzte Aufnahme der Gattin des preußischen Ministerpräsidenten vor. So hat Karin Göring eine Heimstatt im deutschen Walde nach alter deutscher Sitte gefunden. Ichumenrunst Massoinn=Beitfuß! Frankreichs Botschafter bei Suvich— Auskunft über Venedig Der französische Botschafter in Rom, de Chambrun, hatte am Dienstag eine längere Unterredung mit dem italienischen Staatssekretär Suvich. Wie der römische Berichterstatter des„Matin“ dazu mitteilt, unterrichtete Suvich den Botschafter über die Bedeutung der Zusammenkunft zwischen Mussolini und dem Führer und erklärte, daß weder auf der einen noch auf der anderen Seite positive Verpflichtungen übernommen worden seien. Der italienische Unterstaatssekretär wies darauf hin, daß sich die Unterredung in der Hauptsache auf die österreichische Unabhängigkeit, die Abrüstungsfrage und den Völkerbund bezogen habe. Er erklärte ferner, daß die deutsch=italienische Zusammenarbeit als eine Garantie für den Frieden angesehen werden müsse, um so mehr, als Italien als einzige Nation der ehemaligen Alliierten engen Kontakt zum Reiche behalten habe und damit die Möglichkeit einer allgemeinen europäischen Zusammenarbeit fördere. Der Berichterstatter glaubt zu wissen, daß Mussolini die Absicht habe, sich demnächst auch mit Dollfuß zu treffen und daß diese Zusammenkunft wahrscheinlich in Riccione stattfinden werde. Dollfuß nach Paris eingeladen? Der Wiener Korrespondent der„Agence Economique et Finaneiere" berichtet, daß der österreichische Bundeskanzler Dr. Dollfuß bei seiner Unterredung am Bahnhof in Wien den französischen Außenminister Barthou eingeladen habe, auf der Rückreise aus Belgrad in Wien Halt zu machen. Der französische Außenminister habe diese Einladung ablehnen müssen, da er un, verzüglich nach Paris zurückkehren müsse, aber er habe dem österreichischen Bundeskanzler vorgeschlagen, selbst nach Paris zu kommen, wo ihm die französische Regierung die beste Aufnahme bereiten würde. Riescnorund der einer Erudt Flammenmeer auf 400 Morgen Gelände— Keine Gefährdung der Grube Am Tagebau der Grube Ilse=Ost der Ilse Bergbau A.=G. wütet, wie aus Senftenberg berichtet wird, seit längerer Zeit ein gewaltiger Brand, der bisher ein Gelände von etwa 400 Morgen zwischen der Bahnstrecke Senftenberg— Kottbus und dem Tagebau erfaßt hat und schon von weither durch große Rauchschwaden zu erkennen ist. Außer der Werksfeuerwehr mußten Löschzüge aus Senftenberg und der ganzen Umgebung eingesetzt werden. Die Bekämpfung des Brandes gestaltete sich durch Hitze und Rauch außerordentlich schwierig. Nachdem es zunächst gelungen war, das Feuer einzudämmen, hatten starke Windstöße alsdann ein weiteres Aufflammen des Riesenbrandes zur Folge, so daß das Feuer noch weiter um sich griff. Man vermutet Funkenflug als Brandursache. Für die Grube selbst besteht keine Gefahr; jedoch wurde der Betrieb unterbrochen, um die Belegschaft bei der Bekämpfung des Feuers einsetzen zu können. Riesenfeuer in Frankreich In einer Schuhfabrik in Libourne brach am Dienstag abend Feuer aus, das sich mit großer Geschwindigkeit auf das ganze Fabrikgebäude ausdehnte. Die Stadtverwaltung von Libourne sah sich gegen Mitternacht gezwungen, die Hilfe der Feuerwehr von Bordeaux in Anspruch zu nehmen, da die Gefahr bestand, daß die Flammen auf ein ganzes Stadtviertel übergreifen könnten. Es gelang nicht, die umliegenden Häuser zu schützen, da die Flammen von dem heftigen Wind begünstigt wurden. Gegen 2 Uhr nachts stand bereits eines dieser Häuser in hellen Flammen. Das Elektrizitätswerk der Stadt hatte den Strom abgestellt, um Zwischenfälle zu vermeiden. Die ganze Stadt war in tiefes Dunkel gehüllt. In den frühen Morgenstunden am Mittwoch konnte der Häuserbrand gelöscht werden. Ein Möbellager, eine Schuhfabrik und ein weiteres Fabrikgebäude sind niedergebrannt. Am Mittwochvormittag war die Feuerwehr nur noch damit beschäftigt, kleine Brandherde zu löschen. Die Stadt Ojitkan im mexikanischen Staate Oaxaca wurde von einem schweren Orkau heimgesucht. Die weiten Bananenplantagen haben großen Schaden gelitten. Auch die Gebäude der Stadt, besonders das Rathaus, die Schulen und Kirchen wurden mitgenommen. Umtauschen oder Zeichnen nur noch bis Donnerstag! Jeder Besitzer von„Hilferding=Anleihe" und von„Neubesitz“ muß spätestens am Donnerstag diese Anleihe in die 4%ige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934, die erste Anleihe des nationalsozialistischen Staates, umtauschen. Nach dem 21. Juni wird für Neubesitz kein Kurs mehr festgestellt. Wer die sicherste, von der nationalsozialistischen Regierung gewährleistete Geldanlage sucht, kann noch bis Donnerstag die 4%ige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934 zum Kurse von 95 v. H. bar zeichnen. Feldgottesdienste am 2. August Zum Gedenken des Kriegsbeginnes Auf Anordnung des Herrn Reichskanzlers werden, wie das NdZ=Büro meldet, zum Gedenken an die 20jährige Wiederkehr des Kriegsbeginnes am 2. August 1934 in allen Standorten der Wehrmacht Feldgottesdienste in den Kasernen oder auf öffentlichen Plätzen unter Leitung der Wehrmacht abgehalten. Der Reichswehrminister hat die erforderlichen Anweisungen an die Wehrmacht erteilt. Stärkste Beteiligung der Bevölkerung an den Feldgottesdiensten ist erwünscht. Arbeitsfront stehl am 1. Oktober Geschlossener Aufbau bis dahin ausgeführt Der Leiter des Organisationsamtes der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Selzner, erklärte auf der Tagung der Amtsleiter der DAF in Berlin, daß die DAF sich das Ziel gesteckt habe, bis zum 1. Oktober dieses Jahres den geschlossenen Aufbau der Arbeitsfront in Blocks, Zellen, Ortsgruppen und Gaue zu beenden. Dann solle das pulsende Leben auf fachlichem Gebiet beginnen und mit ihm der Aufbau der Hauptberufsgruppen, die als höchste Spitze das Schulungsamt der DAF und der Partei hätten. Man werde dann daran gehen, die Leistungsaristokratie zu schaffen, die eines der großen Fernziele der DAF sei. Die DAF müsse ihre gesamte Arbeit von dem Gesichtspunkt aus betrachten, daß überhaupt nur eine gesunde Wirtschaft es gestatte, soziale Aufgaben zu lösen. Als grundlegenden Unterschied zwischen RSDAP und DAF bezeichnete Pg. Selzner die Tatsache, daß die RSDAP auf der Familie und die DAF auf dem Betriebe aufgebaut sei. Schnelle Aufklärung eines kaubmordes Den Arbeitskollegen aus Haß erschlagen In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurde der 25jährige Metzgergeselle Pfeifer aus Pößneck im Hause seines Meisters in Köln=Sülz tot im Bett aufgefunden. Mit einem stumpfen Gegenstand war ihm die Schädeldecke zertrümmert worden. Die Mordkommission verhaftete am Montag den unter dringendem Tatverdacht stehenden Berufskollegen des Ermordeten, Fritz Thiesen, der mit Pfeifer im gleichen Zimmer wohnte. Am Mittwoch legte Thiesen nach anfänglich hartnäckigem Leugnen ein Geständnis ab. Als Beweggrund für seine Tat gab er Haß auf seinen älteren ihm im Betrieb vorgesetzten Kollegen an. Als er am Sonntag früh nach Hause gekommen war, hat er den schlafenden Pfeifer mit einem Hammer erschlagen. Nach der Tat nahm er die Geldbörse des Ermordeten an sich und besuchte eine Vergnügungsstätte. Er hatte dann auch noch die Unverfrorenheit, zu Hause dem Meister den Tod seines Kollegen zu meiden. kaubmörder festgenommen? Die Karlsruher Polizei hat einen jungen Mann aus Köln festgenommen, der unter dem Verdacht steht, einen Geldbriefträger und eine Zimmervermieterin erschossen und beraubt zu haben. Weiter soll er einen Einbruch verübt haben, bei dem ihm 1500 RM. in die Hände gefallen sind. Der Festgenommene hat den Einbruch zugegeben, bestreitet aber, die Morde begangen zu haben. Weygand in London Der Chef des französischen Generalstabes, General Weygand, ist Mittwoch mittag in London eingetroffen. In einer Pariser Agenturmeldung aus London wird zu dem Besuch des Generals Weygand erklärt, daß der französische Generalissimus sich mit der englischen Regierung auch über eine Anregung Englands unterhalten werde, wonach sämtliche europäischen Nationen, Deutschland einbegriffen, sich verpflichten sollten, die Neutralität Belgiens und Hollands zu achten. Das War Office teile die Auffassung der militärischen Kreise Frankreichs, daß die Ostbefestigungen eine ausgezeichnete Verteidigungslinie darstellten, daß aber der Einfall von Norden her kommen könne. Mardonald persönlich sei der Ansicht, daß Frankreich, wenn die Neutralität Belgiens gesichert sei, eine ausreichende Sicherheitsgarantie besitze und England in diesem Falle keine weiteren zu geben brauche. Neuwahten in Sösterreich? Zulassung von Erbhöfen Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat in diesen Tagen wiederum etwa 75 Höfe, welche die im Reichserbhofgesetz vorgeschriebene Höchstgrenze von 125 Hektar überschreiten, auf Grund des§ 5 des Reichserbhofgesetzes als Erbhöfe zugelassen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Höfe in Hannover, zu denen größere Flächen Wald, Heide, Oedland oder Wasser gehören und bei denen eine Landabgabe zum Zwecke der Entschuldung nicht erforderlich war. Staatsbegräbnis für einen ermordeten Schulungsleiter der NSDAP. In Gollmütz, Kreis Schwerin an der Warthe, war am Montag der landwirtschaftliche Inspektor und Schulungsleiter der NSDAP., Kurt Elsholz, überfallen und mit einem Fleischermesser mit sieben Stichen getötet worden. Der Führer hat nunmehr ein Staatsbegräbnis anzeordnet, das Donnerstag nachmittag auf dem Alten Friedhof in Potsdam stattfindet. Die Leiche des Ermordeten wird vorher in der Ricolai=Kirche aufgebahrt werden. Der Mörder Gregor Meißner ist festgenommen worden. herabsetzung des Arzneikostenanteiles Der Reichsarbeitsminister hat durch Verordnung bestimmt, daß der vom Versicherten zu tragende Arzneikostenanteil weiterhin von 0,50 RM. auf 0,25 RM. herabgesetzt bleibt. Er hat ferner bestimmt, daß die Krankenkassen den Familienangehl igen der Versicherten die Kosten der Arznei und kleineren Heilmittel bis zu 70 v. H. wiedererstatten können. Die Geltungsdauer der Verordnung ist zunächst bis zum 30. Juni 1935 begrenzt. Die Gärung in Frankreich Schwere politische Zusammenstöße in Lyon In Lyon ereigneten sich in den Abendstunden es Dienstag schwere Zusammenstöße zwischen mmunisten und Polizei. Die Kommunisten — etwa 2000 a.: der Zahl— versammelten sich gegen 20 Uhr im Zentrum der Stadt und suchten die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Mit Stühlen und Pflastersteinen gingen sie gegen die Polizei vor, die von dem Gewehrkolben Gebrauch machte. Um 22 Uhr hatten die Kommunisten die Oberhand. Die Polizei wurde aus zwei Gebäuden beschossen und mit allerlei Wurfgeschossen empfangen. Barrikaden wurden errichtet, die aber dem Ansturm der Polizeibeamten nicht standhalten konnten. Die Kommunisten hatten kleine Lastwagen bereitgestellt, auf denen sie ihre Verletzten wegbeförderten, um sie nicht der Polizei auszuliefern. Erst in den späten Nachtstunden gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Rach den bisherigen Ermittlungen wurden 15 Demonstranten und drei Polizeibeamte so schwer verletzt, daß sie in ein Krankenhaus übergeführt werden mußten. Suche nach den Seeräubern Die Suche nach den chinesischen Seeräubern wird von der gesamten japanischen Presse mit großem Interesse verfolgt. Man erklärt in Tokio, daß bei der japanischen Admiralität der Funkspruch eines japanischen Kreuzers vorliege, der sich an der Suche beteiligt. Er habe die HoanghoMündung abgesucht, ohne ein Zeichen von den Seeräubern gefunden zu haben. Die chinesischen Landungstruppen hätten versucht, die Häfen an der Hoangho=Mündung zu durchsuchen, bis jetzt sei allerdings noch keine Spur von den Secräubern gefunden werden. Nach den Mitteilungen der japanischen Presse seien diese Seeräuberbanden sehr gut ausgerüstet; bei einem Ueberfall wurden sogar schwere Maschinengewehre ausländischer Herkunft festgestellt. Die japanische Regierung hat erklärt, daß die chinesischen Zusicherungen, China werde das Seeräuberunwesen mit den allerschärfsten Mitteln bekämpfen, für Japan ungenügend seien; des halb werde die japanische Regierung gezwungen sein, selbst Hilfsmaßnahmen für die Sicherheit ihrer Bürger in China zu treffen. Die japanische Admiralität hat säntliche in den chinesischen Gewässern weilende Kriegsschiffe angewiesen, sich an der Suche nach den chinesischen Seepiraten zu beteiligen, auch ohne Fühlungnahme mit den chinesischen Behörden. Wie in unterrichteten Wiener Kreisen verlautet, hat der österreichische Gesandte in Rom, Dr. Rintelen, soeben der österreichischen Regierung einen eingehenden Bericht über die menkunft in Venedig übermittelt. Ueber den Inhalt dieses Berichtes wird selbstverständlich bei den amtlichen Stellen strengstes Stillschweigen bewahrt. Jedoch verdichten sich in Wiener internationalen Kreisen die Gerüchte, daß der Gedanke von Neuwahlen zur Feststellung der wahren Volksmeinung des österreichischen Volkes bei den Großmächten in der letzten Zeit stork an Boden gewonnen habe. Die Unabhängigkeit der Richter aufgehoben Die Wiener Abendpresse hebt hervor, daß in dem neuen Uebergangs=Verfassungsgesetz, das am 1. Juli in Kraft tritt, die Unabhängigkeit der Richter aufgehoben worden ist. Die„Neue Freie Presse“ schreibt, es habe sich gezeigt, daß ein kleinerer Teil von Richtern in seiner politischen Haltung jene Linie einnehme, die im Interesse des österreichischen Staates und seiner gegenwärtigen Aufgaben liege. Die bisherigen Verfassungsbestimmungen über die Unabhängigkeit der Richter hätten einem Zugriff der Staatsgewalt hinsichtlich der Person der Richter im Wege gestanden. Aus diesem Grunde wür. den zunächst für ein halbes Jahr die Bestimmungen über die richterliche Unabhängigkeit aufgehoben, um Gelegenheit zu geben, jene Richter im administrativen Wege auszuschalten, die, auf der richterlichen Unabhängigkeit bauend, sich gegen das Staatsinteresse vergangen hätten. Es ist höchst bemerkenswert, daß somit die österreichische Regierung die richterliche Unabhängigkeit, eine der grundlegendsten Bestimmungen eines jeden modernen Staates, als gegenwärtig unbequem empfindet. Es dürfte kaum eines anderen Beweises für die eigenartigen Zustände im heutigen Oesterreich bedürfen, als eine derartige Maßnahme, die an den Grundrechten der Rechtsprechung rüttelt. Die Kleine Entente als„Beschützer“ Oesterreichs Der französische Außenminister Barthou gewährte auf der Fahrt von Wien nach Bukarest dem Vertreter des Wiener„Echo“ eine Unterredung, in der er u. a. erklärte, es wäre irrtümlich anzunehmen, daß die Kleine Entente in einem Gegensatz zu Oesterreich stehe. Tatsächlich seien die Interessen der Kleinen Entente gleichlaufend mit den Interessen Oesterreichs. Die Kleine Entente sei geradezu eine Bürgschaft für die Unabhängigkeit Oesterreichs. Die ganze Macht Frankreichs trete für die Unabhängigkeit Oesterreichs ein, die durch den Bundeskanzler Dollfuß versinnbildlicht werde. Die Freiheit und die Ruhe Oesterreichs müssen unter allen Umständen gewahrt bleiben. Die französische Regierung werde diese Freiheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen. Ueber die Zusammenkunft von Venedig befragt, erklärt Barthon, daß er über diese Zusammenkunft bisher noch nicht unterrichtet sei. Neue Anschlage in Verutiderg Am Mittwoch 18 Anschläge auf Fernsprechkabel und Eisenbahnanlagen In Vorarlberg wurden in der Nacht zum Mittwoch 18 Anschläge auf Fernsprechkabel, Dienstleitungen, Eisenbahnanlagen usw. verübt. Besonders an Kabel= und Lichtleitungen wurden an einigen Stellen schwere Schäden verursacht. Im Postamt in Bregenz wurde eine Sprengladung gefunden, die mit einer Zeitzündung versehen war, die jedoch versagte, so daß es zu keiner Explosion kam. Nach amtlichen Mitteilungen hat im Laufe der Nacht zum Mittwoch und des Mittwoch in Vorarlberg eine neue Welle schwerer Terrorakte eingesetzt. Im ganzen Lande ist es zu einer erheblichen Zahl von Sprengstoffanschlägen gekommen, bei denen zahlreiche Telegraphenmaste gesprengt und Telephonleitungen zerstört wurden. In der Nähe von Klosters wurden die Stützpfeiler einer Flußbrücke auf der großen Eisenbahnstrecke schwer beschädigt. Ferner wurde das Telephonkabel nach Innsbruck und nach der Schweiz gesprengt. Bei Weiler wurde das Telephonkabel des Stadttelephons durch eine Explosion zerstört. Der Betrieb dreier Elektrizitätswerke, darunter das von mußte zeitweise eingestellt werden, da unbekannte Täter sämtliche Sicherungen entfernt hatten. Ferner wurde auf das Hauptpostamt Bregenz ein Sprengstoffanschlag verübt. Ueber die Feststellung der Täter liegen bisher noch keine Mitteilungen vor. In Innsbruck wurde am Mittwochmorgen in einem Hause in der Mandelsberger Straße, in dem der Kriminalinspektor Rofner wohnt, ein Sprengstoffanschlag ausgeführt. In zwei Wohnungen des Obergeschosses wurde die gesamte Einrichtung zum großen Teil vernichtet. Alle Wohnungstüren im Stiegenhaus vom ersten bis zum dritten Stock gingen in Trümmer. Schwere Kerkerstrafen für Nationalsozialisten in Oesterreich Das Standgericht Wien hat am Mittwoch gegen zwei Nationalsozialisten ein in seiner Schärfe völlig ungewöhnliches Urteil gefällt. Nach sechsstündigen Verhandlungen wurde der 21jährige Leopold Tann zu 12 Jahren schweren Kerkers, verschärft durch einen Dunkelarrest und hartes Lager alle Vierteljahre, und der zweite Angeklagte Anton Pressinger zu 14 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Dem Urteil liegt als für die Verurteilung belastendes Moment die alleinige Tatsache zugrunde, daß bei den beiden Nationalsozialisten eine Kiste mit Sprengmaterial aufgefunden wurde. Das ungewöhnlich harte Urteil des Standgerichtes hat in allen Kreisen große Erregung hervorgerufen. Während die sozialdemokratischen Anführer des Februaraufstandes, der Hunderte von Toten und schwere materielle Opfer zur Folge hatte, meist nur mit einigen wenigen Monaten Gefängnis bestraft wurden, jetzt bereits zu einem großen Teil begnadigt worden sind, sind die zwei Nationalsozialisten, denen eine direkte verbrecherische Tätigkeit gar nicht nachgewiesen werden konnte, zu jahrelangem schwerem Kerker verurteilt worden. Angesichts dieser Urteilsfällung wird auch in diplomatischen Kreisen auf den rein politischen Charakter des Standgerichtsurteils hingewiesen. Der Wiener Standgerichtsprozeß gegen den Nationalsozialisten Kern ging in der Nacht zum Mittwoch zu Ende. Kern, ein Vater von drei Kindern, wurde zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt. Das Urteil stützt sich vor allem auf die Aussage einer Zeugin, die Kern beobachtet haben will, wie er auf seinem Gut bei Loeben eine Kiste mit Sprengstoff eingrub. Kern bestritt, dieses getan zu haben. Sehr belastend galt auch die Aussage eines Gendarmeriebeamten, der angab, daß Kerns Kinder mit dem Hitlergruß zu grüßen pflegten. Hersieser wirrer der dem Nichter Vor der 7. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann am Mittwoch der Prozeß gegen den früheren Zentrumsminister der erst vor einiger Zeit in M.=Gladbach zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. Neben Hirtsiefer haben sich noch zu verantworten: der Verbandsleiter Dr. Dr. h. c. Heinrich Gerlich, der Staatssekretär a. D. Prof. Dr. Dr. h. e. Adolf Scheidt, der Ministerialdirektor a. D. Hermann Peters, der Ministerialdirektor i. e. R. Dr. Alexander Schneider und der Ministerial= direktor a. D. Geh. Reg.=Rat Hermann Tillich. Allen Angeklagten wird Untreue, teilweise verbunden mit Anstiftung zur Untreue, Gerlich außerdem Betrug zur Last gelegt. In einer Nachtragsanklage wird Hirtsiefer außerdem passive Bestechung im Amt in zwei Fällen vorgeworfen. Nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft sind von dem in enger Verbindung mit dem früheren preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt stehenden Verein„Reichszentrale, Landaufenthalt für Stadtkinder und Erholungspflege deutscher Kinder im Ausland“ allein für Reisekosten der Angeklagten jährlich Zehntausende von Marken ausgegeben worden. Die Verwaltungskosten sollen außerdem geradezu eine phantastische Höhe erreicht haben. Den Angeklagten Hirtsiefer, Scheidt und Gerlich wird ferner Untreue und dem Angeklagten Peters Ansiiftung Englische Zerstörer in Swinemünde zur Untreue bei der Beschaffung des dritten Ehrendoktortitels für Hirtsiefer vorgeworfen. Diesen Titel mußte nach der Anklage die Reichszentrale aus preußischen Geldern mit nicht weniger als 22000 RM. bezahlen. Aus der Kasse der Reichszentrale sollen weiter Fahrgelder und Kurkosten für Parteibuchbeamte und deren AngeEine aus 5 Kriegsschissen bestehende englische Zerstörer=Flottille stattete dem Hasen von Swinemünde einen Besuch ab. Die Zerstörer machten am Hohenzollern=Bollwerk fest und wurden von einer großen Menschenmenge begrüßt. Da die englischen Schiffe bis zum 7. Juni in Swinemünde bleiben. ist für die Zwischenzeit ein umsangreiches Programm gesellschaftlicher und sportlicher Veranstaltungen vorgesehen. Außerdem sind die Zerstörer zur Besichtigung für das Publikum freigegeben. Unser Bid zeigt eine Uebersicht der britischen Zerstörer im Hasen von Swinemünde. hörige und Bekannte bestritten worden sein. Hirtsiefer wird außerdem vorgeworfen, daß er sich von dem früheren Oberbürgermeister von Köln durch 100 Flaschen Wein, 100 Lotterielose und ein kostbares Oelgemälde bestechen ließ. Für den Prozeß ist eine Verhandlungsdauer von etwa 4 Wochen vorgesehen. Die Verhandlung begegnet im übrigen keinem starken Publikumsinteresse. Im Zuhörerraum sitzt nur eine einzige Zuhörerin. Unangebrachter Protest der Treuhänder der Young= und Dawesanleihen Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Treuhänder für die Young=Anleihe und die Treuhänder für die Dawes=Anleihe haben bei der deutschen Regierung wegen der vorläufigen Einstellung des Zinsendienstes der beiden Anleihen Verwahrung eingelegt. Wenn die Treuhänder für die Dawes=Anleihe dabei von einem offensichtlichen Bruch eingegangener deutscher Verpflichtungen sprechen, so bedeutet das ein vollständiges Verkennen der Sachlage, die vor aller Welt offenbar ist und, wie in der deutschen Transfernote ausgeführt ist, dazu zwingt, formelle Verpflichtungen mit wirt." schaftlichen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen. Vorläufig keine französische Stellungnahme Ende voriger Woche war angekündigt worden, daß sich ein Ministerrat am Dienstag dieser Woche über die Maßnahmen schlüssig werden sollte, die Frankreich in Beantwortung des sechsmonatigen deutschen Moratoriums insbesondere zur Abfindung der französischen Inhaber der Young= und Dawesanleihen ergreifen werde. Dieser Ministerrat hat nicht stattgefunden. „Agence Economique et Financiere" bemerkt lediglich, daß er auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Die Agence glaubt, diese Verschiebung darauf zurückführen zu müssen, daß Verhandlungen über die Transferfrage zwischen Deutschland und Frankreich bevorstünden und daß man in Paris erst einmal etwaige neue deutsche Vorschläge abwarte, bevor man die einseitigen Maßnahmen beschließe, die sonst ins Auge gefaßt seien. Dandten urrtsulten=Eine Einet Alle Leute auf der Straße festgenommen Geldschrankraub mit Autokran Eine amerikanische Verbrecherbande verübte in der Nacht zum Mittwoch einen Ueberfall auf die Kleinstadt Creszeut(Oklahoma), um einen groden Geldschrank zu rauben. Zu diesem Zweck hatte sich die Bande, die aus sieben Köpfen bestand, auf einem Lastautomobil einen Kran mitgebracht. Sie durchschnitten alle Fernsprechdrähte und nahmen alle zu dieser Zeit sich auf der Straße aufhaltenden Leute fest. Sodann fuhren sie zur Bank des Ortes und versuchten mit Zülse des Kranes den Geldschrank, der mehrere Tonnen schwer ist, und über 2000 Dollar enthielt, durch das Fenster auf den Lastkraftwagen zu verladen. Etwa 100 Personen, die inzwischen zusammengeströmt waren, wurden mit Maschinenpistolen in Schach gehalten. Schließlich mußten aber die Räuber nach halbstündiger„Arbeit“ den Geldschrank, der anscheinend doch zu schwer war, auf der Straße liegen lassen. Um sich gegen alle Möglichkeiten, insbesondere gegen eine Beschießung durch die sind unerkannt entkommen. Nr. 142(Zweites Tchwerter Fenlung 1. 199 Schwerte(Ruhr), Donnerstag den 21. Juni 1934 Tagesspruch Füllst du den Platz, auf dem du stehst, Zu wirken und zu streben, Gewissenhaft und treulich aus, So bist du wert, zu leben. Denn was du tust, drauf kommt's nicht an. Das wie nur macht den Ehrenmann. Albert Knülle, Schwerte. Johanni Zur Zeit der Sommersonnenwende kann man eine Menge von Blumenorakeln ausprobieren. In Hessen zupfen die Mädchen die einzelnen weißen Blüten der Johannisblume ab, wenn dazu der Reihe nach die verschiedenen Berufsarten und erfahren so bei dem letzten Blättchen, welches Zeichens der Zukünftige ist. Die Mädchen des Vogtlands pflücken mittags zwischen 11 und 12 Uhr neunerlei Blumen, darunter Storchschnabel und Weide, binden alles mit einem selbstgesponnenen Faden zusammen und werfen dieses Gebinde rückwärts auf einen Baum; so viele Male es, ohne haften zu bleiben, herabfällt, so viele Jahre vergehen noch bis zur Hochzeit. Im Böhmerwald genügt es, einen Kranz auf neunerlei Blumen aufzusetzen und damit am Johannisabend in den Dorfbach zu schauen, das betreffende Mädchen erblickt dann das Bild des Freiers. Die mecklenburgischen Heiratskanditatinnen legen sich den Johanniskranz unter das Kopfkissen, worauf ihr der künftige Gatte im Traume erscheint. Eine Wunderblume blüht auch in der Johannisnacht, und dem Glücklichen, der sie findet und schweigt, eröffnet sie den Zugang zu unermeßlichen Schätzen. Andere Blumen, in der Johannisnacht gepflückt, helfen gegen Wunden und Krankheiten. In Erfurt und im Fuldaischen schickte man sich früher gern einen Johannisstrauß zu, der aus wohlriechenden Blumen bestand und mit bunten Bändern umwunden war. In vielen Gegenden Deutschlands ist es jetzt noch üblich, Johanniskränze auf die Dächer zu werfen, um dadurch Haus und Hof vor Blitzgefahr zu schützen. Bei uns besteht die schöne Sitte, den Johannistag dem Andenken der Toten zu widmen, durch Schmückung der Gräber mit Blumen und Kränzen. Entstanden ist sie jedenfalls aus der Anregung, welche die holden Kinder des Sommers dem Auge gerade mitten in der blumenreichsten Zeit gegeben haben. Sie sind das beste und schönste Geschenk. Ihr freundliches Aussehen ladet mitteilsame Herzen ein, andere durch ihren Blick zu erfreuen. Wenn nun auch die Toten das nicht können, so ist doch damit dem Bedürfnis des Herzens genügt. Vom Wetter Aussichten für den Wetterdienstbezirk Essen. Donnerstag: Frische westliche bis nordwestliche Winde, dabei wechselnde, stärkere Bewölkung und noch einzelne leichter Schauer. Keine wesentliche Temperaturänderung mehr. Später Wetterberuhigung. Freitag: Abflauende Winde aus westlichen Richtungen. Zeitweise wieder aufgeheitert, jedoch überwiegend wolkig. Temperaturen wieder etwas ansteigend. : Unfall. In einem hiesigen Betriebe erlitt gestern ein jugendlicher Arbeiter eine Verletzung am Auge, so daß er ärztliche Hilfe in Anspruch neben mußte. X Ein kleines Schadenfeuer entstand gestern in der Waschküche eines Hauses an der Hörder Straße. Aus dem Waschofen herausgefallene glühende Kohlenstücke hatten einen Haufen Wäsche, der unweit des Ofens lagerte, in Brand gesetzt. Ehe das„Feuerchen" bemerkt wurde und erstickt werden konnte, war bereits ein größerer Posten Wäsche dem Element zum Opfer gefallen. X Kreis=Molkerei. Mit dem Bau der KreisMolkerei auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück an der Hohenzollernstraße wird in den ersten Tagen begonnen; die Winkel sind bereits geschlagen. Die umfangreichen Maurerarbeiten sind der Baufirma Dittrich übertragen, während die gesamte Bauleitung in den Händen des Architekten Schmitz liegt. : Zum Liedertag in Schwerte. Wie im Vorjahr, so will auch zum diesjährigen Liedertag am 22. Juli der MGV. Schwerte=Ost das deutsche Lied in den Herzen der Bewohner des Oestl. Stadtbezirkes wachrufen. Der Verein wird unter der bewährten Leitung seines Dirigenten Fred Peters um 14 Uhr auf dem Marktplatz der Siedlung Schwerte=Ost einige Lieder zu Gehör bringen. Anschließend unternimmt der Verein einen Familienausflug zum Wellenbad Geisecke, um in den dortigen Gartenanlagen durch Vortrag heiterer und ernster Volkslieder dem deutschen Liedertag einen würdigen Anstrich zu geben. Es sind hierzu alle Freunde des deutschen Gesanges herzlich eingeladen. —. Am 23. Juni schulfrei! Wie der Pressedienst der Regierung Arnsberg mitteilt, fällt laut Verfügung des Regierungspräsidenten am 23. Juni 1934, dem Tag der deutschen Jugend, der Unterricht in sämtlichen Schulen aus. . Höchstpreis für Frühkartoffeln. Der Regierungspräsident in Arnsberg gibt nach Fühlungnahme mit dem Gebietsbeauftragten für die Auch in Schwerte eine nationalsozialistische Kulurbemeinde! Der Landesleiter Pg. Dr. Hoß=Bochum spricht des Realgymnasiums zu den am Kulturleben Der von führenden Männern der nationalen Revolution am 21. März 1933 gegründete „Reichsverband Deutsche Bühne e. V.“ ist die allein anerkannte ins Leben gerufene Theaterbesucherorganisation, die darüber hinaus das gesamte kulturelle Leben unserer Nation umfassen soll. Wie auf politischem Gebiet hat man auch mit der Gründung des Reichsverbandes dem Neben= und Widereinander ein Ende gemacht und wird das Volk in seiner Gesamtheit wieder als eine geschlossene Einheit sammeln. Der Reichsverband Deutsche Bühne (Reichsleiter Dr. Stang Berlin ist der Führer) erblickt seine dringendste Aufgabe darin, das wieder zusammenzuschließen, damit aus diesem Zusammenschluß ein lebendiges deutsches Theater erwachsen kann. Er wird vor allem die nationalen Kreise sammeln, die sich von dem Theater des absterbenden Liberalismus mit Recht seit langem abgewandt haben. Er wird aber auch die deutsche Jugend mit deutscher dramatischer Kunst, ihrer Weihe und ihrem Tiessinn, oder auch mit ihrem Humor vertreaut machen. Die„Deutsche Bühne“ will in Uebereinstimmung mit den nationalsozialistischen Zielen auch für das neuerstehende Nationaltheater der Deutschen eine Volksgemeinschaft schaffen. Im Sinne der Volksgemeinschaft gibt es nicht mehr den Unterschied Gebildete am Freitag nachmittag 6,15 Uhr in der Aula unserer Stadt interessierten Persönlichkeiten! und Ungebildete, ebensowenig wieden von arm und reich. Der SA=Mann und der Arbeiter, der Mann aus dem Volke, wie der Bürger aus der Landstadt,— sie alle sollen ihres deutschen Theaters wieder teilhaftig werden. Die Deutsche Bühne ist nicht nur eine Organisation, sondern eine wirkliche Bewegung. Sie will die angeborene Theaterfreudigkeit des Deutschen wieder entfachen und ihr neue Nahrung geben. Seit der Gründung ist es möglich gewesen, über 1 Million Volksgenossen im Reichsverband Deutsche Bühne zu sammeln. Auch in Schwerte soll nunmehr eine Ortsgruppe entstehen. Die Deutsche Bühne in Schwerte soll das gesamte kulturelle Leben unserer Stadt sammeln und für die Gesamtheit nutzbar machen. Die Mitgliedschaft im Reichsverband Deutsche Bühne gibt allen Schwerter Volksgenossen die Möglichkeit, in Dortmund und Hagen und überhaupt in allen Orten Deutschlands, wo durch die Deutsche Bühnen Volksgenossen ins Theater geführt werden, diese Vorstellungen der Deutschen Bühne zu den ermäßigten Preisen zu besuchen. Der Jahresbeitrag ist ganz geringfügig! Volksgenossen, tretet der Ortsgruppe Schwerte der Deutschen Bühne bei. Auskunft erteilt Pg. Rektor Berensmann, Schwerte, Schlageterstraße 10. Regelung des Absatzes von Frühkartoffeln für Rheinland und Westfalen bekannt, daß bei dem derzeitig amtlich festgesetzten Erzeugerpreis ein Kleinverkaufspreis von neun Pfg. für das Pfund Frühkartoffeln nicht überschritten werden darf. Verlängerte Geltungsdauer der Sonntagskarten an Peter und Paul. In diesem Jahr fällt der Peter= und Pauls=Tag auf einen Freitag. Die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten wird ausnahmsweise über den zwischen dem Feiertag und dem Sonntag liegenden Werktag ausgedehnt. Die Sonntagsrückfahrkarten gelten zur Hinfahrt vom Donnerstag, 28. Juni, bis zum Montag, 2. Juli 12 Uhr (Antritt der Rückreise). “ Publikumsverkehr im neuen Rathaus. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die städtischen Dienststellen im neuen Rathaus nur vormittags für den Publikumsverkehr geöffnet sind. —. Die diesjährige Hengsthauptkörung findet in der Zeit vom 24. bis 26. Oktober(Gilbhart) in Münster statt. Deutsches Jugendfest Die Geschäftsstelle„Deutsches Jugendfest“ befindet sich bei der Standarte 329 in Schwerte, Bahnhofsplatz. Anfragen aller Art, Meldungen und Abrechnungen sind nach dort zu richten. Teleson 2526. Wulf, Sportgemeinschaftsführer. - Achtung, Bauern! Der Kreisbauernführer teilt mit: Gemäß§ 1 des Gesetzes zur Regelung der landwirtschaftlichen Schulverhältnisse vom 1. Juni 1933 kann der Antrag auf Eröffnung des Entschuldungsverfahrens nur bis zum 30. Juni 1934 gestellt werden. Um diese Frist zu wahren, empfiehlt es sich, daß sich jeder in Frage kommender Bauer oder Landwirt rechtzeitig bei seiner Berufsvertretung über Entschuldungsmöglichkeit seines Besitzes orientiert. Auch für Erbhöfe, für die demnächst ein besonderes Erbhof=Entschuldungsgesetz geschaffen wird, empfiehlt sich einstweilen, zur Wahrung der Frist, der rechtzeitige Antrag auf Eröffnung des Entschuldungsverfahrens. Zur heutigen Sonnenwendfeier Schwerte, 21. Juni. Das diesjährige Sommersonnwendfeuer wird heute abend auf der Villigster Höhe abgebrannt. Der Weg dahin führt über die Ruhrbrücke, rechts die Straße nach Ergste entlang bis zum Fuhrgeschäft Rügge und dann links die Anhöhe hinauf. Der Weg ist so breit, daß er bequem in Dreierreihe passiert werden kann. Die Stätte der Sonnwendfeier ist von Schwerte aus leicht in einer knappen halben Stunde zu erreichen. Alle Organisationen der NSDAP, wie SA, SS, HJ., BdM., sämtliche Zellen der RSBO., NSKOV, alle Parteigenossen der Ortsgruppe Schwerte stehen 21,15 Uhr Uhr(9 Uhr) auf dem Marktplatz angetreten. Unter Vorantritt des Musikzuges der SAStandarte 329 geht es im geschlossenen Zuge zur Stätte der Sonnwendfeier. Die umliegenden Ortsgruppen nehmen geschlossen an der Sonnwendfeier auf der Villigster Höhe teil. Das Programm lautet folgendermaßen: Anfang der Feier um Punkt 10 Uhr. 1. Marsch, ausgeführt vom Musikzug der Standarte 329. 2. Aufmarsch der Fahnengruppen(Fahnen sämtlicher Formationen und der sich beteiligenden Verbände), 3. Begrüßungsgedicht(Hinweis auf die Sonnwendfeier), 4. Lieder der Sing= und Spielschar der 5. Sprechchor durch die 6. Mit dem Sprechchor wird das Anzünden des Feuers verbunden, das um 10,30 Uhr angebrannt wird, 7. Feuersprüche, 8. Gemeinsames Lied„Flamme empor“, 9. Feuerrede(Pg. Kamecke), 10. Gemeinsames Lied„Deutschlandlied", 11. Sprechchor, 12. Lieder der Sing= und Spielschar der 13. Fanfarenmarsch, 14. Horst=Wessellied. Alle übrigen Versammlungen fallen an diesem Abend aus. Die SA, SS, HI., BdM., NSBO. und NSKOV. sind von ihren Dienststellen angewiesen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Im übrigen wird diese Feier auf breitester Grundlage unter Hinzuziehung aller Volksgenossen stattfinden. Das Feuer wird auf den Villigster Höhen abgebrannt, weil es ein Höhenfeuer sein muß, das bis nach Hohensyburg sichtbar sein soll. Das Gelöbnis zu unserem Vaterlande und seinem Führer, für den wir leben und sterben, wollen wir heute abend erneuern. * Das gemeinsame Lied für die Sonnenwendseier Auswendig lernen! Flamme empor! Flamme empor, Flamme empor! Steige mit loderndem Scheine von den Gebirgen am Rheine glühend empor, glühend empor. Siehe, wir stehn treu im geweiheten Kreise, dich zu des Vaterlandes Preise brennen zu sehn! Heilige Glut, rufe die Jugend zusammen, daß bei den lodernden Flammen wachse der Mut! Auf allen Höhen leuchte, du flammendes Zeichen, daß alle Feinde erbleichen, wenn sie dich sehn! Leuchtender Schein, siehe, wir singenden Paare schwören am Flammenaltare, Deutsche zu sein. Höre das Wort! Vater, auf Leben und Sterben, hilf uns die Freiheit erwerben! Sei unser Hort! Joh. Heinr. Christian Nonne. e Aus der Bewegung NSDAP. Ortsgruppe Schwerte. Pg. Bartsch aus Landeshut(Schles.) spricht am Sonntag, den 24. Juni, morgens 11 Uhr im„Reiche des Wassers“. Der Unkostenbeitrag beträgt nur 10 Pfg. * N. S. K. O. V. Die NSKOV. tritt 8,30 Uhr geschlossen an der Geschäftsstelle zur Teilnahme an der Sonnenwendfeier an. Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung. Ortsgruppe Schwerte=Ruhr. Andree, Ortsgr. Amtsleiter. Kinder aus dem Siegerland in Schwerte Es fehlen noch Pflegestellen. Schwerte, 21. Juni. Gestern, Mittwoch, trasen in Schwerte und den umliegenden Orten die ersten von der NS. Volkswohlfahrt im Rahmen der Kinderlandverschickung des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ zur Erholung entsandten Kinder ein. Die Kinder kommen aus dem Kreisgebiet Siegen, wurden von der NS. Volkswohlfahrt Schwerte in Iserlohn abgeholt und den Pflegeeltern zugeführt. Dank gebührt diesen Volksgenossen, die in nationalsozialistischer Opferbereitschaft den bedürftigen Kindern für einige Wochen ihr Haus öffneten. Aber noch viele Pflegeeltern fehlen. Aus diesem Grunde richtet die NS. Volkswohlfahrt an alle Familien, die in der Lage sind, ein Kind für einige Wochen aufzunehmen, den Appell, sich bei den Helferinnen der NS. Volkswohlfahrt, die in diesen Tagen vorsprechen oder auf der Geschäftsstelle in die Pflegestellenlisten einzutragen. Jeder Wunsch inbezug auf Geschlecht, Alter und Konfession wird nach Möglichkeit berücksichtigt. Die Kinder werden vorher untersucht und sind während des Aufenthaltes in einer Unfall= und Haftpflichtversicherung. Der Aufenthalt soll mindestens vier, in der Regel aber sechs Wochen betragen. Die Träger einer neuen, besseren Zukunft sind unsere Jungen und Mädel. Sie müssen ein starkes und widerstandsfähiges Geschlecht werden. Durch die Kinderlandverschickung der NSV. ist ein Mittel gefunden, durch das die erholungsbedürftige Jugend die nötige Ausspannung findet. Es ist eine Ehrenpflicht des ganzen deutschen Volkes, für die Gesundung und Erholung unserer Jugend zu sorgen. Wer der deutschen Jugend die Möglichkeit zu körperlicher und seelischer Erholung gibt, wirkt mit am Bau der Zukunft des Volkes. Verantwortlicher Hauptschriftleiter: Heinz Friedr. Kamecke, Schwerie=R. Verantwortlich für den gesamten Textteil: Heinz Friedr. Kamecke, Schwerte=R. Für den Anzeigenteil: Haus Linner. Schwerte=R. D. A. V./34. 1726. An und Rinderreichen Schwerte, 20. Juni. Die Aufgabe, deren Lösung dem Reichsbund der Kinderreichen innerhalb der Bevölkerungspolitik der Reichsregierung auferlegt ist, gibt allen Kinderreichen neue Ziele. Der Reichsbund der Kinderreichen ist ein Kampfbund für nationalsozialistisches bevölkerungspolitisches Denken. Ein Gesetzwerk ist angekündigt, das unerbittlich den bevölkerungspolitischen Bedürfnissen unseres gefährdeten Volkes Rechnung trägt. Es wird sich nicht vermeiden lassen, daß diese Gesetze in das Eigentum und das persönliche Leben des einzelnen eingreisen und sie werden den Unwillen erregen bei allen, die nicht im bevölkerungspolitischen Denken geschult sind. Ein Gesetz kann sich nicht durchsetzen, wenn es keinen Wiederhall im Volke findet. Der Glaube an eine diktatorische Macht Adolf Hitlers, der irgendwelche Gesetze machen könne, ist falsch, seine Macht beruht— er hat es oft gesagt— auf dem einmütigen Willen des Volkes, das ihn zum Führer berief. Der bevölkerungspolitischen Gesetzgebung wird keine Volksbefragung vorangehen. Unser Volk muß so geschult werden, daß es die Notwendigkeit dieser Gesetze und ihre innere Gerechtigkeit einsieht. Darum muß aus dem Reichsbund der Kinderreichen die Bevölkerungspolitsche SA Adolf Hitlers werden. Unsere Uniform wird ein geistiges Kleid sein, eine uns allen gemeine Lebensauffassung, an der man uns genau so erkennt wie den SA=Mann am braunen Ehrenkleid. Der Gleichschritt in den Straßen wird durch unser gemeinsames Auftreten in der Oeffentlichkeit ersetzt. SA. muß geschult werden. Einheitlich in ihrem Willen, einheitlich in ihrem Denken, das werden die Kinderreichen nicht durch Erwerb der Mitgliedskarte, das werden sie erst durch die Schule des Reichsbundes. Und wir sind geschult— auf in den Kampf! Jeder muß kämpfen! Die kinderreiche Familie ist rar geworden im Volke. Jeder steht in einer kinderarmen Umgebung von Arbeitskollegen, von Mitmietern usw. Da ist sein Kampfplatz, hier gilt es sich zum Kinderreichtum bekennen und dem Spötter den Mund— verbieten. Und noch ein zweites Kampfmittel hat jeder von uns zur Verfügung. Laßt eure Führer im Kampfe nicht allein! Versammlungsbesuch ist Pflicht! Jeder von deinen Versammlungbesuchen ist ein Tropfen, der den steinharten Widerstand gegen unsere Gedanken höhlt. Von überfüllten Sälen, von heller Begeisterung müssen Berichte widerhallen. Der Leser unseres Bundesblattes soll in der Bevölkerungskunde so beschlagen werden daß er überall seinen Mann stehen kann. Nur dann — hört es, Kinderreiche!— nur dann ist eine dauerhafte Familienpolitik, eine Wandlung in der Gesinnung der Menschen in der Stellung zur Familie möglich. Nationalsozialistischer Lehrerbund Schwerte=Westhofen Schwerte, 21 Juni. Die Erzieher aller Schulgattungen der Stadt Schwerte und des Amtes Westhofen tagten gestern im Hotel zur Post. An Stelle des Pg. Hillefeld=Westhofen, der zu einem Kursus in Wislade bei Lüdenscheid einberufen ist, leitete Dr. Berkenkamp die Versammlung. Sportgemeinschaftsführer Wulf gab dann die Richtlinien für die Durchführung des DeutRs.-Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ Festliegende Urlauberfahrten für die Zeit vom Ju. 6. bis 10. 3. 1934 Datum der Fahrt: Fahrt nach Teilnahme Teil= mit Gau: nehmerzahl Dauer der Fahrt (Tage) Preis der Fahrt einschl. Verpflegung usw. 24. 6.— 1. 7. Norderney 1. 7.— 8. 7. Woche frei, wird noch verfügt. 8. 7.—15. 7. Norderney 15. 7.—22, 7. Woche frei, wird noch verfügt. 22. 7.—29. 7. Oberbayern (Schliergau) 29. 7.— 5. 8. Woche frei, wird noch verfügt. 5. 8.—12. 8. Norderney 12. 8.—19. 8. Woche frei, wird noch verfügt. 19. 8.—26. 8. Allgäu 26. 8.— 2. 9. Saßnitz Rügen 2. 9.— 9. 9. Woche frei, wird noch verfügt. 9. 9.—16. 9. Schwarzwald 16. 9.—23. 9. Woche frei, wird noch verfügt.„„ Anmeldungen nimmt entgegen Propagandaletter Rau, Geschaftsst. d. NSDAP., Bahnhofstr. Essen Essen Essen ca. 550 ca. 550 ca. 550 Rm. 35.— Rm. 40.— Shue=Srirr Märsch Ein Roman aus den Kampfjahren 1929 bis 1932 von Heinz Friedrich Kamecke. 54. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Der Herausgeber des Ossenbrügger„Wächters" steckte in tiefer Arbeit. Die Prozeßakten füllten ein ganzes Regal. Neunmal war Dr. Hagedorn schon verurteilt worden, sechszehn weitere Verfahren schwebten noch. Als Stüwen in sein Arbeitszimmer trat, schrieb Dr. Hagedorn gerade einen Artikel gegen die Justiz. Es gab einen kräftigen Händedruck. „Nun, Stüwen, wie steht's in Teutowalde?“ „Es ist alles in Bewegung gebracht, Doktor.“ „So ist's recht! Wir bleiben weiter in Opposition, koste es, was es wolle— das hiesige SPD-Blatt schrieb gestern, ich hätte mehr Prozesse am Hals, als Haare auf dem Kopfe.“ Dr. Hagedorn lachte auf. „Bei uns schwebt auch allerhand. Es gibt aber schon eine große Anzahl Volksgenossen, die sich offen zu uns bekennen, allerdings einige allzu leidenschaftlich, sodaß ich manchmal fürchte, ich habe es mit Spitzeln zu tun. Der Privatdetektiv Mondschein soll die Absicht haben, uns einen Aushorcher in den Betrieb zu schmuggeln——“ „Seien Sie also in der Auswahl Ihrer Mitarbeiter vorsichtig, unnötige Nackenschläge müssen vermieden werden.“ „Ich habe in Kiekebusch einen zuverlässigen Helfer, er kennt die Teutowalder Verhältnisse", sagte Stüwen. Dr. Hagedorn ging nachdenklich durch das Zimmer, blieb plötzlich vor Stüwen stehen und legte ihm die schwere Rechte auf die Schulter. „Lassen Sie sich nicht in eine Falle locken,— mein junger Freund! Es ist eine beliebte 1 Spendet für das Hilfswerk „Mutter und Kinde Methode, einen unbequemen Mann durch gemietete Weiber in eine Niederung zu ziehen, in der er versinken muß.“ Stüwen nickte.„Ich bin auf der Hut.“ „Im Vertrauen— ich habe bei der Kriminalpolizei einen Beamten, der für uns arbeitet... Die Geheimen der Privatdetekteien kommen für uns nicht in Frage. Die verraten uns doch im entscheidenden Augenblick. Haben Sie auch schon Spitzel im Polizeipräsidium?“ Hagedorn kniff ein Auge zu. „Bei der Teutowalder Kriminalpolizei gibt es zwei nationalsozialistisch denkende Kriminalassistenten, auf die ich mich unbedingt verlassen kann. Der eine schrieb neulich für uns sogar einen Leitartikel.— Ich komme durch diese Beamten, die das System im geheimen verachten, hinter Dinge, die ich durch keinen Meisterdetektiv erfahren würde...“ „Es ist viel wert. Leute heimlich an der Hand zu haben, die an der Quelle sitzen! Gewiß, die Beamten verletzen ihr Amtsgeheimnis. Sie tun es aber nur, um der Wahrheit zu dienen. Und die Wahrheit darf nicht unterdrückt werden, wenn ein neuer Staat entstehen soll...“ „Und der wird kommen!“ „Er muß kommen, Stüwen, er muß kommen!" Dr. Hagedorn sah seinen Mitarbeiter sehr ernst an.„Sonst sind wir rettungslos der Herrschaft der Minderwertigen preisgegeben. Bei Gott, ich bin kein Schwarzseher! Aber was wir in unseren kleinen Bezirken erleben an Verrat, Entartung, Selbsterniedrigung, Willkür, Zwittertum und Zwietracht, das spielt sich in großem Rahmen in ganz Deutschland ab— wohl uns, daß es noch Männer gibt, die nicht mitmachen! Die das Neue vorbereiten!“ Nach einer Pause fuhr er fort: „Wir, Stüwen, dürfen mithelfen an unserem Teil. Wir werden Freiwild, oder sind es schon. Sollten einmal unsere Zeitungen auffliegen, schen Jugendfestes bekannt, das bekanntlich für die Schulen Sonnabend, den 23. Juni stattfindet, und der Obmann der Versammlung berichtete über die Tagung des nationalsozialistischen Lehrerbundes vom 3.—5. August in Frankfurt am Main, zu der Anmeldebogen vorliegen. In nächster Zeit werden Arbeitsgemeinschaften für körperliche Ertüchtigung eingerichtet, die in die Arbeit der täglichen Turnstunde einführen sollen, in das neuzeitliche Turnen, in Spielen, Wandern und Schwimmen. Diese Kurse finden alle 14 Tage je 2 Stunden im Freien oder in der Turnhalle statt. Es leitet Turnlehrer Grundmann die Arbeitsgemeinschaft für körperliche Ertüchtigung der Knaben und Frl. Orf die für Mädchen. Dann gab noch Sportgemeinschaftsführer Wulf die Namen der Obmänner an den verschiedenen Schulen des Bezirks für das Fest der Deutschen Jugend bekannt. Pg. Heck aus Menden verstand es, in seinem Vortrage über„seelische Vererbungen“, die gespannteste Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu erzielen. Seine 1½stündigen fesselnden und für den Erzieher praktischen und anschaulichen Ausführungen lösten darum auch großen Beifall aus, den der Obmann Dr. Berkenkamp in seinem Dankeswort an den Vortragenden noch besonders mit dem Hinweis an den heutigen Erzieher unterstrich, das Gedankengut des prächtigen Vortrags in den Unterricht aufzunehmen. Pg. Heck wird in der nächsten Versammlung über das obige Thema noch weiter sprechen, auch sollen Arbeitsgemeinschaften in das wichtige Gebiet der Erblehre einführen. dann niemals die Gewährsmänner verraten! Um vorzubeugen, müssen Sie von Fall zu Fall alles Beweismaterial sofort vernichten! Lieber etwas auf die eigene Kappe nehmen, als einen Mann, der dem kommenden Staat dient, dem System ausliefern!“ Stüwen drückte dem alten Niedersachsen in stummer Bewegung die Hand. * Von der Redaktion aus rief Klaus das Rechtsanwaltsbüro Hopfenjahn an. Anke war am Fernsprecher. Er erkannte sofort ihre Stimme.„Anke?“ „Du bist es, Klaus! Ich wollte dich schon anrufen. Gestern haben wir noch von dir gesprochen—“ „Du und—?“ „Helga" natürlich! Wir haben nämlich etwas vor. Kannst du dir denken, was?“ „Ihr wollt wohl eine Wanderung unternehmen——?“ „Du hast es auf den ersten Anhieb erraten. Klaus. Weißt du nun auch, mit wem?“ „Mit deinem Bruder Eberhard, mit Helgas Bruder, und vielleicht auch mit mir, bilde ich mir ein.“ „Auch das stimmt! Helgas Bruder kann aber leider nicht dabei sein— er liegt mit einer schweren Nierenquetschung im Krankenhaus— Rotmord hat ihn hinterrücks überfallen, als er vom Truppabend allein nach Hause ging. Kameraden wollten ihn heimbegleiten— aber er hatte, wie immer, lachend abgewehrt:„Mir passiert nichts!“ Und dann ist es doch geschehen...“ Anke schluchzte zwischen Mitleid und Empörung. Klaus vernahm es erschauernd. „Ich werde Dieter besuchen, noch heute, wenn es geht. Ich kenne ihn nur flüchtig, aber nun will ich zu ihm gehen, und ihm danken. Wo liegt er?“ Vom Schwerter Wochenmarkt Der gestrige Mittwochmarkt in Schwerte überschwemmte den Marktplatz mit frischem Obst und Gemüse. Dazu kamen riesige Mengen von Apfelsinen. Die Kauflust war, da sich der Monat dem Ende zuneigt, nicht erheblich. Am Obst= und Gemüsemarkt waren die Preise leicht gesenkt. Es kosteten: Neue Kartosseln 7 9 Pfg. je Pfund, alte Kartosseln 6—7 Pfg., Kochstachelbeeren 15, Eßstachelbeeren 20—25, Himbeeren 50, Tomaten 20—30, Aepfel 20 bis 30, Kirschen 22—35, Erdbeeren 25—45, Aprikosen 40, Pfirsiche 35, Johannisbeeren 25, Zitronen 6—6, Apfelsinen 6—10, Bananen 22, Schoten 15, Bohnen 20, Schlangengurken 20 bis 30, Möhren 20, das Bündchen 6—8, Kopfsalat 5—10, Suppenbündchen 10, Blumenkohl 20—30, Spitzkohl 15, Wirsing 10, Kohlrabi 10. Radieschen 8, Zwiebeln 10, Spargel 20—30. Fischmarkt: Scholle 30, Bratschellfisch 20—25, Kabeljau 35, Angelschellsisch bis 50, Filet 40, Rotbarsch 25—30, Salzheringe bis 10 Stück bis 50, Bückinge 25—35 Pfg. Fleischmarkt: Rindfleisch 55—60, Mastochsenfleisch 70, Schweinefleisch 65—75, Kalb= und Hammelfleisch 60—70, Wurstwaren der verschiedensten Art 50 Pfg. bis 1,60 Mk. Butter=, Käse= und Eiermarkt: Butter 1,30—1,50, Tilsiter Käse 1,—, Holländer Käse 1,0, Schweizer Käse 1,— bis 1.40, Limburger Käse 0,50, Harzer Käse 0,50—0,60, Thüringer Käse 0,50, Sahnequark 0,20; Eier 7, 8, 8½, 9 und 10 Pfg.. Es werden vorwiegend Topf= und Schnittblumen gekauft. Gegen Mittag verregnete das Marktgeschäft. Die Hitler-Jugend rüstet zum Oberbannaufmarsch am 23. u. 24. Juni in Hagen. Tarsuut Bldethers Wanneun 9 päckchen für 4 Pers. 12 Pfo. Mein fard. IU. Prospekt „Pudding mit Früchten“ zeige viele reizende Zusammenstellungen. Zusendung kostenlos. Dr. Rugust Oetker, Bielefeld „Dieter findest du im Johanniterkrankenhaus, Zimmer zweihundertzehn. Helga ist viel bei ihrem Bruder. Aber sie muß mal raus, ausspannen und fröhlich sein, und da dachte ich mir, es wäre schön, wenn wir am kommenden Sonntag eine Paddelbootfahrt machen würden, Samstag gehen wir rechtzeitig schlafen und Sonntagmorgen geht's in aller Herrgottsfrühe los——“ „Eigentlich muß ich am Sonntag verreisen — habe mich schon fest angemeldet.“ „Wo denn?“ fragte Anke bekümmert. „In Sonneborn— du kennst das Gut wohl nicht— ich muß dir gelegentlich davon erzählen.“ „Wen willst du denn da besuchen?“ „Willst du es wissen?“ „Sagst du es mir nicht aus freien Stücken?“ „Es ist nichts Heimliches, Anke.“ „Du brauchst es mir nicht zu sagen—— du bist also schon für Sonntag gebunden—“ „Anke, ich weiß nicht—— ich möchte absagen. Ach, natürlich, sage ist der Gräfin ab!“ „Einer Gräfin——?“ „Siehst du, nun weißt du es schon. Es ist die Gräfin Walder. Ich kenne sie seit Herbst vorigen Jahres. Also ich fahre nicht nach Sonneborn. Du bist mein—— ich sage es dir lieber am Sonntag mündlich.“ „Wenn du dir dadurch nichts verdirbst— ein richtiger Redakteur, stelle ich mir vor, muß alle möglich Beziehungen pflegen.“ Klaus lächelte.„Du hast nicht so unrecht... ich erzähle dir alles am Sonntag... oder können wir uns nicht noch heute sehen, vielleicht nach Büroschluß oder abends?“ „Ich werde gleich nach 6 Uhr im Marktcafé sein— inzwischen kannst du ja Dieter besuchen.“ „Gut, Anke! Auf Wiedersehen nachher, Liebes.“ Fortsetzung folgt. S bechh Ad Elsjähriges Kind im Aasee ertrunken Münster. Hier wurde im Aaseebad nach Schluß der Badezeit der elfjährige Sohn der Familie Kaufmann vermißt. Man vermutete einen Unglücksfall. Das Absuchen des Wassers blieb aber erfolglos. Später wurde das Suchen im Boot fortgesetzt, und nach geraumer Zeit konnte das ertrunkene Kind geborgen werden. Die Leiche wurde zum Leichenhaus gebracht. Es wird angenommen, daß ein Herzschlag den Jungen, der gut schwimmen konnte, ereilt hat. Reichswirtschaftsminister Schmitt spricht in Münster Münster. Reichswirtschaftsminister Schmitt wird am 30. Juni und 1. Juli in Münster weilen und am 1. Juli vor der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe in der Stadthalle zu Münster über die Aufgaben, die die Wirtschaft heute hat, sprechen. 400-Jahrfeier des Archigymnasiums in Soest Soest. Das Archigymnasium der durch ihre Schönheit weitbekannten Hansastadt Soest feiert in den Tagen vom 21. bis 23. Juli d. J. seinen 400. Geburtstag. Als Kind der Reformation ins Leben getreten und von dem Präceptor Germaniae, Philipp Melanchthon, auf seinen ersten Lebenswegen geleitet, hat diese Schule bis zum heutigen Tage im geistig=kulturellen Leben ihrer engeren und weiteren Heimat einen bedeutenden Platz eingenommen. Verschiedene literarische Festgaben, die in Vorbereitung sind, werden davon Zeugnis geben. Viele im späteren Leben bedeutend gewordenen Männer sind durch ihre Pforten gegangen. Conrad Duden, der Schöpfer des„Duden“, war hier Lehrer.— Disselhoff, der Dichter des Liedes„Nun ade du mein lieb Heimatland“, Wilhelm Morgner, der Verkünder neuen Schaffens in der bildenden Kunst, waren Schüler der Anstalt. Auch politischen Persönlichkeiten der Gegenwart hat sie die Ausbildung fürs Leben gegeben. Reichsstatthalter Dr. Meyer und Staatsminister Hartnacke=Dresden sind Abiturienten des Archigymnasiums Soest. Zu dem Ehrentage dieses Soester Geburtstagskindes sind alle ehemaligen Schüler aus Nah und Fern geladen, und man hofft, daß sie recht zahlreich kommen werden, um ihrer alten „Penne“ ein würdiges Fest bereiten zu helfen. Hervorragende Vertreter des kulturellen und politischen Lebens der Gegenwart werden erscheinen und bei den verschiedenen Festveranstaltungen das Wort nehmen. Deutsch=Oesterreichischer Freiheitskampftag in Soest Soest. Die Landesabteilung„Rhein=Weser" des Kampfbundes für Deutsch=Oesterreich hat ihre Mitglieder in ganz Westdeutschland zu einer großen Kundgebung am 1. Juli nach Soest aufgerufen. Maßgebende Vertreter der NSDAP Oesterreichs, Landesinspekteur Habicht, der Gauleiter Wiens, Frauenfeld, der Reichsführer des Kampfringes, Rauter, und Gauleiter Wagner= Bochum haben ihr Erscheinen zugesagt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht ein großer rachtenzug, der historische Ereignisse aus Oesterreich(Walther von der Vogelweide, Alt=Wien, Schubert=Gruppe, Andreas Hofer usw.) zeigen wird. Das bunte Bild der Trachten der österreichischen Landesgruppen, eine große Zahl von Festwagen und Berittenen, wird dem Festzuge eine ganz besondere Note geben. Zu der Kundgebung werden auch 500 SA=Männer aus Tirol und Steiermark mit einem österreichischen Musikzug erwartet, der am Vorabend des Kampftages in Soest konzertieren wird. Am Festtage selbst ist neben dem Vorbeimarsch des Festzuges vor den Vertretern der Bewegung in Oesterreich vor dem historischen Rathaus in Soest am Vormittag eine Kundgebung auf dem Marktplatz und am Nachmittag in der„Deutschlandhalle“ in Soest eine große Veranstaltung vorgesehen, in der Landesinspekteur Habicht, Reichsführer Rauter und Gauleiter Staatsrat Wagner= Bochum sprechen werden. Das bunte Bild der Besetzung des„ehrenreichen“ Soest durch unsere österreichischen Landsleute wird am Abend fortgesetzt; Schrammelmusik, Lautenspieler, Tanzgruppen und die Musikzüge der österreichischen SA werden in den Lokalen der Stadt für die Verbundenheit der Deutschen von der Donau mit denen vom deutschen Rhein und von der Weser Zeugnis ablegen. Für die Veranstaltung ist eine Reihe von Sonderzügen vorgesehen. in Bad Salzuflen Bad Salzuflen. In der dritten Runde der Mannschaftskämpfe kam es zu einem erbitterten Ringen zwischen Niedersachsen und Westfalen. Am ersten Brett hätte Rogmann als Nachziehender gegen Ueberhagen einen kleinen Vorteil erringen können, nahm diesen aber nicht an in der Hoffnung auf späteren größeren Vorteil. Im günstigen Augenblick tauschte Ueberhagen ab und die Partie wurde remis.— Seitz gewann gegen Böck nach fein berechnetem Qualitätsepfer und vernichtendem Königsangriff.— Hermann gelang es, Mennecke zu überspielen und mit Qualität und einem Bauern mehr zu gewinnen. Lücke und Skowroneck einigten sich nach beiderseitigem korrektem Spiel auf remis. — Nürnberg gewann gegen Lechtenberg durch starkes Druckspiel, bei dessen Abwehr Lechtenberg Arbenslagung der ondenden=Kunste Düsseldorf. Die Landesstelle Rheinland der Reichskammer der bildenden Künste hatte Vertreter der ihr angeschlossenen Fachverbände aus allen Städten des Rheinlandes zu einer Arbeitstagung im Malkasten versammelt. Nach Begrüßungsworten berichtete der Landesstellenleiter, Akademiedirektor Grund, über die Sitzung des Verwaltungsbeirates der Kammer in München, auf welcher der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, grundlegende Ausführungen über das Wesen nationalsozialistischer Kultur und die Aufgaben der bildenden Kunst im Dritten Reich gemacht hatte. Die Verhandlung wandte sich sodann dem Aufbau der RKBK., dem Aufgabengebiet der Landesstelle und ihrer Fachverbände sowie der Organisation der Arbeit zu. Die Vertreter der einzelnen Fachgebiete berichteten, wie an allen Stellen versucht wird, der Arbeitslosigkeit unter den bildenden Künstlern zu steuern, ihnen wieder das Glücksgefühl der Verbundenheit mit ihrem Volke in der Arbeit zu verschaffen. Der Landesstellenleiter konnte mit Recht darauf hingewiesen, daß das zukünftige Geschlecht, die Hitlerjugend, im Verein mit der politischen Leitung und der SA auf diesem Wege der Arbeitsbeschaffung vorwärtsgeschritten ist, indem sie den Wettbewerb für das SchlageterForum in Düsseldorf ausgeschrieben und damit vielen fleißigen Künstlerhänden Gelegenheit zur Betätigung gegeben hat. Auch die vom Reichsminister Dr. Goebbels an die Bauverwaltungen des Reiches, der Länder und Gemeinden herangetragenen Bitte, bei allen Hochbauten grundsätzlich einen angemessenen Hundertsatz der Bausumme für die Erteilung von Aufträgen an bildende Künstler und Kunsthandwerker aufzuwenden, fand lebhaften und dankbaren Widerhall und löste zugleich die Hoffnung aus, daß sich dem Beispiel der Länder und Gemeinden auch die Industrie sowie sonstige private Bauherren nicht versagen werden. Mit einem Sieg Heil auf den Führer schloß die Veranstaltung. Für die Landesstelle wird die kulturhistorische Stätte des Malkastens, welche der Jugend seine Tore geöffnet hat, künftig der Versammlungsort sein und bleiben. zwei wertvolle Bauern geben mußte.— Broscheid kam gegen Dünhaupt durch sicheres Positionsspiel mehr und mehr in Vorteil, den er schließlich zum Gewinn führen konnte.— Becker mußte bald nach der Eröffnung die Führung an Klein abgeben, der schnell zum Königsangriff kam, zunächst aber nicht durchdrang, um aber später im Endspiel durch überlegene Bauernmacht zu gewinnen.— Gödde griff Mistereck forsch an, übersah aber dabei einen Damenverlust. Trotz zähen Weiterspiels unterlag er schließlich der feindlichen Uebermacht. Ergebnis: 5:3 für Westfalen. Tod an der Straßenbahnhaltestelle Bielefeld. In der Nacht warteten im nahen Brackwede ein junger Mann von hier und eine Frau auf dem Fahrdamm der Hauptstraße auf die Straßenbahn an deren Haltestelle, um nach Bielefeld zu fahren. In demselben Augenblick, als die Straßenbahn heranfuhr, wollte ein Lastzug links an der Straßenbahn vorbeifahren. Dabei wurden der junge Mann und die Frau von dem Lastzug überfahren. Ob der Führer des Lastzuges die beiden an der Haltestelle stehenden Personen nicht bemerkt hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Der junge Mann, der einen schweren Schädelbruch und Beinbrüche erlitt, wurde ebenso wie die leichtverletzte Frau ins Krankenhaus gebracht. Hier ist der schwerverletzte Mann inzwischen gestorben. Großer Waldbrand Nachrodt. Am westlichen Abhang des Wixberges entstand ein verheerender Waldbrand. Infolge der Dürre dehnte sich der Brand derartig schnell aus daß die hiesigen und Altenaer Hilfsmannschaften des Brandes nicht Herr werden konnten. Man mußte schließlich die gerade in Iserlohn an dem Brigadeaufmarsch teilnehmende SA zurückrufen und den FaD. Iserlohn zur Hilfeleistung heranziehen. Erst in den Abendstunden gelang es, ein weiteres Ausdehnen des Brandes zu verhindern. Frühkartoffelpreisregelung für RheinlandWestfalen Düsseldorf. Der Regierungspräsident in Düsseldorf gibt nach Fühlungnahme mit dem Gebietsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Frühkartoffeln für Rheinland und Westfalen bekannt, daß bei den derzeitig amtlich festgesetzten Erzeugerpreisen ein Kleinverkaufspreis von 9 Pfennig für das Pfund Frühkartoffeln nicht überschritten werden darf. Das Händelfest in Krefeld Uraufführung der Kantate„Italiens Erwachen“ Krefeld. Die Vortragsfolge brachte am Montag, dem vierten Tag des Händelfestes, vormittags ein Orchester=Konzert und abends ein Chorkonzert. Das Orchester=Konzert führte in künstlerisch bedeutsamer Durchführung unter der Leitung von Dr. Walter Meyer=Giesows ein Orgelkonzert, eine erst kürzlich aufgefundene Kantate und ein orchestriales Doppelkonzert Händels vor. Die Aufführung hinterließ stärkste Eindrücke und weckte begeisterten Dank. Im Mittelpunkt der Abendveranstaltung stand die Uraufführung der Kantate„Italiens Erwachen“. Das Werk, eine allegorische Verherrlichung des zu neuem Ruhme erwachten Italiens, birgt, auch für unser jetziges Volk noch manche Schönheit, zumal sein Sinnn sich leicht auf die heutigen deutschen Verhältnisse und unseren unbesiegbaren Glauben an den Wiederaufstieg übersetzen läßt. Das Fest fand heute mit der Aufführung der Feuer= und Wasser=Musik seinen Ausklang. Die im volkstümlichen Rahmen am Stadtwald=Weiher aufgezogene Veranstaltung sah etwa 20.000 Zuschauer, die den Darbietungen mit sichtlichem Interesse folgten und freudigen Beifall spendeten. Ein prächtiges Feuerwerk bildete den Abschluß. Rettung aus höchster Todesgefahr Duisburg=Hamborn. Dienstag nachmittag geriet am Hamborner Rheinufer ein 10jähriges Mädchen beim Spelen in den Schlamm eines Auflandungsbeckens und sank bis an den Hals ein. Auf die verzweifelten Hilferufe des Kindes und seiner Spielgefährten eilten Anwohner herbei und versuchten das Kind zu retten. Hierbei versank einer der Anwohner ebenfalls bis zu den Hüften im Schlamm. Erst als man Bretter über die Schlammdecke bis zu den beiden Verunglückten gelegt hatte, gelang es, das Kind aus höchster Lebensgefahr und auch den Mann zu retten. Noch 18 Mill. RM. Fehlbetrag in DuisburgHamborn Duisburg=Hamborn. Die vorläufgen Gemeinderäte der Stadt Duisburg=Hamborn traten unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Kelter zu einer Sitzung zusammen, um insbesondere zu dem Haushaltsplan für 1934 Stellung zu nehmen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Oberbürgermeister einen Ueberblick über das erste Jahr nationalsozialistischer Kommunalpolitik in Duisburg=Hamborn. Im Laufe des Berichtsjahres habe sich die wirtschaftliche Lage in Duisburg=Hamborn infolge der allgemeinen und örtlichen Maßnahmen erheblich gebessert. Die teilweise Wiederingangsetzung der Hütte Ruhrort=Meiderich, der Bahnhofsbau und die Inangriffnahme der Rheinbrücke zwischen Duisburg und Rheinhausen seien die größten Aktivposten im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Wenn auch Duisburg=Hamborn heute noch zu den wenigen Städten mit großer Arbeitslosigkeit gehöre, so werde doch die Zeit nicht fern sein, wo die Folden der Mißwirtschaft endgültig überwunden sein würden.— Stadtkämmerer Dr. Besserer erläuterte sodann den Haushaltsplan für 1934, der zum ersten Mal in Form einer Satzung vorgelegt wird, die bis zum 30. Juni festgesetzt sein muß. Nachdem der Fehlbetrag für das Jahr 1933 bereits von rd. 32,5 Mill. RM. auf 11 Mill. RM. heruntergedrückt werden konnte, besteht die Hoffnung, im Rechnungsjahr 1934 die Schuldenlast weiter zu senken. Immerhin ist neben den Fehlbeträgen aus den Jahren 1929—1932 in Höhe von 13,7 Mill. RM., die im Haushalt für 1934 als ordentliche Ausgaben eingesetzt werden müssen, noch ein Fehlbetrag von rund 18 Mill. RM. für 1934 zu erwarten. Die Regierung in Düsseldorf habe die Notlage anerkannt und man hoffe, daß es den gemeinsamen Anstrengungen gelingen wird, Duisburg=Hamborn weiter wesentlich zu entlasten. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf der einen Seite und ein vermehrter Eingang der Steuern auf der anderen Seite haben weitgehend zur Besserung des finanziellen Status beigetragen. Im Haushalt für das Wohlfahrtsamt für 1934 ist zwar noch eine Zahl von 30000 Wohlfahrtserwerbslosen zugrunde gelegt worden, doch betrug diese Zahl am 1. Juni 1934 nur noch 24·000. Wenn diese Besserung sich fortsetze, werde auch die zurzeit noch sehr angespannte Kassenlage eine Erleichterung erfahren.— Die Gemeinderäte stimmten nach dem Vortrag des Kämmerers dem Haushaltsentwurf für 1934 sowie der Vermögensnachweisung zu. Ein Stadtinspektor verhaftet Emmerich. In Emmerich wurde der Stadtinspektor Ketelaer, der auf dem Einwohnermeldeamt tätig war, wegen Unterschlagung amtlicher Gelder verhaftet und dem Amtsgericht zugeführt. Unter den von ihm veruntreuten Geldern befinden sich auch Beträge, die für die katholische Kirchengemeinde Aldegundis eingezogen wurden. Die Höhe der Veruntreuungen steht noch nicht fest. Im Rhein ertrunken Emmerich. Bei Tolkamer, kurz hinter der deutsch=holländischen Grenze, ertrank beim Baden im Rhein ein sechsjähriger Knabe. Der Junge hatte sich etwas zu weit in den Rhein gewagt, wurde von der Strömung ersaßt und verschwand in den Wellen. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Verhaftung einer Notenfälscherbande Venlo. Im deutsch=holländischen und niederländisch=belgischen Grenzgebiet wurden in letzter Zeit zahlreiche gefälschte Hundertguldenscheine verbreitet. Diese Fälschungen wurden durch Devisenschieber an den Mann gebracht. Der niederländischen Polizei ist es jetzt gelungen, einer ganzen Bande von Notenfälschern, die auf der Kirmes in Venlo gefälschte Hundertguldenscheine umzuwechseln versuchten, auf die Spur zu kommen. Insgesamt wurden bisher 8 Personen, darunter 4 belgische Staatsangehörige, verhaftet. Weitere Festnahmen stehen bevor. Die Notenpresse konnte in Amsterdam sichergestellt werden. Der Todessturz vom Kran Köln. Bei der Vornahme von Ausbesserungs= arbeiten an einem Kran stürzte in einem Fabrikbetrieb an der Dillenburger Straße ein Schlosser plötzlich ab. Der Verunglückte trug sehr schwere Verletzungen davon und starb bereits auf dem Wege zum Krankenhaus. Ehestandsbeihilfen für Arbeiterinnen bei der Stollwerck AG. Köln. Zur Förderung der Bestrebungen, den Arbeitsmarkt von weiblichen Arbeitskräften zu entlasten, hat auch die Gebrüder Stollwerck AG., Köln, ähnlich wie andere Firmen den weiblichen Belegschaftsmitgliedern, die durch Heirat aus dem Betrieb ausscheiden, eine Ehestandsbeihilfe von je 250 bis 350 RM gewährt. Von diesem Angebot konnte bis zum 31. Mai dieses Jahres Gebrauch gemacht werden. Wie wir erfahren, haben 175 Mädchen die Beihilfe in Anspruch genommen, wofür von der Gesellschaft insgesamt 58000 RM aufgewendet wurden. Die freigewordenen Arbeitsplätze sind teils durch männliche, teils durch weibliche Arbeitskräfte neu besetzt worden, da es bei der Eigenart des Betriebes nicht möglich ist, alle Verrichtungen durch Männer vornehmen zu lassen. Großer Waldbrand am Rhein 25 Hektar Kultur= und Tannenwald vernichtet Bingen. Ein großer Brand brach im Binger Wald in der Nähe des Forsthauses Lauschhütte aus, der sich bei der herrschenden Trockenheit sehr schnell ausbreitete. Aus Bingen und den Nachbargemeinden kamen die Feuerwehren herbei, die mit Hilfe des Freiwilligen Arbeitsdienstes den Brand zu löschen versuchten. Das Feuer war aber so stark, daß es der 500 Mann zählenden Löschmannschaft erst in den Abendstunden gelang, den Brand an der weiteren Ausdehnung zu hindern. Dem Feuer fielen 25 Hektar Kultur= und Tannenwald zum Opfer. Der Brand wütete auf der Rheinhöhe und überzog das Rheintal mit einer dichten Rauchwolke. Der Waldbrand auf den Moselbergen Bernkastet. Hier wurden die Feuerwehren von Bernkastel, von Andel, von Langcamp und anderen nahe gelegenen Orten zu einem Waldbrand auf den Höhen der Moselberge alarmiert, wo ein etwa 70 Morgen großer Fichten= und Buchenbestand in Brand geraten war. Gleichzeitig wurden mehrere SA=Stürme zu den Löscharbeiten herangezogen, an denen sich schließlich die gesamte Bevölkerung der umliegenden Orte beteiligte. Es gelang nach schwierigen Löscharbeiten den Brand soweit einzudämmen, daß außer dem Waldbestand von 70 Morgen keine weiteren Waldflächen von dem Feuer erfaßt wurden. Die 70 Morgen umfassenden Waldbestände sind restlos niedergebrannt. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Die Feuerwehren konnten erst gegen Abend unter Zurücklassung einer Brandwache abziehen. In der Mosel ertrunken Trier. In der Nähe des Moseldorfes Zell wurde ein auf einer Ferienfahrt befindlicher Paddler aus Düsseldorf durch Hilferufe auf zwei badende junge Leute aufmerksam, die anscheinend des Schwimmens nicht kundig waren und in der Strömung unterzugehen drohten. Er fuhr mit seinem Boot auf die mit dem Tode ringenden jungen Leute zu und konnte einen der Männer an Land bringen, während der andere ertrank. Wiederbelebungsversuche bei dem ersteren hatten Erfolg.— Ebenfalls in Bullay badeten mehrere junge Leute, die am Abend vorher mit einem Sonderzug aus München gekommzen waren, in der Mosel. Plötzlich versank einer von ihnen vor den Augen seiner Kameraden und ertrank. Die Leiche wurde nach angestrengtem Suchen etwa eine Stunde später aus dem Fluß geborgen. Brand im Woll=Lager Wickrath. Ein Schadenfeuer vernichtete beträchtliche Wollvorräte im Lager der Spinnerei Gothmann. Auch die Einrichtung der angrenzenden Färberei=Abteilung fiel den Flammen zum Opfer. Diese Gebäude brannten bis auf die Umfassungsmauern aus. Die angrenzenden Fabrikanlagen waren ebenfalls sehr gefährdet; doch konnte die Feuerwehr in aufopfernder Arbeit ein Uebergreifen des verheerenden Elements auf diese Teile der Fabrik verhindern. Die Entstehung des Brandes wird auf Selbstentzündung der Wollvorräte geführt. ### Whe V URHEBER-RECHTSSCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR MEISTER,WERDAUISA 9. Fortsetzung. Währenddessen hat Fräulein Collenhouge dem Minister Guerra, Präsident des Großen Klubs, mitgeteilt, daß Karl gerne an einem Fußballspiel einheimischer Mannschaften teil„Sennor Colleani?“ fragt der Minister überrascht.„Oh, es soll uns eine Ehre sein. Hat er bereits Faßball gespielt?“ „Soviel ich weiß, gilt er in Deutschland als hervorragen„Eine solche Kraft ist uns natürlich willkommen, Sennorita. Ich werde alle Formalitäten erledigen, Sennor Colleani wird dann eine Einladung erhalten. Er müßte natürlich zu einem Probespiel bereit sein, damit wir feststellen können, bei welcher Mannschaft wir ihn am besten unterbringen.“ „Gewiß, das wird er gern tun.“ „Es paßt sehr gut. Unsere vierte Mannschaft hat am kommenden Sonntag ein Spiel gegen eine Mannschaft des Pasabla=Klubs.. oder nein, noch besser... er soll im Trainingsspiel der ersten Mannschaft gegen die zweite Mannschaft sein Können beweisen. Sennorita, es wird mir eine Freude sein, Ihrem Schützling unseren Klub zu öffnen. Er ist ein reizender Menschl“,„16 „Nicht wahr, Herr Minister? Ein viloyubscher Junge von natürlichem Wesen und hochintelligent. Ich glaube, er wird eine glänzende Zukunft haben.“ „Wie sollte er das nicht! Gewiß hat Sennor Coueani auch das Glück sehr vermögend zu sein. Fräulein von Collenhouge lächelt. 7uug u.5 i „Ja, Herr Minister... er ist sehr vermogens. und wird es, wenn ich die Augen für immer schließe, noch mehr sein.“ Diese Erklärung entzückt Minister Guerra geradezu. Ihm fehlt nämlich der gesuchte Artikel Geld sehr, denn er ist von Haus aus nicht vermögend, hat dazu eine leichte Hand und spielt gerne. Da er aber bemerkt hatte, wie angelegentlich sich Sennor Colleani mit Dolores beschäftigt— eigentlich war es umgekehrt— so erhofft er sich im stillen eine günstige Wendung seiner Verhältnisse. „Welche Staatsangehörigkeit hat Sennor Colleani?“ fragt nun der Minister interessiert. Er ist Amerikanerl... gug, wonn Gannar T.l. „Wir wären sehr glücklich, Sennoran, wenn Sennor Colleani die Staatsangehörigkeit unseres Vaterlandes erwerben würde. Ich meine, wir brauchen solche Männer wie Sennor Colleani für unser Vaterland, die seine Geschicke günstig beeinflussen. Es wäre mir ein Vergnügen, wenn ich Ihrem Schützling den Weg bahnen dürfte." „Wenn Sie die große Liebenswürdigkeit hätten, Herr Minister? Wie ließe es sich machen? Ich habe lebhaftes Interesse an der Karriere meines jungen Freundes.“ „Ich werde mit dem Herrn Präsidenten Rücksprache nehmen und mit General Argente, dem Kriegsminister. Ich glaube, daß es möglich sein wird, Sennor Colleani den Rang eines Leutnants in der Armee zu geben und ihn General Argente als persönlichen Adjutanten zuzuteilen.“ „Sehr gut, Herr Minister!“ „Sicher wird das auch Sennor Colleani begrüßen. Seiner wortlichen Tätigkeit steht damit nichts im Wege.“ Fräulein von Collenhouge blickt vor sich hin, dann nickt sie. „Ausgezeichnet, Herr Minister. Sobald mein Schützling die Leutnants=Charge innehat, werde ich mir erlauben, Ihnen einen Scheck in der Höhe von fünftausend Pfund zur beliebigen Verfügung zu überreichen. Ihr Ministerium hat genug Möglichkeiten, diesen Betrag gut zu verwenden.“ „Sennorita sind zu gütig! Wir verwalten ja so viele Fonds, die der Wohltätigkeit dienen und dringend einer Auffüllung bedürfen." „Ich weiß, Herr Minister! Ich verlasse mich also ganz auf Sie!" „Das können Sie, Sennorita!“ Karl spaziert mit Dolores im Parke. Seine spanischen Kenntnisse erlauben es ihm, sich mit der kapriziösen Tochter des Ministers ausgezeichnet zu unterhalten. Das schöne Mädchen läßt ihre Augen in reizender Koketterie spielen, und Karl wird es ein wenig warm dabei, denn die Partnerin ist wirklich bildhübsch. Plötzlich taucht vor ihnen an einer Kreuzung eine weibliche Bestalt auf. Karl erkennt sie sofort. Es ist Angelica. Auch Dolores scheint sie zu kennen, aber sie macht ein zorniges Gesicht und ruft: „Was treibst du dich hier herum? Weißt du nicht, daß er dir von Sennorita Collenhouge verboten ist? Geh aus dem Wege!" Angelica steht blaß und verschüchtert. Tränen verschleiern die schönen Augen. Karls Antlitz hat sich verfinstert. Dolores herzlose Art ernüchtert ihn sofort. „Sennorita, warum schmähen Sie das Mädchen?“ fragt er schroff „Sennor... sie ist Karl fällt ihr ins Wort:„Eine Dame, die unter meinem Schutze steht. Er tritt zu Angelica und sagt freundlich zu ihr in deutscher Sprache:„Ich bitte Sie um Verzeihung für die häßlichen Worte!" „O Herr!“ stammelt das Mädchen verwirrt. „Ich kenne Ihr trauriges Schicksal. Seien Sie versichert, daß Sie in mir einen aufrichtigen Freund haben. Wenn Sie meine Hilfe brauchen, dann lassen Sie mir durch Ihren Onkel Bescheid sagen!“ Angelica sieht Karl mit einem langen Blick dankbar an, dann grüßt sie ihn mit einem Neigen des Hauptes und geht weiter Bald ist sie den Blicken entschwunden. Als Karl zu Delores zurücktritt, da blickt er in ein Paar zornige Augen. „Sennor Colleani, Sie sind kein Kavalier!“ „Sie sind sehr böse, Sennorita! Es steht Ihnen aber nicht. Es entstellt Ihr reizendes Auge, Ihren kleinen Mund. Je freundlicher Sie sind, um so schöner finde ich Sie!" Das versöhnt die stolze Tochter des Ministers wieder. Sie lacht Karl an, nimmt seinen Arm und promeniert weiter. „Sie sind anders als meine Landsleute. Sennor Colleani. Sie haben mich hart angefaßt, und trotzdem vermag ich nicht, Ihnen böse zu sein. Aber Sie wissen wohl nicht, was es mit dem Mädchen für eine Bewandtnis hat?“ „Doch, meine mütterliche Freundin hat mich über sie aufgeklärt und mir auch erzählt, daß Angelica dem Kloster versprochen sel.“ „Ja, sie muß büßen für die Schuld ihrer Mutter!“ „Die Welt ist hart und ungerecht! Mir tut das arme Kind leid. Würden Sie sich hinter Klostermauern von der schönen Gotteswelt abschließen lassen?“ „Ich.“. nein! Ich bin ehelich geboren.“ „Das arme Ding kann doch nichts dafür!“ „Das ist gleichgultig. Es ist ein Kind der Sünde und muß „So hart spricht ein schöner Frauenmund? Haben Sie kein Herz, Sennorita Dolores? Nein, nein, Sie täuschen sich selber. Auch in Ihrem Herzen ist Erbarmen. Ich fühle es.“ Dolores ist klug, sie lenkt ein. Ein elegantes Auto biegt in die Parkeinfahrt und hält. Die Gäste betrachten erstaunt den fremden Wagen. Ein junges Mädchen, das am Steuer gesessen hat, springt heraus und tritt zu Fräulein von Collenhouge. Jetzt erkennt diese den Besuch Es ist Grit Haterton, die Reisegefährtin auf dem Zeppelin. „Verzeihung. Miß Collenhouge, daß ich Sie so formlos überfalle!“ „Sie sind herzlich willkommen, liebes Kind! Ich freue mich! Darf ich Sie als meinen Gast betrachten? Ja?“ „Oh, bitte, gern, Miß Collenhouge. Grit wird den Gästen vorgestellt, die das fesche, hübsche Mädel mit viel Aufmerksamkeit betrachten. Thomas Krott atmet auf, als er Grit ansichtig wird. Eine etwas mittelalterliche Dame aus der Gesellschaft, Donna Spalanzi, hat ihn nämlich dauernd mit Beschlag belegt und ihn mit einem schlechten Französisch, das mit spanischen und portugiesischen Brocken vermischt ist, unterbalten. e A Die Donna ist minoestens vierzig, machr aver dem Thomas Augen wie eine achtzehnjährige. Thomas entschuldigt sich und läuft auf Grit zu. Herzlich begrüßt er sie..... D egrachem Kasten „Aber das ist reizend, daß Sie Iyr Versprechen hulten. Mein Freund Alfredo wird sich riesig freuen.“ Wo steckt er denn?“„6 244 52m 8. „Augenblicklich kann ich's Ihnen selbst nicht sagen. Er ist mit einer Dame in den Park spazieren gegangen. Ah... da kommt er!" Eine Unmutsfalte erscheint auf der Stirn des jungen Mädchens. Es beißt sich auf die Lippen und betrachtet Dolores aus der Ferne. Grit stellt fest, daß ihre Rivalin sehr hübsch ist, und das paßt ihr nicht. Nun hat Karl Grit entdeckt. Er wendet sich an Dolores.„Neuer Besuch ist eingetroffen. Unsere Reisegefährtin auf der Zeppelinfahrt, Miß Haterton. Wer ist diese Dame?“„„ M aer e. „Die Tochter eines Neuyorker Bantiers. Meyr weiß ich auch nicht. Sie ist jung, hübsch und ein lustiger Kamerad. Kommen Sie, Sennorita, ich will Sie vorstellen.“ Grit eilt Karl entgegen. Sie erkennt an seinen Augen, daß er sich wirklich freut, und das söhnt sie wieder aus. „Herzlich willkommen, Miß Haterton!“ „Danke, Mister Colleani!“ Sie reichen sich die Hände. Karl stellt die Damen einander vor. Diese Begrüßung fällt merklich kühler aus. Dolores ist wütend, daß die Amerikanerin sich ihnen anschließt und Karl viel mit ihr plaudert, aber sie kann es nicht ändern. Eganigrin 9. Auch Grit ist wutend, daß diese„schwarze Spantelin Karl dauernd mit Beschlag belegt. Sie atmet auf, als Dolores sich mit der Mehrzahl der Gäste um die zwölfte Stunde verabschiedet. Nachdem alle Gäste das Haus verlassen haben, findet sich Fräulein Collenhouge noch einmal mit Karl, Thomas und Grit zu einem Plauderstündchen im kleinen Salon zusammen. Grit taut auf und erzählt munter. Sie gefällt dem alten Fräulein ebensogut wie den beiden jungen Männern. Alles Blasierte ist von ihr wie abgestreift. „Lieber Alfredo!“ beginnt Fräulein Collenhouge plötzlich. „Haben Sie Lust, hier Karriere zu machen?" „Warum nicht, wenn's nicht gar so strapaziös ist.“ „Sie sollen Staatsbürger von Uruguay werden.“ „Das ist zu ertragen!“ „Man will Ihnen das Leutnantspatent verleihen.“ „Alle Wetter! Aber ich habe ja keine Ahnung von militärischen Dingen.“ ,g.. W. 4.m Srisemi. „Das ist nicht schlimmt wan wird Sie dem Kriegsminister, General Argente, als Adjutanten zuteilen.“ Jetzt ist Karl ehrlich erstaunt.„Wie ist das miöglich?“ „Sehr einfach.. Geld! Man hält Sie für sehr reich und will Sie fördern. Man geht in den Kombinationen noch ein wenig weiter und betrachtet Sie als zukünftigen Universalerben meines Vermögens.“ „Diese Legende müssen Sie gleich zerstreuen, Fräulein Collenhouge!“ Das alte Fräulein lächelt vielsagend und schüttelt den Kopf.„Nein, warum denn? Lassen Sie die Leute in dem Glauben! Ich habe über mein Vermögen noch keine Dispositionen getroffen und auch gar nicht einmal überlegt, ob dieser Fall eintreten kann... aber vielleicht...“ Karl blickt sie ernst an. „Liebste Freundin... das dürfen Sie nicht tun Sie wissen, ich bin gut situiert, und im übrigen möchte ich mir mein Leben selber aufbauen!"„ Grits Augen leuchten bei diesen Worten auf. Karl imponiert ihr.„ „Ich weiß es, lieber Freunoi entgegnet Fräulein Collenhouge ruhig.„Sie sollen auch Ihr Leben allein gestalten. Ich bin zwar nicht mehr jung, aber ein Dutzend Jahre oder zwei kann ich vielleicht noch schaffen. Und bis dahin wird sich alles finden. Nicht wahr?“ „Lassen wir darum jetzt das Thema.“ „Was fangen wir morgen an?“ fragt Grit„Wollen wir ausfliegen?“.. MBänner kranst, „Ja!“ stimmen die jungen Manner freudig zu. „Aber Ihr Wagen faßt nur zwei Personen!“ bemerkt Thomas.„Ich will aber auch mit.“ „Oh. das ist nicht schlimm! Ich habe ihn erst heute gekauft. Morgen tauschen wir ihn um gegen einen Viersitzer" „Sie können auch einen meiner Wagen benutzen," bietet Fräulein Collenhouge an.„Ich habe einen neuen Sportwagen!“.„„ 4 stm Damm. „Das ist fein! Den kann ich auch steuern. Kommen Sie mit, Miß Collenhouge?“ „Nein, nein, nach diesem Feste muß ich mich ausruhen! Fahren Sie einmal allein. Uebrigens... die Hauptsache habe ich beinahe vergessen,“ sagt die Gastgeberin zu Karl gewandt.„Minister Don Guerra ladet Sie ein, übermorgen bei einem Trainingsspiel der ersten und zweiten Mannschaft mitzuspielen. Es wird ihm ein Vergnügen sein. Sie in der Mannschaft entsprechend zu placieren. „Ausgezeichnet!“ lacht Karl.„Fix geht das hier in diesem Lande!“.. f. E.-äzlein I.kanisch „Geld!“ erklart das alte Fraulein taldnisch. „Haben Sie nicht auch für mich etwas ausgemacht, Fräulein Collenhouge?“ fragt Thomas „Gewiß, lieber Elmar! Haben Sie gedacht, daß ich Sie vergesse? Nein! Auch Sie werden in das Offizierskorps eingereiht werden." „Großartig! Innigsten Dank! Was sagst du nun, Alfredo, wir werden in den schönsten Phantasieuniformen herumstolzieren! Hoffentlich ist der Dienst ertragbar!“ „Oh, da machen Sie sich keine Sorgen!“ Fräulein Collenhouge hat sich zurückgezogen. Die jungen Leute sitzen noch bei einem Glase Orangeade beisammen. Sie plaudern von allen möglichen Dingen. Ab und zu treffen sich Karls und Grits Blicke. Ein Suchen. wie Erwartung, steht in den Augensternen des Mädchens. Der Ton ihrer Stimme nimmt manchmal eine Wärme und Herzlichkeit an, die Karl aufhorchen lassen. Mehrmals erzählt sie, daß Papa ihr die schönsten Grüße an ihn aufgetragen hat. „Papa hat auch mit Ihrem Vater darüber gesprochen, daß er Sie kennengelernt hat.“ Karl zuckt zusammen und wechselt einen heimlichen Blick mit Thomas. Dann fragt er kaltblütig:„Mein Vater? Hm... wie geht „Er lebt sehr zurückgezogen. Das hat er sa auch schon getan, als Sie noch bei ihm weilten.“ „Ganz recht! Ich habe meinen Vater höchst selten gesehen!“ „Ist es wirklich wahr, was man erzählt, daß Ihr Vater ... Sie haßt und Sie stets getrennt von ihm lebten?“ „Das ist wirklich wahr!“ stimmt Karl zu und atmet erleichtert auf.„ „Man behauptet sogar, oaß er nur durch einen Mittelsmann mit Ihnen verkehrt und Sie von Ihrem sechzehnten bis zwanzigsten Lebensjahre überhaupt nie gesehen hat!“ „Doch, ein einziges Mal!“ lügt Karl und denkt: Wie soll „Es muß traurig sein, unter solchen Verhältnissen aufzuwachsen.,., I. gan: g.t Für mich 94.“ fl. „Es ging. er sorgte sa ganz gut für mich. Ich hatte es nicht schlecht. Schließlich habe ich mich um ihn ja auch nicht gekümmert und gar nicht versucht. eine Verbindung mit dem menschenscheuen Sonderling anzuknüpfen. Ja, glauben Sie mir, ich weiß überhaupt nicht einmal, welche Stellung mein Vater in Neuyork jetzt bekleidet. Er ist wohl Bankier wie Ihr Vater, Miß Haterton?“ „Ja... nur das Geschäftsgebaren ist leider anders!“ „Er ist also nicht so geachtet wie Ihr Vater?“ „Nein... Ihr Vater... aber ich will's lieber nicht aussprechen. Ich möchte Ihnen nicht wehe tun!" „Sprechen Sie ganz offen!" „Ihr Vater gilt als sehr reich, man weiß nicht, wie reich. Aber man sagt ihm nach, daß er nur durch planmäßig herbeigeführten Ruin vieler Existenzen sein Vermögen geschaffen hat. Man hat ihm den Beinamen„Der Wucherer von Neuyork" gegeben. Seien Sie mir nicht böse, daß ich das alles tage? „Es ist mir ja zum guten Teil verannt. Miß Haterton! Was tut's, jeder muß sein Leben selbst verantworten. Mein Weg geht anders. Und der gerade Weg ist schöner als der krumme" P4se- 01-t (Fortsegung wbigr. Sonnenwende— Schicksalswende! Ein neues Volk mit neuer Kraft Das Reichspresse= und Propagandaamt der RSGemeinschaft„Kraft durch Freude" teilt mit: Das durch die nationalsozialistische Revolution geeinte deutsche Volk feiert in der Nacht vom 23. zum 24. Juni das Fest der Sommersonnenwende. An diesem Tage hat seit altersher unser Volk das Fest des Sieges der Sonne über den Winter, das Fest der Freude, der Lebensbejahung und der um das Feuer lebendig versammelten Volksgemeinschaft gefeiert. Wie wir am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, aus den vielen Werks= und Lebensgemeinschaften unseres Volkes eufmarschiert sind zum gemeinsamen Fest, so wollen wir auch das Fest der Sonnenwende feiern. Unsere große Aufgabe, an der wir unablässig arbeiten müssen, ist, ein neues Volk zu werden. Jeder einzelne, das ganze Volk muß mitgestalten am neuen Volkstum, das uns aus dem Erbe der Vergangenheit in den Formen der Gegenwart überall dort wieder ersteht, wo wir das heilige deutsche Volksgut in den Mittelpunkt unserer Gemeinschaft stellen. Zur Erfüllung der uns vom Führer gegebenen Aufgaben brauchen wir Kraft — Kraft durch Freude!— die uns aus unserer Volksgemeinschaft und ihren hohen Festen kommt. Im Bewußtsein dieser Aufgabe rufe ich die in der Deutschen Arbeitsfront organisierten Arbeitsmenschen aller deutschen Stämme und Stände auf, in den lebendigen Zellen ihrer Betriebs= und Lebensgemeinschaften das Fest der deutschen Sonnenwende zu begehen! Aus dem Erlebnis des um die Feuer versammelten deutschen Volkes wollen wir einen Schritt auf dem Wege zu neuem deutschen Volkstum vorwärts tun. Heil Hitler! gez. Dr. Robert Ley, Stabsleiter der PO und Führer der * Deutschen Arbeitsfront. Hreudeinas i Cungig Ein Jahr nationalsozialistische Regierung— Jesitag der Bevölkerung Mit unbeschreiblicher Begeisterung beging die Danziger Bevölkerung am Mittwoch den Jahrestag der Uebernahme der Regierungsgewalt durch den Nationalsozialismus. Die alte deutsche Stadt, ihre Vororte und das ganze Freistaatgebiet bildeten ein einziges Meer von Hakenkreuzfahnen. Durch viele Straßenzüge spannen sich kilometerweit Girlanden mit Fahnen. Nachdem bereits Dienstag abend ein großer Kameradschaftsabend das Führerkorps der Danziger RSDAP vereinigt hatte, wurde der Mittwoch durch eine Festtagung der Partei eröffnet, zu der neben der Danziger Regierung und den Führern der Partei u. a. auch der Völkerbundskommissar Lester, der deutsche Generalkonsul von Radowitz, der diplomatische Vertreter Polens, Minister Papée sowie das übrige Konsularkorps erschienen waren. Senatspräsident Dr. Rauschning hielt eine große Rede, in der er alle Fragen erörterte, die sich für den Nationalsozialismus in Danzig ergeben haben.„Auch für uns in Danzig“, so sagte Dr. Rauschning u. a.,„ist es das Höchste gewesen, an unserem Teil und in den uns gewiesenen Schranken das zu gestalten, was unser Mutterland zu dem neuen großen Anlauf zu seiner Geschichte befähigt. Vielleicht haben wir hier sogar eine eigene, besondere Aufgabe. Im Deutschen Reich ist die Volksgemeinschaft durch eine Reihe von Gesetzen sicher unterbaut. So ist für die Ueberwindung bestehender stammlicher Gegensätze der Rahmen geschaffen worden. Wir in Danzig haben bis auf eine Ausnahme diese fundamentalen Gesetze zur Neuordnung der Beziehungen des Einzelnen zum Staat und zur Gemeinschaft nicht durchführen können, da wir eine vom Völkerbundsrat verbürgte Verfassung zu halten verpflichtet sind. Aber gerade darum war es unser Stolz, daß wir dasselbe im Rahmen einer uns wesensfremden politischen Verfassung durch geistige Erziehung und durch weltanschauliche Schulung erreichten und lebendig erhalten haben. Unser Ziel wird es bleiben, in dem vor uns liegenden Kapitel im Rahmen einer Verfassung, die noch heute allen Parteien Freiheit läßt, das zu erreichen, was Deutschland in der Novemberwahl so überwältigend bewiesen hat: Vorbehaltlose Einheit eines Volkes in Not, hier eines Volkssplitters auf besonders gefährdetem Posten. Der Senatspräsident ging weiter auf wirtschaftliche Fragen ein, wobei er hervorhob, daß es trotz der Beschränkungen der Danziger Lage gelungen sei, fost Zweidrittel der Arbeitslosen in Lohn und Brot zu bringen. Wenn es erst gelungen sei, zu dem polnischen Zollpartner endgültig klare Beziehungen zu erreichen, dann könne Danzig bei vollem Einsatz seiner wirtschaftlichen Fähigkeit sehr wohl eine wirtschaftliche Zukunft haben, die sich nicht ausschließlich auf den Umschlag zu beschränken brauche. Was wir im Feuer des nationalsozialistischen Geistes im vergangenen Jahre leisteten, kann die Probe bestehen. Was auch kommen mag, so wird und muß Danzig deutsch bleiben, unbeugsam werden und in seiner Treue echt sein. Denn hier gilt es nicht den heutigen Tag und uns selbst, sondern die Zukunft und das deutsche Volk. Gauleiter Forster versprach dem Senatspräsidenten, daß die Partei allezeit in Treue mit ihm zusammenarbeiten werde. Prof. Zielinski in Berlin Auf Veranlassung der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas hielt der Warschauer Universitätsprofessor Dr. Zielinski, Präsident der polnischen Intellektuellen=Union, auf deren Einladung hin Reichsminister Dr. Goebbels in Warschau gesprochen hat, in der Universität Berlin einen Vortrag, zu dem sich viele hundert Vertreter des geistigen und politischen Lebens eingefunden hatten. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium Osteuropas, Reichsminister a. D. Dr. Curtius, begrüßte Prof. Zielinski, der mit lang anhaltendem Beifall begrüßt wurde. Er sprach über das Thema„Der polnische Bauer in der Geistesgeschichte und Dichtung Polens“. Er löste in glänzender Weise seine Aufgabe, den polnischen Bauer im Spiegel der Dichtung zu zeigen. Lebhafter, langanhaltender Beifall zollte dem Vortragenden Dank. Im Anschluß an den Vortrag fand in den Räumen der Deutschen Gesellschaft 1914 ein Empfang statt. Prof. Zielinski wurde am Mittwochvormittag durch Reichsminister Dr. Goebbels empfangen. Urden für Aeilere und Rinderreiche Wiedereingliederung älterer und kinderreicher Arbeitsloser Aufruf des Führers der Wirtschaft Der Führer der Wirtschaft hat im Einvernehmen mit dem Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung folgenden Aufruf erlassen: In der Arbeitsschlacht 1934 muß es gelingen, in weitem Umfange ältere, insbesondere verheiratete und kinderreiche Arbeitslose wieder in den Wirtschaftsprozeß einzugliedern. Dabei werden sowohl von Unternehmern als auch von Arbeitern und Angestellten Opfer gefordert, die im Interesse der Allgemeinheit gebracht werden müssen. Jeder Unternehmer muß als Betriebsführer in seinem Betriebe eingehend prüfen, wieweit es möglich ist, bei Neueinstellungen überwiegend ältere Arbeitslose heranzuziehen. Darüber hinaus wird er sich in seinem Betriebe ein genaues Bild der altersmäßigen Gliederung seiner Gefolgschaft machen müssen und dabei feststellen, ob über die betrieblichen Notwendigkeiten hinaus Jugendliche beschäftigt sind. Das für die Arbeitsschlacht 1934 gesteckte Ziel wird nur zu erreichen sein, wenn in gewissem Umfange Jugendliche aus den Betrieben herausgenommen und ihre Arbeitsplätze für ältere Arbeiter freigemacht werden. Der Betriebsführer wird all diese Maßnahmen nach eingehendster Beratung mit seinem Vertrauensrat durchführen. Die Betriebsgemeinschaft wird an die Jugendlichen appellieren, im vaterländischen Interesse ihre Arbeitsplätze für ältere Volksgenossen herzugeben. Hierbei find selbstverständlich die bestehenden vertraglichen oder gesetzlichen Kündigungsfristen zu berücksichtigen. 19000 Hunrwerteromn Die neue handwerkerverordnung in wenigen Wochen durchgefuhrt Die neue Verordnung über den Aufbau des deutschen Handwerks ist am 20. Juni in Kraft getreten. Der Reichsstand des deutschen Handwerks werde, wie das ND3=Büro in informierten Kreisen hört, die notwendigen berufsständischen Durchführungsanweisungen herausbringen. Insbesondere werde ein Musterstatut für die Innungen aufgestellt werden. An sich sei aber die Durchführung des Neuaufbaues schon weitgehend vorbereitet worden. Insbesondere hätten die Handwerkskammern schon ziemlich ins einzelne gehende Pläne beim Reichsstande eingereicht. Man könne annehmen, daß es auf Grund der neuen Verordnung im ganzen deutschen Reichsgebiet etwa 18000 Innungen geben werde, womit der bisherige Stand zahlenmäßig nicht sehr verändert werden würde. Der fachlichen Trennung nach werde man mindestens 70 verschiedene Zweige des deutschen Handwerks in Innungen zusammenfassen. Es sei aber leicht möglich, daß die Zahl der Zweige sich noch wesentlich erhöhe, vielleicht sogar auf 100 komme. Das hänge natürlich lediglich davon ab, ob die weitere fachliche Unterteilung sich örtlich oder bezirklich wegen des Vorhandenseins einer entsprechenden Mindestanzahl zugehöriger Handwerker durchführen. In jeder Innung werde ein Lehrlingswart seine besonderen Aufgaben zu erfüllen haben. Alles in allem dürften höchstens zwei bis drei Monate vergehen, bis der Aufbau des deutschen Handwerks, wie die neue Verordnung ihn vorsehe, in die Praxis überführt worden ist. Allerdings bringe die neue Gesetzesverordnung eine Regelung gewissermaßen nur für die untersten Stufen der Handwerksorganisation, nämlich für Innungen und Kreishandwerkerschaften. Es sei also mit weiteren Verordnungen über die Gliederung bis zur Spitze hinauf zu rechnen. Rung, um ein Denrmal Schwere Zusammenstöße zwischen Ukrainern und polnischer Polizei mit den Leibern verleidigt Nach einer Meldung der„Gazetta Polska“ ist in der ukrainischen Ortschaft Lazkie bei Stanislau ohne Erlaubnis der Behörde ein Denkmal zu Ehren der ukrainischen Freiheitskämpfer errichtet worden. Um eine Beseitigung des Denkmals zu verhindern, haben sich Kinder und Greise am Denkmal auf die Erde gelegt. Mehr als 24 Stunden verharrten sie dort. Die Bevölkerung nahm der Polizei gegenüber eine drohende Haltung ein und bewarf sie mit Steinen. Ein Polizist wurde verletzt. Mit Hilfe des Militärs, das aus Stanislau herbeigeholt werden mußte, wurden Kinder und Greise weggeschafft und das Denkmal wurde beseitigt. In den letzten Tagen wurden in der Wojewodschaft Stanislau einige Sabotageakte verübt und in diesem Zusammenhang etwa 1000 Personen festgenommen. Ein Teil davon wurde nach polizeilicher Vernehmung wieder freigelassen. Jahlreiche Verhaftungen in Polen Wie aus Thorn gemeldet wird, wurden in Pommerellen 54 Personen, darunter der Schriftleiter des nationaldemokratischen„Slowo Pomorskie“, Bernat, verhaftet. In Lodz wurden gleichfalls etwa 60 Mitglieder der nationalradikalen Organisationen festgenommen. Vom Bezirksgericht in Tarnopol wurden zwei Angeklagte wegen Ermordung eines Polizeibeamten zum Tode, ein dritter Angeklagter zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Bei diesen Maßnahmen können jedoch die betrieblichen Notwendigkeiten nicht unberücksichtigt bleiben. Auch hier wird der Betriebsführer nach Beratung im Vertrauensrat sicherstellen, daß die Wirtschaftlichkeit des Betriebes durch die Auswechslung nicht beeinträchtigt wird. Es ist daher bei dieser Aktion darauf Rücksicht zu nehmen, daß keine Ueberalterung der Belegschaft eintritt, daß der unentbehrliche Rachwuchs der Facharbeiter gesichert ist und daß insbesondere keine guten jüngeren Fachkräfte durch ungeeignete andere Kräfte ersetzt werden. Hieraus ergibt sich, daß es sich bei der Auswechslung im allgemeinen um ungelernte Arbeitskräfte handeln wird. Schon in den letzten Jahren ist mit besonderem Nachdruck der Weg beschritten worden, Lehrlinge über die eigentliche Lehrzeit hinaus dem Betriebe zu erhalten, um sie in ihrem beruflichen Fortkommen weiter zu fördern und die Heranziehung eines für die deutsche Wirtschaft unentbehrlichen Facharbeitemachwuchses nach Kräften zu fördern So richtig es ist, jede schädliche Lehrlingszüchterei zu unterbinden, so muß andererseits vermieden werden, daß Lehrlinge nunmehr nach Abschluß ihrer Lehrzeit zum Verlassen des Betriebes veranlaßt werden. Selbstverständlich soll der Austausch Jugendlicher durch älteke Arbeiter und Angestellte nicht nur zu einer Verschiebung der Arbeitslosigkeit führen, vielmehr soll die Herausnahme der sich freiwillig meldenden Jugendlichen nur Zug um Zug mit ihrer sofortigen Unterbringung in andere Arbeit erfolgen. Hierfür kommen insbesondere landwirtschaftliche Beschäftigung, die Landhilfe und der Arbeitsdienst, für Mädchen daneben noch hauswirtschaftliche Tätigkeit in Frage. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat die ihm unterstellten Arbeitsämter angewiesen, die Betriebe bei diesen Aufgaben weitgehend zu unterstützen, insbesondere auf Anfragen die erforderliche Auskunft darüber zu erteilen, ob die anderweitige Unterbringung der ausscheidenden jüngeren Arbeiter alsbald möglich ist und den Betrieben geeignete ältere, verheiratete und kinderreiche Arbeitslose zur Einstellung namhaft zu machen. Es wird daher auch seitens der Führer der Betriebe bei Durchführung dieser Maßnahmen enge Verbindung mit den Arbeitsämtern zu halten sein. Dem Ruhrkämpfer Ludwig Knickmann Zul. Gerachin Am 21. Juni 1934 jährt sich zum 11. Male der Tag, an dem uns feindliche Besatzungsschmach einen Helden raubte, dessen Taten in der Zeit deutschen Elends und Jammers an Rhein und Ruhr die Herzen aller Verzweifelten wieder höher schlagen ließen. Nur 26 Tage nach Albert Leo Schlageter fiel in Sickingmühle, am Rande des Industriegebietes, Ludwig Knickmann feindlichen Kugeln zum Opfer, als er mit seinem Kameraden Karl Jackstien die Absicht hatte, einen vaterlandslosen Verräter unschädlich zu machen. Wie sein Kamerad AAlbert Leo Schlageter, so bekannte sich auch Ludwig Knickmann mit seinen Getreuen zum aktiven Widerstand. In jener Zeit, als die Bewohner von Rhein und Ruhr demutsvoll auf Geheiß der damaligen Regierung Bajonett und Peitsche auf ihren Rücken tanzen ließen, zu der Zeit, als friedliche Menschen unschuldig durch seindliche Bedrücker unter schändlichen Qualen ihres Lebens beraubt wurden, da bäumte sich das Blut dieses jungen Helden gegen feindliche Schmach und Willkür auf. Mit nur wenigen Getreuen„arbeitete“ er unter Führung seines Bruders Heinz, heute Gruppenführer der SA.=Gruppe Niederrhein, im Abschnitt Emscher=Lippe. Unermeßlicher Schaden wurde den Feinden durch die„Tätigkeit" dieser Gruppe sugefügt.,. g. Högmmen merhen Hist Uns und unseren Nachtommen werden diese Taten Knickmanns aus der Besatzungszeit unvergeßlich bleiben. Aber auch als politischer Vorkämpfer unseres Führers im Lande der„Roten Erde“ hat sich Ludwig Knickmann einen Ehrenplatz in der Geschichte der Bewegung gesichert. Unsterblich hat der Führer den Helden gemacht, indem er eine Standarte auf seinen Namen taufte. Unter diesem Zeichen wurden in der Kampfzeit der Bewegung tausende verhetzter und verführter Volksgenossen für dei herrliche Idee unseres Führers gewonnen. Verlängerung der Arbeitszeit im Reinhardt=Programm Der Reichsminister der Finanzen und der Reichsarbeitsminister teilen folgendes mit: Als das Reinhardt=Programm in Kraft trat, hatten wir mehr als fünf Millionen Arbeitslose. Das Reinhardt=Programm wollte möglichst viele Volksgenossen wieder in Arbeit bringen. Deshalb entschloß sich die Reichsregierung dazu, die wöchentliche Arbeitszeit in denjenigen Unternehmungen auf 40 Stunden zu beschränken, die aus diesem Programm Auftrage bekamen. Die größere Hälfte der Arbeitslosigkeit is inzwischen beseitigt. In einzelnen Wirtschaftszweigen besteht schon Mangel an Facharbeitern Deshalb sind die Bestimmungen über die 40Stunden=Arbeitswoche in Unternehmungen, die an den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beteiligt sind, nicht mehr erforderlich. Sie sind mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden, gleichgültig, ob die Aufträge bereits erteilt sind oder noch erteilt werden. „Bayerische Staatszeitung“ hört auf Die„Bayerische Staatszeitung“ veröffentlicht auf der Titelseite des Blattes am Mittwoch folgende Mitteilung: Die bayerische Staatsregierung hat durch Verordnung vom 12. 6. 1934 mit Wirkung vom 1. 6. 1934 den„Völkischen Beobachter" zum Veröffentlichungsorgan der bayerischen Staatsministerien bestimmt. Durch diese Verfügung erweist sich das Weitererscheinen der„Bayerischen Staatszeitung" als unmöglich. Wir sehen uns daher gezwungen, das Erscheinen der„Bayerischen Staatszeitung" und„ Bayerischer Staatsanzeiger“ vom 1. 7. 1934 an einzustellen. Englische Regierung gegen Devisenzwangsmaßnahmen Ein konservatives Mitglied fragte am Mittwoch im englischen Unterhaus den Schatzkanzler, ob er zur Erhöhung der Devisenbilanz zugunsten Großbritanniens Schritte tun werde, um die Ausgaben britischer Touristen in Deutschland zu beschränken. Von seiten der Regierung wurde erklärt, daß der Schatzkanzler diesen Vorschlag erwogen habe, aber nicht glaube, daß es wünschenswert sein würde, ihn anzunehmen. Die Ausgaben britischer Reisender in Deutschland erhöhten Deutschlands ausländische Devisenvorräte und erleichterten die Bezahlung seiner Auslandsschulden. Helbstmord aus Angst vor der Zollkontrolle Der 20jährige Rudolf Hafner aus Augsburg, wohnhaft in München, hat sich in der Nacht zum Mittwoch auf der Bahnstrecke Kapsweyer—Weißenburg in dem Augenblick durch einen Schuß in die Schläfe getötet, als er von einem Grenzzollbeamten angerufen wurde. Beginn der österreichisch-italienischen Wirtschaftsbesprechungen Am Mittwochvormittag ist der österreichische Handelsminister Stockinger von Wien kommend in Triest eingetroffen. Der österreichische Minister wird begleitet von einer Handelsabordnung und von Vertretern der Wiener Handelskammer. Die Besprechungen, die die Durchführung der in Rom seinerzeit getroffenen Dreier= abmachungen zum Gegenstand haben, haben noch am gleichen Morgen begonnen. Präsident Noosevelt hat die Silbervorlage und auch die Schlichtungsvorlage unterzeichnet, die ihn ermächtigt, im Falle drobender Streiks Schlichtungsausschüsse einzusetzen, denen Vertreter der Regierung, der Atbeitgeber und der Arbeitnehmer angehören. Die Todesstunde schlug zu früh. Doch Gott, der Herr bestimmte sle. Gestern nachmittag verschied infolge Unglückstalles unser lieber Sohn, Bruder, Vetter und Neffe Karl-riennz Im Alter von fast 10 Jahren. Um stille Teilnahme bittet: Familie Heinrich Brenne Wandhofen, den 20. Juni 1934. Die Beerdigung findet am Samstag, nachmn. 4 Uhr vom Trauerhause, Bahnhaus 7 a, aus statt. Für die uns beim Tode unseres lieben Entschlafenen erwiesene Teilnahme sprechen wir allen unseren innigsten Dank aus. Frau Edith Dalchow nebst Angehörigen Schwerte, im Juni 1934. Schmerzen Ihre Füße? Kommen Sie vertrauensvoll zu uns. Wir heifen immer. Fußuntersuchung kostenlos. Schuhhaus Steinschulte Hagenerstraße 4 Die N. S. K. O. V. tritt heute abend 8½ Uhr geschlossen an der Geschäftsstelle zur Teilnahme an der Sonnenwendfeier an. Andree, Ortsgr.-Amtsleiter scheint übertrieben, ist aber trotzdem Tatsache daß Sie nunmehr für einen Groschen eine 40 Seiten starke Funkzeitschrift geliefert bekommen, die neben einem aktuellen Bild- u. interessanten Unterhaltungsteil sozusagen sämtliche Sender des überhaupt hörbaren Europa im Programmteil bietet. Sie fragen: welche denn? Natürlich — hör mit mir—! Abonnements wollen Sie bei unseren Boten oder in der Geschäftsstelle aufgeben. Verlag der„Schwerter Zeitung“ Allgemeine Sterbekasse„Selbsthülfe“ Schwerte(Ruhr), Wandhofen, Holzen, Geisecke=Lichtendorf, Ergste, Hennen, Rheinen und Villigst Fahres=hauptversammiung am Sonntag, dem 24. Juni 1934, vormittags 11 Uhr im Gasthof Wilkes, Bahnhofstraße Tagesordnung: 1. Geschäfts= und Kassenbericht 2. Entlastung des Vorstandes 3. Aufnahme neuer Mitglieder 4. Wahl von 2 Kassenprüfern 5. Verschiedenes Schwerte(Ruhr), den 20. Juni 1934. Der Vorsitzende: Hohenschwert, Rechtsanwalt und Notar Preußisch=Süddeutsche Klassenlotterie Jetzt ist es Zeit zur Erneuerung der Lose für die 4.Klasse Ceh Aohens Schwerte, Adolf Hitler-Platz 3 Stempel billig und gut CARL BRAUS Gebrauchter Lüchere billig abzugeben. Bahnhofstr. 7 Möbliertes Zimmer für sofort gesucht. Angebote unter 1335 an die Geschäftsstelle ds. Ztg. Lauffunge gesucht! Schwerter Zeitung Zirka 100000 kräftige Steckrübenpflanzen billig abzugeben. 1327 Berge in Ostberge der 33. WohlfahrtsGeld-Lotterie zugunsten verschieß. WohlfahrtsZwecke. 50 Pfg. Ziehung 22. u. 23. Juni 1934. Buchhandlung Carl Braus. Lürnen, Ehiel, Eret. BfL. Schwerte Der. große Erfolg der Jugendabteilung bzw. Werdegang zur Jugend=Kreismeisterschaft 1934! Die erste Jugendmannschaft des früheren SSC. Union konnte seit 1929 fünfmal aufeinanderfolgend die Gruppenmeisterschaft der Gruppe Schwerte erringen. Seit diesem Jahre konnte der SSC. mit drei Jugendmannschaften an den Diplomspielen ihrer Gruppe teilnehmen. Im Jahre 1931 wurde dann noch eine Knabenmannschaft ins Leben gerufen und somit verfügte der SSC. über vier Jugendmannschaften, welche noch am heutigen Tage auf den Plan treten. Bei der erstmaligen Austragung der Meisterschaft in der Gruppe IserlohnSchwerte wurde bei Teilnahme von vier Vereinen nur der dritte Platz erkämpft. In dieser Jugend wirkten bekannte Spieler der heutigen ersten Fußballmannschaft des VfL. wie Eichenauer, Wallmann usw. mit. In dem darauf folgenden Jahre spielte die erste Jugend abermals um die Meisterschaft der Gruppe Iserlohn=Schwerte. In diesen Ausscheidungsspielen konnte man schon einen Formaufstieg der Junioren beobachten. Zusammen mit Iserlohn 05 belegten sie den zweiten Platz. Der damaligen ersten Jugendmannschaft gehörten Fließ, Prczelosny und Börstinghaus an. Ein Jahr später (Spielsaison 1931/32) gab es bei einer Teilnahme von vier Vereinen 3 Ausscheidungsspiele. Im ersten Spiel hatte die Schwerter Jugend einen unglücklichen Start und verlor gegen die gleiche von Westig 08 knapp und unverdient mit 3:2. Im zweiten Treffen gegen die Nachrodter Mannschaft wurde ein 1:0=Sieg herausgeholt. Dadurch stieg die Hoffnung zur Meisterschaft bei einem evtl. Sieg gegen die Jugend der Spielvereinigung Fröndenberg. Auch dieses Treffen würde unter dem Einsatz aller Kräfte mit dem knappsten aller Ergebnisse, einem 1:0, gewonnen. Durch letzteren Sieg kamen die Schwerter mit Westig 08 punktgleich, weshalb ein Ausscheidungsspiel zur Ermittlung des Meisters erforderlich wurde. Dieses Spiel wurde auf dem neutralen Gelände in Hennen durch einen einwandfreien Sieg von 5:1 gewonnen. Die Siegermannschaft spielte s. Zt. in folgender Aufstellung: Posorski, Klüh, Wallmann, Beele, Fließ, Kramer, Reddemann, Fritzsch, Dahlbüdding, Prczelosniy und Brittinger. Im Spielabschnitt 1932/33 der Gruppe Iserlohn= Schwerte konnte die erste Jugendelf des früheren SSC. die Meisterschaft mit einem Torverhältnis von 5:3 in drei Spielen 5:1 Punkten erringen. Zur fünfmaligen Austragung der Jugend=Meisterschaft war die Gruppe durch die Neuregelung im deutschen Sportleben durch Zuteilung der Lennegruppe wesentlich vergrößert worden. Durch diese Gruppenvergrößerung bekam die Austragung der Ausscheidungsspiele einen bedeutenden Reiz. Die Jugendmannschaft konnte ihren ersten Gegner Menden 10 nach k. o.=System mit nicht weniger wie 7:0 aus dem Rennen werfen. In der Zwischenrunde wurde ein Freilos gezogen und der Gegner des Endspieles wurde die spielstarke Ingendmannschaft des Turnverein Jahn Werdohl. Dieses Treffen wurde am 10. 6. in Letmathe in der Hermann=Göring=Kampfbahn zum Austrag gebracht. In diesem Endspiel liefen die Schwerter zur Hochform auf, denn man wußte, daß bei einem evtl. Siege eine noch größere Ehre zu erringen war. Die VfL.er erfüllten restlos die auf sie gesetzten Hoffnungen und zeigten hervorragende Leistungen. In einem fairen ritterlich durchgeführten Kampf konnten die Schwerter ihren starken Gegner mit einem verdienten 4:2 besiegen. Der Kreisjugendführer Dr. Schürmann, Werdohl sprach beiden Jugendmannschaften für den schönen Kampf persönlich seinen Dank aus. Dem Sieger VfL. Schwerte wurde im Anschluß hieran im Namen des DFB. ein wertvoller Jugendwimpel übergeben mit der Inschrift„Kreis=Jugendmeister 1934“. Diese Erfolge wurden auf Grund des talentierten Nachwuchses aus den unteren Jugendmannschaften erzielt, denn in einem schönen Sprichwort heißt es:„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft". Ausschreibung für die Schwimmkämpfe am Sonntag in Schwerte. Nachstehend geben wir noch einmal die Ausschreibung für die Schwimmkämpfe, die im Rahmen der Reichsschwimmwoche am Sonntag, den 24. Juni, nachmittags 3 Uhr, in der Schützenhof=Badeanstalt zu Schwerte ausgetragen werden, bekannt. 1. Eröffnungsbruststaffel 4X50 Meter, 2. Schauschwimmen(Brust, Rücken, kraul) durch Mitglieder des Schwimmvereins Schwerte. 3. Dreikampf: a) 50 Meter Brust: 60 Sek. 0 P.; 50 Sek. 20 Pkt.; b) Kopfweitsprung 6 Meter 0 Pkt.; 10 Meter 20 Pkt.; c) Tauchen 10 Meter 0 Pkt.; 20 Meter 20 Pkt. 4. Rettungsvorführungen durch die Deutsche Lebens=Rettungs=Gesellschaft. 5. Brustschwimmen für männliche Jugend 50 Meter, a) bis zu 14 Jahren, b) bis zu 18 6. Hindernisschwimmen 50 Meter(über Fässer). 7. 150 Meter Brustschwimmen für Männer. 8. Brustschwimmen für weibliche Jugend (B9M.) Jugend 50 Meter a) bis zu 14 Jahren; b) bis zu 18 Jahren(Wertung nach Zeit). 9. Lagenstaffel 4 mal 50 Meter Brust, Seite, Rücken, kraul. An den Schwimmkämpfen beteiligen sich die SA, die SS, der Arbeitsdienst, die HJ, der B0M, der Marinesturm, die DLRG. und der Schwimmverein 06 Schwerte. Namentliche Meldungen sind, soweit noch nicht geschehen, sofort zu richten an Kamecke, Große Markstraße 3. Erfolgreiche Schwerter Schwimmer! Bei den Kreismeisterschaften der DT. am 17. Juni in Neuenrade errangen mehrere Schwimmerinnen und Schwimmer des Schwimmvereins 06 Schwerte trotz schwerster Konkurrenz, besonders von seiten des DSV., einen Sieg. Im 100=m=Brustschwimmen für Senioren errang Wilhelm Swolana mit 1,32,4 den 3. Sieg, Erwin Keppmann mit 1,40 den 12. Sieg; besonders hervorzuheben ist der 6. Sieg der Schwimmerin Ilse Köhler(BdM.), die mit 14 Jahren in der ersten Damenklasse(!) startete. In 1,54,2 hat sie 100 Meter Brust zurückgelegt. Die Schwimmerin ist erst seit 4 Wochen als Sportschwimmerin ausgebildet und erwarb im Vorjahre schon den Grundschein der DLRG.. Es war für sie der erste Schwimmkampf. Unter den Völkern der Erde gleiches Recht für Deutschland auf Land, zur See und in der Luft! So schreibt Reichsjustizminister Dr. Gürtner zur Erinnerung an den 13. Oktober 1933. Luftfahrt tut not! Fördert den Deutschen Luftsport! Werenag?. K. J. 0. Denke an die Mutter, die huterin des deutschen volkes! Trage auch du die kose der n. s. v. Zeitschriftenschau Jeder Deutsche ein Schwimmer— jeder Schwimmer ein Retter lautet der Leitspruch der Reichsschwimmwoche, Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft übt dazu auf dem Müggelsee Rettungsschwimmen, von dem die„Wochenschau“(Verlag W. Giradet, Essen) interessante Bilder bringt. Der Wasserfreund wird auch von den Bildern von der Rheinwoche der Segler, bei der von Köln bis Emmerich Segel=Wettkämpfe ausgetragen wurden, Freude haben. Wem aber die Berge mehr zusagen als das Wasser, den werden die Aufnahmen von den Hochgebirgsübungen der Reichswehr fesseln. Der Kunstfreund findet Bilder und Worte Ludwig Richters 50. Todestag. Jeder aber wird wieder gespannt die aktuellen Photos verfolgen und was es sonst noch Unterhaltendes in der Nummer gibt. Amt Ergste Ergste, 20. Juni. Schweinezählung. Die in der Gemeinde Ergste durchgeführte Schweinezählung hatte folgendes Ergebnis; Zahl der Haushaltungen mit Schweinen 127 (71). Es werden gehalten: 3(2) Zuchteber, 6 (7) trächtige Zuchtsauen, 8 Wochen, 323(211) Jungschweine bis zu einem halben Jahre, 78 (134) Schweine von einem halben Jahre bis zu einem Jahre, 9(17) Schweine über ein Jahr, Gesamtzahl der Schweine 543(430). An Käbbern wurden geboren in den Monaten März, April bis Mai d. J. 104.(Die eingeklammerten Zahlen Stand vom 5. März 1934.) Rundfunr=Progrank. Freitag, den 22. Juni 1934. 6.00 Morgenruf. 6.05 Praktiker sprechen. 6.20 Frühkonzert. 6.30 Leibesübungen. 6.50 Zeit, Wetter, Nachrichten. 7.00 Wiederholung des Morgenrufs. 7.05 Morgenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen. 8.05 Gymnastik für Frauen. 10.00 Zeit, Nachrichten usw. 10.10 Kinderturnen mit Musik. 10.30 Wir und die Welt. 12.00 Mittagskonzert. 12.45 Erste Mittagsmeldungen, Glückwünsche, 13.00 Mittagskonzert. 13.45 Zweite Mittagsmeldungen. Fortsetzung des Mittagskonzerts. 15.15 Die devisengesetzlichen Bestimmungen bei Reisen ins Ausland. 15.30 Wirtschaftsmeldungen. 15.45 Beruf, eine Sache des Herzens. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Wanderungen in Rheinland und Westfalen: Kahnfahrt über versteinerten Korallen. 17.15 Vesperkonzert. 18.00 Kartenlesen der Hitlerjugend. 18.25 Englische Unterhaltung. 18.40 Vom Tage. 18.50 Wirtschaftsmeldungen, Sportbericht. 19.00 Arbeitsschlacht im Westen. 19.30 Neue Musik auf Volksinstrumenten. 19.50 Erste Abendmeldungen. 20.00 Politischer Kurzbericht. 20.15 Stunde der Nation: Richard Wetz, ein oberschlesischer Komponist. 21.00 Der Intendant spricht zur Hörerschaft. 21.30 Neue Musik auf Volksinstrumenten. 22.00 Zeit, Wetter. Nachrichten und Wochen22.20 Theater im Westen. 23.00 Sonnwendfeier.