Nuduemreie fer be schen fgel. umdter bie. Semiium. Vereine= und amtliche Anzeigen 4 Pia., Liek oms: selie 20 Ps. Sül bieson, ausgegedens Isetate odernudun un Gewädr. Bei unvorbergesehn. Bekriebestbrungen, bervorgensan buch bohen. Gepala, Hoanadoumoleuunei Gesähn süe pünktliches Erscheinen der Jeitung u. kann auch keinerlei Auspeuch auf Schadenersatz oder Nachlieserung erdoden werden Westhofener Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Volkszeitung Schwerter Volksblatt Sageblatt für die Stadt Schwerte und das Amt Westhofen G Kreisblatt für den nördlichen Teil des Landkreises Fierlohn Dr. Gerdbeis errhsnei die Leiptiger Wesse Die diesjährige Leipziger Frühjahrsmesse, die nach einem Jahre nationalsozialistischer Aufbauarbeit im Zeichen des deutschen Aufstieges steht, w. de am Sonntagvormittag in der mit den n der nationalen Erhebung geschmückten ile 90 auf dem Gelände der Technischen Messe ###m schlichten Festakt feierlich eröffnet. Die Berent na, die der diesjährigen Frühjahrsmesse von der Reichsregierung beigelegt wird, kam darin zum Ausdruck, daß der Reichsminister für Volksauftlärung und Propaganda, Dr. Goebbels, dem das Messewesen untersteht, gekommen war. um die Messe persönlich zu eröffnen. Zahlreiche weitere Ehrengäste wohnten der Feier bei, unter ihnen Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg, die Gesandten von Bolivien, Argentinien, Brasilien, Aegypten, der Schweiz, der Tschechoslowalei und von Oesterreich, ferner der Geschäftsträger von Panama, Reichsgerichtspräsident Dr. Bumke und Oberreichsanwalt Dr. Werner. Reichsstatthalter Mutschmann, Ministerpräsident Dr Werner=Hessen, die regierenden Bürgermeister der Städte Bremen und Lübeck, zahlreiche Staatsminister der Länder, preußische Staatsräte, Vertreter der Reichswehr, der SS, SA, der Reichsleitung der NSDAP., ferner der Vorsitzende und die Mitglieder der Kommission für Wirtschaftspolitik bei der Reichsleitung der RSLAP., Oberbürgermeister Dr. Goerdeler, die in Leipzig residierenden Konsule, Vertreter der Reichsstände, der in= und ausländischen Messen und der Presse. Im übrigen füllten Tausende von Vertretern der Ausstellerschaft und Einkäuferschaft, die ja erst die Messe machen, die geräumige Halle Kopf an Kopf. Fanfarenklänge leiteten den Eröffnungsakt ein. Dann sprach der Präsident des Direktoriums der Leipziger Messe, Dr. Raimund Köhler. Von nichtendenwollendem Jubel begrüßt, betrat Reichsminister Dr. Goebbels das auf einer Estrade an der Stirnwand der Halle vor einem riesigen Hoheitszeichen der RSDAP. errichtete Rednerpult. Unter lautloser Stille begann der Winister seine Ansprache. Reichsminister Dr. Goebbels führte in seiner Eröffnungsansprache u. a. aus: Die Männer der nationalsozialistischen Revolution, die am 30. Januar 1933 an die Macht kamen, übernahmen von ihren Vorgängern eine furchtbare Erbschaft. Die Methoden, mt denen wir dem allgemeinen Verfall entzegentraten, waren neuartig und bis dahin noch nicht dagewesen. Es ist vielfach Klage darüber geführt worden, daß der Nationalsozialismus sich vorerst in der Durchführung seines rein programmatischen wirtschaftlichen Inhalts größte Behutsamkeit auferlegte. Es ging nicht an, in einer Zeit, in der Millionen Menschen die vitalsten Bedingungen ihrer materiellen Existenz bedroht sahen, Debatten zu führen und Experimente zu versuchen; es war vielmehr die Stunde gekommen, zu handeln und das entscheidende Problem der deutschen Wirtschaftskrise, gleichviel mit welchen Mitteln zu lösen. Was zur Entscheidung stand, war weniger eine Frage der Theorie als der Praxis. Es war uns nicht freigestellt, nach den Gesichtspunkten eines reinen Ideals zu handeln, wir mußten vielmehr nach den Gesichtspunkten einer vorhandenen Realität, die wir vorfanden, ans Werk gehen. Ohne sich im geringsten von ihren programmatischen Forderungen abdrängen zu lassen, hat die nationalsozialistische Revolution sie doch mit den wechselnden Erfordernissen des Tages in Uebereinstimmung zu bringen verstanden, und das Ergebnis war ein wirtschaftlicher Erfolg, wie er in diesem Ausmaß selbst nicht von den Optimisten erwartet worden war. Wir haben die Probleme aller Art als Praktiker angefaßt und, soweit das #. Rahmen des Möglichen lag, einer greifbaren kösung zugeführt. Richt in der Organisation ist das Wesentliche einer zweckmäßigen Gliederung nationalen Gemeinschaftslebens und völkischer Entwicklung zu sehen, sondern vielmehr in den Menschen, die den Gesetzen der Organisation erst einen wahren und vernüuftigen Stan geben können. Die Messe des deutschen Hufstiegs Unbelastet mit farblosen Theorien und blassen Doktrinen sind wir an die Arbeit gegangen und haben den Kampf gegen die große Not aufgenommen. Keiner von uns hat sich dabei irgendwelchen trügerischen Illusionen hingegeben. Wir haben auch das Volk selbst über die Furchtbarkeit der Situation, in der wir uns befanden, offen und ehrlich aufgeklärt. Wir mußten das, um keinen falschen Zweckoptimismus aufkommen zu lassen. Denn die Regierung allein war nicht in der Lage, auf sich selbst nur gestellt den Kampf, den eine harte Notwendigkeit ihr aufgezwungen hatte, siegreich zu bestehen. Sie bedurfte dabei der tätigen Mithilfe der ganzen Nation, und die hinwiederum konnte nur erzielt werden, wenn die Nation wußte, worum es ging und nirgendwo mehr ein Zweifel darüber bestand, daß Deutschland wenigstens ein paar Monate lang auf dem schmalen Pfad zwischen Leben und Tod wandelte, auf dem jeder unbedachte Schritt ins Verderben führen mußte. Allerdings sahen wir im Pessimismus und in der kühlen Lebensverneinung, die bereits weite Kreise des deutschen Volkes erfaßt hatten, nicht das geeignete Mittel, um die letzten Reserven gegen die Not mobil zu machen. Jedes Unglück, das von Menschen erdacht und herbeigeführt worden ist, kann auch von Menschen wieder beseitigt werden. Es handelt sich nur darum, die Kräfte des Niederbruchs und des Chaos auszuschalten und sie durch die besseren Kräfte eines positiven Aufbaues abzulösen. Es war ein romantischer Realismus, der uns beseelte und unserm Handeln jenen Odem eines unversiegbaren Optimismus und einer nie zu erschütternden Lebensbejahung einhauchte, den wir dann in den folgenden Monaten auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens in Deutschland so merkbar zu verspüren bekamen. Wir sind neue Wege gegangen und dabei vor keinem Wagnis zurückgeschreckt. Wir haben lieber einmal eine falsche Maßnahme getroffen, als daß wir nicht gehandelt hätten. Wir haben die Dinge angefaßt, da wo sie uns vom Leben aufgedrängt wurden und vor keinem Problem den Kopf in den Sand gesteckt. Und zwar beschränkten wir uns dabei durchaus nicht auf das uns ureigenste Gebiet der Politik. So sehr wir davon überzeugt waren, daß ihr vor allem anderen der Primat des öffentlichen Handelns gebührte, so gut wußten wir andererseits, daß die politische Umstellung des deutschen Volkes begleitet oder doch gefolgt sein müßte von großen wirtschaftlichen Reformmaßnahmen, die darauf hinausliefen, die furchtbaren Wunden, die Kriegs= und Nachkriegszeit dem deutschen Produktionsleben geschlagen hatten, allmählich wieder zum Vernarben zu bringen. Die Regierung hat mit ganz großzügigen und manchmal kühnen Projekten in den Wiederankurbelungsprozeß der deutschen Produktion eingegriffen, hat ihn geregelt und in feste Bahnen hineingelenkt, hat ihm Sinn, Methode, Klarheit und Ziel gegeben. Andererseits durfte sie aber dafür mit Recht von der Wirtschaft erwarten, daß sie nun nicht ihre einzige Hoffnung auf den Staat setzte, daß sie vielmehr mit wachem Verständnis den Maßnahmen von oben ihre Unterstützung lieh und die großzügig getätigte amtliche Initiative durch eine ebenso kühne und hoffnungsfrohe private Initiative ergänzte. In diesem Sinne und aus solchem Geiste heraus sind Regierung und Wirtschaft gemeinsam an die Arbeit gegangen. Der Erfolg, der gezeitigt wurde, ist der beste Beweis für die Richtigkeit der Methoden, die dabei zur Anwendung kamen. In der ersten Offensive gegen die Arbeitslosigkeit gelang es uns, die Erwerbslosenziffer. die Ende Januar 1933 6,01 Millionen betrug, bis Ende Januar 1934 auf 3,77 Millionen. d. h. um 2.24 Millionen, zu senken. Im Jahre 1933 hat die Zahl der Konkurse um 46 Prozent und die Zahl der Vergleichsverfahren um 76 Prozent abgenommen. Im Jahre 1933 sind mengenmäßig 12 Prozent mehr Waren erzeugt worden als 1932. Der Produktionswert der Industrie beläuft sich 1933 auf rund 41 Milliarden gegenüber 38 Milliarden im Jahre 1932. Produktion und Umsatz der Maschinenfabriken betrugen im Januar 1933 etwa 80 Millionen, im Dezember 1933 etwa 140 Millionen. Die Erzeugung der gesamten deutschen Textilindustrie betrug 1932 6,4, 1933 7.2 Milliarden. Die Beschäftigung im Baugewerbe stieg im Jahre 1933 um 60 Prozent. Es wurden im Jahre 1933 etwa 200 000 Wohnungen errichtet, das sind rund 40000 mehr als im Jahre vorher, und die Erzeugung in der Automobilindustrie lag im letzten Halbjahr 1933 um rund 121 Prozent über dem Stande des entsprechenden Halbjahres 1932...., Geifui, Oder um es an dem nächstliegenden Beispiel klar zu machen: die Leipziger Frühjahrsmesse 1934 wird um mehr als 1200 Firmen stärker beschickt, als die Frühjahrsmesse im Jahre 1933. Diese Zahlen sprechen eine zu deutliche Sprache, als daß sie irgendeines Kommentars bedürften. Damit aber nicht genug! Das deutsche Volk hat durch ein ganz großzügiges soziales Hilfswerk auch für die Aermsten der Armen die Ueberdauerung dieses schweren Winters möglich gemacht. Das Winterhilfswerk, das mit dem Attentat in Schanghai Mißglückter Anschlag auf den japanischen Gesandten Bei einer Gedächtnisfeier für die gefallenen japanischen Soldaten und Matrosen, an der zahlreiche Militärs mit dem Gesandten Arioschi an der Spitze teilnahmen, warf ein unbekannter Koreaner eine Bombe, die glücklicherweise nicht explodierte. Die sofort von der japanischen Militärpolizei aufgenommene Verfolgung führte zur Festnahme des Täters, der nach der Auffassung der Behörden einer koreanischen Terroristenorganisation angehört. Zahlreiche Verhaftungen sind vorgenommen worden. Die Militär= polizei ist der Ansicht, daß der Bombenanschlag sich gegen die Person Arioschis gerichtet habe. Oesterreichische Eängerbünde treten aus dem Beatschen=Sungerduns aus die Auf der am 1. März in Linz abgehaltenen Hauptversammlung wurde beschlossen, die Vereinsleitung möge die geeigneten Schritte unternehmen, um den Austritt der österreichischen Sängerbände in die Wege zu leiten. Gleichzeitig ist der Austritt der christlich=deutschen(katholischen) Gesängvereine, die sich zu dem Regierungsprogramm des herrschenden Dollfuß=Systems bekennen, aus dem Deutschen Sängerbunde angemeldet worden. Eine neue Dollfuß-Verordnung Eingriffe in privatrechtliche Körperschaften Der österreichische Ministerrat hat eine Verordnung beschlossen, die ein behördliches Eingreifen bei Körperschaften, die von Mitgliedern verbotener Parteien beherrscht waren, auch dann für zulässig erklärt, wenn es sich um privatrechtkiche Körperschaften handelt. Nach der amtlichen Verlautbarung wird das Eingreifen der Behörden von der jeweiligen Lage abhängen. Die betreffenden Körperschaften können unter Zwangsverwaltung gestellt und sogar vollständig aufgelöst werden. Den Marxisten nahestehende Vereine verboten Das Bundeskanzleramt hat wieder sieben Vereine, die den Marxisten nahestehen, aufgelöst. Drei davon sind mehr kulturkämpferischer Natur, wie der Monistenbund in Oesterreich, die übrigen sind Berufsvereine, unter denen sich auch der Reichsverband der Hebammen Oesterreichs befindet. Tiroler Heimatwehr soll zum Angriff gegen die Parteipolitiker übergehen Die Tiroler Heimatwehr erläßt einen Aufruf an sämtliche Mitglieder, in dem es heißt: Es gilt, noch viele Widerstände aus dem Lager der alten Parteipolitiker zu überwinden. Daher müsse die Tiroler Heimatwehr jetzt auf der ganzen Linie zum Angriff übergehen. Die Heimatwehr wird den deutschen, christlichen, sozialgerechten Staat unter autorttärer Führung schaffen. Nur die Heimatwehr wird Oesterreichs Zukunft gestalten und Oesterreich deutsch erhalten. Keine Minute darf mohr gesäumt werden. 3. März seinen Kampf gegen Hunger und Frost für diese Kälteperiode abschließen wird, kann dabei voraussichtlich einen Umsatz von rund 320 Millionen in Geld und Sachwerten verbuchen. Mit Beginn des Frühlings, am 21. März,= eröffnet die Regierung zusammen mit der deutschen Wirtschaft die zweite große Jahresoffensive gegen die Arbeitslosigkeit. Sie wird sogleich mit einem fertigen Programm an die Oeffentlichkeit treten, in dessen Vollzug wir wiederum rund 2 Millionen der grauen Elendsarmee von der Straße in die Fabriken und Kontore zurückzuführen hoffen. Die Regierung rechnet dabei auf die tatkräftige Unterstützung aller Kreise des deutschen Wirtschaftslebens. Sie ist der Ueberzeugung, daß es gelingen muß, das große Ziel zu erreichen, wenn niemand sich den Verpflichtungen entzieht, die die Not der Zeit jedem von uns aufbürdet. An die Stelle eines lähmenden Pessimismus sind gläubige Zuversicht, tapfere Lebensbejahung und konsequente, stolze Lebensgestaltung getreten. Die deutsche Nation erhebt sich wieder aus der drohenden Gefahr eines alles zerstörenden Primitivitätskults und erklimmt wieder mutig den steilen Weg zur Höhe eines europäischen Kulturstaates. In diesem glückhaften Zeichen steht die Eröffnung der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse. In einer großen internationalen Schau präsentiert sich die deutsche Wirtschaft in edlem Wettstreit mit der Wirtschaft anderer Länder. Sie gibt dem ganzen Volke einen plastischen und imponierenden Ueberblick über die Höhe ihrer Leistungsfähigkeit, über den Rang deutscher Wertarbeit und über die Güte deutschen Schaffens. Die Leipziger Messe ist ein Schaufenster der deutschen Industrie und des deutschen Gewerbes, ein Denkmal der deutschen Arbeit; denn hier zeigt sich, was deutscher Erfindergeist, deutscher Unternehmersinn und Fleiß und Tüchtigkeit des deutschen Arbeiters zu leisten vermögen. Die Leipziger Messe ist deshalb auch von der nationalsozialistischen Regierung als einzige, allgemeine internationale Messe im Deutschen Reich ausdrücklich anerkannt worden. Ihr im Namen der gesamten Regierung, für die zu sprechen ich die Ehre habe, all unsere Hoffnungen und unsere wärmsten Wünsche mit auf den Weg zu geben, ist mir ein herzliches Bedürfnis. Mit starkem Selbstvertrauen wollen wir auf dem einmal eingeschlagenen Wege deutscher Zukunft weiter schreiten und uns durch keine Not und durch keine Gefahr vom klaren Kurs abdrängen lassen. Der größte Teil der deutschen Not liegt hinter uns. Den kleineren, der vor uns liegt, werden wir in gemeinsamem Kampfe bezwingen. Wenn Regierung und Volk treu zusammen stehen, wo gäbe es ein Unglück, das uns in unserem Gleichmut erschüttern könnte? In diesem Sinne erkläre ich die Leipziger Frühjahrsmesse 1934 für eröffnet! Die Ausführungen des Ministers, die von den Tausenden von Zuhörern mit angespanntester Aufmerksamkeit verfolgt und mehrfach von stürmischer Zustimmung begleitet wurden, wurden zum Schluß mit begeistertem Beifall aufgenommen. Fanfarenklänge und der gemeinsame Gesang des Horst=Wessel=Liedes gaben der Feier don Ausklang. Anschließend besichtigten die Ehrengäste die Technische Messe. Besonders Dr. Goebbels wurde immer wieder von den Messebesuchern stürmisch begrüßt. Angstlösung in Spanien Nur die Minister des linken Flügels ausgewechselt Der spanische Ministerpräsident Lerroux hat nur eine Umbildung seines Kabinetts durch Auswechslung der drei Minister des linken Flügels vorgenommen. Als Unterrichtsminister ist per bisherige Botschafter in Paris Madariaga in das Kbinett berufen worden. Das Innenministerium übernimmt der rechtsradikale Salagar Alonso und das Finanzministerium der bisherige Gouverneur der Bank von Spanien, Marraco(rechtsradikal). * Diese Umgruppierung stellt einen leichten Ruck nach rechts dar. Sie kann in keiner Weise als Lösung der schweren Krise angesehen werden, in der sich Spanien befindet. Die Austragung des Streites zwischen rechts und links ist also nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Vom deutschen Standpunkt verdient lediglich die Berufung Beachtung, der im Laufe seiner Pariser Botschafterzeit sich zum ausgesprochenen Vertreter der Belange des Quai d'Orsay entwickelt hat. Diese zweite Regierung Lerroux wird eine noch stärkere Opposition von links finden, wie die erste und außerdem weder von der katholischen noch von der monarchistischen Richtung unterstützt werden, so daß mit einer neuen Regierungskrise in der allernächsten Zeit gerechnet werden muß. Diese sogenannte Lösung ist eine Angstlösung von ältestem parlamentarischem Spiel. Ein neuse niechengeseh Deutsche Evangelische Hirche und Hirche der Mitpreußischen Union Der Reichsbischof überträgt seine Befugnisse als Landesbischof auf die Deutsche Evangelische Kirche Der Evangelische Pressedienst teilt mit: Durch eine am 1. März in Kraft getretene Verordnung hat der Reichsbischof als Landesbischof der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union seine Befugnisse auf die Deutsche Evangelische Kirche übertragen. Die Verordnung ist aufgrund der „Verordnung zur Sicherung einheitlicher Führung der Eevangelischen Kirche der Altpreußischen Union“ vom 26. Januar erlassen. Bestimmungen des neuen Kirchengesetzes Nachdem der Landesbischof der Eevangelischen Kirche der Altpreußischen Union seine Befugnisse auf die Deutsche Evangelische Kirche übertragen hat, hat das geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche ein Kirchengesetz beschlossen, das am 2. März in Kraft getreten ist. Nach§ 1 dieses Gesetzes übernimmt die Deutsche Evangelische Kirche unter Führung des Reichsbischofs als Landesbischof durch ihre Organe die Leitung der Evangelischen Kirche in der Altpreußischen Union. Die Einrichtung Verstärkung der Landesverteidigung Frantreiche Häustserge? Rußenminister Barthou vor dem Huswärtigen Husschuß der franzosischen Rammer Keischssiugendpfarrer— sehoden. Der jagen=pfarter erläßt die zur Durchführung des Gesetzes erforderlichen Ausführungsbestimmungen. Das Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündigung in Kraft. Der Auswärtige Ausschuß der Kammer hielt unter dem Vorsitz des Abgeordneten Bastid eine Sitzung ab, die einen ausführlichen Bericht des Außenministers Barthou über die österreichische Frage und über die Abrüstung gewidmet war. Der Außenminister betonte zu der öster reichischen Frage, daß Frankreich seine bisherige Linie eingehalten habe, was die Unabhängigkeit Oesterreichs betreffe. Barthou berichtete ferner, was in diesem Sinne in engstem Einvernehmen mit England, Italien und allen mit Frankreich befreundeten Mächten getan worden sei und welche Ergebnisse diese Politik gezeitigt habe. In der Abrüstungsfrage hat der Außenminister vor allem den Inhalt der Besprechungen der letzten Tage wiedergegeben und, wie er das bereits im Senat getan hatte, die Notwendigkeit der Verteidigung der französischen Sicherheit betont. „Echo de Paris“ schreibt in einer Zusammenfassung der Abrüstungsgespräche der letzten Tage und unter Berücksichtigung der Ausführungen Barthous vor dem Kommerausschuß u. a.: Frankreich stehe vor der Wahl, entweder durch internationale Verträge die Begrenzung des militärischen Wachstums Deutschlands zu erreichen— und zwar durch Herabsetzung der französischen Streitkräfte und Materialien— oder die Aufrechterhaltung und Verstärkung der Landesverteidigung zur Hauptsorge zu erheben. Natürlich würde Frankreich mit seiner Wahl nicht zögern, wenn eine wirksame und carontierte Begrenzung des militärischen Wachstums Deutschlands in Kraft gesetzt werden könnte. Aber je länger der Streit andauere, um so deutlicher werde es, daß Frankreich in dieser Hinsicht nichts Ernstzunehmendes geboten werde. Frankreichs Wahl könnte also nicht zweifelhaft sein. Die schlimmste Lösung bestünde in einer Aufrüstung Deutschlands, verbunden mit einer Abrüstung Frankreichs. England über Frankreich enttäuscht Die Aussichten in der Abrüstungsfrage werden von dem diplomatischen Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ sehr pessimistisch beurteilt. Man gebe zu, daß sich der englische und italienische Standpunkt sehr nahe kämen und auch die Anschauungen Englands und Deutsch lands keine großen Verschiedenhei ten aufwiesen. Aber die Aeußerungen französtscher Minister Eden gegenüber und die einstimmige Feindseligkeit der französischen Presse dem abgeänderten Abrüstungsplan gegenüber zeigten, daß wenig Aussicht auf eine Annahme des Planes durch Frankreich bestände. Der diplomatische Mitarbeiter des sozialistischen „Daily Herald“ meldet u. a., Frankreich werde weitere Sicherheitsverpflichtungen von England fordern als Bedingung dafür, daß es seinen jetzigen Rüstungsstand halte. zurzeit mit technischen Versuchen beauftragte Geschwader für den regulräen Dienst mit der Gesamtflotte vorgesehen sind. Die Erhöhung des Lufthaushalts wird von der englischen Presse allgemein begrüßt.„Times“ sagt, die Erhöhung sei im Vergleich zu den Ausgaben anderer Staaten für ihre Luftstreitkräfte beinahe unglaublich bescheiden. Der endgültige Umfang der englischen Luftrüstungen hänge vielmehr von den Ansichten von Paris, Berlin und Rom ab. Helbstmord eines Spions Im Gebäude der Prager Polizeidirektion unternahm der zu einem Verhör vorgeführte Franz Kadlec, gegen den eine Untersuchung wegen Verbrechens gegen das Republikschutzgesetz schwebt, einen Selbstmordversuch, indem er vom Gange des zweiten Stockwerkes über das niedrige Geländer des Treppenhauses in die Tiefe sprang. Er erlitt so schwere Kopfverletzungen, daß er kurze Zeit darauf starb. Wie die Blätter melden, handelt es sich um einen Kommunisten, der mit zahlreichen Genossen Militärspionage zu Gunsten eines fremden Staates betrieben haben soll. Im Zusammenhang mit dieser Spionageangelegenheit wurden in Prag Haussuchungen und Verhaftungen vorgenommen. der Generalsynode wird aufgehoben. An ihre Stelle tritt die Landessynode, die aus den gewählten altpreußischen Mitgliedern der Nationalsynode besteht. Der Reichsbischof ist befugt, die Zahl der Mitglieder durch Zu=ernennung auf 30 zu erhöhen. Die Gesetzgebung erfolgt im Wege der Gesetzgebung der Deutschen Evangelischen Kirche. Die Einrichtung des Kirchensentas wird aufgehoben. Im§ 3 wird die Umbildung der Provinzialsynoden geregelt. Diese treten innerhalb der nächsten zwei Wochen zur Bildung einer neuen Provinzialsynode aus ihrer Mitte zusammen. Diese neue Synode besteht aus dem Bischof(Landespfarrer) als Präses, 18 Mitgliedern und einem Vertreter der EvangelischTheologischen Fakultät der Provinzialuniversität. Von den 18 Mitgliedern werden zwölf durch die bisherige Provinzialsynode gewählt, sechs durch den Bischof ernannt. Die Hälfte der Mitglieder müssen Laien sein. Die Wahl erfolgt im Verhältnis der auf Grund der Wahl vom 23. Juli 1933 bestehenden Zusammensetzung der bisherigen Provinzialsynoden. Nach der Bildung der neuen Provinzialsynoden gelten die bisherigen als aufgelöst. Der Provinzialkirchenrat besteht in Zukunft aus dem Bischof(Landespfarrer) und fünf Mitgliedern, von denen zwei durch den Bischof aus der neuen Provinzialsynode ernannt, die übrigen drei durch die neue Provinzialsynode aus ihrer Mitte gewählt werden. Bei der Beratung der Landessynode und der Provinzialsynode erarbeiten die Synoden ihre Willensbildung in brüderlicher Aussprache. Kommt eine einmütige abschließende Stellungnahme nicht zustande, so sind für die Entschließung der Kirchenbehörde die Stimmen zu wägen. Das Amt der Mitglieder der Landessynoden und der Provinzialsynoden endet mit dem Ablauf der Amtsdauer der Mitglieder der Nationalsynode. § 6 enthält Bestimmungen über den Rechtsausschuß der Kirche. Dieser besteht aus dem durch den Reichsbischof ernannten Vorsitzenden sowie sechs weiteren Mitgliedern, von denen der Bischof zwei aus der kirchlichen Verwaltung und vier aus der Landessynode ernennt. Der Rechtsausschuß der Kirchenprovinz besteht aus dem durch den Bischof ernannten Vorsitzenden sowie vier weiteren Mitgliedern, von denen er ein Mitglied aus der kirchlichen Verwaltung und drei aus der Provinzialsynode ernennt. Die Mitglieder der Rechtsausschüsse werden auf die Dauer von zwei Jahren bestimmt. Alle entgegenstehenden Bestimmungen der altpreußischen Kirchenverfassung vom 29. September 1932, der Kirchenordnung für die Gemeinden von Rheinland und Westfalen vom 6. November 1923, sowie der Kirchengesetze durch das neue Gesetz aufgehoben. Der Reichsbischof erläßt die zur Durchführung dieses Gesetzes erforderlichen Bestimmungen. Kirchengesetz über die Jugendarbeit der Deutschen Evangelischen Kirche Das Keine besonderen Studentenarbeitslager In der Presse war verschiedenentlich die Ansicht aufgetaucht, daß für die Studenten besondere Arbeitsdienstlager eingerichtet würden. Demgegenüber wird betont, daß die Studenten nicht in eigenen Studenten=Arbeitslagern untergebracht, sondern daß sie auf die verschiedenen Arbeitslager verteilt werden. Eine Zusammenballung der Studenten in eigenen Arbeitslagern soll auf jeden Fall vermieden werden, daß die jungen Leute sich in die Volksgemeinschaft einfühlen, für sie Verständnis finden und nicht Sondergruppen bilden. Ministeramt bei der Obersten Das Presseamt der Obersten SA=Führung teilt mit:„Bei der Obersten SA=Führung wird ein Ministeramt errichtet, welches die Aufgabe hat, alle die Angelegenheiten zu bearbeiten, die den Staatschef der SA Röhm in seiner Eigenschaft als Reichsminister berühren. Das Ministeramt hat seinen Sitz vorläufig in Berlin, Wilhelmstr. 63. Zum Chef des Ministeramtes wurde SSGruppenführer Reiner ernannt.“ keine Verlegung der Schulferien Der Reichsminister des Innern teilt mit, daß von ihm nicht mehr in Aussicht genommen sei, die Verlegung des Schuljahrbeginns und der Schulferien in diesem Jahre durchzuführen. Die Uenordnung der Krankenversicherung In der nächsten Nummer des Reichsanzeigers wird die fünfte Verordnung des Reichsarbeitsministers zur Neuordnung der Krankenversicherung veröffentlicht werden. Sie ist erlassen mit Rücksicht auf die im Gange befindlichen Vorarbeiten für die Reform der Sozialversicherung. Um dieser Reform nicht vorzugreifen, schreibt die Verordnung vor, daß die Vereinigung von Allgemeinen Ortskrankenkassen mit besonderen Orts-, Land=, Betriebs= oder Innungskrankenkassen sowie die Vereinigung von Allgemeinen Ortskrankenkassen oder Landkrankenkassen, die in verschiedenen Versicherungs=Amtsbezirken liegen, bis auf weiteres nur mit Genehmigung des Reichsarbeitsministers erfolgen darf. Auch für die Auflösung und Schließung von Krankenkassen ist diese Genehmigung vorgeschrieben. geistliche Ministerium Evangelischen Kirche hat am 2. der Deutschen en Kirche hat am 2. März ein Kirchengesetz beschlossen, das die Jugendarbeit der Deutschen Evangelischen Kirche regelt. Danach faßt die Deutsche Evangelische Kirche die gesamte evangelische Jugendarbeit zusammen und führt sie von der Gemeinde ausgehend, als„Jugendwerk der Deutschen Evangelischen Kirche" durch. Mit der Leitung des Jugendwerks beauftragte der Reichsbischof den Reichsjugendpfarrer, der Landes= und Kreisjugendpfarrer bestellt. Alle bisherigen Rechtsbestimmungen über das evanFurchtbare Bluttat Die Ehefrau des Ermordeten verhaftet Eine grauenhafte Bluttat ereignete sich in Bundenbach(Birkenfeld). In einem Ziegenstall fand man am Nachmittag den 31jährigen Alois Graef tot auf. Ein schauerlicher Anblick bot sich beim Betreten des Stalles. Graef lag in einer Blutlache, die Schädeldecke war zertrümmert und die Decke mit Blut bespritzt. Neben dem Toten lagen ein Jagdgewehr und eine mit Blut getränkte Axt. Nach dem Befund am Tatort ist Graef auf bestialische Weise ermordet worden. Am Nachmittag wurde die Ehefrau des Toten im Zusammenhang mit der Bluttat verhaftet und ins Obersteiner Gefängnis eingeliefert. Aitterna=nmit=Engratte zu Amerikanische Abrüstungsnote an England— Zustimmung zur englischen Denkschrift Verstärkung der englischen Um sechs Geschwader Durch die im Haushaltsvoranschlag 1934•35 vorgesehene Verstärkung der englischen Luftflotte um vier Geschwader, wird die Gesamtzah' der englischen Luftgeschwader von 90 auf 94 erhöht. Die Zahl der Frontflugzeuge ausschließlich der Reserve= und Hilfsformationen erfährt eine Erhöhung von 850 auf 890 Maschinen. Die effektive Gesamtverstärkung wird jedoch nicht nur vier, sondern sechs Geschwader betragen, da zwei Im Washingtoner Staatsdepartement hat man zugegeben, daß in den letzten Tagen eine Note in der Abrüstungsfrage an die englische Regierung gesandt worden sei, die eine Antwort auf die britische Abrüstungsdenkschrift dorstellte. Da Großsiegelbewahrer Eden, so erklärt man, jetzt von seiner Europareise nach London zurückgekehrt und damit ein gewisser Abschluß der Abrüstungsbesprechungen erreicht sei, habe die amerikanische Regierung Veranlassung genommen, ihre in der Botschaft des Präsidenten Roosevelt vom 16. Mai 1933 dargelegte Auffassung erneut zu bekräftigen. Wie weiter verlautet, ist in der Note auch die Zustimmung der Vereinigten Staaten zu dem britischen Vorschlag zum Ausdruck gebracht worden, daß Deutschlands Rüstungsstand „angeglichen“ werden sollte. Norman Davis, der in privaten Angelegenheiten nach Europa gereist sei, werde in London dies auch mündlich dem britischen Auswärtigen Amt mitteilen. Das amerikanische Staatsdepartement veröffentlichte das britische Memorandum sowie den Text der Ausführungen des amerikanischen Unterstaatssekretärs Philipps die dieser am 19. Februar dem britischen Botschafter gegenüber gemacht hat. Darin betont Philipps die grundsätzliche Uebereinstimmung der Vereinigten Staaten mit den britischen Vorschlägen in der Abrüstungsfrage. Die Vereinigten Staaten sehen ein. daß die britische Regierung mit Rücksicht auf die politischen Verhältnisse in Europa nicht soweit habe gehen können, wie die Vereinigten Staaten es gewünscht hätten und wie es Roosevelt seinerzeit in den bekannten drei Punkten niedergelegt habe. Die Vereinigten Staaten mischten sich nicht in die europäische Politik. Sie seien aber stark interessiert an der Erhaltung des Friedens in Europa und betrachten daher ein Abkommen. das die tatsächliche Abrüstung herbeiführe, als nicht nur an sich sehr notwendig, sondern auch als Vorbedingung zur Erleichterung der allgemeinen politischen Befriedigung. Die amerikanische Regierung erkläre daher mit Ausnahme weniger technischer Punkte und der vorgeschlagenen Abänderungen zu Teil 1 des Konventionsentwurfes die von der britischen Regierung vorgetragenen Grundsätze als sehr begrüßenswert. Sie erhoffe die baldige Wiederaufnahme allgsmeiner Abrüstungsverhandlungen. Hierzu wurde vom Weißen Hause bemerkt, daß Norman Davis erst dann nach Genf gesandt werden würde wenn der Zeitpunkt für die allgemeinen Besprechungen festgesetzt sei. Ferner wurde die amerikanische Zustimmung zu dem britischen Vorschlag einer beschränkten deutschen Aufrüstung bestätigt. Riesenbrand in einer mexikanischen Stadt Ueber eine Million Pesos Schulden In der Stadt Fresnillo brach ein Brand aus, der ungeheuren Umfang annahm und erst im Laufe des anderen Tages gelöscht werden konnte. Mehrere Häuserblocks wurden vollständig vernichtet. Bei den Aufräumungsarbeiten fand man die verkohlte Leiche einer Greisin. Man befürchtet jedoch, daß noch weitere Opfer unter den Trümmern liegen. Der Gesamtschaden wird auf über eine Million Pesos geschätzt. Der Brand konnte so außergewöhnlich große Ausmaße annehmen, weil in der Stadt keine Feuerwehr besteht und überdies die Löscharbeiten durch Wassermangel sehr erschwert wurden. Blutige Straßenkämpfe in Kaschgar Nach in Peking vorliegenden Meldungen ist es in der Stadt Kaschgar zu außerordentlich heftigen und blutigen Straßenkämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen gekommen. Die Stadt bietet ein Bild der Zerstörung. 130 Personen sollen bei den Kämpfen getötet worden sein; etwa die gleiche Zahl erlitt mehr oder minder schwere Verletzungen. Nach einer weiteren Meldung ist auch das britische Konsulat von den Aufständischen angegriffen worden. Vier englische Staatsangehörige, die sich im Konsulatsgebäude aufhielten, wurden ziemlich erheblich verletzt; ein Angestellter des Konsulats, ein Chinese, wurde getötel. Die amerikanische Staatsschuld, die im eine Zunahme von 98 Millionen Dollar erfahren hat, in nunmehr auf über 26 Milliarhstang#### gestiegen; sie hat damit fast den Rekoro###r# 26.6 Milliarden Dollar erreicht, wie er unmit bar nach dem Kriege eingetreten war Nr. 54(Zweites Blatt) „Schwerter Zeitung“ Montag, S. März 1934 u Sr-Ttenin Schwerte(Ruhr), Montag den 5. März 1934 Tagesspruch Wir toten Flieger, blieben Sieger, Durch uns allein. Volk, flieg' Du wieder und Du wirst Sieger durch Dich allein! Spenden für die Winterhilfe in Schwerte. Wie wir erfahren, hat die Allgemeine Sterbekasse„Selbsthilfe“ Schwerte und Umgebung, heute der NS=Volkswohlfahrt Schwerte zum Abschluß des Winterhilfswerkes 1933=34, den Betrag von 200 Mark überwiesen. Wie wir weiter erfahren, hat kürzlich die Ortsgruppe Schwerte des Bundes Königin Luise der NSVolkswohlfahrt Schwerte den Betrag von 50 Mark gespendet. Den Gebern sei auch an dieser Stelle gedankt. Der Bunte Abend der NS=Volkswohlfahrt ein voller Erfolg. Aus die zweite Veranstaltung der Ortsgruppe Schwerte der NSVolkswohlfahrt, der Bunte Abend vom 4. Februar in der Wiederholung mit neuen Kräften, war ein 100 prozentiger Erfolg. Schon eine Stunde vor Beginn des Bunten Abends war der Freischützsaal besetzt. Auffallend war, daß nachher auch von den Plätzen auf der Galerie Gebrauch gemacht wurde. Ein Weltstedtprogramm wickelte sich pünktlich in der vrrausgesagten Zeit zwischen 5 Uhr nachmittigs und 9 Uhr abends ab. Es war sogar möglich geworden, eine Steigerung im Wert der Darbietungen zu erreichen, sodaß alles gehalten wurde, was versprochen worden war. Da Schriftleiter Kamecke in seiner Eigenschaft als Propagandawalter der NS=Volkswohlfahrt die Leitung und die Ansage für diesen Abend hatte, ist es nicht recht angebracht, daß er diese Veranstaltung in das Licht seiner Kritik rückt. Unser mit der Besprechung des Bunten Abends beauftragter Berichterstatter wird für die morgige Ausgabe eine eingehende Würdigung bringen. . Sämtliche Schwerter Abiturienten bestanden! Bei der Abschlußprüfung, die am Freitag im Realgymnasium vor sich ging, haben sämtliche 28 Abiturienten die Reifeprüfung erfolgreich bestanden. Sechs von ihnen, darunter die drei Damen, die vorher privatim im lateinischen vorbereitet waren, mit dem Prädikat gut. Mit Auszeichnung ging aus der Prüfung Wilhelm Lotze aus Holzwickede hervor. Dieser Abitutient hatte kurz vor der Prüfung eine schwere Knieverletzung erlitten, trotzdem erschien er vor der Prüfungskommission. Der gute Ausfall der Prüfung liefert den Beweis für die zielbewußte Arbeit, die auf dem Realgymnasium geleistet wird. Das Realgymnasium hat von den 28 Abiturienten zehn für das Hochschulstudium vorgeschlagen. Im Geiste der neuen Zeit feierten die Abiturienten das bestandene Examen im Arbeitsdienstlager. Der Leiter der Anstalt, Studiendirektor Löscher marschierte mit Lehrern und Abiturienten nach Ergste. Im dortigen Arbeitsdienstlager fand ein schöner Kameradschaftsabend statt. In alphabetischer Reihenfolge seien nun die 28 Abiturienten aufgeführt: Wilhelm Aufenberg, Schwerte, Hans Bankstahl Hagen, Hubert Bender, Schwerte, Helmuth Berz, Sommerberg, Siegfriede Brünninghausen, Schwerte, Alfred De Vaud und Madeleine De Vaud, Schwerte, Margarete Goecke, Schwerte, Erwin Grüll, Ergste, Friedr. Halberscheidt, Schwerte, Kurt Heyrich, Schwerte, Johannes Hinz, Schwerte Ost, Meta Hohnemann, Schw., Heinz Hue, Hörde, Friedr. Kebekus, Schwerte, Wilhelm Korn, Hagen, Paul Köster, Schwerte, Albert Küster, Schwerte, Wilh. Lotze, Holzwickede, Siegfr. Löwen, Holzen, Marg. Pütter, Holzen, Helmuth Schmidt, Villigst, Ilse Schmuck, Westhofen, Walter Schockenbaum, Schwerte, Karl Heinz Schwarze, Schwerte, Günther Sternheim, Schwerte, Friedr. Trappmann, Holzen, Wilhelm Wigge, Schwerte. - Die Eingliederung der Schwerter evangelischen Jugend in die Hitler=Jugend erfolgte am Sonntag vorm. um 8,30 Uhr im Lutherhause in feierlicher Weise. Der Saal war voll besetzt. Für die evangl. Jugend und als Beauftragter der Kirche sprach zunächst Pastor Millard über den Sinn der Eingliederung. Unterbannführer Hermann Braus hieß die neuen Kameraden in kameradschaftlichen Worten willkommen und brachte ein dreifaches Sieg=Heil auf den Reichsjugendführer Baldur von Schirach und die neuen Kameraden aus. Sodann ergriff Pastor Hagemann das Wort zur Eingliederung, durch die der Kampf der Meinungen beigelegt sei und die den Beweis erbringe, daß die deutsche Jugend in ihren Reihen die Einigkeit wolle. Pastor Hagemann wies dann noch auf den Tagesbefehl hin, den der Reichsjugendführer an die Hitler=Jugend zur Eingliederung der evangl. Jugend erlassen hat.(Der Tagesbefehl ist im Wortlaut in unserer Beilage enthalten). Anschließend wurde die Uebertragung aus Berlin gemeinsam angehört. Gemeinsam wurde auch das Schutz= und Trutzlied des großen Revolutionärs und Reformators Martin Luther„Ein feste Burg ist unser Gott“ gesungen. Nach Beendigung des feierlichen Aktes nahm die geeinte Jugend vor dem Lutherhause Aufstellung: Die Hitler=Jugend= Fahne wurde gehißt und mehrere hundert Hände grüßten die Fahne des jungen Deutschlands. Dann rückten die Scharen in langem Zuge gemeinsam ab. Vor ihren frischen Liedern schallte es hell und zukunftsgläubig in den Straßen unserer alten Stadt.— Am Samstag hatte der Reichsjungscharführer Dr. Horch vom Evangl. Jungmännerwerk im Lutherhause gesprochen und zwar nachmittags um 5 Uhr zu den 10—14jährigen und abends zu den älteren. Dr. Horch legte noch einmal den Werdegang des Evangl. Jungmännerwerks dar und sprach dann über die Bedeutung der bevorstehenden Eingliederung. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich in Schwerte die Eingliederung in harmonischer Weise vollziehe. An diesem Vortragsabend war auch die 5J., der B0M. und das Deutsche Jungvolk vertreten. Schweinezählung. Am 5. März, also am heutigen Montag, findet eine Schweinezählung statt. Die Zählung dient lediglich volkswirtschaftlich,statistischen Zwecken. Die Einzelangaben unterliegen dem Amtsgeheimnis u. dürfen insbesondere nicht für Zwecke der Steuerveranlagung verwendet werden. Wer es unterläßt, seinen Schweinebestand anzugeben oder wissentlich unrichtige Angaben macht, hat eine Bestrafung zu erwarten. Auch können Schweine, deren Vorhandensein verschwiegen wurden, im Urteil für„dem Staate verfallen" erklärt werden. : Obermusikmeister a. D. Süper+ Aus Krefeld kommt die Nachricht, daß der allen Schwerter Musikfreunden bekannte Obermusikmeister a. D. I. W. Süper, Inhaber des Eisernen Kreuzes 1 und 2. Klasse und des Verdienstkreuzes in Gold, im Alter von 59 Jahren nach schwerem Leiden aus einem arbeitsreichen Leben geschieden ist. Die Beisetzung erfolgte Schwerte, 3. März. Die Sedanschule, die im vorigen Jahre schon einmal eine nationale Feierstunde veranstaltet hatte, hatte am Freitag abend zu einer Deutschen Stunde eingeladen. Es war eine Werbeveranstaltung für den Volksbund der Auslandsdeutschen, wie sie im Rahmen einer Volksschularbeit nicht besser gedacht werden kann. Der Saal des Lutherhauses war bis auf den letzten Platz mit der Jugend besetzt. Es waren aber auch die Mitglieder des Elternbeirates und einige Eltern erschienen. Unter der Leitung des verantwortlichen Leiters der Schule, Rektor Berensmann, brachte der Mädchenchor das für die heutige Zeit wie geschaffene Lied„Was ist des Deutschen Va terland“ eindrucksvoll zu Gehör. Rektor Berensmann betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß der Freiheitsdichter Ernst Moritz Arndt, schon die Frage: Was ist des Deutschen Vaterland? beantwortet hat.„Das ganze Deutschland soll es sein! Damit hat Arndt schon dem Sehnen aller guten Deutschen Ausdruck gegeben. Das ganze Deutschland soll es sein! das ist der Grundakkord für die Arbeit im Volksbund der Auslandsdeutschen, die jenseits der blutenden Grenzen zäh ihr Deutschtum verteidigen. Der Schuleiter schloß mit dem Wunsche, daß auch diese Stunde allen zum Segen gereichen möge. Lehrer Möller dirigierte sodann den Sprechchor„Deutsche Not“, der mit den Worten schloß: Deutschland soll leben, Deutschland wird leben! Das Werk war von Knaben und Mädchen gut eingeübt worden. Ergreifend in seiner Schlichtheit und Wehmut klang dann das Lied, das man schon lange nicht mehr gehört hatte: Zu Straßburg auf der Schanz. Rektor Berensmann dirigierte diesen schwierigen Chor und seine Mädel waren ganz bei der Sache. der Fräulein Rahlenbeck erzählte vom Leid, das unsere Brüder und Schwestern im Ausland erdulden müssen. Es sind 30 Millionen Grenzbzw. Auslandsdeutsche, die sich jetzt Volksdeutsche nennen. In Gedanken wanderte man in diesem Vortrage auf den Schicksalswegen der Volksdeutschen, die durch die im Schandvertrag von Versailles abgetretenen Gebiete Schleswig und Südtirol führen. Die Grenzen bluten in Norden, Süden, Osten, Westen. 6½ Millionen Deutsche hat das deutsche Reiche an den Grenzen durch die Gebietsabtrennung verloren. Die Rednerin gedachte auch des Saarlandes, das 1935 seine Freiheit wiedererlangen wird und sprach von dem Heimweh, das die Volksdeutschen haben. Sie konnte zum Schluß darauf hinweisen, daß die Sedanschule nach Ostern eine VDA.=Schulgruppe bilden wird. Der Vortrag klang im Deutschlandliede aus. Eine Schülerin brachte sodann das Gedicht „Deutschland“ sinnvoll zu Gehör. Nachdem der Chor das Tiroler Freiheitslied gesungen hatte, hielt Lehrer Möller einen ausgezeichneten Lichtbildervortrag über Südtirol. Er hat das Etschland bereist u. konnte so die unvergleichlich schönen Landschaften der Dolomiten in schönen Bildern lebendig erstehen lassen, er konnte von Begegnungen erzählen, die er da unten im Südtirol mit den Volksdeutschen gehabt hat, und aus denen die Sehnsucht der Tiroler nach der Wiedervereinigung mit dem deutschen Vaterlande sprach. Die Zuhörer folgten den Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit und fanden viel Freude an den herrlichen Lichtbildern. In der Mitte des Saales war eine blaue Wimpelkette gezogen. Die Wimpel trugen die Aufschrift BDA. Nur die„Schwerter Zeitung“ and die. Baesi. Kanstetsechuner sind für die Stadt Schwerte amniche Publikationvorgule Aus der Arbeit der Verwaltung der Schwerter Gemeinderäte. In der letzten Sitzung wurden folgende Angelegenheiten beraten: a) Regelung der ortsüblichen Bekanntmachungen. In Zukunft werden Bekanntmachungen und Satzungen pp. der Stadt entweder an der Bekanntmachungstafel im neuen Rathaus und unter gleichzeitigem Hinweis in der Westfälischen Landeszeitung und in der Schwerter Zeitung oder durch Auflegung in einem städtischen Verwaltungsraum unter gleichzeitigem Hinweis in der Westf. Landeszeitung und der Schwerter Zeitung oder durch vollständigen Abdruck in der Westf. Landeszeitung und der Schwerter Zeitung veröffentlicht. Längere Steuerordnungen, deren vollständige Veröffentlichung gesetzlich vorgeschrieben ist, werden in der Schwerter Zeitung veröffentlicht, sofern die Veröffentlichung geringere Kosten verursacht als in der Westf. Landeszeitung. b) Dem Vertrage mit dem Ruhr=Lenne=Reiterverband betr. Benutzung des Turnier= und Sportplatzes am Freischütz wurde zugestimmt. Die Tribüne wird Eigentum der Stadt. c) Auf Vorschlag des Bürgermeisters soll der alte Brand= und Bettag als ein Gedenktag für die gesamte Bevölkerung und würdiger ausgestaltet werden. d) Die Gemeinderäte nehmen von der Vergnügungssteuerordnung zustimmend Kenntnis. Die neue Ordnung sieht in verschiedenen Punkten wesentliche Erleichterung vor, insbesondere für Veranstaltungen von wertvoller kultureller oder nationaler Bedeutung. Aus dem Schwerter Miusilieben Sle„ichonmes-Passlog!“! von J. S. Bach am 13. 3. 1934 Bach hat dem Vermuten nach die Johannes=Passion in Aussicht auf den Antritt des Johanneskantorats komponiert. In Leipzig kam das Werk erst am Karfreitag 1724 zur Auffuhrung und erlebte während der Amtszeit des Komponisten mehrere Wiederholunsen. Donn verschwand sie mit dem Mehrzahl der Tach'schen Vokalkompositionen auch nur dem Cesichtskreis der Leipziger und kam erst im Gefolge der wiederentdeckten MatthäusPassion aufs neue zum Vorschein.(Die AufSingass..#ste 1833 durch die Berliner Eingakademie.) Bach's Johannespassion und Matthäus=Passion stehen in der Entfaltung eigentlich oratorischer Auffassung und Kunst weit höher. Aber in einem Zuge gleichen sie 9. So hoch Bach in ihnen als Musiker aufwärts schreitet, immer hält er die Richtung aufs Kirchlich=Volkstümliche ein; seine in der Heimat eingesogene Liebe zum Choral und zum Bibelwort unterscheidet ihn von den Mattssa früherer Prägung.„Die Autthauspassion ist im höchsten Sinne liturbische und kirchliche Musik, wenn wir beide Esgriffe so erweitern, daß sie zusammen eine engiöse Volksfeier bedeuten. Die JohannesPassion ist dagegen persönlicher und leidenschaftlicher. Sie mag an Größe der späteren Matthäuspassion nachstehen; an musikalischer Kraft und künstlerischem Reichtum ist sie so groß, daß es eine Verwegenheit wäre, hier kritisch abwägen zu wollen, statt in freudiger Ehrfurcht zu bewundern, daß derselbe Mensch auf dem gleichen Gebiete zweimal so Uebermenschliches zu schaffen vermochte. Wie muß dieser Mensch, dessen ganzen Wesen ein Hinauf ist in die Welt des Edlen und Schönen, schauernd hinabgestiegen sein in die finstersten Abgründe des Hasses, des Irrwahns, der Vertiertheit, um die Reihe dieser Chöre schreiben zu können, in denen das irregeleitete Volk nach dem körperlichen Blute des Mannes giert, der ihm in innerlicher Liebe sein ganzes Sein hingegeben hatte. Einen entsetzlicheren Schrei hat Dante auf seinem Gange durch die Hölle nicht vernommen, als dieses „Kreuzige“ von wild gemachten Kindern geschrien, von rasenden Weibern gefaucht, von entfesselten Männern gebrüllt.“(Stork). In der ersten Aufführung hatte die Johannespassion noch nicht die Gestalt, in der sie heute wiedergegeben wird. Bach hat im Laufe der Jahre Neubearbeitungen vorgenommen. Der Einleitungschor, Schlußchor und die Hälfte Arien waren anders als jetzt. Der Text lehnt sich an die berühmte Dichtung des Hamburger Ratsherrn Brakes. Den bombastischen Passionsbericht in Versen ersetzt er durch den Text des vierten Evangeliums. Den Arientexten entnimmt er auch nur einzelne Ideen, die er im übrigen dann frei gestaltet. Die Umdichtung hebt sich vorteilhaft von dem Original ab. Der musikalische Charakter der Johannespassion ist durch die Art des Leidensberichtes im vierten Evangelium bedingt. Es fehlt der johanneischen Darstellung die Schlichtheit u. Natürlichkeit der matthäischen. Im Johannesevangelium sind die Vorgänge weiter ausgesponnen und dramatisch ausgestaltet. Der Passionsbericht des Johannes ist in der Hauptsache nur eine Schilderung der großen Gerichtsszenen vor dem Hohenpriester und Pilatus. Er hat etwas Aufgeregtes und Leidenschaftliches an sich. Diese Eigenart hat Bach erfaßt und in seiner Musik wiedergegeben. So werden in Bach's Musik, im Eingangschor:„Herr, unser Herrscher“, wie im vierten Evangelium, die Idee der Herrlichkeit und die des Leidens miteinander ausgesprochen. Die Priester= und Volkschöre werden bei ihm die Träger der Handlung. Er stellt die Menge gleich als fanatisch dar. Die Texte „Wäre dieser nicht ein Uebeltäter“ und„Wir dürfen niemand töten“, drückt er durch ein Thema aus, dessen grausige, durch gedehnte Choromatik hervorgebrachte Wirkung nicht! mehr übertroffen werden kann. Auch in dem „Kreuzige“ wirkt die Vorstellung langgezogener, heulender Rufe, wie sie eine erregte Menge ertönen läßt, bestimmend auf die Fassung des Thomas. Dazwischen wird das„Kreuzige“ in wilden Sechzehnteln wiederholt und in aufsteigender Bewegung hingufgetrieben, als recke das wütende Volk tausend Arme gen Himmel. Die Schilderung des zerreißenden Vorhangs und des Erlebens hat er wohl später der Matthäuspassion entlehnt. Im Schlußchor malt Bach die Grablegung Christi. Die Sänger nehmen am Grabe von dem Entschlafenen Abschied und bitten für ihr eigenes einstiges Ende und eine sanfte Ruh! Wettbewerb der RS-Gemeinschaft durch Das Kulturamt der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ gibt bekannt, daß der Einsendungstermin des Wettbewerbs zur Erlangung eines Chorwerkes und eines Massenschauspiels bis zum 15. März verlängert worden ist.— Die Bedingungen zur Beteiligung an dem Wettbewerd können kostenlos beim Kulturamt der RS.=Gemeinschaft Kraft durch Freude“, Berlin SW 19. Märkisches User 34, angesordert werden. Sanstag nachmittag auf. dem neuen Friedhof zu Kreseld.— I. W. Süper hat schon vor dem Kriege im Freischütz Pfingstkonzerte mit seiner Kapelle gegeben. Vor dem Kriege war er Obermusikmeister bei den Krefelder Tanzhusaren. Nach dem Kriege hat er für den Schwerter Gardeverein bei allen Festlichkeiten seine Weisen ertönen lassen. + Am 4. März 1319 wurden in 8 sudetendeutschen Städten deutsche Menschen zusammengeschossen, die sich zum feierlich verkündeten Recht der nationalen Selbstbestimmung bekannten. 54 Tote, 112 Schwerverwundete lagen in ihrem Blute. Seitdem ist der 4. März der Trauertag der 3½ Millionen Deutschen der Tschechoslowakei. Das neue Sauerland=Lied. Am Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr, wurde auf dem vom Westdeutschen Rundfunk veranstalteten „Sauerländischen Abend“ in der Sauerland= halle zu Altenhundem das neue Marschlied „O du schönes Sauerland“, dessen Melodie ja im Sauerland sehr bekannt und beliebt ist, durch das Kleine Rundfunk=Orchester(Dir. Leo Eysoldt) zum Vortrag gebracht. Den neuen Text des Liedes verfaßte Rob. Zündorf, Hohenlimburg, der zugleich auch den„Sauerländer Marsch“ vertonte, der das Lied als Trio enthält. Die Instrumentierung besorgte Paul Busch, Hohenlimburg, der Musikzugführer der Motor Standarte 166 (Sauerland), dem der Marsch vom Komponisten auch zugeeignet worden ist. Opferbereite SA=Kameradschaft. Von den Ha'per SA=Männern, die sich, wie berichtet, zur Nettung ihres Kameraden nach Schwerte begaben, wurde drei ausgewählt und eine Blutübertragung vorgenommen. Hoffentlich hilft sie, das Leben ihre Kameraden zu erhalten. :# m ä ß i g t e F a h r k a r t e n z u r L e i p z i g e r Messe. Man kann die mit 33½ Prozent Fahrpreisermäßigung herausgegebenen Hin= und Rückfahrkarten zur Leipziger Messe zur Hinfahrt bis zum 31. März und zur Rückfahrt bis zum 17. März benutzen. Vorstehende Karten werden nur an Inhaber von Messe= und Ausstellerausweise herausgegeben. Aus der Bewegung Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung Ortsgruppe Schwerte=Ruhr. Unser schwerbeschädigter Kamerad und Pg. Heinrich Vetter, Oberbürgermeister in Hagen, ein alter Vorkämpfer der NS=Kriegsopferversorgung, spricht Dienstag abend 8 Uhr im„Reiche des Wassers". Die Kriegsopfer der Ortsgruppe Schwerte treten aus diesem Grunde Dienstag um 7,30 Uhr beim Geschäftslokal an. Wir marschieren geschlossen zu unserem Kameraden. Uniform und Mütze. Andree, Ortsgruppen=Amtsleiter. Wad brachts ichweris dus Lebolnnonhahe 1.00; Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Schwerte für die Zeit vom 1. April 1933- 31. Dezember 1933. 4. Fortsetzung. Es fanden stat.: 1 Uebung mit der Freiw. Feuerwehr Geisecke=Ruhr, 1 Uebung mit der Freiw. Feuerwehr Schwerte Ost, 2 Uebungen mit der Freiw. Feuerwehr Schwerte=URuhr, 1 stiller Alarm im Luftschutz Schwerte=Ruhr, 1 Propagandaumzug im Luftschutz Schwerte=R. Die Kolonne war vertreten auf der Tagung des Provinzialvorstandes der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz in Siegen und der Tagung des Männervereins vom Roten Kreuz für den Landkreis Iserlohn in Iserlohn. Die Kolonne hat 4 ländliche Sanitätsposten eingerichtet, und zwar in Ergste, Geisecke=Ruhr, Drüpplingsen und Villigst. Die Hilfe der Sanitätsposten wurde in 69 Fällen in Anspruch genommen. Am 1. Juli übernahm die Kolonne den Krankentransportmotorwagen des Landkreises Iserlohn in eigenen Betrieb. Es wurden 553 Krankentransporte mit dem Krankenauto, 2 Transporte mit der Fahrbahre, 3 Transporte mit der Krankentrage, und 1 Transport auf der Eisenbahn ausgeführt. Das Krankenauto hat im vergangenen Jahre eine Fahrstrecke von 4499 Klm. zurückgelegt. Die Kolonne mußte 49 Wachen und 1 Nachtwache stellen. In 85 Fällen wurde die Hilfe der Wachen in Anspruch genommen. Es wurde in 2053 Fällen bei leichteren und in 135 Fällen bei schweren Unfällen, die sich in Betrieb und Verkehr ereigneten, von den Mitgliedern erste Hilfe geleistet. Gebenfalls konnte bei 69 Unfällen in der Landwirtschaft erste Hilfe geleistet werden. Von der Stadt erhielt die Kolonne wiederum die Jahresbeihilfe von 500 RM. * 2. Freiwillige Feuerwehr. Die Wehr hat zurzeit 60 Mitglieder, welche auf 2 Löschzüge verteilt sind. Ein enges Zusamemnarbeiten besteht mit der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, mit welcher mehrere Uebungen zusammen ausgeführt wurden. Es wurden 9 Uebungen abgehalten. Am 2. Juli fand im„Reiche des Wassers" der Kreisverbandstag des Stadt= und Landkreises Iserlohn statt. Die Tagung war gut besucht. Vorher fand eine Schul= und Schauübung statt, welche sehr zufriedenstellend ausfiel. Außer 6 Stuben=, Balken= und Schornsteinbränden, welche schnell bekämpft und gelöscht werden konnten, wurde die Wehr zu 2 Großbränden gerufen. Die Ausrüstung der Wehr wurde durch Anschaffung eines neuen Mannschaftswagens, Stiefel und Hosen wesentlich verbessert. Der neue Mannschafts= und Gerätewagen ist sorgfältig durchdacht und ausgeführt und entspricht allen neuzeitlichen Anforderungen. Die Schlagkraft der Wehr ist durch diese Anschaffung erheblich gestiegen. In der Organisation des amtlichen zivilen Luftschutzes bildet die Freiwillige Feuerwehr einen wichtigen Bestandteil. 3. Ziviler Luftschutz. Die im Rechnungsjahr 1932 begonnenen Arbeiten für die Durchführung des amtlichen zivilen Luftschutzes im Luftschutzort Schwerte wurden im Rechnungsjahre 1933 weiter fortgesetzt. Heute kann die Arbeit, wenn auch noch nicht als vollendet, so aber doch als zum großen Teil durchgeführt angesehen werden. In den Sitzungen vom 17. Mai und 8. Juni 1933 wurde die Durchführung der Organisation des amtlichen zivilen Luftschutzes endgültig festgelegt. Auch die ersorderlichen Einrichtungen wurden geschaffen. Die Ausbildung der Sicherheits= und Hilfsmannschaften erfolgte in umfassender Weise, einschließlich der Feuerwehr und der Sanitätskokolonne. Mit Nachdruck wurde die Aufklärung der Einwohnerschaft durch verschiedene Veranstaltungen gefördert. Eine Ortsgruppe des Reichsluftschutzbundes wurde gegründet. * VII. Sozialversicherung. Im Stadtbezirk Schwerte betrug die Zahl: der Invalidenrentenempfänger 716(Vorjahr: 614), der Witwenrentenempfänger 223(139), der Waisenrentenempfänger 199(177), der neu gestellten Rentenanträge 96(118), der Anträge auf Gewährung eines Heilverfahrens 41(45), der umgetauschten bzw. neu ausgestellten Angestellten=Versicherungskarten 447(428), der umgetauschten Invalidenquittungskarten 796 (926). Im Stadtbezirk Schwerte bestehen nachstehende Krankenkassen: 1. Allgemeine Ortskrankenkasse Schwerte 2068 Mitglieder(Vorjahr 2047). 2. Betriebskrankenkasse der Firma Vereinigte Deutsche Nickelwerke A. G. 945 Mitgl.(766). 3. Betriebskrankenkasse der Firma Vereinigte Stahlwerke A. G. Eisenindustrie zu Menden Schwerte, Schwerte 413 Mitglieder(347). 4. Betriebskrankenkasse der Firma Gutehoffnungshütte Oberhausen A. G. Abt. Schwerte, vorm. Ludwig Möhling Schwerte 84 Mitglieder(81). 5. Reichsbahnbetriebskrankenkasse Elberfeld, Geschäftsstelle Schwerte 1640 Mitgl.(1434). 6. Betriebskrankenkasse Dortmund, Geschäftsstelle Schwerte 25 Mitglieder(25). Folgende Ersatzkrankenkassen unterhalten in Schwerte Zweigstellen: Deutschnationale Kranken= und Begräbniskasse, Ersatzkrankenkasse des Gewerkschaftsbundes der Angestellten, Barmer Ersatzkrankenkasse, Krankenkasse der kath. kaufmännischen Vereine. Ferner bestehen folgende private Versicherungsunternehmungen: Vereinigte Gesellenauflage, Kranken= und Sterbekasse zu Schwerte, Pensionskasse für die Beamten und Meister der Vereinigten Deutschen Nickelwerke A. G. in Schwerte, Schlachtviehversicherungsverein Schwerte und Amt Westhofen zu Schwerte. * VIII. Wohlfahrtsamt. 1. Allgemeines. Während in früheren Jahren festgestellt werden mußte, daß die Erwerbslosigkeit sich immer mehr und mehr gesteigert hatte, kann für das lausende Berichtsjahr die erfreuliche Tatsache sestgestellt werden, daß die Welle der Arbeitslosigkeit sich gebrochen hat und im starken Absteigen begriffen ist. Während am Anfang des Berichtsjahres noch 1058 Erwerbslose vom Wohlfahrtsamt betrent werden mußten, ist die Zahl am Ende des richtsjahres auf 543 Parteien gesunken. Die Erwerbslosigkeit hat somit um 39 Prozent abgenommen. Die Beteiligung der Stadt an den Kosten der Krisenfürsorge ist mit dem 30. 9. 1933 gänzlich fortgefallen. Fortsetzung folgt. Amt Ergste ohne Fehlbetrag Ergste, 3. März. Die Wohlfahrtslasten treten in dem diesjährigen Amtshaushaltsplan nicht mehr in die Erscheinung, da die Fürsorgekosten ab 1. April d. J. wieder wie früher zu 30 Prozent von den Gemeinden übernommen werden müssen. Im Jahre 1933 betrugen die Gesamteinnahmen und Ausgaben 201 147,13 Nm. In diesem Betrage sind die Wohlfahrtslasten für das ganze Amt enthalten. Der Haushaltsplan für 1933 wird ohne Fehlbetrag abschließen. Der ordentliche Haushaltsplan für 1934 schließt mit einem Betrage von 51 133,55 Rm. in Einnahme und Ausgabe ab.— Im einzelnen enthält der neue Etat folgende Zahlen: Einnahmen:„Allgemeine Verwaltung 3775.— Rm.(3410.— Rm), Polizeiverwaltung 6555.— Rm.(6785.— Rm.), Wohlfahrtslasten keine(118585.—. Rm.), Allgemeine Kapital= verwaltung 150.— Rm.(150 Rm.— Rm.), Grundvermögen 660 Rm.(660.—, Rm.), Finanz= und Steuerverwaltung 39993,55 Rm. (71 557,13Rm.): Ausgaben: Allgemeine Verwaltung 40 522,75 Rm.(32222,27 Rm.), Polizeiverwaltung 9530.80 Rm.(9229,56 Rm.) Wohlfahrtslasten 120.—, Rm.(158 735.— Rm.), Finanz= und Steuerverwaltung 960.— Rm.(960.— Rm.).— Die in Klammern gesetzten Zahlen sind aus dem Jahre 1933. Verantwortlicher Hauptschriftleiter: Heinz Friedr. Kamecke. Schwerie=R. Verantwortlich für den gesamten Textteil: Heinz Friedr. Kamecke, Schwerte=R. Für den Anzeigenteil: Hans Linner Schweite=R. D.=A. II. 34. 1755. B. 518. Vwonnes Geheimnis Roman von Klothilde von Stegmann Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Oh, Sie wissen auch meinen Vornamen? Es klingt hübscher, wenn Sie Fräulein Yvonne sagen, als das steife: Fräulein Dumont.“ ich werde sehr gern das sagen, was besser rlingt, Fräulein Yvonne! Aber Sie müssen nach dem Schreck nun wirklich eine Kleinigkeit genießen. Darf ich Sie zu einem kleinen Lunch einladen?“ „Ich habe hier an der Ecke ein nettes Café geschen. Es erinnert mich sehr an Paris. hat kleine Tische auf die Straße gestellt, wie bel uns. Und es ist eine sehr belebte Ecke, sellst für Berlin. Wollen Sie dort hin?“ „Aha! Sie meinen offenbar Kranzler, Fräulein Yvonne?! Bitte, hier entlang! Es sind nur ein paar Schritte.“ Auf dem kleinen Balkon im ersten Stock nahmen Yvonne Dumont und Seeburg Platz. Yvonne bestellte für sich Kaffee, und Seeburg, der durch die Begegnung um seine Mittagsmahlzeit gekommen war, ließ sich auch ein paar belegte Brötchen geben. Als der Kellner sich nach Erledigung seines Auftrages wieder entfernt hatte, ergriff Yvonne impulsiv Seeburgs Hand mit einem warmen Druck. „Nochmals meinen Dank für Ihre Hilfe, Herr Baron! Sie sind erschienen wie der Ritter Sankt George, oder, wie heißt der jugendliche Held aus der Oper Ihres großen Komvonisten Wagner?— Ich weiß es jetzt: Siegfried.“ „„Nun, Fräulein Yvonne, Sankt Georg und Siegfried hatten beide gefährliche Kämpfe zu bestehen! So schlimm war es denn doch nicht. Der Herr, der Sie so in Schrecken versetzt hat, war durchaus harmlos. Aber wir wollen über eine solche Selbstverständlichkeit doch nicht so viele Worte verlieren. Es war mir eine Freude, gerade Ihnen behilflich zu sein. Aber im Grunde genommen eine Selbstverständlichkeit...“ „Oh!, die edlen Ritter in Ihren Märchen und Sagen waren nicht so kühl, Herr Baron. Wenn ich gelesen habe, daß sie haben bestanden Abenteuer für eine Dame, sie haben immer gefordert— und ich glaube, auch einen Dank erhalten.“ Ein feuriger und zugleich schelmischer Blick traf Seeburg. Der sah Yvonne Dumont im ersten Augenblick nur belustigt an. Aber in seine Augen trat bald ein Licht, das sie dunkel färbte. Er lachte etwas gezwungen. „Fräulein Yvonne! Sie haben erstaunliche Kenntnisse in der deutschen Literatur. Unsere Kultur hat uns gelehrt, bescheidener in unseren Ansprüchen auf den Dank schöner Frauen zu sein.“ „Hat das die Kultur getan? Ich habe es sonst noch nie bemerkt. Oder sind Sie, lieber Freund, nur ein Exemplar von besonderer Bescheidenheit? Ich habe immer gedacht, im Grunde genommen sind die Menschen aller Zeiten sich gleich geblieben?“ „Sie sind eine gefährliche Gegnerin in der Debatte, Fräulein Yvonne! Es stimmt auch, was sie behaupten. Aber— man kann nicht alles sagen, was man denkt. Und“— Seeburg holte tief Atem, fuhr dann leiser fort —„noch weniger, was man wünscht und begehrt.“ Wieder traf ihn blitzschnell ein Blick Yvonnes. „Warum kann man nicht? Oh, was seid ihr deutschen Männer schwerfällig. Ein Franzose, er hätte nicht gesagt“— Yvonne Dumont äffte drollig Seeburgs ernsten Ton nach—, „man kann nicht, er hätte zu sagen gewußt, was er wünscht.“ „Yvonne! Wissen Sie denn, was Sie eben ausgesprochen haben? Soll, darf ich Ihnen gestehen...“ Yvonne Dumont unterbrach Seeburg leise. Fast flüsternd, zärtlich kam es von ihren Lippen: „Sie dürfen— nein, Sie sollen, lieber Freund „Daß ich Sie liebe?“ „Glauben Sie, daß es eine Frau gibt, die das nicht gern von Ihnen hören würde, mein Freund? Noch dazu, wenn Sie es schon viel länger weiß als Sie selbst?“ „Yvonne sah sich schnell um und fuhr dann mit einer streichelnden Handbewegung über Seeburgs Hand. „Sie, Yvonne? Sie wußten, was ich für Sie empfinde?“ „Ich hätte blind sein müssen, wenn ich es. nicht gemerkt hätte, lieber Freund! Aber hier ist nicht der Ort, von solchen Dingen zu sprechen. All die Menschen um uns herum! Nein, hier kann man kein intimes Wort reden. Aber ich habe mich noch zu revanchieren für Ihre Einladung hier. Trinken Sie heute eine Tasse Tee bei mir! Dann dürfen Sie mir sagen — aber mit schöneren Worten, als Sie es hier im Lokal können—, was Sie denken. Frauen hören gern, wenn ein Mann, der ihnen gefällt, ihnen Nettes sagt. Aber bringen Sie mir nicht einen Blumengarten mit, wie ihr Männer das gern tut. Weder das Mädchen noch das stolze Fräulein Irene brauchen zu wissen, daß wir uns gut sind. Und nun, mein Freund, muß ich wieder weiter. Auf Wiedersehen heute abend!“ Seeburg küßte zum Abschied zärtlich Yvonnes Hand. Dann sah er der eleganten, schönen Frau sehnsüchtig nach. Wie gern wäre er jetzt mit ihr hinausgefahren ins Freie, wo nicht jedes Wort, jede Bewegung von nengierigen Menschen beobachtet wurde! Aber die Arbeit rief. Er mußte wieder ins Amt, in die Tretmühle. Hastig zahlte er. Es war später geworden, als er gewollt hatte. Bald saß er wieder an seinem Schreibtisch. Es gehörte viel Willenskraft dazu, bei der Arbeit zu sein, denn von jedem Aktenstück leuchtete ihm Yvonnes rassige Erscheinung entgegen. Seeburg aber war nicht der einzige, der sich in Gedanken mit Yvonne Dumont beschäftigte. Auch Kriminaldirektor Doktor Miller hatte sein Interesse an der schönen Französin nicht verloren. Freilich waren seine Gedanken wenider zärtlich als die Seeburgs. Das Material, das er über Yvonne Dumont bisher zusammengetragen hatte, befriedigte ihn nicht. Es war bisher nicht festzustellen, ob sie mit Celia Baruska, der verdächtigen Rumänin identisch war. Alles Suchen nach. einer Photographie der Rumänin und der Versuch, ein Bild von ihr zu bekommen, waren vergeblich gewesen. Doktor Miller hatte, was er sonst gern vermied, mit einem Kollegen über den Fall gesprochen. Er hatte ihm von Yvonne Dumont erzählt, dabei natürlich Seburgs Namen ganz aus dem Spiel gelassen und nur erwähnt. ein junges Mädchen ein seltsames Gespräch belauscht habe, das in früher Morgenstunde zwischen der Dumont und dem ihr angeblich unbekannten Zimmernachbarn in deutcher Sprache stattgesunden habe, während Fräulein Dumont angeblich kein könne. Aber der Hollege Werkel, der ein Steptiker nar, hatte Miller ausgelacht. „Wenn Sie weiter keine Verdochtsmon nie haben, Kellege, wie die Erzählung eines enersück tigen Mädels— denn sicher ist da Eisersucht im Eriel—, rann lassen Sie die Finge! lieber katon. Fortsetzung folgt. 17 Heute abend 10½ Uhr entschlief sanit und gottergeben nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere innigstgeliebte Nlutter, Schwiegermutter Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Wwe. Statt Karten! Für die überaus herzliche Teilnahme beim Tode meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, sprechen wir hiermit unsern innigsten Dank aus. Frau E. Wiebeck und Kinder Schwerte, im März 1934. 474 Wilhelmine geb. Lohnstein im Alter von 53 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen Schwerte, Wandhofen, Holzen, Lüdenscheid, Berlin, Bad Sassendorf und Hagen, den 2. März 1934. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 6. März, nachm. 3¼ Uhr vom Trauerhause, Wandhofen, Mühlenweg 7, aus slatt. 1 Bellmacher erscheift! Der und SauerlandFührer von Kneebusch Unentbehrlich für alle Sauerlandbesucher! Bestellungen nimmt entgegen: Buchhandlung Carl Braus Adolf Hitler-Platz 3 völlis neu bearbeitet. mit einem 5. Sonderkärtchen vom Sieger- u. Wiltgensteinerland. Preis RNI. 2.35 Rahe mich in Schnene.) als prakt. Plerarzt niedergelassen. Sprechstunden tägl. von 2—3 Uhr außer Klontags im Westlälischen Hlof. Telefon-Anrui 2689. Dr. Langhoft Mehrere Morgen (Ostenheide), zu verkaufen Näheres: Haus- u. Grundbesitz ur-Verein Schwerte, Hörderstr. 9 Abgeschlossene II. Etage (Altbau-Wohnung) 5 Jnntner Küche mit Vorratskammer, Bad, großer Veranda und sonstigem Zubehör zum 1. April oder später zu vermieten. 450 Näheres Wilhelm Luck Schlageterstr. 5 a 5 2 4 Zimmer und Küche mit Mansarde, möglichst mit Garage per 1. April 1934 zu mieten gesucht. Näheres: Haus- u. Grundbesitzer-Verein Schwerte, Hörderstr. 9 bettenti. Steuermähnung Es wird hiermit an die Zahlung der bis zum 15. Februar fällig gewesenen Kirchensteuerrate mit dem Bemerken erinnert, daß vom 12. März ab die mit Kosten verbundene Einziehung erfolgt 472 Schwerte, den 5. März 1934. Erangelisches Gemeindeamt. Komplettes 72 teiliges 472 schwerversilbertes Besterk 100 Gr. Feinsilber-Auflage, mod. Nluster, neu mit rostfreien Klingen für Rm. 90.— gegen bar zu verk. Ang. unt. D. C. 282 an diese Zig. ein= und mehrfarbig nach eigenen oder fremden Entwürfen schnell und preiswert Von Frida Schanz. Wenn mir gesagt wird:„Sie sind doch nicht allein. Sie haben doch so viele entzückende Neffen und Nichten“, so kann ich nur dankbar lachend zustimmen. Ja, ich habe sie, habe sie immer gehabt, von allen Arten und Altersstufen, echte und unechte, von denen der herzlichsten Gesinnung nach die unechten eigentlich immer die echtesten waren. Viel Glück, viel Lachen habe ich von ihnen gehabt, viel rührendes Um=mich=besorgtWenn ich bloß bedenke, wieviel liebreizende Nichtchen und galante Neffen sich darum gerissen haben, mir bei Ausflügen Mantel und Regenschirm, von denen ich mich von jeher immer nur ängstlich trenne, zu tragen. Kein bescheidener Einwand durfte da gelten. Mit der Beute dann natürlich über Stock und Stein, im frohen Rudel leichtbeschwingter Genossen! Die arme Tante hatte, wenn ein Regenbruch niederging, natürlich nie ihr treues Wetterdach, wenn's auf einem Aussichtspunkt zog, niemals ihren guten alten Wettermantel. „Tantel", pflegte mich eine blütenschöne sunge Nichte, die einmal lange bei mir zu Besuch war, zu mahnen,„komm doch heute ein bißchen mit an die frische Luft. Es wird dir gut tun. Wir gehen im Wald spazieren und essen dann auf der Wannseeterrasse Abendbrot. Berd geht mit“— der Tanzstundenfreund aus der Heimat, Hauptanziehungspunkt des mein liebes Nichtchen stark anziehenden Berlin—: „du nimmst doch auch deinen schönen Schal mit für die Abendluft, Tanteli? Du hast doch auch den Hausschlüssel? Du hast doch auch dein Portemonnaie nicht vergessen?“ Derartig treu beaussichtigt und zu Genuß von Bewegung und frischer Luft angespornt, konnte ich mich— noch dazu als Dritte in einem zarten Bunde— doch wirklich glücklich schätzen! Die Rücksicht auf mein Wohlbefinden brauchte sa natürlich nicht bis zum äußersten zu gehen. Es gab Partien, die nicht mit Abendbrot auf Terrassen verbunden waren, zum Beispiel Ruder= und Segeltouren, von denen man mir abriet, die man mir wirklich nicht zumuten konnte.„Tantel, da hast du's zu Hause auf deinem schönen Balkon besser. so eine Tour strengt dich ja viel zu sehr an!“ Durch die Liebheit reizender Nichichen und neiter Neffen, die fanden, ich müsse unbedingt mehr unter Menschen, bin ich— wie oft!— arch Balltante gewesen, früher, als so ein Möbel auf Bällen noch so strikt erforderlich war wie das neue Paar langer weißer Handschuhe. Damals tanzten Muttis und Tanten noch nicht— gleichaltrig wie die Töchter anc an— eifrig mit. Man saß da oder man kaste auf atemloser Jagd von Saal zu Saal den tanzenden Schützlingen nach, wenn man gegen Morgen das Sitzen wirklich nicht mehr aushalten konnte. Da hieß es aber auch einmal:„Diesmal, Tantel, wird's für dich interessant, da können auch ältere Damen mittun.“— Ein Fest in der Wüste, ein Künstlerball war das, zu dem zwei künstlerisch veranlagte Nichtchen mich notwendig als Begleiterscheinung brauchten. Mit meinen schönsten seidenen Tischdecken und Sosaschonern drapiert, gereichten mir die schönen Mädel zu hohem Schmuck.„Für dich genügt's sa, Tantel, wenn du dir einen langen Schleier An deinen Panamahui machst— als seine Reisende. Unter den Arm nimmst du da das kleine Stoffkamel, das du für deinen Patensungen gekauft hast. Du kommst billig weg“ Daß dies„billig“ für den ganzen Festabend voll lieber Tantenpflichten gegolten hätte, will ich nicht sagen. Aber das kleine nette Kamel, das ich unter dem Arm urng, sonl mir bei der großen Polonäse gutgestanden haben. Ich habe, da ich mich mit Neffen und Nichten doch so gut zu vertragen wußte, von einem besonders herzlichen Feriennessen, der von finsterer Schüchternheit zu holdester Vertrautheit auftaute, sogar einmal die ehrenvolle Einladung erhalten, ihn in Altona, wo der junge Ueberseer in strenger Pension war, zu besuchen. Ich sollte„Else sehen". Else war des schwarz= ängigen, drolligen, schlanken Bengels Schwarm. Else und er spielten mit vielen anderen Kindern auf der stillen Vorstadtstraße abends „Zeck". Else trug meist Hans' Schülermütze, und Hans trug die ihre. Else und Haus spazierten an schönen Nachmittagen miteinander am Strand. Solches alles wurde mir anvertraut.„Da müßtest du einmal dabei sein!" Ich fand auf meinem Schreibtisch eines Tages eine große aufgeschlagene Eisenbahn= karte, den Weg von Berlin nach Altona vom sinnigen Hansel mit rosa Rosenblättern belegt. „Es wird zu fein, Tantel, wenn du dann so mitkommst.'s ist ein bißchen weit von uns zum Strand, aber weißt du, wir fahren— du nimmst dann eben eine Droschke. Herrlich, sag' ich dir! Und wenn dann so einer nach dem anderen verduftet, Tantel— du zuerst!!"— Ich habe die verlockende Reise leider nicht mitmachen können. Es kam anders. Mit dem entzückenden, putzigen Kerlchen ist es im Leben auch alles so ganz anders gekommen, als man damals dachte.— g u 84 Die Lebensläufe meiner nessen und Nuhten — das gäbe ein eigenartiges, frohes, aber auch oft tief wehmütiges Buch. E□ 00 una. 9 Skizze von Carmen Bud. Magda war hübsch, braunhaarig, braunängig, schlank. Auch Max war hübsch, braunhaarig. braunängig, schlank. Max, wohlweislich als Dackel auf die Welt gekommen, führte ein wahres Herrendasein. Magda tippie täglich ihre acht Stunden im Büro und hatte ein rechtes Hundeleben. Bei dieser Einteilung besand sich Max sehr wohl. Magda weniger. Richt, daß sie irgendwie ungern arbeitete, war ihr Kummer. Liebeskummer So etwas kümmerte Mar gar nicht. War ihm einfach Wurst. Das heißt, Wurst war ihm nicht Wurst, dafür war er ein Mann und seine einzige Liebe der Magen. Magda aber liebte, wie Frauen lieben, nämlich gleich das höchste, was es in ihrem Umkreis gab: ihren Chef. Hoffnungslose Liebe! Dieser Chef war zwar immer freundlich zu ihr, aber er war ja zu jedem freundlich— ach. ein herrlicher Mann! Schließlich aber kann man nicht seine Sonntage zu Hause versitzen und flennen. Zumal, wo es Frühling war, und blendendes Wetter, und Max ein ausgesprochener Naturfreund. Also nahm ihn Magda an die Leine und dampfte mit ihm ad. Ab an die Havel Mar war selig; wälzie sich, vier Beine in den himmlisch blauen Himmel gestreckt, im Grase und bettelte alle Vorübergehenden an. ihm Steinchen zu werfen, damit er sich nach ihnen die Zunge aus dem Halse sagen könnte. Denn Magda warf ihm keine Steinchen. Trübe, unerfreut ging sie an all dem Farbenglanz vorüber, freute sich nicht einmal an Max' Freude, für den sie doch arbeitete, täglich acht Stunden, um ihn standesgemäß zu erhalten. Mit der Zeit wuchs in Max die Empörung über ihr Benehmen. Wozu begleitete er sie eigentlich; hä? Nicht ein Steinchen den ganzen Weg, das undankbare Gemüt! Und Max verschwand. Verschwand um eine Wegbiegung und wurde nicht mehr gesehen. In Magdas schwarz umflortes Herz flammte plötzlich grel die Erkenninis hinein: Max verschwunden! Nun auch das noch! Die Welt war nichts als Bitternis. Sie fing an zu rennen, planlos. Fing an zu rusen: Mar. Märchen, hallo, huhn! Mar blieb verkrümelt. Dazu war sie mit ihm herausgefahren! Undankbares Vieb! Wut wechielte mit. Anast. Wenn er gestohlen war? Sein brannseidenes Fell unter knochigen Gerberhänden ständen visionär vor ihren Augen. „Märchen! Märchen!" Märchen kam nicht. Wohl aber schickte er sein klangvolles Organ herüber, sonor, tönend, frisch: manch Opernsänger hätte lernen können. Und Magda freute sich über seine Stimme wie noch nie. Rannte quer zwischen den Kiefern über ruppigen Waldboden, ungeachtet der neuen Seidenstrümpfe. Da saß er. Saß und machte Männchen, sein schönstes Männchen, ein wahres Sonntagsmännchen. Und vor ihm ein großer, schwarz= lockiger Herr mit verführerisch geschwenkter Wurstpelle. Ein Herr— allmächtiges Schicksal — ihr Chef! Und zur Rechten des schmerzlich Geliebten eine junge, gut aussehende, bebubiköpfte Dame. „Max!“ rief Magda, die Stimme scharf vor Weh. Mar blinzelte mißvergnügt. Beim Essen läßt man sich nicht gern stören. Trottete dann aber heran, weil ihm da, als feinhöriger Frauenkenner, irgendwas nicht geheuer schien. Uno wurde auch gleich am Kragen gepackt und auf die Arme seiner Dame gehoben, während der freundliche Herr mir der delikaten Wurst einen überraschten Ausruf ausstieß. Sie aber drehie sich mir kurzem Nickgruß kurzerhand um und lief fort, und er mußte sich auf ihren Armen von dieser verrückten Rennerei so durchrütteln lassen, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnie. Infolgedessen blieb ihm ein Rätsel. woher bei heiterem Himmel die Tropfen kamen, die fortwährend auf seine Ohren niederiielen.— Magda saß verweint im Büro: und tippte. Schräg tanzten Sonnenstäubchen vom Fenster bis zu ihrem braunen Haar. Das war nun in Gold eetaucht. Sie wußte nicht, wie hübsch es aussah Der Chef aber. der eben hereinkam. wußte es: hatte es schon immer gewußt, daß Magda ein goldiges Mädchen war. War ihm eben etwas ngefalten, ihr nähek zukommen. „Liebes, ulein“, sagte er und legte den Arm vorsichtt, um die Lehne ihres Stuhles. „Liebes Fräulein ich hätte eine Bitte an Sie. Aber, nicht wahr wenn es Ihnen nicht recht ist, werden Sie sich nicht scheuen, es zu sagen?! Sie hatten da gestern einen entzückenden kleinen Hund. Auch meiner Schwester hat er so gefallen. Würden Sie ihn mir verkaufen?" Seine Schwester! Glück wuchtete jäh auf sie nieder. nahm ihr jeden anderen Gedanken. „Ja!“ schluckte sie dunketrot. „Fabelhaft. Wissen Sie, das beste ist, ich schicke heute nachmittag mein Auto zu Ihnen, und Sie fahren mit dem Hund nach unserer Wohnung. Meine Schwester wird da sein und wird sich sehr freuen.“ „Ja!“ sagte sie wieder. „Gut.“ Strich er ganz leise über ihren Arm? Vielleicht war es auch Täuschung. Nun mußte Max also fortgegeben werden. Kleiner Freund, der er doch immer gewesen war, trotz aller Frechheit.— Mar' Begrüßung zu Hause war so stürmisch wie sonst. Hut, klopfte sein Schwanz den Boden. Armes Tier! Ahnte ja nichts von der Unireue seiner Herrin. „Größte Sinnlosigkeit, die je dagewesen war!" wußte Magda. War nun aber versprochen worden. Mar fraß unschuldig aus seinem Napf. Mit der Ruhe desjenigen, der nimmt, was ihm zukommt.— Aber was hatte sie denn? Raschelte da stait Mittag zu ossen am Gleiderschrank und zog sich ihr Blauseidenes an. Rief ihn dann mit einem zärtlichen„Märchen“ an ihre Seite und knüpfte ihm eine weiße Schleife ans Halsband. Was sollte der Unsinn? Das Ding störte, zum Donnerwetter! Zum Ueberfluß auch noch Leine und Manlkorb. Und dann ging es die Treppe hinunter. Unten stand ein Auto. Davor, ach. nicht möglich, der gestrige Wurstpellenherr. Sie schien sehr überrascht zu sein, wenigstens zuckte sie heftig an der Leine. Dann hinein ins Auto und los. Ganz amüsante Geschichte das. Links der Herr, rechts die Dame. Max als Hauptperson in der Mitte. Ihre Hand ruhte auf Max' Kopf, liebkosend, nur etwas warm auf die Dauer. Ach. aber wie wurde ihm— da legte sich eine andere Hand von links auf die ihre. Dürste er alio beide Hände tragen. Max saß in diesem unerquicklichen Zustand so lange, wie es irgend ging. Man war ja kein Spielverderber. Endlich schnappte er energisch. Die Hände ließen ihn los. Siehe, es ging also auch ohne Max. In die Höhe blickend, sah er zwei Köpfe aneinander gelehnt: den schwarzlockigen des Herrn, den braunen seiner Dame, mit dem unzweifelhaften Ausdruck der Einigkeit aneinander gelehnt. Max streckte sich behaglich; was ihn betraf: er würde sich nie binden. Aus dem Nachbargebiel Iserlohn, 5. März. Begrüßenswere ter Entschluß des Iserlohner Spare kassenvorstandes. Der Vorstand der Sparkasse der Stadt Iserlohn hat beschlossen, den Zinssuß für Aufwertungshypotheken Rückwirkung vom 1. Januar 1934 von 5½ auf 5 Prozent herabzusetzen. Der Zinsfuß für sonstige Hypotheken beträgt seit dem 1. 7. 1933 ebenfalls 5 Prozent. Obermassen, 3. März. Sicherheitsverwahrung für Karl Malter. Der 27. Jahre alte K. Malter aus Hamm, ein 13 mal vorbestrafter junger Mann, dessen Bruder Hans bekanntlich in Obermassen beim Geldraub einen SA-Mann erschossen und drei Kriminalbeamte am 8. Dezember 1933 durch Schüsse, lebensgefährlich verletzt hat, wurde auf Antrag des Staatsanwalts als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu dauernder Sicherungsverwahrung verurteilt. Die Deutsche Angestelltenschaft ruft alle Angestellte des Rhein=Ruhrgebietes zum Mittwoch, 7. März, zu einer Massenkundgebung auf, in der Pg. Albert Förster, Staatsrat, SS=Gruppenführer und Gauleiter der NSDAP. Danzig über das Thema: „Die Angestelltenschaft in der Deutschen Arbeitsfront“ sprechen wird. Sonderzüge und Autobusse werden die Angestellten des gesamten Gebietes nach Essen führen. Die Versammlung findet auf dem Essener Ausstellungsgelände, Halle 5, statt und beginnt um 20 Uhr. Leutschbohmerkaur! Zum 4. März 1919. Es ist, als hätte Gottes Hand verzagt von dir gelassen; wir aber wollen, Böhmerland, in Trotz und Glut dich fassen. * In deine Erde erzreikrallt, wir wollen wurzelnd bleiben, von Dir soll nimmer die Gewalt der Menschen uns vertreiben. Und ob uns auch die falsche Welt Mit Lug und schnöden Schlingen, mit roten Waffen hält umstellt, den Geist kann keine zwingen. O deutsche Heimat, schlicht und echt, noch ringst du schwer in Banden; allein an deinem reinen Recht bricht die Gewalt zu schanden. Du wächst dich eisern an der Not, zur Kraft wird dir die Wunde, und deine Sterne sind nicht tot; sie harren deiner Stunde. Karlsbad. . tättc Etheige der Arbendbeschaffung Einzelne Städte ohne stellenlose Bauhandwerker Er war von einem Affen gebissen worden Schwere Tierquälerei Köln. Der Besitzer eines Tanzlokals hielt zur Belustigung der Gäste einen Scheitelaffen und stellte zu dessen Pflege einen älteren Mann ein. Eines Tages griff das Tier den Pfleger an und zerfleischte das rechte Bein desselben total. Schwer verletzt wurde der Mann ins Krankenhaus geschafft, wo er 18 Monate in Behandlung blieb und auch heute noch nicht wieder hergestellt ist. Durch Klage am Kölner Arbeitsgericht verlangte der Affenpfleger Ersatz der ausgefallenen Löhne, ferner 500 Mark Schmerzensgeld und bis zur Wiederherstellung eine Rente von monatlich 30 Mark. Er stützte sich auf§ 833 B6B., wonach der Tierhalter verpflichtet sei, den Schaden, den seine Tiere anrichten, zu ersetzen. Der Beklagte wandte ein, der Kläger habe den Affen wiederholt mit einer Eisenstange derart geschlagen, daß er halb bewußtlos hinsank. Da habe sich das Tier den Mann gemerkt, und als er eines Tages in betrunkenem Zustande den Käfig betrat, diesen so zugerichtet. Dies sei aber längere Zeit her, und der Kläger habe auch schon dieserhalb eine Entschädigungsklage angestrengt, diese aber wieder zurückgenommen und auf weitere Ansprüche verzichtet. Da dies aus den damaligen Akten ersichtlich war, mußte die Klage abgewiesen werden. Der Kläger wird jetzt Antrag auf Invalidenrente stellen. Verbote für die konfessionellen Jugendverbände Bonn Bonn. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde hat im Interesse der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung im Bereich der Ortspolizeibehörde in Bonn den Angehörigen der konfessionellen Jugendverbände bis auf weiteres untersagt, jedes geschlossene Auftreten in der Oeffentlichkeit, das öffentliche Tragen von Bundestracht, Bekleidungsstücken oder Abzeichen, die sie als Angehörige der konfessionellen Jugendverbände kenntlich machen, das Mitführen oder Zeigen von Wimpeln oder Fahnen in der Oeffentlichkeit, der öffentliche Betrieb oder das öffentliche Verteilen von Presseerzeugnissen konfessioneller Jugendverbände und jede sportliche oder volkssportliche Betätigung innerhalb konfessioneller Jugendverbände. Bonn. Vor einigen Tagen wurden durch katholische Jugend Flugzettel verteilt, die nach ihrem Inhalt geeignet waren, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu gefährden. Ferner wurde in diesen Flugzetteln die Person des Regierungspräsidenten und die des Oberbürgermeisters dazu benutzt. um damit Propaganda für die katholischen Jugendverbände zu machen. Diese Flugzettel sind durch die Kriminalpolizei beschlagnahmt worden. Schwere Kesselexplosion auf einem Schleppdampfer Vonn. Auf dem an der Handelswerft liegenden Schleppdampfer„Rhenania II“ ereignete sich eine folgenschwere Kesselexplosion. Dabei wurden der Maschinist Schmitz aus Niederrheimbach und der Heizer Heinrich Holthei schwer verbrüht. Beide Verunglückten wurden sofort durch die Feuerwehr dem Krankenhaus zugeführt, wo inzwischen der Heizer seinen Verletzungen erlegen ist. Eine eingehende Untersuchung ist eingeleitet. Köln. Durch die lügenhaften Aussagen eines 24jährigen Melkers wurden vier Mädchen, die in einer Zuckerwarenfabrik in Köln beschäftigt waren, entlassen. Der Melker befand sich wegen eines Einbruchsdiebstahls in Untersuchungshaft! und bezichtigte sich selbst in über 300 Fällen der Teilnahme an Diebstählen in Köln und Umgegend. Dabei erwähnte er auch einen Einbruch in eine Zuckerwarenfabrik, wo er festgestellt haben will, daß eine Anzahl Arbeiterinnen dort fortgesetzt Diebereien begingen. Seine Ehefrau, die sich ebenfalls in Untersuchungshaft befinde, könne über diese Diebstähle auch Auskunft geben. In seinen Anschuldigungen gegen die Arbeiterinnen schilderte der Melker, daß diese die gestohlene Ware in Pakete verpackten und über die Fabrikmauer werfen würden, von wo sie dann Helfershelser wegschafften. Um diese Diebinnen aus. findig zu machen, wurde nun der Gefangene in das Fabrikgebäude geführt: hier bezeichnete er vier Arbeiterinnen, die die Diebstähle ausgeführt haben sollten. Diese Arbeiterinnen wurden daraufhin entlassen und klagten am Arbeitsgericht auf Weiterbeschäftigung, da sie sich keiner Schuld bewußt seien. Nun stand der Gefangene vor dem Arbeitsrich= Die„Westdeutsche Handwerks= und GewerbeZeitung" berichtet: In einer Sitzung der Arbeitsfront Westfalen=Süd, an der Vertreter der Handels= und Handwerkskammern, der Elektrizitätsund Gastwirtschaft, der Fachverbände der Elektro= und Gasinstallateure, der Handwerksämter und der Einzelhandelsverbände der NS.=Hago und der Arbeitsfront, teilnahmen, berichtete Dr. Rheinländer(Hagen) über die Erfolge der durchgeführten Arbeiten. Wenn auch an einzelnen Orten sich manche Schwierigkeiten zeigten, so haben im großen gesehen die Erfolge alle Erwartungen übertroffen. Leider sei die Berichterstattung noch lückenhaft. Die Gauleitung der NSDAP. habe mit ihrem Propaganda=Apparat wesentlich zum Erfolge beigetragen. Neben der allgemeinen Werbung durch Rundfunk, Presse, Vorträge usw. haben die Hausbesuche der Installateure hauptsächlich zu den Erfolgen geführt. Die Zahl der arbeitslosen Elektro= und Gasinstallateure habe sich wesentlich vermindert. In verschiedenen Städten des Regierungsbezirkes Arnsberg gibt es heute keine stellenlosen BauKoblenz. Im Großen Sitzungssaal der Regierung sprach heute nachmittag der Führer des Reichs=Tuberkulose=Ausschusses, Bezirk Rheinland, Chefarzt Dr. Liebermeister(Düren), vor den kommunalen Aerzten, den Leitern der Tuberkulose=Fürsorgestellen, den Fürsorgerinnen und sonstigen Organen der Kreiswohlfahrtsämter, sowie allen Dienststellenvertretern, die irgendwie mit der Tuberkulose=Bekämpfung zu tun haben, über die neuen Aufgaben der Tuberkulose=Bekämpfung im Rheinland. Chefarzt Dr. Liebermeister wies darauf hin, daß im neuen Reiche die Tuberkulose=Bekämpfung energisch in Angriff genommen worden sei. Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose sei in einen Reichs=Tuberkulose=Ausschuß umgewandelt worden, der, ähnlich wie die Arbeitsfront, in Bezirke eingeteilt worden sei. Bei der Tuberkulose=Bekämpfung stehe der Arzt in vorderster Linie, wie ja auch die Regierung bei jedem neuen Gesetz, das die Volksgesundheit betrifft. ein Gremium von Aerzten zur Mitberatung heranzieht, ehe das Gesetz wirksame Gestalt annimmt. Man treibe heute Tuberkulose=Therapie in jedem einzelnen Falle auf vermehrter wissenschaftlicher Grundlage. Man sehe aber in jedem einzelnen Falle auch zugleich das gefährdende Moment für die Gesundheit des Volkes. Die Ideallösung müsse sein: jeden ansteckungsgefährlichen Kranken solange aus der Familie und der Oeffentlichkeit herauszunehmen, bis er so geheilt ist, daß er keine solche Gefahr mehr für das gesunde Volk darstellt. Bei der Bekämpfung der Tuberkulose in der Zukunft sei die Mitwirkung der Arbeitsfront und der RS.=Volkswohlfahrt dringend erwünscht. Leider seien nicht genügend Mittel vorhanden, um die Tuberkulose=Bekämpfung in dem gewünschten Sinne durchzuführen. Im Bezirk Rheinland müsse man Wege beschreiten, die Gelter als Zeuge im Verhandlungstermin. Auch hier bezeichnete er zwei der Klägerinnen als Diebinnen, während er die beiden anderen nicht mehr genau erkenne, da es damals ziemlich dunkel auf dem Fabrikhof gewesen sei. Die Klägerinnen jedoch erklärten, den Zeugen nie gesehen zu haben und beteuerten energisch ihre Unschuld an den Diebstählen. Die Ehefrau des Zeugen, die ebenfalls aus dem Gefängnis vorgeführt wurde, sagte aus, daß sie keine der Klägerinnen kenne. Ihren Mann bezeichnete sie als einen notorischen Lügner, dem man nicht glauben könne. Schließlich ergab die Verhandlung, daß der Zeuge am 12. Dezember 1933 in Untersuchungshaft kam und daß zwei der heutigen Klägerinnen erst am 14. Dezember 1933 den Dienst bei dem Beklagten antraten. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß man dem Zeugen keinen Glauben schenken könne. Auch der Beklagte war dieser Ansicht und erklärte sich bereit, die Klägerinnen weiter zu beschäftigen. Da aber für das Zuckergewerbe jetzt Saisonschluß sei und mit dem Abbau der Arbeitnehmer begonnen wurde, könne er vorläufig nur zwei der Klägerinnen einstellen. Den beiden anderen werde er aber eine angemessene Entschädigung zahlen. handwerker mehr. Leider sei zu befürchten, daß die zahlreichen in den letzten Tagen vor dem 31. Januar eingereichten Anträge auf Bezuschussung von Instandsetzungsarbeiten keine Berücksichtigung mehr finden können, da die Mittel verbraucht sind. Es müsse mit allen Kräften verhindert werden, daß eine Stockung in der Arbeitsbeschaffung eintritt. Man müsse sich umstellen und mik den übrigen die Arbeit fördernden Faktoren eine neue Propaganda aufziehen. In der Aussprache, die sich sehr lebhaft gestaltete, wurden verschiedene Klagen über zu langsame Behandlung der einzelnen Anträge durch die Stadtverwaltungen laut. Gefordert wurde, daß als Ersatz für eine weitere Bezuschussung die Gas= und ElektrogeräteFabrikanten ihre Preise senken. Erfreulich war, daß Vertreter der Zentrale für Gasverwertung und der Elektrizitätsgesellschaft Mark erklärten, daß sie vorläufig die von ihnen bewilligten Sondervergünstigungen weiter bestehen lassen würden. der, die vorhanden sind, zunächst bei gewissen Stellen zu konzentrieren, damit eine zwecklose Verzettelung der Mittel für halbe Arbeit vermieden würde. Der frühere Staat habe in der Nachkriegszeit durch eine wahllose Versorgung das Selbstverantwortungsgefühl im einzelnen Menschen getötet. Heute sei es aber eine Frage der Erziehung, wieder dafür zu sorgen, daß der einzelne sich seiner Verantwortung sich selbst, der Familie und der Oeffentlichkeit gegenüber bewußt wird. Es sei ferner eine Notwendigkeit, daß alle Dienststellen, die irgendwie mit der Volkserziehung etwas zu tun haben, in der Erfüllung dieser„ethischen Aufgaben“ zusammen arbeiten. Selbst in den kleinsten Orten sollen Düren. Hier wurde vor Gericht über einen Verkehrsunfall verhandelt, bei dem am 23. Juli vor. I. bei Rölsdorf zwei Kinder sehr schwer und mehrere andere Kinder leicht verletzt wurden. In der Verhandlung ergab sich folgende eigenartige Vorgeschichte des Unglücks. Ein Kaufmann aus Aachen ging mit einem Jagdhüter bei Gey zu einem Hochsitz in den Wald. Als der Jagdhüter auf dem Hochsitz eine Tür öffnete, umschwirrte die beiden Männer plötzlich ein Hornissenschwarm. Der Jagdhüter wurde in den Hals, der Kaufmann in das Handgelenk gestochen. Ein Arzt, der herbeigerufen worden war, erklärte den Zustand des Jagdhüters für sehr bedenklich, so daß sich der Kaufmann entschloß(der Arzt war inzwischen schon wieder eiligst zu einem anderen Kranken gerufen worden), mit dem Auto eines Freundes nach Rölsdorf zu fahren, um dort die notwendigen Medikamente zu besorgen. Er hatte keinen Führerschein, glaubte aber, den Wagen steuern zu können. Nach der Angabe des Angeklagten ist er als Folge des Hornissenstiches vor der Brücke in Rölsdorf plötzlich ohnmächtig geworden. Das Auto fuhr scharf rechts und riß mehrere Kinder mit. Ein Junge wurde furchtbar zugerichtet, so daß man das Schlimmste befürchten mußte. Er konnte aber später am Leben erhalten bleiben. Ein weiterer Junge wurde ebenfalls schwer und andere Kinder leichter verletzt. Die Staatsanwaltschaft beantragte wegen des Fahrens ohne Führerschein Freispruch und wegen fahrlässiger Körperverletzung 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tage Gefängnis.— Das Gericht sprach den Angeklagten in beiden Fällen frei, da die Aufregung des Mannes verständlich und die Ohnmacht infolge des Hornissenstiches glaubhaft sei. Schwerverbrecher Scherer als Zechpreller aufgetaucht Trier. Der Schwerverbrecher Friedrich Scherer, der vor einigen Wochen einen ihn anhaltenden Gendarmeriebeamten niederschoß und schwer verletzte, ist jetzt im Saargebiet aufgetaucht und in mehreren Orten als Zechpreller aufgetreten. In einem Hotel in St. Ingbert, wo er vom 23. bis 27. Februar unter dem Namen Alfred Clemens sich einlogiert hatte, machte er eine Zechschuld von 1800 Franken, um sodann zu verschwinden. Aehnliche Gastrollen hat er auch in Forbach, St. Avold, Metz und Naney gegeben. Immer trat er unter anderem Namen auf. Die Kriminalpolizei Jalscher Offenbarungseid um einen ning Ein Jahr ins Zuchthaus Trier. Vor dem Schwurgericht Trier hatte sich eine Dentistin im Alter von 34 Jahren, die aus Ostpreußen stammt und in Bernkastel eine Praxis betrieb, zu verantworten. Sie hatte bei der Ablegung des Offenbarungseides ein Schmuckstück und zwei noch ausstehende Forderungen verschwiegen. Es handelte sich um einen wertvollen Ring und das Honorar von zwei Patienten, deren Angabe unbedingt erforderlich gewesen wäre. Die Angeklagte bestritt die Eigentumsrechte an dem Ring und betonte, daß dieser ihrer Freundin gehöre. Bezüglich der Forderungen wandte sie ein, daß diese noch nicht fällig gewesen wären, weil die Patienten sich noch in Behandlung befunden hätten. Die Beweisaufnahme ergab das Gegenteil, und das Gericht verurteilte die Dentistin zu einem Jahr und einem Monat Zuchthaus sowie drei Jahren Ehrverlust. Da Fluchtverdacht bestand, erließ das Gericht Haftbefehl, und die Verurteilte wurde zur Abbüßung der Strafe im Gerichtssaal verhaftet. Bestrafter Taugenichts Konzentrationslager für einen arbeitsscheuen und sittlich verkommenen Menschen Erkelenz. Hier wurde ein gewisser Joseph Theißen aus Matzerath in Schutzhaft genommen und für sechs Monate in ein Konzentrationslager gebracht. Theißen, der arbeitsscheu war und sich zudem schwere sittliche Verfehlungen zuschulden hatte kommen lassen, suchte sich ständig der Unterhaltungspflicht für sein uneheliches Kind zu entziehen und stahl, um seinen sittlichen Ausschweifungen frönen zu können, den Eltern fortgesetzt große Mengen Frucht und schlachtete Hühner dutzendweise ab. Zu Hause führte er dann noch große Radauszenen auf und zertrüm merte Türen und Fenster. Vertrauensstellen geschaffen werden, und alle in Frage kommenden Stellen sollen selbstlose Mitarbeit leisten. Wo die Frage der Tuberkulose=Bekämpfung heute im großen noch nicht zu lösen sei, da müsse man energisch die Bekämpfung im kleinen anpacken. Alle berufenen Kräfte aber müßten hier verständnisvoll zusammenarbeiten an diesem großen, schweren, aber auch schönen Aufgabengebiet, das mit ernster Verantwortung in den Dienst der deutschen Volksgesundheit gestellt ist. verfolgt neuerdings verschiedene Spuren, und man hofft, den gefährlichen Burschen bald hinter Schloß und Riegel zu haben. Grauenhafte Bluttat Die Ehefrau des Ermordeten verhaftet Bundenbach(Hunsrück). Erst jetzt wird eine grauenhafte Bluttat bekannt, die sich hier ereignete. Man fand den 31 Jahre alten Alois Grac in einem Ziegenstall tot auf. Den Anwohnern bot sich beim Betreten des Stalles ein schauerlicher Anblick. Graef lag in einer Blutlache: die Schädeldecke war abgetrennt und das Gehirn hing in Fetzen an der Wand. Neben dem Toten lagen ein Jagdgewehr und eine mit Blut getränkte Axt. Nach dem Befund am Tatort dürfte Selbstmord ausgeschlossen sein. Vielmehr nimmt man an, daß Graef auf bestialische Weise ermordet wurde. Die Ursache dieser Bluttat ließ sich zurzeit noch nicht feststellen. Die Ehefrau des Toten wurde im Zusammenhang mit der Bluttat verhaftet und in das Obersteiner Gefängnis eingeliefert. Starke Zunahme des Wildererunwesens Adenau. In der letzten Zeit hat das Wildererunwesens in der hiesigen Gegend in starkem Maße zugenominen. Es wurden verschiedene Fälle bekannt, in denen es den mit der Jagdaussicht betrauten Personen gelang, der Täter — meist rohe Schlingensteller— habhaft zu werden. Dieser Tage wurde sogar in der unmittel: baren Nähe von Adenau beobachtet, daß auswärtige Wilderer vom Kraftwagen aus Rehwild beschossen und ein erlegtes Tier mitnahmen. Die Täter entkamen leider unerkannt. Die Not des Wildes, das sich auf der Nahrungssuche bis in unmittelbare Nähe der Orte wagt, dürfte das Wildern erheblich begünstigen. Wieder ein schwerer Unfall auf der Zeche Carolus=Magnus Palenberg. Der Arbeiter Fröhls aus Teveren, der im oberirdischen Betrieb der Grube Magnus in der Kohlenwäsche arbeitete, stürzt von einer Bühne in einen darunterstehenden Wagen. Fröhls erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und brach beide Beine, daß die Ueberführung ins Bardenberger nötig war, wo er hoffnungslos darniederliegt, Der Schwerverletzte ist verheiratet und von drei unmündigen Kindern. Notorischer Lügner Veratfacst vier Ennlassungen Der Arbeitgeber zur Zahlung von Entschädigung bereit Neue Aufgaben der TuberkuloseVerumpfung in Rheinlane Mitwirkung der Arbeitstront und HS.-Volkstohlfahrt dringend erwünscht Die Hornissen und der Verkehrdan Eigenartige Vorgeschichte eines Unglücks ir dein usafiertns in berhung u.ug Gesterreich ist shenüsch Die Konferenz zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn in Rom ist jetzt endgültig auf den ** Wärz festgesetzt worden Doutuß und Göman Kassel fand eine Vollsitzung aller Präsienten der deutschen Handwerks= und Gewerbestatt. In einer Vosshu, Zewerbelsanmerm begelßte und Ungarn in Vom it sett endgllig auf den in Handwerto, un Peischehandwerksführers, 14. Wo., Tgesetzt worden. Dolfuß und Gömder Stelvertreter, be Beisch=autorichren Füh, bös treifen bereits am 13. März in Rom ein. Zelenv Ernennung eines Reichshand, Die Dauer der Konferenz st auf drei Tage fest: og burc vv,„enenn dem, Reichebauernsand gesett worden. Eine antliche, Vittellung uder seis der Handwerkerstand der erste, in dem das die Einbernfung der Konferenz it je.- von den Führerprinzip durchgeführt werde. Wieger Stellen nog ammer nicht ausgegeben Reichshandwerksführer handwerksführer Schmiht betonte in seiner Rede, daß das deutsche Hanoie bereit sei, alles hintanzustellen, um dem Paterland zu dienen. Er erinnerte daran, daß sich unter den nationalsozialistischen Opfern des Kampfes auch 46 deutsche Hanowerker befänden, e.16 im weiteren Verlauf seinel nede die der Konferenz ist jedoch von di Wiener Stelen noch immer nicht ausgegeben Die ursprünglich von italienischer Seite seit längerer Zeit verfolgten Pläne= einer„Zollunion zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn sollen aus politischen und wirtschaftspolitischen Gründen bereits in den letzten Wiener und Budovester Verhandlungen endgültig als undurchden nationalsosteliszwper, Opezngers Gründen bereits in den letzten auch 46 deutsche, Von, eze gefgngen, wapester Ektizanbinligen entgutng uis undurchtimrißz am weiteren Verlauf seiner Rede die führbar und untragbar aufgegeben worden Sesigen Ausoadben der Gendurisande. setn... 1fesg eiet. Suiz. tünftiger. Vil,g den des Pollr#rrijndes. Reichshandwerksführer Schmidt betonte weiter, die Kammerpräsidenten seien die verantwortlichen Führer des Handwerks in ihren Bezirken ind der dort bestehenden Innungen. Um die Aufgaben zu lösen, die dem Handwerk noch bestellung aller Kleinlichkeiten erforderlich. In der anschließenden Arbeitslagung sprach der Generalsekretär des Deutschen Handwerks, Dr. Schild, über die Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen. Er stellte fest, daß die Frage des mittelfristigen Kredits, die von ausschlaggebender Bedentung gerade für das Handwerr, Hj, zigung Bankenenquete noch nicht die rechte Wurdigung erschten hot. Abschleben pie bastegrarpesitische Man betont, daß gegenwillig auein DeutschSanten bieseuntgen Bielschefücher gischegeaseg ten. Insbesondere weist man daraufhin, daß die italienische Regierung im Hindlick auf die gegenwärtige schwierige Finanzlage Italiens und die beschränkten italienischen Aufnahmemöglichkeiten für Agrarprodukte der südosteuropäischen Staaten auf die Dauer nicht in der Lage ist, Oesterreich und Ungarn wirklich entscheidende wirtschaftliche Vorteile zu bieten. Die praktische Bedeutung der kommenden römischen Vereinbarungen wird daher in Wiener unterrichteten Kreisen steptisch beurteilt, offen ist jedoch die Frage, wie weit in den Verhandlungen in Rom auch politische Vereinbarungen zwischen den drei Mächren zur Sprache kommen werden. Wul Silauen die Memelautone..... Vernichten? Huseheneregende Forderungen des obersdten Mauischen Staatzangols Die halbamtliche Kownoer Zeitung„Lietuvos Aidas“ bringt unter der Ueberschrift„Fragen, für die die autonomen Organe des Memelgebietes nicht zuständig sind“, eine groß aufgemachte Meldung über Forderungen, die der Staatsanwalt beim Obersten Tribunal, Kavolis, auf einer Versammlung aufgestellt hat. Nach In einem Schluswort 8o9 der Veishegmmg“ sit Fessetzung von Richtlinten über die Komverisführer die Absendung, eines Telegra.3] 2. Veosut=Zie Ainwendung der Autonomie, Ver en den Führer sovie an den Chrenmeister dbes patzichtigung der Durchführung von Gesetzen. Leutschen Handwerks, Reichspräsitzent von Bin, Eutscheidung von Kompetenzstreitigkeiten und benburg, und an den Reicgswirtschoftsminster Feitsetzung von Sanktionen bei Nichtburchfühsannt. rung der Bestimmungen. 2. Durchführung des Staatsschutzes.(Das kürzlich erlassene Gesetz zum Schutz von Volk und Staat sei nur ein Teil davon.) 3. Regelung der Sprachen=Frage. 4. Staatspolitische Erziehung der Einwohner. dertschlands größtes Hilfswerklager eröffnet Die SA=Brigade 142(Erfurt) übernahm am Sonntag mit einer schlichten Feier das in einer stillgelegten Fabrik in Erfurt=Nord errichtete Hilfswerklager. Die Einwohnerschaft bewies durch reichen Flaggenschmuck ihre Verbundenheit mit der SA. Der Führer der Gruppe Thüringen, Staatsrat Lasch, wies mit Nachdruck darauf hin, daß es die vornehmste Aufgabe der SA sei, die soziale Frage zu lösen und alle an sie herantretenden sozialen Aufgaben durchzuführen. Es komme darauf an. das Wort Sozialismus nicht nur im Munde zu führen, sondern ihn in die Tat umzusetzen. Aus diesem Grunde habe man jetzt dieses SA-Hilfswerklager als größtes von Leutschland errichtet, um dort arbeitslosen SAKameraden Gelegenheit zu geben, sich für ihre Berufe vorzubereiten, damit sie, wenn sie eines Tages wieder in den Produktionspro= zeß eingereiht werden können, ihrer Tätigkeit nicht unvorbereitet gegenüberstehen. Beaufsichtigung der Ausbildung und Erzie6. Regelung des Kredit., Verscherungs. und 7. Regelung des öffentlichen Lebens durch die Presse, Versammlungen und Vereine. 8. Beaussichtigung der Gesetzgebung beider 9. Regelung der Staatzsangehbrigkeit und der 10. Regelung der Veziehungen des Memeige. bietes zum Auslande u. a. m. * Staatsanwalt Kavolis hat in seinen Vorträgen und Presseäußerungen über die Memel=Frage schon wiederholt aus der Schule geplaudert. Man muß daher fragen, ob die litauische Regierung tatsächlich die Verwirklichung der oben angeführten Maßnahmen plant, was gewissermaßen einer völligen Aufhebung der Autonomie des Memelgebietes gleichkommen würde. In wenigen Zeilen wogi; Za sagrländische Bauern die ihm der Reicherung ou gaarcdnutrg, Sauten, die ihm der Reicheobmann Staatsrat Meinberg vorstellte. König Boris von Bulgarien verließ Samstagfrüh nach einem mehrtägigen Aufenthalt die Reichshauptstadt. Unter außerordentlich starker Beteiligung fand am Samstagnachmittag in Riga die des vor einigen Tagen durch Dolchsroß getöteten 13jährigen Schülers Kurt Masting statt. Die lettländische Rezierung unter Führung des Ministerpräsidenten Blodnik ist zurückgetreten, nachder Ministerpräsident im Parlament ein Mißstimmten nur neun für den Ministerpräsidenten. Matuschka und das volnische Mitglied bei der Matuschka, und das polnische Mitglied bei der Gemischten Kommission, Chmielewict, in ihr neues Amt eingeführt. In der nordfranzösischen Industrie macht sich eine Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen bemerkbar. Im ganzen Industriegebiet düriten etwa 40 000 Arbeiter in Mitleidenschaft gezogen sein. Im polnischen Senat kam der Vertreter der nationaldemokratischen Fraktion u. a. auf die Judenfrage zu sprechen und bezeichnete sie als ein in Polen besonders dringlich gewordenes Problem. Es liege im Interesse des Staates. die Rechte der Juden einzuschränken. Der Ablauf des ersten Präsidentschaftsjahres Roosevelts, der inmitten allgemeiner Panik und chaotischer Finanzlage sein Amt angetreten hat, wird von der Presse der gesamten Union eingebend gewürdigt. In der Stadt Worchester im nordamerikanischen Staate Massachusetts brach in einem Hotel Feuer aus. Fünf Personen sanden den Tod in den Flammen: zwölf erlitten schwere Verletzungen. Gewinnauszug 5. Klasse 42. Preußisch=Süddeutsche (268. Preuß.) Staats=Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Rummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Rummer in den beiden Abteilungen I und II Gefängnis wegen Störung des Gottesdienstes Wegen ungebührlichen Benehmens und gewaltsamer Störung des Gottesdienstes St.=Petri=Kirche in Berlin am 1. Marz der 26jährige Student der Theologie Paul Festag aus Braunsberg(Ostpreußen) vom Schnellrichter zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt. Festag wurde zur büßung der Strafe sofort in Haft genommen. Löwen und Tiger auf der Straße Wie aus Paris gemeldet wird, Poitiers ein Zwischenfall ereignet, hat der sich in leicht nicht unvorbereitet gegenüberstehen. on grankrrich, hu den..„ Jgr, -Auchungsrchter— Neue Staisktr,Schels geliunden Im Stavisky=Skandal sind wieder mehrere Verhaftungen erfolgt. Der Pariser Unterluchungsrichter hat sich veranlaßt gesehen, den viel genannten ehemaligen Mitarbeiter im Finanzministerium und Rechtsanwalt GuimoudRibaud wegen Beihilfe zum Betruge und Hehlerei zu verhaften. Guimoud=Ribaud gilt als einer der Hintermänner Staviskys, dem die Aufhabe zuviel, die von dem Betrüger erschwindelten Beträge an die verschiedensten Helfershelfer zu verteilen. Bei der in der Wohnung Guiboud=Ribauds vorgenommenen Haussuchung sind 50 Scheckabschnitte und eine Reihe wichtiger Dokumente beschlagnahmt worden. Die Summe, die GuiboudRibaud von Stavisky erhalten hat, beläuft 0c Pronten, gierin Aita Gegg Die Wiener Künstterin N..u Georg st vom Unterluchungsrichter gzer pezschu ggung, Sie verwahrt sich gegen orszezet u haben Spionagedienste für Stavisky geleister zu haben und erklärt, sie habe den Schwindler während ihres Pariser Aufenthalts ein einziges Mal gesehen, ohne zu wissen, welche Rolle er spielte. Schon wieder einer Der 36jährige Direktor einer Pariser Privatbank wurde wegen Unterschlagung von vier Millionen Franken verhaftet. Vorntenerkiafe Ztaaft einles Raudere endne P-Aohnigeiolge Miseüiengeneh und Hodtomotl nah Der berüchtigte Bankräuber Dillinger ist jetzt dum zweiten Malg unter sensationellen Umständen seiten Walle unter sensationene.. aus dem Gefängnis entflohen. Bllinger, der im Staatsgefängnis von Invlana in Crownpoint untergebracht war, zwang den Gefängniswärter, seine Zelle zu öffnen, indem er ihn mit einer heimlich geschnitzten Holzesiole bedrohte. Er veranlaßte die anderen vier Gelleniniassen, darunter einen Reger, ihn zu bedeg 88. Ae fünf begaben sich dann in das Büro #eo wefängnisdirektors. Dillinger ergriff ein Naschinengewehr, das dort aufbewahrt burde, schleppte einen Gefängnisbeamten als beitel mit sich. stahl in der nahen Garage ein Automob;I und raste mit seinen Zellengesossen und dem Gefängniswärter in Richtung China davon. Die Polizei nahm sofort die Verwilbden Schüfse, die Dlüinger auf seine Verfolger abgab, drei Sträflinge wieder einzueiner Kugel Dillingers tödlich verletzt. Oillinger ist einer der gefürchtesten Verbrecher der Union. Er war erst vor kurzer Zei wiever verhaftet worden, nachdem er im vorigen Sommer unter ähnlichen obenteraczen war. In der aus einem Gefängnis ausgebroch.r gnpargt der Zwischenzeit war der gesamte Apr ner Staatspolizei aufgeboten worden, um seiner habhaft zu werden. schwere Folgen hätte haben können. Ein Zirkuswagen mit Löwen und Tigern prallte an einer Straßenbiegung gegen einen Baum. Durch der Stoß sprang der Käfig auf und ein Tiger und zwei Löwen suchten das Weite. Zwei bändigern gelang es nach kurzer Zeit, den T wieder einzufangen. Schwerer war es jedoch mi den Löwen fertig zu werden. Einer von ihnen hatte sich in ein Haus geflüchtet, wo man nur mit großer Mühe herausholen konnte. Der andere hatte sich im Hof des gleichen Hauses in Sicherheit bringen wollen. Der Direktor des Zirkus konnte schließlich auch diesen Löwen mit Hilfe eines Lassos wieder einfangen. 300 Fischer schon gerettet Die Rettungsaktion für die Fischer im Kaspischen Meer Aus Astrachan wird gemeldet, daß der cher„Molodetz“ 113 Fischer, die auf dem Eise abgetrieben wurden, an Bord genommen hat. 180 Fischern ist es gelungen, selbst an Land zu gelangen. Zur Zeit arbeiten an der Rettungsaktion im Kaspischen Meer fünf Dampfer und fünf Flugzeuge, die jetzt den Rest der abgetriebenen Fischer, insgesamt 195 Mann, gefunden haben. Es ist anzunehmen, daß sie in kurzer Zeit ebenfalls gerettet werden. Kesselexplosion auf einem chinesischen Lampfer Auf dem chinesischen Dampfer„Cholun“ ereignete sich auf der Fahrt zwischen Tschufu und Tsingtau eine Kesselexplosion. Das Schiff wurde so schwer beschädigt, daß es innerhalb weniger Minuten zu sinken begann. An Bord eine Panik. Da die Rettungsooote in der Eile nicht klargemacht werden konnten, sprangen vie Passagiere und Besatzung schließlich über Bord. 66 Personen gelang es, sich durch Schwimmen zu retten; 32 sind jedoch ertrunken. Cholera-Epidemie auf den Phulippinen Schon über 500 Todesopfer Wie Reuter aus Manila meldet, ist in den nördlichen Provinzen der Philippinen eine heftige Cholera=Epidemie ausgebrochen, die bereits über 300 Todesepfer gefordert yat. Die Behörden, die alle Anstrengung unternehmen, um ein weiteres Unsichgreisen der Krankheit, Sir, Herp, ten, erklären jetzt, daß dank der Maßnahmen nicht mehr zu befüchten sei, daß sich die Epidemie auf andere Deue der Insel Nach Tokloter Informationen nimmt die Cholera auf den Philippinen einen immer größeren Umfang an. Die Zahl der Toten soll bereits 500 betragen. 2000 Krankheitsmeldungen sind bisher zu verzeichnen. Zur Bekämpfung der Epidemie sind alle erdenklichen Maßnahmen getroffen. An einzelnen Punkten sind Quarantänestatio. neu errichtet worden 20. Ziehungstag 2. März 1934 On der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne mu 76000 CN. 336784 8 Swpians n 5000 N. 133133 Ji6zis 386869 Serhu, u. 8000 W 39967: 10260 13199 221832 352598 95586 18842 42983 75362 206660 267660 271566 18 Sepiez m 2000 M. 15864 84468 136501 22 Gewinne zu 1000 M. 99335. 97809 196124 897576 301255 50 Gewinne zu 500 C. 50 Gewinne in 500. 9E.,„19129 2003 83407 86502 115352 142451 166720 170115 182932 188440 191963 203690 220195 20832 225793 802630 307433 820823 325992 867426 868249 872148 896294 360 Gewinne mu 300 M. 3291 3320 3849 9119 14396 16308 16352 17427 20357 20606 96178 26664 28474 29804 31418 81825 33403 84117 84190 35226 85992 40810 42281 43342 51077 51750 59123 60818 66244 69521 71719 71781 73249 75065 75415 79371 80089 82638 83949 83978 89625 92335 94086 94150 98205 105240 106002 108555 110177 110617 113796 114073 116317 118794 120615 120790 123392 125287 126751 127569 126476 129067 129312 182652 183608 184476 134847 137164 137226 138368 143761 146655 147070 143919 150578 152672 156465 158126 166873 167738 130233 171346 175019 17739! 177633 181155 181437 182338 184309 190436 190480 200611 202476 205008 208516 211036 211633 219235 219746 225146 226071 226746 232672 233743 237046 239274 241690 244965 245135 247051 251092 257585 258683 260083 260485 261220 261553 261800 263927 265954 271869 273802 2763/1 283167 287198 288326 288914 289025 2929/3 293657 294583 295233 800277 801574 302964 303578 304506 304582 805891 806093 806787 309619 812840 815204 816851 817754 818911 823425 828551 832538 834066 836823 339310 840953 341991 342062 342190 344932 348363 849544 850119 852034 955693 856862 863047 863712 871865 872365 380801 383334 384086 384298 386462 392019 8929148 395692 397935 On der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 9550 196818 292684 311495 3258: 12406 Sao de? un zu 1000 f. 92130 109245 121834 33563 3836 26333 296507 Sieis 337129 d erkr ebis art 8 953 6603 81535 B Bisse e 129343 130550 131134 134302 134819 134925 81043 186499 J6z1z; B676zz 33igs 39363 77771 280103 33g3z; Zgisss 365ggs 33936 B5474b 362400 36663; 33133; 863193 guung 875919 377363 381934 887849 889870 889985 Soa1e1 395332 399796 20 Tagespramien. Auf jede gezogene Rummer sind zwei Prämien zu se 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II: 18780 84194 117568 164816 204150 256920 269085 279558 363296 359762 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 30000, 6 zu je 10000 62 zu se 1000, 924 zu se 500, 5902 zu se 300 und 200 Tagesprämien zu ie 1000 Mark. * — Mantelstoffe Solide Mantelstoffe für praktische Backfischund Kindermäntel, ca. 140 cm breit, in den neuen Pastellfarben beige, bleu, rot, 2) 75 hellgrün, grau u. fraise, Mtr. Z. 1 5 Englisch gemusterle Mantelstoffe in der modernen Fischgratbindung, solide Qualität, ca. 140 cm breit, In hellen und dunklen Farbstellungen 2 00 Mtr. 2.90 Sport-Bouclé das beliebte Gewebe für solide Straßenmäntel, ca. 9 75 140 cm breit..... Mtr. 5. 10 Engl. gemusterter Noppé moderner Stoff mit farblgen Schlingeffekten, für sportliche Uebergangsmän- 2 024) tel, ca. 140 cm breit, Mtr. 3.90 Für Kostüme und Mäntel Fresco besonders solide, tragfähige Ware, In den beliebten dunklen Melangen, ca. 140 cm breit..... Mtr. 4.00 Shefland-Kordel-caré -solide reinwollene Qualität für den sportlichen Uebergangsmantel, ca. 140 cm breit........ Mtr. Crêpe travers neuartiges, In sich gemustertes Gewebe für praktlsche Frühjahrsmäntel, ca. 140 cm breit, In allen neuen Farben, wie mode, beige, silbergrau, steingrau und mittelgrau...... Mtr. Für vornehme Kostüme Vicoureuz eleganter reinwollener Stoff, ton in ton gemustert, in ganz neuen Farben, ca. 140 cm breit, Mtr. 7.00 Wolleinen-Noppé vornehmes, neuartiges Gewebe aus reinwollenem Material, ca. 140 cm breit, in modischen Farben Mtr. Für den eleganten Mantel Perl-Bouclé weichtließendes, modisches Erzeugnis aus reinwollenem Material, in den neuen Frühjahrsfarben holz, hellbeige, beige und steingrau, ca. 140 cm breit..... Mtr. 4.25 4.75 6.75 6.50 9.00 S e ustm M Wollmusselin das beliebte Gewebe für praktische Sommerkleider, In sehr großer Auswahl, ca. 80 cm breit Mtr. Wollmusselin nur vorzügliche Qualttäten, in unerreichter Musterauswahl, ca. 80 cm breit......... 1 40 Mtr. 1.80, 1,75, 1.65, 1.80 1.10 Pusssmsesssessersssmmserssssssssssssenssrrsssssserssserssnessssenssssssrssrssrssssssesesssssessesensssssssesesssrsessrssersssrsesssnsssssssssesssersssssssssssssssmsssrrssl 98. T Gemusterte Kleiderstoffe Pm mnan Papillon-Schotten In hellen, Iebhaften Farben, für entzückende Kinder- und Backtischkleider, ca. 70 cm breit...... Mir — Sheiland caré Interessantes neues Gewebe fürhochmoderne Sportkleider, ca. 100 cm breit, In hellen, frischen Farbstellungen Mtr. 95. Papillon-Schoften tragfählge, reinwollene Kleiderware, ca. 70 cm breit, In frischen Farben#11##h Nstr. 1.65, A. 110 Bouclé-Stichelhaar-caré für Damen- und Kinderkleider sowie Kasaks, neuartige, moderne Oberkaros auf schönen Grundfarben, ca. 100 cm breit......... Mtr Shefland-Streifen In neuen, hellen Farbtönen, für aparte Blusen und Kasaks, reinwollene Ware,%) H ca. 70 cm breit........ Mtr. 2. 00 2.50 Schotten die große Mode für fesche Röcke und Jäckchen, ca. 140 cm breit, In grau braun, graufbleu und grausbrombeer Mtr. Georgefte caré sehr weiche, reinwollene Ware für elegante Frühjahrskleider und Complets, ton In ton gemustert, ca. 130 cm breit...... Mtr Elegante Neuheit! Georgelle-Melange ein apartes neues Gewebe in heilen Frühjahrsfarben, ca. 130 cm breit, für elegante Nachmittagskleider Ats, 3.40 4.25 5.65 6.25 Einfarbige Kleiderstoffe MIRAMNRRRUNMmmn WIIDMD RMHNENAANAAA Perl-Crépe ca. 130 cm breites, reinwollenes Gewebe für sollde Kleider, In schwarz. 1 00 marine und modernen Farben. Mtr. 1.96 Cracquelé sollde reinwollene Ware für moderne Damen-und Kinderkleider, ca. 100 cm„" breit, In schwarz, marine, braun, beige,%##### grün und bleu........ Mtr. 2.00 Crépe rayé reinwollener, In sich gestreifter Stoft für modische Kleider, ca. 100 cm breit, In schönen neuen Farben, wie ollv, beige, bleu, mandel, rost sowie auch 9)0 0E In schwarz und marine Mtr. 2.75, 25.2.5) Für elegante Frühjahre-Complets Travers aparte Mode-Neuheit, aus gutem reinwollene Material, In modernen Farben, wie beige, grau, saftgrün, hellblau usw., ca. 130 cm breit.. Mitr. Olenda vornehmes Frühlahrsgewebe mit kleinen Zickzack-Etfekten, ca1 30 cm breit, In modernen Farben sowie auch in schwarz und marine... Mtr. Vornehme Neuhelt! Sandkrepp-Georgette der neue, weichfließende Stoft für hochelegante Kleider und Completa, ca. 130 cm breit, In allen modischen 5 2 Farben 5.00 Gemusterte Seidenstoffe Mimmg Crêpe Maroc, bedruckt gute kunstseidene Qualität, In modernen Streifen- u. Fantasiemustern auf hellem u. dunklem Fond, ca. 100 cm breit, für Kleider u. Blusen Mtr. Sehr vornehm! Espe Siveno Kaunts. moderner Steilldlagonal, In zweifarbiger Ausmusterung, ca. 100 cm breit, für dezente Frühjahrkleider, Mtr, Crêpe-Orion-Druck elegantes mattkunstseldenes Gewebe, ca. 100 cm breit, In reichhaltiger geschmackvoller Ausmusterung Mtr. 4.00 1.90 3.40 u. Aparte Frühjahre-Neuheltt Frisella-caré Kunem. ein wirkungsvolles, neues Seorgettogewebe mit querlaufenden, farbigen Effektfäden, ca. 100 cm breit, für vornehme Kleider u. Blusen: Mitr, Boyeau-Streifen Indanthrenfarbig, In den modernsten Farbstellungen, ca. 80 cm breit, für Jugendliche Sportblusen und Klelder Funste..... Mtr, China-Crêpe bedruckt reinseidene Ware, in aparten, ausgewählten Dessine, für elegante Kleider u. Blusen, ca. 100 cm breit Mtr, 5.90, 5.50 3.75 Einfarbige Seidenstoffe Bzmunnn 4.00 4.25 4.75 Crèpe Sorma ein feines Gewebe aus guter Mattkunstselde, ca. 95 cm breit, In reicher Farbenauswahl, für hübscheFrühjahrskleider und Blusen..... Mtr. 2.90 Boyeau-Streifen aparte Frühjahrs-Neuhelt, ton in ton, aus gutem kunstseldenem Materlal, In feinen Pastellfarben, für fesche Sportkleider und Blusen ca. 80 cm ca. 100 cm breit 5.25" 3.30 Mun Neuheiten Crèpe Electra Kunsts. das von der Frühjahrsmode bevorzugte Fallle-Gewebe mit felner Glanz-Abseite, ca. 100 cm breit, In mandelgrün, madonnenblau, sekt, apfelgrün u. anderen Modefarben, für elegante Nachmittagskleider. Aftr. 3.75 Crépe Martelune solldes modisches Erzeugnte aus Wolle mit Kunstselde, für praktische Nachmittagskleider, ca. 100 cm breit, 2 75 In allen neuen Frühjahrsfarben Mtr. gmmmmmmmmm Rchlktugen in Kleider-Garnituren, Gürteln, Schals, Cachenez, Besatz-Knöpfen in sehr reicher Auswahl mit Schleife, aus neuartigem Fantaslestoft Stück 253 Fassenkragen mit hübscher Plissee- Garnitur und 95, Knopf Stück Jebs nmgtissnsu: isun SI-ETEE DORTRORD, WEstänhanwen Nr. 54(Drittes Vlatt) „Schwerter=Henlund Montag, 5. März 1934 Enldrampse un Westbratschen Zaßdalt Rätselraten im Gau Niederrhein— Der Mülheimer SU vor der Mittelrhein-Meisterschaft— Nachgeplänkel in westraten Im westdeutschen Meisterschafts=Fußball gestattete ein frühlingswarmer Sonnentag die glatte Abwicklung aller angesetzten Spiele. Aber die Sportplätze waren nicht überall in solch guter Verfassung, wie man es eigentlich nach dem schönen Wetter evwarten mußte. Beeinträchtigend wirkten sich die teilweise recht schlüpfrigen und weichen Spielflächen auf die Ergebnisse allerdings nicht aus. Im großen und ganzen verlief alles so ab, wie man es erwartet hatte. Nur im Gau Riederrhein erlaubte sich der Tabellenführer, Hamborn 07, einen Punktverlust gegen Schwarz=Weiß Essen, der mit einem Schlage wieder vollkommene Verworrenheit in der Frage nach dem Meister mit sich bringt. Das Rätselraten beginnt wieder einmal von neuem. Hamborn und Venrath stehen wieder punktgleich, gefolgt von Fortuna Düsseldorf, die sich wieder größere Hoffnungen machen darf, zumal sie den Tabellenführer Hamborn 07 noch auf eigenem Platz zum zweiten Meisterschaftskampf erwartet. Besonders günstig ist aber die Lage für den BfL Benrath, der je nach Ausgang des bedeutungsvollen Treffens Fortuna— Hamborn als neuerlicher erster Meisterschaftsanwärter oder gefährlicher Widersacher Hamborns betrachtet werden muß. In der Abstiegsfrage wird eine endgültige Klärung ebenfalls erst mit dem Abschluß der Saison zu erwarten sein. Klarer ist dagegen schon die Meisterfrage im Gau Mittelrhein entschieden. Der Mülheimer Sportverein nahm auf dem gefährlichen Gelände des SC 99 Köln seine ganze Kraft zusammen und rettete schließlich mit einem 1:0Erfolg beide Punkte. Da die Mülheimer ihre beiden letzten Spiele zu Hause gegen Rhenania Köln und Westmark Trier sicherlich gewinnen werden, dürfte die Meisterschaft also so gut wie sicher sein. Die letzten Hindernisse sind aber bekanntlich stets die schwersten und brachten schon oft sichere Sieger zu Fall. Sülz 07 bleibt weiter dichtauf, ebenfalls der VfR Köln. Die Abstiegsfrage ist hier bereits geklärt. Im Westfalengau hatten einige Spiele lediglich für die Abstiegsfrage Bedeutung. So rettete Viktoria Recklinghausen in Hüsten einen wertvollen Punkt und entrückte dadurch weiter der Gefahr. Auch die Spielvgg. Herten sicherte sich zwei weitere wertvolle Punkte und ist jetzt außer Gefahr. Bsarai Hamdern spiene unentschteren schs klarer Sieg über Borussia Gladbach— Huch Fortuna gewinnt beide Punkte sichtlicher Ruhe alle Angriffe aufbaute. Auch in technischer Hinsicht waren die Benrather überlegen und haben den Sieg wohlverdient. Ein Unentschieden 2:2(1:0) trotzte der Rheydter SpV. dem TSV. Duisburg 99 ab, während FV. 08 Quisburg über Schwarz=Weiß Barmen nach ausgeglichener erster Spielhälfte 7:2(3:2) Sieger blieb. Bliebe noch das Treffen Alemannia Aachen gegen BB. Preußen Essen, das die geschickt kämpfenden Alemannen 211(1:1) für sich entschieden. Niederrheinische Bezirksklasse Gruppe 1: BC 05 Düsseldorf— Union Krefeld 1:3. Eintracht Gladbach— Grün=Weiß Viersen 0:1. Düren 03— Odenkirchen 05=07 1:3. SC Aachen gegen Viktoria Kellersberg 2:0. SV Baesweiler gegen Dürener SV 2:2. Gruppe 2: BfB Speldorf— SvVag Sterkrade 6:3. Rheingold Emmerich— SC Osterfeld 2:3. Kein der Essen BV Stoppenberg— Rot=Weiß Essen 4:3. Union Hamborn— Sportfr. Essen 2:1, Essen 99— RotWeiß Obeehausen 1:3. Natingen 04— Essen=Wes 81 3•2. Geuppe 2: Duisburger SB— Post=SV Duioburg 5:1. SC 99 Düsseldorf— BV 04 Düsseldor 2:1. Meiderich 06— Sportfr. Neuß für Meiderich SV Düssern— SSB Oberkassel 0:2. SV Homberg gegen VfvB Ruhrort 411. Eller 04— Meidericher SB 4•2. Gruppe d: Schwarz=Weiß Düsseldorf—. Bf2 Hilden 2:1. SSV Barmen— BV Lüttringhausen 8:5. SC Sonnborn 07— SSV Elberfeld 1:2. VfN Ohligs— TRU Düsseldorf 4:0, VfB Velbert— TUS Ronsdorf 42. BfB Remscheid— Germania Elberfeld 322 Gauhandball West Im Gau Riederrhein gab es folgende Ergebnisse: Rhenania Düsseldorf— PfB Aachen 8:2, Itter=Holthausen— Krefeld=Oppum 2:4, Tgde. Benrath 81— Polizei Düsseldorf 9:5, Union Oberbarmen— Alemannia Aachen(ausgefallen), MTV Beule— TV Stoppenberg 17•9, Essen=Ost— TV Kettwig 3•7, Rasensport Mülheim— Tura Barmen 9:5, Essen=Altendorf— Kupferhütte Duisburg(ausgef.). Im Gau Westfalen: Schalke 04— DSC Hagen 11:5, BfL Münster born 9:5. Preußen Pade Düsseldorf— BiL Preußen Krefeld W Benrath— SE Vorussia Gladbach Hamkorn 67— Schwarz=Weiß Essen Aherdter SsV— TSV Duisburg 99 7P 03 Duisburg— Schwarz=Weiß Barmen Alemannia Aachen— B3 Preußen Essen Am Niederrhein ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Der erste Märzsonntag sah alle Favoriten auf die Meisterschaft in Aktion, zwei verloren Terrain, aber zwei siegten, so daß die Frage nach wie vor ungeklärt bleibt. Deutlicher wird es am Tabellenende, wo in BV. Preußen Essen und Schwarz=Weiß Barmen zwei Abstiegskandidaten ziemlich feststehen. Der dritte im Bunde dürfte Alemannia Aachen sein. Wie erwartet, konnte der Tabellenführer Hamborn 07 die stark verbesserten Essener Schwarz=Weißen keinen Sieg herausholen. In letzter Sekunde schaffte Hamborn den Ausgleich durch Elfmeter und rettete durch ein 2•2(1:1) einen sehr wichtigen Punkt. Damit hatte man in Hamborn nicht gerechnet. Die Gesamtleistung der Schwarz=Weißen muß als besser bezeichnet werden, so daß das 2:2 Unentschieden für Hamborn nicht mal verdient ist. Fortuna Düsseldorf hatte mit fünf Ersatzleuten alle Last, um PfL. Preußen war also das Ergebnis dieses Spiels, das sich in der letzten halben Stunde des zweiten Abschnittes zu einem dramatischen Kampf gestaltete. Der VfL. Benrath kämpfte vor 4000 Zu: schauern den SC. Borussia Gladbach mit 3:1(0:0) nieder. Die Gladbacher hatten das Pech, schon nach 20 Minuten den Rechtsaußen Conrads durch Verletzung zu verlieren. Der Erfolg der Benrather dürfte in erster Linie Rasselnberg als Mittelläufer zu verdanken sein, der mit über558 1104:1091:101s Punkte im Runstturnkamsgt Der Kunstturnkampf der drei führenden rheinischen Turnerstädte Köln, Essen und Düsseldorf, wurde am Sonntag in der Kölner„Lese" zum 10. Male ausgetragen. Allgemein hatte man die gute Essener Riege in Front erwartet, doch überraschte Köln recht angenehm die 1200 Interessenten und gewann mit 13 Punkten Differenz vor den Turnern von der Ruhr, die zum Schluß etwas nervös waren und in ihrer bisherigen Domäne allein zehn Punkte abgaben. Die Raumverhältnisse in der„Lese" waren keineswegs ideal. Die Pferdsprünge beispielsweise bekamen die Zuschauer überhaupt nicht zu sehr — sie wurden in einem Gang bei schlechten Anla und Lichtverhältnissen ausgetragen— und auch sonst war es an allen Ecken und Kanten recht ungemütlich. Nachgepiankr. in Westfaten FE Schalke 04— SB Höntrov 3:1 SuS Hüsten 09— Vikt. Recklinghausen 3:3 Germania Bochum— Preußen Münster 5:2 SpVg Herten— Arminia Bielefeld Fm Schalke 04 18 SV Höntrov 16 Hüsten 09 17 Germania Bochum 17 DSC Hagen 17 SpVa Herten. 16 Preußen Münster 17 Vikt. Recklingbaus. 17 Sortfr. 95 Dortm. 17 Arminia Bielefeld 16 76:18 55:24 42:30 44:28 20:41 40:39 22:42 23:43 26:48 22:48 6:1 33•3 22:10 21:13 17:17 17:17 14:18 14•20 13•21 11:23 6:26 Wenn es auch für Schalke 04 und den S V. Höntrop vollkommen gleichgültig war, wie der Kampf ausfallen sollte, so darf nicht vergessen werden, daß es hier doch noch um etwas ging. Es hieß das Prestige wahren. troper setzten den Platzherren einen harten Widerstand entgegen, allerdings reichte er nicht aus, denn Schalke hatte technische Vorteile auf Grund dessen ein 3:1=Sieg herausgeschält werden konnte. Zudem machten die Höntroper den Fehalle Last, um VfL. Preußzen konnte. Zudem machten die H Krefeld 5:4(3:1) zu schlagen. Recht knapp ler, ihr Spiel zuviel auf den Rechtsaußen TimEntscheibung um Mnleirhein? Kölner SC 99— Mülheimer SB Rhenania Köln— Bonner FB VfR Köln— FB Neuendorf Westmark Trier— Sülz 07 Fort. Kottenheim— Eintracht Trier Mülbeimer SB Sc9 Süls 07 BIR Köln Westn Trier Wpestmark Trier Bonner FV Kölner CiR Köln 99 Phenania Köln FP Neuendorf Fort. Kottenheim Im Mittelrheine auf 5 Voraussichtlich wird der Mülheimer SB, der 10 minutge urteten Platz des Kölner SE 99 erst zumten vor Schluß durch seinen Rekordschützen. „#igksaußen Ziskoven, zum Siegtreffer kam, einen Vorsprung von zwei Punkten behaupten. F##t auf eigenem Platz noch gegen die wohl abspielen u sehr schwach gewordene Rhenania zu Süt,n“ gegen Westmark Trier, die diesmal Sülzer z:“ eine schwache Vorstellung gab. Die endlich m: gegen die Blauschwarzen aus Trier mit z###e der meisterliche Form. Sie kommen daiir allerdings wahrscheinlich zu spät. auch wenn sie gegen VfR Köln und Kottenheim noch gewinnen werden.„„, Pst, uch. VfR Köln hält sich für alle Fälle noch knapp im Hintergrund, obwohl sein Spiel gegen Neuendorf Wie Westmark, so hat auch der Bonner FV. der bei Rhenania Köln glatt mit 6:4 fiegte, den Anwenig überzeugend war. schluß nach oben verloren. Sehr gut im Rennen lag bisher noch Eintracht Trier, die sich aber in Kottenheim gegen den Außenseiter ihre Chancen verscherzten und mit 3:1 Die Abstiegsfrage ist praktisch so gut wie gelöst. denn Rhenania Köln. Neuendorf und Kottenheim werden in ihren restlichen Spielen SC 99 Köln nicht mehr überholen können. Bezirksklasse am Mittelrhein Gruppe 1: Blau=Weiß Köln— SpVag Andernach 8:1. Union Köln— TV Mayen 2:0. Viktoria Köln— SC Neuenahr 3:2, Tura Bonn— SV Frechen 211. Jugend Bergheim— SV Beuel 3:2. Gruppe 2: Vingst 05— Bayentbal 9:1. SC Preußen Dellbrück— Jugend Kalk 3:3. Betzdorf— Kölner BE 1:2, Germania Mudersbach— Hennef 4:1, Siegburg— SV Troisdorf 3:1. SC Neuwied— Brachbach 09 3:5. Gruppe 3: Koblenz=Lützel— Koblenz 1900 1:2. Wittlich— Moselland Trier 10:0, Ehrang— Heimbach=Weiß 6:1. pert zu konzentrieren, wodurch die Geschlossenheit des Sturmes leiden mußte. Auch zwischen Germania Bochum und Preußen Münster gab es eine Begegnung zweier Einheiten, die aller Sorge enthoben sind. Vor 2000 Zuschauer lieferten sich die Mannschaften einen schönen Kampf der mit 5:2 von den Germanen verdient gewonnen wurde. Hüsten 09 nahm den Kampf gegen Viktoria Recklinghausen mit ersatzgeschwächter Mannschaft auf und taten damit dem Gast einen großen Gefallen. Durch ungeschicktes Stellungsspiel hatte der Sturm der Gäste immer wieder Gelegenheit durchzukommen und Tore zu machen. Wenn auch die Hüstener ohne Zweifel leichte technische Vorteile hatten, so glichen die Viktorianer diese durch Eifer aus, so daß das Ergebnis von 3:3 dem Spiel eine gerechte Note gab. Wenn auch die Begegnung zwischen der Spielvereinigung Herten und Arminia Bielefeld keine allzugroße Bedeutung mehr für die Gestaltung der Tabelle inbezug auf den Abstieg hatte, so lieferten sich beide Mannschaften doch einen schönen Kampf. den die Bielefelder allerdings nur in der ersten Hälfte offen gestalteten. Westfälische Bezirksklasse Westfälischer Industriebezirk. Gruppe I: Arminia Marten— Wetter 1910 2:1; MBV. Linden— Borussia Dortmund 2:0; STV. Werne— Westfalia Bochum 2:2; Preußen Bochum— VfL. Hörde 3:0; Westfalia Wickede— Alemannia Dortmund 1:1; TuS. Bochum— SC. Dahlhausen 3:0. Gruppe II: Falke Gelsenkirchen— VfB. Bottrop 1:1; Westfalia Herne— Gelsenkirchen 07 4:0; SV. Rotthausen— Castrop 02 3:2; HorstEmscher— Schwarz=Geld Gladbeck 1:2; Union Gelsenkirchen— Germania Herne 2:1; Erle 08 — TB. Eickel 4:0. Bezirk Münster: Germania Datteln— Bockum=Hövel 1:4; SuS. Recklinghausen— Greven 09 3:1; Borussia Rheine— Westf. Scherlebeck 6:0; Saxonia Münster— Union Reckling= hausen 2:7. Bezirk Minden: VfB. Bielefeld— Union Herford 4:1; Paderborn 08— PSV. Hamm 0:1; SuS. Ahlen— Unna 08 2:2; Westfalia Brackwede— Westfalia Ahlen 2:0; Hamm 03/04— Teutonia Lippstadt 3:4; VfB. Bünde— Bielefeld 06/07 4•3. Bezirk Arnsberg: Jahn Werdohl— Witten 92 0.0; Hagen 72— BC. Siegen 2:0; Menden 09 — FC. Schwelm 1:2; Sportring Gevelsberg— SC. Altenseelbach 4:2; Lüdenscheid 08— Milspe 11 4:0. Immerhin war aber der Dreikampf seion von Beginn an recht fesselnd und als er sich immer mehr zu einem Duell zwischen Essen und Köln zuspitzte, wurde er sogar sensationell und atemraubend. Die Kölner erwiesen sich en:gegen allen Erwartungen nicht nur als die Turner mit den stärkeren Nerven, sondern sie boten auch am Reck insgesamt die beste Leistung. Mit 1104:1091:1015 Punkten blieb so schließlich Köln vor Essen und Düsseldorf siegreich. Schon in den Pferdsprüngen hatte sich Köln mit 240 Zählern gegen 238 der Essener und 218 der Düsseldorfer— die also schon hier stark im Rückstand waren und dann auch nie den letzten Platz verließen— die Führung erobert. Köln gab diese nur vorübergehend zu Beginn der Pferdsprünge ab, war aber zum Schluß immer wieder vor Essen zu finden. Bester Turner war hier der Essener Fleckhaus. Die Kürfreiübungen wurden von je vier Turnern der drei Städte gezeigt. Köln schlug mit Brandfaß, Moll. Schlösser und Kraus die Essener Buszinski. Deppe. Fleckhaus und Guttkorn mit 126:124 Punkten, während Düsseldorf nur 118 Punkte schaffte. Brandfaß erreichte mit einer sehr exakten Uebung, in der die„Wage auf einem Bein" besonders bestach, 38 Punkte und war damit der beste Mann. Die Schwünge am Pferd verhalsen Köln trotz anfänglicher Führung der Essener mit zehn Punkten schließlich doch zu einer weiteren Svitzenstellung mit 596:584 Punkten vor Essen. Düsseldorf batte hier mit 549 Punkten schon jede Aussicht auf eine bessere Plazierung verloren. Bester Turner war der Kölner Schlösser. Am Barren bot insgesamt Essen, das zudem noch einiges Pech hatte, die bessere Leistung, sam aber um drei Punkte nicht an die führenden Kölner heran. Verschiedene Turner waren hier schon reichlich nervös. Der Essener Fleckhaus und der Düsseldorfer Seligmann waren mit je 36 Punkten. die besten Leute. Der Schlußkampf am Reck war sehr fesselnd. Die Kölner Garde wußte ihren Vorsorung ganz glänzend zu verteidigen und durch ausgezeichnete Leistungen noch zu vergrößern. Obwohl der Essener Rudolf Deppe als einziester Turner an diesem Tage die volle Punktzahl 40 erreichte— Brandfaß kam auf 37— blieb Essen weit unter seinem bisherigen Durchschnitt. Bei den recht strengen Kampfrichtern, die manchmal sehr unterschiedlich punkteten, wurde Josef Brandfaß=Köln verdient mit 173 Punkten auf den ersten Platz gesetzt. Zweiter wurde Heinz Fleckhaus, während der Essener Depve den dritten Rang besetzte und der Kölner Schlösser und Seligmann=Düsseldorf zusammen auf den vierten Platz kamen. Westdeutsche Hockeyniederlage in Hollano In dem schönen holländischen Städtchen Arnheim fand Samstagnachmittag der Hockenkampf Holland B=Elf gegen Westdeutschland statt. Die holländische Eli siegte überraschend mit 3:0(2:0). Das war die erste Niederlage der Westdeutschen, nachdem bisher vier Siege und im Vorjahr in Deventer ein 0:0 zustande kam. Die holländische Elf war technisch nicht schiechter als Westdeutschland, spielte aber dafür besser zusammen und vor allen Dingen war die Mannschaft schneller und energischer. In der westdeutschen Elf wurde zuviel kombiniert und die Flügel vernachlässigt. Das Innentrio war der schlechste Mannschaftsteil überhaupt. Sehr gut war Paffenholz im Tor und Huffmann 2 als linker Läufer. Bei einem Schwimmfest in Newhaven(Connecticut) wurde über 100 Meter Kraul ein fabelhafter Weltrekord aufgestellt. Der bekannte Kurzstreckenspezialist P. Fick legte die 100 Meter in 56.8 Sekunden zurück und unterbot damit Johnno Weißmüllers Weltrekord, der auf 57.4 stand, gane erheblich Stnat und Hurte. Arbeitertum— Am 21. März beginnt die große Arbeitsottensive Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Freitag abend in den ZooHallen in Hamburg und führte dabei u. a. aus:„„ 44 In dem Augenblick, in dem die Revolution ausbrach, handelte es sich nur noch darum, das. was wir in der Bewegung vorbereitet hatten, nun auf den Staat zu übertcagen. Die nationalsozialistische Bewegung hat ihre Probe glänzent bestanden und braucht sich heute keiner ihrer Taten zu schämen. Man hat uns manchmal vorgeworfen, daß wir in unseren Methoden zu hart gewesen seien. Diese Härte aber war notwendig. Ein Volk kann alles verzeihen, eins aber wird es der Regierung nie verzeihen: daß sie die Macht besitzt, aber zu schwach ist, sie anzuwenden. Unter tosendem Beifall der Menge sagte der Minister dann: Wir sind der Ueberzeugung, daß wir in 20 Jahren noch genau soregieren werden, wie wir jetzt regieren. Wenn am 31. März, so fuhr der Minister fort, das grandiose soziale Hilfswerk gegen Hunger und Kälte abgeschlossen ist, dann können wir mit Stolz feststellen, daß das deutsche Volk in den vergangenen halben Jahr aus eigener Kraft 320 Millionen Mark an Gelo und Sachwerten aufgebracht hat, um vier Millionen Menschen vor der Verzweiflung grückzureißen.(Brausender Beifall.) Wir haben für den Winter Notmaßnahmen getroffen. Wir werden am 21. März wieder mit einer großen Offensive gegen die Arbeitslosigkeit beginnen. Wir haben den Ehrgeiz, in diesem Sommer wieder zwei Millionen Volksgenossen in den Produktions= prozeß einzugliedern(Stürmischer Beifall), und wir werden diese Zahl für den kommenden Winter wiederum halten. Wir werden es nie zulassen, daß ein paar hergelaufene Intellektuelle dem Volke durch eine boshafte Kritik den Mut und das Selbstvertrauen zu stehlen versuchen. Wir haben harte Maßnahmen treffen müssen. wir haben das internationale Judentum aus dem Kulturleben ausgemerzt; wir haben die Theater und die Kinopaläste gesäubert; wir haben dem deutschen Volk wieder eine anständige deutsche Presse gegeben, und wir haben das ganze Geistes= und Kulturleben auf eine neue Basis gestellt. Wir haben die Kunst wieder zum Volke und das Volk wieder zur Kunst zurückgeführt. Wir haben die Jugend wieder zur Autorität und Disziplin erzogen. Wir haben uns selbst wieder zu Herren im eigenen Hause aufgeworfen und können heute sagen, daß man heute hier in Deutschland von einem deutschen Geistes= und Kulturleben sprechen kann. Wir haben auch nicht zugesehen, daß einige wildgewordene Länderminister die Einheit des Reiches bedrohten. Die nationalsozialistische Partei, so erklärte der Reichsminister weiter, soll eine Minderheit sein und eine Minderheit bleiben. Wer bei uns in die Partei neu eingetreten ist, der muß sich das Recht zur Führung erst erwerben, nicht durch Redensarten, sondern durch Leistungen. Diese Partei muß bestehen bleiben, und sie wird auch bestehen bleiben. Diese Partei ist unsere Kraft, ist unsere Macht, sie ist die Quelle unseres Mutes und unseres Selbstvertrauens. Sie hat das Recht erobert und wird es auch behaupten. Wir werden die nationalsozialistische Partei so in das Volk einbauen, daß Partei und Staat einmal ein und dasselbe geworde sind. Mit unseren Nachbarn haben wir Frieden geschlossen, fuhr Dr. Goebbels fort, und wir sind im Begriff, mit der übrigen Welt zu einem modus vivendi zu kommen. Wir haben das Volk im ersten Jahre seit der Machtübernahme zweimal an die Wahlurne gerufen. Welche Demokratie kann etwas Aehnliches von sich behaupten? Jedes Jahr werden wir vor das deutsche Volk hintreten und jedes Jahr kann jeder in Deutschland in geheimer Wahl zu unseren Leistungen Ja oder Rein sagen. Im Verlause dieses Jahres noch wir das gesamte schaffende Arbeitertum Deutschlands in einer ständischen Gliederung zusammenfassen und mehr und mehr wird in diesem Jahre die nationalsozialistische Bewegung sich mit dem Staat und der Staat sich mit ihr vermählen. Wenn man glaubt, sagte Dr. Goebbels weiter, unsere Politik durch einen irgendwie aufgezogenen monarchistischen Rummel stören zu können, dann irrt man sich. Auch wenn man heute in diesen oder jenen Kreisen der Kirche glaubt, dem nationalsozialistischen Regime Schwierigkeiten bereiten zu können, irrt man sich. Die Kirchen wissen gar nicht, wie schwer sie sich selbst damit schädigen. Die Gotteshäuser werden leer, weil das Volk für theologische Streitigkeiten kein Verständnis hat. Wären die Kirchen vom wahren christlichen Geist beseelt, dann hätten sie es niemals dem Staat überlassen, in diesem Winter die Armen über Hunger und Kälte hinwegzubringen.(Tosender Beifall.) Diese Widerstände aber sind nicht ernst zu nehmen. Ernster sind schon die Hemmungen, die in der eigenen Partei entstehen könnten, nicht von den alten Parteigenossen, sondern von den neu hineingeschneiten, die uns nun beibringen wollen, was eigentlich Nationalsozialismus ist. Wenn es nach denen ginge, würde unsere Idee herabgewürdigt zu einem Surrogat von Muckertum und Spießertum. Mit diesen Dingen wollen wir in der Bewegung aufräumen. sMNicferderuns=Slatihen Mitteilungen des Stahtnelm-Bundesfuhrers Auf zahlreiche Anfragen über das Abkommen, das am 25. Januar 1934 betreff SA R. 1 zwiichen dem Obersten SA=Führer und dem Stahlhelm, B. d. F., abgeschlossen wurde. teilt der Bundesführer des Stahlhelms folgendes mit: Durch dieses Abkommen des Obersten SAFührers,— also des Führer selbst— mit der Gegenzeichnung des Stabschefs ist das Verhältnis zwischen SA R. 1 und dem Stahlhelm völlig jeklärt und geregelt. Hiernach treten nöglichst alle Stahlhelmkameraden zwilchen 35 und 45 Jahren in die SA R. 1. Gleichzeitig können sie Mitglieder des Stahlhelms bleiben Diejenigen Kameraden die aus körperlichen oder veruflichen Gründen. z. B wegen Kriegsversetzung, sich nicht in der SA R. 1 betätigen können, verbleiben wie besher im Stahlhelm, B T desson wahrsvortliche Betätegung auf SA und SA R. 1 übergegangen ist. Für diejenigen Kameraden, die hiernach nur Mitglieder des Stahlhelms sind, gilt folgende Anordnung: „Meine(d. h. des Obersten SA=Führers) nachfolgenden Anordnungen berühren das Fortbestehen des„Stahlhelm“, Bundes der Frontsoldaten nicht. Dieser stellt eine Vereinigung von Kriegsteilnehmern und solchen Männern über 35 Jahr dar. welche als Träger der Tradition des Frontsoldatenerlebens für geeignet gehalten werden. Der Bund ist dem Führer unterstellt, er wird vom Bundesführer Seldter geleitet. Im Einverständnis mit diesem weise ich darauf hin, daß die bisherige Bundestracht mit der roten Hakenkreuzbinde auch weiterhin von den Bundesmitgliedern, soweit sie nicht der SA R. 1 angehören, getragen werden kann.“ Hinsichtlich der Eingliederung selbst spricht das erwöhnte Abkommen die Erwartung aus, daß diese„Zusammenfassung von SA und SA R. 1 reibungslos und harmonisch vor sich geht, und daß von keiner Seite auf den einzelnen ein Zwang ausgeübt wird.“ Nach diesen klaren Worten des Abkommens vom 25. Januar 1934 verstoßen alle eigenmächtigen Handlungen, die auf eine Schädigung oder teilweise Auflösung des Stahlhelms hinauslaufen, einerseits gegen die ausdrücklichen Anordnungen des Führers und des Stabchefs, andererseits auch gegen diejenigen des Bundesführers des Stahlhelms. mengewirkt, um unter Vorlage fingierter, zu hoher Rechnungen höhere Instandsetzungszuschüsse zu erzielen, als auf Grund der geltenden Bestimmungen zulässig sind. Wer so handelt, betrügt nicht nur den Staat, sonder schädigt auch unsere ärmsten Volksgenossen, nämlich die Arbeitslosen, weil jede derartige Manipulation unvermeidlich den arbeitschaffenden Zweck beeinträchtigt. Der Glauben an eine Zukunft unseres Vaterlandes wird erst fruchtbar durch die Tat. Diese Tat heißt: Arbeit!(###n wir gemeinsam ans Werk, unverdrossen u anverzagt. Wenn wir zusammenstehen u.„ nachlassen, wird der Erfolg nicht ausb. Gömbös uns Tollsuß nach Rom Zusammenkunft mit Mussolini vom 14. bis 16. März Wie die„Agenzia Stefanie“ meldet, werden der ungarische Ministerpräsident Gömbös und der österreichische Bundeskanzler Dollfuß vom 14. bis 16 März in Rom zu einem offiziellen Besuch der italienischen Regierung weilen. Die Führung der Erbhöferolle Der Reichsjustizminister behandelt, wie das VDZ.=Büro meldet, in einer allgemeinen Verfügung die Führung der Erbhöferolle mit dem Ziele, eine einheitliche Handhabung der Bestimmungen sicherzustellen. Die Erbhöferolle ist danach in der Form des gebundenen Buches für jede Gemeinde besonders anzulegen. Sie kann aus mehreren Bänden bestehen. In der Erbhöferolle sind die Grundstücke des Erbhofes, soweit sie im Grundbuch als selbständige Grundstücke eingetragen sind, einzeln aufzuführen. Das Grundbuchamt muß dem Anerbengericht Mitteilung machen. Wenn im Grundbuch Veränderungen vorgenommen werden, die für die Erbhöferolle von Bedeutung sind. Alle Eintragungen sind deutlich und ohne Abkürzungen zu schreiben. Die Verwendung von Stempeln ist unzulässig. Rudolf harmening Vizepräsident des Reichserbhofgerichtes Der Herr Reichspräsident hat auf Vorschlag des Herrn Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft den Ministerialrat im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft Rudolf Harmening für die Dauer seines Hauptamtes nebenamtlich zum Vizepräsidenten des Reichserbhofgerichts ernannt. Dem=Hausbesih binliger napimmurel Reichswirtschaftsminister Schmitt auf der Tagung der deutschen Hausbesitzer Auf der Arbeitstagung der Deutschen Hausbesitzer hielt Reichswirtschaftsminister Schmitt eine Aussprache, in der er zunächst auf die Notlage des Hausbesitzes einging. In dem Vorkriegs=Deutschland betrug der Wert unserer deutschen Häuser etwa 100 Milliarden, und war ein wirklicher Wert, d. h. der jederzeitige Verkaufswert. Es war dies ein Drittel des gesamten deutschen Volksvermögens. Auf diesem Grundbesitz konnten 50 Milliarden Hypotheken ruhen, die in ihm unbedingt gesichert waren und zwar sowohl was Kapital als auch Zinsen anlangte. Coungeiische Kirase und Stam Hus der Sportpalast-Rede des Reichstischofs Der Evangelische Pressedienst veröffentlicht jetzt einen längeren Auszug aus der Rede, die der Reichsbischof auf der großen Kundgebung der„Deutschen Christen“ im Sportpalast hielt. Wir entnehmen der Rede des Reichsbischofs: Die innere Haltung der nationalsozialistischen Welanschauung bekommt ihre große gewaltige Linie durch die seelischen Kräfte des Vertrauens, des Glaubens, des Gehorsams und der Treue. Diese Kräfte haben wir neu sehen gelernt, sie sind in uns neu wirksam geworden als ein flammender Protest gegen die Weltanschauung der vorigen Epoche, als ein hell leuchtendes Fanal, das die neuen Wege in die neue Zukunft leuchtend überstrahlt. Glauben, Vertrauen, Treue, Gehorsam sind aber auch seelische Werte, die gerade Christus als schaffende Kräfte im Menschen lebendig werden lassen will. Darum ist ja auch das deutsche protestantische Fühlen und Erleben der Christuswahrheit so innig verknüpft mit unserem Erleben des Nationalsozialismus, darum ist auch die evangelische Kirche so eng verbunden mit dem Dritten Reich. Aus diesem Grunde können und wollen wir auch kein Konkordat mit unserem Staat abschließen. Wir stehen nicht neben oder gegen den Staat, sondern wir stehen mitten im Staat als seine treuesten Helfer. Unser Verhältnis zum Dritten Reich ist, übrigens ganz nach Luthers Auffassung, ein Verhältnis. So brauchen wir kein Konkordat. Zwischen der Deutichen Evangelischen Kirche und dem Dritten Reich besteht keine Unstimmigkeit. Die Menschen des Dritten Reichs und die Menschen der evangelischen Kirche sind dieselben. Und wenn es heute noch nicht so weit ist, so sind wir doch der Gewißheit, daß bald eine Zeit kommt, in der auf den Kanzeln unserer Kirchen nur noch Nationalsozialisten stehen, und daß unter unseren Kanzeln nur noch Nationalsozialisten sitzen. Daß aber gerade deswegen eine neue Form des Zusammenarbeitens zwischen Staat und Kirche gefunden werden muß, ist klar. Der Staat hat ein Interesse daran, daß im inneren Leben der Kirche Ordnung herrscht, und das ist auch der Wunsch und Wille des Führers. Wir haben das feste Vertrauen, daß der Führer die rechte, zeitgemäße Form für das Zusammenarbeiten von Staat und Kirche finden wird. Unsere Gemeinden, soweit sie in ihrer überwiegenden Mehrzahl aus Nationalsozialisten bestehen, wollen auch Ordnung. Aller Theologenstreit und alles Pfaffengezänk ist ihnen in der Seele verhaßt. Unser nationalsozialistisches Kirchenvolk will Pfarrer haben, die als treue Seelsorger sich um die Gemeinden kümmern und ihnen eine fröhliche, den Menschen innerlich befreidende Christusbotschaft im Gottesdienst verkündigen. Jeder Pfarrer, der das will und der zu solcher Mitarbeit bereit ist, soll uns von Herzen willkommen sein. Wenn aber die Gegner des Nationalsozialismus die Kanzeln mißbrauchen zu reaktionären Umtrieben, dann werde ich das ganz bestimmt nicht dulden. Und unsere Gemeinden werden solche Elemente mit elementarer Gewalt hinwegsegen. So wollen wir Ordnung in der Kirche, wie auch der Staat das verlangen kann. Als Ergebnis all der unglücklichen Einflüsse aus der Zeit von 1914 bis 1932 haben wir heute einen Hausbesitz, der steuerlich überlastet ist und zu hohe Schuldzinsen, insbesondere beim Neuhausbesitz, aufzubringen hat. Wir wissen heute alle, daß die Hilfe davon kommen kann, daß die Sorgen von einem Teil des Volkes auf den anderen abgeladen werden. Unser Hausbesttz krankt an zu hohen Steuern, zu hohen Zinsen und einer zu geringen Mietskraft. Mit der steigenden Konsumkraft wachsen die Steuereinnahmen, und wenn der Staat und alle tellen, seien sie öffentlich oder privat, die das Arbeitseinkommen des Volkes durch Beiträge und Abgaben belasten, die größte Sparsamkeit walten lassen, so werden die Lasten, die auf dem Arbeitseinkommen des deutschen Menschen liegen, sinken, es wird eine neue Kaufkraft und eine neue Besserung der ganzen wirtschaftlichen Lage gesichert sein. Damit wird auch neues Kapital gebildet, wie wir das schon jetzt an dem erfreulichen Bild unseres Kapitalmarktes, vor allen Dingen der Entwicklung der Sparkassen sehen. Gewiß wird unser heutiger Staat in Zukunft die Kapitalleistung beaufsichtigen. Aber gerade deshalb gelangen wir zu billigeren Zinssätzen nicht im Kampfe mit dem Kapital, sondern durch die Ordnung, Pflege und Rechtssicherheit unseres Kapitalmarktes. Seien Sie versichert, daß es mein größter Wunsch ist, dem deutschen Hausbesitz und darüber hinaus der ganzen Wirtschaft einen billigen Kapitalmarkt, vor allen Dingen auch für Neuinvestierungen zu verschaffen. Die Regierung wird dies aber nur dadurch erreichen, daß sie den Sparer in unserem Volke schützt und die großen Massen ihre kleinen ersparten Beträge vertrauensvoll zur langfristigen Anlage zur Verfügung stellen. Mit dem Wachsen dieses Vertrauens sinken die Zinsen. Die Aufgabe der Regierung ist, dafür zu sorgen, daß diejenigen, die die schönen menschlichen Eigenschaften der Tüchtigkeit, der Ehrlichkeit und des ausdauernden Fleißes haben, wieder hierfür den Erfolg für sich und ihre Kinder sehen. Glauben Sie an uns und helfen Sie uns dadurch, daß Sie den harten Weg entschlossen mitgehen und in ehrlichem Ringen die allmählich kommenden Erleichterungen für den Hausbesitz auswerten, um den deutschen Hausbesitz wieder zu dem Faktor zu machen, der er einst war. Ich denke dabei an Vorgänge, die gerade in der letzten Zeit miederholt und aus verschiedenen Teilen des Reiches uns zur Kenntnis gegeben worden sind Es haben Hausbesitzer und Handwerker zusamJustizminister hanns Kerrl Mitglied des Reichsbauerure Der Reichsbauernführer, Reichsminister R. Walter Darre, hat den preußischen Justizminister Hanns Kerrl in Würdigung seiner besonderen Verdienste, die er sich um den nationalsozialistischen Bauernkampf durch die Schaffung des preußischen Erbhofgesetzes erworben hat, gebeten, in seine Berufung zum Mitglied des Reichsbauernrates, der die beratende Körperschaft des Reichsbauernführers darstellt und im wesentlichen nur die alten Kämpfer des Bauernführers um ein nationalsozialistisches Bauernrecht umfaßt, einzuwilligen. Justizminister Kerrl hat diese ihm vom Reichsbauernführer angebotene Ehrung mit Dank und besonderer Freude angenommen. Geeinie deutsche Jugend Tagesbefehl an die Hitlerjugend zur Eingliederung der evangelischen Jugend Der Reichsjugendführer Baldur von am 3. März folgenden Tagesbefehl an die Hitlerjugend:„.„..: EingsiedeMit dem heutigen Lage wird die#n„ rung der evangelischen Jugendorganisationen in die Hitlerjugend abgeschlossen. Ich begrüße unsere neuen Kameraden, die mit ihrem Betenntnis zu uns ihren Willen zu einem Deutschland der Einigkeit und Kameradschaft bekundet hoden. Die Tat der evangelischen Jugend hat den wenigen, die noch beiseite standen, ein Beispiel gegeben. Seid willkommen Kameraden, die Jugend Adolf Hitlers ist stolz auf Euch! Dank an Freifrau von Hadeln Rudolf Heß zur Auflösung des Bundes „Königin Luise" Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heßhat, wie der Völkische Beobachter meldet, au Anlaß des Beschlusses der Auflösung des Bundes Königin Luise zum 1. April 1934 der führerin, Freifrau von Hadeln, seine Auerizg, nung für die gute und verdienstvolle Arbeit al gesprochen, die der Bund in den vergange Jahren geleistet hat. Er gab der Hoffnung Az; druck, daß die in dem Bunde wurzelnden Wet durch das Aufgehen in die gesamte nationa!! sche Frauenorganisation weiterhin für land erhalten bleiben. Der am 28. Februar zum Tode Hannack ist am Samstagmorgen in Hamb! durch das Beil hingerichtet worden. urteilung war erfolgt, weil Hannack in He und Vergedorf im Oktober 1933 Polizeihergie; die ihn verfolgten, getötet hatte. Wegen ver meingefährlichkeit des wiederholt schwer Best ten hat der Reichsstatthalter von seinem Gnade recht keinen Gebrauch gemacht ORTNT □ Mühlen damit treiben ließ und alles Korn im Lande mahlen konnte.“—„Das ist alles leicht möglich!“ sagte der Bauer und wunderte sich gar nicht im geringsten.„Aber mein Vater hatte so viel Bienenstöcke, daß er sie nicht hätte zählen können, und wenn er fünfhundert Jahre gelebt hätte. Ich mußte einmal die Bienen hüten, da geschah es, daß eine Biene abends nich heimkehrte. Mein Vater merkte es gleich und schickte mich aus, sie zu suchen und nicht eher heimzukehren, bis ich sie fände. Ich ging nun überall auf der ganzen Erde herum und fand sie nicht. Da machte ich mich auf und stieg in den Himmel und durchsuchte alle Räume; auch hier war sie nicht. Nun hatte ich keine Ruhe und dachte: die kann jetzt nur in der Hölle sein, du mußt zu guter Letzt auch da noch suchen! So stieg ich hinunter in die Hölle— allein es war umsonst: sie war nicht da. Mißmutig kehrte ich um und wollte nach Hause gehen; ich kam durch einen Wald. Und siehe— da traf ich auf einmal meine Biene. Einem Manne hatte der Wolf einen Ochsen gefressen. Der Mann hatte an dessen Stelle neben den anderen Ochsen gleich die Biene eingespannt und fuhr mit seiner Fuhre Holz heimwärts.„Hoho! Guter Mann', rief ich sogleich,„Ihr werdet verzeihen, daß ich Euch aufhalte: die Biene ist mein; spannt sie nur gleich aus! Der Mann gehorchte, ohne ein Wort zu sprechen, denn er war froh, daß ich mit ihm so schön redete. Aber das Joch hatte meine Biene wund gerieben. Ich streute nun ein wenig Erde darauf, und alsbald war sie geheilt. Mein Vater hatte große Freude, wie ich ihm das verlorene Tierchen brachte, das kann man sich denken. Aber ich mußte nun erzählen, was ich im Himmel und in der Hölle gesehen hatte. Im Himmel saßen an einer langen Tafel lauter Bauern und tranken süßen Wein, und in der Hölle waren lauter Edelleute; diese wurden von den Teufeln am Spieß gebraten!" Da konnte sich der Edelmann nicht länger halten und schrie:„Du lügst! Du lügst!"—„Das wollte ich ja eben, und so habe ich die Wette gewonnen!" Er nahm dem Edelmann alsbald die Pferde, spannte sie noch mit an den Pflug, und der stolze Herr mußte seinen Wagen selbst nach Hause ziehen. Der Zeichenkünstler. Heute will ich euch von einer wahren Begebenheit erzählen: Hans Brunner ist ein braver Junge von elf Jahren. Als er mit zehn Jahren aus der Einheitsschule in eine Realschule überging und die Aufnahmeprüfung mit„gut“ bestand, durfte er sich etwas wünschen. Das tat er denn auch mit Freuden: er wollte schwimmen lernen. Vater, der solche vernünftigen Wünsche seines Jungen gern unterstützte, ging selbst mit Hans ins Schwimmbad und brachte ihn zu einem tüchtigen Schwimmlehrer. Heil. war das eine Lust, im Wasser zu plätschern! Eins, zwei, drei— zählte der Lehrer, und Hans machte dazu die Schwimmbewegungen. Er hatte einen Schwimmgurtel um, der ihn über Wasser hielt, und kam mit edem Stoß der Arme und Beine ein Stückchen vorwärts. Dann dauerte es nicht lange, und er konnte schon ohne Gürtel schwimmen. Nach einigen Wochen war er schon ein tüchtiger Schwimmer, der im Fluß und See seine Kunst erprobte. Es war ei# schöner Sommertag. Fritz und Lina, zwei muntere Kinder von fünf und sechs Jahren, spielten auf dem Platz vor ihrem Hause mit einem Ball. Es war gar zu schön. Immer höher und weiter mußte der neue Ball fliegen. Beide wetteiferten, höher und weiter wersen und wer ihn noch auffangen konnte. Da plötzlich fliegt der Ball auf den Damm, springt hoch, fällt wieder, springt noch einmal hoch und rollt dem Ufer des Flusses zu. Beide Kinder laufen ihm nach. Aber ach ist zu spat: der Ball ist schon ins Wasser gerollt! Sie angeln mit einem abgerissenen Zweig; doch der Ball treibt weiter ins Wasser hinein. Lina beugt sich nach vorn; sie hat den längeren Arm. Da verliert sie das Gleichgewicht und fällt ins Wasser, und Fritz, der sie halten will, fällt auch hinein. Au Geschrei kommen Leute angestürzt. Wo ist der Rettungskahn? Alle rufen und rennen. Hans kommt gerade aus der Schule, sieht den Auflauf am Wasser und erfaßt sofort, was gescheyen ist. Mappe herunter, hinein ins Wasser! Fritz kann er gerade am Schopf fassen, nach Lina muß er tauchen und erfaßt sie gerade noch am Rock. Mit ein paar kräftigen Schwimmbewegungen bringt der kleine Held seine kostbare Last ans Ufer. Nur der Ball ist fort Aber Glück haben Lina und Fritz gehabt bei ihrem Leichtsinn; denn ohne den tapferen Hans wären sie ertrunken. Der geht rasch heim und zieht sich um. Gott sei Dank, Vater und Mutter sind nicht da, denkt er; e braucht ja keiner zu wissen. Die Sachen trocknen ja bald in der Sonne. Aber so eine Tat spricht sich schnell herum. Alle Leute loben Hans. Seine Mutter erfährt es schon auf dem Markt und Vater auf dem Geschäftsweg. Beide sind berechtigt stolz auf ihren braven Jungen. Mutter umarmt ihn, als sie nach Hause kommt. Vater läßt sich alles genau erzählen lobt ihn, und dann darf Hans sich zur Belohnung eine Gunst erbitten. Und was meint ihr wohl, um was er geggtergag, Um einen neuen, großen Ball für Fritz und Lina: mittag bringt er ihn schon voller Freude zu den Kinoc### hin. Das ist ein rechter Junge! Sein größter Wunsch ist, er nal später, wenn er groß ist, Matrose werggni, gugenrich. um I Nr In Fellheim, da, wo es am wildesten war, wohnte einst ein Riese, der hieß Blaufell=Jöron. Er hatte einen Sohn, der hieß Elling. Elling war nicht wie die anderen jungen Riesenburschen. Er ging allein im Gebirge herum und lauschte dem Winde und dem Wasserfall. Er war auch kein Kämpe und Berserker wie sein Vater, sondern still und von wenig Worten. Eines Tages ging er zu seinem Vater und bat um eine Geige. Aber das, weißt du, hielt Jöron, ein Blaufell, für Unverstand und Narretei Elling ging einher und betrübte sich sehr und sehnte sich nach der Geige, alldieweil sein Vater ihn schlug und schalt. Darauf bekam Elling eines Tages eine Geige, und von dem Tage an wor er algtigcghen vor und noch eins drinnen hinein. Er hatte keine Ruhe vor ihm, wo er auch ging und stand Es brauste und sang in ihm. Aber niemals bekam er seine Fiedel dazu, die Weise zu spielen, der er ins Leben helfen wollte. Da ging er abermals zum Steilfall hinunter uuud saß stundenlang da und lauschte den Donnern des Falfe, um o ganz die Rinne hinunter, bis dahin, wo das Wasser um die Steine brauste und schaumte. Dann ergriff er seine Fiedel und versuchte, die Weise ins Leben zu bringen, versuchte den Marsch zu spielen, den der Fall ihm in den Sinn hineingerauscht hatte. Aber immer mangelte es noch an etwas, und immer fehlte noch gegen den Wirbel und die Strömung. Das Wasser umrauschte seine Schultern und rann in Strömen an ihm hernieder. Nun war er tief unten im Fall. Er war mittendrin im Rauschen des Falls. Da ergriff er die Friedel und spielte die Wasserfallweise, daß die Riesen weit im Lande dastanden und lauschten. Wilder und immer wilder spielte er. Der Fall brauste und sang in der Weise. Er mahlte und donnerte in ihren Tönen. Die Steine spielten mit und die Ufer und der Fall. Elling aber, der spielte vor. Er, Elling, war Meisterspieler geworden. Er wohnte im Fall und spielte jede Nacht, so daß die Tiere kamen und lauschten. Und manchmal kamen Spielleute zu ihm und wollten ihm seine Weisen ablernen. Sie gaben ihm gern einen Menschenknochen als Belohnung. Und dann siedeln Ening, daß der Fall das Donnern vergaß und der Wind das Spielen. Aber kein Spielmann lernte je, zu spielen wie Elling, der Nix vom Fall. W. Es hat fürwahr der schlichte Kreis Als Zeichenhelfer hohen Preis! Mit wenig Strichen, wie ihr seht, Zunächst ein Küken froh entsteht. Als Zweiter zeigt sich mit Geknurr Vergrämt und zornig Kater Murr. Zum Schluß strahlt euch— welch schöner Mann!— Vergnüglich Onkel Willi an. K. W. Die Maus und das Brötchen. Spät am Abend, fast um Mitternacht, lag die Küche im stillen Dunkel. Hier und da dehnte sich ein Schrank oder eine Fußleiste, und dann machte es einen Knacks. Sonst war aber eine geruhsame, friedliche Stille in der sonst mit geschäftigem Leben erfüllten Küche. Der Mond am Himmel hatte schon einen langen Weg seiner nächtlichen Wanderung zurückgelegt. Er hatte schon in viele Fenster geleuchtet und nach dem Rechten gesehen— nun war er auch bei dieser Küche angekommen. Friedlich stand da auf dem Tische eine Schüssel voll süßer Milch. Wie ein kleiner See im Silberschein schimmerte diese Schüssel im Mondlicht. Gleich daneben lag frisch und kuusprig ein Brötchen. Als drittes im Bunde huschte, wie ein flinker Schatten, eine Maus über den Tisch. Diese setzte sich auf ihre Hinterpfoten, machte ein spitzes Mäulchen und sog schnüffelnd den Tuft der süßen Milch ein. Von allen Seiten umkreiste sie den Teller; aber der war so glatt, daß die Pfötchen überall abrutschten. Gern wäre sie mit einem kühnen Sprung mitten hinein in die Milch gesanst; aber dann wußte sie nicht wieder herauszukommen. Sie erinnerte sich ihrer Jugendzeit: als sie noch so ganz klein war, hatte die Mutter sie einmal an den Ohren aus so einer Schüssel herausziehen müssen, sonst wäre sie elendig ertrunken. Das Brötchen lachte, als es das Beginnen der Maus sah, und schlug sich vor Freude auf den prallen Leib, daß es nur so knusperte.„Heda, du Schleckermäulchen“, rief das Brötchen, „komm einmal her! Ich will dir einen Rat geben, wie du zu deiner Milch kommst. Morgen früh werde ich doch von so einem Menschenkind gegessen, und da ist es ganz gleich, wenn du jetzt schon den Anfang machst. Knabbere dir in meinen Leib eine Höhle und lege dich hinein. Ich springe dann in die Schüssel und schwimme wie eine Insel umher. Du kannst dann nach Herzenslust Milch trinken, soviel du magst.“ Das Mäuschen ließ sich das nicht zweimal sagen und fraß sein Bäuchlein voll. Unter Weh und Aechzen des armen Brötchens hatte es bald ein Loch hineingebohrt, in dem es bequem liegen konnte. Nun machte das Brötchen einen Sprung und—„platsch!“ machte die Milch und flog vor Schreck bis zum Rand der Schüssel, daß viele Milchtropsen auf den Tisch fielen. Wie ein Schiff schaukelte das Brötchen hin und her. Die Maus leckte und schleckte mit vollen Zügen. Nun war sie satt und fiel mit dem übervollen Bäuchlein um und schlief ein. Das Brötchen war auch durstig und trank und saugte sich voll Milch. Immer tiefer sank es, bis es zuletzt auf dem Grunde der Schüssel lag. Die Maus aber schlief und schlief und bekam so viel Milch in ihr Mäulchen und Näschen, daß sie elendig ersticken mußte. Der Mond leuchtete noch einmal in die Küche— nein, da rührte sich nichts mehr, es war alles so still wie zuvor. Wilhelm Heise. K 5 Ich baue ein Haus. Ein schwimmender Ein Edelmann fuhr eines Tages spazieren und hatte an seinem Wagen sehr schlechte Pferde. Da sah er einen Bau# am Pflug; der hatte sehr schöne.„Willst du nicht mit mir lauschen?“ rief der Edelmann.„Deine Tiere passen besser an meinen Wagen und meine an deinen Pflug.—„Das man sein!“ sprach der Bauer.„Allein gebi Euch doch nur keine Mühe!“ Der Edelmann aber ließ nicht nach und setzte ihm zu. Endlich kamen sie überein, die Pferde des einen sollten di von ihnen gehören, der am besten lügen würde. Der war froh und glaubte schon, er habe gewonnen, denn er dachte: aufs Lügen hätte er doch mehr studiert. Der Bauer ließ ih die Ehre, anzufangen. Da erzählte der Edelmann:„Mein Valel datte sieben Herden Stuten und so viel Milch, daß er sle# Lege diese zehn Teile so zusammen, daß ein Haus daraus wird! Amüsant ist der schwimmende Fisch, den man sich leicht herstellen kann. Er wird aus gewöhnlichem Schreibpapier ausgeschnitten und flach auf das Wasser gelegt. Dann nimmt man die Oelkanne der Nähmaschine, läßt einen Oeltropfen in den kreisrunden, mittleren Ausschnitt fallen— und schon beginnt der Fisch mit ziemlicher Geschwindigkeit über das Wasser gleiten. FRSTENSE SERD SEERM ROMAN VoN GERT ROTHBERG 14 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Stetten fuhr sich über die Stirn. „Richtig, Dorothee hab' ich fast ein bißchen vergessen. Aber Nixenaugen sind ja immer gefährlich.“ Sprach es und verschwand drüben im Kreise der jungen Damen. Frank reichte seiner Frau ein Glas Sekt. Sie lehnte es ab. „Sei nicht böse, Frank! Ich möchte lieber ein Glas Limonade trinken.“ Sofort reichte er ihr das Gewünschte. Den Sekt trank er selbst. Er rollte ihm wie Feuer durch die Adern. In seine Augen kam fiebernder Glanz. Ein englischer Walzer erklang. Sinnverwirrend tönten seine Klänge. Lore sah ihren Mann an. „Du möchtest wieder tanzen, Kind? Bitte, ich will dich nicht stören. Etwas geruht hast du ja.“ „Ich möchte diesen Walzer mit dir tanzen, Frank!“ Er zuckte zusammen. Einen Augenblick lang ruhten ihre Augen ineinander, dann legte er den Arm um die biegsame Gestalt des jungen Weibes. Ihr Tanzen fiel sofort auf. Man beobachtete sie, tuschelte. „Da soll doch— ich muß mich doch geirrt haben“, dachte Herr von Loringen. Direktor Gerling flüsterte seiner Frau zu: „Wenn das eine unglückliche Ehe ist, dann will ich nicht länger gern Austern essen. Kind, was man doch manchmal für dummes Zeug denkt! Die sind mächtig verliebt ineinander. Alle Wetter! Frank Dahlmann zeigt es deutlich, was ihm die kleine süße Frau wert ist. Und die Geschenke! Die sprechen doch auch einen Band für sich. Weißt du was? Es wird letzthin ein kleiner Krach gewesen sein. Um so köstlicher dann die Versöhnung. Sie scheint erfolgt zu sein. Um so besser. Die zwei passen zusammen. Herrgott noch mal, es ist direkt ein schönes Bild. Meinst du nicht?“ „Ja! Man möchte dieses Bild malen“, sagte Frau Suse leise, ganz versonnen. An diesem Abend wich Frank Dahlmann geflissentlich einer Unterredung mit seinem Schwiegervater aus. Er sah an dessen glücklichen Augen, daß der sich in einem riesengroßen Irrtum befand. Er konnte und wollte ihm jedoch nicht Rede und Antwort stehen, bevor er selbst noch einen unumstößlichen Entschluß gefaßt hatte. Es war sehr spät, als die letzten Gäste das gastliche Haus Frank Dahlmanns verließen. Ter Hausherr geleitete die Gäste hinaus, während Lore sich in der schönen, großen Diele von ihnen verabschiedete.— Sie stand in ihrem Zimmer und lauschte hinaus, wo lustiges Stimmengewirr ertönte. Lachen, fröhliche Zurufe, einmal ganz deutlich vernehmbar Franks tiese Stimme. Lores Herz klopfte laut und schmerzlich. „Ich will ihm endlich den Dank abtragen. Doch— er will sich ja von mir trennen. Was hätte es wohl für einen Zweck, wenn ich mich vor ihm demütige?“ Das waren die Gedanken, die durch ihren Kopf jagten. Draußen erklang ein rascher Schritt. Lore blickte mit großen, angstvollen Augen auf die Tür. Es war ihr, als müsse sich heute noch etwas Wicheiges entscheiden. Frank trat über die Schwelle, kam langsam näher. „Nun, Kind, bist du müde? Kein Wunder. Du hast ja jede Tour getanzt. Lege dich hin, damit du dich ordentlich ausschläfst.“ „Ja, ich werde deinen Rat befolgen! Ich wollte dir—“ Sie stockte. Das Herz des Mannes schlug stark und rasch. Er nahm ihre Hände in die seinen. „Wolltest du mir etwas sagen, Lore?“ „Ja! Ich will— ich möchte dir sagen, daß ich dir sehr dankbar bin für all deine Güte, die du mir und den Meinen erwiesen hast, ohne je einen Dank dafür zu erhalten. Ich wollte dir nur sagen, daß— daß ich es bereue— mich so kindisch benommen zu haben. Ich möchte— gutmachen, Frank!“ „Du hast nichts gutzumachen, Lore. Ich allein bin der Schuldige, weil ich vermessen genug war, deine holdselige Jugend an mich zu ketten. Mein Trost ist aber, daß nichts zu spät ist und daß du nichts eingebüßt hast, als dir Fritz Rohrbeck durch meine Schuld verlorenging. Das wahre, große Glück wird ja auch zu dir noch kommen, Lore. Wer hätte wohl ein größeres Recht darauf als du?“ Sie sah ihn an, hörte die ruhige, sachliche, kühle Stimme und kämpfte mit einem Schauer der Bewußtlosigkeit. Frank hatte sie absichtlich mißverstanden. Er wollte nichts mehr von ihr. Behutsam ließ er ihre Hände fallen, nachdem er sie geküßt hatte. „Schlaf wohl, Lore! In Friedrichsheim werde ich dir mitteilen, wie ich mir unsere Zukunft denke. Ich irre mich wohl nicht, wenn ich denke, daß auch du sehr zufrieden mit der ganzen Lösung der Angelegenheit sein wirst.“ Er schritt zur Tür. Von dort her klang sein fast väterliches: „Geh zur Ruhe, Kind; es ist wirklich schon spät!“ Mit beängstigend großen Augen blickte Lore auf die Tür, die sich hinter der großen, eleganten Figur des Gatten geschlossen hatte. „Er will nichts mehr von mir; es gefällt ihm, wie es jetzt ist— und— ich— liebe ihn!“ Jetzt, jetzt endlich riß der Vorhang. Lore wußte, weshalb das Herz schmerzte, wenn sie an eine Trennung von Frank dachte. Sie liebte ihn. Stürzte denn der Himmel nicht ein? Wo blieben Haß und Abwehr? Lore kauerte sich in die Ecke des kleinen, weichen Sofas. Sie blickte wieder auf die Tür, als müsse Frank zurückkommen, müsse ihr ein paar gute Worte sagen. Doch er kam nicht. Fröstelnd erhob sich das junge Weib endlich und schlich hinüber ins Schlafzimmer. Nebenan war alles still. Frank schlief wohl längst, dachte nicht an die törichte Frau, die da versucht hatte, ihn als ein Nichts zu betrachten und dies nun unter tausend Qualen büßte. Neuntes Kapitel. „Schloß Friedrichsheim hat früher dem Fürsten Lauterbach gehört. Das Geschlecht ist ausgestorben, und es war mir ein leichtes, das alte Schloß zu erwerben. Der Mann, in dessen Händen es sich befand, hatte wenig Interesse an den antiken Sachen, die das Schloß birgt. Viel Kunstverständnis hat vielleicht jahrhundertelang dort geherrscht. Vielleicht gefällt dir auch einiges? Ich möchte dir Schloß Friedrichsheim schenken, Lore. Du liebst doch alte Gärten so sehr. In Friedrichsheim wirst du, vor allem im Sommer, auf deine Kosten kommen.“ Sie saßen im Wagen, der sie nach Schloß Friedrichsheim hinausbrachte. Lore blickte ihren Mann erschrocken an, dann hob sie abwehrend die Hand. „Nein, Frank, das nehme ich nicht an! Bitte, beschäme mich doch nicht noch mehr!" Lore sagte es mit leidlich fester Stimme, trotzdem sie kaum die Fassung bewahren konnte. Still betrachtete er sie von der Seite, sprach nicht mehr, bis der Wagen die breite Lindenallee zu Schloß Friedrichsheim entlang fuhr. Tief hingen die Aeste der uralten Bäume unter der Last der Schneedecke herab. Die Parkmauer trug gleichfalls eine dicke Haube, und die Bäume reckten alle ihre Aeste, dick behangen, von sich. Die Kuppen und Zinnen des Schlosses, die spitzen Türme— alles, alles trug den weißen Schmuck. Und mitten hinein in dieses Wintermärchen schien die Sonne. Aufatmend blickte Lore sich um, als sie an Franks Seite die große Freitreppe hinaufstieg. In der angenehm erwärmten Jagdhalle nahm er ihr die Sachen ab, legte selbst auch ab, und dann schritt er mit ihr in eines der Zimmer, deren Türen alle weit geöffnet waren. Lore dachte: „Das alles gehört Frank? Wie reich er ist! Und wie freigebig! Aber niemals kann ich dieses wunderschöne, alte Schloß annehmen; es wäre viel zu viel. Oder...“ Ganz blaß wurde sie plötzlich. Er beachtete es nicht, sprach mit dem alten, weißhaarigen Diener, gab verschiedene Anordnungen. In Lore aber tönte es: „Die Abfindung! Die Abfindung Frank Dahlmanns an seine Frau soll dieses großherzige Geschenk bedeuten.“ Frank wandte sich zu ihr. „Hat dich die Fahrt angestrengt, Lore? Dann ruhe dich doch ein bißchen aus. Komm, ich werde dich hinaufbringen. Es ist mir ganz recht, erst noch einmal alles schnell allein zu überblicken, um festzustellen, daß auch wirklich alles in Ordnung ist, ehe es sich dir präsentiert. Ich kann mich zwar auf meine Dienerschaft hier draußen verlassen, aber besser ist es schließlich doch.“ Er reichte ihr den Arm. Sie hatte zwar widersprechen wollen, sagen, daß sie gewiß nicht müde sei; aber sie ging doch gehorsam neben ihm her. Oben war eine ganze Flucht von hell und schön eingerichteten Zimmern. Hier war das antike verbannt— der vornehme, moderne Stil herrschte. „Gefällt es dir, Lore? Ich habe diese Zimmer für deinen persönlichen Gebrauch bestimmt und dachte, daß dir die alte Einrichtung unheimlich wäre. Es ist nichts verkauft worden; das Schloß ist groß genug. Andere Zimmer sind damit ausgestattet worden.“ Lässig, vornehm, liebenswürdig plauderte er. Sie wußte nicht, daß seine Augen mit brennender Sehnsucht auf der reizenden Linie ihres gebeugten, schneeweißen Nackens ruhten. Leise sagte sie: „Schloß Friedrichsheim ist einzig schön. Ich möchte einige Tage hier bleiben.“ „Gewiß! Ganz wie du bestimmst, Lore. Ich kann mich sehr gut einige Tage frei machen von meinen Geschäften“ sagte er freundlich. Durch Lore brauste es: „Wie kann ich nur so ruhig mit ihm sprechen? Nachdem er mir bewiesen hat, was ich ihm wert bin?“ Dann siegte die Erkenntnis: Frank hat nur Gleiches mit Gleichem vergolten. Frank legte auf der Chaiselongue bequeme, weiche Kissen zurecht. Eine weiche Decke breitete er auseinander. Dann rückte er einen Tisch mit Büchern und einer Boubonniere zurecht. „So! Ein halbes Stündchen, Lore, dann wirst du wieder frisch sein.“ Da sie wie unschlüssig stehenblieb, hob er sie empor, trug sie hinüber, breitete die Decke über sie. „So! Siehst du, so macht man das mit Kindern, die durchaus nicht wollen“, sagte er gutmütig und ging zur Tür hinaus. Draußen preßte er die Hände gegen die Schläfen. „Das Schwerste also noch: die Trennung! Ob sie— annimmt?“ Lore lag mit großen, wachen Augen da. „Ich liebe ihn! Was soll ich tun, um bei ihm bleiben zu können?" Das war alles, was sie denken konnte. Nur um diese Frage kreisten ihre Gedanken, bis der Kopf sie schmerzte. Die Tage kamen und vergingen. Einer war wie der andere. Wie ein Märchen: so schön und still und voll Frieden. Frieden! Doch kein Glück! Und darum war auch der Frieden Trug! Jeder der beiden Menschen quälte sich mit seiner Sehnsucht. Frank Dahlmann verbohrte sich vollständig in den Gedanken, daß er Lores Dank nicht annehmen dürfe, daß er sie im Gegenteil freigeben müsse. Freigeben für ihre Kunst! Und Lore dachte: „Ich habe ihn damals zurückgestoßen, und jetzt will er nichts mehr von mir.“ Eines Abends— ein starker Schneesturm umheulte die alten Mauern und sie saßen im gemütlichen Teezimmer von Friedrichsheim— sagte Frank Dahlmann: „Lore, ich möchte etwas mit dir besprechen. Etwas Wichtiges, Ernstes. Möchtest du mich bitte anhören?“ Sie sah in seine dunklen Augen, die groß und durchdringend auf ihr ruhten, und sie quälte sich, zu sagen: „Bitte, sprich doch, Frank.“ Er lehnte sich etwas in seinen Sessel zurück, ohne die straffe höfliche Haltung dabei aufzugeben, und sagte: „Wir werden uns trennen, Lore. Es war eine Sünde, die ich begangen habe, als ich dich an mich kettete. Du sollst frei sein. Als Andenken an mich nimm Friedrichsheim. Ich bitte dich darum. Ferner nimm an, daß ich für deine Ausbildung Sorge trage. Ich bin überzeugt, daß du der Welt etwas ganz Großes, Schönes zu geben hast. Eine Versorgungsehe scheidet vollständig aus bei solch einem von Gott begnadeten Menschenkinde, wie du es bist. Ich mache dir aber einen Vorschlag: Die offizielle Trennung soll vorerst nicht ausgesprochen werden. Es— ich meine, du bist auf diese Weise besser geschützt gegen verschiedene häßliche Sachen, die an dich herantreten könnten. Der Gemahlin Frank Dahlmanns wird keiner zu nahe kommen. Wenn du also Wert darauf legst, dann soll es so bleiben, bis deine Ausbildung vollendet ist. Länger als ein Jahr wirst du kaum benötigen, denn dein Spiel ist fast vollendet. Ich würde dich ab und zu besuchen, um der Welt gegenüber den Schein zu wahren. Hier kann man ja inzwischen glauben, du befändest dich auf einer Erholungsreise. Was meinst du zu meinem Vorschlag, Lore?“ Ein Zittern durchlief den schlanken Körper des jungen Weibes. Lore hatte die Augen geschlossen. Nur so war es ihr möglich, die zwei Tränen zu verbergen, die heiß, schmerzend, unsagbar bitter in ihren Augen brannten. „Es ist auch mein Wunsch, Frank. Ich danke dir, daß du das rechte Wort fandest, das diese unnatürliche Ehe trennt. Doch dein Geschenk, eine Abfindung ist es wohl, nehme ich nicht an. Meine Ausbildung! Ja, wenn du dafür noch sorgen willst? Es wäre eine letzte großmütige Tat, die ich dir vielleicht doch später vergelten könnte. Ich meine, ich würde dir das Geld zurückzahlen. Ferner danke ich dir, daß vorläufig vor der Welt alles beim alten bleiben soll. Mein Vater würde es ja auch nicht dulden, daß ich öffentlich auftrete, und es— ist— doch— nun der beste Weg für mich.“ Hatte sie vielleicht diese ruhigen Worte gesprochen? Aber ihre Stimme hatte ganz anders geklungen. Fremd, kalt, wie zerbrochen. „Du willst Friedrichsheim nicht? Wie du willst. Dann lassen wir es vorläufig bei der einen Sache bewenden. Vielleicht überlegst du es dir für später noch einmal. Ich werde dir einen angemessenen Monatswechsel ausstellen, denn selbstverständlich sollst du allen Luxus um dich haben, Lore." „Nein! Für mich genügt ein einfaches Zimmer.“ „Nein! Du wirst dort wohnen, wohin du als meine Frau gehörst.“ Lore schwieg. Die ruhige, kühle Männerstimme duldete keinen Widerspruch. „Und— wenn du dich irrst? Wenn— ich keine große Künstlerin werde?“ Er lächelte. „Du bist es ja jetzt schon, kleine, schöne Lore.“ Er stand auf. „Ich fahre morgen früh wieder in die Stadt. Bleibe du noch einige Tage. Die Weihnachtsvorbereitungen kann Frau Keller allein treffen. Wozu sollst du dich erst mühen? Und zu der großen, richtigen Feier sind wir ja dann in Schloß Lorinaen. Wozu also...“(Fortsetzung folgt.)