üer dbe secheg tgell umdie r-te. Jemile Vareins= und amtliche Auseigen 4 Pla. heile 20 P. Für teleson, ausgegebens Inserots udernehmen wir vähr. Bei undorbergesehn. Beiriedestbrungen, herootböhere Gewalten, übernehmen wir keinertei Gewähr es Erscheinen der Zeitung u. kann auch keinerlei Schadeuersatz oder Nachlieserung erdoden werden Westhofener Zeitung Aplerbecker Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt röchenklich sochs mol. selung wicher wiche öchentlich 43 Pfennig, Einzeinummer u. Verlag von C. Braus, Schwerte(Nuhr), :: Dortmund 2852 und Hannsoen 21 874. Große Marktstr. 3—8 Verantwortlich H. Limner, Schwerte. Fernevi 2770 Die Opngoprne wic 10 Pfg. Druck u. ostsched konten: Geschäftsstelle für den Anze gente Ausgruch anf Tageblatt für die Stadt Schwerte und das Amt Westhofen Gmp; Kreisblatt für der Nr. 48 Schwerte(Kuhr), Montag, den 26. Jelieuar 1934 brüchliche Treue, Treue, die kein Wenn und Aber, die keinen Widerruf kennt. Treue in der Gesinnung bedeutet unbedingten Gehorsam, der nicht fragt nach dem Nutzen des Befehls, der nicht fragt nach den Gründen des Befehls, sondern gehorcht um des Gehorsams willen. Der Gehorsam wird dann zum Ausdruck heldischer Gesinnung, wenn die Befolgung des Befehls dem Gehorchenden zum persönlichen Nachteil zu gereichen oder dessen eigenster Uebereine Erinnerung bleiben für alle Zeiten. Sie möge eine Mahnung bleiben zur Pflichterfüllung Der feierliche Akt auf dem Königsplatz in München Während schon lange vor Anbruch der Morgendämmerung die Kolonnen der politischen Leiter ihren Aufmarschplätzen zuströmten, sammelten sich um 6,30 Uhr die Abordnungen der fünf Banne der Hitler=Jugend zum großen Am 7 Uhr zogen sie aus den verschiedenen Stadtteilen unter Vorantritt von Musikkapellen strah: lenförmig in das Innere der Stadt. Um 7,30 uh. sammelte ein Standkonzert der SAR=Kapelle R 16 für alle Zukunft, zur Pflichterfüllung an DeutschSodann legten der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der Stabsleiter der PO. Dr. Robert Ley das Treuebekenntnis zum Führer Adolf Hitler ab. 24,„Mutmt 2 Anschließend sprach der Stellvertreter des Füh=Unmitelbar bevor Rudolf Heß den Massen „List“, das auch auf alle deutschen Sender übertragen wurde, die Zuhörerschaft vor der Feldherrnhalle. Punkt 8 Uhr setzten sich von der Türkenkaserne und von der Elisenstraße aus die Formationen der Amtsleiter und der Arbeitsdienstführer, von der Alten Pinakothek aus die Gruppen der HJ=Führer in Bewegung und gliederten sich in musterhafter Ordnung in den großen Aufmarsch am Königsplatz ein. Ein prächtiges Bild im Glanze der Frühlingssonne boten der Einzug der 300 Fahnen und Wimpel der HitlerJugend, die an der Glyptothek Aufstellung fanden, und der Fahnenwald der NSBO, der an der Freitreppe der Staatsgalerie seine leuchtende Farbensinfonie erstrahlen ließ. Schlag 10 Uhr kündeten Fanfaren den Abschuß des Riesenaufmarsches. Gleichzeitig flammten von den nen am Eingang des Königsplatzes und auf den Propylaen Flammen auf. Um 10 Uhr kamen vom Hofe des Braunen Hauses her die Mitglieder der Reichsleitung in geschlossenem Zuge heran und nnen vor den Propylaen Aufstellung. kirz darauf nahm im Braunen Hause der C inertreter des Führers Rudolf Heß gesondert die Vereidigung der Reichsleiter und Amtswalter vor. Um 10.20 Uhr erschollen auf dem Königsplatz abermals Fanfarenklänge. Staaatsminister We vor der Feldstets das Böse will und stets Erfüllt sich unser Hoffen, Kräfte wirkte, die an sich guten Organisation ist um so größer, je größer ihre Disziplin. Je mehr Ihr Gehorsam übt bis ins Kleinste, je klarer Ihr rechtsum oder linksum nach dem Befehl des Führers macht, je sicherer Ihr der Weisung zum Kurztreten oder Langsamschreiten nachkommt, desto sicherer kann der Führer Schritt für Schritt die Voraussetzungen schaffen zur Verwirklichung des nationalsozialistischen Programms. Unter seinem Befehl arbeiten wir Nationalsozialisten alle an dieser Verwirklichung des Programms, wie wir einst alle arbeiteten, die Macht im Staate zu erringen, wir, die Kämpfer um die Seele des Bauern, um die Seele des Arbeiters, um die Seele des Bürgers, um die Seele des Mannes, um die Seele der Frau, um die Seele der Alten, um die Seele der Jungen. Wir, die direkten Träger der Hauptformationen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter=Partei, so wie die Männer im Arbeitsdienst, die Unterführer dann sind auch diese Opfer nicht umsonst gebracht worden. Wir wollen nicht vergessen die Mütter, Frauen, Ernährer ihr Schicksal tragen. Dem ehrenden Erinnern an männliches Heldentum und dem schweigenden Opfertums der Mütter und Frauen gilt uns Deutschen die Treue gleich in der Heiligkeit des Begriffs. Die Fahnen, die wir wieder erheben, sind die Symbole dieser Treue, die für den nordischen Menschen nur Lebenskraft hat in enger Verbundenheit mit Heldentum. Der Held germaniider, die ihr Liebstes— oft ihren hingeben und im stillen Heldentum kampfstarkes Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß hielt bei der Vereidigung folgende Rede: D#utsche Männer deutsche Frauen, Der Stellvertreter des Führers Deutsche Männer, beuttiche Fegnrn, deutsche Jungens. vrutsche Mädel, die Ih Stunde allerorts im ganzen Deutschen Reich in einer Zahl von weit über einer Million zusammengekommen seid. Ihr werdet anläßlich des Jahrestages der Programmverkündigung gemeinsam den Schwur der Treue und des Geho legen und damit in aller Form bekräftigen, was Euch längst Selbst ständlichkeit war und was Ihr in Eurem Handeln meist schon durch Jahre hin und oft unbewußt zum Ausdruck brachtet. Gedenken an die helden des Volkes Ihr schwört durch Eid an einem Tage, der zugleich erstmals als Heldengedenktag in Deutschdie Ihr zu dieser deutsche Mädel, weit über einer Million zusamgemeinsum den Schwur der orsams auf Adolf Hitler abSarm vor der Welt was Euch längst SelbstverGauleiter Staastsminister Wugner traf unter lebhaften Heil=Rufen an der vor den Propylaen errichteten Rednertribüne ein. Kurz darauf fuhren auch die führenden Männer des Stabes vor, Treue in der Gesinnung verlangt oft ger heldische Selbstzucht als Treue ir Treue in der Gesinnung bedeutet Nurz Surauf fahvoran Reichsstatthalter General Ritter von Epp und Ministerpräsident Si dert. Es folgten die Meldungen. Punkt 10,30 Uhr kam vom Braunen Hause her, im Kraftwagen stehend, der Stellvertreter des Führers Reichsminister Rudolf Heß. Auch er wurde von Fanfarenklängen und von lebhaften Heil=Rufen aus der weiten Runde begrüßt. Als er die Tribüne betretn hatte, wurden ihm sofort die Meldungen aus dem ganzen neiche erstattet Stabsleiter der PO. Dr. Ley meldete: 795 000 Amtswalter im Reich zum Appell angetreten. Reichsjugendführer von Schirach meldete 130 477 Führer der H3., 43062 Führerinnen des B9M und 990 Führer des Deutschen RS=Studentendundes, Reichsarbeitsführer Hierl meldete 18 500 Führer des Arbeitsdienstes als zur Vereidigung angetreten. Rudolf Heß begrüßte die einzelnen Gruppen mit einem kräftigen Heil, das tausendfältigen Widerhall fand. Der gemeinsame Gesang des Horst=Wessel=Liedes leitete die Feier ein. Zuerst sprach Innenminister Wagner. als Gauleiter des Gaues München=Oberbayern des Gründungs= und Traditionsgaues der Nanonalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei entdiete ich Euch den Gruß des Braunen Hauses. Diese weihevolle Stunde. sagte er dabei, möge eine Ausdehnung des Personenkreises für die Sonderaktion über den Kreis der alten Kämpfer hinaus gerade in deren Interesse nicht stattfinden. Schon jetzt ergeht der Aufruf an alle Arbeitgeber und Betriebe, restlos alle offenen Stellen den Arbeitsämteri zu melden, die in enger Zusammenarbeit mit den durch Befehl der Obersten SA=Führung eingerichteten Versorgungsstellen die Sonderaktion durchführen. Es ist selbstverständlich, daß auch bei dieser Sonderaktion der Grundsatz der Eignung Berücksichtigung findet, so daß bei Einstellungen alter Kämpfer auch den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung getragen wird. Bruderkrieg in Oesterreich wieder ein Teil jener Hiller-Jungen, Ihr habt Euch dem Führer in jener bedingungslosen Hingabe an Deutschland unterstellt, die vor 20 Jahren von Deutschlands jüngster Kampftruppe, die von den Freiwilligen von Langemarck das große gemeinsame Heldensterben für Volk und Reich verlangte. Ihr selbst habt Euch diese Jugend von Langemarck zum Vorbild gestellt. Ihr habt das Glück, in einem Reich zu leben, das den besten Stürmern von 1914 nur als Hoffnung und Ahnung vorschwebte, ein Reich, das für die Ewigkeit zusammengeschmiedet, eine untrennbare Einheit bleibt, wenn Ihr Eure Pflicht tut. Für Euch heißt Pflicht tun: des Führers Befehlen wortlos folgen. In lebendigem Erinnern ehrt Ihr Eure toten Kameraden des ersten Kriegsjahres am stärksten, wenn Ihr deren Disziplin in Euren Reihen wachhaltet. Für den Hitlerjungenführer muß Disziplin um so mehr erstes Gebot sein, je mehr Disziplin er von seinen Jungen verlangt. Disziplin muß er aber um so mehr von ihnen verlangen, je mehr die Jugend von Natur im schönen Freiheitsdrang zur wilden Ungebundenheit sich sehnt. Um so leichter aber müssen Disziplin und Unterordnung gepaart mit Achtung vor der Leistung der führenden Generation den Jungen von heute fallen, als die führende Generation großenteils die Generation des Weltkrieges ist. Ich weiß, wie Ihr verfolgt, geschmäht, verachiet und verhöhnt worden seid wegen Eures Glaubens an den Führer. Ich weiß um Euren Opfermut und kenne die Gefahren, die Euch täglich bedrohten und die vielen Kameraden aus Euren Reihen das junge Leben raubten. Ich weiß aber auch, daß alle Gefahren und Leiden eines einzigen Tages, denen ein Hitlerjunge in den rötesten Gebieten in den Jahren vor der Machtergreifung ausgesetzt war, nicht vergleichbar sind den Gefahren und Leiden eines einzigen Tages Trommelfener, den ein Angehöriger der Frontgeneration durchlebte. Vergeßt das nie, wenn Euer Führer, den dieses Trommelfeuer für uns verschonte, harte Selbstzucht von Euch verlangt. Den politischen Leitern wiederhole ich, was ich ihren Kameraden vom Gau Thüringen vor deren Vereidigung im letzten Jahre zurief: „Seid tren im Geiste Hitlers. Fragt in allem, was Ihr tut: Wie würde der Führer handeln, gemäß dem Bilde, das Ihr von ihm habt, und Ihr werdet nicht fehlgehen.“ Treu sein Hitlers Geist nenne ich, sich bewußt sein, daß ein Führer nicht nur Rechte, sondern vor allem Pflichten hat. Treu sein Hitlers Geist nenne ich, stets der ganzen Welt Vorbild sein.„Führer sein heißt vorleben“, so wie Adolf Hitler Euch und der Mitwelt vorlebt. Treu sein Hitlers Geist heißt zurückhaltend und unabhängig von Aeußerlichkeiten bleiben. Treu sein Hitlers Geist heißt in guten und in bösen Tagen Nationalsozialist bleiben durch und durch. Nationalsozialist durch und durch sein heißt, immer nur an das ganze nationalsozialistische deutsche Volk denken, es heißt: in welchem Kleide auch, immer Diener des totalen Nationalsozialismus Adolf Hitlers sein, bewußt und von ganzem Herzen zuerst und zuletzt des Führers Gefolgsmann sein. Seid stets Diener am Ganzen auch in der Bewegung und wisset, daß die Bewegung in Ganzheit, nicht aber ein Teilglied den Sieg bewahren und die Eroberung der Zukunft bringen kann. Seid nicht düntelhaft, weil Ihr in hohem Amte steht, seid nicht eifersüchtig, weil andere ein höheres Amt bekleiden. Seid Euch stets bewußt, wo Ihr auch stehen möget, Ihr steht dort dank dem Führer, weil seine Führung allein den Sieg ermöglichte. Wo Ihr auch stehen möget, ob hoch oder niedrig, jeder wirkt für seine Bewegung und damit für Deutschland, so wie Adolf Hitler Euch sagte, daß es gleichgültig ist, ob jemand als Straßenkehrer oder als Hochschullehrer arbeitet. Wenn er nurarbeitet für die Gesamtheit und seine Pflicht tut. Der Lohn Eures Handelns sei das Gefühl erfüllter Pflicht für die Bewegung, für Adolf Hitler, für Deutschland. Dünkel hat nichts zu tun mit Stolz. Stolz dürfen wir sein, stolz müssen wir sein auf das, was wir alle, politische Leiter und SA., unter Führung Adolf Hitlers geleistet haben und das. was wir unter seiner Führung, wir wissen es, noch leisten werden für Deutschland. Denn dessen seien wir uns bewußt: der geistige Vier Mädchen— vier Reiken... Bei der Ankunft des Führers vor dem Hofbräusaus spielte sich eine reizende Szene ab. Plötzlich stürmten vier kleine Mädchen an den Wagen und überreichten dem Führer vier Nelken, die sie sich kurz vor Geschäftsschluß von ihrem ersparten Geld in einem Blumenladen gekauft hatten. Eines der Mädchen wollte dem Führer auch etwas sagen. er drückte den Mädchen aber die Hand und sagte lächelnd: Mädels, ich habe leider keine Zeit. Die Mädchen hatten übrigens schon lange unter Tischen versteckt im Hofbräuhaus aus den Führer gewartet und sie strahlten förmlich vor Glück. als es ihnen gelang. dem Führer die Blumen zu überreichen. Nach der großen Kundgebung im Festsaal des Hofbräuhauses wurden dem Führer bei seiner Abfahrt von den unentwegt in den Straßen ausbarrenden Volksmassen nicht endenwollende Ovationen dargebracht. Kampf des Nationalsozialismus hat erst begonnen. Schafft nicht anstelle des schwindenden Standesdünkels in Eurem Volke einen Standesdünkel in Eurer Bewegung. Fühlt Euch nicht zuerst als Angehörige einer Sondergruppe innerhalb der NSDAP, nicht als Angehörige einer Teilorganisation, sei es der PO, sei es der SA, sei es einer anderen Formation. Dünkt Euch nicht mehr als Eure Brüder. Eure Aufgaben sind so groß, die Bereitschaft, die Deutschland von Euch verlangt, so immerwährend, die Arbeit so lebenfüllend, daß Ihr in Euch wie sie sich einst schloß, als er kämpfte und opferte und litt, wie Ihr kämpftet und opfertet und littet. Gemeinsam ehrt Euch alle, politische Leiter, SA, SS und Jugend, der eine Stolz: Angehörige zu sein der RSDAP Adolf Hitlers. Einst zu Beginn des großen Kampfes waren ie meist personengleich die politischen Leiter und SA=Führer. Das Wachsen der Bewegung erzwang eine Arbeitsteilung mit verschiedenen Aufgaben. Nach der Machtergreifung blieben die Aufgaben in der großen Linie für die beiden Hauptglieder der Bewegung die gleichen von einst: Hier politische Kämpfer, Verbreiter der Idee, Streiter des Wortes, Erzieher des Volkes, dort die reale Macht der SA, unter deren Schutz die politische Erziehung des Volkes ermöglicht wird. Niemand wird behaupten wollen, daß die politische Erziehung des Volkes, die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes abgeschlossen ist— viele, die sich Nationalsozialisten nennen, müssen erst erfahren, was wirklicher Nationalsozialismus ist. Und niemand wird behaupten wollen, daß diese Erziehung des deutschen Volkes ungestört möglich wäre, wenn nicht im Hintergrund schirmend die SA stünde und jedem Gegner, gleichgültig, ob rechts oder links, die Lust nähme, auch nur den Versuch zu machen, dem Nationalsozialismus die Macht durch Schaffung eines neuen„Bodens der Tatsachen“ streitig zu machen. Wer glaubt, der Gedanke an einen„Putsch“ einer energischen Minderheit sei absurd und die SA demgemäß überflüssig, dem sei erwidert, daß der Gedanke nur deshalb so absurd ist, weil die SA mit ihrem Millionengewicht bereit steht, in einem schnellen Schlag jedem Gegner des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland ihre, allen Feinden der Idee furchtbare Kraft zu beweisen. Die politische Organisation unserer Bewegung schuf in langen mühevollen Jahren den eineitlichen Volkswillen der Deutchen. Die SA schützt Volk und Staat vor Kräften, die es wagen wollten, mit brutaler Gewalt diesen Volkswillen zu überrennen und zu unterdrücken. Als Künder und Schirmer des Nationalsozialismus sind beide, der SA=Mann und politische Leiter, die Arme der Bewegung. Beide sind nach wie vor unentbehrlich und gleichwertig. Beide sind sie erstmalige und einmalige Erscheinungen in der Geschichte, wie der Nationalsozialismus selbst. Beide sind typisch nationalsozialistisch. Die politischen Leiter haben so wenig mit dem Begriff des Beamten zu tun, wie die SA mit dem Begriff einer militärischen Truppe. SA und politische Leiter haben ihre gemeinsame Tradition, die verkörpert ist in der „alten Garde“. Sie umschließt alle, die früh ihr Leben einsetzten oder gaben für Deutschlands Wiederaufstieg im Nationalsozialismus. Sie haben die Ehre, mit ihrem Blut und ihren Opfern unsere volkliche Zukunft erkämpft zu haben. Ihr gebührt der Dank aller, die als Glück ihres Lebens empfinden, in einem neuen Reich leben zu dürfen, in einem Reich, das Männer führen, deren Wille zur nationalen Freiheit, zur sozialistischen Gemeinschaft, zum Frieden in Würde und Ehre unbändig ist. Das Fortbestehen der Kampfgemeinschaft, wie sie Euch die„alte Garde“ vorgelebt hat, findet heute darin seinen Ausdruck, daß eine Unzahl alter SA=Männer und Führer unter uns ist, die als politische Leiter, H3= oder Arbeitsdienstführer Dienst tun. Andererseits hat eine große Zahl von Euch das Recht, ehrenhalber das Dienstkleid der SA zu tragen. Mit Stolz kann ich darauf hinweisen, daß ich selbst einst zum ersten Dutzend SA=Männer gehörte, in den Reihen der SA blutete und lange Zeit SA=Führer war. Und mit Stolz bekenne ich, daß ich— mit der ehrenvollen und schweren Aufgabe,„Stellvertreter des Führers“ zu sein, betraut— im Denken und Fühlen und Handeln genau so politischer Führer und SA=Mann bin und bleibe wie damals, als mich der erste Schlag für meinen Führer traf. Ich müßte sonst nicht Nationalsozialist sein.— Ihr werdet den Schwur ablegen auf den Führer, der damals und heute tatsächlich sowohl wie symbolisch oberster politischer Leiter und oberster SAFührer in einer Person war und ist. Wir schwören nicht auf einen Formalismus. Wir schwören nicht auf einen Unbekannten. Wir schwören nicht auf eine Hoffnung, sondern auf eine Gewißheit. Das Schicksal hat es uns leicht gemacht, unbedingt und rückhaltlos den Eid auf einen Mann zu leisten. Kaum je in der Geschichte brachte ein Volk einem Führer, der einen Schwur forderte, so restlos Vertrauen entgegen, wie das deutsche Volk Adolf Hitler. Wir haben das unendliche nicht Raum habt für kleines Formationsdenken, nicht Zeit für die Verfolgung kleiner Ziele, statt des einen großen. Bleibt Ihr immer dem großen Ziele Deutschland für alle Zukunft mit Hitlers Rationalsozialismus zu erfüllen. So habt Ihr Euch nicht allein den Dank des Führers erkämpft— in den Herzen der Deutschen von morgen werden Euch Altäre der Dankbarkeit brennen. Ihr kämpft in der großen historischen Bewegung, die Deutschlands Schicksal bestimmt, weiter in alter Glück, den Schwur ablegen zu dürfen auf den, der für uns Inbegriff des Führers an sich ist. Wir schvören auf den Kämpfer, der über ein Jahrzehnt sein Führertum bewies, der stets Recht behielt und stets den rechten Weg ging, auch wenn bisweilen der größte Teil seiner Anhänger ihn nicht mehr verstanden haben mochte. Wir dürfen dem Mann unseren Schwur ablegen, von dem wir wissen, daß er nach dem Willen eines Gesetzes der Vorsehung, dem er gehorcht, unabhängig von allen Einflüssen irdischer Gewalten das deutsche Volk recht führen und deutsches Schicksal recht gestalten wird. Wir binden durch den Schwur erneut unser Leben an einen Mann, durch den— das ist unser Glaube — höhere Kräfte schicksalmäßig wirken. Sucht Adolf Hitler nicht in den Hirnen, mit der Kraft Eures Herzens findet Ihr ihn alle. Adolf Hitler ist Deutschland und Deutschland ist Adolf Hitler. Wer für Hitler schwört, schwört für Deutschland. Schwört auf das große Deutschland, dessen Söhnen und Töchtern überall in der Welt die HeiStabsleiter P9 Dr. Ley Anläßlich des Vereidigungsaktes hielt der Stabsleiter der PO., Dr. Robert Ley, folgende, von der RSK wiedergegebenen Rede: Unserer Generation ist es vergönnt, die größte Revolution unseres Volkes miterleben zu dürfen. Und wir, die Politischen Leiter, sind vom Schicksal berufen, die Träger des politischen Willens unseres Führers zu sein. Ein namenloser Frontsoldat Adolf Hitler nahm in der schwersten Stunde unseres Volkes die Fahne der Freiheit aus den Niederungen der Schande, Entehrungen und Demütigungen auf, um sie mit einem heiligen Feuer der Begeisterung, mit einer unerhörten Zähigkeit vorwärts zu tragen. Wayrend wir damals alle verzagten und mit bitterem Grimm und Haß alle die Entwürdigunzen über uns ergehen ließen, sagte Adolf Hitter den Verbrechern und Landesverrätern des Jahres 1918 den unerbittlichen Kampf an. Noch nie in der Geschichte der Völker sah man ein ähnliches Beispiel. Sein Feuer war es, das auch uns entfachte. Eine kleine Gemeinde sammelte sich um den Führer und seine Begeisterung riß uns alle mit, sein Beispiel gab uns Hoffnung, seine Energie und sein Wille machte uns zu Männern, seine Entscheidungen wurden uns Dogma, aber vor allem war es seine unerschütterliche Treue und Kameradschaft, die uns zu jener verschworenen Gemeinschaft machte, die allein befähigt war, jenen Kampf aufzunehmen, wie ihn die Weltgeschichte bis dahin nie gekannt hat. Ohne Mittel, ohne Organisation standen wir gegen eine Welt von Feinden, die ausgerüstet waren mit allem, was zu einem politischen Kampf gehört. Man hielt uns für Wahnsinnige, man nahm uns nicht ernst, man beschimpfte nud beleidigte uns, man warf uns in die Gefängnisse, man nahm uns das Brot und den Beruf. Alles erduldeten wir freudig, weil wir wußten, daß alles das der Führer weit mehr ertragen hatte. Jeder einzelne dieser alten Kämpfer könnte ein Buch schreiben über das, was er und seine Getreuen erlebten. Ungeheuerlich waren die Opfer, die jeder einzelne bringen mußte. Posten, Ehre und Ruhm, Dank und Versprechungen konnten wir nicht geben und wollten es auch nicht, weil uns das Opfer zum Lebensinhalt geworden war. Während die Angehörigen aller Parteien dem nackten Materialismus huldigten und jedem das irdische Paradies auf Erden versprachen, forderten wir von den Menschen, die zu uns kamen, Entbehrungen, Arbeit, völlige Hingabe an die Idee und den Führer. Die Nachwelt wird von einem der größten Wunder sprechen, das je ein Volk erfaßt hat. Wenn wir zuerst wähnten, wir seien Freiwillige, so mußten wir bald erkennen, daß über uns allen ein ehernes„Muß“ hing, das die letzte und höchste Kraft von uns verlangte. Wie oft kamen wir zerschlagen und müde aus den Versammlungen zurück, um am nächsten Tage wiederum denselben Kampf aufzunehmen. Manchmal wollten wir verzweifeln und Hoffnungslosigkeit zog in unser Herz und wir Der Untersuchungsausschuß für den StavistoSkandal hat in seiner ersten Sitzung beschlossen. unverzüglich die Listen und Photographien der Stavisky=Schecks, die Ergebnisse der in den einzelnen Ministerien angestellten Untersuchungen. die Schriftstücke, die sich auf die Surete generale und die Gerichtspolizei beziehen und die im Außenministerium befindlichen Unterlagen anzufordern, um sich auf Grund einer durch das Büro des Ausschusses vorzunehmenden ersten Prüfung dieses Materials über die weitere Verhandlungsmethode schlüssig zu werden. Der Ausschuß wird Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag tagen. In der Mordsache Prince hat die bisherige Untersuchung, die am Tatort und in Paris mit allen Kräften geführt wird, keine neuen Anhaltspunkte zutage gefördert. mat jetzt durch mich ein feierliches Gedenken sendet. Bevor ich zur Bereidigung schreite, bitte ich jeden, vor seinem Gewissen zu prüfen, ob er sich stark genug fühlt, den Eid auf Adolf Hitler in seinem Geiste zu halten. Kein Nachteil soll dem erwachsen, der nicht mitschwört und dann offen und ehrlich sein Amt niederlegt, weil er sich für zu schwach hält. Wehe aber dem, der schwört uno seinen Schwur bricht.—— Wir kommen zum Eide. Sprecht hier und in allen Gauen des deutschen Vaterlandes mir nach: „Ich schwöre Adolf hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm bestimmten Führern unbedingten Gehorsam.“ Die größte Eidesleistung der Geschichte ist geschehen: Dem Führer Sieg=Heil! fragten uns oft genug, ob es dieses Volk überhaupt noch wert sei und ob unsere Opfer einen Sinn und einen Zweck hätten und immer wieder riß uns der Führer hoch und immer wieder was, es die unsichtbare Hand des Schicksals, die uns auf diesem Wege der Freiheit weiter vorwörte trieb. Wäre es sonst denkbar, daß Hunde## und aber Hunderte junger Männer freudig Leben für den Führer und die Bewegung hingaben und noch im letzten Atemzuge„Heil Hitler“ und„Heil Deutschland“ riefen? Politische Leiter! Es ist notwendig, daß wir heute, in der Stunde des Sieges, uns all dieser ungeheuerlichen Opfer erinnern, und es ist vor allem notwendig, den neu hinzugekommenen Politischen Leitern und Amtswaltern immer wieder diese unerhörten Oufer ins Gedächtnis zu rufen. Wenn wir heute die größte und gewaltigste Revolution erleben und den Sieg der deutschen Freiheit in unserer Hand tragen, so wollen wir unserem Volk und der Welt sagen, daß das Schicksal noch lange nicht den Wechsel eingelöst hat, den wir als Politische Leiter, SA. SS und Hitlerjunge ihm durch unsere Opfer gegeben haben. Und wenn man sagt, wir sollten nun endlich Ruhe geben, wir hätten die Macht, wir hätten den Staat, alle Parteien seien zertrümmert, alle Organisationen seien in unserer Sand, so antworten wir jenen: „Wir können nicht eher? ge ben, bis wir das gesamte Vo.t von der Richtigkeit und Größe unserer Idee überzeugt und dafür gewonnen haben.“ Deshalb soll auch der heutige Tag, wo wir dem Führer ein heiliges Gelöbnis der Treue geben, verbunden sein mit dem Schwur: „Wir wollen nicht ruhen und rasten, bis Deutschland und sein Volk nationalsozialistisch geworden ist.“ Wir erheben für unsere Weltanschauung den Anspruch auf die absolute Totalität. Wir glauben allein an unseren Führer und seine Idee und können deshalb nicht dulden, daß neben ihm andere Führer anderer Weltanschauungen ebenso den Anspruch erheben, vom Schicksal zur Führung dieses Volkes berufen zu sein. Wir werden deshalb weiterkämpfen, denn der Kampf ist unseres Lebens Inhalt. Wir wollen erklären, daß wir heute genau so wie gestern zu jedem Opfer bereit sind. Revolution ist für uns der Inbegriff der Erneuerung unseres Volkes, deshalb sind wir, die Politischen Leiter, dazu berufen, dieses Volk im wahrsten Sinne des Wortes zu führen und wir erklären, daß wir nie und nimmer die Verbindung mit dem Volk verlieren werden, damit uns der sichere Instinkt, der durch den Kampf in uns erweckt und geschärft wurde, nie wieder verloren gehe. Wir sind Soldaten und Werber zugleich. Wir werden in allem und jedem dem Führer blind gehorchen und im Predigen und Werben nie erlahmen. So werden wir den Eid leisten, der für die alten als die Bestätigung ihrer Treue, die durch die Opfer bewiesen haben, zu gelten hat, und für die neuen Politischen Leiter kenntnis, dieselben und wenn notwendig noch größere Opfer und Hingabe an den Führer auf sich zu nehmen, wie es ihnen die alten als spiel vorgelebt haben. NulingfGeinenschuft unn=Lemn=Su= Munn Dus Hunze=Deir sen unser senn Nr. 48(Zweites Schwetter denr Montag, 26. Februar 1934 Ab umerkt Tronr Schwerte(Ruhr), Montag den 26. Febr. 1934 Cagesspruch Jeder Tag gibt dir zu denken, Dir zu fühlen jeder Tag; Jeder hat was, was dich kränken, Etwas, was dich freuen mag. Drum laß die Zeit nur kommen, Laß verrauschen nur die Zeit, Gleichermaßen wir dir frommen Leid im Glück und Glück im Leid. Vom Wetter Voraussage für Montag: Bewölkt, zeitweilig aufheiternd, noch einzelne Regenfälle, etwas kühler, nachts bis zu leichtem Frost sinkend, meist nordwestliche Winde. Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Erneute Trübung und Regenfälle. Wieder milder. Am gestrigen Heldengedenktag wurde in unseren Kirchen der Bedeutung des Tages in würdiger Weise gedacht. Der MéV. SchwerteOst brachte auf dem Adolf=Hitler=Platz am Vormittag drei Chöre zur Ehrung der Gefallenen zu Gehör u. das war das„Sanctus“ von Schubert, dann das ergreifende Volkslied„Schnitter Tod“ und„Wo gen Himmel Eichen ragen“, eine Hymne auf das deutsche Vaterland. Der Dirigent Fred Peters, der bekanntlich mit seiner stattlichen stimmgewaltigen Sängerschar am 11. März die Erstaufführung des herrlichen Chorwerkes„Feier der neuen Front“ bringen wird, war auch gestern seinen Sängern ein vorbildlicher Leiter. Wenn sich das Publikum nicht zahlreich eingefunden hatte, so lag es teils an der unfreundlichen Witterung und teils an dem ungünstigen Zeitpunkt, da gestern Konfirmation war. Immerhin muß das Streben und die Bereitswilligkeit des MGV. Schwerte=Ost und seines begabten Dirigenten in hohem Maße anerkannt werden.— Offizielle Feiern fanden zum gestrigen Volkstrauertag in Schwerte nicht statt, da traditionsgemäß die Heldengedächtnisfeier in Schwerte immer am Totensonntag begangen wird. - Im Vorverkauf sind noch Karten für den Bunten Abend, der am kommenden Sonntag, nachmittags um 5 Uhr im Freischütz stattfinden wird zu haben und zwar bei Schöttler, Zigarrengeschäft, Braus, Buchhandlung am Adolf=Hitler=Platz und im alten Freischütz für nur 80 Pfg. An der Abendkasse kostet der Eintritt 1 Mk. Wieder wird ein Weltstadtprogramm geboten, ja, man kann sagen, daß das Programm noch eine Steigerung erfährt, durch die ganz prominenten Künstler Wilhelm Strienz, der aus Berlin nach Schwerte kommt und durch Arnold Risch, der in Hamburg für eine Veranstaltung am 4. März abgesagt hat, um an diesem Tage mit den Bewohnern des Ruhrtals in seiner humorigen Art engste Fühlung zu nehmen. Das wird eine äußerst amüsante Angelegenheit, wenn dann die den Saal füllende Menge diesem goldigen Hamburger Jungen seine eigenen Schlagworte„Und das freut ein denn ja auch“ an seinen Blondkopf schleudern u. in den Schlußrefrain einstimmen wird. Vor allem wird das Reibeplätzchenlied(Pannekaukenlied) höchste Laune machen. : Auf drei Tage verboten. Das„Märkische Volksblatt" Iserlohn, die„Westdeutsche Volkszeitung" Hagen, das Arnsberger„Zentral= Volksblatt“ sowie eine ganze Reihe anderer südwestfälischer katholischer Zeitungen wurden Samstag auf die Dauer von 3 Tagen verboten. Zur Vereidigung nach Dortmund fuhren Sonntagvormittag mit dem Sonderzuge 8,16 Uhr aus Schwerte ungefähr 96 politische Amtswalter, ferner vom Standort Schwerte 50 Hitler=Jugendführer und ungefähr 40 Führerinnen des B0M. mit Fahnen und Winpeln. Die Eisenbahnfahrt ging nur bis Hörde. Von hier aus wurden Sonderwagen der Straßenbahn eingesetzt, die die Amtswalter usw. nach Dortmund zum Hanseplatz brachte. An dem gewaltigen Sternmarsch der 45000 zur Kampfbahn„Rote Erde" nahmen auch die Schwerter teil. Kurz vor 10 Uhr traf der Kreis Iserlohn ein. Die Führerin des B0M. standen schon, ein lebensfrischer Block, im Innenraum. Die Hitler=Jugend und der Freiwillige Arbeitsdienst, ferner die Hundertschaft der Landespolizei mit aufgepflanztem Bajonett, trafen erst kurz vor 11 Uhr ein. Imposant war der Einmarsch der mehreren 1000 Fahnen des Gaues Westfalen=Süd. Die nichtuniformierten Amtswalter und die Führerinnen der NS=Frauenschaft, sowie die Kriegsbeschädigten saßen und standen auf den Tribünen und Terrassen. Um 11 Uhr begann dann der feierliche Akt der Vereidigung, der von München aus geleitet wurde und den wir in den ersten drei Seiten unseres Hauptblattes der heutigen Ausgabe wiedergeben. 75 Minuten Schwerter SA-Musik im Westdeutschen Rundfunk Wohlgelungene Uebertragung aus dem Freischütz im Schwerter Wald. anstaltungen mußten sich ganz dem Rahmen Schwerte, 26. Febr. Achtung Achtung! Hier der Westdeutsche Rundfunk! Meine Damen und Herren! Sie hören die Uebertragung eines SA=Sonderkonzertes der StandartenKapelle 329 aus dem Freischütz im Schwerterwald. Die Leitung hat Musikzugführer Norbert Köppikus. Unser Nachmittagskonzert wird mit dem Marsch„Ein Manneswort“ von Pollak eröffnet. Der Freischützsaal. Voll besetzt, in der Hauptsache von SA=Kameraden, darunter die SA=Führer vom Führer der Standarte Obersturmbannführer Haak angefangen. Nur wenige Zivilisten hatten sich eingefunden. Da gibt es nur eine Entschuldigung: Die Bevölkerung war mit Absicht daheimgeblieben, um die ihnen von vielen Konzerten her bekannte Standartenkapelle 329 einmal im eigenen Heim zu hören. Das hat gewiß seinen Neiz. Aber trotzdem war es notwendig, der Kapelle im Freischütz die richtige Resonanz zu geben. Jeder Ton braucht Zeit, sich auszudehnen. In einem leeren Saal ist dann keine Akustik vorhanden. Daß die SA. ihre Kameraden, die schon in Nürnberg gespielt haben und am Führer vorbeigezogen sind, nicht im Stich ließ, war selbstverständlich. Die Uebertragung war aber eine Angelegenheit unserer ganzen Stadt. Man mußte sich doch vergegenwärtigen: Der gestrige Sonntag, zum ersten Mal staatlich anerkannter Heldengedenktag, war ein Feiertag besonderer Art. Die Verihuns tugung der heieg.., Wir kämpften für Deutschland, wir kämpften nicht schlecht, wir kämpften für Ehre, für Freiheit und Recht. Für Deutschland gaben wir gern unser Blut, wir kämpfen weiter mit altem Soldatenmut. Schwerte, 26. Febr. Samstagabend fand im vollbesetzten Saale des kath. Vereinshauses eine große Versammlung der Ortsgruppe Schwerte der NS. Kriegsopferversorgung statt. Kam. Kraas, Schwerte, hielt zunächst einen sehr eingehenden Vortrag über das Siedlungswesen. Sodann wurde bekannt gegeben, daß auch für die Schwerter Ortsgruppe der Kriegsopfer ein Ehrenhof gebildet ist. Vorsitzender ist Kam. Gremme. Dieser ernannte zu seinen Beisitzern die Kam. Schröder, Lecking, Bucker und Thedick. Alle Beschwerden müssen an den Obmann Andree gerichtet werden, dieser leitet sie an den Ehrenhof weiter. Kam. Kraas konnte noch mitteilen, daß die Schwerter Kriegsopfer aus sich heraus einen eigenen Spielmannszug zusammenstellen wollen. Die Spielleute wollen sich umgehend melden. Kreisleiter Hilberg ergriff sodann das Wort zu packenden Ausfühkungen. Zusammengesaßt sagte er: Der 30. Januar 1933 gab dem deutschen Volke den nationalsozialistischen Staat. Unser Weg heißt: Deutschland, nur Deutschland! Bei uns ist durch den Führer der Frontgeist wachgerufen worden. Wir sind nicht mehr die alten. Wir sind ebenso bereit, den Nationalsozialismus zu verteidigen, wie wir im Kriege die Heimaterde verteidigt haben. Dieses Vaterland im Sinne des Fühes weiter auszubauen, muß unsere Aufgabe sein. Daran werden uns auch nicht die Nörgler und Hellseher hindern können. Das Versorgungsgesetz wird geschaffen. Unser Kampf geht nicht mehr um Prozente und Rente, sondern um Ehre und Recht. Den Saboteuren muß das Handwerk gelegt werden. Es gibt welche, die glauben, nur dann Nationalsozialist sein zu könven, wenn sie Führer sind. Diesen kann man das Wort des Nazareners zurufen: Hebe, dich hinweg von mir. In unserer Nadel ist das Symbol der zwei Millionen toten Kameraden u. der 400 toten SA=Kameraden verankert. Nationalsozialist ist der, der in unverbrüchlicher Treue hinter unserem Führer steht und opferbereit ist. Wir haben schon vor 20 Jahren unsere gesunden Knochen für das Vaterland geopfert. Deshalb müssen alle Kameraden, soweit sie noch nicht in Arbeit sind, wieder in Arbeit und Brot kommen. Das deutsche Volk darf seine Helden nie vergessen. Es gibt Wölfe in Schafskleidern. Sie gebärden sich wie Nationalsozialisten und wollen doch nur den Nationalsozialismus verfälschen. Das sind diejenigen, die schon singen zu können glauben„Der Kaiser ist ein lieber Mann“. Wir sind Soldaten, und der Kompagnieführer, der seine Leute in höchster Not im Stiche läßt, ist für uns für alle Zeiten erledigt. Wir wollen vom besten, treuesten Mann geführt werden, das ist für uns Adolf Hitler! Wir kämpfen für ein soziales, gerechtes, freies deutsches Vaterland! Heil Hitler! Nach der mit starkem Beifall ausgenommenen Ansprache führte Bezirksleiter Brünning=Soest u. a. folgendes aus: Wir Frontsoldaten betrachten es als eine Selbstverständlichkeit, daß wir uns im kameradschaftlichen Kreise von Zeit zu Zeit zusammenfinden. Wenn wir die Kameradschaft nicht so geschmiedet hätten, hätten wir das nicht leisten können, daß wir einer Welt standhielten. Nach dem Kriege schlossen wir uns aus dem dringenden Muß zusammen. Es ist ein Vorspurf gegen den alten Staat, daß wir uns als Kriegsopfer überhaupt zusammenschließen mußten. Für alles war in den vergangenen Jahren Geld vorhanden, nur nicht für uns Kriegsbeschädigte. Wir haben den Weg frei gemacht zu dem Staate, in dem wir heute stehen. Die Kriegsopfer hatten sich in viele Lager geteilt, und jede Partei versuchte bei der einen oder anderen Organisation den Anschluß zu finden. Am 30. Jan. hat der Generalfeldmarschall dem unbekannten Gefreiten des Weltkrieges den Auftrag gegeben, die Geschicke des Staates zu leiten. Im Jahre 1933 ist Unerhörtes geleistet worden. Wir haben die Tatsache festzustellen, daß wir Männer als Führer des Reiches haben, die selbst Frontsoldaten waren und sie sind uns Garant dafür, daß unser Traum in die Tat umgesetzt werden wird. Der 12. Juli 1933 ist ein Markstein in der Kriegsopferversorgung. Damals wurden alle Verbände in der NSKOV. zusammengeschlossen. Unsere Ehre wurde wieder hergestellt. Wir zogen hinaus, nicht um unsere Rente zu erkämpfen, sondern um unser geliebtes Vaterland vom Feinde frei zu halten. Unsere Opfer können mit Renten gar nicht abgegolten werden. Unser Führer, Kam. Oberlindober hat das neue Heeresversorgungsgesetz in Auftrag bekommen. Unsere Hauptaufgabe geht dahin, unseren erwerbslosen Kameraden einen angemessenen Arbeitsplatz zu beschaffen.— In früheren Jahren wurden Leute untergebracht, die ihre Vorkenntnisse noch nicht einmal auf die Schiefertafel schreiben konnten. Wir haben uns in den 4 Jahren, in denen wir draußen gekämpft haben, mehr Kenntnisse erworben, als die Herren, die in roten Sesseln saßen. Ein weiteres Hauptaugenmerk werden wir auf die Kriegerwaisen richten. Ebenfalls ein Problem ist die Siedlungsfrage. Wir wollen jedem Kriegsebschädigten sein Eigenheim geben. Was gewesen und was wir im Augenblick noch haben, wird nie wiederkehren. Wir wollen keine Unterstützung von einem Wohlfahrtsstaat. Wir Kriegsopfer wollen die Arbeitskraft, die uns noch geblieben ist, dem Vaterland voll und ganz zur Verfügung stellen. Der Führer hat gesagt, ich baue den neuen Staat auf den Kriegsopfern auf, weil sie die Treuesten der Treuen sind. Wir wollen auch in dieser Stunde des Führers nicht vergessen. Der Redner brachte dem Kanzler ein dreifaches Sieg=Heil. Kam. Kraas schnitt noch die Ehrenmalsfrage an und erklärte unter allgemeinem Beifall, daß sich die Kriegsopfer dafür einsetzen würden, daß Schwerte nun endlich ein würdiges Ehrenmal bekomme. Die Kameraden spendeten sofort einen Betrag für den Grundstock. Zum Schluß umriß der Vorsitzende des Ehrenhoses, Kam. Gremme, die Aufgaben des Ehrenhofes. ecke. und der Würde des Tages anpassen. Wenn da das große Nachmittagskonzert für Westdeutschland von der Schwerter Standartenkapelle ausgeführt wurde, so wurde damit zum Ausdruck gebracht, daß man von der Leistungsfähigkeit unserer braunen Musiker und ihres Leiters, des Musikzugführer Norbert Köppikus, voll überzeugt ist. Das SA=Sonderkonzert begann um 4 Uhr. Die ersten Darbietungen waren jedoch lediglich Proben für die Uebertragung. Drausen an der Westseite des Freischützes stand kleine Sendewagen. Hier wurde die Muni. verstärkt. Von hier führte der Kabel über Dortmund und Düsseldorf nach Köln zum Funkhaus. Hier wurde die Musik so behandelt, als ob sie aus dem Funkhaus direkt käme. Von hier gelangte sie auf dem normalen Wege zu den Rundfunkhörern. In Köln wurde die Musik egalisiert. Der Ansager war in Köln. Er stand mit den beiden technischen Leitern(der eine saß im Senderwagen, der andere arbeitete in dem an die Bühne angrenzenden Zimmer in direkter telesanischer Verbindung. Zwei Herren vom Phmmmt waren hinzugezogen worden. Inzwischen wurde festgestellt, daß die Uebertragung vorzüglich klappte. Wie wir aus dem Munde der Herren vom Westdeutschen Rundfunk hörten, kam der Uebertragung die außerordentlich gute Akustik des Freischützsaales zugute. Sie wird bewirkt durch die hölzerne Wölbung über der Bühne und durch die ebenfalls aus Holz bestehende und gewölbte Saaldecke. Pünktlich 16,46 Uhr setzte das Konzert mitdem schon erwähnten Marsch„Ein Manneswort“ schwungvoll ein. Die Kapelle hatte gerade Zeit, sich die neuen Noten zurechtzulegen, da gab schon Sendeleiter Lenz=Köln mit erhobener Hand das Abfahrtszeichen für die zweite Vortragsnummer. Man hörte die Ouvertüre zur Oper„Wilhelm Tell" von Rossini. Diese Ouvertüre bietet den einzelnen Instrumenten Gelegenheit zur Einzelentfaltung. Die Solopartien wurden in bestechender Manier durchgeführt, sodaß der Sendeleiter selbst begeisterten Beifall spendet. Selbstverständlich auch die Zuhörer. Musikzugführer Norbert Köppikus übertraf mit dieser. Leistung alles von ihm bisher Gehörte. Alsdann wurde das Marschpotpourri „Alle mit uns“ von Nobrecht sauber dargeboten. Auch die Ouvertüre„Leichte Kavallerie“ von Suppé konnte in Tempo u. musikalischer Durchführung gefallen. Dynamisch richtig erfaßt erklang dann der„GermaniaMarsch“ von Keil. Ursprünglich nicht für die Uebertragung vorgesehen und dann doch verwendet, wurde die großangelegte MilitärOuvertüre von Zwicker gespielt. Der Dirigent hatte seine Musiker auch hier sicher in der Hand. Weiter eingeschoben wurde der Marsch „Große Zeit, neue Zeit“ von Brase, der in flüssigem Stil dargeboten, edenfalls im Saal und im Rundfunk zu voller Wirkung kam. Auch der ungemein bombige Marsch„Die Ehemaligen“ von Stahl, ursprünglich nicht vorgesehen, wurde eine mitreißende musikalische Angelegenheit. Bei der Wiedergabe des gleichfalls eingelegten Badenweiler Marsches von Fürst, lief die Kapelle in Hochform auf, was einen donnernden Beifall zur Folge hatte. Hier konnte der Wunsch auskommen, daß der Führer selber seinen Lieblingsmarsch in dieser ausgezeichneten Wiedergabe gehört hätte. Der Schlußmarsch lautete„Zum Städtele hinaus“ von Meißner. Hier gab es einen schwachen Moment, der erklörlic erde aus der pausenlosen 75 Minuten ongen musikalischen Hingabe, aber Im nächsten Moment saßen die Töne wieder richtig und so war auch der Schluß des SA=Konzertes eine Sache, die sich in ganz Westdeutschland hören lassen konnte. Der Musikzug der Standarte 329 hat gestern erneut den Beweis ihres hohen Könnens erbracht. Die Stadt Schwerte und die SA=Standarte 329 können stolz sein auf die Leistung ihres braunen Musikzuges. edle. Und das freut ein denn ja auch! Auch zu Ostern Festtags=Rückfahrkarten Die Deutsche Reichsbahn gibt, wie bereits seit zwei Jahren zu den großen Festen, auch zu Ostern wieder Festtags=Rückfahrkarten mit verlängerter Geltungsdauer aus. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 33½ v. H. Die Karten gelten vom 28. März 0 Uhr(Mittwoch vor Ostern) bis 4. April(Mittwoch nach Ostern), insgesamt acht Tage.— Auch die Arbeiter=Rückfahrkarten können während dieser Zeit wieder an allen Tagen zur Hin= und Rückfahrt benutzt werden.— Baupolizeiliche Genehmigungen für Gast= und Schankwirtschaften. Arnsberg, 24. Febr. Der Pressedienst der Regierung teilt mit: In letzter Zeit ist wiederholt festgestellt worden, daß Anträge auf Erteilung der Genehmigung zur Errichtung oder Erweiterung von Gast= und Schankwirtschaften erst gestellt worden sind, nachdem die Neu= bzw. Erweiterungsbauten bereits ausgeführt waren. Unter Hinweis auf die erteilte Bauerlaubnis, die bereits ausgeführten Bauarbeiten und die aufgewendeten, oft recht erheblichen Mittel ist dann versucht worden, die erforderliche Schankerlaubsnis durchzusetzen. Weder die erteilte Bauerlaubnis, noch die Tatsache eines bereits fertiggestellten Baues ist für die Erteilung der Schankerlaubnis maßgebend. Neben der persönlichen Eignung ist allein die Frage des Bedürfnisses entscheidend. Die Antragsteller, die um Erteilung der Bauerlaubnis für Schankstätten=Neuanlagen oder=Erweiterungen einkommen, sind schriftlich darauf hinzuweisen, daß durch die Erteilung der Baugenehmigung keinerlei Ansprüche auf Erlangung der Schankerlaubnis erworben werden und daß es zur Vermeidung unnötiger Kosten ratsam ist, mit der Ausführung der Bauarbeiten erst nach erfolgter Erteilung der Schankerlaubnis zu beginnen. Gemäß Runderlaß des Ministers des Ministers des Innern vom 10. Mai 1933 haben die Polizeibehörden bei Erteilung der Bauerlaubnis jegliche Zusagen über die Anerkennnung des Bedürfnisses zu unterlassen, damit irrigen Erwartungen vorgebeugt wird. Die endgültige Beurteilung der Bedüfnisfrage ist Sache der Erlaubnisbehörden. Schutz den Weidekätzchen Der Pressedienst der Regierung teilt mit: Es ist eine Unsitte, die im Frühling als erste Zeichen der erwachenden Natur erscheinenden „Weidekätzchen“ abzureißen. Für jeden Naturliebhaber ist es ein Jammer, oftmals die geplünderten Sträucher zu sehen. Laßt anderen auch eine Freude! Denkt aber außerdem an die wirtschaftlichen Und da hat man auch was von! Schäden. Die Pollen der Weidekätzchen und der Haselnuß sind das erste Futter für die Bienen. Wird ihnen dies erste Futter genommen, ist eine schwere Schädigung der Bienenzucht unvermeidlich, und, daß wir die Bienen nicht nur zur Gewinnung von Honig, sondern auch zur Befruchtung der Blüten nötig haben. weiß ein jeder. Denkt nicht etwa„so ein paar Zweige, das kann ja nicht schaden.“ Draußen in der Cinide, wo selten ein Mensch hinkommt, mag das stimmen, vor den Toren der Stadt eber machen Wenig ein Viel. Uebrigens ist nach einer Ministerialverordnung vom 20. Oktoler 1928 das unberechtigte Befördern, Zeilhalten von Weidenkätzchen strafbar. Westhosen und B. 518. Vvonnes Geheimnis Roman von Klothilde von Stegmann 10. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Aber Seeburg schien durch die Yvonne so blind geworden zu sein, daß er für solche herbe Art auf einmal den Blick verloren hatte. Miller schüttelte den Kopf. Das paßte doch gar nicht zu Seeburg, wie er ihn kannte. Der hatte doch sonst immer klare Augen im Kopf gehabt. Er stand auf und ging, um die Wartezeit abzukürzen, im Zimmer hin und her. Da stutzte er— ging näher an den Schrank, der eine Tür zwischen Seeburgs Zimmer und dem Nebenzimmer zu verstellen schien; er bückte sich, hob etwas auf von der Erde, das er nachdenklich betrachtete und sorgsam in seine Brieftasche versenkte. Er wandte sich rasch um, denn er hörte auf dem Korridor einen leichten Schritt, ein ganz seines Klirren— schon kam Irene von Merten wieder herein und trug auf einem Tablett ein Glas mit kühler Mimonade. „So, bitte, nun stärken Sie sich, Herr Doktor!“ bat sie mit der gleichen Freundlichkeit wie vorher. Aber sie machte ein verwundertes Gesicht, denn der eben noch so höfliche Doktor Miller hatte kein Wort des Dankes, sondern starrte mit einem eigentümlichen Gesichtsausdruck auf ihre Schuhe. Als er, aufschauend, Irenes Augen begegnete, sagte er hastig: „Oh, vielen Dank, gnädiges Fräulein, daß Sie sich so für mich bemühen!— Gut muß es der Seeburg hier haben; auch die Zimmer sind sehr behaglich. Es scheint auch ruhig zu sein. Nebenan, so erzählte mir Seeburg, ist auch vermietet? Hossentlich ein ruhiger Mieter?“ Holzen, 26. Febr. Ausbildungs= arbeit im Jungmütterkreis. Der Jungmütterkreis, der sich seit einigen Wochen mit der Ausbildung der Jungmütter und Frauen auf verschiedenen häuslichen Gebieten befaßt, hält heute abend zwei Stunden Anleitungen im Nähen ab. Westhosen, 26. Febr. Klärung in der Organisation der Gemeindejugend. Wie anderwärts bestanden auch hier seit einigen Monaten Unklarheiten hinsichtlich der Organisation der Gemeindejugend. Die gewünschte Klärung ist jetzt durch den zwischen dem Reichsbischof und dem Reichsjugendführer abgeschlossenen Vertrag eingetreten. Nach diesem Vertrage gelten die bisherigen über 18 Jahre Jugendlichen auch weiterhin als Mitglieder des Evgl. männlichen oder weiblichen Jugendwerks. Um aber für Jugendliche unter 18 Jahren eine doppelte Mitgliedschaft zu vermeiden, hat die Führung des Evangelischen Jugendwerks angeregt, daß diese Jugendlichen austreten. Dies ist auch in Westhofen geschehen. Nach der so erfolgten Neuordnung ist künftig jedem Jugendlichen der Gemeinde der Weg frei gemacht worden zur Hitler=Jugend oder zum Bund deutscher Mädel oder zur Evangelischen Jugendgemeinde. Die HJ. und der BdM. werden die staatspolitische Erziehung und sportliche Betätigung ihrer Mitglieder zur Aufgabe haben, während Zweck und Inhalt der kirchlichen Jugendarbeit die religiös=sitliche Bildung der Jugendlichen sein wird. Westhosen, 26. Febr. Frauenhilfe.— Passionsgottesdienst. Am Mittwoch, dem 28. Februar, nachmittags hält die Westhosener Frauenhilfe im Gemeindehaus eine Zusammenkunft ab.— An demselben Tage abends 8 Uhr findet in der Kirche ein Passionsgottesdienst statt. Westhofen, 26. Febr. Das Abflämmen— eine leidige Unsitte. Kaum ist an den Feldrainen und Böschungen das Gras trocken geworden, so beginnen auch schon wieder meist halbwüchsige Burschen damit, das Gras in Brand zu stecken. Es sei daran erinnert, daß noch im vorigen Herbst durch Streichhölzer in Kinderhänden hier fünf Kornhausen ein Raub des Feuers geworden sind. Eltern und Erzieher, die sich vor Schadenersatzansprüchen schützen wollen, tun gut, ihre Kinder entsprechend zu belehren. Polizeiliche Genehmigungen zum Abslämmen werden nur bis zum 15. März erteilt. Westhofen, 26. Febr. Erholung für Mütter. Das Müttererholungsheim der Frauenhilfe, Haus„Concordia", im schönen Siegerland hat seine Tore für erholungsbedürftige Mütter wieder geöffnet. Für Frauen aus den Gemeinden Westhofen und Garenfeld kommt die Zeit vom 22. Mai bis 5. Juni in Betracht. Anmeldungen für einen Aufenthalt müssen den Bezirksfrauen baldigst gemacht werden. Syburg, 26. Febr. Prüfung und Konfirmation. Die diesjährige Prüfung der Konsirmanden findet in Syburg am 4. März und die Konfirmation am 11. März statt. Ergste, 25. Febr. Bezuschußte Instandsetzungs= und Umbauarbeiten müssen sofort begonnen werden. Bei nicht rechtzeitigem Beginn werden bereits genehmigte Zuschüsse zurückgezogen. Sämtliche Antragsteller im Amt Ergste, die einen Vorbescheid erhalten, aber Rechnungen über die Ausführung der Arbeiten nicht eingereicht haben, werden aufgefordert, noch heute dem Amt in Ergste Mitteilung zu machen, ob mit den Arbeiten begonnen worden ist. Aus dem Nachbargebiet Holzwickede, 25. Febr. Ein Todesopfer des Unglücks. Wie der„Hellw. Anz.“ erfährt ist der schwerverletzte August Nebe aus Hannover am gestrigen Abend gegen 8,45 Uhr seinen Verletzungen erlegen.— Den im ev. Krankenhaus untergebrachten drei Verletzten geht es den Umständen nach gut, so daß zu Besorgnissen kein Anlaß vorliegt.— Der diensttuende Schrankenwärter, der Bahnarbeiter Wilhelm Wiggers aus Unna, der im Augenblick des Unglücks die Schranken bediente, hat nach dem Zusammenstoß alles Erforderliche angeordnet, hat die Strecke beiderseitig durch Ausstellen des Haltezeichens gesperrt, damit kein weiterer Zug die Stelle befuhr usw. Dann aber, als man gegen ihn eine drohende Haltung annahm, ist er aufgeregt in Richtung Unna davongegangen und hat sich dann bei seiner Dienststelle im Bahnhof Unna gemeldet. Wie er dazu gekommen ist, die Schranke zu öffnen weiß er nicht recht. Er hat den Güterzug etwa 150 Meter davonfahren lassen. Als er dann den schon gemeldeten sonenzug nicht kommen sah, öffnete er die Schranke, um den haltenden Lastzug schnell durchfahren zu lassen. Inzwischen war aber der Personenzug schon hinter dem Güterzug so nahe herangebraust, daß sich das Unglück nicht mehr aufhalten ließ. Berghofen, 26. Febr. Würdige Feier des Volkstrauertages. Im Gegensatz zu früheren Jahren war es diesmal gelungen, den Volkstrauertag gemeinsam zu begehen. Der Eedanke der Volksgemeinschaft ist Und man kauft sich schnell nech eine Karte bei Braus od. Schöttler dadurch auch in Verghosen Tatsache geworden. Nach gemeinsamen Kirchgang der SA., des Krieger= und Landwehrvereins, sowie der anderen Vereine und Verbände fand am Kriegerehrenmal eine kurze öffentliche Gedenkfeier statt. Die Berghofer Gesangvereine trugen der Feier des Tages angepaßte Lieder vor. Aplerbeck, 26. Febr. Volkstrauerta Die militärische Vereinigung, sowie die anderen Verbände und Vereine traten morgens 8.50 Uhr zum gemeinsamen Kirchgang an. Nach dem Kirchgang fand eine würdige Trauerfeier am neuen Ehrenmal statt. Höchsten, 26. Febr. Gedächtnisfeier, Die Bevölkerung, sowie alle Vereine und Verbände begingen in diesem Jahr den Volkstrauertag in würdiger Weise. Nachdem sie alle am Festgottesdienstst teilgenommen hatten, sand an den beiden Denkmälern beim Gasthaus Ueberacker eine würdige Heldenehrung statt. An dieser beteiligten sich sämtliche Vereine mit ihren Fahnen, sowie auch die gesamte Bevölkerung. Die vereinigten Sänger von Höchsten=Sommerberg und der Gesangverein Rote Erde, Berghofermark, sangen der Feier des Tages angepaßte Chöre. Ortsgruppe Schwerte der NSDAP. Oberbürgermeister Vetter=Hagen wird in einer großen Kundgebung am 6. März im „Reiche des Wassers“, abends um 8 Uhr, sprechen. Eintrittkarten zu 20 Pfg. sind bei den Parteigenossen zu haben. BNSDI Wie die Gaupressestelle der Deutschen Reichsfront(BNSDI.) mitteilt, sind sämtliche Mitglieder des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen auf Grund einer Anordnung der Reichsleitung mit einem Sterbegeld von 600.— Reichsmark gegen Todesfall versichert. Diese Regelung gilt für die Antragsteller, die bis zum 28. Februar d. I. die Mitgliedschaft beim BNSDI. erworben haben. Nach Ablauf des 28. Februar d. J. tritt für die Antragsteller eine einjährige Wartezeit ein. Für diejenigen Antragsteller, die Wert auf Versicherungsschutz legen, empfiehlt es sich also, noch vor dem 28. Februar d. J. die Mitgliedschaft zu erwerben. Aufnahmegesuche sind bei dem Gauführer Rechtsanwalt Dr. Römer, Hagen, Badstraße 12 oder dem zuständigen Bezirks= oder Ortsgruppenführer einzureichen. In der Wirtschaft Schulte(Zum neuen Rethaus) wird heute um 20,30 Uhr Herr Rechtsanwalt Dr. Strathmann einen Vortrag halten über das neue Preußische Jagdrecht. Gäste, die für das Thema Interesse haben, sind herzlich willkommen. Ortsgruppe Schwerte des BNS2J. Für den Bunten Abend am 4. März im „Doch, ja!“ Irene lehnte sich leicht an den Schreibtisch.„Ruhig, hauptsächlich weil die Dame tagsüber viel schläft und am Abend nicht oft daheim ist.“ „Ein beneidenswertes Los“, lachte Miller, „in diesen schweren Zeiten!“ „Ach Gott, beneidenswert?“ fragte Irene nachdenklich.„Für manche Menschen vielleicht. Für mich nicht beneidenswert, ein solches Leben. Die Dame nebenan ist eine Französin, Filmschauspielerin, das heißt, ich glaube, große Rollen hat sie nicht, und sehr beschäftigt scheint sie augenblicklich auch nicht zu sein. Das ist eine so ganz andere Sphäre als die, die wir schließlich gewohnt sind.“ „Da mögen Sie recht haben, gnädiges Fräulein!“ nickte Miller, mit einem schnellen Blick auf die Tür. „Hören Sie?“ sagte Irene.„Jetzt geht die Dame fort.“ Und wirklich, man hörte die Korridortür draußen kurz darauf ins Schloß fallen. Zugleich klingelte auch das Telephon im Nebenzimmer. „Entschudigen Sie!" Irene ging schnell dorthin. Miller hörte ihre ruhige, dunkle Stimme etwas sagen, dann schnurrte der Apparat auf Seeburgs Schreibtisch— gleich darauf sah Irene ins Zimmer.„Wollen Sie bitte abnehmen, Herr Doktor! Für Sie! Herr von Seeburg am Telephon.“ „Na, der wird mich doch nicht versetzen?“ Miller nahm den Hörer ab, während Irene diskret das Zimmer verließ. Kurz darauf kam Miller durch den Korridor, gerade als Irene aus dem Eßzimmer kam. „Darf ich Ihnen„Guten Abend!“ sagen? Ich muß verschwinden. Der arme Seeburg hat noch Dienst. Unbestimmt, wann er fertig wird.“ Er verabschiedete sich herzlich von Irene und ging die Treppen hinunter. An der Haustür, gerade als er heraus wollte, leuchtete ihm etwas Weißes entgegen. Unwillkürlich bückte er sich. Er hielt einen Zettel in der Hand, auf dem folgende Notizen in einer steilen, fremd anmutenden Handschrift zu lesen waren: „Ordre 365.— Berichte in Zukunft nur unter Chiffre 86 243. C. G.“ Miller stand einen Augenblick still und sah auf das Papier in seiner Hand. Merkwürdig, dachte er— wer mag das verloren haben? Sorgfältig legte er den Zettel zu dem Gegenstand, den er vorhin schon in seiner Brieftasche geborgen hatte. Dann zog er eine Zigarette aus dem Etui und trat an die Portierloge. „Lieber Freund, könnten. Sie mir ein Streichholz geben?“ Als der dicke, freundliche Portier ihm das Streichholz gegeben hatte, meinte Miller: „Zum Dank müssen Sie aber eine Zigarette von mir nehmen oder lieber eine Zigarre — danach sehen sie mir mehr aus. Haben Sie eben einen Herrn mit einem schwarzen Vollbart herausgehen sehen?" „Nee!“ schüttelte der Portier den Kopf.„Hier ist keiner mit nem schwarzen Vollbart rausgegangen; seitdem ich hier ausgesegt habe, ist überhaupt kein Mann rausgekommen. Nur die französische Dame, die bei Mertens wohnt.“ „So!“ sagte Miller und faßte kurz an seinen Hut.„Dann hat sich mein Bekannter wohl verspätet; er sollte mich hier abholen, und ich fürchtete, er hätte sich nicht hergefunden. Nun, ich werde ihn schon treffen. Guten Abend!" Mit diesen Worten verließ Miller das Haus und schlenderte ein paar Häuser weiter. Dann rief er das nächste Auto an und sagte zum Chauffeur kurz: „Polizeipräsidium, Eingang 5a.“ Sechstes Kapitel. Im Stammlokal des Assessors von Malesius war es an dem Tage ziemlich leer. Das schöne Sommerwetter hatte auch einen Teil der Stammgäste ins Freie gelockt. Malesius sog unverdrossen an seinem Flip. Er war schlechter Laune. Im Amt herrschte jetzt eine Arbeiterei, die wirklich nicht mehr auszuhalten war! Und seit der Unterredung mit dem Legationsrat von Seeburg, in der ihm seine Personalakten vorgehalten wurden, fühlte sich Malesius auch persönlich sehr unbehaglich. dete er sich das nur ein, oder prüfte Seeburg seitdem seine Arbeiten am Auswärtigen Amt noch gründlicher als früher? Zu dumm, daß die Sache damals bis aus Amt gelangt war. Und hätte er beim Spiel nicht gerade noch im letzten Augenblick solch unverschämtes Glück gehabt, wer weiß, was noch askommen wäre. So aber hatte er rasch noch die Fabel von dem guten Freund erfinden können, der ihm den Betrag zur Verfügung gestellt hätte. Doch dem Seeburg würde er die Blamage und die Art, in der man ihm die Vorhaltungen gemacht hatte, nicht vergessen. Wenn er Seeburg eine nette Suppe einbrocken könnte, würde er solch eine Gelegenheit so leicht nicht vorübergehen lassen. Nur wie an Seeburg herankommen? Er trank nicht, spielte nicht, und ob er eine Freundin hatte, war auch nicht festzustellen. Immer, wenn Malesius an die Unterredung mit dachte, packte ihn eine rasende Wut. Wie ein Schuljunge hatte er sich abkanzeln lassen müsse bloß weil er Hilfsarbeiter war und Seeburg Legationsrat. 36 6574 „Ein Gesicht machen Sie, daß man sich fug ten könnte, Malesius!“ tönte plötzlich ein Stimme neben ihm.„Ich suchte gerade ein pan Menschen, die man zu einer kleinen Partie3 sammenbekommen könnte."„ 516 Baron von Rahden streckte Malesius Hand entgegen. Er schien wirklich schon ge zu haben. Das Lebemannsgesicht war gerötet, als ob Rahden beim Suchen auch imn ein paar Getränke ausprobiert hätte. St Augen hatten einen ganz leichten glaste Schimmer.(Fortsetzung Unls konnen für Arrtf Hitter Isweigens- sterbenl Ats Lu dar von Schirach Anläßlich des Vereidigungsaktes hielt der Reichsjugendführer, Baldur von Schirach folgende der RSK wiedergegebene Rede: Heute vor vier Wochen haben wir in Potsdam an der Gruft Friedrichs des Großen unsere neuen Fahnen geweiht. An diesem Tage nun sollt ihr, Führer und Führerinnen der deutschen Jugend, das Gelöbnis, das ich für euch am Sarge unseres größten Toten gesprochen habe, persönlich wiederholen. In allen Gauen Deutschlands steht ihr so wie hier in München bereit, um Rudolf Heß, dem Stellvertreter des Führers, den Eid unverbrüchlicher Treue zu Adolf Hitler und seinem Werk Ihr seid die Jugend Adolf Hitlers. Die Jugend, die freiwillig, selbstlos und gläubig zu ihm gegangen ist und dies zu einer Zeit, als noch Millionen von Volksgenossen die in ihm ruhende Zukunft nicht begreifen konnten. Wir gingen zu Hitler, weil der Weg zu ihm der Weg zu Deutschland war. In unserm Bund der jungen Millionen ist kein einziger, der nicht mit der Person des Führers besonders herzlich verbunden wäre. Denn für einen jungen Deutschen gibt es keine größere Ehre als jene, die darin besteht, daß er als Zugehöriger der deutschen Jugend den Namen des Führers tragen darf. Die Tatsache, daß die Leiter der Politischen Organisation und die Führer der Hitler=Jugend gleichzeitig am heutigen Tage dem Führer des neuen Deutschlands Treue geloben, ist bedeutungsvoll. Der deutsche Zusammenbruch war nicht zuletzt durch das Fehlen einer wirklichen politischen Leitung bedingt; die Nationalsozialistische Bewegung brachte mit der Forderung nach einer solchen Leitung zugleich ihre Erfüllung und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei gab dem deutschen Volk in der P. O. ein Korps von weltanschaulich durchgebildeten Funktionären. Gleichzeitig erstand in der SA das Instrument zur Durchsetzung des politischen Willens der Nation, eine heroische Garde der nationalsozialistischen Weltanschauung. Beide Organisationen, PO und SA, ergänzen sich aus einer einzigen Gemeinschaft, der Hitler=Jugend, in der die gesamte männliche und weibliche Jugend Deutschlands in einem einzigen großen Weltanschauungsbund zusammengefaßt ist. Die Hitler=Jugend ist sich der Verantwortung vor Volk und Geschichte bewußt, die in dieser Tatsache begründet liegt. Sie ist bereit und entschlossen, sich in harter Zucht für ihre zukünftigen Aufgaben einzusetzen, um so das Recht zu erringen, dereinst das Werk der politischen Soldaten Adolf Hitlers fortsetzen zu dürfen. Wir wissen, daß wir keine Rechte besitzen, sondern nur Pflichten. Vor der Feldherrnhalle in München brachen am 9. November 1923 die Bannerträger des neuen Deutschlands in ihrem Blute zusammen. Wir selbst opferten 21 unserer Besten für die Freiheit der Nation. Also wissen wir, die wir in der Hitler=Jugend an der Zukunft unseres ganzen Volkes arbeiten, daß wir nur durch Opfer und Pflichterfüllung Unsterbliches zu leisten vermögen. Der Kampf der Hitler=Jugend ist nicht zuletzt ein Ausdruck des gesunden Dranges der deutschen Jugend zur Disziplin und zur Anerkennung der echten Autorität. Das ungebundene Schwärmen, dem sich früher einmal die Jugend ergeben hatte, und das dennoch in seiner Zeit gut und richtig war, ist vorüber. Was wir deutschen Jugendführer heute wollen, ist nicht wirklichkeitsfremde Romantik, sondern junges Sparta. Freiwillig beugt sich das ganze junge Deutschland unter ein Gesetz. Der Wille eines Einzigen bestimmt den Marschtritt unserer jungen Kolonnen. Unser Führer und unsere Pflicht sind die treibenden Momente unseres Handelns und Denkens. Wo einer von uns von ihnen abweicht, schließt er sich von selbst aus unseren Reihen, denn in unserer Gemeinschaft hat nur der Platz, der dem ewigen Deutschland dient. Keine deutsche Jugend war glücklicher als ihr. Rot und Entbehrung sind nichts vor der Tatlache eurer geschichtlichen Sendung. In diese Zeit hineingeboren worden zu sein, ist an sich schon etwas Gewaltiges. Wer aber, wie wir, so gesegnet ist, daß er als Dienender am gemeinsamen Verk mitbauen darf am Reich der Zukunft, hat mehr Gnade erfahren, als alle vor ihm. Stellvertreter des Führers! Die in ganz Deutschland angetretenen Hitler=Jugend=Führer haben den Kampf der nationalsozialistischen Bewegung mitgestritten und sind Schulter an Schulter mit den anderen Kämpfern der nationalsoziaustischen Partei durch Verfolgung und Gefahr hindurchgeschritten. Es ist für jeden einzelnen stumm, wie unsere Toten es sind, die mit dem Namen„Adolf Hitler“ auf den Lippen klaglos und gleichsam selbstverständlich in ihre ewige Heimat'gingen. Diese Jugend, die hier vor Ihnen steht, Rudolf Heß, besteht nur aus solchen entschlossenen Kämpfern, wie diese es waren. Sie alle dienen Adolf Hitler an höherer oder minderer Stelle. Jeder von ihnen hat eine andere Funktion und sie unterscheiden sich alle untereinander durch die Verschiedenheit ihrer Fähigkeiten und ihrer Leistungen— in einem aber sind sie alle gleich, und eines können sie alle, der Oberste Jugendführer wie der unterste: Alle können für diesen einen Adolf Hitler schweigend sterben als Diener ihrer harten Pflicht. Melden Sie das dem Führer als die Botschaft seiner treuesten Jugend. Paris zu den Gedenkfeiern in Deutschland Zu den großen Feiern in Deutschland nehmen die Pariser Blätter zunächst nur vereinzelt Stellung und beschränken sich im allgemeinen auf die Veröffentlichung der mehr oder weniger ausführlichen Havas=Meldungen oder der Berichte ihrer eigenen Vertreter. Eine Ausnahme bildet der„Temps“, der seinen Leitartikel dem Thema „Reichskanzler Hitler und seine Partei“ widmet. Die Erinnerungsfeier habe, so schreibt das Blatt, dem Reichskanzler Gelegenheit geboten, einen recht eindrucksvollen Ueberblick über den seit dem bescheidenen Anfang bis zur Machtergreifung zurückgelegten Weg zu geben, der ihn zum Herrscher des Reiches und den Nationalsozialismus zum Gerüst des deutschen Staates gemacht habe. Das sei eine Lage, auf die ein Volksführer unbestreitbar stolz sein könne. Aber erst wenn die Entwicklung ganz abgeschlossen sei und wenn das neue Deutschland eine gesunde und dauerhafte Grundlage gefunden habe, könne man ein abschließendes Urteil über den Führer und sein Werk fällen. Nach diesen Ausführungen ergeht sich der„Temps“ dann unvermittelt in gehässigen Ausfällen, in denen er u. a. sagt, man sehe aber noch nicht klar, was Hitler aufzubauen beabsichtige. Dir wellennn Eebenihere=Deree wurri sen! Hindenburg aus Aus Anlaß des Heldengedenktages hatten am Sonntag in Berlin alle Dienstgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden und sonstiger Körverschaften sowie die Kirchen und die Privathäuser die Fahnen auf Halbmast gesetzt. In den Kirchen, sowohl in den evangelischen als auch in den katholischen, wurde in den Gottesdiensten der toten Helden besonders gedacht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der feierliche Staatsakt in der Staatsover Unter den Linden, der am Mittag stattsand. Punkt 12 Uhr erschien in der Staatsloge Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg, gefolgt vom Reichskanzler Adolf Hitler, der am frühen Morgen aus München wieder in der Reichshauptstadt eingetroffen war. Alle Anwesenden erhoben sich von den Plätzen und grüßten mit erhobenem Arm. Der Reichspräsident nahm in der Mitte der ersten Logenreihe Platz, rechts von ihm Reichskanzler Adolf Hitler. Vizekanzler von Papen. Reichsminister Dr. Goebbels, zu seiner Linken Reichswehrminister von Blomberg. Reichsminister Ministerpräsident Göring. Reichsminister Seldte. In der zweiten Reihe sah man die Reichsminister Freiherr von Neurath. Graf Schwerin.von Krosigk. Dr. Gürtner und Freiherr von Eltz=Rübenach, ferner die Staatssekretäre Lammers und Funk, den Chef der Heeresleitung General Fritsch, den Chef der Marineleitung Admiral Dr. h. c. Raeder und zahlreiche hohe Offiziere sowie SA.= und SS.=Führer. Im ersten Rang und in den Logen hatten die Staatssekretäre des Reiches und Preußens, der Berliner Polizeipräsident, die Polizeigeneräle, viele hohe Offiziere des alten Heeres und der Reichswehr sowie die hohe evangelische Geistlichkeit, die Führer des„Kyfshäuser" und der Parteiorganisationen Als der Reichspräsident und der Reichskanzler Platz genommen hatten, ertönten die Klänge von Beethovens Coriolan=Ouvertüre. Der Vorhang der Bühne öffnete sich und man sah im Hintergrund auf schwarzem Samt drei große silberne Kränze. Der mittlere von ihnen war auf schwarz=weiß=rotem Tuch, das das Eiserne Kreuz zeigte und von Hakenkreuzflaggen flankiert wurde, angebracht. Vorn auf der Bühne stand die Fahnenabordnung der Reichswehr mit den Fahnen der alten Garderegimenter. Nachdem die Klänge der Coriolan=Ouver= türe verklungen waren, hielt Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg die Gedenkrede Herr Generalfeldmarschall. Herr Kanzler, Kameraden, deutsche Männer und Frauen! In dieser Weihestunde des deutschen Heldengedenktages, die der Erinnerung an die Toten des Weltkrieges gilt. vereinigt sich das ganze deutsche Volk in stolzer Trauer. Ueber die Spanne der langen bitteren Jahre hinweg. die zwischen dem unseligen Ausgang des Krieges und unseren Tagen liegen, schlagen wir in dieser Stunde eine Brücke von unseren Herzen hinüber zu den Gräbern, die im deutschen Vaterland und in der weiten Welt die Gebeine unserer toten Helden bergen. Wir gedenken in Ehrfurcht und Dankbarkeit der zwei Millionen Toten, die starben, damit Deutschland lebe. Als im August des Jahres 1914 die furie entfesselt wurde, da hatte Volk— vom ersten bis zum letzten seiner Glieder— keine Schuld daran. Daran ändert ein aufgezwungenes Schuldbekenntnis nichts. wieder aufbrechen zu lassen nur in Schmerz und Gram. Sie starben nur für die, die für sie leben. Wir sollen unseren Toten Heimrecht geben, wie es einer der Besten unter ihnen selbst gefordert hat. Nicht kalter Stein, nicht totes Holz ist die letzte Ehrung dieser Helden. Ihr Ehrenmal soll weiter, größer sein. In unserem Herzen soll ein Opserfeuer brennen, das nie erlöscht. In unserem Blute soll ein Tatenseuer brennen, das unser Wollen nie erlahmen läßt. Nicht Worte dienen solchem Dank. nur Taten können Dankesschuld begleichen. Das deutsche Volk weiß wieder, was es seinen toten Helden schuldig ist. Durch lange Jahre war dieser Tag der Trauer und des Gedenkens umkämpft. Er sand nicht immer die Billigung und Förderung, nein, oft den Widerstand der staatlichen Gewalten. Das ist nun anders geworden. Der heutige Tag, gewählt in der Zeit des Vorfrühlings, der Jahreszeit, die Blüte und Ernte verspricht, ist staatlicher Feiertag geworden, an dem die Gemeinschaft des ganzen deutschen Volkes teilnimmt und wir gaben ihm die rechte Prägung. in dem er Heldengedenktag genannt wurde. Der heldische Gedanke, der die deutsche Front im Kampfe gegen eine Welt bestehen ließ. ist wieder wach. Er hat das ganze Volk ergriffen und eine Jugend wächst heran, die wieder leben darf in Ehrfurcht vor dem großen Opfer, das diese zwei Millionen ihrem Deutschland brachten. Heldentum prahlt nicht mit Worten; es wird gelebt und mit dem Tode besiegelt. So war es an der Front. wo Glaube an den Sieg. Liebe zu Volk und Vaterland und der feste Wille, die Heimat zu schützen, zur hingebenden Pflichterfüllung trieb. Lassen wir das heldentum des Weltkrieges vor unserer inneren Schau vorüberziehen, so wird uns klar, daß es oft anders aussah, als Lied und Legende es von jeher pries. Wir denken mit stolzer Freude an ungezählte sichtbare Waffentaten einzelner Krieger, von Sturmtrupps und größeren Truppenverbänden. Wir erinnern uns an abgeschlossene Schlachten und Feldzüge, zu deren Erfolgen alle Kühnheit und Unerschütterlichkeit der Führer, alle tapfere Hingabe der Truppe notwendig war. sei es in Europa oder in den Kolonien. Aber zugleich wissen wir um die unscheinbaren, die namenlosen Helden, die allein im Sappenkovf. auf den bedrohten Wegen als Läufer und Träger, als Patrouille im Vorgelände, in der kampfdurchzitterten Luft oder auf dem unerbittlichen Meere einsam und doch unerschüttert ihren Mann standen und ihr Leben ovierten.„ 1146 u, Lum ai6 Wir beugen uns aber auch vor dem sillen Heldentum der Heimat, wo Mütter und Witwen das Schwere trugen und doch ihren Kindern und ihrem sonstigen Menschenkreise ein zuversichtliches Herz und einen stolzen Sinn zeigten. wo Entsagung geübt und in Haltung getrauert wurde. Dann aber denken wir noch derer, die das härteste Los traf. der Kameraden, die unverschuldet in Gefangenschaft sielen und denen ein besonders bitterer Tod die Heimkehr ins Vaterland vorenthielt. Mehr als 150000 Krieger starben in der Gefangenschaft. Sie fielen nicht in der Spannung des Kampfes auf dem Schlachtfeld, sie schliefen nicht ein in den Lazaretten, betreut von deutschen Helferhänden, sie starben auf fremdem Boden, hinter Stacheldraht, unter unfreundlichen, oft feindlichen Menschen, bis zum letzten Atemzug der großen Zeit wieder ein starkes und einiges deutsches Volk, das die Ehre der Gefallenen wieder zu seiner Ehre gemacht hat, das den Sinn ihres Opfers wieder verstehen lernte. Ein neues Reich ist auferstanden, erstritten von jungen Kämpfern. Auch in diesem Kampfe war hoher Sinn. volle Hingabe und die Bereitschaft zu jedem Opfer gefordert. Auch in diesem Streite haben viele unscheinbare Helden gekämpft und geopfert. Ihre Todesopfer schlichen wir in unser heutiges Gedenken ein. Ein neues Deutschland ist geschaffen unter der Schirmherrschaft unseres ehrwürdigen Generalfeldmarschalls, der im Weltkriege unser und der toten Helden Führer war: ein neues Vaterland ist uns gegeben durch den Führer, der in den grauen Reihen selbst um den Siegeslorbeer stritt. Wenn wir heute im Geist vor die heiligen Gräber des Krieges treten, dann sind wir stolz und glücklich bei allem Schmerz, weil wir bekennen können: Das Deutschland. für das Ihr Euer Höchstes gabt, ist wieder neu erstanden; das Volk, das einst nur dumpfe Trauer kannte, hat zurückgefunden zu den männlichen Idealen, für die seine besten Söhne draußen blieben. Noch drücken die Fesseln eines unseligen Diktats. noch darf ein großes Volk die Waffen nicht tragen. die unsere Helden nur im Todeskampfe fallen ließen. Aber wie aus dem Sterben der Natur immer wieder neues junges Leben sprießt im ewigen Wechsel der göttlichen Bestimmung, wie eben das Leben den Tod immer wieder überwindet nach dem allmächtigen Willen Gottes, so wird auch im Leben der Völker ein neuer junger Geist immer wieder die starr gewordenen Formen überwinden. Danken wir Mitlebende inbrünstig, daß wir teilhaben dürfen an der Wiedergeburt unseres Volkes. Ein Land, um dessen Grenzen Millionen von Kreuzen an Krieg erinnern, ein Volk, das fast eine Generation seiner Besten hingab, das die Schrecken des Krieges und einer endlos langen Nachkriegszeit in Hunger und Not bis in die fernste Hütte spürte, wünscht keinen Krieg. Ein solches Volk will nur den Frieden, den es braucht. um die Wunden zu heilen und aus den Trümmern wieder auszubauen. Aber ein Volk, das so viel Heldensinn geboren hat, kann nicht verzichten auf das freie Recht der Völker, den Schutz der Heimat. Aus allen Heldengräbern raunt der Ruf zur Waffeunflicht, wenn wieder einmal Deutschlands Grenzen in Gefahr sind. Den Ruf wird niemand überhören. Und keine Macht kann uns den Glauben aus dem Herzen reißen, mit dem die Besten unseres Volkes fielen: den Glauben an ein freies deutsches BaSo wollen wir uns nun erheben und die Fahnen senken. Wir grüßen unsere toten Helden in Ehrsurcht und in Dankbarkeit, mit Stolz und mit dem heiligen Eide: Wir wollen im Leben ihres Todes würdig sein! Bei den letzten Worten des Ministers senkten sich die Fahnen und die Versammlung erhob sich von den Plätzen. Das Lied vom guten Kameraden und Wagners Trauermarsch aus der„Götterdäm= merung". gespielt von der Staatskapelle Berlin. ertönten. Sodann nahm Als damals eine unendliche Flamme der Einis= Hrängt durch die Gefangenschaft. in Sehnsucht nach keit, der Hingabe, der Bereitschaft zum Tode au! dem elementarischen Bedürfnis jedes Menschen.— dem Schlachtfeld uns alle umgab, erwarmiznzte, de. Freiheit. Wir denken ihrer mit besonderer Ankeit, der Hingabe. der Be dem Schlachteto un zung die Gefühle. di den Geihlornen dle Schrgele Reand-Kode se esc e bescsele eaie u aue. Weltkriegsmonate, der siegesbewußten deutschen Ssan unteste Keialce Leaie, Kein Kaini ie den im Weisen, Die Altereinltegucles, 5.7 des Ostens, auf scen Lat uch) Aezgang und Siche z. Haste lau enzlge Aunge u. ur. eser alten und doch" Kämnfer eine sches Siegen und deutsches Sterben sahen. L617 e r uues und vog so jungen Kämpfer eine Wbe, ernmitder gangen Kraft unserer dre, deute durch Sie, den vertrautesten Mit=:““ Jeu. Woz jeder unter uns bat seine Toten eeier Adolf Hitlers, dem Führer das Gelübde ziu Heilagen, Verwandte, Freunde, Kameraden. und die alten vernarbten Wunden des Herzens immer der Freiheit. Wir denken ihrer mit besonderer Anteilnahme und Verbundenheit. Von Heldentum sprechen, heißt zum Nacheifern mahnen, heißt zu neuen Opfern rufen, ohne die Großes nicht ersteht und nicht erhalten werden kann. Denn auf der Bereitschaft zum Opfer und auf den der Verteidigung des Vaterlandes geweihten WafDieser Opsergeist soll in den Reihen unserer Wehrmacht, die das heilige Erbe unserer gefallenen Brüder zu wahren berufen ist, aber darüber hinaus in allen Bünden und Gemeinschaften der deutschen Männer und der deutschen Jugend niemals verlöschen. Denn nur in solchem Opfergeist wird sich das ganze Volk wieder sammeln, wenn die Not des Vaterlandes einmal zur Verteidigung seiner Grenzen ruft. So soll uns würdigstes Heldengedenken an diesem Tage sein, daß wir uns über alle Trauer hinweg erheben an dem Beispiel unsterblichen Opfersinns, das uns und unseren Nachkommen die Toten dieses größten Krieges gaben. Sie starben für ein starkes, für ein einiges, für ein freies Reich. Vierzehn Jahre vergingen in Ohnmacht. in Uneinigkeit und in Unfreiheit, seit die letzten aus der endlosen Reihe der Kriegsgefallenen die ewige Ruhe fanden. Heute schart sich um die Denkmäler der Führer, Reichskanzler Abolf hiler, von der Loge aus das Wort. Er sagte:„Soldaten. Männer und Frauen! Unser ewigdeutsches Volk. sein Führer im großen Kriege, der Präsident des Deutschen Reiches, Generalfeldmarschall von Hindenburg hoch, hoch, hoch!“— Begeistert stimmte die Menge in den Hochruf ein. Mit dem DeutschlandLied und dem Horst=Wessel=Lied schloß die Feier. Anschließend begaben sich der Reichspräsident und der Reichskanzler, gefolgt von den Reichsministern und den Ehrengästen, zum Ehrenmal, wo der Reichspräsident einen Kranz niederlegte und einige Augenblicke schweigend verharrte. Darauf nahmen sie, umgeben von den Ministern und der Generalität, die Parade der Fahnenkompagnie, drei weiterer Reichswehrkompagnien sowie der drei Hundertschaften der preußischen Landespolizei und der Polizeigruppe„General Göring" ab. Bei der Abfahrt wurden der Reichspräsident, der Reichskanzler. die Reichsminister und die Generäle, ebenso wie bei ihrer Anfahrt, von den gewaltigen Menschenmengen, die von langen Absverrungsketten nur mühsam zurückgehalten werden konnten, stürmisch gefeiert. Am Ehrenmal wurden während des ganzen Sonntags von Abordnungen der verschiedensten Organisationen und von Privatversonen Kränze und Blumen niedergelegt. Das Ehrenmal schlichten Schmuck an der Vorderfront zwei riesige grüne Kränze. Die Feier in der Staatsover war durch Lautsprecher auf den Opernplatz übertragen worden. Politik an zwei Fronten Durch die Ereignisse der letzten Wochen ist die französische Außenpolitik in eine fühlbar unangenehme Situation geraten. Jeder frühere französische Ausßenminister bekam von seinem Amtsvorgänger auf seinen Weg als Minister das alte probate Rezept mit, wodurch er allen Klippen und Fährnissen ausweichen und das französische Staatsschiff im empörten Ozean der widerstrebenden Meinungen sicher zum Ziel steuern konnte. Dieses Rezept hat mittlerweile seine Gültigkeit vrloren, und es ist auch nicht anzunehmen, daß es in der gleichen Dosierung noch einmal verordnet werden kann. Frankreich ist gegenwärtig an zwei Fronten stark beschäftigt. Die eine liegt im Norden, beim englischen Freund und Nachbar, die andere weist über die Alpen nach dem schönen Italien. Die schönen Tage der entente cordiale sind vorüber und jeder neue französische Außenminister muß sich alle Mühe geben, um zu verhindern, daß das lockere Freundschaftsband nicht unversehens zerreißt. Die Differenz der Meinungen hat sich schon bei der Behandlung der österreichischen Frage deutlich gezeigt. Trotz allen schweren politischen Geschützes, das Frankreich ins Treffen führte, ist es nicht gelungen, die Downingstreet zu einer schroffen Wendung gegenüber Deutschland zu veranlassen. Aehnlich liegen die Dinge in der Abrüstungsfrage. Man hat gehofft, Lord Eden bei seinem Pariser Wochenende überrumpeln zu können, ja man sich sogar der Illusion hingegeben, das Eden auf Grund seiner Pariser Besprechungen seine Europareise abbrechen werde. Beides ist nicht eingetreten. Der kühle selbstsichere Diplomat des britischen Imperiums ist seinen Weg so weitergegangen, wie er ihn sich vorgezeichnet hatte. Daß er daran recht tat, beweisen die befriedigenden Ergebnisse seines Berliner Aufenthaltes. Srarsch Peintscher Verstandigungepurk in nruft Hustausch der Ratifikationsurkunde Die Ratifizierungsurkunden der deutsch=polnischen Erklärung vom 26. Januar ds. Is. wurden Samstag vormittag in Warschau durch den polnischen Minister des Aeußern Beck und dem deutschen Gesandten von Moltke ausgetauscht. Damit ist die Erklärung in Kraft getreten. Dem Austausch wohnten deutscherseits Ministerialdirektor Meyer, polnischerseits Professor Julian Makowski und Ministerialdirektor Graf Potocki bei * Außenminister Beck erklärte im Anschluß an den Austausch der Ratifikationsurkunden der halbamtlichen Agentur Iskra, er begrüße mit ehrlicher Befriedigung diesen letzten formellen Akt, der notwendig gewesen sei, um das Abkommen in Kraft zu setzen. Sowohl die Form des Abkommens als auch die darin enthaltenen Fragen berührt und erledigt worden seien unterstreiche die Klarheit dieses politischen Entschlusses der beiden Regierungen und erhöhe seine Bedeutung. „Ich bin überzeugt“, sagte der Minister wörtlich,„daß wir nunmehr eine bessere Epoche in den Beziehungen zu Deutschland beginnen. Mit besonderer Genugtuung sehe ich das Abkommen als Beispiel für eine konstruktive Arbeit, die sich der pessimistischen Welle, die sich namentlich in der letzten Zeit immer mehr und mehr in den internationalen Beziehungen ausbreitet, entgegenstellt. Ich wundere mich deshalb nicht, daß unsere Arbeit in der letzten Zeit großes Interesse in der öffentlichen Meinung des Auslandes hervorrufen. Ich bin überzeugt, daß der politische Gedanke Marschall Pilsudskis, der in der polnischen Außenpolitik zum Ausdruck kommt, die realste und schöpferischste Grundlage des Friedens darstellt. Dulsche der Wirtschaft dub=Clederreserm Eine Eingabe des Deutschen Industrie- und Handelstages Mittlerweile aber hat der rührige Lenker der italienischen Geschicke, Benito Mussolini, eine ungeheure Aktivität im Donauraum entfaltet, der es zuzuschreiben ist, daß die Annäherung zwischen Italien, Ungarn und Oesterreich Formen angenommen hat, die sich deutlich in Mitteleuropa abzuzeichnen beginnen. Damit wurden die französischen Interessen auf dm Balkan erheblich getroffen. Die Sorge um das Schicksal der Trabanten beginnt in Paris überhand zu nehmen und die französische Außenpolitik bemüht sich nunmehr schleunigst, auch an der zweiten Front nach Italien hin diplomatische Erfolge einzuheimsen. Wie sehr diese außenpolitischen Sorgen den Quai d'Orscy beschäftigen, hat sich bei der Behandlung der innerpolitischen Streitfragen durch Kammer und Regierung deutlich gezeigt. Man braucht im inenpolitischen Leben unbedingt einen Waffenstillstand, um den Schwierigkeiten der granzösischen Europa=Politik nachdrücklichst und erfolgreich zu begegnen. Man hat diesen Waffenstillstand erzwungen sogar auf Kosten des Ansehens des Parlamentarismus. Man hat aber ungekehrt trotz allem auf dem Gebiet der Außenpolitik nicht die Erfolge aufzuweisen, die man erwartete. Die Abrüstungsfrage reckt sich empor wie ein drückendes Gespenst und überschattet den politischen Himmel. Es wird aller Impulse der von jeher aktiven französischen Außenpolitik bedürfen, um hier ohne allzu großen Prestigeverlust sich auf der Kampfbahn behaupten zu Zönnen. Frau Scholtz-Klink— Führerin der Us-Frauenschaft Zur Führerin der RS=Frauenschaft und zur Führerin des Deutschen Frauenwerkes ist Frau Schbigz=iink ernannt worden. Gleichzeitig wurde Frau Scholtz=Klink mit der Stellvertretung des Amtsleiter im„Amt für Frauenschaft bei der Obersten Leitung der PO“ beauftoogt. Die Leitung des Deutschen Frauenarbeitsndienstes behält Frau Scholtz=Klink wie bisher. Der Deutsche Industrie= und Handelstag hat, wie das B93=Büro meldet, eine umfangreiche Eingabe an den Reichsfinanzminister gerichtet, in der die Wünsche der Wirtschaft zur Neugestaltung des Reichssteuerrechtes zum Ausdruck gebracht wird. Die von der Reichsregierung geplante grundlegende Reform des deutschen Steuersystems finde, so wird ausgeführt, in Wirtschaftskreisen allgemeine Zustimmung, denn die Mängel des geltenden Steuersystems erschwerten die Gesundung der deutschen Wirtschaft und hemmten damit das große Werk der Arbeitsbeschaffung. Eindringlich wird darauf hingewiesen, daß der Grundsatz sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Tragbarkeit bei der Verteilung und Bemessung der Steuerlast als erstes eine wesentliche Senkung der auf der deutschen Wirtschaft ruhenden Gesamtsteuerlast erfordere. Insbesondere bei der Einkommensteuer wird eine wesentliche Auseinanderziehung der Tarifstufen und Senkung der Belastung als notwendig bezeichnet. Die Umgestaltung der Einkommensteuer nach bevölkerungspolitischen Grundsätzen wird begrüßt. Es sei zweckmäßig, die Familienermäßigungen künftig nicht in der Form von prozentualen Abschlägen, sondern durch Zubilligung von Kinderermäßigungssätzen zu gewähren, und zwar nicht nur bis zu einem bestimmten, sondern auch für die ganze Zeit der Berufsausbildung der Kinder. Die Verschiedenheit, die bei den Familienermäßigungen heute noch zwischen Lohnempfängern und veranlagten Gewerbetreibenden bestehe, sollte gleichfalls beseitigt werden. Zur Erleichterung der Kapitalbildung wird der Wunsch ausgesprochen, die Bildung steuerbegünstigter Reserven weiter auszugestalten. Bei der Vermögenssteuer wird eine Erweiterung des Erlasses aus Billigkeitsgründen gewünscht. Hinsichtlich der Realstenern wird erklärt, daß eine Anpassung der Gewerbekapitalsteuern an die seit 1931 eingetretenen Wertrückgänge auf diesem Gebiet ebenso notwendig sei wie bei der Vermögenssteuer. Schließlich wird auch eine Reform des Kirchensteuerrechts mit dem Ziele einer Senkung Gemeniumte Arben an der Fagene Zusammenarbeit zwischen Arbeitstront und Mitlerjugend der Kirchensteuerlast gefordert. Es wird eine Begrenzung der kirchlichen Besteuerung nach dem Vorbild der Realsteuersperre empfohlen. In einer besonderen Eingabe an den preußischen Finanzminister wird vor allem eine Ueberprüfung des preußischen Gewerbesteuerrechtes als notwendig bezeichnet. Das nationalsozialistische Strafrecht Der Strafrechtsausschuß der Akademie für deutsches Recht trat in München zu einer zweitägigen Arbeitstagung zusammen, um die wichtigsten Fragen des allgemeinen Teiles des Strafgesetzbuches im nationalsozialistischen Sinne zu behandeln. Der Präsident der Akademie für deutsches Recht, Reichsjustizkommissar Dr. Frank, betonte in seiner Ansprache u. a., es gehe nicht darum, ein Strafrecht zu schaffen, das den Namen eines bestimmten Trägers habe, sondern darum, daß ein nationalsozialistisches Strafrecht geschaffen werde. Alles, was wir leisten, so fuhr Dr. Frank fort, leisten wir für unseren Führer Adolf Hitler in seinem Namen und dafür, daß er und seine Bewegung uns dieses Arbeiter ermöglicht haben. Der Redner erklärte weiter, nationalsozialistisches Strafrecht heiße Strafrecht, wie Adolf Hitler es für seinen Staat brauche. Denn dies sei der einzige Name und die einzige Persönlichkeit, die das Recht habe, in ihrem Namen und auf ihren Namen gestützt, diese Arbeit zu machen. Der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Justizrat Luetgebrune, versicherte Dr. Frank, daß der Ausschuß diesen Richtlinien treue Gefolgschaft leisten werde. Schlageter-Nationaldenkmal auf dem Belchen Zur dauernden Erinnerung an den Freiheitshelden Albert Schlageter soll auf dem Gipfel des Belchen ein Schlageter=Nationaldenkmal errichtet werden. Unter dem Vorsitz des Reichsstatthalters von Baden wurde ein Denkmalsausschuß gebildet, der bereits zu einer ersten Sitzung zusammengetreten ist. Reichsstatthalter Wagner wies darauf hin, daß die Errichtung des Schlageter=Denkmals eine Angelegenheit der ganzen Nation sei und daß an diese Aufgabe nur die besten Kräfte herangehen dürften. Nach der Klärung des Verhältnisses zwischen Arbeitsfront und Hitlerjugend hat das Soziale Amt der Reichsjugendführung Richtlinien ausgearbeitet, die für die Zukunft die reibungslose Zusanmenarbeit sichern sollen. Sie sind, wie das B23 Büro meldet, in zehn Grundsätzen zusammengefaßt. Zunächst erfolgt eine genaue Abgcenzung der Arbeitsfelder. Die Hkilerzugend bearbeitet das Gebiet der Jugendpflege und ist Trägerin der staatspolitischen Erziehung. Die Jugend in der Deutschen Arbeitsfront empfängt von der Deutschen Arbeitsfront soziale Leistungen und unterzieht sich in ihren Cinrichtungen der zusützlichen Berufsschulung. Weiter wird in den Richtlinien eine enge Verbindung zwischen der Reichsjugendführung und den Jugendleitern der Arbeitsfront hergestellt, indem die Jugendleiter der Bestätigung durch die Reichsjugendführung bedürfen. Die organisatorische Zusammenarbeit wird durch Personalunionen gewährleistet. Die Hitlerjugend anerkennt und achtet den Wert der Berufserziehung, und die Reichejugendführung wirkt in dem Sinne auf die Volksjugend ein, daß sie sich der zusätzlichen Berufsschulung unterzieht. Die Hitlerjugend führt mit der Arbeitsfront Veranstaltungen im Zeichen der Berufserziehung durch. Die Jugendmitglieder der Arbeitsfront tragen entsprechend ihrer Zugehörigkeit zur Hitlerjugend den Dienstanzug der Hitlerjugend. Wer in Zukunft der Arbeitsfront als Jugendlicher beitreten will, muß Mitglied der Hitlerjugend sein. Führerschulungs-Tagungen für zusätzliche Berufsschulung Im Zuge der großen berufsbildenden Maßnahmen, die die Reichsjugendführung im Verein mit dem Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront durchführt, werden in allen Teilen des Reiches Führerschulungstagungen stattfinden. Die erste große Reihe dieser Tagungen wird, wie das B93=Büro meldet, am 3. und 4. März durchgeführt, und zwar im Hitlerjugend=Obergebiet West in Köln, im Hitlerjugend=Obergebiet Ost in Berlin, im Hitlerjugend=Obergebiet Mitte in Leipzig, im künftigen Obergebiet Süd in Ulm und im Obergebiet Nord in Hamburg. Der Teilnehmerkreis umfaßt alle Sozialreferenten und Referentinnen, alle Verbandsbezirks= und Kreisjugendleiter sowie eine Anzahl von Ortsjugendleitern. Zur Behandlung stehen die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsfront und Hitlerjugend, die zusätzliche Berufsschulung und der Reichsberufswettkampf. Auf Vorschlag des Kultusministers soll auf der Landeskunstschule und der Bauabteilung des Wirtschaftsministeriums eine Bauhütte gebildet werden, die einen künstlerischen Generalstab darstellt, der die ersten Künstler im Lande mit heranziehen soll. Sperrfrist für Arbeitsdienst abgelaufen Arbeitsdienstwillige werden wieder eingestellt Die Sperrfrist für die Einstellung von Arbeitsfreiwilligen in den Arbeitsdienst ist, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ab 25. Februar aufgehoben. Vom 26. Februar ab können wieder Bewerber eingestellt werden. Ehestandsdarlehen im Fauenarbelssens Der Reichsfinanzminister hat zur Frage der Ehestandsdarlehen im deutschen Frauenarbeitsdienst, nach einer Meldung des B93-Büros, dahin entschieden, daß die Beschäftigung einer Frau als Freiwillige im Arbeitsdienst nicht als Arbeitnehmertätigkeit im Sinne des Gesetzes über Förderung der Eheschließungen angesehen werden können. Dagegen seien die Führerinnen der Arbeitsdienstlager sowie alle übrigen vertraglich den Lagern angestellten Personen Arbeitnehmer im Sinne des Gesetzes. Unverantwortliche Sensationsgerüchte Ein amerikanischer Nachrichtendienst gibt die Nachricht wieder, daß die sogenannte Oesterreichische Legion an der bayerisch=österreichischen Grenze schwer bewaffnet zusammengezogen werde, um einen Einfall in österreichisches Gebiet zu machen und dort mit Waffengewalt die Herrschaft zu ergreifen. * Wir werden von zuständiger Stelle zu der Mitteilung ermächtigt, daß diese Meldung in vollem Umfang erfunen ist. Sie stellt eine der üblichen verächtlichen Verleumdungen des Deutschen Reiches dar. Es ist auf das tiefste zu bedauern, daß sich unter anderem auch der amerikanische Funkdienst zur Verbreitung einer solchen Lügennachricht hergibt. Unbegründete Gerüchte über eine Anerkennung Mandschukuos durch Deutschland In Pekinger politischen Kreisen sind Gerüchte im Umlauf, daß eine Anerkennung des Mandschukuo durch Deutschland bevorstehe oder daß Verhandlungen über diese Frage geführt werden. Diese Gerüchte, so wird erklärt, beschäftigen auch die öffentliche Meinung in hohem Maße und haben bereits starke Beunruhigung hervorgernfen.„Tientsien Takungparö“, das angesehenste Blatt Nordchinas, schreibt zum Beispiel im Leitartikel: Wir haben Grund zu glauben, daß die deutsche Regierung nicht so töricht sein wird, dem japanischen Druck nachzugeben. Die Beziehungen zwischen Deutschland und China sind stets sehr freundschaftlich gewesen und gerade jetzt liegen zahlreiche Pläne deutsch=chinesischer Zusammenarbeit besonders auf dem Gebiete des Verkehrswesens und der Erziehung vor. Deutschland, so schließt das Blatt, wird China sicher nicht in den Rücken fallen und durch eine Anerkennung des Mandschukuo die Freundschaft Chinas und seiner eigenen Interessen gefährden. * Wie wir hierzu von zuständiger Seite erfahren, entbehren die in letzter Zeit mehrfach— augenscheinlich von interessierter Seite— in die Welt gesetzten Gerüchte von einer bevorstehenden Anerkennung des Mandschukuo durch Deutschland jeder Grundlage. Zwischenfälle in Spanien Streikandrohung der Madrider Post= und Telegraphenbeamten In Saragossa und San Sebastian versuchten sydikalistische Gruppen mehrere bewaffnete Ueberfälle auf Lebensmittelgeschäfte und Geldtransporte, die aber sämtlich durch das rechtzeitige Eingreifen der Polizei verhindert werden konnten. Dagegen gelang es Syndikalisten in Cadiz, in ein Lokal, in dem die Traditionslisten eine politische Versammlung abhielten, Brandflaschen zu werfen, wodurch Feuer in dem Lokal entstand. In Almeria streiken die Studenten und in Ciudad Real die Grubenarbeiter. In Cadiz ereignete sich ein blutiger Zwischenfall auf einem dort vor Anker liegenden Kanonenboot. Ein Matrose schoß im Verlaufe eines Streites seinen Unteroffizier nieder, der schwer verwundet wurde. Dies ist innerhalb kurzer Zeit bereits der dritte Fall von militärischer Zuchtlosigkeit. In Madrid haben die Post= und Telegraphenbeamten dem Verkehrsminister aus Anlaß von Neueinstellungen Schwierigkeiten bereitet. Sie drohen mit dem Streik, falls der Minister sich nicht den Forderungen des Postsyndikates füge. Schweres Straßenbahnunglück in Italien Wie aus Mailand gemeldet wird, stießen in Spezia zwei Straßenbahnzüge mit über 100 Fahrgästen infolge falscher Weichenstellung zusammen. Die Vorderplattformen der Triebwagen wurden völlig ineinandergeschoben. Der Führer des einen Wagens wurde schwer verletzt, der andere konnte sich durch Abspringen retten. 22 Personen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Bankräuber köten drei Menschen In Sidi=bel=Abbes versuchten zwei Eingeborene, in eine Bank einzudringen. Als sie daber von einem Wärter überrascht wurden, gaben sie mehrere Revolverschüsse auf ihn ab und verletzten ihn tödlich. Der Direktor der Bank eilte hinzu, wurde aber ebenfalls durch eine Kugel in den Kopf getötet. Den ersten Buchhalter, der die Verbrecher an der Flucht verhindern wollte, ereilte das gleiche Schicksal. Auf der Straße versuchte ein Vorübergehender, der durch die Schüsse aufmerksam geworden war, sich den Mördern entgegenzustellen. Er wurde durch mehrere Schüsse schwer verletzt. Die Täter konnten entkommen. Abot Hitler der seiner alten Enker Kongred der dten Garie in Bobrächous— ber Frglacht deses Siaaites.—„Dir wolen den Frieden der Weit— ,„Der ein Nauses Volk hinter Enes eue Gu u u. mn, agen deurschen Menschen„uue die Macht 117 Samstagabend im Münchener Hofbrachaus begleiteten Rede, pef der. Führer Lusistend die Erinnerung zurück an jenen Tog, ene. 14 Jahren die versammelten alten den zleine und unbekennte Bewegung Kämpser die vteuy.—. Saal vor die Oeffentzum erhenr Hamit vor das deutsche Volk traten. chtel, die eine gewaltige Spanne der deutJoh zwichlung in sich schließen! Damals war das deutische Volk noch erfüllt von der genzen iffnungslosigkeit des deutschen Schickerfüllt von Gleichgültigkeit und tausend l, ersuyt vo. ez am Beginn einer neuen Zweiseln, heute ist es am Leginn einer neuen oritechen Zukunft, an die nicht mehr einige wePhantaften glauben, sondern an die das nze deutsche Volk glaupt. Wenige konnten in Zeit der ersten furchtbaren Auswirkungen des Versailler Vertrages fassen, daß wir uns aus sen Liespant seiner matonaien Cxgsz ke 6. Jführen kann, ist diese Rot, 9os. un eres Volkes, oder ist es nicht am Ende doch ir eine Prüfung des Herrn, um uns zur Einir zu zwingen?“ Das sei die Frage gewesen, de sich die ersten Kämpfer der Bewegung dame orlegten. Sie seien aber n vornherein überzeugt gewesen, daß die Freiheit eines Volkes nicht geschenkt wird, daß man das Schicksal nur wenden kann, wenn man selbst für diese Wende klupft, und daß jeder einzelne für sich den Kampf beginnen muß.(Stürmischer Beifall.) Vor allem sei man sich zu jener Zeit arüiber klar geworden, doß.. S;chigglgekg, eiun denten, die Wende des der zage Zeutische, Polk vorDer Führer schilderte sodann den Entwicklungsprozeß, der es der Bewegung möglich machte, die wertvollen Elemente zu sammeln, die allein Träger der Geschichte des Volkes für die Zukunft sein konnten. Er führte aus, warum die Bewegung sich mit Recht als eine ebenso große nationale wie aufrichtige sozialistische be„Damals kamen viele, die mir sagten: Wenn Sie nicht das Wort national hätten, würden wir mit Ihnen gehen. Und die anderen meinten: Wenn Sie nicht sozialistisch wären, würden wir zu Ihnen stoßen. Wir haben beide Worte genommen, um eben zu verhindern, daß diese Leute mit uns gehen würden. Wir wollten sie nicht, die Apostel der Vergangenheit. Wir waren überzeugt, daß wir die Bewegung nur dann würden groß machen können, wenn es uns gelänge, die Fermente der Zersetzung der Vergangenheit in der Zukunft von uns fernzuhalten. Indem wir Nationalismus und Sozialismus vereinigten, haben wir sowohl die bürgerlichen Nationalisten wie die internationalen Marxisten fortgescheucht, um dafür aber in dem unerschöpflichen Brunnen unseres Volkstums unermeßlich neue Kräfte zu finden. Wir haben den Zweiflern in wenigen Jahren gezeigt, daß unser Volk glönzende, golitische, Orggnisatoren, daß es beste Redner desitzt. Denen, die immer sagten, der Deutsche könne nicht einig sein, haben wir die einigste Organisation der ganzen deutschen Geschichte hingestellt. Es erschien uns vom ersten Augenblick an notwendig, uns abzuwenden von den sogenannten obersten Zehntausend und stattdessen hineinzugehen. in das Volk. Wer Treue und Glauben, Zuversicht, Fanatismus und beharrliche Hingabe finden will, der muß dorthin gehen, wo diese Tugenden noch zu finden sind. Sie sind aber nur zu finden in der breiten Masse dieser Volkes. Jor von Euch sagen könnt: In einer Zeit, da die Partei noch ganz unbekannt war, haben wir bereits treu zu ihrem Führer gestanden.(Lebhafter Beifall.) Was ich damals versicherte, ist heute Wirklichkeit.(Lebhafter Jubel.) Und Sie, die Sie hier sind, können stolz sein, mit zu den ersten Gläubigen dieser Fahne gezählt zu haben, die nunmehr zum Symhol der deutschen Auferstehung geworden ist. Das ist der Dank für die Zeiten der Verfolgung, des Hohnes Wenn wir heute auf das gewalige Geschehen der letzten 14 Jahre zurückh H# glaube ich aber trotzdem, kaß dieses Grsgegen nicht so groß gewesen ist, wie es das Gesgzer. sein wird, das vor uns liegt.„Henn die Bezrgung hat noch lange nicht ihr Ziel erreicht. Sie befindet sich erst im Beginn ihrer Entwicklung. Wohl sind wir viele Millionen stark in der Parteiorganisation, wohl steht die Nation hinter uns, aber wir wissen: Rationalsozialisten sind sit noch lange nicht alle.(Stürmische Zustimmungsrufe.) Was in der Zukuuft das zum Rationalsozialismus jühreg Heih, kann nur durch eine ewig gleicnz Erziehung gelingen. Gewaktig sind die Aufgaben, die uns bevorstehen: Aus einem Lippenbekenntnis müssen wir ein Herzensbekenntnis machen. Wir sehen vor allem die deutsche Jugend als den kommenden Träger dieser Entwicklung an. Heute, nach einem 14jährigen Kampf um die Macht, sehen wir vor uns das jahrzehntelange Ringen um den deutschen Menschen. Es ist ein großes Ziel: Bildner sein zu können eines großen Volkes. Die Kraft eines Volkes ist aber nichts anderes als die Einmütigkeit und die in sich geschlossene Verbundenheit des Volkes. Darin muß die Bewegung auch in der Zukunft ihren wirksamsten Ausdruck finden. Damit wird sie der politischen Entwicklung Stetigkeit und Sicherheit geben, denn sie wird dem deutschen Volke eine politische Fährungehierarchie, schenlen, sodaß, es für alle Hu#e#en und nicht die Männer der Verga ###e Führer in die Zukunft sein konnten. senen klar gewesen: Geschichte wird nicht dadurch gemacht, daß man Namen ändert, sondern daß man Prinzipien ändert.(Lauganhalt. Beifall.) Neue Prinzipien mußten aufgestellt werden, und nur neue Männer konnten diese Prinzipien vertreten und neue Organisationen mußten daraus erwachsen. Wir waren überzeugt, daß man neue Kräfte gewinnen müsse, Kräfte, die in der Tiefe der Nation vorhanden waren, aber bisher nicht zur Wirksamkeit kommen konnten. Nur ein einziges Mittel gab es: Im ganz Kleinen beginnen, um so die Organisationen, die langsam Staat im Staate wurden, Träger der neuen Zukunft werden zu lassen. Es war notwendig, daß die Führung der deutschen Geschicke nunmehr von ganz anderen, jungen und durch gar nichts belasteten Männern in die Hand genommen wurde. Und es war noch etwas notwendig: Daß diese Männer aus der Front kamen, Volkes. rungshierarchie schenken, sodaß es für alle lanten und eigensüchtiger Intereffenten zerfällt. die 4½ Jahre lang am tapfersten das deutsche Leben vertreten hatten. Richt aus dem faulen Sumpf unserer alten Parteien konnte die deutsche Rettung kommen, sie konnte nur kommen aus dem Teil der Nation, der anständig seine Pflicht erfüllte.(Stürmischer Beifall.) So sind wir damals als deutsche Soldaten an dieses Werk gegangen, haben neue Prinzipien aufgestellt, haben sie als neue Männer vertreten und haben für diese Prinzipien und ihre Vertretung eine durch und durch neuartige Organisation geschaffen, die„Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartel“ Aber es sollte nicht eine Partei gebildet werden, um mit anderen Parteien eines Tages Kompromisse und Koalitionen zu schließen und mit diesen parlamentarischen Kuhhandelsgeschäften die Interessen der deutschen Ration genau so schlecht wahrzunehmen wie in der Vergangenheit. Nein! Die neue Partei mußte erfüllt sein von dem Gedanken ihrer Ausschließlichkeit. Sie mußte tatsächlich intolerant sein, sie mußte vom ersten Tage an ein Glaubensbekenntnis politischer Art aufstellen, und sie mußte erfüllt sein von dem eisernen Grundsatz: Wir dulden keine zweite politische Erscheinung neben dieser in Deutschland! Wenn die Partei ihr Ziel erreichen sollte, dann Lühts sie ein neues deutsches Volk, eine neue beutsche Volksgemeinschaft schaffen. Aus diesem Gedanken mußte die Bewegung einen neuen Bdealismus ziehen und mit ihm für diese Volksgemeinschaft kämpfen. Sie mußte dann dem deutschen Volke auch das beibringen, was es als Soldatenvolk vier Jahre lang der Welt gegenüber bewiesen hatte. Denn Treieuns it nicht nur— auf den Schlachtfelde notwendig, sondern auch auf Boden der Heimat".(Brausender Beifall.) dieses gläubige Vertrauen, diese blinde Hingabe, diese Anhänglichkeit und dieser heroische Mut, für ein Ideal einzutreten. Und wenn man uns aus der intellektuellen Oberschicht sagte: Ihr habt doch keine Köpfe, wie wollt Ihr einst das deutsche Schiksal meistern Dann konnten wir antworten: Immer noch besser man verzichtet auf die scheinbaren Köpfe und hat das Volk, als man besitzt diese„Köpfe“ und verliert das Volk. Wer nur solche Köpfe kennt, wird sich in kurzer Zeit in einem luftleeren Raum sehen. Wer aber ein Volk sein eigen nennt, wird es erleben, daß sich immer wieder neue Köpfe aus ihm erheben.(Lebhafte Beifallskundgebungen.) So hat unsere Bewegung im Lause von wenigen Jahren, allmählich die Vorkämpfer des neuen Staates aus der Millionenzahl der Menschen herausgezogen, hat Unbekannten einen Namen gegeben, und sie zu Trägern der deutschen Zukunft heranreifen lassen, sodaß die RSDAP nach kaum 15 Jahren heute in der Lage ist, tatsächlich das Schicksal des Volkes in ihre starke Faust zu nehmen. Der Führer ging im Verlauf seiner Ausführungen auf die besondere Bedeutung der Erinnerungsfeier ein. Vor 14 Jahren, am 24. Februar 1920, seien die alten Kämpfer zum ersten Male in diesem Saal zusammengetreten, um in großen Zügen die Thesen eines neuen Programms der deutschen Welt zu1 den. Richt ganz 2000 Menschen seien in diesem Raum gewesen.„Aus diesen 2000 sind die ersten 10000 geworden, und aus diesen die ersten 100 000 nud aus diesen schließlich die erste Million; und dann wurden es fünf Millionen, später zehn Millionen und endlich erwuchsen daraus die 40 Millionen des 12. November vom vorigen Jahr. Hätten sich damals aber nicht die ersten 2000 eingefunden, hätten diese sich nicht zu mir gesellt und wären sie nicht mit mir gegangen(jubelnde Zustimmung, minutenlanger Beifall): Ich stünde heute nicht hier und um uns wäre nicht das heutige Reich. Niemand von ihnen sage daher:„Auf die wäre es nicht angekommenl:, Auf die ist es gerade angekommen.(Stürmische Zustimmung.) Diese 2000, die sich damals gläubig mit der Bewegung verbunden haben, sind Pioniere eines neuen deutschen Zeitalters geworden. Durch sie wurde ich erst der „Volksführer“ und dann der Kanzler der deutschen Nation.(Lauter Beifall.) Es ist daher heute nur eine Pflicht aller Nationalsozialisten, daß sie in dieser Stunde allen denen danken, die damals schon vor 14 Jahren sich mutig zu unserer neuen Bewegung bekannt haben. Wie oft habe ich damals meinen ältesten und treuesten Parteigenossen gesogt:„Riemand wird Euch äußerlich den verdienten Dank abstatten können. Den Dank erhaltet Ihr innerlich, wenn anten und eHegren. Se Vbie Sieliche Geskeist Sie wird dafür forgen, daß das beptiF; Oplp hh alle Zukunft nur noch eine####on nach außen und ein Volk nach innen ist.(Stürso, wie einst die Bewegung von diesem Saale ihren Ausgang nahm in die deutsche Nation, so nahm von diesem Saale aus ein Jahr später ihren Ausgang auch die SA. Es ist wirklich ein historischer Saal! Richt bloß die erste Versammlung hat hier spttgefunden, auch der erste Kampf bis aufs Messer und mit der Pistole wurde hier ausgetragen. (Laute Zustimmung.),„I Lesen, Soole waren zum erstenmal junge Nationasozialisten als Parteigenossen zu einer Gemeinschaft vereint, die unmißverständlich, einen Entschluß protianiert hat: Mit dem weist pollen wir die Nation erobern, aber mit der Faust jeden bändigen, der es wagt, den Geist durch Terror zu vergewaltigen.(Stürmischer Beifall.) Das war die Gründung der SA., des großen Kraftarmes der Partei. Wir haben eine ungeheure Verpflichtung für die Zukunft. Das Vertrauen, das uns das Volk am 12. November geschenkt hat, verpflichtet uns alle, stets an dieses Volk zu denken und für dieses Volk einzutreten. Indem wir auch heute nur das sein wollen, was wir einst waren, werden wir auch in Zukunft„Lleiben, was wir heute sind!(Lebhafte Zustimmung.) Aus dem Volke sind wir gekommen und dem Volk wollen wir für immer gehören. Wenn wir unserm Volke in der Zukunft so dienen, wie in der Vergangenheit, dann wird uns das deutsche Volk auch in der Zukunft genau so gehören, wie es uns in der Vergangenheit gehörte. Wir wollen daher auch in dieser Erinnerungsstunde unserer Bewegung das Bekenntnis und das Gelöbnis ablegen: In unserem ganzen Verhalten, in unserem ganzen Wirken, in unserer ganzen Auffassung und Aufführung nicht abzuweichen von dem, was wir viele Jahre als nationalsozialistisches Ideal gepredigt haben. Wir wollen auch in der Zukunft nichts anderes als Beauftragte des Volkes sein und unser Leben auch in der Zukunft so gestalten, daß wir vor den Augen eines jeden Deutschen anständig und in Ehren bestehen können. Es ist notwendig, daß die Bewegung immer wieder, Jahr für Jahr, sich dieses Bekenntnis vor Augen hält, denn nur so wird die Verdindung der Führung mit dem ganzen deutschen Volke für immer garantiert sein. In dieser Verbindung aber liegt die festeste Garantie für die Zukunft. Auch heute können wir, wie in der Vergangenheit, der deutschen Nation nichts anderes sagen als: Wir versprechen Dir, deutsches Volk, daß wir in der Zukunft genau so weiterkämpfen wollen wie bisher. Wenn wir einst sagten: Unsere Aufgabe ist die Eroberung der Macht in Deutschland, so sogen wir heute: dieses Staates.(Stürmischer Beifall.) Ueberall, von allen Stellen der Partei und ihren Organisationen muß um dieses Ziel gekämpft werden. Wir wollen dabei auf allen Seiten unentwegt im Angriff bleiben! Am 12. November vor. Is. hat das Volk ein einzigartiges, wunderbares Bekenntnis abgelegt, das größte, das je einer Bewegung in der Welt gegehen worden. Wir sind der Ueberzeugung, daß das uns immer wieder zuteil wird, wir immer wieder für und um dieses Volk kämpfen und ringen. Wir sind daher auch der Ueberzeugung, daß wir immer wieder vor dieses Volk hintreten müssen. Wir erleben es jetzt in einem anderen Staate, wohin es führt, wenn man nicht mehr den Mut hat, vor die Nation hinzutreten und sie um ihr Bekenntnis zu bitten. (Stürmischer Beifall.) Niemals darf es bei uns soweit kommen, daß wir aus Angst, eine Ablehnung zu erfahren, vielleicht zur Gewalt greifen müssen! Stets wollen wir dessen eingedenk sein, daß die Kräfte des deutschen Volkes nicht im Innern vergeudet werden dürfen. Wir wollen daher auch in der Zukunft wenigsteus einmal in jedem Jahre dem Volk die möglichkeit geben, sein Urteil über uns zu fällen. So wie wir früher in 10.000, in 100 000 einzelnen Kundgebungen vor das Volk getreten sind, um immer wieder sein Votum zu erbitten, so müssen wir auch in Zukunft diesen Kam; fortführen in 10.000 und 100 000 Kundgebungen und Versammlungen, um jedes Jahr wenigstens einmal einen Appell an die ganze Ration zu richten. Geht der Appell schlecht aus, dann soll keiner sagen, das Volk ist schuld, sondern er soll wissen, die Bewegung ist träge geworden, die Bewegung kämpft nicht mehr richtig, die Bewegung hat die Fühlung mit dem Volke verloren. Und dann wird man daraus erneut lernen können, wieder in das Volk hineinzugehen. Darin liegt unsere Kraft. Kein Politiker kann der Welt gegenüber mit mehr auftreten, als er hinter sich hat. Wenn uns das Schicksal die Kanonen genommen hat, die Maschinengewehre, die Flugzeuge und die Tanks, dann sind wir umso mehr verpflichtet, wenigstens das Volk in seiner Gesamtheit um uns zu scharen.(Stürmischer Beifall.) Das ist zugleich auch die größte Seiebenspolk. die denkbar ist. Wer ein ganzes Volk vertritt, der wird sich reiflich die Folgen überlegen, die ein leichtsinnig vom Zann gebrochener Streit nach sich ziehen kann! Wer nur einen kleinen Klüngel sein eigen nennt und fürchten muß, vom Volke beseitigt zu werden, der mag der Versuchung verfallen, durch äußere Erfolge die mangelnden inneren auszugleichen. Wir brauchen keine außenpolitischen Erfolge, um das Volk zu gewinnen, denn das Volk gehört uns.(Stürmischer Beifall und langanhaltende Heilrufe). Wer ein ganzes Volk in seiner Gesamtheit hinter sich fühlt, der wird besorgt sein, daß er dieses Blut nicht leichtsinnig vergendet, und er wird unentwegt daran denken, die Interessen des Volkes wahrzunehmen mit den Mitteln des Friedens, der Arbeit und der Kultur, die der Geist dem Menschen gegeben hat. Er wird nur im äußersten Notfalle appellieren an die nationale Kraft! Wer aber sein Volk so hinter sich weiß und hinter sich hat, der kann dann auch schweren Zeiten ruhig entgegensehen. (Lebhafter Beifall.) Wenn wir eintreten für einen wahrhaften Völkerfrieden, so können wir aber auch verlangen, daß dem deutschen Volke das nicht verweigert wird, was jedes anständige Volk zu fordern berechtigt ist. Darum sind wir ebenso fanatische Verfechter des Friedens, wie wir Verfechter der Rechte und damit der Gleichberechtigung und damit der Lebensrechte der deutschen Nation sind.(Beifall.) Wir wollen in dieser Stunde, in der wir uns gemeinsam als erste Repräsentanten der nationalsozialistischen Bewegung fühlen, auch derer gedenken, die aus unseren Reihen den heutigen Tag nicht mehr erleben können.(Die Versammlung erhebt sich). Die Saat, die sie mit ihrem Opfer persönlich dem deutschen Volke geschenkt haben, ist als Ernte aufgegangen. Ihre Not und ihr Leid ist zum Unterpfand der deutschen Zukunft geworden. Ihre Opfer müssen uns aber lehren, daß keiner auch nur eine Sekunde zögert, wenn das Schicksal von uns dasselbe Opfer fordern sollte. Ein deutsches Volk, ein deutsches Reich, eine einmütige deutsche Nation, stark, frei, geachtet, lebensfroh, weil ihr das Leben wieder möglich geworden ist. So wollen wir in dieser Stunde wieder unseren alten Kampfruf erheben: „Unserer Rationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, unserem deutschen Volk und unserem Deutschen Reich Sieg=Hell!“ Für die liebevolle Teilnahme beim Hinscheiden unseres teuren Entschlafenen sprechen wir unsern tiefempfundenen Dank aus. Familie Hans Keuler Familie Josef Keuler Schwerle, im Februar 1934. Zür Kontirmation empfehlen wir AO gare M Buchhandlung Carl Braus Adolf Hitter-Platz 3 „A1.hgnrsal?.e muß Tesihen? Schenzinger, Hitlerjunge Ques,.. in Leinen 2k. 3.75 Mess Littmann, Herbert Norkus und die Hitlerjungen vom Beusselkietz,.... in Leinen 2lk. 2.80 Ner Glaser, Stahlkren; an der Nuhr, Leben und Sterben Albert Leo Schlageters, in Leinen 2k. 2.50 Hitler, Mein Kampf, broschiert 2 Bände.. 2k. 5.70 .... in Leinen 2k. 7.20 Neu Erläuterungen dazu von Daul Sommer, brosch. 2k. 1.20 Georg Usadel, Die nationalsoz. Jugendbewegung geheftet Mk. 0.60 Neu Helmut Stellrecht, Arbeitsdienst u. Nationalsozialismus, broschiert 2k. o.75 Dr. Johann v. Leers, Kurz gefaßte Geschichte des Nationalsozialismus, broschiert Mk. 1.50 Hans Heuck, Deutschlands Befreiungskampf 1918—1933.......... broschiert 2k. 1.50 Die sneue) Gruppe, zusammengestellt von Major Bodo von Zimmermann broschiert 2k. 1.— Die Soldatenfibel, zusammengestellt von Major Bodo von Zimmermann, bröschiert Mk. 1.— Die Sanitätssibel, von Dr. Walter Kalies broschiert Mk. 1.— Alles aus der GucRRERäTung Eatrinaus Adolf Hitler=Platz 3 Buchhandlung Carl Braus Schn achtbarer Eltern als Lehrling für Ostern gesucht. Egon Kissing Sattlerei und Polsterei Altendort Post Fröndenberg-Ruhr(Land) Mode=Zeitungen Mode für Alle Beyers Modenblatt Beyers Monatsblatt für Handarbeit u. 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Oper in 1 Akt von Nax Donisch.—„Tänze.„Tanzfantasie“ von Julius Weismann und„Der Leierkasten“ von Jap Kool. Tanzgruppe, Bewegungschor und Kindergruppe. Serie 8. Preise von 70 Pfg. an. Donnerstag, 1. März. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22,30 Uhr.„Ein Mann sucht Gerechtigkeit.“ Serie 13. Preise von 70 Pfg. an. Freitag, 2. März. Anfang 20 Uhr, Ende zegen 23 Uhr.„Goldene Aehren“(Polenblut). Operette in 3 Bildern von Stein. Musik von Redbal. Serie 17. Preise von 70 Pfg. an. Samstag, 3. März. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22,45 Uhr.„Der Londoner verlorene Sohn.“ Von William Shakespeare, bearbeitet von Ernst Kamnitzer. Serie 5. Preise von 70 Pfg. an. Sonntag, 4. März. Anfang 15,30 Uhr, Ende gegen 17,45 Uhr. Geschlossene Vorstellung. „Das Schweineschlachten.— Anfang 20 Uhr. Ende gegen 23 Uhr. Zum letzten Male! „Anneliese von Dessau.“ Operette in 3 Akten von Richard Keßler. Musik von Nobert Winverberg. Außer Vormiete. Preise v. 70 Pfg. an. Stadttheater Hagen Montag, den 26. Febr. 20—23,30 Uhr: „Der Rosenkavalier“, Oper.— Dienstag, den 27. Febr., 20—22,30 Uhr: Erstaufführung: „Einmarsch“, Schauspiel.— Mittwoch, den 28. Febr., 20—22,15 Uhr:„Das Konzert“ Lustspiel.— Donnerstag, den 1. März, 15,30—18,00 Uhr:„Die große Chance", Lustspiel.— 20—23 Uhr:„Edelweiß“. Freitag, den 2. März, 20—22,30 Uhr:„Der Evangelimann“, Oper.— Samstag, den 3. März, 16—18 Uhr:„Der fahrende Schüler im Paradies", Lustspiel.— 20—23,00 Uhr:„Der Tenor der Herzogin“, Operette.— Sonntag, den 4. März, 19,30—23 Uhr:„Carmen“ Oper. Hagen, 25. Febr. Drei Jahre Zuchthaus. Die Strafkammer lll in Hagen verurteilte den Tanzlehrer Osthoff aus Lünen und den Invaliden Range, beide erheblich vorbestraft, die aus der Haft vorgeführt wurden, wegen eines Einbruchs im August 1931 in eine Filiale des Konsumvereins DortmundHamm, Auf dem Höchsten, zu je drei Jahre Zuchthaus, Ehrverlust und Polizeiaussicht. Ein Mittäter namens Jenderczewski hatte der Hagener Polizei aus dem Gefängnis in Dortmund ein Schreiben gesandt, daß er bereit sei, in Hagen vor der Strafbehörde wich tige Mitteilungen zu machen. Er wurde nach hier überführt und sagte dann aus, daß er mit den beiden anderen den Einbruch auf dem Höchsten verübt habe. In der Verhandlung wurden die anfangs leugnenden Osthoff und Range überführ: Von Wilhelmine Ganz rot, mit zerrauftem Haar und Bart, lief der Schuster Dagobert über die staubige Landstraße. Der Müller, der eben auf seinem kleinen Wägelchen aus der Stadt heimkehrte. hielt verwundert an. „He?! Was ist denn los, Schuster?“ „Ich habe die Hölle im Hause!" Dagobert blieb stehen und sah traurig zu dem behaglich breiten Müller auf. „Deine Frau...?“ fragte der gleich verständnisvoll und wies mit der Peitsche gegen das Dorf. „Ach ja! Heute hat sie zuerst meine drei Gesellen geohrfeigt, dann mir einen Leisten an den Kopf geworfen. Weil sie das Geld hat, ist sie Herr im Hause. Aber ich mache nicht länger mit— ich will auswandern!" Der Müller lächelte.„So— nur mit Hemd und Hose bekleidet?! Na, verschnaufe erst ein wenig, setz' dich da neben mich auf die Bank und komm' mit in die Mühle. Du kannst bei uns zu Mittag essen. Dann wollen wir alles in Ruhe beraten.“ Die beiden waren weitläufig verwandt, und der Müller hatte ein gutes Herz in dem rundlichen Leib. Dagobert ließ es sich an des Müllers gastfreundlichem Tische wohl sein. Hier war der Mann der Herr im Hause, was dem armen Schuster geradezu paradiesisch erschien. Still und nachgiebig schaltete die hübsche Müllerin als demütige Weggefährtin im Hause. „Ach...“. seufzte Dagobert und griff nach seiner Stirn, wo der Leisten eine apfelgroße Beule geschlagen hatte. Um den unglücklichen Ehemann aufzuheitern, erzählte der Müller allerhand Geschichten. „Weißt du, Schusterchen, unsere Mühle ist eine Sehenswürdigkeit geworden. Alle Leute erzählen davon, sogar die Fremden, die im Sommer hier waren, besuchten mich und wollten allerlei Geschichten vom bösen Mönch wissen. Ich konnte ihnen nichts weiter erzählen, als daß hier vor mehr als hundert Jahren ein einsames Kloster gestanden habe, das auch einen Mönch beherbergte, der unfromm und sündig war, ein elendes Doppelleben führte, sich nachts heimlich über die Klostermauer schwang, um im Dorfe Leute zu berauben oder gar zu ermorden, und nun verdammt sei, ewig zu wandern, ruhelos, Nacht um Nacht... Meine Vorgänger wollen ihn in den Gängen gesehen haben, wie in keiner Mühle fehlen! Aber dennoch rinnt es den Leuten kalt über den Rücken, wenn sie nachts an meiner Mühle vorbeikommen— und die Liebespärchen, die hier spazierengehen, glauben auch an den Spuk. Das ist natürlich eine Falle des Burschen, denn wenn sein Mädel eben schnippisch ist, die Küsse nicht erwidern mag oder Streit sucht, dann führt es der Bursche zur Mühle, und sie schreiten dicht an der Mauer auf und ab. Da hört man es plötzlich winseln und beten, schlurfen und stöhnen, daß dem Mädel angst und bang wird. Und der kluge Bursche nützt den Vorteil aus und sagt ganz ruhig: Das ist der böse Mönch! Und das Mädel faßt des Burschen Arm, schmiegt sich ängstlich an und verweigert ihm nicht mehr den Kuß. Ja, Angst müssen die Mädel haben, wenn sie ja sagen sollen, und zum Manne müssen sie flüchten, Schutz suchen und ihn als Retter betrachten!“ Der Müller lachte über das ganze Gesicht. „Zuweilen spiele ich den Mönch! Dann öffne ich leise ein Fenster und singe und klage und schlurfe mit den Holzpantoffeln, und im Mondschein sehe ich dann aus wie ein Gespenst, obwohl meine Alte immer sagt, ich sei zu dick!— Puh! Wie sich das junge Volk dann fürchtet!" „Das wäre was für meine Frau“, sagte Dagobert,„die ist so abergläubisch und sieht überall Gespenster.“ Die Müllerin, die leckere Karpfen brachte, unterbrach das Gespräch, und bei der füßen Speise dachte keiner mehr an den argen Mönch. Dagobert ging heim, nachdem ihm der Müller geraten hatte, den Herrn zu spielen, seine Frau einmal tüchtig zu verprügeln und auf einen Tag bei Wasser und Brot in die Bodenkammer zu sperren. Als Dagobert langsam über die Wiesen schritt, blickte die Müllerin ihm vom Fenster aus nach, und sich umwendend, sagte sie zu ihrem Manne:„Das tut er bestimmt nicht— der kann keine Fliege zertreten!“ Daheim bekam der Schuster Schelte, weil er so lange ausgeblieben war, und war froh, als er in seinem Bett lag. Frau Martha war eine große, stämmige Frau, derb und laut. Im Dotfe war ihr Treiben bekannt, und den kleinen Buben, die einmal unfolgsam waren, sagte man nicht selten:„Wenn du dich nicht besserst, bekommst du mal eine Frau wie die Schusterin!" Oder:„Ich hole die Schuster=Martha!" Das wirkte immer. Frau Martha wollte eben das Licht ausblasen, als es heftig gegen die Tür klopfte. Sie fragte barsch, wer da sei. „Ein Bote aus der Mühle!“, war die Antwort. Durch die Türspalte schob er einen Zettel, eschrieb Baltinester. auf dem die eilig ges####renen Worte standen: Liebste Frau Schusterin! Kommen Sie gleich zu meiner Frau: Sie ist sehr krank! Ich kenne Sie als gute, fromme Person, die mir nicht absagen wird. Auch will ich Ihre Hilfe mit einigen Säcken feinsten Mehles bezahlen! Der Müller. Frau Martha überlegte nicht lange; sie fühlte sich auch geschmeichelt, daß der Müller von der ganzen Verwandtschaft gerade sie auserkoren hatte, und seines Mehl war schließlich auch nicht zu verachten. Sie zog also hastig eine Jacke an und stieg auf das Müller=Wägelchen, das draußen wartete. Betrübt kam ihr der Müller entgegen.„Sie schläft jetzt!“ sagte er leise.„Setzen Sie sich unterdessen hier in die Stube. Die Schusterin bemühte sich, das liebe, demütig=sanfte Gesicht der Krankenpflegerin zu machen. „Ich muß nun in die Mühle“, sagte der Müller.„Wir haben harte Nachtarbeit; es ist eine unruhige Nacht, der böse Mönch hat schon ein paarmal gestöhnt!“ Und er ging. Die Schusierin saß unruhig in der Stube, in der eine Kerze trübe flackerte. Im Krankenzimmer, dessen Tür geschlossen war, blieb es still. Ein kaltes Gruseln jagte durch ihre Seele. Und da tauchte auch schon der Gei## des Mönchs auf. in ein weißes Totenhemd gehüllt... „Schusterin!“ Wie aus dem Grabe klang die dumpfe Stimme.“ Das Weib zitterte. „Schläfst du, Schusterin?“ Ach, sie schlief nicht; halbtot lehnte sie in dem Stuhl und rührte sich nicht. „Du bist ein schuldbeladenes Weib— du haft deinen Mann jahrelang mißhandelt und ihm erst heute wieder eine blutige Beule geschlagen. Schusterin, es tut nicht gut, auf Erden zu sündigen. Oh— ich leide heute, nach hundert Jahren, noch darunter! Das Fegefeuer ist heiß, du schmorst und röstest, und sie zwicken dich mit eisernen Zangen. Dein Trunk ist Feuer, Eisen deine Nahrung!“ Das Weib stöhnte. „Ich bin gesandt worden“ sagte das Gespenst, „dir zu künden, daß du dich beizeiten bessern mögest; aber die Zahl deiner Vergehungen gegen den armen Mann ist schon zu weit gediehen. und mir wurde aufgetragen, dich Buße tun zu lassen!“ „Das will ich!" flüsterte das bange Weib. „Nun gut— du sollst heute nacht dreimal im eiskalten Mühlbach untertauchen und dann in deinen nassen Kleidern, barfuß, heimgehen, deinen guten Mann wecken, ihm einen Riemen in die Hand geben und ihn bitten, dich zu schlagen! Schlägt er dich nicht— denn sein Herz ist weich—, so darfst du einen Tag lang nichts essen und mußt einen Monat lang auf dem Fußboden schlafen. Den Schuster mußt du begen und pflegen, ihm den kleinsten Wunsch erfüllen und demütig sein, wie es einer Frau geziemt! Tust du nicht Buße, dann werde ich dein Haus finden und in jeder Nacht an deinem Bett stehen mit den Marterzangen der Hölle!" Das Gespenst verschwand. Die Frau stand mit schlotternden Knien auf. ging zum rauschenden Mühlbach hinunter, tauchte in dem eiskalten Wasser unter und zog die Schuhe von den Füßen, um barfuß über die steinige Landstraße heimzulaufen. Mit blutenden Füßen, am ganzen Körper zitternd, kam sie mu Hause an, stürzte vor dem Bett ihres Mannes in die Knie und bat ihn, sie zu schlagen. Der schlaftrunkene Schuster glaubte, sie wäre verrückt geworden und suchte sie zu beruhigen. Aber sie sammerte und weinte; da er sie nicht schlagen wollte, legte sie sich auf den Fußboden der Stube und betete die ganze Nacht. Der Schuster war ganz verwirrt, als er diese Veränderung sah; weinend vor Mitleid stieg er aus dem Bett und brachte ihr ein Kissen— aber mit demütigen Worten wies sie es zurück. Am nächsten Morgen kam der Schuster gang verstört in die Mühle und verlangte den Müller auf dem Fußboden...“ Der Müller lachte.„Geh du nur wieder heim zu deinem reumütigen Weib! Glaubst du, der Spuk in der Mühle sei nur da, um die Leute zu unterhalten und die spröden Mädel gefügigen zu machen? Zuweilen muß sich der böse Mönch auch zu größeren Aufgaben entschließen; er muß einem gepeinigten Menschen beistehen— unglücklichen Ehemännern zum Beispiel! Und setzt gehe ruhig heim, sage deiner Büßerin, daß es meiner Frau schon besser geht, und das Mehl schicke ich noch heute; sie möge dir Leckerbissen backen!" Dagobert ging kopfschüttelnd ins Dorf zurück. Und der Müller trat mit schallendem Gelächter in die Stube, wo seine Frau eben lächelnd das Totenhemd bügelte, daß ihr spaßlustiger Mann vielleicht demnächst wieder brauchen würde... Der Gentleman. Der Zug Hamburg—Ulzburg ist überfüllt. Im letzten Augenblick steigt in ein Raucherabteil ein etwas angejahrtes Fräulein.„Die Nichtraucherabteile sind ja alle überfüllt... Damit setzt sie sich neben einen Mann, aus dessen Pfeise wahre Schlotwolken aufsteigen. Eine Weile bleibt alles still. Dann meint das. Fräulein gereizt:„Wenn Sie ein Gentleman wären, würden Sie nicht so entsetzlich rauchen „Wenn Sie'n Frölin wär’n, würd'n Sie sich 'n bisken wider affsetten.“ Wieder Stille. Die Pfeife raucht weiter Schlotwolken. Das ganze Abteil ist eingehüllt. Das Fräulein beginnt zu husten und hustet immer öfter. Endlich kann sie nicht länger an sich halten.„Wenn Sie mein Mann wären, würde' ich Ihnen Gift geben!“ Der Mann sieht sich das Fräulein von oben bis unten an.„Wenn Sie min Fru wär'n, würd' ick et nehmen!" Eka. Der Mensch ist ein nichtiges, ungleichmäßiges, unbeständiges Geschöpf: es ist schwer, etwas Bleibendes, Einheitliches von ihm auszusagen. * Wir sind nie bei uns, immer in Sorge um die Zukunft: die Furcht, die Hoffnung, die Begierde schnellen uns der Zukunft entgegen. Verantwortlicher Hauptschriftleiter: Heinz Friedr. Kamecke, Schwerte=R. Verantwortlich für den gesamten Textteil: Heinz Friedr. Kamecke, Schwerte=R. Für den Anzeigenteil: Hans Linner Schwerte=R. D=A. I. 34. 1750. Nr. 48(Dristes Blatt) Schwetter benn? Montag, 26. Februar 1934 Getiam Emisentrfe Anrsachten g per Beutsche Meister wieder geschlagen Jio Spiole# Mit ständig steigendem Interesse werden im westdeutschen Meisterschaftsfußball die Spiele im Niederrheingau verfolgt. Die tionen der letzten Sonntage haben immer noch keine Entspannung gefunden. Iarhz, aber Senget man nicht, wer aus diesem gigantischen als Meister hervorgehen wird. Der augenblickTabellenführer, Hamborn 07, gab im Lokaltreffen Duisburg 99 nach erbittertem Gefecht 3:2(2:1) das Nachsehen und hat als letztes Hindernis auf dem nur noch kurzem Wege bis zum Ziel den Deutschen Meister zu überwinden; allerdings findet das Treffen in Düsseldorf statt, sodaß es nicht gerade leicht sein wird. Für Fortuna Düsseldorf, die ihrem Namen einmal mehr keine Ehre machen konnte, und zur Ueberraschung aller von Schwarz=Weiß Essen sogar verdient mit 2:1 (li) geschlagen wurde, hahhen„unprgße galle Meisterschaftsaussichten daym sern. Ter#. Chance blieb unausgenutzt. Trotzdem aver wird das Spiel am kommenden Sonntag gegen Hamborn 07 von größter Wichtigkeit deshalb sein, weil es dem wiedererstarkten VfL. Benrath, der mit Rasselnberg als Mittelläufer im Bergischen Land gegen Schwarz=Weiß Barmen einen überlegenen 4:1=(ai1) Sieg feierre, den weg zur Meisterschaft ebnen kann, wenn Fortuna die Hamborner geschlagen nach Hause schickt. Um die Vormachtstellung im Gau Nieverrhenn für BergMark zu entscheiden, wird Fortuna Düsseldorf den befreundeten Benrathern diesen Dienst gerne leisten. Gleichfalls weiter ungeklärt ist die Abstiegsfrage, da neben Schwarz=Weiß Barmen, das sich nach Lage der Dinge kaum noch retten kann, noch drei, vielleicht sogar vier Vereine äußerst gefahrvoll im Wettbewerb liegen. * Im Gau Mittelrhein ließen uns unsere Vermutungen wiederum nicht im Stich. Sülz 07 war nicht in der Lage im Lokalkampf gegen den Kölner CfR. die Punkte zu erobern, mußte sich vielmehr verdient geschlagen bekennen. Dies kam dem Mülheimer SV. sehr zustatten, der nach seinem überlegenen Sieg gegen Neuendorf nunmehr mit zwei Punkten Vorsprung die Spitze hält. Zu den Sülzern ist jetzt noch Eintracht Trier aufgestiegen, aber auch der BfR. Köln ist mit nur einem Punkt weniger noch gut plaziert. Die Abstiegsfrage kann man hier schon so gut als geklärt bezeichnen, da Fortuna Kottenheim, FV. Neuendorf und Rhenania Köln den relativen Vorsprung des SC. 99 Köln von fünf Punkten nicht mehr aufholen können. * Die Spiele im Westfalen=Gau dienten zur Hauptsache der Abstiegsklärung. Bekanntlich steigen hier zwei Mannschaften ab. Arrginig Bielefelds Schicksal ist schon längst besieger. die Dortmunder Sportfreunde werden dem A#stieg nur schwerlich noch entgehen können. Sehr zu ihrem Nachteil hat sich vor allem das geste# gegen den DSC. Hagen mit 1:2 verlorene Spiel ausgewirkt. Schalke 04 gab Preußen Münster trotz der Anstrengungen des Samstagsspiels in Düsseldorf glatt mit 3:0 das Nachsehen. zufallen wird, nachdem Sülz und der noch aussichtsreiche BfR. Köln gestolpert sind. Die Mülheimer blieben im Wiederholungsspiel gegen Neuendorf, als sie in der zweiten Hälfte aus sich herausgingen, mit 6:1(2:0) klarer Sieger und haben damit wieder den Vorsprung von zwei Punkten hergestellt. In einem aufregenden, von drei Elfmeterbällen durchsetzten, aber klassearmen Kampf wurde Sülz 07 auf dem Kölner CfR.=Platz knapp mit 2:3(2:2) geschlagen. Die Sülzer scheinen nicht mehr als Favorit in Frage zu kommen, da einige Spieler körperlich nicht in bester Verfassung sind. Eintracht Trier konnte auf eigenem Gelände den BfR. Köln mit 2:1(1:1) niederhalten und verschaffte sich somit die Möglichkeit, nog in den Kampf um die Spitze einzugreifen. Die Abstiegsfrage ist nahezu geklärt, da Rhenania Kom gegen den Kölner SC. 99 nicht gewann. Rhenania, Reuendorf und Kottenheim dürfte das bittere Geschick treffen. Mittelrheinische Bezirksklasse Gruppe 1: Viktoria Köln— Union Köln 2:2; SC Neuenahr— Blau=Weiß Köln 2:3; TB Mayen— Rheinland Mayen 4:2; SB Frechen— Jugend Bergheim 1:2; Sp. Vgg. Andernach— ( Beich ke8. Jub ur. 5 Gruppe 2: Kölner B0.— Bungr. g. ze Baenthal— Jugend Betzdorf 3:3, SC. — Mudersbach 0:1, Jugend Kalk— Hennef 7:2, Brachbach 09— Siegburger SV. 3:1, SV. Troisdorf— SV. Neuwied 6:2. Wer Dur Rurrerthemnf Ind Venraih Sezen— De slhslegsllage mner noch nicht sellat— rsten 04— B8B. RemDuisburg 99— Hamborn 07 Schwarz=Beiß Barmen— P'sgsesgar Schwarz=Weiß Essen— Fort. VfL. Preußen Kreseld— SV. Rheydt SC. Borussia Gladbach— Alem. Aachen 2:3 114 2:1 5:1 0:0 Sc. Vorussia Gladbach„— Asenz, Aocheg, a. BV. Preußen assen— IV. Dursburg 08 0:0 Hamborn 07 18 11 S 4 VfL. Benrath 18 10 4 4 Fortung Düsseldorf 18 10 2 6 Duisburg 99 17 S 3 5 Borussia Gladbach 18 7 7 4 FV. 08 Duisburg 18 S 2 6 Preußen Krefeld 18 5 6 7 Rheydter Sp. V. 18 5 6 7 Schw.=W. Essen 18 5 4 9 Alemannia Aachen 18 4 5 9 Schw.=W. Barmen 19 S 1 12 Preußen Essen 17 S 6 8 51:25 52:28 52:30 32:25 35:37 34:96 33:40 33:39 25:42 22:39 42:58 33:45 25:11 24:12 22:14 21:13 21:15 18:18 17•21 16:20 14•22 13:23 13.25 12:22 Am Niederrhein ist die Vorentscheidung gefallen. Von vier Favoriten blieben zwei auf der Strecke. Das Ende liegt jetzt wahrscheinlich nur noch zwischen Hamborn 07 und VfL. Benrath, die beide ihre schweren Spiele gewannen, während Fortuna Düsseldorf und Duisburg 90 kapitulieren mußten. Fortuna traf am Essener Uhlenkrug in Schwarz=Weiß auf eine vorbildlich kämpfende Elf, die keinen schwachen Punkt aufwies und verdient 2:1(1:1) gewann. Kampf war die Parole in Duisburg beim Spiel TSV. 99 gegen Hamborn 07. borner stellten die etwas bessere Mannschaft und siegten 3:2(2:1), den Leistungen entsprechend. VfL. Benrath hatte in Barmen gegen Schwarz= Weiß Rasselnberg auf den Mittelläuferposten gestellt, Hoffmann war wieder dabei, und so gab es einen ganz eindeutigen 4:1=Sieg, der für Benrath das Beste erhoffen läßt. Torlos trennte man sich in Gladbach, wo Sc. Borussig und Alemannia Nachen die Gegner waren und in Altenessen zwischen BV. Preußen Essen und Duisburg d8. Die eigentliche Ueberraschung des Sonntags war der VfL. Preußen Krefeld, der den Rheydter Spielverein 5:1(2:1) niederrang. Niederrheinische Bezirksklasse Gruppe 1: Rhenania Würselen— BC. 05 Düsseldorf 4:1; SV. Düren— Union Krefeld 2:2; Viktoria Kellersberg— Eintracht Gladbach 2:4; SC. Odenkirchen— SC. 05 Aachen 8.1; Grün=Weiß Viersen— SC. 03 Düren 2:1. Gruppe 2: SSVg. Sterkrade— VV. Stoppenberg 6:3; Essen=West 81— BfB. Mülheim= Speldorf 0:3; Sportfreunde Essen— Essen 99 441; Union Hamborn— Rheingold Emmerich 4:1; Rot=Weiß Oberhausen— TuS. Osterfeld 8•0; Rot=Weiß Essen— Ratingen 04 4:2. 81; Sc. 90 Daseldgr... 89: Oulsburg Gruppe 4: TSV. Wersten 07— 2s2, Remscheid 1:2; VfB. Velbert— Germania Elberfeld 5:2; Tus. Ronsdorf— BfR. Ohligs 2:1; VV. Lüttringhausen— SC. 07 Sonnborn. 13; VfB. Hilden 03— Sp. Vgg. Barmen 2:3; SSV. Elberfeld— Schwarz=Weiß Düsseldorf 7:1. Mülheim Reister im Mittelrhein? Kölner CfN.— Sp. Vgg. Sülz 07 3•2 Rhenania Köln— Köln 99 SV. Köln=Mülheim— FV. Neuendorf Eintracht Trier— BfR. Köln Mülheimer SV. 17 Sv. Vag. Sülz 07 17 Eintracht Trier 17 Westmark Trier 18 VfR. Köln 17 Bonner FP. 17 Kölner CjR. 17 Köln 99 16 Rhenania Köln 17 FV. Neuendorf 17 Fort. Kottenheim 16 Westsatens neue Besmeister Meisterschaftskämpfe in Gelsenkirchen— 5008 Persenen in der Steilungsnalte Das Meisterschaftsfinale, das am Samstag= einem knappen Punktsieg über abend in Gelsenkirchen die besten Amateurboxer Ein ungemütlich knappes Ende, für die Richten des Landes der Roten Erde im Kampf vereinte,t war es wirklich schwer, den Sieger zu finden. wird in der westfälischen Sportgeschichte einen Welter: Murrach(Schalke) Punktsieger## besonderen Raum einnehmen. Einmal war der Rahmen so imposant, daß er kaum übertroffen werden konnte, und zum anderen waren die Meisterschaftskämpfe mit einer Spannung sondergleichen geladen. 5000 strömten in die Rundhalle an der Wildenbruchstraße und erschöpften auch die letzte Sichtmöglichkeit. Und kurz vor dem Beginn war der Zuspruch an den Kassen noch immer so stark, daß die Polizei und SA alle Hände voll zu tun hatte, um in das stürmische Drängen Ordnung zu bringen. Aber sie schafften es. Die Kämpfe selbst hielten allesamt, was sie versprochen hatten. Und man war mit großen Erwartungen zur Ausstellungshalle gekommen. Die neuen Meister kamen nur mit dem Einsatz des ganzen Könnens an den Titel und das spricht dafür, daß sie tapfere Widersacher hatten. Ueberraschungen hat es keine gegeben. So verpuffte vor allem die sensationelle Paarung im Leichtgewicht. 1:1 6:1 2:1 24:10 22:12 22:12 22:14 21.13 19:15 17•17 13:19 10:24 19•24 eineng ihe Wie sie kämpften: Fliegen: Meister Strangfeld(Herten) mit einem sicheren Punktsieg über Saskowski(Dortmund). Nach einer vorsichtigen ersten Runde, in der Saskowski trieb, mußte Strangfeld in der zweiten zunächst allerlei einstecken. Aber dann war er voll da und punktete einen sicheren Sieg heraus. Bantam: Meister Brinkmann(Dortmund) durch Abbruch in der dritten Runde wegen Augenverletzung über Draber(Hüls). Draber hielt sich bis zur dritten Runde gegen den starken Dortmunder recht gut. Dann lief er aber in einen Konter und war fertig. Als ihm noch das 10•94 linke Auge aufgeschlagen wurde, mußte Rübel 6:26 nach der ärztlichen Untersuchung den Kampf Welter: Murrach(Schalke) Punktsieger übre Wollert(Sodingen). Ein dramatisches Gefecht, in dem in jedem Augenblick die Entscheidung fallen konnte. Der„Schmied aus Solingen“ setzte Murrach zunächst mit starken Rechten sehr zu, aber mehr und mehr setzte sich die Ringerfahrenheit des Schalkers durch. Mittel: Meister Blum(Altena) mit einer klaren Punktsieg über Selitsch=Maul. Seiit wartete auf dem Rückzuge vergebltch auf Chance für seine schwere Rechte, aber Blum ihm dazu nie Zeit. Mit wieselschnellen Linken deckte er ihn oben und unten ein un boxte einen hohen Punktsieg heraus. Blum hat für die Deutsche Meisterschaft eine erste Chance. Halbschwer: Meister Wessoly(Buer) durch Niederschlag in der ersten Runde gegen Jegu(Dortmund). Ein seltener k. o. Nach harten Sylagwechseln setzte Wessoly mit schweren linken Leben und Gesichtstreffern Jegus in die Seile. Dortmunder war so hart getroffen, daß er durch die Seile hindurch auf den Punktrichtertisch fiel und lange brauchte, ehe er zu sich kam. Schwergewicht: Kohlhaas(Münster) Punklsie. ger über Hölscher(Dortmund). Ein matter Abschluß. Hölscher mußte auf einen rechten Geraden ausgangs der ersten Runde bis„8“ zu Boden, kam angeschlagen hoch, aber einen entscheidenden Sieg vereitelte der Gongschlag. Hinterher half sich der Dortmunder mit allen Schlichen über die Runden. Hohlhaas konnte sich so nicht entfalten, immerhin war aber nicht zu übersehen, daß sich seine Linke sehr verbessert hat. SV. mit Mittelrheingau doch die Meisterschaft! Fe Aoflirgerumpse in Westfaten Der SV. Höntrop erfolgreich— Schalke siegt erwartungsgemäß— Steigt Sporttreunde 95 Dortmund ab? #r aigung Herten Gronau— Borussia Rheine 1:0; Bockum=Hövel— Union Recklinabausen 0.3.—7 Sessars Bezirk Minden: ViB. Bünde— Union Herford 1•4: Bieleseld 06=07— Hamm 03=04 2:4: Teutonia Lippstadt— Westfalia Brackwede 0:2: Westfalia Ahlen— SuS Ahlen 6:0: Unna 08— Paderborn 08 2:1: PSV. Hamm— ViB. Bieleseld 0:3. Bezirk Arnsberg: FC. Schmelm— Svortfreunde Siegen 6:1: BC. Siegen— Witten 92 1:0: Hagen 72— Menden 09 0:2; Milspe 11— Sportring Gevelsberg ausgefallen: VfB. scheid 08 5:1: KC. Altenseelbach— Jahn Werdobl 411. Schalke 04— Preußen Münster Bikt. Recklinghausen— Spielvgg. Herten 9i3 SV. Höntrop— Germania Bochum Sportfr. 95 Dortmund— DSC. Hagen 1:2 FC. Schalle 04 17 SV. Höntrov 15 Hüsten 09: 16 DSC. Hagen 17 Germania Bochum 16 Preußen Münster 16 Sp. Vag. Herten 15 Vikt. Recklinghaus. 16 Sportfr. Dortmund 17 Arminia Bielefeld 15 15 10 10 8 7 6 6 5 4 2 1 2 1 1 2 0 2 3 2 1 3 6 8 8 8 9 9 10 11 73.17 54•21 39•27 20:41 39:26 20•37 34:36 20:40 26:48 21:42 31:3 22:8 20:12 17117 15.7 14:18 12:18 12:20 11:23 6•24 Die vier am gestrigen Sonntag in liga Westfalen ausgetragenen führten die Dinge einer weiteren Klärung entgegen, ohne daß allerdings schon jetzt endgültig der Begleiter von Arminia Bielefeld für den werden es aber die Sportfreunde aus Dortmund Sportfreunde i uGiege nach ban Absleg ent96— SB. Homberg 0:4; TSB. abw. Sporttreunde Neuß 420. Viktoria und der Spielvereinig hatte seine Anziehungskraft. Hier zeigten sich die Hertener von der besten Seite und fertigten die Gastgeber mit 3:0 einwandfrei ab. Jedenfalls haben die Hertener durch diese beiden Punkte ihre Tabellenposition bedeutend verbessert, und wenn nicht alles trügt, dürften sie auch später wieder mit dabei sein. In Höntrop gab es eine recht interessante Auseinandersetzung zwischen SB. und der Germania aus Bochum. Nach beiderseits verteiltem Spiel hatten die Platzherren zum guten Schluß einen knappen, nicht unverdienten Sieg von 3:2. Der Meister Schalke 04 setzte im Spiel gegen Preußen Münster seine Siegesserie fort. Der Gast war dem technischen Können der Knappen in keiner Weise gewachsen und mußte mit 3:0 geschlagen die Heimreise antreten. Bezirksklasse Wesisalen Westsälischer Industriebezirk: Gruppe 1: Borussia Dortmund— Wetter 1910 5:0: STV. Werne— Arminia Marten 1:3: Preußen Bochum— MBV. Linden 1:3: Westsalia Wickede— Westfalia Bochum 2:3: Tus Bochum— VfL. Hörde 110: SC. Dablhausen— Alemannia Dortmund 0:2. Gruppe 2: TB. Eickel— Falke Gelsenkirchen 3:2: Germania Herne— Erle 08 2:3: Horst=Emscher— Castrov 02 311: Schwarz=Gelb Gladbeck— Union Gelsenkirchen Gelsenkirchen 07— SV. Rotthausen 1:2: V1B. — Westsalia Herne 7:0. Beziek Münster: Westsalia Scherlebeck— Recklinghausen 13 1:: Greven 0“— Gronau## 28— Saxonia Münker 730: Vorwärts Tenniskampf Rheinland gegen holland 5:4 In der Essener Tennishalle fand am Sonntag vor nur mäßigem Besuch der dritte Tenniskampf zwischen Rheinland und Holland statt. Die Rheinländer siegten im Gesamtergebnis knapp mit 5:4 Punkten, 12:9 Sätzen und 109:98 Spielen. Das Spitzeneinzelspiel zwischen dem deutschen Davispokalspieler Nourney und dem langen Holländer Knottenbelt bot insofern eine Enttäuschung, da der Kölner nicht richtig in Schwung kam. Der Holländer siegte mit 6:2, 6:4. Der Krefelder Dr. Heitmann hatte gegen den Holländer Leembruggen nicht viel zu bestellen. Der Holländer siegte mit 6:4, 6:2. Der Essener Meffert holte für Rheinland den ersten Punkt, indem er den jungen Holländer Hughan sicher mit 6:2, 6:3 bezwang. Der Düsseldorker I. Pohlhausen gewann gegen Schuerleer mit 6:1,3:6, 6:0, Die beiden übrigen Einzelspieler Tacke und Pelzer zeigten in ihren Spielen entsprechendes Können. Das Hauptdoppelspiel zwischen NourneyMeffert und Knottenbolt=Koopman gerannen die Holländer mit 6:2, 4:6, 7:5. Die Essener Paarung Tacke=Kaus präsentierte sich in ausgezeichneter Form und behielt über das holländische Paar Wetselaar=Schuerleer mit 6:3, 6:4 die Oberhand. Den fünften Punkt holte das rheinische Doppelppar Dr. Heitmann=Pohlhausen über die Holländer Leembruggen=Hughan mit 6:4. heraus. " De Brnn und iher Well Allerhand von früheren and heutigen Tateigenüsen. Von dend Runge. Die erste Ananas kam Anno 1514 von Amerika nach Europa. König Ferdinand der Katholische war der erste Verzehrer der köstlichen Frucht in der Alten Welt. Heutzutage hat h, im Vergleich zur Vorkriegszeit, die Einfuhr der„Königs= äpfel“— so wurden früher die Snanasfrüchte genannt— außerordentlich gesteigert. Das Gegenteil ist von dem russischen Kaviar zu sagen. Nur ungefähr der vierte Teil der Vorkriegseinfuhr gelangt heute nach Deutschland. Gute Kaviarsorten sind dreibis viermal teurer wie früher. * Es waren Holländer, die nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges den ersten Kaffee nach Europa brachten. Ums Jahr 1670 tranken Franzosen den ersten braunen Trank auf dem Jahrmarkt zu St. Germain. * Das„Gefrorene“ ist italienischen Ursprungs. Katharina von Medici, die Gattin Heinrichs II., die Urbeberin der Bartholomäusnacht, soll das künstlich hergestellte Speiseeis in Frankreich eingeführt haben. Linné, der große Naturforscher, war ein besonderer Liebhaber von Schokolade. Nach dem berühmten Feinschmecker Brillat=Savarin(1755—1826), bekanni durch sein noch heutzutage viel gelesenes Werk„Physiologie des Geschmacks“. soll der unsterbliche schwedische Botaniker und Pflanzen=Bestimmer den Kakao Cacao theobroma(Göttertrank) benannt haben. Ums Jahr 1520 führten Spanier die erste Schokolade nach Europa ein. Hier wurde das süße, aromatische Getränk binnen kurzer Frist volkstümlich. Anna von Oesterreich, die Gemahlin Ludwigs XIII., brachte die Schokolade über die Pyrenäen nach Frankreich. * Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. wurden die ersten Liköre hergestellt. Die Erzeuger dieser süßen, berauschenden Säfte bildeten schon im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts eine starke Zunft. Ihre Genossen wurden auf Befehl Ludwigs alsbald die Limonadenverkäufer, Kaffeehändler und Kaffeewirte. * „Restaurant“ war ursprünglich die Benennung für eine besonders start eingekochte Fleischbrühe, die in der Pariser Gaststätte von Boulanger Anno 1765 gereicht wurde. Boulanger ließ das Wort„Restaurant“ über der Eingangstür zu seiner Garküche anbringen. Von hier aus zog die Benennung im Fluge über die ganze Welt und wurde fortan von zahlreichen Wirten in empfehlende Anwendung gebracht. * „Elerauflauf mit Glasaalen“ ist in jedem Frühjahr in Spanien und Frankreich ein beliebtes, preiswertes Gericht. Dann steigen die kleinen, bis zu acht Zentimeter langen Jungaale, die durchsichtig und grünlich schillernd sind, aus den Tiefen des Atlantischen Ozeans empor, um in den europäischen Flüssen, Bächen und Gräben ihre Jugend zu verleben; bis sie nach Ablauf von fünf bis acht Jahren, zur Zeit ihrer Geschlechtsreise, wieder den Weg gehen, den sie gekommen sind und den schon ihre Vorfähren, ewigen Naturgesetzen folgend, gezogen sind. Die Völker der genannten romanischen Länder schätzen nun die Aalbrut als„Göttergericht". Wir Deutschen sind geneigter, die jungen Aaale erst in den heimatlichen Gewässern eine gewisse Entwicklung durchmachen zu lassen, bis wir daran denken, die Nachkommen der Familie der Kahlbäuche„blau“ oder in Gallert zu genießen. s Mit Austern— häufig sollen es Dutzende gewesen sein— leiteten in der Vorkriegszeit zahlreiche Feinschmecker ihre Tafelfreuden ein. Heute ist der„Knüppel an den Hund gebunden"; denn man muß tief in den Beutel greisen, um sich diese Genüsse, die viele aus Gründen des Geschmacks verschmähen, gestatten zu können. Die Preiserhöhung, selbst der deutschen Austern, ist ungefähr die gleiche wie beim Kaviar. Bei den Inseln Föhr, Sylt und Amrum liegen zahlreiche Austernbänke, die vorzügliche holländische und englische Austern liefern. Verschiedene Faktoren sind maßgebend, daß die deutsche Auster von dem Tisch des Mittelständlers verschwunden ist. Der Absatz ist dementsprechend gering. König Knut von Dänemark soll ums Jahr 1040 schon heimische Austernbänke eingerichtet haben. Es waren englische Austern, die vor neun Jahrhunderten dem Dänenkönig zur Züchtung dienten. und geistige Sich nur dem Haushalte widmende Frauen sind häufig der Meinung, daß hauswirtschaftliche Beschäftigung und geistige Welt schroffe Gegensätze bilden, die sich kaum überbrücken lassen. Sie führen an, die körperlich ermüdenden Pflichten und Arbeiten einer Hausfrau lassen ihnen weder Zeit noch Gelegenheit für ein Umsehen in geistigen Gebieten. Pflichten und Arbeiten im Haushalte sollten jedoch nie bis zur Erschöpfung erledigt werden, zum mindesten darf dies nicht zur Regel werden. Die Aufgaben im Hauswesen sollen nie zu umsangreich, aber auch nie zu einseitig werden, daß sie abstumpfen gegen das, was man das Schwingen der Seele. die Pflege des Geistes nennt. In jedem Tagesprogramm einer Hausfrau läßt sich mit gutem Willen ein halbes Stündchen aufsparen, das der Geistespflege gewidmet sein sollte. Dieses halbe Stündchen täglich sollte verbracht werden über der Lektüre eines belehrenden Buches, eines aufschlußreichen Aufsatzes oder einer Beschäftigung, die abseits von den hauswirtschaftlichen Arbeiten liegt. Es braucht durchaus keine Beschäftigung zu sein, die ein intensives Kopfanstrengen, ein wissenschaftliches Lernen oder Ueben bedeutet, denn dazu können sich nur die wenigsten der geplagten Hausfrauen aufschwingen. Diese Erholungszeit sollte möglichst nicht auf den späten Abend verlegt werden, weil dann Körper und Kopf abgespannt und nicht mehr aufnahmefähig sind. Es läßt sich drehen, schon in den Nachmittagsstunden dieses geistige halbe Stündchen einzuführen, wenn man nur mit Freuden will. Der geistig erfrischte Mensch bezwingt sein oft so mühseliges körperliches Arbeitsgebiet besser, als der in der Tretmühle des grauen Einerleis Abgequälte, Abgehetzte und Abgestumpfte. Im heutigen Deutschland haben sich die Hausfrauenvereine der Großstadt und der Provinzstädte die Aufgabe gestellt, neben den hauswirtschaftlich praktischen Fragen in ihren Vorträgen die geistige Seite im Dasein der Frau zu pflegen. Ihre Vorträge führen daher in die verschiedensten Gebiete des Wissens auf allgemein verständliche Weise ein. Es läßt sich beobachten, wie gerade in den abgelegenen Kleinstädten die Hausfrauen zu diesen Vorträgen mit freudigem Interesse erscheinen und wie sie aufmerksam den Aussprachen am Schlusse folgen. Dort, wo die Hausfrauenvereine noch nicht soweit sind, findet sich gewiß immer eine Frau, die gebildet genug ist, um von ihren geistigen Schätzen an andere auszuteilen. Sie vereinigt vielleicht einen kleinen Kreis von Hausfrauen um sich, bespricht Fragen mit ihnen, die sie fördern können. Es braucht nicht ein hochweises Belehren zu sein, kein Unterweisen aus irgendwelchen Wolkenhöhen— es genügt schon ein Referat über die wichtigsten Probleme unseres Vaterlandes. über ein lehrreiches Buch, über einen bemerkenswerten Aussatz, eine kuliurelle kleine Schilderung, um ein geistiges Erwecken zu schaffen Selbst diese Art von geistiger Pflege in bescheidenem Rahmen erfrischt, muntert auf und gibt neue Spannkraft für ein oft eintöniges Arbeiten. Und wie schön ist es, wenn die eine oder andere dieser Hausfrauen heimgehen mit dem Gefühl, etwas Schönes hinzugelernt zu haben. R. Kaulitz=Niedeck Von der wahren Freundschaft. Ich lese gerade: Fürchtet nicht eure Feinde, fürchtet allein eure Freunde. Vor einem Feinde ist man schon auf der Hut, ein Freund dagegen hat Gelegenheit, unser Tun und Lassen, unsere Worte und Gedanken zu kontrollieren. Fürchtei allein eure Freunde! Nun sind, das wissen wir wohl, die meisten Freunde keine Freunde. Wir dürfen schon sehr, sehr glücklich sein, wenn wir einen Freund haben. Einen Freund, den wir nicht zu fürchten brauchen, dem wir im Gegenteil alles anvertrauen können und der uns treu bleibt, was auch kommen mag Aber woran erkenni man den wahren Freund? Im Glück ist das sehr schwierig festzustellen, oft fast unmöglich. Dann ist jeder immer unser Freund. Den aufrichtigen Freund entdeckt man eigentlich nur im Unglück. Dann kommt er auf uns zu mit offenen Armen, mit denselben treuen Augen und demselben offenen Herzen wie früher Aber der Aufrichtige steht auch in glücklichen Zeiten da. Doch ich denke, daß man die beiden gut unterscheiden kann Es gibt ein sicheres Gefühl: das Herz spricht eine Sprache, der man gewöhnlich vertrauen kann; zu dem aufrichtigen Freund fühlt man sich unbewußt hingezogen. Und dann sind noch— wenn auch an sich geringfügige— Zeichen da, die von großer Bedeutung sein können und die wir uns aut merken müssen: Vertrauen wir einem Menschen etwas an und fühlen wir uns verpflichtet. ihn zu bitten dies nicht weiterzuerzählen, dann ist dies kein aufrichtiger Freund Ein ehrlicher Freund schweigt von selbst; das wissen wir instinktiv. Ein aufrichtiger Freund vertraut uns seine Geheimnisse. seine Sorgen und seinen Kummer an und beratschlagt mit uns. Es ist aber unmöglich, daß jemand uns aufrichtig zugetan sein kann, wenn belangreiche Dinge in seinem Leben vorgehen und wir wissen nichts davon. Bei einem aufrichtigen Freund verschwendet man keine nutzlosen Worte. Er begreift uns sofort; er liest in unseren Augen, unserer Haltung, und wir sagen ihm ohne Umschweife, worum es geht, was es auch sei. War man längere Zeit voneinander getrennt und fühlt man sich beim ersten Wiedersehen etwas fremd, dann ist man nie aufrichtig befreundet gewesen. Bei ehrlichen Freunden bildet eine Trennung keine Scheidewand. Ein echter Freund, ob er fern ist oder nah, ist immer dicht bei uns. Wir sind in Gedanken immer bei ihm. Wenn wir nach Jahren einen Freund wiedersehen und es ist uns, als hätten wir uns erst tags zuvor„Auf Wiedersehen!" gesagt, dann wissen wir, daß ein aufrichtiger Freund vor uns steht. Es ist natürlich nicht immer möglich, alle diese Prüfmittel anzuwenden, aber solange ihr keine feste Sicherheit habt, seid auf eurer Hut! Gebt nur dann eure Freundschaft, wenn ihr wißt, daß sie auch angebracht ist. Fürchtet eure Freunde...! Aber habt ihr einen Freund gefunden, der eurer Freundschaft würdig ist und den ihr nicht zu fürchten braucht, dann streut Blumen der blühendsten und treuesten Freundschaft mit vollen Händen auf seinen Weg. Sante Kwante. Vom zeitigen Frühjahr bis spät in den Herbst hinein gibt es die verschiedensten Pflanzen für alle möglichen Heilzwecke und Heilwirkungen. Schon sehr früh findet man das gegen Ausschlag und Nervosität angewandte Löffelkraut, und das bei Leberleiden mit viel Erfolg benutzte Leberblümchen. Ferner die zur Bekämpfung von Stein=, Leber= und Magenleiden benutzte Gundelrebe, Erdefen und Gundermannpflanzen, den bei Husten und Katarrhen schleimlösend wirkenden Brand= oder Huflattich und das gleichen Heilzwecken dienende gewöhnliche Veilchen. Im Mai sind unter anderem sammelreif das großblättrige Lungenkraut(oder: Hirschkobl), das bei Keuchhusten und Brustkrankheiten vorzügliche Dienste leistet, und der im Volksunde als Scheuerkraut, Katzenstecrt und Zinnkraut bekannte Schachtelhalm, der bei Harn= und Nierenleiden heilend und auch wassertreibend wirkt: ferner das weißblühende, bei Frauenleiden angewandte Pastoren= oder Hirtentäschelkraut und der Harnleiden und Hautausschlag heilende, auf Wiesen und Feldern massenhaft vorkommende Erdrauch oder Taubenkropf. Auch der als Wurmmittel und bei rheumatischen Schmerzen geschätzte Wurm= oder Hainfarn besitzt im Monat Mai seine wirksamsten Heilstoffe, ebenso der zur Beschleunigung des Blutumlaufs benutzte Krull= oder Frauenhaarfarn, der bei uns allerdings nur als Gartenzierpflanze vorkommt. Im Juni gibt dann die Wermut= oder Absinthpflanze eine wertvolle Kräutermedizin zur Behebung von Magen= und Darmleiden; ferner wächst zu gleicher Zeit das gegen Magen=, Leber= und Gallenleiden heilsame Tausendgüldenkraut und die Andornpflanze. Ferner gehärt hierher die allbekannte Schafgarbe, der nervenstärkende und blutreinigende Kraft innewohnt und die außerdem Magenschmerzen und Hämorrhoiden beseitigt; ebenso der bei Magenschmerzen und Blähungen wirksame Feldkümmel, das bei Nerven= und Magenleiden benutzte Gemeine Labkraut und die für gleiche Heilzwecke benutzte Thymiaupflanze, die mit der Gamander= oder Ehrenpreispflanze auf Wiesen und Feldern weitverbreitet ist. „Schließlich sind auch noch die Würmer und Kopfschmerzen beseitigende Wein= oder Gartenraute und das als mildes Abführmittel benutzte wilde Stiefmütterchen zu erwähnen. Der Juli bringt dann das Basilienkraut, das harntreibend wirkt und Nieren= und Blasenleiden heilt, und die zu Umschlägen und Augenheilmitteln gebrauchte Augentrostpflanze, das als Bleichsuchtmittel bekannte Johanniskraut, der Harn= und Steinleiden Linderung verschaffende Maioran, der früher auch als eine Arznei gegen Zahnschmerzen Verwendung fand, und die gegen Brust= und Lungenleiden helfende Hohlzahnpflanze. Eine große Zahl von Pflanzen deutet schon durch ihren Namen an, daß ihnen vom Volk seit langem eine Heilkraft beigelegt worden ist. Die Hausfrau, die sich immer einen kleinen Vorrat der angeführten Heilkräuter hält, ist stets zu schneller Hilfeleistung bereit, wenn in ihrer Familie leichte Erkältungskrankheiten oder sonstige Unpäßzlichkeiten auftreten. A. E. Es ist besser... .. die Jugend verstehen zu wollen, als sie nur verständnislos zu kritisieren. ... sich in etwas Unvermeidliches mit Würde zu schicken, als ständig darüber zu klagen! ... in seinem eigenen Leben Bescheid zu wissen, als in dem der anderen, das uns nichts angehi! .. eine Handvoll Gegenwartsglück zu genießen, als stets nur vom Wechsel auf die Zukunft zu leben! .. Weniges gründlich zu verstehen, als von allem nut etwas! .. unsere schöne, deutsche Sprache richtig zu gebrauchen, als mißverstandene Fremdwörter falsch! .. einer Enttäuschung vorzubeugen, als später unter einer Enttäuschung leiden zu müssen! .. man ärgert sich über andere, als über sich selbst— denn das ist der unangenehmste Aerger! Hindernisse, die man nicht nehmen kann, geschickt zu umgehen! .. sich einen Menschen vorher genauer anzusehen, dem man nachher Wichtiges anvertrauen will! To=To. ttsstau eetchtet. Obwohl wir noch kaltes und ungemütliches Wetter haben, wird es doch Zeit, schon an den kommenden Lenz zu venken und an das, was er uns auf dem Gebiete der Mode bringt. Und da der Lenz uns nicht nur schöne Tage beschert, ist es zu empfehlen, an erster Stelle für einen warmen Frühjahrsmantel zu sorgen. In diesem Jahre präsentiert die Mode hellfarbige Mantelstoffe. Hin und wieder sieht man einen kleinen Pelzkragen auf den Mänteln, aber nur von kurzhaarigem Pelz, der nicht winterlich aussieht. Bevorzugt wird geschorenes Lamm: in der Farbe wie der Mantel. nur eiwas dunkler als dieser. Die Mäniel weisen vielfach einen großen Revers auf. den man bei schönem Wetter ziemlich weit offen trägt, worunter dann eine helle Bluse sichtbar wird. Bei kaltem Wetter wird der Kragen mit einem großen Phantasieknopf geschlossen. Die Aermel sind durchweg ziemlich weit. Die Mäntel sind fast alle dreiviertel lang, was sehr schlank macht. Die modernsten Farben sind Sandfarben und Hellbraun; daneben sieht man aber auch dunkle Farben wie Blau, Grün, Braun und Schwarz. u. Die praktische Haus'rau. k. Einfacher Spannstich. In senkrechter Richtung spannt man in gleichmäßigen Abständen die Stickfäden über den Stoffgrund, dabei am Rand der Musterlinien zur Kehrseite gehend und unterhalb des Musters wieder herauskommend, Immer die Richtung beachtend. Dann werden ebenso waagrechte Fäden gespannt, so daß Längs= und Querfäden sich rechtwinklig kreuzen. An den Kreuzungspunkten näht man dann alle Fäden durch Ueberfangstiche in schräger, aber stets gleicher Lage fest, oder faßt sie auch mit Kreuzstichen. k. Doppelter Spannstich wird so gearbeitet, daß immer zwei Spannfäden dicht nebeneinander liegen, ehe der Zwischenraum folgt. Dann sind die Treffpunkte mit Kreuzstichen festzuhalten In die Mitte der kleinen Quadrate kann man noch Kreuzchen oder Knötchen arbeiten. k. Gefäße von Fischgeruch zu befreten. Den unangenehmen Fischgeruch in Steingut und anderen Gesäßen beseitigt man durch Ausscheuern mit Seufmehl oder mit warmem Wasser, dem man etwas übermangansaures Kali hinzugefügt hat. Ein Auskochen des betreffenden Gefäßes mit gebrauchten Teeblättern beseitigt ebenfalls den Fischgeruch. k. Bratpfannen reinigen. Bratpfannen koche man ab und zu mit einer Sodalösung aus. Das Mittel ist auch anzuwenden, wenn man Bratpfannen von Fisch=, Zwiebel= oder ähnlichem Geruch befreien will. Neue Pfannen koche man vor dem Gebrauch mit Kartoffelschalen und etwas Wasser aus. Beim Einkauf wähle man Bratpfannen, deren Boden etwas nach innen gewölbt ist. k. Flaschen mit hineingestoßenem Pfropfen. Hineingestoßene Pfropfen entfernt man, indem man einen Bindfaden, von dem man die beiden Enden in der Hand hält, weit in den Flaschenhals hineinschiebt, um den Pfropfen in den Hals der verkehrt zu haltenden Flasche fallen zu lassen, so daß der Bindfaden sich hinter dem Pfropfen befindet. Ziehr man nun den Bindsaden an, so wird sich die Schleife um den Pfropfen legen und ihn mit herausbringen. k. Asche aus dem Ofen zu nehmen. Um Asche staubfrei aus dem Ofen zu entfernen, bedecke man den Mülleimer mit einem nassen Scheuertuch, das man beim Hineinschütten der Asche an einer Seite aufhebt. Für die Küche. t. Gänsekleinsuppe. Ein sauber gereinigtes Gänseklein wird mit anderthalb Liter Wasser aufgestellt, mit zwei Mohrrüben, zehn bis zwölf Pfefferkörnern, fünfzehn bis zwanzig Gramm Salz, einem Lorbeerblatt und einer ganzen Zwiebel langsam gekocht, bis es weich ist. Die Suppe wird dann durchgegossen und mit fünfzig Gramm geqnollenem Reis nochmals aufgekocht und mit gehackter Peiersilie angerichtet. k. Abbraten von gesottenem Ochsen= oder Rindfleisch. Frisch gesottenes oder übriges Suppenfleisch wird in Scheiben geschnitten und in reichlich Feu nebst viel feingeschnittenen Zwiebeln auf beiden Seiten gelb gebraten. Sehr aus schmeckt dazu Kartofselsalat. k. Eierkuchen mit Lebergulasch ist gute Zukost zu Sauerkraut. Die Leber wird in Würfel geschnitten, mit einer kleingeschnittenen Zwiebel und mehreren Löfseln Apfelwürjeln vermischt, worauf man alles langsam in Fett durchbrät und unter Zugabe von etwas leichter Fleischbrühe gar schmort. Inzwischen bäckt man Eierkuchen; diese werden mit dem Lebergulasch gefüllt, zusammengerollt, einmal durchgeschnitten und zu dem Sauerkraut gereicht. k. Champignonsoße. Es werden 20 bis 25 Champignous in 100 Gramm zerlassener Butter schnell weich geschwitzt, dann herausgenommen und mit dem Saft einer Zitrone verräufelt. Run schwitzz man in der Butter 20 Gramm Mehl hellbraun, gibt dann Liter Fleischbrühe oder 1/4 Liter Wasser mit 5 Liter Wein und einer Messerspitze Fleischextrakt dazu, würzt mit weißem Pfeffer und läßt nun die Champignons in der Soße nochmals aufkochen. Zum Schluß zieht man die Soße mit einem Eigelb ab. Bewährte Heilpflanzen. A ** zu Hause— ist's doch— a— am schönsten; es ist bloß schwierig — hup—hin zu kommen!“ Ein Schwur von Ludwig Waldau. Vor einigen Tagen sah ich bei meinem siebentbesten Freunde ein Buch. Auf dem knallgelben Einband stand groß und dick: „Schule der Graphologie“.—„Du, darüber mußt du dich mal hermachen! Ist das interessant und lehrreich!— Hier, nimm's mal mit!“ Gehorsam zog ich mit der Schwarte los; außerdem bin ich von Natur aus neugierig wie ein junges Hundel. Am gleichen Abend noch hockte ich über der„Schule der Graphologie“. nach deren Absolvierung man laut Vorwort aus jeder Schrift den Charakter des Schreibers erkennen können sollte. Das war tatsächlich hochinteressant! Fieberhaft, mit geblähten Nüstern verschlang ich Seite auf Seite.— Da stieß ich auf einmal auf den Satz:„Der angehende Graphologe muß vor allem Handschriften studieren, deren Urheber er kennt. leuchtete mir glatt ein, und sofort kramte ich nach alten Briefen. Hatte mir Tante Selma, der Geizkragen, nicht erst kürzlich geschrieben?— Ach, was— am einfachsten war's doch, ich analysierte gleich mal meine eigene, liebe Handschrift; mich selber kannte ich doch schließlich am besten! Und schon lag mein kürzlich angesangenes Roman=Manuskript vor mir, und ich vertiefte mich mit Feuereifer in die Schriftzüge meiner„Gräfin Huuf u das Fehlen von Querstrichen war zum Beispiel in meiner Handschrift offenbar gar nicht zu leugnen— also: „Mangel an Gründlichkeit und Ordnung." So, so! Selma hatte zwar schon immer behauptet, ich sei das liederlichste Mannsbild auf dieser schönen Erde: aber geglaubt hatte ich's nie so recht. Und jetzt fand ich's in der„Schule der Graphologie"... Na. so was! Man kann doch schließlich mal einen lumpigen Querstrich vergessen in der Eile! Ist denn das so schlimm?— Zu tief gesetzte Interpunktionszeichen“— hatt' ich die?— Richtig, dort das Komma war wirklich'n bissel sehr tief gerutscht! Und bedeutet?—„Leichte Ermüdbarkeit.“ Im!, auch nicht schlecht; Tante Selma würde das sicher mit„Faulheit“ übersetzen. Ein sauberes Buch diese Graphologieschule, das war nicht zu leugnen!— Na. aber weiter: schließlich mußten ja doch irgendwie auch meine zahlreichen guten Eigenschaften in meiner Schrift zum Ausdruck kommen. Zum Beispiel: meine so keck nach links zurückgebogenen Züge; die zeigten sicher was sehr Nettes an Aha, hier! Seite hundertsechs!— Waas??— „In allen links zurückgebogenen Zügen erkennen wir— Egoismus!“— Na, so eine Frechheit! Gerade auf die forschen Linkshaken in meiner Schrift hatte ich mir bisher, allerhand eingebildet! So was Dummes!— Nun aber schneu was anderes, So, hier— Seite siebenundsiebzig: zugespitzte Querstrache. Hatt ich die?— Jawoll— und wie! Feine Sache sicher!— Doch wur stand da wieder?—„Eine recht empfindliche Person, die rasch in Affekt gerät und der größten Schärfe fähig ist!"— Ich kaute bald meinen Augen nicht ob dieses schnoden Urteils! Und nun packte mich die Angst. eine gräßliche Angst: war ich denn wirklich so ein minderwertiges Subjekt, nur mit schlechten Eigenschaften ausgestattet?— Und ich wälzte, verglich, notierte, bis der Morgen graute. Was ich jedoch bis dahin zusammengestellt, mühselig erzerpiert hatte, erfüllte mich rgz,sgeich, waß loser Abscheu vor mir, daß ich meine sämtlichen Bleiseefte und Federhalter zusammenhaufte, oben drauf die„Schule der Graphologie“ schmiß und diesen Scheiterhausen angokelte. Erst als die Flammen loderten, wurde mir langsam wohler. Und jetzt schreib' ich keinen Buchstaben mehr. Ich tippe alles nur noch mit der Schreibmaschine; ich habe nicht Lust, mich täglich vor mir selber zu schämen. Sis Sein erster Wie er ihn züchten wollte— 0 und wie er ihn bekam. diensthabenden Offizier, und dieser ließ den Gelehrten in die Also Ihr seid so ein gelehrtes Haus“, sagte der reichlsch kömmlings aufgenommen hatte.„da könnt Ihr schnell einmal Der Gelehrte war empört über diese Zumutung und über das ganze respektlose Benehmen des jungen Leutnants, sah sich im Zimmer um, bückte sich, schaute in alle Ecken und Winkel „Soll das etwa Euer Witz sein?“ fragte der Leumant. „O nein“, sagte der Gelehrte,„ich suche nur jemand, der ihn versteht!“ Das Denkmal. Ein Engländer kam zur Winterszeit nach Berlin. Er wollte das Goethedenkmal sehen, von dem er viel gehört hatte, und nahm sich einen Dienstmann als Führer. Auf dem Wege zum Denkmal fiel dem braven Dienstmai ein, daß ja im Winter ein Holzbau um das Monument zimmert ist, um den empfindlichen Marmor vor einflüssen zu schützen. Er überlegte schnell, was zu tun sei, bog mit dem Engländer ab und führte ihn schnurstracks zum Lustgarten, wo sich das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III vor dem Alten Museum erhebt. Dort angekommen, wies er mit großartiger Gebärde auf das Monument und sagte:„Joethe!“ Der Engländer betrachtete das Denkmal vor Ehrfurcht, fand es schön; aber es schien ihm merkwürdig, daß man Goethe zu Pferde dargestellt hat, was ja bei Dichtern sonst gar nicht üblich ist. Er fragte den Dienstmann: 7 „Seltsam— wie ist es nur gekommen, oaß man ihn hoch zu „Das ist janz einfach“, sagte der Dienstmann, der sich nicht verblüssen ließ,„das Denkmal wurde damals errichtet, als Joethe jrade sein Johr als Freiwilliger bei der Kavallerie abdiente!" Der Dieb. Ein Dorspfarrer bemerkte unter seinen Zuhörern in der Kirche einen Burschen, der früher mehrfach wegen Diebereien bestraft worden war. Der Pfarrer freute sich, daß der junge Mensch offenbar Reue empfand, und trat nach dem Gottesdienst „Ich bin glücklich, daß du wieder die Kirche besuchst“, sagte er zu dem Burschen— und dann eindringlich, mit erhodenem „Hast du auch keine Gans wieder gestohlen?" „O nein, Herr Pfarrer!“ „Auch kein Huhn?“ Das ist brav= sagte der Geistliche und verabschiedete sich mit Alis er weg war, sagte der Bursche zu seinem Freund, der Gottlob, daß er nicht nach den Enten gefragt hat.: 90.„* Der Jubilar. Als der bekannte und beliebte Neurologe Heim in Berlin die Feier seines fünfzigjährigen Doktorjubiläums beging, begrüßte ihn einer seiner Verehrer mit einem Gedicht, in dem er die Verdienste des Jubilars rühmend hervorhob. Als das Gedicht zu Ende gesprochen war, erhob sich Heim „Das sind besonders schöne Verse, die Sie mir da gewidmet haben; ich bin sehr gerührt und danke Ihnen. Nun müssen Sie mir aber auch versprechen, bald mal ein tüchtiges Nervensieber zu bekommen, damit ich mich revanchieren kann.“ „Ist denn der Hund auch wachsam!“. Bstgr mann „Worauf Sie sich verlassen können, Herr Tolldt, wenn der nicht jeden Abend seine Morphiumspritze kriegt, schläft er berhouht nicht“ Dideldum. Von Jo Hanns Rösler. Peter ist ein böser Bengel., geen v, Allerhand dumme Angewohnhenen hut er.„ E. Neuerdings zeigt er auf alle Menschen mit dem„#ger.., „Das darfst du nicht, Peter“, belehrt ihn die Multer.„Dagehört sich nicht." Macht Peter ganz große nugen und fragt:„heinate „Aber warum heißt denn dann der Finger Zeiges#nger: * Peter patscht gern in Piüpem, zeg#.##ofür 8. Je tiefer, desto lieber. Daheim##or es basn. Senge. Gestern ging Peter mit Papa spazieren. Regen war gefallen und große Pfützen standen auf der Straße. Blieb Veier steben und fragt: ezumaf richtig in eine „Papa, warum latschst du nicht einmat tichlig in eine Pfütze? Dir kann es doch kein Mensch verbieten.“ * Peter mag seine Suppe nicht. Alles andere, nur nicht Suppe. „Als ich noch so klein war wie du, wäre ich froh gewesen, jeden Abend eine warme Suppe zu bekommen.“ „Gelt, Papa, da bist du froh, daß du jetzt bei uns bist?“ * Als Peter noch sehr klein war, weinte er viel. Und jedesmal bekam er zum Troft Schokolade.„zu, geiz, Eines Tages machten die Eltern mit ihm eine keine M.##e. Dü, Muti, nimm Schokolade mit, sals ich unterwegs weinen muß!" Später kam Peter in die Schule. Gab der Lehrer ein tägliches Beispiel: Ihr seid zehn Kinder und unter euch werden zwanzig Aepfel, fünfzig Pflaumen, zehn Birnen und hundertfünfzig Stachelbeeren verteilt. Was hat dann jeder?“ Meldet sich Peter und rief: „Leibweh, Herr Lehrer!" Späße. Erzählt von Hans Bethge. Logik. Ein junger Bursche aus Köln kam in sein Vaterhaus zurück, nachdem er eine Zeitlang auf Reisen gewesen war. „Was hast du unterwegs gelernt, mein Sohn?“ fragte der Vater.„Ich hoffe, du hast mein Geld nicht umsonst ausgegeben.“ „Ich habe Logik studiert, Vater", war die Antwort. „Logit?“ fragte voll Erstannen der Vater, der gerade am Eßtisch saß und eine Schüssel mit drei Püffelchen vor „Ja“, entgegnete der Sohn,„das ist eine sehr gescheite Wissenschoftig, mir Sieh, du hast da eine Schüssel vor dir, in der sich fünf „Nein“, entgegnete der Vater,„es sind drei.“ „Gui, es sind drei. Wer aber drei Püfselchen hat, der hat auch zwei, daran ist nicht zu rütteln. Nach den Regeln der Logik nun sind drei plus zwei gleich fünf, also hast du fünf iFabelhast; sagte der Vater,„deine Wissenschaft zesält bin überzeugt, daß ich tatsächlich fünf Püffelchen in meiner Schüssel habe. Drei davon werde ich jetzt verzehren, denn ich bin hungrig; die anderen zwei überlasse ich dir. Du hast sie dir mit den Regeln deiner Logit wohl verdient.“ Auf der Suche. Im achtzehnten Jahrhundert kam ein damals berühmter Gelehrter von Halle nach Potsdam. In der Torwache der Stadt fragte ibn der dort postierte Soldat, wer er sei und woher er Zwanzig Pfennig Kasse bloß, Dideldum, dideldum! Ja, die Konkurrenz ist groß. Dideldideldum! Sehr oft wirft man Hosenknöpfe, Dideldum, dideldum! Wird es schlimm, sind's Blumentöpfe. Dideldideldum! Jedes Fenster bleibt geschlossen. Dideldum, dideldum! Dennoch spiel' ich unverdrossen. Dideldideldum! Beharrlichkeit führt auch zum Ziel. Dideldum, dideldum! Wganteig Denn manchen quält mein Flotenspier, Dideldideldum! Dann gibt auch ein Geizhals gerne. Dideldum, dideldum! Nur damit ich mich entferne. Dideldideldum! Habt Dank! Mein Liedchen ist nun aus. Dideldum, dideldum! Jetzt geht es in ein andres Haus. Dideldideldum! x 90 FRSVERSE VRRS SEERM ROMAN VoN GERT ROTHBERG Copyright by Martmn heuchtwanger, Halle(Saale) 81 Nachdruck verboten. Durch die nachfolgende Stille klang das schwere Atmen des Mannes. Seine zornigen Augen sah Lore nicht, weil sie beide Hände vor das zuckende Gesicht geschlagen hatte. Aber seine Stimme hörte sie, diese tiefe Stimme, die jetzt wie das Grollen eines gereizten Raubtieres klang. „Ist es genug? Bist du fertig, Lore? Dann höre auch mich an! Ich werde nie wieder von selbst zu dir kommen, es sei, du riefst mich. Gut, es soll gelten! Mein Geld auf Loringen soll ein Darlehen sein. Ich will keinen Lohn von dir, wenn es dir nun einmal so schwer fällt. Aber du bleibst bei mir! Der Welt wird nicht ein Sensationsskandal geboten— daß du es weißt. Ich betrachte meine Ehe mit dir als etwas Heiliges, an dem die lüsternen Zungen der Menschen keinen Anteil haben dürfen. Denke du darüber wie du willst! Mache dich für übermorgen ertig. Wir fahren nach Florenz! Gute Nacht, Lore.“ Sie war auf einem Stuhle zusammengesunken. Jetzt sah sie zu ihm auf; aber sie erschrak bis ins Herz hinein vor seinen finsteren Augen, der dick geschwollenen Zornesder auf seiner Stirn. Ohne ein weiteres Wort ging er hinaus. Lore blickte sich wie irr um. „Jetzt weiß er, wie ich denke. Jetzt weiß er es. Ich kann nicht immer in dieser Furcht leben. Er muß wissen, daß ich ihn hasse. Frank Dahlmann belästigt keine Frau mit seiner Liebe, die ihn haßt.“ Liebe? Das war doch keine Liebe. Es war ein brutales Besitzerrecht, das er verlangte. Was würde jetzt geschehen? Was? Jetzt würde er doch kaum noch mit ihr reisen wollen? Und wie sollte sich das fernere Zusammenleben nach diesem Bekenntnis ihrerseits nun gestalten? Sie wußte es nicht. Sie wußte nur, daß sie grenzenlos unglücklich war. Von drüben hörte sie ein Geräusch, dann das Klappen einer Tür. Ging— Frank vielleicht gar noch einmal fort? Lore lief wie ein Wieselchen zur Tür, öffnete sie. Frank ging soeben die breite Treppe hinunter. Lore schloß die Tür. Beide Hände drückte sie auf ihr wildschlagendes Herz. Frank ging noch fort? Jetzt? Das tat er ihr an? Vor dem Hotelpersonal? Vor den Gästen, die sie während ihres Hierseins kennengelernt hatten? Lore wanderte durch die Zimmer, immer hin und her, hin und her, sann über ihr zerstörtes Leben. Würde das nun immer so bleiben? Er ging fort, amüsierte sich— und sie saß daheim? Aber hatte sie das nicht selbst so gewollt? Hatte sie nicht jede Gemeinschaft mit ihm zurückgewiesen? Durfte sie sich nun wundern, wenn er fortging? Lore lag stundenlang wach. Sie lauschte auf jeden Schritt, aber Frank kam nicht. Gegen Morgen hörte sie ihn endlich kommen. Er schien sich von einem Herrn zu verabschieden, dem er noch ein paar launige Worte zurief. Lore wühlte den Kopf in die Kissen. Wo— war Frank diese Nacht gewesen? Niemand gab ihr Antwort; aber die vielen schönen Frauen ringsum, auf den kostbaren Gemälden, die schienen über sie zu lachen. Die hatten alle die Lebensfreude und Liebessehnsucht in den Augen. Lore warf sich herum, starrte auf die Bilder, murmelte: „Und es ist doch gut so. Er mußte es doch wissen. Nun mag er die Konsequenzen ziehen.“ „Ich habe mich mit mehreren Herren und Damen in Florenz verabredet. Es ist dir doch recht?“ sagte er am inderen Tage beim Frühstück. Sie nickte nur, aber sie sah ihn nicht an. „Dann ist es ja gut. In Florenz gibt es so viele henswürdigkeiten, die du dann in aller Ruhe besuchen annst. Dir liegt ja nichts an Geselligkeit. So wird es dir ichts ausmachen, wenn ich mit meinen Bekannten ab und zu einmal einen Ausflug unternehme. Ich habe unseren Aufenthalt für Florenz auf vier Wochen festgesetzt. Dann müssen wir allerdings nach Hause. Wir können ja im Winter nochmals reisen.“ Das klang alles höflich, gleichgültig, war alles längst bestimmt, und er fragte sie nach nichts mehr. Wenn er es tat, war es ja doch nur eine leere Formsache; es galt allein sein Wille. Lore lächelte. „Es ist mir recht.“ Mit diesem zitternden Lächeln erhob sie sich und ging in ihr Schlafzimmer hinüber. Mit finsteren, leidenschaftlichen Augen blickte er ihr nach. Lieben lernen sollst du mich. Von selbst sollst du kommen, du trotziges, kleines, süßes Mädel du, dachte er. Fünftes Kapitel. Sie waren wieder daheim! Daheim in der vornehmen großen Villa, die Frank Dahlmann gehörte. Lore stand am Fenster ihres Wohnzimmers und blickte auf die Straße hinunter, wo ein kalter Wind dürres, buntes Laub vor sich hertrieb. Spätherbst! Vergänglichkeit! Wie lange würde es dauern und es schneite— man würde Weihnachten feiern. Das würde draußen in Loringen geschehen, wo zwei glückliche junge Paare sein würden. Doppelhochzeit würde man feiern. Elisabeth und Prinz Leuchtenberg! Und Dorothee und Herr von Stetten! Die vier Menschen, denen ihr, Lores Opfer, das Glück gebracht hatte! Lores Gedanken gingen zu Frank, streiften in die jüngste Vergangenheit zurück. Florenz! Die schöne Stadt an den Ufern des Arno! Und doch! Welche Demütigungen barg sie für sie! Für Frau Lore Dahlmann! Die Herren und Damen, die mit von Rom nach Florenz gereist waren. Mitten unter ihnen die schöne, dunkelhaarige Frau, die Frank bereits in Rom gekannt hatte. Und sie, sie immer allein! Sie besuchte die berühmten Kirchen, sie ging einsam auf dem Viale dei Colli, saß stundenlang auf einer der Bänke, sah die Blumen, sah fremde Menschen. Frank aber machte an dem Tage vielleicht gerade einen Spaziergang mit Signora Joletta Dorenino, der Frau aus dem römischen Garten. Oder sie unternahmen alle eine Wagenfahrt, von der dann Frank sehr angeregt und gesprächig heimkehrte. Um ihre Augen lagen dunkle Ringe, als weine sie oft im geheimen. Dem war ja auch so. Und sie versuchte immer, diese verräterischen Spuren zu entfernen, ohne daß es ihr ganz gelang. Seinen scharf prüfenden Blick ertrug sie kaum noch, und ihre Antwort war leise, schwermütig, wenn er fragte, wie sie den Tag verbracht habe. Er fragte sie jedoch nie, wo sie gewesen war. Lore wunderte sich auch nicht. Gänzlich, ohne jedes Interesse, schritt er nun schon seit Wochen an ihr vorüber. Sie hatte es gewollt! Ihn traf keine Schuld! So gerecht war sie immerhin, daß sie sich das eingestand. Sie hatte es gewollt. Daß sie sich nun verlassen und zurückgesetzt fühlte, das verstand sie nicht. Doch es war so. Dieses unerträgliche Verlassenheitsgefühl war eben da. Aber es mochte das Fremde, Ungewohnte machen. Frank aber war täglich in Gesellschaft. Einmal hatte sie trotzig aufbegehrt: „Ich langweile mich. Ich möchte mich heute an der Partie beteiligen, die du mit deinen Freunden verabredet hast.“ „Das wird nicht gut gehen, Lore. In diese flotte Gesellschaft kann ich dich nicht einführen.“ „Ich meine, wo du verkehrst, darf auch ich sein.“ Es blitzte in seinen dunklen Augen auf, doch er sagte kühl: „Das ist etwas anderes, Lore. Jedenfalls: In diese Gesellschaft führe ich dich nicht ein; aber ich werde absagen und mich dir widmen, falls du es wünschen solltest.“ Sie lauschte seinen Worten. Alles in ihr drängte zu der Antwort: Bleibe bei mir! Es ist so kalt und leer, wenn ich allein bin. Sie dachte es, aber sagen— sagen konnte sie ihm das nicht. Es war, als warte er noch auf ein Wort. Da sagte sie: „Laß dich nicht durch mich stören. Ich werde mir heute noch einige Bilder ansehen. Und dann trinke ich auf der Terrasse vom Spina=Café meine Schokolade. Es sind immer viele nette Menschen dort. Ich habe mich schon einige Male sehr gut unterhalten.“ Es zuckte wie Lachen um seinen Mund, doch dann sagte er ganz ernsthaft: „Es freut mich, daß du dich gut unterhältst. Nun brauche ich mir wenigstens keine Vorwürfe zu machen.“ Das war die eine Unterredung gewesen. Lore wunderte sich im Anfang, daß sie so oft immer wieder ein und denselben Herrn dort traf, wo sie war. Ein würdiger, beweglicher Italiener. Aber dann wußte sie, daß ihr Mann sie beobachten ließ, während er selbst sich amüsierte. Lore versuchte, spöttisch zu lächeln. Der Herr Doktor hat Angst um seinen Namen. Aber solange ich ihn trage, werde ich wissen, was ich zu tun und zu unterlassen habe, dachte sie. Sie ließ er beobachten. Während er selbst...! Pfui! Lore wandte empört den schönen Kopf zur Seite, wenn sie sah, wie die Frauen Frank Dahlmann so offen und frei ihre Liebe zeigten. Wie durfte eine Frau das tun? Wie gemein das war! Seltsam! Wie wenig sie bisher an Fritz Rohrbeck gedacht hatte! Fast mußte sie sich ein bißchen besinnen, wie er aussah. War das eine große heilige Liebe,, die so schnell vergessen konnte, nur weil Reiseeindrücke sie gefangen genommen hatten? Nun waren sie daheim! Daheim! Das Wort löste keine Ruhe in ihr aus. Es gab ihr nicht den Frieden, den sie brauchte. Heute wollte sie nach Loringen hinausfahren. Die Mutter haue ihr telephonisch mitgeteilt, daß sie sich alle so sehr auf sie beide freuten. Es sollt eine richtige kleine Begrüßungsfeier werden. Stetten komme ja sowieso fast jeden Tag heraus, aber auch Prinz Leuchtenberg habe es möglich gemacht, heute mit da zu sein. Mit jedem Wort hatte die Mutter es sich merken lassen, wie dankbar sie alle Frank waren. Frank— immer wieder er! Lore lächelte bitter. Wenn sie wüßten, wie ihr Leben in Wirklichkeit aussah! Aber sie ahnten es nicht und würden es vielleicht auch nie erfahren! Lore ging langsam ins Nebenzimmer hinüber. Sie mußte es dem Gatten mitteilen, daß man sie beide heute draußen in Loringen erwartete. Weich und schmiegsam fiel die dunkelblaue Seide ihres Kleides an ihr herab. Ein einfacher gelblicher Spitzenkragen umsäumte den Halsausschnitt. Ein feines goldenes Kettchen lag um den schlanken Hals. Leise öffnete Lore die Tür zum Arbeitszimmer ihres Gatten. Er schien das leise Klopfen nicht gehört zu haben, denn er sah erstaunt zu ihr herüber, stand aber sofort auf und kam ihr höflich entgegen. „Du wolltest mich sprechen, Lore? Bitte, nimm Platz!“ Er schob einen bequemen Sessel zurück. Sie schüttelte jedoch nur mit dem Kopfe und sagte hastig: „Mama rief vorhin an. Sie erwarten uns heute in Loringen zum Mittagessen. Eine kleine Wiedersehensfeier! Stetten und sogar Leuchtenberg werden da sein. Es wird also sehr vergnügt werden.“ Er lächelte auf sie nieder— sagte: „Gewiß, wir fahren. Ich stehe zur Verfügung. Wann befiehlst du also den Wagen?“ Lore sah sein leichtes Lächeln, und plötzlich fiel es ihr zentnerschwer auf die Brust. Er war es doch, der diese Feier bezahlte! Er, immer nur er! Mit seinem Geld führte man jetzt draußen in Loringen ein sehr vergnügtes Leben. Lore schämte sich, schämte sich entsetzlich. Seine tiefe, warme Stimme klang in dieses Schweigen hinein. „Ich freue mich sehr, alle deine Angehörigen so auf einen Haufen wiederzusehen. Und ich denke, daß es auch für dich gut ist. Sehnsucht hast du doch gehabt? Oder etwa nicht?“ Er hob ihr Kinn in die Höhe, sah in die schimmernden blauen Augen, in denen es plötzlich verräterisch glitzerte. Lore lief davon. Say sich nicht mehr um. Hatte nicht bestimmt, wann sie zu fahren gedachte. Frank Dahlmann blickte auf die Tür, sah nicht böse aus, sondern er lachte jetzt sogar kurz auf. Ein tiefes, schönes Lachen. Lore hörte dieses Lachen im Nebenzimmer. Er wagte es, sie auszulachen? Plebejer! dachte sie zornig. Dann ging sie in ihr Ankleidezimmer hinüber. Sorgfältig breitete sie all die kostbaren Toiletten auf Stühlen und Sesseln aus. Wieviel sich in diesen letzten Wochen angesammelt hatte! Alles auf der Reise gekauft. Dabei hatte sie kaum Gelegenheit gehabt, diese Kleider anzuziehen, weil sie fast immer allein war. Vieles war überhaupt noch nicht getragen. Jetzt aber würde sie nicht mehr gleichgültig gegen ihr Aeußeres sein. Jetzt wollte sie sich auch schmücken. Sie wollte schön sein. Sie wollte sich amüsieren. Lore wählte ein wundersames, duftzartes Kleid aus gelblichen Spitzen, mit einem altgoldenen Unterkleid. In Nizza gekauft! Entgegen der ersten Bestimmung, waren sie doch noch einige Tage nach Nizza, von dort nach Monte Carlo gegangen. Aber immer war die ganze Gesellschaft, die Frank sich aus Rom mitgebracht hatte, dabei gewesen. Er hatte sich ihr einige Stunden am Tage gewidmet, abends aber war er immer in Gesellschaft seiner Freunde und Freundinnen. Lore stellte sich noch ein paar aparte Schuhe zurecht, und dann gab sie dem Mädchen Anweisung, die Sachen wieder einzuräumen, die für heute nicht in Betracht kamen. „Geben Sie mir den breiten, weißen Filzhut, Emma. Und das weiße Cape. So, nun noch die kleine goldene Tasche, weiße Glacé, weißseidene Strümpfe. Gut so. Ich kleide mich gegen zwei Uhr um! Das flinke, hübsche Mädchen knixte. „Sehr wohl, gnädige Frau!“ Lore ging wieder in ihr Wohnzimmer hinüber. Dort stellte sie sich noch eine Weile ans Fenster. Es gefiel ihr, in diesen Tag hinauszusehen, der so stürmisch und häßlich war. Draußen stampfte Jens, der Gärtner, durch den Garten. Da kam der jungen Frau ein Gedanke. Sie öffnete das Fenster. „Kommen Sie herauf, Jens. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen“, sagte sie freundlich. Der Gärtner strahlte über sein ganzes gutmütiges Gesicht. „Jawohl, Frau Doktor, sofort komme ich.“ Die junge Frau schloß das Fenster. „Jens. Sie werden mir die Veilchen im Gewächshause schneiden. Aber ich brauche einen sehr großen Strauß; sie werden sie also ziemlich alle brauchen“, sagte sie ein paar Minuten später zu dem alten Manne. Der blickte sie ganz erschrocken an. Verlegen drehte er den Hut. Endlich würgte er heraus: „Der Herr Doktor hat es verboten. Die Veilchen sollen diesmal bei der ersten Blüte nicht geschnitten werden. Es sind doch mühsam großgezogene Blumen. Sie sind viel größer als deutsche Veilchen und haben einen noch stärkeren Duft. Ich—“.(Fortsetzung folgt.)