o der Herausgegeben von Dr. H. Sch uI z. Vier und fünfzigster Band. Jahrgang 183•0. Zweite August=Hälfte. Der halbjährliche Preis dieser Zeitschrift ist in allen Buchhandlungen Deutschlands, halbmonatlich geheftet, 2 Rthlr. 10 Sgr.— 2 Rthlr. 8 gGr. oder 4 Fl. 12 Kr. rheinisch— auf sämmtlichen Postanstalten des Preußischen Staats aber in posttäglichen Lieferungen, mit Einschluß des Portos, 2 Rthlr. 20 Sgr.— H a mm Buch= und Musikalienhandlung. Diese wöchentlich zweimal erscheinende, älteste und gelesenste Zeitschrift Rheinland= Westphalens ist eben sowohl der Belehrung als Unterhaltung, even sowohl der Politik, der Literatur, der den gemeinnützigen Gegenständen, der Landwirthschaft, den Gewerben, der Technik, als der Lebensbeobachtung und Lebensweisheit, als den erheiternden und erfreuenden Schöpfungen der Poesie gewidmet. Nichts ist von dem Inhalt derselben ausgeschlosfen, was mit dem Leben des Volks und der Zeit in Berührung steht, und ohnerachtet eigenthümlich für Rheinland= Westphalen bestimmt, sucht sie doch das Gesammtinteresse Deutschlands zu erfassen, überall in dem Einzelnen den Zusammenhang mit dem Ganzen suchend und darstellend.— Um insbesondere das örtliche Interesse wahrzunehmen, damit es nicht unter der Verhandlung des Allgemeinern leide, ist mit dim Hauptblatte des Anzeigers ein eianes Korrespondenzblatt verbunden, welches in der Regel jede Woche erscheint, und nicht bloß stehende Korrespondenzen aus allen bedeutendern Orten Rheinland=Westphalens enthält, sondern auch selbst aus den unbedeutendern diejenigen Nachrichten mittheilt, welche ein allgemeineres Interesse in Anspruch nehmen. Namentlich sind örtliche Rüt gen, welche Mängel der örtlichen Polizei und andere Ungebührlichkeiten betreffen, ein Hauptgegenstand der Korrespondenzen des Rhein. Westph. Anzeigers und seines Korrespondenzblattes.— Unter ihren sehr zahlreichen Mitarbeitern findet sich eine große Zahl Namen, die ganz Deutsche land mit Achtung nennt. Wir wollen nur hier diejenigen anführen, die bisher ihre Aufsätze mie ihrer Unterschrift unterzeichnet haben. Es sind folgende: Fr. Arends, E. M. Arndt, Bährens, Bäumer, v. Bawier, v. d. Becke, Benzenberg, A. Bercht, Berendt, Besserer, Bever, Bird, W. v. Blomberg(der Dichter der Satyren), v. Bönninghausen, Baron v. Bohlen, Boner, Borchmeyer, Breuwer, Brüning, Buchholk. G. Büeren, K. R. Busch, Consbruch, v. Cölln, Dahlenkamp, Deegen, Diesterweg, Döring, Dorow, Dreier, Ebermaier, Egen, Fallenstein, Feldhoff, Feldmann, Flashof, Fuhrmann, W. Funcke, Gall, Gerlach, Görres, Grabbe, Grashof, Griesenbeck, Haas, Hackländer, Hammerschmidt, D. Hansemann, Hartmann vom Rheine, v. Haßfeld, Hecker, Heilmann, H. Heine, Hennecke, E. v. Hohenhausen, Holthaus, Hülsemann, Hüffer, Hülstett, Immermann, Kaufmann, Koch, Kohlrausch, Kopstadt, v. Korff, Krafft, Kreuser, Krummacher, Kuirhan, v. Kurowsky=Eichen, Lecke, Lenzen, Lieth, G. Lübcke, v. Medem, Mohn, Nacorp, Rauck, Neigebaur, Neunzig, Nieberding, Niesert, Nöggerath, Nohl, Rolten, Nonne, v. Nordeck, v. Oven, Pustkuchen, Pourroy, Rappe, Raßmann, Rauschenbusch, Rautert, Graf v. d. Recke, Rosenmeyer, Roß, R. Schneider, Schubert, Schuchard, Seibels, Seibertz, G. Siebel, (Götz vom Rheine), Sommer(„Westphalus Eremita), v. Spilcker, Spiritus, Stahl, Steuber, Tellkampf, Thüsing, Tilgenkamp, Traxel, Troß, v. Ulmenstein, v. Vagedes, Varnhagen, Wahlert, Weddige, Weerth, Weimann, Wepden, P. Wigand, Winkel.— Buch= und Muskalenhandlung zu Hamm ist diese Zeitschrift in secheschen Bas anr dalseu., Mast. 8ace au. usdus ur enr schen Provinzen und deren nächste Ungebung aber besonders durch Folgende: Aachen: Hrn. Buchhändler: Du Mont=Schauberg, Forstmann, Kohnen, Mayer, La Ruelle u. Destez. Anholt: Hrn. Buchbinder G. W. Mülder. Arolsen: Hrn, Buchhändler SpeyerBielefeld: Hru. Buchhändler A. Helmich, Bonn: Hrn. Buchhändler Habicht, Marcus, Weber. Borken: Hrn. Buchhändler Mensinck. Bremen: Hrn, Buchhändler Heyse, Kaiser. Burgsteinfurt: Hrn. Buchdrucker Denhard. Cassel: Hrn. Buchhändler Bohné, Krieger, Luckhardt. Cleve: Hrn. Buchhändler Char. Coblenz: Hrn, Buchhändler Bädecker, Hölscher und Hrn. Oberpostsekretär Stephan. Cöln: Hrn. Buchhändler Arend, Bachem, Du MontSchauberg, Pappers, I. G. Schmitz, P. Coesfeld: Literar. Kommissions=Komptoir und Hru, Buchhändler Wittneven. Crefeld: Hrn. Buchhändler Funcke, Remkes, Schüller, Dermold: Hrn. Postmeister Runnenberg. Düren: Hrn. Buchhändler Fallenstein. Düsseldorf: Hrn. Buchhändler Schaub;, Schreiner, Stahl. Elberfeld: Hrn. Buchhändler C. I. Becker, Löwenein und Büschler, Schaub, Schönian, Weise. Emmerich: Hrn. Buchbinder Wesser, Essen: Hrn, Buchhändler Bädecker. Geldern: Hrn. Postsekretär Franoux. wagen: Hrn. Buchbinder Schürmann, Voigt. Hannover: die Hahnsche und die Helwingsche Hofbuchhandlung. Hörter: Hrn. Buchhändler W. Wiehe junior. Lemao: die Meyersche- Hofbuchhandlung. Lingen: Hrn. Buchhändler Jülicher. Mainz: Hrn. Buchhändler Kupferberg. inden: Hrn. Buchhändler Körber. Montjoie: Hrn. Buchbinder Frantzen. Münster: Hrn, Buchhändler Coppenrath, Regensberg, Theissing= Neuß: Hrn. Postsekretär SuterOsnabrück: Hrn. Buchhändler Crone, Rackhorst und Hrn. Postsekretär Warnecke. Raderborn: Hrn. Buchhändler Wesener, Rees: Hrn. Buchbinder Mergendahl. Rönsahl: Hrn. Gebrüder Voßwinkel, Schwelm: Hrn, Buchhändler Scherz. Siegen: Hrn. Buchdrucker Vorländer. Solingen: Hrn. Buchbinder Amberger, Lüngen. Trier: Hrn, Buchhändler Gall, Lintz, Montigny. Wesel: Hrn. Buchhändler Bagel, Becker, Klönne I n h 6 (Die lateinische Zahl bezeichnet die Nummer, die deutsche die Seite.) Unterhaltende Gegenstände, Lesefrüchte, Miszellen. Anekdote LXVI, 1328.— Lesefrüchte LXVII, 1337.— miszellen LXVII, 1351.— Anekdoten von Friedrich dem Großen LXVIII, 1367.— Miszellen, Beil. LXVIII, 1372. National=Oekonomie. Zeit= und öffentliche Gegenstände. Frauenlob LXVI, 1316.— Zur Länder= und Völkerkunde. Ein Vogelberg auf Fard LXVI, 1322.— Fraoment, öbte, Peizaterschuldzang und Reotaton L.KIE, 1579.— Kar. K. 1od das sfeogzifische Boli in Juli und August 1828 und 1830. Eine vergleichende Zusammenstellung LXIX, 1391. Religtöse, sittliche und kirchliche Gegenstände. Bibellesen. An Hru. Werner LXVIII, 1361. Schluß LXIX, 1882.— Kirmliche Nachrichten. A. Aus Rheinbessen LXIX, 1377. B. Aus dem Herzogthume Nassau LXIA, 1378 Gemeinnützliche Gegenstände. Gemeinnützliches, Beil. LXVI. 1329.— Landwirthschaft, von Werckshagen LXVII, 1344. Schluß LXYIII, 1366.— Preisaufgaben, Beil. LXVIII, 1569. Tagesgegenstände. Erinnerungsfeste alter westphälischer Musensöhne, von Dr. Fr. Rautert LXVI, 1313.— Tagesfehben. An Andres zu Knudelsdorf, Beil. LXVIII, 1369.—, Haarrauch, Höterrauch, Moordampf LXIX, 1884.— Gesindewesen. Anfrage und Rüge LXIX, 1389. Korrespondenzblatt. Rheinlanden XXXII, 497.— Von der Ruhr und Wurper. Volksteste XXXII, 503.— Aus Menden. Neuer evangelischer Krchenverein XXXII., 505.—, Chron k von Westseiie aachtd„ XXXI, 513.—. Aus Barmen. Das Schützenfest daselbst XXXIII, 515.— Pboten und den, Ageei op ugend XXXIII, 520.—. Aus dem Kreise Solingen, I. St. Gezelaus= Andacht Aus der zu der in Nro, 30 aufgestellten Reisebeschreibung XXXIII, 524. Nr. 66. Rheinisch Westphälischer Anzeiger. Mittwoch den 18. August 1830. Wahr heit— Gerechtigkeit— Gemeinwohl. Erinnerungsfeste alter westphälischer Musensöhne. Aufruf und Einladung des Präses an die Musensöhne Westphalens, sich am 16. September 1630 im Soolbade bei Unna zur Feier des zehnten akademischen Erinnerungsfestes zu versammeln. Jum zehnten Feste werdet ihr gerufen, Ihr Musensöhne alter, froher Zeit, Zum Feste, das wir einst im Ruhrthal schufen, Zum Feste, der Erinnerung geweiht, An unsrer Bildung erste schöne Stufen, Sie liegen schon im Strom der Jahre weir; Doch können, in der Phantasie Entzücken, Wir sie, für einen Tag, uns näher rücken. sei, auch für den einen Tag, bedungen: „Er störe nicht des Amtes heil'ge Pflicht!“ Wer durch des Amtes Band so fest umschlungen, Wem's grad' für diesen Tag an Zeit gebricht, Auch wem die Bitt' um Urlaub nicht gelungen Bei Oberin und Obern, komme nicht! Verschieb es lieber bis zum nächsten Jahre, Damit zu Hause Nachweh'n er sich spare! Erinnerung: wer nennt uns deine Freuden? Was ist es, was die Brust so selig hebt, Wenn der Genosse alter Freud' und Leiden Durch ihr Erwähnen jetzt das Bild belebt, Das einsam oft, wie bei der Dämm'rung Scheiden Eln ferner Schatten, vor der Seele schwebt, Und so, vom Arm des Jugendfreund's umschlungen, Die Greise selbst verleben Jugendstunden?— Wohl Mancher tritt mit Furcht, mit schenem Bangen An der Erinnerungsfeier frohen Kreis, Und ob er mög' den alten Freund umfangen, Drob zweifelt noch der jugendliche Greis: Denn Viele, Viele sind längst heimgegangen, So Viele schieden, eh' ihr Haar noch weiß;— Drum glaubt der Alte Jugendlust zu stören, Weil seiner Zeit die Frohen nicht gehören. Tritt näher nur, wir ehren deine Nähe, Tritt näber, schau' in unser frohes Rund, Wohl möglich ist's, daß ihn dein Blick erspähe, Mit dem geschlossen du den Jugendbund; Wohl möglich ist’s, daß er heut' bei dir stehe; Und euer Jauchzen mach“ es freudig kund: Daß Jugendfreundschaft, trotz den grauen Haaren, Im reinen Herzen kann sich rein bewahren!— Und die der neu'ren Zeit schon angehörten, Die finden sicher hier der Freunde viel; Denn Alle, die die schöne Zeit noch ehrten, 1315 Wo sie gesucht des Lebens ernstes Ziel, Und die mit Sünden nicht die Brust beschwerten, Die suchen hier der Jugend Unschuldspiel, Und wollen, dürfen heut“ es noch begehen, Im Kreis der frohen Jugendfreunde stehen. Bleibt weg, ihr Sünder, die im Finstern schlichen, Wenn wir die Brust uns offen ganz gezeigt; Bleibt fern, ihr Alle, die ihr stets gewichen, Wo ernstes Wort den Schwächling einst gebeugt; Ihr wurdet schon im alten Buch gestrichen, Euch wurde nie des Braven Arm gereicht; Und so mögt ihr im Finstern weiter gehen, Bloß auf euch selbst, verfaulten Stützen, stehen! Wer aber einst in jenen frohen Stunden Fest an der Seite seines Freundes stand, Wer später das ersehnte Ziel gefunden, Das ihn durch's Amt an seinen König band, Wem sein Geschick den schönen Kranz gewunden, Daß er im Freundes Kreis, im Vaterland, Kann seiner Jugend Träume neu beleben, Dem sei zum Willkomm hier die Hand gegeben! Und ob im Westen, ob im fernen Süden, Ein fremdes Volk des Aufruhrs Fackel schwingt, Wir leben hier den ewig schönen Frieden, Der unsers Königs Huld dem Lande bringt. Hier war noch nie das Volk vom Thron geschieden, Weil Treu" und Liebe Beide eng’ umschlingt; Und ewig huldigt diesen schönen Beiden Der Jubel unsers Fest's und seine Freuden! Westphalen! ihr, die Alten! ihr, die Treuen! Euch lad' ich zu dem Fest so gerne ein, Das Beispiel der Altvordern zu erneuen, Soll unser Zweck, soll unsre Freude sein!. Drum konnte sie kein Fremder lang“ entzweien, Weil stets im Ernst und Scher####ereint zu sein Der Väter Beispiel längst die Söhne lehrte, Dem Fürsten, Land, und Freund ihr Herz gehörte.— Büren an der Alme, August 1830. Dr. Fr. Rautert. 1310 Frauenlob. Das schöne Geschlecht hat zu allen Zeiten viele Verehrer gefunden, am meisten freilich wegen der Holdseligkeit und Anmuth, die ihm die Natur als eigenthümliches Erbgut hat zu Theil werden lassen. Allein nicht bloß in dem engen Kreise des Hauslebens haben sich die Frauen Verdienste zu erwerben gewußt, auch in mancher Art geistiger Bildung haben sie den Männern das Vorrecht streitig machen wollen, und es ist ihnen hie und da nicht mißlungen. Wir kennen die zahlreiche Liste schöngeistiger Schriftstellerinnen, die Hr. v. Schindel in seinem Pantheon aufführt; die Namen einer Sappho, Erinna oder Melinna, Myro, Sulpicia glänzen aus dem fernen Alterthume unter dem Gefolge der Musen herüber, und selbst in der grauesten Vorzeit hat die Sage mehr als einen weiblichen Namen in näherer oder entfernterer Beziehung auf das Treiben und Thun des betriebsamen Geistes verherrlicht. Es gibt fast kein Fach mehr, in welches nicht weiblicher Fleiß und Wissenstrieb eingegriffen hätte; nur sind die Data noch nicht überall zusammengestellt und übersichtlich gemacht. Die alte Klage über die Schreibseligkeit unserer Damenwelt wird freilich so lange fortdauern, als überhaupt Vielschreiberei Mode bleiben wird— und es sind keine Aussichten da, daß diese Mode so bald verschwinde—; auch haben die Kläger im Allgemeinen so Unrecht nicht, wenn sie die Masse des Überflüssigen und Seichten für sich anführen, die aus zorten Händen hervorgegangen ist. Indeß darf man das Kind nicht mit dem Bade verschütten, und aufhören, zu bedenken, daß es auch Verdienste gibt, welche neben dem Mißbrauche anerkannt bleiben müssen. Solche Verdienste haben sich die Frauen auch um Natur= und Heilkunde und verwandte Zweige des Wissens von jeher viele erworben, und der 1317 1318 würdige und gelehrte Arzt und Naturforscher, Geheimer Rath und Professor, Ritter Dr. Harleß in Bonn, hat sich selbst kein kleines bereitet in folgender eben erschienenen, höch stinteressanten Schrift: „Die Verdienste der Frauen um Naturwissenschaft, Gesundheits= und Heilkunde, so wie auch um Länder=, Völker= und Menschenkunde. Ein Beitrag zur Geschichte geistiger Kultur, und der Natur= und Heilkunde zusbesondere. Mit(6 lithographirt.) Abbildungen(und lith. Titelblatt). Göttingen, 1830. Vandenhoeck und Ruprechte XVI. S. Vorr., 296 S. Text. 83 S. Anmerk. und Register; den natur= und heilkundigen Frauen ein würdiges Denkmal zu stiften. Diese Schrift, den Arzten, Naturforschern, Philologen und insbesondere dem schönen Geschlechte(sie ist der Frau Kurfürstin Auguste von Hessen dedicirt) gleich wichtig, kann aus voller Überzeugung der lebhaftesten Theilnahme empfohlen werden. Der Gelehrte wie der Laie und jedes nur einigermaßen für höhere Bildung empfängliche Frauenzimmer werden ihre Rechnung dabei finden. Von einem klassisch gebildeten Arzte ausgehend, wird es auch jedem Alterthumsforscher gleichen Stoff zum Nachdenken und zur Belehrung gewähren, und die leicht verständliche Darstellung wird die verschiedenartigsten Leser anziehen und fesseln. Die getroffene Einrichtung, daß die schwierigsten Untersuchungspunkte in besonderen Anmerkungen hinter dem Texte zur Sprache kommen, erleichtert den Nichtgelehrten das Lesen, ohne daß sie etwas Wesentliches vermissen; und die Menge von interessanten Notizen aus jeder Art weiblicher Beschäftigung, die in die angegebenen Fächer einschlägt, selbst ohne gerade in Schriftstellerei zu bestehen, erhöht den Genuß und die Abwechselung. Ref. glaubt, daß der Hr. Verf. hier eher zu viel als zu wenig gegeben habe; denn selbst solche Damen glänzen hier in der alphabetischen Reihenfolge, denen gewiß nur ein sehr entferntes Maaß von eigentlichen Kenntnissen im Gebiete der Natur und Welt zugeschrieben werden kann, wie Frau v. Chezy, Frau v. Ablefelo u. A.; auch sind sogar viele aufgenommen worden, die durch Anlegung und Pflege schöner Gärten ihren Namen geschmückt haben, wie Luise Eleonore, Herzogin von Meiningen, Marie Luise Wilhelmine, Fürstin von Neuwieo u. A., worunter auch Königinnen und Kaiserinnen. Diese Fülle, dieser Reichthum von Notizen tritt besonders im ersten mythologifchen Abschnitte hervor, dessen Umfang schon(S. 1 bis 99) beweis't, mit welcher Genauigkeit und Emsigkeit der Hr. Verf. seinen Stoff zu handhaben suchte. Er erklärt sich darüber selbst in der Vorrede. Er wünscht gerade durch diesen Abschnitt dem Buche auch für Philologen, Mythologen und Historiker Interesse gegeben zu haben. In der That ist die Mythologie bisher noch immer nicht in die engste Verbindung mit Naturwissenschaft und Medizin gebracht worden. Und doch kann eben aus einer solchen für die noch vielfach in Gährung begriffene Wissenschaft nur Heil und Segen hervorgehen. Es bietet sich aber hier für die Unterhaltung und Belehrung der schönen Leserinnen ein reiches Feld, sollten sie auch, wie es der Hr. Verf. selbst nicht anders verlangt, sich mit der Fabellehre des Alterthums nicht eben genau bekannt gemacht haben. Es ist hier weder der Ort, über Einzelnes ausführlicher zu sprechen, noch eine vollständige Übersicht des Inhalts zu geben; daher sollen hier nur einige abgerissene Notizen folgen. In den nallgemeinen einleitenden Bemerkungen a zum ersten Abschnitte wird der Gesichtspunkt aufgestellt, von dem aus die Betrachtung der weiblichen Mythen vorgenommen werden soll. Alle oder doch wenigstens die * 1319 1320 meisten weiblichen Wesen, welche von den Alten göttlich verehrt worden sind, seien ursprünglich Frauen gewesen, die durch besondere Gaben der Natur, Geschicklichkeit und Entdeckungskraft sich vor den anderen Menschen auszeichneten, daher zum Theil in den Ruf der Zauberei und übernatürlicher Kunst kamen. Indeß habe eine Menge entstellender, verwirrender, unter sich selbst abweichender Zuthaten und sagenhafter Vergrößerungen das Geschichtliche oft ganz und gar verwischt; auch sei nicht für alle Mythen eine historische Grundlage aufzufinden, wie ja gewiß auch unter einem Namen, oft nach Verschiedenheit der Attribute, sehr verschiedene Personen begriffen wurden. Von diesem Standpunkte aus, gegen den sich freilich noch immer einiger Widerspruch erheben dürfte, was aber in der Natur der Sache liegt, werden nun Agyptens Isis (sehr ausführlich) Diana als Hekate und Eileithgia(wir halten diese Schreibart, oder wenigstens das latinisirte Ilithgia, für die richtigste), Minerva, Cybele, Hygiea, Pasiphae, Medea, Circe und andere Heroinnen genauer betrachtet, selbst die berüchtigte Helena fehlt nicht. Der zweite Abschnitt umfaßt die geschichtliche Zeit bis auf das 18te Jahrhundert. Hier gibt es eine reiche Gallerie bekannter und bisher weniger bekannter Namen. Auch aus unserm Rheinland=Westphalen= fehlt es nicht an Beisteuer. Es mögen nur erwähnt sein: Hildegardis, Abtissin des Klosters St. Rupertus bei Bingen im 12ten Jahrhundert, Anna Maria v. Schurmann, längere Zeit öffentliche Lehrerin zu Utrecht(gest. 1678), Elisabeth von der Pfalz, Kaiser Friedrichs V. Tochter, Fürst=Abtissin zu Herford(gest. 1680). Auf den lesenswerthen 19ten Paragraph(S. 145 fg.), worin der Stand der naturwissenschaftlichen Kenntnisse im Mittelalter in allgemeinen Zügen treffend geschildert wird, so wie auf den folgenden, der allgemeine Bemerkungen über das 16te und 17te Jahrhundert enthält, machen wir besonders aufmerksam. Mit gutem Grunde wird der durch Mönche und Klosterzöglinge verdorbenen und verhunzten sogenannten Platonischen und Aristotelischen Philosophie ein höchst schädlicher Einfluß zugeschrieben. Die Richtung auf Mystik und Wunderglauben fand hauptsächlich in dem bescheulichen Leben Nahrung, und konnte sich gar leicht unter dem weiblichen Geschlechte Bahn brechen. Daher so viele, welche in den Ruf inspirirter Seherinnen, Wunderthäterinnen, Zauberkünstlerinnen kamen. Besser wurde es in den Jahrhunderten, in denen drei gewaltige Erscheinungen; die Buchdruckerkunst, das Wiederaufleben in den Wissenschaften, die Reformation mächtig unter dem Schutte der frühern Zeit aufräumten. Statt der verrufenen Goldmacherei und Alchymie beschäftigte man sich bald mit edleren Forschungen, und erleuchtete Fürstinnen gingen voran. Wenn unter diesen auch solche hervorgehoben werden, die im Grunde hier kaum eine Stelle verdienen, wie Margaretha v. Valois, Heinrich's IV. Gemahlin, Maria Stuart u. A., so ist dies hauptsächlich der großen Sorgfalt des Hrn. Verf., nichts zu übergehn, zuzuschreiben. Am anziehendsten mag unseren Leserinnen der letzte Abschnitt sein, der von der neueren und neuesten Zeit handelt. In diesem werden sie manche gefeierte Namen wiederfinden, selbst solche, die sie nicht erwarten, und werden mit uns dem großen Fleiße des Hrn. G.-R. Harleß Gerechtigkeit widerfahren lassen. Unter den zahlreichen Fürstinnen ragen die erhabenen Angehörigen unsers verehrten preußischen Königshauses hervor; unter den Landsmänninnen begegnen wir Sophie v. la Roche, Elise v. Hohenhausen, Karoline Paulus, Karoline Rudolphi u. 1321 1322 v. A.; selbst die Verfasserinnen der neuesten Kochbücher haben sich einen Ehrenplatz erworben. Möge nun diese Anzeige dazu beitragen, dem Buche viele Freunde und Freundinnen zu verschaffen! Auch das Außere, von dem man nur eine Menge entstellender Druckfehler abrechnen darf, ladet zur Lektüre ein, und die Steindruckabbildungen meist mythischer Frauen find gut ausgefallen. Wir können uns zum Schlusse nicht versagen, eine Stelle(S. 254 fg.) mitzutheilen, welche für unsere Zeit bedeutsam ist: „Die Anzahl dieser Frauen, welche in der neuesten Zeit in den eigentlichen Fächern der Naturgeschichte oder auch in einzelnen Theilen der Physik sich als Schriftstellerinnen versucht haben, ist in der That nicht groß, sie ist vielmehr im Vergleich mit der sehr großen Zahl derer, die in den Gebieten der schönen Wissenschaften, der Journalistik, der Romantik und der Novellendichtung und der lyrischen oder dramatischen Dichtkunst seit den letzten drei Decennien aufgekreten sind, ziemlich klein zu nennen, und rein numerisch genommen, wirklich kleiner, als in dem vorhergegangenen Zeitabschnitte. Noch viel kleiner erscheint die Zahl der im ärztlichen oder geburtshülflichen Fache in dieser neuesten Zeit den Schriftstellerweg betretenden Frauen, im Vergleich zu der frühern Zeit, wenigstens so in Deutschland, wo wir gegenwärtig kaum ein Paar Schriftstellerinnen in der Entbindungskunst begegnen, worunter zwar sehr achtbare, wie z. B. die beiden v. Siebold, während sie doch in England und Frankreich immer etwas zahlreicher in diesem Fache auftreten. Man würde aber sehr Unrecht thun, wenn man daraus schließen wollte, daß unter unseren gebildeten Frauen und Fräuleins auch der Sinn für Naturforschung und Naturlehre, und die Lust und Neigung zu ihr erkaltet wäre. Im Gegentheile darf man annehmen, daß gerade in der jetzigen Zeit, wo die großen Fortschritte in der Naturkunde und ein besserer Geist ihrer Behandlung ihren wohlthätigen Einfluß auf Erziehung und Bildung allenthalben so mächtig äußern, auch unter dem schönen Geschlechte das Interesse an diesen Beschäftigungen, die das zartere Gemüth zugleich so einnehmend anfprechen, mehr als jemals zugenommen habe, und daß man jetzt eine bedeutend größere Summe von reellen Kenntnissen in der Naturgeschichte und empirischen Naturlehre unter den durch Unterricht, Lektüre und Reisen gebildeten Frauen finde, als irgend in älterer Zeit. Allein eben darin, daß diese naturforschenden Frauen jetzt den großen Umfang der Naturwissenschaften, die großen Schwierigkeiten eines tiefern Eindringens in dieselben, und die mit jedem Jahre wachsenden Anforderungen an gründliche und gediegenere Arbeibeiten in denselben besser zu würdigen gelernt haben, liegt wohl der natürliche Grund, warum sie jetzt sich nicht so leicht, wie sonst wohl, entschließen, die Früchte ihrer Studien und ihrer naturhistorischen Beobachtungen in wissenschaftlichem Gewande dem Publikum darzubjeten.# Zur Länder= und Völkerkunde. Ein Vogelberg auf Fard*). Die Inselgruppe der 2 Far-Oec ist bekanntlich eine Reihe von Granitklippen, die sich als einzige noch übrige Trümmer eines untergegangenen nordischen Urlandes in steilen Felswänden, und mit wenigen Anlandungspunkten aus den Tiefen der Nordsee erheben. Das auf ihnen wohnende gute, biedere Völklein ist germanischen Der Name„Farder Inseln“, unter welchen wir diese Inselgruppe gewöhnlich auf der Chart und in den geographischen Handbüchern finden ist daher ein Pleonasmus. D. E. 1323 1324 Ursprungs, und hat in seiner Abgeschiedenheit noch vieles Altgermanische, ja selbst die berühmte altgermanische Nationalsage der Niebelungen, letztere in mündlicher Überlieferung, erhalten. Außer ihm aber werden diese Inseln, deren wenig fruchtbarer Boden nicht zur Ernährung seiner Bewohner hinreichen würde, noch von einer Unzahl von Vögeln bewohnt, welche einen Hauptnahrungszweig der Einwohner und den einzigen Ausfuhrartikel derselben, die Eiderdunen, bilden. Die Faröe sind mnämlich einer jener Sammelpunkte, dem sich die Vögel im hohen Norden zu ihrem fortwährenden oder vorübergehenden Wohnsitze und Brutplatze aus noch unbekannten Ursachen gewählt haben; so unbekannt nun aber bisher noch die Gründe, aus welchen sich die Vögel nach Norden und nach einzelnen Punkten desselben, wie eben hier die Faröer, wenden, eeben so unbekannt sind uns auch die Urfachen, aus welchen sie auf den Faröern, wie auf Island, Sheiland, den Orkaden wieder einzelne Punkte ausgewählt haben, wo sie seit undenklichen Zeiten Jahr aus Jahr ein in unermeßlichen Schaaren sich aufhalten, nisten und brüten. Solche Punkte, gewöhnlich klippigte Buchten und nahe am Meere befindliche Klippen, werden Vogelbergec genannt, und von den Einwohnern, welche die Vögel, Eier, Federn 2c. benutzen, systematisch, wie ein Bergwerk, oder richtiger, wie ein Bienenstock ausgebeutet. Die nachfolgende Schilderung der Fahrt nach einem solchen Vogelberge ist der neuesten Reise nach Farö von C. J. Graba (Hamburg bei Perthes, 1830) entnommen, deren Verfasser, Advokat zu Kiel, bloß deßhalb nach jenen Inseln reis'te,um Beobachtungen zur Naturgeschichte der Vögel zu machen. „Bessere Beobachtungen über das Begrüßen, a sagt er, pals auf Farö anzustellen, wird nicht leicht möglich sein, Handgeben ist an der Tagesordnung; wenn ein guter Morgen gewünscht wird, nach dem Frühstück, dem Mittagsessen, dem Abendessen und beim zu Bette gehen. Selbst wenn man ein Paar Stunden ausgeht, reicht man jedem Anwesenden die Hand. Begegnen sich zwei Bekannte, die einander lange nicht gesehen haben, so nehmen sie erst die Mütze in die llinke Gand, geben sich die rechte und dann einen gezogenen, schmatzenden Kuß. Das Frauenzimmer macht einen Knix und gibt einen Kuß, wobei der unerläßliche Händedruck nicht fehlt.g „Am Nachmittage wurde ein Viermannsfahrer bestiegen und eine Wasserfahrt längs der Küste von Nordstromoe nach Westmannshavn und einem der dortigen Vogelberge gemacht. Die Küste gewährt eine der imposantesten Ansichten. So wie man aus dem Fiord(Sund, Bucht) gekommen ist, zeigen sich die beiden Ecken desselben ganz verschieden, die rechte als eine Felswand über 1000 Fuß hoch, lothrecht und so glatt wie gemauert, die linke, um welche wir bogen, miedriger und zur Noth ersteigbar. Einige Meilen in die See hinaus, aber scheinbar so mahe, daß man ein Schaaf weiden zu sehen glauben könnte, liegen die steilen und hohen Küsten von Waagoe und Myggenaes. Nicht weit vom Eingange in die Bucht bot sich unserm Anblicke eine große Höhle dar, welche queer durch den Felsen geht und ein Gewölbe von gewiß 110 bis 130 Fuß Höhe und 50 bis 60 Fuß Breite hat. Die Brandung donnerte aber darin so gewaltig, daß an ein Durchfahren nicht zu denken war. Tiefe Risse und Schluchten, grauenhafte schwarze Felsschlünde, die vom Gipfel der Berge bis an das Meer durch eine Revolution der Natur entstanden zu sein scheinen, wechselten mit glatten Felswänden av.=Löcher, deren Eingang vielleicht nur einige Fuß weit sein mochte, spien mit geschützähnlichem Donner die Meeresfluth im Schaum hoch in die Luft, sobald 1325 1326 der Andrang einer Woge die Wassermasse darin komprimirte; tiefe Löcher, wo die Seehunde ihre Jungen zu werfen pflegen, größere und kleinere Höhlen, Drengs, kleine Felsen, die in allen Formen, oft kegelrund, vor den Felswänden aus der See heraufstiegen und von Scharben, Meven und Lummen wimmelten, fürchterliche Brandung, und dann wieder fast ruhige See; Alles wirkte so auf mich, daß ich auf meinen vielen Reisen keinen solchen Eindruck von Naturscenen empfunden zu haben mich entsinne.ee In einer tiesen, grausenvollen Schlucht, von 1000 Fuß hohen unersteiglichen Felswänden umgeben, angelangt, machten wir Halt. Hier war der Vogelberg. Wohin man sah, nichts als Vögel und Vögel. Tausende von Lummen und Alken trieben in kleineren und größeren Gruppen um das Boot, sahen uns neugierig an, verschwanden auf einmal unter dem Wasser, um ganz nahe wieder aufzutauchen. Gryllummen konnte man mit den Rudern erreichen; Seehunde reckten ihre Köpfe hoch über das Wasser, die Störung dieses Achls nicht begreisend; Skuen stießen auf Lunde und Rido-s, mormon fratercula und larus tridactyl#n, die sie im Fluge auf den Kopf treffen und tödten. Hier su#te eine unglückliche dreizehige Meve, die kurz vorher so glücklich gewesen war, einen Fisch gefangen zu haben, mit kläglichem Geschrei Schutz vor einer sie von allen Seiten kneipenden Raubmeve unter einem Schwarme ihres Gleichen. Doch immer eifriger drängte der Verfolger, immer angstvoller ward das Geschrei der Verfolgten, endlich wirkte das gegebene Vomitiv, der Fisch wird herausgewürgt und von dem Räuber in der Luft ergriffen, ehe jener Zeit hat, in die See zu fallen. Die benachbarten Bewohner der Felsen und die auf dem Wasser treibenden verrathen bei dieser Scene einige Unruhe, wagen aber nicht, dem gefürchteten Feinde die Stirn zu bieten. Die Lust ist durchkreuzt von ab= und zufliegenden Alken, die ihr Geschäft des Brütens beginnen; so hoch, daß man Bienen an den Felsen vorbeifliegen zu sehen glaubt, und so niedrig, daß man mit Stöcken nach ihnen schlagen könnte, schwirren sie umher. Doch jetzt einen Blick auf die Niederlassung, das eigentliche Domizilium dieser Kolonie. Auf etwas über die See hervorragenden Felsen sitzen glänzende Scharben, ihre langen Hälse nach allen Richtungen wendend, über sie einige Skuen, ängstlich von oben betrachtet. Dann kommt die Linie der dreizehigen Meven. Nest an Nest in einer Reihe längs der ganzen Breite des Felsens, und Nest über Nest sieht man nur Köpfe brütenter Vögel, und die weiter unten liegenden Felsen von ihrem Kothe weiß gefärbt. Etwas höher auf kleinen Absätzen oder Hammern des Felsens stehen die Alken und Lummen unter einander vermischt in Parade aufgestellt, alle die weiße Brust der See zugekehrt, Mann an Mann, daß kein Hagelkorn durchgehen kann, stets gegen die unwillkommenen Besucher oder die Nachbaren sich verneigend. Einzelne Paare, welche einen kleinen Absatz allein eigenömmen hatten, fächelten mit den Flügeln und liebkos'ten den Gefährten, verschämt herumtrippelnd, und den Gatten mit dem Schnabel berührend. Schaaren derselben flogen ab und zu, und doch wußte jeder dieser Tausende seinen Platz genau zu finden. Freilich gab es mitunter einige Unordnung. Hier standen einige 20 Brust an Brust; plötzlich kommt ein Alk angeflogen, drängt sich auf seinen Platz und stößt einige Seitenverwandte herab. Den obersten Platz nehmen die Lunde ein, weniger sichtbar, doch durch das Ab= und Zufliegen sich verrathend. Betäubend ist der Lärm an einem solchen Vogelberge; nicht daß man das Wort seines Nachbarn verstehen könnte. Die gräßliche Stimme der dreizehigen Meve übertönt Alles, dazwischen hört man das eintönige orr des Alken und das rrrrrir 1327 1328 der Lummen mit allen Vokalen verbunden. Rachdem ich lange genug dem Treiben dieser Massen zugesehen hatte, wirkte der Reiz, eine noch mit einer crista versehene Scharbe zu bekommen, die 60 Schritte von unserm Bote entfernt auf den Klippen saß, zu stark auf mich. Es knallte. Was aus der Scharbe geworden ist, weiß ich nicht, denn der Effekt war zu stark. Die Luft verfinsterte sich von den aus ihrer Ruhe aufgestörten Vögeln. Viele Tausende enteilten der Schlucht mit entsetzlichem Getöse und breiteten sich fächerförmig über die See aus; wohin wir aus unserer Stellung sahen, konnten wir nur fliegende Alken, Lummen und Meven erblicken. Verwundert kamen die Papageitaucher aus ihren Höhlen hervor, betrachteten die allgemeine Verwirrung mit komischen Geberden und stießen ein langsames orr aus. Larus tridactilus blieb größtentheils ruhig auf dem Neste. Sämmtliche Scharben stürzten wie getroffen vor Schreck in das Meer. Allmählig kehrten alle wieder auf ihre Plätze zurück und begannen ihre Verneigungen und Höflichkeitsbezeugungen zu erneuern. Wieder hallte ein Schuß in der Felsschlucht, allein ohne bedeutenden Erfolg. Die meisten blieben sitzen; die, welche am weitesten nach unten ihr Standquartier hatten, flogen zwar auf, kehrten indessen bald wieder.e „Wir ruderten höchst befriedigt zurück, und um die rechte Ecke des Fiords von Saxen. Hier stehen viele Drengs, an welchen zum Theil die Brandung sehr hoch schlägt. Auch hier findet man Höhlen in allen Formen; besonders merkwürdig war mir eine glatte senkrechte Felswand, geformt wie ein altes gothisches Haus mit zwei Giebeln, dabei über 1000 Fuß hoch. Auch hier nisteten Seevögel, aber nur einzeln. Unterdessen war der Wind und die Brandung im Fiord stärker geworden. Vor dem Eingange des Kanals in dem Felsenkessel von Saxen ist eine Sandbank, welche die ganze Breite des Fiords einnimmt. Vor derselben steht eine schwere Brandung, die wir durchschneiden mußten. Unsere Ruderer sollten die Zeit so abpassen, daß die anschwellende Woge uns über die Bank werfen mußte., Hierbei kamen ihnen die Einrichtung der Boote und die Leichtigkeit, mit der sie so gut rückwärts als vorwärts rudern, zu statten. Sobald sie sahen, daß die Woge vor der Bank sich brechen würde, ruderten sie rückwärts über ihren Gipfel, bevor sie brach. Dies war wohl drei oder vier Mal geschehen, als eine große Welle sich heranwälzte, von der sie meinten, daß sie uns über die Bank heben würde; nun wurde rasch vorwärts gerudert. Immer näher kam die Brandung, immer höher schwoll die Woge, jetzt dicht hinter dem Boote, wo sie uns heben sollte, brach sie sich plötzlich, und überströmte uns so, daß nur Schnelligkeit im Schöpfen das Boot flott erhalten konnte. Die nachfolgende Welle hob uns über die Sandbank, und so kamen wir wohldurchnäßt wieder in Saxen an. Anekdote. Ein verabschiedeter Offizier, übrigens etwas gebrechlich, batte sich vergeblich bei der Regierung einer Hauptstadt um eine Anstellung gemeldet. Gleich einem Schatten schlich er in den Straßen herum. Ein einflußreicher. Großer, der ihn eines Tages niedergebeugl und trauernd erblickte, ließ ihn zu sich rufen, und fragte ihn um die Ursache seiner Trübsinnigkeit. Da klagte ihm der Offizier, treu und zutrauensvoll, seine Noth und Verlegenheit. Von der dürftigen Lage des Kriegers gerührt, fuhr er sogleich mit ihm zum ersten Regierungsbeamten. Auf Empfehlung des Großen ließ man sogleich nachsehen, welche Anstellung ledig sei. In einer Provinz war die Stelle eines Oberförsters zu vergeben. Der Forstkandidat wurde sofort vom großen Herrn, wie folgt, examinirt:„Können Sie schreiben?“ fragte er ihn.— Ja, erwiderte der Bewerber.—„So unterschreiben Sie Ihren Nameu.“— Er that's.—„Können Sie rechnen?"— Ja.—„Wie viel machen fänf und vier?“— Neun.— „Können Sie eine Tanne von einer Fichte unterscheiden?“— Ja.—„Wissen Sie, was eine Eiche, eine Buche, eine Birke, eine Pappel, eine Weide ist?“— Ja.—„Gut; Sie taugen zu einem Forstmanne, und Sie sollen die Stelle haben.“— Und der Offizier erRiett. Hierbei eine Beilage. Georuckt und veriegt von der Schulzischen Buch= und Musikalienhandlung in Hamm. Beilage zum Rheinisch=Westphälischen Anzeiger No. 66. Hamm, Mittwoch den 18. August 1830. Gemeinnützliches. (Aus der Allgem. Landw. Zeitung.) Im Verlauf der letzten 45 Jahre ist von allen moglichen Seiten ber gar vieles geschehen, um die Konsumtion des Holzes auf alle mögliche Art und Weise zu ermäßigen. Man hat den Gebrauch der Steinkoblen und des Torfs einzufübren und auszubreiten gesucht. Man hat die Heizkraft der ersteren zu den verschiedenen Holzarten näher ausgemittelt. Selbst die Berliner Akademie der Wissenschaften hat dieserhalb vergleichende Versuche anstellen lassen, nach welchen man die Heizkraft von 177 3/4 Pfund Steinkohlen der Kraft von 298 Pfund Buchenholz gleich befunden hat u s. w. Die bei dieser Gelegenheit gemachte angebliche Erfahrung, daß der Effekt des Eichenbolzes mit dem des Büchen= und Birkenbolzes beinahe einerlei sei, scheint aber noch einigem Zweifel unterworfen zu sein, wenn gleich die späteren Hartigschen Versuche damit so ziemlich übereinstimmen. Dieselbe scheint wenigstens der allgemeinen Erfahrung, so wie auch den Bestandtheilen des Holzes zu widersprechen. Diese befundene Gleichbeit erhält vielleicht eine nöhere Aufklärung durch die verschiedenen Grade der Trockenheit und der Zerspaltung, welche— wie wir bald näher bemerken werden— bei der geäußerten Heizkraft gar sehr in Betracht kommen. Man hat die verschiedenen Grade der Heizkraft der mancherlei Holzarten selbst nach einer Skale des Reaumur'schen Thermometers auszumitteln gesucht, wie z. B. der Hr. C. F. M. von Hartig in seinem Physikalischen Versuche:„Ueber das Verhältniß der Brennbarkeit der meisten deutschen Waldhaumhölzer. 1794.“ Man hat seitdem Holzersparende Feuerbeerde, Stubenöfen, Barren, Ziegel und Kalköfen u. s. w. in den verschiedenartigsten Gestalten und Einrichtungen für alle Arten von Brennmaterial erfunden und zur Anwendung gebracht. Sie alle hier zu beschreiben, gehört nicht zum Zweck dieser kleinen Abhandlung. Es kann nicht in Abrede gestellt werden, daß durch alle diese Erfindungen, und die Mitbenutzung der Steinkohlen und des Torfes gar große Holzersparnisse erzielt worden sind. Aber diese Ersparnisse sind nur allein den technischen Gewerken und größeren Haushaltungen zu Nutzen gekommen, und erstrecken sich bis jetzt überall noch nicht auf die große Anzahlkleiner Haushaltungen, deren Holz=Konsumtion den Bedarf der ersteren bei weitem übersteigt. In Ansehung dieser ungeheuren Holzkonsumtion können aber die eben gedachten neueren Ersporungs=Erfindungen entweder gar nicht, oder nur sehr selten, zur Anwendung gebracht werden. Hier kann eine etwaige Ersparung nur allin in einer besseren Behandlung des Holzes selbst gesucht werden, wenn gleich nicht in Abrede gestellt werden kann, daß eine bessere Einrichtung der Oefen und Heerde ebenfalls vieles dazu mit beitragen kann Gesetzt aver, letzteres sei auch anwendbar, so ist erstere dennoch jeden Falls immer unerläßlich. Ol und in wiefern es möglich sei, selbst bei der gegenwärtigen gewöhnlichen Einrichtung unserer Oefen und Heerde durch eine bloße zweckmäßigere Bebandlung unserer Brennmaterialien, insbesondere aber des Holzes und Torfs, eine große Ersparniß zu erzielen, mögen folgende unbezweifelte Erfahrungsresultate erweisen. Es sind diese Resultate eigene Beobachtungen. 1) Nasses Holz und nasser Torf gewähren nur die Hälfte der Heizung; welche sie im völlig trocknen Zustande leisten. Diese meine Bebauptung gründet sich zwar auf keinen mit dem Thermometer angestellten Versuch; allein ein jeder mit der Heizung eines Ofens, oder auf dem Heerde gemachte Versuch wird deren Richtigkeit außer Zweifel setzen. Daneben ist überdies zur ersten Anfeuerung irgend ein anderes leicht brennbares Materiale erforderlich. 2) Groß=Holzstücke geben bei weitem keinen solchen Grad von Hitze, wie die kleineren; der Unterschied der erzeugten Hitze kann nach der Verschiedenheit der Größe der Stücke 25 bis 50 Prozente, ja noch mehr betragen. Den Beweis dieser Behauptung gewähren die Glasöfen. Die größere Masse der aus großen Holzstücken zurückbleibenden Kohlen gleicht diesen Unterschied nicht aus, weil derselbe durch die frühere Wirkung der kleineren Stücke überwogen wird. Nur alsdann behaupten die großen Stücke ihre volle Wirkung, wenn dieselben auf einmal in volle Glut versetzt und verkohlt werden, welches aber nur selten, wenigstens da nicht der Fall ist, wo die Gewohnbeit der großen Holzscheite herrschend ist. Bei dem weichen Holz ist der Nachtheil der großen Stücke ebenfalls geringer, wie bei dem barten. Der Grad der Trockenbeit kommt ebenfalls sehr in Betracht. Zur anderweitigen Erläuterung bemerke ich außer dem schon angeführten Vorgang der Glashütten noch den Vorfall an, daß ich einmal des Versuchs halber, mit einer Viertel=Klafter trocknen kiehnenen ganz fein gespaltenen Holzes 14 Scheffel 1331 1332 Roggenschrot auf einer flachen Blase habe abbrennen lassen. Durch eine größere Verkleinerung des Holzes kann auch wohl nur hauptsächlich eine Holz=Ersparung in den Ziegeleien erzielt werden. 3) Alles in der Queere, nicht längs des Feuerstromes in eine Feuerung gelegte Holz gibt bei weitem keine solche Hitze, als das mit dem gedachten Feuerzuge horizontal liegende. Der Anblick eines jeden brennenden Kamins oder Ofens wird dieses bestätigen. Es scheint sogar, als wenn die Glut und Kraft der aus dem gerade liegenden Holz auflodernden Flamme dadurch irre gemacht und geschwächt wird. Selbst der in die Länge gelegte Torf brennt besser. 4) Ein allzu starker Luftzug entkräftet ebenfalls die Wirkung der auflodernden Flamme, indem er die Zeit der Einwirkung derselben auf die umgebenden Gegenstände abkürzt. 5) Auch ist es eine bekannte Erfahrung, daß die Kraft und Wirkung der glühenden Kohlen durch die Vereinzelung und Auseinanderbreitung derselben eine Verminderung erleidet, und daß dieselben anhaltender und stärker sind, wenn sie näher und dichter zusammengehäuft werden. Man kann auch hier sagen: Vis unita fortior. Zusammengescharrte Kohlen bleiben oft über 24 Stunden lang im Ofen glühend. Alle diese Erscheinungen— beruhen allerdings auf physischen Gründen. Selbige releviren aber in HinVermischte Bekanntmachung. Mit dem 15. August c. beginnt eine PersonenSchnellpost zwischen Münster und Osnabrück, welche über Telgte und Glandorf geleitet wird. Sie geht von Münster Sonntag Dienstaa und? früh um 5 Uhr ab, Freitag und trifft in Osnabrück an denselben Tagen um 1 Uhr Mittags ein. In Münster schließt sie sich Sonntags an die des Sonnabends Abends angekommenen Schnellposten von Düsseldorf und Kassel,— Dienstaas an die des Montags Nachmittags von Köln per Unna,— und Freitags an die des Donnerstags Abends von Düsseldorf und Köln per Unna angekommene Schnellposten an. In Osnabrück erreicht sie den Anschluß Dienstags und Freitags an die nach Bremen und Hamburg gebende Personenpost. Von Osnabrück wird die neue Personenpost Montag. Mittwoch und: um 2 Uhr Nachmittags Freitag abgesendet, und kommt in Münster sicht des eigentlichen Zwecks dieser Betrachtungen nicht weiter. Ich überlasse deren nähere Auseinandersetzung den Physikern, und wende mich dagegen zu den aus diesen Erfahrungen hervorgebenden praktischen Folgerungen: Wenn wir kein anderes als trockenes Holz oder trockenen Toif-brennen, mithin uns damit zur gebörigen Zeit versehen, oder die verkaufenden Behörden dahin sorgen, daß diese Materialien immer im gedachten Zustande zu haben sind; wenn wir ferner dieses Holz möglichst klein spalten lassen, dasselbe immer längs in den Ofen oder auf den Heerd und nicht in die Queere legen, einen zu starken Luftzug der Oefen verhindern, und die Kohlen, wenn das Holz verbrannt ist, auf einer Stelle zusammenscharren: so wird durch diese Maßnehmungen eine gar große Ersparniß an Holz und Torf erreicht werden. Man kann dadurch vielfältig mehr als die Hälfte des gewöhnlichen Bedarfs ersparen, und entgebt überdies noch den virlfältigen Unbequemlichkeiten einer unvollständigen Feuerung. Daß trocknes Holz besser als nasses heizt, ist eine bekannte Sache— ist einer jeden Kaffeeschwester bekannt: gleichwohl schmeichle ich mir mit der Hoffnung, daß man mir keine Vorwürfe darüber machen werde, daß ich diesen Gegenstand in der vorstehenden Form anderweitig zur Sprache gebracht habe. Zinzew. Zimmermann. Rachrichten. Montag. Mittwoch und; um 10 Uhr Abends an. Freitag Sie schließt sich in Osnabrück Montag und Freitag an die von Hamburg und Bremen kommende Personenpost an. In Münster erreicht sie den Anschluß Montag und Freitag an die Dienstag und 1 Sonnabends( nach Düsseldorf, und Mittwoch an die desselben Abends nach Köln per Unna abgehende Schnellpost. Durch diese neue Anlage wird eine vollständige Schnellpost=Verbindung zwischen dem Rhein und dem nördlichen Deutschlande, und namentlich mit Bremen und Hamburg, hergestellt. Es werden bei der neuen Personenpost bequeme auf Druckfedern stehende Wagen zu neun Personen, inkl. Schirrmeister, eingeführt. Das Personengeld ist zu 10 Sgr. p. Meile festgesetzt. Der königl. hannöversche Antheil muß in Müne ster bei der Tour nach Osnabrück in KonventionsMünze erlegt werden.— Jeder Reisende kann 30 Pfund Gepäck, in einen Mantelsack verpackt, frei mitnehmen. 1333 1334 Melden sich mehr Personen, als in dem Hauptwagen Dlatz finden, so werden Bei=Ebaisen gestellt, deren Zahl vorläufig auf 2 Stück festgestellt ist. Dies Alles wird hiermit zur Kenntniß des Publikums gebracht. Münster, den 10. August 1830. Im Auftrage des hohen General=Post=Amtes. Der Post=Inspektor Schüller. Versicherung gegen See= und Flußschaden. Ich beehre mich, das handelnde Publikum davon in Kenntniß zu setzen, daß ich bevollmächtigt bin, für Rechnung der Piriser allgemeinen Versicherungs=Gesellschaft gegen See= und Flußschaden auf dem Rbein und der Lippe von und nach jedem Ladungsplatze, und auf der See von und nach England Versicherungen abzuschließen. Die Bestimmungen des sehr billigen Prämien=Tarifs und die Bedingungen der Police sind bei mir zu jeder Zeit zu erfohren. Auswärtige-belieben sich, Behufs des Abschlusses von Versicherungen, an einen der hiesigen Herren Kommissionärs zu wenden. Wesel, den 13. August 1830. Fr. Kalle, Agent der Pariser allg. Versicherungs=Gesellschaft gegen Feuerschaden, auf das Leben und gegen See= und Flußschaden. Ein Lehrling wird gesucht. In einer benachbarten Stadt wird in einem Handlungshause, dessen Geschäft en detail hauptsächlich in Manufaktur=Waaren besteht, ein Lebrling gesucht. Die Schulzische Buch= und Musikalienbandlung zu Hamm, an die man sich portofrei wenden wolle, gror nabere Auskunft darüber. Literarische Anzeigen. Zur Nachricht. Die von mir auf Subskription angekündigte englische Schulgrammatik ist erschienen, und von Herrn Wesener in Paderborn, welcher sie in Kommission genommen hat, für 15 Sgr. zu beziehen. Lippstadt, den 15. August 1830. Wahlert. Eben ist erschienen und an die zahlreichen Herren Subskribenten bereits abgesandt,(zu Hamm in der Schulzischen Buch= u. Musikalienhandlung zu haben): il b orn. Eine Erzählung. Mit einem Anhange lyrischer Gedichte. Von Jacob Vinc. Cirkel. kl. 8. In Umschlag geheftet. 15 Sgr. Münster, den 15. August 1830. Friedr. Regensberg. Verzeichniß von Büchern aus verschiedenen Fächern der Wissenschaften, welche für die beigesetzten sehr ermäßigten Preise, so weit der geringe Vorrath reicht, zu Hamm in der Schulzischen Buch= und Musikalienhandlung zu haben sind. Die Bücher sind größtentheils neu und sämmte lich gut erhalten. Was davon nicht gebunden oder schon von den Verlegern geheftet ist, haben wir in blauen Umschlag brochiren lossen. 588. Beck,-Dr. K. I., über die Vorzüge der Lappenbildung bei der Amputation in der Continuität der Gliedmassen und die ihr zukommenden Operations=Arten. 8. Freiburg, 1819. Ladenpreis 7 1/2 Sgr. zu 4 Sgr. 589. Fischer, Dr. J. K., erste Gründe der Differenzial=, Integral= und Variationsrechnung; zum Unterricht für Anfänger und andere Liebhaber der Mathematik. 8. Elberfeld, 1811. Ladenpreis 15 Sgr. zu 8 Sgr. 590. Schmid, I. N., der nöthigste Unterricht für jeden, besonders den gemeinen katholischen Christen, vom Bösen und Guten; vom Uebergange aus dem Bösen zum Guten, größtentheils nach Sailers Handbuch der Moral bearbeitet, und vom Gebete, sammt einer Erklärung der Bestandtheile des Rosenkranzgebetes als Vorläufer eines Wegweisers zum Himmel durch den Glauben, thätig in Liebe, genährt durch Hoffnung. 8. München, 1820. Ladenpreis 7 1/2 Sgr. zu 4 Sgr. 591. Schellenberg, I. P., 150 Exempeltafeln zur nöthigen Uebung im Rechnen, sowohl für Bürgerund Landschulen, als auch zum Privatgebrauch. Mit Hinweisung auf die im Rechenbuche enthaltenen Regeln. 3te Auflage. 8. Leipzig, 1818. Ladenpreis 15 Sgr. zu 7 1335 1336 592. Leuchsenring, W. L. F. E., Leitfaden zum französischen Versbau. gr. 8. Karlsruhe, 1823. Ladenpreis 7 1/2 Sgr. zu 4 Sgr. 598. Andokides Rede gegen Alkibiades, aus dem Griechischen übersetzt von E. Hepner. 8. Berlin, 1824. Ladenpreis 5 Sgr. zu 3 Sgr. 594. Dräseke, I. H. B., Beiträge zur Verbesserung der Liturgie, denkenden Freunden des Christenthums zur Prüfung mitgetheilt. 8. Läneburg, 1802. Ladenpreis 15 Sgr. zu 7 Sgr. 505. Caji Plinii Caecilii, Novocomensis Panegyricum Nervae Trajano Augusto dictum, oplimis collatis ed itionibus, in usum scholarum edidit et notis illustravit A. W. Brorson, 8. Frankfurt a. M. Ladenpreis 7 1/ zu 4 Sgr. 596. Von dem Einflusse der Wissenschaften und schönen Künste in Beziehung auf öffentliche Ruhe. 8. Erfurt, 1793. Ladenpreis 5 Sgr. zu 3 Sgr. 597. Schlachter, G. J., Frühgebete für Lehrer in Bürgerschulen. 8. Berlin, 1819. Ladenpreis 10 Sgr. zu 5 Sgr. 598. Albrecht, J. F. E., der Rathgeder in Krämpfen besonders im Magenkrampfe. 8. Hamburg. Ladenpreis 7 1/2 Sgr. zu 3 Sgr. 599, Kirche, die, Christi, ein Werk Gottes, keine menschliche Erfindung. Dargestellt in einer KirchweihPredigt von einem katholischen Pfarrer in Gr. B. Hierzu ein zweifacher Anhang als ein Wort zur rechten Zeit. gr. 8. Bamberg, 1820. Ladeopreis 5 Sgr. zu 3 Sgr. 600. Fuchs, A., Anleitung zur französischen Sprache für Anfänger. 8. Wien, 1821. Ladenprets 7 1/2 Sgr. zu 4 Sgr. 601. Schaaff, 8., Metbodik der deutschen Styl=Uebungen für Lehrer an Gymnasten. gr. 8. Magdeburg, 1812. Ladenpreis 12 1/2 Sgr. zu 8 Sgr. 60a. Quintus Horatius Flaccus nach seinem Leber und seinen Dichtungen. Eine biographische Abhandlung von G. F. Seiz, 8. Nürnberg, 1815. Ladenpreis 10 Sgr. zu 5 Sgr. 603. Wendt, Dr. I., Darstellung einer zweckmäßigen und durch die Erfahrung erprobten Methode zur Verhürung der Wasserscheu nach dem Bisse eines tollen Hundes. Eine nach neuere Ereignisse veranlaßte Schrift. gr. 8. Breslau, 1824. Lodenpreis 15 Sgr. zu 8 Sgr. 604. Humbert, C. I. von, Definitionen der gesammten Kriegswissenschaften. Theilweise herausgegeben. gr. 8. Magdeburg, 1819. Ladenpreis 11 1/4 Sgr. zu 6 Sgr. 605. Stephani, Dr. H., ausführliche Beschreibung meiner einfachen Lese-Methode. 8. Erlangen, 1814. Ladenpreis 7 1/2 Sgr. zu 5 Sgr. 606. Plutarch's von Cbäronea Schrift von der Kinderzucht übersetzt und mit dem Ur=Text zur Seite. Herausgegeben von Dr. W. F. V. Seliger. 8. Berlin, 1824. Ladenpreis 10 Sgr. zu 5 Sgr. 607. Seiler, Dr. G. F., Festfragen. Eine Beilage zum Katechismus. 12te Auflage. 8. Erlangen, 1820. Ladenpreis 2 Sgr. zu 1 1/2 Sgr. 608. Seiler, Dr. G. F., über das wahre thätige Christenthum, nebst mehreren Gebeten und Kommunion= andachten. 4te Auflage. 8. Erlangen, 1819. Ladenpreis 5 Sgr. zu 3 Sgr. 609 Hülfe, sichere, für Schwindsüchtige. Entwickelung dessen, was man jetzt unter dem Namen Schwindsucht begeeift, was sie eigentlich ist, wie oft sie mißbräuchlich so genannt wird, wie sie zu verbüten, zu heilen und zu lindern ist. Ein Handbuch für alle, so an dieser Krankheit leiden, oder zu leiden glauben. 8. Hamburg. Ladenpreis 71/2 Sar. zu„ 4 Sgr. 610. Marx, L. F., ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten heiliger Handwerker. Nebst einem Anhange kurzer Morgen=, Abend=, Meß., Beicht= und Kommunien= und anderer Gebete zum Gebrauche frome mer Handwerksgesellen und Lehrjungen. 12. Frankfurt a. M., 1822. Ladenpreis 12 1/2 Sgr. zu 6 Sgr. 611. Knüzel, G. F. B., Methodenbuch zu der Anweisung zum Rechnen nach der Kettenregel für Bürger= und Landschulen. Dte Auflage. 8. Breslau, 1802. Ladenpreis 10 Sgr. zu 5 Sgr. 612. Gölis, Dr. L. A., praktische Abhandlungen über die vorzüglicheren Krankheiten des kindlichen Ulters. 2r Band: Vom innern chronischen Wasserkopfe und von den verschiedenen Arten des äußern Wasserkopfes. Dte Ausgabe. 8. Wien, 1824. Ladenpreis 1 Rthlr. 10 Sgr. zu 15 Sgr. 613. Raupach, Dr. F., die Theorie der geographischen Retze, oder die Entwerfungen der Kugelfläche. Ein Kompendium für Landkartenzeichner und für den Unterricht angehender Geograpben. Mit 4 Kupfertafeln, gr. 8. Liegnitz, 1816. Ladenpreis 25 Sar. zu 10 Sgr. 614. Leupert, Anleitung zu einer LandwirthschaftsRechnung, die sowobl dem Gutsbesitzer sein Eigenthum, als auch den Beamten für Verdacht sichert. 4. Leipzig, 1805. Ladenpreis 1 Rthir. zu 10 Sgr. 615. Buse, G. H., Komptoirbuch, 2 Thle. 4. Brünn, 1822. Ladenpreis 5 Rthlr. zu 1 Rthlr. 616. Roßapotbeke, neu eröffnete, bestehend in den bewährtesten Mitteln die gewöhnlichen Gebrechen und Krankheiten der Pferde auf eine sichere und wohlfeite Art aus dem Grunde zu heilen, dabei noch befindlich eine sichere Kur für das Rindvieh, Schaafe, Schweine, Gänse 2c. Alles aus richtigen Erfahrungen gesammelt, und dem gemeinen Mann zum Besten herausgegeben von M. V. D. D. E. 8. Stolberg, 1779. Ladenpreis 5 Sgr. zu 3 Sgr. Dies Verzeichniß wird fortgesetzt.