„Kuoca Setus uichen uichmnich ieche ud 1.2) Maik, ; Pig, Onck u. Volagom C. Bram, Scoatae(Tüchke), ostscheckkonten: Dortmund 2332 und Hannover 21 874. Mastn. 5-) Sgung ure Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Westhofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung ss Pranzamtiche u. auichtliche Aunigen 10 Ptz., Ratlanz= Bente ter de chhefoet umane.#80 lge, Inszgantiche u. guschtlche Bazign 10 P üie 40 Pl, Pet-on,# See RadomsSinrate Vornaodam eie prüs 40 Pl, Lur tuicher, Viozgebrg iegete, bsne ger ganseandurch böhere Gewskun, ederncdanen oir katurtgel Gewähe süe pücktliches Erschetann der Jeitung u. kam auch beineeiel Ausoruch auf Schadenersatz oder Nochlieserung erhoden werden Kreisblatt für den Kreis Hörde= Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger für den Kreis Hörde. ind Srcest aggg. Schwerte Juchgt. Montag, den 1d. wprn unn Johrgang Nr. 99(Erstes Blatt) Neues in Kurze. Die amtliche Großhandelsindexziffer. tag des 23. April berechigt seiscenüber der Vorwoche(1369) um 0. zurickgegangen. Die Inderziffer für Kosonialwaren war mit 126.4 unverändert. Die Jurgez zisser für industrielle Rohstoffe und Halbwaren hat um 03 v. H. auf 132.2(132,6) nachgegeben, während diejenige für industrielle Fertigwaren mit 197,7 (157,8) nahezu unverändert war. Zeutralbahnbel Berlu.„..: Stabe wib. Berlin, 28. April.(Tel.) Nachdem biec S# Berlin im März das Gelände der Turmhaus A.=G. Verhandlungen wit der Sie Rubobont weitragender Beventung, bez Bahnhoses Friedrichstraße zu dem großen Zentralbahnhof Berlins sicher. Goldmacher Tausend wird ausgeliefert. pw. Berlin, 28. April.(Tel.) Der Münchener „Goldmacher“. Franz Tausend. der vor einigen Monaten in Bozen verhaftet wurde, wird auf Beschluß der italienischen Justizverwaltung an Deutschland ausgeliefert und zunächst nach München gebracht werden. Der erste Prozeß gegen Tausend dürfte in München stattfinden. Eine Hamburger Firma mit der Abschleppung des Panzerkreuzers„Seydlitz“ beauftragt. wib. Hamburg, 29. April.(Tez., m Zite, Rederel und Bergungs A.O in denischen HauzerAuftrag erhalten, den Früheren Feuischrn, Fanzerkreuzer„Seydlitz“ von Scapa Flow nach Rosyth zu transportieren. Der Schiffskörper von 23.000 Tonnen wird durch die Schlepper„Seefalke" und „Parnaß“ sowie Pontons gekentert und kieloben nach Rosyth zum Abwracken gebracht werden. Reservistenkundgebung in Frankreich. wtb. Paris, 28. April.(Tel.) Die kommunistische „Humanité“, behauptet, im Reservistenlager von Oberhofen herrsche seit einigen Tagen große Erregung sowohl wegen der Reservistenübungen an sich, als auch wegen der schlechten Behandlung und Ernährung. Am 23. April hätten die Fesgreinen des 31. Dragonerregiments. mansfestiert und einen Vorgesetzten sogar tatlich angegriffen. Nach dem Blatte sind sechs der Manisestanten festgenommen und ins Militärgefängnis von Hagenau eingeliefert worden. Zwei neue Blatternfälle in Paris. wib. Paris, 28. April.(Tel.) Wie Oeuvre und Populaire berichten, sind zwei neue Blatternfälle in Paris festgestellt worden, sodaß die Gesamtzahl der bisher an Blattern Erkrankten sich auf drei erhöht. Landung in Brasilien nur nach Ausweis über Blatternimpfung. wtb. Paris, 28. April.(Tel.) Nach einer Agenturmeldung aus Rio de Janeiro ist den aus England kommenden Reisenden die Landung in den brasilianischen Häfen nur nach Vorlegung eines Ausweises über Impfung gegen Blattern erlaubt. Kupfervorkommen in Rußland entdeckt. wiv. Leningrad, 29. April.(Funkspruch.) In Kasakstan sind nordwestlich vom Balchtr##. Kupferlagerstätten entdeckt worden, deren Erzbestände auf 25 Millionen Tonnen geschätzt werden. Die Rätennion nimmt am Weltpostkongreß teil. wtb. Moskau, 29. April.(Tel.) Die Räteregierung hat beschlossen, der an sie ergangenen Einladung zu dem im Mai d. J. in London zusammentretenden Weltpostkongreß Folge zu leisten. Die Bergarbeiterverbände lehnten den Schledsspruch ub. wtb. Essen, 29. April.(Funkspruch.) Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter und der Bergvau=Industriearbeiterverband(Alter Bergarbeiterverband) lehnten in ihren Tagungen am Sonntag den Dortmunder Lohnschiedsspruch als ungenügend und unbefriedigend ab. Die Verbände erwarten vom Reichsarbeitsminister, daß er den Schiedsspruch nicht für verbindlich erklären, sondern für eine bessere Lohnregelung sorgen werde. Internationale Frauentagung. wiv. London, 28. Aprll.(Tel.) Byrgihr ghert weibliche Delegierte aus vierzig verschiedenen Länvern versammeln sich hier während des Wochenendes zu einer Konferenz des Internationalen Rates der Frauen. In der Eröffnungssitzung am Montag wird Preinierminister Baldwin das Wort ergreisen. Unter den deutschen Vertreterinnen befindet sich Frau Ministeriakrat Dr. Gertrud Bäumer=Berlin. Im Rahmen der Konferenz fand unter dem Vorsitz von Lady Aberdeen im LyzeumClub ein Essen statt, auf dem Einzelheiten über die am 6. Mai in London geplaute IuternatioKale Schaustellung bekannt gegeben wurden. für die die verschiedenen Botschaften und Gesandtschaften in London Nationalkostüme zur Verfügung stellen werden. Die Eicherhen der Mark! Währung aus einer Geheimrat Dr. Louis Hagen über den deutschen Kredit. wotb. Köln, 28. April.(Tel.) Veranlaßt durch den ergebnislosen Ausgang der Bar'sher,“pehzenz und die jüngsten„Vorgänge auf dem markt, die zum Teil durch die französische politische Propaganda hervorgerufen sind, nimmt Geheimrat Dr. Louis Hagen, Köln. in einem längeren Artikel im Sonntagsblatt der Köln. Zig. zu der Lage Stellung, die sich hieraus für den deutschen Kredit ergibt. Geheimrat Hagen verfolgt damit vor allem den Zweck, auf das nachdrücklichste und entschiedenste vor jedem Pessimismus zu warnen. Er führ „Wenn die Sachverständigenkonferenz gegenwärtig resultatlos auseinandergeht, aber nach einigen Monaten wieder zusammentreten sollte. darf man hoffen, daß eine klarere Uebersicht über unsere Erfüllungsmöglichkeiten vorhanden ist. Augenblicklich aber ist nichts so dringend geboten, als sich darüber klar zu sein, daß die deutsche Valuta seit ihrer Stabilisierung und seitdem die Reichsbankpolitik in so klarer unzweidentiger Weise geführt wird, absolut gefestigt ist und daher zu udweichen.„Hesorozisen einertei„Aplay geben kann. Ueberstürzte Maßnahmen des Auslandes, bewilligte Kredite zurückzuziehen oder auch nur zu kürzen, würden Fehlschläge sein, unter denen die Kreditgeber selbst zu leiden hätten, und durch die der deutschen Wirtschaft außerordentliche Schäden zugefügt würden. Meines Erachtens sollte durch die, wie es immer mehr scheint, resultatlos ausklingenden Verhandlungen in Paris eine Veränderung in den bisherigen Kreditgeschäften nicht eintreten. Die deutschen Kreditnehmer, namentlich alle, die durch bankmäßige Vermittlung Kredit in Anspruch genommen haben, sind heute ebenso sicher für Zinsen und Kapital, wie sie es vor Zusammentritt der Sachverständigendelegierten waren.“ Englische Blätter über die Festigkeit der deutschen Währung. wtb. London, 29. April.(Funkspruch.) Die Blätter heben in Berliner Telegrammen die vollkommene Grundlosigkeit der Besorgnisse wegen der Stetigkeit der Reichsmark hervor. Reuter meldet aus Berlin, daß in dortigen Bankkreisen an einen konzentrischen Angriff auf die Stabilität der deutschen Wührung aus einer auswärtigen Hauptstadt, wahrscheinlich Paris, geglaubt wird. In Kreisen, die in enger Fühlung mit dem Büro des Generalagenten für Reparationen stehen, werde kategorisch erklärt, daß eine in Deutschland oder selbst eine ernste Gefährdung der deutschen Währung vollkommen unmöglich sei. Die deutsche Währung sei durch Gesetz so fest, daß ein solches Ereignis nicht eintreten könnte. Sunday Times berichtet aus Berlin: Die Erregung im Ausland über die Lage der deutschen Mark hat keinerlei beunruhigende Wirkung in Deutschland hervorrufen können und die Reichsbank, sowie die führenden Berliner Banken behalten eine oich greitag wourde valsch als poltisches Mscniangen buine, Lauschad,= elsez eige auch, daß der Versuch innerhafscheßr Weuiserr Tage haben volles Vertrauen recht zu erhalten. Auch Observer betont in einem Berliner Bericht, daß die neue„Wjggrechpenhen, kommen ungerechtfertigt. war. Der Zesamten Heut des Blattes schreibt: Während der gerigten Verhandlungen in Paris genoß Schachi das volle Vertrauen des Landes bezüglich seiner Schätzung der Summen, die Deutschland zahlen kann. Der Berliner Ausenthalt Dr. Schachts. bb. Berlin, 29. April.(Funkspruch.) dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht, der am und der Regierung lichen Gründen erklärt. Dr. Schacht wird frühestens am Mittwoch abend Berlin wieder verlassen, da er noch am Mittwoch an den Verhandlungen des Generalrats der Reichsbank teilnimmt. Von den Beratungen der Reichsbank sind offizielle Erklärungen über die Festigkeit der deutschen Währung und gegen die von Frankreich betriebenen Machenschaften gegen die deutsche Mark zu erwarten. un einer Grehn. Samstag wurde die mit dreißig schweren Stichverletzu gen in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Da die alte Frau keinerlei Anhang hatte, wurde der Mord, der vermutlich schon am Donnerstag verübt worden ist, erst jetzt entdeckt. Die Gründe der Tat konnten noch nicht ermittelt werden. Für die Ermittlung des Täters hat die Staatsanwaltschaft 500 Reichsmark Belohnung ausgesetzt. Gewerbesteuer durch Notverordnung. Eischen Landieges im Kabinett beantragen, die 83. Sitzung des preußischen Landtages. vdz. Berlin, 27. April.(Tel.) Der preußische Landtag erledigte heute zunächst kleine Vorlagen. folgte die dritte Beratung der Gewerbesteuervorlage für 1929, die bekanntlich in der zweiten Lesung im wesentlichen nach dem Kompromißantrag der Regierungsparteien mit gewissen Ermäßigungen ausgestattet worden ist. Da keine Wortmeldungen erfolgten, kam das Haus sofort zu den AbZunächst wurde in namentlicher Abstimmung über einen Aenderungsantrag Ladendorff(WP.) entschieden, der unter anderem wieder die freien Berufe, zu deren Ausübung eine Betriebsstätte in Preußen unterhalten wird, Gewerbesteuerpflichtig Preußen unterhalten wird, gewerbesteuerpflichtig machen will. Der Antrag wurde mit 206 gegen 105 Stimmen, bei einer Enthaltung, abgelehnt. Namentlich abgestimmt wurde dann über den Entschließungsantrag des Hauptausschusses, auf die Reichsregierung dahin einzuwirken, daß der frühere Beschluß des Landtags auf Einbezlehung der freien. Berufe beim Steuervereinheitlichungsgesetz weitgehend berücksichtigt werde. Bei Abstimmung gaben die Kommunisten und die Rechtsparteien, einschließlich Wirtschaftspartet, Deutsche Fraktion und Nationalsozialisten, keine Karten ab. Insgesamt wurden nur 195, Stimmen gezählt, so daß der Landtag beschlußunfapig In einer auf sofort einberusenen neuen Sitzung war die Gewerbesteuer nicht mehr auf der Tagesordnung. Wie das BD3=Büro erfährt, wird nunmehr Finanzminister Dr. Höpker=Aschoff im Ravinen veuntragen, die Gewerbesteuer, auf deren Aufkommen die Kommunen unbedingt an gewiesen seien, im Wege der Notverordnung zu erledigen und zwar soll der ständige Ausschuß des Landtages sich am kommenden Donnerstag mi dieser Verordnung beschäftigen. Die Deutschnationalen haben angekündigt, daß sie hiergegen den Staatsgerichtshof anrufen wollen. Nach verhälini9mitiocg endgzisftuig die.#5g perabschiedete der Landtag noch endgültitz die novelle zum preußischen Finanzausgleichs. Bei der Abstimmung wurde zunächst in zweiter Lesung anstatt der Ausschußbeschlüsse über die Verteilung des Kraftfahrzeugsteueraufkommens., nitt 65 Prozent für die Provinzen und 35 Prozenr zür die Kreise ein Satz von 70 bezw. 30 Prozent beschlossen Weiter wurde in Abänderung des Ausschußbeschlusses, der für die Provinz Grenzmark Posen—Westpreußen bei der Verteilung der Steuerbeträge das fünffache der Kopfzahl vorsah, auf Antrag des Berichterstatters als geänderter Ausschußwunsch das vierfache beschlossen. In dieser Fassung wurde die Vorlage in zweiter und gleich darauf auch in dritter Lesung verabschiedet. Weiter wurde noch der Entschließungsantrag des Ausschusses angenommen, bei der Vorlage eines endgültigen Finanzausgleichs für die Verteilung der Reichsüberweisungssteuern., die Leistungsfähigkeit der Gemeinden besonders durch Einbeziehung der Schulkinderzahlen in den Verteilungsschlüssel stärker als bisber zu berücksichtigen, Gegen ½13 Uhr vertagse sich das Haus, auf Montag, den 13. Mai, 13 Uhr: Dritte Etatslesung. wurde von allen Rednern abgelehnt. Nach der allgemeinen Aussprache wurde mit der Einzelberatung des Kapitels gonnen. Sie soll am Montag um 3 Uhr fortgesetzt perben. Die Reserven in Genf. wtb. Genf, 28. April.(Tel.) Zur Frage der Herabsetzung der Effektivbestände begründete am Graf Bernstorff im Vorbereitungsausschuß für die Abrüstungskonferenz den bekannten deutschen Standpunkt über die Notwendigkeit der Einbeziehung der ausgebildeten Reserven, in die für die Rüstungsbeschränkung in Ansatz kommenenden Heeresstärke, und führte insbesondere die Gründe an, aus denen Deutschland auf die Anrechnung der ausgebildeten Reserven nicht verzichten kann. Bezugnehmend auf die Erklärung des amerikanischen Hauptdelegierten Gibson, gab Graf Bernstorff zum Schluß seiner der Meinung Ausdruck, daß es seines Erachtens sehr zur Klärung der Lage und zu einer Beschleunigung der Arbeiten des Ausschusses beittagen würde,„wenn die Delegierten, die sich zu Konzessionen bereit erklärt haben, möglichst bald sich darüber äußern würden, auf welchem Gebiet sie etwa Konzessionen zu gewähren geneigt sind". Auf der Grenze erschossen. eschchels Sasce dun balche Gesh ise Ven eur, beserisge ss ele. Secsschalle. beide südslawischer Nationalität, in dem Augenblick, als sie nach Oesterreich flüchten wollten, erschossen. Hierüber erfuhr der österreichische Gendarmerievosten in Leutschach folgendes: aram wurd: 8.# In einem Kaffeehaus in Agram wurde das Gespräch mehrerer Gäste belauscht, aus welchem hervorging, daß sie Druckschriften umstürzlerichen Inhalts verbreiten wollten. Die Behörden verhafteten zwei Personen, den Professor und den Hochschüler. Sie wurden unter Bedeckung an die österreichische Grenze bei Leutschach gebracht, um dort zu ermitteln, wo diese Druckschriften, die von Oesterreich eingeschmuggelt werden sollten, versteckt sind. Während der Suche nach den Druckschriften unternahmen heute früh die beiden verhafteten südslawischen Staatsangehörigen einen Fluchtversuch nach Oesterreich, wobei sie von den südslawischen Gendarmen in dem Augenblick erschossen wurden, als sie die Grenze erreicht hatten, so daß die Füße der beiden österreichischen Boden und die Oberkörper auf südslawischen Boden zu liegen kamen. wtb. Graz, 29. April.(Funkspruch.) Von jugoslawischer amtlicher Seite wird über den Vorfas an der österreichisch=lugoslawischen Grenze bei Leutschach mitgeteilt, daß es sich bei den erschossenen jugoslawischen Staatsangehörigen um den vor acht Jahren der serbischen Skuptschina als Vertreter von Slowenisch=Brod Kommunisten Eschimovic und um den kommunistischen Kurter Djakowic handele. Die sozialpolitische Oebatte im Reichstag. es Reichstages.: Aba. Dr. Frick(Nat.=Soz.) verlangt da Berlin, 27. April.(Tel.) Vor Eintritt in eibt Av9, Jazsionalistischen (DVp.) eine Erklärung gegen den nunonuntschen Abg. Strasfer ab, der ihn in einem offenen Brief der Lüge und der Verleumdung bezichtigt hatte. Abg. Dr. Mittelmann erklärt, seine Fraktion habe deshalb für die Aufhebung der Immunität des Abg. Strasser gestimmt, weil es nicht angehe, daß dieser weiter ungestraft in 10 Zeitungen gröblichste Beleidigungen und Beschimpfungen in die Oeffent lichkeit schleudere, ohne tatsächlich als verantwortlicher Redaktcur die Verantwortung übernehmen zu können. Die Form, in der Strasser den Makel von sich abzuwälzen versuche, richte sich selbst und auch den Urheber.(Sehr richtig bei der Mehrhen.) Abg. Dr. Frick(Nat.=Soz.) verlangt das Wort. — Präsident Loebe erteilt es ihm jedoch nicht, sondern belegt ihn mit einem Ordnungsruf, weil er durch einen Zuruf sich die niedrigen Beschimpfungen des Abg. Strasser zu eigen gemacht habe. Darauf wird die zweite Lesung des Haushalts des Reichsarbeitsministeriums bei der allgemeinen Aussprache über Ministergehalt und Abschnitt Sozialversicherung fortgesetzt. Von allen Rednern wurde eine Resorm der Arbeitslosenversicherung gesordert, aber die Vertreter aller großen Fraktionen sprachen sich für die Beibehaltung der Arbeitslosenversicherung und der Sozialversicherung im allgemeinen aus. Die sozialdemokratische Autegung einer Beitragserhöhung der Arbeitslosenversicherung Ein Generalkonsul erschossen. wib. Oedenburg, 29. April.(Funkspruch.) Ein unbekannter Täter gab auf den früheren Generate konsul Emil Schreiner, der mit seiner Frau seiner Schwiegermutter in einem Kraftwagen von einem Ausflug heimkehrte, in der Nähe der Stadt einen Gewehrschuß ab. Das Geschoß durchschlug dem Generalkonsul die Pulsader und verwundete Frau Schreiner erheblich am Oberschenkel. General= konsul Schreiner konnte noch den Wagen abbremsen. Als dieser nach etwa 100 Meter stehenblieb, war Schreiner bereits gestorben. Seine schwer verrogudete Frau wollte die Gegend abgehen, brach aber nach einigen Schritten bewußtlos zusammen. Herbeigeeilte Bewohner der Gegend benachrichtigten die Gendarmerie und die Oedenburger Rettungsgesellschaft. Die Frau wurde in das Oedenburger Krankenhaus gebracht und operiert. Die Aerzte glauben, sie retten zu können, doch wird das verletzte Bein voraussichtlich amputiert werden müssen. Es wurde sofort eine Untersuchung geleitet und dabei bisher festgestellt, daß der Schut aus einem Manulicher gewehr abgegeben wurde. Der Täter ein Zimmermannslehrling. wtb. Budapest, 29. April.(Funkspruch.) Aus Oedenburg wird gemeldet: Die polizeilichen Ermittlungen haben zu der Feststellung der Person geführt, die den tödlichen Schuß auf den pensionierten Generalkonsul Schreiner und dessen Gattin abgab. Aus der Richtung der Kugel schlossen die Sachverständigen, daß der Schuß von einem nahen Dachboden aus abgegeben worden sein mußte. Man nahm eine Haussuchung vor und fand tatsächlich ein Mannlicher=Gewehr. Es wurde festgestellt, daß sich in dem kritischen Zeitpunkt ein Zimmermannslehrling auf dem Dachboden besand. Dieser gab bei der Polizei im Laufe des Verhörs an, daß er mit dem Gewehr, das er seinem Freund gestohlen hatte, Proben anstellen wollte. Erst später habe er hemerkt, welches Unheil er angerichtet hatte. er sich doppelt, in München sprechen zu können. Er sei hier nicht als Redner, sondern als Diskussionsredner, verspreche aber, in nicht allzu ferner Zeit in München als Hauptreferent zu sprechen. Politische Zusammenstöße. Blutiger Zwischenfall in Frankfurt. Ein Toter, drei Schwerverletzte. wtb. Frankfurt a. M., 29. April.(Funkspruch.) Im Anschluß an einem Umzug des Reichsbanners kam es in der vergangenen Nacht an der Obermainbrücke zu einem blutigen Zusammenstoß mit Nationalsozialisten. Dabei wurde ein Reichsbannermitglied durch einen Messerstich getötet, außerdem wurden zwei weitere Reichsbannerleute, sowie ein angeblicher Kommunist schwer verletzt. Als die Polizei eintraf, hatten sich die Gruppen bereit aufgelöst, doch konnten noch vier Nationalsozialisten festgenommen werden, die ihrerseits nicht unerhebliche Verletzungen an Kopf, Händen und Füßen davongetragen hatten. Die sofort aufgenommenen polizeilichen Vernehmungen, die die ganze Nacht und den Sonntag über andauerten, konnten die Frage noch nicht klären, auf wessen Seite die Schuld an den blutigen Vorgängen liegt. Ein unruhiger Sonntag in Berlin. wtb. Berlin, 29. April.(Funkspruch.) Im Laufe des Sonntags versuchten die Kommunisten, an verschiedenen Stellen der Stadt zu demonstrieren, sowie Haus= und Hosagitationen ab zuhalten. Dabei mußte die Polizei in zahlreichen Fällen einschreiten. Zu ernstlichen Zwischenfällen ist es jedoch nicht eekommen.„„„„ Um 8 Uhr früh passierte ein geschlossener Zug von Stahlhelmern aus dem Fahrrade den Bülowplatz, desgleichen gegen 9 Uhr Angehörige der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei die Ecke Kaiser Wilhelm= und Rosenstraße. Sämtliche Teilnehmer wurden zwangsgestellt und der Abteilung la des Polizeipräsidiums eingeliefert. Bis in die Abendstunden wurden insgesamt 86 Personen festgenommen und der Abteilung Ia zugeführt. Berliner Denkmäler beschmutzt. wlb. Berlin, 29. Mai.(Funkspruch.) In den Morgenstunden am Sonntag sind die Sockel der Denkmäler Kaisers Friedrich in Charlottenburg und Kaisers Wilhelm I. auf dem Trianonplatz in Weißensee von unbekannten Tätern mit der Aufschrift in roter Farbe:„Straße frei für den 1. Mai“ bemalt worden. Freispruch im Liebknecht=Prozeß. wib. Berlin, 27. April.(Tel.) Im Beleidigungs= prozeß gegen den verantwortlichen Redakteur des „Tagesbuches", Bornstein, wegen der in einem Artikel der Zeitschrift gegen den jetzigen Reichsanwalt Jorns im Zusammenhang mit der Untersuchung der Ermordung Liebknechts und Rosa Luxemburgs erhobenen Vorwürfe wurde heute der Angeklagte Bornstein auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Die Urteilsbegründung. Landgerichtsdirektor Marcart führte zur Urteilsbegründung u. a. aus: Der Angeklagte war beschuldigt, am 4. März 1928 Reichsanwalt Jorns in einer Druckschrift öffentlich beleidigt zu haben in Tateinheit mit übler Nachrede. Die Anklage erblickt in dem veröffentlichen Artikel ein Werturteil über den Reichsanwalt Jorns ind hält dadurch eine sormale Beleidigung für vorliegend. ebenso den Vorwurf der Begünstigung. Um zu der Wertung der Straftat zu kommen, muß man sich zunächst fragen, was steht in dem Artikel! Der Vorsitzende stellt nun zunächst fest, daß in dem Artikel selbst der Vorwurf der Begünstigung der Mörder Liebknechts und Rosa Luxemburgs durch den Reichsanwalt Jorns nicht Der Vorsitzende jährt sort:„Die Tendenz des Artikels eht nach Ansicht des Gerichts dahin, daß dem Nebenchgesägt wird, er sei zu einer Tätigkeit im Ver185 Nuger„nätugelig, Wiig, er sei zu einer Tatigkeit im Verdand der Reichsanwaltschaft weder sittlich noch juristisch geeignet. Diese Behauptung soll durch den Wahrheitsbeweis bewiesen werden. Nicht alle Behaupiungen innerhalb des Wahrheitsbeweises konnten vom Angeklagten erwiesen werden. Der Wahrheitsbeweis kann als geführt betrachtet werden, wenn die Gesamtheit der Tatsachen in Betracht gezogen wird. Außer Zweisel steht, daß die Ehre und das Ansehen des Nebenklägers durch die allgemeine Behauptung verletzt wird. Der Umsang des Wahrheitsbeweises war vom Gericht aber nur nach dem Inhalt des Artikels zu beurteilen. Der Nebenkläger ist nicht so eingeschritten, wie es in einer Kapitalsache erforderlich war. Um gegen solche die Untersuchung gefährdenden Zustände einzuschreiten, wie es nötig war braucht man einen Kann von stärkster Willenskraft und Selbständigkeit. Das war Herr Jorns nach unserer Ansicht nicht. Es darf allerdings nicht verkannt werden, daß seine Stellung außerordentlich schwierig war. Er stand zwischen rechts und links, zwischen dem Divisionsstab und der„Roten Fahne“. Außerdem hatte er es mit dem Hauptmann Pabst zu tun, einer autokratischen Persönlichkeit, die keinen Widerspruch duldete. Diese Verhältnisse machen den Gang der Untersuchung erklärlich, aber sie sprechen den Nebenkläger trotz aller Rücksichtnahme nicht von dem Vorwurf frei, daß er Zustände duldete, die den Beschuldigten Vorschub leisteten. Angesichts dessen kommt es nicht darauf an, ob alle Beispiele stimmen, da sie dafür unwesentlich sind. Die Erweislichkeit einer Behauptung ist ein Strafausschließzungsgrund. Daher war der Angeklagte auf Kosten der Staatshasse freizusprechen. Weltbund der Kirchen. Wechsel in der Leitung des Weltbundes der Freundschaftsarbeit der Kirchen. wtb. Berlin, 28. April.(Tel.) Pros. D. Spiecker ist aus Gesundheitsrücksichten von seinem Amt als Vorsitzender der deutschen Vereinigung des Weltbundes für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen zurückgetreten. An seiner Stelle wurde von dem Arbeitsausschuß der Vereinigung des Weltbundes D. Burghardt, Vizepräsident des evangelischen Oberkirchenrates der evangelischen Kirchen der Altpreußischen Union, vorbehaltlich der Bestätigung durch die Mitgliederversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die„Frankfurter Zeitung“. bb. Berlin, 29. April.(Funkspruch.) Der„Berliner Börsenkurier" brachte am Sonntag die aufsehenerregende Meldung, daß Anteile der Frankfurter Zeitung“ in den Besitz der I. G. Farbenindustrie übergegangen seien. 10 Prozent der Anteile seien bereits in den Händen des ChemieTrusts; auf 20 weitere Prozent habe er eine Option. Als Gegenleistung habe die„Frankfurter Zeitung“ ein Darlehen von zwei Millionen Mark unter günstigen Bedingungen erhalten. Wie dem „Montagmorgen“ auf Rückfrage von der„Frankfurter Zeitung" erklärt wird, ist es völlig unrichtig, daß die I. G. Farbenindustrie Anteile ihres Unternehmens erworben hat. Die Anteile befinden sich nach wie vor im alten Besitz. Erneuter Theaterfkandal in Köln wtb. Köln, 28. April.(Tel.) Bei der zweiten Aufführung des Schauspiels„Die Laterne“ von Walther Ilges im Kölner Schauspielhaus, das von Intendant Modes auf Wunsch der städtischen Theaterkommission eine kleine Umarbeitung erfahren hat, kam es am Samstagabend wiederum, wie kürzlich in der Erstaufführung, die, wie berichtet, infolge kommunistischer Lärmszenen nicht zu Ende gespielt werden konnte, zu einem neuen Theaterskandal. Bereits während des zweiten Aktes herrschte Unruhe im Hause und ein Störenfried, der sich durch schrilles Pfeisen bemerkbar machte, wurde aus dem Zuschauerraum entfernt. Während nach Schluß der Vorstellung ein großer Teil des Publikums langanhaltenden Beifall spendete, stimmten die Kommunisten ein schrilles Pfeiskonzert an. Es kam zu Prügeleien im Parkett. Die Kommunisten sangen hierauf die Internationale. Schließlich räumte die Polizei das Haus. Nächtlicher Ueberfall in der Wohnung. wtb. Berlin, 28. April.(Tel.) In der vergangenen Nacht wurde in Berlin=Schöneberg ein wohlhabender Kaufmann in seiner Wohnung von zwei mit Pistolen bewaffneten Unbekannten überfallen und gezwungen, den Räubern seine Wertsachen und Bargeld im Betrage von etwa 3000 Mark auszuhändigen. Besonders auffällig ist, daß die Räuber über die Existenz eines kleinen unter einem Bild verborgenen Wandtresors unterrichtet waren, den sie in Gegenwart des Ueberfallenen aufbrachen und ausplünderten. Sie entfernten sich dann unbehelligt, nachdem sie, um eine Verfolgung zu vereiteln, den Kaufmann an Händen und Füßen gefesselt hatten. Von einem Bettler niedergeschossen. wtb. Stuttgart, 28. April.(Tel.) In dem Weiler ederlitz, Oberamt Ravensburg, wurde gestern die 48jährige Ehefrau des Landwirts Port von einem Bettler, der in Begleitung eines zweiten Bettlers in ihrer Wohnung erschienen war, durch einen Revolverschuß getötet. Der Tat war ein heftiger Wortwechsel vorangegangen. Der Bettler und sein Begleiter sind geflüchtet. Maskierte Räuber in Amsterdam. wtb. Amsterdam, 29. April.(Funkspruch.) Samstag abend drangen fünf maskierte Räuber in das Büro der Schokoladenfirma Jan de Wit auf der Bloemengracht, wo sie den mit einem Freunde allein anwesenden Geschäftsinhaber mit vorgehaltenen Revolvern bedrohten und beiden Männern die Hände aus dem Rücken zusammenbanden. Die Banditen raubten die Uhr und Brieftasche des Geschäftsinhabers, die zusammen einen Wert von 1000 Gulden haben, und verschwanden unerkannt. Der Vorfall hat in Amsterdam großes Aufsehen erregt, da Ueberfälle durch maskierte Banden in Holland eine große Seltenheit sind. Eine große Anzahl von Personen konnte sich nur im letzten Augenblick über die Dächer retten. Verschiedene der Geretteten hatten bereits das Bewußtsein verloren und mußten ins Krankenhaus geschafft werden. Die Jeuerwehr wurde durch verschiedene Motorspritzboote unterstützt und bekämpfte den Brand schließlich mit 50 Schlauchleitungen. Der Feuerschein war bis nach Delst hin sichtbar. Erst am Sonntag, in den Morgenstunden, konnte das Feuer, das als das größte gilt, das sich seit 50 Jahren in Rotterdam ereignete, als bezwungen angesehen werden. Der Sachschaden beläuft sich auf ungefähr 700000 Gulden, wovon der größte Teil durch Versicherung gedeckt ist. Ein belgisches Kloster in Flammen. wotb. Antwerpen, 29. April.(Funkspruch.) Die berühmte aus dem 12. Jahrhundert stammende Abtei in Tongerloo, einer Ortschaft Flanderns, wurde am Sonntag von einer Feuersbrunst, die vermutlich durch Kurzschluß entstanden ist, heimgesucht. Die ersten Versuche, den Brand zu bekämpsen, scheiterten an der Unzulänglichkeit der vorhaudenen Löschmittel. Man hofft jedoch mit Hilfe der aus Antwerpen und Mecheln herbeigerusenen Wehren einen Teil des Klosters zu retten. Zahlreiche wichtige Dokumente und wertvolle Kunstwerke konnten bereits in Sicherheit gebracht werden. Ein Fuwelier vergistet sich, weil er 200000 Mark Verbindlichkeiten nicht decken kann. wtb. Berlin, 28. April.(Tel.) In einer Konditorel in Dresden=Laubegast hat sich der Anfang der 50er Jahre stehende Goldschmied und Juwelier Hans Gustav Schmidt mit Zyankali vergiftet. Er war in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und versuchte, sich mit Wechseln, sowie durch Verpfändung der ihm kommissionsweise zum Verkauf überlassenen Goldwaren über Wasser zu halten, geriet dadurch aber in immer schwierigere Verhältnisse. Die Verbindlichkeiten beliefen sich zum Schluß auf rund 200 000 Mark Bevor Schmidt den Verzweiflungsschritt beging, hatte er alle seine Gläubiger zur Besprechung der Lage in die oben erwähnte Konditorel bestellt. Während diese auf ihn warteten, beendete er freiwillig sein Leben. Aus Nah und Fern. Tragödie der Jugend. pw. Berlin, 28. April.(Tel.) Der 22jährige Arbeiter Haus Tietz, der Geliebte der jugendlichen Selbstmörderin Irmgard Schulz, wurde, laut Voss Ztg., am Samstag mittag in der Parkstraße 35 in Weißensee durch Gas vergiftet aufgesunden. Tietz hat aus Gram über den Tod seiner Freundin— bei der Beerdigung kam es, wie berichtet, zu schweren Ausschreitungen— die Verzweiflungstat begangen. In hoffnungslosem Zustand wurde er ins Krankenhaus gebracht. Die Strafe für den Aschaffenburger Zeugnisdieb. wtb. Aschaffenburg, 27. April.(Tel.) Der dumme Streich eines Schülers der 7. Klasse des hiesigen humanistischen Gymnasiums, der, wie s. Zt. gemeldet, sämtliche Zeugnisse der Klasse beseitigt hatte, hat dazu geführt, daß der Schüler exkludiert wurde, also in keiner bayrischen Mittelschule mehr Aufnahme finden kann. Außerdem geht das gerichtliche Verfahren gegen ihn weiter. Explosionsunglück in Polen. wtb. Tarnowitz, 27. April.(Tel.) Beim Transvor“ eines Blechbehälters mit Sprengstoffpatronen kam es aus bisher noch ungeklärter Ursache zu einer Explosion. Hierbei wurden zwei Bergleute in Stücke gerissen, während ein dritter Arbeiter mit leckteren Verletzungen davonkam. Aufe=ungiauesnte. Auto=Anglück in wlb. Remscheid, 28. April.(Tel.) Samstag nachmittag versagte bei einem Lastkraftwagen aus Düsseldorf auf der stark abschüssigen Blumenthalstraße die Bremse. Der Wagen wurde über die Böschung geschleudert und überschlug sich mehrmals. Von den drei Insassen wurde eine Frau getötet, der Chausseur schwer und der dritte Mitfahrende leichter verletzt. Lokomotive gegen Lastaute. wtb. St. Goar, 29. April.(Funkspruch.) Auf der Strecke Bingen— Koblenz fuhr am Sonntag früh gegen 3½ Uhr an dem Bahnübergang bei Oberwesel eine Lokomotive infolge nicht geschlossener Schranke auf ein Lastauto mit Anbänger, das polnische Konfulatsakten trausportierte. Der schwere 5=Tonnen=Lastwagen wurde, ebenso wie der Anhänger, von der Lokomotive etwa 200 Meter weit mitgeschleift und vollständig zertrümmert, Der Wagenführer wurde auf der Stelle getötet, ein Mitfahrer schwer und ein anderer leicht verletzt. Durch die Aufräumungsarbeiten, wobei es sich im wesentlichen um die Bergung der weithin zerstreuten Konsulatsakten handelte, war die Landstraße St. Goar—Oberwesel mehrere Stunden hindurch gesperrt. Auch die Gleichmäßigkeitsfahrt des Automobilklubs des Saargebiets, die kurz darauf diesen Weg nehmen sollte, mußte umgeleitef werden. Ein Auto verbrannt. 2 Tote. wib. Magdeburg, 28. April.(Tel.) Bei dem Stendaler Kilometer=Prüfungsrennen für Motorräder und Automobile kam es heute nachmittag zu einem schweren Unglück, das zwei Menschenleben gesordert hat Der Rennfahrer Baron von WentzelMosau, der die schnellste Zeit des Tages gefahren hat, hatte mit seinem Mercedes=Kompressorwagen das Ziel bereits passiert, als etwa 700 Meter hinter dem Ziel vor dem Wagen ein Radfahrer auftauchte. Bei dem Versuch, auszuweichen, schlug der Wagen um, explodierte und verbrannte vollständig. Baron von Wentzel=Mosau wurde schwer verletzt. Sein Mitfahrer und ein an der Strecke stehender Zuschauer wurden getötet, verschiedene andere Zuschauer wurden verletzt. Beim Bekanntwerden des Unglücks wurde das Rennen sofort abgebrochen. 4 Tote und 15 Schwerverletzte in England. wtb. London, 29. April.(Funkspruch.) In der Nähe von Reading stürzte ein Autobus um und fing Feuer. Die Insassen waren wie in einer Falle gefangen. Vier von ihnen verbrannten und wurden bis zur Unkenntlichkeit entstellt. 15 Personen wurden schwer verletzt. 6 Tote in Buenos Aires. wib. Buenos Aires, 28. April.(Tel.) Am Bahnübergang der Artigasstraße in der Nähe der FloresStation stieß ein elektrischer Zug mit einem Autobus zusammen, in dem sich etwa 20 Fahrgäste befanden. Der Autobus wurde völlig zerstört. Sechs Personen wurden getötct, 17 verletzt. Der Präsident der Republik begab sich an den Ort der Katastrophe und besuchte die Verletzten im Krankenhaus. Nachrichtendlenst Turaf Hanrsprauf! a0 Max Hölz incognito in München. wlb. München, 28. April.(Tel.) Gestern abend sand im Löwenbräukeller eine Versammlung der kommunistischen Roten Hilse statt, in der ein Prosessor Halle aus Berlin über den neuen Strafgesctzentwurf sprach. Nach seiner Ausführungen meldete sich ein Redner zum Wort, der sich Hammer nannte und im Lause seiner Rede erklärte, Max Hölz zu sein. Die kommunistische„Neue Zeitung" bestätigt, daß es sich bei dem Diskussionsredner tatsächlich um Max Hölz gehandelt habe. An die anwesenden Kriminalbeamten sich wendend, erklärte er, in Bayern sei ihm das Wort verboten worden, und deshalb freue Der rote Hahn. Zwei Personen verbrannt. wtb. Freiburg i. Br., 29. April.(Funkspruch.) In einem Oekonomiegebäude der bei Schönau im Wiesental gelegenen Schwarzwaldgemeinde Kastel brach gestern nacht aus bisher noch nicht geklärter Ursache ein Feuer aus, daß außerordentlich schnell um sich griff und in kürzester Zeit drei landwirtschaftliche Anwesen mit sämtlichen NebenKiamumen. Zwei Personen kamen in den Flummen um. Mehrere Stück Großvieh verbrannten. Fünf Familien retteten nur das nackte Leben. Der Schaden ist sehr hoch. Riesige Feuersbrunst in Rotterdam. wtb. Rotterdam, 29. April.(Funkspruch.) Am Samstag, in später Abendstunde, brach in einer Möbelschreinerei auf der Kipstraat ein Brand aus. Als die Feuerwehr eintraf, stand bereits das ganze Gebäude in Flammen, die an den aufgestapelten Möbelvorräten reiche Nahrung fanden. Infolge der ungeheuern Glut konnte die Feuerwehr nicht verhindern, daß der Brand auf den ganzen zwischen Kipstraat, Gondsche Wagen. straat, Korte-Franken= Straat und Breedestraat liegenden Häuserblock, der ungefähr 15 Gebäude umfaßt, übergriff. Fernlenkschiff„Zähringen“ wieder in See gegangen bb. Berlin, 29. April.(Funkspruch.) Das frühere Linienschiff„Zähringen", das im August v. I. bei seiner ersten Probefahrt als fernlenkbares Zielschiff Aufsehen erregte, ist am Sonntag mit dem Fernlenkboot„Blitz“ von Wilhelmshaven aus nach Kiel in See gegangen, um zunächst in der Ostsee weitere Probefahrten im Fernlenkverfahren auszuführen. Im Anschluß an diese Fahrten werden vom 6. bis 8. Mai Schießllbungen der Schiffsartillerie=Schießschule in Kiel stattfinden, denen sich die vorgesehenen Schießübungen der Flotte nach ihrer Rückkehr von der Spanienreise anschließen werden. General Heye zurück aus Südamerika. wtb. Hamburg, 29. April.(Funkspruch.) Mit dem Hamburg=Süd=Schnelldampfer„Kap Polonia“ ist am Sonntag der Chef der deutschen Heeresleitung, General Heye, im Hamburger Hasen eingetroffen. Er wurde an Bord des Schiffes von Kontreadmiral Gaye, dem Leiter der Marinedienststelle Hamburg, und Masor Heyns empfangen. General Heye, der sich sehr befriedigt über seine Eindrücke in Argentinien äußerte, setzte nachmittags die Weiterreise nach Berlin sort. Lärmfzenen bei einer politischen Versammlung in Breslau. wtb. Breslau, 29. April.(Funkspruch.) Der deutsch=polnischen Verständigungspolitik galt eine Massenkundgebung, die Sonntag vormittag unter der Devise„Droht der Krieg zwischen Deutschland und Polen?“ im Viktoria=Theater stattfand. Veranstalter dieser Versammlung waren die deutsche und die polnische Liga für Menschenrechte. Die Hauptredner, polnischerseits Pros. Adam Praper und deutscherseits Generalmajor Freiherr von Schoenaich, konnten aber kaum zu Worte kommen, da die Versammlung durch ständige Zurufe und „arde. Polizet schritt chu Gesänge gestört wurde. nahm 25 Personen ein und thaft. in e Landtagswahlen in Tirol. wib. Innsbruck, 29. April.,(Innkspruch.) Mit Ausnahme des politischen Bezirts Innsbruck liegen von den Landtagswahlen am Sonntag alle Ergebnisse vor. Die Sozialdemokraten dürften im Land ein bis zwei Mandate gewinnen, der Städtebund, der diesmal zum ersten Mal im Wahlke scheint, zwei bis drei Mandate. Die Gro ir bisher vier Mann stark waren, dürften nur mehr zwei Mann stark in den neuen Landtag einziehen. Auch die Tiroler Volkspartei dürfte zwei Mandate verlieren. Die Splitterparteien werden wahrscheinlich kein Mandat erringen. wotb. Innsbruck, 29. April.(Funkspruch.) Die am gestrigen Sonntag gleichzeitig mit den Landtagswahlen durchgeführten Gemeinderat=Ergänzungswahlen in Innsbruck verliefen in vollster Ruhe. Neugewählt wurden nach den vorläufigen Resultaten neun Sozialdemokraten(bisher acht), sieben Christlich=Soziale(sechs), vier Großdeutsche (fuuf) und kein Nationalsozialist(eins). Deutschland—Italien 2: 1. wtb. Turin, 29. April.(Funkspruch.) Vor 40000 Zuschauern standen sich am Sonntag die Fußballmannschaften von Deutschland und Italien im dritten Länderspiel gegenüber. Während die Italiener die beiden vorherigen Spiele gewannen, siegte diesmal die deutsche Mannschaft mit 2:1 über den Europameister von Amsterdam. Das nach acht Minuten Spielzeit von den Italienern getretene Tor glichen die Deutschen schon nach zwei Minuten wieder auf; erst kurz vor Schluß fiel das Siegtor. Bemerkenswert aus dem Verlauf des Spieles ist die hervorragende Leistung schen Schlußdreiecks Stuhlfauth, Weber und Beier, während die Stürmerreihe ein Versager war. „Fascio des weißen Adlers.“ wtb. Bukarest, 29. April.(Funkspruch.) meldung. Die der Regierung nahestehenden Blätter sind bestrebt, den unernstlichen Charakter der Bewegung zur Vorbereitung der Diktatur, von der die Zeitung„Adeverul“ zu berichten wußte, hervorzuheben. Es handele sich um eine faschistische Organisation, die den Namen„Fascio des weißen Adlers“ führe und vom früheren Minzsefzicg, denten Bratianu gegründet worden sei.„nische Kreise vertreten die Auffassung, daß die Regierung Maßnahmen treffen wird, um die Tätigkeit dieser Organisation zu unterbinden, damit eine der öffentlichen Ordnung vermieden werde. Man weist darauf hin, daß sowohl der Kabinettschef, als auch der Minister des Innern gegenwärtig in der Provinz weilen, was auf die Bedeutungslosigkeit dieser Bewegung hinweisen soll. Minister des Aeußern, Mironesku, erklärte Journalisten gegenüber, daß diese Aktion Bratianus der Regierung keineswegs Sorgen bereite. Ermordung amerikanischer Missionare in China. wtb. Hankan, 29. April.(Funkspruch.) Der Prokurator der amerikanischen Aktionisten=Mission teilt mit, daß am Mittwoch bei Tschenki in Hunan drei amerikanische katholische Prieste ermordet worden sind. durch ein sinniges Geschenk am Z. Mal 0.70 M 1.20 M 1.20 M 1.20 M 1.50 M 1.60 M 1.60 M 2.50 M 2.50 M 2.80 M 3.— M 3.— M 3.20 M 3.50 M 3.50 M 4.— M 4.— M Wir empfehlen: Bilder, Radierungen, Holzschnitte, Alabaster=Dosen, Keramik=Vasen und vor allem gute Bücher: Mutterfreude— Mutterpflicht v. Dr. K. Hesselbacher 0.45 M Liebe stark und zart, Liebe von eigener Art von M. Feesche 0.70 Aus der Kinderstube kleiner und großer Leute von M. Feesche 0.70 M Mutter und Kind(Ein Büchlein über das große Glück) Frauenlob(Bilder und Gedanken) Der liebe Friede von Hans Thoma Mutter und Kind in 60 Meisterbildern.... Des Hauses Sonnenschein(Die schönsten Kinderbilder) 1.40 M Mutter und Kind von Clara Heitefuß Kinderbilder aus alter Zeit..***„ Schöne Frauen in 60 Meisterbildern Mein Viergespann von Frau Brigitte Vox humana(Das Leben einer Sängerin) von RieAndro Des korrekten Herrn Amtsrichters kleine Frau von O. Gaul=Molnar Gastgeschenk, Sprüche von Frida Schanz Friedel Starmatz, Roman eines Kindes von M. Heinze=Hoferichter..... Mutter, Bilder aus dem Leben von Dora Rapparo Irmela himosa von Heinz Ott Das Opser von Else Feißel Die stille Insel von Reinhold Braun Rosen, Gedichte von Ludwig Finckh Das Büchlein der werdenden Mutter von M. Retches............ Königin Luise von Arnim Stein...... 2.—4 Meine Therese von Gustav Stutzer 4.40 Besonnte Strecke, Gedichte, Balladen und Legenden von Frida Schanz 4.50 M Buzi oder Morgenstunden einer Menschenseele von Otto Ernst 4.50 M Heidede von Otto Ernst Die Heilige und ihr Narr von Agnes Günther Sessuceeheeune Nur eine Frau, Roman aus der Gegenwalt von E. v. Maltzahn 0 Frau Käthe Werner von Gustav Schröer Balladen und Lieder von Anna Schieber Von der getrosten Verzweiflung(Welt, Mensch und Gott in den Dichtungen der Annette von DrosteHülshoff) herausgegeben von Hollweg... „Zwei Frauen“, Die Gräfin Tolstoi und Frau Dostojewsky au8 „Marianne Wolff“, Die Witwe Karl Immermanns, Leben und Briefe Der neue Haushalt von Dr. Erna Meyer „Luise“ von Walter v. Molo Mein Weg zur Kunst von Monika Humius Als Mutter ein Kind war von Helene Christaller Aus dem Leben meiner Mutter von Julie Schlosser Bd. I Aus dem Leben meiner Mutter von Julie Schlosser Bd. II Charlotte Löwensköld von Selma Lagerlöf Anna, das Mädchen aus Dalarne Gabriele von Bülows Töchter(Leben und der fünf Enkelinnen Wilhelm von Humboldts) Amalie Dietrich von Charitas Bischoff Die liebe Frau von der Geduld von Wilh. Kotzde Annette von Droste=Hülshoff, Gesammelte Werke Bd. IIII Außerdem empfehlen wir Nunstmappen und Postkarten zum Muttertag. 5.— 5.20 M 6.—A 6.—* 6.50 M 6.50 M 6.60 M 6.80 M 6.—A 7.50 M 7.50 M 7.50 M 9.— A S. Brads Schwerte(Ruhr) Bahnhofstr. 3 Nachruf. Mtt herzlichem Bedauern erfahren wir, daß am 25. ds. Nits. Herr Werkmeister a. D. Ladard Piesecken Jahre 1913 in unseren Diensten gestanden und seine Arbeitskraft für mete Herr Hüsecken sein Interesse unserem Werk, an dem un iun schre 1913 ds aus Geunchelsgründen giogte kretden Tod unseres früheren Mitt bleiben wird. Vereinigte Deutsche Nickel- Werke vormals Westfällsches Nickelwalzwerk, Fleitmann, Witte& Co. Schwerte, den 27. April 1929. Eiher 1738 wic ebenraum pe Zuerfragen in der stelle dieser ZeitungZimmerwohnung zum 15. S. zu vermieten. Schwerterheide Heidestraße 104 BauFranestall in Westhofen ½— 1 Morgen zu kaufen gesucht. Offerten mit Preisangabe unter Nr. 1739 an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Benützt die Leihzibliothek von C. Braus! 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Da sitzen nun die Kinder jeden Tag um die Mittagszeit am Straßenrain und horchen, weil sie fühlen, daß das— Erkenntnis bringt. —— Hart schrillt eine Glocke durch Gedanken und Schaffen; alle blicken auf das Fabriktor, das sich in seiner Trägheit schüttelt. Das Fabriktor ist den Kindern ein stiller Freund, wie dem Vater die singende Maschine; weil sie es täglich sehen. In ihrem Gemüt wird dieses Denken nicht müde. Sie wissen nichts von mechanischer Gewöhnung, sondern ihre kleine Seele umfaßt in dieser Bekanntschaft eine Naivität des Seins, im Gegensatz zu der Erkenntnis. Dann lachen ihre Herzen, wenn das Tor sich langsam öffnet und sein Gesicht gegen die ziegelrote Mauer drückt. Wenn dann die Männer schwatzend aus dem Qualm in den Tag schreiten, in die blauen Kinderaugen ihre abgehärmten Blicke tauchen und an den kleinen Händchen die Liebe zu ihrem Weibe fühlen. Sie kommen aus der Erkenntnis, die lebenssprühende Maschine ist und wollen nun ausruhen an der Naivität des Seins. Das Fabriktor ist Vermittler zwischen beiden, das fühlen die Kinder; darum warten sie am Wege, bis die Maschinen still stehn und die russigen Männer kommen. Wenn sich dann das Fabriktor schließt, werfen sie wohl noch einen Blick zurück und aus seinem Knarren hallt es, als ob es sagen wollte:„Auf Wiedersehen, meine Freunde!" L=x. Das breunende Problem der Eingemeindung Schwerte wehrt sich energisch.— Der Ge=meindeausschuß des preußischen Landtags weilt am 7. Juni in unserer Stadt. Wetterbericht der Wetterwarte Essen vom 28. April. Das gestrige Teiltief über der Nordsee ist nach Nordostdeutschland und Polen abgezogen, das neue Tiefdruckgebiet im Südwesten Großbritanniens dringt langsam vor. Zwischen beiden erstreckt sich über West= und Mitteldeutschland eine Brücke hohen Luftdrucks. Bei 2 bis 7 Grad Wärme war es heute früh in Deutschland im Süden vielfach heiter, sonst wolkig und im Nordosten regnerisch. Der Kahle Asten hatte mäßigen Ostwind, wolkiges Wetter und 2 Grad Frost. Wetteraussichten bis Dienstag: Wechselnde Bewölkung und später wieder zeitweise Regen bei wenig geänderten Temperaturen. : Gedenktage. 29. April. 1806 Der Dichter Ernst Freiherr von Feuchtersleben in Wien geboren(gestorben 1849).— 1871 Der Zeichner Otto Speckter in Hamburg gestorben(geboren 1807).— 1878 Der katholische Theologe und Dichter Peter Dörfler zu Unter=Germaringen(Schwaben) geboren.— 928 Der schweizerische Schriftsteller Heinrich Federer in Zürich gestorben(geboren 1854). Das war ein Sonntag hell und klar... wie wir ihn in diesem Jahre noch nicht erlebt haben. Die Sonne meinte es am wolkenlosen Himmel herzlich gut und war mit ihren Strahlen nicht kargsam. Man konnte sogar schon im Freien auf der Bank sitzen, ohne sich dabei zu erkälten. Kein Wunder, wenn viele Schwerter Bürger hinauswanderten, um sich an dem Busen der erwachten Natur zu erquicken. Das Gustav=Adolf=Fest. Uns wird geschrieben: Am gestrigen Sonntag wurde durch Festgottesdienst in der großen eval. Kirche und durch eine Nachversammlung„Im Reiche des Wassers" das alljährlich stattfindende Gustav=Adolf=Fest gefeiert, dem fortan der Sonntag„Kantate“ gewidmet sein soll. Der alle Erwartungen erfüllende äußere Verlauf— das bis auf den letzten Platz gefüllte Gotteshaus, die imposante und eindrucksvolle Festversammlung, die Mitwirkung des Posaunen= und Kirchenchors und nicht zuletzt die hervorragenden Redner Pastor D. Niemöller=Elberfeld und Professor Dr. Niemöller=Soest machten das Fest zu einem evangelischen Tag im eigentlichen Sinne des Wortes. Schon Samstagabend vereinigten sich Glockenläute und die Klänge des fleißigen und sich immer mehr vervollkommnenden Posaunencors an der Kirche, am Postplatz, Rathaus und evang. Krankenhaus, zu einem würdigen Auftakt: Kantate! Auf diesen Ton der Freude und Dankbarkeit war auch der erhebende Gottesdienst bestimmt. Der alte, ehrwürdige und doch jugendfrische tüchtige Kanzelredner Pastor Niemölder legte im Anschluß an ein Wort aus dem 2. Korintherbrief(2. Kap., 4, 6) die hohe Aufgabe des Gustav=Adolf=Vereins dar, indem die Kernbedanken des Textes im Hinblick auf die GustavAdolf=Arbeit zu einem dreifachen Weckruf zusammenfaßte: Die frohe Botschaft„Lust ist da!“, die ernste Gewissensfrage„Leuchtet es in dir?", die dringende Mahnung„Laß das Licht leuchten!" Seine schlichten, eindringlichen, von Glaubenskraft getragenen Worte wurden für viele zu einem starken Erlebnis. Nachmittags füllte sich der große Saal Reiche des Wassers“ schon lange vor Beginn der musikalischen Darbietungen des unermüdlichen Posaunenchors und des Kirchenchors. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch Pastor Kleinemeyer, die besonders den beiden Festrednern als eifrigen Förderern der Gustav=Adolf=Sache galten und in denen er weiter auf die Notwendigkeit der Gustav=Adolf=Arbeit als zur evangelischen Wesensart gehörend hinwies, sprach Prof. Dr. Niemöller über„Die Protestation zu Speyer“ und erweiterte durch seine fesselnden Darlegungen das Gustav=Adolf=Fest zu einer Gedächtnisfeier an jenen denkwürdigen Reichstag am 19. April 1529, der den Evangelischen den Ehrennamen„Protestanten“ einbrachte, Protestanten nicht im negierenden und ablehnenden Sinne, sondern in der Bedeutung des öffentlichen Bezeugens und Bekennens auf der unumstößlichen Grundlage der Bibel. Den Schluß und Höhepunkt der Feier bildete Pastor D. Niemöllers Vortrag„Vom siebenfachen Segen des Gustav=Adolf=Vereins“. In seiner schlichten, tümlichen, von köstlichem Humor durchwürzten Art verstand er es wieder, tiefe Wahrheiten lebendig zu machen und seine dankbaren Zuhörer für die segensreiche Arbeit des Gustav=AdolfVereins zu erwärmen und zu begeiseegggung, Kleinemeyer wies dann in seinem##tten noch einmal auf die Bedeutung der Fesiveranstaltung hin, die nicht Selbstzweck sei, sondern dazu dienen solle, das evangelische Gemeindebewußtsein zu durchsetzen mit dem wahren Geist der Gustav=Adolf=Sache. Um eine möglichst breite Grundlage für erfolgreiche Arbeit zu schaffen, erstrebt er eine möglichst enge Verbindung zwischen dem Evang. Bund und dem GustavAdolf=Verein. Wir hoffen zuversichtlich, daß das schön verlaufene Fest das evangelische Gemeindeleben nachhaltig befruchtet. Polizeiliche Mitteilung. In der Zeit vom 14. bis 21. April kamen zur Anzeige: 1 Fall wegen Befahrens einer Straße, die gesperrt war, mit einem Kraftwagen; 1 Fall wegen Einbruchsdiebstahls; 1 Fall wegen Ueberschreitung der Polizeistunde; 1 Fall wegen Unterschlagung; 1 Fall wegen gung; 1 Fall wegen Vertriebs von Falschgeld; 1 Fall wegen Ueberfahrens eines Kindes mit einem Bulldogg. Verletzt wurden in hiesigen Betvieben 11 Personen. Obdachlos meldeten sich 45 Personen. 6 Personen wurden wegen Landstreicherei dem hiesigen Amtsgericht vorgeführt. 1 Füllfederhalter wurde als gefunden gemeldet. Heute Vorträge über sexuelle Fragen. Uns wird zu den heute stattfindenden Vorträgen noch geschrieben: Die Vorträge von Dr. Das Problem der Eingemeindung rückt mit jedem Tag mehr in den Vordergrund und nicht lange wird es mehr bis zu dem Zeitpunkt dauern, wo die endgültige Regelung erfolgt und die Akten über dieses Thema geschlossen werden können. An den ersten drei Tagen der vergangenen Woche fand im Landtage in Berlin eine gründliche Aussprache zwischen den Mitgliedern der Deutschen Demokratischen Parteifraktion des preußischen Landtags und den örtlichen Organisationsführern des rheinischwestfälischen Industriegebietes statt und besonder war es der letzte Tag, der für die westfälischen Umgemeindungsfragen reserviert war. Eine positive Stellungnahme selbst der Abgeordneten erfolgte nicht, da die Konferenz lediglich informatorischen Charakter trug. Bei der Besprechung der westfälischen Fragen am Mittwoch stand die Frage Großdortmund im Vordergrund des Interesses. Hierbei erfolgten besonders lebhafte Vorstöße gegen die Vorschläge der Regierungsvorlage von Schwerte und Westhofen aus. Die Landkreisfragen— es handelte sich um die jetzigen Landkreise Hörde, Bochum, Hattingen, Hagen und Schwelm, sowie Iserlohn=Stadt und=Land— wurde lebha debattiert, insbesondere wehrte man sich von Schwerter Seite aus sowohl gegen den Ruhrkreis=Ost als gegen die Zuteilung zum Kreise Iserlohn. Ueber die Besichtigungsreise des Gemeindeausschusses des preußischen Landtags durch das Umgemeindungsgebiet verlauten zuverlässig folgende Einzelheiten: Sonntag, den 26. Mai, abend: Ausschußsitzung in Barmen. Montag, den 27. Mai: Fragenkomplex BarmenElberfeld=Radevormwald. Dienstag, den 28. Mai: Solingen, Remscheid, Lennep.—. Mittwoch, den 29. Mai: Groß=Lusscloorf und Neuß. Donnerstag, den 30. Mai: Ruhetag. Freitag, den 31. Mai: Linker Niederrhein(Krefeld, Uerdingen, M.=Gladbach, Rheydt, Viersamstag, den 1. Juni: Großkreis Moers, GroßDuisburg, Hamborn, Dinslaken. Sonntag, den 2. Juni: In Duisburg Besprechung der bisher geprüften Fragen. Montag, den 3. Juni: Gute=Hoffnungs=HüttenStadt(Oberhausen, Sterkrade, Osreiselog, Mütheim, Bottropv. 8iabt unte S. 44 Dienstag, den 4. Juni: Essen=Sud. und=Lano, Groß=Bochum. Mittwoch, den 5. Juni: Gelsenkirchen=Buer, Gladbeck, Recklinghausen=Stadt und=Land (Herten, Dorsten, Haltern). Donnerstag. den 6. Juni: Groß=Dortmund, Landkreis Hörde, Iserlohn=Stadt und=Land. Freitag, den 7. Juni: Schwerte, Witten, Danach wird also der Gemeindeausschuß des preußischen Landtags am 7. Juni in unseree Stadt weilen und es ist nur zu wünschen, daß Einmütigkeit und Entschlossenheit in allen dieses Problem angehenden Gemeinden vereint dann zur Auswirkung kommen.— Es geht um unsere Selbständigkeit! med. Siering aus Lübeck über sexuelle Fragen sind öffentliche Vorträge, die wohl vom Vaterländischen Frauenverein finanziert werden, aber jedermann zugänglich sind. Väter, Mütter und Erzieher, alle Mitglieder anderer Vereine sind herzlich zu dem Abendvortrag heute Montag um 8,15 Uhr im„Westfälischen Hof“ eingeladen, alle jungen Mädchen über 14 Jahre zu dem Nachmittagsvortrag um 5 Uhr in der Aula des Lyzeums. Die Veranstaltung sind frei, für den Abendvortrag kann eine Saalgebühr von 20 J entrichtet werden. Der aktuelle Bilderdienst im Schaufensteraushang der Buchhandlung C. Braus, Bahnhofstraße 3, zeigt folgende nahmen: Autostraßen in Wellenform in u. S. A., „Romar“, fliegt Weltrekord, Zum Tode des Prinzen Heinrich von Preußen und des englischen Finanzmanns Lord Revelstoke, Zum Eisenbahnunglück in Belgien, Lloyddampfer„Bremen“, ein Schwesternschiff der ausgebrannten „Europa“, Von der Ausstellung„Gas und Wasser“ in Berlin, Vom Frühjahrs=Eröffnungsrennen in Leipzig, Mitteldeutsche Damen=Handballmeisterschaft Fortuna=Leipzig gegen Dresdener Sportklub(2:2). „Die heren zu eem Tieusderd Reyn 9•.—“ kännen Er heteuort jedoch, daß er kein Schwerte, den 29. April. * In fast allen Gegenden Deutschlands hat die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai eine außergewöhnliche, ja geheimnisvolle Bedeutung. Denn in dieser Nacht spukt es. Bezweifeln Sie das nicht und seien Sie davon ebenso fest überzeugt, wie ich es bin. Nebenbei bemerkt gibt es heutzutage noch viele Anhänger der„Hexerei“ und ich weiß sogar von einem Herrrn, dem ich die „Amtsbezeichnung“ Hexenmeister beilegen möchte. Der kann fabelhaft hexen, danach geht er immer 3—4 Wochen in ein„Erholungsheim“, denn dieses Geschäft strengt kolossal an. Also gibt es noch Hexerei, und alle, die mit dieser „beweglichen Angelegenheit“ etwas zu tun haben, werden in der morgigen Nacht kein Auge schließen, sondern auf einem Besenstiele den Blocksberg hinaufreiten, wo Herr Urian oben auf sitzt, und die es mit der Wahrheit halten: „Der flieget wie, der heut' nicht Uebrigens ist ein solcher Blocksbergritt äußerst interessant und vor Jahren war es mir auf eine Einladung hin vergönnt, in dieser Nacht mit vielen Behexten ein Amusement auszukosten. Und ich habe gestaunt; Hexen sind bekanntlich häßlich, aber hier habe ich unter den Besenstielinhaberinnen doch schöne Exemplare angetroffen, daß mir das Wasser im Munde zusammengelaufen ist,— so appetitlich haben sie ausgeschaut. Und oben auf der Bergesspitze hatte der Pferdefüßler, der übrigens einen guten Küchenchef abgegeben hätte, ein mächtiges Feuer angezündet; ein ungewöhnlich großer Topf hing darüber, in dem ein solch schmackhaftes Hexensüppchen gebraut wurde, woran der mit Affendrüsen spekulierende Professor Steinach seine helle Freude gehabt hätte.— Die Müh' war klein, jedoch der Spaß groß. Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai hat doch halt etwas besonderes für sich. Mein Freund Otto behauptet, in dieser Nacht nicht schlafen zu konnen. Ei beienett jedoch, daß er kein Hexenmeister sei, wie er auch ebenfalls in dieser Hinsicht nichts von einem„Erholungsheim“ wissen will. Der Grund zu seiner Schlaflosigkeit beruhe lediglich auf nervöser Ueberreizung, die Müdigkeit und Apetitlosigkeit auslöse. Aber ich wette, daß der Belzebub hierbei seine Hand im Spiele hat und nicht nur der 30. April, nein, alle 30. und 31. der Monate erlebt mein Freund in derselben Verfassung, er feiert im Jahre zwölfmal gründlich Walpurgis und an diesen Tagen trifft er mit reizenden Hexen zusammen, deren Namen ich jedoch schüchtern verschweige. Während zu den Knotenstockzeiten Fausts und Mephistopheles' sich der Hexenchor recht bescheiden manierlich kleidete, ist man heute dazu übergegangen, daß alle Blocksbergfeiernden geschlossen und bunt aufmarschieren und— ohne Besen— Maiseiern in der verschiedensten Art und Weise veranstalten. Und weiter alle diejenigen, für die der Blocksberg außer Sicht liegt und die nicht das Bedürfnis haben, eine solch weite Reise anzutreten, um zunftgemäß in die Nachkommenschaft der Urhexen mit eingereiht zu werden, begnügen sich damit, in dieser Nacht allerlei Schabernack ihren lieben Nächsten zu spielen und Maibäume unter jene Fenster aufzupflanzen, hinter deren Scheiben eine zarte Seele friedlich träumt. Inwieweit sich der„Hexen=Hokuspokus“ in hiesiger Gegend auswirkt, entzieht sich meiner Kenntnis, dürfte jedoch am Morgen des 1. Mai in etwa zu übersehen sein. Mein Freund und ich, wir sind der gleichen Ansicht u. geben dem vom Schabernack Betroffenen Recht, wenn er nach dieser Nacht ärgerlich die„Spukgeister“ verwünscht und mit Mephistopheles ausruft: Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde, das sind ich ant. denn da gehört ihr hin! Haus von der Ruhr. 4 Jubilar der Arbeit. Vorgestern konnte der Magazinverwalter Heinr. Pütter auf eine 25= jährige Tätigkeit in den Diensten der Eisen=Industrie zurückblicken. Dem Jubilar wurden von Mitarbeitern und der Werksleitung mancherlei Ehrungen zuteil; die Vereinigten Stahlwerke erfreuten ihn durch Ueberreichung eines hübschen Diploms. Auch wir sprechen dem allseits beliebten Beamten unsere besten Wünsche für die Zukunft aus. Wann feiern wir den Muttertag? Der tiefste Sinn des Muttertages als Volkssitte liegt darin, daß an einem Tage, am zweiten Maisonntag, alle Volksgenossen, gleich welcher Partei oder Konfession sie angehören, der Mutter in Verehrung und Dankbarkeit gedenken. Der Gedanke, der Mutter einen besondederen Tag zu weihen, verdient Volkssitte zu werden. Denn was je die Menschen ergriff, begeisterte und antrieb, läßt sich nicht denken ohne die liebende Fürsorge, die hingebende Hilfe der Frau und Mutter. Der Ehrentag der Mütter, der Volkstag werden soll, ist in diesem Jahr Sonntag, der 12. Mai! * Der Madrigalchor, P. g 64##. der bekanntlich am 2. Mai im„Reiche des Wassers“ ein vielversprechendes Konzert veranstaltet, hat hierzu das Kammer=Harfen=Terzett Essen gewonnen. Wir veröffentlichen noch nachstehende anerkennende Pressestimmen: Herner Zeitung. Zur Mitwirkung war das Essener Kammer=Harfen=Terzett gewonnen. Wir müssen gestehen, daß wir uns gefreut ben, seine Bekanntschaft zu machen. Zunächst sei der Sopranistin Helscha Ingnaschak gedacht, deren Sopran auch den verwöhntesten Ansprüchen genügt. Eine über Mittel große Stimme verbindet sich mit einer sammetgetönten Timbrierung besonders in der Höhe, die ihr auch in dynamisch forzierten Partien jede Härte nimmt, ihr aber gestattet, aus der Musikalität der Komposition heraus seelisch zu gestalten, usw. Die Begleitung auf der Harse, und wo es notwendig auf der Flöte, hatten die Herren Fritz Bonitz und Rudolf Neukirchner übernommen. Beide sind in der Beherrschung ihres Instrumentes Meister und durchaus anpassungsfähige TerzettGenossen, usw. Rhein.=Westfäl. Zeitung. Eine ganz besondere Note erhielt der Abend durch die Mitwirkung des Kammer=Harfen=Terzetts Essen. In italienisch gesungenen Liedern und Arien von Händel ließ die Sängerin Helscha Ingnaschak ihe strahlendes Organ zur Harfe und Flöte ertönen. Den ersten Teil beschlossen Kammervirtnose Neukirchner und Fritz Bonitz mit einem Konzert für Flöte und Harfe. Staunenswert ist der volle Klang und Wohllaut, der aus dem Zusammenspiel von Flöte und Harse erwächst... In das Spiel„Des Knochenmannes Tod“ führte uns der Nachtruf von Jean Brands=Buys in erschütternder Weise. Wie hier Rudolf Neukirchner seine Flöte handhabt, ist wohl selten zu überbieten. Ebenso in dem zweiten Satz eines Cyklus von Brands=Buys, betitelt„Brautfahrt“, erreichte die Harmonie von Sopranstimme, Flöte und Harse eine selten erreichte Höhe. Hervorzuheben ist besonders die sichere Beherrschung des musikalischen Teils und auch des Textes, und die spielende Leichtigkeit der Erreichung jeder gewünschten Tonhöhe, bei der in herrlicher Weise singenden Sopranstimme. Der große Beifall und Blumenspenden zeigten, wie wirkungsvoll sie zu den Herzen der Zuhörer gefunden hatte, usw. Wir kännen den Besuch der Veranstaltung abermals nur bestens empfehlen. *. Kirchliche Wahlen. Im Vereinshause wurden gestern die Neuwahlen für den Kirchenvorstand der kath. Gemeinde getätigt. Die vom Verband der kath. Vereine aufgestellte Liste wurde einstimmig gewählt und zwar in den Kirchenvorstand: Kaufmann Jos. Cloidt, Wwe. Jos. Eickhoff, Rentenempfänger Franz Große, Obermeister Karl Homberg, Schreinermeister Ludw. Kamm, Drahtzieher Klem. Kebekus, Konrektorin i. R. Sofie Ludwig, Reichsbahn=Obersekretät Otto Mai, Weichensteller Fritz Peters=Holzen, Lehrer Jos. Pingel=Lichtendorf, Schreiner Heinr. Schütte, Rangiermeister Franz Torzewski=Geisecke. Als Ersatzleute: Stadtsekretär Hermann Horstendahl, Kaufmann Jos. Küster, Vorschlosser Aug. Pohlmann. Die diesjährigen billigen Sonderzugfahrten der Reichsbahndirektion Elberfeld. Welcher Beliebtheit sich die billigen Sommersonderzugfahrten der Reichsbahn erfreuen, zeigte auch im vergangenen Jahre die gute Besetzung dieser Züge. Sie bieten ja auch jedem Naturfreunde die günstigste Gelegenheit, für wenig Geld und in kurzer Zeit nach schneller und angenehmer Eisenbahnfahrt sich an den Naturschönheiten deutscher Gebiete zu erfreuen und sich zu erholen, oder bei den größeren Fahrten neue Eindrücke von den Schönheiten des deutschen Landes zu gewinnen. In diesem Jahre wird die Reichsbahndirektion Elberfeld vorbehaltlich später noch vorzunehmender Aenderungen u. a. nachstehend ausgeführte Sonderzüge verkehren lassen: 21. bis 28. Mai: Hagen— Garmisch=Parten= kirchen. 13. bis 16. Juli: Düsseldorf— Hamburg— Helgoland. 10. bis 13. August: Düsseldorf— Bremen— Hamburg— Helgoland. 17. bis 20. August: Dieringhausen— Betzdorf — Schwerte— Bremen— Hamburg— Helgoland. Diese Fahrt findet nur nach Bedarf statt. 28. August bis 4. September: Hagen— Düsseldorf— Köln— Berchtesgaden. : Die Pfingstfahrt der Reichsbahndirektionen Elberfeld und Köln. Der Verkauf der Fahrkarten und Gutscheine für die in der Zeit vom 21. bis 28. Mai stattfindenden Sonderzugfahrt nach München— Garmisch=Partenkirchen beginnt am Mittwoch, den 1. Mai und wird am 15. Mai 18 Uhr geschlossen. i- Die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen bei Dunkelheit. Der Reichsrat hat dem Entwurf einer Reichsverordnung zugestimmt, wonach vom 1. Juli d. J. ab zweirädrige Kraft= und Kleinkrafträder sowie die Fahrräder bei Dunkelheit oder starkem Nebel mit einem hinteren Leuchtzeichen(Schlußlicht oder Rückstrahler) von gelbroter Farbe versehen sein müssen. Die Rückstrahler müssen bestimmte Prüfzeichen und Angaben über den Hersteller tragen. Durch diese Verordnung werden früher erlassene landesrechtliche oder ortspolizeiliche Bestimmungen über Schlußlichter oder Rückstrahler hinfällig. Beide Verordnungen werden in den nächsten Tagen im Reichsgesetzblatt veröffentlicht werden. Frühjahrstrockenheit und erhöhte Flugfeuergefahr. Die Westfälische Provinzial=Feuersozietät Münster(Westf.) schreibt uns: In den letzten Tagen fanden in verschiedenen Teilen Deutschlands Brände statt, die jeder für sich nicht allzu großen Umfang annahmen, die aber durch Funkenflug bei der jetzt herrschenden Trockenheit weitere Verheerungen in der Nachbarschaft anrichteten. Durch die langanhaltende Trockenheit ist alles brennbare Material so ausgedörrt, daß zurzeit ein Funkenflug außerordentlich gefährlich ist und zu weit ausgedehnten Bränden Veranlassung geben kann. Erschwerend ist noch, daß infolge der langen Frostperiode des vergangenen Winters der Grundwasserstand sich gesenkt hat, so daß die Löschwasserversorgung an manchen Stellen mangelhaft ist. Wer also in der gegenwärtigen Trockenzeit unvorsichtig ist mit Feuer und Licht, der gefährdet nicht allein sein eigenes Besitztum, sondern auch das seiner Nachbarn. Erhöhte Vorsicht ist daher gegenwärtig besonders erforderlich, vor allem mögen die Nachbarn brandgefährdeter Gebäude gegenseitig aufeinander einwirken, damit kein Unglück geschieht. Ist ein Brand ausgebrochen, so muß bei der gegenwärtigen Trockenheit ganz besonders darauf geachtet werden, daß die Brandstellen restlos abgelöscht und sorgfältig aufgeräumt werden, damit durch Funkenflug von den Brandruinen kein weiteres Unglück angerichtet wird. den Spruchbehörden nötig sind. Nach der Beendingung der beiden lehrreichen Vorträge setzte noch eine Aussprache der Anwesenden ein, wozu der Kam. Pohle=Herne noch die Erläuterungen gab. Die äußerst interessante Tagung fand gegen 2,15 Uhr im geschäftlichen Teil ihren Abschluß, dem sich ein gemeinschaftliches Mittagsessen anschloß. Nach Beendigung des Mittagsessens stand bereits das Auto der Postverwaltung vor der Tür, um die Kameradinnen und Kameraden in schnellstem Tempo zur Hohensyburg zu bringen. Hier verlebten alle noch einige sehr schöne Stunden am gedeckten Kaffeetisch. In den Abendstunden zer“ eute das Dampfroß die von weither gekommenen Kameraden und können alle überzeugt sein, zur Verwertung bei ihren Arbeiten von den gebotenen Vorträgen viel neues Wissen mit nach Hause genommen zu haben. Katharina II. ie Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen lüglen Der Verband der Kriegsbeschädigten u. Kriegerhinterbliebenen des Deutschen Reichskrieger= bundes„Kysshäuser", Provinzialgruppe Westsalen hielt am gestrigen Tage in den Räumen des Hotels Sternberg in Schwerte den diesjährigen Schulungskursus ab. Es waren aus allen Teilen unserer Provinz die Vertreter der Ortsund Kreisgruppen erschienen und konnte der Obmann der Provinzialgruppe die Tagung bei überfülltem Hause um 11 Uhr eröffnen. Das Wort ergriff sodann der Obmann Lehrer Hüttebräucker=Holzwickede im Namen der Kreisgruppe Hörde und begrüßte die erschienenen Kameraden und Ehrengäste, u. a. den Vertreter der Stadt Schwerte, 1. Beigeordneten Göckmann und den Vertreter der Kb. u. Kh. Fürsorge Rasche. Außerdem waren die Vorkände der militärischen Vereine im Ortsverbanie Schwerte und des Kreiskriegerverbandes Hörde erschienen. Redner nahm Stellung gegen die Kriegsschuldlüge und wurde ein Protest zur Absendung unter großem Beifall der Versammelten angenommen. Resolution. Die am 28. 4. 29 in Schwerte=Ruhr versammelten Mitglieder des Verbandes der„Kb. u. Kh.“ des Deutschen Reichskriegerbundes„Kyffhäuser", Provinzialgruppe Westfalen, protestieren in heiliger Entrüstung gegen die furchtbare Lüge des Artikels 231 des Versailler Vertrages, der dem Deutschen Reiche und seinen Verbündeten die Alleinschuld am Weltkriege zumißt, und damit die Grundlage dieses aller Gerechtigkeit widersprechenden Diktates bildet, das unser Volk auf Jahrzehnte zu Sklaven seiner Feinde macht. Im Interesse der Ehre des Deutschen Volkes und unserer Ehre, die wir stolz darauf sind, Soldaten der deutschen Armee gewesen zu sein, die wir die Waffen rein und unbefleckt geführt und unser Bestes, den Ernährer, und die Gesundheit für das Vaterland geopfert haben, fordern wir die Aufhebung des Artikels 231. Wir werden nicht eher ruhen, bis dieser Schandparagraph für ungültig erklärt ist und bitten unsere Landesgruppe, die Bundesleitung und alle maßgebenden Stellen dringend, den Kampf gegen die ungerechte Vergewaltigung, wie sie darin ausgesprochen ist, energisch weiterzuführen, bis uns genügende Genugtnung erteilt ist. Der 1. Vorsitzende Kam. Schleef=Unna gab nunmehr einige Mitteilungen des Vorstandes der Provinzialgruppe bekannt, u. a., daß nunmehr auch die Provinzialgruppe Westfalen mit einem 1. Beisitzer am Reichsversorgungsgericht in Berlin vertreten sei. Es ist dies der Kam. Pohle=Herne. Er verbreitete sich sodann auf eine große Anzahl der im Versorgungswesen und deren Bearbeitung vorkommenden Fragen, ***** welche da waren: unzulässige Rekurse, Kapitalabfindungen, den§ 113 des RVG. u. a. mehr. Die nächste Provinzialgruppensitzung soll am 29. und 30. Juni d. Is. in Recklinghausen stattfinden, wozu die Kreisgruppe Recklinghausen bereits umfangreiche Vorkehrungen zum Empfang der Kameraden getroffen hat. Der 2. Vorsitzende Kam. Pohle=Herne ergriff als Referent zum Punkt 3 der Tagesordnung das Wort„Aus der Beratungsstunde des Sachbearbeiters". Er streifte das im Organ des Verbandes bereits bekannt gegebene Forderungsprogramm„der Versorgungs=Fürsorge Nr. 17; außerdem den letzten Erlaß des Reichsarbeitsministers vom 15. 2. 29, wonach den Versorgungsbehörden aufgegeben worden ist, Anträge usw. in wohlwollender Weise entgegenkommend zu behandeln. Ebenso verstand es der allen Anwesenden bekannte und gern gesehene Redner, die seinen Ausführungen mit Interesse folgenden Kameraden über die Erziehungsbeihilfen, Elternrenten und die gesamte neueste Elternversorgung in jeder Weise zu unterrichten. Als Referent für den zweiten Vortrag„Aus der Praxis des Vertreters vor dem Versorgungsgericht", sprach der Kam. Oberleutnant a. D. Löbker=Münster. In geradezu imposanter Weise wußte derselbe seine Zuhörerschaft für sich einzunehmen. Er informierte die anwesenden Sachbearbeiter und Obleute der Gruppen über manche Maßnahmen, welche im Verkehr mit 1729— 1929. Als am 2. Mai 1729 dem Fürsten Christian August von Anhalt=Zerbst in Stettin von seiner Gemahlin ein Töchterlein geschenkt wurde, da konnte der Vater nicht ahnen, daß dieses Kind des preußischen Gouverneurs von Stettin einst eine gewaltige russische Kaiserin werden würde. Aber die Kaiserin Elisabeth von Rußland, die für ihren Thronfolger, den Herzog von Holstein=Gottorp eine preußische Prinzessin suchte, ließ sich nach dem Scheitern dieses Unternehmens willig auf das Kind des Stettiner Gouverneurs aufmerksam machen, eben jene am 2. Mai 1729 geborene Sophie Auguste(nach ihrem Uebertritt zur griechischen Kirche hieß sie Katharina Alesejewna). So wurden Katharina und Peter zur Ehe bestimmt, und selbst ohne die traditionelle Verschwörerluft am russischen Hofe konnte man aus dieser Verbindung nur Unheil erwarten. Katharina war ehrgeizig, begabt und schön. In ziemlicher Freiheit erzogen, hatte sie bei aller kühlen Denkungsart ein glühendes Temperament. Peter dagegen hatte frühzeitig seine Eltern verloren und war unter brutalen Erziehern, rücksichtslosen Höflingen und Dienstboten im Gemüt verkümmert aufgewachsen, so daß auch die spätere Erziehung des Großfürsten Peter in Petersburg an dem Grundcharakter nichts mehr ändern konnte. Katharina bereitete sich als Gattin des Thronfolgers auf ihren Herrscherberuf vor, während ihr Gemahl mit Soldaten aus Blei, Zinn oder Stärkemehl spielte. Einst erblickte Katharina im Zimmer ihres Gemahls eine aufgehängte Ratte. Dieser erklärte ihr ernsthaft, er habe dieselbe standrechtlich gerichtet, weil sie zwei aus Stärkemehl gemachte Soldaten aufgefressen habe. Gegenüber diesem kindlichen und haltlosen Gebaren Peters, der außerdem Katharina völlig vernachlässigte, erscheinen die Liebschaften der späteren Kaiserin in einem gemilderten Licht. Als Peter III. regierte, scheute er sich nicht, seine Gemahlin öffentlich zu beleidigen und durch vielerlei Maßnahmen den Haß seiner Untergebenen herauszufordern. Orlow, ein von Katharina begünstigter Gardeoffizier wurde neben anderen Russen das Haupt einer Verschwörung gegen Peter III. Katharina begünstigte in Notwehr das Unternehmen, denn sie mußte jederzeit befürchten, zu Gunsten einer Geliebten Peters verstoßen zu werden. So kam es zu dem Staatsstreich vom 28. Juni 1762. Die russische Garde rief Katharina als Kaiserin aus. Peter III. wagte in feiger, haltloser Schwäche keinen Widerstand zu leisten, wurde gefangen genommen und auf Orlows Veranlassung in dem kaiserlichen Landhause Popscha am 17. Juli 1762 erdrosselt. An dieser Bluttat hatte Katharina II. keinen Anteil, Orlow fiel in Ungnade und Katharina II. herrschte mit großen außenpolitischen Erfolgen von 1762 bis zu ihrem Tode 1796 über Rußland. Auch im Innern sorgte die geistvolle Herrscherin für manche Fortschritte, allerdings wurde sie stark durch ihren Günstling Gregor Potemkin beherrscht, der der Kaiserin auf einer Reise provisorisch errichtete scheinbar bishende Siedlungen zeigte(Potemkinsche Dörser). die der Kaiserin ein falsches Bild vom Wohlstand der Bevölkerung gaben. Katharina, die deutsche Prinzessin auf rustischem Kaiserthron, gehört zu den bedeutendsten Frauen der Weltgeschichte. Mit den großen Ceistern ihrer Zeit stand sie in reger Verbindung und hat selbst Dramen und Opern in französischer und russischer Sprache geschrielen. Ihr großer Feind war Friedrich der Große und wäre Katharina einige Jahre früher zur Macht gelangt, so hätte der Siebenjährige Krieg leicht eine tragische Wendung nehmen können. Das dramatische Schicksal der Kaiserin Katharina II. ist noch heute, 200 Jahre nach ih ter Geburt, eine reiche Quelle für die dramatischen Dichter. Der verwüstete Innenraum der Bleistiftfabrik Städtler in Nürnberg Sportnachrichten Sportliche Niederlage in Wickede. Sp. 07 Holzen!— Germania Wickede 1:4(0:3), Der diesjährige Gaugruppenmeister mußte sich in Wickede als geschlagen bekennen, allerdings spielgeschwächt, denn die besten Leute fehlten und Wickede war in guter Form. Auf dem grünen Plan wickelte sich ein interessantes Spiel ab und man muß sagen, daß Wickede hinsichtlich der Spielweise stark im Vorteil war. Diese Mannschaft konnte besonders im Angriff gefallen und so das oben erwähnte Resultat sicher stellen. Die Holzener mögen sich mit dem Spielresultat der übrigen Mannschaften trösten; zu erwarten ist allerdings in Zukunft ein besseres Zusammenspiel. Der Wettergott war allen Spielen gnädig und bescherte eine ausgesprochene Sportwitterung. Der Schiedsrichter war seiner Aufgabe keineswegs gewachsen und ließ Fehler über Fehler passieren. Die zweite Mannschaft des Spp. 07 Holzen siegte überzeugend gegen Germania Wickede 2 mit 4:1(2:1). Faustball Jahn Fröndenberg 1— 07 Holzen 36:41. Germania Wickede!— 07 Holzen II 23:25. Die Holzener konnten erneut unter Bei eis stellen, daß ihr Heimatort nicht umsonst#### „Hochburg des Faustballs“ genannt wird. * Fußball Deutschland— Italien 2:1. Schalke 04— SV. Meiderich 3:2. Fortuna Düsseldorf— FV. Neuendorf 4:0. Dienstag, den 30. April. Münster. 10,15—15,45: Uebertragung von Köln.— 15,15: Geschichten von Dr. Dolittles Tieroper (Hermann Probst).— 16,05—22,30: Uebertragung von Köln und Frankfurt. Langenberg. 10,15—22,30: Uebertragung von Köln, Münster und Frankfurt. Köln. 10.15—11,10: Schallplattenkonzert.— 10,301 Tagesdienst und Wasserstandsmeldungen.— 11,15: Schulfunk für Volksschulen:„Ein Erfinder=Leben.— Lehrender: Esser. 12,10: Schallplatten=Konzert.— 12,50: Wetterdienst.— 12,55: Nauener Zeitzeichen, Tagesdienst.— 13,05—14,30: Mittags=Konzert, Leitung: Eysoldt.— In der Pause Programmbemerkungen.— 14,30: Funkwerbung, Ratschläge fürs Haus.— 15.00: Els Vordemberge: Kinderspielstunde.— 15,30: Wirtschaftsfunk.— 15.45; Uebertragung von Münster.— 16.05: Ploizu.n, Manteuffel:„Rattenplage und Rattenvekämpfung".— 16,30: Dichterstunde. Bruno Frank: Gedichte.— 17,00: Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft für höhere Schulen. Dr. Haase: „Soziologische Fragen im Leben der höheren Schule".— 17,45—18,30: Uebertragung von Frankfurt.— In der Pause Programmbemerkunge.— 18.30: Dr. Josef Wilden:„Die Ueberschätzung des Schul=Abgangszeugnisses in Oeffentlichkeit".— 19,15: Französische Unterhaltung(Lektor Le Bourgeois— Lektor G. Perrot). — 19,40: Die moderne Genossenschaftsbewegung — Universitätspros. Dr. Kuske:„Der Kulturge; danke der Genossenschaftsbewegung".— 20.00. Einführungsvortrag zur nachfolgenden Veranstaltung.— 20,15:„Oedipus“. Nach Sophokles neu übersetzt, bearbeitet und für einen Abend eingerichtet von Heinz Lipmann. Wizszig Anteil=Weill. Spielleitung: Rieth. Mun### Leitung: Eysoldt. 1. Teil: Oedipus, der P### scher. 2. Teil: Oedipus auf Kolonos.— schließend: Letzte Meldungen, Sportfunk und Bostoschens. Verantwortlich für Lokales, Kommunalpolitik, Feuilleton, Provinzielles, Gerichtssaal u. Sport Hans Eberhard Lex, Schwerte. hat das Unternehmen, seitde durch regelmäßige Insertion in der „Schweriet Zennns Angebot und Nachfrage zu beleben welb. etteragesLeimbehläge nder5.45: Dr. ämprank: seitsaase: heren von emerleberder erhalrrot). gung urge20.00; mnstalsolles abed von lische HerrAnund 15 B 9 SOR m° LESR SöMEMEES — S 1051 S 19 150 S S Srsah 5••Z•LRE 8n T•% S#SSE * ESESOEE 1SE p ENN * 3• SEEGEE ROmses OSmneg * 9 E S E * P a n m *.. 09 * S 5.38 5 5 98 5 S5MEE 8.2. 9 S%g FER 2 2.—" E 2 23 S S89S # O SmE SBOEyEEE S 8.5— lem es in der 11055 weit. augu E* „• PMUETT9 SSOSS 0•.— ACGEARSEE * S6 # SES,ESS R SnHSSVAES ZE Baan-s SW GUURDSETA 5 T. S.— * 2* "•„ G 1.E0 E 8 0·• E S 5 #••n • „.. SES s 6 * 9 2 —"* ? S EHS 8 903 58E S S 25 2.9 ** 55 8 39.22 SSSTE FseSn 2 S J 2 * En 1 S OSERAEU„SESGES EEEE„PAUMEETE SSn— S OSS-OERODEESNE 5 SAE *% s 8 SUugg. 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Wiederholt ist für einzelne Landesteile der Versuch gemacht worden, sie in einem Verzeichnis zusammenzustellen und örtlich festzulegen. So hat für das ehemalige Hochstift Padervorn und die angrenzenden Gebicte der verstorbene Vorsitzende der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Dr. Mertens, in einem stattlichen Manuskripte alle Nachrichten gesammelt die sich auf solche Wüstungen beziehen, in den verschiedenen Zeitschriften der Geschichtsvereine sind längere und kürzere Aufsätze erschienen, die das gleiche Thema behandeln, und vor allem ist in den Monographien über einzelne Städte fast regelmäßig von mehreren in der früheren Feldmark gelegenen, im Laufe der Zeit untergegangenen Dörfern die Rede. Nach der landläufigen Meinung sind die im Laufe des 30jährigen Krieges zerstört und verlassen worden, bei genauer Untersuchung aber stellt sich heraus, daß dieser Vorgang um einige Jahrhunderte hinaufzurücken und gewöhnlich in das 12. bis 14. Jahrhundert zu verlegen ist, indem die Landesherren in den durch den Sturz Heinrichs des Löwen(1180) hervorgerufenen Kämpfen um das Herzogtum in Westfalen auf die Grenzen ihrer Territorien Städte gründeten und zur Hebung der Zahl der wehrfähigen Bevölkerung benachbarte ländliche Siedlungen in diese festen Plätze verlegten. Nun ist die Ansicht gang und gäbe, es wären diese Dörfer„untergegangen", d. h. vollständig vom Erdboden verschwunden und mit Wald und Heide bedeckt, oder die frühere Fluraufteilung, selbst wenn die Dorfmark auch fernerhin als Kulturland benützt werde, wäre beseitigt und durch eine neue ersetzt worden, indem die Aecker von den benachbarten Dörfern und Städten nach vorhergehender Neuaufteilung unter den Pflug genommen wurden. Die seit einigen Jahren durchgeführte Untersuchung bei einer Reihe solcher Wüstungen hat ergeben, daß die Flurverfassung durchweg und die Gemeindeverfassung in den meisten Fällen trotz des„Unterganges“ der Dörfer unverändert sich erhalten hat. Zur Erleichterung des Verständnisses ist es angebracht, zuerst die Wüstungen, die dem Landrecht unterstellt blieben und darauf die in einer Stadtmark gelegenen, zu behandeln. Ein Typus der ersten Art ist die Bauerschaft Volxmar, im Kreise Lippstadt. Dieses Dorf verschwand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, indem es in den Kämpsen zwischen Köln und Paderborn in die benachbarte Festung Störmede verlegt wurde. Als dann diese im Jahre 1277 vom Bischof von Padervorn mitsamt der Burg zerstört wurde, kehrten die Bewohner gleichwohl nicht in die verlassene Dorfmark zurück, sondern blieben in Störmede, das wieder zu einem Dorfe geworden war. Im Laufe der Zeit erwarben auch die Bewohner von Nachbargemeinden Güter in Volxmar, sodaß die Grundbesitzer dieser Bauerschaft schließlich in fünf verschiedenen Ortschaften wohnten. Aber damit trat gar keine Aenderung und kein Verfall der Bauerschaftverfassung ein, denn die Grundlage der Landgemeinde des Mittelalters bildete die Huse, d. h. eine bestimmte Anzahl besonders qualisizierter Grundstücke, und zwar die Sohlstätte, die Ackerparzellen in der Feldmark, außerdem meist Wiesen und zuweilen auch Wälder. Durch die Verlegung der Wohn= und Wirtschaftsgebäude in die Nachbargemeinde ging aber die Hufe ihres Charakters nicht verlustig, da es gleichgültig war, ob die Sohlstätte mit Gebäuden besetzt war oder nicht. Die Gesamtheit dieser Husen bildete die Bauerschaft, und die Hufenbesitzer waren die Bauerschaftsgenossen, und zwar war jeder so oft berechtigt, wie er Hufen besaß, und umgekehrt waren von einer geteilten Hufe die Besitzer dieser Teile je nach der Größe ihrer Quoto abwechselnd auf Lebenszeit Mitglied der Bauergemeinde. Auch die Wirtschaftsweise blieb dieselbe wie früher. Denn eine Neuaufstellung der Flur trat nicht ein, sondern die zu einer Hufe gehörenden Parzellen lagen in derselben Weise wie früher über die ganze Dorfflur verstreut, und diese Gemeingelage bedingte wieder den Flurzwang(Gleichzeitigkeit der Aussaat und Ernte, Brache, Ueberfahrtsrecht, Weidegang auf Stoppeln und Brache), der erst mit der Verkoppelung in dem letzten Jahrhundert beseitigt wurde. Schließlich blieb dieser Bauerschaft auch ihr früherer Wirkungskreis erhalten. Zu ihrer Kompctenz gehörte zunächst das Feldrügegericht, in dem Vergehen wie Abescih s d Geht gefalt Und alles und zum am Abend der Bauer über das Land, ltet die Hände, den Kopf gewandt Himmel, zu Gott, der über ihm thront, saaten und Früchten und in ihm wohnt, weiß, daß durch seine Barmherzigkeit Leben der Welt gedeiht, schickt ein herzliches, frommes Gebet Abendstern, der über ihm steht. Hans=Eberhard Lex. pflügen, Diebstählen usw. bestraft wurden, auch die Streitigkeiten um Liegenschaften mußten vor dem Genossengericht ausgesochten werden, und schließlich hatte sie auch die niederen Aufgaben der Verwaltung, wie Wegebau, Flußregulierung sw. zu lösen. der Spitze der Bauerschaft stand der Holzgraf, der das Protokoll führte und den Vorsitz im Gericht hatte. Die Kasse führte der Vormund und für die niederen Dienste war der Bauerknecht bestellt. Jährlich gewöhnlich einmal kamen die Genossen unter der Holrmer=Linde zusammen, um das Bauergericht zu hegen. So hat sich trotz der Abwanderung der Bewohner aus der Feldmark die Bauerschaft Volrmer Jahrhunderte lang unverändert erhalten, bis sie mit der Durchführung der Verkoppelung und der Neuordnung der Landgemeindeversassung im 19. Jahrhundert verschwand, indem die Dorfmark mit zwei benachbarten Gemeinden vereinigt wurde. Weit größer war die Zahl der Dörfer, die in benachbarte Städte verpflanzt wurden. Gerade in Westjalen gibt es wohl kaum eine Stadt, die nicht gleich bei ihrer Gründung mehrere ländliche Siedelungen ausgenommen hätte. Damit beschränkte sich das Weichbild nicht auf den Raum innerhalb der Stadtmaner, sondern ging darüber hinaus und umfaßte auch die Marken der eingepflanzten Landgemeinden. Aber dadurch verloren die Bauerschaften nicht ihre frühere Selbständigkeit, sondern erhielten sich ebenso wie die obengeschilderte Bauerschaft Volxmar. An fangs wohnten die Husenbesitzer in der Stadt, später erwarben auch Bauern der Nachbargebiete städtische Hufen, aber diese mußten jedesmal einen Bürger als Vertreter stellen. Die Gesamtheit dieser Hüfner bildete die Bauerschaft und übte alle einer Landgemeinde zustehenden Rechte und Pflichten aus, wie sie soeben angegeben wurden. Wo mehrere Dörfer in eine Stadt verpflanzt waren, gab es entsprechend viele solcher Sondergemeinden, und die einzelnen Dorfmarken blieben genau wie vorher von einander getrennt, so daß von Zeit zu Zeit alle Bauerschaftsgenossen um ihr Gebiet Schnadzug hielten. Wohl machte der Rat wiederholt den Versuch, die Bauerschaften zu unterdrücken und ihre Kompetenz an sich zu ziehen, aber bei jedem unberechtigten Eingreifen in ihr Gebiet protestierten diese, indem sie sich auf das uralte Herkommen und auf verbriefte Rechte beriefen, und erhielten bei ihren Beschwerden an die Landesbehörde jedesmal Recht Daher mußte der Rat ihre Selbständigkeit respektieren, obwohl ihm diese Sondergemeinden wie„separate Republiquen“ vorkamen. Doch war dieser Kampf ums Recht eine Nachtfrage. In Geseke, wo sechs Bauerschaften mit etwa 220 Hufen existierten, wußten sie sich der Uebergriffe mit Erfolg zu erwehren, in Lünen dagegen erlagen sie nach heftigem Widerstande. In diese Stadt waren bei ihrer Verlegung vom rechten Ufer auf das linke im Jahre 1336 mehrere Landgemeinden gezogen, die nach Verträgen mit den Stadtherrn, dem Grafen von der Mark, und der Stadt selbst besondere Bauerschaften bilden und ihre eigene Gerechtigkeit haben sollten. sie wehrten auch ihre Selbständigkeit ungefähr 150 Jahre lang, aber gegen Ausgang des 15. Jahrhunderts wurden sie vom Rate der Stadt unterdrückt, obwohl es dieserhalb zu einer ofsenen Empörung kam, indem die Bauern das Rathaus besetzten und die Sturmglocken läuteten. Ihre Befugnisse wurden von der Zeit übernommen, und das Bauergericht wurde mit dem Stadtgericht vereinigt, das seitdem alle oben angegebenen Frevel brüchtete. Ein noch anderes Schicksal hatten die Bauerschaften, die in Salzkotten bei Paderbor aufgingen. Diese Stadt wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts von den Bischöfen von Padervorn als Bollwerk gegen ihre gefährlichen Widersacher im Westen, die Erzbischöfe von Köln, angelegt und zwar durch Zusammenziehung mehrerer Dörfer an einer im Mittelpunkte gelegenen Stelle, indem die einmal typisch gewordene Stadtverfassung auf diese nunmehr vereinigten Dörfer übertragen wurde. Da Salzkotten so aus Landgemeinden erwuchs, und auch in Zukunft mehr einem großen Dorfe glich, lag es nahe, dieser neuen Stadtgemeinde auch gleich bei der Geburt die Befugnisse, die vorher die Bauerschaften gehabt hatten, zu übertragen. In der Tat wurde denn auch sofort das Bauergericht auf das Stadtgericht übertragen, die Marken der eingepflanzten Dörfer unterstanden dem Rate, er übte die Feldpolizei aus, so daß die Stadtgemeinde die Bauerschaften gleich nach ihrer Uebersiedlung unterdrückte. M 8 So haben die„untergegangenen- Ortschaften ein verschiedenes Schicksal gehabt. Soweit sie dem Landrechte unterstanden, behielten sie ihre frühere Verfassung, von denen dagegen, die in benachbarte Städte verlegt wurden, wehrten die einen ebenfalls ihre Selbstständigkeit, andere wurden im Laufe der Zeit von der Stadt unterdrückt, und eine dritte Gruppe wurde sofort bei der Einpflanzung von dem Rate der Stadt beseitigt. blb sttern und nins Schule und Eeren Sorgenkinder Von Joseph Scherl, München. Das sind im Grunde doch alle! Wo ist die Mutter, die sagen könnte, daß noch nie Sorgen um ihre Kinder in ihr lebendig waren! Da ist„das einzige Kind“, so recht eigentlich das Sorgenkind, das mit Liebe und Gewissenhaftigkeit, aber ebenso mit Unvernunft und Aengstlichkeit überschüttet wird, das Kind, mit dem man sich allzuviel beschäftigt, das man bewacht und behütet, dessen Entwicklung man gern nach einem Plan beeinflussen möchte, den man sich in reiflichen Ueberlegungen zurechtgedacht hat— was aber nicht immer ohne ernstliche Reibungen und schmerzhafte Enttäuschungen abgeht. Sind mehr Kinder da, so verteilen sich die Sorgen. Jedes bringt den Eltern sein gerüttelt Maß, aber darüber hinaus ist immer noch eins, das sich von den anderen abhebt, eben „das Sorgenkind". Ob es nun an der Gesundheit fehlt oder an den Schulleistungen, ob die Berufswahl Schwierigkeiten macht oder ob die sittliche Entwicklung des Kindes enttäuscht— immer bringen die Sorgenkinder den Eltern schlaflose Nächte und bittere Tage. Da ist aber noch das Kind, das mit nur vier Sinnen den Schönheiten der Welt gegenüber steht oder das mit geschwächten oder nicht voll zur Entwicklung gekommenen Sinneu all ihren Reichtum bewältigen soll, das Kind mit kranken oder gelähmten Gliedern: das Stiefkind des Glückes. Ihm wendet sich die echte Mutter mit ihrem ganzen Wesen zu. Und das ist: Liebe, Sorge, Hilfe, Aufopferung. Sie beschützt, unterstützt das Schwache, das Bedrängte, sie stellt sich ganz auf seine Seite. Es ist verständlich, wenn Mütter in solcher Lage die ganze Größe ihres Herzens an ihr Sorgenkind verschwenden, wenn sie ihm alle erreichbaren Freuden erschließen wollen. Es ist verständlich. Ist es aber auch klug? Ist es nicht sogar eine große Gefahr? Allzu leicht wird aus dem umsorgten, liebevoll behüteten Kind ein kleiner Tyrann, der ungewollt und unbewußt immer stärker mit seinen Forderungen und Ansprüchen hervortritt. Damit schafft es gar oft Konflikte, welche die Mutter in dem Bestreben, dem vom Schicksal so stark angepackten Kinde wenigstens einen Teil des verlorenen Lebensglückes zu ersetzen, mit neuen Zugeständnissen und Opfern, mit neuer Arbeit überwindet. Nur eine Mutter bringt das fertig: das Kind, das sie quält und bedrängt, das ihr Zeit und Ruhe nimmt und allmählich all die bescheidenen Hoffnungen, die ihr das Leben erfüllen sollte, zerstört, dieses Kind schließt sie nur umso zärtlicher an sich... Was aber wird, wenn diese Mutter plötzlich nicht mehr ist, wenn das verwöhnte Kind mit seinen Eigenheiten und Schwächen, seinen Ansprüchen und Fehlern der Welt gegenübersteht, einer Umgebung, die ihm nichts nachsieht, ihm nicht entgegenkommt, die ihm hart und verständnislos eherne Gesetze aufzwingt? Das kann unabsehbare Folgen haben, das Leben kann darüber grau und düster werden, nicht wert, es überhaupt noch zu leben... Diese Gefahr ist so groß, daß man sie bannen muß. Das Kind kann Gott sei Dank noch einen anderen Weg geführt werden und niemand wird ihm da besser zur Seite stehen können als die Mutter. Vernünftig muß es erzogen werden und das bedeutet schon fast streng. Es soll in keiner Weise anders behandelt werden als die anderen Kinder, es darf ihm nicht mehr nachgesehen, seine Schwächen und Eigenheiten müssen in gleicher Weise bekämpft werden. Das Einzige, was ihm in einem besonderen Maß zufließen soll, ist sorgende Liebe. Denn die Mutter erweist dem Kinde keinen Dienst, wenn sie es darüber hinwegtäuscht, daß ein entsagungsvolles Leben seiner wartet. Einmal kommt diese Erkenntnis doch. Die Mutter macht ihm das Leben viel erträglicher, wenn sie es zu freudigem und bewußtem Entsagen erzieht. Freilich ist das schwer, unendlich schwer! An kleinen Ueberwindungen, die zu verlangen der liebenden Mutter nicht leicht wird, muß der Wille beweglich, hart und überlegen werden. Darüber hinaus aber soll sie ihm zeigen, wie die Welt ist: skrupellos und ohne Erbarmen, voll Not und Elend, voll von eigennützigen, berechnenden Menschen— aber auch voll von geheimen Schönheiten, die sich nur wenigen erschließen, voll auch von gütigen, selbstlosen Menschen, die aber nicht jeder erkennt. Und hier zeigt sich das Versöhnende, das, was den vom Schicksal Gezeichneten mehr entschädigt als äußere Freuden und Genüsse es vermögen: der Weg zum reinen, inneren Glück führt nur über die frohe Entsagung. Immer noch aber hat es sich erwiesen, das leichter und rascher zum Ziele durchstößt, wer vom Schicksal angerührt und geläutert wurde. Solche Menschen sehen klarer und tiefer, in ihnen formt sich eine Lebensauffassung, die heiter und zuversichtlich ist und in dem Bewußtsein gipfelt: es gibt kein reineres Glück, als die Welt zu sehen, wie sie ist— — und sic dennoch zu lieben.... So gesehen, verliert die Zukunft des Soigenkindes einen Teil ihrer Schrecken. Wohlan denn, Mütter, helft eurem Kind ein frohes Weltbild trotz allem aufzubauen und ihr erweist ihm den besten Dienst! Schlimme Spielkameraden! Mütter, die es sich ernstlich angelegen sein lassen, ihre Kinder richtig zu erziehen, werden sorgsam darüber wachen, daß der gute Grund, den sie gelegt haben, durch schlimme Kameraden nicht unterhöhlt wird. Solange sich die Kleinen nur in der Kinderstube bewegen, nur unter Aufsicht das Haus verlassen, kann diese vorbeugende Tätigkeit ohne viel Mühe geübt werden. Wenn aber in den folgenden Jahren die Kinder mehrere Stunden des Tages allein auf der Wiese spielen oder auf dem Weg zum Kindergarten, zur Schule mit anderen sich treffen, dann gleiten den Müttern allmählich die Zügel aus den Fingern. Diese veränderte Lage aber macht manche Mutter besorgt und unruhig, weil sie sich sagt: ist meine Pflicht, auch jetzt noch über den Umgang meines Kindes genau unterrichtet zu sein und bedenklichen Verkehr zu unterbinden. Lässigkeit, Bequemlichkeit nach dieser Richtung könnte ich nicht verantworten.“ Da sie aber trotz eifriger Bemühung keinen für die Zukunft gangbaren Weg finden kann, ist sie schließlich völlig ratlos. Die Ansteckungsgefahr auf moralischem Gebiet wird fast immer überschätzt. Wenn üble Gewohnheiten wie Naschen, Lügen, Streiten von einem Kind auf das andere so ohne weiteres„übertragbar“ wäre, wie beispielsweise der Ruß von der Hand des Rauchfangkehrers auf weiße Wände und Türen, dann müßten schließlich wir alle schon in unserer Jugend nach einer höchst bedenklichen Richtung abgebogen haben, denn auch wir waren in der Spiel= oder Klassengemeinschaft mit Kindern zusammen, die schlimmen Einfluß hätten üben können. Weil das aber nicht geschehen ist, muß doch so etwas wie seelische Empfänglichkeit und Aufnahmebereitschaft in dem einen oder auderen Kinde stecken, ähnlich der erhöhten Ansteckungsgefahr für Krankheiten bei körperlich geschwächten Menschen. Die Bestätigung für diese Vermutung haben wir in den jüngsten Forschungsergebnissen der Psychologie. Nach diesen ist ein Kind nicht etwa deshalb naschhaft, streitsüchtig, neidisch, trotzig und lügenlaft, weil in ihm von Natur aus ein Hang zum Bösen steckt, es übt solche Untugenden vielmehr nur, weil es durch falsche Erziehungsmaßnahmen, durch eine ungüstige Umgebung oder auch durch andere Umstände zu dem Irrtum neigt:„Mich kleines Persönchen würden Eltern und Erwachsene völlig übersehen, ich könnte mich bei meinen Geschwistern nicht zur Geltung bringen, wenn ich nicht diese bösen Streiche spielen würde.“ Diese unter Eltern noch viel zu wenig bekannte Seelenverfassung eines zum Bösen neigenden Kindes ist die Triebfeder und der Ausgangspunkt aller abwegigen Entwicklung. Leider kann hier nicht näher darauf eingegangen werden. Es sei nur gesagt, daß der Erzieher bei einigem Scharfblick und der nötigen Sachlichkeit im Urteil immer wieder die Richtigkeit dieser Lehre bestätigt findet. Er wird daher über die moralische Ansteckungsmöglichkeit ganz anders denken, wie die in Seelenkunde weniger geschulte Mutter. Er sagt sich:„Wenn die mir anvertrauten Kinder Unarten annehmen, muß ich das Uebel an der Wurzel fassen. Ich darf nicht den Rauch wegfangen wollen. Ich muß das Feuer zu löschen suchen. Ich darf nicht die Eiterbeule an Ort und Stelle auszuheilen suchen, sondern die Gesundung des Blutes anstreben. Kurz: Nicht die Unarten und bösen Neigungen müssen wegerzogen, sondern die falsche Seelenverfassung, das Minderwertigkeitsgefühl, das irrtümliche Machtstreben abgebaut werden.“— Es ist richtig: Wenn wir den Umgang unserer Kinder nicht sorgfältig überwachen und diese sich deshalb einen schlimmen Kameraden wählen können, dann bringen sie totsicher schon nach kurzer Zeit die und jene Unart nach Hause. Wir brauchen darob aber nicht erschrecken, denn an solchen Dingen reizt die Kinder nicht etwa das Böse, sondern lediglich das Neue, Ungewohnte, Unbekannte. Ist eine Mutter verständig genug, nicht sofort mit Ermahnungen und Strafen dagegen einzuschreiten, sich empört zu zeigen, dann wird das Kind zwar die von der Straße aufgelesene Unart einige Male„durchproben“, dann aber, weil es damit nichts erreicht, für alle Zukunft ablegen.— Wir müssen den Mut und andererseits die nötige Geduld aufbringen, unseren Kindern Gelegenheit zu geben, daß sie sich in solch gefährlichen Lagen erproben und selbständig zurechtfinden. Denn einmal im Leben muß dies gelernt sein. Je früher wir das Kind anleiten, desto besser! H.=8. Nr. 99(Drittes Blatt) „Schwerter Zeitung“ Aus den Nachbar-Städten 15 Hessen Sohfraft Aus Groß=Dortmund Drei schwere Verkehrsunfälle. Gestern nachzittag wollte eine Radfahrerin die Kreuzung Papengarten=Gronaustraße passieren. Plötzlich ewahrte sie ein Auto, vor dem sie in schneller Fahrt von ihrem Rad sprang. Sie brach sich den Fuß und wurde dem Krankenhause zugeführt. — Recht eigenartig war ein Unfall, der sich in der Höhe des Hauses Münsterstraße 19 ereignete. Ein Motorradfahrer fuhr sein Rad und lenkte plötzlich aus unbekannter Ursache auf den Bürgersteig, wo es einen etwa dreijährigen Knaben niederriß und erheblich verletzte.— Leichtsinn verschuldete eine Frau auf der vordelinke Auge, das bessen Seyrrast völlig vernichtet wurde. D. wurde in das St. Petri=Hospital zu Warburg ausgenommen. Lippstadt. Imtiefen Keller... In Lipperode stieg ein Mann, der immer an einer durstigen Kehle leidet, in den Bierkeller einer Bierherab. Dieser verengte sich unten, weshalb der Mann stecken blieb. Er mußte bis zum nächsten Morgen in dieser Lage verharren. Dann wurde sein Stöhnen bemerkt und der enttäuschte Bierliebhaber aus seiner unfreiwilligen Gefangenschaft befreit. Bückeburg. Der Tod inder Lichtleituna. Eine weitverbreitete Unsitte mußte der g Aisters Insinger mit dem v Monye guch Besen unsat. Sie woelte den 1..., Jäighermnessats Wtig mue demn dor eiuen Fahwent der Ghlich von Sehen bezachlen. Als e act. vor enn Fament her, als plötzlich eem Burgtor her die Straßenbahn heranfuhr. Sie gewahrte es im letzten Augenblick, ging zurück und lief direkt vor das Fuhrwerk, von dem sie niedergerissen wurde. Ihre Verletzungen waren erheblich und machten ärztliche Behandlung erEine Kindesleiche gefunden. Am 26. d. Mts. wurde hinter einer Hecke auf unbebautem Gelände der Magdeburgerstraße eine Kindesleiche männlichen Geschlechts mit rotem Kopfhaar aufgefunden, die in ein Kleid aus blauem Stof eingewickelt war. Personen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich im Polizeipräsidium, Zimmer 122, zu melden. Die Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt. Kamen. Unfall am schiefen Turm. Der mit Wiederinstandsetzungsarbeiten am schiefen Turm der Kirche in Kamen beschäftigte Manrer Ludwig Rommel aus Unna erlitt einen Unfall. Mit Stemmarbeiten am Fuße des Kirchturmes der Pauluskirche beschäftigt, wurde er plötzlich von einem aus der Höhe kommenden Stein auf den Hinterkopf getroffen, wobei er derartig verletzt wurde, daß er sofort einem Arzt zugeführt werden mußte. Da am Turm kein Arbeiter beschäftigt war, dürfte sich der abgefallene Stein aus dem morschen Mauerwerk selbst gelöst Hamm. Leichenlandung. Der sieben Jahre alte Ludwig Brandherm von hier war kürzlich in den Kanal gefallen und ertrunken. Seine Leiche konnte geborgen werden. Hamm. Verbrühungstod. In einem unbewachten Augenblick riß das wenige Jahre alte Söhnchen der Familie Altena einen mit heißem Wasser gefüllten Kochtopf von einer Stellage herunter, goß dabei den Inhalt über sich und erlitt schwere Brandwunden, an deren Folgen es bald darauf starb. Warburg. Vom Astins Auge geschlagen. Der 26jährige Franz D. von Welda war im Garten seiner Eltern damit beschäftigt, aufzuräumen und die umherliegenden Baumäste zu entfernen. Beim Aufsammeln der Aeste brach ein festhängender Ast und traf ihn so unglücklich in das Geielle des chlag.e, zäöchen im Leren Argahten. Als das Hausmurch im Keller zu tun hatte, versagte das elellisu Licht. Das Mädchen rief den jungen Gesellen, damit er die vielleicht schadhaft gewordene Birne herausschraube. Der junge Mann versuchte eine neue Glühbirne einzuschrauben, hatte aber vergassen, den Strom auszuschalten. Plötzlich wurde er vom elektrischen Schlag getroffen und blieb an der Lichtleitung hängen. Das Mädchen hatte den Unfall bemerkt und versuchte, den Verunglückten zu befreien, erhielt aber selbst einen Schlag und mußte von seinem Vorhaben absehen. Als Hilfe zur Stelle war, war der junge Mann bereits verschieden. Detmold. Ein sonderbarer Selbstmörder. Der 19jährige Landwirtssohn und Ziegler St. aus Hagendorf hatte mit seinem Vater eine heftige Auseinandersetzung gehabt. Am darauffolgenden Morgen ging der junge Mann fort, holte seine Arbeitslosenunterstützung ab und kehrte nicht ins elterliche Haus zurück. Jetzt wurden am Rande des Brandschen Teiches in Meinberg ein Rucksack und Kleidungsstücke einer männlichen Person aufgefunden. Außerdem entdeckte man auf dem Teiche eine Mütze und in einem Baume hingen Schuhe, die vom Winde hin= und hergeworfen wurden. Die Identifizierung der Kleidungsstücke ergab, daß sie dem vermißten St. gehörten. Wie die rufenen Landjäger feststellten, hat sich St bitterkalten Nacht erst entkleidet, ehe er den Tod im Wasser suchte. Ein Columbus=Denkmal in Spanien * Bei Sevilla wurde in Gegenwart des spanischen Ministerpräsidenten und der Gesandten aller amerikanischen Staaten einschließlich der Union ein Denkmal für den Entdecker Amerikas, Christoph Columbus, enthüllt. Das Denkmal erhebt sich wie unser Bild zeigt, auf einer malerischen, weit ins Meer hinausragenden Landzunge an jener Stelle, von der Christoph Columbus seine epochemachende Fahrt antrat. Das Denkmal ist mit den Flaggen des Heimatlandes und den Ländein des neu entdeckten Erdteils geschmückt. Schornsteine- etwaige fahrlässige Brandstiftung und sichere Verluste am Volksvermögen Es wird häufig darüber geklagt, daß Mängel an Schornsteinen und Feuerungsanlagen jahrelang bestehen bleiben, obwohl die Gebäudeeigentümer vom Bezirksschornsteinfeger oder von der Feuerschau wiederholt auf die damit verbundene Feuersgefahr aufmerksam gemacht und polizeiira Z e licherseits zur vorschriftsmäßigen Instandsetzung angehalten wurden. Die betreffenden Hauseigentümer verstoßen dadurch gegen ihr eigenes Interesse, weil die Mängel jederzeit zu einer Brandkatastrophe führen können. Folgende Fälle aus der letzten Zeit dürften besonders interessieren: Der Arbeiter A. Fr. in O. B., Kreis S., war von dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger und Montag, 29. April 1929 dem Landjägereibeamten seit Jahr und Tag auf Schäden an seinem Schornstein aufmerksam gemacht worden, hatte aber der wiederholten Aufforderung, diese Schäden, die am 1928 den Abbrand der Besitzung herbeiführten, zu beseitigen, nicht entsprochen. Das Amtsgericht S., vor dem sich Fr. wegen fahrlässiger Brandstiftung zu verantworten hatte, verurteilte ihn zu 3 Wochen Gefängnis, billigte ihm jedoch eine Bewährungsfrist von 3 Jahren zu. Das Urteil wurde rechtskräftig. Ebenso wurde durch eine Entscheidung des Reichsgerichts(vom 1. 1. 29) wegen Nichtausbesserung eines mangelhaften Schornsteins Strafe verhängt. In dem Wohnhause des Landwirts J. befand sich ein aus Lehmsteinen hergestellter Schornstein der von der Brandschau als baufällig befunden wurde. In Abwesenheit des Eigentümers wurde dessen Frau nach mündlicher schriftlicher Bescheid hinterlassen, daß der Schornstein zu erneuern sei. Prepigie. euge ee im nächsten Jahre stellte der reowi######## Beamte fest, daß noch nichts zur Erneuerung des Schornsteins geschehen war und wiederholte die auf Neubau desselben gerichtete Aufforderung. I. verhielt sich auch jetzt weigerlich und im Januar 1928 brannte das Haus infolgedessen ab. J. wurde vom Landgericht Altona aus§ 368 Nr. 8 des Reichsstrafgesetzbuches(Nichtbefolgung feuerpolizeilicher Vorschriften) zu 100 A verurteilt; die beim Reichsgericht eingelegte Revision hatte keinen Erfolg. Zu dem zweiten Fale ist zu begzeggrngeggt nach den Bezirks=Bauordnungen aus feuerbeständigen Materialien hergestellt werden müssen und die Verwendung von Lehmstein seit langem verboten ist. Im Interesse aller Hausbesitzer und zur Erhaltung unseres deutschen Volksvermögens sei auf Vorstehendes hiermit gern aufmerksam gemacht. Keine Abschreibung für Veralterung Die bloße Möglichkeit einer künftig eintretenden erhöhten Veralterung eines Gegenstandes des Betriebsvermögens kann nach einem U teil des Reichsfinanzhofes bei der Einkommenund Körperschaftssteuer nicht berücksichtigt werden. Es kann weder durch Abschreibung für Entwertung noch im Wege einer Absetzung für Abnutzung geschehen, da dies der Bildung einer Rücklage gleichkommen würde. In dem Falle handelte es sich um die Wertminderung eines Gasthofgebäudes durch das Unmodernwerden. Der Finanzhof ist der Meinung, daß die Unmodernität nicht mit Notwendigkeit bis zur völligen Unverwendbarkeit wie die Baufälligkeit eines Gebäudes weiter fortschreiten müsse. Die Möglichkeit wäre unabsehbar, daß die Ansprüche sich noch weiter bis zu einer Höhe steigerzn, girhen, daß sie in dem Gebäude unerfüllbar s#nd. Wenn der gemeine Wert der Gebäude durch Unmodernwerden schon jetzt unter den Bilanzmgrt, eglan, ken ist, so kann der niedrigere gemer#e Wert eingesetzt werden. „Der Trotz vom Eichenkamp“ Westfälischer Heimatroman von Adolf Löhr. 26. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Kunstgerecht, das hatte er seiner lieblichen Gärtnerin schon abgesehen, wand er den Strauß zusammen und überreichte ihn Vera. „Bitte schön!“ „Danke schön, Herr vom Kamp.“ Mit einem zierlichen Knicks nahm sie ihn entgegen und barg ihr Gesichtchen einige Augenblicke in den ausschäumenden Blüten. Dann sah sie mit einem schnellen, heißen Blick zu ihm auf. „Sie sind wirklich zu liebenswürdig. Ich weiß ja gar nicht, wie ich es Ihnen danken soll.“ „Wir müssen gehen,“ stammelte Heiner ein wenig verwirrt,„sonst bekommen Sie den Wagen nicht mehr.“ „O ja, also auf Wiedersehen, Herr vom Kamp! Der Aeltere!“ fügte sie noch neckend hinzu und gab dem Alten die Hand. „Auf Wiedersehen, kleines Fräulein!“ Wohlwollend tätschelte er ihr noch ein wenig die gebräunten Wangen. Er war ihr schon sichtlich zugetan. Ihr ungezwungenes, munteres Wesen heiterte ihn auf. „Lassen Sie sich nur recht bald wieder hier oben sehen! Sie sind jederzeit herzlich willkommen.“ „Sehr wahrscheinlich morgen schon.“ „Es wird mich freuen.“ „Auf Wiedersehen!“ „Auf Wiedersehen!“ Im letzten Abenddämern schritten Vera und Heiner den etwas holprigen Weg dahin, der zwischen grünen Hecken hindurch zur nahen und besseren Fahrstraße führte. Bald hatten sie dieselbe erreicht. In nordwestlicher Richtung führte sie der breiten Landstraße zu, auf der eine elektrische“ Bahn den regen Verkehr mit der Großstadt vermittelte. Vom Westen bis zum Norden hinüber säumte den Horizont noch ein heller Streif. Mittsommerzeit. Vera beschäftigte sich noch immer mit ihren Blumen, warf aber ab und zu einen schnellen Seitenblick auf ihren Begleiter. „Warum denn so schweigsam, Herr vom Kamp?“ Heiner schrak ordentlich zusammen. „O, ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Fräulein Vera!“ Er machte eine jähe Bewegung. Hielt sie es nun wirklich für eine Aufforde rung, oder fand sie die Gelegenheit gerade günstig, jedenfalls hakte sie in den Arm, der sie ein wenig streifte, ganz selbstverständlich ein. Den armen Heiner brachte es vollends durchLächelnd, einen betörenden Glanz in den Tiefen der braunen Augen, sah sie zu ihm auf. „Wie einzig wundervoll gerade die Nelken duften!" Das Gesichtchen halb in den Strauß versenkt, blinzelte sie ihn schalthaft an. „Haben Sie sich eigentlich schon einmal davon überzeugt?“ Verwirrt beugte er sich nieder. Seine Wange streifte ihr braunes KrausVoer86 am 514. Ihre Köpfe veruhrien sich leicht. Als spränge ein elektrischer Funke herüber, so durchzuckte es ihn. „Sie duften wirklich sehr schön!“ stammelte er und fuhr schnell wieder in die Höhe. Vera verbarg mit Mühe ein spitzbübisches „Heinerle, Heinerle, dachte sie vergnügt,„bist du nun wirklich so, oder tust du nur so? Aber warte!“. gaharnge harnnts H. Sie fühlte sich ihrer Ervoerung vereis ziemlich sicher. Er zappelte ja schon ordentlich. Heiner ärgerte sich über sich selbst. Tatsächlich, ganz verlegen war er. Die Röte war ihm Sss wohl gar noch ins Gesicht gestiegen. Er benahm sich wirklich wie ein törichter Junge. Aber nun wollte er es dem kleinen Racker an seiner Seite doch einmal zeigen. Gewaltsam schüttelte er den Bann ab. Vernahm er nicht ein leises Kichern? Am Ende machte sie sich wohl gar noch über Jählings durchzuckte ihn auch die Erlenntnis. Freilich hatte er sie schon einmal gesehen. Am vorigen Sonntag, als er mit Rosemarie an der Straße gestanden. Im Auto ihres Onkels hatte sie sogar am Steuer gesessen. Also das verstand sie auch. Alle Wetter. Aber da mußte sie ihn doch auch gesehen haben. Ebenso Rosemarie. Andererseits war ihre Aufmerksamkeit durch die unübersichtliche Straße und die vielen Menschen allerdings ganz in Anspruch genommen worden. Er bezweifelte es jedoch. Warum tauchte sie denn so plötzlich auf dem Eichenkamp auf“ Se 6intr8 Oder steckte der Onkel doch dahinier? Na, mochte dem sein, wie es wollte, er würde schon auf der Hut sein. Wenn sie nur hergekommen war, um ein wenig zu flirten, sollte sie ihre Freude daran haben. Aber er würde dafür sorgen, daß sie bald genug davon bekam. 4666 Unternehmender straffte sich seine schlante, hoße Gestalt. 86n Vera spürte sofort mit dem seineren weivlichen Instinkt, daß eine Wandlung in ihm vorging. War sio schon zu weit gegangen? Vielleicht war die hübsche Blondine, mit der sie ihn am Sonntag gesehen, doch mehr wie eine flüchtige Bekanntschaft. Da mußte sie vorsichtiger zu Werke gehen. Aber es reizte doppelt, wenn es galt, auch noch eine Rivalin aus dem Felde zu schlagen. Dann erst recht. Mit einem Blick, so unschuldsvoll wie der eines weißen Täubchens, sah sie darum wieder zu ihm empor. „Sie müssen ein gutes Herz haben, wenn Sie es verstehen, so schöne Blumen, zi, Zuchzten. „So?“ lachte er,„demnach müßten die Gärtner ja alle gute Menschen sein.“ „Das sind sie auch,“ entgegnete sie.„Unser Gärtner ist auch eine Seele von Mensch. Keinem Tierchen kann er etwas zuleide tun. Wenn er einen Regenwurm findet,——— so wirft er ihn den Hühnern vor!“ lachte Heiner. „Pfui!“ Leicht schlug sie ihn auf den Arm. „Nein, das tut er nicht, sondern er trägt ihn an eine geschützte Stelle. Ich habe es selbst schon gesehen.“ „Vielleicht wollte er auch eine Zucht davon anlegen,“ spottete Heiner. Er hatte seine Sicherheit jetzt ganz wiedergefunden. Im übrigen stimmte er allerdings ihrer Behauptung, daß die Gärtner alle gute Menschen seien, gerne zu. Rosemarie war sicher gut. Die Straße führte sachte bergab. Von dem bewaldeten Bergeshang zur rechten kam ein Bächlein herniedergeplätschert und gluckerte leise durch den Wiesengrund. Ganz feine Nebelschwaden stiegen auf. Auf der kleinen Brücke verhielt Vera den Schritt. Kein Laut regte sich ringsum. Einige hundert Schritt weiter schimmerten die schwarzweißen Wandflächen einer größeren hervor, aber die Bewohner schienen größtenteils schon zur Ruhe gegangen zu sein, nur ein vereinzeltes Lichtlein sandte seine freundlichen Strahlen in das sommerliche Dunkel hinaus. Schwarz und schweigend stand in der Ferne der Wald. Der Mond war noch nicht aufgegangen, aber die laue Sommernacht verbreitete ein nettes Zwiclicht, das durch den blinkenden Glanz der Sterne noch verstärkt wurde. (Fortsetzung folgt.) A O — # 5 R OA WOLFGANG MARKEN #A E7.•URAEBERRECHTSSCHUTZ: DURCH· VERLAP: OSKAR: MEISTER: WERDAU SA. #c A. A.* 55 4* I. 20 Fortletzung.) Willmar ging langsam, so daß ei der letzte der Passagiere war und sah sich um Die gute Mutter Roland hatte ihm telegraphiert, daß man ihn abholen würde Da fiel sein Blick auf einen langen dürren Kerl, der gravitätisch aus dem Bahnsteig stand und seine flinken Aeuglein umherschweisen ließ... und era 1. Jetzt sah er ihn an. schob sich langsam naher und krar auf benden 3„„e 19:; Berjegen#. Der Lange zog die Pelzmuße und sagle berlegen.„Die Mutter Roland'n schickt mich, gnädiger Herr Heyden Am liebsten hätte Willmar über die humoristische Gestalt zu der dieser Gruß wundervoll paßte, aufgelacht, aber der lange. dürre Kerl sa ihn so treuherzig an, daß er das Lachen verbiß „Ich bin Heyden, lieber Freund. Sie wollen mich also nach dem Rolandshof bringen?" Jawoll. gnädiger Herr! Wenn es Sie nicht tut schenieren. dann jawoll dann bin ich so krei Jeben Sie mir das Gepäck, gnädiger Herr ich will's man tragen Ohne eine Antwort abzuwarten. nahm er die beiden Koffer und stapfte vornweg durch die Sperre „In der Bahnhofshalle machte er Halt. drehte sich um und sagte demütig„Wenn dei gnädige Herr erst etwas gezießen wollen Das Bahnhofsrestaurant ist sehr gut Heyden wollte dankend ablehnen. aber Klein=Elschen zupfte ihn am Aermel und sagte verschämt:„Vati. ich hab' so ganz großen Durst“. 8 „Da müssen wir freilich rasten. Fuoren Sie uns ins Restauramt lieber Freund Hanus war glücklich„Lieber Freund hatte der höhe Herr schon dreimal zu ihm gesagt Ein guter Herr! Und das kleine derüge Kind„grisgef nahman 8 Mien In dem schön durchheizten Wartesaal nahmen sie Plag. Hanus blieb demütig stehen „Aber so nehmen Sie doch Platz,“ sagte Heyden.„Wie war Ihr Name? Ich gehe wohl nicht fehl. wenn ich Sie als dem Rolandshof zugehörig tariere" 4 Hanus verbeugte sich tief und sank eyrfurchtig auf einen Stuhl neben Willmar „Jawoll, gnädiger Herr. Ich bin der Schäfer und heiße Hanus Jawoll. Hanus Der Otto. der ist draußen bei dem Pferd" Da wird ei aber ungeduldig werden. Holen Sie ihn doch herein Er soll auch erst etwas zu sich nehmen. Oder kann er oom Pferd nicht weg?“ „O. da. geht schon, gnädiger Herr. Da paßt der alte Siebert mal auf Das macht der für'nen guten Groschen Hanus gina Otto holen Otto ließ sich das nicht zweimal sagen, denn er hatte auf seinem Bock sämmerlich gefroren Unterwegs sagte ihm Hanus:„Otto. dat is'n feiner Herr! Un ene Deern“. Ein Pupverchen! O propper! Un'n jut is er! Gleich läd’ er uns ein! Dat is' für den hohen Herrn doch allerhand Ich komm' mir vor wie lo'n Großkrotze Otto der Hüne. war so verlegen, als er Heydens Hand drückte daß der dachte, sie müsse aus allen Fugen gehen Milliar bat beide. Platz zu nehmen und unterhielt sich mit ihnen Sie tranken heiße Fleischbrühe, dann bestellte Willmar für Hanus und Otto heißen Grog.„Verkehrten Groa“ bestelt er„eransatr immet mch Hanus' Aeuglein wurden immer vergnugter, immer mehr taute er auf. er wurde gesprächig und erzählte vom Rolandshof; wie sich alle freuten der Kantor Rosen wohne jetzt auch dort und tausend Dinge mehr In ruhiger. aufmerksamer Weise hörte Willmar zu Auch Klein=Elschen spitzte die Ohren Als der Alte von Mutter Roland mit dem Ausdrucke der größten Wertschätzung sprach, sagte das Kind plötzlich aus dem Innern heraus „Aber die will ich liebhaben“ Hanus saß nach den Worten des Kindes ganz stumm da Sein Redefluß war mit einem Male gehemmt. Er sah das Kind mit ehrfürchtigen Augen an und schluckte. Dann sagte er„Du bist'n suter. kleener Engel! Der alte Hanus ist dir auch fut“.„„„... G. Mm. 4 Da war eine Weile Schweigen. bis Willmar fragte: „Wollen Sie noch einen Grog trinken, meine Herren?“ Hanus sah auf Otto. der verlegen auf dem Stuhle hin und her rutschte Dann sagte er, wie wenn er sich entschuldigen wollte:„Der Braune der.. Schnell fiel Hanus ein:„Gnädiger Herr, der Otto meint. dem Braunen, dem werden die Beine steif“ Willmar war erfreut darüber Es sind gute Menschen! Das wußte er jetzt Sie denken nicht nur an sich. sondern auch an die Kreatur Willmar bezahlte Sie verließen das Restaurant und bestiegen den Schlitten Nachdem Hanus die Gäste untergebracht und in die Decken gehüllt hatte, nahm er neben Otto auf dem Bock Platz. Und heim ging es. Mutter Roland lief ein paar dutzendmal vor das Tor ... immer und immer wieder war noch nichts zu sehen „Sie werden doch mit dem Zug gekommen sein?“ sagte sie erregt zu dem Kantor Rosen lachte leicht auf.„Nicht so aufgeregt. Mutter Roland! Die haben erst einmal im Bahnhofsrestaurant was Warmes zu sich genommen. Das hat ihnen der gute Hanus schon plausibel gemacht. Da müßte ich unseren Hanus nicht kennen Nur Geduld und Ruhe! Passen Sie auf dort kommen sie überhaupt!“ Wahr und wahrhaftig! Der Schlitten kam näher Jetzt konnte man erkennen daß er besetzt war Der Braune witterte den Stall und lief einen flotten Trab Sie traten vor das Tor Dann öffneten sie es, und der Schlitten glitt in den Hof. Hanus iprang eilfertig vom Bock und half Willmar und der kleen Deern“ aus dem Schlitten. „Herzlich willkommen aus Rolandshof. Hert Heyden!“ sagte Mutter Roland und reichte ihm beide Hände „Ich danke Ihnen. Mutter Roland“ Hili ist mein kleines Kerlchen Komm Liebling. gib der guten Mutter Roland die Hand" gan B.2 6 scheu trat Elschen heran, reichte der Frau die Hand und knickste„„ f i 54 Da zog die alte Frau das nino an sich uno bruckte es Tränen der Freude standen in ihren Augen „Du liebes herziges Ding!“ sagte sie zärtlich und strich ihr über das Braunhaar.„Gelt wirst mich ein bißl liebhaben?“ ge 44 Elschen nickte, es war immer noch etwas schuchtern. Aber Hans rührte sich und rief mit kräftiger Stimme: „Mutter Roland'n, dat hat sie schon vorhin versprochen.“ „Darf ich Sie auch als Hausgenossen willkommen heißen. Herr Heyden! Mein Name ist Rosen Ich war Kantor im Nachbardorf und wurde aus Gesundheitsgründen pensioniert. Ich hoffe auf recht gute Hausgenossenschaft!“ Hendens Auge glitt prüfend über das bleiche Antlitz Mannes, der seinen Blick offen standhielt. Im ersten Augenblick keimte Sympathie zwischen den beiden Männern „Ich will mich bemühen, Ihnen ein guter Hausgenosse zu sein, Herr Rosen.“ sagte Willmar und erwiderte den Handedruck Dann traten sie ins Haus. Willmar war es mit einem Male, als sei er in einer anderen Welt. Soviel Behaglichkeit strömte das heitere, anheimelnde Wohnzimmer aus daß er sich wie geborgen htte..## m Schmasten din Der freundlich geoeckte Tisch dei jum Schmausen einiud gab dem Zimmer beinahe ein festliches Gepräge Sie nahmen Platz und schmausten gemeinsam Hanus und Otto stellten sich nachdem der Braune versorgt war, ein Einträchtlich wurde der prächtige Truthahn verzehrt der zur Feier des Tages beschafft worden war Heyden aß mit gutem Appetit was nicht nur von Frau Roland sondern auch von Hanus und Otto mit Wohlgefallen ausgenommen wurde Die kleinen Aeuglein des Schäfers schweiften ständig um Heyden Wo er konnte, bediente er ihn und freute sich wie ein beschenktes Kind über jeden freundlichen Blick, den er erntete In harmonischer Weise verging der Tag Heyden kam mit dem feingebildeten Kantor Rosen. der aus sich herausging ins Gespräch. während Mutter Roland assistiert von Hanus und Otto. die kleine Else beschäftigte die allmählich warm wurde und Vertrauen zu der gütigen Frau faßte Der alte Schäfer war überglücklich als das Kindchen plötzlich beide Aermchen um den Hals der Frau legte und sie drückte „Ja ja. du kleen Deern unsere jute Mutter Roland'n!“ sagte er gerührt und wagte es, die kleinen Händchen zu streicheln. Dann rastete er nicht. bis Elschen bereit war mit ihm in die Ställe zu gehen In helles Entzücken geriet Elschen als sie im Schafstall stand und die große Schar der„Mähschäfchen" sah drehten verwundert die Köpfe nach dem neuen Gast und einige kamen neugierig näher beschnupperten KleinElschen, so daß sie es etwas mit der Angst zu tun bekam Hanus trieb die Tiere etwas zurück, zog Elschen zu sich emvor und begann zu erzählen Von seinen Tieren erzählte er Siebenundzwanzig waren es. und jedes hatte seinen Namen, hörte wohl auch auf ihn Dann rief er sie heran und Klein=Elechen vergrub ihre Händchen in dem wolligen Fell Ganz betraulich beschnuvverten sie Klein=Elschen und blökten erfreut „Deine Mähschäfchen Onkel die will ich aber auch lieb haben!“ sagte sie dann ernsthaft zu Hanus Mit glückseligem Lächeln nickte der alte Schäfer Ihm war zumute, als öffne sich in seinem Herzen eine Kammer die bis heute verschlossen war, und die die größte Kostbarkeit barg. Am nächsten Morgen besichtigte Heyden zusammen mit Mutter Roland. dem Schäfer Hanus und dem Knecht Otto den Rolandshof Er schritt durch die Ställe und ließ sich alles erklären, in die Scheunen kletterte er. jeden Winkel ließ er sich zeigen Die einfachen Menschen freuten sich daß ihm alles so wohlgefiel, und daß er aus seiner Freude keinen Hehl machte „Ich werde mich auf dem Rolandshofe mit meinem Kinde wohlfühlen!“ sagte er und streichelte die Hand der alten Frau wie ein guter Sohn die Hände der geliebten Mutter liebkost Als er dann mit Frau Roland allein im großen Wohnzimmer saß, erzählte er ihr von seinem Leben Er fühlte das Bedürfnis. sich mit der mütterlichen Frau auszusprechen es tat ihm wohl. einmal alles vom Herzen zu reden und er fand in Mutter Roland die dankbarste Zuhörerin Er erzählte ihr von der Enttäuschung, die er erlitten hatte, und daß er zu ihr gekommen sei. um im Frieden der Stille innerlich zu genesen „Ich werde lange bei Ihnen bleiben, Mutter Roland.“ „So lange sie wögen, wenn Sie wollen, immer, Herr Heyden Aber einmal wird Ihnen die Einsamkeit doch lästig werden" Er schüttelte den Kopf.„Das glaube ich nicht. Mutter Roland Vielleicht bleibe ich auch immer bei Ihnen Ich will Ihnen nicht auf der Tasche liegen Ich habe von meinen Geldern nur wenig öber 2000 Mark gerettet. aber die genügen, daß ich mir ein neues Leben aufbauen kann Ich bin in der Welt herumgekommen und habe viel erlebt Ich will jetzt meine Erlebnisse schriftstellerisch auswerten. Ich glaube, daß es mir gelingen wird, mich nach und nach in dieser Arbeit durchzusetzen Wenn der Beruf auch nicht allzuviel abwirft, zum einfachen. bescheidenen Leben wird es reichen“ 9 6 feeh: in 419f i Mutter Roland nickte und sagte dann:„Ich slehe so rief in Ihrer Schuld. Herr Heyden, und Sie werden mit Ihrem Kinde auf dem Rolandshof immer das haben, was Sie zum Leben brauchen Es langt für uns alle. Der Rolandshof bringt ein schönes Einkommen Meine Bedürfnisse— ich bin alt und brauche fast nichts mehr— sind ganz gering. Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Heyden, Und das eine ist gewiß Sie werden einmal den Rolandshof erben.“ „Sprechen Sie nicht davon. Mutter," bat Heyden. Die alte Frau lächelte„Oh. ich hoffe noch eine ganze Weile zu leben, jetzt erst recht, da Sie mit Ihrem Kinde auf dem Rolandshof sind Jetzt hat mein Leben neuen Wert bekommen Ich möchte hundert Jahre alt werden.“ Heyden sah sie dankbar an „Sie müssen mir aber erlauben, daß ich kräftig mit zufasse Ich brauche Arbeit. Sie ist der beste Arzt.“ „Das will ich gerne erlauben, denn ich weiß, daß Sie recht haben Aber. ein wenig gedulden müssen Sie sich. Jetzt ist nicht viel zu tun, sogar Hanus und Otto haben faule Zeit Wenn der Frühling kommt. dann, Herr Heyden, ist ein tüchtiger Schaffer willkommen Man braucht sie nur anzusehen um zu wissen, daß Sie schaffen können.“ Gottlob Mutter das kann ich!“.. g.sst daß ie. Er stand auf und reckte die stattliche. Gestalt, daß ion Mutter Roland bewundernd ansah. Weihnachten auf dem Rolandshof.. 8 Ein stilles behagliches Weihnachten voll deutscher Innigkeit Mutter Roland hatte Stollen gebacken, Otto und Hanus putzten zusammen mit Heyden ein hübsches Bäumchen. Es roch weihnachtlich in allen Zimmern Der Duft der Tanne zog mürzig durch alle Räume Die kleine Else lief mit geheimnisvollem Gesicht herum und fragte immer und immer wieder:„Vati. ist nun bald Weihnachten?“ Und am Varabend zum Heiligabend verkleidete sich Hanus als Knecht Rupprecht und warf Aepfel und Nüsse ins Zimmer nachdem Elschen brav gebetet hatte. Und dann Heiligabend Die Lichtlein brannten. Die Tische waren gedeckt. Klein=Elschen wartete vor der Tür. lauschte voll Erwortung„MHalm Ca p. Drinnen begann plötzlich einer zu spielen. Kantor Rosen saß am Flügel den man zum Weihnachtsfest in das Wohnzimmer heruntergeschafft hatte Rosen spielte das alte deutsche Weihnachtslied„Ihr Kinderlein kommet Unter den Klängen des Liedes trippelte das kleine füße Wosen in das Zimmer Es blieb einen Augenblick befangen vom Glanz der Lichter stehen trat dann langsam näher Auf dem Tisch lag eine Nuvve in einem feinen blauen Kleidchen. Das kleine Herzchen schlug schneller vor Freude und Aufregung Dann stürzte Elschen auf die Puppe zu, riß sie an sich und schrie jubelnd„Eine Puppi! Vati! Guck! Eine Puppi hat mir der Weihnachtsmann gebracht." Dann trivvelte das Kind zu den anderen. Jeder mußte die Puppe bewundern Die Seligkeit des Kindes war rührend und trieb allen Tränen in die Augen Elschen mußte die anderen Herrlichkeiten betrachten, die ihr der Weihnachtsmann gebracht hatte. Da war ein kleiner Bauernhof mit allerlei Getier. eine Trompete und verschiedenes andere. Das Kind fiel aus einem Entzücken in das andere. Aber die anderen waren auch nicht leer ausgegangen. Mutter Roland fand einen warmen Pelz. den ihr Henden schenkte. und verschiedene nützliche Dinge. die von dem Kantor und den beiden Dienstleuten stammten.“ Hanus und Otto standen mit verklärten Gesichtern an dem Gabentisch „Dat soll uns sin'?" fragte Hanus Otto verlegen.„Dat is' doch nicht möglich!“ Seine Aenalein blitzten so vergnügt wie noch nie. Da lagen für Hanus eine prächtige lange Tabakpfeife, ein halbes Dutzend Päckchen mit feinstem Tabak. eine große Flasche Kognak und ein Buch Fast ehrmürdig nahm der alte Schäfer das Buch.„Brehms Tiersehon“ stand auf dem Titelblatt. Der Schäfer faßte es und mag es mit der Hand:„Da steht viel drin. Otto dat hat Gewicht" Henden sächelte als er den Schäfer das Buch so taxieren sah Im nächsten Augenblick wurde seine Freude größer, denn Hanus blätterte in dem Buch und war entzückt„von den villen, schönen Bilderchens! Un bunt!“ wie der Schäfer feststellte Dann blickte Hanus auf Ottos Gabentisch Otto hatte seine Befangenheit nicht so schnell überwunden. Wortlos starrte er auf die große Pfeife, mit der auch er beglückt worden mar. samt den Näckchen Tabak und der Flasche Kognak Ein Buch war asserdings nicht auf seinem Gabentisch, dafür aber eine prächtige Peitsche, die er sich sehnlichst gewünscht hatte„„„ Die Wünsche der beiden hatte Heyden von Mutter Roland erfahren Er war glücklich, daß er damit das Richtige getroffen hatte Hanus trat auf Mutter Roland 3u., „Jute Mutter Roland'n, wem müssen wir venn nu vor all“ dat Schöne danken?“ Mutter Roland sah lächelnd auf Heyden. Der sagte geheimnisvoll:„Dem heiligen Christ, lieber Freund!“ „Dem heiligen Christ! Dem kann ich nu' nich' danken. Aber da muß ich wenigstens mal dem Christkindl en geben.“(Fortsetzung folgt.) We„ Tasaa Stein’ größer. Angst-Verkauf Besinn: Hontag, den 49. Aprn. 1 Stotte #ree indanthren, wro),Mete P 1.36.65 .78 4 Strümpfe hübsche Traver=Nuse=pesenr 1.6 u. 95 hübsche Traver=Muste neue grschmactr- Pi, ier za 4951.95 Relend uder Buer un Bu##seln entzückende neue Prufgiee z295 Wendeltee u u schmack.“.:e Heier 7.30 659 44•90 R Bee verergneeitur 9 En Mako imit., sehr solide 2.50 1.95 1150 Cuunnhonnson 88 Mako imit., sehr solide 2.75 2.25 1135 Ser Mako Parhen, Pozrg 1He 535 2.75 * 5 in Kunsts., mod. Farb. 3.75 2.50 190 VeutanEkgihtye 5.75 für Damen, Kunsts. m. Spitze 8.75“ Tischdecken vollgroß, gute Drell= u. Damast#AE Qualitäten.... 4.75 3.75## ca. 130X160 groß, prima Daxgsc„90) u. Halbleinen=Qualit. 6.75 5.5033230 Millarsnienn in Zesir u. buntem Künstlergrgg ersourthestungfe an..5 Baumwolle, mod. Farben 0.58 2.35 n Sehadier. B. 1.00 schwarz und farbig, echt dappt. 11.45 Nako.....“... 1.95 Aasce, enze P.a.P S 1. 95 Sottteimten Flor mit Seide plattitezigg 95 Quantäten..... 4.95 3.902195 sehr biilig. 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Herrenrevers 11.50“ Unsuen Tunzinsität: no wiln Setiten Pnihue AA WT G S Merwienn Twieiswwr.=Ooh ZWexie zweireibige Formen, moderne Farben R Schwerte Hdsinastr. 28 Unc 48.00 45.00 39.00 36. 88.00 79.00 75.00 68.00 58.00 145.— 135.— 125.— 110.- 98.00 Neswienn Tieistior#e 5= D0Cöben###t neuen Choviot= u. Gabardinest. 78.00 55.00 46.00 39.00 29.00 Tin Auneen Aine Poitttt Wiel k. Susonsnees Lillio, 13