5 els Scharien Zolung nlichent müchenüich sche udl. e B. me 6, S 3 Ptg. Druck u. Verlag von C. Braus, Schwerte(Rahe), Gesästalale, Groz, Matst. 3—3. Auatanrlg füe die Schriftleitung H. Linner, Schwerte, Herncuf 2770 Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Westhofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Pustgaerpente st de acdizespot mm uie 6 Pie, Ansoäklige, finanzamtiche u. gerichtliche Anzeigen 10 Pig., Lek omezeile 40 Pf;, Sut telesog, aufgegebene Inserate übernchmen wie keine Gewäht. Bei unvorder geseon. Betriedestbrungen, deroorgerufen durch bödere Grwatten, übernahmen wir beinerte Gewäde für günktliches Erscheinen der Jeitung u. kann auch keinerlet Anspruch auf Schadenersat oder Nachlieserung erhoden werden un euerns bud un) Shwerter Veltistlat L Kreisblatt für den Kreis Hörde= Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger für den Kreis Horde. Nr. 16(Erites Plad) Schwerte(Ruhr), Samstag, den 13. April 1929 V. Johrggng Neues in Kurde! Das Befinden des Reichspräsidenten. pw. Berlin, 12. April.(Privattel.) Der Reichspräsident ist weiter in der Rekonvaleszenz. Erfreulicherweise geht es ihm dauernd besser. Samstag Ernennung der neuen Minister. wtb. Berlin, 12. April.(Tel.) Da der minister der Justiz Koch=Weser am morgigen Tage in besonderem Austrage des Herrn Tgtehzernähngen Reichsgerichtspräsidenten Dr. Bumke in sein Amt einführen wird, wird die Umbesetzung des Reichsjustizministeriums und die Ernennung der anderen neu in das Kabinett eingetretenen Reichsminister erst im Laufe des Samstags erfolgen. Trotztis Einreisegesuch abgelehnt. wtb. Berlin, 12. April.(Tel.) Das Reichskabinett hat sich mit der Frage der Einreise Trotzkis nach Deutschland beschäftigt Nach eingehender Prüfung aller Umstände hat das Kabinett beschlossen, dem Gesuch Trotzkis nicht stattzugeben. Der Zustand der Personenwagen der Reichsbahn. vdz. Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Der Verkehrsausschuß des preußischen Landtages nahm in seiner gestrigen Sitzung einen Antrag Leonhard (Wp.) an, der sich gegen die Verwahrlosung der Eisenbahn=Personenwagen richtet und die Beseitigung von Mängeln bei der Personenbeförderung fordert, in einer Fassung an, wonach das Staatsministerium ersucht wird, sofort mit vollem Nachdruck auf die Reichsbahn einzuwirken, daß die bestehenden unhaltbaren Zustände soweit es sich ermöglichen lasse, vermieden werden. Kein Verfahren gegen die Grafen Karl u. Theodor zu Stolberg. wtb Hirschberg, 13. April.(Tel.) Wie wir von der Oberstaatsanwaltschaft Hirschberg erfahren, trifft die Berliner Abendblättermeldung, wonach gegen den Bruder des getöteten Grafen Eberhard, den Grafen Karl zu Stolberg=Wernigerode, und den zweitältesten Sohn, Grafen Theodor zu Stolberg=Wernigerode, wegen bedenklicher finanzieller Geschäfte ein Verfahren eingeleitet sei, nicht zu. Die Meldung ist in allen ihren Einzelheiten erfunden. Der Kampf um die Aufwertung in Memel. wtb Memel, 12. April.(Tel.) Wie verlautet, hat der Gouverneur des Memelgebiets gegen das vom memelländischen Landtag auf Grund des ersten Vetos des Gouverneurs abgeänderte Aufwertungsgesetz erneut sein Veto eingelegt. Deutsch=ungerischer Landwirte=Austausch. wtb. Budapest, 12. April.(Tel.) Die erste Gruppe junger Landwirte, die sich zum Studium der landwirtschaftlichen Verhältnisse gibt, ist gestern abgereist. Sie wird bei Landwirten in der Umgebung von Dresden. Halle und Berlin untergebracht. Mitte nächster Woche treffen junge deutsche Landwirte in Ungarn ein, um die hiesigen landwirtschaftlichen Verhältnisse zu studieren. Neue Kundgebungen der spanischen Studenten. wtb. Paris, 12. April.(Tel.) Das Journal bekichtet aus Madrid über neue Zwischenfälle, die durch Zusammenstöße zwischen Studenten und der Polizei hervorgerufen worden seien, so bei einer Kinovorstellung in Madrid. In Granada und Saragossa sollen die Studenten die Rektoren ausgepfiffen, ja sogar tätlich angegriffen haben. Beim Studentenverband sollen Flugschriften mit kommunistischer Tendenz beschlagnahmt worden sein, worauf zwei Studenten und ein Professor verhaftet worden sein sollen. Minenexplosion an Bord eines japan. Minenlegers wtb Tokio, 12. April.(Tel.) Amtlich wird mitgeteilt, daß infolge einer Minenexplosion, die sich gestern bei einer Uebung an Bord des Minenlegers „Rokosuka“ ereignete, 52 Mann verletzt wurden. Das Heck des Minenlegers wurde vollständig zerKört. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Die ernischen Aerastnwdeserum Prg Die Gewerbesteuer für die sceien Beraft. Interfraktioneller Ausschuß des preuß. Landtags. vdz. Berlin, 13. April.(Tel.) Der Interfraktionelle Ausschuß des preußischen Landtags trat am Freitagnachmittag zusammen, um die Frage zu erörtern, was werden soll, wenn am kommenden Dienstag bei Wiederholung der Abstimmung über das Gewerbesteuergesetz(mit Einbeziehung der freien Berufe) die Zweidrittelmehrheit nicht aufgebracht wird, die nach der Verfassung notwendig ist, da bekanntlich der Staatsrat Einspruch gegen das Gesetz eingelegt hat. Ein Beschluß wurde nicht gesaßt. Wird das Gesetz abgelehnt, so wird der Isterfraktionelle Ausschuß erneut zusammentreten, um einen Ausweg zu finden. Voraussichtlich wird für diesen Fall ein Antrag der RegieLungsparteien eingebracht werden, über den das Plenum des Landtags sodann zu entscheiden haben Hesch,„Ob schließlich der Weg der Rotverordnung Zl###nen wirk, wie es bereits bei der Hauszinsheuer und bei der Grundvermögenssteuer der Fall ####ssen ist, bül ine davon abhängen, wie die Oppomrasparteten sich zu dem neuen Antrag der ReEierunasparteien stellen werden. gen des Grafen Bernstorff zu der am nächsten Montag beginnenden 6. Tagung des Vorbereitungsausschusses für digäh rüstungskonferenz sind heute nachmittag vom Völkerbundssekretariat veröffentlicht worden. Sie bezwecken, wie Graf Bernstorff in seinem Begleitbrief unter dem 8. d. Mts. an den Präsidenten Loudon hervorhob. die bevorstehenden Arbeiten des Vorbereitungsausschusses zu fördern und fruchtbarer zu gestalten, und sollen eine Verankerungsgrundlage für die weiteren Beratungen bilden, wobei die in den seitherigen Arbeiten verfolgten Ideen weiter entwickelt werden. Die Anregungen des Grasen Bernstorff wollen weder das Abrüstungsthema erschöpfend behandeln, noch irgend welche anderen Anregungen ausschließen. Es besteht der Eindruck, daß der Vorbereitungsausschuß eine sehr nützliche Vorarbeit für eine Abrüstungskonferenz leisten könnte, wenn er den Anregungen des Grafen Bernstorff folgen würde. Die Denkschrift zerfällt in eine grundsätzliche Einleitung und drei Kapitel. In der Einleitung wird betont, daß in einer internationalen Abrüstungskonferenz alle Rüstungsfaktoren erfaßt werden müssen, wenn sie nicht eine Scheinlösung sein soll. In dem ersten Kapitel„personeller Faktor“ wird vor allem die deutsche Auffassung über die Einbeziehung der ausgebildeten Reserven in die Abrüstungskonvention darUinter der Ueberschrift„Materieller Faktor“ wird im zweiten Kapitel die Berücksichtigung der reichen Materialausstattung der Armeen mit modernsten Kampfmitteln behandelt, wobei auch der sehr interessante Vorschlag eines allgemeinen Verbotes des Abwurfes von Kampfstoffen aus der Luft und der allgemeinen Beschränkung der Luftwaffe gemacht wird. In einem kurzen dritten Kapitel wird schließlich die Frage der Regelung von Streitigkeiten und der Ueberwachung der Durchführung der Abrüstungs= konvention untersucht. Der wichtigste Teil der Bemerkungen Graf Bernstorffs bezieht sich auf die Frage der ausgebildeten Reserven, hinsichtlich deren erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestehen, da ein Teil der Staaten, nämlich diejenigen, die, wie Frankreich, Italien und andere Länder, die allgemeine Dienstpflicht haben, die Erfassung der ausgebildeten Reserven durch die Abrüstungskonvention ablehnt, während eine andere Gruppe, zu der auch Deutschland gehört, die Einbeziehung der ausgebildeten Reserven in ein künftiges System der allgemeinen Abrüüung für unerläßlich ansieht. Die Denkschrift des Grafen Bernstorff macht auf der Grundlage der von der militärischen Unterkommission geleisteten Vorarbeiten einen positiven Vorschlag für die Abrüstung der ausgebildeten Reserven. Außerdem wird eine bestimmte Methode angegeben, wie Heere mit ausgebildeten Reserven, wie sie vor allem in Staaten mit allgemeiner Wehrpflicht bestehen und Berufsheere, die über ausgebildete Reserven nicht verfügen, unter Berücksichtigung der Verschiedenheiten der Wehrsysteme vergleichsweise bewertet werden können. Im wesentlichen wird in der Einleitung zu den Bemerkungen des Grafen Bernstorff ausgeführt: Die Rüstungsbeschränkung kann sich nur auf die im Frieden bestehenden Rüstungen beziehen. Man muß daher genau unterscheiden zwischen bereits im Frieden für den sofortigen militärischen Gebrauch bereitgestellten und den erst im Verlaufe eines Krieges zu schaffenden Truppen. Hauptzweck eines Abrüstungsabkommens ist es, die erstgenannten Faktoren, die nur für den Angriff verwendbar sind, zu erfassen. Nur sie können in einem Abkommen der Beschränkung unterworfen werden. Die Bemerkungen des Grafen Bernstorff gehen daher von der Feststellung aus, daß zu den im Frieden für den sofortigen militärischen Gebrauch bereitgestellten Faktoren i. auf personellem Gebiet sowohl die unter den Fahnen stehenden Angehörigen der Wehrmacht als auch die ausgebildeten Reserven gehören und 2. auf materiellem Gebiet sowohl das im Gebrauch der Streitmächte befindliche als auch das für den Kriegsfall bereitgelegte lagernde Kriegsmaterial. Daraus ergibt sich ein allgemeiner Rahmen für ein Abrüstungsabkommen, aus dem in den beiden ersten Kapiteln der Aufzeichnung des Grafen Bernstorff dann einige Punkte herausgegriffen werden, für die es dringend erwünscht wäre, daß die Arbeiten des Vorbereitungsausschusses auf der bevorstehenden Tagung zu einer weiteren Aufklärung gelangen...,.“ Enkaueden Ga Das erste Kapitel über den personellen Faktor erinnert an die verschiedenen Methoden, die bereits in den früheren Arbeiten der militärischen Unterkomitees des Abrüstungsausschusses für die Erfassung der ausgebildeten Reserven angegeben worden waren. Die geeignetste Methode wäre nach deutscher Aufsassung die vom Unterkomitee genannte Abschaffung der gesetzlichen Wehrpflicht. Da aber festgestellt werden muß, daß der Versuch der Anwendung dieser Methode wenig Aussicht auf Ersolg hat, würde Deutschland unter Würdigung dieser Schwierigkeiten bereit sein, mit anderen im Vorbereitungsausschuß vertretenen Staaten nach Mitteln zu suchen, um unter Aufrechterhaltung der bestehenden, verschiedenartigen Wehr30000 Mark Lohngelder gerader. den in dem Abrüstungsabtommer, ini“ hesten] toib Oberhausen, 13. April.(Funtspruch.) Ausgleich der Rütungen zu kinden, gemischtes Als Freitagabend 19 Uhr auf der Zeche Konkordia des fährlichen Kontingents, der Diensdauer unter einge Unberigrunge, in, vie, Kusehteungeilse e den Fahnen, sowie der Gesamtdienstdauer, des warsen dem dienninenven Beamten Pfesser in Materials, der Registrierung und des Berufspersonals erfolgen würde. Besonders wichtig erscheint hierbei die Beschränkung des Materials, nicht nur, weil sie eine sehr gute Methode darstellt, den militärischen Wert personeller Bestände herabzusetzen, sondern namentlich aus deswegen, weil sie das wirksamste Mittel ist, um diejenigen ausgebildeten Reserven zu erfassen, die bereits bei Inkrafttreten der Abrüstungskonvention vorhanden sind. Das zweite Kapitel behandelt unter der Ueberschrift„Materieller Faktor“ die deutschen Anregungen für die Beschränkung des gesamten Heeresmaterials. Grundsätzlich wird dazu ausgeführt: Für den modernen Krieg, insbesondere für die Möglichkeit, einen Angriff auszuführen, ist von größter Bedeutung die Ausrüstung der Truppen mit Material. Armeen mit modernsten Kampfmitteln und reicher Materialausstattung sind ohne weiteres selbst stärkeren Gegnern, die über eine veraltete und zahlenmäßig geringere Materialausstattung verfügen, überlegen. Wenn daher das Material in der Abrüstungskonvention beiseite gelassen würde, so würde sich ein völlig falsches Bild von dem Rüstungsverhältnis der verschiedenen Staaten ergeben..„Ensung 6us G-iremsterigls Eine wirksame Beschränkung des Kriegsmaterials kann nur im Wege der Festlegung von Höchststückzahlen für die einzelnen in Frage kommenden Waffenkategorien erfolgen. In dem Kapitel über den materiellen Faktor wird sodann noch auf das völlige Verbot der Anwendung giftiger Gase kraft des entsprechenden Protokolls vom 25. Juli 1925 gegen die Anwendung chemischer Stoffe erinnert. In diesem Zusammenhang wird weiter ausgeführt, es wäre zu prüfen, ob nicht dem Verbot der Anwendung chemischer Kampfstoffe noch dadurch eine größere Wirksamkeit verliehen werden könnte, daß die Anwendung der wichtigsten Wafse, mit deren Hilfe die chemischen Kampfstoffe zur Anwendung gelangen, nämlich der Luftwaffe, allgemein beschränkt würde. Das dritte Kapitel über die Reglung von Streitigkeiten befaßt sich mit dem Plane der Einsetzung eines Kontrollorgans und erinnert an die Schwierigkeiten und die Geguerschaft, die sich in den früheren Tagungen des Abrüstungsausschusses gegen diesen Plan geltend gemacht haben. Die neue deutsche Anregung für die Ueberwachung und Durchführung der Konvention geht dahin, daß durch eine besondere Bestimmung jeder Signatarstaat der Abrüstungskonpention das Recht hat, bei einem gemeinsamen ständigen Ausschuß, der persouell zumeist mit der vorbereitenden Abrüstungskommission übereinstimmen könnte, etwaige Verstöße zur Sprache zu bringen. Der Ausschuß würde die Augen und ergriffen mit der Kasse die Flucht. Der Vorfall spielte sich mit einer derartigen Geschwindigkeit ab, daß die beiden Kontrollbeamten keine Zeit zum Eingreifen fanden. Das sofort alarmierte Uebersallkommando vermochte trotz eifrigen Suchens keinerlei Spur der Räuber zu entdecken. Die halbe Belegschaft der Schächte IV und V konnte deshalb gestern abend ihren Lohn nicht erhalten. Die geraubte Summe dürfte insgesamt 30000 Mark betragen. Pieck degradiert. bb. Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Der sozialdemokratische Pressedienst erfährt von unterrichteter Seite, daß der kommunistische Reichstagsabg. Pieck seines Amtes als Bezirksvorsitzender der KPD. von Berlin=Brandenburg enthoben worden ist. Pieck soll in Zukunft in einem Büro der„Roten Hilfe" als Angestellter beschäftigt werden. Vermittlung der Reichsregierung in Meniendurg=Srreng. wtb Berlin, 12. April.(Tel.) Die Regierungskrise in Mecklenburg=Strelitz hat die Eintritts eines regierungslosen, den Vorschriften der Reichsverfassung nicht entsprechenden Zustandes herbeigeführt. Die Reichsregierung hat deshalb beschlossen, den Ministerialrat Dr. Häntzschel nach Neustrelitz zu entsenden, um zunächst im Wege vermittelnden Eingreifens eine Regierungsbildung zustande zu bringen. Ministerialrat Häutzschel hat heute nachmittag die Verhandlungen mit den Regierungsparteien des Strelitzer Landtags aufgenommen. Der Landtag hat sich daraufhin, ohne Beschlüsse zu fassen, auf nächsten Montag vertagt. Keine Reichswehrkonzentration zum I. Mal. Der Verkehr wird aufrechterhalten. wtb Berlin, 12. April.(Tel.) Die Rote Fahne bringt in ihrer heutigen Morgenausgabe Meldungen über angebliche Truppenkonzentrationen am 1. Mai. Nach derselben Meldung soll Polizeipräsiüber Heranzlehung ostpreußischer Schutzpolizei statteine hiesige Korrespondenz hierzu von den maßgebenden Stellen erfährt, entspricht diese Meldung der Roten Fahne in keinem Teil den Tatsachen. Das Reichswehrministerium erblicke keine Notwendigkeit, Truppenkonzentrati Berlin vorzunehmen, und das Polizeipräsidium denke nicht an die Heranziehung ostpreußischer Schutzpolizei, da die in Berlin vorhandenen Kräfte vollkommen ausreichten, um die Ruhe und Ordnung unbedingt aufrechtzuerhalten. Wie die Korrespondenz weiter meldet, haben die Gewerkschaften auf ihrer gestrigen Tagung beschlossen, am 1. Mai den Verkehr im üblichen Maße aufrechtzuerhalten. Das Fahrpersonal der drei großen Verkehrsunternehmungen hat sich auch bereit erklärt, wie üblich an diesem Tage Dienst zu tun. Gegen die Aufforderung der Kommunisten, am 1. Mai in den Straßen zu demonstrieren, macht sich eine immer stärker werdende Bewegung unter ihren eigenen Mitgliedern bemerkbar. So hat eine albs blsacte dis Sicse Keicheäcle Wege der Verhandlung in geeigneter Weise abzustellen suchen. Dabei könnte erwogen werden, zur endgültigen Austragung von Angelegenheiten, in denen auf diesem Wege eine Reglung nicht zu erreichen ist, einen ähnlichen Weg zu eröffnen, wie er in den Minoritätenverträgen durch Anrufung des Ständigen internationalen Gerichtshofes gegeben is. Die Zusammenschlußbewegung der Landosteschaoft. bb Berlin, 13. April.(Funkspruch.) In einer gemeinsamen Vorstandssitzung des Landbundes der Grenzmark Posen=Westpreußen und der Grenzmärkischen Bauernvereine, die dem Zentrum nahe stehen, wurde einstimmig beschlossen, sie zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzuschließen. Als Zweck des Zusammenschlusses wird angegeben, in allen landwirtschaftlichen Fragen durch einheitliches Vorgehen eine bessere Vertretung der landwirtschaftlichen Interessen der Provinz zu erreichen. Die Abstimmungen zum Justizetat. immen der Entrag Ladendorff(2 70. Sitzung des preußischen Landtags. voz. Berlin, 12. April.(Tel.) Der preußische Landtag verabschiedete am Freitag endgültig die Novellen zum Kirchensteuerrecht, die der evangelischen und der katholischen Kirche eine breitere steuerliche Basis verschaffen. Weiter führte das Haus die Abstimmungen zum Justizetat durch, wobei zahlreiche Anträge auf Reformen in der Justizpflege angenommen wurden. So soll die Eidesleistung eingeschränkt, das Wiederaufnahmeverfahren im Strasprozeß erleichtert, die Untersuchungshaft reformiert und die Ausbildung der Strafrichter, Staatsanwälte, Gnadenbeauftragten, sowie Strafvollzugsbeamten namentlich auf sozialem Gebiete modernisiert werden. Stimmen ver Antrog Zech.zaumälte P) auch ver den Arbeitsgerichten nechtsanwalte als Vertr erhaltung der Todesstrafe, gegen Einführung der lebenslänglichen Verwahrung usw. im neuen Strafgesetzbuch gingen an den Rechtsausschuß, ebenso der Autrag auf Aufhebung jenes Kultusministers, wonach für die Zulassung zur juristischen Doktorprüfung ein Universitätsstudium von acht Semestern verlangt wird. Nachdem noch die Abstimmungen zum Haushalt des Einanzwinihte dem aungengmhmgeriehrt worden u. a4. in Geset über die Rechopelung Die Verit: Lesung beider Haushalte abgeschlossen, un t AE Landtag setzte die Aussprache zum vergetat fort. communistische Versammlung dieser Tage den Beschluß gesaßt, daß man nur dann demonstrieren wolle, wenn die Führer sich verpflichteten, an der Spitze der Züge zu marschieren. Sparpropramm der Lufthansa. bb Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Die Beratungen des Arbeitsausschusses der Lusthansa über den Umfang des Betriebes bei voller Durchführung der geplanten Etatsabstriche haben, dem Tageblatt zufolge, ergeben, daß nur zwei oder drei der großen internationalen Linien aufrechterhalten werden könnten, nämlich die Linien nach Paris, London und Moskau. Eine auch nur vorsorgliche Kündigung der Arbeiter und Angestellten ist vermieden worden, um auch den Anschein zu vermeiden, daß die Lufthansa einen Druck aus die Regierung und die öffentliche Meinung ausüben wolle. Nachdem der Umfang des Luftverkehrs endgültig festgelegt worden ist, wird die zweite Frage zu prüfen sein, wie das Verhältnis der Lufthausa zur Industrie und die Verhältnisse in der Flugzeugindustrie selbst zu ordnen sind. Schießerei an der deutsch=polnischen Grenze. wib. Beuthen, 12. April.(Tel.) Gegen 2.15 nachts wurde an der Grenzdienststelle Schomberg=Ost ungefähr 6 Meter von der Grenze entfernt auf deutschem Boden der polnische Staatsangehörige Michael Lewarzowski aus Sosnowice(Polen) beim Schmuggeln von einem polnischen Beamten angeschossen. Lewarzowsti erlitt einen schweren Bauchschuß und wurde in das städtische Krankenhaus in Beuthen eingeliefert. Wie wir von beteiligter Seite hierzu noch erfahren, begaben sich kurz nach Mitternacht vier Schmuggler mit Paketen, die Sicherheitsketten enthielten nach dem Grenzübergang bei Schomberg und entsandten zunächst einen von ihnen nach der Grenzlinie, der auskundschaften sollte, ob der Uebergang frei sel. Nachdem dies zunächst nicht möglich war, versuchten es die Schmuggler etwa eine Stunde später noch einmal. Dabei hatten sie übersehen, daß ein polnischer Zollbeamter wenige Meter hinter der Grenze ihr Vorgehen beobachtet hatte. Ehe die Schmuggler noch die Grenzlinie überschritten, feuerte der polnische Beamte aus einer Pistole mitten in die Schmuggler hinein. Einer von ihnen brach durch einen Bauchschuß schwer verletzt zusammen. Während zwei der Schmuggler die Flucht ergriffen, besaß ein dritter die Geistesgegenwart, nach dem deutschen Zollhause zu eilen, um die dortigen Beamten von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen. Deutsche Polizei und Zollbeamte begaben sich an den Tatort und trugen den Schwerverletzten nach dem deutschen Zollhaus zurück, von wo er durch die Sanitätskolonne abgeholt wurde. Der Schwerverletzte wurde im Krankenhaus sofort einer Operation unterzogen, doch ist sein Zustand nach den letzten Meldungen beforgniserregend. Einer der Schmuggler wurde von den deutschen Behörden wegen unerlaubten Grenzübertricts in Haft genommen. Die Völkerbundstagung in Muorio. wtb. Madrid, 13. April(Funkspruch.) Die spanische Regierung beschäftigt sich jetzt mit den Vorbereitungen des Empfanges der Vertreter verschiedener Staaten, die im nächsten Monat zur Tagung des Völkerbundsrates in Madrid eintressen werden. Die erste Sitzung des Völkerbundsrates wird am 10. Mai abgehalten werden, jedoch wird bereits am 6. Mai die Minderheitenkommission zusammentreten. Chamberlain und Adatschi(Japan) werden am 5 Mai in Madrid ankommen. Unter den Persönlichkeiten, die aus diesem Anlaß in Madrid anwesend sein werden. befinden sich Briand und sehr wahrscheinlich Dr. Stresemann. Die Tagung des Rates wird vermutlich eine Woche in Anspruch nehmen. Die Regierung stellt dem Rat das Palais des Senats zur Verfügung. Die ausländischen Vertreter werden von der Grenze ab im Sonderzug reisen. Feibwebel Fahlbusch. Jeidwebel Fahlbusch in das Berliner Untersuchungsgefängnis eingeliesert. wib Berlin, 12. April.(Tel.) Der wegen mehrerer Fememorde von den Untersuchungsrichtern bei den Landgerichten Berlin III und Landsberg steckbrieflich verfolgte und in Bremerhasen heute früh von der deutschen Polizei festgenommene ehemalige Feldwebel August Fahlbusch. der aus Amerika ausgewiesen worden ist, ist heute mittag 1 Uhr in Berlin eingetroffen und in das Untersuchungsgesängnis eingeliesert worden. Die Voruntersuchung wird von dem zuständigen Untersuchungsrichter Landgerichtsrat Jung=Berlin geführt. Die Verteidigung liegt in den Händen des Rechtsanwalts Graf von der Goltz aus Stettin. Berufung im Lunglopp=Prozes. wtb. Berlin, 12. April.(Tel.) Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil des erweiterten Schöffengerichts Berlin=Schöneberg im Langkopp=Prozeß Berufung eingelegt. Bekanntlich hatte das Schöfsengericht, entgegen dem Antrage des Ersten Staatsanwalts Köhler, den Farmer Heinrich Langkopp von der Anklage der räuberischen Erpressung freigesprochen und nur wegen Bedrohung und Nötigung und unerlaubten Waffenbesitzes zu fünf Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt. Die Freisprechung wegen Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz dürfte bei der Berufungsverhandlung durch die Staatsanwaltschaft nicht angesochten werden, da von ihr selbst dieser Anklagepunkt fallen gelassen worden war. Bei der Gerichtsschreiberei war bisher noch nicht bekannt, ob auch Langkopp Berufung einlegen wird. Das dürfte aber, dem Vernehmen nach, geschehen. Die Berufungsfrist läuft erst am nächsten Montag ab. Auch die Rechtsanwälte Langkopps sollen das Urteil des Schöffengerichts durch Berufung angesochten haben. Der Langkopp=Prozeß wird daher eine Neuauflage vor der großen Strafkammer des Landgerichts 2 erleben Gefäischie Goldminenaktien an der Puriser Vorst. wlb. Paris, 13. April.(Funkspruch.) Wegen des Verkaufs von gefälschten Aktien der Lena Goldsields begann gestern in Paris ein Prozeß, in dem 19 Personen angeklagt sind. Die Lena Goldfields Gesellschaft, ein jetzt englisches, früher russisches Unternehmen, war im Jahre 1918 gegründet worden, um die Aktienmehrheit des russischen Unternehmens Lenakejd, das Goldbergwerke in Rußland betrieb, zu erwerben. Die Aktien der Gesellschaft waren in Warschau zu Tausenden gefälscht und 5100 davon an der Pariser Wertpapierbörse verkauft worden. Die 19 Vermittler die sich nunmehr zu verantworten haben, erklären, die gefälschten Stücke in gutem Glauben übernommen und weiter vertrieben zu haben. Neuer Londoner Polizeiskandal. wib London, 13. April.(Funkspruch.) Der Leiter der Polizei, Lord Byng, hat mitteilen lassen, daß er gemeinschaftlich mit anderen höheren Offizieren mit der Untersuchung eines neuen Polizeiskandals beschäft'gt sei. Diese Erklärung hat allgemeines Aufsehen hervorgerufen. Soviel verlautet, sind gegen einzelne Beamte von Scotland Yard schwere Anschuldigungen erhoben worden, und zwar handelt es sich dabei um Beamte des Sonderdezernats der potitischen Polizei, denen die Ueberwachung ausländischer Staatsangehöriger, der persönliche Schutz der Mitglieder des Kabinetts und die sorgsältige Beobachtung der Kommunisten und ähnlicher politischer Körperschafteu obliegt. Wie im Laufe des gestrigen Abends weiterhin bekanntgegeben wurde, handelt es sich darum, daß wichttge Informationen durch Indiskretion von Beamten von Scotland Yard in die Oeffentlichkeit gedrungen sind. Wie angekündigt wird, wird es einige Zeit beanspruchen, ehe die im Gange befindliche Untersuchung den Sachverhalt soweit geklärt hat, daß die zu ergreisenden Maßnahmen bekanntgegeben werden können, wobei es sich um ein Verfahren wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses oder um ein Disziplinarverfahren handeln könnte. Der Aerztekonflikt InslasterseiderKreiberanteichaut Die Darstellung der Kreisverwaltung. pw. Berlin, 12. April.(Tel.) Zu dem Aerztekouflikt im Lichterselder Stubenrauch=Kreiskrankenhaus wird von der Kreisverwaltung u. a. erklärt: „Als der langjährige Direktor des StubenrauchKreiskrankenhauses, Geheimrat Pros. Dr. Riese, im Juni vergangenen Jahres verstorben war, wurde vom Kreisausschuß mit Zustimmung des Verwaltungsausschusses des Krankenhauses beschlossen, zu seinem Nachfolger nicht den langjährigen Leiter der inneren Abteilung, Prof. Rautenberg, zu wählen, sondern es wurde für diesen Posten der Chirurg Pros. Dr. Dönitz in Aussicht genommen, der bisher im Krankenhause nicht beschäftigt war, und der jetzt endgültig als Direktor des Krankenhauses angestellt ist. Schon unmittelbar nach der Berufung dieses Herrn setzten in dem Hause Intrigen gegen seine Person ein, die dann, als Herr Pros. Rautenberg einen Kranken, der nach seiner Ansicht operiert werden mußte, nicht der chirurgischen Abteilung überwies, sondern in ein fremdes Krankenhaus schickte, Kreisausschuß und Verwaltungsausschuß zwangen, sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen.“ Die Kreisverwaltung stellt in ihrer Zuschrift ferner die Behauptung in Abrede, daß Prof. Dönitz Prostata=Operationen nicht vornehme. Weiter wird bestritten, daß die Entlassung Prof. Rautenbergs fristlos erfolgt sei. Das Ende der„knorken Jungs“. bb Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Gestern gelang es der Berliner Polizei, vier junge Burschen, die seit langem in allen Stadtteilen Berlins ihr Unwesen trieben, festzunehmen. Sie gehörten dem „Klub des Westens“ an, bei dem auch die beiden Räuber aus den Kant=Lichtspielen Mitglieder waren. Die jugendlichen Verbrecher vertrieben sich den Tag mit Autostehlen, Autofahren, Berauben der Geldkästen an Telephonautomaten, Bewersen der Passanten mit Kaugummi, Kinobesuchen und Einbrüchen. Oft machten sie mit gestohlenen Wagen auf der Straße Wettrennen. Unter den Verhafteten befindet sich auch ein gewisser Karl Wessel aus der Chausseestraße, der als der Chauffeur festgestellt wurde, der die beiden Kant=Räuber gefahren hatte. Die vier Burschen, die trotz ihrer Jugend schon wiederholt mit den Gesetzen in Konflikt geraten sind, bezeichneten sich als„knorte Jungs“. verfahren das erste Urteil auf und sprach den Angeklagten frei, da ein Beweis für die Brandstiftung nicht zu erbringen sei. Schate hatte bereits zwei Jahre Zuchthaus verbüßt. Ein Vorortzug fährt in eine Arbeiterkolonne. wtb. Berlin, 12. April.(Tel.) An der Kreuzung der Gleise der Stadt= und Vorortbahn in Treptow fuhr diese Nacht ein Vorortzug in eine Arbeiterkolonne. Der 24jährige Arbeiter Heine aus Oberschöneweide wurde getötet, zwei Arbeiter wurden leicht verletzt. Der Tote und die beiden Verletzten sollen das Warnungssignal des Aufsehers überhört haben. Verhaftung und Geständnis der Breslauer Mörderin. wtb. Breslau, 12. April.(Tel.) Durch eine Streife der Schutzpolizei wurde im Eingang eines Hauses in der Nähe des Polizeipräsidiums eine Frau zusammengekauert aufgefunden Auf der Revierwache stellte sich heraus, daß es die Frau des Schuhmachers Franzke war, die in dem Verdacht stand, gestern nachmittag ihre 21jährige Stieftochter getötet und darauf ihre Wohnung in Brand gesteckt zu haben. Sie gab die Tat ohne weiteres zu. hatte die Absicht, sich der Polizei zu stellen, fand aber nicht die Kraft dazu. Tödlicher Absturz eines französischen Militärflugschülers. wtb. Paris, 12. April.(Tel) Wie Havas aus Istres berichtet, ist ein Militärflugschüler, der gestern zum ersten Male selbständig flog, aus zehn Meter Höhe abgestürzt. Sein Apparat geriet in Brand und der Soldat kam dabei ums Leben. Der gestrandete italienische Dampfer„Apollo“ aufgegeben. wib Tunis, 12. April.(Tel.) Der vor mehreren Tagen an den Klippen der Hunds=Inseln bei Biserta gestrandete italienische Dampfer„Apollo“ gilt als verloren. Die Mannschaft hat das Schiff verlassen. Stinkbomben gegen die Regertänzerin. wib Belgrad, 12. April.(Tel.) Wie aus Agram gemeldet wird, ereigneten sich dort bei dem gestrigen ersten Auftreten der Regertänzerin Josefine Baker verschiedene Zwischenfälle. Studenten warfen Stinkbomben und erhoben Einspruch im Namen der kroatischen Kultur gegen das Auftreten der Baker. Sie wurden von der Pollzei entfernt. Kesselexplosion.— Zwei Tote. wtb Liverpool, 12. April.(Tel.) Bei einer Kesselexplosion auf einer hiefigen Schiffswerst wurden gestern abend zwei Arbeiter getötet und sieben verletzt. Explosionskatastrophe in den Verein. Staaten. wib Detroit, 12. April.(Tel.) Ein vierstöckiger Warenspeicher im hiesigen Geschäftsviertel wurde heute durch Explosion völlig zerstört. Augenzeugen glauben, daß ungefähr 12 Personen unter den Trümmern begraben worden sind. wib Detroit, 12. April.(Tel.) Bei der bereits gemeldeten Explosion in einem hiesigen Speicher kam eine Person ums Leben und drei wurden verletzt. Eine Person wird vermißt. Das vermißte Flugzeug„Southern Croß“ wieder aufgefunden. wib. Sidney, 12. April.(Tel.) Von dem Flugzeug„Cauberra“, das an den Nachforschungen nach dem am 31. März mit vier Passagieren zu einem Fernflug Auftralien—England gestarteten und bald darauf vermißten Flugzeug„Southern Croß“ beteiligt war, ist folgende Botschaft eingegangen; „Wir haben Southern Craß“ gefunden. Alle sini am Leben und wohl. Wir haben Lebensmittel abgeworsen.“ Ueber 100 Einbrüche vor Gericht Verurteilung einer Einbrecherbande. wtb. Eisleben, 13. April.(Funkspruch.) Gegen eine sechsköpfige Einbrecherbande, die in zahlreichen Städten Mitteldeutschlands in den Bezirken Kassel, Münster, Erfurt, Nordhausen und auf dem Eichsfelde Einbrüche verübt hatte, vor allem in Kolonialwaren= und Konfektionsgeschäften, wurde am Freitag das Urteil verkündet. Die Arbeiter Wagner, Schuchardt und Schuffenhauer erhielten je vier Jahre Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre; der Bahnarbeiter Töpling wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Tornado in Arkansas. Wettrennen zwischen Eisenbahnzug und Tornado. wtb. Little Rock, 12. April.(Tel.) Die Gesamtzahl der Opfer des Doppeltornados im nordöstlichen Arkansas wird auf über 50 Tote und 200 Verletzte geschätzt. Ein Eisenbahnzug der Missouri Pacific=Bahn entging nach einem atemberaubenden Wettrennen mit dem Tornado mit knapper Not der Zerstörung. Der Lokomotivführer erblickte den heraubrausenden Tornado und sah bereits entwurzelte Bäume durch die Luft fliegen, doch gelang es ihm, innerhalb weniger Minuten die Geschwindigkeit des Zuges auf 70 Meilen zu steigern, worauf es ihm innerhalb einer halben Stunde glückte, dem Tornado zu entkommen. Die Folgen des Tornados in Arkansas. wtb. Little Rock(Arkansas), 13. April.(Funkspr.) Die Zahl der durch die Tornadokatastrophe getöteten Personen hat sich nach den neuesten Feststellungen auf 52 erhöht. Verwundet wurden mehr als 200 Personen. Noch immer ist die Miliz mit Rettungs= und Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Dabei wurden etwa 30 Personen aufgefunden, die sich in Kellerräume geflüchtet hatten und dort von der Außenwelt abgeschnitten worden waren; sie hatten außerordentlich unter dem Mangel an Nahrungsmittel zu leiden gehabt Von Gotesville ist ein Sonderzug des Roten Kreuzes mit Nahrungsmitteln, Decken und Zelten in das Katastrophen= gebiet entsandt worden. IAchrichrnkdtonest durch Funndspeuu. Die Herbeirufung der Minister. vdz. Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Der Geschäftsordnungsausschuß des preußischen Land's stellte gestern den Bericht siher die Prüfung Das Urteil gegen Prinz Max Hohenlohe. wtb München, 12. April.(Tel.,) Das erweiterte Schöffengericht München=Land verkündete heute das Urteil in dem Prozeß gegen den Prinzen Max Hugo zu Hohenlohe=Oehringen. Prinz Hohenlohe wurde von der Anklage des Betrugs in vier Fällen freigesprochen, dagegen wegen Vergehens gegen die Konkursordnung zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten mit bedingtem Straferlaß bis 1. Januar 1934 verurteilt. Strafmildernd wurde berücksichtigt, daß er ein geistig minderwertiger Mensch ist. Das Gericht kam zu dem Freispruch wegen Betrugs, weil der Beweis nicht erbracht werden konnte, daß der Angeklagte bewußt falsche Vorspiegelungen gemacht hätte, und weil erhebliche Zweifel bestanden, ob er nicht doch damit gerechnet hatte, den übernommenen Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen. Aus Nah und Fern. Neues Opfer der Tragödie. pw. Berlin, 12. April.(Tel.) Fünf Personen, Angehörige einer Familie, sind, wie gemeldet, vor einigen Tagen bei Babenhausen durch einen Zusammenstoß zwischen Auto und Elsenbahn ums Leben gekommen. Der Schrankenwärter, der die Schuld an dem Unfall tragen soll, sitzt in Untersuchungshaft. Gestern fuhr, wie die Blätter aus Darmstadt melden, das Auto mit den fünf Särgen an der Unglücksstelle vorbei. Die plötzliche Erinnerung an das Mißgeschick seines Kollegen und an das Unglück erschütterte den Schrankenwärter Ammann, der den Schuldigen abgelöst hatte, so stark, daß er, ein sechstes Opfer der Babenhausener Tragödie, vom Schlage getroffen wurde. Ein Fehlurteil. pw. Berlin, 12. April.(Tel.) Der Landwirt Schate aus Lehmke bei Hannover wurde 1926 wegen Brandstiftung vom Schwurgericht Lüneburg zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Schate soll seine eigene Scheune in Brand gesetzt haben. Eine Revision des Verurteilten beim Reichsgericht wurde verworsen. Jetzt hob das Schwurgericht Lünebura im Wiederaufnahmetages Krun genern den Bericht uber die Prüfung der Frage fest, ob ein Abgeordneter das Recht hat, während seiner Rede zu einem Gegenstand der Tagesordnung einen Antrag auf Herbeirufung eines Ministers zu stellen und ob über diesen Antrag sogleich abgestimmt werden muß.— Der Ausschuß hat beide Fragen bejahend beantwortet. Die Beschlußsassung über die Anträge auf Einsetzung von Grenzausschüssen wurde auf eine spätere Sitzung vertagt. Preußzens Regierungsmehrheit um einen Sitz verstärkt. bb Berlin, 13. April.(Funkspruch.) Der kommunistische Landtagsabg. Rehbein=Hanau, der aus der kommunistischen Partei ausgetreten ist, wurde von der sozialdemokratischen Landtagsfraktion aufgenommen. Diese zählt jetzt 138 Mitglieder. Die Regierungsmehrheit steigt damit auf 230 gegen 219 Sitze. Abreise des Königs von Bulgarien von Berlin. bb Berlin, 13. April.(Funkspruch.) König Boris von Bulgarien, der seit einiger Zeit inkognito in der Reichshauptstadt weilte, ist gestern abend mit seinem Gefolge nach München weitergereist. Politische Schlägerei in Breslau. wtb. Breslau, 13. April.(Funkspruch.) Im Anschluß an eine Versammlung der Nationalsozialisten im Schießwerder Saal kam es zu schweren Ausschreitungen. Sowohl Angehörige der Nationalsozialisten, als auch Mitglieder der kommunistischen Partei und des Roten Frontkämpferbundes wurden von politisch Andersgesinnten arg verprügelt. Die Pollzei mußte mehrmals mit dem Gummiknüppel einschreiten, um die Kämpfenden auseinanderzubringen. Schon während der Versammlung war vor dem Eingang zum Schießwerder ein Mitglied des Stahlhelms von Rotfront=Leuten überfallen und verprügelt worden, so daß er von der hinzugeellten Polizei in Schutzhaft genommen werden mußte. Major Seagrave geadelt. sotb. London, 13. April.(Funkspruch.) Major Seagrave, Inhaber des Weltrckords für Geschwindigkeit im Kraftwagen und Motorboot seit dem 11. März, erhielt soeben den Ehrentitel„Sir“ und wird sich von nun an Sir Henry Seagrave ennen. König Georg verläßt Bognor. wilb. London, 13. April.(Funkspruch.) Wie verlautet, wird König Georg wahrscheinlich in der zweiten oder dritten Maiwoche Bognor verlassen. Möglicherweise wird er im Schkaff= Windsor Aufenthalt nehmen und dort einige Zeit bleiben. Von Zeit zu Zeit wird er von Windsor nach hampalast im Kraftwagen fahren, um die mit den allgemeinen Wahlen im Zusammenhang stehenden Geschäfte zu erledigen. Am Samstag Rücktritt der polnischen Regierung. wib Warschau, 13. April.(Funkspruch.) Halbamtlichen Nachrichten zufolge dent Dr. Bartel am Samstag offiztell gleichzeitig wird der bisherige Unterrichtsminister Dr. Switalski mit der Bildung der neuen Regierung betraut werden. Wie bekannt, ist Dr. Switalski seit jeher der Vertrauensmann der sogen. obersten Gruppe. Massenpensionierung von südslawischen Generälen. wib Belgrad, 13. April.(Funkspruch.) Durch einen am Freitag unterzeichneten königlichen Erlaß werden der Chef des Generalstabes, GenPesitsch, und 22 andere Generäle pensioniert. Diese Massenpensionierung von Generälen erregt großes Aufsehen. Ausstand der schwedischen Seeleute. wib Stockholm, 13. April.(Funkspruch.) Lohnverhandlungen zwischen dem Reederverhanz und den Seeleuten sind am Freitag ergeono#### abgebrochen worden, so daß am Samstag das seemännische Personal der meisten schwedischen Schiffe in den Ausstand treten wird Eine Ausnahme bilden nur die Linien der schwedischen Staatsbahnen und einige andere Linien. Der finnische Hafenarbeiterstreik beendet. wlb. Helsingfors, 13. April.(Funkspruch.) Der seit Juni 1928 dauernde Streik der finnischen Hafenarbeiter ist gestern beendet worden. Auseinander setzungen über die französischen Einfuhrbeschränkungen für amerikanische wib. Rewyork, 13. April.(Funkspruch.), Associated Preß aus Washington nierbet, ist infolge der vorgeschlagenen neuen französischen Z# stimmungen über die Kontingentierung aus dem Ausland eingeführter Filme, in denen mun Amerika eine ungerechtsertigte Benachteiligung amerikanischen Films erblickt, die Vereinigten Staaten in Paris angewiesen worden, sich für die amerikanischen Produzenten zu vergren; den. In Kreisen des Staatsdepartements wird,## klärt, die Situation sei derartig, daß es als ger#h fertigt betrachtet werden müsse die Angelegenheit dem französischen Ministerium des Aeuße#### Kenninis zu bringen. In amtlichen Pergrezigten man geneigt, die u. a. auch in Paris Meldungen anzuzweifeln, wonach die amerikanischen Produzenten entschlossen sein sollen, sich ganz aus dem französischen Filmgeschäft zurückzuziehen. falls die neuen Bestimmungen in Krufi treten, Sbiiug Wir haben Billig-Bekauft und Sie sollen die Vorteile haben! Damten-Kantel aus den beliebten Herrenstoffen zu volkstümlichen Preisen. Außergewöhnlich billig! —85 Balatum-Teppiche 2X3 Meter, Mark 12.60 Tapeten spottbillig! Is Lacke und Farben E. Breuker, Holzen Rosenweg 53 Für die mir beim Tode meines lieben Mannes allseitig entgegengebrachte, aufrichtige Teilnahme, spreche ich allen Freunden und Bekannten auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank aus. Frau Fritz Lück Holzen, den 12. April 1929. * P— Damen-Mäntel aus Herrenstoffen und ähnlicher Art, Hotte Formen, tragfähige Qualttäten Serie 1 Serie 11 Serie III ******** 1915 = Börse Jeden Samstag und Sonnteg IH VPOthe . Sested Richu und Geachlichhust, veunnuen. 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Die letzte Woche stand voriehmlich im Zeichen der Ueberwindung innerpolitischer Krisen, die unter Beistand von gemischten Gefühlen für diese oder jene Partei für eine Weile zu Ende geführt zu sein scheinen. Denn vdn einem dauernden Zustand wird man kaum zsprechen können. Die starke Sehnsucht nach der großen Koalition, von der man sich goidene Berge verspricht, hat in der Form eine Erfüllung erfah ren, daß drei Zentrumsminister in das Kabinett eingetreten sind und zwar v. Guérard(Justiz), Stegerwald(Verkehr) und Dr. Wirth(besetzte Gebiete). Man kann abet kaum von einer koalitionsmäßigen Bindung sptechen, auch nicht vielleicht von einer Koalition igkognito, sondern das Reichskabinett erscheint reit äußerlich in der jetzigen Weise, wie es zustandegekommen ist. Krisen über Krisen dürften kaun ausbleiben und unabwendbar sein; notwendig ist es zunächst einmal, den Reichshaushalt unter Dach und Fach zu bringen, damit auch hier einmal reine Bahn geschaffen wird. Wie sehr die große Koalition auf schwankendem Grunde sicht, wird wohl demnächst die Abstimmung über die zweite Rate für den Panzerkreuzerbau ergeben, bei der die Sozialdemokratie wahrscheinlich ihre eigenen Wege gehen wird. Es hat wenig Wert, jetzt schon von der Zukunft dieses Kabinetts zu sprechen, dennoch ist man Pessimist und ahnt auch hier, daß die inneren Nöte nicht so schnell überwunden sein werden. Dem Minister für die besetzten Gebiete sei nur angelegentlichst die setzungszone ans Herz gelegt, wo sich immer noch skandalöse Vorfälle abspielen. Da erhebt sich aufs Neue die unumstößliche Forderung: Schnellste Räumung des Rheinlandes und damit ein freies deutsches Land. *** Der Fememordprozeß um den Oberleutnant a. D. Schulz wirkt bald langweilig auf die Gemüter. Nach einer zweitägigen Verhandlung im Landtag über die Begnadigung des Verurteilten ist man keineswegs weiter gekommen, vielmehr hat man das chronische Leiden„Vertagung“ in den Gliedern gespürt und die Angelegenheit bis zum 6. Mai hinausgeschoben. Es ist damit zu rechnen, daß alle Fememordprozesse erneut aufgewärmt werden, zumal man in dem ehemaligen Feldwebel Fahlbusch, der sich im Auslieferungsverfahren auf dem Wege von Amerika nach hier befindet, einen der Haupttäter erblickt, der manche dunkle Tat auf dem Kerbholz haben soll. Inwieweit das den Tatsachen entspricht, muß selbstverständlich einer näheren Untersuchung vorbehalten bleiben, die hoffentlich bald einen Strich unter dieses unerquickliche Thema zieht. *** „Sie können zusammen nicht kommen, das Wasser ist viel zu tief.“ In Paris sitzen die Sachverständigen unentwegt zusammen, um am Schachbrett der Entschädigungen Trümpfe auszuspielen. Das ist ungefähr so, wie wenn böse Schwiegermütter vor den gereizten Schwiegersöhnen stehen, um ihnen das Letzte, das Hausschlüsselrecht, zu nehmen. Und dabei kommt selten eine friedliche Einigung heraus. Die alliierten Herrschaften, denen Poincaré das Lied von entgegengesetzter Völkerversöhnung in die Ohren gesungen hatte, verfehlte seine Wirkung nicht und nun verlangt man von dem an und für sich schon ausgebeuteten Deutschland Leistungen, die zu nennen etwas Unerhörtes darstellen. Es ist kaum anzunehmen, daß eine annehmbare Lösung bei dieser Konferenz für uns dabei herausspringt, aber wir wissen jedenfalls, daß sich die deutschen Vertreter nicht ins Bockshorn jagen lassen und keine Verpflichtungen eingehen, die wir zu leisten nicht imstande sind. *** In Wien ist man nach der erfolgten Ministerkrise hinsichtlich einer Lösung des Knotens wenig weitergekommen. Die Verhandlungen dauern an und dürften vielleicht in der nächsten Woche mehr Klarheit herausblicken lassen. In Warschau hat Pilsudski durch seinen Sonntagsartikel immerhin nicht geringen Staub in der politischen Atmosphäre aufgewirbelt, so daß man gespannt sein darf, was hier die kommenden Tage bringen werden. Staatsstreichabsichten und Parlamentsauflösung sind nur einige Gerüchte, die umherschwirren und vermutlich wird die ganze Angelegenheit mit einer Militärdiktatur enden. In einem solchen Falle dürfte sich der Kelloggpakt nicht günstig auswirken, aber es wird auch hier wie wo anders lauten, daß es um die Sicherheit des Landes geht. Nur in Deutschland passieren die„unglaublichsten militärischen Aktionen“, und es wird wohl noch so weit kommen, daß, wenn ein Kriegerverein seine Generalversammlung abhält, die Alliierten von einer bewußten militärischen Geheimrüstung sprechen. Wenn zwei dasselbe tun, ist es eben noch lange nicht dasselbe und mit uns können sie es machen. *** Harry Domela hat nunmehr einen Genossen bekommen, der in seine Fußstapfen getreten ist. Ein Schwindler, der sich Karl Hartung nennt, hat sich als Sekretär der Kaiserin Hermine ausgegeben und die Behauptung aufgestellt, ein illegitimer Sohn des Exkaisers zu sein. Die Dummen werden bekanntlich nicht alle, so auch in diesem Falle nicht. In Köln soll er durch seine Schwindeleien etwa 15000 Mark erbeutet haben. Er sitzt zur Zeit hinter Schloß und Riegel und wird wohl seine Memoiren schreiben, die bekanntlich immer guten Absatz finden. Vielleicht macht er es auch demnächst wie Harry Domela und läßt sich filmen. Die letzte Woche stand ebenfalls im Zeichen größerer Katastrophen, die vielen Menschen das Leben kosteten. Da sind es zum Beispiel das Eisenbahnunglück in Rumänien, das über 20 Opfer forderte und die Tornadoverheerungen in Arkansas, von wo 46 Tote und mehr als 100 Verletzte gemeldet werden. Aber auch in Deutschland gab es Unglücksfälle über Unglücksfälle, so u. a. die Autobuskatastrophe bei Essen. Doch dieses traurige Kapitel wird sich nicht aus der Welt schaffen lassen. L=x. Aus den Nachbar-Städten Aus Groß=Dortmund — Zweischwere Verkehrsunfälle am Burgwall. Als vormittags gegen 8 Uhr die Telephonistin des Hotels„Burghof“, die Ludwigstraße von dem Geschäft Treeck aus nach dem Hotel überqueren wollte, wurde sie von einem Radfahrer angefahren und zu Boden eer rissen. Sie wurde so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Eine Gehirnerschütterung war die Folge des Unfalls. Das bedauernswerte Mädchen ist zurzeit noch ohne Besinnung.— Am Freitagnachmittag kurz nach 5 Uhr wurde ein Radfahrer von einem Dreirad an derselben Kreuzung angefahren. Auch er erlitt schwere Verletzungen, wurde zunächst in das Hotel Burghof getragen und später mit einem Krankenwagen abtransportiert. — Tödlich verunglückt. An einem Stapelanschlag auf der zweiten Sohle der Zeche „Gneisenau“ wurde der Schießmeister Budde in schwerverletztem Zustande aufgefunden. Nach Einlieferung in das hiesige St. Josephshospital stellte der Arzt eine Verletzung der Wirbelsäule und Brustquetschung fest, an deren Folgen der Verunglückte gestorben ist. Man nimmt an, daß B. im Fahrschacht des Stapels abgestürzt ist. — Tödlichverlaufener Betriebs: unfall. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde einem Bauarbeiter der Firma Schlüter, die augenblicklich in Kirchderne mit Bauarbeiten beschäftigt ist, angeblich durch Unvorsichtigkeit beim Umkippen einer Lore ein Finger der rechten Hand glatt abgeschnitten. Er wurde dem Bergmannsheil in Derne zugeführt. Es trat eine Blutvergiftung hinzu, an deren Folgen der Verbug prostonauf der Dortmunder Union. Im Thomasstahlwerkbetrieb des Eisenwerkes Dortmunder Union wurde von einem mit Chargenabgießen beschäftigten Stahl werksarbeiter beobachtet, wie der flüssige glühende Stahl in der Pfanne hochging, also kochte und damit eine Explosion im Anzuge war, die auch wenige Augenblicke später erfolgte. Durch heftiges Lärmschlagen und Warnungssignale gebend, machte der Arbeiter eine Anzahl in der Nähe beschäftigter Arbeitskameraden auf die drohende Gefahr aufmerksam. Kaum, daß die Leute sich in Sicherheit gebracht hatten, erfolgte auch schon die Explosion. Nur der Umsichtigkeit des Metallarbeiters ist es zu danken, daß ein großes Unglück verhütet wurde. Hörde. Autobus saust gegen das Brückengeländer. Ein schweres Autobusunglück, wie das dieser Tage aus Essen gemeldete, hätte sich beinahe auch in Hörde ereignet. Wegen der Straßenbauarbeiten auf der Wellinghoferstraße läßt die Dortmunder Straßenbahn Omnibusse verkehren. Bis vorgestern abend ging der Verkehr reibungslos vonstatten. Gegen 10,40 Uhr wäre es fast zu einem Absturz von der Brücke gekommen. Als der Omnibus die Brücke passieren wollte, versagte die Steuerung. Der Wagen sauste gegen die schweren eisernen Brükkenträger und gegen das Brückengeländer. Das rechte Vorderrad des Wagens drückte sogar noch das Geländer ein, so daß der Wagen mit diesem Teil schon frei schwebte. Die schweren Standträger haben die Wucht gemildert, sonst wäre der Wagen unfehlbar auf die Eisenbahngleise gestürzt. Der Wagen wurde beschädigt. Die sechs Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Hagen. Gefährlicher Absturz. Bei den Bauarbeiten des großen Kraftwerks am Hengsteysee ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Ein Bauhilfsarbeiter stürzte mit einer eisernen Betonkarre von einer fünf Meter hohen hinunter und blieb mit schweren Verletzungen Iserlohn. Rathaus oder Warenhaus. Wie von zuverlässiger Seite erklärt wird, haben die Warenhausfirmen Karstadt in Hamburg und Tietz in Köln ausdrücklich versichert, daß der Platz Iserlohn für die Errichtung eines Warenhauses ihrer Konzerne nicht in Frage kommt. Meschede. Der rabiate Gatte. Der Arbeiter K. in Ramsbeck, der seit einiger Zeit von seiner Frau getrennt lebt, drang bei hellem Tage durch ein zertrümmertes Fenster in die Wohnung seiner Schwiegereltern ein, in die seine Frau mit den Möbeln geflüchtet war. In rasender Wut zerschlug u. zersetzte er alles, was er aus seiner Tasche angeschafft hatte. Glücklicherweise hatte die Frau ihren„liebenswürdigen Ehegatten" rechtzeitig bemerkt, so daß sie sich durch Flucht in Sicherheit bringen konnte. Oestrich. Erschossen. Der Schuhmachermeister Julius Vieler hatte sich unter dem Vorwande von Hause entfernt, in geschäftlichen Angelegenheiten nach Iserlohn zu fahren. Als er am andern Morgen noch nicht zurückgekehrt war, wurde die Polizei verständigt. Im Laufe des Tages kam dann ein Brief an seine Angehörigen an, in welchem er mitteilte, daß er seinem Leben ein Ende machen werde und daß man ihn in einem Walde bei Lössel finde. Die Nachforschungen bestätigten die brieflichen Angaben. Man fand den Vermißten mit einer Schußwunde am Kopfe an der bezeichneten Stelle tot vor. Große geschäftliche Verfehlungen sollen das Motiv der Tat seiv. Bochum. Ein Infanteriegeschoß unter dem Herzen. Der Bergmann Karl Mette war im Weltkriege in einem Gefecht verwundet worden und klagte nach seiner Wiederherstellung des öfteren über Schmerzen in der Herzgegend. Die Aerzte konnten jedoch nichts finden. Bei der nunmehr erfolgten Untersuchung durch Röntgenstrahlen wurde festgestellt, daß M. unterhalb des Herzens eine Infanteriekugel trägt. Nunmehr hat man ihm eine Rente zugebilligt. Attendorn. Massenbetrug serolscher Auswanderer. In Serbien scheint ein großzügiges Betrugsmanöver für Auswanderungslustige in Szene gesetzt worden zu sein. Es handelt sich um Arbeitsbeschaffungspapiere mit richtiggehenden Stempeln und dito Unterschrift, die den auswanderungslustigen Serben, die ausgerechnet in Deutschland Arbeit suchen wollen, für 25 Mk. verkauft werden. Fünf dieser Serben kamen nach dreitägiger Reise in dem benachbarten Kraghammer an und meldeten sich bei dem Unternehmer Pielhau, an den sie überwiesen waren. Dieser aber wußte von der ganzen Sache nichts und mußte sie abweisen, trotzdem es sich um deutschstämmige Serben handelt. Samstag, 13. Aprll 1929 Die Leute erzählten übrigens, daß noch ein größerer Transport von Auswanderern nach Deutschland unterwegs sei. Ibbenbüren. Todessturz mit dem Motorrad. Der Bauunternehmer Schröder stieß auf der Landstraße mit seinem Motorrad mit einem Radfahrer zusammen, der plötzlich von der Landstraße in einen Seitenweg eingebogen war. Der Radfahrer kam mit geringen Verletzungen davon, während Schröder bewußtlos liegen blieb und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort starb er schon nach einigen Stunden. Paderborn. Das Ende einerneugierigen Sau. In Wewelsburg hatte ein Landwirt eine Sau gekauft und trieb sie über die Dorfstraße seinem Anwesen zu. Unterwegs kam er an einem Gehöft vorbei, auf dem mit viel Geräusch eine Kreissäge in Betrieb war. Anscheinend durch das Geräusch angelockt, ließ sich die dicke Sau— sie hatte das schöne Gewicht von nahezu vier Zentnern— auch durch Stockschläge und Fußtritte nicht davon abhalten, die Kreissäge einer eingehenden Besichtigung zu unterziehen. Mit einer erstaunlichen Schnelligkeit kroch sie von hinten unter die Sägebank, um der geräuschvollen Technik auf den Grund zu gehen. Soweit kam es indessen nicht, denn schon im nächsten Moment schnitt das Blatt der Säge den Kopf der Sau vom Rüssel bis zum Halse und noch tief in diesen hinein mitten entzwei. Das Ende dieser furchtbaren Tragödie bestand in einem Wurstefest, bei dem der so hart betroffene Bauer in Gesellschaft seiner nächsten Nachbarn den schmerzlichen Verlust zu vergessen versuchte. Bühnen Dortmund Spielplan von Samstag, 13., bis Sonntag, 21. April. Samstag, 20 Uhr,„Zwangseinquartierung“. Schwank von Franz Arnold und Ernst Bach. Sonntag, 15,15 Uhr,„Käthchen von bronn". Schauspiel von Heinrich von Kleist.— 20 Uhr:„Schwanda und der Dudelsackpfeifer“. Volksoper von Jaromir Weinberger. Montag, 20 Uhr,„Der Waffenschmied" Komische Oper von Lotzing..# Dienstag, 20 Uhr,„Maß für Neuß“. Schaltspiel von William Shakespeare. Mittwoch, 20 Uhr,„Zwangseinquartierung“. Donnerstag, 20 Uhr,„Der Waffenschmied". Freitag, 20 Uhr,„Undine". Romantische Zauberoper von Albert Lortzing. Samstag, 20 Uhr,„Käthchen von Heilbronn". Sonntag, 15,15 Uhr,„Dantons Tod". Drama von Georg Büchner.— 20 Uhr:„Zwangseinquartierung. Burgwalltheater. Samstag, 20 Uhr,„Der Vogelhändler“. Operette von Karl Zeller. Sonntag, 15,15 Uhr,„Gräfin Mariza“. Operette von Emmerich Kälmän.— 20 Uhr: „Der Vogelhändler“. Montag, Dienstag, Mittwoch, 20 Uhr,„Der Vogelhändler“.. 1. M. Donnerstag, 20 Uhr,„Grafin Mariza“. Freitag, 20 Uhr,„Geld auf der Straße". Lustspiel von Rud. Bernauer und Rud. Oesterreicher..„ P., Bgseskänhger“ Samstag, 20 Uhr,„Del Obzechandar“. Der deutsche Luftschiffbau gefährdet Wie bekannt, hat das Reichskabinett im Etat die drei Positionen für die Luftfahrt, die insgesamt 39 Millionen betragen, um 20 Millionen Mark gekürzt. Darunter befinden sich auch 4,5 Millionen Mark, die der Friedrichshafener Werft als Zuschuß für den Bau einer größeren Luftschiffhalle gewährt werden sollten. Wenn auch damit zu rechnen ist, daß ein Teil dieser Summe für den Luftschiffbau gerettet werden wird, so kann dieser Beschluß des Reichskabinetts 10 unter Umständen zu einer Katastrophe für den gesamten Luftschiffbau führen, da die Errichtung einer größeren Werfthalle eine unerläßliche Notwendigkeit ist, will die Friedrichshafener Werft den Bau von Zeppelinen weiter entwickeln, und der Konkurrenz des Auslandes Stand bieten, das jetzt dazu übergeht, Luftschiffe von riesigen Ausmaßen zu bauen. Unser Bild zeigt die gefährdete Friedrichshasener Werft. F Frühlingsstimmen Schwerte(Ruhr), 13. April 1929. Stadtpark riecht es gewissermaßen noch immer nach dem Osterfest,“ sagte der alte Kanzlist und rieb sich vergnügt die Hände. „Ist das nicht komisch? Immer muß ich an grünen Salat und weichgekochte Eier denken!" gestand das junge Mädchen der Freundin. „Wenn die Weidenkätzchen blühen, darfst du keinesfalls daran riechen! Sonst kriegst du einen ganz kranken Hals!" warnte die überaus besorgte Tante die kleine Nichte. „Immer, wenn es Frühling wird, ist es Sonntag früh auf dem Marktplatz am schönsten,“ sagte der Primaner mitten im griechischen Aufsatz. „Das wäre etwas für mein Fettherz, mit Rucksack, Klampfe und Kochtopf den ganzen Tag draußen herumzustreichen und zu jodeln!“ knurrte Herr Knopp und bestellte noch ein„Dortmunder“. „Amabo, amabis, amabit—“ konjungierte der Quartaner und dachte an Fräulein Else, die nichts von ihm wußte und wissen wollte. „Ausgerechnet, wo die neuen Pelze eingetroffen sind!“ jammerte der Pelzhändler und ließ Nottenpulver holen. „Winterstürme wichen dem Wonnemond," sang der alte, aber beliebte Tenor im Hotelzimmer und streute Veilchen auf sein Bett. „Mein Herz blüht wild in diesen Frühlingstagen und läutet Sturm!“ schrieb der Dichter, aber vorher hatte es ein anderer schon einmal geschrieben. „Vielleicht sehnt sich eine Wiese nach mir—“ dachte der Musiker, der zum Tanz spielen gehen mußte. „Pst!... Pst!“ rief der Star oben auf dem Dach, wippte den Schwanz und flog davon. Gedenktage. 1 3. April. 1598 Heinrich IV. von Frankreich gewährt im Edikt von Nantes den Protestanten Religionsfreiheit.— 1695 Der französische Dichter Jean de Lafontaine in Paris gestorben(geboren 1620).— 1849 Erstürmung der Düppeler Schanzen.— 1872 Der Schriftsteller Roda Roda in Pußta=Zdenci geboren.— 1918 Die Deutschen besetzen Helsingfors. 14. April. 1831 Der Afrikareisende Gerhard Rohlfs in Vegesack geboren(gestorb. 1896). — 1854 Der Bildhauer Max Kruse in Berlin geboren.— 1868 Der Architekt Peter Behrens in Hamburg geboren.— 1926 Der Asienforscher Gottfried Merzbacher in München gestorben(geboren 1846).— 1927 Der Verlagsbuchhändler Joh. Klasing in Bielefeld gestorben(geb. 1847). Wetterbericht der Wetterwarte Essen. Das Hochdruckgebiet im Norden Großbritan= niens besteht ebenso wie das Tiefdruckgebiet über Südwestdeutschland und Frankreich fort. Im Nordosten Europas ist ein Tiefdruckgebiet südostwärts vorgedrungen. Heute früh war es in Deutschland im Nordosten heiter, sonst meist bewölkt, in Schlesien und Südwestdeutschland stellenweise regnerisch. Die Morgentemperaturen lagen im allgemeinen zwischen 0 und 4 Grad, in Süddeutschland zwischen 5 und 7 Grad. Der Kahle Asten meldet starken Nordostwind, Nebel und 2 Grad Frost. Wetteraussichten bis Sonntag: Veränderlich, zeitweise leichte Regenfälle, bei wenig veränderten Temperaturen. Abgestürzt. Einen bedauerlichen Unfall erlitt gestern ein an der Hagenerstraße wohnender junger Mann. Derselbe kam auf der Treppe in der elterlichen Wohnung so unglücklich zu Fall, daß er sich eine schwere Verletzung am Hinterkopf zuzog; er mußte in ärztliche Behandlung gegeben werden. Bestandene Prüfung. Vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer in Dortmund bestand Richard Brenne Holzen, die Prüfung als Elektromeister. Herzlichen Glückwunsch. Dr. med. Deppe, der mehrere Jahre hier in Schwerte seine Praxis ausübte, hat seinen hiesigen Wirkungskreis verlassen und ist nach Quakenbrück übergesiedelt, wo er ebenfalls eine Praxis wieder übernimmt. : Im„Freischütz“ findet morgen nachmittag 4½ Uhr das 4. Konzert der„Sängervereinigung Hörde“ mit der Ueberschrift„Aus deutscher Sage und Geschichte" statt. Das Konzert des oben genannten, weit über die heimatlichen Kreise rühmlichst bekannt gewordenen Vereins verspricht einen seltenen Genuß und wird durch Radio übertragen werden. Frau Maria Schürholz=Dorsten als Sopranistin wird Lieder von Pfitzner, Schumann und Hugo Welt singen, auf dem Klavier begleitet sie Hans Zweiböhmer=Dortmund, dem ein guter Künstlerruf vorausgeht. Das Konzert wird zweifellos auf einer hohen künstlerischen Stufe stehen. - Die Reitbahn am„Freischütz“, die der Schwerter Reiterverein herrichten läßt, geht immer mehr ihrer Vollendung entgegen. Viele fleißige Hände sind an der Arbeit, um den Platz auf das Beste auszugestalten. Die idyllische Lage und der edle Reitsport werden demnächst wohl viele Besucher zu dieser Stätte führen. Aus der evang. Gemeinde. Der evang. kirchliche Unterricht für die Stadtbezirke(mit Ausnahme des Bezirks von Pastor Wischnath) beginnt am Mittwoch, den 17. April und zwar für die Konfirmanden vorm. 8 Uhr, für die Katechumenen nachm. 3 Uhr; im Bezirk Pastor Florin: im Konfirmandensaal Westenstraße; Pastor Ohlig: im Konfirmandensaal Kötterbachstraße; Pastor Kleinemeyer: im Gemeindehaus. Der kirchliche Unterricht in Geisecke=Lichtendorf beginnt am Dienstag, den 23. April, für die Konsirmanden von 2,30 bis 4,30 Uhr, für die Katechumenen von 4,30 bis 6 Uhr. + Auf den ev. Bezirksfrauentag am Dienstag, den 16. April, nachm. 3,30 Uhr im Gemeindehaus sei nochmals aufmerksam gemacht. Pastor Ehrhardt aus Dortmund wird einen Vortrag halten über das Wesen der Frauenhülfsarbeit. Es wird bestimmt darauf gerechnet, daß keine Bezirksfrau an diesem Nachmittage fehlt. Gelegenheit zum Kaffeetrinken soll gegeben werden; Zubrot ist mitzubringen. * Wahl einer neuen Kreissynode. In diesem Jahre ist eine neue Kreissynode zu wählen. Nachdem die Abgeordneten der Gemeinde gewählt sind, müssen auch die Fachvertreter der Religionslehrer und Lehrerinnen, der Organisten und Chordirigenten und der Kirchenbeam= ten gewählt werden. Wieder ein Warenhaus in Flammen Brand bei der Karstadt=A.=G. in Berlin. Am Hermannplatz in Berlin wird seit einiger Zeit an der Errichtung eines neuen Warenhauses der Karstadt=A.=G. gearbeitet, das eines der imposantesten und modernsten seiner Art werden sollte. Alle Errungenschaften der Technik gelangten bei dem acht Stockwerke hohen Bau zur Anwendung. U. a. wurde auch eine Sprinklersche Berieselungsanlage eingebaut, die bei Feuersgefahr selbsttätig in Aktion tritt. Am Donnerstagnachmittag nun brach aus bisher unaufgeklärter Ursache, vermutlich durch Kurzschluß oder durch Funkenflug von den Schweißarbeiten, ein Brand aus. In kurzer Zeit war das riesige Gebäude in schwarzgelbe Rauchschwaden gehüllt. Aus den Obergeschossen schlugen helle Flammen hervor. Unter den Bauarbeitern entstand eine ungeheure Panik, doch konnten sich alle unverletzt, bis auf einen, retten, der eine schwere Rauchvergiftung erlitt. In rascher Aufeinanderfolge trafen 14 Lösch= züge der Berliner Feuerwehr ein, denen es auch nach knapp zweistündiger Tätigkeit gelang, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die Arbeiten der Wehr wurden durch die erwähnte rieselungsanlage wesentlich unterstützt, wenn diese auch nicht in vollem Umfange eingesetzt werden konnte, da einer der Pumpmotoren zur Reparatur gegeben war. Unser Bild zeigt das brennende Warenhaus. Schwerte, den 13. April. Es ist schon richtig so, wenn man jetzt von einem beginnenden Frühling am„Freischütz" spricht, zumal uns ja die Kalenderdaten zur Genüge bewiesen haben, daß sie nur eine theoretische Angelegenheit darstellen und man sich auf ihre meteorologischen Verpflichtungen, mit denen sie eigentlich in etwa verbunden sein sollten, durchaus nicht verlassen kann. Wenn man eines Morgens mit dem Gefühl der Freude erwacht, daß heute der Frühling beginnt, so hat das oft noch vier bis sechs Wochen Zeit, bis der Saft endgültig in den Bäumen zu steigen beginnt und ein Sonnentraum durch den Schlummer winziger Knospen zieht. Aber jetzt trägt uns doch die innere Gewißheit, daß in der nackten Scholle sich etwas regt und daß es der Schimmer lichteren Blaus am Himmel ist, der ab und zu durch aprilschwermütige Wolkenkulissen munter und herausfordernd hindurchlugt. Während man so dasitzt und rein vegetativ sich am steigenden Licht erfrischt, zucken die ersten Wanderpläne durchs Hirn; die Welt wird wieder weit und hat tausend Tore. Diese Tore öffnen sich jetzt mit explosiver Gewalt und sie haben eine derart zentrifugale Anziehungskraft, die zum Hindurchschreiten, in den Lenz hinein, zwingen. Es ist schon so, daß der Frühling wieder auf die Berge geklettert ist und den grünen Inhalt seines großen Farbentopfes langsam aber sicher über die aufbegehrende Natur entleert. Hier und da sind schon einige Farbenklexe wahrzunehmen und nicht lange wird der„Malermeister" Lenz auf sich warten lassen, bis das„Oelgemälde" im ganzen fertiggestellt ist und seinem Künstlertum eine prächtige Note verleiht. Nutze den Sonntag! sagt eine Mahnung, die für den Menschen, der im arbeitsreichen Alltag steht, zum Gebot werden sollte. Man möchte dem noch hinzufügen: Nutze den Frühling in seinem Erwachen und Werden und laß dir von ihm seine Kostbarkeiten zeigen. Warte und zögere nicht und verschiebe nicht auf morgen, was dir heute schon offenbart werden soll. Sei ein aufmerksamer Beobachter für all die Wunder, die jetzt noch den Zauber der Heimlichkeiten um sich gebreitet haben. Jungfräulich schön erscheinen dir diese Tage, in denen Cäsar Fleischlens Verse die Brust wieder klopfen machen. Ja, es wird Frühling! Ich habe draußen schon Knospen gesehen Und in Hecken irgendwo Klang es wie ein Vogellicdchen Heimlich froh. *** Schwerte darf sich rühmen, von dem Frühling besonders gut bedacht zu werden, denn die heimatlichen Wälder und Berge ziehen einen lieblichen Kranz um diese ehrwürdige Stadt. Ueber den geheiligten Boden der Heimat schreitet man durch grünende und blumensprießende Fluren und Auen, an rauschenden Wassern vorbei hinauf in den erhabenen Waldesdom, um seine Seele gesund zu baden an den Schätzen der allgütigen Mutter Erde. Und mit Jakob Kneip sagen wir, wenn uns die rauschende Fülle fremder Städte verwirrt:„Seliges Heimatland, findet mein Herz zu dir.“ Am„Freischütz“ hat der Frühling die Augen aufgeschlagen. Noch zaghaft und verstohlen blinzeln die Knospenaugen den Wanderer an, der in dem schönen Schwerter Wald seine Sonntags=Feierstunden verbringt. Noch zaghaft lassen auch die Waldessänger ihr seines Stimmgeläute erklingen, aber das alles ist von einem solch unbeschreiblich großen Reiz, daß man hier hinaus eilen muß, um Zeuge dieser Frühlingsouvertüre gewesen zu sein. Der„Freischütz" ladet nach der Wanderung zu frohem Verweilen ein. Auch in ihm ist der Frühling eingekehrt und hat manches neu gemacht. Frühlingskonzerte werden ihre Anziehung nicht verfehlen und alle die, die von dem Gesang der gefiederten Sänger schon gesättigt sind, finden in einem bestens ausgestatteten Raum gastliche Aufnahme, wo man es sich bei Kaffee und Kuchen gut sein lassen kann. Und ringsumher der lachende Lenz, der übermütig auf die Bäume steigt und aus seinem unerschöpflichen Füllhorn duftende Geschenke wahllos verstreut. Nutze den Sonntag, besuche den herrlichen Schwerter Wald! Und du wirst heimkehren mit Jugend im Herzen, mit Frohsinn und Zufriedenheit, neu gestärkt für die Stunden, die dich wieder an die Arbeitsstätte führen. L=x. Behufs Herstellung der Wahllisten sordert der Superintendent gemäß Nr. 7 der Anweisung betr. das Wahlverfahren die Religionslehrer und=lehrerinnen an den Volks=, mittleren und höheren Schulen, die Organisten und Chordirigenten, sowie die hauptamtlichen Kirchenbeamten hiermit auf, sich schriftlich bei ihm bis zum 18. Apvil zu melden. Bei der Meldung der Religionslehrer muß das Geburtsdatum des Lehrenden, die Schule und Klasse, an der der Religionsunterricht erteilt wird und die Kirchengemeinde seines Wohnsitzes angegeben werden. Eine Bescheinigung Schulleiters über die stundenplanmäßige Erteilung des Religionsunterrichts und eine Bescheinigung des Presbyteriums über die Eintragung des Betreffenden in die kirchliche Wählerliste der Gemeinde seines Wohnsitzes muß mit eingereicht werden. Diese Bescheinigungen können auch für mehrere in einem Schriftstück erfolgen. Daher wird die Meldung am einfachsten durch die Vorsitzenden der Presbyterien an den Superintendenten eingereicht. Die Meldungen der Organisten und Chordirigenten und der hauptamtlichen Kirchenbeamten müssen gleichfalls das Geburtsdatum enthalten und von einer Bescheinigung des Presbyteriums über die kirchengemeindliche Anstellung und über die Eintragung in die Wählerliste der Gemeinde des Wohnsitzes begleitet sein. Diese Meldungen sind daher ebenfalls am einfachsten durch den Vorsitzenden des Presbyteriums an den Superintendenten zu bringen. : Das Gustav=Adolf=Fest wird am Sonntag, den 28. April begangen. Die Vorbereitungen sind gut vorangeschritten. dem Festgottesdienst um 9,30 Uhr in der großen Kirche wird der in weitesten Kreisen bekannte Pfarrer D. Niemöller=Elberfeld predigen, und des Nachmittags um 4 Uhr wird im Saale im „Reiche des Wassers“ eine Gustav=Adolf=Festversammlung sein, in der ebenfalls D. Niemöller=Elberfeld und sein Bruder, Studienrat Niemöller=Soest, sprechen werden. Der Kirchen= und Posaunenchor hat seine Mitwirkung zugesagt. Zur Deckung aller entstehenden Unkosten werden für die Nachmittagsversammlung Einlaßkarten zum Preise von 20 J ausgegeben, verkauft werden diese in der Gemeinde durch die Mitglieder des Gustav=Adolf=Frauenvereins. * Aus der kathol. Gemeinde. Am Sonntag, den 21. April wird in der kath. Pfarrkirche wieder einer der beliebten religtöswissenschaftlichen Vorträge geboten. Der Jesuitenpater Bönner aus Düsseldorf spricht über das Thema:„Menschen ohne Wohnung! Und wir Christen?“ Lähmend liegt die schreckliche Wohnungsnot auf unserem ganzen Volksleben. Hunderttausende von Menschen warten auf eine Wohnung oder wohnen ganz erbärmlich. Gefahren für Volk, Religion, Kultur und Sitte erwachsen aus diesem Elend. Gibt es einen Weg aus der Wohnungsnot heraus? Diese Frage will der Vortrag untersuchen und zugleich Wege und Fingerzeige geben, um die Wohnungsnot so zu beseitigen, wie es der christlichen Weltanschauung entspricht. Jedermann ist zu dem Vortrag eingeladen. . Ein Einbruchsdiebstahl wurde in vergangener Nacht in ein hiesiges Lebensmittelgeschäft an der Ostenstraße ausgeübt. Die Spitzbuben zertrümmerten die Schaufensterscheibe und stahlen u. a. Wein und Konserven. Die Diebe konnten noch nicht ermittelt werden. + Unser aktueller Bilderdienst. der im Schaufenster der Buchhandlung C. Braus zum Aushang kommt, zeigt folgende Aufnahmen: Der„I'm alone“=Zwischenfall in USA.: Die große Ueberschwemmungskatastrophe in Alabama(USA.); Hertha BSC.— Tennis Borussia im Berliner Poststadion(1:0); Amerikas größtes Flugzeugunglück; Um die Verbands=Fußball=Meisterschaft 1929; Der Farmer Langkopp; Dr. h. c. Karl Benz; Zur internationalen Motorbootregatta vor Miami: Der neue Ozeanflug Berlin—Newyork. .- Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Schwerte. Wir weisen nochmals auf das morgen nachmittag beginnende Frühlingsfest des oben genannten Vereins im Saale„Im Reiche des Wassers", wo Konzert, Verlosung und Tanz stattfindet, empfehlend hin. * Vaterländischer Frauenverein. Am Mittwoch, den 17. April 1929, findet im„Kaiserhof“ eine Sitzung des erweiterten Vorstandes des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz statt. Alle Vorstandsmitglieder und alle Vertrauensdamen sind herzlichst gebeten, zu konmen, da wichtige Dinge zur Beratung stehen. Der Arbeitsplan soll festgelegt werden und über die Veranstaltungen des laufenden Vereinsjahres beraten werden. Wenn irgend möglich, sollen die noch fälligen Beiträge bis zu dem vorgenannten Termin eingezogen und die Listen fu die einzelnen Bezirke fertiggestellt und mitgebracht werden. Es wird schon jetzt darauf hingewiesen, daß der Vaterländische Frauenverein Dr. med. Siering aus Lübeck zu einem sexualpädagogischen Vortrag für Eltern, Lehrer und Erzieher eingeladen hat. Der Vortrag wird Ende April stattfinden. + Auf die Bekanntmachung des Magistratin unserer heutigen Ausgabe machen wir unsere Leser auch an dieser Stelle aufmerksam. Grundvermögens= und Hauszinssteuer. In den nächsten Tagen werden die Hebezettel über Grundvermögens= und Hauszinssteuer das Rechnungsjahr 1929 zugestellt. Sämtliche der Hauszinssteuer mit dem Ziele auf Niederschlagung sind mit dem 31. März d. Is. abgelausen. Für das Rechnungsjahr 1929 sind neue Anträge einzureichen, sofern vie Verhältnisse der infrage kommenden Wohnungsinhaber unverändert geblieben oder Gründe für eine Niederschlagung neu eingetreten sind. Die Anträge sind unter Vorlegung von Unterlagen auf dem Steuerbüro(Rathaus, Zimmer 16) zu gellen oder schriftlich einzureichen. : J u g e n d h e r b e r g e G l ö r s p e r r e. Morgen Sonntag, den 14. April, wird die Jugendherberge Glörsperre, zu deren Bau bekanntlich die Mittel aus der Spende der Gewerkschaften für das besetzte Gebiet gegeben wurden, eingeweiht. Wie wir erfahren, sind die Anmeldungen zur Weihefeier in sehr starkem eingegangen. Man hofft, zumal wenn das lannische Aprilwetter ein Einsehen hat, mit Besuch von mehreren Tausend aus näherer und weiterer Entfernung. Die Weihe selbst wird durch Ministerialrat Profit vorgenommen werden. Umrahmt wird die Feier durch Musikvorträge und turnerische bezw. Tanzvorführungen der Breckerfelder Gruppen. Die Jugendherberge ist am besten zu erreichen entweder von Tahlerbrück(Station der Volmetalbahn) mit ungefähr 25 Minuten Fußweg oder aber von Breckerfeld mit etwa 35 Minuten Fußweg. Die Wege sind gezeichnet. : Zur Pslanzung zu spät? ein! das ist ein Irrtum, denn der ganze April ist der gegebene Zeitpunkt für die Frühjahrpflanzung, und noch weit bis in den Mai hinein ist die Pflanzung von Obstbäumen, Ziersträuchern, Rosen usw. möglich! Warum? Weil erstens in diesem Jahr alles sowieso spät austreibt und die zur Pflanzung nötige Bodenwärme nur langsam kommt, zweitens, weil alle Versand bereitgehaltenen Baumschulartikel sich im Einschlag oder unter einer sonstigen Schutzdecke befunden haben, so daß ihnen der Frost nichts anhaben konnte und sie auch in der Vegetation zurückgehalten wurden. Eine ganze Anzahl Pflanzenarten gelangen zudem in Töpsen, Ballen usw. zum Verkauf und können somit zu jeder Zeit noch im Spätfrühjahr gepflanzt werden. Amt Westhofen Wandhosen. Die Gemeindevertrelug tagt. Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Klempt fand hier eine Gemeindevertreterversammlung statt, zu der die Gemeindevertreter vollzählig erschienen waren. Für den ausscheidenden Protokollführer Roloff wurde Gemeindevertreter Foth und zum Gemeindevertreter Auguß Voß gewählt. Der Etat der Gemeinde für das Rechnungsjahr 1927 schließt mit einer Einnahme von 65 252.96 A und in Ausgabe von 58 789.24 A ab, so daß der Restbetrag 6463.72 M beträgt. Der Rendant erhielt Entlastung. Zustimmung erfolgte für Reparaturarbeiten an der evang. und kath. Schule; die Beschaffung von neuen Bänken in der evangel. Schule hängt von einem angemessenen Zuschuß seitens der Regierung ab. U. a. wurden die Kosten für notwendiges Bedarfsmaterial für die freiw. Feuerwehr bewilligt. In der anschließenden geheimen Sitzung wurde zu den Eingemeindungsfragen Stellung gekommen. Westhofen. Der letzte Wochenmarkt war gut beschickt, und auch die Kauflust ließ nichts zu wünschen übrig. Auf dem Fischmarkt sand die angebotene Ware guten Absatz und die Stände waren bald geräumt. Eier= und Butterpreise hatten sich etwas gesenkt; Pflanzkartoffeln fanden trotz ungünstiger Witterung und hoher Preise einigermaßen Absatz. Im übrigen waren die Preise von den Schwertern kaum abweichend. Amt Aplerbeck Schüren. Seine 5. Gründungsfeier begeht am Sonntag, den 24. April der hiesige Orchesterverein, der unter Leitung seines Dirigenten Unger sen. an diesem Tage ein gutes Programm zum Vortrag bringen wird. Auch die hiesige Theatergesellschaft wird an dieser Veranstaltung entsprechend mitwirken. Schüren. An der Schillerschule gehen die Um= und Erweiterungsbauten allmählig chrer Vollendung entgegen. Man rechnet mit der Inbetriebnahme Mitte Mai. Amt Wellinghofen Höchsten. Neubauten werden hier wieder in nächster Zeit errichtet und vor einigen Tagen hat man schon mit Ausschachtungsarbeiten für einen Neubau begonnen. Auch die Arbeiten am Neubau der Auto=Verkehrsgenossenschaft sind nach längerem Stillstand wieder aufgenommen worden. Höchsten. In andere Hände übergeLängen ist die Gast= und Schankwirtschaft von Vos. Brüggemann. Landwirt Kasper Finkendey aus Holtum, Kreis Werl, hat die Besitzung gekan Aus dem Gerichtssaal Amtsgericht Schwerte. Nach wochenlanger Unterbrechung ist der große Sitzungssaal des Amtsgerichtes, der inzwischen von hiesigen Handwerksmeistern vollständig neu hergerichtet ist und gegenwärtig ein farbenfrohes Bild bietet, wieder in Benutzung genommen, so daß auch die zahlreichen„Kriminalstudenten“(Zuhörer) wieder auf ihre Kosten kommen dürften. Zunächst hatte sich die Hausangestellte Walburga F. aus Rauxel wegen Diebstahls zu verantworten. Sie war bei den Eheleuten P. hier in Stellung, bekam aber Differenzen mit der Hausfrau und verließ im Dezember ihren Dienst; zugleich verschwand aus dem Schlafzimmer, welches sie mit der Tochter des Hauses teilte, eine goldene Damenuhr, die allerdings einige Tage später von dem Vater der F. dem Bestohlenen wieder zugestellt wurde. Vor Gericht gab die F. an, sie habe die Uhr nur deshalb mitgenommen, um Gelegenheit zu haben, nach Schwerte zurück zu kommen, um ihre Freundin Elli P., die Eigentümerin der Uhr, wieder zu sehen. Da die zufällig im Zuhörerraum anwesende Frau P. die innige Freundschaft der beiden Mädchen nicht in Abrede stellte, schenkte das Gericht den Angaben der F. Glauben und erkannte auf Freisprechung. Gleichfalls freigesprochen wurden die Ehefrau A. und der Metzger Herm. H., beide früher in Schwerte, welche der Pfandverschleppung angeklagt waren, desgleichen der Pferdehändler P. und dessen Sohn Johann von der Anklage der widerrechtlichen Aneignung eines Pferde. Aeußerst ungemütliche Gäste, die Arbeiter Fritz S. und Jos. K. waren am Abend des 2. März in die Wirtschaft„Zur Börse“ eingekehrt, die bekanntlich kurz vorher den Besitzer gewechselt hatte. Als ihnen, nachdem der Wirt wiederholt Feierabend geboten hatte, die Verabreichung weiterer Getränke verweigert wurde, wurden sie gegen den Wirt handgreiflich, so daß dieser von seinem Hausrecht Gebrauch machte und die ungemütlichen Gäste an die Luft setzte. Aus Aerger hierüber schlugen sie dann mehrere Fensterscheiben an dem Lokal entzwei, so daß dem Wirt ein Schaden von ca. 45 A entstanden ist. Das Gericht ahndete den Hausfriedensbruch mit einer Geldstrafe von je 20 M, die Sachbeschädigung muß jeder mit einer Geldstrafe von 50 A büßen. Verschiedene andere Sachen verfielen der Vertagung. aller Deutschen geschlossen werden, bis sie eines Hundertmillionenvolkes Schicksalsgemeinschaft ist. Wir grüßen Euch mit„Gut Heil“! Leichtathletik Nurmi startet wieder. Newyork. Der sinnische Weltrekordmann Nurmi geht nach längerer Pause erstmalig am 26. und 27. April wieder an den Start. Bei dem Hallensportfest in Philadelphia bestreitet er zwei Rennen über zwei und drei englische Meilen. Vom Film Pat und Patachon, die beiden beliebten dänischen Filmkomiker, die vorige Woche zu einem kurzen Gastspiel in Schwerte eingetrossen waren, haben dasselbe auf dringenden Wunsch ihrer zahlreichen hiesigen Verehrer verlängert und treten von heute bis einschließlich Montag nochmals in der„Reichskrone“ auf. In einem prachtvollen Bildstreifen„Die blinden Passagiere“ geben die beiden unübertrefflichen Komiker erneut Proben ihrer reisen Kunst. Was die beiden auf ihrer abenteuerlichen Reise als blinde Passagiere alles erleben, wie eine Situation die andere an komischen Einfällen übertrifft, das anzusehen sollte sich kein Freund gesunden Humors und heiterer Laune entgehen lassen, und die gesundheitsfördernde Wirkung herzlichen Lachens auf sich wirken lassen. Er wird unbedingt von den„blinden Passagieren“ befriedigt sein.— Die Wochenendbraut“ ist ein Bildstreifen, der sowohl durch seine glänzende Aufmachung, wie durch das fein durchdachte Spiel der Hauptdarsteller fesselt, nicht minder ein sogenannter Wildwest=Film„Der Kampfmit den Pferdedieben“, der wie immer mit der Unschädlichmachung der Räuberbande und der Erringung der geliebten Frau endet. Zwischen den einzelnen Filmen gibt Jack Cannut aus dem wilden Westen mit seinen Partnern Proben seiner Kunstfertigkeit im Lassowerfen und Schießen, Werfen mit Dolchmessern und indianischen Kriegsbeilen, die geradezu verblüffend wirken und bei dem Publikum einen gelinden Schauder auslösen. Alles in allem: Ein ausgezeichnetes Programm, das ein allseitiges Lob der Veranstaltungen rechtfertigt. Rundfunk Programm Sportnachrichten Fußball Schalke 04— Rampla Juniores. Gelsenkirchen. Die uruguayische Fußballmannschaft der Rampla Juniores Montevideo wird am kommenden Mittwoch, den 17. April, in Gelsenkirchen gegen Schalke 04 spielen. Die Südamerikaner haben also bisher schon drei Spiele fest abgeschlossen: am 14. April gegen SV. 1860 München, am 17. April gegen Schalke 04 und am 19. April gegen Tennis=Borussia Berlin. Fortuna Düsseldorf steht bekanntlich mit den „Urus“ in Unterhandlungen über ein Spiel am 2. Mai in Düsseldorf. Die norddeutsche Meisterschaftsrunde wird fortgesetzt. Hamburg. In einer in Hamburg abgehaltenen Vorstandssitzung des Norddeutschen Sportverbandes, an der auch einige Vereinsvertreter. teilnahmen, ist die Aenderung der ursprünglich vorgesehenen Austragungsart der norddeutschen Fußball=Meisterschaft endgültig beschlossen worden. Die acht noch im Wettbewerb befindlichen Vereine tragen keine neue Pokalrunde aus, treten vielmehr gleich in die Entscheidungsrunde ein, in der jeder Verein gegen jeden spielt. Damit sind die Wünsche aller Vereine zufriedengestellt worden. Für den ersten Spieltag am 14. April ist folgender Spielplan aufgestellt worden: Hamburger Sportverein— Hannover 97, Hannover 96— Holstein Kiel, Union Altona— Arminia Hannover, Werder Bremen— Altona 93. Turnen Ein Gruß an Südwestafrika. Die Führer der Deutschen Turnerschaft(DT), die Ende vergangener Woche bei der Hauptausschußsitzung in Berlin versammelt waren, haben an die südwestafrikanischen Turner, die auch jetzt noch fest zusammenhalten, einen Gau Südwestafrika der DT. bilden und in diesem wertvolle volkserzieherische Arbeit leisten und zur Erhaltung deutscher Art, Sprache und Sitte beitragen, nachstehende Grüße gesandt: An die Turnbrüder in Südwestafrika. Die anläßlich der Hauptausschußsitzung im Hause der DT. versammelten Führer der Deutschen Turnerschaft erwidern in herzlicher Anteilnahme die Grüße ihrer liebwerten Turnbrüder auf fernem Kulturposten. Aus der Turnerei, dem Jungbrunnen körperlicher und nationaler Ertüchtigung, hoffen wir diejenigen Kräfte schöpfen zu können, die uns dem Hochziele näher führen: das Band, das Binnendeutsche und Auslanddeutsche verknüpft, immer fester zu wirken. Der Bedrohung und der Vergewaltigung deutschen Kulturbestandes setzen wir unseren Lebenswillen gegenüber. Hinüber und herüber soll die Kulturgemeinschaft Sonntag, 14. April. * Münster. 07,45—16,30: Uebertragung von Köln.— 16,30: Uebertragung von Hörde: Konzert der „Sängervereinigung Hörde",. Leitung: Chormeister Fritz Rummeld. Solisten: Maria Schürholz(Sopran), Hans Zweiböhmer(Klavier). — 18,00—24,00: Uebertragung von Köln. Langenberg. 07,45—24,00: Uebertragung von Köln und Münster. Köln.„ 07.45: Selbstverteidigungsluhus(Dr. L. Bach).— 08,05: Verwaltungsdi###. Hans Molitor: Lehrgang der deutschen Einheitskurzschrift. — 08,25: Alfred Dormanns: Esperanto=Unterricht und Durchsage eines Programm=Auszuges. — 09,00: Morgenfeier. Die Scele Hölderlins. Leitung: Privatdozent Dr. Ernst Barthel.— 11,00: Fritz Worm:„Wert und Ehre deutscher Sprache“.— 11,35: Marie Elkan:„Zum Todestag Dr. Zamenhofs, des Schovicts der Welthilfssprache Esperanto“.— 12.00: Uebertragung aus der Großen Messehalle: Orgelstunde(Prof. Hans Bachem).— 13.00: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt.— 14.30: Funkliteratur(Arnold Stecher).— 14,50: Meister vom Rhein Dr. A. van Nüß: Schachfunk.— 15.15: Marie Theres van den Wvenbergh:„Aus Frauenbüchern und Frauenzeitschriften: Zehn Jahre politischer Frauenarbeit".— 15.40: Dr. Ludwig Mathar: „Frühlingsfahrt durchs unbekannte Italien“.— 16.05:„Was wissen wir von der Lufthülle der Erde?“, Gespräch zwischen Prof. Dr. Ebner und Wilfrid Schreiber.— 16.30: Uebertragung von Münster.— 18,00: Prof. Dr. Janson:„Probleme des Vogelzugs“.— 18.25: Dr. Bernhard Ernst:„Irgendwo in Westdeutschland".— 18 40: Leo Haubrich:„Aus einem Buche Purgitorio“(aus der Amritavidya des Maitreya). Rezitationen: Kandner.— 19,00: Die Stunde des Arbeiters. Willi Schäferdiek:„Der werktätige Mensch in der Dichtung“(Der Gelegenheitsarbeiter— Der Ziegeleiarbeiter).— 19.25. Die Anekdote.— 19.35: Sportvorbericht.— 19.45: Dr. Zeller: Einführungsvortrag zur nachfolgenden Oper.— 20.00:„Zar und Zimmermann“. Komische Oper in 3 Aufzügen von Albert Lortzing. Musikalische Leitung: Kühn. Spielleitung: Anheißer. Chöre: Zimmermann.— Anschließend: Letzte Meldungen. Sportdienst.— Danach bis 24,00: Nachtmusik und Tanz. Leitung: Ensoldt. Rudols Rieth:„Die Leute von Seldwyla" vo Gottfried Keller.— 18.50: Vom Tage.— 19.15 Spanische Unterhaltung(Lektor Dr. Beinhaue — E. M. Toca).— 19,40: Elternstunde. Ober schulrat Dr. Becker:„Der neue Geschichtsunten richt auf der höheren Schule".— 20,00: Ueber tragung aus der Städt. Tonhalle Düsseldor## Collegium musicum. Leitung: Dr. Alfred Fröhlich. Mozart der Meister Cassationen. Serenaden, Divertimenti.— Anschließend: Let#### Meldungen, Sportdienst und Funkwerbung.— Danach bis 24,00: Uebertragung von Langenberg. am Sonning, 14. April Evangelische Gottesdienste. Große Kirche. 9,30 Uhr Pastor Kleinemeyer, 11 Uhr Kindergottesdienst. Kleine Kirche. 8 Uhr Pastor Ohlig. Ev. Krankenhaus. 9 Uhr Pastor Kleinemeyer. Geisecke=Lichtendorf. 10 Uhr Pastor Ohlig. Vereine und Versammlungen. Montag 8 Uhr Kirchenchor. Freitag 8.30 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst. 5116 8 Evgl. Verein junger Manner. Sonntag 2 Uhr Kreiskonferenz. 3,30 Uhr Versammlung im Gemeindehaus. Die Mitglieder werden um zahlreiches Erscheinen gebeten. Dienstag 4—6 Uhr Basteln bei Strickroth. 8 Uhr Turnen.— Donnerstag 4—6 Uhr Basteln bei Strickroth. 8 Uhr Posaunenchor.— Samstag 8.30 Uhr Bibelbesprechung., P9 Vereine der Frauenyufe. Dienstag Frauenhülfe Schwerte=Nord. Donnerstag 3 Uhr Frauenhülfe Pastor Kleinemeyer.... Scweri, Evang. Vereine junger Maochen. a) Schwelll. Sonntag 6 Uhr in der Jägerstraße. Dienstag 8 Uhr Abteilung 1 im Gemeindehaus. Mittwoch 7,30 Uhr Abtlg. 2 im Gemeindehaus. b) Schwerterheide. Sonntag 3,30 Uhr Konfirmandenbegrüßungsfeier. c) Villigst. Mittwoch 8 Uhr Vereinsstunde. d) Geisecke=Lichtendorf. Sonntag 2,30 Uhr Konfirmandenbegrüßungsfeier. Bibelkreis der Schüler höherer Lehranstalten. Mittwoch 5 Uhr Abt. 2: 5,30 Uhr Abt. 1 u. 2, Unterhaltung und Vorlesen; 6,30 Uhr Bibelbesprechung Abteilung 1.„„„ Eval. Stadtmission Schwerte, Kuhstruße 4. Sonntag früh 8 Uhr Blaukrenzstunde. 11 Uhr Sonntagsschule, 4 Uhr Bibelstunde, abends 8 Uhr Jugendbund. Mittwoch 3 Uhr Missionsverein, abends 8,30 Uhr Gebetsstunde. Funan 8 Uhr Blaukreuzverein. Samstag 8,30 Uhr GeHeils=Armee. Sonntag vorm. 8 Uhr Gottesdienst. Nachm. 5 Uhr Kinder=Heilsversammlung. Mittwoch 5 Uhr Kinderversammlung. 8 Uhr Heimbund. Freitag 8 Uhr Heiligungsstunde. Katholische Gottesdienste. Schwerte. 6 Uhr Stille hl. Messe, Pfr,„Schuuge bus; 7,30 Uhr Frühmesse mit Predigt. Monatskommunion der Jünglinge und der schulpflichtigen Kommunikanten(Knaben). 8.45 Uhr Schulmesse mit Predigt, Vikar Winter. 10 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen, vorher Umgang um die Kirche. Kollekte für den Franziskus=Kaverius=Verein. 2,30 Uhr Andacht. An den Werktagen sind in der Pfarrkirche drei hl. Messen: 7, 7.45 und 8.15 Uhr. In der Krankenhauskapelle ist eine hl. Messe 6.30 Uhr. Geisecke. 7,15 Uhr Stille hl. Messe mit Predigt. Vikar Schleep. Westhofen. 9 Uhr Hochamt mit Predigt. Uhr Hochamt mit Predigt. Pfarrer Schnurbus.„„. st 92 Lichtendorf. 7,30 Uhr Fruhmesse mit Preoigt. Monatskommunion der Männer u. Jünglinge. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. Türkollerre. Nachm. 2,30 Uhr Andacht. Montag, 15. April. Münster. gx Gzin um 10.15—24,00: Uebertragung von nomn und Langenberg. 868 Langenverg. 10.15—22,30: Uebertragung von Köln.— Anschließend bis 24,00: Konzert aus dem Handelshof Essen. Kapelle: Farkas Miska. Köln. 10.15—11,10: Schallplattenkonzert.— 10.30: Tagesdienst und Wasserstandsmeldungen.— 12.10: Schallplatten=Konzert.— 12.50: Wetterdienst.— 12.55: Nauener Zeitzeichen, Tagesdienst.— 13.05—14,30: Mittagskonzert des Werag=Orchesters. In der Pause Programmbemerkungen.— 14.30: Funkwerbung, Ratschläge fürs Haus.— 15.00: Els Vordemberge: Kinderspielstunde.— 15.30: Wirtschaftsfunk.— 16.20: Frauenstunde. Dr. Hanna Meuter:„Die Stellung der Ehe= und Hausfrau im Wandel der Zeiten“.— 16,55: Fünf Minuten funktechnische Mitteilungen.— 17,00: Rektor Simon: Jugendfunk.— 17,45—18,30: Vesperkonzert. Ausgewählte Schallplatten.— In der Pause 18.15: Programmbemerkungen.— 18.30: Lesestunde: Börsen und Märkte Dortmunder Pferdemarkt vom 12. April. Auftrieb 2875 Pferde und 33 Wagen aller Art. Der Handel war mittel. Es kosteten: a) Kaltblüter: beste Arbeitspferde und Stuten 900—1000 zweite Arbeitspferde 600—900 M, dritte Arbeitspferde 300—600 M, zweijährige Pferde 400 bis 600 M, einjährige Pferde 300—400 M; b) Warmblüter: beste Arbeitspferde und Stuten 850—1000 M, zweite Arbeitspferde 550—850, dritte Arbeitspferde 300—550 M; c) Kreuzungen: beste Arbeitspferde 600—850 M, zweite Arbeitspferde 400—650 M, dritte Arbeitspferde 250—400 M. Ausgesuchte Tiere wurden über Notiz bezahlt. Der nächste Markt findet am 3. Mai statt. Zeitschriftenschau Modische Rczepte— nein, das gibt's nicht. Man kann in modischen Dingen nicht einfach erklären:„Man nehme—.“ Sie halten sich auch niemals krampfhaft an Kochbuch=Rezepte, sondern lassen Ihrem eigenen Geschmack Spielraum. Sache des Geschmacks ist es auch in der Mode. die persönliche Note hervorzuheben. Und diesem verfeinerten Geschmack der Frau, die auf ihre Kleidung viel gibt, kommt die Monatsschrift „Frauen=Mode“(Verlag Otto Beyer, Leipzig, Preis 90 Pfg.) am nächsten. Sie veröffentlicht die schönsten Modeschöpfungen des In= und Auslandes, gibt sie teilweise mehrfarbig wieder. Linie=Eleganz! Aber auch Kunstgtwerbe, Handarbeiten, Wohnkultur, literarischer Teil kommen zu ihrem Recht. Sie müssen sich das April=Heft selbst anschauen. Ueberall ist's für 90 Pfg. zu haben. Also— mit der„FrauenMode“ in den Frühling!— Das Heft ist in der Buchhandlung Carl Braus, Bahnhofstraße, erhältlich. Verantwortlich für Lokales, Kommunalpolitik, Feuilleton, Provinzielles, Gerichtssaal u. Sport Hans Eberhard Lex, Schwerte. Hausrie! Schriftleitung: B. C. Ostermann, Berlin S.Wv. 68, Alte Jakobstr. 24 Bitte, eine Pflegen Sie Ihr Haar richtig? Jettiges Haar wird sich stets unliebsam bemerkbar machen, zumal keine Frisur halten will. Soll die Fettabsonderung der Poren auf ein normales Maß zurückgeführt werden, vermeide man allzu häufiges Waschen der Kopfhaut mit Wasser. Sehr vorteilhaft wirken dafür allabendliche Einreibungen der Kopfhaut mit Seifenspiritus. Sprödes Haar weist einen Mangel an Fett auf. Waschungen mit Teerseife können in diesem Falle sehr von Nutzen sein. Bei Kindern wende man ein gutes Haaröl an. Schuppiges Haar wirkt nicht nur unschön, sondern bereitet auch seinem Träger Verdruß. Regelmäßige Waschungen mit Seifenwasser oder den fertig erhältlichen Shampoon=Präparaten helfen dem Uebel gewöhnlich bald ab. Haarausfall und Glatze haben nichts mit einem unsoliden Lebenswandel zu tun, obwohl der Volksmund derartiges, aber wohl auch nur scherzweise, behauptet. Hier spielt nicht nur eine vermehrte Talgabscheidung, sondern auch erbliche Veranlagung eine große Rolle. Oft wird das Leiden, das sich zu einem ausgesprochenen Kopfhautkatarrh verstärkt, zu spät bemerkt, zumal sich außer einem zeitweise auftretenden Jucken keine weiteren Beschwerden bemerkbar machen. Man behandelt ausfallendes Haar mit alkoholischen Waschungen, wobei der Waschflüssigkeit leichte Kopfhautreizmittel beigefügt werden. Der Tragsitz— Schmarotzer am Menschenleib Zwei recht empfindlich quälende Tiere sind die Laus und die Krätzmilbe. Wer hätte in seiner Kindheit nicht einmal unter ihnen zu leiden gehabt. Wollen wir uns diese kleinen Lebewesen einmal näher betrachten. Bei den Läusen unterscheiden wir hier zwei Arten, die Kopflaus und die Filzlaus. Erstere wird ungefähr 1 bis 2 Millimeter groß. Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen. Die Kopflaus lebt nur im Kopfhaar des Menschen, wo sie ihre Eier an die Haare klebt. Diese Eier, die man Nissen nennt, finden sich oft in unzählbarer Menge vor; sie geben dem Haar ein glänapsen zlsadtes Ausechen,„Nach ungsfähr sechs Togen schlur sen die Jugen aus, und schon nach weiteren acht Tagen sino sie fähig, sich fortzupflanzen. Durch das Kratzen, das * Kopflaue wieder durch Jucken der Kopfhaut verursacht wird, entzündet sich die Haut, so daß sich schließlich Geschwüre bilden, die Eiter ausscheiden. Dadurch und durch die an den Haaren klebenden Eierchen verfilzt sehr leicht das Haar. Wenn ein Mensch nur wenig Läuse auf dem Kopfe hat, ist es selbst für einen erfahrenen Arzt schwer, ihr Vorhandensein zu konstatieren. Ein probates Mittel gegen diese Schmarotzer ist folgendes: Man reibe abends den Kopf mit Petroleum ein, das zur Hälfte mit Olivenöl vermischt ist. Danach umwickelt man den Kopf mit einem wollenen Tuch und darüber mit Guttapercha.(Vorsicht! Feuergefährlich!) Am andern Morgen wäscht man den Kopf gründlich mit Wasser und Seife und kämmt das Haar vor allen Dingen mit einem Staubkamm gut durch. Die nächsten Tage wäscht man dann das Haar mit Essig, um die äußere Hülle der Nissen zu lösen. An Stelle des Petroleums kann man auch Perubulsam oder 1prozentiges Sublimat gebrauchen. Die Filzläuse sind die kleinsten Läuse, die sich meistens in den Schamhaaren aufhalten. Meistens benutzt man zwecks Beseitigung dieser Tiere die sog. graue Salbe. Aber sie hat den Nachteil, daß durch das Einreiben sehr leicht Hautentzündung eintritt. Dagegen kann man mit demselben guten Erfolg Waschungen mit Sublimatspiritus oder mit Naphtholspiritus erzielen. Auf dieselben beiden Arten kann auch die Krätzmilbe von Mensch auf Mensch übertragen werden. Diese bohrt sich in die Haut der Menschen ein und macht in der Oberhaut einen Gang, wo sie ihre Eier ablegt. Durch dieses Einbohren entsteht natürlich ein sehr unangenehmes Jucken, das vor allem infolge der Bettwärme unerträglich wird; denn nur in der Wärme beginnt diese Milbe ihre Tätigkeit. Wenn genügend Gänge vorhanden sind, kann man die Krätze leicht erkennen, im andern Falle ist das Erkennen des Leidens oft schwer. Die Behandlung dieser Krankheit ist einfach und führt sicher zur Genesung. Der Kranke muß von Hals bis zu den Füßen mit einer Milben tötenden Salbe eingerieben werden, entweder mit Teerschwefelsalbe oder Perubalsam oder Naphtholsalbe und Schmierseife. Jedes Fältchen in der Haut muß bestrichen werden, besonders zwischen Fingern, Zehen und am After. Nach je 24 Stunden muß diese Einreibung dreimal wiederholt werden. Am vierten Tag reinigt man sich in einem Bad, und die Krätze ist geheilt. Erste Hilfe: Ghahrin des täglichen Erens Wie man helfen kann— Niemals die Ruhe verlieren— Einige Kunstgriffe, die man sich merken sollte Alljährlich sterben Tausende von Menschen durch plötzlich eintretende Unglücksfälle, weil ihnen nicht rechtzeitig Hilfe gebracht wurde. Da speist jemand in einem Restaurant. Ein Knochensplitterchen des soeben verzehrten Huhns, des Fisches oder Bratens bleibt ihm im Halse stecken. Der Unglückliche kämpft verzweifelt gegen die Erstickung an. Er färbt sich blaurot, sinkt vom Stuhl, windet sich in nervösen Krämpfen. Was tun? Wie erstarrt sehen Kellner und Gäste dem schrecklichen Schauspiel zu, ohne sich zu rühren, ohne zu helfen, weil niemand weiß, wie man helfen soll. Doch nein, einer ist da, der mit raschen Sprüngen herbeieilt. Er kniet beherzt neben dem Unglücklichen nieder, hält ihm die Nase zu, schiebt einen Kork zwischen die Zähne und führt blitzschnell den rechten Zeigefinger und Daumen in den Rachen ein, erfaßt den Fremdkörper und zieht ihn heraus. Der Erstickende ist gerettet. Wäre dem beherzten Helfer dieser Eingriff mißlungen, hätte er ohne Zögern einen anderen versucht, der darin besteht, dem mit vorgeneigten Kopf nach unten liegenden Erstickenden kurze, kräftige Faustschläge auf den Rücken (zwischen den Schulterblättern) zu versetzen, ein Vorgehen, das den Zweck verfolgt, den Fremdkörper aus dem Rachen herauszuschleudern, wohingegen bei feststeckenden Fischgräten ratsam gewesen wäre, den Erstickenden gekochte Kartoffeln oder Brot schlucken zu lassen. Wohl dem Verblutenden, der einen rasch entschlossenen Helfer findet! Es ist leichter, einer äußerlichen Von Vögeln, Ziegen, Hühnern und Hunden Erkältung bei Stubenvögeln oder unterbrochene Mauser zeigt sich gewöhnlich durch einen aufgeblähten, roten Leib an. Viel ist kaum zu unternehmen. Man gebe den Tieren täglich eine Messerspitze frischer Ameisenpuppen und beschränke die übrige Kost auf weißen Mohn. Sorgt man überdies dafür, daß sich die Tiere nicht in Zugluft, sondern an einem geschützten, warmen Platz befinden, wird eine Besserung bald eintreten. Die gefährlichste Hautkrankheit der Ziegen ist die Räude. Erreger sind winzige und mit dem bloßen Auge kaum erkennbare Milben, die sich Gänge in die Haut der Ziegen bohren und dort ihre Eier ablegen. Räude macht sich durch starken Haarausfall und Graufärbung der Haut bemerkbar. Es bilden sich Schuppen und darauf blaugraue Borken. Isolierung und Desinfizierung der kranken Tiere muß sofort erfolgen. Am besten wirkt zur Heilung eine Lösung der Borken mit Seifenwasser. Hierauf wird die Haut getrocknet und täglich mit einer 8prozentigen Kreolinlösung eingerieben. Der Plagegeist der Hühner ist dagegen die rote Vogelmilbe, die sich oft unbemerkt zu Tausenden im Stall breitmachen und sich tagsüber in den Ritzen des Holzes verborgen halten, um von hier aus, sobald es dunkel geworden ist, über die Hühner herzufallen. Küken können eingehen, und selbst ausgewachsene Hühner fallen ihnen zum Opfer, weil die Milben ihnen allmählich das ganze Blut abzapfen, weshalb sich auch die Anwesenheit der roten Vogelmilbe meistens durch die weißen, blutleeren Kämme anzeigt. Gerade die jetzige Zeit eignet sich gut für eine grundliche Reinigung des Hühnerstalles. Sämtliche Ritzen und Fugen müssen mit Zellokresolkalkmilch gestrichen werden. Weiter ist es ratsam, an den Sitzstangen die sogenannten (mit Oel gefüllten) Milbenfänger anzubringen, in denen die Schmarotzer ertrinken. Räude bei Hunden ist leider oft auf eine Vernachlässigung in der Pflege zurückzuführen. Ist das Malheur einmal geschehen, sehe man zu, das Tier sobald wie möglich von dem Leiden zu befreien. Beginnt die Erkrankung in der Ellbogen=(Achsel=)Höhle, hat man es meistens mit der Sarcoptesräude zu tun, deren Erregerin die Sarcoptesmilbe ist. Baden des Hundes in Sulfargilwasser und sofortige Desinfizierung der Lagerstätte wird das Uebel bald beseitigen. Im großen und ganzen ist es jedoch im Interesse unserer vierbeinigen Freunde ratsam, den Tierarzt zu Rate zu ziehen, da(durch Kratzen des Hundes mit schmutziger Pfote) unter Umständen Komplikationen ersolgen können. Verblutung zu steuern als einer innerlichen. Was ist beispielsweise zu tun, wenn jemand sich durch irgendeinen Umstand die Pulsader zerschnitt? Fontänengleich schießt der rote Lebenssaft aus der Wunde. Hilfe— schnelle, allerschnellste Hilfe ist nötig. Erstes Gesetz: Abschnüren des Armes. Es ist ja so gleich, was man dazu nimmt. Binden regulärer Art werden meistens nicht bei der Hand sein, aber ein Strick, Riemen oder Hosenträger, Taschentuch, Gummischlauch erfüllen ja den gleichen Zweck. Legte man die Binde richtig an, wird das rhythmisch aus der Wunde sprudelnde Blut zum Stillstand kommen. Sofortige Hochlagerung des Armes und schleunigste Verständigung des nächstwohnenden Arztes werden dem Verletzten das Leben retten, wenn ihm rechtzeitig Hilfe wurde. Innere Blutungen können von Laienhand nicht gestillt werden. Auch hier wird der zum Lebensretter, der unverzüglich den Arzt herbeiruft. Um die Wunde total abzuschließen, kann man auch zu eintgen Kunstgriffen Zuflucht nehmen, deren bekanntester und bester es ist, einen Schlüssel— siehe Bild— oder ein Stück Holz in die abschnürende Binde hineinzudrehen. Auf jeden Fall achte man auch hier energisch auf sich selbst, das heißt, man zeige keine Aufregung, um den Verunglückten nicht noch mehr zu erregen, was bei diesem unbedingt einen noch stärkeren Blutdruck— also ein noch schnelleres Verbluten!— hervorrufen würde. Vergiftungen verlangen ebenfalls schnelle Hilfe. Wurde eine Säure getrunken, flöße man dem Vergifteten Milch, Kalkwasser oder das Eiweiß von ungefähr sechs Eiern ein. Bei Personen, die beispielsweise Schwefel=, Salz= oder Karbolsäure zu sich genommen haben, tut Wasser Wunder. Man lasse den Verunglückten soviel Wasser wie nur möglich schlucken, weil Wasser das Gift verdünnt. Bei LaugenVergiftung(Einnahme von Soda, Ammoniak, Salmiak= geist, Aetzkalt) gebe man dem Vergifteten gutes Oel, mit sser verdünnten Zitronensaft, schleimige Suppen oder Eiweiß. Böse Wirkungen rufen auch Vergiftungen durch Arsenik hervor. Der Verunglückte leidet unter rasenden Leibschmerzen und verfällt zusehends. Eisenoxydhydrat(Apotheke) ist ein kräftiges Gegenmittel. Lysolvergiftungen bekämpft man mit starken Abführmitteln und großen Portionen heißen Tees.— Bei allen diesen schnellen Hilfsmitteln vergesse man aber nicht, daß sie nur die„erste Hilfe“ darstellen. Den Arzt herbeizuziehen, ist in allen Fällen unbedingt nötig, wenn der Verunglückte nicht nur mit dem Leben, sondern auch ohne Schaden davonkommen soll! Briefkasten (Da im„Briefkasten“ nur Fragen beantwortet werden, die von allgemeinem Interesse sind, bitten wir alle Einsender, ihren Anfragen kein Rückporto beizufügen. Die Redaktion.) Walter B.: Das beschriebene Zittern der Augen entsteht durch einen zeitweise auftretenden Krampf der Augenmuskeln, gegen den es jedoch kaum ein Mittel gibt. Frau Helene P.: Sie wurden von Ihrer Schwester ganz richtig informiert. Leukämie stellt eine Erkrankung des Blutes dar, bei der die roten(also die lebenserhaltenden) Blutkörperchen rapide an Zahl abnehmen, während die weißen Blutkörperchen sich im Blut bis ins ungeheure vermehren. Die Krankheit ist leider noch unheilbar und kann bis zu drei Jahren währen. Lisbeth R.: Sie werden über die angefragte Krankheit in der nächsten Nummer des„Hausarzt“ einen ausführlichen Artikel finden. Hans St.: Da es sich Ihrer Beschreibung nach um eine ausgesprochene Gefäßverstopfung handelt, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt zu Rate zu ziehen, auch dann noch, wenn der akute Zustand schon zurückgegangen ist.„Machen Sie dem Kranken feuchte Umschläge mit verdünntem Alkohol. Hertha K.: Sie irren sich. Das betr. Gesetz ist erst am 1. Oktober 1927 in Kraft getreten. Nr. 86(Drittes Blath) Die neue Lehrerbildung und die Elternschaft Ein Nachwort zum Evgl. Reichselterntag in Breslau Scheetter T. Uns wird mitgeteilt: Die diesjährige große Tagung der in den 13 Landesverbänden des Reichselternbundes zusammengeschlossenen evangelischen Elternschaft in der Osterwoche in der Metropole der deutschen Ostmark bezeichnete eine wichtige Etappe in der Elternbewegung und darüber hinaus in dem kulturpolitischen Kräftespiel der Gegenwart. Im Mittelpunkt des Breslauer Reichselterntages stand bekanntlich das Thema:„Die Pädagogische Akademie als Bildungsstätte für die „Volkserzieher". Damit trat die organisierte Elternschaft in die öffentliche Debatte über die zur Zeit aktuellste schul= und bildungspolitische Frage ein. Man weiß, wie lebhaft die neue Lehrerbildung in Parlament und Presse diskutiert wird. Daß auch der Reichselternbund sich legitimiert fühlte,— fast gleichzeitig mit dem in Dortmund versammelten Preußischen Lehrerverein— zu diesen Fragen das Wort zu nehmen, ist nicht weiter verwunderlich. War schon in der alten Ordnung der Dinge der Volksschullehrerstand ein tragender Pfeiler im geistigen Volksaufbau, so sind Verantwortung und Einfluß des Lehrers als Volkserzieher in der neuen Zeit, die so viele Bindungen gelöst hat, ganz außerordentlich gewachsen. Die neue Lehrerbildung ist demgemäß bemüht, den künftigen Lehrer noch bewußter und planmäßiger als bisher in den Boden des Volkstums einzupflanzen, ihn mit der Welt der Heimat zu verbinden und darum vor allem seine Berufsbildung lebens= und volksnah zu gestalten. Es bedarf kaum des Hinweises, wie sehr dadurch die Lehrerbildungsfrage unmittelbare Angelegenheit der Elternschaft geworden ist. Gerade in diesem Punkt nun fanden die Ausführungen des Festredners, Ministerialdirektor Kaestner, lebhaften Widerhall. Der Leiter des Preußischen Volksschulwesens lehnte für den Kultumachwuchs die intellektualisierende Bildung der Universität ab, da sie unserem Volke die Gelehrten schaffe, deren die Wissenschaft bedarf, aber nicht die Bildner, deren die Schule bedürfe. Er zeichnete das schöne Bild des Lehders der Zukunft, der von einem starken volkserzieherischen Verantwortungsgefühl erfüllt ist und nicht nur Wissen und Können besitzt, sondern vor allem Verstehen, nicht nur Gelehrter und Forscher sein will, sondern Bildner. Alles Wachstümliche, Bodenständige, Volksverbundene soll nach dem neuen Lehrerbildungsprogramm in besonderer Weise der Obhut des Lehrers anvertraut sein. Es entspricht diesem Grundgedanken, wenn Kaestner in seinen Darlegungen über den konfessionellen Charakter der Zädagogischen Akademien sich dagegen wandte, alle die jungen Menschenstämme evangelischer und katholischer Art gewaltsam übereinander in einen allgemeinen deutschen Blumentopf zu pflanzen. Nebeneinander, im gleichen Boden und im gleichen Licht ihrer Heimat sollen sie festwurzeln und jeder nach seiner Art und Form „Der Lrötz vom Eichenkamp“ frei sich entfalten. Auch die allseits ersehnte Erleichterung der konfessionellen Spannung kann, wie Kaestner bemerkte, nicht in erster Linie durch Maßnahmen der Schulverwaltung, durch eine— oftmals äußerlich bleibende— Simultanisierung erreicht werden, vielmehr nur durch eine Wandlung der inneren Bildung. Daneben war die Feststellung der rechtlichen Lage, wonach bis zum Erlaß eines Reichsschulgesetzes die preußischen Volksschulen evangelische und katholische Schulen sind, und dieser konfessionellen Gliederung auch im Aufbau der Lehrerbildung Rechnung getragen werden muß, durchschlagend. Daß für die Elternschaft die Lehrerbildungsreform nicht eine schulpolitische Machtfrage ist, sondern ein Anliegen gemeinsamen Dienstes an der Volksgemeinschaft, zeigt u. a. der Appell, den Prof. D. Hinderer im Hinblick auf den in einigen Jahren drohenden Lehrermangel an die Elternschaft richtete, junge Leute aus den evangelischen Volkskreisen zur Wahl des Lehrerberufes zu veranlassen und darum die Freude an der Schule zu pflegen. Auch nach anderen Seiten hin stand der diesjährigs Reichselterntag im Zeichen einer bemerkenswerten Erweiterung des Aufgabenkreises der Elternschaft. Für die Mitarbeit der evangelischen Elternbünde auf dem weitverzweigten Gebiet der (Schulgesundheits=Pflege, Erholungsfürsorge, Errichtung evangelischer Kinderlager, Schulbüchereien, Mitarbeit an der Durchführung der Der heunige dentsche Eridenbau Ein Weg zur Selbsthilfe Es ist einwandfrei festgestellt, daß der heutige deutsche Seidenbau allen Seidenbau treibenden Ländern bei weitem voraus ist, bei uns in Deutschland viel vorteilhafter betrieben werden kann als in irgendeinem anderen Seidenbau treibenden Lande. Es ist dies daher von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung, diese gewinnbringende Erwerbsquelle vollkommen zu erschließen, für die Gesamtheit nutzbringender zu gestalten als bisher. Die Grundlage zum Betriebe einer erfolgreichen Seidenzucht ist die Anpflanzung von Maulbeeren. Da deren Laub die einzige und nie ersetzliche Nahrung der Seidenraupe bedeutet. Unter den vielen Maulbeerarten kommt für das deutsche Klima nur die Maulbeere morus alba mit weißen Früchten in Betracht(auch wird mit ihr die beste Seide erobenan. Als markanter Unterschied ergibt sich, daß der italienische Kokon kaum eine Fadenlänge von mehr als 100 Metern aufzuweisen hat, wohingegen der deutsche Kokon einen Seidenfaden von durchschnittlich etwa 3000 Metern ergibt. Ich betone, daß der heutige deutsche Seidenbau bei weitem bestimmt mehr abwirft als irgendeine andere Kleintierzucht oder sonstigen Nebenerwerb. Auf alle Fälle gewährt er einen die Mühen gut lohnenden Verdienst. So als Hauptoder Nebenerwerb für alle, auch für Invaliden, Kleinrentner, Kriegsbeschädigte, für nicht vollbeschäftigte Männer und Frauen, Garten=, Grundbesitzer, Kleintierzüchter usw. Selbst für die Landwirtschaft bedeutet die Seidenzucht eine gute Nebeneinnahme. Die Zucht selbst ist ganz einfach und bereitet keine besonderen Schwierigkeiten. Für 1000—5000 Raupen ist kein besonderer Zuchtraum erforderlich. Für 1000 ausgewachsene Raupen genügt eine Lagerfläche von etwa einem Quadratmeter. 20 Tage alte Seidenraupen auf Maulbeerblättern morus alba, die ihnen zur Nahrung dienen. zielt). Die Morus alba ist wetterfest und winterhart. Selbst im Hochgebirge im rauhen Norden usw. gedeiht sie sehr vorzüglich. Selbige wächst noch auf leichtem, sandigen Boden, ja, sogar auf reinem Sandboden. Auch für die Seidenraupen sind die klimatischen Verhältnisse überall in Deutschland die denkbar besten. Die Qualität der deutschen Seide steht unbestritten Samstag, 13. April 1929 Jugendschutzgesetze u. a.) legte der Führer der schlesischen Elternschaft ein Programm vor, das lebhaft und einmütig ausgenommen wurde. In welchem Umfang die Eltembewegung die evangelischen Massen hinter sich hat, das trat insbesondere am Schlußtag, einem Sonntag, in die Erscheinung, wo ca. 8000 evangelische Eltern aus Stadt und Land im Breslauer Konzerthaus zusammenströmten. Prof. D. Hickmann, Vizepräsident des Sächsischen Landtags, hielt einen großangelegten Vortrag über die Elternbewegung im Spiegel der Zeitenwende. In mehreren großen Kundgebungen nachmittags führte eine Schar von Breslauer Männern und Frauen das Laienspiel„Die Bürger von Calais“ vor. Eine tiefe Innerlichkeit und ein gesammelter Ernst prägte den Reichselterntag 1929. Mit der Entschlossenheit, an den schulpolitischen Grundsätzen, an den letzten Motiven und Zielen der Bewegung festzuhalten und den der Elternschaft aufgezwungenen Kampf weiterzuführen, mit der tiefen Sorge um bedrohtes christliches Erziehungsland, insbesondere in den Schulkriegsgebieten, die es 10 Jahre nach Erlaß der Reichsverfassung noch immer gibt, verband sich doch die Bereitschaft, die wertvollen Kräfte auch in andersgerichteten Kreisen, insbesondere der Lehrerschaft zu sehen und gelten zu lassen und um eine neue Gemeinschaft in unserem zerklüfteten Volk zu ringen. Es war weit über die Elterntagung hinaus von allgemeiner Bedeutung, wenn in Breslau Abbau des Mißtrauens und Aufbau neuen Vertrauens gefordert und in diesem Zusammenhang auf die tiefe Tragik hingewiesen wurde, daß Eltern und Lehrer, die wie niemand sonst auf ein Zusammenwirken angewiesen sind, sich heute vielfach als Gegner gegenüber stehen. Daß die charaktervolle Wahrung des Eigenen nicht ein Hemmnis ist für jenes„neue Vertrauen“, sondern im Gegenteil die innere Achtung vor fremder Ueberzeugung und Art erst recht eigentlich möglich macht, darüber war man sich völlig im klaren. Man kann nur wünschen, daß gerade diese Ueberzeugung Gemeingut weitester Kreise werden möge. Während ihrer ganzen Lebenszeit(das sind 32 bis 35 Tage) verzehrt die Raupe etwa 20 bis 23 Gramm Maulbeerlaub. Als dann spinnen sie sich ein und bilden den sogenannten Seidenkokon. All die hierzu erforderlichen Arbeiten können von jeder Frau, ja sogar von Kindern erlernt und verrichtet werden. Es lassen sich daher in jeder Familie oder durch sonst brachliegende Kräfte neben den häuslichen Verrichtungen in einer Zuchtperiode 5—600 Mark und mehr Verdienst erzielen, ohne daß der Mann als Ernährer seinen Beruf aufzugeben oder die Frau außer Haus zu gehen braucht. Es ist leider hier nicht möglich, in einigen Zeilen über Seidenzucht und Maulbeerkultur eingehend zu berichten. Herr Otto Beck, Beratungsstelle für deutschen Seidenbau, Meißen i. Sa., Fährmannstraße 5, erteilt Interessenten über alles Wissenswerte gern kostenlos Auskunft. Den Anfragen jedoch bittet er Rückporto beifügen zu wollen. Pädagogium(Privatschule u. Schülerheim) Hagen i. W., Hochstr. 96. Eingang Kampstr., berichtet folgende Prüfungserfolge: Es bestanden 15 Schüler und Schülerinnen die verschiedensten Aufnahmeprüfungen an öffentlichen Schulen für die Klasse Quinta bis Unterprima. 1 Schüler bestand die Prüfung der Reife für Obersekunda vor einer Kommission des Plovinzialschulkollegiums in Münster. 4 Schüler oestanden das Abiturientenexamen vor einer Kommission der Provinzialschulkollegien Münster und Koblenz. Fast alle Prüslinge haben durch das Bestehen ihrer Prüfung ein sonst durch Nichtversetzung verlorenes Jahr wieder eingeholt. Das neue Schuljahr beginnt am 9. 4. 1929. K H. Kayser Staatl. gepr. Optiker Postgistr. 11. Westfälischer Heimatroman von Adolf Löhr. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Das war fein. Noch ein letzter Blick in die Runde, dann schwirrte sie lustig trällernd hinaus. Das Leben war doch schön. Draußen lachte die goldene Maiensonne mit strahlendem Glanze. Hurtig lief sie zur Garage neben der Brauerei hi über. Da!— Der Chauffeur war mit dem Wagen fort. Vor abend würde er nicht zurückkehren, sagte der Hausdiener, da er einige Geschäftsfreunde des Onkels nach auswärts brachte. Aergerlich stampfte sie mit dem kleinen Fuß den Boden. G47 Nun konnte sie erst das ziemlich weite Stua bis zur Haltestelle des Autobusses oder zum Bahnhof laufen. Bis dahin war sie schon ganz staubig. Unbedingt mußte sie einen eigenen Wagen haben. Ein wenig mißmutig eilte sie durch den Garten und die Straße hinunter. Gleich in den nächsten Tagen wollte sie zum Sturm auf den Eichenkamp vorgehen. Uebrigens eine Aufgabe, die sie gewaltig reizte. Das war wenigstens einmal ein anderer Sport. Obendrein gab es ein Auto dabei zu verdienen. Dann aber hatte auch der junge Eichenkämper ihre Phantasie mächtig angeregt. Zwar hatte sie bei ihrer vielfachen Betätigung auf allen sportlchen Gebieten Herrenbekanntschaften genug gemacht, auch schon manchen mehr oder minder losen Flirt hinter sich, doch ihr Herzchen war noch nie ernstlich daran beteiligt gewesen. Das war es allerdings auch jetzt noch nicht. Aber schon bei der ersten flüchtigen Begegnung hatte die hochgewachsene kraftvolle Gestal“ und das offene ansprechende Gesicht einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Er hätte sicherlich einen ebenbürtigen Sportskameraden abgegeben. In der Beziehung hatte sie nämlich bisher noch manches auszusetzen gehabt. Sportsgewandt mußte er aber auch sein, seine Haltung wie überhaupt seine ganze Erscheinung hatten es zu deutlich verraten. Warum sollte sie am Ende auch nicht Frau vom Kamp werden? Es hörte sich ganz schön an: Vera vom Kamp.“#.#.. „Eigentlich ein wenig kunstlerisch, duchte sie. Aber sie entstammte ja auch einer Künstler= familie. Ein Bruder der Mutter lebte noch als ziemlich bekannter Maler in der rheinischen Musenstadt. Der Vater war leitender Architekt in einem großen Werk gewesen, gewissermaßen also auch vom Fach. Immer weiter spann sie ihre Gedanken, während sie flüchtig dahineilte. Zuguterletzt konnte sie sich freilich eines Lächelns nicht erwehren. Mit einem Male Heiratsgedanken? Dabei war sie erst eben zwanzig Jahre alt und zählte ganz sicher zu den modernen jungen Mädchen, denen es gar nicht darum zu tun war, nunmehr auch um jeden Preis unter die Haube zu kommen.„. 6i52um, B.h Endlich hatte sie den vescheioenen Buynhof ereicht..... Schrhungert. Die kleine, aber schon Juhrhundern alte Ortschaft, an derem äußersten Ende die Brauerei und die Villa des Onkels lagen, war nämlich noch eine gute Wegstunde von der benachbarten Großstadt entfernt. Lieblich von grünen Beigen umkränzt und vom silberglänzenden Band des Flusses in einem engen Halbkreis umschlungen, erfreute sie sich einer ganz idyllischen Doch Vera hatte heute trotz des strahlenden Maientages kaum einen Blick dafür. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt. Endlich lief der Zug ein. Ein strahlender aufgezogen. Klarblau spannte sich die weite Himmelsglocke über Berg und Tal und leuchtend und schimmernd hatte die Sonne ihr Goldnetz über Wald und Feld, Bäume, Gräser und Blüten ausgebreitet. Eben trat Rosemarie aus der Tür des kleinen Gärtnerhauses. Sie trug ein duftiges, weißes Kleid von feinem fließenden Voile, aus dem in einem ganz zarten, mattrosa Farbenton vereinzelte hineingewebte Blüten aufschimmerten. Den Hut hielt sie noch in der Hand, unschlüssig, ob sie ihn aufsetzen sollte oder nicht, denn der Tag versprach recht warm zu werden. Als sie nun in den hellen Sonnenschein hinaustrat, glühte und sprühte das reiche schwere Blondhaar ordentlich auf, als hätten sich all die goldenen Strahlen plötzlich ganz und gar darin verfangen. Unschlüssig stand sie noch ein Weilchen an dem niederen Tor. Es war wohl noch reichlich früh. Das Geläute der Glocken hatte noch nicht eingesett... O Mhim Es trieb sie nämlich, den Gollesbunst in der schönen großen Kirche unten in der nahen Stadt einmal zu besuchen. Schon bald, als sie hierhergekommen war, hatte sie den Gedanken gefaßt. Die beiden hohen, von grüner Patina überzogenen Türme grüßten nämlich immer so freundnachbarlich und auch ein wenig mahnend herüber. Während der ersten Sonntage war sie leider immer wieder durch irgend etwas abgehalten worden. Nun aber hatte sie sich freigemacht. Bis zur Stadt hinunter war es nicht sehr. B u e Eigentlich noch ein wenig zu fruh. „ A ime In dem kleinen alten Hauschen, an dem sie vorbeikam, lag eine bejahrte kranke Frau. Der konnte sie eine kleine Sonntagsfreude machen, indem sie ihr einen schönen, duftenden Blumenstrauß hineinreichte.„ Schnell eilte sie zu den Beeten hinunter, die in leuchtender Fülle prangten. Mit kunstgeübter Hand hatte sie bald ei# prächtiges Gebinde zusammen. Nun klangen tief und voll die ersten Gloaentöne herauf. Da wurde es Zeit.. E, En Der Großvater stand in der Tur. Ihn zwickte wieder einmal das Reißen in den G dern, so daß er nicht gut zu Fuß war, sonst hätte er schwerlich den Kirchgang versäumt. Seine hellen, klaren Augen strahlten, als er „Für bie kmanle Frau Brackelsberg, nief sie ihm zu und deutete auf den Blumenstrauß. „Das ist recht von dir,“ nickte er freundlich. Andern eine kleine Freude machen, bringt SonnLächelud schaute er ihr nach, wie sie leichtfüßig dahinschritt. Wieviel Sonne hatte sie nicht schon in das kleine Häuschen getragen während der paar Wochen, die sie erst zu Besuch weilte. Die Großmutter konnte ja auch nicht mehr so recht. Leicht und froh faßte sie alles an, die Arbeit flog ihr nur so von der Hand. gar erst in der Gärtnerei, er staunte oft über ihre Kenntnisse und Geschicklichkeit in allen Die Blumen und Pflanzen, die sie betreute, gediehen prächtig. Zuerst hatte er den von eingeführten Neuerungen, besonders in der Verwendung ihm unbekannter Düngemittel, sehr zweifelnd gegenübergestanden, aber der Erfolg hatte ihr über alle Erwarten recht konnte er in seinen alten Tagen noch manches lernen. Nun, so eine Lehrmeisterin ließ man sich schon gefallen. Hoffentlich konnte er sie noch recht lange dabehalten. Rosemarie schritt unterdessen den schönen, gut instandgehaltenen Höhenweg dahin. Zur Rechten spendete der Hochwald willkommenen Schatten, links fiel der Hang jedoch in einer sanften Lehne zu der lieblichen und ziemlich breiten Talsenke hinab, die sich gerade an dieser Stelle mit saftiggrünen Wiesenspreiten bis zur jenseitigen Höhe ausdehnte. (Fortsetzung folgt.) 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Für die Kleinen: Ausgabe von Earibalions End Sonsiige deschenke Misinsinn heirinttt Für Auswärtige: Bekannte Fahrtvergütung! Mn nnnniennnrnnennirrrtei. a.=. Mit Ausnahme auf Herren=Konfektion URHEBERRECHTSSCHUTZ: DURCH· VERLAG · OSKAR· MEISTER 0 MAN WOEFGANU WIARKEN WERPAU (7. Fortsetzung.) Tosender Beifall überschüttete Heyden, den Komponisten und die anderen Darsteller. Es war ein ganz großer Tag der Staatsoper. Unzählige Male ging der Vorhang auf und nieder und immer wieder mußten sich die Künstler zeigen, bis das Publikum sich endlich beruhigte. Die beiden Fräulein Engst fuhren mit frohem Herzen heim. Der Jubel des Publikums in der Staatsoper klang nach in ihnen nach. Wie staunten sie aber, als sie im großen Wohnzimmer Licht bemerkten. Das Dienstmädchen kam ihnen entgegen. „Herr Heyden ist mit einigen Freunden gekommen, und ich habe die Herren ins Wohnzimmer geführt. Es ist doch recht so, Fräulein Engst?“ „Aber natürlich!“ versicherte Anna, die ebenso wie die Schwester ganz verlegen vor Freude war. Im Wohnzimmer trafen sie Heyden mit drei Herren an. Heyden kam ihnen entgegen und sagte:„Ich bitte um Verzeihung, meine Damen, daß wir Sie so spät noch überallen, aber. es sollte durchaus eine kleine Feier veranstaltet werden. und ich fand dazu keinen lieberen Ort als hier bei Ihnen. Darf ich Sie meinen Freunden vorstellen und gleichzeitig zu einem Glase Sekt einladen?“ Gern nahmen sie an. Die Herren waren Grütz, Feyerabend und der Komponist der Oper, Merzbacher. Sie nahmen Platz, und bald hallte das Zimmer vom Lachen fröhlicher Menschen wider. Klein=Elschen erwachte. Sie weinte auf. Anna hörte es und ging, ihren Liebling zu beruhigen „Wo ist Papa?“ fragte das Kind weinerlich.„Papa ist gar nicht im Bettl! Ich hab so Sehnsucht!“ „Papa hat Besuch, mein Elschen! Du mußt schön brav schlafen. Er wird bald zu dir kommen.“ Aber das Kind beruhigte sich nicht, und Anna ging zu Heyden.„Klein=Elschen will von Ihnen in den Schlaf gesungen werden. Ich kann das Kind nicht beruhigen!“ Heyden lächelte glücklich und entschuldigte sich für einen Augenblick Nach wenigen Minuten horchten sie alle auf. Sie hörten die Stimme des gottbegnadeten Sängers Heyden. Er sang sein Kind in den Schlaf Eine stille, innige Weise Schuberts erklang. „Glückliches Kind!“ dachten sie.„Du bist glücklicher als wir alle, dich singt Willmar Heyden, der große Künstler, in den Schlaf. Seine ganze kindfrohe Seele gibt er dem Liede mit, das er an deinem Bettchen ertönen läßt.“ 6. Am nächsten Morgen besuchte Heyden den Intendanten. Geheimrat Stuckbaur. Der empfing ihn mit der größten Liebenswürdigkeit und beglückwünschte ihn zu den glänzenden Kritiken Unfaßbar erschien es ihm, daß Heyden herzlich wenig Interesse dafür zeigte. „Ich bin etwas anders, als sonst Künstler zu lein pflegen. sagte Heyden verlegen.„So seltsam es klingt aber es ist nicht anders; ich brauche den Ansporn einer guten oder schlechten Kritik nicht. Ich gebe immer mein Bestes" Lange unterhielten sie sich, ehe der Geheimrat mit einem Engagementsvorschlag herausrückte. Er bot Heyden einen glängenden Kontrakt für die nächsten zehn Jahre Abe. Heyden lehnte ab Er erklärte, daß er gern weiter in der Staatsoper singen wollte, daß er aber nicht für eine feste Anstellung sei Nach langen Verhandlungen kamen sie zu einem losen Vertrag Heyden verpflichtete sich fest für mindestens 30 Abende und für die Dauer eines Jahres, während er sich für weitere fünf Jahre vorläufig für je 10 Abende bereiterklärte Der Intendant hätte Henden gern fester an die Staatsoper gebunden aber alle Mühe war vergebens „Wenn ich in Berlin bin.“ erklärte Heyden,„will ich gern auch öfter singen meinetwegen 40 oder 50 Abende. aber binden will ich mich nicht.“ „Haben Sie bereits andere Angebote erhalten. Herr Heyden?“ „Insgesamt sieben Ein Mister Bulthing wollte mich an die Metropolitanoper engagieren und bot mir 60 000 Dollar aber ich habe abgelehnt. Das Geld reizt mich nicht“ Der Intendant war froh, daß er mit Heyden wenigstens so ins Geschick gekommen war ** * Als Willmar den Intendanten verließ, traf er Mara d'Acosti Ihre dunklen Augen flammten ihn an, als er sie grüßte. „Ihr Weg ist nun gemacht, Herr Heyden!" „Mein Weg? Ein anderer Weg. Fräulein d'Acosti Sie wissen, daß ich nicht ehrgeizig bin. Ich will mir Mühe geben, meinen Sängerberuf als eine Art Mission aufzufassen „Auch diese Auffassung hat viel für sich. Wann werden Sie mir die Ehre Ihres Besuches schenken?" „Die Ehre meines Besuches?" lächelte er.„Ei. wie das klingt Ich bin eigentlich einige Wochen zu früh... berühmt geworden. „Warum?“ fragte sie erstaunt. „Weil ich gern festgestellt hätte, ob die liebenswürdige. ehrgeizige Mara d'Acosti auch den Choristen Heyden einmal zu sich geladen hätte" Diese Frage berührte sie unangenehm. Sie biß sich auf die Lippen und sagte dann hastig:„Ich hätte auch den Choristen Heyden gebeten. „Dann,“ sagte er lächelnd,„will ich kommen, wann Sie es wünschen, um Abschied von Ihnen zu nehmen. „Abschied?“ Was haben Sie vor?“ „Es ist nicht ein Abschied... von der Person, es ist etwas anderes, Mara d'Acosti. Es ist der Abschied von einem Traum, antwortete er ernst. Sie wurde bleich bei seinen Worten und bat stockend: „Wollen Sie heute abend mein Gast sein, Herr Heyden?“ „Ich komme!“ Am Abend wartete Mara auf Heyden. Sie hatte die kleine Tafel mit erlesenem Geschmack hergerichtet und dem Mädchen. Anweisungen gegeben. Mara war zum ersten Male erfüllt von einer bangen Unruhe, die sie früher selbst in Stunden der Entscheidung nicht gekannt hatte. Ihr bangte, daß Heyden durch irgend etwas abgehalten werden könne, und atmete auf, als gegen 8 Uhr endlich die Glocke ging Heyden kam. Sie ging ihm entgegen und begrüßte ihn. In ihrem Ton war eine Wärme, die Heyden überraschte. Das erlesene kleine Mahl wurde unter angenehmem Plaudern eingenommen. Heyden erzählte kleine Erlebnisse aus seinen Wanderjahren. Sie lauschte ihm gern. Er erzählte so anschaulich, seine Worke hatten einen so gütigen Unterton, waren so voll Menschlichkeit, daß die Sängerin oft beschämt dasaß. Er war mit einem guten Herzen, erfüllt von starker Menschheitsliebe zu den Naturvölkern gegangen, und sie hatten es gefühlt, und ihn darum immer gern willkommen geheißen. Sie hatten ihre Seelen nicht mißtrauisch vor ihm versteckt, sondern waren von einer geradezu kindlichen Offenheit gegen ihn, ließen ihn gern einen Blick in ihr Inneres tun Und drum war Heydens Wandern ein stetes Erleben gewesen Das Mädchen räumte ab. „Ihr Leben, Herr Heyden, war ein anständiges Abenteuer, und der Schluß ist das Abenteuerlichste, Originellste, das wohl je einer kennenlernte.“ „Vielleicht. Fräulein Mara.“ „Haben Sie mit dem Intendanten abgeschlossen?“ „Ich habe mich für dieses Jahr für vorläufig 30 Abende fest verpflichtet.“ „Dann werde ich noch oft mit Ihnen singen. Der Intendant hat mir verraten, daß Sie die Hauptrolle des Titan erhalten sollen.“ „Und Herr Dalbade?“ Sie zuckte die Achseln.„Ich weiß nicht. Es ist mir gleichgültig „Es ist Ihnen gleichgültig, Fräulein Mara?“ sagte er befremdet.„Sie sind doch mit Herrn Dalbade verlobt.“ Sie sah ihn offen an und entgegnete bebend:„Ich kann das Band zerreißen, wenn ich will" Sein Blick wurde härter bei ihren erregten Worten, und er sah sie offen an.„So haben Sie Herrn Dalbade Ihr Jawort gegeben, weil Sie glaubten, daß er der Beste sei?“ „Ja!“ „Das war schlecht, Fräulein Mara,“ sagte er hart. Sie erschrak auf das Heftigste und sah ihn verwirrt an. „Nein!“, sagte sie leidenschaftlich.„Ist es ein Unrecht. daß ich nach dem Besten strebe, daß ich nur dem zu eigen sein will. der über allen steht?“ Er lachte bitter auf„Dem Besten? Einem, dem die Menschen zujubeln weil er mit irgendeiner Leistung die anderen überragt Ist es darum der Beste? O. Sie schlechte Rechnerin. Wissen Sie nicht, daß aller Ruhm einmal in alle Winde zerstiebt, daß er eins nie ersetzen kann das Herz in der Brust. die unendliche Liebe, die von Gott kommt" Liebe!“ sagte sie„Was ist Liebe? Ein Phantom! Ein Ding. an das wir glauben, und das doch nicht da ist. Der Egoismus regiert die Welt.“ „Nicht ganz!“ sagte er, wieder ruhiger„Es tut mir weh. daß der Kampf um den Ruhm das Beste in Ihnen verschüttet hat“ „Das Beste?“ fragte sie mit bebenden Lippen. „Das Beste. Ihr Herz!“ „Nein!" Es schlägt so stark wie einst! Aber ich habe es mit eisernen Banden umschlossen. Ich bin ein Weib und unser Herz ist unser ärgster Feind. Es macht uns zu Spielbällen des Mannes. Ich wollte das nicht werden! Ich habe ganz für mich gelebt, habe nicht auf die vielen betörenden Worte gehört, die mir gesagt wurden, bis man mich kalt nannte Ich bin es nicht, aber ich wollte es sein, denn ich sah keinen, den ich lieben konnte Und als ich Dalbade mein Wort gab, war das Herz in Banden. Nur aus Ehrgeiz tat ich es“ „Ich bedauere, daß ich es bin, der Ihrem Ehrgeiz eine vo her“e Enttäuschung brachte. Sie schwieg zu seinen Worten und senkte das Haupt. „Warum haben Sie Ihren Entschluß, nicht zu singen, Ihre Stimme nicht zu bilden, doch noch geändert?“ „Weil ich für mein Glück kämpfen wollte.“ „Für Ihr Glück?“ fragte sie leise, und bang ward ihr bei seinen Worten. „Ja! Um mein Glück, um... meine Liebe,“ sagte er versonnen und fuhr dann fort:„Ich kam nach der Heimat und lernte einen Menschen kennen... und lieben. Ich war ein Nichts. Ich war Willmar Heyden, der jahrelang durch die Welt gewandert war, der viel erlebt und nichts gewonnen hatte an irdischen Gütern. Wie durfte ich hoffen, die geliebte Frau zu erringen! Darum faßte ich den Entschluß.“ „Und...“ fragte sie zitternd,„haben Sie die geliebte Frau errungen?“ „Nein, antwortete er leise.„Ein anderer kam mir zuvor.“ Lange war nichts als der heftige, stoßweise Atem der Frau zu hören. „Ein anderer kam Ihnen zuvor,“ sagte sie dann erreg und sah ihn leidenschaftlich an. Er wich den brennenden Augen aus. „Und...“ fragte sie wieder,„lieben Sie die Frau noch?“ Sie glaubte, er müsse den Schlag ihres Herzens hören und wartete voll Bangen auf sein Wort. „Ich liebe die Frau nicht mehr!“ entgegnete er traurig. „Männerliebe!“ sagte sie voll Hohn. Er sah sie ernst an.„Spotten Sie nicht. Ein Mann liebt mit ganzer Seele, und er kann vergeben und verstehen, wenn eine Frau irrt, wenn sie aus Liebe falsche Wege geht, weil ihr Herz von einer Enttäuschung befangen war. Aber... er kann nicht darüber hinweg, wenn sich ein Weib ohne Liebe, des Goldes oder des Ehrgeizes willen einem anderen gibt. Sie wollte heftig antworten, aber sie zitterte unter dem Blick seiner Augen, die voll Trauer waren. Sie schwieg und zwang das pochende Herz in der Brust. „Sie wollten mir die Freude eines Liedes schenken, HerHeyden.“ „Wenn es Ihnen Freude macht, gern!“ Er erhob sich und schritt mit ihr ins Musikzimmer. Als er an ihrer Seite ging, fühlte er den Duft ihres Körperund atmete schwer. Seine Sinne wurden wach. Aber er zwang sich. Mara nahm am Flügel Platz. „Was soll ich Ihnen singen?“ fragte Heyden. „Ein Lied der Liebe, bat sie. „Ein Lied der Liebe!" wiederholte er und überlegte. „Ich kenne eins, das Sie gewiß noch nicht gehört haben. Es ist ein russisches Lied. Lassen Sie mich selbst begleiten. Sie überließ ihm den Platz am Flügel, und er begann nach einem kurzen Präludium. Er sang ein Lied, in das ein Dichter die ganze Sehnsucht eines Liebenden gebannt hatte, und in dessen Melodie die süße Schwermut der Liebe klang. Mara lauschte mit geschlossenen Augen der herrlichen Stimme. Das Lied machte ihre Seele frei. Sie weinte Heyden faßte ihre Hand „Mara!“ bat er. Da hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Es ist vorbei. Verzeihen Sie mir! Aber das Lied ist so weh. Und Ihre Stimme... Ihre Stimme, Herr Heyden.“ Der Abend ging still zu Ende. Als ihre Hände zum Abschied zusammenlagen, fragte Mara leise:„Und... gibt es für die Frau, die Sie einst liebten. keinen Weg. zu Ihnen zurück?“ Hilflos sah er sie an.„Ich weiß es nicht, Mara! Ich bin so traurig, daß die Liebe, die die Seligkeit meines Herzens war mit einem Male vorüber scheint“ Da senkte sie das Haupt und ließ ihn gehen Als sie allein war, fühlte sie zum ersten Male in ihrem Leben die heiße Sehnsucht nach der Liebe eines Mannes, nach Heydens Liebe, und weinte auf vor Weh, daß sie ihn verloren hatte. Ein kleiner Schimmer von Hoffnung aber war in ihrem Herzen. * Feyerabend fand am Morgen nach Heydens Triumph seine Frau totenbleich über die Morgenzeitung gebeugt „Was hast du, Anna?“ fragte er, beunruhigt durch ihren Anblick. „Ist. das. Willmar... der über Nacht so berühmt geworden ist?“ fragte sie. Feyerabend nickte, und eine starke Freude schwang in seinen Worten, als er sagte:„Ja, es ist unser Schwiegersohn!“ Stumm wandte sie sich ab und sagte tonlos:„Elviras Mann!“ Sie stöhnte auf und brach in ein heftiges Schluchzen aus. „Was hast du. Anna?“ fragte Feyerabend ratlos. Aber sie antwortete nicht. Auch alle weiteren Versuche, sie zum reden zu bringen, scheiterten Mit versteinertem Gesicht ging sie den ganzen Tag umhei. Am Abend verließ sie das Haus. und kehrte nicht wieder zurück Sie machte ihrem Leben freiwillig ein Ende. Als Feyerabend den erschütternden Abschiedsbrief seiner Frau las, ward ihm Erklärung Sie hatte Heyden gehaßt, weil er ihrer Tochter die Möglichkeit zum Aufstieg an der Seite eines gefeierten Gatten genommen und sie war es gewesen, die ihre Tochter in die Sünde getrieben hatte Und jetzt hatte sie erleben müssen, daß der geschmähte, gehaßte Willmar Heyden über Nacht zum berühmten Tenor geworden war Das verwand sie nicht Heyden war tief erschüttert, als er von dem ganz ratlosen Feyerabend die Nachricht über den Tod seiner Schwiegermutter erhielt. 7. Impresario Bulthing war im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nicht sein eigener Geldgeber, sondern arbeitete Hand in Hand mit der bekannten Newyorker Millionärin und Kunstfreundin Milly Astor, der einzigen Tochter des bekannten Bankmagnaten. 41662ur,— 1.1 Bulthing war nach Newyork zurüngereher und süchte sofort nach seiner Ankunft Miß Astor auf.(Forts. folgt.)