1!“ „Schwerter Jellung“ erscheint wöchentlich jeche mol. Bangegent hobamotich 1.30 Mot, Chertgrge 15 Pig. Ouut u. Verlag von C. Braus, Schwerte( Postschochkkonten: Dortmund 2652 und Homsver 21 674. Große Machsr. 3—). Venantrochich für die Scheisflichung H. Linner, Schwerise. Hemaaf urro Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt # Westhofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Przstonpen; fa die adthzelos t. monete 4 Pia, ligt, Hnomantiche u. gerichtliche Lezeigen 1o Pig, Retsams40 P Ein wiefon, aufgegedene Caserate ödernchmen oir keine Gewädr. Bei unoerdergesehzg. Vekriedestbrungen, deroorgerufen durch dödere Gewalten, übernehmen wir betuaclei Gewähe süie püaktliches Ceschetun der Jeitung u. kam auch Eeinaclel Aaspruch auf Schadenersot oder Nachliaserung erdoden werden es Gue bue Seeuin bti az. a de die ien. graie säbe. für den Kreis Hördee Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger fül den Kreis Hörde. G. Johrggng Neues in Kürze. Mandatsniederlegung. wtb. Aachen, 11. April.(Tel.) Wie wir vom Reichstagsabg. Josef Stnn(Zentrum) erfahren, hat er sich wegen seiner schwachen Gesundheit gezwungen gesehen, sein Reichstagsmandat niederzulegen. Sein Nachfolger wird Senatspräsident Dr. Schetter in Köln. 15 M onen für die westlichen Grenzgebiete. bb Berlin, 11. April.(Tel.) Wie erst jetzt aus parlamentarischen Kreisen bekannt wird, haben, It. Köln. Ztg., die Finanzsachverständigen der Fraktionen während ihrer Arbeit am Reichshaushaltsplan sich dahin geeinigt, daß für die notleidenden Grenzgebiete im Westen 15 Millionen Mark ausgeworfen werden sollen. Die Reichsregierung hat sich mit diesem Vorschlag der Sachverständigen einverstanden erklärt. Der Betrag von 15 Millionen Mark soll im Herbst durch eine besondere Gesetzesvorlage von der Reichsregierung beim Reichstag zugefordert werden. Arbeitsprogramm des Landtags. vdz. Berlin, 12. April(Tel.) Der Aeltesteurat des preußischen Landtages beschloß, die nochmalige Beschlußfassung über die Gewerbesteuer am 16. April erfolgen zu lassen. Die erste Beratung des westlichen Umgemeindungsgesetzes soll am Freitag, den 26. April, stattfinden. Das Plenum will eine Pause in seinen Beratungen vom 27. April bis zum 12 Mai einlegen. Am 13. Mai soll die dritte Beratung des neuen Haushaltes beginnen. Das Haus will dann am 17 Mai in die Pfingstferten gehen. Diätenentziehung bei Nichtteilnahme an namentlichen Abstimmungen. voz. Berlin, 12. April.(Tel.) Im preußischen Landtag ist ein demokratischer Antrag Falk eingegangen, wonach diejenigen Abgeordneten, die an einer namentlichen Abstimmung nicht teilnehmen, als abwesend gelten sollen, auch wenn die Anwesenheit nach den Bestimmungen über den Nachweis der Anwesenheit festgestellt ist. Die Aenderung hat zum Ziele, die Obstruktionsversuche durch Entziehung der Diäten tunlichst auszuschalten. In der Begründung wird darauf verwiesen, daß im Reichstag eine Reglung besteht, die dem demokratischen Antrag entspricht. Urteil im Hirtsiefer=Prozeß. wtb. Berlin, 11. April.(Tel.) Die Strafkammer verurteilte den Redakteur Rebe wegen Beleidigung des Ministers Hirtsiefer und des Abgeordneten Klost zu einem Monat Gefängnis. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt, daß sich die bekannten Beschuldigungen gegen Minister Hirtsiefer gelegentlich eines Besuches in Essen als völlig ungerechtfertigt erwiesen hätten. Fahlbusch auf deutschem Boden verhaftet. wtb. Berlin, 11. April.(Tel.) Wie der Amtliche preußische Pressedienst mitteilt, ist der wegen mehrfachen Mordes steckbrieflich verfolgte ehemalige Feldwebel August Fahlbusch, der aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgewiesen worden war beim Verlassen des Schiffes auf deutschem Boden verhaftet worden und wird nach Berlin übergeführt werden. Regierungskrise in Mecklenburg=Strelitz. wtb Neustrelitz, 11. April.(Tel.) Der Landtag hat heute nachmittag den Staatshaushaltsplan für 1929 mit 18 gegen 16 Stimmen abgelehnt. Für den Etat stimmten die Sozialdemokraten und die Arbeitsgemeinschaft der Mitte(Deutsche Volkspartei, Volksrechtpartei und Bauernbund), alle übrigen Abgeordneten stimmten gegen den Etat. Staatsminister Dr. Freiherr von Reibnitz(Soz.) hat daraufhin seinen Rücktritt erklärt. Braf Bernstorffs zur Tagung des Abrüstungs= Ausschusses. wotb. Genf, 12. April.(Tel.) Wie verlautet, hat das deutsche Mitglied des Vorbereitungsausschusses für die Abrüstungskonferenz. Graf Bernstorff, an den Präsidenten dieses Ausschusses ein Schriftstück gerichtet betitelt: Bemerkungen zu der 6. Tagung des vorbereitenden Abrüstungsausschusses. Das Schriftstück wird an die einzelnen Mitglieder des vorbereitenden Abrüstungsausschusses weitergeleitet, und, sobald diese Versendung erfolgt ist, in den nächsten Tagen in Genf veröffentlicht werden. Verbot italienischer Zeitungen in Frankreich. wtb Paris, 12. April.(Funkspruch.) Nach dem Journal des Debats ist der Verkauf und Vertrieb der in Rom erscheinenden italienischen Blätter Impero, Tevere und A. Z. für das gesamte französische Gebiet verboten worden. Flugzeugsammenstoß in Italien. wotb. Rom, 11. April.(Tel.) Zwei Wasserflugzeuge, die in der Nähe des Wasserflughafens Augusta Uebungen ausführten, stießen in einer Höhe von 100 Metern zusammen und stürzten ab. Alle Insassen. ein Leutnant und drei Mann, fanden dabei den Tod. Enrico Ferri gestorben. . sotb Rom, 12. April.(Funkspruch.) Der frühere Fuhrer der sozialistischen Partei und bekannte Strafrechtslehrer an der römischen Universität, Prof. Enrico Ferri, ist am Donnerstag morgen nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren Ungestaltels=Reicheraoineit. Hir denhurg pod bie Orise Sieeusee 99s Hindenvurg und die Krise. pw. Berlin, 11. April.(Privattel.) Der Reichspräsident ist, wie die B. Z. berichtet, außerordentlich darüber befriedigt, daß die Krise überwunden und daß es gelungen ist, eine tragfähige Basis für die Regierung zu schaffen. Es war sein dringendster Wunsch, daß jetzt mit dem Hin und Her Schluß gemacht würde und daß die Parteien, die in diesem Reichstag zur Regierungsverantwortung berufen sind, sind endlich zusammenfinden. Hiervon sind gestern die Fraktionen unterrichtet worden. Der Reichskanzler berichtet dem Reichspräsidenten. wtb Berlin, 11. April.(Tel.) Der Reichspräsident empfing heute den Reichskanzler zum Vortrag. Der Reichskanzler berichtete über die innerpolitische Lage und schlug die Entbindung des Reichsministers Koch=Weser von seinem Amte als Reichsjustizminister gemäß seinem Antrag sowie die Erweiterung der Reichsregierung durch drei dem Zentrum zugehörige Reichsminister vor. Der Reichspräsident erklärte sein Einverständnis zu den Vorschlägen des Kanzlers. Die formelle Entlassung des Reichsministers der Justiz und die Ernennung der neuen Reichsminister ist im Laufe des morgigen Tages zu erwarten. Sitzung des Reichsrabiuetts. Das Ausscheiden des Reichsministers Koch=Weser. wtb. Berlin, 11. April.(Tel.) tagte heute nachmittag zum letzten bisherigen Zusammensetzung. Nach Erledigung der Tagesordnung, die nur lausenden Angelegenheiten galt, wandte sich Reichskanzler Müller mit herzlichen Worten an den nunmehr ausscheidenden Reichsminister der Justiz Koch=Weser. Im Namen der Reichsregierung und in seinem eigenen Namen dankte der Reichskanzler dem scheidenden Reichsminister für seine umfassende und wertvolle Mitarbeit im Reichskabinett im Laufe des vergangenen Jahres, sowie für sein verdienstvolles Wirken als Reichsminister der Justiz zum besten des deutschen Rechtslebens. Der Reichskanzler gab der Erwartung Ausdruck, daß das reiche Können des Reichsministers Koch=Weser unserem Vaterlande noch für lange Zeit erhalten bleibe. Koch=Weser und die Reichsreform. wp. Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Der Voss. Ztg. zufolge, wird Reichsjustizminister Koch=Weser auch nach seinem Ausscheiden aus dem Reichsjustizministerium weiterhin in dem Reichsreformausschuß der Länderkonferenz führend tätig sein. Tornadoverheerungen in Arkansas. wtb. Little Rock(Arkansas), 11. April.(Tel.) Gestern abend um 6 Uhr trat in Swifton ein Tornado in Gestalt einer trichterförmigen Wolke auf, in deren Gefolge ein Sturm einsetzte, der alles durcheinanderwirbelte. Mehrere Personen wurden in die Höhe gerissen und über beträchtliche Entfernungen getragen. Die meisten Verletzungen entstanden jedoch durch den Einsturz von Häusern. wtb. Saint Louis, 11. April.(Tel.) Wie das Rote Kreuz erfährt, hat die Missouri=Pacific Eisenbahn heute nacht allein 50 Tote und Verwundete aus dem durch den Tornado vollkommen zerstörten Ort Guton abtransportiert. 600 Personen sind obdachlos geworden. 46 Todesopfer. wib Little Rock(Arkansas), 12. April.(Funkspruch.) Nach den bis Donnerstagmittag vorliegenden Nachrichten hat der Toruado im nördlichen Arkansas 46 Todesopfer gefordert. Mehr als 100 Personen sind verletzt worden. Die Rettungsmannschaften waren die ganze Nacht hindurch beim Licht der Autoscheinwerfer tätig. Es wird angenommen, daß in isolierten Farmgegenden noch zahlreiche Leichen unter den Trümmern der zerstörten Häuser liegen. In Switton wurden einige Wohnhäuser weite Strecken fortgetragen, in einem Falle fiel ein Wohnhaus mitten in einen Bach. 69. Sitzung des preußischen Landtags. vdz. Berlin, 11. April.(Tel.) Der preußische Landtag, der am Donnerstag seine Plenarsitzungen nach der Österpause wieder aufnahm, begann die zweite Lesung des Bergetats. Die mehr als 30 Anträge, die der Hauptausschuß hierzu vorgelegt hat, erstreben in der Hauptsache größere Sicherheit für die Bergarbeiter und Schutz der deutschen Kohlenproduktion gegen die scharfe englische Konkurrenz sowie gegen eine zu hohe Einfuhr aus Polen....8: hurch eins Gäugere BchDie Debatte wurde durch eine längere Rede des Handelsministers Dr. Schreiber eröffnet, der erklärte, daß die rückläufige Konsunktur sich für die Kohlenwirtschaft mengenmäßig nicht ausgewirkt habe, wenn auch in der Preisfrage Konzessionen gemacht werden mußten. Die Gesamtsteinkohlensörderung Preußens sei 1928 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Millionen Tonnen zurückgegangen, die Kopfleistung habe sich in allen Steinkohlengebieten verbessert. Immerhin sei die Lage des Steinkohlenbergbaues nicht befriedigend. Dagegen habe der Braunkohlenbergbau ganz unzweifelhafte Fortschritte gemacht, indem er zum ersten Male die Summe der Steinkohlenförderung(für ganz Deutschland etwa 151 Millionen Tonnen) mit einem Ergebnis von 166 Millionen Tonnen überUingünstig habe sich der Kohlenaußenhandel entwickelt, weil der Ausfuhrüberschuß von 21,5 auf 16,5 Millionen Tonnen zurückging. Die Kohlenhandelsbilanz leidet darunter, daß Polen und England ihrer Kohlenwirtschaft weit größeres Entgegenkommen erwiesen. So lange noch keine internationale Verständigung über den Kohlenabsatz erreicht sei, müsse daher auch der deutschen Kohle durch positive Maßnahmen, insbesondere auch auf dem Gebiete der Tarifgestaltung, geholfen werden. Der Minister schilderte noch den Status der Staatsbergwerke, von denen Hibernia und Bergag mit Verlust gearbeitet haben, während bei der Preußag die Dividende von 5 auf 4 Prozent ermäßigt wurde. Eine steuerliche Bevorzugung der Staatsbergwerke verneinte er, u. a. unter Hinweis auf die hohen gesetzlichen Pensionsverpflichtungen dieser Betriebe und ihre nationalwirtschaftlichen Aufgaben. Er schloß mit einer ernsten Mahnung an die öffentlichen Stellen, besonders die Kommunen, die Notglaubt danach die im Etat für 1929 für den Luftschiffbau eingesetzten zwei Millionen Mark in dieser Höhe verantworten zu können, und sie wolle sich dafür einsetzen, daß bei der großen Bedeutung, die der Zeppelin=Bau für ganz Deutschland hat, die im Reichsetat vorgesehenen Gelder für den Luftschiffbau Zeppelin ganz gerettet werden können. zusammenarbeit der deutschen Luftfahrtindustrie. pw. Berlin, 11. April(Privattel.) Die gesamte deutsche Luftfahrtindustrie hat vor Monatsfrist einen Ausschuß bestellt mit der Aufgabe, einen engen Zusammenschluß sämtlicher Werke des Flugzeugund Motorenbaues herbeizuführen. Diese Arbeiten haben zu einer vollen Einigung geführt. In seiner gestrigen Sitzung hat dieser Ausschuß nunmehr auch zu den von der Reichstagsmehrheit vorgeschlagenen Streichung am Luftfahrtetat Stellung genommen und folgende einmütige Auffassung aller deutschen Flugzeuge und Motoren herstellend mit der Frage, ob es dem berlschel Verodau voirt, Reichaslanick eilehselt Gher. Ves=elkt“ Zul Bshoaser be dse Oetepde rrite Ae.) ber1gsisa und polsied Setäde aul ior kigidseis, söner Freitag 12 Uhr vertagt. Außerdem: Britte Beratung der Kirchensteuergesetze und Abstimmungen über den Justiz= und den Haushalt des Finanz= ministeriums. Dr. Eckener über die Streichung am Luftetat. pw. Stuttgart, 12. April.(Funkspruch.) In einer gestern abgehaltenen Konferenz im Sitzungssaal der Pressestelle, in der auch Vertreter des württembergischen Staatsministeriums, des württembergischen Wirtschaftsministeriums und des Landesfinanzamts Stuttgart beiwohnten, nahm Dr. Eckener Gelegenheit, die Vertreter der Presse über die offizielle Auffassung des Luftschiffbaues Zeppelin in Friedrichshafen zu informieren. Dr. Eckener erklärte u. a., die Nachricht, daß von dem Luftfahrtetat von 50 Millionen insgesamt 20 Millionen gestrichen werden sollten, habe ihn sehr erschüttert, da eine Streichung in diesem Umfang eine Katastrophe für die ganze deutsche Luftfahrt bedeute. Inzwischen habe er erfahren, daß wenigstens die Nachricht, daß in den abgestrichenen 20 Millionen Mark die ganzen vier Millionen enthalten seien, die dem Luftschiffbau Zeppelin zum Bau einer neuen Halle gegeben werden sollen, auf einem Irrtum beruhe. Es wurden lediglich 20 Millionen Mark gestrichen, die erst noch auf die verschiedenen Positionen verteilt werden sollen. Dr Eckener erklärte hierzu, daß ein auch noch so geringer Abstrich von den vier Millionen Mark vom Luftschiffbau nicht ertragen werden könne, da dieser die vier Millionen Mark des Reiches und die weiteren zwei Millionen Mark von Württemberg zur Fortsetzung des Werkes des Grafen Zeppelin unbedingt benötige. Die Situation sei heute so, daß man jetzt in die Lage gebracht werden müsse, das modernste Luftschiff zu bauen, um mit Sicherheit einen Verkehr über den Ozean ausfuhren zu können. Der„Graf Zeppelin“ genüge hierzu keineswegs. Mit diesem Schiff könne ein Wettbewerb mit England und Amerika nicht ausgenommen werden. Man müsse nun eine große Bauhalle haben, um den Bau eines Schiffes von genügender Leistungsfähigkeit und ausreichenden Maschinenkräften fertigzustellen. Zur Finanzierung dieses Luftschiffbaues sei an die Gründung einer transatlantischen Verkehrsgesellschaft gedacht, an der sich der Zeppelin=Bau mit zwei Dritteln beteiligen Halle zu bauen, und zwar eine geräumige Doppelhalle, die nicht nur Platz für ein großes Schiff, sondern auch die Möglichkeit zum Ausfahren biete. Am Schluß seiner Ausführungen wies Dr. das moralische Anrecht hin, das der Luftschiffbau Zeppelin auf Grund seiner gezeigten Leistungen die nationale auch schiffbau gegenüber England und Amerika hat, auch Staatsrat Rau machte dann noch nähere Mitteilungen über den Standpunkt der württembergischen Regierung. Die württembergische Regierung wirtschaftlich und politisch gerade auf ihr besonders, Saumer gelastet; die neuen Sparvorschläge richten sig wiggrnt; in besonderem Ausmaße gerade gegen sie. Die Zukunft der deutschen Luftfahrt bängt in ersier Linie von def. zu: mittelbaren vertrauensvollen Zusammenarbeit Luftfahrt und Nation ab. Im Sinne dieser Zusammenarbeit hat sich die deutsche Lustfabrtindrzhirse. auf liche Richtlinien geeinigt, welche, deg, Fe##gggitgn der finanziellen Lage, Rechgung tragend, doch die Moglichketten einer den deutschen Interessen gerecht werdenden Lustpolitik darlegen. Dise Richtlinien werden in Form eines Kartoffelpreise, Wild und Wein. vdz. Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Der Landwirtschaftsausschuß des preußischen Landtages nahm den Antrag von Winterfeldt (DN) an, der fordert, daß die im Notprogramm angebahnten Maßnahmen zur Sicherung auskömmlicher Kartoffelpreise schnellstens und mit genügend Mitteln fortgesetzt werden sollen. Auch ein Antrag Dr. Heß(Ztr.) wurde angenommen, wonach das Die Repurmionsverhandiangen in Wuris. Habes herichtet 1 Hapas über die wtb. daß die Delegierten der reparationsberechtigten wib Paris, 12. April.(Funkspruch.) Staaten beute vormittag eine Sitzung abgehalten klärt zu den Verhandlungen unter ven Teiegierten Steocten, zitzaas his 1 Uhr nach= der revarationsberechtigten Länder: In unterParis, 11. April.(Tel.) Havas berichtet, Delegierten, der reparationsberechtigten Havas über die Reparationsverhandlungen. wib Paris, 12. April.(Funkspruch.) Hapas erPestorven. Feril war mit Lombrose Vegründer s seb. O Hom Pesce, Hie Pplstie( beiomme, eine neie der Kriminal=Authropologie. lschiffbau vom Reiche die Mittel bekomme, eine neue haben, die von 10 Uhr vormittags bis. 1 Uhr nachmittags dauerte, und daß sie ihre Besprechungen heute nachmittag von 3.30 Uhr ab wieder ausgenommen haben. In Konferenzkreisen sei man der Ansicht, daß das Ende der Diskussion der Gläubigerdelegationen sehr nahe bevorstehe. Wahrscheinlich werde die Verständigung unter ihnen frühzeitig genug erzielt werden, damit sie Ende dieser Woche ihre endgültigen Forderungen der deutschen Delegation zur Kenntnis bringen könnten. Journal des Debats erklärt, die Einigung unter den Gläubigerdelegationen werde innerhalb der nächsten 24 Stunden erfolgen Die Verhandlungen der Gläubigerdelegationen bezögen sich noch immer auf den unbeschützten Teil der Annuität, der für die Reparationen im eigentlichen Sinne vorbehalten sei. Die Gläubigermächte wünschten in der Tat, vollständig den Anteil eines jeden Landes für die Reparationszahlungen zu regeln, damit dieser Anteil nicht später wieder in Frage gestellt werden könne, wenn Deutschland mit den neuen Zahlungen beginnen werde. der reparationsberechtigten Länder: In unterrichteten Kreisen sei man am Donnerstagabend der Ansicht gewesen, daß ein merklicher Fortschritt auf dem Wege der Verständigung Zteischegaugen Delegierten der reparationsberechtigten Lunder erzielt worden sei. Man erwarte, daß die Diskussion mit der deutschen Delegation am Freitag oder spätestens am Samstag wieder ausgenommen werden könne. Hervorzuheben sei, daß diese Verständigung, die erzielt worden zu sein scheine, in keiner Weise gegen die deutsche Delegation gerichtet sei und nicht in einer Art Ulnmatum zum Ausdruck kommen werde, das die deutschen Vertreter anzunehmen oder abzulehnen hätten. Der Meinungsaustausch unter den Vertretern der ehemals alliierten Länder habe lediglich bezweckt, die Modalitäten festzusetzen, nach denen der Annuitätenteit, der zur Deckung der eigentlichen Reparationen dienen werde, an die Reparationsberechtigten verteilt werden könne. Der allgemeine Eindruck sei, daß man etwa Mitte nächster Woche über die Ergebnisse der Konferenz Klarheit haben könne. Staatsministerium mit der Reichsregierung in Erwägung darüber eintreten soll, auf welche Weise das Herabgleiten der Kartoffelpreise vermieden werden kann. Annahme fand auch ein Antrag Schäser(DN), der Schutzmaßnahmen zur Hebung des Wildbestandes verlangt, sowie Anweisungen an die Regierungspräsidenten, die Schonzeiten für das Wild in diesem Jahr möglichst zu verlängern. Ferner wurde angenommen ein Antrag PetersHochdonn(Soz.), die Versuche, zur Bekämpfung Schreiben der Eisenbahner=Organisationen. wtb. Berlin, 12. April.(Tel.) Das Schreiben der gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen bei der Reichsbahn, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Gewerkschaftsringes, an die Deutsche Reichsbahngesellschaft hat folgenden Wortlaut: „Die unterzeichneten Spitzenorganisationen der und nötigenfalls Staatsmittel sügung zu stellen. hierfur zul Verder Frostgefahr im Weinbau zu fördern Gewerkschaften haben durch die ihnen angeschlosse* f ü r z u r V e r= n e n E i s e n b a h n e r g e w e r k s c h a f t e n K e n n t n i s e r h a l t e n von der Stellungnahme der Reichsbahnhauptverwaltung, die jede Lohnerhöhung für das nicht beamtete Reichsbahnpersonal ablehnt. Die daraus entstandene Situation war Gegenstand eingehender Beratung im Kreise der Vorstandsvertreter der drei anerkannten Spitzenverbände, die nach Prüfung aller Umstände, die mit der Lohnbewegung in Beziehung stehen, einmütig zu der Auffassung gelangten, daß aus einem etwaigen Lohnkampf der Eisenbahner dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenwirken in Deutschland außerordentlicher Schade erwachsen würde, der in gar keinem Verhältnis zu einer Lohnerhöhung stehen würde. Die wirtschaftliche Lage der Eisenbahnarbeiter ist im Die Landgemeindeordnung. vdz. Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Der Gemeindeausschuß des preuß. Land tags beschäftigte sich am Donnerstagabend mit dem Antrag Stendel(DBP.), der in die Landgemeindeordnungen eine Bestimmung aufnehmen will, wonach im Falle eines besonderen Bedürfnisses durch Ortsgesetz die Stellen eines besoldeten Gemeindevorstehers(Bürgermeisters) u. besoldeten Schöffen (Stellvertreter, Beigeordneter) eingerichtet werden können; die Wahl soll auf die Dauer von zwölf Jahren erfolgen und nicht auf die Gemeindeglieder beschränkt sein. Nach längerer Aussprache wurde die Weiterberatung vertagt. Kommunistenkrawalle am Kottbuser Damm. Drei Polizeibeamte verletzt, neun Demonstranten festgenommen. wib Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Trotz des Verbots von Umzügen, das das Polizeipräsidium vor einiger Zeit erlassen hatte, versuchten die Kommunisten am Donnerstag die Polizei durch Veranstaltung von Umzügen zu überrumpeln. Gegen 7½ Uhr abends hatte sich aus einzelnen kleineren Trupps am Moritzplatz plötzlich ein großer Zug. von etwa 400 Personen gebildet, die mit Fahnen und Abzeichen der KPD. nach dem Kottbuser Damm zu ziehen versuchten. Als Polizeibeamte versuchten, den Demonstrationszug aufzulösen, kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf einer der Polizeibeamten am Kopfe verletzt wurde. Der Zug konnte gesprengt werden, wobei einer der lautesten Schreier sistiert wurde. Bald formierte sich ein neuer Zug, der inzwischen bis zum Kottbuser Damm gelangt war. Auch hier trat die Polizei den Demonstranten entgegen. Dabei wurden zwei der Teilnehmer festgenommen und einer der Beamten verletzt. Ein dritter Zug, der aus einer Nebenstraße kam, tauchte plötzlich am Hohenstaufen=Platz im Zuge des Kottbuser Damms auf und erhielt von allen Seiten Zuzug. Als hier Polizeibeamte einschritten, wurde ein Wachtmeister von Demonstranten niedergeschlagen und am Kopfe schwer verletzt. Schließlich erschien das Ueberfallkommando und brachte den ernstlich verletzten Beamten zur Neuköllner Rettungswache und dann, da sich sein Zustand als ernst erwies, nach dem Polizeikrankenhaus. Einer der Demonstranten, der von verschiedenen Zeugen als Täter bezeichnet worden war, wurde festgenommen, außerdem noch fünf weitere Kommunisten. Insgesamt wurden neun Personen festgenommen Der„Sekretär der Kaiserin“ in der Privatwirtschaft als ungünstig zu bezeichnen. Insbesondere ist es die hohe Spanne zwischen Eisenbahnarbeiterlohn und den vergleichsweisen Löhnen der Eisenbahnbeamten für nahezu völlig gleiche Leistungen, die von den Eisenbahnarbeitern als ungerechtfertigt beanstandet und daher bekämpft wird. Die Spitzenorganisationen haben den ernsten Willen, den Arbeitsfrieden in dem für die gesamte deutsche Wirtschaft so überaus bedeutsamen Eisenbahnbetriebe nicht ohne zwingendste Not gefährden zu lassen. Das setzt jedoch voraus, daß Reichsregierung und Reichsbahnhauptverwaltung den Weg der Verständigung beschreiten; denn sie verhindern damit die Arbeitsniederlegung, die in ernste Nähe gerückt ist. Die Möglichkeit einer Verständigung mit dem Ziele der Lohnerhöhung erblicken die Spitzengewerkschaften in neuen Verhandlungen, bei denen mitzuwirken die Vertreter der unterzeichneten Organisationen evil. bereit wären. Für die Unterlassung jeder gewerkschaftlichen Kampfhandlung innerhalb der Eisenbahnbetriebe haben sich die Vertreter dieser Verbände bei den Eisenbahner= gewerkschaften bis zum Abschluß der neuen VerVergleich zu den Bezügen anderer Arbeitergruppen handlungen bisher mit Erfolg eingesetzt. maligen Behauptungen, illegitimer Sohn des ehemaligen Kaisers und seiner jetzigen Gattin zu sein, nicht aufrecht erhalten. Die von anderer Seite ausgegangenen Nachrichten, daß er besonders in Köln Beträge von über 15000 Mark erbeutet habe, sind demnach weit übertrieben. Handgranatenfund in Schleswig=Hoistein. wtb. Meldorf, 12. April.(Funkspruch.) Bei Hochdonn in unmittelbarer Nähe des NordostseeKanals, wurden gestern bei einer über den Kanal führenden Eisenbahnhochbrücke zwei Handgranaten aufgefunden. Da die Granaten auf freiem Felde lagen und die Verschlußkapseln nicht entfernt sind, kann es sich nicht um einen Attentatsversuch handeln, sandern es besteht die Vermutung, daß die Handgranaten von der Person stammen, die in Wesselburen, wie in der vergangenen Woche gemeldet, in der Samstagnacht gegen die Wohnungen eines Hofbesitzers und eines Kreisdeputierten Granaten geworfen hat. Wahrscheinlich hat der Täter sich auf der Flucht der Granaten durch Abwersen in den Kanal entledigen wollen. Diese Vermutung ist umsomehr berechtigt, als die jetzt gefundenen Handgranaten das gleiche Herstellungsdatum tragen. wie die in Wesselburen aufgefundenen. Mord und Brandstiftung. wtb. Breslau, 12. April.(Tel.) Gestern nachmittag fand die Feuerwehr bei der Löschung eines Stubenbrandes in einem Hause der Neudorfstraße in einem Alkoven der in Brand geratenen Wohnung die Leiche eines 21jährigen Mädchens mit einem Taschentuch um den Hals, mit dem das Mädchen anscheinend erwürgt worden ist. Es handelt sich um die aus erster Ehe stammende Tochter des Stellmachers Franzke, der in zweiter Ehe verheiratet war. Die Stiefmutter, die mit den Stiefkindern in Unfrieden lebte, ist verschwunden. Ihr eigenes Kind hatte die Mutter eine Stunde früher als gewöhnlich zur Schule geschickt. Eine aufregende Gerichtsszene. * Köln, 12. April. Zu der vom Wolffschen Büro einer Berliner Korrespondenz entnommenen und hier wiedergegebenen Mitteilung über die in Berlin erfolgte Verhaftung eines Schwindlers mit: wtb Berlin, 11. April.(Tel.) In der VerhandNamen Karl Hartung, der sich als illegitimer Sohn= lung gegen den Kraftwagenführer Seeger, der des früheren Kaisers ausgegeben und auf Grund' feine Braut am 31. August durch RevolverNah und Fern. Raubüberfall im Laden. wp. Remscheid, 11. April. Ein schwerer Ueberfall, bei dem es anscheinend auf Beraubung abgesehen war, wurde heute morgen gegen 9 Uhr auf die Lebensmittelhändlerin Emma Meyer in der Rheinischen Straße 12 verübt. Ein hiesiger Zuckerwarenfabrikant fand, als er den Laden betrat, die Frau blutüberströmt und bewußtlos hinter der Theke vor. Die Mordkommission stellte schwere Verletzungen an Kopf, Gesicht und Händen fest. Die Schädeldecke war zertrümmert und das Gehirn verletzt. Es scheint, daß die Schläge mit einem spitzen Gegenstand geführt worden sind und ein äußerst heftiger Kampf zwischen dem Opfer und dem Täter stattgefunden hat. Der Zustand der Frau ist bedenklich. Von dem Täter fehlt jede Spur. Blinde Passagiere. wtb. Duisburg, 11. April.(Tel.) Bei der Ankunft des D=Zuges Riga—Paris auf dem Duisburger Hauptbahnhof entdeckte man gestern 18.15 Uhr auf dem Bremsgestänge eines Wagens zwei junge Männer, die als blinde Passadie Fahrt von Bentschen(polnische Grenze) bis hierher zurückgelegt hatten. Die dreizehnstündige Fahrt unter dem Wagen hatte die blinden Passagiere stark mitgenommen. Sie wurden der Kriminalpolizei übergeben. Provinzialverbandstag rhein. Sanitätskolonnen. wp. Bonn, 12. April.(Tel.) Zu dem Provinzialverbandstag rheinischer Sanitätskolonnen am 11. und 12. Mai in Bonn haben Oberpräsident Dr. Fuchs und Regierungspräsident Elfgen ihre persönliche Teilnahme zugesagt. Zwei neue Verhaftungen in der TeutoniaAngelegenheit. wtb. Hamburg, 11. April.(Tel.) Der Direktor Walter Diercke und der Prokurist Pries der Speditionsfirma Diercke u. Co. in Hamburg, die Transporte für die Teutonia=Werke ausführten und unberechtigte Forderungen, die eine Million Reichsmark betragen haben sollen, von der Teutonla einzogen, wurden auf Veranlassung des Untersuchungsrichters heute vormittag verhaftet Reiseprüfung eines 17jährigen Unterprimaners. pw. Berlin, 11. April.(Tel.) Der Fall, in dem ein Gießener Unterprimaner wegen seiner hervordieser Behauptung auch Betrügereien verübt hat, erfährt die Köln. Zig. von zuständiger Seite, soweit es sich um die Machenschaften Hartungs in Köln handelt, folgendes: Hartung hielt sich vor einiger Zeit etwa vier bis fünf Wochen bei einem Bäckermeister in Köln auf. Dieser Bäckermeister erhielt von einem Kleinkaufmann Waren und gab dafür zunächst zwei Wechsel im Betrage von 350 und 100 Mark, und zwar ausgestellt von Hartung. Hartung stellte dann noch dem Bäckermeister als Entschädigung für Verpflegung usw einen Wechsel von 500 Mark aus, die aber nicht eingelöst wurden. Nachdem die Wechsel zu Protest gingen, erfuhr der Kölner Bäckermeister durch Nachfrage bei der Hausverwaltung des früheren Kaisers in Berlin, daß die Angaben Hartungs nicht zutrafen. Infolgedessen ist dann Hartung verhaftet worden. Bei seiner Vernehmung vor Gericht hat er seine daschüsse getötet hatte, und gegen den der Staatsanwalt wegen Mordes die Todesstrafe beantragt hatte, verurteilte das Schwurgericht den Angeklagten wegen Totschlages und unerlaubten Wafsenbesitzes zu vier Jahren und einen Monat Gefängnis. Die Untersuchungshaft wird voll angerechnet. Das Gericht verneinte in der Urteilsbegründung das Moment der Ueberlegung, trotzdem sehr viele Momente dafür sprächen. Nachdem der Vorsitzende das Urteil ausgesprochen hatte, sprangen die Verwandten der Toten von der Zeugenbank auf und riefen den Angeklagten Beschimpfungen ins Gesicht. Während der Vater der Toten mit erhobener Faust auf den Angeklagten zuging und rief:„Dieser Schuft hat mein Kind gemordet", siel die Schwester der Toten in Schreikrämpfe und rief immerzu:„Wenn er herauskommt, wird er uns alle noch umbringen.“ ragenden Leistungen auf botanischem Gevi##e kurzlich von der Ablegung der Abiturienten#####fung befreit wurde, hat jetzt in Trier ein Gegennug gefunden. Dort ist dem 17jährigen Unterp#eimaner Manfred Altmann, dem Sohne des trierischen Oberrabbiners, wegen seiner bervorzagenden Begabung in sämtlichen Fächern gestattet werden. eine Klasse zu überspringen. Er wurde im November vor. Is. aus der Unterprima nach Oberpttma versetzt und hat dort vor einigen Tagen sein Abiturientenexamen mit dem Prädikat gut abgelegt. Großfeuer im Berliner Karstadt=Neubau. wtb Berlin, 11. April.(Tel.) In dem Neubau des Warenhauses Karstadt am Hermannplatz in Neukölln brach heute nachmittag nach 4 Uhr ein Feuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Der Brand entstand vermutlich durch Schweißarbeiten im sechsten Stockwerk und breitet sich rasch über das sechste und siebente Stockwerk aus. Das Feuer fand reiche Nahrung an den leicht brennbaren Baumaterialien, die in dem Stockwerk des Warenhauses lagerten, in dem im Augenblick die Innenarchitektur fertiggestellt wird. Oberbranddirektor Gempp ließ sofort 14 Löschzüge an die Brandstelle ausrücken. Es brauchten jedoch nicht alle Löschzüge in Aktion zu treten, da eine Gefahr für das ganze Warenhaus nicht vorlag. Das Feuer drang von den Fenstern 4—5 Meter in den Warenhauskomplex hinein, wurde dann von der rasch alarmierten Warenhausfeuerwehr, die bereits während des Bauens besteht, und später durch die Berliner Feuerwehr zum Stehen gebracht. Gegen 5 Uhr war jede Gefahr beseitigt, und das Feuer abgelöscht. Der größte Teil der Löschzüge konnte kurz nach 5 Uhr abrücken und nur einige Züge blieben für Aufräumungsarbeiten zurück. Das Schauspiel hatte eine vieltausendköpfige Menschenmenge angelockt. Der gesamte Verkehr über den Hermannplatz war polizeilich gesperrt. Polizeipräsident Zörgiebel, der persönlich anwesend war, hatte zu diesem Zwecke drei Hundertschaften um den Hermannplatz herum verteilt. Auch die Ausgänge des Untergrundbahnhofs Hermannplatz waren zum Teil gesperrt, nur der Ausgang Berliner Straße blieb für das Publikum frei. Fruer an Ein Toter, fünf Schwerverletzte beim Brand an Bord des„President Roosevelt“. wtb. Newyork, 11. April.(Tel.) Auf dem in Hoboken am Pier liegenden Dampfer President Roosevelt entstand infolge Inbrandgeratens von Lumpenabfällen im Feuerraum Nr. 4 ein Brand. wib Newyork, 12. April.(Funkspruch.) Der Brand an Bord des Dampsers„President Roosevelt“, der, wie jetzt feststeht, doch ernstere Folgen hatte, als zuerst verlautete, wurde durch einen Arbeiter verursacht, der mit einem Acetylen=Gebläse einem Haufen ölgetränkter Lumpen zu nahe kam, der sich in der Nähe von einigen Petroleumtanks befand. Plötzlich erfolgte eine Explosion, zehn Meter hohe Flammen schossen im Feuerraum empor und verbreiteten sich mit rasender Schnelligkeit durch die Kesselräume. Ein Mann wurde getötet und fünf andere schwer verletzt. Fast die gesamte Feuerwehr von Hoboken nahm an den Löscharbeiten teil. Der angerichtete Schaden blieb auf die Kesselräume beschränkt. Nachrichstendlenst Turc Eintrsprauf! Schwerer Konflikt in einem Krankenhause. pw. Berlin, 12. April.(Tel.) Im StubenrauchKreiskrankenhaus des Kreises Teltow ist zwischen den leitenden Aerzten Pros. Ernst Rautenberg, der das Krankenhaus seit 19 Jahren leitete, und dem Chirurgen Prof. Dönitz ein schwerer Konflikt entstanden, der den Kreisausschuß beschäftigen mußte. Der Kreisausschuß glaubte. in dem Verhalten Rautenbergs einen wichtigen Grund nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch gefunden zu haben, der eine fristlose Entlassung rechtfertigte. Als sich die Uebergabe der Patienten um einen Tag verzögerte, wurde Prof. Rautenberg von einem Kreisbeamten aus dem Krankenhause entfernt. Der Vorstand der Aerztekammer hat sich zu einer Vermittlungsaktion erboten. Vorgeschichte des Konflikts. wib. Berlin, 12. April.(Tel.) Der Konflikt am Krankenhause Lichterselde, wo der bisherige Leiter der inneren Abteilung Prof. Rautenberg, der seit 19 Jahren dort amtiert, vom Kreisausschuß unter den verletzendsten Begleitumständen fristlos entlassen wurde, hat nach der Darstellung einer Berliner Korrespondenz folgende Vorgeschichte: Im Stubenrauch=Kreiskrankenhaus ist seit zwei Jahren Pros. Dönitz als Chirurg tätig, der früher in der Charitee angestellt war. Pros. Dönitz hatte im vorigen Jahre zwei Spezialoperationen durchgeführt, die beide mit dem Tode der Patienten endeten, wodurch sich Pros. Dönitz veranlaßt sah, zu erklären, daß er diese spezielle Operation nicht mehr vornehmen werde. Vor einigen Wochen wurde nun im Krankenhause ein Patient eingeliefert, bei dem eine Operation gleicher Art sich als unbedingt notwendig erwies. Der Patient erfuhr im Krankenhause, daß zwei Operationen dieser Art tödlich verlaufen waren, und weigerte sich, eine Operation durch Professor Dönitz vornehmen zu lassen. Der Kranke fragte dann Pros. Rautenberg um Rat, und Pros. Rautenberg empfahl ihm, sich in das Rittberg=Krankenhaus zu begeben, dessen Leiter, Prof. Brüning, Spezialist für derartige Operationen sei, die ihm bisher noch immer geglückt seien. Diese Unterredung kam Prof. Dönitz zu Ohren, der sich daraufhin beschwerdeführend an den Kreisausschuß wandte und erklärte, er könne mit Prof. Rautenberg nicht zusammen arbeiten, da dieser durch Herabsetzung eines Kollegen die ärztliche Standeswürde in schwerster Form verletzt habe. Gesöke'auignberg wurde vom Kreisausschuß vorrn und erklärte u. a., da Pros. Dönitz derartige Operationen nicht mehr habe durchführen wollen, sei es nur eine Pflicht der Menschlichkeit gewesen, den Patienten an einen bekannten Spezialisten zu verweisen. Der Kreisausschuß teilte darauf dem verdienten, lebenslänglich angestellten Arzt schriftlich mit= daß er seines Amtes enthoben sei und sofort das Krankenhaus zu verlassen habe. Als Pros. Rautenberg den Versuch machte, die Krankenjournale und sonstigen Papiere vor Uebergabe in Ordnung zu bringen, rief gegen Abend der Kreissekretär bei ihm an und drohte mit gewaltsamer Entsernung, salls Pros Rautenberg nicht sofort das Haus verlasse. Unter den Berliner Aerzten hat der Vorfal große Erregung ausgelöst. Es soll beabsichtigt sein, eine Protestversammlung einzuberufen, die sich mit den Vorgängen befassen soll Auftakt zur technischen Tagung in Berlin. wtb. Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Vom 15. bis 16. April findet hier eine von der Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bauund Wohnungswesen in Gemeinschaft mit 45 führenden Verbänden des Bauwesens veranstaltete große technische Tagung statt. Ueber das Arbeitsgebiet der Tagung wurde am Donnerstag Vertretern der Presse in einer Reihe von Referaten berichtet, die Pros. Dr. Garbotz von der Technischen Hochschule Berlin, Ministerialrat Hermann vom preußischen Wohlfahrtsministerium, Stadtbaurat May(Frankfurt a. M.), Prof. J. E. Siedker(Berlin), der Leiter des Handwerkskammer=Instituts Berlin Hotz, und Dr. ing. Rappaport(Essen) hielten. Es kam darin zum Ausdruck, daß die Bauforschung in der Zeit seit vor zwei Jahren die Institution mit staatlichen Mitteln ins Leben gerusen wurde, mancherlei Mittel und Wege gesunden hat, die eine Herabdrückung der Kosten des Wohnungsbaues ermöglichen würden. Held bei Hilferding. bb Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Der bayrische Ministerpräsident und der bayrische Finanzminister befinden sich, wie die Blätter melden, in Berlin, um mit der Reichsregierung über eine Reihe finanzieller Fragen zu verhandeln. Gestern fand eine Aussprache zwischen den beiden bayrischen Ministern und dem Reichsfinanzminister Hilferding statt. Es handelt sich bei diesen Besprechungen vor allem um die Entschädigungen, die Bayern noch für die Abtretung der Post, Eisenbahnen usw. beansprucht. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. Ein Stiftgut eingeüschert. bb Berlin, 12. April.(Funkspruch.) Ein gefährlicher Brand brach gestern in dem Stiftgut des Dorses Linderbach bei Erfurt aus, den die Feuerwehr auch mit mühevollster Arbeit nicht eindämmen konnte. Das Gut brannte vollständig nieder. Viel wertvolles Inventar, eine Anzahl landwirtschaftlicher Maschinen und der gesamte Viehbestand siel den Flammen zum Opfer. Raumburg im Dunkel. bb Berlin, 12. April.(Funkspruch.) In Raumburg hatte sich eine Katze in die Hochspannungsleitung verirrt und hing tot in den Drähten. Dadurch trat Kurzschluß ein und die Stadt lag im tiefsten Dunkel. Die Störung konnte bald beseitigt werden. Ausreise der zweiten Torpedoboot=Halbflottille. wtb. Swinemünde, 12. April.(Funkspruch.) Die hier stationierte zweite Torpedoboot=Halbflottille ist zur Teilnahme an der Ausbildungsreise, die ein deutsches Geschwader bis in die Häfen der spanischen Küste führen soll, ausgelaufen. Ende April bis Anfang Mai werden die Torpedoboote in La Coruna(Spanien) liegen. Am 12. Mai sollen die Schiffe wieder im Swinemünder Hafen sein. Kundgebung des Heimatschutzes in Graz. Gegenkundgebung der Sozialisten. wib Graz, 12. April.(Funkspruch.) Der Heimatschutz kündigt für nächsten Sonntag einen Aufmarsch nach Andritz bei Graz an. Als Protest gegen die Vorfälle in Gradwein, wo es bekanntlich am 24. März zu schweren Zusammenstößen zwischen jugendlichen Arbeitern und Mitgliedern des Heimatschutzes kam, hat die sozialdemokratische Partei gleichfalls für kommenden Sonntag einen Aufmarsch des republikanischen Schutzbundes nach Andritz angekündigt. Die Behörden haben beide Aufmärsche unter der Voraussetzung erlaubt, daß sie örtlich und zeitlich getrennt vor sich gehen. Internationale Buchdruckereiausstellung in London wib London, 12. April.(Funkspruch.) In der Olympia=Hall wurde am Donnerstag eine internationale Buchdruckerei=Ausstellung eröffnet, an der zum ersten Male nach dem Kriege Vertreter des Buchdruckergewerbes aller Nationen, darunter eine deutsche Gruppe, nach einer Abwesenheit von fünfzehn Jahren teilnehmen. Die Ausstellung ist die größte, die das Buchdruckergewerbe bisher veranstaltet hat. An der Spitze der deutschen Abordnung steht Dr. Rudolf Ullstein, der am Freitag ein Reserat über die„internationale Organisation des Buchdruckergewerbes" halten wird. Eine Draisine von einem Schnellzug überrannt. Vier Tote. wib Modena, 12. April.(Iunkspruch.) Der Schnellzug Mailand—Rom überrannte in der Nähe von Castelfranco eine Draisine, aus der sich sechs Arbeiter befanden. Vier Arbeiter wurden getötet, einer verletzt, während der sechste unverletzt blieb. Aufeich.... ID Deutsche Surnerschasft Mamdibsei? Holzen 67 1— Tv. 1862 Soest l. Am kommenden Sonntag haben die Hiesigen einen weit über Westfalens Gaue bekannten Gegner als Gast. Technik und starke Durchschlagskraft sind die Eigenschaften dieser Mannschaft. Spieler der Soester Mannschaft wirkten des öfteren in der Stadtmannschaft Soest, sowie repräsentativ in der Westfalen=Mannschaft mit. Seit 5 Jahren waren die Gäste ununterbrochen auch die Hiesigen sind ein nicht zu verachtender Gegner, konnten sie doch in diesem Jahre aus jedem Spiele ungeschlagen hervorgehen. Auch gegen Soest werden sie versuchen, den Platz als Sieger zu verlassen. Ob's gelingt? Holzen 07 II— Tv. 1862 Soest II. Ueber die Spielstärke der Gäste ist wenig bekannt, so daß wir den Kampf vollkommen offen halten.„„ 09 1 Set Holzen 07 l. Jgd.— Hagen 83 1. Jgd. Die Holzener werden sich mächtig anstrengen müssen, wenn sie sich für die am 2. Ostertag erhaltene Niederlage revanchieren wollen. Kl. Turnen 1000 Turner am Gerät. Köln. Das am 28. April in der Kölner Rheinlandhalle stattfindende Geräteturnen des Kreises Rheinland der DT. hat bisher ein überraschend gutes Nennungsergebnis erfahren. Aus allen Gauen des Rheinlandes werden die Turner und Turnerinnen herbeiströmen. Allein am Gerätezehnkampf, der in zwei Klassen durchgeführt wird, nehmen rund 1000 Turner teil. Für den Nachmittag sind große Schauturnen, Freiübungen usw. geplant. Wieder siegen die Westfalen. In Bielefeld trafen sich die besten Geräteturner der Bieleselder Turngemeinde und des TV. Barmen=Langerfeld, um eine Wiederholung des im Vorjahre für Bielefeld siegreich ausgegangenen Vereinswettkampfes durchzuführen. Nach hartem Kampfe, der erst nach der letzten Reckübung die Entscheidung brachte, siegte wiederun: die Turngemeinde Bielefeld vor Langerfeld mit 554:543 Punkten. Es war ein Mannschaftskampf am Reck, Barren, Pferd und Freiübung. Die besten Geräteturner waren Fullert, Bornemann und Borsdorf(Tgm. Bielefeld), vor Klingenberg und Lagemann(Barmen=Langerfeld). Boxen Ludwig Haymann gegen Phil Scott. Ein überaus ehrenvolles Angebot hat der deutsche Schwergewichtsmeister Ludwig Haymann(München) erhalten. Er soll am 2. Mai in der Londoner Albert Hall gegen Englands Meister Phil Scott um die außerordentlich hohe Börse von 3500 Pfund(rund 70000 Mart) kämpfen. Die Verhandlungen sind fast zum Abschluß gebracht, nur die Frage des Ringrichters ist noch nicht geklärt; während Scott einen Landsmann verlangt, wünscht Haymann einen Neutralen. Der deutsche Meister hat übrigens Anfang Mai noch eine Startverpflichtung in einem deutschen Ring zu ersüllen. Fußball Um die Weltmeisterschaft. Barcelona. Um die Austragung der FußballWeltmeisterschaft 1930 hat sich jetzt auch Spanien beworben. Die Spanier schlagen eine Austragung in Zeiträumen von je vier Jahren vor und wollen die Endspiele der acht letzten Mannschaften in Spanien übernehmen. Spielverbot für die Endspiele. Duisburg. Der Westdeutsche Spielverband hat für die Orte, an denen westdeutsche Endspiele stattfinden, jeweils Spielverbot für die ersten Mannschaften der ersten Bezirksklasse angeordnet. Das Verbot gilt in den betreffenden Städten selbst für den ganzen Tag, für die Vereine der umliegenden Städte nur nachmittags. Leichtathletik Dr. Peltzer— Séra Martin. Paris. Wie wir erfahren, läßt der im vergangenen Jahr von Dr. Peltzer(Stettin) mit 2:25,8 Minuten aufgestellte 1000=Meter=Weltrekord dem ehrgeizigen französischen Rekordmann Séra Martin— der bereits 2:26 Minuten erreichte keine Ruhe. Martin beabsichtigt, in dieser Saison neue Rekordversuche zu unternehmen, um die Weltbestleistung für Frankreich zurückzuerobern. Börsen und Märkte Dortmunder Getreidebörse vom 11. April. Es notierte: Inl. Weizen 23.25, Inl. Roggen 23, Westf. Hafer 23—23.25, Pomm. Weißhafer 25 bis 25.25, Ausl. Weizen 26.—28, Ausl. Roggen 26—27, Ausl. Hafer 22.5—24, Ausl. Gerste 20 bis 22, Platamais 23—24, Cinquantinomais 26.25—26.50, Bäckermehl 30.50—31, Roggenmehl 31.75—32.25, Ostdeutsch. Roggenmehl 30 bis 31, Weizenkleie 14.50—16, Trockenschnitzel 18—19, Zuckerschnitzel 21.50—22. Diese Preise sind Großhandels=Verkaufspreise und sich per 100 Kg. waggonfrei Dortmund in Ladungen von 10—15 Tonnen. Tendenz: ruhig. Vom rheinisch.=westfälischen Wertpapiermarkt Mitteilungen des Bankhauses Gebrüder Stern, Dortmund. (Vor der Börse.) Da besondere Anregungen nicht vorlagen, verlief die Berichtswoche am rheinisch=westfäl. Wertpapiermarkte recht lustlos. Die Umsätze hielten sich in engen Grenzen, und auch die Kursabweichungen gegen die Vorwoche sind nicht bedeutend. Es machte sich eher etwas Abgabeneigung bemerkbar, so daß der Preisstand im allgemeinen eine Sentung erfuhr. Am Kalimarkte büßten Burbach=Kuxe (8250 4) 200 M und Beienrode(2400 A) 75 M ein. Von Dr. Wilh. Sauer Werten wurden Hugo und Hohenfels billiger angeboten, ohne daß Abschlüsse zustande kamen. Dagegen fanden Erichssegen(6300 4) schließlich nur zu 275 A niedrigerem Kurse Aufnahme. Von der Gruppe der Aschersleben, Westeregeln und Salzdetfurth Werte bestand für Mariaglück(7350 M) vorübergehend lebhaftes Interesse. Die Kuxe wurden zu 100 A höherem Preise mehrfach aus dem Markt genommen, gaben aber später wieder 150 M her. Bei den übrigen Werten dieses Konzerns betrugen die Abschwächungen ungefähr 100 bis 150 M. Auch Einigkeit(6700.A) wechselten 100 M niedriger ihre Besitzer. Am Kaliaktienmarkte wurden die Kurse für Adler Kali 5 Prozent und für Hannoversche Kali 6 Prozent niedriger genannt. Bei einigen Käufen zogen Hallesche Kali(266 Proz.) um 3 Prozent an. Für Burbach Aktien(226 Proz.) waren bei 2 Prozent schwächerem Kurse Käufer am Markte. Die schweren Kohlenkuxe wurden mit unveränderten Preisen genannt. Diergardt Mevissen(3725 M) waren 100 M, Heinrich(1200 M) 225 A niedriger im Verkehr. Einen stärkeren Rückgang hatten Graf Schwerin(5400 M) zu verzeichnen, für die nur ein 350 A niedrigerer Preis erzielt wurde. Lothringen Bergbau Aktien(49 Proz.), deren Zusammenlegungsverhältnis von 8: 5 nunmehr bestätigt wurde, büßten 2 Prozent ein. Bei Niederrheinischen Bergwerks=Aktien lebten die Käuse wieder auf, so daß die Aktien die Woche zu 3 Prozent höherem Kurse verlassen. In Bruckdorff Nietleben(3150) kam weiter reichlich Material an den Markt, und der Kurs gab weiter nach. Der Verlust dieser Woche beträgt etwa 400 M. Eine in diesen Tagen stattfindende Gewerkenversammlung soll über eine weitere Zubuße beschließen. Der Terminmarkt bot hauptsächlich für Montanwerte ein freundliches Bild. Kaliindustrie=Aktien schwankten von 241— 230— 242 Prozent. Salzdetfurth=Aktien(385 Proz.), bei denen man von französischen Käufen spricht, trugen einen Gewinn von über 20 Prozent davon. Mit Leine und Lasso in den Lichtspielen„Zur Reichskrone“. Die Leitung der Lichtspiele„Zur Reichskrone“ strengt sich zweifellos an, um nur erstklassige Programms dem kinofreudigen Publikum zu vermitteln. Der ab heute laufende Spielplan geht abermals über den Durchschnitt hinaus, es wird sogar etwas recht pikantes, was man nicht alle Tage zu sehen bekommt, geboten. Diese Gelegenheit sollte keiner ungenutzt vorübergehen lassen. Pat und Patachon, noch in bester Erinnerung aus ihrem Film„Don Quichote", haben die glänzende Idee gehabt, noch einmal nach Schwerte zurückzukehren, denn das Städtchen der Ruhr hat es ihnen angetan. Als„Die blinden Passagiere“ wollen sie sich dem Publikum heute abend vorstellen und„Don Quichote" an Situations= und Komikeinfällen noch übertreffen. Wir zweiseln nicht daran, daß ihnen das gelingen wird. „Die Wochenendbraut“, ein Lustspiel im Mestro=Film=Verleih mit Werner Fuetterer und Elga Brink in den Hauptrollen, wird neben einem Wildwest=Film„Der Kampf Pserdedieben“, ebenfalls die Leinwand passieren. Ein Film, lustig, unbeschwert mit selbst den Griesgrämigen erfolgreich das Zwergsell kitzeln. Und dann das persönliche Auftreten eines Lassokünstlers und Dolchmesserwerfers, des Comboy=Darstellers Jac Cannut Truppe. Peitschenknallen und Schartschießen werden im Kino Wildwest in natura aufstehen lassen. Aengstlichen Gemütern sei versichert, das sie unbeschadet an Leib und Seele das Anno wieder verlassen können.— Ein äußerst sorgfältig zusammengestelltes Programm, dem der Erfolg schlechthin nicht versagt bleiben kann. Am Samstag nachmittag findet bei ungekürztem Programm eine Familien= und Kindervorstellung statt bei ermäßigten Preisen. In den Odeonlichtspielen bis morgen abend ebenfalls zwei gute Filme die Leinwand passieren. Verantwortlich für Lokales, Kommunalpolitik, Feuilleton, Provinzielles, Gerichtssaal u. Sport Hans Eberhard Lex, Schwerte. ARE Moderne flotte Herren-Anzüge und mit guten Zutalen ausgestallet 1#00 in schönen Farben mit dezenten Streiten und auch mit leinen Ueberkaros in ein- u. zweireihigen Formen sorgfällig gearbeitet 9 70 57) 38)) 48)° 48 Elegante Herren-Anzlge iu eihr en.gechtender geiarniger Ausggsterzugand 15* 16 88% 95° und Komm55% 65% 6800 AngUgg in schönen Parben, eleganten Fornen, aus leinen CheviotNeue Modell-Anzug gersoflen, ebenbürig elegenter Piaborbel 98% 115% 125% 135% 13800 4 4500 und 1410 höher Eniibiahrs-Mänfel in modernen ein- und zweireihigen Ulster- und Reglanformen, aus karierten Neue Prahhanfes. Chevios- und Gebardinestoffen, mit und ohne Rundgurt 25e 589 480 559 689 759. 88. 100 Unsere Nicholson-Aquatite,„Limpex, Riko und f#erig,. 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Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Schwerte am Sonntag, den 14. April 1929, nachmittags 4 Uhr, im Saale„Im Reiche des Wassers“, bestehend in Konzert, Theater, Verlosung und Ball, unter gütiger Mitwirkung des Musik-Vereins SCHWERTE-OST, Leitung J. Kersting und des SCHWERTER SOLO-GUARTETTS, Leitung W. Temme. Eintritt 60 Pfennig. Kassenöffnung 3,30 Uhr. Der Fesiausschuß. Der Vorstand. Inh.: Ingenieur Alfred Heinz. Brückstr. 11 Ruf 2598 #= Licht-, Kraft-, Radioanlagen. Schnelle Hilfe ##bel allen vorkommenden Reparaturen. s Akkumulatoren-Ladestelle. Verkauf von - Beleuchtungskörpern u. sämtlichen elektros S technischen Bedarfsartikeln. Einzelteile für Bastler. Anodenbatterien stets frisch. Stunmmmnmmnm u Verding Die Ausführung der Erd= und Maurerarbeiten zur Errichtung von 89 Wohnungen für den Eisenbahn=Bauverein Schwerte soll in öffentlichem Verding in mehreren Losen vergeben werden. Los 1) Erd= u. Maurerarbeiten zu einer Wohnhausgruppe für 26 Wohnungen an der Lichtendorferstraße in der Wohnsiedlung Kreinberg in Schwerte. (1225 chm Ziegelsteinmauerwerk). 2) Erd= und Maurerarbeiten zu zwei Wohnhäusern für je 4 Familien nördlich der Lichtendorferstraße in der Wohnsiedlung Kreinberg in Schwerte. (500 chm Ziegelsteinmauerwert). 3) Erd= und Maurerarbeiten zu drei Wohnhäusern für je 5 Familien ebendaselbst. (755 chm Ziegelsteinmauerwerk). 4) Erd= u. Maurerarbeiten zu vier Wohnhäusern für je 5 Familien ebendaselbst. (1000 chm Ziegelsteinmauerwerk). 5) Erd= u. Maurerarbeiten zu zwei Wohnhäusern für je 7 Familien ebendaselbst. (750 chm Ziegelsteinmauerwerk). 6) Erd= und Maurerarbeiten zu einem Dreifamilien=Doppelhause am Rosenweg in Holzen b. Schwerte. (485 chm Ziegelsteinmauerwerk). Angebote sind verschlossen, postfrei mit der Aufschrift: „Angebot auf Herstellung von Erd= und Maurerarbekten zur Errichtung von 89 Wohnungen Los.. bis zum Eröffnungstermin, Dienstag, den 23. April 1929, vormittags 11 Uhr an das Baubüro des unterzeichneten Bauvereins Schwerte, Behnesstraße 2, einzureichen. Zuschlagsfrist 20 Tage. Verdingsunterlagen und Zeichnungen liegen im Baubüro d. Eisenbahn=Bauvereins Schwerte Behnesstraße 2, zur Einsichtnahme auf. Verdingshefte sind, soweit der Vorrat reicht, zum Preise von 2,00 RM. für das Los von hier zu beziehen. Schwerte, den 11. April 1929. Eisenbahn=Bauverein Schwerte, e. G. m. b. H. ommerprossen auch in d. hartnäckigsten Fällen werden in einigen Tagen unter Garantie d. das echte unschädl. Teintverschönerungsmittel, Venus“, Stärke B beseitigt. Keine Schälkur. Pr. 2.75 Mt Nur zu haben bei: Drogerie Wax Mehlhose, Postplatz in Westhofen Drog. W. Engels Preischütz 21. April: Massenchor-Konzert(5o0 Sänger) 5. Mai: Reitsport-Veranstaltung Fußballspiel zu Pferde u. Militär-Konzert Samstag, den 13. ds. Mts., vormittags 8 Uhr, wird auf der Freibank das Fleisch einer Kuh zum Preise von 40 Pfg. pro Pfd. verkauft. 1504 Schlachthofverwaltung Türgehänge, Türhaken Schiebetür=Rollen= und Beschläge Ofentüren zum Einmauern liefert billigst: With. Mener Senningsweg 18 Tel. 2296 Dr. Zinssers Gicht- u. Rheumatismus-Teebat sich seil 30 Jahren verzüglich bewährt. Ueber 20 000 Anerkennungen Paket M. 1.80 u. 2.50 la fast allen Apotheken Dr. Zinsser& Co., Leipzig 1687 Lichtspiele zur Reichskrone Heute bis Montag Pat und Patachon Die unbestrittenen Lieblinge des Publikums, die unvergleichlichen Filmkomiker, deren letzter Film noch in aller Munde ist, in ihrem neuen Film Die blinden Passagiere In sechs Akten rollt in diesem Film in schärfstem Tempo, wie wir es aus besten Sensationsfilmen gewohnt sind, die abenteuerliche Geschichte zweier blinder Passagiere ab, die von Pat und Patachon in tollster Komik verkörpert werden. Verzönliches Auftreten des besten Lassokünstlers und Dolchmesserwerfers der Gegenwart, Cowboy-Darstellers Jac Cannut * mit seiner Truppe, welche auch hervorragende Leistungen In Scharfschießen u. Peitschenknallen zeigt. UI. s a. die einzigdastehende Attraktion: „Die rotierende Todesscheibe Der Kampf mit Pferdedieben —— S p a n n e n d e r W i l d- W e s t f i l m Die Wochenendbraut Glänzendes Lustsplel in 6 Akten. Samstag nachm. 4 uhr Kindervorstellung Zur Vorführung gelangt: Pat und Patachon„Die blinden Passagiere“, Lustspiel in 6 Akten, Der Kampf mit Pferdedieben, Wild-Westfilm— Außerdem: Persönliches Auftreten der Cowboy-Truppe ac Cannut. Wochenschau— Lustspiel. Eintrittspreise für die Nachmittagsvorstellung 1. Plalz 30 Pfg., Sperrsitz 40 Pfg., Balkon 60 Pfg. 5/8 Die Seeie des Kunden ist ein köstlich Gut! Gewinne Sie durch vornehme Anzeigenwerbung in der Schwerter Zeitung“ u. erhalte Sie durch aufmerksame und zuvorkommende Bedienung Die heutige Ausgabe umfaßt 12 Seiten! 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Ein Ehepaar dessen Ehefriede schon seit Jahren gestört — in letzter Zeit inmer mehr in Gegenja, es tam sogar wiederholt zu Täteiner der letzten Nächte ließ sich der Ehemann zu einer brutalen Tat seiner Frau gegenüber verleiten. Im Schlaf übergoß er mit kochendem Wasser. Diese konnte sich noch bis zur Polizeiwache schleppen und wurde von dort mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. — Gefährlicher Sturz. Auf dem Königswall (in Richtung Körnerplatz) versuchte ein Motorradfahrer zwei nebeneinander vor ihm fahrende Motorradfahrer zu überholen. Hierbei geriet er der ihn in hohem Bogen auf das Straßenpflaster fliegen ließ. Das rad wurde schwer beschädigt. Auch der Fahrer erlitt beträchtliche Verletzungen. — Schwerer Zusammenstoß. Auf der Kreuzung Kiel= und Münsterstraße kollidierte vormittags gegen 10 Uhr ein Motorrad, das die Münsterstraße in nördlicher Richtung befuhr, mit einem Lieferwagen, der aus der Kielstraße in Münsterstraße einbiegen wollte. Als der Motorradfahrer die drohende Gefahr eines Zusammenstoßes bemerkte, bremste er sein Rad tark ab, wodurch dieses ins Gleiten kam und auf den Lieferwagen auffuhr. Der Fahrdamm der Münsterstraße war durch Sprühregen glitschig. Das Motorrad nahm größeren, der Lieferwagen nur kleineren Schaden. — Unfall mit tödlichem Ausgang. Im unterirdischen Betrieb der Zeche„Gneisenau" erlitt der Schießhauer Julius Budde in der Mitttagsschicht einen Unfall, der nach der Ueberführung zum St. Josephshospital den Tod Folge hatte. B. beging vor kurzer Zeit sein silbernes Ehejubiläum und wollte, da er im 5 Lebensjahre stand, in Kürze Invalide werden. Aus Groß=Hagen Beim Paddeln auf der Ruhr, das zwei junge Menschen aus Hagen ausübten, kenterte da Boot. Während es dem einen Bootsinsassen gelang, sich zu retten, versank der andere in den Fluten und fand den Tod. Die Leichg, un; noch nicht geborgen werden. Der Fall is une tragischer, da es sich um Brüder handelt. — 101 083 Einwohner hat Hagen nach der letzten Feststellung Ende März. Iserlohn. Ein Auge ausgeschossen. Hier fand das 7jährige Söhnchen der Eheleute F. in der elterlichen Wohnung eine Flobertbüchse mit der er spielte. Hierbei entlud sich die Büchse und das Geschoß traf ein im Zimmer anwesendes vierjähriges Mädchen der Eheleute D. von hier, ins Auge. Das schwer verletzte Kind wurde sofort ins kathol. Krankenhaus gebracht, wo die Kugel durch Operation entfernt wurde. Aller Voraussicht nach wird das Kind auf dem verletzten Auge das Augenlicht verlieren. Kurl. Lebend geborgen. Während der Morgenschicht gerieten die Bergleute Lindenau und Stattländer von hier unter hereinbreih. Gesteinsmassen. Die Strecke ging vollständig zu Bruch. Die Bergungsarbeiten unter Beisein der Bergbehörde wurden sogleich ausgenommen. Während das Unglück sich gegen 10 Uhr nete, hatte man die Verschütteten am Nachmittag noch nicht frei. Gegen Abend konnte man feststellen, daß die Verunglückten noch lebten. Unter Aufwendung aller zu Gebote stehenden Mittel gelang es endlich, die Abgeschnittenen um 2 Uhr nachts aus ihrer unglücklichen Lage zu befreien. Beide Verunglückte sind wie durch ein Wunder unversehrt geblieben. Waltrop. Verbrüht. Das dreijährige Kind der Eheleute Westhoff fiel in einem unbewachten Augenblick in den auf dem Boden stehenden und mit heißem Wasser gefüllten Topf. Unter furchtbaren Qualen wurde das Kind ins Krankenhaus gebracht, wo es kurz darauf starb. Volmarstein. Tod durch Verschüttung. Ein Fuhrunternehmer von hier geriet beim Lehmholen in einer Lehmkuhle bei Wengern unter herabstürzende Lehmmassen und erstickte. * Revolyerund Schl und durch seine zahlreichen Schriften im Inund Auslande bekannten Augenarzte Sanitätsrat Dr. Kuschel, Lüdenscheid, ist jetzt auch die Heilung eines Falles von Schichtstar an Augen bei einem 16jährigen Mavcyen(Irma Schmidt aus Herscheid) geglückt, das im ersten Lebensjahre an Krämpfen litt. Besserung der Sehschärfe von 5/60 auf 5/8. Der Fall ist so bedeutsam, daß er dem diesjährigen Aerztekongreß in Holland vorgeführt werden soll. Gladbeck. Selbstmord vor den Augen des Bräutigams. Am Kanalufer spielte sich eine tragische Szene ab. Die 19 Jahre alte Maria Sch. aus Welheim hatte von ihrem Verehrer einen Abschiedsbrief erhalten. Das Mädchen begab sich zu den Eltern des jungen Mannes und fand diesen dort bereits mit seiner neuen„Braut" vor. Nach einer Schlägerei, bei der alle drei Beteiligten verletzt wurden, lief die Sch. an den Kanal und stürzte sich in das Wasser. Neuwied. Ein 102jähriger an der Bahre seines Sohnes. Wohl einzig dastehend dürfte der Vorgang sein, daß sich unter den Trauernden um einen 64jährigen der 102 Jahre alte Vater des Verstorbenen befindet. In Baumbach auf dem Westerwald starb der dortige Pfarrer Georg Schupp. An der Bahre seines 64jährigen Sohnes stand auch sein Vater, der älteste Lehrer und wohl einer der ältesten Einwohner Deutschlands, der bekannte Lehrer Schupp. Bottropp. Mit Kevolder und= ggg ringim Gerichtssaal. In einer Sch## gerichtssitzung hatte sich der Bergmann Adolf 2#. aus Bottropp wegen gefährlicher Körperverletzung zu verantworten. Vor einiger Zeit hatte er gelegentlich eines Wortwechsels in einer Wirtschaft einen Bergmann durch Messerstiche schwer verletzt. Er wurde deswegen zu fünf Monaten Gefängnis bei sofortiger Verhaftung verurteilt. Eine Durchsuchung seiner der Verhaftung förderte einen geladenen Trommelrevolver und einen Schlagring zu Tage. Die Kugeln des Revolvers waren zu Dum=Dum=Geschossen umgearbeitet. Recklinghausen. Ein Doppelei. Der in Recklinghausen=Süd wohnende Herr Cislick hat eine Rhodeländer Henne, die eine ganz neue Art von Hühnereiern zustande gebracht hat. Das seltene Stück hat ungefähr die Größe eines Gänseeies. Beim Oeffnen stellte sich heraus, daß es statt des Dotters ein ganz normales Hühnerei mit Schale, Eiweiß und Dotter enthielt. Um dieses Ei herum hatte sich also das zweite Ei gebildet, das allerdings nur aus Eiweiß und Schale bestand. Ahlen. Ein peinlicher„Reinfall“. Als der Knecht eines Landwirts in Werries eine Jauchegrube auspumpen vollte, legte er zunächst Bretter über den Schacht und stellte sich darauf. Bei dem schweren Gewicht des Mannes brachen aber die Bretter und er sauste in die Tiefe. Glüalicherweise waren Leute in der Nähe, die den „bejauchzten“ Knecht wieder in eine angenehmere Atmosphäre schafften. Herscheid. Ein Fall von Schichtstar geheilt. Dem durch seine Erfolge in der Werationslosen Behandlung des grauen Alterstars 14. Deutsche Evangelische Gemeindetag Vom 7. bis 10. April tagte unter dem Vorsitz von Generalsuperintendent D. Schian=Breslau der 14. Deutsche Evangelische Gemeindetag in Dortmund. Dieser Gemeindetag ist begründet worden, damit die Fragen des Gemeindeaufbaues und der Gemeindearbeit besprochen und dabei gegenseitige Anregung und Stärkung erfolgen kann. Am Sonntagabend war eine große Jugendversammlung im Reinoldium, in der Pfarrer Zuckschwert=Magdeburg und Jugendpfarrer Lic. Przybylski um die Mitarbeit Jugend für die Kirche des Glaubens und ver Liebe warben. Die evangelische Singschar Dortmunds wirkte dabei mit. Im Eröffnungsgottesdienst in der Reinoldikirche am Montagabend predigte Landesbischof D. Tolzin=Neustreliß über die Frage:„Was macht eine Gemeinde lebendig?“ Er gab darauf eine vierfache Antwort: Die Führer, die Geschichte, der Geist, der Die erste Hauptversammlung des Gemeindetages war Dienstag, den 9. April. Die Morgenandacht hielt Oberkirchenrat D. Cordes. Eröffnungsansprache legte der Vorsitzrn#e Schian=Breslau Aufgabe und Wesen der Gemeindetage dar, indem er dabei besonders, die Wechselwirkung zwischen Kirche und Gemeinde aufdeckte. Im Hinblick auf Austrittsbewegung, Sektiererei, tote Gemeinden, könne man mit Pessimismus erfüllt werden. Allein, das wäre verhängnisvoll. Gläubige Menschen seien niemals pessimistisch, und die Freude zur Arbeit bestehen bleiben. Da Professor Freiherr von der Freitag, 12. April 1929 Goltz wegen Krankheit fehlte, mußte D. SchianBreslau auch das erste Thema:„Lebendige Gemeinden und gemeindlicher Arbeitsbetrieb" behandeln. Es wird weithin der kirchlichen und gemeindlichen Arbeit der Vorwurf des„Betriebs“ gemacht. Für eine derartige Kritik müsse man dankvar sein. Allein, andererseits sei es verkehrt, alle Organisationen und Sonderarbeit neben Predigt, Unterricht und Seelsorge vernachlässigen zu wollen. Nicht jede äußere Tat sei äußerlich. Auch in Ordnung und peinlichster Sorgfalt, auch in Organisationen und Wohlfahrtsdienst steckt Segen. Auch diese Arbeiten müßten getan werden, wenn die Gemeinden Pflanzstätten des Glaubens und der Liebe sein sollten. Allerdings müsse auch Zeit zu innerer Sammlung und zur Selbstbesinnung übrig bleiben. Der zweite Hauptvortrag wurde von Professor D. Matthes=Darmstadt über das Thema:„Der Gedanke der Gemeinschaft und seine Verwirklichung in der evangelischen Gemeinde", gehalten. Die Andachtsgemeinschaft müsse auch draußen im Leben weiter wirken. Die christliche Gemeinschaft müsse sich zusammenschließen, um auch auf die natürliche Gemeinschaft mit dynamischen und energetischen Kräften einzuwirken. Das sei aber nur dort möglich, wo wir eine starke religiöse Bewegung und lauteres Wort Gottes und nicht eine abgeblaßte Popularphilosophie hätten. Gerade diese Gedanken von der Gemeinschaft wurden lebhaft begrüßt, da man sich darüber einig war, daß überall der Schrei nach Gemeinschaft in Jugend, Arbeiterschaft und in den gebildeten Schichten zu hören sei. Am 4. Tage hielt abschließend Universitätsprofessor D. Stählin=Münster ein Referat über„Gemeinde als praktische Aufgabe im Lichte über„Gemeinde als praktische Aufgabe Lichte der jüngsten theologischen Entwicklung.— ner lebendigen und anregenden Art wußte D. Stählin die Zuhörer lebhaft zu fesseln und alle Gedanken des 14. Deutschen Evgl. Gemeindetages zu einer gewissen Abrundung und einem Abschluß zu bringen. Neue Urlaubsbestimmungen der der Deutschen Reichspost Die Deutsche Reichspost veröffentlicht soeben neue Urlaubsbestimmungen, denen die Deutsche Beamtenbund=Korrespondenz folgendes er# nimmt: Die Beamten können Urlaub zur Teitnahme an den Haupt= und Bezirksversammlungen, an den Vorstandssitzungen und sonstigen „Der Trotz vom Eichenkamp“ Westfälischer Heimatroman von Adolf Löhr. 10. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Die leider früh verstorbenen Eltern hatten ihr ein hübsches Erbteil hinterlassen. Gut angelegt, hatte es im Laufe der Jahre sogar noch anständige Zinsen getragen, die immer zum Kapital gekommen waren, denn die Sorge für ihre täglichen Bedürfnisse, und mochten sie auch schon einmal über das gewöhnliche Maß hinausgehen, hatte er bereitwilligst übemommen. Das war sicherlich ein vollgültiger Ersatz für den überschuldeten Hof. Hübsch war sein Mündel obendrein. In der Beziehung brauchte er sich also wirklich keinen Vorwurf zu machen, wenn er alles daransetzte, den Eichenkamp in seine Gewalt zu bekommen. gefaß Hatte er aber erst einmal richtig Fuß vort oben, würde es auch weiter glücken. Nur galt es, anderen Leuten zuvorzukommen. Dann war ein anständiger, unter Umständen sogar sehr anständiger Gewinn sicher. Leicht konnte er in die Hunderttausende eehen. Die benachbarte Großstadt mußte das Gelände ja in absehbarer Zeit unbedingt haben. Sie hatte auch schon Fühler ausgestreckt.„Zu: nächst betrieb sie die Eingemeindung. Glualcherweise war sie augenblicklich sonst noch sehr gebunden, so daß sie die Pläne noch nicht mit dem nötigen Eifer verfolgen konnte. Dafür wollte er handeln. Schon allein mit der Idee hatte ihm Vera einen großen Dienst erwiesen. Es würde auch schon werden, dafür kannte er den Racker gut genug. Allem Anscheine nach hatte sie schon regeltecht Feuer gefangen, da würde sie auch schon Mittel und Wege finden, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Zufrieden schenkte er noch ein Gläschen ein und führte es sich mit Behagen zu Gemüte. Vera saß inzwischen vor dem Toilettentisch in ihrem behaglich eingerichteten Mädchenzimmer. Kokett betrachtete sie ihr Spiegelbildnis. Augenscheinlich war sie voll und ganz damit zufrieden.6 g Natürlich trug sie einen zeitgemaßen Buvikopf, jedoch nicht den kurzen übertriebenen Herrenschnitt, der eine Weile sehr in Mode gewesen war. Das tiefkastanienbraune Haar war vorne ziemlich lang gehalten, links gescheitelt und floß in dichten Wellen zurück, wo es von kleinen Spangen gehalten wurde und zu reizenden krausen Gewirr von Locken und Löckchen überging, das den ganzen Kopf umrahmte. War es auch nicht alles Natur, so war doch die vorhanden gewesene natürliche Anlage von der kunstgeübten Hand des Friseurs in vorhildlicher Weise herausgearbeitet worden. Je m das Licht so recht voll darauf fiel, leuchtete es sogar in einem kupferfarbenen Goldton auf. Vorzüglich stand es aber so zu dem kleinen, hübschen und kapriziösen Gesichtchen. Die gleichfalls braunen Augen, aus denen es aber zuweilen wie grünlicher Sternenschimmer aufleuchtete, wurden von schön geschwungenen Brauen überwölkt und von langen, seidigen Wimpern beschattet. Das Näschen war ebenfalls klein und regelmäßig, die Flügel schienen bei jedem Atemzuge Zwischen den roten Lippen blitzten ugelmäßige, blendendweiße Perlenzähnchen hervor. Dabei das ganze Gesicht und der schlanke Hals bis zu den Schulteransätzen von rosiger Frische, aber von einem leichten braunen Ton überhaucht, den Sonne und Luft in nachhaltigster Weise hervorgebracht hatten. Vera war nämlich eine leidenschaftliche SportTennis, Autofahren, Schwimmen, waren die Hauptgebiete ihrer sportlichen Betätigung, aber auch in einem guten halben Dutzend anderer Sportarten versuchte sie sich mit offenkundiger Begabung. Diese gesunde Betätigung drückte natürlich ihrer ganzen Gestalt den Stempel auf. Nur knapp mittelgroß, schlank, aber nicht übermäßig, hatten sich die Formen ihres jugendlichen Körpers gerade richtig Dazu ein lebhaftes, echt rheinisches Temperament, denn mütterlicherseits entstammte sie einer alten Düsseldorfer Künstlerfamilie. Soeben zupfte sie die letzten widerspenstigen Löckchen an den Schläfen noch etwas zurück. Noch einen prüfenden Blick in den feingeschliffenen ovalen Kristallspiegel, der die hintere obere Wand des Toilettetisches ganz ausfüllte. So. Voll und ganz war sie mit der Welt und natürlich nicht zum wenigsten mit sich selbst zuHastig sprang sie auf, daß der zierliche mit der runden Rückenlehne und dem mit lila Seide überzogenen weichen Sitz ein Stück über den Teppich dahinglitt. Das Zimmer war übrigens entzückend einAlle Möbel waren in einem matten Elsenbeinton gehalten. Das mit duftendem weißen Linnen überzogene Bett stand in der geräumigen Ecke neben dem Fenster. In der anderen Ecke der Toilettentisch. An der gleichen Wand der Kleiderschrank, dessen Mitteltür ebenfalls eine große Kristallspiegelscheibe bedeckte, die der Bewohnerin ausreichend Gelegenheit gab, sich von allen Seiten zu betrachten und zu bewundern. Einige Hocker und eine kleine Wäschetruhe, alle ebenso wie der Sessel mit der gleichen Seide überzogen, vervollständigten die Einrichtung. Das Zimmer lag im ersten Stockwerk. Aus dem Fenster überblickte man einen großen Teil des Parkes mit seinen Bäumen und Büschen, den gepflegten Rasenflächen und weißen Ruhebänken. Eben entfalteten die kleinen Monatsröschen, die an der Hauswand emporkletterten und mit VEnntient=ScheDas Gekeimnis meiner so präcktis erhaltenen Wäsche: losen Ranken das ganze Fenster umspannten, ihre ersten, leuchtenden Knospen. Vera hatte augenblicklich allerdings wenig Sinn für den freundlichen Zauber ihrer 1 bung. Wichtigere Gedanken beschäftgter, ste, Uebermäßig romantisch war sie solriese nicht veranlagt, was allerdings nicht hinderte, daß sie sich ab und zu, wie jedes junge Mädchen, holden Träumereien hingab. Vor dem großen Spiegel unterzog sie sich noch einmal einer eingehenden Musterung. Ein knappes, rohseidenes Kleidchen umschloß Gestalt. Der leichte, lachsfarbene Jumper#. sehr gut dazu. Schuhe und Strümpfe waren natürlich ebenfalls passend Blond und beigefarben. Nun noch schnell das leichte Hütchen aus echtem Panamabast, dann war sie fertig. Vorsichtig zog sie es über Kopf und zupfte die Löckchen soweit heraus, wie es ihr gerade nötig erschien. Das Täschchen noch.. rr. 16 Ah, die Hauptsache nur nicht vergessen Auf dem Toilettentisch lagen noch die schönen, neuen Fünistomartscheirgu sae wicher— Ein spitzbübisches Lächeln guschte wien— chrn Morcd. Die hatte sie ja ziemlich reicht eweutet. Aber gut, daß sie sie hatte. Es ging ja nicht nur um die Anschaffungen. Was sie so für ihren Bedarf kaufte, außer den Kreinigkeiten, wurde doch zugeschickt, die Rechnungen natürlich auch und die Begleichung derselben überließ sie dann auch großmütig dem el. Gerade jetzt konnte sie das Geld aber auch aus einem anderen Grunde gut gebrauchen. Anläßlich ihres letzten Sieges hatte sie im Tennisklub eine seine Maibowle angesagt. Natürlich begeisterte Zustimmung von allen Seiten. Heute abend würde sie sie nun steigen lassen. Nun kam es auch auf einige pikante Zugaben nicht an, die die Stimmung noch wesentlich erhöhen würden.(Forts. folgt.) Tagungen ihrer gewerkschaftlichen Verbände und ihrer Fachgruppen ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub erhalten, wenn sich die Berufsverbände oder die beteiligten Beamten zur Tragung der etwa entstehenden Vertretungskosten bereit erklären. Zur Teilnahme in gewerkschaftlichen Lehrgängen können die Beamten unter Anrechnung auf den Erholungsurlaub beurlaubt werden. Eine Beurlaubung gegen Erstattung der Vertretungskosten ist in diesen Fällen unzulässig. Auch zu sportlichen Veranstaltungen kann Urlaub unter Anrechnung auf den Erholungsurlaub gewährt werden. Anträgen auf Beurlaubung zur TeilNei mtunt nahme an Tagungen der politischen Parteien ist unter Anrechnung auf den Erholungsurlaub stattzugeben. In den Ländern, in denen der 1. Mai nicht als gesetzlicher Feiertag gilt, können Beamte, Angestellte und Arbeiter zur Teilnahme an einer Feier am 1. Mai beurlaubt werden, soweit dies nach Lage der Dienstgeschäfte angängig ist. Derartige Beurlaubungen sind, den Beamten und Angestellten auf den Erholungsurlaub anzurechnen. Bei Arbeitern kann von der Anrechnung auf den Erholungsurlaub oder der Lohnkürzung abgesehen werden, wenn die Nachholung der versäumten Arbeitsstunden sichergestellt ist. 5 # 0 Aus Koerns Rats Ve-a-ta Eine Aprilsymphonie meines Freundes Otto. Schwerte, den 12. April 1929. Mein sonst so morgenschöner Freund Otto taß gestern abend so gegen 8 Uhr auf seines Bettes Rand und weinte. Als ich in sein Zimmer trat, schluchzte er mir verstört entgegen: „Ve— a— ta, Ve— a— ta!“ Was es bedeutet, dieses Rätselwort? An dem Gehirngehäuse des sonst so schönen Otto sind die verregneten Tage des Monats April nicht spurlos hinabgeflossen. Als gestern der Zegen vom Himmel zur Erde strömte, packte es ihn. Es geht Otto wie vielen anderen Menschen, sie zeigen um„Weekend“ einen leisen psychopathischen Einschlag. Otto bekam einen Rapsius. Verregnete Apriltage, ging es ihm wirbelnd durch den Kopf. Diese Worte wurden mit zentrifugaler Kraft ins Wesenlose geschleudert. Nur die ersten Buchstaben klammerten sich fest in Ottos rotierendem Hirn: Ve— a— ta. So verfiel er dem Abkürzungswahn, der in der letzten Zeit gesoleiisch ins Kraut schießt. Otto leidet— wenn er im Gefühl des frühen Urlaubs steht—, stets unter diesen Wahnvorstellungen, wenn auch einmal die Sonne über gedrückten Gemütern aufgezogen ist. Sein Aprilzustand ist keineswegs zu beneiden. O ihr Vernunftlosen, lächelt nicht über den armen Otto, den schon jetzt der Wandertrieb gepackt hat und dessen Urlaub um diese Zeit traditionell ist. Ein Wunder ist dieser Ve— a— ta=Zustand wirklich nicht. Laßt euch erklären: Otto harrte, ausflugsbegeistert, auf der Zinne seines Daches. Regengeschosse verwandelten seine Melone in ein Sieb. Ueber ein Hohensyburg=Zwischen= spiel mit zu einem Wollknäuel zusammengeschmolzenen Pullover sei schweigend hinweggegangen. Der Regenmantel, den Otto an seinem dritten Ferientage trug, hing mehrere Tage am Backosen seines Brötchenfabrikanten. Ottos Mut geriet ins Wanken. Doch auf meine trostreichen Worte blitzte#es noch einmal in seinen Blauängelein auf. Ottos Soele und Leib zog aus und suchte Freude auf Wanderschaft. Der Regen schwemmte den Schinken von den verstauten Wanderstullen hinweg und der Ruhr war es vorbehalten, Ottos neuen eleganten Hut zu einer formlosen Masse aufzuweichen. Da war es nicht nur um seinen Hut, sondern auch um seinen Träger geschehen. Er saß aus seines Daches Zinnen— pardon — seines Bettes Rand und schluchzte nur immerzu„Ve— a— ta, Ve— a— ta.“ Nichts hat vermocht, die feuchte Erinnerung aus Ottos Herzen zu verbannen. O, bedauert meinen Freund Otto mit jedem Gesichtsnerv, der euch zu eigen ist. Hoffentlich gießt eine strahlende Maisonne Balsam in dieses zerrissene Herz. „Ve— a— ta“ ist schon eine schlimme Krankkeit. Wenn sich dazu noch„Ve— mai— ta“ gesellt, das würde tödlich wirken. Und es wäre ein Jammer um den blauäugigen Otto. Hans von der Ruhr. Schwerte(Ruhr), 12. April 1929. Gedenktage. 12. April. 1809 Andreas Hofer erstürmt Innsbruck.— 1864 Der Schriftsteller Heinz Tovote in Hannover geboren.— 1885 Der oberbayerische Dichter Karl Stieler gestorben(geo. 1842).— 1888 Der schwedische Chemiker und Industrielle Ludwig Nobel in Cannes gestorben (geboren 1831).— 1899 Der Augenarzt Karl Alfred Gräfe in Weimar gestorben(geboren 1836).— 1907 Der Dichter Otto v. Leixner in Gr.=Lichterfelde gestorben(geboren 1847). Wetterbericht der Wetterwarte Essen. Ein gestern an der Nordseeküfte liegendes flaches Teiltief ist südwärts nach Südwestdeutschland und Frankreich fortgeschritten, während sich das vom Nordwesten Großbritanniens nach Skandinavien reichende Hochdruckgebiet weiter verstärkt hat. In Deutschland war es heute früh meist bewölkt, vielfach mit Regenoder Schncefällen. Die Morgentemperaturen lagen zwischen 0 und 5 Grad. Der Kahle Asten meldet starken Nordostwind, bedeckten Himmel und 1 Grad Frost. Wetteraussichten bis Samstag: Wechselnde Bewölkung und kühl, sowie vorübergehendes Nachlassen der Niederschläge. - Die Totenglocken klagen fast an jedem Tage von dem Dahinscheiden lieber Mitbürger, die der Tod von hier genommen hat. So starben am 9. und 10. April Frau Ottilie Weisenbach geb. Schmidt im 69. Lebensjahre, Else Ludwig im Alter von 30 Jahren und Walter Beckmann, fast 20 Jahre alt.— In Westhofen verstarb im Alter von 56 Jahren Ernst Baumkötter. Sie mögen die ewige Ruhe finden. - Unfall. In der Nacht zum 11. April kam am Bahnhofsvorplatz ein Straßenpassant zu Fall. Er zog sich bei diesem Sturz eine Knie= und Schulterverletzung zu. Werter sen Erzühten Schwerte, den 12. April. Straßen können erzählen, beredter und wissender als Bücher und Menschen. Straßen könneu erzählen von Jahrzehnten, Generationen, Jahrhunderten. Sie wissen um Leid und Freud der Menschenkinder, aber sie schließen sich nur dem auf, der in ihrem Gesicht zu lesen vermag, der still sich in sie versenkt und ihre Sprache versteht, ihre steingewordene Sprache. Ihm aber erzählen sie unermüdlich... Doch nicht viele sind es, die den Stimmen der Straße lauschen. Mit Autos, Trambahnen, Motorrädern und Rädern jagen sie durch die Straßen, hasten zu Fuß hindurch, kennen nicht ihr Gesicht und ihre Sprache, wissen oft nicht die Namen, die Menschen ihnen gaben. Und doch kann schon ein Straßenname so manches erzählen vom Werden und Wachsen der Stadt. Auch hier in Schwerte ist das so. Jede Straßenbennung ist nach einer besonderen Bedeutung erfolgt; viel sind es verdienstvolle Männer, deren Namen auf diese Weise für alle Zeiten festgehalten werden. Man könnte da viel Pietätgefühl nennen, was unsere Vorfahren in dieser Hinsicht an den Tag gelegt und uns überliefert haben, man könnte die Schwerter Straßen der Reihe nach aufzählen und ihre Bezeichnungen— was oft sehr schwierig ist— zu erklären versuchen. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. Es soll eben mit dieser Abhandlung einmal das Interesse des einzelnen wachgerufen werden an dem Gesicht der heimatlichen Straßen, an der Erforschung ihrer Namen, und das würde im Gefolge haben, daß man künftig mit viel mehr Liebe und Verständnis auf ihren Pfaden schreitet. Wie überall, so hatte auch der siegreiche Krieg von 1870/71 die Wogen der Begeisterung nach Schwerte getragen und es nimmt darum kein Wunder, wenn einige Straßen nach berühmten Soldaten benannt wurden. So kennen wir z. B. eine Bismarck=, Moltke= und Sedanstraße, während die Hohenzollernstraße die damalige Herrscherklasse andeutet. Aber auch eine Wittekindstraße erinnert an einen großen Kämpfer, den damaligen Führer der heidnischen Sachsen, die sich der Macht Karls des Großen nach hartem Streit unterwerfen mußten. Mit dem Namen Wittekind ist ein großer Vorfahre gekennzeichnet. Sedan= und Weißenburgerstraße erinnern an siegreiche Schlachten des Krieges von 1870/71, während die Ziethenstr. die Zeit Friedrich des Großen vor der Seele wieder wachruft. Doch auch den Ruhm der bedeutendsten deutschen Dichter verkünden Schwerter Straßennamen, so den Goethes, Schillers und Lessings. Die Schwerter Industrie findet ebenfalls in mehreren Schwerter Straßennamen ihren Niederschlag. Die Eisenindustrie= und Nickelstraße verkünden, daß in Schwerte ein großer Industriekreis seine Niederlassung hat, wie auch die Namen Fleitmannstraße und Fleitmannsplatz die großen Verdienste des ehemaligen Generaldirektors der Deutschen Nickelwerke festhalten. Viele Straßenbenennungen lassen sich sehr leicht erklären und ergeben sich aus den greifbaren örtlichen Verhältnissen, die keine Zweifel aufkommen lassen. So wird sich wohl jeder die Namen wie Bahnhofstraße, Ruhrstraße, Hagenerstraße, Marktstraße, Friedhofstraße, Südwall usw., leicht erklären können. Viel schwieriger und oft noch ungeklärt sind die Straßenbezeichnungen, die von altersher übemommen wurden und bei denen wir uns heute fragen, aus welchem Grunde eine solche Benennung wohl gewählt wurde. Denken wir da nur einmal an die Kleppingstraße. Es handelt sich hier um den Großkaufmann, Bürgermeister und Stadtrat Klepping, der schon 1383 die Stadt Dortmund auf dem Lübecker Hansatag vertritt. Das Erbe seines Schwiegervaters Mankorn, des reichsten Schwerter Bürgers um das 14. Jahrhundert, dürfte er angetreten haben. Daher wahrscheinlich diese Straßenbenennung. Viele Namen harren noch ihrer Erklärung und vielleicht findet sich einmal dieser oder jener bereit, mit der Blendlaterne hier die geschichtsumwobene Dunkelheit zu lichten. Dann wären auch diese Zeilen nicht vergebens gewesen. L=x. Die Polizei berichtet: In der Zeit vom 1. bis 7. April lamen zur Auzeige: 1 Fall wegen Warenverkaufs am Sonntag, 1 Fall wegen schwerer Körperverletzung, 1 Fall wegen nichtordnungsmäßiger Führung des Viehhandelskontrollbuches, 1 Fall wegen unberechtigten Betretens eines Ackers, 1 Fall wegen Zechprellerei, 2 Fälle wegen Diebstahls; 5 Personen wurden wegen Landstreicherei dem Garicht zugeführt. Obdachlos meldeten sich 33 Personen. * Zu einer Schlägerei zwischen zwei Personen kam es in der Nacht zum 8. ds. Mts. auf dem Markt. Die Keilerei nahm einen derartigen Umfang an, daß die Polizez einschreiten und die Ruhe wiederherstellen mußte. : Verbotswidriger Hausierhandel. Am Mittag des 8. April wurde eine jugendliche weibliche Person aus Hagen dabei angetroffen, daß sie den Hausiererhandel verbotswidrig ausübte. Anzeige wurde erstattet.— Eine andere Person wurde unter dem Verdacht der Landstreicherei und des Bettelns inhaftiert. Wegen Bettelns und Landstreicherei erfolgte am 10. April die Inhaftierung von 2 Personen. Sie wurden dem Gerichtsgesängnis zugeführt. Weitere 3 Personen gelangten ebenfalls wegen des gleichen Vergehens am folgenden Tage zur Festnahme. -. Bericht über die Lage des Arbeitsmarktes im Arbeitsamtsbezirk Schwerte. Am Stichtage wurden gezählt: 2780(2723) Arbeitssuchende; davon waren 2038(2236) Unterstützungsempfänger der Arbeitslosenversicherung und 168(184) Unterstützungsempfänger der Krisenfürsorge. 302 Notstandsarbeiter aus der Arbeitslosenversicherung und 24 aus der Krisenfürsorge wurden beschäftigt. Schulbeginn. An den ländlichen Schulen des Kreises Hörde — also auch an den Schulen des Amtes Westhofen— beginnt mit dem heutigen Tage das neue Schuljahr. An den Volksschulen und höheren Schulen der Stadt Schwerte und an der Berufsschule beginnt der Unterricht Dienstag, den 16. April. - Aufnahme zur Berufsschule. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß auch noch heute abend 6 Uhr in der Bismarchschule an der Kuhstraße die Aufnahme zur Berufsschule stattfindet. Sämtliche Knaben, die Ostern die Schule verlassen haben, haben sich zur Berufsschule anzumelden, auch dann, wenn sie noch keine Lehr= oder Arbeitsstelle haben. 4. Neuer Wirt. Die Wirtschaft„Zum Amtsgericht“(Walter) ist durch freiwilligen Verkauf in andere Hände übergegangen. Die Führung des vollständig umgebauten und neu hergerichteten Hauses hat der Wirt Wilh. Vollbach aus Buer übemommen. . Die Auszahlung der Zusatzrente für Kriegshinterbliebene und nicht im Erwerbsleben stehende Kriegsbeschädigte für den Monat April 1929 findet am Montag, den 15. April 1929, vormittags, an der hiesigen Stadttasse statt. Ferngasversorgung. Seit einigen Tagen ist man mit dem Anfahren der Rohre beschäftigt, um Nickelwerk und Eisen=Industrie an die Ferngasleitung anzuschließen. Die Leitungen werden von der Hörderstraße ausgehend durch die Hohenzollern= und Beckestraße bezw. Dammstraße verlegt. An den Arbeiten werden wieder eine Anzahl fleißiger Hände Beschäftigung finden. Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Schwerte. Wie bereits angekündigt, feiert die Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz am kommenden Sonntag, den 14. April im Saale„Im Reiche des Wassers“ sein diesjähriges StifOma und das„Radrio“ Von Karl Ettlinger. Großmama hatte Geburtstag und ich mußte ihr etwas schenken. Sonst schenke ich Damen immer ein Fläschchen Parfüm, aber Großmama parfümiert sich schon lange nicht mehr, ja, ich glaube, sie hat sich nie parfümiert. In ihrer Jugend galt gut riechen noch als unmoralisch. Was schenkt man einer Oma? Einen Lehnstuhl hat sie schon, und auf mein Lichtbild legt sie keinen Wert. Ich bin nämlich keineswegs ihr Lieblingsenkel; ihr Lieblingsenkel ist Vetter Gustav, unser Familientrottel. Halt, ich schenke ihr ein Radio! Mittags, während Großmama ihr Nickerchen hielt(meine Stenotypistin hatte„Niggerchen“ geschrieben, aber ich konnte es noch verbessern), legte ich in der guten Stube die Leitung, und abends erschien ich mit Empfangsgerät und Lautsprecher. „Liebste Oma, ich wünsche dir zum Geburtstag alles Gute und hier habe ich dir etwas Schönes mitgebracht!“ „Ich danke dir, lieber Karl!— O, wie hübsch!— So ein schwarz lackiertes Nähkästchen habe ich mir schon immer gewünscht!“ „Das ist kein Nähkästchen, liebe Oma, das ist ein Radio! Etwas Hochseines! Damit kannst du Berlin, London, Basel, Prag, Paris, Moskau, Mailand hören!" „Wie entsetzlich!“ stöhnte Großmama.„Weshalb tust du mir Greisin das an!“ „Wieso entsetzlich?“ staunte ich.„Du hörst damit die wunderschönste Musik, Vorträge, Opern! Hier, durch diesen Lautsprecher!" „Ach so,“ meinte Großmama nachsichtig, während ich die Leitung anschloß,„früher nannte man das ein Grammophon!“ „Nein, liebste Oma, dies hier ist etwas ganz anderes, eine ganz neue Erfindung!“— „O Gott!— Es ist sehr, sehr lieb von dir! Aber, weißt du, Karl, ich will mit neuen Erfindungen nichts zu tun haben. Meistens explodieren sie!— Da hatten wir einmal eine mechanische Petroleumlampe, dein verstorbener Onkel Oskar hatte sie mir geschenkt, du warst damals noch nicht geboren, und auf einmal, bums! explodierte sie!“ „Das ist hier vollkommen ausgeschlossen, Oma! Diese Erfindung beruht auf elektrischer Grundlage und—“ „Und auf einmal kriegt man einen elektrischen Schlag oder es gibt Kurzschluß! Mein Gott, weshalb bringst du mir diese Höllenmaschine in mein friedliches Haus?“ Ich biß auf die Lippen und versuchte, das Radio auf eine Sendestation einzustellen. Aus dem Lautsprecher drangen einige abscheuliche Töne: ksss— tütütütüt— rchchchch— tiitit— gägägägäg— „Es ist wunderschön," bestätigte Oma mit ergebener Leidensmiene.„Wirklich hübsch! Aber nun tue mir den einzigen Gefallen und lasse Anna das Radrio hinaustragen!“ Mir kam die Galle hoch.„Aber du hast ja noch gar nicht richtig gehört!" bockte ich und drehte an dem Kondensator herum. „Und auf einmal explodiert es!“ wehklagte Oma. „Jetzt hab' ich eine Station! Nun hör' mal! Ganz deutlich und lautrein!" Und das Radio verkündete:„... Wenden wir uns der Zoologie dieses Landes zu. Das bekannteste Tier dieser Gegend ist das Stinktier. Obwohl klein und unscheinbar, spritzt es aus einer Drüse eine Flüssigkeit aus, welche den Menschen bis auf vier Wochen unerträglich verpestet!“ „Schöne Sachen machst du!“ sagte Großmama in einem Tone, als ob ich der Erfinder des Stinktieres wäre. Verbissen hantierte ich an dem„Radrio" um das Stinktier aus der Leitung zu kriegen. Und jetzt meldete sich eine andere Stimme: „... zu den schwierigsten Buchstaben des englischen Alphabets, dem th. Ich mache es Ihnen einmal vor: ßößßß! Noch einmal: ßßßß — legen Sie die Zunge ganz vorn an die Zähne und dann mit leicht geöffnetem Mund: ßößßß! Bitte, verehrte Hörerinnen und Hörer, nochmals: BBBBB!“ „Mein Gott, jetz soll ich auch noch ßßßßßß machen!" wimmerte Oma.„Bitte, lieber Karl, tue das Radio hinaus, ehe es explodiert! Damals die mechanische Petroleumlampe, die machte auch ßßß, und dann auf einmal, bums! explodierte sie. Du warst damals noch nicht geboren——“ Meine Ehre stand auf dem Spiel, ich mußte Oma zum Rundfunk bekehren. Jetzt gerade! Und wenn tausend Petroleumlampen vor meiner Geburt explodiert sind! Mich mühsam beherrschend, schraubte ich an sämtlichen Knöpfen des Empfangsgeräts— Musik kam näher—, ah, jetzt habe ich was eingefangen!„Großmutter, nun spitz' mal die Ohren!" Eine scheußliche Frauenstimme quäkte:„Was machst du mit dem Knie, lieber Hans, mit dem Knüi lüber Hans, beum Tanz...“ „Es ist aus„Traviata“! log ich.„Caruse singt!“ „Wenn es aber doch explodiert!?“ beharrte Großmutter. Mit einem Ruck stellte ich das Radio ab. Ich hatte eine Wut in mir, eine Wut auf Oma, auf das englische th, auf das Stinktier, auf mich, auf den Hans, auf das Knü, auf die„Traviata“, auf die ganze Schöpfung! Ich beneidete die Petroleumlampe um ihr Vorrecht, zu explodieren. Oma schien Mitleid mit mir zu empfinden. „Komm, setz' dich ein bißchen zu mir, Karl!“ sagte sie sanft.„Wirklich, es ist wunderschön, das Radrio! Es macht mir viel, sehr viel Freude! Aber du solltest nicht so viel Geld für mich ausgeben! Wirklich, allerliebst, das Radrio! Weißt du, wenn ich jetzt abends so allein bin, dann setze ich mich vor das Radrio und höre ein bißchen ßßßßß oder Caruso,— wirklich, bin sehr dankbar! Ich bin sehr froh, daß ich das Radrio habe!" Und nach einer Pause: „In welchem Geschäft hast du das Radrio eigentlich gekauft? Ich möchte es nämlich eine Wärmeflasche umtauschen!“——— tungsfest. Neben einem größeren Theaterstück, oas über die Oretter gehen wird und gut einist, wird ein Konzert aufgeführt, das allen Teilnehmern genußreiche Stunden verspricht. Der Musikverein Schwerte=Ost unter Leitung von J. Kersting und das Schwerter SoloQuartett(Leitung W. Temme) haben ihre Mitwirkung zugesagt. Diejenigen, die mit wenig Geld ihre Aussteuer bereichern wollen, ist hierzu durch eine Verlosung Gelegenheit geboten, wobei wertvolle Gegenstände zu gewinnen sind. Daß auch die Tanzlustigen zu ihrem Recht kommen werden, braucht nicht besonders betont zu werden. Alles in allem genommen, wird dieses Fest auf das angenehmste überraschen. Um jedem Gelegenheit zur Teilnahme zu geben, ist der Eintrittspreis verhältnismäßig niedrig gehalten.(S. Inserat.) Frühlingsfest des TV.„Jahn“ Schwerterheide und MGV.„Sangeslust“. Bekanntlich seiern der Turnverein Schwerterheide v. 1900 ADT. und der MGV. „Sangeslust“ am 4. Mai im großen saal ihr gemeinschaftliches Frühlingsfest. Ein Festausschuß hat bereits ein Festprogramm festgelegt. Lieder von ersten Komponisten kommen zum Vortrag. Keulen= und Stabübungen, Flammenschwingen, Geräteturnen, Volkstänze und Flaggenaufmarsch wechseln einander ab. Das bestbekannte Salonorchester Maise=Hörde dürite auch hier seine Anziehungskraft nicht verfehlen. Tänzchen bei verlängerter Polizeistunde soll die Veranstaltung beschließen. Durch die langjährige Tätigkeit beider Vereine für das Allgemeinwohl haben sich dieselben einen guten Ruf erworben, und dürfte denselben daher auch bei dieser Feier ein volles Haus und ein guter Erfolg beschieden sein.— Die Mitglieder des Turnvereins„Jahn“ versammeln sich am Sonntag, den 14. April abends 7 Uhr im Vereinsheim Tiemesmann zur Monatsversammlung. : Der Eisenbahnbauverein Schwerte erläßt im heutigen Anzeigenteil ein Verding für die Ausführung der Erd= und Maurerarbeiten zur Errichtung von 89 Wohnungen. Die Bautätigkeit lebt also in Schwerte wieder auf und nicht lange wird es dauern, daß neue Wohnhäuser entstanden sind. Die Deutsche Reichsbahndirektion Elberfeld veranstaltet eine billige Pfingstfahrt nach München— Stamberg— Garmisch=Partenkirchen vom 21. bis 28. Mai d. Is. Nähere Auskunft und Anmeldung an den Fahrkartenausgaben. Jugendfragen im Rundfunk. Die Vortragsreihe„Jugend in der Gegenwart“, die in Vereinbarung mit der Funkstunde Berlin vom Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände gehalten wird, soll nach einem Vortrag von Reichsjugendsekretär Voß über „Werktätige Jugend und Beruf“ fortgesetzt werden. Am 12. April spricht um 19 Uhr Plosessor Dr. Berger über„Welche Bedeutung haben Leibesübungen für die Jugendverbände?“ Es folgt dann am 23. April 19,30 Uhr ein Vortrag des Reichsjugendsekretärs Husen über„Jugend und Politik“. ha. Rückstrahler an Fahrrädern. Die Frist für die Einführung von vorschriftsmäßigen Rückstrahlern an Fahrrädern ist bis zum 1. Mai verlängert worden, da der Bedarf nicht überall gedeckt werden kann. ha. Nadelarbeit im Oberlyzeum. Unterricht in Nadelarbeit sollen die Schülerinnen der Oberlyzeen usw. auch auf der Oberstufe erhalten, die Lehrerinnen werden wollen. Der Volksbildungsminister hat deshalb genehmigt, daß ein wahlfreier Nadelarbeitsunterricht auf der Oberstufe an den höheren Schulen für die weibliche Jugend eingerichtet wird, wo ein Bedürfnis dafür vorliegt. Kosten dürfen der Staatskasse dadurch nicht entstehen. ha. Medizinalpraktikanten. Ein neues Verzeichnis der Kramenhauser und medizinisch=wissenschaftlichen Anstalten, die zur Annahme von Pratikanten ermächtigt sind, enthält 2486 Stellen. Es entfallen davon auf Verlin 330, den Regierungsbezirk Düsseldorf 163, Arnsberg 115, Breslau 85, Schleswig 53, Münster 51, Köln 50, Wiesbaden 48, Potsdam 45, Königsberg und Magdeburg 37, Oppeln und Merseburg 36, Stettin 31, Frankfurt a. O. 30 usw. Auf ganz Preußen kommen 1417 Stellen, Bayern 296, Sachsen 182, Hamburg 164, Württemberg 109, Baden 99, Hessen 53, Thüringen 40, Bremen 28, Saargebiet 22, Braunschweig 20, Mecklenburg=Schwerin 15, Oldenburg 11, Lübeck 10, Anhalt 9, Lippe 8, Mecklenburg=Strelitz 3. Ein Teil der Anstalten bietet Gelegenheit die Zeit abzuleisten, die der Behandlung innerer Krankheiten zu widmen ist. In anderen können sich die Praktikanten in der Geburtshilfe und Gynäkologie weiter bilden, in einem Teil nur in einem dieser beiden Fächer. ha. Ansteckung. Die übertragbaren Krankheiten haben im Reich vom 10. bis 16. März zugenommen bei Scharlach um 105 auf 1963 Erkrankungen, bei Diphtherie um 75 auf 789, Kindbettfieber um 1 auf 158, Unterleibstyphus um 15 auf 49, Genickstarre um 18 auf 45, Körnerkrankheit um 2 auf 24, Bißverletzungen durch tolle oder verdächtige Tiere um 4 auf 4. Gleich geblieben ist Ruhr mit 23, Milzbrand mit 5, spinale Kinderlähmung mit 3. Die Todesfälle haben zugenommen bei Kindbettfieber um 9 auf 56, Genickstarre um 2 auf 17, Ruhr um 1 auf 2, abgenommen bei Diphtherie um 13 auf 48, Scharlach um 1 auf 27, Unterleibstyphus um 2 auf 4 ha. Kriminaltelepathen. Hellsehern oder Telepathen werden von weamten der Polizei oder der Landsägerei immer wieder Bescheinigungen des Inhalts ausgestellt, daß die Personen infolge übernatürlicher Eigenschaften der Polizei oder Privatpersonen bei der Aufklärung strafbarer Handlungen mit Erfolg behilflich gewesen seien. Derartige Bekundungen werden jetzt ausdrücklich verboten. Nach dem heutigen Stande der Wissenschaft kann das Hellsehen nicht auf Grund sinnlich wahrnehmbarer Tatsachen nachgeprüft werden. Der Minister des Innern hat deshalb verboten, Hellseher„Telepathen und dergl. zur Aufklärung heranzuziehen oder sich an Maßnahmen zu beteiligen, die eine Aufklärung auf diesem Wege bezwecken. Tatspuren müssen aber nachgeprüft werden, wenn sie das Ergebnis von derartigen Versuchen anderer Personen sind. ha. Die Feiertage— ein Bild deutscher Zerrissenheit. Ueber die Feiertage, die in den deutschen Ländern gesetzlich anerkannt sind, hat das Reichspostministerium eine lehrreiche Zusammenstellung gemacht. Kirchliche Feiertage sind allgemein der Neujahrstag, Ostermontag, Himmelfahrtstag, Pfingstmontag sowie der erste und der zweite Weihnachtstag in sämtlichen deutschen Ländern. Von evangelischen Feiertagen ist der Gründonnerstag in Waldeck gesetzlich. Er gilt auch in Schleswig=Holstein als staatlich anerkannter Feiertag, nicht aber als Festtag im Sinne der Gewerbeordnung. Im Kreise Lauenburg und Regierungsbezirk Kassel gilt er nur bis 12 Uhr mittags als Feiertag. Der Karfreitag ist Feiertag in Preußen, Sachsen, Württemberg, Hamburg, beiden Mecklenburg, Braunschweig, Anhalt, Bremen, Lübeck und SchaumburgLippe. In Thüringen macht jedoch der Gemeindebezirk Wolfmannshausen eine Ausnahme. In Bayern und Hessen ist er es nur in den protestantischen Orten, in Oldenburg in den Landesteilen Lübeck und Birkenfeld, in einigen Aemtern und Städten des Landesteils Oldenburg. Der Buß= und Bettag ist überall anders. Der Reformationstag ist nur in Sachsen Feiertag. Politischer Feiertag ist der 1. Mai in Sachsen, Hamburg, Braunschweig, Lübeck und SchaumburgLippe, der 11. August in Baden und der 9. November in Sachsen. den Otrtein! Rundfunk=Programm zu Hause. Der junge Mann zog sich nachmittags 2½ Uhr auf sein Schlafzimmer zurück. Das lange Ausbleiben fiel der Mutter auf. Als sie dann gegen 6½ Uhr das Schlafzimmer des Soy. nes betrat, sand sie den Sohn erschossen auf dem Bett liegend vor, die Pistole noch in der rechten Hand. Die Leichenstarre war bereits eingetreten. Der Sohn soll in der letzten Zeit schon wiederholt Anzeichen von Schwermut gezeigt haben. Aplerbeck. Diebeszunft. In lei Zeit treiben Spitzbuben wieder ihr Handwerk. So wurde einem jungen einem unbewachten Augenblick das Fahrrad gestohlen. In der Nacht drangen Diebe in das am Walde gelegene Anwesen des Besitzers Kötter ein. Durch die eingedrückte Fensterscheibe gelangten sie in die Wohnung des Invaliden F. und hießen hier Geld, eine Armbanduhr, eine Alpakkahandtasche, Ohrringe, sowie Lebensmittel und verschiedene Haushaltungsgegenstände mitgehen. Im Nachbarhaus, in das die Spitzbuben auch eingedrungen waren, sind sie, da sie gehört wurden, unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Sonnabend, 15. April. Münster. 10.15—01.00: Uebertragung von Köln. Langenberg. 10.15—01.00: Uebertragung von Köln. 10.15—11,10: Schallplattenkonzert.— 10.30 Tagesdienst und Wasserstandsmeldungen.— 12.10: Schalbplatten=Konzert.— 12.50: Wetter“ dienst.— 12.55: Nauener Zeitzeichen, Tagesdienst.— 13.05—14,30: Mittags=Konzert, Leitung: Eysoldi.— In der Pause ProgrammbeAn Wenmghosen Ann Westhosen Holzen. Spitzbuben haben sich zu dem Schauplatz ihrer Tätigkeit unseren Ort ausgesucht und sind im Dunkel der Nacht bei einem Anwohner der Provinzialstraße nach Eindrücken eines Fensterrahmens eingestiegen. Die finger richteten eine ziemliche Wühlarbeit an und nahmen außer einem Halsschal und einigen Lebensmitteln eine Geldbörse mit geringem Inhalt mit. Die Täter zu erwischen, blieb noch ereiches. Garenfeld. Sein 2ojahriges Dien, jubiläum konnte am gestrigen Tage de Stanzer Heinrich Colombet bei dem Stahl werk Brüninghaus, Abtlg. Westhofen, begehen. Der Jubilar begann seine Tätigkeit auf der Turngerätefabrik Ruhrtal. Nachdem diese Fabrik von dem Eisenwerk Westhofen übemommer war, arbeitete er auch hier weiter und ist heute noch auf dem Stahlwerk Brüninghaus tätig, das die Fabrik von dem Eisenwerk Westhofen übernahm. Der Jubilar ist bei seinen Kollegen sehl beliebt; seine Mitarbeiter und die Beamten überreichten ihm je ein schönes Geschenk. Betriebsleitung beurlaubte ihn an seinem Ehrentage und erfreute den Jubilar für seine Pflichttreue mit einem Geldgeschenk. Auch w beglückwünschen ihn zu seinem 25jährigen Jubiläum auf das herzlichste und sprechen dabei den ferneren Wunsch aus, daß er noch lange Jahre seiner ihm liebgewordenen Beschäftigung in bester Gesundheit nachgehen kann. Westhofen. Betriebsunfall. Ein jugendlicher Knecht war damit beschäftigt, mit Hierbei scheute das Pferd und raste, den Knecht zu Boden reißend, davon. Der Knecht erlitt einen Bluterguß und Verstauchungen. Westhofen. In der hiesigen Bahnhofswirtschaft konnte die Familie Beyer ein schönes Fest feiern, denn seit 25 Jahlen neg die Bahnhofswirtschaft in ihren Händen. dem Tode des Familienvorstandes wird der Wirtschaftsbetrieb von der Witwe und ihrem Sohne verwaltet. Die Familie Beyer erfrei sich einer besonderen Beliebtheit und dürfte an ihrem Ehrentage viele Glückwünsche entgegennehmen. Auch wir gratulieren zu diesem JubiWesthofen. Hohes Alter. Heute vollendet der älteste Einwohner unserer Gemeinde, Renlner Dietrich Klempt in körperlicher und geistiger Rüstigkeit sein 85. Lebensjahr. Als Veteran des Feldzuges 1870/71 weih gigergente, eg. man ihn noch heute Gartenarbeit verrichten. Möge ihm noch ein schöner Lebensabend beschieden sein und zu seinem Geburtstage unsere besten Glückwünsche. Unn Abierdeu milie A. an der Präsidentenstraße 8. Der 21 Jahre alte Sohn Heinz, der kath. Theologie und Wellinghofen. In der gestrigen Gemeinderatssitzung verhandelte man folgendes: An der Wellinghofer Badeanstalt sind verschiedene Verbesserungen vorgesehen, die einen Kostenaufwand von 2300 Mark erfordern. Nach längerer Aussprache, in der Gem.=Vertr. Schäfer ausdrücklich betonte, daß der Erfrischungsraum viel zu klein sei und durch Hinzunahme des Friseurraumes, der sich nicht rentiert habe, eine Erweiterung erfahre, wurden die angeforderten Gelder bereitgestellt. Gem.=Vertr. Hemesoth regte an, man möge von der Wirtschaft Ihne direkt einen Weg zum Schwimmbad anlegen. Beschlossen wurde, in der nächsten Sitzung entsprechende Vorlage zu machen.— Weiter wurde nach kurzer Aussprache beschlossen, zum Landgemeindetag in Koblenz, der am 17. un 18. Juni stattfindet, die Vertreter Ortmann, Büchner und Buschhoff zu entsenden, während für den Landgemeindetag in Westfalen die Vei treter Mempel, Dresing und Middelmann gewählt wurden. Der Antrag der Wwe. A. Lutkus, W. Geise und A. Petz zu Loh, Dorfstraße, um Erteilung der Genehmigung zu einem Kanal= anschluß rief eine lange Debatte hervor. Die Einwohner haben dauernd Grundwasser in den Kellern stehen. Der Amtsbaumeister ist gegen die Abführung der Grundwasser aus gesundheitlichen Gründen, weil Gefahr besteht, daß das Wasser in das Becken der Badeanstalt geleitet wird. Gem.=Vertr. Pillmann ist für Zustimmung zu dem Antrage. Man müsse den Leuten Gelegenheit geben, daß sie die I Grundwasser los würden. In ähnlichem Sinne sprachen sich noch mehrere andere Vertreter aus. Hemesoth glaubt, die Gemeinde Wellinghofen würde noch viel Schwierigkeiten bekommen, denn es würden sich noch mehr Mängel einstellen. Schließlich wurde beschlossen, den Leuten aufzugeben, daß sie eine Senkgrube errichten lassen, die mit einem Sieb versehen ist, damit das Wasser vorher genügend geklärt wird. Die Genehmigung wird auf Widerruf erteilt. Längere Zeit wurde verwendet bei der Beratung des Punktes: Bewilligung von 1500 Mt. für Verbesserung eines Zugangsweges zum Brünninghäuser. Bahnhof. Es handelt sich darum, in Brünninghausen ein altes und Dunggruben zu beseitigen. Die Stadt Dortmund verlangt von der Gemeinde Wellinghofen einen Zuschuß von 1500 Mk. für Errichtung eines neuen Stallgebändes. Es wird dann möglich Seschace chier iche henge pran), Grape(Klavier).— In der Pause 18,15: Verfassung und Verwaltung,„Beigeordneter von Hansemann:„Die entallung des Selbstverwaltungsgedankens seit den Tagen deFreiherrn v. Stein bis zur Gegenwart“ 18.50: Morsekursus.— 19,15: Die Stunde des Arbeiters. Bruno Süß:„Wesen und Aufgabe 9/40: Museumsdlreltor Privatdozent Tr., Lips: Entwicklung und Berden der mensigtichen Kultur“.— 20,00: Lustiner Abend. Leitung: Neumann. Kapelle: Eysoldt.— Anschließend: Letzte Meldungen, Sportdicnst, Funkwerbuzng. — Darauf bis 24,00: Nachtmusik und Tanz, Leitung: Eysoldt.— Anschließend vis 1,00: Tanz (Meister des Jazo. zwangs.I 4 sunge s versteigerung! Im Wege der Zwangsvollstreckung werde ich am Sonnabend, den 13. April 1929, vormittags 10 Uhr, in Schwerte, Westenstraße 15. 1 Büfett(eiche) 1 Sofa m. Umbau öffentlich meistbietend gegen sofortige Bezahlung verkaufen. Schwerte, 12. April 29. Prick, Gerichtsvon zieher. zu verkaufen. Technikum Lemgo I. Lippe Noch-, Tief- u. Sisenbeionbau Maschinenbau. Elektrotechnik Wer nicht inseriert, verliert! neuen Stallgebändes. Es wird dann mög sein, bequem an den Bahnhof heranzukommen. Von verschiedenen Rednern wurde scharf kritisiert, daß es eigentlich beschämend sei, daß Wellinghofen, das doch bereits 40000 Mk. Zuschuß geleistet habe, immer wieder Gelder bereitstellen müsse. Nötig sei auch, daß der Weg am Bahndamm entlang nach Hachency, der täglich von mehreren hundert Arbeitern benutzt werde, ausgebaut würde. Beschlossen wurde, daß die Gemeindeverwaltung mit der Stadtverwaltung Dortmund über die Herrichtung dieses Weges in Verhandlungen eintritt. Die geforderten 1500 Mark werden daraufhin bereitgestellt. An die öffentliche Sitzung schloß sich noch eine geheime Beratung an. Heute bis Sonntag zeigen wir wieder ein sehr gutes Programm Eine Liebes-Tragödie in 7 ergreisenden Akten. WVilheim Dieterie in der Hauptrolle. Buzz Barton der Teufalsjunge Wild-Westfilm in O spannenden Akten. Der aus vielen Wild-Westfilmen bekannte kleine sommersprossige Buzz Barton in der Hauptrolle. Naturaufnahme- Lustspiel Holländ. Käse 1.10 vollfett Pfd. Edeme vollfett PId. Hulmor Der weise Salomon. Zu Salomon, dem Weisen, kam eines Tages eine Schwiegermutter. O König,“ klagte sie,„mein Schwiegersohn, mit dem meine Tochter und ich jahrelang zusammengelebt haben, ist verschwunden und nicht mehr aufzufinden. Ich befürchte, er ist umgekommen.“ Salomo betrachtete die Frau, überlegte einige Minuten und sprach: „Ich werde dir deinen Schwiegersohn wieder herbeischaffen.“ Und er versammelte sein ganzes Volk und zeigte auf die Frau: „Hier ist eine Schwiegermutter, die in zwei Hälften geteilt werden soll.“ „Bravo!“ rief da eine tiefe Stimme aus der Menge des Volkes. „Da ist dein Schwiegersohn,“ lächelte der weise König. 1.16 Edamer p—,79 . P f d. Alg. Stg.-Käse 7.58 Camembert„52 Dose Fleisch-Sülze.68 Corned-Beef—.98 Plockwurst„ 1.68 " Pid. Heidelbeeren 1.50 hochsein" Dose A EREUN S. m. b. M. Lebensmittel-Vertrieb Schwerte, Hüsingstr. wegen Aufgabe Mulun Großnn Teicnee in: Mctusw, Tinlinezs- Olnzüce anzüchen, Molngustan-Ernzüchun, Geiteierin=Wein bedeutend im Preise herabgesetzt! iise zustue Steist Lis wit dorö L#t##n Türe ion Leiit##in. Nm Auses Zi Wmtscztich Siiteh a d. Non Ausce Gänstirzen Pinseiifsczutrczunfuit worhun. F#nit Seonstift mit Feium Plierl#emwctun Wiu PPenise Hins Teennez Fust. Onezugzerhele Moruun,### Moinlan-Monlur, Mowlissun dis zum Gubesorneß zwienn ZwrüteRinfernchan: Buerihtun Tin Mninr Tehershenstne ims Auneun Ter Aoreoin, Furß ich mitte Einne Fugee Aenimen Tuit Mwimm Riasun Nueswer#e eisenctun Kormw. Gtun Judun Korm###e zwicze Iuun u enitwitticne#itus. Kommenn Tin dur#s, un i#ste Mner Lot#l win! Nr. 85(Drittes Blatt) Zeitung“ Wahlkreis=Arbeiterausschuß der Deutschen Erner““ von Weitsalen=Sur Unter dem Vorsitz des Reichstagsabgeordneten Bergmann Aug. Winnefeld trat am Sonntag im„Hattinger Hof“ in Hattingen a. d. Ruhr der Wahlkreis=Arbeiterausschuß der DBP. zu einer Sitzung zusammen, um ein Referat über die soziale Frage entgegenzunehmen. Die Versammlung war außerordentlich stark besucht. Jede Ortsgruppe des Wahlkreises hatte Vertreter entsandt. Im Namen der Hattinger Ortsgruppe wurde die stattliche Vertreterschar vom Vorsitzenden dieser Gruppe, Architekt Werner, begrüßt. Der Abgeordnete Winnefeld gab dann in einem längeren Vortrage ein durch Zahlen belegtes Bild von der finanziellen Lage der deutschen Sozialversicherung. Diese sei besonders in den letzten Monaten Gegenstand öffentlicher Erörterung gewesen, und zwar mit Recht, denn es tue not, daß jeder erfahre, wie es um die Lage des gesamten deutschen Sozialversicherungswesens stehe. Es seien auch Vorschläge aufgetaucht, unsere Sozialversicherung auf eine andere Grundlage zu stellen. So wurde z. B. vorgeschlagen, das gesamte Sozialversicherungswesen durch eine Zwangssparkasse abzulösen. Der Gedanke habe viel Bestechendes und stoße durchaus und mit Recht auf Verständnis gerade in Arbeiterkreisen. Es sei sicher ein Unterschied, wenn der Arbeiter an dem Tage, an dem er in den verdienten Ruhestand trete, statt auf eine meistens unzureichende Rente angewiesen zu sein, sein jahrzehntelang gezahltes sauer verdientes Geld aufgehäuft sehe zu einem schönen Vermögen. Er könne sich vorstellen, daß im Gefühl eines solchen Besitzes der Lebensabend eines Arbeiters eine ganz andere Entschädigung biete als eine Rente für die volkswirtschaftliche Arbeit, die er ein Menschenalter lang der Gesamtheit geleistet habe. Aber der schöne Gedanke halte bis heute der Untersuchung der Frage nicht stand, wie er ausgeführt werden könne. Die Rentenzahlung beruhe auf dem Umlageverfahren, d. h. träge würden zur Zahlung der Renten verwanot. Man würde also den Renten das Fundament entziehen, wenn man von diesem Modus der Gesetzgebung abwiche. Solange die Sicherstellung der heute laufenden Rechtsansprüche auf Rente nicht gewährleistet sei, könne an eine Aenderung der Sozialversicherung nicht gedacht werden. Und so lange die wirtschaftliche Lage so unsicher sei, wie es heute infolge der Tributbelastung der Fall sei, dürfte die Möglichkeit kaum diskutierbar sein, die laufenden Rentenansprüche einfach auf den Staat zu übernehmen. Die Gesamtlage unserer Sozialversicherung sei ausschließlich eine Frage der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Je unsicherer diese werde, desto mehr schwebe auch das deutsche Sozialgebäude in Gefahr. Früher hätte jeder sich in dem Gedanken sonnen können, deine Rente für den Ruhestand ist gesichert. Von 1918 bis 1923 aber habe Kontribution und Inflation das gesamte Sozialvermögen von 2½ Milliarden Mark aufgezehrt. Man hätte nach Einführung der festen Währung zu einer Reformierung der Gesetze schreiten müssen, weil die auf Goldmark aufgebauten Renten nicht mehr hätten gezahlt werden können. Inzwischen hätten sich die Verhältnisse wieder gebessert. Es seien sieben Lohnklassen geschaffen worden. Von den 18 Millionen Versicherten gehörten 38 v. H. zu Gruppe 7 und 62 v. H. zu den anderen Lohnklassen. Von den Rentenbeziehern hätten 38 v. H. ein Lebensalter unter 65 Jahren, während der Rest über 65 Jahre alt wäre. Der Grundbetrag für jeden Versicherten betrage 168 und der Reichszuschuß dazu 72 Mark. Die Steigerungssätze betrügen 20 v. H. der geleisteten Wochenbeiträge. Der Gesamtaufwand in der deutschen Sozialberschenung habe betragen: Abg. Winnefeld über die Sozialversicherung im Jahre 1913 1371 Millionen " 1924 1955 „" 1 9 2 5 2 6 7 9 „„ 1926 3134 „„ 1927 3657 Das sei eine Steigerung von rund 200 v. H. In der Reichsinvalidenversicherung hätten betragen die Einnahmen im Jahre 1927, 1000 Millionen " 1928 1080 Die Ausgaben seien gewesen im Jahre 1927 707 Millionen „ 1 9 2 8 8 1 0 Die Ausgaben seien also um über 100 Millionen Mark gestiegen. Die Entwicklung der Vermögenslage der Reichsinvalidenversicherung ergebe sich aus folgendem Zahlenbild: Ueberschüsse: im Jahre 1929 355 Millionen „„ 1930 290 „„ 1931 215 „„ 1932 145 „„ 1933 70 „„ 1934 5 Unterschüsse: im Jahre 1935 115 Millionen „„ 1936 205 „„ 1937 295„ „„ 1938 385 Bei den vom Gesetz vorgeschriebenen gleichbleibenden Leistungen ergebe sich von Jahr zu Jahr ein steigendes Defizit. Dabei hänge diese Entwicklung ab von der sich ebenso gleichbleibenden Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Verschlechtere sich deren Lage, werde sich auch die Vermögenslage der Versicherung entsprechend verschlechtern. Mit der Zunahme der Arbeitslosigkeit müßten naturnotwendig auch die Einnahmen der Reichsinvalidenversicherung noch weiter sinken. An Rentenbeziehern gab es nach den Winnefeldschen Ausführungen 1929 2,1 Millionen männliche, 420 000 Witwen und 750000 Waisen. An diesen Zahlen sei die verheerende Wirkung des Krieges zu erkennen. Angesichts der Gesamtlage in der Wirtschaft sowohl wie der Vermögenslage der Versicherung verstehe er nicht, sagte Winnefeld, wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, die Sozialversicherung zu Agitationszwecken zu mißbrauchen und Anträge zu stellen, die einen Mehraufwand von 2 Milliarden erfordern. Es sei charakteristisch für die Sozialdemokratie, die einen solchen Antrag gestellt habe. Auf die Lage der Knappschaftsversicherung eingehend sagte Winnefeld, daß im Ruhrbergbau der Arbeitnehmer 15,10 v. H. von seinem Lohn an Beiträgen zahle und der Arbeitgeber 14,25 v. H. Wenn nun eine Aufstockung der Lohnklassen vorgenommen werde, so bedeute das eine Mehrbelastung von 3 Mk. für den Arbeitnehmer. Die sonstigen Berufe würden infolge einer weiteren Aufstockung eine Mehrbelastung von 8 v. H. beim Arbeitnehmer und 7 v. H. beim Arbeitgeber haben. Die Gesamtausgaben des Reiches für die Sozialversicherung betrugen 3657 Millionen A plus 1205 Millionen A für die Arbeitslosenversicherung. Das macht auf den Kopf der Bevölkerung von 62 Millionen 78 Mark oder 8 v. H. des rohen Volkseinkommens von 60 Milliarden Por.,„. Minnsteh 9. BaichsZusammenfassend sagte Winnefew, die Reichsinvalidenrenten dürften nicht gekürzt werden, aber in der Belastung der Wirtschaft müsse Remedur eintreten, wenn die Renten gesichert bleiben sollten. Die Mängel, die sich eingeschlichen hätten, müßten mit der größten Energie beseitigt werden. In der Arbeitslosenversicherung sei die Entwicklung so gelaufen, daß sie von keinem anständigen Menschen gedeckt werden könne. * # Ueber das weitere Schicksal des verbannten Bolschewikenführers Trotzki wollen die verschiedenartigsten Gerüchte kein Ende nehmen. Ein Berliner Abendblatt wußte bereits zu berichten, daß Trotzki die Erlaubnis zum vorübergehenden Aufenthalt in einem deutschen Kurort erteilt werden solle. Diese Meldung scheint aber mindestens verfrüht gewesen zu sein. Wie bekannt, werden gegen einen dauernden Aufenthalt Trotz= kis in Deutschland von verschiedenen Seiten Einwendungen gemacht. Die diesbezügliche Entscheidung des Reichskabinetts ist daher alles andere denn leicht. Trotzki selbst hat neuerdings das Hotel Tokatlian in Konstantinopel, wo ihm der Aufenthalt auf die Dauer zu kostspielig wurde, mit einem bescheideneren Quartier in dem Stadtteil Chichli vertauscht, wo er bis zur Erledigung seines Einreisegesuches zu wohnen beabsichtigt. Unser Bild hält den Augenblick fest, wie Trotzki sich mit seiner Frau und seinem Sohn vom Hotel nach seiner Wohnung begibt. Es ist die erste Aufnahme, die von Trotzki in Konstantinopel gemacht wurde, nicht ohne große Schwierigkeiten, da Trotzki sich in der letzten Zeit nicht mehr photographieren läßt. Freitag, 12. April 1929 Die Deutsche Volkspartei stehe auf dem Standpunkt, daß jeder Arbeiter, der unverschuldet in Not gerate, Unterstützung erhalten müsse. Aber jeder habe auch zu arbeiten, wenn ihm eine Arbeit nachgewiesen werde. Die Sozialversicherung dürfe zum Schaden aller wirklich Not leidenden Menschen nicht mißbraucht werden. Das lasse sich der ehrliche Arbeiter nicht mehr gefallen. Das rheinisch=westfälische Industriegebiet habe die höchstentlohnten Arbeiter. Von seinen Sozialbeiträgen werden andere Gebiete bezuschußt. Von den 2,1 Millionen Arbeitslosen seien 1 Million Saisonarbeiter, die im Sommer die höchsten Löhne verdienten, und auf Grund dieser Löhne auch die höchsten Sätze der Arbeitslosenversicherung bezögen. Das sei ein sozial nicht zu verantwortender Zustand. Er sei um so weniger zu verantworten, als diese Saisonarbeitslosen aus den Beiträgen der geringer bezahlten Arbeitnehmer unterstützt würden und nicht selten mehr Unterstützung erhielten als jene Arbeiter verdienten. Und dabei weigerten sich die Saisonarbeitslosen in den meisten Fällen, eine ihnen nachgewiesene Arbeit anzunehmen, und zwar mit der Begründung, daß ihre Unterstützung höher sei, als sie mit der ihnen nachgewiesenen Arbeit verdienen könnten. Das seien Auswüchse des Sozialversicherungswesens, die so bald wie möglich ausgemerzt werden müßten. Winnefeld führte einige Zahlen über diese Zustände an, die geradezu erschreckend auf die ganze Versammlung wirkten. In Ortelsburg seien 60 v. H. der Arbeitslosen Saisonarbeiter, in Königsberg 40 v. H. Früher hätten diese Leute während ihrer Arbeitslosigkeit in den Wäldern gearbeitet. Heute falle das keinem mehr ein, so daß die Waldbesitzer für den Holzschlag keine Leute mehr hätten. Ja, es sei nachgewiesen, daß sich die Söhne kleiner Bauern das Gesetz zunutze machten, indem der Sohn vo Bauern A. beim Bauern B., und umgelehrt der Sohn von B. bei A. arbeite, um im Winter Arbeitslosenunterstützung beziehen zu können. Für einen derartigen Mißbrauch mit seinem sauer verdienten Geld bedanke sich der ehrliche Arbeiter. Das Prinziy der Gerechtigkeit miüsse unbedingt gewahrt werden. Winnefeld seine mit großem Beifall ausgenommenen Ausführungen mit den Worten, daß die beste Sozialpolitik nur dann gewährleistet sei, wenn yinter ihr eine trag= und leistungsfähige Wirtschaft stehe. Er wisse sich in dieser Forderung eins mit dem sozialdemokratischen Reichsarbeitsminister, der in seiner Sozialpolitik dasselbe gesagt habe. Die Ausführungen Winnefelds lösten eine sehr interessante gegen das heutige Sozialsystem sehr scharf eingestellte Erörterung aus. Man verlangte, daß der Zwangssparkassengedanke in das Vok hineingetragen werde. Wenn, gr, lich auch von heute auf morgen nicht verwi.. lasse, aber es müsse einmal möglich werden, daß dem Arbeiter das Geld bleibe, das er im Laufe der Jahrzehnte seiner Arbeit für sein Fortkommen im Alter gezahlt habe. Die vie len Luxusbauten der Ortskrankenkassen waren Gegenstand scharfer Kritik. Die unsichere Lage der Knappschaft sei dadurch eingetreten, daß man sie zum Reichsgesetz erhoben habe. In einem Schlußwort gab Winnefeld noch eine wertvolle Ergänzung zu einzelnen Fragen und teilte mit, daß 619 Millionen zur Sozialversicherung vom Reich getragen werden. Er formulierte dann seine Forderung dahin, daß an der Knappschafts= und Inval denversicherung nichts geändert, daß keine Beitragserhöhung vorgenommen werden und die Renten keine Kürzung erfahren dürften, die Arbeitslosenversicherung völlig reformiert werden müsse. Diese Forderung fand ungeteilten Beifall und wurde einmütig zum Beschluß erhoben. Die nächste Versammlung wird im Juli in Soest abgehalten werden. C 100 2 901 e-ebenso CUFmehr als die Hältte billiger (½2 PfG. 50 Pfg.) und so sparsam im Gebrauch Schriftleitung: Bert Oehlmann, Berlin SW. 68, Alte Jakobstr. 24. Kein Märchen, sondern Wirklichkeit: Tenselrandeter und Massentrat.. I en#mel unter der Erde—. Festen bis zu Klim Iwaniucha und seine 12 Apostel „Ein entsetzliches Drama spielte sich gestern abend in der Nähe des Vorortbahnhofes Oberhausen-Nürnberg ab. Die vierzig Jahre alte Modellschreinerehekrau Therese Kottmair wart sich mit ihrem vierjährigen Söhnchen vor einen vorbeifahrenden Zug. Sie wurde, furchtbar verstümmelt. tot auf gelunden. Der Knabe erltt schwere Hinterkopfverletzungen, denen er nach einigen Stunden im Aussburger Hauptkrankenhaus erlegen ist.— Frau Kottmair zeigte schon seit länzerer Zeit Zeichen von Geietesgestörtheit, die darauf zurückzuführen sind, daß die unglückliche Frau sich allzu stark in die Ideenwelt einer religiösen Sekte verrannt hatte.“(Zeitungsmeldung.) Selbstmord Wah in religiösem Wahnsinn?, Ja!— Ein Ausnahmefall? Nein! In erschreckender Zahl häufen sich die Selbstmorde, denen religiöse Wahnideen zugrunde liegen. Sekten merkwürdigster Art schießen wie Pilze aus der Erde und finden dank der suggestiven Kraft ihrer Begründer und Verbreiter immer neuen Zulauf. Aber nicht nur Deutschland wird von verbrecherischen Religionsstiftern bereist, sondern auch alle übrigen Staaten. Ein besonders reiches Feld haben derartige„Apostel“ in Polen gefunden. Hier gelang es — Der Innocentisten=Tempel unter der Erde—. Fasten vis zu 70 tägiger Dauer tierer vier Leichen fand. Die im rumänischen Innenministerium vorliegenden Einzelheiten über die fanatische Tätigkeit der Sekte enthalten Schilderungen, die nicht wiederzugeben sind und einen entsetzlichen Beweis dafür erbringen, wie leicht es ist, Hunderte und Tausende von bisher friedlich lebenden Menschen in einen Zustand religiöser Raserei zu versetzen. Der rumänische Fall wirkt um so tragischer, einem ehemaligen Bauern namens Klim Iwaniucha, zwölf Unterapostel um sich zu versammeln. Mit diesen Leuten zog er in allen wolhynischen Dörfern umher und verkündete den von ihm neu konstruierten Glauben, in dessen Mittelpunkt die Anbetung des Satans steht. Wie der Krakauer Kurser Codzienny berichtet, wurden im Bezirk Kowel ganze Dörfer vom Massenwahnsinn befallen. Hunderte von Personen befinden sich dank Klim Iwaniuchas Predigten in dem Wahn, vom Teufel besessen zu sein— und diese Leute werden zu„Auserwählten“ gestempelt. Die„Besessenen“ werden nämlich von dem Augenblick an, da der Geist der Finsternis in sie trat, als Kartenspieler, Vorsicht! Ein Falschspieler=Trick 4 Internationale Falsch= spieler bereisen mit ihrem Anhang die deutschen Provinzen und brandschatzen ahnungslose Kartenspieler, die während einer Bahnfahrt oder eines Aufenthaltes in einer fremden Stadt jederzeit zu einem kleinen Spielchen bereit ist. Der Haupttrick der Faschspieler besteht darin, mit keilförmig, beschnittenen Karten(siehe Abbildung) zu arbeiten. Diese unauffällig präparierten Karten geben den Falschspielern die unerlaubte Chance, beim Abheben oder Mischen die jeweils gewünschten Karten nach Belieben in Kartenpakete zu lancieren. Also Augen auf und Vorsicht beim Spiel mit unbekannten Personen! weil sich unter den unglücklichen Opfern Clumacs zahllose minderjährige Knaben und Mädchen befinden, die sich kaum je wieder von den Folgen des Erlebten erholen werden und für ein besonnenes, gesundes Leben fortan verloren sind. Wußten Sie das schon? Die Nürnberger bauten das erste Zuchthaus in Deutschland Einen Maßstab für die hohe Stufe unserer Kultur kann man in dem Vergleich unserer heutigen Strafvollstreckung mit der früherer Jahrhunderte finden. Früher kannte man keine Zuchthäuser; da wurde mit den Verbrechern kurzer Prozeß gemacht; man beförderte sie einfach ins Jenseits entweder durch den Strang oder durch Schwert. So kann man in alten Urkunden der Stadt Nürnberg lesen, daß zu Anfang des 16. Jahrhunderts, innerhalb von ungefähr 24 Jahren, 1159 Hinrichtungen stattgefunden haben. Dies war eine enorm hohe Zahl und die Stadtverwaltung von Nürnberg sah schließlich ein, daß man auf diesem Wege nicht weiter gehen durfte. So wird, bezichtet, daß gegen Ende dieses Jahrhunderts(16.) ein ZZuchthaus gebaut wurde. Es war das erste in seiner Art. Man kann aber mit Sicherheit annehmen, daß es unserer heutigen Auffassung von der Behandlung Bösewichter im Zuchthaus in keiner Weise entsprochen hat. Humanität war ein unbekannter Begriff jener Zeit, und doch liegt darin, daß man überhaupt von der Todesstrafe absah, schon der einer humaneren Behandlung gefallener Mutmenschen. Der Mord in der Keithstraße Eine wahre Geschichte Herr Schaper wohnte Keithstraße 117, zweiter Stock. Er wohnte dort schon lange, obwohl er das Haus haßte wie die Pest. Das war nicht immer so gewesen, aber seit Lehmanns ins Parterre gezogen waren, ließ es sich einfach nicht länger aushalten. Dieser ewige Spektakel, dieser Krach, dieser Lärm! Es war, mit einem Wort gesagt, fürchterlich. Lehmann war ein Säufer. Kam er nachts betrunken nach Hause, verprügelte er seine bessere Hälfte. Die bessere Hälfte hatte aber früher, als sie noch unverUrA K.=E.=Briefkasten Heilige betrachtet und ebenso wie der Satan von den Gläubigen verehrt! Die Teufelsanbetung macht Riesenfortschritte. Fast das gesamte östliche polnische Grenzgebiet ist bereits von der neuen Sekte verseucht worden. Christliche Kirchen werden gestürmt und ausgeplündert. Ueberfälle auf Priester sowohl des katholischen wie des orthodoxen Glaubens sind an der Tagesordnung. Die polnische Regierung, die scheinbar anfangs die Auswirkungen der neuen Teufelanbetungsreligion unterschätzte, schreitet nunmehr mit bewaffneter Gewalt gegen die von Irrsinnigen und Besessenen bewohnten Dörfer ein, um den Satansmessen und der Klim Iwaniuchaschen Lehre überhaupt ein Ende zu bereiten.— Ein Mann namens Clumac, Führer und Verkünder einer anderen Sekte, setzte Rumänien in Aufregung. Hier handelte es sich um die sogenannten Innocentisten, eine Sekte, die noch vor dem Kriege von einem russischen Popen in Bessarabien gegründet worden sein soll. Clumac verlobte sich der Reihe nach mit den der Sekte angehörenden Mädchen und schnitt ihnen das Glaubenssymbol, ein blutiges Kreuz, in die Brust. Auch diese Lehre fand ungeheuren Zulauf, doch gelang es niemals, die Sektierer bei einer ihrer Versammlungen zu überraschen— bis einmal eine Gendarmeriepatrouille bei einer nächtlichen Streife klagende Gesangsstimmen vernahm, die aus dem Innern der Erde zu kommen schienen. Man forschte nach und entdeckte ein unterirdisches Gewölbe, in dem sich etwa dreißig Sektierer befanden, die, sämtlich unbekleidet, eine schreckliche Wunde auf der Brust hatten, das eingeschnittene und noch nicht geheilte Glaubenssymbol. Es stellte sich heraus, daß sich die Leute bereits 50 Tage unter der Erde befanden und während dieser Zeit fast keinerlei Nahrung zu sich genommen hatten. So verlangte es der Glaube!— Eine zweite Höhle, die den Innocentisten als Tempel diente, wurde in der Gemeinde Piatra entdeckt, wo die Gendarmerie inmitten einer großen Zahl halbtotgepeinigter SekFrage: Bin ich berechtigt, von einem Vertrag innerhalb von 24 Stunden zurückzutreten? Antwort: Niemals, wenn der Vertrag rechtsgültig geschlossen wurde. In Ihrer Anfrage spiegelt sich ein weit verbreiteter Rechtsirrtum wieder. Fest geschlossene Verträge können nur dann aufgehoben werden, wenn Irrtum bzw. arglistige Täuschung vorliegen. Frage: Ich bin mit meiner Frau seit 11 Jahren in kindertoser Ehe verheiratet. Welche gesetzlichen Vorschriften sind zu erfüllen, wenn wir— wie es unser großer Wunsch ist— ein Kind adoptieren wollen? M Antwort: Ein Kind kann nur aooptiert werden, wenn die Annehmenden nicht nur selbst kinderlos sind, sondern auch bereits das fünfzigste Lebensjahr überschritten haben. Eine Ausnahme wird nur dann gemacht werden können, wenn auf Grund eines ärztlichen Gutachtens der Beweis erbracht werden kann, daß auch rünftig die winnung leiblicher Kinder ausgeschlossen erscheint. Erschöpfende Auskunft gibt Ihnen jedes VormundschaftsFrage: Wie teuer ist ein Ehescheidungsprozeß? 3ch höre die verschiedensten Ziffern. Können Sie mir eine klare Antwort: Seit dem 1. April 1929 hat der 3 11 des Deutschen Gerichtskostengesetzes eine Aenderung erfahren, nach welcher künftig die niedrigste Kostengrenze bei Ehescheidungsprozessen 2000 Mark beträgtz„Die, Gebühren für die beiden Anwälte betragen allein 450 Mark. Frage: Ich habe gehört, daß man seinen Körper vor dem Tode an eine Anatomie verkaufen kann. Welche Schritte habe ich hierzu zu tun? Antwort: Gar keine. Niemand kann seinen Körper verkaufen, und keine Anatomie der ganzen Welt würde je einen solchen Ankauf tätigen. Kriminalistisches Allerlei Gonst würden lich Hig;, Se Nose, aischmindsertartolber Handwerk abgeben. Allein die Heiratsschumdlekkartothe. des Berliner Polizeipräsidiums umfaßt rund sechstauseno Namen von Personen, die nur vom Heiratsschwindel leben. heiratet, jung und knusperig gewesen war, den Beruf einer Zirkusartistin ausgeübt und besaß aus jener Zeit noch einige Kenntnisse aus dem Umgang mit Raubtieren. Sie ließ sich ihres Göttergatten Benehmen nicht gefallen. Sie haute wieder. Kein Wunder also, wenn es bei Lehmanns allabendlich die schönste Keilerei gab.„Er bringt sie noch um, der Saufsack!“ raunte man sich im Hause und in der Nachbarschaft zu. Und richtig, so kam es auch. Als Herr Schaper am Freitag abend vom Skat heimkehrte, wurde er Zeuge des fürchterlichen Verbrechens. Lehmanns Küchenfenster, das nach vorne herauslag, war hell erleuchtet. Und am geschlossenen Vorhang wurde Saufsack Lehmanns Silhouette sichtbar. Er hatte ein Beil in der Hand und Herr Schaper schrie Zeter und Mordio. Alles, was er bisher an Haß und Groll gegen Lehmann schweigend im Busen mit sich herumgeschleppt, brach jetzt allgewaltig hervor. Er schmähte Lehmann mit fürchterlichen Worten, daß kein Fenster geschlossen blieb. Dann raste er zur Polizei und alarmierte die Mororommission. Sie schloß sich Herrn Schaper an, konnte aber in Lehmanns Wohnung keine Leiche finden.„Und doch hat er seine Frau erschlagen. zeterte Herr Schaper. Lehmann war— ausnahmsweise total nüchtern und erklärte, Herr Schaper sei übergeschnappt. Er, Lehmann, habe nur Holz gehackt. Da läge JAbrigens noch das Beil und dort das gespaltene Holz. zg richtig. Und überdies betrat auch noch in diesem Augenblick Frau Lehmann die Wohnung. Sie war keineswegs tot. O nein, sie zeigte sich sogar von einer sehr lebendigen Weise, als sie hörte, was sich ereignet hatte. Sie ließ eine wal Sturzflut unfreundlicher Bezeichnungen auf Herrn Schaper niedersausen— und so kam es denn zu der Beleidigungsklage, die jetzt vor dem Amtsgericht zur Verhandlung stand. Die Schlacht war heiß und erbittert, aber sie endete dennoch mit einem Vergleich, weil nicht nur Frau Lehmann Schaper, sondern auch Herr Schaper Herrn Lehmann durch seine Schmähreden auf der Straße beleidigt hatte.#### schloß man also Frieden vor den Schranken Justitias. scheint nur so eine Art Waffenstillstand zu sein. Herr Schaper erklärte nämlich nach der Verhandlung, daß er dem Saufsack schon das Handwerk legen wolle. Und Herr Lehmann versetzte wiederum seine Freunde dadurch in einen Zustand spannungsvoller Erwartung, daß er davon sprach, Herrn Schaper bei Gelegenheit nicht mit dem bewußten Beil, sondern mit der Kehrseite desselben zu betasten. Ein interessantes Haus jedenfalls, das Haus Nr. 117! sein, Es gibt in Deutschland fünf Gefangenen=Zeitungen, die ausschließlich nur für deutsche Gefängnis= und ZuchthausInsassen gedruckt werden: der 14tägig erscheinende„Blick in die Welt“, die württembergische Halbmonatsschrift „Welt und Leben“, das wöchentlich erscheinende schlesische Blatt„Der Leuchtturm“ und schließlich das 14tätig herauskommende hessische„Nachrichtenblatt". Fast alle Blätter werden von den Gefangenen selbst hergestellt. 1 Die Mordstatistik New Yorks weist Zahlen auf, die voll und ganz den berühmten„unbegrenzten“ Möglichkeiten entsprechen. So wurden im letzten Jahre etwa dreihundert Morde innerhalb des Weichbildes der Riesenstadt verübt. Die meisten dieser Verbrechen wurden von Italienern begangen, und zwar aus Rache oder Eifersucht. Fünfzig Prozent aller Frauenselbstmorde führt man (nach Amtsgerichtsrat Dr. Ueberhorst) auf üble Erfahrungen mit berufsmäßigen Heiratsschwindlern zurück. * Vor den Schranken eines Berliner Gerichts hatte sich kürzlich ein 54jähriger Mann zu verantworten, der genau die Hälfte seines Lebens(27 Jahre) hinter den Mauern Gefängnissen, Zuchthäusern und Irrenanstalten zugebracht hat. — R O.MAN WOLFGANG MARKEN vesze e7.:“ UKMEBERRECHTSSCHUTZ: DURCH · VERLAG · OSKAR: MEISTER: WERDAU SA. ∆ 40 B 4 1 76 Fortsetzung.) „Heyden!“ rief Dalbade überrascht. Die Mitteilung traf ihn aufs Unangenehmste.„Soll ich mit einem Stümper zusammensingen? Das fällt mir nicht ein!“ Die Darsteller der Oper erschraken bei seinen Worten. Sollte die Premiere abermals in Frage gestellt werden Schon wolle sich der Bariton Henritk, Geltern ins legen, als Heydens Stimme Dalbade scharf entgegenklang: Warten Sie ab! Nach Schluß wird feststehen, uns beiden der bessere ist!“ Heydens Worte riefen starke Erregung hervor. Mara d'Acosti, die von Heydens Auftreten bereits gehört hatte und von der Tatsache noch ganz überwältigt war, Sie wandte sich an die Sänger und Choristen und sagte liebenswürdig, aber doch voll Erregung:„Herr Dalbade ist in seiner Nervosität zu weit gegangen. Er wild singen. Es wäre Feigheit, wenn er sich jetzt zurückziehen wollte. Dalbade entfärbte bch, Er botige gugzusprechen. Die den Lippen, aber er wagte nicht, sie uurgus.. Die starken Augen der Sängerin zwangen ihn. Der Musitkruiker des„Deutschen Tageblattes“ saß mit einem Kollegen zusammen im Parkett. Haben Sie gehört, lieber Myers, der alte Grütz ist indisponiert und den Berthold singt ein gewisser Heyden. Habe den Namen noch nie gehört. Bin gespannt auf leine Leistung Er hat zwar nicht die größte, aber eine Wichtige und schwierige Partie. Es wird zu mählich langweilig, immer lobende Erörterungen über ih. arroganten Kerl nicht ausstehen. ihm mal eins versetzen.“ Die Schwestern Engst besuchten an diesem Abend die Staatsoper, und sie waren aufs stärkste überrascht und erev., u gehört, Annay“ sagte Lisbeth erregt,„herr Heyden singt! O. wie ich mich freue, daß ich bei seinem „Sie kennen Heyden?" fragte ihnen saß und mit der sie durch häufige Besuche der Staats oper bekannt geworden waren. Ex wohnt bei uns „Ja!“ sagte Lisbeth Engst stolz.„Er Wohllt der uns. Und er kann singen. Sie werden staunen.## Da verlosch das Licht im Saale und ein Gongschlag ertönte. Die Ouvertüre begann. „Feyerabend!“ sagte der Intendant hinter der Bühne voll tiefer Erregung.„Was haben Sie für einen Schwiegersohn! Diese Stimme! Feyerabend, diese Summe!“ Der alte Chordirektor konnte nicht sprechen. Die Auge waren ihm feucht. Dem alten Grütz liefen die Tränen die „Verngardl- goie er weich, g2Fsse.: der dir nie zu danken!“„„, 26 k.n mh 11 „Sprich nicht von Bank! Ich freue mich ju so!“ Dalbade war blaß geworden, als Heyden zu singen beUnd als die Stimme Heydens dann mühelos anstieg, als sie anschwoll und gewaltig wurde, als sie in bezwingender Süße das lauschende Publikum bezwang, da verzerrte Es sang ein Besserer als Dalbade, der sich schon den größten Tenor der Gegenwart genannt hatte. Er fühlte die Blicke der Kollegen, die um ihn standen, auf sich gerichtet, und wünschte, daß endlich diese Stimme verstumme. Und dann kam das hohe C, das nicht nur das Publikum mitriß, das auch die hinter den Kulissen lauschenden Sänger bis zur Raserei begeisterte. Ein Wunder, ein Stimmphanomen war Henden!, Zum ersten Male sang er vor der Oeffennnchkeit... und morgen kannte ihn die Welt. Morgen war er berühmt. Dalbade konnte es nicht länger aushalten. Er verließ seinen Platz und zog sich in die Garderobe zurück. Als Dalbade auftrat, war die Spannung vor und hinter der Bühne zur Siedehitze gestiegen. Dalbade wußte, um was es ging, und sang schöner, als er je gesungen hatte. Er, der sonst so ökonomisch mit seiner Stimme umging, der sich manchmal sehr schonte, ging dieser sicher damit das Publikum hingerissen und begeistert, aber... diesmal hatten sie einen besseren geDalbades Stimme war groß und gewaltig, aber nicht so voll, so warm wie die Heydens, das fehlte ihr, die mühelose Stimmführung, die betörende Süße des Gesanges ging ihm ab. Er mühte sich um den Wohllaus und schuf auf diese Weise eine glänzende Leistung. Der Akt eing unter starkem Applaus des Pubikums zu Der große Erfolg der Oper stand nicht mehr in Frage. Als Dalbade die Bühne verließ, stand ihm Grütz im Wege. Der alte Sänger sah ihn herausfordernd an. gratuliere. Herr Dalbade!“ sagte er mit leichtem Dalbade kochte vor Wut, aber er schwieg und ging ohne diesmal du dem wieg nich dr. Bedamit eingerstanden sein, daß Berthold vom Wald im Sängerwettstreit „Sicher! Der Heyden... so ein Teufelskerl... der singt den Dalbade in Grund und Boden.“ Heyden stand auf der Bühne. Er glaubte sich in einem Meer von Tonen, das ihn umflutete, und ein Frohgefühl ohnegleichen in ihm wachrief Mara sang die junge Fürstin. Sie saß auf einem hohen Sessel und fühlte zum ersten Male ein heftiges Lampenfieber. Ihr Herz schlug erregt. r./ 4.: Sichemn zum gi. Als aber der Generalmusicoire#tor das Zeichen zum Einsetzen gab, sang sie mühelos wie immer. Voll Wohllaut floß ihre Stimme und packte die Hörer. Heyden kannte jede Note seiner Partie, und ohne nach dem Kapellmeister zu blicken, setzte er ein: Das Publikum horchte auf.„ Leise begann er keine Klage der Herrin vorzutragen. Er müsse bald einem Rivalen, einem fremden Sänger, den der Fürst aus Italien mitgebracht habe, weichen. Seine Stimme war voll unerhörter Süße. Mühelos nahm er die schwierigsten Stellen. Mara erschauerte, als er sang. Das war die Urstimme, die gewaltig und süß war, die die Herzen bezwang. Prachtvoll war der Zusammenklang der beiden Stimmen. Immer mehr ging Willmar aus sich heraus. Der Klang seiner Stimme betörte ihn selber, und als er das große Liebeslied sang. in dem der alte Sänger der Fürstin seine innige Liebe gesteht, ging es wie ein Sturm durch die Herzen der Lauschenden. Sie hielten den Atem an vor der Gewalt der Töne. Heyden sang, und seine Seele, sein starkes heißes Herz war in seinem Gesang. Immer stärker schwoll seine Stimme an. Sie erfüllte das Haus, zwang das Orchester, drang selbst, als es Forte spielte, durch. Dann sang er das hohe C der Partitur, das Grütz nicht genommen hätte Was war das für ein Ton. Er war nicht gehaucht oder gepreßt, sondern kraftvoll und erfüllt von unendlicher Schönheit galten, Wwitten in der Das Haus war nicht mehr zu halten. Milten in der Szene setzte tosender Beifall ein. Mit einem Schlage hatte Heyden sich das Publikum erobert.„„ Das Lied Bertholds vom Wald tlang aus. Mara saß auf ihrem hohen Sessel und weinte. Das Publikum sah die Tränen der d'Acosti, und eine tiefe BeUnd als die Sängerin wieder einsetzte, klang ihre umflort, klang wundervoll echt, paßte prächtig zu der Situation. Das Publikum klatschte wie rasend, und dutzendemal mußten Heyden und Mara sich verneigen. Als sie die Bühne gemeinsam verließen, sah ihn mit heißen Augen an und sagte leidenschaftlich:„Sie die Urstimme! Sie werden groß werden, Heyden. Wie gut, daß Sie sich besonnen haben.“ Er wich ihren heißen Augen aus und nickte. Der Intendant, der Regisseur Bellmann, die anwesenden Sänger und Choristen drängten sich begeistert um Heyden „So hat noch keiner hier gesungen!“ sagte der Geheimrat und hielt Heydens Rechte fest.„Versprechen Sie mir, daß Sie mir das Engagementsvorrecht lassen.“ „Wenn ich ein Engagement eingehe, gern, Herr GeheimDann zog er sich, von Grütz umschlungen, in die Garderobe des alten Sängers zurück, wo Feyerabend wartete. „Junge, Willmar!“ sagte der alte Chordirertor.„Daß ich diese Freude noch erleben darf! Das werde ich dir immer danken. Du hast gefungen, wie ich noch keinen gehört „Ja, Bernhard! Wir alle bis zum Dalbade sind Stümper gegen ihn. Aber bleib' der Kerl, der du bist, Willmar. Laß dir den Erfolg nicht zu Kopf steigen. Ein großer Künstler muß ein einfacher Mensch bleiben, sonst geht es Willmar faßte Grüßz beide Hände.„Alter, lieber Freund,“ sagte er.„Du kennst michl So wie ich, hin, ll ich bleiben. Ich habe gern gesungen, und ich will weite: singen. Ich will mich freuen, wenn ich andre ersreue kann. Aber der Ruhm ist mir gleichgültig. Mensch sein, das ist alles.“ Dalbade stand Mara gegenüber. Sie sah die maßlose Wut der Enttäuschung in den Augen des ehrgeizigen Mannes.... fragte sle 5 „Hast du den Stümper gehort. fragte sie hart. „Ja!“ stieß er heftig hervor.„Er kann singen, aber ich werde ihm zeigen, daß ich mich nicht zu verstecken brauche.“ „Du wirst dir alle Mühe geben müssen, wenn du ihm Das Wort traf. Aber Dalbade verharrte im Eigensinn. „Laß' erst unsere Stimmen nebeneinander klingen, Mara. Im nächsten Akt treffen wir uns nicht, aber im dritten. Ich bin gut disponiert. Ich will dir zeigen, daß ich der „Du kannst nur damit rechnen, ihn zu er sich ausgegeben hat, wenn er müde ist, sonst nicht. Ja, Lucian, das alte Sprichwort vom Hochmut hat immer wieder Geltung. Wenn dich Heyden von deiner Höhe stürzt, dann wird sich an der Staatsoper nicht einer ärgern.“ „Nicht einer, Maral sagte er langsam.„Und... Du?“ „Vielleicht auch ich nicht!“ sagte sie zynisch. „* * Die beiden Schwestern Engst waren überselig. „Ob er gleich nach der Vorstellung heimkommen wird?“ „Ich glaube nicht,“ sagte Anna.„Sicher ist eine Feier, an der Herr Heyden teilnehmen muß.“ „Auf alle Fälle wollen wir noch heute, für Blumen sorgen. Wie bin ich glücklich, daß er bei uns wohnt!“ „Ja,“ antwortete Anna Engst.„Und ich glaube er bei uns bleiben wird, und uns das Kind nicht nehmen wird. Der Erfolg wird ihm nicht in den Kopf steigen.“ lebnis ohnegleichen. Zwei gottbegnadete„ Aber Dalbade mühte sich umsonst. Er sang gewaltig, konnte, zeigte sich, welch ein Gesangsphänomen Heyden Er sang mühelos, wo Dalbade sich abquälen der Dalbade nichts Ebenbürtiges Kalt war die Stimme des berühmten Tenors. iner Stimme das Letzte. Orense kam er vicht bin,z,ner Szene, als der alle Sänger So kam es, daß auf opten, Lonnernder Bessaltl laut Verthold vom Wald unterlag, donnernder Lehan Lauf wurde, der Depden vegig sein Rioole abgetreten wor, und versuchte noch einmal, das Publikum in seinen Bann ben, gelang ihm nicht. den beiden anderen Darstellern. kurzentlchossen um und schob sch zusammen mit Maro an versperrte ihm Erst als der Intendant selbst vorgetreten und, Handen dem Publikum präsentiert hatte, berugigte es sich und applaudierte minutenlang. statter zu seinem Kollegen Myers.„Will den Heyden Sch treue mich von dero ze, Vashaode st ausgezeichnet, aber diesem neuen Stern, diesem Stimmphänomen Heyden reicht er nicht das Wasser.“ * Imn Schlubort Heust=riz Wühe zwang er sein Parie. Er Gesponnt wortete box,.,., uich, grtäuscht.... einmal käme. Und es wutvr Aioy; en Schlgsf, des Fürsten Er trat sum Schluß auf. V.= sio, der alternde Sänger die Wogen des Hehte, beighresang am Fürstenhose gewesen Verthold vom Woald, der loyr,„schied von der Stätte. vor, von zu einem wunderbaren Liede, das Henden mut ließ. Die Menschen, die dem Stimmwunder gelauscht hatten, waren benommen von dem Eindruck des Sanges und der Spieles. Lann orach es elementar los, Ger, K Beachten Sie unsere Spezialfenster Hüsingstr. 28-31 Kinder-Schlüpfer Baumwolle, alle Farben, mit kurzem Bein, Lg. 25 Kinder-Schlüpfer Macco, gute Qualität, ohne Bein, L Lg. 20.... Macco-Schlüpfer mit doppeltem Schritt, Lg. 30.. Kinder-Schlüpfer Seide plattiert, mit kurzem Bein und doppeltem Schritt, helle Mo=### defarben, Lg. 25. Vo#untäcne Kinder-Tücher 0.04 mit bunten Bildern 0.20 0.12 Kinder-Tücher0.5 weiß mit Rand4 Stua Kinder-Tücher 0.5 weiß, mit farb. Häkelrand 6 Stuck Baumwoll-Strümpfe kräftige Qualität, schöne Farben mit 5 Pfg. Steigerung Macco-Strümpfe gute Ware, moderne Farben Gr. mit 10 Pfg. 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