Schwerter Jeitung" erschem! wecdentlich sechs mal Die Bosd., Hazen aoi, aus heauen sitt. Geschästestelle: Croße Mardssr. 3—3 Bera für die Schriftleitun H. Linner Schwerte. Fernru# Verbunden mit: Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Westhofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder zeu4 e de achzspot mm a: e Pla. üige, finamzamtiche u. gerichtliche Anzeigen 19 Pig., 9 P Sut tel#ton aufgegedene Onserate übernehmen wir keine Gewöbr. Bei unvor dergeseon. durch bödere Gewalten, üdernad men wir keinerei ie pünktliches Erscheinen der Jeitung u. kann guch kein Anspruch auf Schadenersatz oder Nachlieferung erhoden werden eetts bet.,.. gngun des Frelsel. Ester unbd dicher 8ochn. Nr. 80(Erstes Blatt) Generalanzeiger für den Kreis Hörde. K Schwerte(Ruhr), Samstag, den 6. April 1929 62. Jahrgang Reurs i Kurze! Die Brückenfrage am Mittelrhein. wtb. Koblenz, 5. April.(Tel.) Hier dem Vorsitz des Oberpräsidenten Dr. Fuchs eine Besprechung statt, an der Vertreter der zuständigen Reichs= und Staatsministerien, der Fraktionen des Landtags, des Oberpräsidiums, der Strombauverwaltung, der Regierung. der Reichsbahn, der Kreis= und Stadtverwaltung teilnahmen und die den zurzeit schwebenden Brückenfragen am Mittelrhein galt. Als vorläufiges Ergebnis kann mitgeteilt werden, daß die zweite Moselbrücke bei Kot lenz in naher Zeit in Angriff genommen wird. Der Neubau einer Straßenbrücke bei Neuwied wurde gleichfalls einer Prüfung unterzogen. Auch hier erklärten sich die beteiligten Instanzen zu einer nachdrücklichen Förderung des Unternehmens bereit." Streitf: Ausgleichsausschuß für konfessionene Streitfragen. wtb. Berlin, 5. April.(Tel.) Eine Reihe fühud Patpstischen, Ausgleichs. Auf den Depe zur Erepen neuinten. Etat=Kompromiß der Parteifinanzler. Das Defizit des Reichshaushalts von 380 auf 130 Millionen vermindert. keiten sind soeben zu einem vortchtzchz gie Ausgabe stellt, bei Grenz= bezw. Streitfragen zwischen beiden christlichen Konfessionen seinen Einfluß geltend zu machen. Der Ausschuß will noch im Mona April mit der Arbeit beginnen. Scheitern der Tarifverhandlungen im Bankgewerbe wid. Verlin, 5. Aprik,(Feschlus einese ntigen Tarifverhandlungen um den Au#####g eines neuen Gehaltsabkommens für das deutsche Bankgewerbe sind nach kurzer Verhandlung gescheitert. Die beteiligten Angestelltenverbände werden beim Reichsarbeitsministerium das Schlichtungsverfahren beantragen. Berliner Rundfunksender außer Betrieb. wtb. Berlin, 5. April.(Tel.) Wie Tempo berichtet ist der Berliner Hauptsender Wipieven heute nachmittag durch eine Maschinenstörung außer Betrieb gesetzt worden. Das Berliner Nachmittagsprogramm mußte ausfallen. Der Sender Berlin=O. sendet weiter. Kellogg in Paris. wtb. Paris, 5. April.(Tel.) Der ehemalige amerikanische Staatssekretär Kellogg ist in Begleitung seiner Gattin heute vormittag in Paris eingetroffen. Er gedenkt, acht Tage in der französischen Hauptstadt zu verbringen, um sich alsdann für 14 Tage nach England zu begeben. Evtl. wird er auch Rom einen Besuch abstatten. Mißerfolg Nadir Khans. wib. London, 5. April.(Tel.) Der Sonderberichterstatter des Daily Telegraph in Peschawar berichtet: General Nadir Khans Plan. die Stamme in der Ostprovinz zu einigen, ist gescheitert. Bei Zusammenstöhen zwischen den Zadran=Stämmen und den 1000 Mann Nadir Khaus, die sich auf dem Wege nach Gardes befanden, erlitten beide Seiten Verluste Nadir Khan selbst blieb unverletzt, in aver jetzt sozusagen wieder ein Flüchtling in der Ostprovinz. Hankau von den Rankingtruppen genommen. wib Schanghal, 5. April.(Tel.) Vom Sondeiberichterstatter des WTB): Die Nankingtruppen haben Hankau eingenommen Die Kwangsitruppen ziehen sich, fast ohne Widerstand zu leisten, zurück. Die Macht der Kwangsitruppen scheint gebrocen. Hochverratsprozeß gegen einen kommunistischen Schriftleiter. wtb. Leipzig, 5. Aprtl.(Tel.) Der IV. Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte heute nachmittag den Schriftleiter Ernst Hauschild aus Chemnitz wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Republikschutzgesetz zu einem Jahr drei Monaten Festungshaft und 200 Mark Geldstrase. Die sechs Artikel in den kommunistischen Zeitungen„Der Kämpfer“ und „Das Echo“, auf Grund deren die Verurteilung erfolgte, sind einzuziehen und die Platten unbrauchbar zu machen. Es handelt sich hierbei namentlich um Artikel, die im Anschluß an revolutionäre Gedenktage Lehren für die kommunistische Partei zogen. Der Brudermord Friedländer. wid. Verlin, b. Aprtl. Hr.,2 Prsepländer her legenheit des 19jährigen Manasse bekanntlich Anfang Januai in der elterlichen Wohnung seinen ein Jahr jüngeren Bruder Waldema: und dessen gleichaltrigen Freund Tibor Földes erschossen hatte und gegen den die Voruntersuchung wegen Doppelmordes geführt wird, ist nunmehr eine überraschende Wendung eingetreten Manasse Friedländer hat seinem Verteidiger völlig neue Angaben über die Gründe der Tat gemacht. Danach hatte er für eine Freundin seiner jüngeren Schwester, ein jetzt 18jähriges Mädchen, eine tiefe Neigung gesaßt. Dieses Verhältnis habe der junge Földes in brutaler Weise gestört und er zwehl, wie Waldemar Friedländer behandelten in Goige Manasse als einen Schwächling. Dies zabe in dem von einem starken Ehrgefühl beseelten Kanasse einen so starken Haß zur Folge gehabt, daß er bei einem erneuten Zusammenstoß mit einen beiden Widersachern in grenzenloser Wut er Tat vollbrachte. voz. Berlin, 5. Aprtl.(Tel.) Die Besprechungen der Finanzsachverständigen der Sozialdemokraten, des Zentrums, der Deutschen Volkspartei, der Demokraten und der Bayrischen Volkspartei sind am Freitag zum Abschluß gebracht worden. Das wesentlichste Ergebnis ist, wie das VDZ=Büro hört, die Tatsache, daß das deckungsbedürftige Defizit im Reichshaushalt von 380 auf 130 Mill. Mark vermindert worden ist. Die Vorschläge der Sachverständigen der Fraktionen sind dem Reichsfinanzminister und dem Reichskabinett übergeben worden, das in den nächsten Tagen dazu Stellung nehmen wird. Die beteiligten Fraktionen werden am Dienstag zusammentreten und ebenfalls über Annahme oder Ablehnung der Vorschläge zur neuen Gestaltung des Etats für 1929 entscheiden. In Verbindung mit diesen Fragen steht die Bildung der festen Koalition zwischen den fun Parteien. Vermutlich wird deshalb nach der Entscheidung des Kabinetts Anfang der nächsten Woche eine Besprechung der Parteiführer stattfinden, die die mit dem Etat in Zusammenhang stehenden politischen Fragen zu erörtern haben wird. Im Vordergrund steht dabei die Frage. ob die Parteien geneigt sind. nach der sachlichen Einigung über den Etat auch eine koalitionsmäßig gebundene RegieUeber den Inhalt der Vereinbarungen der fünf Parteien erfährt das BDZ=Büro folgende Einzelheiten:„ M— Von den 250 Millionen Mark, um die das deckungsbedürftige Deftzit vermindert worden in. entfallen 180 Millionen auf Streichungsvorschläge, 35 Millionen auf Erhöhung des Ansatzes der Beiträge der Reichspost und weitere 35 Millionen auf einen erhöhten Ansatz der Tabaksteuer. Das restliche Defizit von 130 Millionen Mark soll herausgebracht werden durch Erhöhung des Aufkommens der Branntweinsteuer um 90 Millionen Mark. Jedoch soll diese Erhöhung erst vom 1. Juni ab durchgeDie übrigen 40 Millionen sollen durch eine Nachzahlung auf die Vermögenssteuer aufgebracht werden Bekanntlich war im Jahre 1926 beschlossen worden, daß bei einem Minderertrag unter 400 Millionen, der sich etwa ergehen könnte, eine Nachzahlung erhoben werden soll. Da nur 360 Mill. aufgekommen sind, sollen 40 Millionen Mark in Form eines 8prozentigen Zuschlages zur Vermögenssteuer 1928 einmal noch erhoben werden. Als eine gewisse Steuererleichterung ist die Vereinbarung anzusehen, daß das letzten beiden Jahre beim Gewinn dieses Jahres abzugsfähig sein soll. Gegenüber den vom Reichsfinanzminister gebrachten Deckungsvorschlägen fallen also die Biersteuer, die Erbschaftssteuer und die 20prozentige Erhöhung der Vermögenssteuer fort. Die Streichungsvorschläge der Unterhändler erstrecken sich auf eine Reihe von Einzeletats, darunter auf die Reichswehr und insbesondere auf die Reichsmarine. Die Rate für den Panzerkreuzer ist jedoch nicht gestrichen worden Mit diesem Ergebnis wird sich das Kabinett voraussichtlich am Sonntag beschäftigen und sich zu entscheiden haben, ob der Reichsfinanzminister und die übrigen Ressortminister sich diesem Vorschlage anschließen können. zährer Am Montag werden die Partetfuhrer zusammentreten und am Dienstag werden die Fraktionen zu entscheiden haben, ob sie sich hinter diese Verhandlungsergebnisse stellen können. Wie das BDZ=Büro weiter hört, wird auch weiterhin, namentlich vom Zentrum, eine feste koalitionsmäßige Bindung verlangt. Wenn es den Verhandlungsführern gelingt, ihre Fraktionen für die Beschlüsse zu gewinnen, so könnte das Kabinett Mitte nächster Woche durch die Hineinnahme der Zeutrumsminister vervollständigt werden, und cs wäre dann damit zu rechnen, daß diese Deckungsvorschläge in einem gemeinsamen Antrage aller Regierungsparteien dem Reichstage vorgelegt bb. Berlin, 6. April.(Funkspruch.) Falls die Fraktionen übereinstimmend dem Etatskompromiß ihre Billigung geben werden, soll, laut„LokalHung ytausschusses des Mois Ehigus üder Hanle. bb. Berlin, 6. Aprtl.(Funkspruch.) Das Landgericht Halle an der Saale hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen vier Bergwerksdirektoren und einen Betriebsführer das Hauptverfahren eröffnet. Den Angeschuldigten wird zur Last gelegt. die Gase der Schwelereianlage beim regelmäßigen Betrieb in die freie Luft abgeführt und nicht durch geeignete Mittel unschädlich gemacht zu haben, ferner durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung vieler Personen in Halle und Umgebung auf diese Weise verursacht zu haben. Sie seien zu der Aufmerksamkeit, die sie aus den Augen ließen, durch ihren Beruf besonders verpflichtet gewesen. Die Hauptverhandlung wird voraussichtlich Anfang Mai stattfinden. anzeiger“, am Mittwoch bei Wiederbeginn der hanolungen des Hauplausschusses des Reichstages ein gemeinsamer Antrag der fünf Parteien dem Ausschuß vorgelegt werden. Dieser Antrag würde ein sehr umsangreicher Entwurf sein, in dem alle die zahlreichen Einzelheiten des Kompromisses zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefaßt werden. Der Antrag würde dann von der Mehrheit der Großen Koalition getragen sein und man hält es in parlamentarischen Kreisen vor allem angesichts sehr bestimmter Wünsche des Zentrums für wahrscheinlich, daß gleichzeitig mit der Vorlage eines solchen Antrages eine Vereinbarung über die Einsetzung eines interfraktionellen Ausschusses ersolgen würde und das ebenso ohne weiteren Verzug mit der Berufung von drei Zentrumsmitgliedern in das Reichskabinett zu rechnen wäre, womit dann die Große Koalition im Reiche gebildet Offen bliebe dann natürlich die bekannte Forderung der Deutschen Volkspartei nach gleichzeitiger Lösung der Koalitionsfrage für Preußen. deutschen. Den hauptsächlichen Streitpunkt zwischen den beiden Parteien bildete der Seipelsche Plan der Errichtung einer katholischen Universität in Salzburg. Nach den Vereinbarungen am Freitag scheint die Frage der Salzburger Universität nunmehr erledigt zu sein. Die Pariser Verhandlungen. Die Besprechungen Dr. Schachts mit den Delegationsführern. wtb. Paris, 5. April.(Tel.) Wie in der gestrigen Vollsitzung vereinbart, hatte heute Reichsbankpräsident Dr. Schacht eine Unterredung mit den Delegierten Frankreichs, Englands. Belgiens und Italiens. Die Besprechung hat um 10 Uhr begonnen und war um 11 Uhr zu Ende Im dieser Unterredung sollen die vier Delegierten dem deutschen Delegierten die Autwort auf die Frage, die er gestern gestellt hat, erteilt haben„Lugzthee bar nach dieser Unterredung hatte Dr. gtrg, int dem ersten französischen Belegierten Morran m Beisein von Owen Young eine Besprechung. Im Laufe des Nachmittags wurden diese Einzelbesprechungen zwischen Dr. Schacht und dem ersten Delegierten von England, Italien und Belgien sämtlich in Anwesenheit des Vorsitzenden der Konferenz, Owen Young, fortgesetzt Saatenstand in Preußen Anfang April 1929. Saaten gut überwintert, ivo Schggrzgsahrggesesignggengen Kartofseln erfroren, verspätete Korrespondenz war die Witterung im Winter und Provinzen hatte sie Ende März fast durchweg noch be, ung ang be Heugpeg sei. Jchr. Nach der Vegzighse=eisälsig Aler shiächler Stärtie und Nauer in veunoland feit Soyr, sämliche Winerrüchte gzuchatzgug aite schlchter beurteilt als zu Anfang Dezemoer 1928; doch haber sie sich gegenüber April 1928 mit Ausnahme von Spelz, Gerste und Rieselwiesen günstig verbessert, und zwar, wenn 2 gleich gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet: Roggen von 3.4 auf 2.9 Weizen von 33 auf 3.0, Klee von 3.4 auf 3.2, sowie Raps und Rübsen von 3.4 auf 3.3. Die Regierungsbildung in Sesterreich. un Statlt und Dauer in Deutschland seit Jahrweist ein urtell micht abgegeben well bier zuviel Schnee auf den Feldern lag. Im allgemeinen wird jedoch angenommen, daß die Auswinterung trotz des strengen Frostes infolge der guten Schneedecke in normalen Grenzen bleibt und jedenfalls geringer als befürchtet sein dürfte. Stärkere Auswinterung“ wird aus Westfalen und der Rheinprovinz gemeldet, wo lange Strecken zeitweise ohne Schneedecke lagen. Als Folge Hayon sind Winterweizen, Wintergerste Raps uno Rüben erfroren, während sich Winterroggen mit Ausnahme der später gesäten besser gehalten hat. Tierische Schädlinge sind wenig aufgetreten, Mause sino durch den Frost großienlens Vernichter worden. Die Verhandlungen über die Regierungsbildung in Oesterreich. rch den Frost größtenteils vernichtet worden. wtb. Wien, 5. April.(Tel.) Die Verhandlungen durch den Winter gekommen. In den übrigen Provinzen, außer den Kahlfrostgebieten Westfalens Vorteit war das almäsliche Kusaner, ez. fer und tief gefroxenen Bodens. Weiden, W#sen„und Kleefelder sino im Wachstum weit zurück und sehen grau und tot aus. l. Die Ueberwinterung der Kartosseln war im augemeinen nicht gut. In Mieten und Kellern sind große Mengen erfroren, da bei der Anlegung der Mieten mit so streuger Kälte nicht gerechnet worden war. Die Größe des Verlustes bewegt sich in der Regel zwischen 10 bis 30 und 50 Prozent; im Osten sollen mehrfach 60 und 70 Prozent erfroren sein. Durch den langen Winter ist die Frühjahrsbestellung sehr verzögert worden. Im Osten wird sie nicht vor Mitte April, teilweise sogar erst vor Ende Sozialen und der Großdeutschen Partei. Dabei kam insbesondere Uebereinstimmung darüber zum Ausdruck, daß der zwischen den Christlich=Sozialen und den Großdeutschen abgeschlossenen Koalitionspakt woib. Wien, 5. April.(Tel.) Heute nachmittag sand die angekündigte Besprechung zwischen den Christlich=Sozialen und dem Landbund statt. Vertreter des Landbundes erklärten sich grundsätzlich bereit, weiterhin in der bisherigen Arbeitsgemeinschaft zu verbleiben und kündigten an, daß sie ihre besonderen Wünsche in Einzelfragen bei den weiteren Verhandlungen über das Arbeitsprogramm der neuen Regierung vorbringen würden wlb. Wien, 6. April.(Funkspruch.) Wie die Wiener Allgemeine Zeitung(Sechsuhrblatt) meldet, bildete die endgültige Bereinigung der kulturellen Fragen den Hauptpunkt der gestrigen Verhandlungen zwischen den Christlich=Sozialen und den GroßVerhandlungen im Ruhrbergbau wtb. Essen, 5. April.(Tel.) Die durch die Kündigung der einzelnen Abkommen zwischen dem Zechenverband und den Arbeitnehmerverbänden notwendig gewordenen Verhandlungen finden am 13. April in Essen statt. Es ist anzunehmen, daß Abänderungswünsche des Zechenverbandes erst im Laufe der Verhandlungen bekanntgegeben werden. Die Arbeitnehmerverbände haben Forderungen noch nicht gestellt. Die Gewerkschaften zur Lohnfrage der Eisenbahnurbener. wtb. Berlin, 5. April.(Tel.) Vertreter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Gewerkschaft ringes Deutscher Arbeiter=, Angestellten= und Beamtenverbände traten heute zu einer Sitzung zusammen, um über die Maßnahmen zu beraten, die sie angesichts der Ablehnung der Lohnforderungen der Eisenbahnergewerkschaften durch die Reichsbahnhauptverwaltung für notwendig halten. Die wirtschaftliche Lage der Eisenbahnarbeiter erfordert nach Auffassung der Gewerkschaften, besonders im Hinblick auf die Spanne zwischen ihren Löhnen und den Bezügen der Beamten, dringend eine baldige Erhöhung der Löhne dieser Arbeiterkategorie. Mit Rücksicht auf die ungeklärte Situation, in der sich die Deutsche Reichsbahn infolge der noch nicht abgeschlossenen Reparationsverhandlungen gegenübersieht, werde es aber zweckmäßig sein, den Weg zu Verhandlungen auch weiterhin ossen zu halten. Trotz dieser ungewiessen Lage, die zunächst zu einer abwartenden Haltung nötigt, haben die Spitzenorganisationen jedoch beschlossen, sich im Einvernehmen mit den ihnen angeschlossenen Eisenbahnergewerkschaften in besonderen Eingabe an die Reichsregierung und die Reichsbahnhauptverwaltung zu wenden, durch die schon jetzt weitere Verhandlungen angestreot werden sollen. werden sollen. Der Konkurs der Stadt Glashütte wtb. Dresden, 5. Aprtl.(Tel.) Die Bemühungen der Stadt Glashütte, im Vergleichswege eine Einigung mit ihren Gläubigern herbeizuführen, sind gescheitert, da die Hauptgläubiger es ablehnten, der Stadt einen Nachlaß zu gewähren, und gegen die Stadt im Wege der Einzelklage und Einzelpfändung vorgehen. Bei dieser, Sazigge dat sich die Stadt Glashütte Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens über ihr Vermögen zu stellen. Die Stellungnatug des Ministeriums des Innern welches zunr festzustellen hat, ob die Voraussetzungen sul die Eröffnung des Konkursverfahrens, Zahlungsunsähigkeit und Ueberschuldung der Stadt gegeben sind, zu diesem Antrag steht zurzeit nach aus. Die Untersuchzung in Jannowitz. wib. Hirschberg, 5. April(Tel.) Seit heute ist Oberstaatsanwalt Dr. Engel wieder im Amt. Man verspricht sich davon eine Beschleunigung in der Untersuchung der Mordangelegenheit von Janno= wit Graf Christian hat in den beiden letzten Tagen das Bett hüten müssen, da er an Rheumathismus und einem Nervenleiden erkrankt ist. Sein Zustand hat sich heute etwas gebessert. Heute morgen ist die Mordkommission wieder im Untersuchungsgefängnis erschienen, um den Grasen Christian zu verhören. Dementi der Liegnitzer Regierung. wib Liegnitz, 5. April(Tel.) Die Pressestelle der Regierung Liegnitz teilt mit: Die neuerdings in der Presse verbreitete Nachricht über disziplinarische Maßnahmen gegen Beamte der Liegnitzer Landeskriminalpolizei ist frei erfunden. Völlig aus der Lust gegrifsen ist die Meldung über ein Einschreiten des preußischen Innenministers gegen den Regierungspräsidenten in Liegnitz. Der Urlaub, den der Regierungspräsident Dr Poeschel angetreten hat, ist ein Erholungsurlaub, der mit der Jannowitzer Angelegenheit nicht im geringsten Zusammenhang steht. Der Prozeß gegen den Farmer Langkopp. hfert auf dem Rhein. wib Köln, 5. April.(Tel) Gestern abend gegen 9 Uhr stießen auf dem Rhein bei Urfeld der zu Berg fahrende, nur mit Fracht beladene Raddampfer„Rotterdam“ der Niederländischen Dampfschiffahrtsgesellschaft mit dem zu Tal fahrenden, kleinen, den Streckenverkehr nach der Ruhr versehenden, Schleppdampfer„Möwe“ der Firma Gebrüder Weber zusammen. Die„Möwe“ sank innerhalb weniger Minuten. Ihre Besatzung bestand aus sechs Personen, von denen sich fünf auf die„Rotterdam“ retten konnsen, während ein Heizer noch vermißt wird. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Die„Rotterdam“ ist leichter beschädigt. Die„Rotterdam“ ist leichter beschädigt und man hofft. den Dampser bald wieder in Betrieb stellen zu können.— Die Unfallstelle befindet sich in der Nähe des Ufers und ist markiert worden. Die „Möwe“ ist ein 32 Meter langer, 35 Tonnen großer Schlepper mit 250 PS. Raubmörder Vieluf in München wib. München, 5. April.(Tel.) Die Polizeidirektion München fahndet nach dem mehrfachen Mörder Kausmann Fritz Vieluf, der sich nach einer hier eingegangenen Meldung in München aufhält. Er hat bekanntlich in der Nacht zum 16. Januar in einer Gastwirtschaft in Breslau blindlings in dem Lokal auf die Gäste geschossen, wobei zwei Personen getötet wurden. Er ist auch dringend verdächtig, am 30. November vorigen Jahres in Görlitz den Kraftwagenführer Artur Lehmann ermordet und beraubt zu haben. Auf die Ergreifung des Raubmörders ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt. Ueberall Schneefall. wtb. Frankfurt a. M., 5. April.(Tel) Bei 1 Grad Kälte setzte hier heute früh ein ziemlich starkes Schneetreiben ein. Die Schneedecke in der Innenstadt beträgt etwa 3 Zentimeter in den Außenrzirken sogar 5 Zentimeter. Im Taunus liegen 12 Zentimeter Neuschnee, die Temperatur beträgt minus 5 Grad. Von der Wasserkuppe werden 7 Grad Kälte und 15 Zentimeter Neuschnee gemeldet. wtb. Freiburg i. B., 5. April.(Tel.) Die Morgenstunden des heutigen Tages haben wiederum bis in die Ebene hinein Schneefall bei heftigem Sturm gebracht. Im Schwarzwald beträgt die Temperatur minus 9 Grad, in der Ebene minus 1 Grad. Der Feldberg hat jetzt schon wieder eine Schneedecke von einem halben Meter. Auf diesen Höhen hat der Schneesturm eine Stärke von 17 Sekundenmetern. wtb. Nürnberg, 5. April.(Tel.) Bei einem Minimum von 6,2 Grad ist in den frühen Morgenstunden neuerlicher Schneefall eingetreten, der in den Mittagsstunden im Stadtinnern bereits eine Höhe von etwa 10 Zentimeter erreichte. Das Thermometer zeigte zur Mittagszeit 0,9 Grad unter Null. wib. Dresden, 5. April(Tel.) Heute nacht sank das Thermometer in Dresden auf 7 Grad unter Null. Die tiefste Temperatur wurde auf dem Spitzenberg mit minus 12 Grad festgesetzt. wtb. Paris, 5. April.(Tel.) Starke Schncefälle gehen in verschiedenen Gegenden Frankreichs nieder. In den Vogesen, deren Passage gegenwärtig unmöglich ist, liegt der Schnee stellenweise 40 Zimhoch. Auch aus Savoyen werden starke Schneefälle gemeldet. Die Kälte in dieser Gegend ist besonders stark. An einer Stelle wurden 15 Grad unter Null verzeichnet. wib. Berlin, 5. April.(Tel.) Im Prozeß gegen Langkopp kam es zu Beginn der heutigen Vormittagssitzung zu längeren Auseinandersetzungen über eine Aeußerung, die der Geheimrat Bach im Verlaufe seiner gestrigen Zeugenaussage über die Vorgäng: im Reichsentschädigungsamt hatte fallen lassen. Der Angeklagte Langkopp protestierte dagegen, daß Geheimrat Bach erklärt habe, aus den Gesprächen zwischen Langkopp und Loof sei für ihn hervorgegangen, daß sie stark völkisch eingestellt seien. Er verwahre sich dagegen, daß damit eine politische Note in den Prozeß hineingetragen werde. Er habe das Gefühl, daß mit dieser Bemerkung in den Zeitungen gegen ihn Stimmung gemacht werden solle.. 9 Die Verteidigung ersuchte den Vorsitzenden, zu erklären, daß das Gericht kein Interesse an dem Eindruck des Zeugen von der politischen Gesinnung des Angeklagten habe. Der Vorsitzen de wies demgegenüber darauf hin, daß er den Standpunkt des Gerichtes durch eine Erklärung über seine persönliche Einstellung zu dieser Frage nicht vorwegnehmen könne. Geheimrat Bach, der nochmals vorgerufen wurde, erklärte, er habe in der Tat aus dem Gespräch der beiden Angeklagten den Eindruck gewonnen, daß sie völkisch eingestellt seten. U a. hätten sie nicht nur auf die jetzige Regierung geschimpft, sondern auch auf die Juden. Der Angeklagte Loof bestritt, daß in den Gesprächen irgendwie politische Dinge erörtert worden seien. Es sei höchstens über die Mängel des Entschädigungssystems gesprochen worden. Nach längeren Auseinandersetzungen zwischen dem Vorsitzenden, dem Staatsanwalt und der Verteidigung wurde die Angelegenheit dadurch beigelegt, daß Vorsitzender, wie Staatsanwalt klarstellten, daß sie auf die Bemerkung über die politische Einstellung der Angeklagten hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Prozesses keinerlei legten. Es folgten dann Vernehmungen von Beamten des Reichsentschädigungs amtes, bei denen Einzelheiten des bekannten Auftritts zur Sprache kamen. Die Nachmittagssitzung. In der Nachmittagssitzung betonte die Verteidigung, die Erregung Langkopps sei darauf zurückzuführen, daß zwar seine gesetzlichen Ansprüche befriedigt waren, daß er aber glaubte. noch weitere Ansprüche zu haben, weil andere Geschädigte auch noch mehr bekommen hätten. Ein Regierungsobersekretär Buchholz. dessen gesetzliche Ansprüche waren, habe beispielsweise nachträglich noch den dreifachen Betrag ausgezahlt erhalten. Präsident Dr. Karpinski erklärte dazu, Wege des Beschwerdeverfahrens eine Erhöhung ihrer Entschädigung erreicht. Das Gericht beschloß die Vernehmung der Abgeordneten Jadasch und Wolf, sowie des Regierungsobersekretärs Buchholz. Die Vernehmung der übrigen von der Verteidigung genannten Zeugen wurde abgelehnt. Hierauf begann die Vernehmung des kommunistischen Reichstagsabg Jadasch. Der Zeuge bekundete, schon 1924 seien in Schlesien staatsGroße Ueberschwemmungen auf der Insel Tasmanien. wib. London, 6. April.(Funkspruch.) Wie aus Hobart, der Hauptstadt der südaustralischen Insel Tasmanien, gemeldet wird, ist diese Insel von einer beispiellosen Ueberschwemmung heimgesucht worden. Die Stadt Hobart ist ringsum von den Fluten eingeschlossen. Alle Eisenbahn=, Telegraphenund Telephonverbindungen sind unterbrochen. Fünf Personen, die in ihrem Automobil in die Fluten gerieten, sind ertrunken. Ein Bergwerk wurde infolge eines Dammbruches überschwemmt, wobei 14 Personen ertranken. politische Kundgebungen der Flüchtlinge und Verdrängten veranstaltet worden Dadurch und durch den Plan des Kriegsschädenschlußgesetzes habe sich die Flüchtlingsbewegung in der Richtung der Erreichung materieller Entschädigungen entwickelt. Die Behandlung der Entschädigungsansprüche durch das Reichssinanzministerium habe bei den Geschädigten die größte Erbitterung hervorgerufen. So sei auch der Fall Langkopp zu erklären. Im meldet: Der deutsche Schiffer Danekampf dessen Reichstage seien viele Abgeordnete vor den Flüch= Schiff„Grete“ gestern im Freihafen wegen Schulden Rache des Betrunkenen. wtb. Kopenhagen, 5. April.(Tel.) Ritzaus Büro meider: Der benische Schisser Banklampf, Eessen in lingsabgeordnungen geradezu„getürmt“, weil die Regierung die nötigen Mittel zur Entschädigung nicht zur Verfügung gestellt habe Abg Jadasch führt eine ganze Reihe von Einzelfällen an, in denen nach seiner Meinung berechtigte Ansprüche der Geschädigten zu Unrecht abgelehnt worden seien. Im Zuhörerraum ertönen dabei„Hört, hörtl=Ruse“, die der Vorsitzende rügt. Der Zeuge verliest dann verschiedene, an die kommunistische Fraktion gerichtete Briefe von Geschädigten. in denen gesagt wird die Behandlung der Geschädigten werde noch zu Verzweiflungsakten gegen die Entschädigungsbehörde führen Er habe alle Mühe gehabt, diese Geschädigten von ähnlichen Gewaltakten abzuhalten. Weiter erklärt noch der Abg. Jadasch, er habe im Reichstag einmal 47 Minuten lang vergeblich versucht, auch nur einen Beamten des Entschädigungsamtes telephonisch zu sprechen, und habe schließlich gerufen:„Euch Rechenbande muß man mit dem Eichenknüppel Luft machen“! Erst seine persönlichen Vorstellungen beim Präsidenten Karpinski hätten dann bewirkt, daß in diesem System der Beamten eine Aenderung eintrat. Der Angeklagte Langkopp bittet darauf, die Verhandlungen abzubrechen, da er unmöglich mehr folgen könne. Der Vorsitzende schlägt eine kurze Pause vor, damit wenigstens der zweite Abgeordnete noch vernommen werden kann Die Pause tritt ein.— Nach ihr erklärte Rechtsanwalt Dr. Frey: Ich habe im Namen des Herrn Langkopp zu erklären: Die Ausführungen des Abgeordneten Jadasch haben ihn so erschüttert und haben in seiner Seele so mitgeklungen, daß er nicht mehr im Stande ist, der Verhandlung weiter zu folgen. Der Vorsitzende bricht hierauf die Verhandmanchen Fällen hätten die Geschädigten auf dem lungen ab und vertagt sie auf Samstag. vom Gerichtsvollzieher an die Kette gelegt worden war, versuchte heute nacht gegen 2 Uhr in stark angetrunkenem Zustande, sich an der Zoliwache zu rächen. Er brachte einige Kanonenschläge, wie sie an Bord von Schiffen als Notsignale verwendet werden, vor den Fenstern der Zollwache zur Explosion. Die Fenster zersplitterten. Darauf begab sich Danekampf in das Wachtlokal und versuchte, einen Kanonenschlag in den Ofen zu werfen. Dies wurde jedoch verhindert, und nachdem man ihm noch einige Kanonenschläge abgenommen hatte. gelang es, den Mann zu beruhigen und an Bord seines Schiffes zu bringen. Man übergab darauf die Sache der Polizei. Schwere Eisenbahnkatastrophe in Rumanien. wtb. Bukarest, 5. April(Tel.) Bei der Station Boboc in der Nähe von Buzcu ist der Schuellzug Kischinew—Bukarest entgleist Drei Personenwagen stürzten um. Es sollen 20 Personen getötet und 60 verletzt sein. wtb. Bukarest, 5. April.(Tel.) Bisher sind zehn Opfer der Eisenbahnkatastrophe bei Boboc geborgen worden. Man befürchtet, daß weitere Leichen unter den Trümno#n der Wagen liegen. Unter den 60 Verwundeten befinden sich zahlreiche Schwerverletzte. Die Mehrzahl der Opfer sind Reisende der 3. Klasse, hauptsächlich Militärpersonen, die aus dem Urlaub kamen. Der Verkehrsminister hat sich an die Unfallstelle begeben, um eine Untersuchung einzuletten Betrunsene Führer. Skandalöse Zustände auf dem Leipziger Schlachthof. pw. Berlin, 5. April.(Tel.) Der unlängst aufNah und Fern. Entgleisung eines Güterzuges. wib. Stendal, 5. April.(Tel) Außerhalb des Bahnhofs Stendal ist heute der Güterzug 5004 Stendal=Hannover bei der Einfahrt in dem Ueberholungsgleis mit der Lokomotive und zehn Güterwagen. von denen sich einige zusammenschoben, entgleist. Lokomotivführer und Heizer retteten sich durch Abspringen. Der Verkehr muß bis heute abend umgeleitet werden. Die Ursache des Unfalles ist noch nicht ermittelt, der Schaden ist verhältnismäßig gering. Schwere Explosion in Berlin=N. pw. Berlin, 5. April.(Tel.) Eine schwere Explosion ereignete sich heute nachmittag in der Fabrik für Photopapiere in der Stolpeschenstr. 37. Als einige Arbeiter damit beschäftigt waren. eine schadhafte Stelle an einem, auf den Hof trausportierten, Azetylen=Entwickler zu schweißen, schoß plötzlich eine große Stichslamme aus dem Apparat hervor. Es erfolgte eine starke Explosion. Sämtliche Fensterscheiben des Hauses, wurden zertrümmert und wertvolle Maschinen zerstört Ein Arbeiter erlitt eine Kopfverletzung. gedeckte Fleischversicherungsbetrugsskandal auf dem Leipziger Schlachthofe zieht immer weitere Kreise. Jetzt sind auf Grund der Selbstanzeige eines Hilfsaufsehers außer diesem auch gleich noch sechs Schlachtgehilfen aus der Sanitätsabteilung des Schlachthofes verhaftet worden und zwar unter der schwerwiegenden Anschuldigung, jahrelang Leder und Därme von krank befundenen Tieren an Fleischer bezw. Händler verkauft zu haben. Durch die bisherigen Ermittlungen wird vor allem auch der, schon festgenommenen Staatsveterinärrat Bertuch stärkstens belastet. Unfall im Schacht der Grube Leopold. wib. Köthen(Anhalt), 5. April.(Tel.) In dem Schacht der Grube Leopold bei Edderitz wurden in der vergangenen Nacht durch Zusammenbruch eines Teiles der Strecke zwei Arbeiter verschüttet. Die Rettungsarbeiten sind bis heute mittag ohne Erfolg geblieben. Die zwei verschütteten Bergleute tot aufgefunden. wtb. Köthen, 5. April.(Tel.) Heute nachmittag wurden die beiden im Tiefbau der Grube Leopold verschütteten Bergleute als Leichen geborgen. Wie die Feststellungen ergaben, ist der Tod unmittelbar nach dem Einsturz des Stollens eingetreten. Gerichtsverfahren gegen eine betrügerische Hopfenfirma. wtb. Nürnberg. 5. April.(Tel.) Gegen die Firma Jakob Kann in Nürnberg, Marienstraße. Inhaber Karl und Wilky Berlin, die im heurigen Jahre 1290 Zentner erstklassigem bestellten Hopfen ca. 400 Zentner minderwertigen Hopfen beigemischt hatte und hierdurch einen Verdienst von ca. 30= bis 40000 Mark erzielte, ist das Hauptverfahren wegen Betruges eröffnet worden. Granatexplosion auf dem Schlachtfeld von Donaumont. wtb. Paris, 5. April.(Tel.) Mehrere Gymnasiasten aus Lille und Tourcoing. die unter Führung eines Geistlichen die Schlachtfelder von Douaumont besuchten, wurden von einer explodierenden Granate überrascht. Der Geistliche und einer der Schüler wurden auf der Stelle getötet; zwei andere Schüler sind schwer verletzt worden. Der französische Ostasien=Flug. wtb. Paris, 5. April.(Tel.) Die beiden französtschen Flieger Bailly und Reginenst sind heute in Saigon gelandet. Sie haben damit ihren Etappenflug Paris—Indochina in elf Tagen beendet. Sie waren mit einem 230=PS=motorigen Flugzeug am 26. März in Le Bourget gestartet. Ihr Weg führte über Padua, Belgrad, Konstantinopel, Aleppo, Bender=Abbas, Bassorah, Karachi, Allahabad, Kalkutta, Akyab und Bangkok. Fünf Tote bei einem Hauseinsturz. wib. Plymouth, 5. Aprtl.(Tel.) Beim Ausheben eines Grabens stürzte eine Mauer ein. Fünf Arbeiter fanden den Tod, zwei wurden verletzt. Krupp von Bohlen und Halbach in Griechenland. wtb. Athen, 5. April.(Tel.) Krupp von Bohlen und Halbach mit seiner Familie ist in Piracus eingetroffen. Er wird Olympia und Delphi besuchen. Blutige Nache für eine Zurechtweisung. bb. Kopenhagen, 5. Aprtl.(Tel.) In dem norwegtschen Westland schlich sich ein 30jähriges Mädchen, vermutlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit, zu einem 70jährigen schlasenden Ehepaar ius Haus. Es tötete die Frau durch einen Messerstich in den Hals und versuchte dann, auch den Mann zu ermorden. Vorder hatte es die Scheune in Brand gesteckt. Der Feuerschein rettete den alten Mann. Als das Mädchen die Nachbarn kommen hörte, floh es, nachdem es dem Mann noch mehrere tiefe Messerstiche beigebracht hatte. Als Grund für die Tat gibt es an, es habe sich rächen wollen, weil das Ehepaar ihm einmal wegen schlechter Aufführung eine Zurechtweisung erteilt habe Sechs Todesopfer einer Kesselexplosion. wtb Rangoon, 5. April.(Tel) Im Kesselraum der Raffinerie der Burma Oil Company in Syriam ereignete sich gestern durch Platzen eines Kessels ein Unglücksfall, bei dem sechs indische Arbeiter den Tod fanden. Schlafwagenbrand in einem japanischen D=Zug. * Tokio, 5. April. In der Nähe der Eisenbahn= station Jufan(Korca) entstand in einem D=Zug ein Brand. Vier Schlafwagen gingen in Flammen auf. Sowelt bisher festgestellt werden konnte, sind, nach einer Meldung der K. Z., neun Personen ums Leben gekommen. 21 Verletzte wurden geborgen. Große Feuersbrunst in Bukarest wtb. Bukarest, 5. April.(Tel.) Vorige Nacht wurde der größte Teil der Gebäude einer großen Bierbrauerei, insbesondere die Lagerräume für Gerste und Hopfen, durch einen Brand zerstört. Sämtliche Züge der Feuerwehr wurden alarmiert. Ihren Bemühungen gelang es, das Feuer einzudämmen. Der durch den Brand, der durch die Nachlässigkeit eines Arbeiters entstanden sein soll, verursachte Schaden wird vorläufig auf etwa 20 Mill. Ley geschätzt. Prinzregent Nikolaus und Vertreter aller Behörden nahmen an der Rettungsarbeit teil. Täglich 300 Unfälle bei der Moskauer Straßenbahn. Hundert Tote und dreihundert Schwerverletzte im Jahr. Moskau, 5. April.(Tel.) Das Straßenbahnunglück, von dem wir gestern berichteten, hat sich glücklicherweise nicht als schlimmer erwiesen, als es nach den ersten Eindrücken dargestellt wurde. Insgesamt kamen 16 Personen in ärztliche Behandlung; davon konnten neun gestern nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die unhaltbaren Straßenbahnverhältnisse Moskaus können mittelbar die Mitursache gewesen sein. In den letzten Tagen gerade beschäftigten sich der Moskauer Stadtrat und die Transportgewerkschaften mit der stark gesunkenen Arbeitsdisziplin, der zunehmenden Trunkenheit und Fahrlässigkeit des Personals. Die Straßenbahnen durchfahren die Hauptverkehrswege mit Geschwindigkeiten bis zu 60 Kilometer(!) Eine Untersuchung ist eingeleitet. Die Arbeiterzeitung veröffentlicht heute Angaben über die Zustände auf den Moskauer Straßenbahnen. Danach wurden an 6500 Straßenbahnführer über 7000 Verwarnungen jährlich erteilt wegen disziplinlosen Verhaltens, namentlich wegen Trunkenheit. Einzelne Personen sind über zwanzigmal verwarnt worden, ohne daß der Betriebsrat ihre Entlassung gestattete. Infolge von Trunkenheit der Wagenführer kommen täglich 300 Zusammenstöße zwischen Straßenbahnen, Fahrzeugen und Fußgängern vor. Monatlich fallen 150 Personen dem wilden Straßenbahnverkehr zum Opfer, worunter regelmäßig eine größere Anzahl Tote sind, deren Zahl sich auf hundert im Jahr beläuft, während dreihundert Personen jährlich schwer verletzt werden. Hoffentlich gibt das jetzige schwere Unglück Anlaß zu energischen Besserungsmaßnahmen. Nadfrichtendienst durch Funespracft Große Koalition in Strelitz. bb. Berlin, 6. April.(Funkspruch.) Nach einer Neu=Strelitzer Meldung des Vorwärts ist die Bildung einer Großen Koalition in Mecklenburg= Strelitz zwischen der Sozialdemokratie, der Arbeitsgemeinschaft der Mitte(Demokraten und Handwerker) und der Deutschen Volkspartei gründsätzlich vereinbart worden. Dem bisherigen alleinigen sozialdemokratischen Staatsminister Dr. von Reibnitz sollen ein Demokrat und ein Volksparteiler als Staatsräte beigegeben werden. Die Personalfragen werden erst im Verlauf der nächsten Woche geklärt. Die Chemnitzer dürsen wieder baden. bb. Berlin, 6. April.(Funkspruch.) Der Rat der Stadt Chemnitz hat gestern beschlossen von heute ab das vollständige Badeverbot wirder aufzuheben. Es darf an einem Tage in der Woche gebadet werden. An den übrigen Tagen bleibt das Baden wegen der Trinkwassernot noch untersagt. Frau Dr. Arnold wieder in Berlin. bb. Berlin, 6. April.(Funkspruch.) Gestern abend ist Frau Dr. Alma Arnold, die bekanntlich im Zusammenhang: mit dem Tode des Photographen Binder genannt wurde, aus Amerika nach Berlin zurückgekehrt. Das gegen sie eröffnete Ermittlungsverfahren schwebt noch. Frau Dr. Arnold bestreitet jede Schuld an dem Tode des Photographen Binder, dessen Behandlung sie schon Monate vor seinem Ableben eingestellt hatte. Ein englischer Oberst von Bedninen überfallen. wib. London, 6. April.(Funkspruch.) Wie aus Amman in Traussordansen gemeldet wird, wurde der Oberst Peake, Befehlshaber der arabischen Legion im Transjordanland, kürzlich von einer Bande syrischer Beduinen genommen, als er einen Abschnitt der syrischen Grenze besichtigte, die, wie er glaubte, von französischen Posten besetzt sei. Peake wurde ausgeplündert und mit dem Tode bedroht, aber von einem befreundeten Scheich gerettet und schließlich von einer französischen Patrouille befreit. Ameritanischer Zerstörer nach Mexiko beordert. wtb. Neuyork, 6. April.(Funkspruch.) Wie Associated Preß aus Washington meldet, hat Staatssekretär Stimson das Marineamt ersucht, einen Zerstörer nach dem mexikanischen Hasen Topolobampo, an der pazifistischen Küfte, zu entsenden, und zwar zum Schutze der dort befindlichen Amerikaner und übrigen Ausländer, die nach Ansicht des Staatsfekretärs durch den Rückzug der aufständtschen Streitkräfte im Staate Sinaloa bedroht sind. 195 Todesopfer des Prohibitionsgesetzes. wtb. Washington, 6. April.(Funkspruch.) Nach einer vom Schatzamt veröffentlichten Stattstik haben seit der Inkraftsetzung des Prohibitionsgesetzes 195 Personen bei der Durchführung des Gesetzes das Leben eingebüßt. Beamte der Prohibitionsbehörde töteten 135 Personen, während 55 Beamte bei Ausübung ihrer Pflicht ums Leben kamen. Ferner wurden in den letzten 15 Monaten vom Küstenwächter fünf Personen getötet. Oßer? Motorsbort Peöbelt Zugendopfertag des Westdeutschen Spielverbandes Alemannia 1.— Schwerter Landmannschaft. Zum weiteren Ausbau des Jugendheimes Duisburg finden am kommenden Sonntag in sämtlichen Städten größere Spiele statt. Während die hiesige Union der Hasper Stadtmannschaft ein Spiel liefert, steht der S. C. Alemannia einer kombinierten Mannschaft von Hennen. Wandhofen, Lichtendorf, Westhofen und Hengsen gegenüber. Aufstellung der Landmannschaft Haumann Hengsen Hubbert Nolte Hennen Hengsen Jöb Oberste Ehrenberg Lichtendorf Wesihofen Wandhofen Weber Bürger Neuhaus Lindheim Michelbach Hennen Wandh. Lichtend. Hennen Wandh. Aufstellung von Alemannia. Exnowski Hosang Lirchhoff Böcker Böse Weber 2 Dudda Micus Duisbeig Weber 1 Neurath Trotz der guten Aufstellung der Landmannschaft bleibt die Frage des Zusammenspieles ossen, wogegen die eingespielte Mannschaft der Alemannen ein wenig für sich haben sollle. Evenfalls bleibt zu erwarten, wie sich die neue Aufstellung des Platzvereins bewährt und hoffentlich steht diesem Spiel ein wirklich guter Leiter vor, damit auch der Zweck der Veranstaltung restlos erfüllt werden kann. Das Spiel findet auf dem Sportplatz Alemannia statt. Ringen Um die Europameisterschaften im Ringen Dortmund. Am Dienstag begannen in der Westfalenhalle die Europameisterschaften im Ringen mit den Ausscheidungskämpfen im Bantam=. Feder= und Leichtgewicht. Einen guten Eindruck hinterließen die Deutschen Reiber, Steinig und Sperling. Besonders Sperling gefiel durch seine imponierende Art, in der er den Ungarn Karpathy schon nach 20 Sekunden auf beide Schultern brachte. Boxen Haymann bleibt Deutscher Meister. Der im Berliner Sportpalast ausgetragene Kampf um die deutsche Schwergewichtsmeisterschaft zwischen dem Titelverteidiger Ludweg Haymann=München(88,6) und dem Herausforderer Rudi Wagener=Duisburg(90), brachte dem Publikum eine große Enttäuschung. Keiner beiden ging während der ersten 10 Runden aus sich heraus. Die Stimmung des Publikums wurde immer eindeutiger und machte sich in lauten Protestkundgebungen Luft. Der Ringrichter Hönscherle sah sich den Kampf bis zur sechsten Runde ohne einzugreifen an, in der er dann beide zu ernsten Kämpfen aufforderte. Nach kurzem Aufflackern versielen beide bald wieder in die alte Gangart und erst die zweite Verwarnung in der achten Runde hatte etwas mehr Erfolg. Haymann ging etwos mehr aus sich heraus und konnte gegenüber dem bereits an Luftmangel le denden Wagener einige Vorteile erringen. Von der zehnten Runde an wurde der Kampf lebhafter. In der vierzehnten beherrschte Haymann den Herausforderer, der sich schon stark auf Halten verlegte und aus diesem Grunde eine Verwarnung erhielt. In der Schlußrunde verlegten sich beide auf erbitterten Schlagwechsel. Unter dem förmlichen Schlaghagel des Müncheners konnte Wagener, der am Ende seiner Kräfte NocEPPTT Teutoburger Wald=Rennen Zum dritten Male am 26. Mai 1929. Bielefeld. Das dritte Teutoburger WaldRennen für Motorräder gelangt am 26. Mai zum Austrag. Ausrichter der Veranstaltung ist der Motor=Sportklub Bielefeld. Die Genehmigung für die Veranstaltung ist seitens der ONS. bereits erfolgt. Neue Rattomobil-Weltrekorde London. Der bekannte englische Automobilrennjahrer Kaye Don stellte auf der Brootlands: bahn bei London mit einem zwölfzylmenigen Sunbeam=Wagen fünf neue Weltrekorde für die 4=Liter=Klasse auf. Die neuen Leistungen lauten: 5 Kilometer: 209,877 Stundenkilometer; 5 Meilen: 209,62 Stundenkilometer; 10 Kiiometer: 209,437 Stundenkilometer; 10 Meilen: 209,17 Stundenkilometer; 50 Kilometer: 198,421 Stundenkilometer. * Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahmebeim Hinscheiden unserer lieben Verstorbenen danken herzlichst Wilhelm Schulte sen. und Kinder. Schwerte, im April 1929. 9 Idsunk-Programm April. Sonntag, den 7. Münster. 7.45—15,15: Uebertragung von Köln.— 1 Dr. Mondorf: Steuersunk.— 15,40—24,00: Uebertragung von Köln. Langenberg. 7,45—24,00: Uebertragung von Köln, Münster und Köln. Köin.„ 6 07.45: Selbstverteidigungskursus(Dr. L. Bach).— 0805: VerwaltungsZizuhzeztzkurzschrige litor: Lehrgang der denthsing, Gfggranto=int, — 08.25: Alfred Dormanns. Esperants=Unterricht und Durchsage eines Programm=Auszuges. 9.00: Uebertragung des Geläutes von St. Gereon.— 9,05—10,00: Katholische Morgenfeier. Redner: Religionslehrer Carl Heider. 10,15: Besuch am Krankenbett.— 11,00: Fritz Worm: Wert und Ehre deutscher Sprache". 11.30: Stunde des Landmanns. Bürgermeister Steinbüchel:„Landwirtschaft und Industrie". 11,50: Uebertragung von Düsseldorf: Hockeyspiel Westdeutschland—Brandenburg. Zwischenrunde um den Silberschild.— 12,30: Regierungsrat Dr. Geis:„Die Besteuerung der freien Berufe“. — 13,00: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt.— 14.30: Funkliteratur.— 14.50: Schachfunk. 15,15: Uebertragung von Münster.— 15.40: Autorenstunde Julian Landau.„Beate und Angelika“.— 16,05: Dr. Martin Rockenbach; Brouwers, Werag=Bläservereinigrng, ge. 1640 „Probleme des — 18.20: Heinz Steguweit:„Seltsame Theater= — 18,40: Leo Sternberg:„Das — 19,10: Was wissen wir von der Lufthülle der Erde? Gespräch zwischen Prof. Dr. Ebner und„Arpeiter S.preiber Henrid bes Man: „Glück und Arbeit.“— 20.00: Sportvorbereicht. — 20.10:„Der Zarewitsch: Pefezfe, ire Aufzügen von Franz Lehär.— Anschr.: LeptMeldungen, Sportdienst.— Danach bis 24,00: Nachtmusik und Tanz. Leitung: Eysoldt. Montag. den 8. April. Münser. von Köln.— erzählt von Herm. Probst.— Szenen.— Anschließend: Uebertragung von Köln.— Danach bis 24,00: Konzert aus dem Café Corso, Dortmund. Kapelle: Mario Iseglio. Langenberg. 10,15—24,00: Uebertragung von Köln und Ränster. 85In. 10.15—11,10: Schallplattenkonzert.— 10.30: Tagesdienst und Wasserstandsmldungen.— 12.10: Schallplatten=Konzert.— 12.50: Wetterdienst.— 12,55: Nauener dienst.— 13.05—14.30: Mittags=Konzert, Leimertingen u. 14.30=ei. 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Frauenshäftrig: Rechisfragen“.— 16.30: Las Publikum hielt mit seinem Mißsallen vich:„urttäung von Münster.— 16.55: Fünf Mi. sück eer Nunktsieg vor Haymann fand trotzdurau. Der Punihsag ron Hahmann fanr key= dem die Anerkennung der Zuschauer. Schwimmen Die Franzosen verlieren weiter Leipzig. Der Universitätsschwimmklub Paris begab sich von Magdeburg aus nach Leipzig, wo er am Donnerstagabend im Leipziger Karolaba! gegen Poseidon Leipzig antrat. Wieder mußten sich die Gäste in den meisten Wettbewerben geschlagen bekennen. Das Wasserballspiel endete mit einem hohen 8:3(4:2)=Siege der Leipziger, die auch die Schnellstafsel(200, 100, 50 Meter) in 3:42,6 Minuten vor den Franzosen 3:54 Min. eewinnen konuten. Im 200 Meter=Sreitilbeitsverbat.., gnzute,— 16.55: Fünf Mitieverrtagung von Müghietenu 164.— 1700: Iigendfunt:.2us hro Besgerionzeft. Leitmg: Evsobot In der Rause Progxamzmhenegtungen. — 1830: Rabbiner Dr. Dle Famiues 16.50. Von Tage.— 1915: Spanishggern und der — 19,40: Elternstunde:„Wir Enern und der neue Deutschunterricht in der höheren Schule". 20,00: Abendmusik des Werag=Orchesters. tung: Buschkötter.— 21,00: Uebertragung von Münster.— Anschließend: Letzte Meldungen. Sportdienst, Funkwerhung.— Danach bis 24.00 Uebertragung von Munner. Humor Ein Journalist stirbt. Dieies it eine ber Bürcherhgige rüche ge möbl. Wohnu. Schlafzimmer Angebote unte 1425 an die Geschäfsstelle dieser Zeitung. ponnn eeiunen bonnten. Jn, 2up=reste,Lhpzen, maltistengeschichten, die dier„De att euemntsanct Wprimmen stegte dagegen der beannte u., sein möge. Ein Journalist starb und kam ans dir Tans(Frantreich) in neuer ston:“: Eimmelstor.„Wer ist das“ fuagte Vetrus.— lischer Pa#ard=est wan 9:48.6 Minuter an, Vettus, Ein Journalist.—„Hinaus!“ guytte„. „Journalisten kommen nicht in den Himmel! Der Journalist kletterte pfeisend zur Hölle hinlaß!“ Bumm, schmiß der Teufel das Peuische Schwpimmer in enolans„Jounalihen bngur ,.Leraschtese ausf die Senden. Der Ragdeburger Schwimnverein— Do bie vom Zimmel zur Böl führt, und e de in berschiedenen Stans nach Enskand Pppve, aun, Zeitung, Eine Woche sdüter hate neladen worden, und zwar salen die dent.) Vrhgbe.gartaen für Himmel und Höll. den Sopimnmer in der Zei von 17. u0 21. er briga Peu inr Lenden und Manheser an udernotong, Verantworlich füir Lolales, Kommumalpeltin, beitemerten teluechnent. S4 hu vouni v. Fruseton Provinzsels, Gerichtsal u. Spon echer, dat diese Eimladung von den Mitet,..— Luus Gberhars Ler. Schwert. deutschen akzeptiert wird. Freundlich möbliertes Inmmer sofort zu vermieten. Zu erfragen in der Geschst. Lieser Setung. 1422 Fescher Rerorozeit von 2.10,0 Minuten vor Heinrichs(Leipzig) 2:20,6 Minuten.— Die 4 mal 100=Meter=Freistilstaffel holten sich die Leipziger in 4:25,6 Minuten vor Paris 4:36,2 Minuten. 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Zuwiderhandlungen hiergegen werden gemäß§ 7 Geldstrafe bis zu 150.— Mark, im Unvermögens falle mit entsprechender Haft bestraft. gen, welche die Annahme der Müllgefäße b weigert haben, werden hiermit aufgefordert, Vermeidung von Strafen, den für sie bestim Mülleimer bis zum 12. ds. Mts. auf dem schen Lagerplatz vormittags zwischen 10—12 oder nachmittags zwischen 2—5 Uhr abzuho Schwerte, den 4. April 1929. Die Polizeiverwaltung. Schlegtendal. der neue Rasieraparat mit geschmiedeter dünner Klinge complett zu Nach§ 1 des Ortsstatuts vom 23. März 1928 sinr Alle nih mehr volksschulpflichtigen im M. 3,80 u. M. 5-pro Stück. Alleinvertrieb für Schwerte und Umgebung Kurt Laimann, Schwerte, Hörderstr. 13 sind alle nicht m.„ gtigen Schulbezirk Schwerte beschäftigten oder wohnhaften Jugendlichen männlichen Geschlechts unter 18 Jahren zum Besuch der hiesigen gewerblichen Berufsschule verpflichtet. Besteht für den Jugendlichen sowohl am Beschäftigungs= wie am Wohnorte die Pflicht zum Besuche der Berufsschule, so ist ihr am Beschäftigungsort zu genügen. 1415 Die diesjährige Aufnahme erfolgt am Donnerstag, den 11. April 1929, und Freitag, den 12. April 1929, abends 6 Uhr, in der Bismarckschule(Kuhstraße) unter Vorlage der Schulzeugnisse. Arbeitgeber, Eltern und gesetzliche Vertreter — Der diesjährige Prruhjaurs-Tanz- u. Anstandskursus — im Hotel Jungesblut beginnt Donnerstag— 11. April, abends 8 Uhr. Anmeldungen werden am genannten Abend entgegengenommen. Unterrichtsabende Montags und Donnerstags von 8—10 Uhr. Walter Sprengepiel und Frau * 1 3 9 2 liefert bei größter Schonung des anvertrauten Gutes die Rlitglied des A. D. 1. V sind für rechtzeitige An- und Abmeldung der Ingendlichen verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden nach§ 150 der Teilzahlung Musikinstrumente aller Art, sowie große Auswahl in Platten Husberg& Co. e. 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Nr. 80(Zweites Blath) Schwerter Zeitung Die kehtl In allen Wipseln ist Ruh', von der Politik sürest du kaum einen Hauch, di Minister ruhen im Walde... nein, so weit kann man Goethe doch nicht folgen. Ein Teil der Minister hat zwar die Ostertage außerhalb Berlins verbracht, um sich, los und ledig aller Plagen, auf das Moos des Waldbodens hinzustrecken, dazu war dieses weihnachtliche Österwetter doch nicht angetan. Der Reichskanzler lag inzwischen krank zu Bett. Er hat sich ein Gallenleiden zugezogen; die Sorgen, die er in den letzten Wochen hatte, mögen dazu beigetragen haben, die Krankheit zu verschlimmern. Jedenfalls wird er noch mehrere Tage das Bett hüten müssen. Eine Kabinettssitzung wird unter diesen Umständen frühestens erst Anfang nächster Woche stattfinden, und bis dahin ruht die große Politik. * Zu der großen Sorge, wie der Reichshaushalt balanciert werden soll. ist inzwischen eine neue hinzugetreten. Die Eisenbahner sind mit neuen Forderungen hervorgetreten, besonders bezüglich der Arbeitszeit. Die Reichsbahnverwaltung hat sie aus finanziellen Gründen abgelehnt. Ihre Bewilligung würde zur Folge haben, daß ungefähr ebeusoviel neues Personal wieder eingestellt werden müßte, wie seinerzeit zum Zwecke der Nationalisierung abgebaut worden ist. Die Kosten würden über 200 Millionen betragen und könnten nur durch eine neue Tariferhöhung ausgebracht werden. Die Eisenbahntarife sind aber bestimmend für die Warenpreise. Eine neue Teuerungswelle würe die Folge einer Tariferhöhung, und Teuerung bedeutet neue Lohnbewegungen. Aus diesen volkswirtschaftlichen Erwägungen heraus glaubte die Reichsbahnverwaltung die Forderungen ablehnen zu sollen. Andererseits wollen sich die Eisenbahner nicht länger vertrösten lassen; die Gewerkschaften drohen ganz offen mit Kampfmaßnahmen, d. h. mit Streik. So scheinen wir am Vorabend neuer schwerer Wirtschaftskämpfe zu stehen. * Ganz überraschend kam aus Wien die Meldung, daß das Kabinett Seipel zurückgetreten ist. Ueber die eigentlichen Gründe, die zu diesem Entschluß geführt haben, scheint man sich nicht ganz klar zu sein. Die Aussperrung in der Metallindustrie scheint jedenfalls nicht der einzige Grund zu sein. Sie ist vielmehr nur ein Sympton für die Schwierigkeiten, mit denen das Kabinett Seipel zu kämpfen hatte. Neben Gründen allgemein=politischer Natur hatte Dr. Seipel offenbar auch noch mehr persönliche Gründe. In einer christlich=sozialen Versammlung, in welcher am Mittwoch Bundeskanzler Dr. Seipel sprechen sollte, erschien an seiner Stelle Abgeordneter Kunschak, der über den Rücktritt des Kabinetts u. a. ausführte: Unter den persönlichen Gründen seien vor allem die gehässigen Angriffe hervorzuheben, die gegen Dr. Seipel gerichtet worden seien. Besonders der ungerechte Vorwurf, daß er den Arbeiterstand hasse und daß dadurch die Arbeiter zu einer Austrittsbewegung aus der katholischen Kirche verleitet worden stien, habe Dr. Seipel am schwersten getroffen, da es ihn in seiner priesterlichen Ehre angreise. In Paris haben am Donnerstag die Sachverständigen ihre Beratungen wieder aufgenommen. Wie Dr. Schacht vor einigen Tagen erklärt hat, rechnet er noch mit einer längeren Dauer der Verhandlungen. Man wird hiernach nicht erwarten dürfen, daß sich die deutsche Delegation durch die Pariser Pressepropaganda verleiten lassen wird, ihre Karten zu früh aufzudecken. Wenn die Pariser Presse so ungestüm darauf drängt, daß von deutscher Seite ein bestimmtes Zahlungsangebot erfolgt, so sollte dies allein schon etwas mißtrauisch machen. * Auch in Polen kriselt es. Nach einer Meldung des„Naß Przeglad“ ist das Kabinett Bartel bereits zurückgetreten. Die amtliche Bekanntmachung werde jedoch erst mit der Veröffentlichung der neuen Ministerliste erfolgen. Die Regierungsbildung sei in geheimen Verhandlungen vorbereitet. Den letzten Nachrichten zufolge werde Professor Bartel im neuen Kabinett keinen Posten übernehmen. Es scheine jedoch, daß man ihm das Amt eines Präsidenten der Bank von Polen angeboten habe. Bartel habe dieses Angebot aber zurückgewiesen. Die „Gazeta Warczawska“ nennt unter anderen den bekannten Legionär General Sosnkowsti und den Adjutanten Pilsudskis, Oberst Prystor, als Kandidaten für den Ministerpräsidentenposten. Schließlich muß auch noch das Gerücht verzeichnet werden, daß Bartel unter gewissen Voraus= setzungen bereit sein soll, das neue Kabinett zu bilden. * Der mexikanische Bürgerkrieg scheint nun doch zu Ende zu gehen. Wie über Neuyork gemeldet wird, wurden die ausständischen mexikanischen Truppen, die sich nach der Schlacht bei Jiminez nach La Reforma zurückgezogen hatten, auch dort durch das Heer des Generals Almazan, das sich aus 12000 Mann zusammensetzt, entscheidend geschlagen und vollkommen vernichtet. 500 Aufständische wurden gefangen genommen und der Rest getötet oder schwer verwundet. Man nimmt allgemein an, daß damit die Entscheidung in der mexikanischen Revolution gefallen ist. Der klägliche Rest der aufständischen Truppen befindet sich in voller Flucht. Aus dent Naehtber-Statatent Aus — Auf der oberen Rheinischen Straße geriet der Führer eines Gespanns unter den Wagen, erlitt schwere Beinverletzungen und u. a. einen Unterschenkelbruch. — An der Kreuzung Kuckulke=Bornstraße ereignete sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Lastauto und einem Personenwagen. Das Personenauto wurde stark beschädigt, der Führer erlitt mehrere Verletzungen. — An der Ecke Born= und Schlegelstraße wurde von einem Personenwagen ein 5jähriges Kind überfahren und erlitt Verletzungen schwe— In selbstmörderischer Absicht sprang ein Mädchen aus Dortmund=Derne in den Kanal. Es gelang jedoch, die Lebensmüde wieder au dem Wasser zu ziehen. — Bei der hiesigen Stadtverwaltung hat Stadtbaurat Bronner seine Tätigkeit aufge— Im Hause Weißenburgerstraße 72 beging ein dreißigjähriger Bergmann Selbstmord durch Erhängen. Trotzdem er noch lebend abgeschnitten wurde, verstarb er auf dem Wege zum Krankenhaus. — Im Stadtteil Horde entstano in einem Lokale eine wüste Schlägerei, bei der Stühle und andere Sachen als Schlaggegenstände benutzt wurden. Die Polizei mußte Ruhe stiften. — Auf dem Bahnsteig 3 kam es am Donnerstag morgen zwischen dem Verkäufer im Erfrischungsraum und einem Fahrgast zu einer Schlägerei, bei der der Reisende ziemlich mitgenommen wurde. — In der Winkelstraße muß ein Haus wegen Baufälligkeit sofort geräumt werden — In einer Wirtschaft wurden einem Gast aus der Brieftasche 300 Mk. gestohlen. — Ein Konditorgehilfe eines Konditoreibetriebes am Hauptbahnhof spielte mit einer Flobertbüchse. Dabei ging ein Schuß ein Arbeitskollege aus Herdecke in die Brust getroffen wurde. Bei dem Verletzten besteht Lebensgefahr. Haspe. Keine neue Berufsschule. Der Provinzialrat hat die Genehmigung der Anleihe für den Bau der Berufsschule vertagt. Maumke(Sauerland). Tödlicher Unglücksunfall. Der bei der Fa. Wolf, Netter u. Jaobi beschäftigte Elektriker Strave siel in einen Behälter mit heißer Sodalauge und erlitt furchtbare Brandverletzungen, denen er noch am selben Abend im Altenhundemer Krankenhause erlegen ist. Rummenohl. Gegen den Grenzstein gefahren. Bei Muhlerohl, unmittelbar vor der Wirtschaft Piepenstock, fuhr ein aus Richtung Hagen kommender Personenwagen beim Ausweichen gegen einen Grenzstein u. dann die Böschung hinunter. Der Wagen blieb in der dahinterliegenden Wiese stehen. Das Fahrzeug wurde beschädigt. Schalksmühle. Mäßige Steuern in Schalksmühle. Mit einer Gesamthöhe von Samstag, 6. April 1929 462 700 Mk. schließt der Etat der Gemeinde Schalksmühle ab. Der Fehlbetrag von 81 756 Mark wird durch folgende im Verhältnis mäßige Steuerumlage gedeckt: 175 Prozent Grundvermögenssteuer, 475 Prozent Gewerbeertragssteuer, 750 Prozent Gewerbekapitalsteuer. Mit diesen Sätzen erklärte sich das Kollegium einstimmig einverstanden. Die gewünschte Zahlung des Rektoratschulgeldes in Vierteljahrsbeträgen wurde abgelehnt. Für die Beleuchtung der Glörstraße in Dahlerbrück sind erstmalig 1500 Mark in den Etat eingestellt. Für die Kanalunterhaltung werden 2½ Prozent vom Gebäudesteuernutzungswert erhoben und als Zuschlag 25 Pfennig vom laufenden Meter Straßenfront. Die Verordnungen über die Vergnügungssicuer und die Müllabfuhr werden genehmigt. Borken. Der Sägespänehausenals Österfeuer. Am Ostertage verfielen in Dinx= perlo mehrere kleine Kinder auf den Gedanken, den neben der mech. Holzfabrik Achterhof liegen den Sägespänehausen in Brand zu setzeg. führten den Gedanken auch tatsachlich aus. Der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß oas daneben liegende Maschinengebäude nicht ein Opfer der Flammen wurde. Recklinghausen. Ein Schuß in die Kirche. In Bertlich ereignete sich während einer in der Kirche abgehaltenen Missionsandacht ein aufregender Vorfall. Es fiel plötzlich von außen ein Schuß. Das Geschoß durchschlug ein Fenster der Kirche und fuhr in die Wand des Gebäudes. Es ist verständlich, daß dieses Ereignis unter den Kirchenbesuchern große Aufregung hervorrief, die zuerst ein Attentat vermuteten. Nach den Ermittlungen der Polizei hat ein junger Mann beim Schießen auf Spatzen den Schuß abgegeben, der sein Ziel verfehlte ur die Störung der Kirchenandacht hervorrief. Wattenschcid. Schwere Gasvergiftung. Ein Toter. In einem Benzolkessel der Benzolfabrik der Zeche„Holland“ machte sich plötzlich ein starker Benzolgasgeruch bemerkbar. Der Schlosser Schwabe stieg zuerst in den Kessel, sank aber plötzlich wie leblos zusammen. Kurz tletterte der Schlosser Mahne falls in den Kessel und blieb nungslos liegen. Beide wurden kurze Zeit auf aus dem Kessel hervorgeholt. Diglzart au: gestellten Wiederbelebungsversuche hatten.— bei Schwabe Erfolg, wahrend Mayne nicht meh ins Leben zurückgerufen werden konnte. Herne. Eine blutige Schlägere wickelte sich auf einer Baustelle an der unteren Bahnhofstraße ab. Eine war mit Fuhrleuten in Streit geraten, der einen Kampf ausartete, in dem alle mögtch Werkzeuge die Waffen bildeten. Zwei Personen wurden schwer, drei leichter verletzt. Die Polizeit mußte mit Gummiknüppeln eingreifen und de Hourichter ub Ppragischer unglücks. fall. Das 3jährige Söhnchen eines hiesigen Augenblick rücklings in eine mit kochendem Was: ser gefüllte große Wanne und verbrühl.#m daß der Tod alsbald das bedauernswerte Kind von seinen Qualen erlöste. „Der Trotz vom Eichenkamp“ Westfälischer Heimatroman von Adolf Löhr. 5. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Heiner wehrte lächelnd ab. „So schlimm war es garnicht. Das alte Haus war so niedrig, daß man beinahe hinaus steigen konnte. Da war auch der kleine Sprung nicht weiter gefährlich. Nur der dumme Balken hätte wo anders hinstürzen können. So lag man denn zuguterletzt doch noch wie ein hilfloses Kind im Grase. Und gerade darum hat es mich hergetrieben. Schön bedanken wollte ich mich für den kühlen Trunk, der mir so hilfsbereit gespendet— Fräulein Rosemarie.“ Erstaunt blickte sie auf. „Ich vernahm soeben, wie sie gerufen wurden,“ erklärte er.„Nachher siel der schöne Name noch einmal, als der junge Mann Abschied nahm" „Ach ja, mein Vetter,“ gab sie schnell zur Antwort, froh eine Ablenkung gefunden zu haben. „Er holt immer die Blumen für das Stadtgeschäft hier ab.“ „Aber wie sind Sie meinen Namen denn nur gewahr geworden?“ frug er. Sie lächelte. „Oh, der war an dem Unglücksabend in aller Munde. Am nächsten Tag stand er doch auch in der Zeitung, als Ihre Heldentat auch dort ausführlich geschildert wurde. Und wiedererkannt hatte ich Sie auf den ersten Blick. Die ganze Zeit stand das Bild vor meinen Augen. Das Unwetter hatte mich dort oben auf der Überrascht. In dem benachbarten Gehöft hatte ich Schutz gesucht. Plötzlich sahen wir den Feuerschein aufslammen. Mit den andern eilte auch ich hinzu. Die Glasschale lag zwischen dem herausgeschleppten Hausrat. Da füllte ich sie schneu an dem kleinen Quell im Obsthof, um irgendwie Hilfe zu leisten.“ „Es war ein Göttertrank,“ erklärte Heiner mit leuchtendem Blick.„Die Hitze hatte mir wirklich übel zugesetzt. Aber um den holden Preis hätte sie ruhig noch etwas schlimmer kommen können. Recht von Herzen bedanke ich mich darum auch dafür, Fräulein Rosemarie.“ Gar zu gerne hätte er ihre Hände ergriffen, aber ganz konnte er seine Besangenheit doch nicht Doch nun schlug sie die Augen voll zu ihm „Ich möchte Ihnen danken, Herr vom Kamp. Wenn Sie es auch nicht wahr haben wollen, eine mutige Tat war es doch. Noch lange nicht jeder hätte in der gleichen Lage ebenso gehandelt. Wenn das arme Kind verbrannt wäre, gar nicht auszudenken wäre es gewesen. Mein ganzes Leben lang hätte mir der verzweifelte Schrei in den Ohren gegellt. Darum nehmen Sie bitte auch meinen Dank.“ „So ist's recht,“ lachte Heiner,„bedanken wir uns gegenseitig, da haben wir eine schöne Beschäftigung. Lassen wir das Thema lieber fahren. Wenn möglich möchte ich mit meinem Besuch auch noch einen kleinen Einkauf verbinden. Ein wunderbarer Blütenflor breitet sich hier ja aus. Ein Abglanz davon könnte auch dem Eichenkamp nicht schaden. Vor allen Dingen hat mir unsere alte Kaline schon so lange aufgetragen, ihr einige Bündelchen Pflanzen mitzubringen. Wenn ich nicht irre, liegen dort unten einige Beete. Kann ich davon haben?“. „Von Herzen gerne, entgegnete sie.„Es ist noch reichlicher Vorrat vorhanden. Der Großvater hat die Beete erst vor einigen Wochen angeSeite an Seite schritten sie den blumengesäumten Weg hinunter. „Wann wurde die Gärtnerei denn angelegt? frug Heiner.„Soviel ich mich entsinne, war früher doch alles Ackerland.“ „Vor zwei Jahren hat der Großvater das Häuschen mitsamt dem Stück Land gepachtet. Der Onkel hat unten in der Stadt ebenfalls eine Gärtnerei und ein großes Blumengeschäft. Der größte Teil wird auch von hier dorthin geliefert. Ich weile augenblicklich nur zu Besuch hier. Meine Eltern wohnen oben im Westfälischen, in der Nähe von Münster. Gerade die Blumenpflege macht mir aber so große Freude. Ueberhaupt alles, was mit Pflanzen und Wachsen zusammenhängt. Wie wunderbar ist es doch, wenn man so ein unscheinbares Samenkorn in die Erde versenkt und schon nach wenigen Tagen hebt sich ein grünes Spitzchen heraus. Wie freudig drängt es sich dem Lichte entgegen. Wenn man so ein Pflänzchen betrachtet und sieht wie emsig es Blättchen zu Blättchen fügt, wie es immer größer wird, eine Knospe sich bildet und eines Tages eine leuchtende Blüte aufbricht, es ist wirklich wundersam. Eine liebere Beschäftigung kann ich mir gar nicht denken. Darum habe ich auch den Vater so lange gequält, bis er seine Einwilligung gab und mir erlaubte, eine Stellung in einer großen gärtnerischen Versuchsanstalt anzutreten. Ein ganzes Jahr war ich dort tätig. Dann wurde leider die Mutter krank, so daß ich den Haushalt führen mußte. Glücklicherweise geht es ihr wieder besser, so daß ich nun noch einige Wochen dem Großvater zur Hand gehen kann. Ich glaube, von ihm habe ich auch die Vorliebe für alles was wächst und blüht, geerbt.“ Sie standen vor den Pflanzenbeeten. Mit gewandten Händen zog sie die jungen Pflänzlinge heraus und erspähte mit sicherem Blick die kräftigsten und schönsten der Gattung. Schnell hatte sie ein halbes Dutzend Bündelchen zusammen. Heiner benötigte auch mit einem Male von allen Sorten. Auch Blumen wurden noch ausgesucht. Als seine Wünsche endlich gestillt waren, war es eine recht umfangreiche Sammlung geworden, die sie ihm sorgfältig einschlug. Trotzdem zögerte er noch. Das rechte Abschiedswort wollte sich gar nicht einstellen. Auch sie schien gegen eine sichtliche Besangenheit anzukämpfen. Endlich riß er sich los. „Auf Wiedersehen, Fräulein Rosemarie. Sollte noch Bedarf vorhanden sein, so darf ich doch wieber kommen!“ Von Herzen gerne,“ entgegnete### reichte ihm die Hand zum Abschied. Fest hielt er sie einige Augenblicke Wieder flutete eine rote Welle über ihr Antlitz. „Auf Wiedersehen, Herr vom Kamp!“. Nur zögernd gab er ihre Hand frei und wandte sich zum Gehen. Als er die kleine Pforte hinter sich schloß, winkte er noch einmal zurück. „Auf Wiedersehen!“ „Auf Wiedersehen!“ Die Sonne stand bereits tief im Westen. In einem goldenen Meer schien sie zu versinken. Verschwenderisch streute sie noch einmal ihre rotleuchtenden Strahlenbündel über Flur und Wald, daß die knospende Maienpracht ein letzte Mal in lichtem Glanze aufflammte. Vogelsang und Lerchenschlag ertönten. Wie wunderselig war die schöne, lachende Auch in Heiners Brust waren alle Knospen aufgesprungen. Leicht beschwingt schritt er dahin. Noch oft flog sein Blick zurück. Die liebliche Gärtnerin stand mitten in dem prangenden Blütenflor. Nun schaute auch sie noch einmal auf. Ein letztes Winken, dann umfing ihn der Wald und entzog sie seinen Blicken. Talwärts neigte sich der Weg. Zu beiden Seiten dehnte sich junger Mischwald. Eichen und Buchen, hier und da auch eine silberstämmige Birke, weiter den Hang hinauf eine schon ziemlich herangewachsene Tannenschonung, in der jedes Bäumchen über und über zarte, frisch=grüne Triebe angesetzt hatte. Irgendwo zog ein Wandertrupp des Weges. Aus munteren, jugendfrischen Kehlen terte fröhlicher Sang. (Fortsetzung folgt.) Weißer Sonntag Schwerte, den 6. April 1929. Wieder werden die Glocken feierlich über die Giebel und Dächer unserer Stadt singen und in ihrem Klang ist so etwas wie von Kinderunschuld und Kinderglück. Das stimmt so sehnsüchtig und öffnet wieder die Tore, die ins Kinderland führen, aber die wir nur im seligen Rückerinnern noch einmal durchwandern können. Das ist jenes Land, wo uns die Sonne der Liebe und Güte zuerst schien, wo wir an der Mutter Hand die ersten Gehversuche unternahmen und im fröhlichen Spiel der Jugend unsere ungetrübten Tage verbrachten. Es war einmal... Wenn wir am morgigen weißen Sonntag hierhin unsere Blicke zurückgehen lassen, an diesem Sonntag, der der Erstkommuniontag der katholischen Kirche geblieben ist, so tun wir das in dem Bewußtsein, daß sich abermals die Tore des Kinderlandes weit öffneu, daß auf dem Wege wieder viele Kinder schreiten, die in das Leben, in den Ernst unserer Tage hinausgeführt werden. Aber es läßt in unserm Innern eine goldene Saite erklingen, weil sie alle den Frühling in sich tragen, weil sie so viel Schönheit und Glanz für die Mitwelt zu verschenken haben und weil sie von den Stürmen des Lebens bis jetzt verschont geblieben sind. Blicke nur einmal hinein in die blauen Augen der Jungen und Mädel, die voll Unschuld und Freude leuchten. Hat nicht jener Mann recht, der einmal sagte:„Es wohnt der Herr Jesus darin.“? Du wirst es empfinden, deine Seele wird es ahnen und fühlen, so du dir Gewißheit verschaffst. Sie tragen den Heiland im Herzen, jene Jungen in ihren Kommunionanzügen und jene Müdels im weißen Kleid, mit einem Kranz im gelockten Haar. Drum singen und klingen auch die Glocken so laut und froh, wenn diese junge Schar morgen an den Tisch des Herrn tritt und das Gelübde ablegt, dem göttlichen Kreuzesträger in seinem Lebenswandel nacheifern und für das Leben ein Kind Gottes sein zu wollen. Die Tore des Kinderlandes schließen sich wieder mit dem morgigen Sonntag hinter den vielen Kommunikanten. Möge aber die Sonne der Kindheit in ihren Herzen niemals untergehen, vielmehr möge sie kräftigend für die Zukunft weiter strahlen, möge sie die Heilbringerin alles Edlen und Guten sein, möge ihr Leuchten bis zum letzten Stündlein in der gleichen Helligkeit fortdauern. Und möge es auch im späteren Leben noch heißen, wenn man dem reifen Mann oder der Frau in die Augen schaut:„Es wohnt der Herr Jesus darin.“ Vom Weißen Sonntag erwartet man als äußerliches Zeichen Sonnenschein und glänzende Frühlingspracht. Und wenn wir in diesem Jahre enttäuscht werden sollten, soll uns das keineswegs die Feststimmung nehmen, denn in uns wollen wir beides vereinigen im seligen Rückerinnern und glaubensstarken Aufwärtsschauen. 2—x. Frost gebracht, so daß am heutigen Morgen die Wasserpfützen in Eis verwandelt waren. Ueberhaupt weht= schon in den gestrigen Abendstunden ein eisiger Wind; der Winter hat einige Bataillone zurückgesandt, die z. Zt. mit dem Frühling heftig karambolieren. Anscheinend sollen auch die Schlittschrehläuser zu ihrem Recht kommen. Die Versammlung des Gustav=Adolf=Frauenvereins, welche am Dienstag, den 9. April 8 Uhr abends, stattfindet, soll sich nur befassen mit den letzten Vorbereitungen zu dem Gustav=Adolf=Feste am 28. April. Alle Mitglieder des Gustav=AdolfFrauenvereins sind dringend eingeladen, da ohne eine arbeitsfreudige Kerntruppe ein Gelingen des Festes nicht möglich ist. Diese Versammlung am kommenden Dienstag soll nicht in der Jägerstr. sein, sondern in dem oberen Saal des Evangelischen Gemeindehauses in der Hagenerstraße. Evangelischer Verein junger Männer. Familienfest. Am morgigen Sonntag um 3 Uhr ist im Gemeindehaus das Familienfest der Jungschar des Evang. Vereins junger Männer, das wegen der Kälte bis nach Ostern verschoben werden mußte. Wir laden alle Angehörigen und Freunde der Jungen herzlich dazu ein; die bereits im Februar verkauften Programme behalten ihre Gültigkeit. Es findet wieder eine Verlosung von zahlreichen schönen Dingen statt, die von den Jungen in der Bastelstunde selbst hergestellt sind.(Siehe Inserat.) - Aufklärungsstück Olaf. Die Wirkung dieses Stückes und des meisterhaften Spiels der Darsteller auf das Publikum ist eine sehr starke. Das Schicksal des Helden, an unserer heutigen Moral gemessen, anfangs unverschuldet— denn welcher junge Mann unserer Zeit würde nicht ähnlicher Versuchung in seiner Unerfahrenheit gleichfalls erliegen— machte auf die der Handlung mit gespanntester Aufmerksamkeit folgenden Zuschauer tiessten Eindruck. Daß der Verfasser die Unzahl von Problemen, die sich aus dieser tückischen Krankheit in jeder Hinsicht ergeben, nur teilweise anschneidet und zu lösen versucht, muß als ein Vorzug des Stückes gewertet werde.n Wir sind heute keineswegs schon so weit, daß wir eine feste Verhaltungsmaßregel für die sexuelle Not der Jugend, ein Problem, das zum größten der Jetzt= zeit sich entwickelt, aufstellen können, daß wir in der Lage sind, zu behaupten, so und nicht anders soll und muß in diesen heiklen Fragen verfahren werden. Was vor allem nottut, ist die Erörterung dieser Sexualprobleme und Krankheiten in Schule und Haus, ist die Aufklärung, daß der Geschlechtsverkehr schwere Gefahren mit sich bringen kann, deren Folgen oft unabsehbar sind. Wir dürfen nicht mehr tatenlos das Unheil seinen Lauf nehmen lassen, wir sind verpflichtet, zu warnen und zu belehren, damit der Vorwurf:„hätte man mir das früher gesagt, ich hätte mich wohl gehütet!" nicht mehr von einer unwissenden Jugend erhoben werden kann. Diesem Zweck dient der„Olas". Notwendig erscheint, daß auch allen Jugendlichen der Besuch der Vorstellung ermöglicht wird, da der Schule hierdurch ein Anlaß gegeben wird, in unauffälliger Weise mit den Schülern diese Fragen sachgemäß zu erörtern. Die Jugend wird über die wichtigsten Dinge, über ihren eigenen Leib, auch heute noch zumeist von verkehrter Seite aus unterrichtet; das Natürlich=Sexuelle wird, von falscher Warte aus betrachtet, zum LüsternenFrivolen. Wenn es durch die Aufführung des „Olaf“ gelingt, diese brennenden Fragen durch die dafür geeigneten Persönlichkeiten einer Besprechung und Klärung vor der Jugend zuzuführen, dürften wir auf dem Wege der Volksgesundheitspflege ein gutes Stück vorwärts und unserem Ziele näher kommen.„Med. Welt“. An der morgigen Erstkommunion nehmen 109 Kinder, 66 Knaben und 43 Mädchen, teil. Die Namen der Kinder sind: Knaben: Joseph Armata, Johann Bahl, Adolf Böttner, Wilhelm Breuten, Joseph Bruckmann, Joseph Conze, Ewald Domackomski, Bernhard Eickhoff, Heinrich Eickhoff, Georg Engler, Johann Englert, Heinrich Eggert, Werner Filthaut, Heinrich Frieg, Franz Gillhaus, Paul Gasse, Heinrich Hitzegrad, Johann Hoffknecht, Bernhard Hohmann, Heinrich Hohmann, Karl Homberg, Georg Horz, Bernhard Hüser, Hugo Justus, Joseph Kersting, Hermann Klüh, Bernhard Kolsch, Emil Körbel, Helmut Krämer, Wilh. Krebs, Heinrich Märtin, Gustav Maffei, Hubert Menke, Joseph Mettkemeier, Karl Patzelt, Joseph Püttmann, Kurt Raulf, Otto Reddemann, Rudolf Reddig, Theodor Reinehr, Herbert Richter, Otto Roggenbach, Heinrich Rohe, Walter Römer, Gustav Rose, Karl Rottkamp, Heinrich Sasse, Otto Scheiter, Ernst Schmalhaus, Paul Scholz, Herbert Schulte, Fritz Sievert, Helmuth Sommer, Johann Sonntag, Joseph Stappert, Johann Stappert, Friedrich Struck, Wilhelm Stüttger. Heinrich Thelen, Wilh. Tigges, Manfred Voß, Werner Wagener, Paul Wegener, Rudolph Weiler, Walter Weiler, Heinrich Werth. Mädchen: Anna Badalewski, Elisabeth Berker, Elfriede Becker, Franziska Begemann, Elisabeth Böcker, Elisabeth Bömer, Carmen Borkenhagen, Anna Döbbeler, Maria Emde, Helene Funken, Hildegard Gremme, Gertrud Großstück, Anneliese Vernfs= unt Feriendungeschmnas in Tür Sehlhachen Gedenktage. 6. April. 1520 Der Maler Rassael Santi in Rom gestorben(geb. 1483).— 1528 Der deutsche Maler Albrecht Dürer in Nürnberg gestorben (gebo. 1471).— 1840 Der Afrikareifende Wilhelm Junker in Moskau geboren(gestorben 1892).— 1870 Der Komponist Oskar Strauß in Wien geboren. 7. April. 1814 Napolcon l. entsagt der Krone und wird nach Elba verbannt.— 1874 Der Maler Wilhelm von Kaulbach in München gestorben (geboren 1804).— 1898 Der Wasserbaumeister O. Baensch, Erbauer des Kaiser=Wilhelm=Kanals, in Berlin gestorben(geboren 1825).— 1906 Ende der Marokkokonferenz(Beginn 16. Januar).— 1917 Osterbotschaft Kaiser Wilhelms II. über die preußische Wahlrechtsresorm. : Wetterbericht der Wetterwarte Essen vom 5. April 1929. Ein kräftiges Teilticf ist von der Nordsee nach Nordwestdeutschland vorgedrungen und verursacht in Westdeutschland trübes Wetter mit Schneefällen, während es im östlichen Deutschland trocken und vielfach heiter ist. Das Hochdruckgebiet über Westeuropa hat wieder abgenommen, während vom Nordmeer ein weiteres Tiefdruckgebiet vordringt. Der Kahle Asten meldet schwachen Westwind, Schneefall, 5 Grad Frost und 35 Zentimeter Schneehöhe. Wetteraussichten bis Sonntag: Fortgesetzt veränderlich, zeitweise Niederschläge bei wenig geänderten Temperaturen. Winterwetter im Sauerland Wieder gute Sportmöglichkeiten. Winterberg, 5. April. 3 Grad Kälte, in Winterberg 30 Zentimeter und am Astenberg 45 Zentimeter Schnee bei Nordwestwind. Gute Sportmöglichkeiten. Das Wetter am 5. und 6. April. Veränderlich bei zunächst etwas ansteigenden Temperaturen. Zeitweise trübe mit Niederschlag, meist Regen, später wieder aufheiternd. * Unter den Gefrierpunkt sind wir nun glücklich wieder angelangt. Nach dem gestrigen immerhin starken Schneefall hat die letzte Nacht nun auch noch nicht unerheblichen Am 4. und 5. April waren Westfalens Berafsschullehrei und die Vertreter von staatlichen und kummunalen Behörden in dem schönen Nad Oennhausen zum Westfälischen Beenis= und Fortbildungstag versammelt. Am ersten Tage sand unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Zimmermann=Gelsenkirchen die Hauptversammlung des V##ms nachmittags 4 Uhr im Kurhaus statt. Der Johresbericht verzeichnete eine schöne Entwicklung des Vereins zur Förderung des Berufsschulwesens in der Provinz Westfalen. Provinzialverwaltung, Stadt= und Landgemeinden, Handwerks= und Landwirtschaftskammer bekunden dem Verein dauernd ihr Interesse. Der Verein arbeitel in alter Kraft zum Wohle unserer heranwachsenden Jugend. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten trat man in eine eingehende Erörterung über Maßnahmen zur Hebrug der fachlichen Ausbildung von Handwerkskehrlingen in ländlichen Fortbildungsschulen ein Es sollen die Handwerkslehrlinge auf dem Lande für ihre berufliche Ausbildung in Amtsberufsschulen und Kreisberufsschulen zusammengesaßt werden. Gewerbeoberlehrer Kreimever=Bielefeld hielt dann einen Vortrag über„Bedeutung und Stellung des Rechenunterrichts in Lehrplan der kleineren gewerblichen Berufsschule". Als Tagungsort für 1930 wurde Hagen ausersehen. Um 8 Uhr veranstaltete die Stadt= und Badeverwaltung einen Begrüßungsabend. Die öffentliche Versammlung begann am zweiten Tage um 10,30 Uhr im Kurhaus. Nach den üblichen Begrüßungen, ein Vertreter des Oberpräsidenten und der Regierungspräsident von Minden nahmen an der Tagung teil, nahm der Schularzt Dr. Bedaun=Vielefeld das Wort, um die Frage zu erörtern:„Weiche Einrichtungen haben Berufs= und Fortbildungs= schulen zwecks Fürderung der Volksgesundheit zu treffen?" Redner sprach zunächst über die baulichen und hygienischen Schuleinrichtungen, über Lüftung, Heizung und Beleuchtung. Er forderte serner eine schulärztliche Ueberwachung der Berufsschüler, eine Ausbildung des Berufsschullehrers durch Lehrgänge in Gewerbehygiene, eine Aufklärung dei werktätigen Jugend über gesundheitliche Fragen, über Geschlechtskrankheiten, über Tabak und Alkohol und über gesundheitliche Gefahren in seinem Beruf. Es sind Gesundheitskarten anzulegen und schulärztliche Sprechstunden einzurichten. Eine besondere Aufmerksamkeit ist den Rückenschwächlingen zuzuwenden.— Turnlehrer Ackermann=Hagen verbreitete sich dann über neuzeitliche Leibesübungen in der Berufsschule. Durch Turnen, Spiel und Sport soll der ganze Körper des jungen Menschen beeinslußt, dem Geiste Nahrung gegeben und zur E'n- und Unterordnung erzogen werden. Im Anschluß an die Denkschrift des Ministers für Landwirtschaft über das landwirtschaftliche Bildungswesen in Preußen, beleuchtete dann Lehrer Finkener=Kattenvenne die Frage Welche Forderungen stellt die Denkschrift des Preuß. Landwirtschaftsministers über die Aus. gestaltung der ländlichen Fortbildungsschulen? Die ländliche Fortb idungsschule muß sich in Zukunft stärker als bisher auf die landwirtschaftliche Berufskunde einstellen. Dieses kann geschehen durch planmäßiges Zusammenarbeiten mit den landwirtschaftlichen Fachschulen, durch Weiterbildung der Beru'sschullehrer in berufsund wirtschaftlichen Lehrgängen, durch Sonderbildung geeigneter Landlehrer in Gemüsebau, Obstbau, Geflügel= und Bienenzucht, Pflanzenschutz, Absatz der landwirtschaftlichen Produkte, Genossenschaftswesen und durch Unterweisung der landwirtschaftlich interessierten Schüler in besonderen Klassen mit landwirtschaftlichem Fachunterricht in ei#en Umfange, wie ihn der landwirtschaftliche Kseinbetrieb fordert. Auch die ländlichen Mädchenfortbildungsschulen sind zu fördern, damit die Mädchen für ihren künftigen Beruf als Landhausfrau und zu tüchtigen charakterfesten Freuen herangebildet werden. Die praktische Hauswirtschaft steht im Mittelpunkte des Unterrichts. In Zukunft die staatlichen Zuschüss: entsprechend dem Vorbild, das in den gewrerblichen Berufsschulen gegeben ist, auf ein Gesetz gegründet und nach der Kopfzahl der Schüle; bimessen werden. Der Zuschuß muß mindestens 10 Mark je Schüler betragen. Das ist berechtigt, va die ländliche Berufsschule in hohem Maße allgemeine Kulturaufgaben zu erfüllen hat. Auch die Trägerschaft der ländlichen Fortbildungsschulen, die bisher vorzugsweise bei den Geneinden lag, muß mehr und mehr den leistungsfähigeren Kreiskommunalverbänden zufallen.— Sämtliche Vorträge zeitigten eine rege Aussprache. Grohte, Paula Henneböhle, Klara Horsthölter, Elisabeth Hoffmann, Lucia Kantorski, Theresia Kleine, Irmgard Kleineberg, Karola Knülle. Paula Kern, Josepha Küster, Theresia Niggemeier, Agnes Nius, Irene Pie, Margarethe Pohlmann, Gertrud Post, Margarethe Prinz. Hildegard Pütz, Hertha Reineke, Hildegard Richter, Hildegard Schäfer, Anna Schlecking, garethe Schmidt, Maria Sozimarovsky, Oktavia Steenebrügge, Hedwig Stenzel, Elisabeth Vidng. Hertha Wagener, Elisabeth Wegener, Maria Werz, Klara Wigger, Anna Zujonnek. Diebstahl. Ein gemeiner Diebstahl wurde in der Kluse ausgeführt. Dort hat man einem Anwohner das eiserne Tor ausgehängt und ist damit spurlos verschwunden. Ueber die Abfuhr von Müll verössentlicht die hiesige Polizeiverwaltung eine Bekanntmachung, die wir angelegentlichst zu beachten empfehlen, da Zuwiderhandlungen mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden können. -. Anmeldung zur Berufsschule. Der Magistrat weist in einer heute verössentlichten Bekanntmachung im Inseratenteil auf die Verpflichtung der im Schulbezirk Schwerte beschäftigten oder wohnhaften Jugendlichen männlichen Geschlechts unter 18 Jahren zum Besuch der hiesigen gewerblichen Berufsschule hin. Ebenfalls werden die Tage der Schulaufnahme bekannt gegeben. : Benutzung der Schnellzüge mit Sonntagsrückfahrkarten. Vom 15. Mai dieses Jahres ab tritt in den Bestimmungen des Deutschen Eisenbahn=Personen=, Gepäck= und Expreßguttarifs bezüglich der Benutzung der Züge mit Sonntagsrückfahrkarten eine wesentliche Aenderung ein. Die in Frage kommende Bestimmung erhält folgende Fassung: onntagsrückfahrkarten gelten im allgemeinen nur für Personenzüge. Eilzüge dürfen gegen Zahlung des tarifmäßigen Eilzugzuschlages benutzt werden, Schnellzüge gegen Zahlung des tarifmäßigen Schnellzugzuschlages— jedoch mindestens des Schnellzugzuschlages der Zone 2, der in der 2. Klasse 4 M und in der 3. Klasse 2 A beträgt. Die Eisenbahnverwaltung kann einzelne Eil- und Schnellzüge ausschließen. Allgemein ausgeschlossen sind die Luxuszüge, Fernschnellzüge aus Salon= und Speisewagen, Fernschnellzüge aus Durchgangswagen und die nur aus Schlafwagen bestehenden D=Züge, ferner zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten sämtliche Schnellzüge. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Elberfeld sind keine Eil= oder Schnellzüge von der Benutzung mit Sonntagsfahrkarten ausgeschlossen. Soweit dies in anderen Bezirken der Fall ist, wird es in den Fahrplänen ersichtlich gemacht. ha. Die Rechtsbelehrung beim Arbeitsangebot. Der Arbeitslose muß nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz über die Rechtsfolgen belehrt werden, wenn er eine angebotene Arbeit ablehnt, die annahmepflichtig ist. Nach einer scheidung des Reichsversicherungsamts ist es aber nicht erforderlich, daß diese Belehrung bei jedem Arbeitsangebot wiederholt wird. Es genügt grundsätzlich für den Lauf derselben Unterstützungszeit, wenn das Arbeitsamt, das die Unterstützung gewährt, den Arbeitslosen bei der Arbeitslosmeldung oder bei Beginn der Unterstützung allgemein über die Rechtsfolgen belehrt. Ist aber eine Belehrung durch allgemeines Merkblatt bei der Arbeitslosmeldung oder bei Begiun der Arbeitslosenunterstützung durch das Arbeitsamt erfolgt, so muß aber das spätere Arbeitsangebot des Arbeitsamts erkennen lassen, ob das Arbeitsamt die angebotene Arbeit als annahmepflichtig ansieht. ha. Einschränkung der Berufungen in Disziplinarsachen. Die Einlegun gder Berufung im Disziplinarverfahren wurde 1902 und 1914 für alle Verfahren vorgeschrieben, deren Ziel die Entfernung aus dem Amte war, aber nicht auf Dienstentlassung erkannt oder ein Teil des Ruhegehalts als Unterstützung bewilligt wird. Die Berufung wurde selbst dann eingelegt, wenn Staatsanwaltschaft und Behörde die Strafe als ausreichend ansahen oder die Belassung eines Ruhegehaltsteils für gerechtfertigt hielten. Jetzt wird den Ober= und Regierungspräsidenten sowie dem Präsidenten der Bau= und Finanzdirektion empfohlen, dann von der Berufung abzusehen, sonst würde nur die endgültige Entscheidung aufgehalten und die Berufungsinstanz unnötig belastet. ha. Straßensperrungen. Die einheitliche Bekanntgabe der Straßen sperrungen in Tabellen durch den Automobil in Deutschland hat sich nicht bewährt. In Zukunft sollen die Sperren in Uebersichtskarten bekannt gegeben werden. Sie werden darin durch bestimmte verschiedene Zeichen kenntlich gemacht. In drei Teilblättern sollen die Karten im Maßstab 1:500000 regelmäßig im Sommer alle 1 Tage, im Winter jeden Monat, im ganzen 20 im Jahre erscheinen. Die Herausgabe besorgen der Automobilklub von Deutschland und Allgemeine Deutsche Automobilklub gemeinsezt, Für die Sperrmeldungen will man in eine Sammelstelle einrichten. Diese schickt d Landes= und Kreisbauämtern kurz vor dem E scheinen einer neuen Auflage Kartenaussch ihres Dienstbezirks zur Eintragung und Berich 1g. Dies soll am Tage des Eingangs geschedie Karte rechtzeitig hergestellt werpurkerr. Ann Wesnhosen tafel. Die Ehrentasel für die der Gemeinde Wandhosen, welche an der seite der evangelischen Schule vorgesehen ist, geht allmählich ihrer Fertigstellung entgegen. Fur die Einweihung ist der 12. Mai vorgesehen. Ann Eroste m. Ergste. Eingemeiner Einbruchs= diebstahl wurde in der vorletzten Nacht in der Wohnung des Invaliden Karl Schäfer hierselbst verübt. Schäfer, der infolge schwerer Erkrankung schon seit längerer Zeit des Nachts in einem Stuhl schläft, ist in dem Zimmer gewesen, als die Einbrecher in der Wohnung waren und dem armen Manne seine Habseligkeiten entwendeten. Anscheinend hatten sie es auf Geld abgesehen. Die Täter sind leider unerkannt entkommen. Vitligst. Unvernunft. Mehrere junge Burschen hatten mit einem Kraftwagen eine Spritzjahrt untemommen und hierbei dem Alkohol stark zugesprochen. Dadurch war der Führer nicht mehr in der Lage, den Wagen zu steuern und fuhr derart im Zick=Zack, daß der Wagen plötzlich vor einen dicken Straßenstein rannte und zertrümmert wurde. Die Insassen des Wagens kamen mit dem Schrecken davon. m. Hennen. Vermißt wird seit dem 1. Ostertag der bei dem Landwirt Gustav SchulteHaumann in Kalthof beschäftigte jugendliche Arbeiter Günter Krause. Der Genannte is. am 9. Mai 1913 zu Hagen geboren, trägt hellgrauen Anzug, ebensolchen Hut und schwarze Schuhe mit Lackspitze. Aus einem Briese, den er hinterlassen hat, geht hervor, daß er aus der Welt scheiden will. Es ist aber auch damit zu rechnen, daß er sich obdachlos umhertreibt. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Polizeibehörde in Ergste mitteilen. Ann Apierden „#lecbeck. Ein Auto„gefunden“. Einen ienen„Fund“ machten während der Nacht Passanten im Schmaler Weg. Fanden sie doch ein herrenloses Auto. Trotz eifrigen Suchens konnte nirgends der Besitzer desselben entdeckt werden. So machten sie sich an die mühsame Arbeit und schleppten das Auto zum Amtshause. Hier stellte sich dann heraus, daß das Auto einem Schwerter Bürger gehört und dieser, da das Auto eine Panne erlitten hatte, auf der Straße hatte stehen lassen, um aus Schwerte Ersatzteile zu holen. Schüren. Kommunion=Feier. Am Weißen Sonntag findet in der hiesigen Pfarrkirche die Feier der Erstkommunion statt. Die Zahl der Kommunikanten beträgt zweiunddreißig, fünfzehn Knaben und siebzehn Mädchen. Durch Vortrag bedeutender Werke wird der Kirchenchor dieser Feier besondere Weihe verleihen. Leider muß wegen der andauernden kalten Wi terung von der Einbringung der Kommunion= kinder in feierlicher Prozession von der Schüruferschule Abstand genommen werden. Der Einzug geschieht vom Vereinszimmer aus. Schüren. Gefahren für die Jugen Kaum sind die Gewässer wieder eisfrei, so geht die schulpflichtige Jugend wie alljährlich wieder ihrem Gang nach, Fische zu fangen und sie in Gefäßen dem Tode zu weihen. Neben Bezirkstagung des Gewerkvereins Beuischer Melanurbener h. 9. Keine Rez Uns wird geschrieben: Aus 80 Orten mit ca. tik durchzuführen, erklärt wird. Es heiß 200 Delezierten tnten am 2. Oserng aus ben vot ,Bi, werzäzügen Schichten unseres Volles nterbezirten Dortnumnd Hagen= Hamm die Ver.,. gutaex Führung der Gewverschasten die treier des 9. Gesamtbeziuns des Gewerivereins) vervden, g. Reparalionschuld auf Kosten eines Deutscher Retallarbeiter H. D. in Hamm zulam. Tügurg, guchz zalturell ausreichenden Lebens. ven. Die Tagmg besam um 1030 up: wit, hallungstandes der Arbeinetzner abzuwehren Vortrage des Reichstagsaberordueten C.) voty porchautagren haben. Dieses zu sichem en beiy, Gereuete.. lag in gleicher Mese im Interese der Vetag. tionsgläubiger, wie auch des Reparatio. * Z w a n g z u m s o z i a l e n D u m p i n g o i e ein Staatskommissar für Ostpreutzen Gang nach, Fische zu fang engen Gesaten dem Tobe zu Wichem A dieser Art Tierquälerei drohen aber auch den Kindern große Gefahren. Da durch Grundeis die meisten Tümpel frei von Fischen geworden sind, ziehen die Kinder zum Quellteich des Steinbruches im Kaiserberg. Da er fast grundlos ist und schon viele Opfer forderte, wäre es doch für viele Eltern eine Beruhigung, wenn man diesen Teich unzugänglich machen wollte. Amt Wellinghofen Wellinghoferheide. Das Verkehrsney in unserer Umgebung wird immer weiter ausgebaut. So wird nun die Kreisstraße von der Wirtschaft„Zum Hidekrug“ über Lücklemberg bis zur Mündung in die Provinzialstraße Vor mund—Hagen zu einer modernen Verkehrsader ausgebaut. Die Kreisstraße ist dieserhalb für den Verkehr polizeilich gesperrt. Brücherhof. Radfahrerpech. In den Morgenstunden kam ein Radfahrer in sausendem Tempo die Totenstraße heruntergefahren. er unten das Gleis der Admiralbahn sah, wollte er sloppen, doch es war zu spät, das Hinterrad rutschte unter seinem Körper weg; der Fahrer landete im Graben. Eine offene Wunde am Kopfe war die Folge Brünninghauserheide. Wegen Instand setzungsarbeiten ist die sogenannte Rähle auf der Brünninghauserheide, von der Wirtschaft Olschewsli bis zur Wirtschaft Steinfort=Kirchhörde, ab heute bis auf weiteres für sämtlichen Fuhrwerksverkehr gesperrt. Da die Rähle aber die einzigste, kürzeste Verbindung zwischen Homdruch und Kirchhörde darstellt, die seit längerer Zeit bei regnerischer Mitterung allerdings nicht mehr begangen werden konnte, so hofft man, daß die Straße bald in verbessertem Zustande dem Verkehr wieder übergeben werden wird. einem Lemmer=Berlin, Generalsekretär der Angestellten= und Beamtenverbände, uder die Reparationsfrage und der Kampf für die Lebenssicherung der deutschen Arbeitnehmer. Seit sieben Wochen sitzen die Sachverständigen zur Lösung der Reparationen zusammen und haben diese bisher nicht gesunden. Gleichgültig stehen breite Volksmassen dieser Frage gegenüber, obwohl von der Neuregelung die Lebenshaltung der werktätigen Schichten stark beeinflußt werden dürfte. Die alliierten Mächte haben nicht einmal die letzte Jahreszahlung nach dem Dawesplan mit 2,5 Milliarden Mark abgewartet, weil man erkannt habe, daß dieser Betrag zu leisten unmöglich ist. In Paris versucht man jetzt, eine Dauerregelung bis zur Endregulierung festzusetzen. Dabei zeige sich, daß Deutschland nur durch Verständigung die Reparationstilgung herveiführen könne. Die Arbeiter wollen Schluß machen mit einer Gewaltpolitik, deren Kosten sie doch überwiegend tragen müßten. Die Siegerländer sehen selbst ein, daß sie durch eine Ueor#spannung der Lasten den wirtschaftlichen Tod eines schaft bewirken. Ueber die Festlegung einer ei jährlichen Zahlungen herrscht unter den Siegerstaaten Streit. Sie wollen ihre an Amerila zu leistende Schuldenlast von 50 Milliarden mit Reparationsfrage verbinden. Auf 58 Jahre will man die Jahresraten bemessen, ugzrio, ziehrie erscheinende Beträge festzusetzen. langt die Kommerzialisierung der ist aber eine politische Schuldsumme und können wir daher nur einer teilweisen Kommerzialisierung zustimmen. Damit würde Amerika einer Vernichtung Deutschlands entgegenwirken, wei dies dann nicht in seinem Interesse liegt. In erster Linie wird die Reparationsschuld sich auf die deutsche Arbeitnehmerschaft auswirken und deshalb hat man auch sie zu hören. Die Schuld tritt in der allgemeinen Wirtschafts=, Lohnöffentlichen Finanz= und Sieuerpolitik in Erscheinung. Hierdurch entstehen starke soziale Kämpfe. Der Redner forderte dann eine Herabsetzung der Realsteuern für die Wirtschaft und die Heraufsetzung der lohnsteuerfreien Einkommensgrenze für die Arbeitnehmer. Ein in No## findliches Volk müsse sich in seiner öffentlicher Lebenshaltung auf die Reparationsleistungen einstellen. Die große Zahl der öffentlichen und zum Teil luxuriösen Neubauten von Behörden und Trägern der Sozialversicherung müßten eingeschränkt werden. Weil hierdurch auch thekengeld in Anspruch genommen wird, das besser für den Wohnungsbau Verwendung findet. Er verlangte weiter die unbedingte Sparsamkeit im Haushalt des Reiches, die aber nicht auf Kosten der Sozialversicherung gehen darf. Es wurde dann einstimmig eine Entschließung gesaßt, in der zunächst die Tagung ihr Einverständnis zu den Vemühungen der deutschon, die; gierung nur eine tragbare und erträglich. Lösung von den Spannungen der internationalen Pol tionsgläubiger, wie auch des Reparationssa, ners, da der Zlrung zum sezialen Dumping die Ordnung der Weltwirtschaft und die Organisation einer sich anbahnenden Welt=Sozialpolitik erschüttern müßte. Die deutsche Arbeitnehmerschaft ist auf alle Fälle entschlossen, sich einer weiteren Einschränkung ihrer Lebenshaltung mit ganzer Kraft zu widersetzen, sie wird dabei darauf zu achten haben, daß die öffentliche Finanz= und Steuerpolitik ihren Lebensinteressen nicht unmittelbar entgegen wirkt.“ Nach der Mittagspause erstattete der leiter Braun=Dortmund den Geschäftsbericht für das Jahr 1928. Das Jahr brachte im Gesamtbezirk im verstärkten Umfange langwierige und hartnäckige Tarifverhandlungen über Lohn, Arbeitszeit und Rahmentarise. Die große Aussperrung in Nordwest und die Lohnkämpfe in Hagen=Schwelm, dazu 21 Streiks und 36 Bewegungen ohne Streik wurden durchgeführt. Wenn auch in der Lohn= und Arbeitszeitfrage nicht unerhebliche Fortschritte erzielt werden konnten, so konnten sie nicht den Erwartungen der Arbeiter entsprechen, da auch die Arbeitsmarktlage nicht günstig lag. Im übrigen ergab sich eine günstige Mitglieder= und Finanzentwicklung. Die an den Geschäftsbericht sich anknüpfende Aussprache wurde durch den Bezirkssekretär, den Geschäftsführern und den Delegierten wirkungsvoll ergänzt und Einverständnis zum Tätigkeitsbericht bekundet. Als Ausdruck der Konserenz wurde das Ei gebnis in folgenden Entschließungen festgelegt: In der ersten wird eine Durchleuchtung der Betriebsergebnisse, besonders in den Schlüssel=Industrien, verlangt, um geeignete Grundlagen für die Lohnfestsetzung zu schaffen. Zur Vorbereitung dieser Möglichkeit wird ein gefordert. Eine weitere Entschließung sordert zur Kontrolle der. gu festsetzung in der kartellierten und trustgebundenen Stahl= und Eisenindustrie, die Wiedereinführung des Eisenwirtschaftsbundes als fähiger Selbstverwaltungskörper. Die letzte Entschließung erhebt scharfen Protest gegen die Angriffe des Hansabundes und der Arbeitgeberverbände gegen die Sozialversicherung. Weiter „Durch die übersteigerte betriebliche Rationalisierung in Verbindung mit der werklichen Verjüngung der Arbeitskräfte über das normale Maß hinaus, wird die Zahl der Arbeitsinvaliden durch die Industrie selbst stark vermehrt. Sie schafft hierdurch d. Voraussetzung steigender Soziallasten. Bei Einführung der Iuvalidenversicherung erfolgte die Festsetzung des Invanvenbegriffes unter anderen wirtschaftlichen Verhältnissen. Als vorläufige dringliche Regelung wird deshalb verlangt: Die Herabsetzung der Altersgrenze auf 60 Jahre muß für diejenigen Arbeiter durchgeführt werden, die den Nachweis erbringen, daß sie mindestens ein Jahr erwerbslos gewesen sind, und ihnen eine zumutbare Beschäftigung durch die Arbeitsämter nicht nachgewiesen werden konnte.“ Hengsen=Opherdicke Opherdicke. Heizungsanlage. In der evgl. Kirche soll in den nächsten Tagen mit der Gasheizungsanlage begonnen werden. Hengsen. Eindurstiger Stehle das Lieferauto der Ritterbrauerei vor der Wirtschaft B. hielt, rollte ein Unbefugter ein Faß vom Wagen, wurde aber erwischt. Vom Film Das muß man den Russen lassen, sie verstehen es ausgezeichnet, ihre Filme zu drehen, wenn si. auch immer in düsteren, ganz realistische Farben malen. Es sind Kunstwerke ersten Ranges, die Das zeigt wieder deutlich der große Bildstreifen „Der Brand in Kasan“, der gegenwärtig in der „Reichskrone“ abrollt. Ein Ausschnitt aus den Kämpfen zwischen Russen und Tartaren um die Mitte des 18. Jahrhunderts, ein Kampf angeblich zwischen Kreuz und Halbmond, in Wirklichkeit jedoch um die Macht an der Wolga, mit dem einen Ziel der Unterdrückung und Ausrottung der Tartarenstämme. Der Bildstreisen, in dessen Mittelpunkt die Tragödie eines jungen russischen Offiziers— eines in der Jugend geraubten Tartarenknaben— steht, bringt Massenszenen auf die Bühne, wie sie kaum übertroffen werden können; die meisterhaft aufgebaute Handlung wird straff durchgeführt und die Spannung wächst mit d. Fortschreiten der Handlung, die in der Erstürmung der von den Russen besetzten Stadt Kasan ourch tartarische Freischärler ihren Höhepunkt findet. Es sollte niemand versäumen, sich diesen Film anzusehen.— Harry Liedtke erfreut seine vielen Verehrer in se neuesten Schöpfung„Der Faschingsprinz“, der sich zweifellos wieder alle Lichtbildbühnen erobern wird.— Eine große Bereicherung erfährt der Spielplan durch die ausgezeichnete, sehr reichhaltige Wochenschau. Heinrich Rönneburg. In Durchführung der vom Reichskabinett und der preußischen Reg erung beschlossenen großen Hilfsaktion für Ostpreußen ist der jetzige Landrat und demokratische Reichstagsabgeordnete Rönneburg zum Staatskomm ssar für Ostpreußen ernannt worden, dem die Leitung der gesamten Hilfsaktion übertragen wird. Heinrich Rönneburg wurde am 8. Januar 1887 in Braunschweig geboren, wo er 1911 das staatliche Lehrerexamen machte. Bis 1918 war er als Lehrer in Braunschweig tätig. 1919 wurde er als Kultusminister in die Braunschweigische Regierung berufen und übernahm 1922 den Posten des Wirtschafts= und Innenministers. Seit 1928 ist er Landrat in Barth(Ostsee). Dem Reichstag sehört er seit 1921 on. die Sitte, die letzten Ostereier auf die Gräber der Eltern zu legen, weshalb der Tag dort auch der „Elternsonntag“ heißt, wie er gleichzeitig auch die„Thomaswoche“ einleitet, die dem Gedenken der verstorbenen Angehörigen geweiht ist. Die Nacht, die dem Weißen Sonntag voran geht, gilt als eine der drei„Freinächte" oder„Unruhenächte" des Jahres, in denen es der erlaubt ist, allen möglichen Unfug zu treiben und dann alles mit der lustigen Ausrede, daß es eben draußen„unruht", zu Gottesdienste am Sonntag, 7. Evangelische Gottesdienste. Große Kirche. 9,30 Uhr Pastor Fischer=Essen, geleine Kliche. 8 Uhr Pastor Kleinemever. Evang. Krankenhaus: 8.30 Uh,aziger Zlezig, Geisecke=Lichtendorf. 10 Uhr Taste= nummVereine und Versammlungen. Sonntag zz5 Uhr Evang. Kampfbund, Westenstr. 5; Monatsversammlung des evang. Donnerstag 4—6 Uhr Basteln bei Strickroth. 8 Uhr Posaunenchor.— Samstag 8.30 Uhr Bibelbesprechung, hzsz, Pamnersta; FrauVereine der Frauenhuche. Tongersing P#r enhülfe Schwerte=Nord, Villigst. Freitag 3 Uhr Sonntag 6 Uhr in der Jägerheghgg Dssigg Uhr Abteilung 1 im Gemeinvehaus. Millldoch 7,30 Uhr Abtlg. 2 im Gemeindehaus. c) Villigst. Sonntag Begrüßungsfeier der Neukonfirmierten. d) Geisecke=Lichtendorf. Sonntag VereinsBibelkreis der Schüler höherer Lehranstalten. Sonutag ,schuile Sonntag uund Moniag 4 Uhr Mittwoch 8.30 Uhr Gebetsstunde. Freitag 8 Uhr Blaukreuzverein. Samstag 8,30 Uhr Gemischter Chor. Sonntag 9 Uhr früh Versammlung der Gristicheg, Eisenb=Honnugg vorm 8 uhr GottesHeils=Armee. Sonning vorm. 5 Uhr Gottesdienst. Nachm. 5 Uhr Kinder, um un gammlung. Mittwoch 5 Uhr Kinderversammiunn. 8 Uhr Heimbund. Freitag 8 Uhr Heiligungsstunde. Katholische Gottesdienste. Schwerte. 6 Uhr stille hl. Messe. 7,30 Uhr Abholen der Erstkommunikanten. 8 Uhr LevitenHochamt. Erste hl. Kinderkommunion. 10 Uhr Schulmesse. 11 Uhr stille hl. Messe. 2,30 Uhr Dankandacht mit Tedeum. Gzarxfirche drei An den Werktagen sind in der Pfarn#### drei dl. Messen: 7, 7.45 und 8.15 Uhr. In der Krankenhauskapelle ist eine hi. Messe Geisecke, Westhosen, Holzen!! Heute fällt die hl. Messe aus wegen der Kinderkommunion in Lichtendorf. 7.45 Uhr: Abholen der Erstkommunikanten, anschließend gegen 8 Uhr Hochamt mit Feier der Erstkommunion. 10,30 Uhr stille hl. Messe. Türkollekte. Nachmittags 3 Uhr Von Freitag, den 12. April, beginnt die hl. Messe an den Werktagen wieder um Ehristliche und volkstümliche Gebräuche am weißen Sonntag Der erste Sonntag nach Ostern weist in seiner volkstümlichen deutschen Bezeichnung des„Weißen Sonntags“ wie auch in seinem lateinischen Namen Quasimonogeniti, d. i.„wie die eben geborenen“ auf seine sinnvitvliche Bedeutung hin. In frühchristlicher Zeit war es Brauch, daß die am Karsamstag getauften Christen ihre weißen festlichen Taufkleider, die sie die ganze Osterwoche hindurch getragen hatten, am Sonntas nach Oktern zum lettenmat antegten, gich, Bädagogium(Privatschaule u. dise weithelibegn und der Grtüichen Aung,].. u., Bzesgsesg olugse e eben geborenen“ nitbrüder bezieht sich also der richtet folgende Prüfungsersoige: Es beName des nachsterlicheg Sonntagt, besen velt, I.—..„Ausgahnepriungen an Sitenlichen giöser Grundgedanke evenso wie bei den ihm folgenden fünf Sonntagen das Symbol der Auferschung bleibt. gen 1165 An den Weißen Sonntag, den„. zuzugach zialschulkollegiums in Münster. 4. nneg a— Hon Henen einer z. B. ver misson der Provmzialschutolegten.Whuts 333 Ostereier, die aber nicht gefärbt sein dürsen, verzehren soll. In einem Teile Rußlands herrscht Pädagogium(Pripatschule u. Schülerheim) Hager M Hochstr. 96 Eingang Kampstr., beEs bestanden 15 Schüler und Schulerinnen die verschiepensten„Nusnahmeprufungen“ un öffentlichen Schulen für die Klasse Quinta bis Unterprima. 1 Schüler bestand die Prüfung der Reise für Obersekunda vor einer Kommission des Provinzialschulkollegiums in Münster. 4 Schüleg### standen das Abiturientenexamen Koblenz. Fast alle Prüslinge haven Bestehen ihrer Prüfung ein sonst durch Nichtversetzung verlorenes Jahr wieder eingcholt. Dai neue Schuljahr beginnt am 9. 4. 1929. ROMAN WOLFGANG MARKEN * URHEBERRECHTSSCHUTZ: DURCH: VERLAG · OSKAR · MEISTER: WERDAU SA. (1 Fortietzung.) „Nicht ganz! Zu oft werde ich die Freiheit meines Herzens unterbinden müssen, und das will ich nicht. Sie fand kein Wort der Widerrede mehr. In tiefer Erregung, die ihr das Rot in die bleichen Wangen gejagt hatte. stand sie vor ihm Ihre Augen baten. /45, i0 Leiß unt Kramnens Und ihre Augen waren so schon, so heiß und brennend, daß Heyden an ihnen vorbeisehen mußte. Lassen Sie es nicht das letzte Wort sein! Sagen Sie nicht, daß Sie nie die Laufbahn eines Sängers einschlagen wollen Warten Sie! Ueberlegen Sie! Sie werden sich entschließen, wenn Sie erst einmal die Schwere und Köstlichkeit unseres Berufes begriffen haben. Wir tun Dienst an der Menschheit, wenn auch die Triebfeder in uns der Ehrgeiz ist. Wir sind glücklich, wenn wir mit unserer Kunst Freude in die Herzen der Menschen senken können“ Ihre Worte blieben nicht ohne Eindruck auf ihn. Er sah vor sich hin und sagte dann leise:„Die Bühne... hat für mich einen bitteren Nachgeschmack Meine Frau war an der Bühne. Sie war nur kleine Choristin, aber... doch hübsch genug. um von einem Sänger oder Schauspieler — ich habe nie geforscht, wer es war— verführt zu werden." 16 st— Sie hörte seine herben Worte und say iyn mit ihren dunklen, glänzenden Augen an.„Und... trotzdem!“ Da stand er auf und sagte:„Ich werde es mir durch den Kovf gehen lassen“.. g., W Serst, Das Wort gab ihr Hoffnung, vaß die Wunverstimme Heydens einmal auf der Bühne tönen sollte. Henden ging Sisag„ Lange saß Mara stumm am Fluger, und in iyrem Ohr lag der Ton von Heydens Stimme „Sie muß gebildet werden!“ sprach sie zu sich selbst.„Sie darf der Menschheit nicht verlorengehen, diese gewaltige Urstimme“... 2. f.f hoß F. Bergef. Dann aber stellte sie erschrocen sent, daß nie vergessen hatte, ihn nach seiner Adresse zu fragen. 2. Als Willmar Heyden seiner Schwiegermutter Anna Feyerabend gegenüberstand, wallte Bitternis in seinem Herzen auf. Sie war trotz ihrer fünfzig Jahre immer noch ein eitles Geschöpf Aufgeputzt wie ein Pfau empfing ihn die Frau, die seinem Weibe einst half, den Pfad der Sünde zu gehen Mit bösen Augen sah sie ihn an „Bist du doch einmal wiedergekommen!“ sagte sie gehässig„Ich dachte, du würdest dich bis an dein Lebensinde in der Welt herumtreiben“ Zorn wallte in ihm hoch. aber er bezwang sich und sagte ruhig:„Ich glaube, wir haben Sie zueinander gesagt. Frau Feyerabend Ich möchte das beibehalten" Sie zuckte unter seinen Worten zusammen. „„Jas wollen Sie?“ „Von Ihnen nichts Ich möchte Ihren Gatten sprechen und . meine Tochter holen“ „Das Kind!“ stieß sie hervor.„Nein! Das Kind bleibt bei mir! Nier Jahre war ich gut und jetzt behagt es Ihnen mir das Kind zu nehmen" Ja!“ sagte er unerbittlich„Es behagt mir jetzt Sie wissen genau daß nur die Bitte Ihres Gatten mich veransassen konnte, das Kind hier zu lassen" Sie wollte ihm heftig entgegnen, aber sie kam nicht dazu denn ihr Gatte war in das Zimmer getreten Das laute Svrechen hatte ihn aufmerksam gemacht. Die Stimme war ihm bekannt vorgekommen Richtig! Willmar war es Erstaunt sah er seinen Schwiegersohn an und ein Zug herzlicher Freude ging über sein faltiges Gesicht Herzlich faßte er Millmar an der Hand und zog ihn berein „Du bist wieder da! Gott sei Dank! Du glaubst nicht, wie ich mich freue Nun komm schon in mein Tuskulum!“ Sie traten in das von Tabakqualm erfüllte Zimmer des Chordirektors Fenerabend Der herzliche Willkommengruß tat Willmar wohl Sein Schwiegervater war der alte geblieben Nimm Vlatz Willmar! Steck' dir eine Zigarre an! Mir ist vorhin der Federhalter aus der Hand geglitten, und die Feder spießte im Holz Ich wußte, daß Besuch kommt. aber einen so lieben Besuch habe ich dach nicht ermartet Hast du Hunger? Willst du was essen? Nicht! So. hier ist Feuer“. Nun lag' aber mal, mein Junge. wo hast du denn die ganzen Jahre gesteckt?“ „Draußen in der Welt“. Du weißt ja. was mich damals torttrieb. Ich wollte vergessen Aber einmal kommt doch das Heimweh und die Sehnsucht mein Kind zu sehen und dich Vater Wir haben uns immer gut verstanden" „Das haben wir. mein Junge Das Kind ist nun heran gemachsen Es ist gottlob gesund und munter Willst du es tehen““.„arg, Slauhs B. Ja. Vater! Aber vorher noch ein Worr: Glaubst du daß es meine Tochter ist? Du weißt, daß ich nicht ohne Grnd bo koge“ s uumd Ich meiß es. Willmar,“ anwartete der arte Feherabeno ernst„Aber du darfst ohne Sorgen sein Sieh dir deine Tochter an sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten Eine Last fiel von des Mannes Soole Tief atmete er auf „Gott sei Dank! Laß' mich jetzt Else sehen" Der Chormeister stand rasch auf und verließ das Zimmer. um nach wenigen Augenblicken mit einem reizenden vierjährigen Lockenkopf zurück zukommen Scheu stand die kleine Else vor dem fremden Manne. Willmar wurden die Augen feucht, als er sein Kind sah „Willst du nicht zum Papa kommen, kleine Else.“ sagte er zärtlich zu dem Kinde Doch die kleine Else stand steif an der Tür und starrte den fremden Mann mit angstvollen Augen an „Ich hab' Angst,“ flüsterte sie.„Die Oma sagt, der Papa Ein finsterer Ausdruck legte sich auf Heydens Züge, aber er bannte ihn rasch wieder..„ 9 „Der Papa ist gut, kleine Else. Er hal die kleine Else ehr lieb.“ Bei diesen Worten zog er das Kind, das zu weinen begann, an sich heran.„ Der alte Feyerabend sah, wie des Mannes Brust arbeitete, wie ihm das Wiedersehen Qual bereitete. Wilder Grimm gegen die eigene Frau, die in dem Kinde die Angst vor dem Vater systematisch großgezüchtet hatte, wuchs. Klein=Else weinte auf dem Schoße des Vaters, und Heyden ließ es weinen. Er wartete geduldig, ließ es aber nicht von sich. Nach und nach gab das Kind den Widerstand auf auch das Weinen verstummte. Bter an dur Mit angstvoller Neugier sah Else den Varer an, der ihre tränennassen Wangen zärtlich streichelte. „Hast du immer noch Angst vor dem Papa, kleine Else? Der Papa ist gut und hat das Elschen lieb.“ Und das Kind wurde ein klein wenig sicherer. Es fragte zaghaft:„Bist du gut, Papa?“ „Ja, ich bin dir gut, mein Kind! Und du mußt den Papa auch liebhaben. Komm, drück' den Papa und gib ihm einen Er sprach so warm und vertrauenerweckend, daß das Kind Zutrauen faßte und den Vater schüchtern umarmte und küßte.„"(. 4, 885 Willmar Heydens Augen wurden feuchl. Wie wohl tat es, ein so süßes, liebes Wesen im Arm zu halten! Er spürte plötzlich ein Heimatgefühl im Herzen.„„ Dann griff er in seine Taschen und packte aus. ur hatte verschiedene Herrlichkeiten eingekauft. Klein=Elschens Augen gingen über, als sie das alles sahen.“ „Für mich, Papa?“ fragte sie ganz atemlos. „Ja, für das kleine Elschen, das den Papa immer lieb haben soll.“ 6 Da kletterte das Kind auf seinen Schoß, und avermals rankten sich zwei Kinderarme um seinen Hals, ein weicher Kindermund suchte seine Lippen und sprach süß:„Ich hab dich immer lieb, guter Papa! Du bist gut. Ich bin dir gut. Papa!“ Heyden lächelte schmerzlich bei diesem Geständnis. Als er dann seinem Schwiegervater wieder allein gegenübersaß, begann der alte Feyerabend wieder:„Wie willst du es nun halten, Junge? Ich meine mit Else?“ „Ich will Else von hier fortnehmen. Ich muß es, Vater. Sieh dir das Kind an Die Großmutter erzieht es zu einer Zierpuppe, und ich will nicht, daß mein Kind so wird, wie es leider die Mutter war. Verzeih’ mir, daß ich so spreche. aber zwischen uns Männern muß Klarheit sein. Feyerabend nickte stumm. Heydens Worte taten ihm weh denn er wußte, daß er die Wahrheit sprach. „Ich wußte es. Willmar!“ sagte er stockend.„Ich war darauf gefaßt, denn du hast recht, das Kind ist in falschen Händen Meine Frau hängt mit einer wahren Affenliebe an dem Kinde, aber sie verdirbt es. Das Kind war mein Sonnenschein“„„„19 „Es soll dir nicht entzogen sein. Vater!“ sagte Heyven herzlich und ergriff die Hand des Alten„Ich will es gut unterbringen. und du sollst oft zu ihm kommen Wo ich es unterbringe, weiß ich noch nicht. aber gut soll es untersebracht sen“. Verhältnise Mulmar:: „Erlauben das deine finanztellen Berhaunisse. Wallmur?“ Heyden nickte„Ich bin zwar ein armer Teufel wie früher aber für mein Kind habe ich in den vier Jahren an die siebentausend Mark zusammengescharrt. Davon sollen dreitausend dir sein. und die anderen viertausend will ich für Elschen verwenden" „Du willst uns wieder verlassen. Willmar?“ fragte Fenrabend leise., 24 waie nach nicht Willmar sah sinnend vor sich hin.„Ich weiß noch nicht recht, was ich tun soll“ „Rleibe hier. Willmar“ „Ich fürchte, daß ich mich in der Großstadt nicht mehr wohlfühlen kann Ich habe zu lange in der Freiheit, im Leben draußen gesteckt Mich treibt es wieder hinaus, aber jetzt ist etwas da. was mich hält: mein Kind., Ich weiß noch nicht, was ich tun soll“ Nimm dir Zeit! Gehe mit dir zu Rate und überstürze nichts Ich habe dich immer gern gehabt, mein Junge. und es würde die Freude meines Alters sein, wenn ich dich mit deinem Kinde dauernd in meiner Nähe wüßte. Doch laß’ uns jetzt nicht davon reden Ich muß zur Probe.“ „Du bist noch an der Staatsover?“ „Ja!“ seufzte Fenerabend auf„Ich bin nicht mehr geworden als Chordirektor. Aber ich bin zufrieden. Früher habe ich gedacht, die Welt wartete auf mich, aber es ist gut. daß die Eito'keit im Alter verschmindet" „Es ist besser, wenn sie noch früher flieht. Vater. Ich habe sie auch vom Halse" Heyden hatte, als er die Choristin Elvira Feyerabend heiratete, bei seinen Schwiegereltern gewohnt Mit einundzwanzig Jahren, mußte er, der in einem Bankhause tätig wer. die h'onde kokette Elvira heiraten In seinem Schwiegervater hatte er einen Freund gehabt, der zu ihm stand und ihm stets zur Seite trat, wenn Frau Anna es in ihrer Gehässigkeit gar zu weit trieb. Sie hatte von der Ehe nichts wissen wollen, denn sie liebte ihre Tochter mit einer Affenliebe ohnegleichen und hatte gehofft, daß ihre Tachter einmal eine„feine“ Partie mache Und das war der simple Bankbeamte Willmar Heyden nicht Daran änderte auch nichts, daß der Vater Willmars, mit dem er seit seiner Heirat zerfallen war. als Regierungsrat in Nachen lebte Willmar hatte das Gymnasium besucht und sollte die höhere Beamtenlaufbahn des Vaters einschlagen. Aber der freiheitlich gesinnte Willmar hatte dazu keine Lust und verschwand mit 19 Jahren aus dem Elternhaus. schlug sich schlecht und recht durch und war mit 21 Jahren Bankbeamte Und dann begann sein abenteuerliches Schicksal. Er lernte die schöne, kokette Elvira Feyerabend kennen und verliebte sich in ste. 4, r66— dlich Die Ehe war unglücklich, obwohl Elvira mit großer Eieve an ihrem jungen Gatten hing. Aber die Mutter, zu der die Tochter gewissermaßen in einem Hörigkeitsverhältnis stand, ließ die beiden nicht glücklich werden und verfolgte den ihr nicht genehmen Schwiegersohn mit ihrem Haß. Dann kam das bittere Ende: Elvira starb. Die Szene, die sich damals zwischen der tobenden Mutter und Willmar Heyden abspielte. konnte Willmar nie vergessen. Es war zugleich eine unbarmherzige Abrechnung gewesen. Zum ersten Male war der sonst so stille, geduckte Heyden aus sich herausgegangen und zum flammenden Ankläger geworden. Und der alte Feyerabend trat ihm zur Seite, stimmte ihm zu, als Willmar sagte, daß er fort wolle, um zu vergessen, bat Feyerabend, ihm das Kind dazulassen. Er dafür sorgen, daß es wohl gehütet sei. Willmar ließ ihm War es recht, hatte er richtig gehandelt, daß er das Kind in der Einflußsphäre der Großmutter ließ? Er sann, als er an dem zierlichen Damenschreibtisch seiner toten Frau saß. darüber nach und kam zu keinem Resultat. Aber er hatte den Willen, jetzt eine Aenderung zu Er war nur allein in der Wohnung. Sein Schwiegervater war zur Probe, während Frau Feyerabend EinDie Rauschzeit seiner Liebe ward vor seinem Auge wieder lebendig, als er seine Gedanken zurückwandern ließ. Wahrlich, er hatte an der Seite seines blutjungen Weides schöne Stunden verlebt, die er nie vergessen würde. Sie hatte das Leben so heiß geliebt. In Gedanken zog er die Kästen des Schreibtisches auf. Sie waren Veer. 661, f.M1: u. Fi. S#2 Als er in den letzten Kasten vilckte, ftüßte er. Ein Bunder Briefe, liebevoll mit einem blauen Bändchen zusammengeschnürt, lag darin. Mit einem unangenehmen Gefühl ergriff er die Briefe, knüpfte das Bändchen langsam auf und ergriff den oben liegenden Brief. Totenblaß wurde er beim Lesen, und der Schlag seiner Herzens ging heftiger...„„„ 6448 Es waren die Briefe des Verfuyrers. unv er hieß... Lucian Dalbade. Aber nicht der Umstand, daß er den Verführer seines Weibes in der Nähe mußte, daß er mit ihm abrechnen konnte, ergriff ihn am stärksten. Ob der Dalbade hieß, der heute der gefeierte Tenor war. oder ob es ein anderer gewesen was machte es aus. Es war ein Lump gewesen, der vor dem Heiligsten die Ehrfurcht verloren hatte, einer der vielen, die ungestraft sündigen. Ein Laut hinter ihm ließ ihn auffahren. Er wandte sich um und sah Frau Feyerabend in der Tür stehen. Sie war totenblaß und wankte, als sie sein hartes „Was tun Sie an Elviras Schreibtisch?“ Ihre Stimme überschlug sich schrill.8 „Ich habe an Elvira gedacht, sagte er bitter,„uno ein Zufall spielte mir die Briefe des Herrn Dalbade in die Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort:„Feine Briefe Frau Feyerabend. Briefe eines Lumpen, die zeigen, daß Elvira nicht so schlecht wor, wie ich einst gedacht habe Sie haben Ihr Kind in die Sünde getrieben Die Frau zuckte unter seinen harten Worten zusammen. „Ich habe nichts Schlechtes getan! Ich habe nie gewollt, daß Sie Elvira heiraten! Sie haben ihr Leben Er lachte kurz auf Bei Ihnen ist jedes Wort umsonst. Frau Feyerabend. Ich werde nichts mehr zu Ihnen sprechen. Es soll auch das letzte Mal sein, daß ich meinen Fuß über Ihre Schwelle setzte Aber mein Kind nehme ich noch heute zu mir" Da kam Leben in die Frau. „Nein!“, schrie sie auf„Elviras Kino vreibt bei mir!“ Er war von dem leidenschaftlichen Ausbruch nicht überrascht und blieb unberührt „Ich nehme heute mein Kind mit,“ sagte er bestimmt und kast„Sie sollen es nicht verderben.“ Frau Feverabend atmete schwer„Ich... habe das Kind gut behandelt Ich war immer gut zu ihm. und erziehe er gut Sie müssen es mir lassen Ich, liebe das Kind „Ich weiß!“ Eiskalt war die Stimme des Mannes.„Sie haben Ihr Kind auch geliebt Aber vor Ihrer Liebe habe ich ein menig Bedenken Sie müssen sich ein anderes Objekt srchen Mein Kind kommt zu mir" 4824 Er wandte ihr den Rücken zu. schloß die Schreibtischiuger und steckte das Bündel Briefe ein Dann wollte er das Zimmer verlassen, aber sie sperrte ihm den Weg Er schob sie mit starken Händen worttos und ohne Mühe zur Seite und trat in das Wohnzimmer, in dem Klein=Elschen auf dem Teppich mit ihrer Puppe spielte Als es den Vater sah, erhob es sich erfreut und umschlang ihn mit seinen Aermchen, drückte ihn voll inniger Liebe. „Komm Elschen“ sagte Heyden still zu dem Kinde.„Du mußt mit mir kommen" Die gickte erirent Frau Feyerabend war hereingetreten. Sie atmete schwei und sagte gepreßt„Nein. Elschen, bleib bei mir! Du darfs nicht mit dem Papa gehen Ich hab' dich so lieb und werde dir ein schönes Kleidchen kaufen" Elschen hörte die Worte der Großmutter und schüttelte den Kopf„Ich geh' mit Papa. Papa kauft mir auch ein keiner Kleid. Richt wahr?“ ,85, (Focisetzung folgt.)