Nro. 38 Anno 1806: Münste ir# risches Intelligenz=Comtoir in der Salzstraße Nro. 73. Freytag den 29. August. I. Avertissements. I. Von Gottes Gnaden Ludwig der X. Landgraf zu Hessen, Herzog in Westphalen und Engern, Pfalzgraf bei Rhein, Fürst zu Hersfeld und Strackenburg, Graf zu Arensberg, und des heil. römischen Reichs Vorfechter zwischen Rhein und Weser, Graf zu Catzenelenbogen, Dietz, Zigenhain, Nidda, Hanau, Schaumburg, Isenburg und Büdingen, Herr zu Friedberg und Wimpfen 1c. LK 2. Demnach der Magistrat der Stadt Geseke um Erneuerung des in dortiger Stadt ehemals am 28. October gehaltenen Viehmarkts unterthänigst gebethen hat, Wir bessen Bitte, jedoch aus bewegenden Ursachen, gnädigst willfahrt haben, daß solcher vom 28. auf den 24. October verlegt werde; so hat sich hiernach ein jeder unterthänigst zu achten. Arensberg, den 29. März 1806. Aus höchsten Auftrag. kandgräflich Hessische fürs Herzogthum Westphalen angeordnete Regierung. Minigirode. Langsdorff. Linhoff. Vermöge vorstehenden allergnäd. Concefion wird also den 2g. October 1806 zu Geseke, und zwar für dem Ostthor bei der Mariahülfs=Capellen am Hellweg, der Liehmarkt gehalten werden. Zur Aufnunterung der Käufer und Verkäufer wird diemit eine z jährige Freiheit von Abgaben ugesichert, und bei der nicht zu verkennenden Wahrheit, daß sowohl die Lage des Orts, als auch der bestimmte Tag manchen sehr vortheilhaft und passend seyn wird, ladet der Magistrat alle und jede zum Besuche hiemit höflichst ein Geseke, den r6. Juli 1800. Magistrat daselbst. L. Reen. 2. Es wird hiermit sämmtlichen hiesigen Einwohnern bekannt gemacht, wie wir in Erfahrung gebracht haben, daß mehrere Eigenthümer von Pferdestäillen auf den für ihre Mitbürger schädlichen Gedanken verfallen sind, entweder ihre Pferdeställe ganz abzubrechen, oder dieselben durch Abbrechung der Krippen und Raufen, oder doch sonstige Verwahrlo 442 sung dergestalt in Unstand zu bringen, daß keine Militair= Pferde darin gestellt werden können, welche dann allein demjenigen Bürger, die aus ihren Ställen einen Theil ihrer Nahrung ziehen, nothwendig zur Last kommen müssen, um diesem Einhalt zu thun, wird hiermit unter besonderer Authorisation der bochlöblichen Krieges= und Domainen= Kammer, sämmtlichen Eigenthümern von Pferställen in hiesiger Skadt anbefohlen: in Zeit von 8 Tagen nach der ersten Bekanntmachung dieser Verordnung ihre Pferdeställe in Stand zu setzen, und selbige mit den erforderlichen Krippen und Raufen zu versehen, und denjenigen, welche in den letzten 1# Tagen vor dieser Bekanntmachung ihre Pferdeställe ganz abgebrochen haben mögten, selbige so schläunigi als möglich wieder herstellen zu lassen; widrigenfalls das Fehlende auf Kosten der Eigenthümer angeschafft und gemacht, und die Kosten mittels parater Exekution von denselben eingezogen werden sollen. Münster, den 25. August 1806. Königl. Servis= Amt. Hildebrand. Butenbender, Fleusberg. Hülseberg. II. Edik talladungen. r. Das in dem Hunterort Kirchsp. Wersen belegene sogenannte Werser Gehölz soll zur Theilung und Cultur gebracht werden, und ist zur Ausmittelung der Teilnehmungsrechte Terminus liquidations; in der Wohnung des Wirths Havermeier zu Wersen, auf Montag den 22. September dieses Jahres Vormittags 9 Uhr angesetzt. Alle diejenigen, welche in dem gerannten Werser Gehölze Realgerechtsame, sie mögn in Eigenthums=Hütungs= Holzungs= P#### genstichs= oder sonstiger Gerechtigkeit bestehen, zu haben vermeinen, werden daher hierdurch aufgefordert, selbige in dem angesetzten Termin unter der Marnung enzumelden und zu justificiren, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Gerechtsamen präcludirt, und mit einem ewigen Stillschweigen belegt werden sollen. Die Guts= Grund und Eigenthums= Herren der Interessenten des Werser Gehhölzes müssen gleichfalls deren Rechte in dem anstehenden Termin wahrnehmen, und werden sonst mit etwaigen Widersprüchen in der Folge nicht gehört, sondern dafür angesehen werden, daß sie die Beschlüsse der Erschienenen genehmigen, und als rechtsverbindlich wider sich anerkennen. Tecklenburg, den 1o. Juni 1806. Königl. Preuß. Markentheilungs. Commission. Hoffbauer. 2. Da der zur hiesigen Domscholasterei eigenbehöriger Schulze Willbrenning, Kirchspiels Amelsbüren, um die Verabladung seiner sämmtlichen Gläubiger gebethen; so werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Grunde Forderungen und Ansprüche an das peculium des Schulzen Willbrenning zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Forderungen innerhalb 0 Wochen und längstens in demam 22. September l. Jahres Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des Gografen Wemhoff, anberaumten Termin anzumelden und rechtlich zu begründen; unter der Warnung, daß den Nichterscheinenden oder die Anmeldung Unterlassenden gegen die übrigen Creditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werde. Zugleich haben sämmtliche Gläubiger in diesem Termine zu erscheinen, um sich über die Seitens des Willbrenning zu eröffnenden Vergleichsvorschläge zu erklären, unter der Warnung, daß die in diesem Termine Nichterscheinende für Einwilligende in die Beschlüst se der anwesenden Creditoren gehalten werden sollen. Die zu erscheinen verhinderte können sich an einen der Hrn. Justizkommissarien, als Licent. Sprickmann, Speller, Holstemn und Benner wenden, und solche miit gehöriger Vollmacht versehn. Münster im Gogericht Backenfeld, den 14. Juli 1806. Goesen. Bahlmann. 3z. Unter Guthsherrlicher Genehmigung werden auf Antrag des an die Rönigl. tey Marienfeld eigenhörigen Zeuers#. etsgelei eeiche sS chtesteseceese sane Percerte e Kestagizeshstes. Sherhe orscheite eschelshchlsenet n der Behautung des Gegrafen MNarzrdarf, gebührend anzumelden und Ssopuh, Hes hrg, Leuat, Esterman die S56 so wie den Hrn. J. E. Naber zu 35Geserig,P a.a. hiche Sboigt. Preotz, S=eezag. Da der bieselbst geborne Des sehunte cerisch set iasb hshsehehe end ev., auo Lsaltgung erin uu sehan, Loeteie, et is hestelteune e M enng e schscheschhege esesce Sschchtse sche esccce den 8. Juli 1806. gjckholt, zurückgelossinen,„Vers, Zevo Kohann Joseph bbnen, n Ab bus gachae, Ashischen Zaniz. I97eusen dm un Reueudu unueu aunn, e en igeen en dm zuischon, Dunz=sheukealsdges bale Vernodgen den 6i5 Sesen beerbeuten Bohuheugebe De, gerpanhtenzurtangt werde. un Aasin Aale ee aschiges ech, ndbue ue. Nachwpeige iher digio, Hohen Her vze. gäene Blresk vechzingt st: n beug un und u. amachien, aifhon, ud der esfei,. umn der Sine. dnerbovo, Hochen ud lüngkens uisegie. sprüche an die Concurs-Masse anmelden müssen, unter der Verwarnugg, daß die Ausbleibenden mit allen ihren Ansprüchen an der Concurs= Masse präcludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Creditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werde. Zugleich haben sich die Creditoren in diesem Termine über die Beibehaltung oder Abänderung des Interimseurators, Hrn. Richter Honthum, zu erklären. Persönlich zu erscheinen verhinderte oder unbekannte Creditoren können sich an die Hru. Richter Broschard und Meyer, Licent. Bösensell, Holstein und Fisch wenden, und selbige mit legaler Vollmacht und Information versehen. Münster im Gogericht Backenfeld, den 10. August 1806. Goesen. Bahlmann. 7. Der nachs adeliche Gut Mark eigene Colonus Eschmann zu Ladbergen hat unter Assistenz seines Gutsherru v. Diepenbrock Grüter, wegen des durch Miswachs, Nachtfrost an seinen Kornfrüchten, Unglücksfälle an seinen Pferden und Kühen verschuldeten 444 den hierdurch alle diejenigen, welche an dem Kaufhändler Jeh. Marthias Dieckmann in Bisseudorf Ferderungen haben, verabladet um solche entweder ein Sonnabend den g., oder am Sonnabend den r8., oder endlich am Freitage den 31. October d. J. dahier im Gerichte, bei Strafe ewigen Stillschweigens anzugeben, und vermittelst Vorbringung der in Händen habenden Urkunden“, Rechnungen und sonstigen Zeweismitteln zu rechtfertigen ferner einen Anwald zu den Acten zu bestellen oder zu gewärtigen, daß jemand von Gerichtswegen für sie angeordnet werde. Decret. in coniilio. Ofnabrück, den 224 July 1800... Von Sr. Königl, Majestät von Preußen provisorisch bestätigte Land= und JustitzCanzley. (L.S.) Dyckhoff. C. v. Bar. III. Gerichtliche Bekanntmachungen, 1. Auf den Antrag des Brandteweinbrenusteands seier Stätte, um Erichtung eines dedur sol das von denteshentunchet rädialeontracts bei hochlöblicher Regierung angekaufte, lab Nro. eat. alg de.4..9 93 naetragen. Nachdem mir aus der Regie, en Kayschaft in biese=4 d Liebenfraua. SePsche# Stadt gelegene Wohnhaus, nebst der dazu gehörigen Brennerey sub Nro. 213 ibidem, auch Hofraum und Garten, tarirt zu 2525 Rthlr., mit Einschluß der in dem letztgedachten Gebäude befindlie chen Brau= und Brennerey. Geräthschaften, im Ganzen gewürdigt zu 164 Rchlr. 20 g Gr., öffentlich jedoch freiwillig dem Meisibierenden verkauft werden. Die Bietungstermine sind auf den 27. September, den 25. October und den 22. November a. c. jedesmat Morgens 10 Uhr auf dem hiesigen Stadtgericht, vor dem deputiren Stadtrichter Overhage, präfigirt worden; welchen zahlungsfähige auflustige sich einfinden, ihr Jevoth zum Protocoll geben und nach dem nähern Inhalt der Vorwarden, die meistbietend bleibenden die Adjudication gewärtigen können. Die Taxe und Vorwarangetragen. Nachdem mir aus der Regierung ertheilten Auftrag werden demnach alle diejenigen, welche rechtmäßige Forderungen an seine Stätte haben, hiermit öffentlich verabladet, in dem auf Dienstag den 7. Octob. d. J. des Morgens um 9 Uhr angesetzten Termin vor mir zu erscheinen, ihre Forderungen anzugeben, mit Urkunden oder auf sonstige rechtliche Art zu bewahrheiten, und nach erst eruirten Zustand der Stätte und dem Schuldenbetrag, über die Art des Stillftands, nach den ihnen zu erotfnenden Vorschlägen, sich entweder mit dem Colono gütlich zu vereinigen, oder nach instruirter Sache rechtliches Erkenntniß zu gewärtigen. Die Ausbleibende werden als Einwilligende in den Schluß der Erschienenen in contumaciam erklärt werden. Tecklenburg, den 18. August 1806. Mettingh. 8. Auf Andringen mehrerer Gläubiger wer 445 den sind täglich in der Stadtgerichtsregistratur einzusehen. Zügleich werden alle und jede, welche an die zur Subh#station gebrachten, Eingangs bezeichneten Gebäude, irgend ein dingliches Recht zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, sich in dem letzten Licitationstermin, nemlich den 23. November c. Morgens 10 Uhr zu melten, und ihren Reglanspruch bestimmt anzuzeigen und zu justificiren; widrigenfalls sie mit ihren Realrechten präcludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden soll. Unbekannte oder zu erscheinen Behinderte können sich in dieser Hinsicht an einen der hiesigen Advocaten, Richter Broschard, Meyer, Honthum und Goesen, Licent. Eisenle, Brockhausen, Sprickmann, Bösensell 2c. wenden u. selbige mit gehöriger Vollmacht und Information versehen. Münster, den 12. August 1806 Königl. Preuß. Stadtgericht. Müser. Wattendorff. Offener Arrest. 2. Nachdem über das Vermögen der Eheleute Wirthschaftern Kemper in Amelsbüren dato der Coneurs eröffnet worden; so wird allen und jeden„welche von den Gemeinschuldnern etwas zu diesem Vermögen gehöriges, an Gelde, Sachen, Effecten oder Briefschaften hinter sich haben, hierdurch anbefohlen, denselben nicht das Mindeste davon zu vere abfolgen, sondern vielmehr unterzeichnetem Gerichte davon sofort getreue Anzeige zu machen, und die Gelder oder Sachen, jedoch mit Vorbehalt ihrer daran habenden Rechte, in das gerichtliche Depositum ab zuliefern, unter Verwarnung, daß wenn dennoch den Gemeinschuldnern etwas bezahlt oder ausgeant= wortet würde, dieses für nicht geschehen geachtet und zum Besten der Masse anderweit beigetrieben; wenn aber der Inhaber solcher Gelder oder Sachen dieselbe verschweigen und zurückhalten mögte, er noch außerdem alles seines daran habenden Unkerpfandes und etwaigen andern Rechts, für verlustig erkläret werden wird. Münster im Gogericht Backenfeld, den ro. August 1806. Goesen, Bahlmann. 3. In Folge der öffentlichen Bekanntmachung hat sich ergeben: daß der heiselbst verhaftete, dem Publico höchst gefährliche Schatzgräber Christoph Berendes, aus Germete bei Warburg, nachfolgende Betrügereien versucht und ausgeführt habe: 1) hat derselbe vor 5 Jahren, zu Wobel im Lippischen, bei dem Krüger Birker einen Schatz heben wollen, und zu dem Ende schon 16 Pistolen erhalten. Der Birker hat aber den Betrug noch früh genug geahndet, den Berendes nachdrücklich gezüchtiget, und dieser die Flucht genommen, 2) dem Wirth Wilhelm Keuting ohnweit Lippstadt, um eben diese Zeit, um 1o Pistolen, 3) den Colonum Hartmann, zu Gartinsch im Ravensbergischen, im Frühjahr v. I., um ria Pistolen betrogen. Die vorher, 11/2 Stunde davon, von ihm tentirte Schatzgräberei hat nicht zu Stande gebracht werden können, 4) hat er ferner bei dem Müller zu Lippspringen, im vorigen Herbst, einen Schatz heben wollen, und dadurch r### Pistolen erbeutet, 5) zu Salzufeln, im Januar d. I., sich 115 Pistolen zu verschaffen gewußt. Nachdem, Jahres vorher, die von ihm daselbst beabsichtigte Schutzgräberei deshalb unterblieben, weil die zu dem Ende geforderte Summe nicht sogleich hat angeschafft werden können, 6) im Amte Sternberg, kurze Zeit darauf, ebenfalls einen Schatz heben wollen, ehe es aber zur Ausführung gekommen, flüchten müssen, 7) einige Tage nachher, im Februar d. I., hat er zu Bredenbeck im Hanndvrischen, veranlaßt durch die Ruinen des Schlosses Haltermund, auf ähnliche Art 116 Stück Pistolen erhalten, 8) nach seiner Entweichung von Detmolt den 20, März d. J., hat er den 8. May auf 446 den Ruinen des Schlosses Syburg an der Lenne ähnliche Versuche machen wollen, woselbst er aber wieder verhaftet und hieBald har er sich für einen katholischen Geistlichen aus Cölln, Paderborn, Hildesheim oder Münster ausgegeben; bald unter den falschen Namen Johann Fischer, Schröder, Fried. Nolte, oder einem andern, den er nicht mehr wissen will, sein Unwesen getrieben. 1.— Wesa## Unter der Vorspiegelung im Besitz geheimer Wissenschaften zu seyn, und die Kunst Schätze zu graben und Geister zu beschwören zu versteben, Leichtglägbige einzunehmen, und seine Mystischen Künste mit Zutrauen und Sicherheit zu treiben, verstanden. Manchen der Betrogenen hat er glaubhaft vorgespiegelt: daß in dessen ganz mit Erdgeistern angefüllten Keller, oder in den Ruinen eines Schlosses, oft vom zo jährigen Kriege her, Schätze, bis auf Summen von 196000 oder rI6ooo Rthlr. vergraben waren, die von einem oder mehreren Geistern bewacht würden. Die Geister würden, vermöge seiner Kunst, bald unter der Gestalt zweier Damen, hald unter einer andern erscheinen, den Schatzherbeiführen und die Schlüssel zum Behälter desselben überliefern. Ehe aber der Schatz gehoben werden Könge, muyr...— Die von ihm geforderte Summe, nebst einem übergroken neuen Hemde erlegt und gemacht werfür den Teufel zum Douceur als em Vermächtniß bestimmt sey, letzteres kommenden Geist, der den Schatz hemache, von ihm angelegt werden musse; sonst die arme Seele keine Rube habe. Für seine Bemühung hat er nie erwas vorher, sondern nur erst nach Hebung des Antheil verlangt. Mit der von ihm bestimmten Lösungssumme, welche in Hapier gerellt, auf den Tisch gelegt und von ihm eingesegpei woden, dar er seie Beshpigungz, sote an einem wie an dem andern Ort, in d Stunde der Mitternacht begonnen. Um einen, statt eines Altars, hingestellten Tisch, hat er einen großen Kreit von P#pter gemacht, in welchen er sich mit wenigen andern und dem armen Manne, für dem das Lösegeld bestimmt, gestellt, um den Geist darin zu bannen. An diesem Tische har er gebetet, Messe gelesen, von einen mit Charakteren und Hyrogliphen bemahltem Papiere, welches er auf die Geldrollen gelegt, öfrers in Händen genommen und wieder hingelegt, unverständliche Worte abgelesen, und den Anwesenden zu gewissen Zeiten befohlen, die Gesichter abzuwenden. An manchen Orten sich auf die Erde geworfen und Gott und alle Heiligen um Beistand, zur Erhebung des Schates und Erldsung der armen Seele, angerufen. Während diesem Mißbrauch der Religion, zu diesen und mehrern andern Gauekeleien, hat er die Verwechselung des eingerollten Geldes, mit ähnlichen schon vorräthig gehabten Rollen, in welchen manchmal Kupfergeld, manchmal Steine, manchmal Thon oder Erde gewesen, vorgenommen. Run ist er unter dem Vorgeben, dem Geist das Hemde anzulegen, vor die Thür gegangen. Er hat den Anwesenden aufgegeben, während der Zeit und bis er mit dem Geiste ankomme, sich still und ruhig zu verhalten und zu bethen. Diese haben, da sie die ähnlichen Rollen noch auf dem Tische liegen gesehen, keinen Betrug geahndet, da sie die schnelle Verwechselung gar nicht bemerkt haben. Alssie solchen endlich aber bei dem Ausbleiben des Geisterbanners gewahr geworden, hat jener, unter Begünstigung der Nacht, schon die Gelegenheit benutzt, sich mit den verwechselten Rollen mit Gold eiligst zu entfernen. Alle verfallene Schlösser hat der schlaue Betrüger, zu Ausführung seiner Kunst und Bestärkung des Aberglaubens, am allerschicklichsten gefunden, weshalb er sich auch nach Bredenbeck begeben. Hier hat er verlangt, daß die Anwesenden Gewehre und andere tödtliche Instrumente zu sich nehmen, und ihn, wenn er den Schatz nicht herbeischaffe, 447 zernichten möchten, indem er alsdann nichts besseres werth sey. In den Zwischenzeiten, und auf seiner vorgenommenen Wanderung nach England, vom 20. März bis 8. May d. win er gar keine Versuche ähnlicher Art gemacht haben. Er soll sich aber: a) schon vor 7 Jahren auf dem Harz mit Schätze graben abgegeben, b) in der Gegend von Cölln einen Bauern, Namens Meier, um 50 Pistolen betrogen, e) auch in der Begend von Wellingholthausen ohnweit Melle, im Osnabrückschen, Schatzgräberei getrieben haben, d) wird er auch verdächtig gehalten, daß er zu Mennen bei Blasheim, im Fürstenthum Minden, den Bauern Kleffmann um 475 Rthlr. in Louisd'or betrogen, und e) zu Barentrup, Blomberg und Wilbach im Lippischen Versuche gemacht haben. Er will aber nur an den beiden letztern Orten von Schätzegraben gesprochen haben, an den andern aber gar nicht gewesen seyn. Da er aber sein betrügliches Gewerbe seit mehreren Jahren fortgesetzt, und seinem Angeben nicht getraut werden kann; so wird jedermann, welcher von diesem gefährlichen Schatzgräber und Geisterbanner betrogen, oder von seinen Thaten nähere Nachricht zu geben im Stande ist, aufgefordert, der unterzeichneten Behörde davon fernere Anzeige zu machen. Und wird zugleich zur nähern Rückerinnerung seiner Person, nachfolgendes Signalement mitgetheilt: Er ist von mittler gesetzter Statur, über Jahr alt, het ein volles Gesicht, eine erwas lange gerade Rase, vorstehende Unterlippe, abgeschnittenes röthliches Hau, eis nen kahlen Schädel(Glatze), obrhalb dem linken Auge eine ziemlich starke Narbe. Sonst hatte er einen hellblauen, jetzt trägt er einen dunkelblauen Tuchrock, ein gewürfelt katunenes Camisol, schwarze manschesterne Beinkleider, schwarze Strümpfe, Schuh und einen runden Hut, oder baumwollene bläuliche Mütze. Altena, den 31. Juli 1896. Königl. Preuß, Erimmalgericht. v. Krause. IV. Vermischte Nachrichten. I. Das dem, von hier aus Lüdinghausen weggezogenen Kaufmann, Wilhelm Böhmer zuständige, dahier auf der Mühlenstraße Nr. 106 zur Handlung, Wirthschaft, und jedem andern Gewerbe sehr bequem belezene, und in gutem Stande gesetzte Haus und., Pebege haus oder Scheune mit dem Hintergehofde, sol aus freier Hand, jedoch öffentlich beim Meistgeboth, am Montag den 1. Septemb. 1. J. Morgens 9 Uhr im besagten Hause zum Verkauf ausgesetzt werden, Kauflustige können vorher das Haus mit Zuvehör besichtigen, und die Bedingnissen bei mir vernehmeg. Lüdinghausen, den I2. August 1880# Ruppel, aus Commission. 2. Es soll das dem Bäcker A. V. Kinnebrock zugehörige, am Mauritz Thor gelegene Haus, nebst 2 Gadems, so zu einer Wirthschaft sehr gelegen ist, am 9. Septemb. d. 2., uuter alsdann bekannt zu machenden Bedingungen, meistbietend verkauft werden. Die Conditionen sind zuvor bei mir zu erfragen. Schürmann, Notar. 3. Da dem Kirchs. Ochtrup verschiedene Capitalien, insammt zu 2100 Rthlr., loßzgekündiget worden; ich daher von der hochlöbl. Regierung zu Coesfeld den Auftrag erhalten, die erforderlichen Gelder zur Ablegung derselben aufzunehmen; so dient dieses einem jeden, der wünscht auf eine so sichere als vortbeilhafte Art seine Gelder anzulegen, zur Nachricht. Commende Steinfurt, den 14. August 1806. H. Becker, Receptor Pugusr 1890. Lirchs. Ochtrup. 4. In verschiedenen diesjährigen Kalendern ist der hiesige Jahrmarkt auf den ahten Auguss und 7. September zugleich bemerke worden, in andern aber allein auf dem letztbesagten Tage. Um Nachtheilen vorzubeugen, 448 zeigen wir daher hiemit öffentlich an, daß der hiesige Markt im jetzigen Jahre auf den rsten September einfällt. Greven, den 18. August 1806. Die Dorfsvorsteher, 5.Auf Aegidii Straße steht ein Haus zu vermiethen, und kann sogleich bezogen werden. Das Int. Comt, giebt Nachricht. 5. Es sollen am nächstkommenden Freitage, als am 20. d. M., Nachmittags 2 Uhr im Kloster Niesing 142 Pf. Ansatz= Mehl, desgleichen 12 Scheffel Kornspreue und eine Parthie alte Mehlfässer= Stäbe, gegen gleich baare Bezahlung in Berliner Courant, meisibietend verkauft werden, wozu sich Kauflustige belieben einzufinden. Münster den 25. August 1806. Königl. Preuß. Proviant= Amt. Petzcke. v. Kunitzky. 7. In einer kleinen Stadt nahe bei Mün. ster steht zu vermiethen und kann gleich bezogin werden; ein gerguniges wöhl eingerichtetes Haus, welches zu allerhand Gewerbe benutzt werden kann, mir Gehöfde, Stallung und gewölbten Keller versehen, liegend auf einer gelegenen Straße; dann stehr im Dorfe Behlen ein wohlgebautes Haus Nr. #e welches ebenfalls zu allerhand Gewerbe benutzt werden kann, nevst einer Wiese und sonstigen Gemeinheits=Gerechtigkeiten, zu vermiethen oder zu verkaufen und kann sofort be zogen werden. Das Int. Comt. giebt Nach8. Es wünscht jemand 600 Rthir. anzuleihen. Das Int. Comt. giebt Nachricht. g. Es ist in der Salzstraße ein Zimmer mit Schlafzimmer zu vermiethen. Das Int. Comt. giebt Nachricht. ro. Es ist für eine kleine Haushaltung eine Wohnung offen und kann gleich bezogen werden, wie auch unten im Hause ein greßes Zimmer nebst Schlafzimmer, mir oder ohne Meublen, nebst Mitgebrauch der Küche, Keller und Boden. Das Int. Com. giebt Nachr. II. Es ist ein goldner Ring gefunden. Der Finder ist am Int. Comt zu erfragen. 12. Das auf der breiten Stiege Nr. 402 belegene Haus steht zu verkaufen, oder gegen Michaelis zu vermiethen. Münster,, den 26. August 1806. F. Giese, D. als Mandatarius. 13. Unterschriebener eipfiehlt sich einem jeden, welcher einen Bothen auszuschicken hat, sowohl bei Racht als bei Tage. Fleischhuth, wohnhaft auf der Kreuzstraße in Nr. 104. 14. Da ich für nichts, was von meinen Kindern ooer von Fremden in meinen Namen geholt werden mogre, haften kann; so habe ich dies dem geehrten Publico hierdurch bekannt machen wollen. J. Rodenbücher. 15. Ein Mädchen von gutem Herkommen, das schon einige Jahre in einem Laden gestanden, wünscht wieder eine ähnliche Condition zu bekommen. Des Int. Comt. giebt Nachr. 16. Nahe am Prinzipalmarkt und am Domhof steht ein Zimmer, nebst Schlafzimmer zu vermiethen, und kann den I. September d. J. bezogen werden. Das Int. Comt. giebi N. r7. Drei Packpferde sind aus freier Hand zu verkaufen; Liebhaber können sich beim Professor Schulze im von Höfflingerschen Hofe auf der Ludgeri Straße melden, 18. Am Dienstag den 2. September Vormittags##1#1/2 Uhr sollen vor der Stadtswage, eine viersitzige Chaise, eine Karre rnd ein altes Kapitains= Zelt meistbietend, gegen gleich baare Zahlung, verkauft werden. 1o. Es steht gegen Michaelt ein zur Handlung bequemes Haus nebst Hinterhaus auf einer gelegenen Straße zu vermiethen. Das Int. Comt. giebt Nachricht. Geburts=Anzeige. r. Die heute hieselbst erfolgte glückliche Entbindung meiner Frau von einem Mädchen mache ich unsern geschätzten Verwandten und Freunden ergebenst bekannt. Untrop, den 17. August 1806. Der Geheime Regierungs= Rath von Vernuth zu Münster. (Hiebei eine Beilage.) 6 Beilage zum Münsterischen Intelligenzblatt Nro. 33. I. Gerichtliche Bekanntmachungen. Steckbrief. 1. Ein gewisser Dachdecker Fogel sive Vogel, groß, schlank und mager von Statur, mit einem länglichen, schmalen, gelblichen Gesichte, dunkelblauen Angen, einer langen spitzen Nase, einem großen breiten Munde, langen spitzen Kinn und dunkelblonden in einen Zopf gebundenen Haaren, ist, mit Hinterlassung seiner eigenen zerrissenen Kleidungsstücke, am 2r. c. heimlich von hier entwichen, und hat folgende, zweien reisenden mit ihm in ernem Wirthshause logirenden Handwerksgesele len gehörige, Kleidungsstücke mitgenommen: 1) einen dunkelblauen Ueberrock von Tuch, 2) eine gelb gestreifte casimirne Weste, z) eine schwarz gestickte Weste von Cafimir, 4) ein Paar lange Hosen von blauen Manschester, s) einen fast neuen runden Hut, 6) zwei Hemden, 7) ein braun seidenes Halstuch, 8) ein schwarz seidenes Halstuch, 0) zwei weiße Halstücher, 10) zwei Verhemden, 11) ein Paar Stiefeln, 12) ein schwarz seidenes Tuch, 13) eine weiße baumwollene Mütze. Alle Obrigkeiten werden sub oblatione ad reciproca ersucht auf diesen Menschen invigiliren, ihn im Betretungsfall arretiren zu lassen, und uns davon gefällige Nachricht zu ertheilen. Münster, den 24. August 1806. Königl. Preuß. provisorisches Inquisitoriat. v. Schüching. Kercksig. Woldering. 2. Am r5. d. ist von dem Knechte=Bühn des Kötter Merten, Kirchs. Wolbeck, folgendes diebischer Weise entwendet, als: 1. eine schwarz manschesterne Hose, 2. ein brauner Mannsrock, z. ein neuer runder Hut, 4. fünf Hemden, wovon drei derselben mit G. M. gezeichnet, 5 zwei neue blaue katunene Schnupftücher, 6. eine weiße Mütze, 7. ein Paar neue silberne Schuh= und Hosenschnallen, 6 Rthlr. an Werth, 8. an baarem Gelde ohngefähr 25 Rt. in verschiedenen Münzsorten, g. ein schwarz seidenes Halstuch. Ferner sind dem lütke Berll, Berler Bauerschaft Kirchs. Albersloe, in der Nacht vom 15. auf den 16. d., mittels gewaltsamer Erbrechung einer Mauer und Fenster an dem Keller, aus letztern, a) ohngefähr 1oo Pf. Butter, b) 30 Pf. Schmalz und cy zwei Roggenbröde, diebischer Weise entwendet worden, wer dem hiesigen Gerichte von obbemeldten Diebstählen den oder die Thäter glaubhaft anzeigen kann, wird unter Verschweigung seines Namens, die edictmäßige Belohnung zugesichert. Wolbeck, den 20. August 1806. Königl. Preuß. Gericht daselbst. Busch. Zumbusch. II. Vermischte= Nachrichten. r. Den z. nächstkünftigen Monat September wird die Korn= und Oelmühle beim hochadlichen Hause Visbeck, im Amte Dülmen, des Morgens 10 Uhr auf dem Hause Visbeck den Meistbietenden, unter alsdann vorzulesenden Bedingungen, verpachtet werden; diejenigen, welche zu solcher Anpachtung Lust haben, und des Pachtquanti halber hinlängliche Sicherheit leisten können, wollen sich zur bestimmten Zeit und am bemeldten Ort einfinden, auch können vorläufig die Bedingungen bei mir Untergeschriebenen auf dem hochadlichen Hause Kakesbeck eingesehen werden. J. G. Farvick, Rentmst. 2. Am Samstag den zo. d., des Nachmittags 2 Uhr, werden außerhalb dem Neubrücken Thor in der Coerstiege nächst bei Molkenbuhr, die auf einigen Stücken Landes vorhandene Gerste, zum Nachlaß des verstorbenen Bäcker A. V. Westarp gehörig, durchs Meistgeboth verkauft werden. Zum Ankauf Lusttragende wollen sich um diese Zeit daselbst einfinden. Münster, den 27. August 1806. Aus Auftrag. Block, Notar. z. Es steht ein Birutsch=Wagen, welcher nach der neuesten Facon gelb lackirt, mit Schwanenhälsen und Stahlsedern, zu verkaufen. Das Nähere ist beim Sattler= Meister Matthiesen auf dem Fischmarkt zu erfragen. g. Am vorigen Montag ist dahier eine goldene Tuchnatel verloren, der Finder wird gebeten selbige am Int. Comt., gegen eine angemessene Belohnung, abzugeben, Geburts= Anzeigen, 1. Am 29. d. wurde ich von einem gesunden Mädchen glücklich entbunden, und habe die Ehre solches allen Verwandten und Freunden anzuzeigen, Mänster, im August 1806. M. v. Schmidt, gebe Meyer. 2. Die heute erfolgte glückliche Entbindung meiner Frau von einem gesunden Mädchen zeige ich unsern Verwandten und Freunden hierdurch ergebenst an. Warendorf, den 15. August 1800. Bernhard Verkrüzen. 3. Am g. d. wurde meine Frau von e nem gesunden Mädchen hier in Münster glückkich enthunden. Horst, Regimentsquartier= meister und Auditeur des Füsil. Bataill. v. Sobbe. Heiraths= Anzeigen 1. Unste am 20. d. auf dem Hause Ermelinghof vollzogene eheliche Verbindung haben wir die Ehre unsern Verwandten und Freunden ergebenst anzuzeigen. Fried. Franz von Höfflinger. Antoinette v. Höfflinger, geb. von Wintgen. 2. Unsre vollzogene eheliche Verbindung machen wir hiedurch unsern hochgeehrtesten Verwandten und Freunden bekannt und empfehlen uns ihrer Freundschaft Münster, den 26. August 1806. Wilhelm Freih. von Imbsen. Bernardine Freifrau von Imbsen, geb. Freyin Korf gen. Schmising. z. Unste am 3o. Juli vollzogene eheliche Verbindung machen wir unsern Verwandten und Freunden schuldigst bekannt und empfehlen uns zur ferneren Freundschaft. Bockholt, den 7. August 1806. Gerh. Jos. Willmsen, Oberamtm. und Gerichtschreiber, Bernardina Willmsen geb. v. Mumme. Todten=Anzeigen. 1. Am rr. August d. J. 10 Uhr Morgens entschlief sanft im Herrn, mit den h. h. Sakramenten frühzeitig versehen, und in den Willen Gottes völlig ergeben, an den Folgen der Wassersucht und gänzlicher Entkräftung, der hochwürdige, wehlgeborne Hr. Franz Joseph Triep, Kanonikus zu Freckenhorst, im 47. Jahre seines Alters, und 23. des Priesterthums. Welchen Todesfall allen Verwandten und Freunden des Verstorbenen hiemit bekannt machen Die Executoren. 2. Am 26, vorigen Monats früh Morgens starb an einem äußerst heftigen Scharlachfieber, in dem Willen seines Schöpfers ergeben und mit den heil. Sterbesakramenten versehen, zu Frankfurt am Main, unser ältester geliebter Sohn, Ignatz von Schilgen, im 17. Jahr seines Alters. Diesen uns sehr schmerzhaften Verlust verfehlen wir nicht hierdurch unsern Freunden, Verwandten und Bekannten anzuzeigen, einpfehlen die Seele des Versterbenen ihrem Gebethe, und uns ihrem fernern Wohlwollen und Freundschaft. Münster, den 1o. August 1806. A. von Schilgen. von Schilgen, geb. von und Zurmühlen. 3. Am 17. Juli starb dahier zu Borghorst unser würdige Hr. Pastor und Can. Sebal tian Kurz, mit den heil, Sakramenten frühzeitig versehen, nachdem er nur 16 Jahre unserer Pfarre vorgestanden. Noch lange wird sein Andenken in unserer Gemeinde leben. Dorfs=Vorsteher,