„Schwerter Jeitung“ erschein: wöchentlich sechs mal. Bezugepris haldmonotlich 1.20 Mait, 15 Pfg. Druck u. Verlag von C. Braus, Schweite(Ruhr), Postscheckkenten: Dortmund 2852 und Hannover 21874. Geschäftostelle: Große Mardtstr. 3—3. Verantworklich für die Schrifdleitung H. Linner, Schwerte. Sernruf 2770 Verbunden mit: Schwerter„ Tageblatt und Anzeiger schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt— Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Pnztlgespente flr d1 aczsoat mm eu: 6 Pig, Auspertige, finanzamtliche u. gerichtliche Anzeigen 10 Plg., Lieksamezeile 40 P Lur leieton, aufgegedene Onserate üidernehmen wir keine Gewähr. Bei unvorhergeseon. Beiriedsstorungen, bervorgerufen durch böbere Gewalten, übernedmen wir keinerte: Gewähe fir pünktliches Erscheinen der Jeitung u. kann auch keinerlet Anspeuch auf Schadenersatz oder Nachlieferung erhoben werden Kreisblatt für den Kreis Hörde= Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger für V. Johrggng Neues in Kürze. Stendel Vorsitzender der DVp. im Landtag. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Die Fraktion der Deutschen Volkspartei im preußischen Landtag erledigte heute die seit Ende des vorigen Jahres schwebende Frage der Neuwahl ihres Fraktionsvorstandes. Der bisherige Fraktionsführer, Abg. Dr. von Campe, wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Erster Fraktionsvorsitzender wurde Abg. Stendel, Stellvertreter der Abg. Schwarzhaupt. Um Eie Greße Reunnton. Ein früherer völkischer Abgeordneter verurteilt. wtb. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Nach längerer Beratung verurteilte das große Schöffengericht Charlottenburg den früheren völkischen Landtagsabg. Fahrenhorst wegen Vergehens gegen§ 8 Abs. 1 des Gesetzes zum Schutze der Republik zu drei Monaten Gesängnis. Fahrenhorst hatte in einer Versammlung der völkischen Partei von der„in alle Ewigkeit verfluchten Republik“ gesprochen, die auf „Meineid und Verrat aufgebaut“ sei. Die Beisetzung der Fürstin Bülow. wtb. Berlin, 2. Febr.( Funkspruch.) Den heutigen Trauerfeierlichkeiten für die Fürstin Bülow in der katholischen Marienkirche in Altona wird als Vertreter des Reichskanzlers der Staatssekretär der Reichskanzlei, Dr. Pünder, und als Vertreter des Reichsaußenministers Vortragender Legationsrat Redlhammer beiwohnen. Das Auswärtige Amt wird durch Generalkonsul Graf Bassenheim und Begationsrat Thomsen vertreten. Rückschlag im Befinden Fochs. wtb. Paris, 1. Febr.(Tel.) Die Besserung im Befinden des Marschalls Foch hat durch eine starke Erkältung, die nicht ohne Einwirkung auf die Lunge geblieben ist. einen Rückschlag erfahren. Der Marschall ist gezwungen, das Bett zu hüten. Sein Zustand wird jedoch von den ihn behandelnden Aerzten als nicht beunruhigend bezeichnet. Eine Pariser Spionageangelegenheit? wtb. Paris, 1 Febr(Tel) In Vols de Boulogne wurde gestern ein junger Mann belgischer Nationalität namens Delattre ohnmächtig mit einer Hiebwunde im Nacken aufgefunden. Die von ihm im Krankenhaus gemachten Aussagen über seine Tätigkeit, in denen er sich auf den Spionagedienst des französischen Kriegsministeriums und auf die belgische Botschaft berief, erschienen verdächtig, so daß eine Untersuchung eingeleitet wurde. Petit Parisien deutet an, daß es sich um eine mysteriöse Spionageaffäre zu handelt scheint. Das vermißte britisch=indische Flugzeug gesichtet. wtb. Peschawar, 1. Febr.(Tel.) Das britische Militärgroßflugzeug, das seit seinem Abflug am 29. Januar d. Is. vermißt wurde ist von anderen Flugzeugen auf dem Gebiet freundlich gesinnter Stämme gesichtet worden. Soweit man sehen konnte, waren die Beschädigungen des Apparates nicht ernster Natur. 99 japanische Kommunisten zu Gefängnis verurteilt. wtb. Osaka, 1. Febr.(Tel.) Das Gericht verurteilte heute 99 Mitglieder der Ortsgruppe der sapanischen kommunistischen Partei, die im März vor. Jahres bei den Massenhaussuchungen und =verhaftungen in den Großstädten festgenommen worden waren, zu Gefängnisstrafen von zwei bis acht Jahren. Zweiundzwanzig andere Kommunisten wurden bedingt freigelassen. Sämtliche Verurteilten legten Berufung ein und stimmten darauf ein revolutionäres Lied an. Der„Tote“ mit den zwei Frauen. Wegen Doppel=Ehe verurteilt. Die Meinung des Herrn Reichspräsidenten. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Der Reichspräsident hat, wie das Nachrichtenbüro des B23 hört, bei dem heutigen Empfang dem Reichskanzler erklärt, daßer die Lösung der Koalitionsfrage nicht auf dem Wege einer Regierungsskrise und nicht auf dem Wege einer Reichstagsauflösung für wünschenswert halte. Der Standpunkt des Zentrums. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Am Nachmittag nahm, wie das BDZ=Büro hört, der Zentrumsvorstand einen Bericht seiner Unterhändler über die augenblickliche Lage entgegen. Der Standpunkt des Zentrums ist unverändert der, daß die Lösung der Krise schnell erfolgen müsse, und zwar mit Rücksicht auf die bevorstehenden Reparationsverhandlungen in Paris in den allernächsten Tagen. Deshalb kann nach Auffassung des Zentrums auch nicht auf die Umbildung der preußischen Regierung gewartet werden, die wegen der Konlordatsfrage und anderer strittiger Fragen noch Wochen in Anspruch nehmen könnte. Auch im Reiche verlangt das Zentrum eine genaue Formulierung gewisser Fragen in Erinnerung daran, daß früher manche Pauschalabmachungen nachher verschieden, ausgelegt worden sind. Es hat aber dem Reichskanzler erklärt, daß es zur Bildung der Großen Koalition bereit sei, wozu allerdings auch noch die Bereinigung der Personalfrage gehört. Wenn im Reiche die Lösung erreicht ist, so erwartet das Zentrum von den anderen Parteien die Loyalität, darauf zu vertrauen, daß es auch für Preußen die gegebenen Konsequenzen daraus zlehen wird. Sollte die Lösung der Koalitionsfrage im Reiche scheitern, so ist bestimmt damit zu rechnen, daß das Zentrum seinen Minister von Guerard aus dem Reichskabinett zurückzieht. zu ihren bisherigen zwei Die Demokraten erklärten sich Porteseuilles anfordern. jokraten erklärten sich bereit, Opfer zu bringen, wiesen aber darauf hin, daß sie nicht die einzigen sein wollten, die in der neuen Koalition verlieren. Ministerpräsident Braun wird morgen dem neuen Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei, Stendel, von dem Ergebnis der Besprechungen Mitteilung machen. Außerdem wird am Samstag eine gemeinsame Besprechung der Vertreter der Zentrumsfraktion des Landlages mit Mitgliedern der Zentrumsfraktion des Reichstages stattfinden. Günstige Aussichten für die Große Koalition. vdz. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Nach den Verhandlungen während des ganzen Tages wird in parlamentarischen Kreisen die Situatio für das Zustandekommen der Großen Koalition in den Abendstunden günstig angesehen. Darüber, daß das Zentrum im Reiche drei Ministerposten erhält, und zwar das Verkehrsministerium, das Justizministerium und das Ministerium für die besetzten Gebiete, scheint bei allen Beteiligten ein Einverständnis vorzuliegen.— Die Deutsche Volkspartei wird ihre beiden Minister gleichfalls behalten und wird in parlamentarischen Kreisen angenommen, daß die Demokraten auf das Justizministerium Da auch in Preußen die Parteien einander näher gekommen sind, wird jetzt mit einer schnellen Lösung der Frage der Großen Koalition gerechuet. Auch die Tatsache, daß der Reichskanzler beabsichtigt, am Samstag eine Besprechung mit den Führern aller in Frage kommenden Regierungsparteien abzuhalten, wird dahin gedeutet, daß einer baldigen Bildung der Großen Koalition keine ernsthaften Schwierigkeiten mehr stehen. Gesamtdemission der Reichsregierung einem Mißtrauensvotum. pw. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) zialdemokratische Parlamentsdienst, der ausführlich mit den Verhandlungen über Bildung der Großen Koalition beschäftigt, kommt auch auf die Taktik des Zentrums zu sprechen Die Drohung, den Verkehrsminister v. Gusrard aus dem Kabinett zurückzuberufen, wenn nicht sehr bald eine Klärung erfolge, wird jetzt immer deutlicher und nachdrücklicher ausgesprochen. Wenn diese Drohung wahrgemacht würde, so wäre das für die Gestaltung der politischen Verhältnisse im Reich sicherlich nicht angenehm, aber eine Gesamtdemission der Regierung Müller würde es nicht zur Folge haben. Die Regierung würde zunächst wetterarbeiten und es darauf ankommen lassen, ob das Zentrum sich entschließen könnte, sie im ehp#up## gstztrauensnotum zu fürzen. entgegennur nach Der Sosich heute über die Notlandung im Schloßpark Ein deutsches Verkehrsflugzeug bei Paris durch Nebel zur Landung gezwungen. wtb. Paris, 2. Febr.(Funkspruch.) Havas meldet vom Flugplatz Le Bourget: Ein deutsches dreimotoriges Verkehrsflugzeug infolge Nebels und des Hereinbrechens der Dunkelheit gezwungen gewesen, Freitag nachmittag um 5.20 Uhr(französischer Zeit) im Park des Schlosses von Epinay Champatreaux bei Luzarches zu landen. Das Flugzeug ist beschädigt worden. Die drei an Bord befindlichen Flieger wurden leicht verletzt. wtb. Paris, 2. Febr.(Funkspruch.) Die Agentur Havas berichtet vom Flugplatz Le Bourget noch folgende Einzelheiten über die Landung des deutschen Verkehrsflugzeuges bei Epinay fur Seine: Das Flugzeug war Freitag mittag um 12.40 Uhr aus Köln abgeflogen Es wurde von dem Piloten Wende gesteuert, der bei der Landung verletzt wurde und sich im Schloß von Epinay in ärztlicher Behandlung befindet. Der Vordmonteur und der Funkentelegraphist haben nur leichte Hautabschürfungen erlitten. Bis Noyon, das der Apparat um 15.20 Uhr überflog, war die Sicht ausreichend, dann wurde sie außerordentlich schwierig und der Pilot konnte den Flughafen Le Bourget nicht erkennen. Er flog über ihn hinaus und beschrieb dann eine Schleife nördlich von Paris, um nach St. Denis zurückzukommen. Auch diesmal konnte er die Leuchtfeuer und die Leuchtkugeln, die vom Flugplatz Le Bourget abgeschossen wurden, nicht erkennen. Das Flugzeug flog weiter nach Norden und landete dann unter schwierigen Umständen bei Epinay. 9 6e Wi M Infolge des Nebels ist am Freitag nicht ein einziges Flugzeug aus dem Flugplatz Le Bourget angekommen; es ist auch keines abgeflogen. Die Verhandlungen in Preußen. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Der preußische Ministerpräsident hat im Laufe des Nachmittags mit den Koalitionsparteten des Landtages verhaudelt und wird voraussichtlich am Samstag mit den Vertretern der Deutschen Volkspartei sprechen. parlamentarischen Kreisen des Reichslages besteht der Eindruck, daß der preußische Ministerpräsident bereit ist, die Verhandlungen schneller zu fördern. Die Besprechung des Ministerpräsidenten Braun mit den Vertretern der Regierungsparteien im Landtage dauerte etwa eine Stunde. Das trum erklärte, es halte an seiner Forderung dreier Ministersitze, die es bisher im Kabinett hat, fest. Von sozialdemokratischer Seite wurde betont, daß man eine Beteiligung an der Regierung verlange, die der Orobe die, Sozialdemokraten, wenn Neichstag kurz vor Beginn der Reparatio auch in vorsichtiger Fo. ch ein Miglrauensvolum zu vorsichtiger Form, ihrerseits ein weiteres!he Das Wartestandsbeamtengesetz abgelehnt. des Dautschau Reichstggs. werden und wird erst in der nächsten W Be37. Sitzung des Deutschen Reichstags. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Die dritte Jeratung des Wartestandsbeamtengesctzes hat mit der Ablehnung der Vorlage geendet. Bei der Schlußabstimmung wurde die für das verfassungsändernde Gesetz notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht. Für das Gesetz wurden 250, dagegen 122 Stimmen abgegeben und 40 Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung. Die Nieder= lage der Regierung kann in diesem Falle, als ein werden und wird erst in der nächsten Woche ihre Fortsetzung finden. Die bisherigen Redner, auch der Vertreter der Deutschnationalen, haben sich Der Sitzungssaal war bei diesen Veratzungen schlecht besetzt. Die Mehrzahl der Abgeordneten hielt sich in den Wandelgängen auf, um die Vorgänge in der Regierungsumbildung zu verfolgen Ein greifbares Resultat wurde auch heute nicht erzielt. Es wirh, als eig, gerhanhlungen siber wtb Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Der 52= fährige Instrumentenmacher Engeler hatte sich gestern vor einem Berliner Schössengericht wegen Bigamie zu verantworten. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Fall, da Engeler auf Antrag seiner ersten Frau ohne sein Wissen amtlich für tot erklärt worden war. Engeler erklärte bei seiner Vernehmung, daß seine erste Ehe sehr unglücklich gewesen sei, so daß er es als Erlösung betrachtet habe, als er bei Ausbruch des Weltkrieges ins Feld rücken mußte. Tatsächlich habe er im Kriege den Tod gesucht, um dem„Höllenleben“ mit seiner Frau zu entrinnen.„ Bag daß Enaaler in Das Gericht konnte feststeuen. vaß Engeler in der Tat als erster in seiner Kompagnie wegen Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten hatte. Nach dem Kriege war der Angeklagte nicht mehr zu seiner Frau zurückgekehrt und hatte 1919 in Königsberg zum zweiten Male geheiratet. Er erklärte, daß ihm damals gar nicht der Gedanke gekommen sei, sich von seiner ersten Frau steiden zu lassen. Erst als er 1925 bei seiner Rückkehr nach Berlin erfuhr, daß seine erste Frau ihn für tot hatte erklären lassen, strengte er die Scheidungsklage an und die Ehe wurde dann auch ohne weiteres geschieden. Die geschiedene Frau hatte aber durch den Prozeß von der Doppelehe Kenntnis erhalten und Anzeige Das Schössengericht verurteilte den bisher unbescholtenen Mann, der mit seiner zweiten Frau in glücklicher Ehe lebt, wegen Bigamie zu der Mindeststrafe von sechs Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist. goe der Vedterug bany Iu. Pem Pige,gauis ein geosezu, auch in preutzen, die Verhandlungen. über veiteres Argument, iu, die Aowpend,egierung die große Koaltion in Flus zu kommen sweinen. sen boutyon, oenen, sicht pie Rehrbeit der Der Miniterpräshent Braun.perbargelse, heuze erwparz, worzen, wenn nitg, die Mehzbeit ders der Hanlsgührernter der preuischen gegierungsBayrischen Volkspartei und auch ein Teil des Zentrums Stimmenthaltung geübt hätten.„Im Gegensatz zu anderen Meldungen muß festgesteut werden, daß der frühere Reichsfinanzminister Dr. Köhler sich nicht der Stimme enthalten, sondern für die Vorlage gestimmt hat. Die dann folgende zweite Beratung der Handwerksnovelle konnte noch nicht zu Ende geführt mit ben Fühlern der pregische„Regierungs= parteien zu denen ja die Deutsche Volkspartei vorläufig noch nicht gehört. 4n 1 11hr k. Die Samstagssitzung, die schon um 11 Uhr beginnt, beschäftigt sich mit außenpolitischen Fragen. Auf der Tagesordnung stehen der deutsch=litauische Handelsvertrag, das Finanzabkommen mit Rumänien und der Kellogapakt. werksnovelle konnte noch u Der Staat als Landwirt und Bäderunternehmer. Bäder, besonders auch die in 38. Sitzung des Preußischen Landtags. vdz. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Der Preuß. Landtag erledigte am Freitag zunächst kleine Vorlagen. Dabei wurden bebattelos wirtschaftsparteiliche und nationalsoztalistische Anträge, die anläßlich der Brandkatastrophe bei Tietz in Berlin wirksame Schutzmaßnahmen für Angestellte und Publikum sordern, an den Ausschuß verwiesen. Nachdem dann noch die zweite Beratung des Gestütsetats bis auf die für den 5. ds. Mis. gesehenen Abstimmungen, erledigt worden, begann die allgemeine nussprache zum WomänenHabel kam zum Ausdruck, daß mänenpächter von der Not der Landwirtschaft erfaßt seien, was sich in der ständiig steigenden Höhe der Pachtrückstände äußere. die Regierung aufgefordert, die schlechte Lage am Gütermarkt zu Aufkäufen zu benutzen, die gleichermaßen der Landwirtschaft wie dem Domänenbesitz zugute kämen. Schließlich verlangte man u. a., daß die staatlichen I##re,bisonerep auch die im besetzten Gebiet, modernisiert würden. Landwirtschaftsminister Steiger bedauerte, daß die geringen Mittel, die ihm bei der Finanznot des Staates zur Verfügung ständen, nur ein langsames Fortschreiten bei Meliorationen und Drainage zuließen. Besondere Aufmerksamkeit wende man auf den Domänen wohnungen zu, weil man auch dabei vorbildlich wirken wolle. Die Pachtrückstände müßten natürlich bezahlt werden. Die Pächter sollten aber lange Fristen erhalten. Die Pachtbeträge sollten in der Regel nicht mehr als 140 bis 150 Prozent des Friedensstandes umfassen. Die staatlichen Bäver würden ausgebaut und möglichst so billig gehalten, daß namentlich den Wenigerbemittelten ihre nutzung möglich sei. Für die Förderung des Weinbaues solle auch das Mustergut bei Bingen Hie Veratung wird am Samstag fortgesetzt Außerdem Forstetat Bayern und Preuzen. pw. Berlin, 1. Febr.(Privattel.) Der preußische Ministerpräsident hat den preußischen Gesandten in München gebeten, sofort nach Berlin zur mündlichen Berichterstattung zu kommen. Es ist zu erwarten, daß der preußische Ministerpräsident im Laufe des Samstags in einer noch nicht feststehenden Form Gelegenheit nehmen wird, zu den von den Herren bayrischen Ministern berührten finanziellen und polttischen Fragen in einer sachlichen Erklärung Stellung zu nehmen. Gemendewühigeset. meindeausschuß des breuß. Landtags beschäftigte sich am Freitagnachmittag erneut mit dem Antrag auf Aenderung des Gesetzes über die Festsetzung der Gemeindewahlen, der am Freitag„zur„nochmaligen Prüfung der beschlossenen Ausschußfassung an den Ausschuß zurückverwiesen war. Der Beschluß wurde dahin geändert, daß die Verlängerung der Amtszeit an die Zustimmung des Stelleninhabers geknüpft wird, daß ferner die Verlängerung von einem Beschluß der Gemeindevertretung abhängig gemacht wird und daß die vorher beschlossene Muß=Vorschrift in eine KannVorschrift verwandelt wird. Durch diese Neufassung wird erreicht, daß da, wo bei dem Ablauf einer Wahlperiode für die Neubesetzung keine Zweidrittelnzethzbheiz, gzioehracht wird, der bisherige Inhaber durch einfache Mehrheit mit der Weiterführung betraut werden kann, wenn er einverstanden ist. Wenn ein Einverständnis nicht vorliegt, so müßte ein Kommissar Der neue Beschluß wird voraussichtlich Anfang nächster Woche vor Beginn der zweiten Beratung des Ministeriums des Innern das Plenum Landtags beschäftigen. Neue Schiebungen zum Schüben des Krihes. pw. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Die Betrügereien, die ehemalige polnische Heereslieferanten gegen das Deutsche Reich versicgh, haber,piehrger Bogal. anzeiger meldet, sebt bekannt gemggher,„skanfif Inhaber der Warschauer Dampfmühle, Forderungen an das Reich in Höhe von vier Millionen gestellt hat. Diese Summe ermäßigte er als sie nicht anerkannt wurde, auf etwa 800= bis 900000 Mark. Auch in diesem Falle wurde vom Reich die Anrechnung dieser Summe auf Dawesannuitäten verlangt, aber abgelehnt. Inzwischen hat die Kriminalpolizei festgestellt, daß sich um raffinierte Fälschungen handelt.„Di Bezahlung war schon 1917 von der Heeresb## waltung erfolgt. Gegen Orleauski, der sich Polen aufhält, wurde Strafantrag gestellt. woib Verlin, 2. Febr.„(Guulspr Be., spo Feststellungen, die die Verliner Keiminalvong# üver den Millionenbetrugsversuch gemacht hat, den die polnischen Heereslieferanten Orleansti und Glücksmann zum Schaden des Deutschen Reiches verüben wollten, erfährt eine hiesige Korrespondenz, daß Orleauski und Glücksmann, die während des Krieges, für die deutschen Truppen Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände aller Art lieferten, tatsächlich eine Million unbeanstandet erhalten haben. Erst als sie einen weiteren Betrag von 300000 Mark auf Grund, gesälschter Quittungen anforderten, wurde man stutzig und stellte die Fälschungen fest. Orleauski und Glücksmann wird vorgeworsen, daß sie auch die ersten Beträge, die sich, wie gesagt, auf insgesamt eine Million Mark bezissern, zum Teil auf unrechtmäßige Weise einkassiert haben und daß die von ihnen angeblich gelieferten Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände überhaupt nicht Heeresproviant= und Versorgungsämter erreicht haben. Glücksmann und Orleanski bestreiten jede Schuld und erklären, daß die Untersuchung gegen sie auf einen Racheakt zurückzuführen sei. Tatsächlich ist auch, der Korrespondenz zufolge, die Kriminalpolizei erst auf Grund einer anonymen Anzeige auf die ganze Angelegenheit aufmerksam gemacht worden. Löbe über Parlamentsreform. pw. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Ueber Parlament und Presse sprachen gestern im Gebäude des Reichswirtschaftsrates auf Einladung des Reichsverbandes der deutschen Presse der Landtagsabgeordnete Josef Buchhorn und Chefredakteur Helmut Sarwey. In der Aussprache, die sich an die Referate anschloß, nahm Reichstagspräsident Löbe das Wort, um aus der Erfahrung seiner reichhaltigen Praris Mitteilungen zu machen. Er erinnerte an seine eigenen,=wie er selbst bekannte, vergeblichen Versuche, das Parlament zu reformieren. Es komme ihm auf zweierlei an: Auf die dramatische Belebung der Debatte und auf die Bekämpfung der Monologe. Im Parlament, das sage schon der Name, soll parliert werden. Statt dessen spreche jeder seine vor langem schon vorbereitete pavierne Rede. Seine zaghaften Versuche die Aenderung der üblichen Reihenfolge der Redner nach der Stärke der Fraktionen durchzusetzen, um die Redner für und wider die Vorlage einander folgen zu lassen, seien sehr wenig erfolgreich gewesen Auch die Wegschaffung des Rednerpultes habe nichts geändert. In Wahrheit habe sich gezeigt, daß nach wie vor auch diejenigen Abgeordneten, die an sich sehr gute Sprecher seien, am Manuskript Präsident Löbe sagte dann, er habe einmal mit dem Gedanken geliebäugelt, nach französischem Vorbilde erlaubte Zwischenrufe einzuführen, die sog, „Interventions“. Dazu gehöre aber eine starke Selbstzucht des Parlaments. Die Schwierigkeit heim deutschen Parlament liege da an denjenigen Parteien, die das Ansehen des Parlaments nur untergraben wollen. Diesen Parteien gegenüber gebe es eben nur die verfeinerte und veredelte Polizeigewalt. Einen Erfolg freilich habe er erzielt, nämlich die allerdings rücksichtslos von ihm betriebene Abkürzung der Reden. Reform Der Inonienverstcherung pw. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Die Spitzenorganisationen der Gewerkschaften haben an den Reichsarbeitsminister eine Eingabe gerichtet, in der für die Reform und den Ausbau der Invaliden= versicherung folgende Hauptsorderungen aufgestellt werden: Erhöhung der Renten durch Aufbau weiterer Lohn= und Beitragsklassen; Herabsetzung der Invaliditätsrente von 66% auf 50 Prozent: Gewährung von Witwenrenten auch ohne vorliegende Invalidität: Beseitigung der Kürzungsbestimmungen nach§ 1311 der Reichsversicherungsordnung und Neuregelung der Lastenverteilung zwischen Invaliden= und Angestelltenversicherung. Erhöhung des Grundbetrages der Renten und Herabsetzung der Altersgrenze von 65 auf 60 Jahre werden von den Gewerkschaften als zurzeit nicht dringlich betrachtet. Wie der Vorwärts dazu mittellt, besteht wenig Wahrscheinlichkeit, daß die Gewerkschaftsforderungen in ihrer gegenwärtigen Form vom Reichsag angenommen werden. Die Meinungen sind auch bei den Befürwortern der Reform noch nicht einheitlich Im Reichstag sucht man nach einem anderen Ausweg aus den Schwierigkeiten Das Rundschreiben fordert die Militärbehörden auf, in wiederholten Vorträgen die Truppe über die militärische Disziplin und über die Pflicht zu belehren, dem Ruse des Vaterlandes durch rebellische Bewegungen politischen Charakters nicht zu schaden, die vor den Augen der zivilisierten Welt Spaulen und sein Heer entehren. Rückkehr des Königs von Spanien nach Madrid. wtb Madrid, 1. Febr.(Tel.) Der König ist heute von Sevilla nach Madrid zurückgekehrt. Der Tresoreinbruch bei der Bistonegeseischaft. wib Berlin, 1. Febr.(Tel.) Bei der Untersuchung des Stollens, durch den die Einbrecher in den Tresorraum der Filiale der Diskontogesellschaft in der Kleiftstraße eingedrungen sind, hat es sich herausgestellt, daß allem Anschein nach die Verbrecher eine der in unmittelbarer Nachbarschaft des Stollens verlaufenden Leitungen verletzt haben. Aus dem Publikum sind jetzt verschiedene Meldungen über Beobachtungen eingegangen, die möglicherweise mit dem Verbrechen in Zusammenhang stehen. Auch die Diskontogesellschaft geschädigt. pw. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Durch den Anschlag auf den Tresor der Depositenkasse Kleiststraße der Diskontogesellschaft ist, wie jetzt festgestellt werden konnte, auch die Bank selbst geschädigt. Laut Voss. Ztg. haben die Täter u. a. ein Safé erbrochen, in dem ein Teil der Kasse der Bankfiliale untergebracht war. Allein aus diesem Safé haben die Einbrecher etwa 20000 Mark erbeutet. 40000 Mark Belohnung für die Aufdeckung des Bankeinbruchs bei der Diskontogesellschaft. wtb Berlin, 1. Febr.(Tel.) Zu dem Einbruch in die Depositenkasse bei der Diskontogesellschaft erfährt eine hiesige Korrespondenz, daß nunmehr die Alliance=Versicherung eine Belohnung von 20000 Mark für die Ermittlung der Täter ausgesetzt hat. Die Bankleitung hatte schon vorher, wie bereits berichtet, 10000 Mark ausgelobt. Zu diesen Summen kommen weitere 10000 Mark, die von früheren Einbrüchen in Banken und ähnlichen Instituten noch ausstehen, da man aus verschiedenen Anzeichen schließt, daß es in allen Fällen die gleiche Bande war. Die Gesamtbelohnung, die ausschließlich für Mitteilungen aus dem Publikum bestimmt ist, beläuft sich also auf 40000 Reichsmark. Allen bisher eingegangenen Fingerzeigen und Beobachtungen wird aufs genaueste nachgegangen, doch hat sich bisher aus keinen eine Spur der Täter ergeben. In der Zentralstelle der Diskontogesellschaft, wohin alles gebracht wurde, was die Einbrecher als für sie unverwendbar zurückließen, sind fast 100 Bankbeamte damit beschäftigt, zu sichten und zu ordnen und den Eigentümern ihre Dokumente und Wertpapiere nach hinreichender Legizimatien auszuhändigen. Einige Sachen, die, als brzgg angemeldet worden waren, haben sich inzwischen wieder eingefunden; z. B. eine Briefmarkensammlung, die als verloren galt, konnte dem Besitzer wieder zugestellt werden. Der falsche Abgeordnete verlangt Immunität. wid. Berlin, 2 Febr.(Funkspruch.) Der kürz lich verhaftete Wohltätigkeitsschwindler Wilhelm Maetzig, der als falscher Reichstagsabgeordneter Dr. Stolzenberg unter Verwendung gestohlener Briefbogen des Reichstages namhafte Summen angeblich für die Gefangenenfürsorge erschwindelt hatte, wurde gestern dem Vernehmungsrichter vorgeführt. Maetzig hat aus dem Gefängnis an den Reichstagspräsidenten Loebe die Aussorderung gerichtet, ihn unter den Schutz der Immunität als Mitglied des Reichstages zu stellen. Außerdem verlangte Mactzig, daß der Reichstagspräsident eine Kompagnie Reichswehr zu seinem persönlichen Schutz aufbiete, da er politisch verfolgt werde. Der Rechtsbeistand des Maetzig beantragte deshalb, daß sein Klient auf seinen Geisteszustand untersucht werde. Der Vernehmungsrichter beauftragte Sauitätsrat Leppmann, ein Gutachten über den Geisteszustand des Verhafteten zu erstatten. Maetzig ist wegen Betruges und Sittlichkeitsverbrechens bereits 21 mal vorbestraft und sechsmal in einer Irrenanstalt untergebracht worden. Aue Rad und hern. Zusammenstoß zwischen Motorrad und Lastkraftwagen wtb. Köln, 2. Febr.(Funkspruch.) In dem Vorört Ostheim stieß gestern abend gegen 10 Uhr ein Motorradfahrer mit einem Lastkraftwagen zusammen. Der Motorradfahrer und sein Beifahrer wurden getötet. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Das Arteil im Sonnenburger Nachthausprozre. wtb. Sonnenburg, 1. Febr.(Tel.) Im Sonnen= burger Zuchthausprozeß gegen 24 Anstaltsbeamte wurde heute vormittag das Urteil verkündet. 15 Beamte, darunter die sämtlichen Hauptwachtmeister, wurden freigesprochen, der Oberwachtmeister Naumann wurde wegen fortgesetzten einfachen Diebstahls zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, von den übrigen wegen des gleichen Delikts bzw. Hehlerei der Inspektor Heinkel zu 100 Mark Geldstrafe an Stelle einer an sich verwirkten Freiheitsstrafe von 20 Tagen Gefängnts, die übrigen von 15 bis 50 Mark an Stelle einer an sich verwirkten Freiheitsstrafe von 3 bis 20 Tagen Gesängnis. Messerstechereien im Inonstriegrvierl. wtb. Bochum, 2. Febr.(Funkspruch.) Nacht zum Freitag wurde auf der Zeche„Konstantin“ eine schwere Bluttat verübt. Em 30jähriger Heizer erschien am Donnerstag abend in angetrunkenem Zustande zur schicht. Der Maschinensteiger wies ihn deshalb vom Arbeitsplatz. Der Gemaßregelte stellte sich am Kesselhaus auf, erwartete dort den Steiger und stieß ihm mit voller Wucht sein Taschenmesser in die linke Brustseite. Der Getroffene brach sofort zusammen und verschied nach wenigen Sekunden. Die Polizei konnte kurz darauf den Täter verhaften. wtb Walsum, 2. Febr.(Funkspruch.) In einer Wirtschaft gerieten mehrere junge Burschen beim Kartenspiel in Streit, der sich auf der Straße fortsetzte. Dabei wurde ein 19jähriger Schlosser von einem 24jährigen Arbeiter durch einen Messerstich in die Herzgegend getötet. Der Täter wurde darauf von dem Bruder des Getöteten niedergeschlagen und schwer verletzt. Anscheinend hat er einen Schädelbruch erlittest. Man brachte ihn ins Krankenhaus. Vom Eisenhammer getroffen. wtb. Düren, 1. Febr.(Tel.) In einem Eisenwerk in Lendersdorf wurde der 57jährige Arbeiter Engels aus Gey beim Abfenken von gußeisernen Ringen von einem schweren Eisenhammer derart getroffen, daß er mehrfache komplizierte Beinbrüche davontrug. Beim Abtransport bereits erlag er den Folgen des schweren Blutverlustes. Er hinterläßt sechs unversorgte Kinder. Frauenmord. wp. Alsdorf, 1. Febr.(Tel.) Heute früh wurde auf einem Felde bei Merkstein eine weibliche Leiche aufgefunden. Aus Würgmerkmalen am Halse und sonstigen Verletzungen geht hervor, daß die Person nach voraufgegangenem heftigen Kampfe ermordet wurde. Es handelt sich um eine 30= bis 35jährige Frau, deren Person noch nicht festgestellt werden konnte. Lohngelderraub. wp. Liblar, 1. Febr.(Tel.) Kurz vor 6 Uhr wurde auf einen Beamten des Gruhlwerkes „Gruhlwerk“, der die Löhne in Höhe von rund 4—5000 Mark vom Gruhlwerk I nach Gruhlwerk!! bringen sollte, ein Raubüberfall verübt. Zwei maskierte Räuber überfielen den Beamten und raubten ihm das gesamte Geld. Der Beamte gab auf die fliehenden Räuber mehrere Schüsse ab, die Räuber entkamen aber unerkannt. Dynamitanschlag auf den Kassenschrank einer Postzweigstelle. wtb. Bottrop, 1 Febr(Tel.) Unbekannte Verbrecher sprengten heute früh um 3½ Uhr mit Dynamit den Geldschrank der Postzweigstelle in der Presberstraße zu Bottrop. Sie verwandten hierzu Patronen mit genau abgemessener Ladung, so daß kein größerer Sachschaden entstand. Da auf Anordnung des Reichspostministeriums Zweigstellen über Nacht das Geld an die Hauptpostämter abführen müssen, war die Arbeit der Verbrecher vergeblich. Sie sind trotz Verfolgung entkommen. Bisher für 5 Millionen Mark Falschwechsel festgestellt. pw. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Wie die Voss. Zig. erfährt, haben die Ermittlungen des Untersuchungsrichters beim Landgericht I Berlin zur Feststellung der Wechselfälschungen des in Konkurs geratenen Bankhauses G. Löwenberg u. Co nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß Falschwechsel in Höhe von annähernd 5 Millionen Reichsmark durch die betrügerischen Inhaber Dr. Lewin und Rappeport in den Verkehr gebracht worden sind. Während sich der Schaden der deutschen Banken in verhältnismäßig engen Grenzen bewegt, wird sich der Efsektivschaden der ausländischen Banken, insbesondere einer großen Pariser Privatbank und mehrerer Amsterdamer Banken, auf etwa 3½ bis 4 Millionen Mark belaufen. Nachträgliches Geständnis eines wegen Raubmordes Verurteilten. wib Berlin, 1. Febr.(Tel.) Der im Oktober 1926 von einem Berliner Schwurgericht wegen Raubmordes an dem Tabakhändler David Wurzel in Britz zum Tode verurteilte, aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte Walter Schumann hat, wie eine hiesige Korrespondenz berichtet, aus dem Zuchthaus in Sonnenburg an seinen Rechtsanwalt ein Schreiben gerichtet, in dem er die bisher von ihm bestrittene Tat zugibt. Schumann behauptet jedoch, daß er Wurzel ohne Ueberlegung erschlagen habe, als dieser ihn bei einem Kassendiebstahl überraschte. Der Verurteilte hofft, auf Grund dieser Darstellung in einem Wiederaufnahmeverfahren mit einer milderen Strafe davonzukommen. Todessturz einer Schauspielerin. pw. Berlin, 1. Febr.(Tel.) Ein aufregender Vorfall spielte sich heute mittag in dem Hause Pariser Straße 20 ab. Dort stürzte sich die Schauspielerin Bredow=Weiß, die im Hause zu Besuch weilte, aus dem 5. Stockwerk auf den Hof des Grundstücks hinab. Wie verlautet, soll die Künstlerin in einem Anfall von Schwermut den Selbstmord verübt haben. Zwei Bankbeamte um 9000 Mark beraubt. wtb. Frankenberg(Sachsen), 1. Febr.(Tel.) Heute vormittag wurden zwei mit einem Geldtransport beauftragte Beamte der hiesigen Filiale der Commerz= und Privatbank in dem Augenblick von zwei etwa 30 bis 35 Jahre alten Männern überfallen, als sie beim Weggang aus der Bank den Hausflur betreten hatten. Den Tätern ist es gelungen, sich einer Aktentasche mit 9000 Mark zu bemächtigen und in einem Mietsauto unerkannt zu entkommen. 28 Grad Kälte in Neiße. wtb. Breslau, 1. Febr.(Tel.) Der durch eine von Rußland kommende Kaltluftwelle verursachte Temperatursturz, infolgedessen heute in Schlesien stellenweise 20 Grad niedrigere Temperaturen verzeichnet wurden als vor 24 Stunden, hat in Neiße die Temperatur sogar auf minus 28 Grad herabgedrückt. In den Alpen verunglückt. wtb Silvaplana(Graubünden), 1. Febr.(Tel.) Zwei Hotelgäste von hier unternahmen eine Schitour ins benachbarte Gelände. Auf einem Abhang löste sich dabei ein Schneebrett los und riß beide Touristen mit sich. Der eine von ihnen, namens Gabler aus Züri, konnte sich, trotzdem er bis zur Brust mit Schnee bedeckt war, herausarbeiten. Sein Freund, der 23jährige Diplom=Bergbauingenieur Walter Nervegno aus Köln, war in den Schneemassen verschwunden Gabler setzte sich mit einem Bergführer in Verbindung, um sofort Hilfe zu holen. Rettungskolonnen aus St. Moritz und Silvaplana gelang es, den Verunglückten zu bergen. Er war von einer 1,70 Meter dicken Schneeschicht bedeckt und bereits tot. Eisenbahnunglück in Amerika. Sechs Tote. wtb. Henderson(Kentucky), 2. Febr.(Funkspr.) Ein Personenzug der Louisville=Henderson= und St. Louis=Eisenbahn stieß nahe Henderson an einer scharfen Kurve mit einem Güterzug zusammen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind dabei sechs Beamte des Personals der beiden Züge getötet worden, während von den Passagieren niemand ernstlich verletzt wurde. Die beiden Lokomotiven und der Gepäckwagen des Personenzuges wurden bei dem Zusammenstoß neinan der geschoben und gerieten in Brand. Die Opfer des Unglücks lagen unter den Trümmern begraben. Man vermutet, daß das Unglück durch ein Mißverständnis bei der Signalstellung verursacht wurde. Raufeinhstendienst durch Hunesprank! e eau stür“e sich rei: Ihr Brutaler Ueberfall auf eine wehrlose Frau. Die Freigabe in Amerika. Die geplante Fristverlängerung für die Anmeldung von Entschädigungsansprüchen in Amerika. wtb. Washington, 2. Febr.(Funkspruch.) Der von dem Bundessenat bereits angenommene Gesetzentwurf, der die Frist für die Anmeldung der von den deutschen Eigentümern geltend gemachten Ansprüche auf das während des Krieges von der Regierung beschlagnahmte deutsche Privateigentum bis zum 10. März 1930 verlängern will, wurde gestern von dem Außenhandelsausschuß des Repräsentantenhauses in unveränderter Form angenommen. Der Entwurf wird innerhalb der nächsten zwei Wochen dem Plenum des Repräsentantenhauses zur endgültigen Billigung unterbreitet werden. Zu dem Militärputsch in Spanien. wib. Paris, 2. Febr.(Funkspruch.) Havas mel= nung einer Familie Sonntag dei aus Valencia, daß der Reeder und Kapitän des Sonntag her und würgte sie Dampfers„Onsala“, der Sanchez Guerra nach Frau die Uhrer Niederkunft Valencia brachte, verhaftet und der Militärbehörde übergeben worden sind. Primo de Rivera an das spanische Heer. wotb Madrid, 2. Febr.(Funkspruch.) Das Amtsblatt des Kriegsministeriums veröffentlicht ein langes Rundschreiben der Ministerpräsidentschaft an die Militärbehörden, in dem u. a. mitgeteilt wird, daß das 1. Regiment leichte Artillerie in Cindad Real ausgelöst und dessen Standarte einen Trauerslor eralten soll, da diejenigen, die die Pflicht hatten, le zu ehren, ihrem Eid untreu geworden sind. wtb. Saarbrücken, 1. Febr.(Tel.) Nach einer Meldung des Saarbrücker Abendblattes aus Völklingen drang der Arbeiter Kleinmann in die Wohnung einer Familie Sonntag ein, siel über Frau Sonnlag„. und würgte sie„Als die wehrlose Frau, die ihter Rieberkunst entgegensieht, am Boden lag, sprang Kleinmann in den Hof, entriß dem siebenjährigen Sohn, der dort beim Holzkleinmachen war, das Beil und stürzte sich von neuem auf die Frau Er kniete auf ihr und versetzte ihr mit der stumpfen Seite des Beiles mehrere Schläge auf Kopf, Rücken und Arme. Die Frau mußte mit einem Schädelbruch und sonstigen schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, wo sie hoffnungslos darniederliegt. Die Polizei verhaftete den Rohling. Der Grund zu der Tat soll in Streitigkeiten zwischen den Familien Kleinmann und Sonntag liegen Deutschlands Minderheiten=Antrag. pw. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Der Antrag der deutschen Regierung über die Rechte der Minderheiten ist, laut Voss. Zig., gestern an das Generalsekretariat des Völkerbundes abgegangen. Er trägt die Unterschrift des Reichsaußenministers Dr. Stresemann und soll auf die Tagesordnung der nächsten Tagung des Völkerbundsrates, die Anfang März in Genf beginnt, gesetzt werden. Ein Tag der Boxkämpfe. wtb. Berlin, 2. Febr.(Funkspruch.) Am Freitag abend kamen im In= und Auslande mehrere bedeutende Boxkämpfe zum Austrag. In Breslau trugen Amateurborei von Polen und Deutschland ihren ersten Länderkampf aus. Die deutsche Mannschaft konnte die starke polnische Vertretung sicher mit 5:3 besiegen. Bei den in Stockholm ausgetragenen Berufsboxkämpfen wurde im Haupttressen der junge Berliner Egon Stief von dem früheren schwedischen Schwergewichtsmeister Harrv Persson über zehn Runden klar nach Punkten geschlagen. Auf dem gleichen Kampfabend erzielte der Kölner Leichtgewichtler Jakob Domgörgen gegen den Schweden Gunnar Berggren über acht Runden ein. Unentschieden. Die Abgeordnetenmandate der Autonomisten Stürmel und Hauß. wib. Paris, 2 Febr.(Funkspruch.) Der zuständige Kammerausschuß hat beschlossen, der Kammer zu empfehlen, die Wahl der beiden autonomistischen Abgeordneten Stürmel und Hauß für gültig zu erklären. Explosion in einer italienischen Filmfabrik. wtb. Rom, 2. Febr.(Funkspruch) In Turin entstand gestern in einer erst seit zwei Tagen in Betrieb befindlichen Filmsabrik eine Explosion, welche das Gebäude in Brand setzte. Drei Arbeiterinnen wurden schwer verletzt. Der Besitzer wurde als halbverlbrannte Leiche ausgesunden. Eine über der Werkstatt wohnende Frau stülgle sich mit ihrem Kinde auf die Straße, wurde aber nur leicht Untergrundbahn in Moskan. 91 kommunalwirtschaftliche Konzessionen von der Sowjetunion bewilligt. wtb. Moskau, 2. Febr.(Funkspruch) Die Regierung der Sowjetunion hat die Bewilligung von 91 ausländischen Konzessionen auf dem Gebiet der Kommunalwirtschaft gutgeheißen. Die Gesamtsumme des aufzuwenden Kapitals beträgt 413 Millionen Rubel. Die Konzessionen beziehen sich u. a. auf den Bau einer Untergrundbahn in Moskau, zweier elektrischer Bahnen an der Küste des Schwarzen Meeres, einiger elektrischer Kraftwerke, von fünfzehn Gasanstalten und auf die Anlage von Straßenbahnen in sechzehn Städten. Einfall indischer Stämme in Afghanistan. wib. Moskau, 2. Febr.(Funkspruch.) Felearophenagentur der Sowjetunion. Einer Meldung aus Kabul zufolge sind die Stämme des unter anglo=indischer Oberhoheit stehenden Fürstentums Badjaur, das hart an der anglo=afghanischen Grenze liegt, in Afghanistan eingedrungen und Stadt Asmar und das umliegende Gebiet besetzt. Beginn der Moskauer und der BezirkssowjetWahlen. wtb. Moskau, 2. Febr.(Funkspruch.) Die Wahlen zum Moskauer Sowjet und zu den Bezirkssowjets haben begonnen. Das Wahlrecht ist, die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, etwa 57300 Personen, d. h.16 000 mehr als bei den Wahlen im Jahre 1927. Kelloggs voraussichtlicher Nachfolger. wtb. Washington, 2. Febr. Wie hier angenommen wird, dürfte Oberst Stimson, der Generalgouverneur der Nachfolger des Staatssekretärs Kellogg im Kabinett Hoover werden. Oberst Stimson wird sich in der nächsten Woche von Manila nach wusyington begeben. K Vom Wetter Die Quecksilbersäule im Thermometer ist weiter am fallen. Nach dem Wetterbericht der Wetterwarte Essen behält die alte Volksregel recht, die da sagt:„Kräht der Hahn im Februar auf dem Mist, so ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist.“— Die Wetterwarte EsWährend das Tiefdruckgebiet über Großbrittannien unter Vertiefung etwas weiter vorgedrungen ist, besteht das Hochdruckgebiet über Osteuropa unverändert fort und beherrscht fortgesetzt unsere Witterung. In Deutschland war es heute früh trocken und meist heiter. Oestlich der Weser herrschte 10 bis 21 Grad Frost, im Westen 2 bis 10 Grad Kälte. Der Kahle Asten meldet frischen Südostwind, heiteres Wetter, 8 Grad Frost und 58 cm Schneehöhe. Wetteraussichten bis Sonntag: Meist trocken bei wechselnder Bewölkung und wenig geänderten Temperaturen. 75 Godonttage 2. Februar. 962 Otto l. wird zum Kaiser gekrönt(Beginn des„Heiligen Römischen Deutscher Nation").— 1819 Der Dicter 25. Jordan in Insterburg geboren(gest. 1904).— 1829 Der deutsche Naturforscher Alfred Brehm in Renthendorf geboren(gest. 1884).— 1846 Der Maler Wilhelm Steinhausen in Sorau geboren(gest. 1924). g 3. Februar. 1721 Der deutsche Reitergenerat Friedr. Wilh. v. Seydlitz in Kalkar geboren (gest. 1773).— 1786 Der Lrientalist Wilhelm Genesius in Nordhausen geboren(gest. 1842). — 1809: Der Komponist F. Mendelssohn=Barthody in Hamburg geboren(gest. 1847).— 1813: Aufruf Friderich Wilhelms Ill. in Breslau zur Bildung freiwilliger Jägerkorps.— 1845: Der deutsche Dichter E. v. Wildenbruch in Beirut geborn(gest. 1909).— 1917: Die Vereinigten Staaten brechen die Beziehungen zu Deutschland ab.— 1924: Woodrow Wilson, Präsident der Vereinigten Staaten, in Wahington gestorben(geb. 1856). Schwerte(Ruhr), den 2. Februar 1929. * Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich gestern vormittag an der Beckestraße. Ein Wagen der Westfälischen Backwerke wollte in die nach der Eisenindustrie führende Straße einbiegen. Infolge der Glätte kam der schwere Wagen ins Schleudern und fuhr mit einem solchen Anprall gegen einen Bordstein, daß der Wagen vollständig umschlug und schwer beschädigt wurde; der Inhalt wurde auf die Straße verstreut. Wie durch ein Wunder ist der Führer mit dem Schrecken davongekommen. Der Wagen mußte später abgeschleppt werden. Zusammenstoß. Auf der Chaussee ErgsteLetmathe fuhr ein hiesiges Auto auf ein unbeleuchtetes Fuhrwerk aus Ergste. Hierbei erlitt das Auto erheblichen Schaden und mußte abgee Faseplaninderung, Ab Moneg guun, Februar, wird der Personen 918(W.), S. k ab 5,04, Iserlohn an 5,43 Uhr, nicht mehr verHinweic. Wir weisen auf die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von gen für die Frühjahrsveranlagung 1929 des Finanzamtes Dortmund=Hörde in heutiger Ausgabe unserer Zeitung hin. Karneval im Ruhrtaler Sängerverein. Wir weisen noch einmal auf die Karnevalfeier morgen Sonntag, den 3. Febr., im Freischütz hin. Fröhliche, ausgelassene Stimmung, 42 Fest beherrschn. Wer in fröhlichem Kreis amüante Stunden verleben win, Buhrtalers u nicht, das Karnevalsfest der„„#. 90 besuchen. Mef. * Morgen gehen wir zum„Reiche des Wafsers“! Die„Minerva“ veranstaltet am morgigen Tage„Im Reiche des Wassers“ einen Preismaskenball. Durch die ausgesetzten wertvollen Preise und mancherlei Ueberraschungen wird dem veranstaltenden Verein wohl ein volles Haus beschieden sein. Landwirtschaftlicher Verein Sceugete (Ruhr), e. V. Im Lokale des Herrn Polihe, fand am 1. Februar, abends, eine gut besuchte Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins Schwerte statt. Dieselbe wurde durch den Vorsitzenden eröffnet. Nach der Begrüßung der Mitglieder erstattete der Vorsitzende einen Rückblick auf das vergangene Jahr unr darauf hin, daß die Aussichten fur die Land: wirtschaft auch in diesem Jahre leider nia# als günstig zu bezeichnen seien. Insbesondere gab er bekannt, daß ein Steuerdruck auf der Landwirtschaft laste wie nie zuvorz, troz.g. niedrigen Getreidepreise und ebenso bis nitetn gen Preise für Großvieh. Dann wurde der Jahreskassenbericht erstattet und dem Kassierer Entlastung erteilt. Die auscheidenden, Voi: kandomitglieder wurden einstimmig garigeng, ruf wiedergewählt. Dann gab der Vorsigenr. einen Ueberblick über die große Bedeutung der Einheitswertbescheide für die Landwirtschaft, woran sich eine lebhafte Aussprache seitens der Mitglieder anschloß. Nach Regelung einiger wirtschaftlicher Fragen, wie gemeinschaftliche Bestellung von künstlichem Dünger und Kalk, schloß der Vorsitzende mit Worten des Dankes an die Mitglieder die rege verlaufene Versammlung. Auf die Jahreshauptversammlung der Allgemeinen Sterbekasse„Selbsthülfe“ am morgigen Sonntag, den 3. Februar vorm. 11 Uhr im Gasthof„Wilkes“ wird hierdurch nochmals hingewiesen. Ortsverband milttarischer Vereine. In der am Montag abend abgehaltenen Hauptversammlung waren 9 Vereine durch über 40 Kameraden vertreten. Der Vorsitzende, Kam. Althoff, eröffnete die Vertreterversammlung um 21 Uhr. Aus dem vom Schriftführer, Kam. Ossenkop, erstatteten Jahresbericht heben wir sogendes hervor: Im verflossenen Jahre haben 7 Vorstandssitzungen, 1 Hauptversammlung und 1 Delegiertenversammlung stattgefunden. Der Stadtverband nahm an dem Korpsappell der Westwacht am 2. und 3. Juni 1928 geschlossen teil, ferner an der Einweihungsfeier des Ehrenmals in Holzen. Am Totensonntag veranstaltete der Ortsverband die alljährliche Heldenehrung aus dem kath. Friedhofe.— Den Kassenbericht erstattete Kam. Potthoff. Die Kasse schließt ab mit einem Bestand von 124,70 Mk. Von den Kassenprüfern ist die Kasse in Ordnung befunden worden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Bei der Vorstandswahl wurde der altbewährte 1. Vorsitzende, Kam. Althoff, der Schriftführer, Kam. v d. Heyde, durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. Kam. Heimbeck betonte in einer kurzen Ansprache die vorzügliche Führung des Ortsverbandes. Er, rachte ein Hoch auf den 1. Vorsitzenden, Kam. aus. Am Sonntag, den 3. ds. Mts., 20 Uhr, findet im Lokale Karl Wilkes, Bahnhofstr. eine Protestversammlung gegen die Kriegsschuldüge statt. Als Redner ist Hauptmann Bettels aus Remscheid gewonnen worden. An dieser Stelle wird nochmals an eine rege Beteiligung erinnert. Kameraden!„Heraus aus dem Bau, auf nach Wilkes!“ Zum Volkstrauertag soll am Kriegerdenkmal nur ein Kranz niedergelegt werden, da der Orts=Verband regelmäßig am Totensonntag eine besondere Heldenehrung vornimmt. Der Kriegerverein Ergste feiert am 30. Juni und 1. Juli ds. Is. sein 60jähriges Bestehen. Der Ortsverband nimmt geschlossen an der Feier teil. Der Schützenverein Schwerte stellt dem Ortsverband für das lausende Schießjahr an 35—40 Tagen Schießstand zur Verfügung, wofür ein Zuschuß von 200.— Mk. zu den Unterhaltungskosten erhoben werden soll. Der Vorschlag wurde angenommen. Kam. Vorsitznder weist auf den 3. Deutschen Reichskriegertag hin, welcher am 20. und 21. Juli in München abgehalten wird. Am 17. Februar, um 16 Uhr, findet im Hüttenkasino in Hörde der Kreistag statt. Der Besuch wurde allen Kameraden empfohlen. Bar Sommerfest fällt in diesem Jahre aus. Der nächste Provinzialtag findet voraussichtlich am 14.. Juni 1930 in Schwerte statt. Kam. Rudolf Hesse gab noch den Jahresbericht der Kb.= und Kh.=Gruppe bekannt. Kam. Vorsitzender dankte dem Kam. Hesse für seinen inhaltsreichen Bericht. Er betonte die mühvolle Arbeit, die die Ortsgruppe gehabt hat und weist besonders auf ihre großen Ersolge in Versorgungsangelegenheiten hin. Er bat alle Kameraden, die Ortsgruppe kräftig zu unterstützen. - Unrichtige Vordrucke. Ein veralteter und unrichtiger Vordruck hat einer Landesregierung Grund zur Beschwerde gegeben. Der Landwirtschaftsminister hat deshalb angeordnet, die bi nutzten Vordrucke in angemessenen Zeitabst den daraufhin zu prüfen, ob sie mit der Rechtslage noch übereinstimmen. Neu gedruckt werden dürfen die Vordrucke erst, wenn sie nachgeprüf Kein Verzicht auf die Aufwertung. Ein Rechtsverzicht auf die Aufwertung kann nach einem Urteil des Reichsgerichts nicht darin erblickt werden, wenn eine Hypothek zur Aufwertung kraft Rückwirkung angemeldet ist und de Gläubiger nur der Aufwertungsstelle mitgeteilt hat, daß er Aufwertungsansprüche gegen den jetzigen Eigentümer des Grundstückes nicht geltendmachen könne. Bei dieser Anzeige handelt es sich lediglich um die Kundgabe einer Rechts—.— Ann=Eroste müssen Môtorrad fahren! Auch Sie müssen sich frei und unabhängig machen von öffentlichen Verkehrsmitteln! Denken Sie wirtschaftlich! Ihre Zeit ist Geld! Wieviel könnten Sie beruflich mehr erledigen, wenn Sie ein Motorrad hätten! Wie könnten Sie Ihre Erholungszeit auskosten bis zum letzten, wenn Sie ein DKW besitzen würden. Welch' schönes Wochenende steht Ihnen bevor, wenn Sie, vielleicht gar zu Zweit, in Gottes schöne Natur hinausfahren können. Nur mit einem Kraftfahrzeug können Sie dies erreichen. Und wir machen es Ihnen so einfach, sich ein Kraftfahrzeug anzuschaffen. Wir sind großzügig in der Gewährung von Zahlungs-Erleichterungen und stellen die niedrigsten Preisforderungen. Aber auch aus anderen Gründen kann Ihre Wahl nur auf DKW fallen. Bedenken Sie doch: Sie können nur ein Motorrad wählen, 1. auf dessen Besitz Sie stolz sein können, das alro schön, elegant und modern ist, 2. das alle Bequemlichkeiten bietet und die denkbar besten Fahreigenschaften besitzt, 3. das mit allen Errungenschaften modernster Technik ausgerüstet, 4. das zuverlässig und schnell ist. Sie sollen nicht ein Motorrad und Sie sollen nicht DKW blindlings kaufen. Wir bitten Sie sogar darum, nach diesen Gesichtspunkten DKW auf Herz und Nieren zu prüfen. Sie werden bald feststellen, daß kein anderes Fabrikat so restlos alle Bedingungen erfüllt wie DKW. Dies auch die einfache Erklärung dafür, warum sich DKW innerhalb weniger Jahre zur größten Motorradfabrik der Welt entwickelte. Der Grund dafür, daß Sie fast an jedem Platz Deutschlands, wie fast in allen Ländern der Welt üiber 200000 DKW-Motoren laufen bereits überall- einen Vertreter finden, der Ihnen die beispielslose Uberlegenheit von DKW erklären und Ihnen eine unverbindliche Probefahrt gewähren wird. K 200 Das einzige 80000fach bewährte steuer- und führerscheinfreie Motorred Ab Werk RM E 300 Das preisw. Motorrad der Mittelklasse Ab Werk RK 83 Z. 500 Wassergekühlt. Die Hochleistungsmaschine für Seitenwagen........ 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Die Kassenprüfung wird durch die Herren Harde und Wenzel vorgenommen, und nach der Erstattung des Rechnungsberichtes, berichten die Genannten, daß didie Kasse in bester Ordnung befunden worden ist, worauf der Kassenführung mit Dank Entlastung erteilt wied. Sodann berichtet der Vorsitzende, Herr Brune, über den Antrag des Vereins an die Gemeindevertretung auf Errichtung einer Berufsschule in Eigste. Es werden demnächst Besprechungen hierzu stattfinden, und eine Beschlußfassung der Gemeindevertretung dürfte in nächster Zeit zu erwarten sein. Unter„Verschiedenes“ wurden die Delegierten zur Kreisverbandssitzung gewählt. Ferner sand eine kurze Aussprache über die kommenden Neuwahlen der lamente und des Kreistages statt. wurde noch Beschwerde geführt darüber, daß die Jugendherberge in Bürenbruch ihren Bedarf an Lebensmitteln und Arbeiten fast ausschließlich beim Konsumverein Vorwärts, Hörde, und bei auswärtigen Lieseranten und Gewerbetreibenden deckt. In einer Resolution wird der JugendHerbergs=Verband, Gau Sauerland, und der Herr Landrat gebeten, nach Möglichkeit eine Aenderung herbeizuführen. Um 8,15 Uhr schloß der 1. Vorsitzende die Versammlung. + Ein großes Kostümfest veranstaltet am heutigen Abend im Saale des Herrn Loui# Tönnis„Zur Kreuzschlenke“ der Turnverein „Grüne Eiche“, Bürenbruch. Der Verein hat keine Mühen und Kosten gescheut, das Fest aufs beste vorzubereiten. Zur Veiteilung kommen 3 Damen=, 3 Herren= und 2 Clown=Preise. Beginn des Balles abenos 7 Uhr. Prämierung abends von S.50 bis 930 Uhr. Den Besuch dieser Veranstaltung können wir nur empfehlen. Ann Wenthesen * Holzen, 2. Febr. Die älteste Einwohnerin unserer Gemeinde, die Witwe Otto Koch, riette geb. Fickert, ist im Alter von 91 Jahren am vergangenen Donnerstag gestorben. DiVerstorbene erfreute sich in der ganzen Ge meinde größter Beliebtheit und Wertschätzung Sie ruhe in Frieden. Statt besonderer Anzeige! Baugeschäft Schwerte-Ruhr, Bahnhofstr. 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Die durch Einkommensteuergesetz, Körperschaftssteuergesetz und Umsatzsteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt ist, bleibt unberührt; erforderlichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzuserdern. 442 Dortmund=Hörde, den 4. Februar 1929. Das Finanzamt. Es gelangen 6 Herren-, 6 Damen-, 3 Gruppenund 4 Clownpreise zur Verteilung. Anfang 3 Uhr, 59 Minuten, 59 Sekunden Einlaß der Masken 7 Uühr, 8-9(Ihr Prämlierung,„ anschließend Demaskierung und Preisverteilung. Masken## die gegen gute Sitten und Religion verstoßen, werdenE nicht zugelassen. Mitglieder und deren Angehörigen sind von der Prämiierung ausgeschlossen. Närrische Abzeichen sind erforderlich. ∆ Eintritt 0,50 Mk.. Maskierte 1,50 Mk.„ Zu zahlreichen Besuch ladet ein Das närrische Komitee. Simamg S Be S formvollendet, tonschön, dauerhaft sind ihren Preis immer wert Gebr. 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Auch am heutigen Samstag und morgigen Sonntag läßt die Reichsbahndirektion Elberfeld die Wintersportsonderzüge fahren. Der Wetterbericht ist sehr günstig. Man teilt uns von den Wintervortplätzen mit:.„— T.1 85 Winterberg: Schneehöhe 70 cm, im Tal 55 cm, Temperatur—7 Grad, Südostwind, Skibahn ausgezeichnet.. Willingen: Schneehöhe 70 cm, im Tal 40 cm, Temperatur— 5 Grad, Südostwind, Skibahn Meinerzhagen: Schneehöhe 40 cm, im Tal 10—15 cm, Temperatur— 7 Grad, heftiger Ostwind, Skibahn teilweise gut, teilweise ver weht. Die Wintersport=Sonderzüge verkehren wie folgt: Hinfahrt am 2. Februar: 17.30 19.56 20.06 20.12 Schwerte ab Willingen an Winterberg an Usseln an am 3. Februar: Schwerte ab Willingen an Winterberg an Usseln an Rückfahrt am 3. Februar: Usseln ab 18.30 Willingen ab 18,46 Winterberg ab 18.50 Schwerte an 21,15 Düsseldorf an 23.05 Duisburg an 49 Anschlüsse an die Wintersport=Sonderzüge am 3. Februar: Schwerte ab 23,45 Iserlohn an 0,23 Schwerte ab 21.45 Münster an 23.15 Schwerte ab 22,00 6.48 9.16 9.26 9.30 18.30 18.46 19.07 21.29 23.43 Vom Film Die Heilige und ihr Naer. Wer kennt nicht den berühmten Roman von Agnes Günther, das erfolgreichste Buch der Nachkriegszeit, diese ganz in Poesie und Lycik getauchte Geschichte von der Allgewalt der heiligen Liebe zweier Menschen, deren Schicksale und Lebensweg ergreifend und zugleich erhebend war? Millionen von Lesern sind von diesem Roman, der wie kein zweiter deutsche Innigkeit und deutsches Empfinden mit einer zarten Liebesgeschichte verknüpft, festgehalten und zum Miterleben hingerissen werden. Nach diesem unvergleichlichen Werk deutscher Erzählungskunst hat nun Wilhelm Dieterle, der Größten einer auf dem Gebiete der Filmkunst, einen Bildstreifen geschaffen, der wohl als der beste deutsche Film angesprochen werden kann, der gegenwärtig in der Reichskrone abrollt. Ein Film, umsponnen vom Zauber der Romantik. Sagenumwobene Natur, romantische Schloßmauern, verfallene, unheimliche Ruinen, die von der Größe des Geschlechts zeugen, die einst in diesen Burgen die Gegend beherrschten, geben der Geschichte der zarten Rosemarie v. Brauneck und des„Malergrafen“ eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Filmwerk, das, wie das Buch von Agnes Günther, mit leisen Händen den Schleier von einer zarten Kindesseele zieht, die nach Liebe dürstet, Liebe schenken möchte. Ein Film, der die zarte Geschichte des„Seelchens“ schildert, eine Geschichte, die wie keine andere sich mit der deutschen Seele im edelsten Sinne des Wortes befaßt und seit Wagners herrlichem Epos: „Tristan und Isolde" die schönste und größte Liebe schildert. Versäume niemand, sich dieses Meisterwerk deutscher Lichtbildkunst anzusehen und seinen poetischen Zauber auf sich wirken zu lassen. ie Rleine Iplerate, wie Stellengeuche. Stellenangebote. Kauf und Verkauf, haben in der„Schwerter Zeitung“ den besten Erfolg. Hehe leiz kroff. altberwährt: billis, allbecehrt.“ Bsiter der Modrsct=Der! Vor 100 Jahren, am 2. Februar 1829, wurde Alfred Edmund Brehm geboren, dessen grundlegende Tierwerke sich noch heute der größten Volkstümlichkeit erfreuen. Müller, die Mittel zu einer Weltreise zur Verfügung, die seines Hau ihn u. a. auch bis tief nach Afrika hinabführte. Nach dann nach Berlin über und zweijähriger Vorbereitung leitete der Zwanzigjährige eine gründete hier das erste AquaExpedition nach Khartum im Sudan und stürzte sich mit rium, das er zu einem wahren Feuereifer aus seine Forschungsarheit. größten Sehenswürdigkeiten Leider stand die ganze Reise unter einem ungünstiger Hauptwerks, siedelte Wie jeder aufmerksame Beobachter des Büchermarktes weiß, macht sich seit einiger Zeit ein gesteigertes Interesse breiterer Kreise für Werke tierkundlichen Inhalts bemerkbar. Es scheint, als ob die Menschheit in der von Maschinenlärm erfüllten Welt ein seelisches Gegengewicht braucht und sich deshalb zu den Tieren flüchtet, sei es auch nur im Buche. Obgleich die Verlagsanstalten dieser Strömung dadurch entgegenkommen, daß sie jährlich eine Reihe beachtenswerter Neuerscheinungen auf zoologischem Gebiete herausbringen, Veröffentlichungen, die uns lehren sollen, die Tierwelt mit anderen Augen zu sehen, so erfreut sich doch nach wie vor ein altes und doch ewig junges Werk unverminderter Beliebtheit:„Das Leben der Tiere" von Alfred Edmund Brehm, auch„Brehms Tierleben", oder kurz der„Brehm“ genannt. Vor sechzig Jahren wurde die erste Ausgabe der Öffentlichkeit übergeben und heute noch erscheinen immer wieder neue Bearbeitungen, ein seltener buchhändlerischer Erfolg. Es ist ein unbestreitbarer Vorzug der Brehmschen Darstellungskunst, daß sie zwar belehrt, aber nie trocken doziert und nie langweilt. Im Gegenteil, die Frische und die Ursprünglichkeit dieser Berichte eines Mannes, der sich nicht damit begnügte, präparierte und ausgestopfte Museumsstücke zu beschreiben, sondern in unbezähmbarem, wagemutigen Forscherdrang selbst Urwälder, Steppen, Wüsten und Eisfelder aussuchte, um das Tier in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten, werden immer ihren Reiz behalten. Die anschaulichen Schilderungen, in denen die lehrhaften Zutaten, Systematik und anatomische Bezenswürdigkeiten dieser Stadt ausgestaltete. Bald trieb es aber den ruhelosen Mann wieder in die weite Welt. Im Jahre 1876 unternahm er eine Forschungsreise nach Sibirien, wo er bis nach Turkestau, dann durch die Mongolei und das Gebiet des Flusses Ob zum Karischen Meer vordrang. Als er von dieser weiten Reise zurückkehrte, traf ihn der härteste Schlag seines Lebens. Seine Gattin, die ihn früher auf seinen weiten Reisen begleitet hatte— er hatte mit ihr seine Hochzeitsreise nach der afrikanischen Wüste gemacht— wurde ihm bei der Geburt seines fünften Kindes durch den Tod entrissen. Dieser Verlust traf ihn so schwer, daß er alle Pläne, sich in der Heimat dauernd niederzulassen, wieder fallen ließ und in neuen Reisen Vergessen suchte. Er begleitete den Kronprinzen Rudolf von Ssterreich, mit dem ihn innige Freundschaft verband, auf Jagdausflügen nach der Steiermark und den Ländern der unteren Donau. Eine Vortragsreise führte ihn schließlich auch noch nach den Vereinigten Staaten. Er hielt in den großen Städten der Union VorTiere, die Brehm noch nicht kannte: Der Kahlkopf=Schimpanse, ein neu entdeckter Menschenaffe, der in den afrikanischen Urwäldern lebt. Stern, denn einige Begleiter, darunter auch sein eigener Bruder Oskar, kamen dabei ums Leben. Der Baron von Müller hatte überdies seine finanzielle Leistungsfähigkeit überschätzt, machte Bankerott und Brehm stand mittellos im Sudan da. Es zeugt für den Zauber seiner PersönTiere, die Brehm noch nicht kannte: Der Swergelefant vom Kongo, dessen Existenz so lange anlichkeit, daß es dem jungen Naturforscher gelang, von den gezweifelt wurde, bis jängst das erste lebende Exemplar in Arabern auf sein bloßes Ehrenwort hin die Mittel zur! Deutschland eintraf. Tiere, die Brehm noch nicht kannte: Das Zwergflußpferd, das nicht, wie man annehmen sollte, eine Abart des großen Flußpferdes darstellt, sondern ein Cier etwa in der Größe eines Schweines, das im westafrikanischen Urwald lebt und zum ersten Male von Schomburgk lebend nach Europa gebracht wurde. schreibungen, bescheiden zurücktreten, um mehr Raum für die„zoologische Reportage“, für die Berichte aus dem Privatleben der Tiere, übrigzulassen, haben den„Brehm“ zu einem wahren Volksbuch gemacht. Wer war dieser Mann, der sich mit seinem Werk ein Denkmal, dauernder als eines aus Erz, in den Herzen aller Naturfreunde gesetzt hat? Am 2. Februar 1829 erblickte er in dem thüringischen Gebirgsdorf Reuthendorf an der Orla als Sohn des Pfarrers Brehm das Licht der Welt. Der„alte Brehm“— unter diesem Namen ist sein Vater in die Geschichte der Naturwissenschaften eingegangen— war bereits über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Er beschäftigte sich nämlich in seinen Mußestunden mit der Vogelkunde und veröffentlichte eine Reihe wertvoller, umfangreicher Bücher. Wenn es nun auch im allgemeinen kein beneidenswertes Schicksal ist, Sohn eines berühmten Vaters zu sein, so bildete der vorliegende Fall doch eine der wenigen glücklichen Ausnahmen. Alfred zeigte sich von frühester Jugend an naturbegeistert, gelehrig und lerneifrig. Mit Vorliebe las er Tierbücher und nichts Schöneres gab es für ihn, als den Vater auf dessen Waldspaziergängen, oft vor Tagesanbruch, zu begleiten. Der fragte ihn wohl häufig:„Da fliegt eine Feder! Von welchem Vogel ist sie, Alfred? Hörst du es pfeifen und singen? Wer ist der Tonkünstler, wie heißt er und wie sieht er aus? Hier ist ein Nest, welcher Vogel mag es wohl gebaut haben?“ So schärfte er die Beobachtungsgabe des Heranwachsenden und brachte ihm Verständnis für die Tiere bei. Allabendlich durfte der Sohn zusehen, wie der Vater Vogelbälge ausstopfte— über 9000 Exemplare zählte die Sammlung. Die Mutter las währenddessen der Familie aus Goethe oder Schiller vor oder erzählte mit der schauspielerischen Begabung, die ihr eigen war, Sagen und Märchen. Ihr Talent vererbte sich auch auf Alfred und seinen Bruder Richard. Mit einer von beiden Brüdern in späteren Jahren gemeinsam verfaßten Posse von den„Beiden Zimmerleuten“, die beide Meier hießen, beide aus Ruhla und beide verheiratet waren(die ganze Handlung des spannenden Stückes) haben sie manchem Thüringer vergnügte Stunden bereitet. Alfred Brehm hätte vielleicht auch einen vortrefflichen Sänger und Schauspieler abgegeben. Vielleicht auch einen hervorragenden Architekten, venn in vierjähriger Lehrzeit hatte er sich im Baufach ausgebildet. Doch das Schicksal hatte eine andere Aufgabe für in aufgespart. Als er gerade das achtzehnte Lebensjahr vollendet hatte, stellte ihm ein begeisterter Naturfreund, Baron von Rückreise geliehen zu erhalten. Die Erträgnisse seines ersten Buches„Reiseskizzen aus Nordafrika" boten ihm bald Gelegenheit, diese Schuld zu begleichen. Ausgerüstet mit ungewöhnlichen Kenntnissen, begann er nunmehr in Jena und Wien seinen zoologischen Universitätsstudien zu obliegen. Er hatte also im Gegensatz zum herkömmlichen Brauch den entgegengesetzten Weg eingeschlagen und die Praxis der Theorie vorweggenommen. Lange litt es ihn allerdings nicht im Hörsaal. Im Jahre 1856 sehen wir ihn bereits wieder in Spanien und kurze Zeit Tiere, die Brehm noch nicht kannte: Der Komodo-varan, die größte lebende Eidechse der Welt erreicht eine Länge von über 3 m. Er lebr auf kleinen vulkanischen Inseln des indischen Archipels. darauf in Norwegen und Lappland, wo er sich bis zum Nordkap hinaufwagt, um die nordische Vogelwelt zu studieren. Die Frucht dieser Reise war sein zweitgrößtes Werk:„Das Leben der Vögel“. Kann man sich diesen vielseitigen, abenteuerlustigen Mann als Lehrer einer höheren Mädchenschule vorstellen? Tatsächlich hatte er in Leipzig diese Stelle inne, und wir dürfen die jungen Damen, die— wenn sie heute noch leben— inzwischen ehrwürdige Matronen geworden sein müssen, noch nachträglich um diesen interessanten Lehrer beneiden, der nach überliefertem Zeugnis seine sämtlichen Schülerinnen zu begeisterten Freundinnen von Zoologie und Geographie machte. Hundert junge Mädchenherzen werden ihrem scheidenden Lehrer nachgetrauert haben, als er sie schon nach kurzer Zeit wieder verließ, um einer Einladung des jagdlustigen Herzos Ernst von Coburg=Gotha zu folgen und ihn auf seiner Reise nach Abessinien als Führer zu begleiten. Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Expedition legte er in den„Ergebnissen einer Reise nach Habesch“ nieder. Heimgekehrt, wurde er an die Spitze des Hamburger Zoologischen Gartens als Direktor berufen. Das war ein Wirkungskreis, wie geschaffen für ihn. Hatte er doch wie kaum ein zweiter die sogenannten wilden Tiere in ihrer Heimat beobachtet und belauscht, hatte versucht, das Geheimnts der Tierseele zu ergründen und konnte er seine Studien nunmehr an dem veränderten Verhalten der Tiere in Gefangenschaft fortsetzen. Persönliche Differenzen waren für diesen Mann, der kein trockener Verwaltungsmensch war, der Grund, diese Stellung auszugeben. Er veröffentlichte inzwischen die ersten Bände träge über seine sibirischen Reisen und kam dabei auch auf das Los der Verbannten zu sprechen. Anscheinend hatten nun die russischen Beamten, die den berühmten Forschungsreisenden seinerzeit begleiteten, ihn über die wirklichen Zustände zu täuschen gewußt. Jedenfalls schilderte Brehm Sibirien und das Leben der russischen Sträflinge in einer Art, daß man annehmen mußte, es sei ein rechter Genuß, in dieses Land jenseits des Ural verschickt zu werden. In Newyork und Philadelphia befanden sich nun Journalisten, die das Leben der Deportierten in Sibirien aus eigener Anschauung kannten und diese protestierten mit zorniger Entrüstung gegen Brehms„Schönfärberei". Die heftige Opposition, die ihm von da ab in der deutschamerikanischen Presse entgegengebracht wurde, schmälte und vergällte ihm seine Erfolge. Aber es ist doch wohl weniger dieser Enttäuschung als einer in Amerika zugezogenen Nierenkrankheit zuzuschreiben, daß er sich nicht mehr erholte und bald darauf in seinem Geburtsort im Alter von 55 Jahren unter Zurücklassung von vier Kindern starb. Mit Ausnahme des kühlen Empfangs in Amerika sind Brehm bei Lebzeiten reichliche Anerkennungen für sein Wirken und seine Leistungen zuteil geworden. Als ihm bei Gelegenheit eines von der Wiener Journalisten= und Schriftstellervereinigung Concordia gegebenen Festes ein Toast ausgebracht wurde, erwiderte er:„Mir ist es ein Hochgefühl, die goldenen Früchte der Wissenschaft jedem anzubieten und dieses Gefühl habe ich heute in vollen Zügen empfunden, als ich vor mir beim Vortrag eine begeisterte Menschenmenge sah und einen Beifall hörte, der mich fast aus dem Konzept gebracht hätte. Da sagte ich mir, du hast doch nicht umsonst gelebt.“ Diese Worte kann man unterstreichen. Brehm hat nicht umsonst gelebt. Eine dankbare Welt wird stets seiner gedenken als des Mannes, der das Leben der Tiere unserm Verständnis erschlossen hat. Dr. Franz Ortner. e Tiere, die Brehm noch nicht kannte: Das Okapl, eine Antilopenart, lebt in undurchdringlichen Hiebersümpfen Jentralafrikas, wo es vor einem Dierteljahrhundert zum ersten Male von einem Europaer gesehen wurde. unllelecer Sir Selscueu Nahtsteiner Für das neue Tierschutzgesetz, das der Reichstag demnächst beraten wird, treten alle Parteien geschlossen ein. Eine Persönlichkeit, die in der Tierschutzbewegung an führender Stelle steht, Beterinärrat Dr. W. Liebert, Berlin, berichtet nachstehend, welche Erwartungen wir an diese Reform knüpfen dürfen. Vor dem Kriege gab es in Deutschland mehr als vierhundert Vereine, die es sich zur Aufgabe machten, die Tiere vor Mißhandlungen zu schützen. Im Laufe des Krieges und in der folgenden Zeit sind leider viele von ihnen eingegangen, so daß es im Jahre 1925 nur mehr 234 Tierschutzvereine gab. Im Kampf gegen die Tierschinder konnten sie sich bisher rechtlich nur auf den Paragraphen 366, Abs. 13 des Strafgesetzbuches stützen, der folgendes besagt:„Wer öffentlich oder in ärgerniserregender Weise Tiere boshaft quält oder roh mißhandelt, wird mit Geldstrafe bis einhundertfünfzig Mark oder mit Haft bestraft.“ Die Erfahrung hat gelehrt, daß diese Vorschrift zu einer wirksamen Bekämpfung der Tierquälerei nicht hinreicht, einerseits, weil sie nur„öffentlich" begangene Roheiten ahndet und andererseits, weil die Strafandrohung zu gering ist. So kam es nur allzuoft vor, daß ein Angeklagter, der Tierquälereien schlimmster Art begangen hatte, vor Gericht freigesprochen werden mußte, weil obiger Paragraph nicht zu seiner Verurteilung ausreichte. Seit langem geht nun das Bestreben der Tierschutzvereine dahin, durch Einwirkung auf Behörden und Abgeordnete und durch Aufklärung breiter Kreise die Grundlagen für neue Bestimmungen auf dem Gebiet des Tierschutzes zu schaffen. Sie weisen dabei auf die entsprechenden Gesetze in anderen kulturell hochstehenden Staaten hin. So ist beispielsweise in der Schweiz nicht nur die mutwillige Tötung von Tieren verboten, sondern auch jede Quälerei, wie übermäßige Anstrenstoßen, zu überlasten, zu übermüden, zu quälen, zu necken, zu erschrecken oder ein Tier auf andere Weise unnötig leiden zu lassen“, ferner„irgendein Tier auf eine Art und Weise und in einer Lage zu transportieren, die unnötige Beschwerden verursacht, oder als Besitzer einen derartigen Transport zuzulassen“. In den Vereinigten Staaten von Amerika wird das Mißhandeln von Tieren(auch das Überanstrengen) mit Gesängnis bis zu einem Jahr, bei einer Geldstrafe von mindestens 250 Dollar(1000 Mark), bestraft. Mit einem Jahr Gefängnis oder Geldstrafe von 100 bis 300 Dollar wird bestraft, wer Tiere stutzt, also Pferden den Schwanz kürzt, indem auch der Schwanzknochen durchtrennt wird(kupieren). Sicher wäre schon viel erreicht, wenn auch wir ein Gesetz erhalten würden, das hinter dem genannten nicht zurückbleibt. Wohingegen es sich kaum als zweckmäßig erweisen würde, Forderungen aufzustellen, die sich in der Praxis nicht durchsetzen lassen. Hier soll also— unter völliger Außerachtlassung weitergehender Bestrebungen— nur von jenen Zielen die Rede sein, die sich im Rahmen des neuen Strafgesetzes verwirklichen lassen. Dem Menschen soll es unbenommen bleiben, das Tier für seine Zwecke zu verwenden, allerdings im Rahmen dessen, was die Humanität erlaubt. Überschreitet er diese Grenzen, so mißbraucht er seine Macht und verletzt das Recht des Tieres, das nicht mit leblosen Dingen gleichgestellt werden darf Freilich kann Erziehung zum Mitgefühl niemals durch Strasen erfolgen, sondern ausschließlich durch Belehrung. Da Da der aufgelöste Reichstag mit der Bearbeitung des neuen Strafgesetzbuches nicht sertig wurde und es insbesonders zu einer Beratung des für den Tierschutz wichtigsten Paragraphen nicht kam, traten die Tierschutzvereine nach der entstandenen Pause mit ihren Eingaben erneut an die Abgeordneten heran und suchten ihren Wünschen Gehör zu verschaffen, die auf Anderung des im Regierungsentwurf vorgesehenen Tierschutzparagraphen hinauslaufen. Der im Entwurf festgelegte§ 366 besagt: „Wer ein Tier absichtlich quält oder roh mißhandelt, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bestraft.“ Bedauernswerte Opfer der Feinschmecker sind die Stopfgänse, deren künstliche Mästung eine besonders rohe Handlungsweise darstellt. Qualvoll ringen die halb erstickten Tiere(rechts oben) nach Luft. Ebenso grausam wie sinnlos ist das„Kupieren“ der Pferde, weil die Durchtrennung der Schwanzknochen sehr schmerzhaft ist und das schweiflose Tier sich der Fliegen nicht zu erwehren vermag. gung, Entziehung der notwendigen Nahrung, schonungslose oder grausame Behandlung, unnötige oder rohe Verstümmelung, usw. In England werden„grausame Handlungsweisen, die ein Vergehen darstellen", mit Geldstrafen von 25 Pfund Sterling(500 Mark) oder Gesängnis mit Zwangsarbeit von drei Jahren bestraft. Verboten ist dort beispielsweise„irgendein Haustier oder Tier in der Gefangenschaft zu schlagen, zu mißhandeln, mit den Füßen zu Am ärgsten haben Tiere oft an Folgen von Unverständnis zu leiden. Die Frau, die sich hier über den Kutscher empört, besitzt— wie ihr krankhaft verfetteter„Strafen“ Hund es beweiß— selbst keinerlei Eignung zur Tierhalterin. man aber aus Erfahrung weiß, daß die schönsten Ermahnungen oft nichts nützen, wenn nicht eine Strafandrohung dahintersteht, so muß eben das Strafgesetz gewissermassen eine Warnungstafel für alle jene errichten, die durch Worte nicht zu bessern sind. Je strenger das Gesetz an Tieren begangene Roheiten ahndet, desto seltener werden die in Frage kommenden Paragraphen angewandt werden müssen. Am schwersten haben oft die Arbeits= und Nutztiere zu leiden, so vor allem die Pferde. In letzter Zeit wird häufig gefragt, ob die Bemühungen der Tierschutzvereine um die Pferde heute noch solche Bedeutung besitzen wie ehemals. Sei doch das Pferd, namentlich in der Großstadt, im Verschwinden begriffen. Diese Beobachtung ist durchaus unrichtig. Sicherlich ist während der beiden letzten Jahre in ausgesprochen industriellen Gebieten und besonders in den Großstädten der Pferdebetrieb infolge der sich mehr und mehr einbürgernden Traktoren zurückgedrängt worden. Trotzdem ist der Pferdebestand in Deutschland im Wachsen begriffen und das Zugpferd stellt nach wie vor einen sehr wichtigen Faktor in der deutschen Volkswirtschaft dar. Für manche erstaunlich, aber überaus bemerkenswert ist es, daß man selbst in Amerika, dem Land der Maschinerz, namentlich, in landwirtschaftlichen Betrieben wieder zur Pferdewirtschaft zurückkehrt, da sie sich in vielen Fällen als rentabler erweist, und auch bei uns ist dies vielfach der Fall. Dazu kommt, daß heutzutage das Pferd schutzbedürftiger ist als je. Früher konnten als Kutscher meist junge Männer eingestellt werden, die bei einer fahrenden oder reitenden Truppe gedient und dort ein reiches Maß an Kenntnissen in der Wartung und Pflege des Pferdes erworben hatten Mit diesem Verständnis war in der Regel auch Liebe zum Tiere gepaart. Heute dünkt sich so mancher der sonst nichts gelernt hat, zum Kutscher und Pferdepfleger gerade gut genug. Meist sehr zum Schaden des Pferdehalters. Solch ein ungelernter Kuischer glaubt dann eine Maschine vor sich zu haben, aus der— wie in einem industriellen Betrieb— alles herausgeholt werden muß, was herauszuholen ist. Der Erfolg eines solchen Vorganges ist stets der, daß ein sonst kräftiges Pferd schon nach kurzer Zeit kommen verbraucht und abgetrieben ist. Nun aber beginnt erst das schlimmste Martyrium für solch ein elendes Tier Vermag es die ihm zugemutete Arbeitslast nicht mehr zu bewältigen, ist es den rohen seines„Pflegers“ preiswer Tiere erbarmungslos dulden läßt, soll fortan der verdienten Strafe nicht mehr entgehen! Diese Fassung erscheint den Tierschutzvereinen als ungenügend, da durch das Wort„absichtlich“ wieder eine Lücke geschaffen wird, die sich rasch fühlbar machen muß. Denn danach könnte auch fortab nur gegen jene Tierquäler vorgegangen werden, denen die böswillige Absicht nach gewiesen werden kann. Da aber gerade ein solcher Nachweis meist schwer zu erbringen ist, würden die meisten wohl straflos bleiben, vor allem aber jene, bei denen eine offenbar fahrlässige, auf Gleichgültigkeit oder Gewinnsucht zurückzuführende Handlungsweise vorliegt. Die Tierschutzvereine fordern deshalb, daß der Paragraph mit den Worten beginnt:„Wer ein Tier vorsätzlich oder fahrlässig quält...“. Da alle Fraktionen des Reichstages die Wichtigkeit des Tierschutzes anerkennen, ist zu hoffen und zu erwarten, daß die Wünsche der Tierschutzvereine in Erfüllung gehen Auch die Tierärzte, die infolge ihrer beruflichen Tätigkeit das größte Verständnis für die Leiden der gequälten Tiere haben, unterstützen das Bestreben der Tierschutzvereine auf das lebhaftesie. Gelingt es aber, den§ 366 in der von den Tierschutzvereinen vorgeschriebenen Fassung zum Gesetz zu machen, dann darf er als erheblicher Fortschritt gebucht werden, als eine Krönung der Arbeit, die unsere Tierschutzvereine geleistet haben, getreu dem Wahlspruch der Pferdeschutzvereinigung über ganz Deutschland: „Dem Menschen zum Nutze, Dem Pferde zum Schutze, Dem Quäler zum Trutze!“ Und dann wird der deutsche Tierschutz wieder, wie einst, vorbildlich in der Welt dastehen. Dr. Willi Liedert. Viervögel und Affen in Nachtlokalen! Diese neueste Attraktion, die sich in Großstädten einzubürgern beginnt, ist ein grober Unsug, der jeden sein empfindenden Menschen abstoßen muß. Aus dem Gerichtssaal Amtsgericht Schwerte & Schwerte, 2. Februar. In der gestrigen Sitzung des hiesigen Amtsgerichts, die Amtsgerichtsrat Dr. Alffers leitete, kamen folgende Sachen zur Verhandlung: Am Abend des 9. November v. Is. war der Metzger Friedr. Sch. aus Hörde mit noch einem Bekannten nach Schwerte gekommen. Die Leute benahmen sich hier derart, daß die Polizei auf dieselben aufmerksam wurde und sie in der Ankerdiele stellte. Bei Sch. wurde ein sogen. „Totschläger“ vorgefunden, der dann beschlagnahmt wurde. Sch. gab der Polizei einen falschen Namen an, berichtigte dieses aber am folgenden Tage und nun kam das dicke Ende in Gestalt eines Strafmandates. Sch. ging dagegen an mit dem von ihm jedensalls nicht gewollten Ergebnis, daß das Gericht die Strafe erhöhte und auf 25 A festsetzte; gleichzeitig wurde auf Einziehung der beschlagnahmtn Waffe erkannt. Unterschlagung und Betrug werden dem Melker Ernst R., früher hier in Stellung. gegenwärtig in Strashaft in Liegnitz, vorgehalten. Am 19. Oktober kaufte er von der hiesigen Filiale der„Mifa“ ein Fahrrad und leistete eine Anzahlung von 15 c. Zwei Tage später war er verschwunden und die Firma um 121 M geschädigt. Ein tüchtiger Geschäftsmann ist der Kaufmann Hans Gr. von hier, der für eine Barmer Textilienfirma reiste und dem auch das Inkasso für die von ihm verkauften Waren übertragen war. In dieser Eigenschaft schädigte er seine Firma dadurch, daß er etwa 100 M, die er einkassiert hatte, nicht abführte, sondern für sich verbrauchte, desgleichen einen Musterkosser im Werte von ca. 100 A nicht wieder zurückgab. Mit Rücksicht auf sein Geständnis ließ das Gericht, trotzdem Gr. wegen Diebstahls bereits vorbestraft ist, noch einmal Milde walten und kam er mit einer Gefängnisstrafe von 2 Monaten davon. Gr. will es sich allerdings noch überlegen, ob er sich bei dem Urteil beruhigen will. Rundsunk=Progranim Münster. 07,45—08,55: Uebertragung von Köln. 09,00: Uebertragung der Geläutes der Liebfrauenkirche, Dortmund.— 09,05: Katholische Morgenfeier. Redner: Prof. Dr. theol. Struckmann, Dortmund. Mitw.: Kirchenchor Liebfrauen, Dortmund. Leitung Theo Strick.— 10,15—11,55: Uebertragung v. Köln.— 12,00: Uebertragung aus der St. Reinoldikirche in Dortmund: Johann=Sebastian=Bach=Stunde.— 13.00—24.00: Uebertragung Köln und Leipzig. Langenberg. 07,45—08,55: Uebertragung von Köln.— 09,00—24,00: Uebertragung von Münster, Leipzig und Köln. Kö. Vereine u. Versammlungen. Sonntag 6 Vortrag in der großen Kirche(Pastor Vonhof). Montag 8 Uhr Kirchenchor. Freitag 8,30 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst. Evgl. Verein junger Männer. Sonntag 2 Uhr Jungschar. 4 Uhr Jugendabteilung.— 8 Uhr Hauptverein.— Dienstag 4—6 Uhr Basteln bei Strickroth. 8 Uhr Turnen.— Donners= tag 4—6 Uhr Basteln bei Strickroth. 8 Uhr Posaunenchor. Samstag 8.30 Uhr Bibelbesprechstunde. Vereine der Frauenhülfe. Donnerstag 4 Uhr Jahresfest des Kreisverbandes Schwerte „Im Reiche des Wassers". Evang. Vereine junger Mädchen. a) Schwerte. Sonntag 6 Uhr in der Jägerstraße.— Dienstag 8 Uhr Abteilung 1 im Gemeindehaus. Mittwoch 7.30 Uhr Abteilung 2 im Gemeindehaus. Bibelkreis der Schüler höherer Lehranstalten. Mittwoch 5 Uhr Jahresversammlung. 6,30 Uhr: Bibelbesprechung. Mädchen=Bibelkreis. Dienstag 4 Uhr. Eval. Stadtmission Schwerte, Kuhstraße 7. Sonntag früh 8 Uhr Blaukrenestunde. 11 Uhr Sonntagsschule, 4 Uhr Bibelstunde, abends 8 Uhr Jugendbund. Mittwoch 3 Uhr MissionsVerein, abends 8,30 Uhr Gebetsstunde. Samstag 8,30 Uhr Gemischter Chor. Heils=Armee. Sonntag vorm. 8 Uhr Gottesdienst. Nachm. 5 Uhr Kinder=Heilsversammlung. Mittwoch 5 Uhr Kinderversammlung. 8 Uhr Heimbund. Freitag 8 Uhr Heiligungsstunde. 07,45: Dr. Bach: Selbstverteidigungskursus. — 08,05: Verwaltungsdirektor Hans Molitor: Lehrgang der deutschen Einheitskurzschrift.— 08.25: Alfred Dormanns: Esperanto=Unterricht und Durchsage eines Programm=Auszugs. 09,00—10,00: Uebertragung von Münster.— 10,15: Besuch am Krankenbett.— 11,00: Fritz Worm:„Wert und Ehre der deutschen Sprache". — 11,35: Dr. Berendes:„Die Bestellung und Düngung dr Sommersaaten“.— 12,00: Uebertragung von Münster.— 13,00: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt.— 14,00: Uebertragung von Leipzig.— 15,00: Dr. H. H. Kritzinger: „Sternschau im Februar“.— 15,20: Hulda Pankok:„Zeiterscheinungen im Vergrößerungsglas“.— 15,45: Artur Hertz:„Dinge, die man wissen muß".— 16,05: Generalsekretärin Dr. Marta Fränkel:„Ein Reichsmuseum für Gesellschafts= und Wirtschaftskunde".— 16,30: Vesperkonzert. Mitwirkende: Der Lehrer= u. Lehrerinnen=Chor des Kreises Jülich und der Gemischte Chor Höngen.(Leitung: Hanns Sevenich.) Solist: Heinz Lohmann(Klavier). 18,00: Wie findet sich das Tier in seiner Welt zurecht? Privatdozent Dr. Harnisch:„Liesern die Augen den Tieren Bilder ihrer Umwelt?“ — 18,20: W. Guntermann:„Der Kölner Karneval als Weltberühmtheit".— 18,40: Die Stunde des Arbeiters.— 19,05: Ing. Wergien: „Prof. Junkers, sein Leben und sein Werk“. — 19,25: Klaus Herrmann:„Franziska von Reventow und die Münchener Bohème".— 19,50: Sportvorbericht.— 20,00:„Der Barbier von Bagdad". Komische Oper in 2 Aufzügen von Peter Cornelius. Musik. Leitung: Buschkötter. Spielleitung: Anheißer. Chöre: Zimmermann.— Anschl.: Letzte Medungen, Sportbericht, Funkwerbung.— Darauf bis 24,00: Nachtmusik und Tanz. Leitung: Eysoldt. —97.— am Sonntag den 3. Fedruar Evangelische Gottesdienste. Große Kirche: 9,30 Uhr Beichte, 10 Uhr P. Ohlig,(Abendmahl); 11,15 Uhr Kindergottesdienst. Kleine Kirche: 9 Uhr Pastor Kleinemeyer. Evgl. Krankenhaus: 8.30 Uhr P. Ohlig. Geisecke=Lichtendorf: 10,15 Uhr P. Kleinemeyer, Kollekte für zu beschaffende Abendmahlsgeräte im Gemeindehaus Geisecke=Lichten= dorf. 11,15 Uhr Kindergottesdienst. Katholische Gottesdienste. Schwerte. 6 Uhr stille hl. Messe. Pfarrer Schnurbus. 7,30 Uhr Frühmesse mit Predigt. Monatskommunion der Männer, des Männer= apostolats, des Beamten= u. Gesellen=Vereins. 8.45: Uhr Schulmesse mit Predigt. Vikar Winter. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. Türkollekte für Wemmernen und Neubiendorf. Nachmittags 2,30 Uhr Rosenkranzandacht mit Prozession und Kollekte, nach derselben Austeilung des Blasiussegens. Für die Schulkinder wird der Blasiussegen morgns nach der Schulmesse ausgeteilt. Nachmittags 4,30 Uhr: Andacht für die Männer in der Krankenhauskapelle. An den Werktagen sind in der Pfarrkirche drei hl. Messen: 7, 7.45 und 8.15 Uhr. In der Krankenhauskapelle ist eine bl. Messe 6.30 Uhr. Geisecke. 7,15 Uhr Stille hl. Messe mit Predigt Vikar Schleep. Türkollekte für Wemmernen und Neubiendorf. Westhofen. 9 Uhr Stille bl. Messe mit Predigt Türkollekte für Wemmernen und Neubiendorf. Hoizen. 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt. Pfr. Schnurbus. Türkellekte für Wemmernen und Neubiendorf. Lichtendorf. 7.30 Uhr Frühmesse mit Predigt. Monatskommunion der Männer. 10 Uhr Hochamt m. Predigt. Türkoll. für den Borromäusverein. Nachm. 2,30 Uhr Andacht. Der Blasiussegen wird nach beiden hl. Messen und nach der Andacht ausgeteilt. „Also hier haben Sie 5 Mark, lieber Mann, und dann geben Sie mir Ihre Adresse, dann oebe ie Sone,nehrp=gat beißt bie mehr! Meinen se vielleicht, Se könnten mich auf Raten überfahren?" 9 Zu spät.„. gunhKlein=Evchen wurde nach strengen Grundsätzen erzogen. Als Vater gerade die Zeitung liest, stürzt Evchen ins Zimmer: „Ob. Mutti, darf ich etwas sagen?“ „Nein, Evchen,“ sagt Mutter streng,„Du wenn Vater liest, dürfen kleine Kinder „üm es nun noch wirkungsvoller zu gestalten, liest Vater weiter und fragt erst nach einer Weile: „Nun, Liebling, was wolltest du sagen?" „Jetzt hat es keinen Zweck mehr", erwidert Klein=Evchen,„ich wollte nur sagen, daß ich den Wasserhahn über der Badewanne nicht abdrehen kann. Das ganze Badezimmer ist schon überschwemmt.“ —.1— S K ¾ Kine Verwendung. „Vielleicht Hosenträger oder Schnürriemen gefällig?“ ,74 g614 ½ Mie „Danke—— ge chnutt gade ich mich noch nie im Leben und meine Hose trage ich selbst.“ ebn! Aa1 Berechtigte Frage. Sie:„Als ich zur Welt kam, gab mein Vater das Versprechen, daß er mir jedes Jahr zu meinem Geburtstage 1000 Mark schenkt. Nun habe ich schon 19000 Mark.“ Er:„Wann zahlt er Ihnen den Rest aus?“ W S SS #0 Mchaseseur Rechchrue Heute bis Montag der schönste deuts he ge Film des letzten Jahres Sie hemse gund ihr krug Nach dem Roman von Agnes Güniner# Ss Außierdem das gute Beiprogramma S Heute nachmittag 4 Uhr E # Hinder- und Familien-Vorsiellung a.; Zur Vorführung gelangt: S Die Heilige und ihr Narr S Wochenschau- Lustspiel 5## ### Lintritspreise für Kinder 30, 40 uud 60 Pig. Erwachsene 60, 80 und 120 Pig. Rosen=Menlag # im„Freischüß: 8 un g gn Im Restaurant„zür BorsaSaunambirn übarlbuserienumnuemnemunammnmniuminmrunrunemnmnimnnnenmne wird dem geehrten Publikum in behaglich geheizten Räumen angenehmster Aufenthalt bei: KONZERT ohne Bieraufschlag geboten. Gesellschaftsräume für kleinere Vereine empfehle bestens. s Das chemische Reinigen der Herren- und Dam engardercbe in feinster Ausführung pflegt als Spezialität die Färberel und Wäscherei Schheswalss Filiale: Bahnhofstr. 26 Annahmestelle: Westhofen, Frau Ww. 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Braus. unnanmnnnmininannnmmmmmmmmmmmm BESTLLLGNSEN für Flausbesuche müssen bis vormitags 11 Uhr abgegeben werden, falls mit ordnungsmäßiger Erledigung am gleichen Tage gerechnet wird. 475 Verein der Arzte von Schwerte und Umgebung Oeffentl. Kaufmannsschule Nagen (Westt.) mm Höbere und Mittiere Handelsschule Handelsschule Beginn des neuen Schuljahres 16. April Anmeldungen an Werktagen jederzeit, an Sonntagen von 9—13½ Uhr im Schulgebäude Schriftliche Anfragen an Direktor Dörner K4 555 es Blatt) „Tchwerter Pell!.3 Sie iehle=Deche Die Koalitionsverhandlungen des Reichskanzlers Müller nehmen nur einen schleppenden Verlauf. Am Mittwoch hatte der Reichskanzler eine Unterredung mit dem Reichsverkehrsminister von Guérard, der nochmals mit Nachdruck auf sofortige Umbildung der Regierung unter entsprechender Berücksichtigung des Zentrums drang. Reichskanzler Müller hat diese Forderungen grundsätzlich als berechtigt anerkannt, aber gebeten, vorerst die Erfüllung dieser Forderungen zurückzustellen, bis er den Versuch gemacht habe, entsprechend den Wünschen der Deutschen Volkspartei eine gleichzeitige Umbildung der Regierung in Preußen zu erreichen. Wie aus Zentrumskreisen verlautet, herrscht beim Zentrum nach wie vor die Auffassung, daß eine sofortige Umbildung der Reichsregierung erforderlich sei, auch dann, wenn eine gleichzeitige Erweiterung der Regierung in Preußen im Augenblick nicht zu ermöglichen wäre. So berechtigt an sich auch schon im Hinblick auf die demnächst beginnenden Sachverständigenbesprechungen der Wunsch erscheinen muß, daß wir nun endlich eine festgeschlossene Regierung erhaltend. so gering ist die Aussicht auf Erfüllung dieses Wunsches. Die Frage der Umbildung des preußischen Kabinetts ist nicht die einzige, vielleicht nicht einmal die größte Schwierigkeit, die überwunden werden muß. Mindestens ebenso wichtig ist die Steuerfrage. Solange die hierüber bestehenden Meinungsverschiedenheiten nicht beseitigt sind, ist jedenfalls kaum die Bildung einer festen Koalition zu erwarten. Man muß im Gegenteil mit dem Austeitt der Bayerischen Volkspartei aus der Regierung rechnen. * Die ochttägige Aussprache der französischen Kammer über Elsaß=Lothringen beweist am besten, daß es noch immer eine„elsässische Frage“ gibt. Wenn Poincaré das Wohlwollen Frankreichs für Elsaß=Lothringen durch Aufzählung der bisher geleisteten Aufbauarbeiten beweisen wollte, so wird er damit im Elsaß nicht viel Cindruck machen. Auch Deutschland hat für Elsaß=Lothringen auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiete viel geleistet, ungleich mehr, als bisher Frankreich. Durch die Abtrennung von Deutschland hat zudem Elsaß=Lothringen wirtschaftliche Einbußen erlitten, die gar nicht von heute auf morgen ausgeglichen werden können. Aber selbst, wenn sich das Elsaß heute wirtschaftlich besser stände#is unter deutscher Herrschaft, würde immer noch die elsässische Frage bestehen bleiben, weil Frankreich so wenig wie früher Deutschland die Imponderabilien zu berücksichtigen versteht, mit denen man im Elsaß rechnen muß. Unter deutscher Herrschaft war es die preußische Bevormundung, die den Elsässern auf die Nerven fiel, heute sind es die Pariser Schablonisierungsmethoden, mit denen sich der Elsässer nicht abfinden kann. * Die Moskauer Regierung weiß sich der Trotzki=Opposition nicht mehr anders zu erwehren als durch Ausweisung Trotzkis. Das sonst im Sowjetparadies so beliebte Mittel, sich unbequeme Personen vom Hals zu schaffen, wagt man offenbar Trotzki gegenüber nicht anzuwenden. Aber aus dem Land soll er wenigstens hinaus, und er selbst ist mit dieser Lösung einverstanden. Nach einer bisher unbestätigten Meldung soll er sogar Rußland bereits verlassen und sich nach der Türkei gewandt haben. Nach einer anderen Meldung soll er jedenfalls von der türkischen Botschaft in Moskau eine Einreiseerlaubnis nach der Türkei erhalten haben. Das Tisum ist für sechs Monate ausgestellt und kann verlängert werden. Die türkische Regierung hat auf Ersuchen Moskaus die Zusicherung eines besonderen polizeilichen Schutzes gegeben, da man Anschläge von seiten der russischen Emigranten befürchtet. Trotzki beabsichtigt nicht, sich längere Zeit in der Türkei auszuhalten, sondern er will sich in Deutschland unweit Berlin niederlassen. Der deutschen Regierung liegt vorläufig allerdings noch kein Ersuchen auf Genehmigung der Einreise Trotz= kis vor, und es wird auch als ungewiß bezeichnet, wie sie sich dazu stellen würde. * Der Militärputsch in Spanien scheint endgültig unterdrückt zu sein. Der von Primo de Rivera nach dem aufrührerischen Ciud Real entsandte General Orgaz ließ nach einer Madrider Meldung alle aufständischen Offiziere verhaften. Den Mannschaften der Garnison kündigte er strenge Bestrasung der Schuldigen an. Drei Offiziere, von denen einer flüchtig ist, sind bereits zum Tode verurteilt. Man erwartet nur die Zustimmung des Königs, bevor die Todesurteile vollstreckt werden. Mit der Führung der Untersuchung wurde Oberst Castro betraut. Dieser erklärte, daß die Untersuchung längere Zeit in Anspruch nehmen werde, da die Rilitärpersonen Zivilisten als Helfer hatten. Nach Meldungen französischer Blätter soll allerdings die Bewegung noch keineswegs ganz eingedämmt sein, und die Tatsache, daß in Spanien die Zensur außerordentlich scharf gehandhabt wird, läßt immerhin den Schluß zu, daß die von der Regierung ausgegebenen Meldungen reichlich optimistisch sind. Im Zusammenhang mit dem Artillerieputsch ist übrigens auch der frühere Ministerpräsident Guerra verhaftet werden, der versucht haben soll, die Artillerie in Valencia zum Anschluß an die revolutionäre Bewegung zu veranlassen. Die amerikanischen Sachverständigen Owen Young und Pierpont Morgan, die am Sonnabend die Reise nach Europa antreten werden, haben vorher noch dem Präsidenten Coolidge einen Abschiedsbesuch abgestattet. Das Ergebnis dieser letzten Besprechung war, daß CooSamstag 2. Februar 1929 lidge nochmals nachdrücklichst die Trennung zwischen Reparationen und Kriegsschulden unterstrich. Bei dieser Besprechung, die sich dem Abschiedsbesuch der beiden Sachverständigen anschloß, waren Kellogg und Mellon zugegen. Young und Morgan gaben Coolidge die Versicherung, daß sie ihn über den Verlauf der europäischen Verhandlungen genauestens unterrichten werden. Coolidge gab weiter zu verstehen, daß, weil er die Sachverständigen als private Teilnehmer an den europäischen Konferenzen verstehe, er nichts dagegen habe, wenn Young Vorsitzender des Sachverständigenkomitees werde. Er hat also offenbar in diesem Punkt seine Meinung geändert, da es kürzlich noch hieß, daß Coolidge sich gegen die Uebernahme des Vorsitzes durch Owen Young ausgesprochen habe. —9.— Große Ersdige der Schwerier in Trrim Berlin, den 31. Januar 1929. Man darf bereits nach der ersten Hälfte sagen, daß dies große Turnier gelungen ist. Volle, überfüllte Häuser Tag für Tag! Des Rätsels Lösung ist die gute Regie und daraus sich ergebend eine flotte Abwicklung des keineswegs kleinen Programms. Es hat seine Hauptneigung auf die„Schaunummern“ gelegt und findet daher auch den vollen Publikumsbeifall. Sicher ist ferner, daß die Verlegung der Prüsungen auf die Vormittage, die zuweilen zu„Prüfungen“ für die sonst pferdeliebenden Laien wurden, vorzüglich geeignet ist, die Anteilnahme an den Vorführungen am Nachmittag zu heben. Aber man freut sich doch, die Sieder der Prüfungen nachmittags paradieren zu sehen:„kurz und schmerzlos.“ Dafür gibt man sich voll dem Hochgenuß der Dressurprüfungen hin, die wie die Paarspringen, die in Köln so völlig vermasselt wurden, durch schreckliche Hindernisanordnung, richtige Schaunummern der Eeleganz zu Pferde sind. Besonders gefiel die Stallmeister=Dressurprüsung, ein Kabinettstück aus der seinen Hochschule der eigentlichen Träger der Reitfortentwicklung. Sie und die alten Generale in der Hindenburgquadrille“ gaben jedem, der dafür sich den Sinn bewahrte, Viertelstunden eines Leckerbissens. An sich ist das Militärische schon stark betont, aber man kann nicht sagen, daß die Vorführungen von zwei „reitenden“, Kanönchen aufreizend wirkten. Man freut sich der fixen kleinen Reit=Kanoniere hinter der Batterie zu Zweien und wenn sie und die Möes durch die Bahn fegen, dann freut sich das Reiterherz. Also man kann und soll nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und weiter die glanzvolle Vorführung des „Großen Zapfenstreichs" als militaristisch geißeln. Die 36 Kesselpauken wirken ja antik, man geht in Gedanken in Friedrichs des Großen Zeiten zurück, und wenn das Trompeterkorps „Die Macht der Liebe“ preist, so macht man sich ja nachdenklich seine Gedanken von„Liebe im Stahlhelm". Des Schönen, Friedlichen wurde viel von den ländlichen Reitern aus Westfalen und Ostpreußen und Mecklenburg geboten: Die„Schwerter“ spielten wie in Köln ihr Fußbellteiten, sehr nett und volkstümlich und daher bejubelt. Die Ostpreußen machten sich erstmals ans Polospiel und verbinden damit das Verkaufsangebot ihrer kleinen Pferdchen, wofür die Nabobs von Old England hohes Kaufinteresse haben. Made in Germany, viel billiger, zehnmal preiswerter als die Argentinier, und England soll nicht mehr imstande sein, eigene Poloponys zu züchten. Die großen Ostpreußen hatten„ihren Tag“ am Mittwoch im Tattersall des Westens, wo„Große Auktion“ war. Bestes Trakehnermaterial! 56 Stück! Man kann heute schon sagen, was bisher geboten wurde, war vorzüglich und so wird dies Grostturn er sicher einen Gewinn abwerfen, der den wirtschaftlichen Zieien des Warmblutreichsverbandes dient. Das neilige KectRoman von Emil Frank. Copyright 1928 by Verlag A. Bechthold, Braunschweig. 7. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) In einem Rollstuhl saß Olaf Sjöberg zusammengekauert da, als hätte er nicht die Kraft, sich aufrecht zu halten. In einiger Entsernung vom Stuhl lagen die Scherben einer Tasse, die wohl nur Olaf dort hingeschleudert haben konnte. Die flackernden Blicke der grünlich schillernden Augen kündeten deutlich genug, daß der Krüppel einen jener Wutanfälle hinter sich hatte, die von Jahr zu Jahr immer bedrohlichere Formen annahmen. Wieder stieß er einen gellenden Schrei aus. Sogleich eilte Ingeborg zu ihm hin chelte mit ihren feinen Händen die dunklen Haarsträhnen des Krüppels. Wie eine Mutter redete sie begütigend auf ihn ein. Zweifellos gehörte eine himmlische Geduld dazu, den größten Teil des Tages um Olaf zu sein. Ingeborg aber schien es kaum zu empfinden, welches Opfer sie brachte. Und Erik sagte sich einmal ums andere: Wenn man Ingeborgs wahren Wert erkennen will, dann muß man sie beobachten, wie sie ihren Bruder pflegt. Sie ist eine Heldin! Onkel Bengt trat ein. Olaf duckte sich noch mehr zusammen, und sein Gesicht nahm einen ängstlich gespannten Ausdruck an. Der Fabrikant aber beachtete seinen Sohn nicht im mindesten. Mit einer lärmenden Herzlichkeit begrüßte er den heimgekehrten Axel und wandte sich dann an Erik: „Heute machen wir einen Feiertag! Keine Einwendungen, mein lieber Erik! Die Firma Dahlgren u. Sjöberg wird nicht gleich zugrunde gehen, wenn die drei Chefs sich ein kleines Vergnügen gönnen!“ „Dann muß Ingeborg aber babet sein!“ meinte Erik mit großem Nachdruck. Bengt Sjöberg meinte lachend: „Wenn du darauf einen so großen Wert legst, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Anne kann ja so lange bei Olaf bleiben.“ „Vielleicht wäre es überhaupt gut, wenn Ingeborg in Olafs Pflege etwas entlastet würde. Sie strengt sich dabei zu sehr an,“ sagte Erik und schaute den Fabrikanten Antwort heischend an. „Hm, habe daran auch schon gedacht, lieber Erik. Wollen sehen, was sich tun läßt. Nun aber wollen wir uns nicht länger bei den Vorreden aufhalten. In einer halben Stunde fahren wir ab!“ Mit kurzem Gruße verließen die Brüder das Zimmer. * Dagmar Hielmar schaute erschrocken von ihrer feinen Stickerei zu der alten Wanduhr hin, die soeben die siebente Nachmittagsstunde angezeigt hatte. Da wurde es aber hohe Zeit, daß sie auf dem Gaskocher das Teewasser heiß machte. Tante Nora mußte jeden Augenblick nach Hause kommen. Seufzend raffte das schöne Mädchen die kostbare Stickerei zusammen. Ihr regelmäßiges Gesicht, aus dem die dunkelblauen Augen leuchteten, trug deutlich die Spuren zehrender Sorge. Innerhalb weniger Tage hatte sie Vater und Mutter verloren und mußte froh sein, Tante Nora, die zu Vaters Begräbnis gekommen war, sich ihrer annahm und ihr ein Unterkommen in ihrer mehr als bescheidenen Wohnung bot. Wo hätte das verwaiste Mädchen sonst auch bleiben sollen! So rasch fand sie keine Stellung, die auch nur einigermaßen ihren Anforderungen entsprach. Aber Tante Nora war selbst arm, wenn sie sich auch darüber durchaus keine Sorgen zu machen schien. Sie nannte sich stolz Künstlerin. Dagmar, die bereits drei Wochen mit der Tante zusammenlebte, hatte bisher noch nicht erfahren können, welcher Art die Tätigkeit der fünfunddreißigjährigen Tante eigentlich war. Aber daß die Tante nicht stillsitzen konnte, daß sie jede Gelegenheit ergriff, um aus dem Hause zu kommen, hatte Dagmar längst gemerkt. Es war ihr so vieles im Wesen Nora Hielmars unbegreif lich. Vater und Mutter waren so ganz, ganz anders gewesen, frei von allem Leichtsinn, der Nora gänzlich zu beherrschen schien. Dagmar entzündete die Gasflamme und schaute mit sinnendem Ernst in die züngelnden Flammen. Wüßte sie doch einen Menschen, an den sie sich mit der Bitte um Rat wenden könnte! Sie wollte ja so gern arbeiten, hatte manches gelernt und mußte doch heilfroh sein, daß sie für ein Geschäft Stickereien liefern konnte, die gar so schlecht bezahlt wurden. So saß sie denn vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht am Stickrahmen, bis die Augen brannten und den Dienst verweigerten. Und doch verdiente sie nur so viel, daß sie Tante Nora die Kost bezahlen konnte. Was sollte aus ihr werden, wenn sie nicht bald eine lohnende Beschäftigung fand! Das Wasser in dem blanken Teekessel sang und zischte. Dagmar schnitt Brot und betrachtete dann erschrocken das winzige Stücklein Butter. Die reichte ja nicht einmal für eine Person aus, und zwei sollten davon satt werden! Etwas anderes war nicht da! Wie bitter empfand Dagmar diese Armut. Stand nicht in jener düsteren Ecke des bescheidenen Zimmerchens das Gespenst der Not und grinste sie höhnisch an? Könnte sie doch helfen! Aengstlich rechnete sie nach: Fünfzehn Kronen würde sie für die Stickereien erhalten. Doch frühestens morgen war sie mit der Arbeit fertig. Wovon sollten sie so lange leben? Ihr kerngesunder, junger Körper verlangte dringend nach Nahrung und wäre sie auch noch so karg. Noch nie hatte sie bisher den Hunger so kennen gelernt wie jetzt. Besaß sie denn nichts, was sie der Tante anbieten konnte? Die geringen Ersparnisse der Eltern waren während der Krankheit und für die beiden Begräbnisse aufgegangen— so sagte die Tante. Den bescheidenen Hausrat hatte Dagmar nicht verkaufen wollen. Jedes Stück war ja ein teures Andenken an die Eltern, die so früh von ihr gescheden waren. Ein Koffer mit Wäsche und Kleidern war ihr ganzes Hab und Gut. Lag nicht in der Beilage des Koffers das kleine Kästchen mit den Schmuckstücken, die der Vater ihr in den letzten Jahren gekauft hatte? Wozu gebrauchte sie Ketten und Ringe und Spangen? Eben kam Nora Hielmar heim. Verstört ließ sie sich auf den ersten Stuhl fallen und seufzte tief auf. Flink war Dagmar an ihrer Seite und fragte voll herzlicher Teilnahme:„Was fehlt dir, Tante? Kann ich dir nicht helfen?" Schneidend scharf lachte Nora Hjelmar auf: „Kind, Kind, wie willst du mir helfen! Du kannst dich ja mit den paar Oeren, die du verdienst, kaum selbst erhalten.“ „Aber ich habe noch einige Schmuckstücke— „Und die willst du für mich zum Opfer bringen, große Dagmar?“ „Warum denn nicht? Ich gebrauche sie ja doch nicht. „Laß die Dingerchen einmal sehen! lief die Tante mit sichtlicher Freude. Dagmar eilte in die kleine Nebenkammer. Sie sah nicht, daß Tante Nora sich die Hände rieb, daß ein triumphierendes Lächeln um ihre Mundwinkel zitterte. Bald kehrte das Mädchen zurück und legte mit einem gewissen Stolz das Kästchen in den Schoß der Tante. Die prüfte mit großer Sorgfalt Stück für Stück und meinte schließlich:„Es sind ja ganz niedliche Sächelchen. Aber ihr Wert ist nicht sonderlich groß. Wenn wir sie verkausen, bekommen wir vielleicht dreißig Kronen de““:“(Forts. folgt.) Grppegefahr beugt vor 4— die Frau abmagert Ich muß schlank zein. Amerika schlägt den Rekord. Konstitution und Schönhert. Ahmagerungsmittel. Untrügliche Giste. Wie Hungerkur nicht aussehen dar'. Mode oder! „O Gott, ich wiege noch ganze 200 Gramm mehr als Miß Amerika!“, so ru#en mit Verzweiflung in der Stimme zlutjunge Mädchen und Damen in der„Blüte der Jahre“ Matronen gitt es heute nicht mehr) aus, nachdem sie eine 1ct Wochen lange Hunzerkur mit Punktroller, Massage, Parasfin und anderen Modefoltern hinier sich haben. Die Frau von heute will noch immer moger werden. Daran ändeit der noch nicht gans offi ielle Wunsch nach Vollschlankheit gar nichts. Um jeden Preis mager merden, früh, mitags hind abends mager werden, ohne Rücksicht darauf, ob es dem Organismus schadet, intensiv mager werden, und wenn man noh so normal gebaut ist, aller Gesundheit und elementarer Was soll man tun, wenn die Frau nun einmal will..s. Dieses Begehren is das Charakteristische unerer Tage und das Postulat der allmächtigen Mode. Es gibt keine Kraft. imstande wäre, ihr klar zu machen, daß sie sich irrt und sich auf einem salschen Wege befindet. Weder der Gatte (er hat sie nie verstanden!) noch der vernünftige Arzt fino irgendwie maßgebend in diesen Fragen. Dafür glaubt man der Reklame, den Film eitschriften und in erster Linie den amer kanischen Schönheitskonkurrenzen. Und man schematisiert Hüftenumsang soundso viel, Umfang der Arme soundso viel, der Schenkel soundso viel, und dann darf der Umsang der Knöchel nicht mehr als 16 Zentimeter betragen, das Gewicht genau 58 Kiloeramm. Alle Abmeichungen von diesem„Joeal“ werden als unerwünscht und häßlich bezeichnet, ome daß man auch nur im geringsten Proportion, Konstitution, Mus.elentwicklung usw. in Betracht zieht. Man kann ein fanatischer Anhänger der schlanken, weiblichen Silbouette sein, und dennoch können gewisse Vorbehalte spontan wach weiden. Zunächst jene, die sich vom äritlichen Standunkt aus aufdrängen. Wenn man sich die Frage vorlegt, ob die Frau von heute mit ihren Anstrengungen zur Schlankheit ihrer Gesundheit nicht schadet, vor allem durch massenhafte und übermäßige Anwendung, dann fällt die Antwort rücksichtslos bejahend aus. Geht man die allgemeinen Mittel und Methoden durch, dann findet man vielleicht nicht all u viele, die geradezu schädlich wirken, im Gegenteil, einige werden sich gerade durch quantitativ plysiologische Wirkung auszeichnen. Die Gefahr liegt aber anderswo: In der unrationellen und schematischen Anwendung. Wir müssen uns darüber Rechenschaft ablegen, daß ein Organismus dem anderen nicht gleich ist, troß der Identität selbst der Masse von Knöcheln und Schenkeln. Der Mensch. also auch die Frau, kommt auf die Welt mit einem bestimmt umgrenzten und individuellen Vorrat anatomischer und phynologischer Potenz, die man heute allgemein mit Konstitution oder Körperbeschaffenheit bezeichnet. Diese für den einzelnen unveränderliche und charakteristische Beschaffenheit bildet die Basis seiner physischen Persönlichkeit. Erziehung und Lebenstreo sind keineswegs imstande, diese Beschaffenheit grundsätzlich zu verändern, und man muß in jedem Falle mit ihr gewissenhaft rechnen. Nehmen wir das erste beste-Beispiel. Jemand ißt ein Kilogramm Pflaumen, trinkt saure Milch und fühlt sich ausgezeichnet; der andere mit schwächerer Konstitution reagiert auf einen ähnlichen Unfug mit lange andauernden Magenbeichwerden. Das sind, wie man annehmen müßte, natürliche Wahrheiten, die man nicht zu deuten braucht. Und dennoch kann man zum mindesten auf dem Gebiete der heutigen modischen Abmagerungsuren ohne weiteres ihre Nichtbeachtung und Vernachlässigung beweisen. Schauen wir uns die Mittel an, die die Frau von heute anwendet, um die gewünschte Schlankheit zu erreichen. Man kann sie in innere und äußere teilen. Die inneren Mittel sind jene gerade, die ohne ärztliche Beratung angewandt, dem Organismus am meisten schaden können. Von den in den verschiedensten Zeitschriften angepiiesenen Pillen oder Geheimmitteln für Abmagerungszwecke soll gar nicht gesprochen werden. Vor ihnen muß am meisten gewarnt werden weil ihre Wirkung unsicher und unbekannt ist. Nehmen wr aber einmal die von Aerzten empfohlenen Mittel oder Hausmittel, die, wie man sagt, den Stoffwechselpio eß beschleunigen sollen, also die verschiedensten Kräuter, Zitonen= oder Milchkuren, das Trinken bestimmter Quellwasser. In der Mehrzahl der Fälle geht mit der Anwendung des betreffenden Mittels eine bestimmte Diät Hand in Hano. Bei der Milchkur zum Beispiel begrenzt man alle anderen Nahrungsmittel bis zu einem bestimmten Minimum. Beim Trinken einiger Wasser werden auch das geringste Quanium Fett und schwerverdauliche Nahrungsmittel verboten. Wie man sieht, spielt kabei stets das qualitative Begrenzen der Nahrungsmittel eine Rolle, wobei auch das Mittel selbst, beziehungsweise seine Bestandteile, auf den Verbrennungsprozeß wirken. Wenn wir uns nun klar machen, daß es keine einheitlichen Organismen gibt, daß der Vorrat an Fett und Kohlenstoff, wie auch der gesamte Körperbau bei den einzelnen Menschen in weitem Um ange hin und her schwankt, werden wir verstehen, daß eine so plötzliche Umwertung der Nahrungszufuhr und mit ihm auch des Stoffwechse s, oft zu Zersörungen und zur Schwächung des Organismus führen kann, die nicht mehr gutgewacht merden können. Innenkuren sollte man stets unter ständiger ärztlicher Kontrolle durchführen und auf Grund wirklich ernster Vorschriften. Alles Schematisieren und Kopieren der Kur einer Freunein oder nach einer Zeitschrift muß als äußerst gefährlich für die Gesundheit verworfen werden, mithin also auch als gefährlich für die Schönheit. Von den bisher besprochenen Kuren ist nur ein kurter Schritt zur Hungerkur selbst, die natürlich nie voll tändig zu sein pflegt, sondern nach Zeit und Quantum auf einer bestimmt um renzten Nahrungszufuhr fußt. Hinsichtlich ihrer Heilwirkung wird die Hungerkur in vielen Stoffwech elkrankheiten als unumgänglich betrachtet, seiner in vielen Follen von Verwundungen und übermäßiger Beleibtheit, wie auch als univei elle Kur zur Erneuerung eines überarbeiteten Organismus. Die schönen Frauen aber wissen nicht, daß der sogenannte Kulturmensch weit mehr ißt, als der Organismus benötigt. Dieser ganze Nahrungsüberfluß schafft normalerweise eine ganze Reihe von Giftstoffen, die, wenn sie im Organismus verbleiben, sein vorzeitiges Altern verursachen und die Widerstandsfähigkeet des Zollgewebes verringern. Eine wissenschaftlich angewandte Hungerkur greit das Eiweiß nicht an und schafft aleichzeitig mit dem überflüssigen Fettvorrat auch jene Giftstoffe sort. Ihr Wert ist überdies außergewöhnlich und durch kaum eine andere Methode zu ersetzen. Geht man aber von der schönen Theorie zur Praxis über, dann überzeugt man sich, daß die Leichisinnigkeit der Frau heute auf dem Gebiete der Hungerkur geradezu Orgien seiert, die Sinn und Bedeutung der Hungerkur vollkommen umbiegen. Einige Damen sind imstande, zwei oder drei Wochen lang fast gar nichts zu essen, ohne vorher jemanden zu Rate zu ziehen, oder sich abwechselnd mit verschiedenen unbekannten Kräutern zu vergiften, und schaudern vor der Einnahme auch nur des gernassen Quaniums normaler Nahrung zurück. Jeder Arzt, der mit dem schwachen Geschlecht zu tun hat, kann seststellen, daß in 50 Prozent aller Fälle der erwartete Erfolg ausbleibt, sich dagegen viel früher entweder eine allgemeine Schwäthze einstellt, die an völlige erscöpfung grenzt, oder auch eine all gemeine organische Nervenkrantheit urw., die ein drogendes Menetekel zur sofortigen Einstellung der„Kur“ sind. Das freiwillige Hungermärtyrium der Frauen von heute ist eine völlig ungesunde gesellschaftliche Erscheinung; denn wir haben es heute nicht mehr mit sporadischen Fällen zu tun, soneern mit einer Abmagerungsepeoimie, die nach der Ansicht vieler Aerzte gerade u zur Ausrottung der Risse führen muß. Wie auf der einen Seite die übermäßige Beleibtheit un weiselhaft bei der Frau unerwünicht ist, kann man auf der anderen Seite kaum vollwertige Geschlechtstypen in einer Generat on flachbrüstiger Frauen erwarten, deren Hüften vom Charlesion zertättelt snd... M.— Lin baß LI. Skäphast Wir müßten uns darüber klar sein, daß die Schonheit des weiblichen Körpeis, die nicht der Gesundheit und inneren Spannungskiat entspringt, gar keine Schönheit ist. Jees Schematisieren und Aufstellen papierner Vorschriften ist cort ein Verbrechen, wo man es mit einem lebenden und veränderlichen Ween zu tun hat. Mäßigkeit ist auch hier der einzig richtige Weg.„ Weit weniger kompliziert, also auch weit weniger gefährlich sind die äußeren Mittel, die in der Hauptsache auf einer mechaniichen Belebung des Bluttreislaufes beruhen. Präparate, die gleichzeitig chemisch wirken, sind wenig im Gebrauch, und ihre überschnelle Wirkung ist nicht immer gleichgültig für die Gesundheit. Neben der gewöhnlichen Handmassage ist heute die Massage mit bereits allgemein bekannten, speziell heigerichteten Apparaten wie Punktroller usw. gebräuchlich, die regelmäßig durch die Patientin selbst angewandt, neben ihrer lokalen Wirkung eine ausgezeichnete Gymnastik für den gesamten Organismus werden. Die Massagewale muß gewisse charakteristische Merkmale aufweisen, vor allem Härte und eine gewisse lügelige Beschaffenheit der Oberfläche, damit ihre lokale Wirkung ausgiebig sein kann. Die Wir ung beruht, wie wir wissen, auf einer Belebung. des Blutkreislaufes— durch die verbreiierten Blutgefäße fließt in einer bestimmten Zeit eine große Menge von Blut und reißt Fettpartikel mit sich, die sich in überflüssiger Weise in dem Zellgewebe ansammelten. Man muß aber die Au'merksamkeit vor allem darau#f lenken, daß ebenso zielscher, weit erfolgreicher und harmonischer auf die Verteilung des Fettes ein entsprechend ausgewählter Sport wirkt. Wenn sich unter den Amerikanerinnen so viel hübsche und gutgebaute Frauen befinden, so ist diese Tatsache in der Hauptsache der dort allgemein verbreiteten Schwimmsportleidenschaft zuzuschreiben. Der Vollständigkeit halber muß auch der Paraffinkur gedacht werden. Ihre„Un chädlichkeit“ ist relativ und hängt in jedem Falle von der Stärke des Organismus ab, der sich dieser Anstrengung unterwirft. Glücklicherweise gibt die Ausführung der Paraffinkur durch Fachärzte eine gewisse Sicherung. Dieser Kur muß eine genaue interne Untere suchung vorausgehen, und gewisse Krankheiten(Herz= und Blutgefäße) stehen im kategorischen Widerspruch zu ihrer Anwendung. Ohne auf die Beurteilung der Resultale einzugehen, die nach den Versicherungen der Reklame erstaunlich sein sollen, erinnern wir uns unwillkürlich der auf der Vase sitzenden Fliege. Bekanntlich ging die Fliege zugrunde, aber auch die Vase ging in Trümmer. Vielleicht ist es also bener, es nicht zu versuchen, denn man muß stets bedenken, daß der Organismus der Frau einen überaus subtilen Innensekretionskomplex darstellt, der um jeden Preis grobe und nicht physiologische Anremplungen vermeiden muß. Dr. L. K. Ohnmachten Bei großen Menschenansammlungen kommt es häufig vor, daß Menschen— vor allem Frauen— plözlich von einer Ohnmacht befallen werden. Sie sinken um, geraten in Schreiß und verlieren die Sinne. Nach an änglichem Herzklopsen wiro der Herischlag schwach und schließlich ganz undeutlich. Das Schlagen des Pulses scheint ganz aufgehört zu haben. Solche Chnmachten beruhen im allgemeinen auf einer Blutleere des Gehirns. Daher kommen sie stets nach groren Blutverlusten vor. Wenn sie bei manchen Personen von weichlicher Gemütsart schon nach ganz geringen Blutungen eintreten, so ist aber daran nicht der Blutverlust schuld, denn diese Menschen fallen oft schon beim bloßen Anblick blutender Menschen in Ohnmacht. Nervöse Frauen zeigen sogar bei den geringsten Anlässen große Neigung, ohnmächtig zu werden. Bei Ohnmachtsankällen di ser Art tritt infolge einer Reaktion auf die Gefäßnerven eine krankhafte Zusammenziehung der Blutgefäße und Herzkrampf ein, so daß die Herze pumpe nicht mehr genügend Blut ins Gehirn besöroert. Rein mechanisch wird die Verminderung in der Blutzufuhr auch herbeigeführt durch langes Steien, z. B. bei Festeüren auf den Straßen oder im Gecränge, in Kirchen, Theatein usw, wo bekanntlich sehr häufig Menschen von der Ohnmacht be allen werden. Gewaltiam wird aber die Blutzirkulation auch durch zu starkes Schnüren gestört, weshalb Frauen, die das sehr lieben, bei der geringsten Kleinigkeit ohnmächtig werden. Glücklicherweise scheint die korsetilose Mode, die momentan herrscht, mit dem Uebel aufgeräumt zu haben. Welche von den unzähligen Mitteln, die zu ihrer kämp ung angepriesen werden, kommen nun für die Behandlung in Frage).„„ 6 6962 Vor allen Dingen muß der Patient sofort an die frische Luft gebracht werden oder in ein Zimmer mit weitgeöffneten Fenstern, damit er sauersoffreiche Luft einatmen kann. Hat man das getan, so bringt man den Kranken in horizonti#e Lage— Füße hoch, Kopf tiefer— um den Zufluß des Blutes zum Gehirn zu unterstützen. Nur in den seltensten Fällen, wenn Gesicht und Lippen des Ohnmächtigen nicht bleich, sondern rot sino, was auf zu großen Blutandrang nach dem Kopfe deutet, lagert man ihn umgekelrt— Füße tief und Kopf hoch. Ist die Ohnmacht infolge eines Falles oder Schlaves auf den Kopf eingetreten, so muß für die unbedingte Ruhelage des Verletzten bei erhöhtem Oberkörpen sesorat werden.„ gl. 16, 4i. amerkichert, Mlud Von groter Wichtigkeit ist die unverhinderte Blutzirkula ion, weshalb alle den Hals, die Brust und den Unterleib beengenden Kleidungsstücke schnell zu lösen, nötigen alle aufzuschneiden sind. Dann empfiehlt es sich, Gesicht und Brust mit kaltem Wasser zu besprengen. Hat man Kölnischeo Wasser oder Essig zur Hand, so reibt man damit Stirn und Schläfen ein. Auch Riechmittel, wie Salmiakgeist. aromatischer Eisig und Hirschhorngeist reizen die Nerven und beleben den Ohnmächtigen. Niemals aber soll man die Flüssigkeit in der Flasche dem Ohnmächtigen unter die Nase halten, weil sie bei Bewegungen des Erwachenden oder beim Nießen von diesem in die Nase aufgezogen werden und Erstickungsanfälle verursachen kinn. In schweren Fällen von Ohnmacht sino noch stärkere Reizmittel der Haut anzuwenten, wie z. B. Reiben von Brust und Rücken mit nassen Tüchern, das Bürsten der Fußsohlen und der Waden. 33 Reicht’s Geld nicht von suchem enutzen Sie unsere reichhaltige Leil Wir heifen ihnen Benutzen Sie unsere reichhaltige Lei CARE BRAUS, SUNWERTE, Bammoistrabe 90995 ##A RA SoTc KC Pndn Vennse -- a (3. Fortsetzung.) Senta sah Brigitte sprachlos und kopsschüttelnd an aber rang dite Hände: „Sentachen— Sentachen, wie konntest du nur so zu der feinen Dame, die der gnädige Herr Graf dir doch zur Re„Ju zu.— was für einer Tante?— Hahaha— BriSenta brach in ein helles, melodisches Lachen aus, faßte die alte. rundliche Brigitte um die Taille und drehte sie mit sich herum, daß ihr Hören und Sehen verging. „Sentachen— Liebling, halt ein— ich— ich werde ja — ganz— schwin— delig— Da hielt Senta ein und küßte Brigitte auf beide Backen. „Wenn ich dich nicht hätte, Brigitte! Nicht eine Stunde hielt ich es hier aus! Diese Dame mit der hochmütigen Nasenspitze, mit der werde ich auf ewigem Kriegsfuß stehen, paß nur auf Glaubst du, ich könnte es ertragen, daß man dich wie bisher weiter achtlos behandel!? Nein, ich nicht, hörst du. Brigitte? Und mag man sich auf den Kopf stelien"“ 1613 5 O Gott, Herzliebling— meinetwegen— soust on dir keine Unannehmlichkeiten bereiten Was liegt denn an mir? Und ob die Dame mich für deine Dienerin oder sonst was hält, das ist doch gleich, wir bleiben doch. was wir sind, und im Grunde— hat sie doch recht. Brigitte, so darfst du nicht sprechen, du weißt recht gut, was du für mich bist, und ich will nicht, daß man dich nie„Aber wenn die Dame dem Herrn Grafen nun erzählt, „Bescheid gesagt hast,“ vollendete Senta.„Was ist da zu erzählen? Ich würde es jederzeit verfechten.“ „Aber— der Herr Graf sehen mir nicht danach aus— als wenn—“..6 uu u., itm22 „Brigitte— fürchtest du bich erwa vor ihm: „Ich fürchte nur, man könnte mich von dir trennen „Das sollen sie nur versuchen, nicht eine Stunde bliebe ich ohne dich im Schlosse. Ich habe ohnehin nicht die Absicht. lange auf der Wolfsburg zu bleiben; denn ich habe es Onkel und Tante Rodenbach versprochen, sobald wie möglich nach Berlin zurückzukommen und meine Studien fortzusetzen.“ „Hoffentlich erlaubt es der Herr Gras. „Was du nur immer mit deinem HHerrn Grafen hast. „Er ist doch dein Vormund, Herzchen „Ach so— ja richtig— leider— Weißt du— am liebsten kehrte ich noch heute der ganzen adelstolzen Sippe den Rücken“ 4— „Du bist bei deinen einzigen Verwandten „Verwandten? Hat er sich meinem Vater gegenüber jenals verwandtschaftlich gezeigt, und fandest du etwa seinen teifen, förmlichen Empfang heute besonders verwandtschaftlich?— Du schweigst— das ist die beste Antwort „Aber das Schloß, Kindchen; bedenke doch, dein Vater wurde darin geboren.“ „Das habe ich bedacht, und ich sage dir, es überkam mich wie ein Schauer, als ich zuerst die Schwelle betrat, ich meinte, ich träte in einen geheiligten Raum Gleich darauf freilich fiel mir ein, daß diese Mauern ihn verstießen. und— nun hasse ich das Schloß mitsamt seinen kalten. lieblosen Bewohnern“. 61.„„ 6 „Und es ist eigentlich doch recht schon hier. Du hast dich noch gar nicht einmal umgesehen“ Jetzt ließ Senta den Blick gleichgültig umherstreifen, und sie konnte nicht leugnen, daß alles sehr schön und zweckmäßig eingerichtet war Man hatte an ein Kind gedacht, doch die hellen, luftigen Gardinen, die ebenso hellen Möbel, die zierlichen Tischchen, der Schreibtisch mit allem Zubehör und kleinen Nippes und das daneben liegende luftige Schlafzimmer mit seiner zierlichen Garnitur konnten auch wohl das Herz eines sechzehnjährigen Mädchens erfreuen Senta aber sah nur eins: auf einem Stuhle saß eine schöne, große Puppe. Sie brach in herzliches Lachen aus, nahm die Puppe auf den Arm und streichelte sie„Hahaha, sieh nur. Brigitte, ist sie nicht entzückend? Sie hat echte Haare, echte Wimpern und feinstes Kugelgelenk— Er hat ein Kind in mir erwartet, ein Zeichen dafür, wie wenig er sich um seinen Bruder gekümmert hat Doch die Puppe behalte ich, die gebe ich nicht wieder heraus Mag er lieber die— Erzieherin zurücknehmen— haha— ha“ „Die wirst du wohl in den Kauf nehmen müssen, Liebling"„ 4„ E „Wieso? Bin ich denn nicht schon zu alt zu einer Erzieherin und um am Gängelbande geführt zu werden?“ „Freilich, freilich, doch sieh mal, Herzchen, so ganz ohne Dame ginge es doch auch nicht, du verstehst mich“ „Eigentlich nicht, doch immerhin werden wir in der kurzen Zeit schon miteinander fertig werden Morgen werde ich dem Onkel meine Pläne auseinandersetzen, ich werde für meine Kunst kämpfen und mir seine Zustimmung, wenn es sein muß— ertrotzen“ Um Gottes Willen, Kind renne nur nicht gleich wieder mit dem Kopf durch die Wand. Uebereilung könnte dir mehr schaden als nützen“ „Und doch muß es sofort geschehen, ich meine die Aussprache mit ihm Jede Verzögerung bringt mich um einige Schritte zurück Doch jetzt sprechen wir nicht mehr davon Wir sind beide todmüde— laß uns zu Bett gehen Brigitte halt dem jungen Mädchen beim Auskleiden: sie ordnete das reiche, blonde Haar und streifte ihr das feine Nachthemd über Wenige Minuten später lag Sentas Kopf in den blendend weißen Kissen Ein zärtlicher Blick der Alten streifte das junge Kind „Wie ein Engel.“ sagte sie leise „Ein Engel der beißt und kratzt. Hast du schon je von einem solchen gehört?“ Lachend zog sie Brigitte auf den Bettrand nieder.„Du schlässt neben mir, Brigitte?— Es ist mir ein beruhigendes Bewußtsein, daß ich in dem großen Schlosse nicht allein und verlassen bin.“„ „Ja, es war sehr freundlich von dem Herrn Grafen, mich neben dir einzuquartieren“ Was dem Kinde galt. Der Sechzehnjährigen hätte er diese Rücksicht gewiß nicht gezeigt Also schon das zweite Gute, was mir aus seinem Irrtum erwächst. Aber ich merke schon, meiner guten Alten hat der Herr Graf“ trotzdem er sie ganz schauderhaft nichtachtend behandelt hat, imponiert Mir unbegreiflich Na— gute Nacht. Brigitte Gute Nacht, Herzensliebling, und träume etwas Schönnes Du weißt, was man in der ersten Nacht an einem fremden Ort träumt, das geht in Erfüllung „Unsinn, Liebste! Schlafe wohl—gute Nacht. Schon lange verkündeten die regelmäßigen Atemzüge aus dem Nebenzimmer, daß Brigitte fest eingeschlafen war. Senta lag noch wach, in Tränen gebadet Das heiße Weh, das sie am Tage so standhaft überwunden hatte, brach jetzt durch Die Erinnerung, die Trauer um den Vater, die neuen Eindrücke und das Gefühl des Verlassenseins überfluteten ihre junge Seele, und ihr Schmerz faßte sich zusammen in dem einen Ausdruck: Heimweh. Das vaterund mutterlose Kind besaß keine Heimat mehr. Doch die Ermüdung von der langen Reise machte sich in dem jugendlichen, noch nicht widerstandsfähigen Körper bemerkbar und forderte ihre Rechte Das Schluchzen wurde schwächer, die Tranen versiegten, und die Augen schlossen sich zum Schlummer. Und der Traumgott stillte das Heimweh; er führte die Waise zu den Eltern in die glückliche Kindheit und brachte sie so in das verlorene Paradies zurück III Als Senta am nächsten Morgen erwachte, schien die Sonne hell und freundlich in ihr Zimmer; denn sie hatten vergessen, die Jalousien herabzulassen.. Senta blickte sich, vom Schlaf noch verstort, um, und wie Enttäuschung glitt es über ihre Züge. Da trat Brigitte ein. Js. u5umt „Guten Morgen, Herzblatt, was hat oir geltaum. Senta sah sie mit heißen, verträumten Augen an. „Ich— war daheim. Brigitte „Ach, wie schön— doch nun, schnell auf, Kindchen; die Sonne scheint so frohlockend. und über Nacht ist es wahrhaft und wirklich Frühling geworden Wir wollen in den Park und an den See, an dem wir gestern vorüberfuhren. „Ja, ja, beeilen wir uns, antwortete Senta und sprang auf Sie fühlte Brigittes Absicht, sie abzulenken, wohl heraus und erkannte, daß es das beste war Nach kurzer Zeit saßen beide am Kaffeetisch Das Mädchen. das den Kaffee gebracht hatte, meinte zu Brigitte ganz vertraulich. heute nur eine Ausnahme gemacht wurde Von morgen ab müßte die gnädige Komteß mit dem gnädigen Fräulein unten im Speisezimmer frühstücken Senta, die im Nebenzimmer am Fenster stand, hatte es gehört und gleichmütig aufgenommen. Das war ja vorauszusehen Heute wollte sie darum die gemütliche Kaffeestunde in Brigittens Gesellschaft noch auskosten„.. Mit jugendlich gesundem Appetit ließ sie suh den Kaffee und die frischen Brötchen schmecken und plauderte unterdes mit Brigitte über die gestrigen Reiseerlebnisse und den großen Sturm, den sie auf hoher See gehabt hatten Ein Klopfen an die Tür machte diesem Gespräch ein Ende Auf Sentas„Herein“ wurde die Tür geöffnet, und ein altes, graubärtiges Dienergesicht, dem bald der dazu gehörige Körper folgte, schob sich herein „Der Herr Graf lassen die Komtesse um ihren Besuch bitten“ Senta sprang mit einem Ruck empor, strich ihr schwarzes Kleid glatt und reichte Brigitte die Hand. „Mein Himmel, Sentachen, deine Hand ist ja kalt wie Eis“ Senta lachte auf, nickte der Alten zu und folgte dem Diener „Gnädige Komtesse brauchen keine Bange zu haben. Unser gnädiger Herr sind wohl manchmal ein wenig kurz angebunden und scharf, aber, im Grunde genommen, meinen Sie es nicht böse Der alte Gottlieb kennt seinen Herrn Erstaunt sah Senta auf Wußte der Diener von dem Kampfe. dem sie entgegenging. oder hatte ihn nur ein feiner Instinkt geleitet?. Das treuherzige Gesicht des Alten heimelte sie ordentlich an. es kam ihr lieb und vertraut vor. „Warum sollte ich Bange haben, Gottlieb? Wir Wolfsburger fürchten nichts und niemand auf der Welt.“ „Ah. so stolz sprach auch der selige Vater. „Sie kannten meinen Vater““ „Und ob ich ihn kannte! Ich habe ihn ja noch, als er ein kleiner Junge war, auf den Armen getragen, bin später mit ihm fischen und jagen gegangen Ein lieber lustiger Herr war es. und singen konnte er— die Vögel schwiegen im Walde, wenn er ansetzte, Und— nun steht sein Kind vor mir— Komteßchen. nichts für ungut einem alten Diener, der seine Herrschaft lieb hat— erzählen Sie mir einmal von dem Junker— wollte sagen von dem seligen Herrn Grafen"„„„ Senta kamen Tränen in die Augen Der erste Mensch, der auf der Wolfsburg nach ihrem Vater fragte, der Teilnahme für sie empfand „Herzlich gern. Gottlieb, soviel Sie wollen „Dank— tausend Dank.— Doch hier ist die Tür nach des Herrn Grafen Zimmer— treten Sie frisch und frank ein.“ Der alte Gottlieb öffnete die Tür, ließ Senta eintreten und schloß sie wieder Senta befand sich in einem großen, reich und bequem ausgestatteten Herrenzimmer Die Geweihe an den Wänden sowie allerhand andere Jagdgeräte und Trophäen verrieten, daß der Besitzer ein Nimrod war. Graf Maximilian erhob sich von seinem Stuhl am Schreibtisch und ging seiner Nichte einige Schritte entgegen. „Guten Morgen, Senta.“ „Guten Morgen— Onkel Maximilian.“ Er nahm ihre Hand und führte sie zu einem Sessel, der an seinem Schreibtisch seinem Stuhl gegenüber stand. „Ich habe dich um deinen Besuch bitten lassen," nahm, er, nachdem sie sich gesetzt hatten, das Wort,„um dich mit, den Verhältnissen der Wolfsburg respektive mit deinen eigenen vertraut zu machen. Apropos— wie hast du geschlafen?“ „Danke— ich schlief gut.“ 5 „Das freut mich; so wirst du die Strapazen der langen Reise überwunden haben“ Er hob jetzt den Blick von der Zigarre, die er in den Händen gedreht hatte, zu dem jungen Mädchen, dessen seines Gesicht mit den dunklen Augen heute bei Tageslicht doppelt anziehend. rosig und frisch aussah Wie dir meine Ueberraschung gestern verriet, erwartete ich ein Kind in dir,“ fuhr er nach sekundenlanger Pause fort„Du wirst diese irrtümliche Annahme begreiflich finden, denn du weißt, daß dein Vater in keinem Verkehr mit seiner Familie stand, wir also nichts Näheres von seinen Familienverhältnissen wußten— Allerdings befindet ich, wie ich jetzt bemerkt habe. der Trauschein deines Vaters sowie dein Tauf= und Konfirmationsschein unter den Papieren, die mir mit dem Testament gesandt wurden. sie waren mit anderen Papieren und Briefen. unter denen ich sie nicht vermutete, zusammengepack!— Die Vorbereitungen, die ich zu deiner Ankunft und Aufnahme traf, galten, wie gesagt, dem Kinde, doch erfährt die Hausordnung trotz des Irrtums keinerlei Aenderung Die Dame, die ich zur Repräsentantin meines Schlosses sowieso engagieren mußte, kann auch deine Lehrerin und Erzieherin werden Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Bildung eines sechzehnjährigen jungen Mädchens kann noch nicht so vollendet sein, daß sie keiner Nachhilfe mehr bedürfte Das Nähere überlasse ich selbstverständlich Fräulein von Rupert und ihrer langjährigen Erfahrung, sie soll dir nicht allein Gesellschafterin, sondern Respektsperson. deren Anordnungen du dich in jeder Beziehung zu fügen hast, sein, im übrigen lege ich dir keinen Zwang auf Lebe deinen Neigungen und kleinen, in unserem Stande erlaubten Zerstreuungen „Wie lange— soll ich— auf der Wolfsburg bleiben?“ preßte sie endlich mühsam hervor Der Graf sah seine Nichte verwundert an. „Ich verstand dich nicht, mein Kind—— was meinst du damit?“ „Ich— meine, wann ich nach Bertin zurüg varf „Nach Berlin?— Du sprichst mir noch immer in Rätseln. Die Wolfsburg soll dir von jetzt an doch Heimat sein. „Ja— was soll denn aber aus meinen Studien werden? Hier kann ich sie doch nicht fortsetzen.“ „Von welchen Studien sprichst du?“ „Von meinen Gesangstudien“ „Ach— so“ Er sagte das ruhig und gleichmütig, als überraschte es ihn nicht und als wäre er auf Aehnliches vorbereitet.„Ich lege, wie schon einmal gesagt, deinen Passionen kein Hindernis entgegen Du kannst hier ebenfalls musizieren, wenn es mit Maßen geschieht.“ Ein Zucken lief durch ihren Körper „Das wäre etwas-Halbes und brächte mich meinem Ziel nicht näher, denn— ich habe die Musik zu meinem Beruf erwählt" „Zum Beruf— haha— jede Frau will heutzutage einen sogenannten Beruf haben Ich erkenne dieses Bestreben gewisser Volksklassen an, obgleich ich nicht zu den Freunden der Frauenbewegung gehöre Doch— eine Gräfin Wolfsburg, mein liebes Kind, hat keinen anderen Beruf, als ihrem Stande gemäß zu leben, ihrem Wahlspruch „Noblesse oblige" nach zu handeln Eine hohe Aufgabe, ein schöner Beruf ist es: wohl der Frau, die ihn ganz erfüllen kann"„ Ich bin aber keine Gräfin und will keine Grafin sein. Der Graf sah seine Nichte mit eigentümlichem Blick an. „Das klingt wie der Trotz eines Kindes— was willst du denn sonst sein?“ „Opernsängerin.“ Ah!“ Trotz seiner bis hierher bewahrten ruhigen Selbstbeherrschung erschien jetzt eine Unmutsfalte auf seiner Stirn „Du willst also zur Bühne gehen. wenn ich recht verstehe Dieses Verlangen setzt mich nicht so sehr in Erstaunen, da ihr jungen Mädchen euch, wenn ihr ein wenig Stimme besitzt, sogleich zu etwas Höherem berufen, eine zweite Patti oder Lilly Lehmann zu werden glaubt Die dornenvolle Laufbahn, die solchem Ruhme vorangeht, ist euch fremd, oder ihr denkt in eurer jugendlichen Begeisterung nicht daran“ „Meine Eltern waren stets glücklich in ihrer Kunst," schaltete Senta ein „Sie werden dir, dem Kinde. die Schattenseiten vervorgen haben Wäre dein Vater mit deinen Wünschen einverstanden gewesen, hätte er dich nicht mir anvertraut, denn er kannte meine Ansichten und Meinungen und wußte, daß ich sie nicht von heute auf morgen ändere“ „Und— doch war es meines Vaters Wunsch. ich begreife ihn zum ersten Male nicht." erwiderte Senta mit ichmerzlich bewegter Stimme „Später kommt dir vielleicht das Verständnis dafür Ich gebe meine Zustimmung zu solcher Extravaganz jedenfalls nicht. ich würde unseren Stamm dadurch beflecken, wenn ich duldete, daß ein Glied desselben sich öffentlich zur Schau stellte“ „Mein Vater tat dasselbe.“ rief Senta, kreidebleich geworden „Ja, und deshalb blieb ihm die Wolfsburg verschlossen. „Weil ihr ihn mit kaltem, lieblosem Herzen daraus vertrieben habt“ Sie riej es, vor Leidenschaft bebend.(Forts. sbgl. 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