Anno 1801 Nro. 67 Mit Kuhrfürstlich gnädigstem Privilegio. den 21. August. I. Citationes edesles. Mus besondern Befehl Sr. Kochwwürden Herrn Hfetalen des geigiichen richts ordentlichen Richters, werden alle sowohl bewilligte als unbewilligte Creditoren des Zellers Anton Hellweg genannt Nordhoft Kirchsp. Watersloh, jedoch mit Ausschluß der Erden weyland Meditzinal= Rathen Wilderding und der Kapelaney zu Waterslob hiemit ein für allemal edictaliter verabladet, um innerhalb 6 Wochen nach erster Bekanntmachung dieses ihre an gemeldten Zellern Rordbeff habende Ansprüche und Forderungen bey hiesigem geistlichen Hofgerichte durch bevoll. mächtigte Anwälde zu propouiren und gehörig zu rechtfertigen, mit der Verwarnung, daß ihnen ansonst ein ewiges Stillschweigen eingebunden werden solle. Imgleichen werden selbige Gläubiger hie. mit auf den 4ten känftigen Monats September verabladet zum alsdann vor hochgedach. kem Herrn Officialen in dessen gewöhnlichen Wohuhofe Morgens um 9 Uhr in Person oder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen, um zwischen ihnen und Explorauten ihPer Forderungen halber einen gätlichen Vergleich zu versuchen, mit der Verwarnung daß die nicht Erscheinende und auf die eröffende Vergleichsvorschläge sich nicht Ere klärende dem Befinden nach sofort für einwilligend und die Vergleichsvorschläge für angenommen gehalten werden sollen; wober denselben zur Nachricht ohnverhalten wird, daß die Temporal= Inhidition, welche auf nicht erfolgenden Vergleich dem Befinden nach sofort wieder eingezegen werden solle, erkanne, immittelst aber dem Exploranten stante temporali inhibitione alle Veräußerung ernstlich untersagt seye. Gegeben Mänster den esten Juliks 1801. Ad lpec. Mandatum R. D. Officialis Funcke, caufse Akt. Nus Befehl des Hochwürdigen Münsteris. ** Domkapitels verordneten Richters und Gografen zum Bakenfeld, Herrn Dokt Wemhoff, weiden alle und jede welche an dem von Joh. Huppert, Kührer zu Amelsbüren, unterm 8ten August l. J. an Herrn Krameramts. verwandten Joh. Godfried Schölvisck dahier verkauften, außer Aegidil Thor ohnweit der Windmählen gelegenen Garten, welchen der Hr. Hauptmann von Spiessen ein dingliches Recht oder Anspruch haben, oder zu haben vermeinen, hiemit edistaliter ein für allemal verabladet, um innerhalbe Wochen, wovon ihnen 14 Tage für den ersten, 14 für den zweyten, und 14 Tage für den zten und letzten Termin peremptorie angesetzt, ih. rean besagten Garten habende Ansprüche bey dem Hochwürdigen Domkapitularischen Gogericht Bakenfeld durch genugsam bevollm. Anwälde zu proponiren und gehörig zurecht. fertigen, mit der Verwarnung: daß ihnen an. sonst ein ewiges Stillschweigen eingebunden werden solle. Signat. Münster den 17. Aug. 1801. De Mandato D. Gogravii Singor, subst. Erschbr. II. Gestohlene Sachen. den der Nacht vom öten auf den pten dieses zwischen 1r und 12 Uhr sind die Eheleute Beerhorst, Anpächtiger der Beckinghauser Lippmähle Kirspiels Altlünen von einer Räuberbande überfallen, welche mittels Eröffiu ng der Küchenthüre, sodann gewaltsamer Verschlagung der Stuben und sonstigen Thüren, aus den in der Stube rechter Hand der Füche b.findlich gewesenen, mit Gewalczerschlage. nin Koffers und der sogenannten kleinen Lade r) eise alte englische silberne Uhr mie silbernem Zifferblatt und mit doppeltem sildernen Gehäuse, woran eine Hablerne Uhrkette und ein stahlerner und messingener Uhrschlüssel. 2) Einelänglicht ründliche silberne, inwendig vergoldete Tabacksdose, worauf Blumen geavirt. 3) Vier in dieser Tabacksdose befindlich gewesene Friedrichsd'or. 4) Ein goldenes Kreu, mit dem Schlosse. 5) Ein Paar läng. lich virreckigte silberne Schuhschnallen; worauf 4 Rosen in Silber ausgestochen. 6) Ein Paar runde Alberne Schnallen, worauf kleine Pünkicher befindlich. 7) Ein Paar längliche Hosenschnallen, 8) Ein fiidernes Halsschleß. 9) Eine silberne Halsschnalle. 1o) Ein silberner Theilöffel. rr) An Geld: 4 Dreygulden. stücke, ein brabäntisch. Konventionsehaler und ein linnener Beutel mit ohngefähr 30 Rl. Münßtergeld, sodann 1a) Ein Stück vom alten weissen seidenen Strumpf, worin in aller. hand kleiner preußischer Mänze ohngefähr 30 W Sewesen. 13) Aus dem ganf kleinen Koffer ein dunter, blau, roth u. schwarz floretseidener Seldbeutel mie ohngefähr 30 Stäck theils boll. Gulden, 14 und3 Gulden. stücken, französ. Kronenthaler, und alten Gul. den, auch zwev Guldenstücken. ... An Kleidungsstücken. a) Ein schwarzseidener noch nicht gesäumterschlichter Halstuch, b) ein großer kattunenet Halsluch mit einem kleinen braunen Rand und sonst mit gelben und schwarten Ruthen; c) ohngefähr 20 Nebeikappen von allerband Sorten theils Resseltuch, Cambre, Gaze, und mie Spitzen besetzt, d) 15 Hembe der Ehefrau Beerhorst mit den Buchstaben F. B. H. auf der Brust mit weissem Zwirn beseichnet, welche besonders daran kenvebar, daß sie mehr als gewöhnlich weit sind ,e) eine neuehirschlederne Hose des Beerhorst f) ein schwarzseidener Halstuch, wiicher jedoch nicht ganz neu gewesen. Sodann aus dem daselbst befindlichen und mit Gewalt erbrochenen Schreibpult aus einer Lade ungefähr zo Rthl. Münstergeld; ferner 2 geladene Gewehre, wovon das eine ein Bürgerlauf,### in der Mitte einen Rostflecken hat, und mit Rußholf halb geschäftet ist, in dem unten an der Kolbe befindlichen. Messing ist ein Kreuzzeichen eingeschkagen; eie ne Pistol, wie auch ein Hirschfänger mit einem birschhornen Griff. Aus der Küche ein Blasrohr und eine Axe. Aus dem auf der Kammer an der Küche befindlich gewesenen und erbrochenen Koffer der Tochter Clementine in allerhand Mürze ungefähr 2 Rihl. Von dem Bühne rechter Hand auf der Dehle aus dem allda ofsen gestandeneu Schrein der andern Tochter Maria Frauziska ein rothseidener Halstuch mit blau und weissem Rand, ferner ein großer kattuner Halstuch mit schwärzlich gelben Blümchen u. einem breiten schwarzgelblich weissen u. dunten Rand, und an Gelde ein halber Rthl. in preuß. Münze. Von dem Knechte Bühnereche ter Hand der Dehle dem Mühlenknechte Henrich Dunker aus seinem allda befindlichen und mit Gewalt eröfneten Schreine ein französts. Laubthaler, ferner dem andern KnechkteGird Heurich Thembs aus seinem ebenfells erbro# chenen Koffer ungefährr Rtl. in kleinee preuFischer Münze, entwendet nachdem die Räu der zudor den Mühlenpächter Beerboest mie seiner Frau, beyde Töchter und Sohn, auch die Magd an Händen und Füßen gebunden und mishandelt haben. Wer den dieser gewaltsamen Beraubung dem bießigen Gerichte die Thäter glaudhaft anzeigen wird der hat unter Verschweigung seines Namens bir edittmäßige Belobnung zu erwarten. Werne den 1o. August 1801. Schroer, subst. Grschbr. III. Vermischte Nachrichten. Die adeliche Hovesaat Dieckbausen im Amte Bechte Kirchspiels Emsteck eine Stunde von Kloppenburg, soll am Dienstag den rsten September meistbietend Stückweise derkauft werden. Kauflustige belieben sich des Morgens um 7 Uhr auf dem Guthe einzufin. den. Anschläge und Conditionen sind vorher einzusehen in Münster bev dem Heren Haupt. mann von Sonnenberg; in Osnabrück beym Heren Gastwirth Bömer, in Vechte bev Hrn. Amtschreider Schmedes, in Kloppenburg bey Hru. Oberreceptor Schenkberg; in Visbeck bey dem Vogken Hilbemann; und auf dem Hause Dieckhausen. Hildemann. Ex Commillione. Diejenige welche an der abgelebten Witeib E Hofbuchhändlerinn Perrenon, gebohrne Laporte, Forderungenhaben, werden ersucht, die Rechnungen binnen 14 Tagen im Sterbhause, obsonst mir untergeschriebe: nen Notarien einzugeben. Mänster den izten August 1801. Schreiber, Rotar. (ns wird hiedurch bekannt gemacht, daß der halbe Unterzoll zu Haaren im Amte Meppen, weiters die Octroy wegen Ausfuhr der großen Kieselsteine, sodann der sonstige Oberund Unterten des Amts Meppen am Freytag den#8sten August Morgens 9 Uhr zu Münster bey der Hochfürstl. Hofkammer unter alsdann vorzulesenden Bedingnissen meistbierend verpachtet werden sollen; wozu sich die Liebba. ber einfinden wollen. Es wird biemit bekannt gemache, daß Bartholomät Tag nämlich den 2anen dieses Morgens 9 Uhr bey Düllmen ingefolg mit des Franz Havestadts Creditoren gerichtlich getroffenen Vergleichs folgende Grundstücke, eis 1) ein Stück in Praves Kämpchen,#Sch. 2) ein halber Kampsan Nielands Kamp und Roesfelder Straßen Haferland belegen, ohn. gefähr 8 Scheffei, z) ein Stück vor dem 8ddinghäuser Thor hinter den Gärten belegen 1: Scheffel, 4) ein Stück an den Pfäßlen längs dem Osthoffschen Weg2 Scheffel, eis Stück an Plevers Kämpchen 24 Scheff=, 6) ein Stück an der Krönungs Station 13 Scheffel, 7) noch ein Stück allda an der Krönung ohngefähr2 Scheffel, 8) ein Stück am rothen Kreuz 24 Scheffel 9) ein Stück an der Seisselungs Station:1 Scheffel, 10) noch ein Stück allda 11 Scheffel, tr) ein Stück im Dernekämper Esch 2 Schessel, 12) zwer Stück an Wesselmans im Dernekämper Esch ehngeföhr 34 Sch. Den nämlichen Tag Mittag 2 Uhr 13) ein Stück Gartenland im Plusch belegen, 14) 3 Stück Gartenland auf den Rieden. rs) ein Garten in der Sandstiege belegen, 16) ein Garten am Osthoffschen Wege, 17) das vorhin genannte Vreden= jetzt Havestadts Nebenhaus dahier auf der Lüdinghäuserstraße belegen; den Meisthietenden unter ste chern Bedingnissen verkauft werden sollen. kusthabende wollen sich bestimmtenTag Morgens 9 Uhr i. Prades Kämpchen einfinden wo der Anfang des Verkaufs gemacht wird. Düllmen den 19. August 1801. G# Franz Bicker, Rokar. Di= Robbenpacht zu alten Haren; jährlich Vierop Roggen, astimirt zu fünfdrep Suicen holl. wird in kommittirter Sachen von Martels contra am Dienstag den rsten Septemb. l. J. uch hersterenrtägs dahir zu Meppen gerichtlich verkauft werden. Den 12. Jul. 1801. einiger bey Peter Wal8 vounlandiger und faßlicher Untereicht in der Natuelehre. In einer Reihe von Neue umgearbei## Auflage. 4 Theile. 7 R#tl. ger F. J. Btrluchs Tafeln der al gemeinen NaturSäugethiere, 1r Heft. I RIol. 21 ggr. Mireralreich. rr. Heft. 1 Rthl. 2k ggr. Forstarchiv zur Erweiterung der Forst- und Jazdwissenschaft, und der Forst= u. Jagde litteratur; ehemals herausgegeben ven W. S. von Moser, nun aber fortgesetzt von C. W. F. Sakterer. 25r Band, oder des neuen Forstarchivs 8r Band. Mit 1 Kupf i Rtl. Anleitung zur praktischen Bienenlucht. Rebst dem Besten und Brauchbarsten über Verbesserung und Erleichterung derselben aus den Werken der Ausländer gesammelt. Alles uach zotährigen Erfahrungen und Versuchen niedergeschrieben, von einemalten Bienenmeister. Mit Kupfern. r Rtht. 4 gg. Robertsons vollständ. Werk über die Pferdewissenschaft, durch Anmerk. aus den berühmtesten Thierärzten berichtiger von Mogalla. a Bände, mit Kupfern. Zte Auflage. Rebl. 1 ggr. H. Pilgers systemat. Handbuch der theoret. praktischen Veterinär- Wissenschaft. Mit Kupfern. 1r Band. 3 Rthl. M. S. Grellmanns historisch= Ktatist. Handbuch von Teutschland und den vorzüglichsten seiner besondern Staaten. ir Theil. Allgem. Abriß des teutschen Reichs. 1 Rtl. Fried. Schiller's Geschichte des Abfalls der vereinigten Riederlande##### der spanisch. Regierung. isten Theils ir und 2r Band. Neue Auflage, Mit 2 Kupf. Schreibpap. 2 Rthl. 12ggr. N. Kindlingers Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein. Ein Beitrag zur Geschichte des Baueri.= und Lehnswesens und der Staatsverfassung. rr#and. Rehl. Reise eines jungen Russen von Wien über Jasso in die Crimm, und ausführl. Tagebuch der im Jahr r793 von St Petersburg nach Constantinopel geschickten Russischkaiserlichen Gesandtschaft. 1 J. J. Engels Schriften. rr er. Band. Der Philosoph für die Welt. 2 Theile, mit Kupf. 3 Rehl. 12 ggr. — Herr Lorenz Stark, ein Charaktergemäl. de. r Rehl. 12 ggr. Atala oder, die Liebe zweier Wilden in der Wäste. Von F. A. Chateaubriant. Uebersetzt von C. F. Cramer. 18 ggr. M. L. Forello's Dialogen über die zehn Sebo0 te, nach Grundsätzen der heiligen und heiligen den Kieche für deren Diener und Lehrer. 1 Rthl. ery AAte Stshlo auf Ludgeri Straße geführte Spezerey- und Weinhandlung habe in Mein Neuerbautes Haus, den=hemaligen Cap= Penbergee Nachhers Freyherel. d. Bösslagere schen He#, an der Brücke in Bispinghof neb Wnet Est-Fabrike verlegt, und wirde da dieselbe Haublung ins Große und Kleise auf die nämliche Art wie bisher fortsitzen. Mein enemaliges Wehrhaus auf Ludgeri Straße, so wie mein Packhaus aus Cronen= bof, steben zusammen, oder jedes einzeln zum Verkauf, auch allenfalls ersteres zu vermieten. Münster den 2r. August 1801. Er, Beyerle. orne auf der Hörsterstraße Nro. Cat. 100 sind meublicte Zimmer nach der Straß=, auch den Hof hin zu verheuren, und könnet solche sogleich, resp. Anfangs Septembers bee zogen werden. Das Int. Komt giebe Nachr. E#ch Unterschriebener mache hiemit dem Publiko bekannt, daß ich mit der Demosselle Antonetta Friederika Rump, einer Tochter des Herrn Predigers zu Lengerich an der Wallage in der Grafschaft. Lingen ehelich verlober bin und daß ich deswegen jedermann warne, sich mit gedachter Demoiselle in ein Ebeverlobniß einzulassen. Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim den r5. August 1801. Joh. Beorg Friederich Lützow. Demnach der Sohn des berühmt n Uhrmachers Lichtenauer aus Kölln, nachdem er bev Herrn Uhrmacher Althaus in Münster 19 Wochen laut Attestat treu und rechtschaffen gearbeitet hat; die Condttion bey mir angetreten; so mache ich biemit bekannt, daß er alle mögliche Fehler an Repetir= und andern Uhren, wieste Namen haben mögen, ausbessere. Da ersich nun seit rr Jadren in diesee Kunst sehr geübt hat; so bitte ich um geneigden Zuspruch, verspreche prompte Arbeit und billige Preise; auch verkaufe ich alt= und neue Uhren für dessen Gäte ich garantire. Tilgle den 18. August r8or. Salomon David Lohn in Telgte. (Hiebev eine Beylage.) Beylage zum Münsterischen Intelligenzblatt Nro. 67. 1801. tagen im Symnasium, und an Sonn.- und Jevertagen im Seminarium zu Ueberwasser ohnunterbrochen fort. G. Wolffs. Es bat jemand im Spazierengehen überPlöD gers Kamp den Kanal herauf bis an das Neubrückerthor einen mit feinen Skeinen besetzten goldenen Ring verloren. Wer solchen gefunden wolle ihn gefälligst dem Eigenthümer, dessen Namen am Inrellig. Komt. zu erFragen ist, gegen ein Douceur wiederbringen. Es wird von einem Kupferschlägermeister hier zu Münster ein Gesell anverlangt. Das Intellig. Komt. giebt weitere Nachr. (Es steht ein guter abgerichteterHühnerhund D z u v e r k a u f e n. D a s I n t e l l i g. K o m t. g i e b e Nachricht. Todten= Anzeige. Um 4en August 18ot wurde unser geliebder Bruder„Bernard Evens, Kaufhändler in Telgre, durch einen Schlagfluß aus diesem zeitlichen um ewigen Leben abberufen. Diesen für uns sehr empfindlichen Todesfall machen wir unsern sämtlichen Anverwandten und Freunden hiedurch schuldigst bekannt und empfehlen die abgeschiedene Seele ihrem trist. lichen Anbenken. Geschwister Evens. Kurzgefaßte Neuigkeiten. Konstantinspel, vom 18. Jul. Man bat nun sffiziell erfahren, daß sich die französtsche Armee von Catro den 2osten Fun. erst nach einer heftigen Schlacht ergeben bae, worin sich die Franzosen gegen die Uebermacht der Tärken und Engländer aufs verzweifeltste vertheidigten. Die Franzosen verloren in die. ser Schlacht, die auch den Alliirten sehr viele Leute kostete, gegen 2500 Mann an Todtea u. Verwundeten. Da das französische Korps überhaupt nur gegen 6oco Mann betragen hatte so streckten die übrigen die Waffen, und ergaben sich zu Kriegsgefangenen. Am zweyten Tage nach diesem Siege hiele der Großvezier seinen feverlichen Einzug in Cairo, und als der englische Kourier von Konstantinopel abgieng, wo er gestern eintraf hat. te der Großvezter schon die Ordres zum Aufbruch des größten Theils seiner Armee gegen Alexandrien ertheilt, welches von wenigstens 36000 Mann angegriffen werden sollte. Ein Theil der Türken und Engländer sollte zur Besetzung von Cairo bleiden. Die Schlacht, welche vor der Uebergabe von Cairo unweit dieser Hauptstadt vorgefal. len, ist auch nach Privat Nechrichten äußerst blutig gewesen. Mihrere Einwohner vor Cai ro„welche die Rache des Groß vezters fürchte. ten, hatten sich mit den Franzosen vereinigt, welche Anfangs unter der türkischen Armee große Unordnung und ein schreckliches bad anrichteten. Die Uebermacht entschied die Uebergabe von Cairo. Kadix, vom 17. Jul Das vormalige(panische und derauf den Franzosen übergebene Linienschiff St. Antoine von 74 Kanonen ist von den Engländern genommen worden. Nachdem es in der unglück. lichen Racht vom raten auf den 1zten Julius gegen 300 Menschen von den in Brandgergehenen Real Carlos und Hermenegildo gerettet hatte; ward es von z englischen Linienschiffen anzegriffen. Es vertheidigte sich in der Näbe eines Flintenschusses beynaße eine Stunde, und strich erst die Segel, nachtem es alle seine Masten verloren, und so großen Schaden bekommen hatte, daß es kaum See halten konnte. Die Engländer haben den St Antoine mit Mühe nach Sibraltar zebracht; einige behaupten, daß er daselbst gesunken sey. Für die Angehörigen der 2000 unglücklichen Szeleute, weilche ein Opfer der Exploston des Real Carlos und des Hermenegildo ge worden; soll hier eine Subscription eröffnet werden. Livorno, vom 23. Jul. Gestern früh ist der General Watrin von ier nach der Insel Elda abgesegelt, um die Belagerung von Porto Ferraso zu kommandtren. Die Zahl der in Toskana requtrirten Sd. cke beträgt 36500, diese sollen mit Erde gefülle und in die Gräben der Festung geworfen werden; damit die Franzosen, wenn die Ure bergabe nicht erfolgr von neuem Sturm lau. fen könen. Die Besatzung von Porto Ferrajo hat nunmehr die englische Flagge aufgestechkt, die meisten Kinder und Weider auf Schiffen nach Maltha geschickt, und eine Kapitulatien, die ihr zur Schonung des Menschenbluts wie. derholt angetragen worden war, abgeschlagen. Das französ. Belagerungskerps besteht nunmehr aus 8000 Mann, worunter einige taus lend Polacken sind. Autwerpen vom 9. Aug. Die Flandrischen Küsten sind mit Kanonen und vielen Truppen besetzt. Die französts. Regierung macht kein Beheimniß aus der vorha. benden Expedition. Es werden Befehle an verschiedene Truppenkorps geschickt, worinn es ausdrücklich heißt, daß sie sich gegen die Kösten auf den Marsch sitzen sollen, weil sie zu der kandung auf England bestimmt sind. Diese so effenbare Ankündiguns einer so wichtigen Unternehmung setzt die Politiker in Verwunderung und fie glauben, dag es Ausrüstungen zam Frieden seyn mögen. Der berühmte Advoket van der Noot, der in der vormaligen belgischen Revolution eine so ausgezichnete Rolle 1789 gespielt hat; und der sich derauf nach Holland retirirt hat, wo er unter dem Schutze unserer Regierung im Frieden lebte, ist nach Brüssel ab gereifet indem er Von der französ. Regierung die Erlaubniß erhalten, in sein Vaterlend zurückkehren zu dürten. Londen vom 31. Jul. Eagland, besonders die Köstengegenden haben ein militairisches Ansehen erhalten. alles vereinigt sich, um eine etwoige feindlie che Invasion zu bereiteln. Der Enthusiasmuß ist außerordentlich. Relson hat das Kommando der Seemacht an unsern Küsten erhalten, und viele glauben, daß unter diesem Helden den feindlichen Küsten und Hafen selbst ein Besuch abgestattet werden dürfte. Paris, vom 5. August. sagr, das die See=Expedition, womit man bisher in mebreren unserer Häfen beschäftiger gewesen, gegen Okinbien gerichter sen. General Massens soll die Expedition gegen England anführen. Bernadette und andere Seuerals werden unter ihm kommandiren. Admiral Gantheaume wird ebestens zu Papersönsich zu verantwore ten. Ein Theil der von ihm zurückgeführten Truppes wird ber Toulon ans Land kommen, sobald sie die Quarantaine ausgehelten haben. Aus Italien, vom 99. Jul. Auf Maitha soll eine Verschwörung ent: deckt worden styn, um diese Insel wieder in die Hände der Franzosen zu liefern. In Geaua sind mehrere französische Emigeanten eingezogen, und nach Frankreich abgeführt worden. Sie sollen Theilnehmer en dem Mordanschlag gegen den ersten Konsut durch die Höllenmaschine seyn. Am 26sten Julius kam der Erzberzös Joseph Palatinus zu Venedig an, und hat bisher die dasigen Mertwürdigkeiten in Augenschein genommen. Unter andern wohnte er in dem ehemaligen Herzogl. Paklast einem Rechtshan. dei bev, der nach alter Ari verhandelt wurde. und wobey der Prinz die Beressamkeit der benetianischen Advokaten bewunderte. Der König beyder Sicilien wird in kurzem von Palermott Rrapel erwartet. Brüssel, vom rr. August. Seitdem daß iaan jetzt zuverläßig wels, daß Lord Relson die Expedition gegen die beltänd. und unsere Sränie kommasdirt in der Schrecken und die Furcht in allen Ssehafen außere ordentlich gestiegen; jeder glaudt, daß dieser surchtbare Seeheld dis Zernörung mit sich führe. Der Seneral Angereau det bis Flocte in Helvoetschluis besihen, und alle Vorkehrungen, die da gemacht worden sind, gut geheie ten. Ergehtnach dem Texel, wo die Gefahr näher zu seyn scheint. Man steht von allen Seiten Truppen marschiren, die eine uubekannte Direktion haben. So offenbar werden die Zubereitungen zu einer Landung auf England gemacht.