Die„Schwerter Jeitung“ erscheint wöchentlich sechs mol I3 Pig. Dnuck u. Vertagoen C. Brau, Schworte(Kate). Ab benehten, Guge Mastiht. Jus 5-VBuauporllch Jernruf 62. Verbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Beithotener Zettung Avlerdecher Zeitung Langschechker Zeitung Velzutchater Letug Neues in Kürze. bos glachen, 13. Sut.(Tel.) Die Miglieder des lochener Wirschatogevueeisgz ana plan Hinzugesagen für den Aachen=engen, Av, auzschasseg ee ogen en De Sigunz de Vroszezighanes gecden oel. betenn Lono ,geitz, Ixr Buiszedorf statt. NeichswitDonnerstag erwartet. Besuch des Reichspräsidenten in Braunschweig. “ Berlin, 13 Okt.(Tel.) Der Reichspläsident begibt s9 hren am 15 d. Mis, nach sich, wie die Blätter erfahren, um 15. d. Mts. nach Praunschweig zu einem Besuch der dorigen Regierung. Verbot der kommunistischen Hohenzollerndemonstrunon. vergleich sowie jede andere komzgunZteische, Hungd orig diesem Tage auf Grund der Reichsvenanung wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit verboten. Sas Urteil im Frieders=Prozeh. den m. Klagung der Koten vernerteil. Einstellung des Verfahrens gegen Dr. Böhme. er Saniälsrat Dr. Bähme verküindete nach vierstindt, Böhne eingestellt und die Kosten der Staatskasse Dr. Eckener über die Abrechnung der Zeppelinspende. otb. Linz, 13. Okt.(Tel.) In seinem gestrigen Vortrag erklärte Dr. Eckener, daß er gegen die Berliner und Zeppelin=Eckener=Spende vornehmen werde. is Serstan bun de sreih, Der Emit Fesal dat in Vsetung des Aihzenminsters des Tergreice= Behichges dem bolläwdischen Aubergiorten nachmitag wird der Emir von der Königin und dem Prinzgemahl empfangen werden. Kreinarden im preußischen. Tandlag. Pittertones unnah die Bicher gee e h Iuternatoendte Verziobehezun,, Wie aus Groni, wlde Verzskolacshon dir Roded= Holer und Shgeastkant208. Sitzung. stb Berlin, 13. Okt.(Tel.) Vor Eintritt in die Seshte eshel escsle be ce lehnt diesen Antrag ab,„ dic, Pißtrguensanträge In üsrigen beschäftigle sich der Landtag in seiner gemeindet, ferner wi die Prennung und MuszeinanderBung der as Frennungsgesetz gegen Konmunisten, Deutscknationate u. einer geifns. Gz,scheipisng Pstgergizie der bieher oft beobachteternzizerieintzeftiche euhgaebe der Prevsghermase picht suszand e Zier weiz die Absetzung des Gegenstandes von der Tagesordnung In einer recht ruhigen Sitzung wurde dann die Aussprache über die Magdeburger Justizvorgänge fortelle, begr Peille Vun Veu Zung poli. iert weiter die Unterhringung und Beigrgzisg, berz. suchungsgefangene mit Kupplerinnen und Dirnen in Stagtseteothr Perte, Herjehlungen hätten sch als Abg, Brlicher erwoynten Der Redner hebt den ernsten Willen der Justizverwaltung hervor, eine volle KlarIrgendwelche Verschlungen zu deken, sei nicht die Abzitiert die einstimmig gefaßte Entschließung Richtertages, wonach die Richter es als ihre Pflicht erEichhoff(DVp.) erklärt, wenn auch nur ein Teil der gegen die beiden Magdeburger Richter starte Krilit berecktigt. Die Schudfrage seit aber solange Seshanenl das Blchter aund Basel nich ertanenzaght erein genoht ver zun Magdehunrger Fal genonnen, vas verösentlicht Verbesserung der Bestimmungen über die Unterschung o den Schaßz, das das Stafrest, reiermn, bedürftig und ein gesetzlicher Schutz gegen Mißbrauch Wbs. Dr., Vol,ichterschasft zu einer Verschpörung gegen die Republik zusammengescklossen.(Lärm bei den Sescheniastere Soseden Bnder, aber aich teine einoe, Sazdgerichtedirektor Hofnann vom Amte usossene Frage. Wenn der deutscgotzegaser zbogag. Scpoering verssentlichte.(Schr eichtigsginsz, berchtisgten Vorwpihef izrer Veralsgeneinerung gegen en, ndichteit der Diszsolinarverfahren Hnne man einKemmunisten, die Voruntersuchung öffentlich zu machen. (Besall bei den Demotraten.) die Weiterberatung auf Donnerstag 12 Uhr. Vorher Erwer. den Ländern eine alt der Wöidertand der Fegierungen Alug aun Vechobousgegalichete Senanashere de ede Zwels auf de Entetung eines Verziger ger Reichslabinetts auf hig v.zurähugreien, Verzahr dem Staatsgerichtedove, ur A die Peicheverfasung geuunsere Meinung von der burg, v„Zzigt und ausdrückschaffenen Lage uneingeschrän. besta.9. dex Gerant. lich klargestellt, daß nach dem Uebergang der Berr## wortung für die Wasserstraßen auf das Reich bei antwortung für die, Vestrnzjgußz, zer, Mittel liegt, mit bedeng di Besianug dier Bischelseshe behörden zu bestelle zaund Hast wisen und hat daher auch de Möhgschkeit guerzsannt, doß Ker einellegzaugen. de. örtlichen Versaltunsen, Has Pezichb guch Ausna der Lage sei. Die Reichsregierung ist vo allem bereit, das wateriele, Ne wpeistr sicz sogar guf der onder und Hiesez Rechis für ihre Belange den nach Landesrecht zum Interessenausgleich btur boebor dex pisrister die ernse Hoffnung aus daß die Länderregierungen ihre Bedenken fallen lassen Der Vertchreminster erinnerte Psesehensteigoert Reichsbehsrde in Bepie, weitragenden Eingeisse in die geführt hat, welche die Reckarkanalisierung erfor. anrewpäschen Ländern angschbren. Vor Perschgefreitze Esigern), Vot, Uch Grachr, Sagen, geiset. 2. Erahe(Frankfurt a. M.) Vorträge gehanen„aben. Englische Minister über den Streik. uib. London, 13. Okt.(Tel.) Iunerzethentg,giäehgg Hicks appellierte in einer Rede an die baes csien Seseasaes adech euicde des Juich de Arstrengungen der Regierung sei das Land vor der Revolution gerettet worden. Aufnahme Deutschlands in den internationalen Aeronauwtb. Rom, 13. Okt.(Tel.) Auf dem Aeronautischen den internationalen Aeronautischen Verbänd men wird. der Weigerung Demisson des Gesamtkabinets überreichte. Das Prästkrise vertagt wurden. Der amerikanische Arbeiterverband gegen die Sowjets. wib. Detroit, 13. Okt.(Tel.) Die Konferenz des amerikanischen Arbeiterverbandes nahm eine in se. scharfen Ausdrücken gehaltene Entschließung gegen de Sowjetregime an, in der sie von neuem verspricht, diesem System keinen Raum zu gewähren, und sich der. Stag., punkt des Präsidenten Toolidge anschließt, oaß nische Grundsätze nicht verschachert werden dürften. Brandstiftung in der britischen Botschaft in Tokio. vib. Tokio, 13. Okt.(Tel) Ein Unbekanntegz vgrfuchte, ein Lager mit Vorräten in einem Nebengebäur. der britischen Botschaft in Brand zu setzen. Das Feuer wurde sofort bemerkt und gelöscht. Der angerichtete Schaden ist unbedeutend. Dem Zwischenfall wird keine orsonder Bedeptung beigemellen Die Verminderung der Besatzungsstärke. 3 ou:(—() Außenminister Priand, noch nicht abgeschlossen. Ag, Frgrziher otb. Paris, 13. Oct.(Ter., Augermntngee Briand hat gestern den General Guillemat, den OberbefehlsGeneral wird heute mit dem Briegzpzinierp, Aichenten Bosneave, Ge sich auz, das Pesaetzungsregine im Pheinbernugepoliyt, beporden ist. Der Kriegsminster sei bereits in Beitze eines Ertwurses über die Zrabszung Durch diese Beiorm iPhigsionen verbleiben. Die 8oZwischenfälle, daß alle Garnisonen in der Pfalz aufrechtbleiben würden. wib. Verlin, 13. Ot.(Tel) Ueber die Veringerung länder und ro0o Belgier. 00 Fransteu, 800 EneInteralliierte Militärkreise bestätigen die Truppenherabsetzgg im besetzen Gebiet. Misz, dz. Verlin, 13. Okt.(Tel.) Voteralagteine gerge# das Frühsahr dieses Jahres in Ausch genonmen. Di bund hat bewirkt, daß man sich damit begnügte, im biechgehasseide Kosteis on Toeig, hasten biceushe treffen, daß die, Vernzinner hag gfichtigt ist. ein oeite Brmelerpe Kaschel skr -„„„„ Geulsetüich eiaen-Bederdiacheht, ie Bedleshacten Feineuntersuchungsausschuß des Reichstages. Schluß der Verhandlungen in München. V28, wiung giheim Atlsweper Versomges, gber zi Schweickhardt zu fahren, Prfngen Die Versehnutung ges dort nach Bad Albling iun Der niächste Zeuge, Hpersian gaigse 8e Khenlrisgter Site mann 8 5ym, logt ouzzenbeiten seinen Angestelten und Mision in WogZeutznagtene ngeper angefordert. Alwever guten Freund,Leutnamt Auy Geschäftskasse Geld erhalten. babe für die Nteise au 2,4 Geldsendung wurde von seinem Die Bitte um eine weitere„hst habe er sich nicht beBüro erfült, um die Sache gag Geld für vaterländische bumert. Tr. grderte zgrhz, daß„Darum habe er auch die Zwecke angefordert woroen(Zermögen gegeben und nieBeträge aus feinger, eigenez., grm. Auf eine Zwischenmals eine Zurückzahlung gefordert, der Zeuge bei'seinen trage des Abg, T anfänglich die Angabe gemacht babe, er üver gT ,iwpezlegehte nicht, ertlärt der Zeuge Böhm, daß seinem Geschäft von früh bis abends Kriminalbeamte zu Vernebmungen zut bleibersuchabsr er Gesagt, er kenne und wisse von der Sache überhaupt nde den wedtenen, Bungen guste zi zaise egr schäge Ersansalon heizgsef, Serie uich Daust DZzie er Veriangte, und guch einen Bagen zus. Leh Achiten Veiget, Keauinegu, Siat Zetllek chst. der Vorstbende vor, BP,ugg= ge.habe zu Som geäußert. sage erklärt habe, der Zeuge Zeuer vuve P###ler erflärt obner Faße beltete geschalft verden. zamen gie ger Besteisch erst aus gen Jelingen ersapren, datz 9erstgsohtgorpuete Jod. Timm Ahek seine Begbschizet o vog Falle Hobner Bei der Vernevmung orannandet Abg Dr. Levi, daß der Abg. Stöhr eine Frage an den Jengaen stelte, Die eipe Relle der uschüß sen, daß der alusiulsselt.„Cr. e78.m bg a.) Veoi. der von einemn Ordnungsruf, ebenso dem Abg. Dr. vöbelhaften Verbattgr gesprachen bobe.„hmung des KomHterauf segotzuchengtechwolige Gfgser. Der Zeuge missars der Münchener, Pol1jjagen Heseben und betont blieb auf seinen, Pgpezxogziniemt Bertrauensverbältnis zur erneut, daß Pracher in veinem gpigel und hat als folcher Polizel stand. Pracher war ein Ingussichtstellung irgend Waffenlager angegeben. Eine Opzan hat ihm nur veres Souug u, gen en Guue HaeAeliche en leien enhang mit seinen Angaben, namentlich von seiten wis Karleruhe, 13. Ot.(Tel.e igsverlehrs. uobde in eKro, esaen Miarbeiter Nr. 56). ministerium in enger Fühlungnahme m betonte, doß ee dorgzeisgt heranzabringe Las vorderuiche Maserfeasennez onguszigszeigge sichert ion vor Angriftergrägage ommenbegüg verzogen Göngten.“ w“ Verneßmung einiger weiterer Zeugen wurde die Nac Fernegmizun einiger weiter. a6 folgte eine gegesamte Beweisaufnahme geschlossen ie weiteren Arbeiten waltung der Wahserstroben. ansa desentralsierer., Bies,. Iei allerdings bieher nicht in dem erwünschten Maße gegruckt. wirkliche Fortschritt Verpriswüfrsiaung newendig lein Voutzugtet wicher derum 6 Uhr abends wurde die Oessez dex Einspruch des Höstschen Phg. Sildr wegen, siom erteiten Irduuggs. ruscs zurichgewiesen worden seizie, aseh sea Pestals: Wed uean Aa Mch en e e s cäce Versanen veramtayr. Wlag mree, aufrecht erbalte stont worden, ganz zu shweig Zächligten*“ Postung vglatt, vicht mebr aufrech, rogten könne Darausvin hat der Juslautz in einer Fazchzigtung Biedersiaten Reichemaserstahengsti. 901 be den nischt zugesiehen wollen. Ich habe mie die eshsoven vug,„ueg zuf dem Versandlung, Panist weoren de upenucen Vezenzsasg des Pae. As Sschiolese Eieuag dat. Ein Antrag der Völkischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstage. wib München, 13. Okt.(Tel.) Wie der Landesdienst des Süddeutschen Korrespondenzbüros erfährt, hat die Fraktion der Völkischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen: Die gesamten, wohl mehrere Hunderttausend Mark betragenden Kosten des Feme=Untersuchungsausschusses des Reichstages einschließlich der über Hauptmann Röhm verhängten Zeugniszwangsstrafe von 300 Mark werden in Anbetracht des völligen Zusammenbruches der Beweisführung über angebliche Fememorde und Femeorganisationen dem Abg. Dr. Levi und der sozialdemokratischen Partei gesamtverbindlich als Veranlasser der Kosten auferlegt. Generaloberst v. Seeckts Abschied Ein Tagesbefehl an das Reichsheer. bb Berlin, 13. Okt. Die letzte Ausgabe des Heeresverordnungsblattes enthält nachstehenden Tagesbefehl des Generalobersten v. Seeckt: An das Reichsheer! Der Armec die mit mir geworden und gewachsen, sage ich ein herzliches Lebewohl! Aus der alten Armee hervorgegangen, mit ihr in schönen Friedens=, in ehrenvollen Kriegsjahren fest verwachsen, habe ich nichts Besseres tun können, als zu streben, ihre Tugenden der jungen Armee zu übermitteln. Ob mir das gelungen ist, das sollt ihr, meine Kameraden, beweisen. Haltet die deutsche Soldatenehre hoch die in der Pflichterfüllung liegt, jeder an seiner Stelle, stündlich, täglich, im Leben und im Tode! Ueber Gräber— vorwärts! Politische Umschau Ein neuer Zwischenfall? wp. Düren, 13. Okt. Ein Zivilist wurde von zwei französischen Soldaten, die einen Polizeihund bei sich führten, in der Nacht angehalten, mit einem Revolver bedroht und der Barschaft von 1,60 Mark beraubt. Der Zivilist rief um Hilfe. Es gelang einem Polizeibeamten, einen der Täter festzunehmen und zur Wache zu bringen. Hier wurde er von der französischen Gendarmerie abgeholt und in Haft genommen. Der französische Stadtkommandant hat der Dürener Polizei für ihr Verhalten seinen Dank ausgesprochen. Gerüchte um die Rückkehr des Exkaisers. bb Berlin, 13. Okt. Im Anschluß an den§ 7 des Hohenzollernvergleichs, in dem das Schloß Homburg vor der Höhe dem ehemaligen Kaiser zur persönlichen Nutznießung überlassen wird, hat sich das Gerücht von einer Rückkehr des ehemaligen Kaisers nach Deutschland verbreitet. Nunmehr wird in einem amerikanischen Blatt ein Interview eines Berliner Korrespondenten verbreitet, das er mit der Gemahlindes ehemaligen Kaisers, Prinzessin Hermine, gehabt hat. Es handelt sich um die Blätter des International News Service und deren Berliner Korrespondenten Weyer Dieser sagt: Prinzessin Hermine habe ausdrücklich betont, der§ 7 bedeute keineswegs, daß der ehemalige Kaiser den Wunsch hege, jetzt nach Deutschland zurückzukehren. Wörtlich heißt es: „Ich autorisiere Sie, mit aller Bestimmtheit zu erklären, daß der ehemalige Kaiser keinerlei Schritte unternommen hat, seinen Aufenthalt zu wechseln. Nach Schluß der Herbstferien meiner Kinder, die ich hier in meiner alten Heimat verlebe, kehre ich nächste Woche nach Doorn zurück. Ich habe sa bei meiner Verbeiratung abgemacht, um meinen Kindern die deutsche Heimat zu erhalten und nach dem Rechten auf meinem Besitz zu sehen, alljährlich in verteilten drei Monaten in Deutschland sein zu dürfen." Damit sind alle in diesem Zusammenhang auftauchenden Nachrichten als belanglose Gerüchte gekennzeichnet. Fraktionssitzung der demokratischen Landtagsfraktion. vdz. Berlin, 13. Okt.(Tel.) Die demokratische Landtagsfraktion hielt am Mittwoch eine Fraktionssitzung ab. in der die Geschäftslage besprochen wurde. Die Entscheidung über die Frage, welche Stellung die Fraktion gegenüber den Abg. Greßler und Herrmann=Breslau, die am Dienstag gegen die Hohenzollernvorlage gestimmt haben, einnehmen soll, wurde vertagt. Bekanntlich war die Stellung der Demokraten zur Hohenzollernvorlage durch einen Beschluß festgelegt worden, der höchstens Stimmenthaltung zuließ. Maßnahmen gegen die Kommunisten. bb Berlin, 13. Okt. Wie verlautet, hat der Präsident des preußischen Landtages Maßnahmen getroffen, um für die Freitagsitzung ähnliche Vorfälle zu verhüten, wie sie sich am Dienstag zugetragen haben. Insbesondere wird eine genaue Prüfung der Eintrittskarten erfolgen, da es sich auch noch am Mittwoch als überaus störend herausgestellt hat, daß Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes in den Räumen des preußischen Landtages ein provozierendes Benehmen zur Schau trugen. Gleichfalls werden Maßnahmen getroffen werden, um die Bannmeile polizeilich zu sichern. Zurücknahme der Thronverzichterklärung des Prinzen Carol von Rumänien? wtb. Paris, 13. Okt.(Tel.) Wie der Matin berichtet, hatte die Königin von Rumänien gestern vor ihrer Abreise nach Cherbourg, wo sie sich mit Bestimmung Newyork eingeschifft hat, eine Unterredung mit dem gegenwärtig. in Paris wohnenden ehemaligen Kronprinzen Carol von Rumänien. Die Chicago Tribune berichtet hierzu, daß Prinz Carol bereits am Montag abend mit seiner Mutter, Schwester und Bruder zu Abend gegessen und alsdann mit seiner Mutter eine Unterredung gehabt hatte, die länger als zwei Stunden dauerte. Nach dem Blatt soll eine vollständige Versöhnung mit einer Zurücknahme der Thronverzichterklärung seitens des Prinzen Carol bevorstehen. Man rechnet mit einer Reise des Prinzen Carol nach Vukarest und zwar zu dem gleichen Zeitpunkt, da die Königin von Rumänien aus den Vereinigten Staaten zurückkehren wird. Selbstmord des ungar. Gesandtschaftssekretärs in Angora. wtb. Angora, 13. Okt.(Tel.) Der Erste Sekretär der Ungarischen Gesandtschaft beging aus unbekannten Gründen Selbstmord. Schweres Eisenbahnunglück in Polnisch=Oberschlesien. wlb. Scharley(Poln.=Oberschl.), 13. Okt.(Tel.) Kurz nach Mitternacht stießen infolge falscher Weichenstellung bei der Station Scharley=Piekar ein Personenzug und ein Güterzug zusammen. Ein Packwagen und mehrere Güterwagen wurde auf die Böschung geschoben. Bisher wurden zwei Tote und acht Schwerverletzte geborgen. Die Schwerverletzten sind derart verstümmelt, daß sich die Zahl der Toten noch erhöhen dürfte. Der schuldige Weichensteller ist festgenommen worden. wid Scharley, 13. Okt.(Tel.) Von unserem an die Unglücksstelle Scharley(Polnisch=Oberschlesien) entsandten Sonderberichterstattei erjahren wir zu dem bereits gemeldeten Eisegletnunglück noch folgendes: Das Unglück ist auf die Unachisamkeit des Sigzualwärters zurückzuführen, der, obgleich sich ein Güterzug mit zwei Lokomottven auf dem Gleie befand, dem Personenzug die Einfahrt nach dem Bahnhof Scharley frei gab. Der Signalwärter wurde in dem Augenblick ergriffen, als er nach Beuthen flüchten wollte. Bei dem Anprall beider Züge wurden die drei Lokomotiven vollständig ineinander geschoben und schwer beschädigt. Ein Personenwagen 3. Klasse und ein Packwagen gerieten durch Explosion des Gasbehälters in Brand und verbrannten vollständig. Von den darin befindlichen Reisenden wurden 10 verletzt, davon 6 schwer. Von den Verletzten sind zwei ihren Verletzungen erlegen. Die Unglücksstelle selbst bietet ein Bild wüsten Durcheinanders. Der Verkehr wird durch Umsteigen über Beuthen aufrecht erhalten. Aus Nah u. Verhaftete Falschmünzerbande. wp. Duisburg, 13. Okt. Heute vormittag wurden fünf Personen wegen Falschmünzerei festgenommen. Es handelt sich um die in der Fruchtstraße wohnende Familie Schuh eine Witwe, deren Tochter und drei Söhne, die in ihrer Wohnung falsche Zweimarkstücke hergestellt hatten. Ein Teil der zerstörten Formen und Handwerkszeuge wurden beschlagnahmt. Einer der Söhne wurde bei der Verausgabung eines falschen Zweimarkstückes in Mülheim=Ruhr festgenommen. Unterschlagungen bei der Eisenbahn. wp. Mülheim=Styrum, 13. Okt. Bei der Güterabfertigung in Mülheim=Styrum ist man Eisenbahnunterschlagungen auf die Spur gekommen. Vor einigen Tagen wurden ein Eisenbahnassistent und ein Spediteur verhaftet. Auch ein Kaufmann soll in die Angelegenheit vernickelt sein. Es handelt sich um Güter, die in Styrum abhanden kamen. Die Unterschlagungen sollen bis in das Jahr 1923 zurückreichen. Ehrung einer Hundertjährigen. wp. Weeze, 13. Okt. Mit dem gestrigen Tage vollendete Frau Boedecker von hier ihr hundertstes Lebensjahr. Die Hochbetagte hat sich während ihres ganzen Lebens stets der besten Gesundheit erfreut, Nie haben Tage der Krankheit ihr Leben getrübt. Auch jetzt ist sie noch, abgesehen von einigen Gebrechen, die im Alter unausbleiblich sind, rüstig. Sie gab 6 Kindern das Leben, für die sie allein mit Liebe und Fleiß sorgte, da ihr Mann schon nach 10 Jahren starb. Das preußische Staatsministerium hatte ein von dem preußischen Ministerpräsidenten Braun eigenhändig unterschriebenes Glückwunschschreiben gesandt. worin der Ministerpräsident die Freude der Staatsregierung über das seltene Fest zum Ausdruck bringt und damit die besten Glückwünsche der Staatsregierung verbindet. Das Staatsministerium hatte eine prachtvoll ausgearbeitete Tasse aus der staatlichen Porzellan=Manufaktur mit der Inschrift:„Zum hundertsten Geburtstage. Die preußische Staatsregierung 1826—1926“ übermittelt. Weiter brachten Glückwünsche dar: der Kreis und die Kreisverwaltung, die Pfarren von Weeze, Wissen und Calbeck, die Bürgermeisterei und die Gemeinde. die der Jubilarin ein von der Gemeinde gestiftetes Sparkassenbuch überreichte, endlich der Gemeindevorstand usw.— Die Jubilarin dankte voll Freude allen im Beisein ihrer 80jährigen Tochter, einer Reihe von Enkelkindern und Urenkeln. Das Unglück auf der Zeche„Viktoria“. wib. Dortmund, 13. Okt.(Tel.) Wie zu dem Bergwerksunglück auf der Zeche„Viktoria“ weiter gemeldet wird, ist der letzte der vier verschüttet gewesenen Bergleute, dessen Bergung sich infolge Nachsturzes äußerst schwierig gestaltete, gestern abend tot zu Tage gefördert worden. Große Unterschlagungen bei der Darmstädtischer Bank. wv. Bingen, 13. Okt.(Tel.) Bei der hiesigen Filiale der Darmstädter Bank hat kürzlich der Bankangestellte Koppel aus der Kasse die Summe von etwa 8000 Mark gestohlen und ist damit flüchtig geworden. Inzwischen ist festgestellt worden, daß Koppel im Laufe der letzten Jahre weitere 15000 Mark veruntreut hat. Das Heiligium eines römischen Gottes nachgewiesen. wtb. Trier, 13. Okt.(Tel.) Gelegentlich der Anwesenheit der Archäologischen Rheinlandkommission in Trier wurde am Montag durch einen glücklichen Zufall am Fuß des Heiligkreuzer Berges das bisher schon vermutete, aber noch nicht nachgewiesene Heiligtum des römischen Gottes und Stiertöters Mithras nunmehr aufgedeckt. Damit ist der schlüssige Beweis gelungen, daß Trier zur römischen Zeit dem Mithras=Kult gehuldigt und ein Mithräum besessen hat. In dem Heiligtum wurde der ungestürzte Altarstein aus Jurakalk mit der phrygischen Mütze und dem Dolch, dem Wahrzeichen des Gottes, gefunden. Ein zweiter Altar lag daneben. Inschriften besagen, wer die Altäre seinerzeit errichtet hat. Eine große und schwere Mauer läßt darauf schließen, daß der Tempel einen besonderen heiligen Bezirk umschlossen hat. Der Typhus in Hannover. wtb. Hannover, 13. Okt.(Tel.) In den städtischen Krankenhäusern wurden seit Dienstag früh sechs Kranke eingeliefert. Es starben in derselben Zeit zwei Kranke. Entlassen wurden 30 Personen, die seinerzeit als typhusverdächtig eingeliefert worden waren. Die Bluttat in Oranienburg. pw. Berlin, 13. Okt.(Tel.) Der dreifache Mörder von Oranienburg hat bei seiner Vernehmung angegeben, daß er am 23. Mai 1911 zu Stargard geboren sei. Es scheint aber, daß diese Angabe nur dazu dienen soll, ihn vor das Jugendgericht zu bringen. Er macht durchaus den Eindruck eines etwa Zwanzigjährigen und auch seine Verwandten behaupten, daß er sich im 21. Lebensjahre befindet. Die Gerichtsbehörden haben umfangreiche Ermittlungen zur Aufklärung dieser Widersprüche eingeleitet. Auch die Angabe des Mörders, daß er den dreifachen Mord begangen habe, weil ihm von den Ermordeten wegen seiner Flucht aus der Fürsorgeanstalt mit Anzeige gedroht worden sei, wird von der Polizei angezweifelt. Es wird vielmehr angenommen, daß es sich um einen wohlvorbereiteten Raubmord handelt. Ehetragödie in Berlin. bb. Berlin, 13. Okt. Eine blutige Ehetragödie spielte sich im Hause Planufer 1 ub. Der 49 Jahre alte Kaufmann Hans Gebauer hatte sich vor Jahren mit einer jetzt 44jährigen Frieda Schinn verheiratet, und der Ehe waren mehrere Kinder entsprossen. Im Laufe der Zeit trübte sich das Verhältnis der Gatten zueinander immer mehr, so daß man sich schließlich trennte. Gebauer bezog eine Wohnung in der Königgrätzer Straße 59, währen) Frau Gebauer nach Götz in der Mark übersiedelte. Gestern hatten beide eine Zusammenkunft bei der alten Frau Schinn in deren Wohnung am Planufer 1 verabredet, wo man den Versuch machen wollte, sich wieder zu versöhnen. Die Zusammenkunft endete jedoch damit, daß Frau Gebauer auf ihren Mann drei Schüsse abgab. Schwer getroffen brach der Mann zusammen. Hausbewohner und Beamte des 113. Reviers drangen in die Wohnung ein. Ein Arzt konnte bei dem Kaufmann nur noch den Tod feststellen. Die Ehefrau wurde sestgenommen. Wie sie behauptet, hat sie in der Notwehr die Waffe auf ihren Ehemann gerichtet. Bis zur völligen Klärung des Vorfalls wurde sie der Kriminalpolizei eingeliefert. Eisenbahnverkehrsstörung. wtb Husum, 13. Okt.(Tel.) Die Strecke RendsburgHussum ist zwischen den Stationen Hohn und Christiansholm überflutet. Es wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Der Durchgangsverkehr wird über Lübeck umgeleitet. Vier Eisenbahnarbeiter vom Zuge überfahren. wtb. Amsterdam, 13. Okt.(Tel.) Heute morgen um 3 Uhr hat der Postzug Rotterdam—Amsterdam zwischen Schiedam und Kethel vier Eisenbahnarbeiter, die auf der Strecke gingen und infolge des stürmischen Wetters den Zug nicht gehört hatten, überfahren. Alle vier waren sofort tot. Zum Raub im Schloß von Chantilly. wtb. London, 13. Okt.(Tel.) Die britischen Polizeibehörden haben auf die Nachrichten von dem Raub des rosenroten Diamanten im Schloß von Chantilly hin unverzüglich Maßnahmen getroffen, da es möglich ist, daß die Räuber mit dem Diamanten aus Frankreich fliehen. In einigen Häusern, wo internationale Diebe verkehren, wurden gestern abend Durchsuchungen vorgenommen. Die Nachforschungen werden fortgesetzt. wtb. Paris, 13. Okt.(Tel.) Die Nachforschungen nach den Dieben, die im Schloß von Chantilly eine Anzahl historischer Kostbarkeiten entwendet haben, sind bisher ergebnislos verlaufen. Dem Journal zufolge scheine es jedoch unmöglich, daß die Diebe die erbeuteten Kostbarkeiten verkaufen, es sei denn, daß die Einbrecher mit einer internationalen Bande in Verbindung stünden, die darauf hinarbeite, für die Rückerstattung der Gegenstände ein Lösegeld zu erhalten. Die Polizei sei der Ansicht, daß zunächst alles darauf ankomme, das von den Einbrechern benutzte Auto zu ermitteln. In der Nähe von Versailles sei gestern vormittag ein herrenloses Auto aufgefunden worden, es sei aber noch nicht bekannt, ob es mit dem gesuchten Auto identisch ist. Ein Bankraub in Liverpool. wtb. Liverpool, 13. Okt.(Tel.) Die Stadt Liverpool ist heute durch einen sensationellen Bankraub in lebhafte Erregung versetzt worden. Ein bewaffneter Räuber drang in eine im belebtesten Stadtviertel gelegene Bank ein und hielt den Kassierer mit einem Revolver in Schach und schoß auf einen Angestellten, dem er schwere Verletzungen zufügte. Er stürzte dann auf die Straße und gab auf die ihn verfolgende Polizei und Volksmenge eine Reihe von Schüssen ab, durch die ein Polizeibeamter und zwei Zivilpersonen schwer verletzt wurden. Schließlich gelang es, ihn zu verhaften. Sein Raub bestand nur aus wenigen Silbermünzen, die er bei dem Ueberfall zusammengerafft hatte. Die letzten Funkmeldungen vom 14. Oktober 1926 von 1—3 Uhr nachts. Die politischen Ziele des neuen Innenministers. wp. Berlin, 14. Okt.(Funkspruch.) Der neue preuß. Innenminister Greszinski erklärte einem Mitarbeiter des Berliner Tagebl., daß er gegenüber den ihm unterstellten Verwaltungen seine Zielsetzung folgendermaßen präzisieren werde: Dem Staat und dem deutschen Volke zu dienen, die Verfassung zu schützen, die Republik zu festigen und sozial vernünftig zu wirken. Von vornherein werde er keinen Zweifel darüber lassen, daß er Angehörige des Ministeriums oder Beamte im Lande draußen nicht vor dem Landtag decken werde, wenn sie etwa auf den Gedanken kommen sollten, Politik auf eigene Faust zu machen. Die Ernennung und Beförderung von Beamten werde stets nach rein sachlichen Gesichtspunkten erfolgen. Bezüglich einer Reform der Innenverwaltung sagte der Minister, daß ein erhebliches Stück der Verwaltungsreform auf administrativem Wege bewältigt werden könne, indem der Geschäftsgang vereinfacht werde. Ein kommunistischer Landtagsabgeordneter verprügelt. pw. Berlin, 14. Okt.(Funkspruch.) Der kommunistische Landtagsabgeordnete Schulz wurde gestern nach dem Verlossen des Landtagsgebäudes von zwei Söhnen des sozialdemokratischen Abgeordneten Österroth, der in der Landtagssitzung bei der zweiten Beratung des Hohenzollernvergleichs von Schulz tätlich beleidigt worden war, angegriffen und durch Schläge verletzt. Hauptausschuß des preußischen Landtags. vdz. Berlin, 14. Okt.(Funkspruch.) Der Hauptausschuß des preußischen Landtages nahm am Mittwoch abend zwei Anträge an, die den Ausbau der Lahnkanalisierung und des Fischereischutzhafens in Neukuhren fordern. Er befaßte sich sodann mit Anträgen auf Inangriffnahme von Notstandsarbeiten. Annahme fand der deutschnationale Antrag, baldmöglichst die geplante Erwerbslosenversicherung durchzuführen und die produktive Ernerbslosenfürsorge in Form von Notstandsarbeiten in Angriff zu nehmen. Ferner wurde der Zentrumsantrag angenommen, weitere 35 Millionen für die produktive Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung zu stellen, ein verstärktes Wohnungsbauprogramm auf dem Wege durchzuführen, daß zweite Hypotheken durch Inanspruchnahme des Kapitalmarktes beschafft und die Mittel einstweilen zur Verzinsung und Tilgung aus der Hauszinssteuer entnommen werden. Auch dem gemeinsamen Antrag der Deutschnationalen, des Zentrums, der Deutschen Volkspartei, der Demokraten und der Wirtschaftlichen Vereinigung wurde zugestimmt, durch Einwirkung auf die Reichsregierung und die Reichsbahn zu erreichen, daß die Eisenbahnlinie Essen—Marl—Haltern unverzüglich in Angriff genommen wird. Zu dem Urteil gegen Oberstaatsanwalt Frieders. pw. Berlin, 14. Okt.(Funkspruch.) Wie das Berliner Tageblatt mitteilt, ist sofort nach Verkündung des Urteils gegen Oberstaatsanwalt Frieders in Weimar von dem Verurtcilten Revision eingelegt worden. Die Bluttat in Oranienburg. pw. Berlin, 14. Okt.(Funkspruch.) Der jugendliche Raubmörder Karl Ernst Müller hat bei seiner gestrigen Vernehmung ein umfangreiches Geständnis abgelegt, wonach er den Raubmord bereits seit langem geplant hatte. Europäische Fahrplan= und Wagenbeistellungskonferenz. wtb. Baden=Baden, 14. Okt.(Funkspruch.) In der gestrigen Hauptverhandlung der europäischen Fahrplanund Wagenbeistellungskonferenz begrüßte das Mitglied der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen, Etter, die etwa 230 Vertreter aller europäischen Eisenbahnverwaltungen. Er stattete der deutschen Regierung und dem Reichspräsidenten seinen Dank für die gute Amtliche Berliner Devisenkurse: 18141 v. dem Vrege Elektrowerte, die 5¾ Prozent gewannen. Im späteren Verlause kam die Aufwärtsbewegung im allgemeinen ins Stocken und vielfach traten kleine Rückgänge infolge Realisierungen ein. Angeblich sollen die Banken Schiebungsgeld Börsenstimmungsbild. wtb Berlin, 13. Okt.(Tel.) Größere Kausaufträge von seiten des Publikums und des Auslandes ließen die#urse meist höher einsetzen und zum Teil im Verlaufe noch weiter steigen. Das Interesse wandte sich hauptsächlich den ven der Spekulation bevorzugten Werten zu. Kohlenattien. Papier= und Zellstoffwerte, chemische Papiere, ferner einzelne Spezialwerte erlangten ganz beträchtliche Besserungen, wie u. a. Rhein. Braunkohle um 5 Prozent, Farbenindu. strie um 4½, Zellstoff Waldhof um 7½, Feldmühle Papier um 7¼, Julius Berger Tiefbau um 7 Prozent. Stöhr u. Cie. stiegen um 15 Prozent, weil bei dem amerikausichen Tochterunternehmen sich die Geschäftslage gebessert habe. Schiffahrtsaktien und Bankaktien erlangten nur mäßige Besserungen, außer Hansa, die 3½ Prozent und Bank für Elektrowerte, die 5¾ Prozent gewannen. Im„späleien Ve Stocker Hgesch fonig“ nur im gleichen Umfange wie beim letzten Ultimo zur Verfügung stellen, dies genüge jedoch nicht angesichts der großen Engagements. Die Stimmung blieb aber zuversichtlich. Von Maschinenfabriken gewannen noch Wolf 5¾ Prozent. Kaliaktien lagen fest bei 1—2 prozentigen Besserungen. Deutsche Fonds stiegen weiter etwas an. Kriegsanleihe behauptete nicht den gestrigen hohen Nochbörsenkurs, Sachwertanleihen waren abgeschwächt. Vorkriegspfandbriefe besser gehalten. Von ausländischen Renten waren Oesterreicher etwas niedriger, Türken ctwas gebessert. Devise Oslo erfuhr eine Steigerung von 5.85 RM. im Zusammenhang mit den angeblichen Bestrebungen der Regierung, die Währung auf den Paristand zu bringen.— Tägliches Geld 4—5½, Monatsgeld 5¾—6¾, Schiebungs= geld etwa 7¼ Prozent. Die Börse schloß infolge der in Gana gekommenen Liquidation zu abgeschwächten Kursen. Die Grundstimmung blieb freundlich. Rhein. Braunkohle 237. Farbenindustrie 315¼ nach 320½. Julius Berger Tiefbau 225 Amtliche Schlußnotierungen: Phäniz 124½. Gelsenkirchener 172, Harvener 177. Rheinstahl 165. Deutsch=Luxemburger 164¼. Bochumer 16414. Rombacher 14 ein Achtel, AEG. 164¼, Siemens u. Halske 204¼. Gesellschaft für elektrische Unternehmungen 181 ein Achtel, Schuckert 141, Farbenindustrie 315¼, Salidetfurth 177¼, Westeregeln Alkali 158½. Hamburger Vaketfahrt 169. Norddeutscher Lloyd 166 ein Achtel. Hansa 231½. Kommer;= und Privatbank 153¾, Darmstädter und Nationalbenk 20 Deutsche Bank 184½, Diskontogesellschaft 171. Dresdner Bank 155¾. Deutsche Erdölgesellschaft 183½, Ostwerke 249. Schultheiß=Patzenhofer 283½. Aufnahme in Deutschland ab. Für die Reichsregierung hieß Ministerialdirektor Gutbrod und für die Deutsche Reichsbahngesellschaft Generaldirektor Dr. Dorpmüller die Konferenzteilnehmer herzlich willkommen. Typhuserkrankungen unter den Franzosen in Maivz. wtb. Mainz, 14. Okt.(Funkspruch.) In der ehemaligen Alice=Kaserne in Mainz ist, nach Blättermeldungen, unter der französischen Mannschaft der Typhus ausgebrochen. Es sind bisher 20 Erkrankungen gemeldet worden. Die Kaserne ist von jeglichem Verkehr abgeschlossen. Das Armenrecht für einen früheren deusschen Bundesfürsten. wtb. Detmold, 14. Okt.(Funkspruch.) Der Magistrat hat dem ehemaligen Fürsten zur Lippe auf Antrag für eine von ihm anzustrengende Klage nach Prüfung seiner Vermögensverhältnisse das Armenrecht zugebillig:. Das Eisenbahnunglück in Oberschlesien. wtb Beuthen, 14. Okt.(Funkspruch.) Ven unserem an die Unglücksstelle des Eisenbahnunglücks in Scharlen entsandten Sonderberichterstatters erfahren wir nech folgendes: Der Anglücksfall ist auf die Unaufmer'sarz keit des Signalwärters zurückzuführen, der. oo### sich ein Güterzug mit 2 Lokomotiven auf dem Gleise beiand. dem Personenzug die Einfahrt nach dem Bahnhof Scharlen freigab. Der Signalwärter wurde in dem Augenblick ergriffen, als er nach Beuthen flüchten wollte. Durch den Anprall beider Züge wurden die drei Lokomotiven vollständig ineinander geschoben. Ein Personenwagen 3. Klasse und ein Packwagen cerieten durch Explosion des Gasbehälters in Brand und rerbrannten vollständig. Von den darin befindlichen Fahrgisten wurden 10 verletzt, davon 6 schwer. Von den Verletzten sind bereits 2 ihren Verletzunger erlegen. Die Unglücksstelle bietet ein Bild misten Durcheinanders. Der Verkehr wird durch Amsteigen über Beuthen aufrechterhalten. Todesurteil. wtb. Hirschberg, 14. Okt.(Funkspruch.) Das Schwurgericht verurteilte den bereits mehrfach norbestraften Arbeiter Deckwerth wegen Mordes und Brandstiftung zum Tode, 5 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Verurteilte hatte im Jahre 1921 in Friedeberg eine 72 Jahre alte Dame ermordet, eine Geldsumme entwendet und das Haus in Brand gesteckt Römische Funde. wlb. Maastricht, 14. Okt.(Funkspruch.) Dem Limburger Koerier zufolge ist gestern bei Grundarbeiten auf dem Gelände der Limburgschen Bankvereeinigung eine ausgedehntes und gut erhaltenes altrömisches Grabgewölbe gesunden worden, das wahrscheinlich aus dem 3. oder 4. Jahrhundert stammt. Außer Knochengerüsten sind verschiedene alte Vasen, Trinkbecher und Gerätschaflen zutage gefördert worden. Die Ausgrabungsarbeiten sind noch nicht beendet. Der gesamte Fund wird dem Maastrichter Museum überwiesen werden. Aufruhr in einer amerikanischen Strasanstalt. wtb. Dedia(Pensylvania), 14. Okt.(Funkspruch.) In der hiesigen Strafanstalt kam es zu einem Aufruhr, an dem sich 106 mit der Verpflegung unzufriedene Gesangene beteiligten. Die Wärter waren gezwungen, auf die Gefangenen zu schießen, von denen mehrere verletzt wurden, bevor die Empörung niedergeschlagen werden konnte. Die Witterung im August und September 1926 Während für das Klima Mitteleuropas ein zu Kälterückfällen und Trockenheit neigender Frühling und zz. T. auch ein ebensolcher Vorsommer ein oft bis in den Herbst hinein verregneter Sommer charakteristisch zu sein pflegen, herrschten in diesem Jahre in dieser Beziehung größtenteils ganz andere Verhältnisse. Einem außergewöhnlich milden Februar folgte ein kälterer März, dem seinerseits wieder ein ziemlich warmer und trockener April folgte. Mit Beginn des Mai setzte alsdann eine ungewöhnlich ergiebige und langanhaltende Regenperiode ein, die bis Ende Juni ihre Herrschaft ausdehnte. Daher war der Mai und Juni zugleich auch außergewöhnlich kühl. In Juli besserte sich dann die Witterung; es wurde zeitweise warm und trocken. Im weiteren Verlaufe des Sommers, und zwar im Anfang des zweiten Monatsdrittels trat ldann endgültig eine andere Luftdruckverteilung in Erscheinung, indem sich der hohe Luftdruck vom Ozean auf das Festland verlagerte und dem Andrängen der meisten ozeanischen Tiefdruckgebiete stand hielt. So wurde uns nach dem im allgemeinen gründlich verregneten Vorsommer noch ein schöner Nachsommer und Frühherbst beschert. Zwar fielen auch noch im August z. T. noch sehr kräftige Niederschläge, aber diese waren doch nur von kurzer Dauer und zeichneten sich vor allem dadurch aus, daß sie nur vereinzels und strichweise auftraten. Und dieser Umstand ist gerade ein Charakteristikum von zu Trockenheit neigenden Witterungsperioden. Eine Hauptursache hiervon ist darin zu erblicken, daß die für Hochdruckwetter charakteristische Temperaturumkehr mit der Höhe für die aufsteigenden Luftströmungen im allgemeinen ein Hindernis bedeutet. Nur gelegentlich werden die Inversionsschichten durchbrochen, sodaß es zu ergiebigen lokalen Regenfällen kommen kann. Eine Steigerung des Hochdruckwetters trat noch im September ein, da sich das Hochdruckgebiet der Jahreszeit entsprechend öfter nach dem Südosten des Erdteils verlagerte und uns auf diese Weise einen schönen„Altweibersommer" bescherte. Wochenprogramm der Gesolel Freitag, den 15. Oktober 1926. 3,00 bis 6,00 Uhr nachm.: Konzert des GesoleiOrchesters unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Burchartz auf dem Hauptfestplatz. 5,00 Uhr nachm. bis 10,00 Uhr abends: Vorführungen im Tanagra=Theater(Halle 148). 7,00 bis 10,00 Uhr abends: Konzert des GesoleiOrchesters unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Burchartz auf dem Hauptfestplatz. 4,30 Uhr abends: Künstlerspiels der Vereinigung Düsseldorfer Künstler„Palette“ im Vortragssaal(Halle 67). Kultur=Jubiläen. 14. Oktober. 1806. Goethe Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. 1806. Schlacht bei Jena und Auerstädt. men, wird auf jeden Zuhörer und Beschauer einen ernsten und nachhaltigen Eindruck gemacht haben. (Der Jungdeutsche). Ausgesteuert. Weitere Fürsorge. Ausgesteuerte werden die Erwerbslosen genannt, die die gesetzliche Höchstdauer für den Bezug der Unterstützung überschritten haben. Sie werden von der öffentlichen Fürsorge betreut. Ihre Zahl ist noch gering. Etwa bis Mitte November erwartet man, daß sie nur langsam und wenig steigt. Der Reichsarbeitsminister befürchtet aber die Möglichkers, oaß in einzelnen Bezirken mit besonderer langer und andauernder Erwerbslosigkeit im Herbst die Zahl der Ausgesteuerten einen größeren Umfang erreichen wird. Hier soll rechtzeitig für Hilfe gesorgt werden. Die Höchstdauer der Fürsorge soll nicht verlängert werden. Dagegen sollen die Ausgesteuerten mit Vorzug zu den Notstandsarbeiten herangezogen werden. Die Arbeitsnachweise müssen weiter die langfristigen Erwerbslosen unterbringen. Die Beihilfen des Reichs für die Bezirksfürsorgeverbände dürfen nur bei bestimmten Voraussetzungen gewährt werden usw. - Ueberstempelte Mitteilungen auf Postkarten. Die Mitteilungen auf der linken Hälfte der Postkarten werden z. T. verdeckt, wenn sie mit Ganzstempelmaschinen abgestempelt werden. Deren Benutzung für die Karten ist deshalb den Postämtern verboten. Wo man sie ausnahmsweise zur Abstempelung gemischter Past verwenden muß, müssen die Karten unter allen Umständen ausgesondert und mit Halbstempelmaschinen oder mit der Hand gestempelt werden. Gegen diese Anordnungen wird immer noch verstoßen. Das Reichspostministerium hat deshalb jetzt den Amtsvorstehern zur Pflicht gemacht, für eine genaue Beobachtung der Bestimmungen zu sorgen. Aufwertung. Wegfall der Gebühr. Der Anspruch auf Wiedereintragung einer Hypothek zum Zwecke der Aufwertung ist nach dem Aufwertungsgesetz auf Antrag des Gläubigers durch Eintragung eines Widerspruchs zu sichern. Die Löschung des Widerspruchs ist gebührenfrei. Der Justizminister hat jetzt die beteiligten Beamten hierauf hinweisen lassen. : Wetterbericht vom 13. Oktober 1926. Vom Ozean ziehen fortgesetzt Sturmwirbel über die Nordsee nach dem Ostseegebiet. In Deutschland hält daher trübes Wetter mit Regenfällen bei starken westlichen Winden an. In Süd= und Westdeutschland liegen die Temperaturen zwischen 11 und 17 Grad. Es nahen weitere Tiefdruckausläu“ f e r, d i e u n s s t ä r k e r i n i h r e n W i r k u n g s b e r e i c h z i e hen werden, da über dem Nordmeere der Luftdruck gestiegen ist, und die Temperaturen daselbst sehr niedrig sind. In Nord= und Mittelschweden herrscht bereits stärkerer Frost.— Wetteraussichten bis Freitag: Veränderlich, zeitweise auch trübe mit Regen bei stärkeren westlichen Winden und wenig gcänderter Temperatur. Schwerté, den 14. Oktober 1926. Achtet auf die Kinder! Ein betrübender Unglücksfall hat sich gestern in der Familie W. an der Hagener Straße ereignet. Die Hausfrau hatte die frisch gefüllte Kaffeekanne auf den Tisch gesetzt, als sich in einem unbewachten Augenblick das zweijährige Söhnchen an der Tischdecke zu schaffen machte und mit der Decke die Kanne herunter zog. Der kochendheiße Inhalt ergoß sich über den kleinen Erdenbürger, der an den Händen und Füßen derart schwere Brandwunden erlitt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. . Die Auszahlung der Zusatzrente für Kriegshinterbliebene und nicht im Erwerbsleben stehende Kriegsbeschädigte für den Monat Oktober 1926 erfolgt am Freitag, den 15. d. Mts., vorm., an der hiesigen Stadtkasse. Die Auszahlung der Beihilfe aus der Sozialund Kleinrentnerfürsorge findet am Montag, den 18. Oktober 1926, vormittags zwischen 8 und 12 Uhr an unserer Kasse, Rathaus, Zimmer Nr. 1, statt. Vortragsabend. Ueber den Redner des morgigen Vortragsabends im Westfälischen Hof, Bildoffizier und Flieger Dr. Alfred Kuermann, liegen uns nachstehende Pressestimmen vor: Hannover: Ueberwältigend stieg das große Erleben der kämpfenden Front vor den erschütterten Zuschauer empor, Fliegeraufnahmen der Schlachtfelder, Zusammenarbeit der Infanterie= und Flieger wurde gezeigt und durch einen höchst lebendigen Vortrag, der aus eigenstem Erleben schöpfte, wirksam unterstützt.(Hannoverscher Kurier).— Die in Aufbau und Vortrag glänzenden Ausführungen veranschaulichten dem fliegerischen Laien die Tätigkeit der Frontflieger und riefen den Fliegern ihre eigenen Erlebnisse ins Gedächtnis zurück. (Niederdeutsche Zeitung).— Gleiwitz: Wir können allen Vereinen empfehlen, den Vortrag von Dr. Kuermann gleichfalls abhalten zu lassen.(Die„Luftfahrt").— Leipzig: In pakkender Form besprach Herr Dr. Kuermann die Beobachtung des Kampfgeländes mit seinen gewaltigen Veränderungen. Die verheerende Wirkung des Granatfeuers auf die ganze betroffenen Landstriche, die in voller Schrecklichkeit zur Darstellung kaI. Wandhofen, 13. Okt. Gestohlen oder fortgelaufen ist ein Pferd(Schimmel) eines Fuhrunternehmers aus Haspe. Letzterer hatte das Pserd in Werl gekauft. Infolge Ermüdung hatte der Unternehmer sich in Wandhofen in einen Straßengraben gelegt und war eingeschlafen. Er hatte jedoch ein trauriges Erwachen, denn der Schimmel war fort. I. Westhofen, 13. Okt. In der gestrigen Sitzung der Stadtvertretung wurde folgende Tagesordnung erledigt: 1. Friedhofsangelegenheiten. Ueber vorliegende Anträge des Vertreters Ebeling bezügl. dieser Angelegenheit wurden folgende Beschlüsse gefaßt. Es ist geplant, die vorhandene Beerdigungsfläche zu erweitern, zu diesem Zwecke soll mit den anliegenden Grundstücksbesitzern Ankaufsverhandlungen eingeleitet werden. Ferner ist geplant, den Friedhof mit einer Wasserleitung zu versehen. Es soll bis zur nächsten Sitzung ein Kostenanschlag gefertigt und der Vertretung vorgelegt werden. Wenn möglich, soll die bereits bestehende Wasserleitungsanlage des Steinbruchbesitzers Kühling in Anspruch genommen werden. Da die Instandsetzung verschiedener Interessentengräber viel zu wünschen übrig läßt, soll ein entsprechender Betrag alljährlich für diese Zwecke in den Haushaltsvlan ausgenommen werden. Ferner wurde anerkannt, daß der Zufahrtsweg zum Friedhof dringend der Ausbesserung bedarf, ferner soll die unterhalb der früheren Brauerei Wittekind vorhandene Straßenmulde beseitigt werden, da diese bei Begräbnissen störend wirkt. Es ist beabsichtigt, Bestimmungen über Anlage und Instandsetzung von Gräbern zu erlassen. Endgültige Beschlußfassung über diesen Punkt soll jedoch in Gemeinschaft mit der Gemeindevertretung Garenfeld erfolgen. Als Hauptpunkt zur Tagesordnung stand die Besprechung über verschiedene Beschwerden des Landwirts und Gemeindevertreters Sieberg bezügl. der Gasrohrlegung und Errichtung eines Gasometers in Westhofen bezw. Beleidigung der Gaskommission. Der in dieser Angelegenheit streitige Interessentenweg im Nattland soll in öffentl. Unterhaltung genommen werden und auch als öffentlicher Gemeindeweg erklärt werden. Es wurde dann Stellung zu den zahlreichen Beschwerden genommen, die sich nach eingehender Besprechung als völlig haltlos erwiesen. Der Stadtvertreter Philippsborn, der auch Mitglied der Gaskommission ist und somit auch angegriffen war, ging dem Beschwerdeführer ganz energisch zu Leibe. Der Stadtvertreter Sieberg sah sich am Schlusse der Besprechung daher gezwungen, die Erklärung abzugeben, die in der Beschwerdeschrift an die Landwirtschaftskammer enthaltene Beleidigung gegen die Gaskommission als unwahr hinzustellen und diese mit Bedauern zurückzunehmen. Aus diesem Grunde soll gegen Sieberg nicht weiter vorgegangen werden. Hieran schloß sich eine geheime Sitzung. I. Westhofen, 13. Okt. Steuertermine im Amte Westhofen. Montag, 18. Okt., vorm.: für die Gemeinde Westhofen im Kassenlokal, nachm. von 3.30—4 Uhr: für die Gemeinde Villigst in der Wirtschaft Grave an der Ruhrbrücke; Dienstag, den 19. Okt., vorm.: für die Gemeinden Garenfeld, Syburg und Wandhosen im Kassenlokal; nachm. von 3—3.30 Uhr: für die Gemeinde Lichtendorf in der Wirtschaft Wiemhoff zu Eichholz, und von 4.30—5 Uhr: für die Gemeinde Geisecke in der Bahnhofswirtschaft Bährensmann daselbst; Mittwoch, den 20. Okt., für die Gemeinde Holzen, und zwar von 9—9.30 Uhr: in der Wirtschaft Prein zu Höchsten; von 10.30—11 Uhr in der Wirtschaft Eisenberg zu Sommerberg und von 12—12.30 Uhr in der Wirtschaft Schneider In den Rosen. : Ergste, 13. Okt. Prüfung bestanden. Vor der Prüfungskommission legte in Halden, Herbecke und Haßlei Walter Tillmann aus Ergste als einziger von acht zur Prüfung zugelassenen Lehrlingen seine praktische Prüfung mit dem Prädikat„Gut“ ab.— Sechs Lehrlinge aus derselben Prüflingsgruppe bestanden in Hagen in der Fachschule ihre theoretische Prüfung mit„Genügend“ Zwei Prüflinge bestanden ihre Prüfung im Praktischen wie im Theoretischen nicht. : Berghofen, 13. Okt. Autoraserei. Ein Auto fuhr in rasendem Tempo das Hofstück herunter, wobei der Führer zeitweise die Herrschaft über seinen Wagen verlor. Ein des Weges kommender Radfahrer wurde von dem Auto angefahren und mit seinem Rade in den Straßengraben geschleudert. Berghosen, 13. Okt. Bautätigkeit. Nachdem der Gemeinnützige Bauverein den Doppelhaus=Neubau auf dem Busenberg und das Einzelhaus in der Sulpke eben unter Dach hat, wird auf dem Busenberg ein neues Einzelhaus in Angriff genommen werden. Mit den Ausschachtungsarbeiten wird jedenfalls noch in dieser Woche begonnen werden. : Berghofen, 13. Okt. Die Kartoffelernte ist fast beendet. Sie hat auch hier größtenteils nicht das gehalten, was sie versprochen hatte. Teilweise hat man nur die Hälfte des vorjährigen Ertrages erzielen können. Der teilweise Mißerfolg ist hauptsächlich auf den nassen Sommer zurückzuführen. Aplerbeck, 14. Okt. Wie vor acht Tagen berichtet, soll ein junger Mann auf der Kirmes infolge Einsetzens der Bremse aus einer Schiffsschaukel herausgeschleudert worden sein. Dieses Unglück ereignete sich jedoch in etwas anderer Weise. Es betraf den 19jährigen Gustav Nelkert von hier, der sich mit seinem Freunde in der Schiffsschaukel befand. Bei der tollen Fahrt erhielt der Betroffene einen Schwindelanfall und lief Gefahr, herauszufallen. Sein Freund, die gefährliche Lage erfassend, packte ihn am Bein und hielt ihn fest. Der Oberkörper des Unglücklichen hing über die Schaukel. Während diese sich auf und ab bewegte, schlug der Kopf jedesmal auf die Bremse, so daß der Verletzte einen Schädelbruch und eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Bis zur Zeit hat der Verunglückte das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt, und es scheint fraglich, ob ärztliche Kunst ihn am Leben erhalten kann, da sein Zustand sehr bedenklich ist. Aplerbeck, 14. Okt. Zu einer Gemeinderatssitzung ist auf Freitag, den 15. Oktober 1926, nachm. 6 Uhr, eingeladen. Die Vertretung tagt im Amtshaussitzungssaale. Tagesordnung: 1) Wohnungsbau. 2) Sperrung der Friedrichstraße. 3) Genehmigung des Vertrages mit Köster, Kirchstraße. 4) Antrag der S. P. D.: Was gedenkt die Gemeinde zu tun, um die Notlage der Armen und Bedürftigen der Gemeinde Aplerbeck für den kommenden Winter zu lindern? Sölde, 14. Okt.(Die Beratungen betr.„Margarethe“). Nachdem der Landtag in seiner Sitzung am letzten Samstag einen Ausschuß zur nochmaligen Prüfung der Rentabilität und Beratung über eine Wiederinbetriebnahme der Zeche„Margarethe“ eingesetzt hat, wurden Amtmann Dellwig, Gemeindevorsteher Brock und Betriebsratsvorsitzender Reckermann telephonisch nach Berlin zum Handelsministerium gerufen. In welcher Richtung sich im Einzelnen die Beratungen bewegen werden, darüber lassen sich naturgemäß genaue Mitteilungen vorerst nicht machen. unserer Kunst die goldenen Fäden, aus denen das Leben das Kleid für die Vollmenschen beiderlei Geschlechts webt.“— Und ist der Frager dann noch nicht zufrieden, so soll man ihn in das Allerheiligste unserer Gedanken und Gefühle führen:„In unsere Geschichte sind viel schwere Erinnerungen an vaterländische Not und völkisches Werden verflochten. Durch unsere Formen und Turnweisen geht der Pulsschlag deutschen Wesens; wir schürfen in den. Erzadern des eigenen Volkstums und schmieden Pflüge und Schwerter im eigenen deutschen Feuer. Und unser Gemeinschaftsleben ist von jenen Gesinnungen erfüllt, ohne die kein Volk stark und glücklich sein kann: von Achtung vor der Heiligkeit der eigenen Art und von bewußter Gemeinschaftsverpflichtung. Das heißt für uns: deutsche Turner sein. Wir wissen, daß es eine Lüge ist, wenn man ohne Liebe zum Volksgenossen und ohne Treue gegen das eigene Volkswesen ein rechter Gegenwartz mensch zu sein vorgibt. Denn nur diese Liebe und diese Treue können Kraft, Siegeszuversicht und Sieg sein. Wir deutschen Turner glauben an die Ewigkeit dieser Liebe und Treue, und darum stehen wir in ungebeugtem Zukunftsglauben auch vor den dunkelsten Tagen.“ Max Schwarze Sender Dortmund. Freitag. 1.30 Uhr nachm.: Uebertragung von Münster. 4.15 Uhr: Küchenrundfunk. 5 Uhr: Klänge. 6.30 Uhr:„Es herbstelt“. 7.20 Uhr: Ratschläge fürs Haus und für den Einkauf. 7.30 Uhr: Uebertragung von Münster. 10 Uhr: Lieder zur Laute und heiteres Konzert. Sender Münster. Freitag. 1.30 Uhr nachm.: Friedrich Smetana. 4.15 Uhr: Uebertragung von Dortmund. 3. Aipi; Franz Schuberts Liedschaffen. 6 Uhr: van Beethoven. 7.30 Uhr: Einfuhrungsvortrag in das Stadthallen=Konzert. 8 Uhr: SymphonieKonzert(Uebertragung aus der Stadthalle). 10 Uhr abends: Uebertragung von Dortmund. Börsen und Märkte. Dortmunder Schlachtviehmarkt vom 13. Okt. Auftrieb: 524 Stück Großvieh, 245 Schweine, 11 Kälber. Der Handel war schleppend. Kühe kosteten 300—650 M, Rinder 150—400 A. Einzelne Tiere wurden über Notiz bezahlt. Sämtliches zum Markt aufgetrieben gewesenes Großvieh ist gegen Maulund Klauenseuche geimpft worden. Die geimpften Tiere sind mit Ohrenmarken versehen, die die Bezeichnung„Magerviehhof Dortmund“ und eine Nummer tragen. Es sind die Nummern 84 268 bis 84792 ausgegeben worden. Am Schweinemarkt war der Handel sehr langsam. Es kosteten Ferkel im Alter von 6 bis 8 Wochen 20—30 Ml, von 8 bis 10 Wochen 30—45 J, von 10 bis 12 Wochen 45—70 M, Läuferschweine 70—100 M. Der nächste Markt findet am 20. Oktober statt. Deutsche Turnerschaft. Was es um uns ist? Wenn einer fragt, was es um uns Turner sei, so soll man sagen:„Wir tragen in starken.. un die Gesundheit, die Kraft und die Schönhe##l, burch unser Arbeiten geht der Atem der Erde, und unser Spielen ist voll Sonnensegen.“— Und fragt er weiter, so spreche man:„Wir schöpfen aus tiefen Brunnen in reinen Eimern die Freude und gießen sie über Leben und Beruf, über Sonn= und Werktage; wir befreien den bedrückten Geist und richten verstörte Gemüter auf; wir streicheln die Seelen, die sich am Alltag wund gerieben haben!“— Und wenn er noch mehr wissen will, so sage man:„Wir wollen ein hochgebautes Menschentum. Wir glauben, daß der Leib ein Tempel Gottes ist, es zwei Todsünden gegen den Sinn der menschlichen Entwicklung gibt: die Verweichlichung und die Uebertreibung. Wir beten nicht den Leib an, aber auch nicht den Geist, denn wir glauben an Lei und Seele! Und diese gottgewollte Einheit ist unser Bekenntnis, in dem wir täglich die Wunder des turnerischen Gedankens erleben. Turnen ist uns frobes Tun, es lebt vom Willen zum Wollen und vom Willen zur Tat. Und ringsum blitzen in Verantwortl. für Unterhaltung u. Wissen, Theater, Konzert, Turnen u. Sport: Th. Schäfers, Schwerte. Polizei-Verordnung. Auf Grund des§ 143 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 und der§§ 5 und 6 des Gesetzes über die Polizeiverwaltung vom 11. März 1850 wird mit Zustimmung des Magistrats zum Schutze des Wassergewinnungsgeländes der Dortmunder Wasserwerks=Gesellschaft m. b. H. folgende Polizei=Verordnung für den Stadtbezirk Schwerte erlassen: § 1. Das unbefugte Betreten der als Wassergewinnungsgelände der Dortmunder Wasserwerks=Gesellschaft m. b. H. dienenden Nuhrweiden, soweit sie im Stadtbezirk Schwerte liegen, ist verboten. S 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu RM. 9.— und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. § 3. Diese Polizei=Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Schwerte, den 8. Oktober 1926. Die Polizei=Verwaltung: 3760) Schlegtendal. K Diehseuchenpolizeiliche Rnordnung. Zum Schutze gegen die Maul= und Klauenseuche wird auf Grund des§ 18 ff des Viehscuchengesetzes vom 26. Juni 1909 Reichsgesetzblatt Seite 519 mit Ermächtigung des Herrn Regierungs=Präsidenten folgendes bestimmt: Die Maul= und Klauenseuche herrscht zurzeit unter dem Viehbestande des Landwirts Albert Freymann, zu Groß=Holthausen Nr. 3. Als Sperrbezirk wird hiermit die bereits in meiner viehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 23. September 1926 als Sperrgebiet bezeichnete Ortschaft Groß=Holthausen erklärt. Auf diesen Bezirk finden die Bestimmungen unter 1 meiner viehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 7. Juni 1921 Anwendung, die im amtlichen Kreisblatt(Schwerter Zeitung) vom 18. Juni 1921 Nr. 140 enthalten ist. Ein Beobachtungsgebiet wird nicht gebildet. Die Abschnitte III—VII einschließlich der genannten Anordnung bleiben mit der Maßgabe bestehen, daß der erste Satz des§ 5 Ziffer 1 wie folgt geändert wird: In Groß=Holthausen wird verboten. örde, den 12. Oktober 1926. 3770) Der Landrat: J.=Nr. 5221.... J. V: gez. Jesper. Statt jeder besonderen Anzeige! Dienstag abend 8 Uhr entschlief sanft, nach einem arbeitsreichen, gesegneten Leben mein herzensguter Mann, unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager KrlareusPMrelsia Hauptlehrer i. R. im 73. Lebensjahre. In tiefstem Schmerze Lina Hillefeld geb. Dieckmann Fritz Kersting und Frau Hedwig geb. Hillefeld Max Hillefeld und Frau Hanna geb. Böttcher August Budde und Frau Frieda geb. Hillefeld und 7 Enkelkinder. Westhofen i. W., den 12. Oktober 1926. Die Beerdigung findet statt Sonnabend, den 16. Oktober, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause, Amtsstraße 3, aus. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. 3763 ∆ ni Woettne! Bei größter Auswahl niedrigste Preise! 95 Damen-Schirme mit Knopf und Griff— modern 11.75 9.50 7.00 5.75 4.95 Herren-Schirme 995 gute Qualitäten, schöne Griffsortimente 12.50 10.19 8.75 5.75 3.95 Backfisch-Schirme 995 entzückende Neuheiten 6.75 5.75 4.75 0 Kinder-Schirme in allen Ausführungen 4.75 050 Stein Schwerte „Eine Feitltimmüng“ ist es immer, wenn unser lieber„Türmer“ uns ins haus gebracht wird; das beutsche Volk kann sich nicht genug beglückwünschen, einen solchen Seelen= und Pfadweiser, Wahrheitskämpfer und gesunden poUntischen Streiter, kurz einen solchen Herolb der Höhenkultur sein eigen nennen zu können.“ 8. U/6.i# 12.— So schreibt uns ein Beser und viele äußern sich ähnlich über die Zeitscheißt Der Türmer onatsschrist für Gemüt u. CeistHerausgeber Friedr. Lienbard. Biertel jährl S. 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Oktober 1926 bei dem unterzeichneten Gericht geltend zu machen. Schauspiel in 5 Akten von M. Förster. Kätie: Isolde Felden-Laugs Im 3. Akt Gesangs=Einlage: Schwerte, den 11. Oktober 1926. 3769) Das Amtsgericht. Ich hab mein herz in heidelberg verloren Preise im Vorverkauf billiger bei Herrn W. Asbeck 0.80 u. 1 50 nummeriert. An der Abendkasse 1.10 u. 2.20 Saalöffnung 7 Uhr. Anfang 7½ Uhr, 8 24 3759 Ende 10½ Uhr. ELIEEZCI ECOCCIEECUSSL EECIE Lest Bücher: Wissen ist Nachtl Neue liefern gut und preiswert alle Sorten * GUMMI-STEMPEL in den modernsten Schriften CARL BRAUS: SCHWERTE und Kursbücher gültig ab 3. Oktober 1926 von 60 4 ab bis zu 4.—# erhältlich in der Buchhandlung Carl Braus, Schwerte Bahnhofstraße 3. Seillaffk a. eidctiseh werden auch Sie durch Puksana-Salz. Niederlage: Drogerie Heppe, Schwerte, Ostenstraße 3. Nr. 241(35 Auf dem Weg Von Wilheln In den letzten### deutschen werktätige kennbarer Zug zum der Arbeit bemerkbe Streiks ist erheblich sind bedeutende Aus zeichnen, wie überhe geraumer Zeit keine kämpfe in dem Maß früher der Fall war auf der Hand. Eis Durchschnitt die 3 zum anderen schreckt unserer Industrie beiterschaft, sich in vielleicht zum Zusa Unternehmers führ werbslos machen kö ßen Ganzen der A einmal von den ver Vergangenheit ausz Einen vorzügl Streiklust bezw. St amtlichen Streikziff ihnen läßt sich n allem recht Erfreu selbst. Zunächst sei beitskämpfe mitein in der Friedenszeit Arbeitskämpfe reg ersten Nachkriegsja Kurve auf: 8800 1920 verzeichnet, 5. im Jahre 1922. D Zahlen der Streik in diesen Jahrend eingesetzt, willkür und hergeschoben. überwiegenden M war die Inflatior die Streikführer fe ein politisches M Arbeiterschaft ums legte. In der jü sich aber gewaltig 1924 wurden nur sogar nur 1766 St kurve ist also für Friedensnorm her gewaltige Reaktio wahnsinns, die sich Gewerkschaften, d führend waren, man also die Zo ergibt sich ein Arbeiterschaft un auch bei den orga Etwas anders der Streiks aus. deutlich der Zug bar. Die Zahl wurde im Friede pro Jahr berechn schossen diese Ver onen in die Höh 29 Millionen zu 1924, das schon 1 ger sah als in Dir Giou! Willy Zi Urheberrecht Roman= 51. Fortsetzung. Walter schaut „Warum?“ „Nun, das m werden. Hier ist Stiefel wollen d auf.“ „Das ist's nie gerade recht so. müssen.“ „Ja, ja, ich nur?“ „Ich will's Die Glocken tre „Die Glocken „Sie zerreiß Unglück gebrach In ungeküns del die Hände „Die Glocker dem sie Unglüc Mein seliger! und feierlichere nicht zum zwei sie sich mit. Is ter Trost und Herz ist, daß Glocken fangen Mut und denk „So hab' i anders. Sie z mir Unglück.“ „Ach, was daß Sie Ihne „Ich weiß Nr. 241(Zweites Blati) Donnerstag, 14. Oktober 1926. Auf dem Weg zum Arbeitsfrieden. Von Wilhelm Siebert, Berlin. In den letzten Monaten hat sich in der deutschen werktätigen Bevölkerung ein unverkennbarer Zug zum Frieden auf dem Gebiete der Arbeit bemerkbar gemacht. Die Zahl der Streiks ist erheblich zurückgegangen, vor allem sind bedeutende Ausstände kaum mehr zu verzeichnen, wie überhaupt unsere Wirtschaft seit geraumer Zeit keineswegs mehr durch Arbeitskämpfe in dem Maße erschüttert wird, wie das früher der Fall war. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Einmal haben die Löhne im Durchschnitt die Friedenssätze überschritten, zum anderen schreckt die schlechte Beschäftigung unserer Industrie den größten Teil der beiterschaft, sich in Lohnkämpfe einzulassen, die vielleicht zum Zusammenbruch des bestreikten Unternehmers führen und den Streikenden erwerbslos machen können. Es ist auch im großen Ganzen der Wunsch recht lebhaft, endlich einmal von den verlustbringenden Streiks der Vergangenheit auszuruhen und sich zu erholen. Einen vorzüglichen Gradmesser für die Streiklust bezw. Streikunlust geben aber die amtlichen Streikziffern der letzten Jahre. Aus ihnen läßt sich mancherlei herauslesen, vor allem recht Erfreuliches für die Arbeiterschaft selbst. Zunächst seien hier die Ziffern der Arbeitskämpfe miteinander verglichen. Während in der Friedenszeit im Durchschnitt etwa 2100 Arbeitskämpfe registriert wurden, weisen die ersten Nachkriegsjahre eine scharf aufsteigende Kurve auf: 8800 Streiks werden im Jahre 1920 verzeichnet, 5200 im Jahre 1921 und 5300 im Jahre 1922. Das sind wohl die traurigsten Zahlen der Streikstatistik. Willkürlich wurde in diesen Jahren das Kampfmittel des Streiks eingesetzt, willkürlich die Arbeitermasse und hergeschoben. Sie war damals in ihrer überwiegenden Mehrheit noch folgsam; teils war die Inflation daran schuld, teils fanden die Streikführer fast für jeden Ausstand irgendein politisches Mäntelchen, so daß dann die Arbeiterschaft umso williger die Arbeit niederlegte. In der jüngeren Vergangenheit haben sich aber gewaltige Veränderungen vollzogen. 1924 wurden nur noch 2012 Streiks und 1925 sogar nur 1766 Streiks verzeichnet. Die Streikkurve ist also für 1924 und 1925 unter die Friedensnorm heruntergegangen. Das ist eine gewaltige Reaktion auf die Periode des Streikwahnsinns, die sich sogar bis in die Reihen der Gewerkschaften, die in den Nachkriegsjahren führend waren, hinein erstreckt. Betrachtet man also die Zahl der Arbeitskämpfe, dann ergibt sich ein Abfall der nichtorganisierten Arbeiterschaft und eine starke Streikmüdigkeit auch bei den organisierten Arbeitern. Etwas anders sieht es hinsichtlich der Dauer der Streiks aus. Aber auch hier macht sich deutlich der Zug zum Arbeitsfrieden bemerkbar. Die Zahl der verlorenen Arbeitstage wurde im Friedensdurchschnitt mit 8 Millionen pro Jahr berechnet. In den Inflationsjahren schossen diese Verluste für 1920 bis auf 54 Millionen in die Höhe, gingen dann auf 30 bezw. 29 Millionen zurück. Es kam nun das Jahr 1924, das schon rund 100 Arbeitskämpfe weniger sah als im Friedensdurchschnitt. Dafür die Glocken von vi. Airotul Schloß Homburg v. d. H. In S 1 des Vergteiche, wischen den vopgug geu., a, Kaser voraeseben. Dieser Parasraob Honburs o. d. 5. als Wobnsit für den ebemauven vrnzov., Laraus schloß, daß der Kaser ber bat im Inlande und Auslande grobes Auseben ereot, veil rge, Paragraoh pierd deshalb in den ebichtoe in absehbauer Jet vuogz, Peuschlaud u—=Peratang des Hohenzollernakionnens besinten, Verhandlungen des Landtages, die veinte mit der„ S6s0g Homburg v. d. Höhe. dne behentande Kole soieten.— Anier Bib getot das eugu. oonbung d. d. döhe. legte aber die verhältnismäßig geringe Zahl der Streikenden eine außerordentliche Hartnäckigkeit an den Tag, so daß die Zahl der verlorenen Arbeitstage auf 36 Millionen wieder anstieg. Die Kämpfe des Jahres 1924 dürften aber dem Arbeiter größere Verluste als Vorteile gebracht haben. Berechnet man den Tag mit 8 Arbeitsstunden, die Stunde mit einem Produktionswert von einer halben Mark, dann ergibt sich ein Gesamtverlust von über 140 Millionen Goldmark. Die Arbeiterschaft hat sehr wahrscheinlich eine Bilanz gezogen und infolgedessen auf die im Jahre 1925 ausgegebenen Streikparolen in noch schwächerem Maße als 1924 reagiert. Die Zahl der Kämpfe ging um weitere 250 zurück, die Zahl der verlorenen Arbeitstage sank plötzlich auf 16 Millionen. Aber auch diese sehr hohe Ziffer war nur möglich, weil in einigen Berufsgruppen wochenlang gestreikt wurde. Mit welchem Ersoig, zeigen folgende Ziffern für 1925: Von den 1766 Streiks fallen zunächst 250 fort, weil sie nicht als gewerbliche gezählt werden. Von den restlichen endeten nur 284 mit einem vollen Erfolge. 757 Streiks erreichten das Ziel nur teilweise, 475 Arbeitskämpfe blieben ohne jeden Erfolg. Um also in einem verschwindend kleinen Teil der Kämpfe Lohnerhöhungen von etlichen Pfennigen pro Stunde durchzusetzen, Roman von Willy Zimmermann=Ssuslow. Urheberrechtschutz durch Hermann Berger, Roman=Verlag, Berlin, SO. 36. 51. Fortsetzung.(Nachdruck verboten). Walter schaute die Alte fragend an. „Warum?“.. 90ch busd „Nun, das mit Charlottenvurg wiro voch bald werden. Hier ist's ja zu eng und dumpf; feine Stiefel wollen die schmale Treppe nicht recht hinauf.“ „Das ist's nicht, liebe Frau Bandel. Mir war' gerade recht so. Aber ich werde wohl doch fort müssen.“ „Ja, ja, ich hab's gedacht. Aber warum denn nur?“ „Ich will's Ihnen sagen, liebe Frau Bandel. Die Glocken treiben mich fort.“ „Die Glocken von St. Nikolai? I, das wäre!“ „Sie zerreißen mir das Herz, sie haben mir Unglück gebracht.“ In ungekünsteltem Erstaunen schlug Frau Bandel die Hände zusammen. „Die Glocken Unglück? Dann sind Sie der erste, dem sie Unglück bringen. Diese herrlichen Glocken! Mein seliger Mann hat immer gesagt: schönere und feierlichere Klänge gibt's auf der ganzen Welt nicht zum zweiten Mal. Ist man froh, dann freuen sie sich mit. Ist man traurig, dann singen sie lauter Trost und Freude, und wenn einem schwer um's Herz ist, daß man bald verzagen möchte, und die Glocken fangen an zu läuten, so hat man wieder Mut und denkt: es muß werden.“ „So hab' ich sie zuerst auch gehört. Jetzt ist es anders. Sie zerreißen mir das Herz. Sie bringen mir Unglück.“ „Ach, was reden Sie nur! Woher wissen Sie, daß Sie Ihnen Unglück bringen?“ „Ich weiß es.“ michen iennigen, Fre Staneee.,„ 9 wurden nicht weniger als 16 Millionen urbeitstage mit einem Wert von mehr als 60 Millionen Goldmark geopfert. Daß diese verlustreichen Kämpfe die Arbeiterschaft zur Einsicht bringen, ist klar, zumal ja jedem Lohnkampf Verhandlungen vor dem Schlichter voraufgehen, die schon in den meisten Fällen die Aussichten jedes Streiks restlos klären. Di Kosten der Arbeitskämpfe haben für 1925 nur einzelne Arbeiterkategorien getragen, die, wie z. B. die Bauarbeiter in Rheinland=Westfalen, desach nach nehrnöhigen Streit wiecder v „Und denken Sie nicht auch daran, daß alles, was Ihnen jetzt zuwider kommt, nur zum Guten dienen soll? Das ist immer so. Wenn man glaubt, in einer finsteren Gasse umkommen zu müssen, guckt die Freude um die Ecke. Wie oft ist es mir schon so gegangen!“ „Sie sind gut, Mutter Bandel, Sie wollen mich trösten.“ 4 „Ach was, trosten: Ich sage nur, was richtig ist. Lassen Sie nicht den Kopf hängen und schauen Sie immer geradeaus. Alles hat im Leben seinen Grund und alles ist zum Nutzen.“ Als Frau Bandel, in der es trotz der tapferen Worte recht wehleidig aussah, zur Tür ging, gewahrte sie die zerrissenen Harfensaiten. Ein großer Schreck fuhr ihr ins Herz. Zerrissene Saiten Wenn er nun doch recht hätte mit dem Unglück! „Guter Gott,“ stammelte sie in der Küche,„laß es doch gut werden, laß es gut werden.“ Obwohl Walter sich gegen jeden Trost von aussen oder innen auflehnte, hatten ihn Frau Bandels einfache Worte dennoch aufgerichtet. Er saß am Fester und schaute auf die Straße. Langsam fuhr eine Reihe blitzender Automobile in die Propststraße hinein. Die farbigen Kleider von Hochzeitsgästen schimmerten durch die polierten Fenster. „Ihre Hochzeit.“ Also auch das sollte ihm nicht erspart bleiben. Fort, fort vom Fenster. Warum? Gerade jetzt, der Kelch mußte bis zur Neige getrunken werden. Jede Kutsche, jeder aufblitzende Zylinder, jeder Strauß, jede Rose war ein bitterer Tropfen auf seiner Zunge. Stumm, mit starrem Blick saß er hier, als ein Zuschauer seines eigenen Begräbnisses. Da stand ein Diener an der Ecke zur Propststraße. Er schaute aufmerksam die Spandauerstraße hinunter. Jetzt kam Bewegung in sein glattes Gesicht. Er winkte mit der Hand in die Gasse hinein. Offenbar war er dazu bestimmt, dem Glöckner die Ankunft des Brautpaares zu melden. den alten Bedingungen zur Arbeit zurückkehren Erfreulich ist auf jeden Fall, daß die Zahl der Ausstände immer mehr zusammenschrumpft. Kämpfe auf dem Gebiet der Arbeit dürfen nicht mit dem zweischneidigen Schwert des Streiks geführt werden. Wir haben unsere Schieds= und Schlichtungsinstanzen, deren Aufgabe es ist, nicht nur die Streitigkeiten zu schlichten, sondern auch zu untersuchen, Lohnforderungen bewilligt werden können. Ihr Schiedsspruch hat auf jeden Fall maßgebend zu bleiben, da nur dann unsere Wirtschaft sich ungestört entwickeln kann. Jeder Ausstand ist für den betroffenen Betrieb ebenso wie für den Arbeiter ein mehr oder weniger schwerer Verlust. Beide werden zurückgeworfen und verlieren im Kampf um ihre Existenz an Kraft. Nur enges Zusammengehen beider kaxn, heide vorwärts bringen. Schauen wir nach Englund. Dort verliert der Bergbau und mit ihm die gesamte englische Volkswirtschaft Milliarden und aber Milliarden. Und der Streitende hungert und friert, verkommt und zerlumpt und wird schließlich doch nachgeben müssen.— Das soll uns eine Warnung sein. Nur Friede ernährt, Unfriede verzehrt und bringt dem Friedensstörer noch immer die größten Schäden. — Vollbersammlung der Industieund Handelskammer Dortmund. Die Industrie= und Handelskammer Dortmund hielt am 8. ds. Mts. ihre erste Sitzung nach der Sommerpause ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende, Herr Dr. Ing. Jucho, dem am 21. 8. 26 verstorbenen Ehrenvorsitzenden der Kammer, Herrn Kommerzienrat Wilhelm Köster, einen sehr warmen Nachruf.b Die Versammlung stimmte nach einem Bericht des ersten Geschäftsführers Dr. Martin einer Anzahl von Anträgen auf Verteidigung von Sachverständigen zu. In öffentlicher Sitzung wurden alsdann die Herren Ingenieur Georg Dortmund; Zivil=Ingenieur Arthur Osenberg. Dortmund; Diplom=Bücherrevisor Dr. Hiller, Dortmund; Bücherrevisor und Volkswirt Reinhold Specht, Castrop=Rauxel; Professor Dr. Ing. F. Häusser, Dortmund=Eving; Kaufmann Wilhelm Johann Schulte, Dortmund und Handelschemiker Dr. Hubert Pfeiffer, Dortmund, vereidigt. Ueber die Kanalpläne des Westens berichteten die Herren Martin und Direktor Kölven. Der Bau des Aachen=Rhein=Kanals wird als unwirtschaftlich abgelehnt, da das Baukapital durch die aus dem Kanalverkehr zu erwartenden Einnahmen niemals verzinst werden kann. Herr Direktor Kölven ging auf den Ausbau des Dortmund=Ems=Kanals und auf des Hansa=Kanals des näheren ein. Den baldigen Ausbau des Dortmund=Ems=Kanals bezeichnete er zur Aufrechterhaltung der Lebensfähigkeit der Dortmunder Hüttenwerke für dringend notwendig. der Ausbau der Strecke Dortmund=Herne. Bergeshövede kann dem Dortmunder=Ems=Kunal nicht zur Last gelegt werden, da diese Strecke schon wegen des mit Vollendung des Mittellandkanals anwachsenden Verkehrs entsprechend erweitert werDer Berichterstatter wies auf die Stellungnahme des Hauptausschusses im Weser=Ems=Wasserstraßenbeirat hin, der sich für den Ausbau sowohl des Dortmunder=Ems=Kanals, als den Bau des echten Hansakanals ausgesprochen hat. In das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regierung ist der Ausbau des Dortmund=Ems=Kanals der Dortmund=Ems=Kanal unter den Kanalplänen der Regierung an erster Stelle steht. Herr Generaldirektor Fickler hob die schaftliche Bedeutung des Hansakanals für den rheinisch=westfälischen Bergbau besonders hervor. Die Versammlung schloß sich der den Ausbau beider Kanäle befürworteten Entschließung des Hauptausschusses des Weser=Ems=Wasserstraßenbeirats an und erwartet, daß sich auch die Reicheregierung hierzu bekennen wird. Herr Dr. Streße berichtete über die Gewerbesteuerveranlagung. Diese hat ergeben, daß namentlich die Bestimmungen über die Nichtabzugsfähigkeit der Miet= und Pachtzinsen und der Schulzinsen zu außergewöhnlichen Härten führt, sodaß eine baldige Aenderung dieser Bestimmungen geboten erscheint. Da die Veranlagung, deren endgültige Ergebnisse zwar noch nicht vorliegen, für die Gemeinden voraussichtlich zu erwarteten, in den Haushaltsplänen nicht vorgesehenen Mehreinnahmen führen wird, die für die Gewerbetreibenden entsprechende Mehrausgaben zur Folge haben, mit denen in dieser Höhe nicht zu rechnen war, so scheint es dringend geboten, daß die Gemeinden entsprechend dem Ministerialerlaß vom 9. 9. 26 die nach der Gewerbesteuerveranlagung sich ergebenden Mehreinnahmen zu einer entsprechenden Senkung der Gewerbesteuerzuschläge verwenden. Die Versammlung nahm von diesen Ausführunbe die estrzchtzgagen füe das Hanhelsge. nahmen Lehrlingshochstza,### rur Handelsgewerbe einzuführen, sprach der stellv. GeschäftsfühEin wenig neigte Walter den Kopf vor. Da war der meerblanke Wagen, vor dessen Rädern sich Walter durch einen Sprung hatte retten müssen. Jetzt entging er ihnen nicht, jetzt fuhren sie ihm mitten über die Brust. „Herr Gott, laß es genug sein des Elends,“ stöhnte Walter auf.„Ich kann's nicht mehr tragen.“ Laut, feierlich setzten die Glocken von St. Nikolai ihren Hymnus ein. Wie ein Schlachtruf aus Gigantenkehlen rauschte es über die Dächer, ihre Hochzeitsglocken, sein Grabgeläut. Riesenleiber reckten sich auf, ihre stählernen Fäuste griffen nach seiner Kehle, zerrten ihn vom Fenster und warfen ihn vor seinem Ruhebett auf die Knie. Den Kopf wühlte Walter in die Kissen, die geballten Fäuste preßte er gegen die Ohren, um der Kraft der aus Purpurglanz erstrahlenden Bildzaubers zu entUmsonst. Wie die holde Mädchengestalt stets aus dem Weben des Glockenakkordes zu ihm gekommen war, so formte sich auch jetzt ihr wachsender Deutlichkeit vor seinem geistigen Auge. Ja, ihm war, als trete sie dicht an ihn heran und legte ihm ihre schmale Hand auf das Haar. „Ja, segne mich, segne mich,“ stöhnte Walter auf. „Es gilt einem Toten.“ „Nein, leben, leben wollen wir.“ Walter fuhr auf. Ein Laut, eine menschliche „So ist sie auch damals zu mir gekommen. Einen Geist glaubte ich zu sehen und war doch lebendige Wirklichkeit.“ 6 „Und ist's auch heute, und wird es immer bleiben, immer, immer in deinen lieben Armen.“ Noch fühlte sich Walter ein Opfer seiner Phantasie. Ja, er war mit seinem Geist hart an der Grenze, wo das Denken in den jähen Abgrund des Wahnsinns hineintaumelt! „Walter, Walter, ich bin bei dir.“ Sie klammerte sich an seinen Hals, küßte Augen und Mund, schmiegte ihren zarten Leib Ruig an dene Kast, und der Duck der Fäade. die Wärme der Lippen, der schnelle Schlag des Herzens riß Schleier um Schleier von Geist umschließenden Hülle. „Betty“, sagte er nun ruhig,„heute ist dein mit dem großen Glück, das ich nun an deiner Seite finden werde.“ „Und die Glocken rufen die Braut herbei.“ „Die sie dem geliebten Mann in die Arme geDa fiel der letzte Schatten von Walters Blick. Er umschlang den in Glück und Liebe erschauernden Leib des Mädchens und bettete ihren Kopf auf seiner Schulter. „So haben die Glocken doch das Glück gebracht!“ Aus den Stürmen der Seelennot hatten zwei Menschen die rettende Insel der köstlichen Ruhe gefunden. Bis die Glocken von St. Nikolai verklungen waren, verharrten die Liebenden in schweigender Glückseligkeit. Dann löste sich Betty sanft aus seinen Armen. Sie drückte ihn liebevoll in den Sessel und setzte sich auf sein Knie. „Und nun die Prosa,“ begann sie mit zärtlichem Blick in Walters verklärte Augen.„Ich bin frei. „Es klingt wie ein Märchen.“ „Und ist doch vor einer knappen Stunde Wirklichkeit geworden. Da kam ich in halber Ungewißheit der Dinge zu Lotte Freytag— du kennst. sie ja— und erfuhr alles, erfuhr, daß ich frei Das war für mich soviel und ausfüllend, daß ich das Warum darüber vergaß und nur an dich Sie küßte ihm schnell die Frage von den Lip„Einen Gruß soll ich dir bestellen.“ „Einen Gruß?“ „Von Lydia!“ Walter atmete tief auf. (Schluß folgt). 0 rer Dr. Fischer. In der Aussprache wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, der Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses größere Bedeutung beizumessen, da sich infolge des Krieges und in der Nachkriegszeit ein großer Mangel an gut ausgebildetendeten Kräften geltend gemacht hat. Ein Bedürfnis, eine Höchstzahl für Lehrlinge im Handelsgewerbe gesetzlich festzulegen, kann auch nach Auffassung der Versammlung nicht anerkannt werden. Der erste Geschäftsführer berichtete dann noch über die in der Hauptausschußsitzung des deutschen Industrie= und Handeltages am 14. ds. Mts. in Berlin zur Erörterung kommenden Fragen, insbesondere die Schaffung eines endgültigen Reichswirtschaftsrats. Da die im November 1925 für die Zustimmung der Handelskammer maßgebenden Voraussetzungen nicht nur nicht erfüllt, sondern vielmehr der Entwurf eine Reihe weiterer Verschlechterungen bringt, lehnt die Kammer ihn nunmehr endgültig ab. Weiter sprach der erste Geschäftsführer über das Problem der Arbeitslosigkeit und das Arheitsbeschaffungsprogramm. Die schwere Krise auf dem Arbeitsmarkt kann nach seiner Auffassung durch staatliche Maßnahmen zwar vorübergehend gemildert, aber auf die Dauer nicht gelöst werden. Die Lösung des Problems muß durch dic Wirtschaft selbst erfolgen, in erster Linie durch Intensivierung der Landwirtschaft und ein großzügiges Heimstätten= und Siedlungswerk. Volksleden und Wirtschaft. Die Zugtelephonie wird erweitert. Das Reichspostministerium hat genehmigt, daß außer den Orten Groß=Berlin, Wittenberge und Groß=Hamburg noch folgende Orte für Gespräche vom und zum Zuge zugelassen werden: Bei Berlin: Angermünde, Bernau bei Berlin, Biesenthal, Birkenwerder(Bz. Potsdam), Brandenburg(Havel), Eberswalde, Erkner, Freienwalde(Oder), Fürstenwalde(Spree), Königswusterhausen, Nauen, Neuruppin, Nathenow, Rheinsberg(Mark), Seegefeld, Werder(Havel). Bei Hamburg: Ahrensburg, Altrahlstedt, Aumühle(Bez. Hamburg), Bad Oldesloe, Bad Segeberg, Boizenburg(Elbe), Brunsbüttel, Büchen(Lauenburg), Buxtehude, Curhaven, Elmshorn, Geesthacht(Bez. Hamburg), Glückstadt, Itzehoe, Jork(Bez. Hamburg), Lüneburg, Neumünster, Otterndorf(Niederelbe), Pinneberg, Schwarzenbek, Stade, Uctersen(Holstein), Wedel(Holstein), Wilster, Winsen(Luhe), Wohltorf(Bez. Hamburg), Zollenspieker. den Probinzen. Grundsteinlegung. Fröndenberg, 13. Okt. Sonntag nachmittag fand unter großer Beteiligung der hiesigen Bevölkerung die Feier der Grundsteinlegung zum neuen Krankenhaus auf dem Hirschberg statt. Nach derselben war eine kurze Nachfeier im Schulteschen Saale, verbunden mit einer Verlosung zum Besten des Krankenhauses. Spitzbuben an der Arbeit. Fröndenberg, 14. Okt. Auch hier in Fröndenberg gibt es eine Sorte von Mitmenschen, denen es in Fleisch und Blut übergegangen zu sein scheint, vom Ertrage der Arbeit anderer zu leben. Diese von uns ins Auge gefaßten Spezies ernten gerne dort, wo keine besonderen Gefahren beim Wegklauen entstehen oder zu überwinden sind. Kaninchendiebe stahlen in der Nacht vom 9. zum 10. Oktober einem Anwohner der Ostbürener Straße 3 wertvolle Tiere. Einem in der Nähe wohnenden Arbeiter wurden vor einigen Wochen in einer Nacht Der Hochstaßler. Ein eleganter Vierziger=Gabardineanzug, Kreppsohlen— betrat in dem Augenblick die Horstmannsche Buchhandlung, als mein Freund Hans sich mit dem Besitzer unterhielt. Hans Gerb hat mir die ganze Sache neulich im Café erzählt. Sein Interesse für alle kriminellen Dinge hatte ihn schließlich dazu geführt, sich neben seinem volkswirtschaftlichen Studium als Privatdetektiv zu betätigen. Diese nun schon mehrjährige Gewohnheit lehrte ihn, alle Menschen mit ungewöhnlicher Schärfe zu beobachten. „Was fiel dir denn an jenem Gabardineherrn auf?“ fragte ich. „Ach, zunächst nichts weiter,“ meinte er, sich zurücklehnend,„ich selber wollte einen Band des Pittaval erstehen und war mit Horstmann, der mich selbst bediente, in ein flottes Gespräch über das internationale Verbrechertum gekommen. Er schilderte mir gerade, wie grotesk sich so manche Leute einen Verbrecher vorstellten. Die Popularität eines solchen wüchse desto mehr, je falscher ihre Voraussetzungen seien. Alles überhaupt, was vopulär würde, ein Mensch, eine Kunst oder ein Wissensgebiet, verlöre seine Farbe und würde in den Geschmack der Masse eingeebnet. An dieser Stelle erschien der elegante Herr und ließ sich eine Reihe Werke vorlegen, deren Inhalt merkwürdig zu unserem Thema paßte: Es waren Konversations= lexika und populäre Nachschlagewerke.“ „Nun— das ist doch nichts Besonderes.“ „Gewiß nicht, im Gegenteil, aber gefühlsmäßig ersaßte ich, daß etwas nicht stimmen konnte, als ich seine endgültige Wahl betrachtete: Sie fiel auf ein Werk, das ich selbst besitze und bereits oft mit Erfolg um Rat gefragt habe.“ „Nun— und——?“ „Es wird aber noch viel besser. Am Tage darauf begegnete ich jenem Herrn auf der Straße. Diesmal trug er eine Brille, und sein Gesicht kam mir sympathischer vor als im Dämmerlicht des Horstmannschen Ladens. Als er an mir vorüber war, wandte ich mich um und bemerkte, wie er aus der Rocktasche das Taschentuch hervorzog——. „Welch entsetzensvolle Tat!“ „Laß man— du wirst schon sehen. Dabei flatterte nämlich ein Zettelchen unbeachtet zur Erde. Ich wartete etwas, hob es auf und las: Kleiner Herder, S. 290 f. Donnerwetter, dachte ich, das ist ja merkwürdig. Gestern kaufte er das Buch in von Samslag zum Sonnlag, wahrscheinlich von denselben Liebhabern, ebenfalls der gesamte Bestand an Kaninchen gestohlen. Leichenfund. Hohenlimburg, 14. Okt. Auf der hiesigen Polizeiwache wurde eine Kindesleiche abgegeben, die am Bahndamm in der Nähe des Drahtisolierwerkes Heermann gefunden worden ist. Die Ermittelungen nach der Mutter des Kindes führten bisher zu keinem Ergebnis. In einen Greifer geklemmt. Benrath, 14. Oktober. In der von der Spiegelglasfabrik unterhaltenen Kiesbaggerei versuchte ein junger Mann den im Greifer festsitzenden Kies zu entfernen, als im gleichen Augenblick der Kranführer den Greifer anhob. Der junge Mann wurde hierbei in den Greifer festgeklemmt und erlitt hierdurch Rippenbrüche und schwere Quetschungen. Der falsche 20=Markschein. Münster, 14. Okt. Der Schlosser Honig und der Schuhmacher Kiehn betraten vor einiger Zeit ein hiesiges Geschäftslokal, indem die Inhaberin halb erblindet war. Sie ließen sich für 15 Mark Rauchwaren einpacken und zahlten mit einem ungültigen 20=Markschein. Aber die Inhaberin bemerkte doch den Schwindel. Glücklicherweise betrat in diesem Moment der Sohn der Inhaberin das Geschäft, der auch die sofortige Festnahme der gewissenlosen Gauner veranlaßte. Honig wurde vom hiesigen Amtsgericht zu drei Monaten, Kiehn zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Vier Jahre Zuchthaus wegen Abtreibung. Koblenz, 14. Okt. Vor dem Gericht hatte sich der Homöopath Ludwig Resch aus Bingerbrück wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu verantworten, bei der in einem Falle der Tod eines jungen Mädchens aus Gensingen verschuldet worden ist. Die Verhandlung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, führte zu einer Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus, da der Angeklagte bereits wegen gleichen Vergehens bestraft ist. Ein mitangeklagter Kaufmann wurde freigesprochen. Türkra, Spolt und Wandern. Boxen. Pferdesport. Wie schon kurz mitgeteilt, sind die Nennungen für die Herbstrennen des Dortmunder Rennvereins am 17. und 20. Oktober in so großer Zahl eingelaufen—,553 Pferde— daß die Felder in allen Rennen eine starke Besetzung aufweisen werden. Wieder sind aus Berliner und süddeutschen Ställen, sowie aus Hamburg, Hannover und gar aus Königsberg Pferde am Platze, um den Rennen ihre besondere Note zu geben und das Interesse ldaran erheblich steigern. Das MetternichRennen, die Hauptprüfung des ersten Tages für 2j. inl. Pferde,„wird den Zweiten aus dem Preis des Winterfavoriten— Eisenkanzler— wieder am Ablauf sehen und mit ihm werden sich Silberkatze, Süd Cap oder Verona II aus dem Stall Lindenstaedt, Lage und Lapaz aus dem Hamburger Stall des Trainers Palmer, Linz, Scheinwerfer, Lux, Turnierdame, Heuschrecke, Atropos oder Malkasten, Tip und Bundschuh, um nur die Besten meiner Gegenwart, und heute finde ich diesen Hinweis darauf. Ich schlug zu Hause sofort in meinem Exemplar nach und fand auf Seite 290— die Farbentafel, auf der alle Edelsteine abgebildet sind. Nun stand es für mich fest, daß ich es mit einem Hochstapler zu tun hatte. „Na na— immer langsam. Wenn du dich nur nicht getäuscht hast.“ „Oho— mein Gefühl trügt mich nie! Ich gehe der Spur unbedingt nach. Uebrigens— apropos Gefühl—, ich habe ein Mädel kennen gelernt— neulich im Kolleg, so etwas von blonder Lieblichkeit gibt's nicht noch einmal. Komm doch mit in den„Geldverkehr', da sitze ich immer neben ihr. „Ich habe wirklich wenig Zeit, mein Lieber, das kunsthistorische Seminar——.“ „Ach was— dein oller Franz wird dich nicht vermissen. „Bitte sehr— ich habe Referat. Kennst du Professor Frantz eigentlich?“ „Nee— keine Ahnung.“ „Es würde dir nichts schaden, ihn einmal sorechen zu hören, den„ollen Frantz. Dein„oller' Geldverkehr——. „Schimpf nicht, sieh dir das Mädel an.“—Ich ließ mich wirklich breitschlagen. Hans hatte recht: dieses Antlitz— diese Gestalt— biegsam und graziös—. „Geschmack hast du,“ flüsterte ich neben ihm. „Ilse heißt sie, kam es zurück. Vom Geldverkehr wissen wir beide heute noch nichts.— In der Pause stellte ich mich vor. Sie plauderte frisch und offen. Sie hieß Ilse Frantz und war die Tochter meines Professors. Tableau! „Morgen darf ich Sie zum Tee erwarten, meine Herren? Es kommen noch einige Kommilitonen. Wir feiern Geburtstag——. „Wessen— wenn ich fragen darf?“ „Haha— meinen— natürlich meinen“— und weg war sie. „Herzlichen Dank, mein Hans.“ „Nicht wahr? Wie stehe ich da?“ Es war„morgen“. Um 5 Uhr standen wir vor Professor Frantzens Tür. Stimmengewirr empfing uns, Ilse kam gleich und führte uns ins Teezimmer. Im selben Augenblick krachte es hinter mir: Hans hatte sich unsanft auf einen Stuhl niedergelassen und starrte den eintretenden Professor an wie einen zu nennen, um den reichen Preis streiten. Am 2. Tag heben sich aus dem Programm zwei Ausgleiche I hervor. Im Hohensyburg=Rennen über 2000 Meter ist die beste westdeutsche Klasse vertreten, so u. a. Salzig, Nobelmann, Menial, Freilicht, Freigeist, Goldwert, Marcellus, Lebenskunstler, Mannestreue, Grenzschutz, die Berliner Löwenherz 11 und Fundin u. s. w. Das GlücksburgJagdrennen über 3650 m sieht u. a. Fechtmeister, Stattliche, Besutiful Kiß, Balmung, Oceana, Mozart, Steinadler, Bundesbruder, Anitra und terlos am Start. Es würde zu weit führen, die Namen der Pferde in den anderen, nicht minder gut besetzten Rennen bekanntzugeben; aber das eine ist sicher: großen und guten Sport gibts am nächsten Sonntag und Mittwoch auf der Wem, beler Bahn, der die Sportgemeinde auf die Beine bringt und dem Dortmunder Rennverein ein volles Haus beschert. Die Rennen beginnen um 2 Uhr —— Der ungematiiche Tran. Von Oskar F Durch die Blätter geht die seltsame Kunde, daß der Golfstrom sich verschoben hat, die größte Verschiebung seit der Inflation. Man erwartet, daß man in Holland mit der Zeit Bananen baut und in Norwegen die Ananas kultiviert. An der südamerikanischen Küste von Ekuador werden Wüsten grün, weil sich der Golstrom einstellt und befruchtende Feuchtigkeit mitbringt.: Es gibt da also höchst unangenehme Gesetze des Ozeans, die die Lebensbedingungen ganzer Länder fortwischen können, wenn sie nicht die Länder selbst fortwischen. Im Eise der Spitze des Montblanc fand man Palmenreste, selbstverständlich versteinert. Aus dem Boden graben wir die Kohlenbestände riesiger Wälder, gänzlich verschüttet von der Wut der die Erdmassen schiebenden Ozeane. Dies ist uns etwas Alltägliches. Wir wissen auch, daß die Erdachse schwankt und dadurch die beiden vereisten Polarwarzen arg beunruhigt. Noch heute kann man in Sibirien die Schlittenhunde, wenn man Glück hat, von dem Fleisch der vor ungeheuren Zeiträumen umgekommenen Mammute ernähren. Die Natur leistet sich hier sogar den Witz des patentierten Eisschrankes. Die Gelehrten sprechen von großen Klimaschwankungen, die Europa wieder bevorstehen. Man munkelt von Eiszeiten, die wieder kommen werden.— mindestens drei oder vier hat unsere Zeit schon überstanden — und dies alles, weil der Ozean seine Golfströme und sich selber herumwirft wie er mag. Die Alten nannten das symbolisch„Thethys“, die wandernde große Meermutter. Und die Alten waren nicht dumm. Noch im Mittelalter feierte der Doge von Venedig in feierlicher Prozession auf seinen schwankenden tiefverpfahlrosteten Laguneninseln die Vermählung Venedigs mit dem Meere. Auch in den Walchensee in Bayern wurden bis in die neuere Zeit goldene Ringe zur Beschwörung des Wasserdrachens geworfen, der seine Wohnung in diesem unheimlich tiefen See hat, und dem man wegen seiner sonderbaren, durch die Sturmwinde überzeugten vormittäglichen Wellen Verbindung mit dem Meere sagenhaft zuwies. Die modernen Taucher haben das heute für Unsinn erklärt, die Alten aber hatten Ehrfurcht vor dem unbestimmten Urelement. Wir cazzen, funken, phonen, fliegen, tauchen, auteln, du lieber Gott, was tun wir nicht alles! Die Welt von heute will Sensation. Wir haben sie, aber eine viel größere, den ungemütlichen Ozean. * Mit Europa ist es nicht geheuer. George F. Morell hat durch Untersuchungen festgestellt, daß London langsam aber beständig sinkt. Seit der Römerzeit sollen es drei Meter sein, d. h. nach Berechnungen, daß die große Weltstadt London in 75000 Jahren vollständig ertrunken sein wird. London wird also das Schicksal Vinetas haben. Ueber die Spitze der Westminister=Abtei und des Turmes wird die Nordsee brausen. Noch sieht man von den Inseln Usedam und Wollin die weißen Straßen in die Meeresranz Schardt. tiefe führen, und Vineta hat einstmals, bevor es durch die Wikinger zerstört wurde und im Meere verschwand, Handelsverbindungen bis nach Arabien hinunter gehabt. Norwegen ist besser daran: es steigt empor. Die Pfähle, wo früher die Schiffer ihre Kähne festmachten, stehen heute ein ganzes Stück hoch oben am Ufer. Die französische Küste sinkt ständig und vielleicht wird gleich London Paris einmal unter dem Spiegel des Meeres liegen. Denken wir an das. Schicksal unserer Zimbern und Teutonen, denen vor 2000 Jahren der Sturm des Meeres die ganzen Länder weggerissen hat, daß sie mit ihrer ungeheuren Kraft nach Süden stießen und den Anstoß zur Bewegung der Völker auf dem europäischen und östlichen Kontinent gaben, und an die vielen Dörfer, die im Schlick der Wattenmeere begraben sind. Eines fügt sich zum andern und es hilft dem modernen Menschen nichts, der Ozean ist ungemütlich. * Der Feind steht auch außerhalb des festen Landes, das Unterseeische rührt sich. Es ist durch Messungen plötzlich festgestellt, daß die Meerestiefe bei der Insel St. Helena um 3000 Meter sich hervorgehoben hat in einer sehr knappen Zeit, daß man 1100 Meter lotet, wo man früher 4500 Meter lotete. Im Golf von Biscaya drängt plötzlich eine Insel herauf, die treibende Kraft der Urmutter Erde stößt sie nach dem Licht. Die Ozeane waren unlängst erschüttert und wie ein Peitschenschlag ging durch die Kanarischen Inseln ein großes Beben, das kein Haus ganz ließ. Die Gelehrten verheißen neue Seebeben. Warum sollte es nicht sein, daß im Vollzug einer ungeheuren Atmung die Erde irgendwo einen neuen Kontinent einmal wieder heraufstößt, daß dann das verdrängte Meer sich ein anderes großes Becken suchen muß, in das es seine Kraft versenkt? Der lächerliche Shimmy, der neueste Filmstar, das hübscheste Bein oder der häßlichste Mensch der Welt als Sensation, die ganze raffinierte Hohlheit des Alltags kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Ozean ungemütlich ist. * Wir brauchen also etwas neues, etwas, womit wir, genau wie wir den Typhusbazillus, das Tuberkulosestäbchen oder den ekelhaften Schlafkrankheitsschläger wissenschaftlich diagnostiziert haben, ein Serum erfinden und umbringen, was uns schädlich ist, eine großzügige und ständige Erforschung des ungemütlichen Ozeans. Eine Art modernes Serum gegen die alte Seeschlange; d. h. ernsthaft gesprochen, wir brauchen eine so tadellose Geographie der Ozeane— Teilwerke kleineren Umfangs sind ja bereits erschienen—, die ständig durch Vermessungs= und Forschungsfahrten der Schiffe aller Nationen auf dem laufenden gehalten wird, daß wir die großen Veränderungen auf genauen Unterseekarten von Anfang bis zum Schluß beobachten können. „Was ist denn los?“ entfuhr es mir etwas unwillig, da die andern schon aufmerksam wurden. „Nichts— nichts! Ich bin ausgerutscht.— Plötzlich zischelte er: Allmächtiger! Frantz ist der Hochstapler!“ „Wirst du das Maul halten!!“ Ich mußte mich zwingen, nicht laut herauszuplatzen. Hans, den Detektiv, und Frantz, den„Verbrecher", so unvermittelt einander gegenüber zu wissen, mahnte mich an die unmöglichsten Filmüberraschungen. Der ahnungslose Hausherr begrüßte uns sehr freundlich, Hans, dem sich in Verlegenheit Windenden, reichte er sogar die Hand und hieß ihn im Heim der anderen Fakultät herzlich willkommen. Dann zeigte er im Kreise der Studenten ein Buch herum. „Ich sprach Ihnen wohl schon im Seminar davon, wie außerordentlich praktisch der„Kleine Herder' ist. Ich gestehe, daß ich nach einem solchen Nachschlageband immer gesucht habe. Meine jetzige Arbeit über griechisches Geschmeide führte mich dazu, ihn anzuschaffen. Die Tafel mit den Edelsteinen ist wie die vielen anderen Bilder trotz des beschränkten Raumes von erstaunlicher Schönheit und Plastizität. Ich empfehle Ihnen durchaus, bei Ihren Revetitionen auch dieses Buch zu Nate zu ziehen.“ „Steht auch Medizinisches drin?“ erkundigte sich jemand. „Nicht nur das, Herr Kandidat. Ich möchte sagen, alle Menschen finden hier Antwort auf ihre Fragen, soweit sie irgend ein Wissensgebiet betreffen. Modernes Politisches spricht hier neben uralter Weisheit, Technisches neben Literarischem, Kunst, Kultur und Handel kämpfen um den Vorrang. Eben ging Hans an Ilse heran und gratulierte ihr; ich trat dazu. Sie bat uns, wie die leibhaftige Sonne anzuschauen, an einen Tisch in der Ecke. Dort dufteten Flieder und ein Baumkuchen, und glänzten frohe Mienen. Wir nahmen Ilse in die Mitte. Hans, in dessen Brust Verliebtheit und Verbrecherromantik einen heißen Streit ausfochten, fühlte sich von dem kriminellen Ergebnis dieser ganzen Sache unbefriedigt und begann tatsächlich der aufhorchenden Ilse von seinen Eindrücken zu berichten. Meine Rippenstöße halfen nichts. Das liebe Mädel nahm es auf die einzig richtige Art und lachte herzlich. Hans kam aber immer mehr in Fahrt: „Ja— mögen Sie sich noch so sehr amüsieren, Fräulein Ilse Frantz, Sie werden doch zugeben, daß mindestens die Szene am Auto sonderbar auf mich wirken mußte. Die Blicke aus Ihres Vaters dunklen Augen, die ich als gierig empfand, erklären sich zwar aus seiner Kurzsichtigkeit.“ „Haha— Sie Sherlock Holmes, die Brille war in Revaratur, und Vater sah so gut wie nichts!“ „Na— aber wie er das Buch da ins Auto warf, — wer hat denn eigentlich drin gesessen?" „Ja, wer wohl,“ lachte Ilse,„wer anders als — ich?“ „Sie—— Sie?" Jetzt blieb Hänschen doch einen Moment das Herz stehen. Ich aber rettete ihn und meinte: „Nun, Fräulein Ilse, wenigstens lehrte uns dieses Abenteuer den einzigen Edelstein kennen, der im„Kleinen Herder' noch nicht verzeichnet steht. Haben Sie schon gehört? Lebensrettung durch ein Pferd. Ein ungewöhnliches Abenteuer hatte die Tochter eines englischen Landwirtes, als sie sich mit einem Pferd ihres Vaters in einer leichten Kutsche auf einer Fahrt in der Nähe von Southampton befand. Da das Pferd Durst hatte, hielt sie am Rande eines Teiches und ließ es trinken. Unglücklicherweise war das Ufer sehr abschüssig, so daß das Pferd, das strauchelte und ins Wasser stürzte, sofort den Boden unter den Füßen verlor. Die Kutscher, in der das junge Mädchen saß, stürzte dem Pferde nach, die Insassin unter sich begrabend. Es gelang ihr zwar, sich zu befreien und die Oberfläche des Wassers zu gewinnen, doch bedurfte es hierzu so großer Anstrengungen, daß sie am Ende ihrer Kraft war und im nächsten Moment unterzugehen drohte. In ihrer Not rief sie das Pferd bei seinem Namen, und wirklich kam dieses herangeschwommen, nachdem es sich mit einigen mächtigen Stößen von der Kutsche losgerissen hatte, an die es noch immer angeschirrt war. Mit dem letzten Rest ihrer Kraft erfaßte die Ertrinkende seine Mähne und wurde von dem treuen Tier glücklich aus rettende Ufer gebracht.