Nro. 10. genzblatt. Mit Kuhrfürstlich. gnädigstem Privilegio. S Freytag, ven 4. Februar. I. Citationes Edictales. Aus Befehl des Hochfürstl. Münsteris. Herrn Richtern der Stadt Vreden und Gografen zum Gerkingloe, Dokt. Baken; werden auf Anzeige und Anhalten des hiesigen Wirthschafters Bernd Henrich Dankelmann, gestalten er ben Anpachtung der Hochfürstl. Münsterischen Bover Mühle in Koesfeld gemäß der Vorwarden eine Kaution auf 5o0 Rehl. bestellen müssen, welche Gelder er realiter bey Antretung gemeldter Kornmühle in der Hofkam. mer zu Münster hinterlegt, hiernach habe er hey der hochpreislichen Hofkammer die gnädigste Resolution: sein allhier eigenthümlich besitzendes, in der Windmühlenstraße einerseits lzwischen seiner Scheuer und andrerseits Dirk Rünnings Haus gelegenes, Nro. 56 katastrirtes Wohnhaus pro hypotheca& Cautione anzunehmen; und die ad interim deponirte soo Rthlr. an ihm wieder verabfolgen zu lassen unterthänigst nachgesucht; Derartige Bitte sey in der Maas gewähret, daß er Anpächtiger Dankelmann zuvorderst darthun solle, daß sein beregtes Hausmit keinen Schulden, Lasten und Hypotheken beschwert, und für der geforderten Kaution hinreichend sey, weshalb er zur Erwirkung dessen auf eine Ediktal=Ladung angetragen, auch eralten: Alle und jede, welche an vorbeschrieene Dankelmanns Wohnbehausung, aus welchem Grunde es immer wolle, dinglich:s Recht Anspruch oder Forderung haben, oder zu haben vermeinen, hiemit offener Ediktal= weise verabladet, sothane, oder wie immer genannten Rechte und Ansprüche in der peremptorischen Frist von 4 Wochen so gewiß bey hiesigem Gerichte gehörig anzugeben und zurechtfertigen, als sonst zu gewärtigen, daß sie damit präkludirt, und ihnen ein ewig Stillschweigen eingebunden werden solle. Geben Vreden den 25. Jänner 1791. Meentz, Grschbr. Aus Befehl des hiesigen Herrn RichtersDok* teren Bispinck werden auf Anstehen deren Gebrüdern Herman und Theodor Wegman, alle und jede Gläubiger, welche an dieselbe oder derenselben Haab und Gütern Spruch u. Forderung haben hiemit peremptorie verab. ladet um binnen 6 Wochen a dato ihre Forderungen nach Vorschrift der neu verbesserten Diskußionsordnung bey hiesigem Gerichte sub peena perpetui silentii zu proponiren. Bochold den 20. Jan. 1791. Vigore Decreti Cherpain, Grschbr. Aus Befehl des Hochfürstl. Münsteris. Hru. Richters des Amts Werne werden auf Anhalten des Kasp. Goll K. Bork Bauerschaft uxorio nomine Elisadeth Böcker, alle und jede Gläubiger welche an die hinterkassene Haab und Güter der verstordenen Eheleuten Henrich und Elisaberh Böcker zu Bork einige Ansprach und Forderung haben, oder zu haben vermeinen, hiedurch ein für dreymal edictaliter verabladet, um innerhalb 4Wochen date dieses als hierzu peremptorie angesetzten Frist ihre an besagten Gütern habende Forderungen mittels Beybringung darüber in Händen habender Urkunden und Beweisstüeren, auch richtiger Zinsenliquidation bey hiesigem Hochfürstl. Gerichte unter Strafe ewigen Stillschweigens vorzubringen und zu justificiren. Ferner werden dieselbe andurch verabladet, um in dem besonders anberaumten Termino, Mittwochen den azsten Febr. k. J. Morgens 10 Uhr dahier am gewöhnlichen Gerichtsplätze entweder selbst, oder durch specialiter Bevollmächtigte zu erscheinen ihrer Forderungen halber zu liquidiren und dieselbe zu justificiren, allenfalls zu sehen und hören ob ihnen und dem Impetranten Kaspar Goll ein gütlicher Vergleich getroffen werden könne, mit der Verwarnung: daß die alsdann nicht Erscheinende pro Consentientibus gehalten werden sollen. Signat. Werne den 2c. Jan. 170. De Mandato D. Judicis Beutz; Grschbr. Alleund jede Gläubiger, welche an Johann und dessen nunmehr behuf der Krediteren verkauftes in Emsteck belegenes Haus, Garten und Kampund sonstige Güter Anspruch haben, oder zu haben vermeinen und folche bey der am hiesigen Gerichte sub Rubro: Bruns contra Creditores hängigen Sache bis dahin noch nicht angegeben haben ,werden auf Ansuchen des besagten Bruns hiedurch edikkaliter peremptorie zum isten, aten und zteu male verabladet, um am den Tage nach geschehener Verkündigung oder wenn derselbeeben kein Gerichtstag wäden ersten dann darauf folgenden selbst Bevollmächtigtedabier am Gerichte zu erscheinen, und ihre habende bis hiehinn.„nicht angegebene Forderungen vermits Beybringung darauf sprechender OriZinsenliguidation so gewiß gehörig noch zu proponiren, als sonst selben ein ewiges Stillschweigen eingebunben 1791. Ad Mandat. D. Judicis Delem. Keppel, Grschbr. —. Gerichtliche Notifiestiones. Münsteris. Hrn. soll zufolge vom Gogeerlassenen Requisitorialien ad diKrahendum der auf der Rivberstegge Rro. 298 belöeten Erizig eue von den ese eshengeschege genteh ene eln. Münster den 28. Jan. 1791. De Mandato D. Judicis urbici Wattendorf; Grschbr. am ihten Febr. die dahier in der Osterstraße unter dem Namen der Stadt Münster belegene, zu Gewerbe oder Wirthschaft sehr dequeme, denen Gebrüdern Wegmann zuständigemit hinter liegender Scheuer zu 980 Gulden bolländ. Kcimirte Behausung nicht weniger ein in der Osterhinterstraße situirter, ohngef. 3 Spint Gesay großer 270 dergleichen Guld. taxirter Garte gerichtlich verkauft werden soll; so wollen sich Lusitragende alsdann Vormitt. 10 Uhr dähser im Rathhause einfinden. Sign. Bochold den 27. Januar 1791. Vigore Decreti Cherpzin, Grschbr. # III. Vermischte Nachrichten. Alle diejenige, so an dem kurz dahier zu Freckenhorst gestorbenen Chirurgus MaxAchterman etwas zu fordern haben, werden ersucht, ihre Forderungen dey uns Endsbenennten anzuzeigen, und die allenfalls in Händen habende Beweisthümer offen zu legen. Freckenhorst den 27. Jänner 1791. Joh. Bernd Schwarte, Wirthschafter in Freckenhorst. Joseph Tillmann, Uhrmacher das. zu der Nachlassenschaft des neulich am Frey= herrlich= von Galenschen-Hofe gestorbenen Schreiners gehört eine wohlbesetzte Heckerey von Kanarienvögeln, etlichen zwanzig an der Zahl, welche in Termino des Virkaufs der ubrigen nachgelassenen Sachen beysammen oder allenfalls Stückweise verkauft werden sollen. Bevor dieser Verkaufs=Dermin bekannt gemacht wird, können die Liebhaber zu ohiger Heckerey solche schon in Augenschein nehmen, und sich dazu bey dem Schreiner Wilhelm Schütte am von Galenschen Hofe melden. Münster den 3o. Jänner 7#7##1 Daich entschlossen bin, gegen zukünftigen Ostern meine gehabte Haushaltung aufzuheben; so diene zur Nachricht, wer Lust hat, von konditionirten Leuten unter sicheren Bedingnissen, alles aber vorbehaltlich, mein Haus gegen Heuer leidentlich mit mir zu bewohnen, sich bey mir ohne Auftrag oder Kommißion anderwärtig als nicht geltend melden können. Münster den 2. Fedr. 170 1. Gescheme#n Berner Joseph Olfers. (Fsstehen 6 große noch sehr brauchbare Feusterrahmen mit Glas, auch eine doppelte Hausthür zu verkaufen. Das Intellig. Komt. giebt weitere Nachricht. Am 2zsten Februar l. J. sollen in dem beym Amthause Lüdinghausen liegenden Wellenbusche 8 große Lindenbäume und 134 zum Hausbau dienliche Eichbäume den Meist= und Letztbietenden öffentlich verkauft werden. Lusthabende wollen sich obbemeldten Tages Morgens9 Uhr in besagtem Busche einfinden bat:.J. A. Schlüter Amtsreuthmeist, hat einer am Sonntage den 2zsten Jänner Abends zwischen dem Komedienhause und Lamberti Kirche eine große silberne Uhr verloren, welche daran kenntder, daß das Zifcellam, und oben aufgewunden wird, daß sie den Datum die Stunden und Minuten zeigt in dem Kasten sind einige kleine Sümpfe, der erste Ring an der Kette ist von Stahl und die ganzeKette ist von Semi### Ve huese gefunden hatf oder Nachricht davon geben kann; wird ersucht, sich am Mieseasisesher Zesctene Blitcse Khanigeabdzse und hinlängliche Hypothek wird ein Kapital von s oder auch mehreSuhe oer, RAidl. u 32 pro Cent, anoerlangt, Ghernvud Stschpode u dalben Biß. Von der hiesigen ZSsten Lotterie sind bey allen Herren Kollektoren die Plane umsonst 1 Pereiten Plate, weiche benezfenedie ses Monats wird gezogen werden, gegen den Sals sene Gose zun einem halben Galder oder acht Ggr. und halbe Loose zu einem Quart= ss e Uüitr Korntare pro Martino 1700. Roggen Gerste au. g, Rchl. Rchl. Vermischte Neuigkeiten. . Stockholm, vom 14. Jan. Die Königl. Scheerenflotte ist nun in 4 visionen getheilt worden, deren erstehier die zweyte in Swedorg, die dritte zu Landskrong und die vierte zu Sothenburg liegen wird. Privatnachrichten aus Petersburg zufolge, soll die Regulirung der Gränzen zwischen Ruß, land und Schweden durch den General Stedingk beynahe zu Stande gebracht seyn. Warschau, vom 15. Jan, Man will hier die zuverläßige Nachricht haben, der Spanische zu Petersburg residirende Gesandte habe von seinem Hofe den Befehl erhalten, datz er gemeinschaftlich mit dem Englischen Gesandten, dem Rußischen Hofe die Rückgabe der in diesem Kriege von den Türken croberten Länder und Städte vorschlagen soll. Donaustrom, vom 22. Jan, Am 26sten December ist der schreckbare Türkenbändiger, Held Suwaroiy, mit einem großen Theile seiner Armee über die Donaugegangen und in Bulgarien eingedrungen. Die Stadt Babadughi soll nebst andern Plätzen von ihm bezwungen und verheeret worden seyn. Varna wird von der großen rußischen Flotte belagert; und gelingt es den Russen den Großvezier bey dem Gebirge Hämus einzuschliessen, oder aufs Haupt zu schlagen: so mag Sultan Selim sich fröhzeitig mit seinen Weibern nach Assen hinüber machen. Der Kongreß zu Szistow ist bey diesen Vorschritten der Russen selbst wenig gesichert, es sey dann, daß Rußland besondere Rücksicht auf Oesterreich nimmt. Berlin, vom 2s Jan. Nach authentischen Berichten aus Szistove, sind die ersten Friedenskonferenzen dort den rsten und aten Januar gehalten worden, und den sten sollten sie fortgesetzt werden. Zufolge Nachrichten, die man zu Szistove durch Berichte von Oesterreichischen Officiers gehabt welche der Einnahme von Ismail zugesehen bestand die Türkische Garnison aus 12000 M. vertheidigte die Stadt imit der größten Hartnäckigkeit, und wurde ganz niedergehauen oder gefangen. Man rechnet, daß die Russen an so00 Todte und ein Paar tausend Vermundete bey diesem Sturme gehabt. Wien, vom 22. Jan. Der General Suwarow hat den Fürsten Repnin mit einem starken Korps in Ismall zurückgelassen. Dieser macht Bewegungen auf Silisiria; indessen die durch die erbeuteten türkischen Schiffe## anfehnlich verstärkte rußische Flotte Barna zu bennruhigen sucht. Den letzten Nachrichten aus Ismail zufolge, wurde der Fürst Potemtin daselost erwartet um das große Unternehmen gegen Varna unter seinen Augen uleiten oder, un den bevorstehenden Gischäften um so näher zu zeyn falls die von allen Seiten bedrängte Pforte anneymlichere Friedensquerbietungen machen wollte wie dies schon ehemals unter Remanzow##ey Vatna und Silisiria der Fall gewesenist.) Man sagt, daß der Graf Luchesini sich kurz vor der Einnahme von Ismail in das Lager des Großveziers begeben, und diesem gebrohet haben soll, daß er ihn beym Divan verklagen wolle, wenn er nicht von seiner Korrespondenz mit dem Fürsten Potemkin abbrechen würde. Der Großvezier vertheidigte sich nachdrücklich, in. dem er anführte, daß, wenn ihm dieses Mittel zur Herstellung des Friedens benömmen würde Ismail und alles verloren gienge.Nur auf die Zusscherung des preußischen Vermittlers, daß den Türten alles Eroberte zurück anheim fallen soll, konnte sich der Großvezier bereden lassen, alles Einverständniß mit den Russen zu unterbrechen, Aachen, vom 29. Jan. Zu Brüssel wurde neulich eine Schildwache angegriffen, und diese schoß den Angreifenden nieder. Aus einem Hause wurde auf eine Patrouille gefeuert; diese drang ins Haus, und der Thäter wurde an der Hausthüre aufgeknüpft.— In Lüttich befinden sich nun auch die kuhrköllnischen Truppen. Die Vornehmsten der Stadt haben dem Herrn F. M. L. von Keuhl; den Herren Direktorialgesandten von Kempis und von Grein, wie auch dem kuhrmainzischen Gesandten Herrn von Gracher, und dem Hochfürstl. Lürtichschen Herrn Minister von Wasseige zu Ehren am 24sten dieses ein prächtiges Konzert gegeben. Die Freude über die hergestellte Ruhe in dieser Hauptstadt ist allgemein, und nur Partheygeist ist es, der in auswärtigen Zeitungen die Sache in ein falsches Licht zu stellen sucht.