Freytag; den 19. November. I. Citationes Edistales. Alus besondern Befehl der zum Hochfürstlich Münsterischen geistlichen Hof= und Officialatgericht gnädigst angeordneten Herren Assessoren Hochwürden werden alle und jede; welche an dem zu hiesiger hohen UniversitätsKommißion eigenhörigen Zellern Röttgerman Kirchspiels Sendenhorst einige Ansprach und Forderung haben, oder zu haben vermeinen, hiemit ein für allemal edictaliter verabladet um innerhalb 30 Tagen nach Bekanntmachung dieses ihre an vorbesagten Zeller Röttgerman habende Ansprache und Forderungen mittels Beybringung darüber sprechender Beweisthümern durch bevollmächtigte Anwälde unter Strafe ewigen Stillschweigens zu proponiren, und gehörig zu rechtfertigen, imgleichen den 7ten künftigen Monats December zu alsdann bestimmender Stunde vor hochgedachten Herren Assessoren persönlich eder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen, sodann zu seben und zu hören, daß zwischen ihnen und den * Exploranten ein gütlicher Vergleich versucht werden solle, mit der Verwarnung, daß die in Termino sich nicht errlärende Creditores dem Befinden nach pro Confentientibus gehalten werden sollen, und sonst ferner ergehen solle, was Rechtens, und sich der Ordnung nach gebührt. Geben Münster den zo. Okt. 1790. Funcke, causa Act. II. Vermischte Nachrichten. AlmDienstag den zosten November Morgens * um 9 Uhr sollen in dem Graf von Merveldischen sogenannten Daels und den daran schiessenden lütken Busch nahe beym Wigbold Wolbeck ohnweit dem Hochfürstl. Thiergarten belegen,44 Stück zum Schiff= und sonstigem Bau, auch Klapholz brauchbare Eichbäume aufm Stamm den Meistbietenden unter in actu vorzulesenden Bedingnissen verkauft werden. Kauflustige wollen sich also emDienstag den zosten November Morgens 9 Uhr in dem obbesagten nahe dahier bev Wolbeck gele genen Graf Merveldischen Busche einfinden und können die Bedingnisse vorhero auch beymir Endsgeschriebenen Rentmeistern eingesehen werden. Haus Wolbeck den 12. November 1790. Theod. Hoyer, Reichsgraf von Merveldischer Remmeister. sIm hiesigen Intelligenzkomtoir ist zu haben: Rinive. Fortgesetzte Fragmente über die dermaligen politischen Angelegenheiten in Ungarn. Nebst einer wichtigen Beylage.§. 1790. 5 Ggr. Die kombinirte Schullehrer= und Küsterstelle zu Holtwick vacirt; wer zu selber Fähigkeit und Lust hat, wolle sich vor Ablauf dieses Monats beym Archidiakonat. Protokoll zu Münster melden. Ex Mandato Xav. Abeck, Akkuarius beym Archidiakonatgericht Wenterswick zrespective Holtwick. en der Münskerischen Stadtswaage stehem zwey Hausahren, eine schier neue Leinwandsmangell, nicht mmnder ein Platenofen von Eit. C., uno zu einer Sommerslofffabrike das Wevergestell mit allem Jubehör um billigen Preiß zu verkaufen. AlmMontag den Tasten November Morgens* um 9 Uhr sollem auf einem Distrikt Grundes in der Davert, der Berkebrink genannt ohnweit Asthebergretwa zo bis 40 abstämmige Eichen, welche zum Theil zu Klappholz tanglich sind, den Meistbietenden verkauft werden. AlmMontao den zasten dieses Monats wird, *# wie gewöhnlich, bey dem Weinhändlern Schwick das Cäcilianische Koncert gehalten, wozuralle Liebhaber der Musik freundlichst eingeladen werden. (Es wird hiemit bekannt gemacht, daß die * Frau Räthinn Fries als Wittibe, ihr jetziges Wohnhaus(gehörend dem Hrn. Doktov Schüching) Rro. 5o gegen St. Lamberti Kirchhof über, auf der Salzstraße, nächstkünftigen Ostern verlassen wolle; sollte also Jemand seym, der diese Behausungzzu bewohnen und in die nämliche Heuer zu treten verlangte, der kann dieses mehrere Jahren bewohnen und beliebe sich bey mir zu melden, worer die nähere Nachricht erfahren kann. Konrad Fries. Menn eine Person künftigen Ostern gegem ### em gutes Lohn eine bürgerliche Haushaltung von s bis 6 Personen als Köchinn und Haushälterinn zu übernehmen Lust und Fähigkeit hat, und mit guten Zeugnissen ihres Wohlverhaltens versehen ist, dieselbe wolle sich beym Intellig. Komt. melden. (Es hat Jemand einen Schlüssel zum Zimmer * v e r t o r e n; d e r F i n d e r w o l l s s e l b e n g e f ä l l i g dem Intellig. Komt zustellen. (Fin ohnweit dem Neubrücker Thore Rum. * 21o belegenes Schatzfrehes Haus steher gegem künftigen Ostern 170# zu verheurem. Das Intellig. Komr. giebt Nachricht. Endes Unterschriebener macht hierdurch bekannt, daß dey ihm gute Winterkaloschen, wir auch Schuh und Hauspauteffein für Herren, Damen und Kinder zu bekommen sind. Sellbach wohnhaft in der Stiege vom Königstraße nach die Kapuziner. Bey Anton Heinrich Deno ist jetzr wieder### haben frischer geräucherter Schonover Salm von der besten Corte, wie auch frische Zwoller Bückinge bey ganzen und halben Strohen sowohl, als auch Stückweise; auch vom der besten Sorte Laberdan und Heringen, wie gewöhnlich. Joseph Bonsen auf dem Roggenmarkt sind um billige Preife zu haben von der besien Serte aufgepackten Enthuyser Laberdam in ganzen Tonnen und Pfunsweise, wie auch besie aufgepackte Enckhuyser Vollheringe im gunzen„Vierteb= und Achtel Tonnen. S Vermischte Neuigkeiten. Madrit, vom r8. Oktob. Man bemerket hier, daß die itzige Krisis sich durch verschiedene Unglücksfälle ausgezeichnett hatt. Zu dem Unglücke des Krieges mit Marokko kömmt, daß unsere Vestung Oran durch ein Erdbeben zuleinem Trümmerhaufen ver wandelt worden ist, die Stöße waren so heftign daß sie jenseits des Meeres bis KarthageViele Einwohner und Soldaten haben Das Leben dabey verlorenzund. Sie Vestungswerke sind sozzernichter, daß die Bestung als offen und dewersiten Angriffen der Mohren blosgestelle, anzusehen ist. Unter denem, dir das Leben zu Oran verloren, war der Gouverneur einer derersten und der Herr vom Cumbre, auf den das Komransg sez,#soier ner sich in seinem Berichts an den Hof bes Ausdrucks: Er habe das Kommando der Mauren übernommenz Roch eim anderes Unglück in, daß eins unserer reichen von Lima zuruckSehrenden Registerschiffe an der Küste von Mogador gescheiterrist, dessen Besatzung wohl die Jahl der unglücklichen Spanier vermehrt haben wird die in der Marrokkanischen Sklaveren schmachten. Endlich so ist auch das zuKarWazena in Ausrüstung befmdliche 74 Kanonen schiff Janugrius daselbstdurch eine Feuersbrunst, die nicht gelösche werden konnte, ganz aufgebramit. Aus der Schweiß, vom 3o. Okt. Man spricht setzt wieder viel von neuen Versuchen zur Um stürzung des Französischen Freyheit Systems und zur Bewirkung einer Gegenrevolution. Eins der desfällsigen Mandores sol der Aufkauf einer erskaunenden Quantität Getraide seyn, welches man aus verschieder nen Französischen Provinzen näch der Schweiz gebracht hat. Dieser Transport des Französie schen Getraides nach der Schweiz soll zu Hunningen bioher wenigstens 15000 Menschen beschäftigt haben, und fast die ganze Aerndte des Elsasses, Lothringens, des Metzischen, der Provinz ourgogne und eines Theits von Ehampagne soll auf die seArt nach der Schweiz gegangen seyn. Die Muniripatbeamten der Städte sollen zu diesem Getraidetransport gewonnengewesen seyn und ihren Rutzen dabey gehabt haben. Die Französischen Revolutions freunde behaupten, der Marduis von Bouille, Schwager des Marquis von la Fayekte, habe bewdieser Getraideverschleppung sehr durch Die Finger gesehen, und blos zum Schein habe er einmal 28 Mann vom Regiment Bretagne: gegen die tausende von Arbeitern kommandirt. Aus Pohlen, vom zo. Oktob. Nach Briefen aus Rußland, ist der Parom von Igelsiröm zum Kommandeur en Chef derLieftandischen Armee die man auf 20000 M. regulairer Tuppen berechnet, ernanne worden und unter ihm soll General Mumsen kommandiren. In Weißrußkaus sollen 40000 M. unter dem Fürsten Dolgorucky, und im Goubrrnemens von Kiow 25000 Mann unter demn General= Krescheinikow stehen: Die Gerüchte von Ismails Eroberung be## bürfen noch immer Bestätigungs= Brodt, vom 24. Oktob. Amaosten traf hiesige Stadt das Unglück daß durch eine gähr entstandene Feuersbrunftt in Zeit von r2 Stunden über s5o Häuser eingeäschert wurden: Regensburg, vom r. NovGestern Abend ist die Erzherzoginn Ghristine mie ihrem Gemahl, dem Herzoge von Sachsen=Teschen, hierdurch nach Wien paßirt. Die Stände von Dornick in den Oesterreitchischen Niederlanden sind, nach dem Hrrzog# thum Limburg, die ersten“, welche einmürhig beschlossen haben, zum Gehorsam gegen dem Kaiser Leopold zurück zu kehren.. Der Anführer der Stände„Bischof von Vornick, Wilhelm von Salm=Salm, der im vorigem Juhre nach. Straßburg= gieng, um sich nichtt wider Joseph zuierklären, oder sich Verdruß aussetzen zu müffen„hat diese Sinnesveränderung durch die Bersicherungbewirkt, daß Leopold dagegen völlige Verzeihung versprochem habe: Wien, vom 3. Novemb. Gestern kam hier der Rußische Major Powaz lischin von der Potemkinschen Armeemit Depeschen an den Fürsten von Gallitzinan„welche dem Vernehmen nach die letzten Bedingnisseenthalten, unter welchen Rußland mir der Psorte Frieden machen will. Der Baron Hervert sell solchr bey dem Friedenskongresse dem Türtischen Bevollmächtigten in Freundschaft eröfnen, und wenn sie angenommen werden soüten, dem Fürsten Potemkin davon sogleich die unmittelbare Eröfnung machen; sollten ste aber bis isten Febr. nicht angenommen seyn, so wird der Rußische Hof daran nicht gebun den seyn, sondern betrachtet selbe als nicht geschehen. Dem sichern Vernthmen nach, bestehen diese. Bedingnisser) in der gänzlichen Beyseitigung der Preußischen Vermittelung und der Garantie der Seemächte; 2) in der Bestehung auf der Krimm, Akierman und Okzakow; 3) in der Entsagung auf die Unabhängigkeit der Moldau und Wallachey, gegen Rasirung von Chokzim; 4) daß Vender im gegenwärtigen halbrasiirten Zustande gelassen, und von den Türken nicht wieder aufgebaut werden soll. Da der Kaiser nun den bisherigen zweyten Wahlbothschafter, Grafen Metternich=Winneburg förmlich zu seinem Bevollmächtigten Minister in Brüssel ernannt hat, so wird derselbe nächstens hier erwartet zum seine Instruktionen zu empfangen. Donaustrom, vom 2. Nov. Man ist in Wien beschäftiget, das Pferd, welches der Kaiser bey der Ungarischen Krönung reiten will, und welches ein sehr schöner Schimmel ist zu dreßiren. Die Huldigung in Böhmen soll im Frühling erfolgen. Der Fürst Kaunitz wird, wie es heißt, das Departement der Niederlande an den Fürsten Stahremberg abtreten; auch sagt man, der Minister, Graf Wilzeck, soll von Mayland nach Florenz und Graf Kobenzl von hier nach Mayland versetzt werden. London, vom 4. Nov. Der Staatsbote Dreßing traf diesen Morgen um 7 Uhr mit der ersreulichen Nachricht aus Madrit hier ein, daß die Unterhandlungen zwischen unserm und dem Spanischen Hofe einen erwünschten Ausgang gehabt haben wodurch die Erhaltung des Friedens für beyde Reiche gesichert worden ist. Die Regierung hat von dieser großen Begebenheit, welche hier viele Freude verursacht; sogleich dem Lord Major Nachricht gegeben, um den nachtheiligen Folgen der Actienhändler zuvorzukommen, Wien, vom 6. Nov. Der Feldmarschall Prinz von Koburg ist heute hier angekommen. Acht Generale erwarteten ihn insjenen Zimmern im Gasthause zum goldenen Ochsen. Der Prinz scheint von den kriegerischen Strapatzen sehr entkräftet zu seyn. Nach einigen Tagen wird er sich nach Preßburg begeben, um dem allda versammleten Militaire die nöthigen Befehle zu ertheilen. Man rechnet in Preßburg und der umliedenden Gegend, in der Entfernung von 8 bis 1o Meilen, ohngefehr 30600 Mann. Es sind in dieser Woche zwey Kouriere, der eine nach Petersburg, der andere nach Berlin, und wieman sagt, mit wichtigen Depeschen welche auf die Vermittlung Oesterreichs zwischen Rußland und Preussen Beziehung haben, von hier abgefertigt worden. Frankfurt, vom, 8. Nov. Die an die Reichsversammlung zu Regensburg verwiesene Anwerbung Hessenkassels um die gte Kuhrwürde wird, wie man behauptet dort nicht nur Gehör finden, sondern auch in die Erfüllung gehn, da die meisten Stimmen der Reichsfürsten dazu willig seyn sollen. Ein neues dieser Ehrenwürde angemessenes hohes und ehrenvolles Erzamt will man im Publikum auch dahin bestimmen, daß dasselbe jederzeit mit einem Korps von 6000 Mann jede künftige Kaiserwahl und Krdnung bey Frankfurt decken, und dazu eine eigene Reichs= und Kuhrfahne, auch übrige dazu noch zu bestime mende Insignien führen solle. Niederelbe, vom r2. Nov. Ueber Amsterdam meldet man aus Paris, daß daselbst ein Kourier in Bereitschaft gestanden habe, um augenblicklich nach Brest den Befehl zum Auslaufen der Flotte zu bringen, im Fall der aus Madrit erwartete Kourier den Krieg zwischen Spanien und England mitgebracht hätte. Daß Frankreich also, wenn der Krieg nicht verhinbert worden wäre, allem Anschein nach daran Theil genommen haben würde. Hannover, vom 12. Nov. Zu Hildesheim ist die Ruhe dadurch gänzlich wieder hergestellt, daß die Bürgerschaft sich für den Magistrat erklärt hat, und die am vorjährigen 28sten August veranstaltete Bürgerdepucation ganz aufgehoben worden ist. Die wenigen noch vorhandenen Bürgerbeschwerden werden, ohne ferneresZuthun der Bürgerschaft von der Stadtregierung unter sucht werden.