Trauerverordnung. Kuhrfürstl. Durchlaucht, unser gnädigster Fürst und Herr, haben wegen des Absterbens weiland Sr. Römisch=Kaiserlichen Majestät glorwürdigster Gedächtniß, folgende bey Höchstihro Kuhrhofe zu beachtende Trauerordnung zu erlassen gnäbigst geruhet, welche von jenen, die es betrifft, bey allenfallsiger Hinkunft am Hoflager, obsonst wenn Höchstdieselben während der Trauerzeit Sich nach Höchstihro Residenzstadt Münster begeben sollten, daselbst gleichfalls befolget wird. Dienstags den aten Merz wird dieser traurige Vorfall durch Läutung aller Glocken des Morgens um ir Uhr, nach jenem von denen Hofkapellen=Glocken gegebenen Zeichen hiesiger Stadt und Gegend kund gemacht werden, mit allsolchem Geläut wird selbigen Abend sowohl von7 bis s, dann die folgende: Tage Morgens von7 bis s, Mittags von##rbis r2, und Abends von 7 bis 3 Uhr, die übrigenTage während den 6Wochen aber nur einmal des Tages von### bis 12 Uhren fortgefahren werden. An gedachtem Dienstag den eten werden in der Hofkapelle Abends um 6 Uhr die Todten=Vigilien, und Mittwoch den zten um 10 Uhr das hohe Seelenamt gehalten werden, unter welchem der ganze Hofstaat zum Opfer gehet. Donnerstag den aten und Freytag den sten ist nochmalen um 10 Uhr Vormittags hohes Seelenamt jedoch ohne Opfer Die Hoftrauer fängt also an bemeldtem Dienstage den aten Merz an, und solle 6 Monaten andauren, und zwar 1. Die erste 6 Wochen tragen Ihro Kuhrfürstl. Durchlaucht ein schwarz geküppertes tuchernes Kleid, mit wollenem Futter, Pleureusen von Batisse unterhalb deren Ermelumschlägen, ohne Manchetten, wollene Strümpfe, gerauchert lederne Schuh, schwarze Schnallen, weisses Halskrägel, und auf dem Huihe ein Flor. 2. Die vier Staabsherren, Staats= und Konferenz=Ministern, dann adliche geheime Rithe tragen schwarze tücherne Kleider mit wollenem Fitter, woran oben ein, und unten zwey Knöpfe sind, mit Pleureusen unterhalb deren Ermeln, schwarze wollene Strümpfe, überzogene Degen, und schwarze Schnallen z. Die Kuhrf. Kämmerer, und gelehrte geheime Räthe tragen schwarze Kleider ohne Pleureusen, mit Manchetten von Batisse, schwarze Schnallen und angelaufene Degen. 4. Die Officiers deren Kuhrf. Leibgarden tragen bey denen Exequien die schwarte Kleidung wie resp. die adliche geheime Räthe und Kämmerer, ausser denen Exequien aber ihre gewöhnliche Uniformen mit dem Flor um den Arm und am„Militair=Degnädigstem Privilegio. Dienstag den 16 Anno I790. Münste Intelli Nro. 22. genzblatt. * gen, schwarze Beinkleider und Strümpfe, auch resp. Schnallen. s. Die übrige Generalität und Militair=Officiers tragen blos den Flor um den Arm; wenn sie aber Kämmerer oder Truchsessen sind, so haben dieselbe bey Hofe und ausser Militairdiensten nach diesen in Betreff deren Beinkleidern, Strümpfen und Schnallen sich zu richten. 6. Die Truchsessen und sämtliche Kuhrf. Räthe tragen die gewöhnliche schwarze Kleidung mit schwarzen seidenen Strümpfen, jedoch ohne schwarze Schnalken. 7. Die Kuhrf, Edelknaben tragen schwarze Beinkleider und Strümpfe, mit dem Flor um den Arm. 8. Die Kuhrf. Kammerdiener, Kammer= und Ritterportierer, dann diejenige Hausofficianten, so beym Tische aufwärten, tragen auch die gewöhnliche schwarze Kleidung. 2. Obbeschriebenermaaßen erscheinen alle Vorgemeldete in denen Antichambern, bey öffentlichen Kirchengängen, und Appartements, ausser denen aber können selbige Hof. und Landtags== oder Dikasterialuniformen mit einem Flor um den Arm tragen. 10. Alles Vorbemeldete gilt die erstere; Monateu, ausgenommen daß man nach denen ersten 6 Wochen die Pleureusen und rauhe Schuhe, und die schwarz überzogene Degen ableget, und anstatt leztern blau angelaufene Degen und Schnallen, dann auch Manchetten von Batisse traget. II. Nach Verlauf deren 3 Monaten vom eten Junius an tragen Ihro Kuhrfürstt. Durchlaucht tücherne Kleidung mit gewöhnlichen KKnöpfen, schwarz= seidenem Futter, Strümpfe und Maniel. 12. Die Staabsherren, Staats= und KonferenzMinistere und adliche geheime Räthe tragen sodann schwarztücherne Kleidung, gewöhnliche Degen, Schnallen und schwarzieidene Strümpse. 13. Die Kämmerer desgleichen. 14. Die Dikasterien mögen alsdann schwarze Kleidung mit farbigen Besten und weisseidenen Strümpfen tragen. 1s. Die Officiers deren Leibgarden legen den Flor vom Degen ab, behalten aber selben um den Arm. 16. Die Edelknaben legen ebenermaassen die schwarze Beinkleider und Strümpfe ab, behalten aber den Fler um den Arm 17 Die Hofdienerschaft tragen farbige Kleidung mit dem Flor um den Arm 18. Für die letztere 6 Wochen tragen Ihro Kuhrfürstl. Durchlaucht die gewöhnliche schwarze Kleidung, im Fall aber Höchstdieselbe die Deutschordensoder Hofuniform anlegen, tragen Sie den Flor um den Arm. 19. Die Staabs= und Staats=Rinisters und adliche geheime Räthe tragen die letztere 6 Wochen schwarze Kleidung, farbige Vesten, weisfe Strümpfe und Manchetten nach Belieben, desgleichen auch die Kämmerer 28. Die Dikasterien, wie auch übrige Hofdiener= Kreidung tragen nur den Flor um den Arm. enden nur 21. Nach denen ersten 3 Monaten darf man auch an gemeinen Tagen in Hof; Landtags= oder Dikasterialuniformen mit dem Flor um den Arm erscheinem, doch bleiben Vesten, Beinkleider und Strümpfe nach obigem Regulativ. 22. Nur die adlichen Damen, so nach Hofe kommen, tragen die Hoftrauer, und zwar die erstern; Monate ohne Spitzen, Stahlschmuck, und gefärbten Bändern: die letzten z Monate aber, vom aten Jumius angerechnet, mu Spitzen, Schmuck und gefärbten Bändern. az. Wenn kein Appartement=ist, können dieselben bey Hofe die letzten; Mönate in einfärbiger Kleidung mit schwarzen Bändern erscheinen. Alle jene Frauen) die bey Hofe nicht erscheinen, haben keinen Trauer anzulegen. II. Citationes Edictales. Aus Befehl des Hochfürstl. Münsteris Herrn Stadts Richters werden hiemit sämtliche Gläubiger, welche Ansprach und Forderung 1) an den Discutienten Eheleuten Kaufhöndlern Billiod, 2) an den Discutienten Eheleuten hiesigen Metzgern Karl Hageborn, und auch derselben sämtlichen Haab und Gütern haben, oder zu haben vermeinen möchten, hiemit zum 2ten mah, sodann 3) an dem Kaufschilling des von dem Krameramtsverw. König dahier ohnlängst lub halta publica angekauften halben Garten, so der Wittiben Kr. A. Ernesti zuständig gewesen, und zwischen Mauritz und Servatii Thoren ausserhalb der Stadt am Stadtgraben belegen, shiemit zum zten undletzten mal offener Ediktalweise vor= und abgeladen, um ihre an obgedachten Discutienten und Kaufschilling habende Ansprach und Forderung innerhalb9 Tagen nach Verkündigung dieses beym hiesigen Stadtsgerichte unter Strafe ewigen Stillschweigens einzubringen und durch Offenlegung darüber sprechender Urkunden obsonstiger Beweisstucken zu rechtfertigen. Signat. Münster den kI. März 1790. De Mandato D. Judicis urbici Bruuis, Grschbr. Aus Befehl des Herrn Richtern der Jurisdic= ## tion zu Heeßen Dokt. Blanke werden in abgeurtheilter, Inglisitions= Sache Filci derselbigen Jurisdiction wider die Eheleute Taglöhnern Joh. Dirck Strohmann und Katharina Hermsen, hiemit alle und jede, welche an der in dem Dorfe Heeßen gelezenen Behausung dieser Eheleuten ein dingliches Rechr zu haben vermeinen, edictaliter verabladet, um solche dingliche Ansprüche binnen sechs Wochen, wovon 14 Täge für den ernen, 14 Tage für den zweyten, und endlich 14 Tage für den letzten und schließlichen Termin angesetzt werden, dahier gerichtlich vorzustellen, und durch Produktion der darüber allenfalls vorhandenen Urkunden oder andern Beweismitteln zu rechtfertigen, wobey Jedermänniglichen die Warnung kund gethan wird, daß derjenige, welcher innerhalb den präfigirten sechs Wochen sich mit seinen Realansprüchen nicht meldet, sofort mir selbigenpräkludirt, und ihm nach rechtlicher Anleitung ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden soll. Signat. Heeßen den I. Febr. 1700. Ad Decretum D. Judicis J. W. van der Minden, Grschbr. III. Gerichtliche Notificationes. us Befehl des Hochfürstl. Münsteris. Herrn Stadts=Richters wird hiedurch bekannt gemacht, daß für die in Termino fubhaftationis den izten dieses ohnverkauft gebliebene Metzgers Hagedorns Principalbehausung mit Hinterhaus und Gehöfde, auch dabey belegenen Gadem, welcher letztere von denen Eheleuten Beßman bewohnt wird und darinn von Kantate d. J. annoch i5 Jahr Heuer haben, welche Heuer der zukünftiger Ankäufer zu geniessen hit, von Jemand hernach ad Protocöllum 1665 Rthl. gebothen worden. Falls nun keiner sothanes Licitatum innerhalb 14 Tagen nach Bekanntmachung dieses ad Protocollum des hiesigen Stadtsgerichts augiren würde so soll demjenigen, der das Estimatum verhöhet, sothane Behausung mit allem vorbemeldten Zubehör gegen Erlegung desselben zugeschlagen werden. Signat. Münster den 13. März 1700. De Mandato D.Judicis urbici Bruns, Grschbr. wird hiedurch bekannt gemacht; daß am * Donnerstag den isten künftigen Monats April Nachmittags 4 Uhr im hiesigen Rarhhaufe ad caufam Morframer contra Vid. Baalmann Discufl. folgende der Wittwe Baalmann dahier gehörige Immobilgüter öffentlich und meistbietend verkauft werden sollen, als: 1) Das an der rechten Strasse hieselbst zwischen Peter Merz und Raters Häusern belegene, Nro. 6s bemerkte Wohnhaus, welches zur Handlung und auchWirthschaft wohl gelegen; samt dabey liegenden kleinen Garten, auch Kirchen= und Begräbnißstätten, ästimirt zu 655 Rthl. 2) Das dahinter stehende Nebenhaus, oder der Stall, werdirt zu 65 Rthl. 3) Das hinter der Welpe zwischen Meitinge u. Schaept Gemöerten beligeneTorfmoer ästim, zu 30 Rl 4) Ein Stück Gartenlandes an der vordersten Mühlenstrasse hinter Reimers Garten, zwischen Bussen und vor Hofmanns itzt Meyers Lande belegen, werdirt zu 60 Rthl. s) Drey Stücke oder Bülte Gartenlandes an der Scheurenstraße hinter Wichmanns nun Repkings Schmiede nächst an dem Stadtslande belegen, wovon jährlichs: Rchl. Canon gegeben werden muß, ästim. zu 25 Rthl. 6) Drey Scheffel Saatbaulandes hinter Withollen nun Niemöllers Mühle, nächst Ueberwassers Lande, und am Bergstrupper und Langfurder Wege belegen so zum Theil eine Anewendung ästim. zu 72 Rihl, 7) Drey Scheffel Saatbaulandes am Bergstrupper Wege, diesseits Niemöllers Mühe zwischen Waldeck und lchtmanns Lande belegen, werdirt zu 75 Rthl. 8) Drey Scheffel Saatbaulandes hinter Riemöllers Mühle auf dem Schager Lande belegen, und in zwey Stüchen bestehend, wovon eines jährlich mit 18 Groten viertentheils pflichtig ist.„Das eine Stück von 14 Scheffel Saat diesseit der Wittwe Brust, und an des Postboten Adelmanns Lande belegen als viertentheils pflichtig, werdirt zu 30 Rthl. Das andere Stück auch von 14 Scheffel Saat jenseits der Wittwe Brust und zwischen Postboten Adelmans Lande belegen, werdirt zu 36 Rchl. Diejenigen welche zu diesem Ankauf Lust haben, wollen sich vorbestimmter massen einfinden, und die näheren Bedingnisse gewärtigen. Gegeben Vechte den I. März 1790. Ad Mandat. D. Judicis Vechtenfis Kepper; Grschbr. wird hiemit bekannt gemacht, daß am Montag den raten künftigen Monats Aprik die dem Wirthschaftern Mauritz Schindeler zu Sendenhorst zugehörige, aufm Bockskamp vor Sendenhorst zwischen Lohkamps und Schulten Zurgeist Ländereyen belegene sieben Scheffel Ge ay Landes(so insgesamr zu 15oRthl. werdirt sind) Morgens 10 Uhr am gewöhnlichen Gerichtsorte zu Sendenhorst den Meistbietenden gerichtlich verkauft werden sollen. Gegeben Sendenhorft den I. März 1790. Ad Decretum D. Judicis Marmett, Grschbr. IV. Gentohlene Sachen. gen der Nacht vom z. auf den 4ten März ist zu Beckum am sogenannten Ahlischen Hause, worinn Hr. Engelbert Happe wohnt, aus der Stube entwendet von einem Bette zwey neue Linnentücher, gezeichnet mit B. F. 6 an einem und am andern Ende mit 89; ein Handtuch von Bildwerk gezeichnet mit B. F. 12; ein alter Sack. Ferner aus der vordersten Stube an der Küche eine kurze Jagdflinte, welche im Garten wieder gefunden, zwey kurze Reisepisiolen mit goldner Möntur, drey Servietten von Bildwerk marquirt B. F. 2, ein Tischlaken von Bildwerk marquirt mit B. F. k, ein dunkelblauer Mannsüberrock von Tuch, ein angebrochenes Paquet Taback Petit Canatrer, aus der Küche ein feiner zinnern Leuchter. Wer den Died dem Hern Richter zu Beckum glaubhaft anzeigen wird, der soll mit Verschweigung seines Namens die ediktmäßige Belohnung hae Dann wird zugleich kund gemacht, daß auf geschehene Haussuchung in der Stadt Beckum bey Jemand verdächtiges Linnenwerk, als: Manns= und Frauenhemder, Bett= und Halstücher, auch Säcke vorgefunden. Wenn einer dergleichen sollte vermisset haben, dem stehet frey; sich beym Herrn Richtern zu Beckum zu melden, und solches in Augenschein zu nehmen, so ihm unentgeldlich vorgewiesen und verabfolget werden soll. Beckum den 4.Msrz 1790. Ex Mandato D. Judicis Happe; Grschbr. V. Vermischte Nachrichten. (Es wird hiedurch öffentl. bekannt gemacht daß am Mittwochen den rxten und folgenden Tagen l. M. März im Waisenhause dahier Morgens ro und Nachmittags 2 Uhr folgende Sachen, als feine Frauenhemder, brabantische Spitzen, seidene, taftene, kanefassen, kattunene, wollene Kleidungen, wie auch ohngeschnitten sein weiß und greiß Leinwand,gerstekornen Bettwert, feinen Damast dem Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden soll. Kauflustige werden freundlichst ersuchet, sich am bestimmten Tag und Stunde einzufinden. Duffrene, Not. ni Montag den 2esten dieses und folgenden Tagen sollen in der Amtmanney zu Freckenhorst allerhand Hausgeräthe, als Silber, Aeren, Zinnen, Kupfer Linnen und Bertwerk, eine goldene Uhr, Barutzel in gutem Stande, auch viele juristische und historische Bücher den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden. Lusthabende wollen sich Nachmittags 2 Uhr in der Amtmanney einfinden. Zugleich werden auch alle und jede; welche an weil. Hrn. Amtmann Borchers oder dessen Nachlassenschaft einige Spruch oder Forderung haben, hiedurch verabladet, ihre Urkunden und Forderungen in Zeit 6 Wochen an Endsunterschriebenen Exekutoren einzubringen. Freckenhorst den 13 Merz 1790. Remmers, Grschbr. Exekutor. Bey Adolph König auf der Rothenburg sind die schönsten und neuesten Sorten französischer und englischer papiernen Tapeten nebst dazu gehörigen verschiedenen Lambris, Suporten, Draperie, große Rosetten zum Plafond ,Vilasters mit Figuren, Cornichen, Bordüren Figuren und Parterre um den billigsten Preiß zu haben; wie auch folgende neue Musikalien, als die Belagerung Belgrads, 20 gg. die Eroberung Okzakow, 1o ggr. Mozard grand Quint az V.2 Alt& B. op 6o.1 Rthl. 4ggr. Haydnr Sinfon.op.fS. 18 ggr. Haydn Sinfon. op. 55. lib.1 K a. jede 1 Rthl. 499. Pleyelr Quint. à 2 Viol. 2 Alt,& Violoncello. N. z. 3.4: jedes 2o ggr. Giornovichi I Concer p. le Violon op. iz. 1 Rthl. 4 ggr. Alein nächst meinem Hause belegener Gadem, * welchen dermalen die Wittwe Klarnetistinn Muth bewohnet, steht zu verheuren, und kann gegen Ostern dieses Jahrs bezogen werden. Joh. Jos. Sickmann. (Hiebey eine Beylage.) Behlage zum Münsterischen Intelligenzblatt Rum. 22. ANNO 1790. Die Herren Erbgenamen weyl. Herrn Raths. und Krameramtsverwandten Bernard Zurmühlen haben noch einen Vorrath gold=und silberner Borden, reicher Stoffen theils mit koleurten, theils gold= und silbernen Blumen, best englischen Moiren, und sind gesinnet, solchen in den civilsten Preisen zu verkaufen; LiebSchlebriggemelden, Daichentschlossen bin, meine Haushaltung aufzugeben, und mein sämtliches Hausserath bestehend in Silber, Kupfer, Aeren Mexing Eisen und Hölzenwerk, sodann unterschiedliche Bette, allerley Linnenzeug, Vike tualien und allerley Winkelwaaren, auch Vieh meistbietend aus freyer Hand zu verkaufen ,und mit deren Verkauf am Montage den gesten is wer:# 8# 9 Uhr den Anfang zu machen; jede zu kaufen Lust und #tl. habende des Endes bey mir freundlichst eingeladen, wobey ich jene, so allenfalls an mir Forderung haben möchten, ersuche sich gleich nach Ostern dieses Jahrs damit bey mir zu melden, wo sie dann ihre Befriedigung sofort versichert seyn können; diejenige aber, so an mir schuldig sind, werden ernstlich erinnert, sich alsdann auch so gewiß mit der Zahlung einzufinden als sie sich widrigenfalls den desfalls erfolgenden Schaden und Kösten selbst deyzumessen haben. Schöppingen den 9. Merz 1700. Jod. Henr. Wiggenhorn. Mein im Katthagen neu erbautes Haus, auch meine von mir selbst anjetzt noch bewohnte Behausung aufm alten Steinweg stehen gegen Kantate zu verheuren, und können die Bedingnissen bey mir erfragt werden. Franz Zengerl. Der unter hiesigem Rathhause obhandener vor dere gewölbte Keller soll am 24sten laufenden Monats Nachmittags 2 Uhr an den Meisidietenden, der ihn sogleich in Gebrauch nehmen kann, auf mehrere Jahren unter alsdann bekannt zu machenden Bedingnissen öffentlich verheuret werden; die zur Anheurung desselben Lusttragende wollen alsdann auf der Winter=Rathssiuben sich einfinden, und können auch die Bedingnissen vorher am Stadtssekretariat vernehmen. Beschlossen Münster in der Rathsversammlung den 12. Merz 1790. Ex Commislione Senatus F. W. Cramer, Secret. Bey Fr. Anton Brickwedde aufm Spiekerhof ist kauscher oder Oster Rauch= u. Schnupftoback von ächten Virginiblättern gehörig verfertigt, in billigen Preisen, wie auch beste alter kauscher Käse r2 Pfund fürr Rthl. zu haben, welches der ankommenden Judenschaft hierdurch bekannt gemachtwird. Unterschriebener rekommendirt sich diesen Fasten=Send bestens mit allerhand schönen Zitzen und Kattunen, und dergleichen Tüchern von hiesiger Fabrik in Stück= und Ellenweise; wie auch mit dänischen Handschuhen, baumwollenen Mützen und Strümpfen, weissen feinen Katt un und Resseltuch und mehreren unbenannten Artikeln. Joh. Peperkorn, wohnhaft unterm Bogen dem Komedienhause über. (Fshat Jemand einen großen Schlüssel verloren; wer selben gefunden, beliebe ihn am Intellig. Comt. gefällig abzugeben. 11m Kantate dieses Frühjahrs ist ein auf dem * alten Fischmarkt ibequem gelegenes Haus mit einem Hinterhäuschen und Höfgen zu verheuren, oder auch allenfalls zu verkaufen. Das Intellig. Comt. giebt Nachricht. Coh. Henrich Kumpmann auf der Königs. O strasse gegen Ludgeri Kirche rekommendirt sich mit verschiedenen Waaren, nämlich Zitz, Kattun, Resseltuch, Kannefaß, Pique, Samois, Franzen, schwarzen Spitzen, Kambre, Marle, Gaze Blonden, seidene und gazen Tücher, seidene Bänder, Manchester, Hosenstoffen, Vestenzeuge, vielerley Sorten Strümpfe u. Handschuhe, ein= und zweyschläfige kattunen Decken, nebst vielen andern unbenannten Artikeln. Er empfiehlt sich dem geneigten Zuspruche, verspricht billige Preise und redliche Bedienung. Cudwig Seebohm aus Pyrmont bezieht diesen am Send zum ersten mar, und empfiehlt sich mit einem auserlesenen Lager der neuesten englischen Manufactur= Stahl=Bigouterie und verschiedenen andern Waaren aus den besten Fabriken Englands, als: Feinen engl. Zitzen in neuen Desseins und ächten Farben, weissen Muslinets, gestreiften und gedruckten Muslinets, und verschiedenen andern Zeugen zu Dameskleidern und Ueberröcken, einer großen Verschiedenheit der neuesten Besten, und Zeugen zu Vesten und Beinkleidern, als Sattinets, Jeannets 2c. seine engl. Casimirs in weisser u. andern Farbe, ledernen Handschuhen, ledernen Vesten und Beinkleidern, seidenen und baumwollenen Strümpfen, Knöpfen, Stahl= und Bigouterie. Waarrn, als Tisch=Feder; RasirTaschenmesser, Scheeren, Lichtscheeren, Nadeln, Uhrketten, Gürtelschlösser, Ringel, Ohrringe Armschlösser„Hemd= und Huthnadeln von Stahl, sein Gold mit ächten Perlen, und mit Wedgewoods Cameo's nach dem neuesten Geschmack. Taschentücher aller Art, silberne Schnallen, platirte Sachen, als Schnallen, Leuchter,„Kaffee= und Thee=Servicen 2c. 2c. Er zieht seine Waaren direkte aus den englischen Fabriken als der ersten Quelle, es ist also sehr einleuchtend, daß man bep ihm die neuesten Waaren am billigsten kaufen kann. NB. Die äussersten Preise in Louisd'or zus Rthl., welche keinen Abzug leiden, sind auf jedem Stück bemerkt. Er hat seine Niederlage zwischen des Herrn Crusen Behausung und der Waage. Logirt auf dem Stadtskeller. thut der Gärtner J. e. Platz aus Erfurt dem hochgeehrten Publiko zur Nachricht, daß bey ihm alle Sorten holl. Braunschw. und Erfurter Blumen= Küchen= und Kräutersaamen, wie auch alle Sorten Blumenzwiebeln, so im Jahr 1789 frisch gezeuget worden, um die billigsten Preise in bester Qualität zu haben sind. Best Hagischer Blumenkohl 1 Loth 7ß. Besten frühen enzlischen Loth9ß.#4dt. best Cyprianischen Karviol 1 Lt. 14ß., 1 Pfund Cichorien: Rthl. r Pfund extra blutrothen Zwiebelsaamen 1 Rtbl. 4 ggr. 1 Pfund grüne Sallatkukummerkern: Rthl. s ggr. 1o0 Stück Ranunkelzwiebeln untereinander 16 ggr. 1 Pfund Elperletta 6 ggr.r Stück lris fulianna majora indica7 ggr. St. lris preefia 7 f. 1 St. tragbare gefüllte Tuberosenzzwiebeln 2 g. 4 dt. 1 Stück Anemonien mit eigenem Namen 4ggr. 1 Stück ordin. Anemonienzwiebeln 2 ggr. Alle diese Sorten sind den ganzen Send hindurch bis 8 Tage darnach um billige Preise zu haben. Er steht bey der Kanzley, und sein Logis ist in der verkehrten Welt auf der Klemensstrasse. Er verspricht sich geneigten Zuspruch. (Zebrüder Behrends aus Pyrmont, so ihr Waarenlager seit vielen Jahren den Send über bey dem Hrn. Zinngiesser Albinger unter dem Bogen hatten, stehen diesen und folgenden Send in der Behausung des Hrn Joseph Gabler„Weinhändler in der Salzstrasse bey Lamberti Kirchhof; rekommendiren sich bestens mit folgenden Waaren: Fein=Zitzen und Kattunen, Atlas und Nodetaft in allen Koleuren, Modebänder und Floren, seidene und baumwollene Strümpfe, Pique und Tamis, wie auch und Hosenzeuge, buntes Leinwand, Manchester und Satinets, modige, halbseidene Zeuge für Damen, gestreifte, gemuschte und glatte Resseltücher. Versprechen sich geneigten Zuspruch, und versichern die billigsten Preise und rrompteste Bedienung. Joh. Henrich Pelpmann von Elberfeld wird diesen Fasten Send mit allerhand Sorten von seidenen Tüchern bey Dutzweise zu verkaufen hier ankommen. Er logirt bey Herrn Theising aufm alten Fischmarkt, und bittet um geneigten Zuspruch. CasparHerbertz von Dhün wird diesen Send 5- mit allerhand Sorten von Siamosen Stückweise zu verkaufen, bey Hrn. Theising aufm alten Fischmärkt ausstehen. Er bittet um geneigten Zuspruch. Levi Windmüller aus Warendorf bezieht diesen Fasten=Send abermals mit ganz feinem Zitz und Kattun, verschiedenen Sorten Resseltüchern, schlichten und geblümten Taften, halben und ganz reichen Stoffen, halbseidenen Zeugen, Manchestern, feinen Hosenzeugen, gestreiften Leinwand, feinen gestreiften Drilli, feine kattunene Taschentücher, alles von der besten Gattung, und in billigsten Preisen. Er logirt bey Madame Westhus auf der Klemensstrasse. Joseph Kutscher aus Bremen empfiehlt sich allhier mit extra guten gebrannten Schreibspohlen, geschnitten und ungeschnitten, wie auch leinenen und kattunen Tüchern, baumwollen Garn, weissen und koleurten Zwirn, auch dreyfach gestrickte leinene und baumwollene Strümpfe, gelbe Sommertoffeln, gutes gestreiftes Linnen blaues und rothes, und sonst andere Waaren. Er verspricht gute Waare und billige Preise. Steht aus im Umgang. Gebrüder Windmüller aus Warendorf hanE deln mit allen Kouleuren Kroase zu Kleidern, schlichten und bunten Taft, Futtertaft, Floren und Bändern, von allen Sorten seide. ne und florene Tücher, Florschürzen, seidene Strümpfe von allen Farben, alle mögliche Sorten neumodige Westen, schwarze Saloppen und Envaloppen Pelze, Resseltuch Pike, seiden und wollen Hosenzeug, Iranien und Blonden Stroh= und Filzhüthe, Blumen und Federn Manchester mit Gold, Ranquin Sartinet, seidene und lederne Handschuhe, goldene und silberne Uhren, goldene Uhrketten und Bänder, Ohrringe„ Ringe, silberne Schnallen, Beloken sonsten alle nur mögliche Galanteriewaaren, alles nach neuestem Geschmack. Wir schmeichlen uns, daß sowohl der schönen Waare, als auch der billigen Preise wegen, unsere Gönner eine völlige Zufriedenheit mit uns bezeigen werden. Unser Laden ist bey dem Zinngiesser Albinger auf dem Principalmarkte unter dem Bogen. Fr. Zetzener von Minden empfiehlt sich diesen Send mit verschiedenen Sorten koleurten ledernen Handschuhen, eigener Fabrik, wie auch mit gutem amerikanischem Wildleder und Hosen im billigen Preisen, und wird im Umgangeausstehen. Gebrüdere Borghans aus Neuenhagen ben Aachen stehen diesen bevorstehenden Fasten=Send im Umgange auf dem gewöhnlichen Platze mit den bey sich führenden neumodigen seidenen, kattungn und leinenen Tüchern, seidenen, halbseidenen, baumwollenen, sapetten leinenen Herren= und Damesstrümpfen, seidenen baumwollenen, wollenen dänischen diversen Koleuren Herren, und Dames. Handschuhen, baumwollenen Mützen, ifeinen Brabänter Hüthen, feinem weissen holländ. dichten Leinwand, gestreiftem Linnen, diversen Sorten Manchester und dergleichen Hosenzengen: Strick= Rehe= Filet=Zeichne- und Floretseide, baumwollen leinen u sayetten Strickgarn, Chokolade, und ächtem Braunschweizer Hopfen, um die billigste Preise. Auch rekommendiren sie sich bestens mit ächtem Braunschw Sispelon. Den rhten März kömmt der schon bekannte Hofhandschuhmacher Schmidt von Arolsen mit seiner Waare hier an, und biingt auch selbstverfertigte englis. gedruckte PabentHandschuhe vor Herren und Dames mit, wie auch dergleichen lederne Westen, auch von enal. elastischem Leder Magenbänder. ude Meyer Acens aus Weender in Ostfriesland wird künftigen Send dahier mit einer Quantität ostfriesischen Juden kauscher süssen Milchskäse bester Gattung ausstehen; er verspricht billige Preise und ersucht um geneigten Zuspruch. Brod=Taxe Ein Müter=Wegge 34 Loth. Ein Müter=Rogge 4# Loth. Ein Schillingsbrod 2 Pfund. Vermischte Neuigkeiten. Wien, vom I. März. Gestern früh waren der Erzherzog Franz K. H. nach Märzuschlag abgereiset um daselbst den regierenden König zu empfangen; allein ein entgegenkommender Kourier überbrachte die Nachricht, daß Se. Majestät wegen einiger Unpäßlichkeit die Abreise von Florenz allererst am 28sten Febr. antreten, und zwischen dem sten und öten dieses in Wien seyn würden; vorauf der Erzherzog heute zurückgekehrt ist. Se. Majestät haben sich auf der Reise und bey der Ankauft in Wien alle Empfangsfeyerlichkeiten verbethen. Ganz in der Stille wollen Sie, nach Ihrem eigenen Ausdrucke, wie ein Vater zu seinen Kindern kommen, um sich sogleich dem Drange der Geschäfte zu überlassen. Die glücklichen Unterthanen von Toskana welche die Abreise des Monarchen mit ihren Thränen begleiten, haben vor dem Auge des ganzen Europa das Bild der weisesten Behereschung dargeboten. Unermüdet thätig, einfach in Sitten und Handlungen, fest und enrschlossen in Vollziehung reiflich überdachter Entwürfe, sparsam für das Glück und die Ehre des Staats liebreicher Gatte, sorgfältiger Vater einer zahlreichen Familie, lebt der König ganz in Vollziehung seiner erhabene Pflichten, und widmet sich in den Erholungsstunden den Wissenschaften und schönen Künsten. Unter den großen Männern der Monarchie schätzt er Kaunitz und Laudon vorzüglich. Die Gerüchte, daß König Leopold zu einem Separatfrieden mit den Türken entschlossen, ist eineleere Muthmassung gewesen. Warschau, vom z. März. Da die Propositionen des Königl. Preußischen Minisiers, in Beziehung auf den mit der Republik zu schliessenden Handlungs= und Defensiv. Allianztraktat, in den Gemüthern der eifrigsten hiesigen Patrioten eine Wirkung, worauf man nicht gefaßt war, hervorgebracht haben: so ist eine Ark von politischer Krisis daraus entstanden, wovon man die Folgen nach der Zurückkunft des Kouriers sehenn wird, den der Marquis Luchesini am eysten Febr. mit der eben nicht befriedigenden Antwort der Herren von der Deputation der auswärtigen Angelegenheiten nach Berlin abfertigte. Diese Herren urtheilten, daß die Propositionen wegen der Abtretung von Danzig, Thorn und der Starostey Dybow von der Art waren, daß sie dieselben den Ständen nicht vortragen könnten. Wien, vom 4. März. Ein gestern von Florenz angekommener Kourier hat die Nachricht gebracht, daß die Abreise Sr. Apostolischen Majestät auf den 2. März ausgesetzt sey, so daß der Monarch nicht vor dem i4ten dieses hier eintreffen kann. London, vom 2. März. Die Königl. Jachten zur Reise des Königs nach Deutschland sollen schon denaten May segelfertig seyn, und man glaubt, der König werde dieses Jahr zum ersten mal seinen Geburtstag in Hannover feyern. Der Prinz von Wallis ist auf der Jagd vom Pferde gefallen, aber ohne Beschädigung. Der Herzog von York ist fortdaurend kränklich, und mußte an einem der letzten Tage zweymal zur Ader gelassen werden. Prinz Eduard soll glücklich zu Gibraltar angelangt seyn. Drenden, vom 25. Die große Thätigkeit, welche hier nach der Abreise des Preußischen Gesandten von Luchesini im Militair herrschte, hat seit der Nachricht von des Kaisers Tode in ihrer Anstrengung augenscheinlich etwas nachgelassen. Alle Beurlaubte bleiben indessen einberufen, viel schweres Geschütz ist von Königstein auf der Eivehieher gebracht, auch sind von den in Meissen stehenden Kanoniers schon einige an die Böhmische Gränze abgegangen. Aber bis jetzt in von dem Kuhrfürsten noch keine weitere Ordre erlassen. Die Gemahlinn des Prinzen Anton ist über den Tod ihres Onkle Joseph und ihrer Schwiegerinn Elisabeth sehr gerührt.