Anno 1789. Münste Intelli gnädigstem Privilegio. den as. Julius. I. Citationes Edictales. Sr. Hochwürden HerrnOfficials werden sämtliche Gläubiger, welche an den Discutienten Eheleuten Franz Frieling aufm hochadlichen Hause Darup und derselven Haab und Güter einigen Anspruch zu haben vermeinen hiemit ein für dreymal edictaliter abgeladen, um binnen Zeit sechs Wochen nach Bekanntmachung dieses als ihnen peremptorie hierzu angesetzten Frist, ihre au erwähnten Discutienten Frieling und derselben Gütern habende Forderungen mittels Beybringung der in Händen habenden Beweisstücken, auch richtiger Zinsenliquidation bey hiesigem geistlichen Hof= und Officialatgerichte zu proponiren und zu justifieiren mit der Verwarnung und Strafe, daß nach Umlauf soicher Frist den nicht erschienenen Gläubigern ein ewiges Stillschweigen eingebunden, und ferner in der Sache der rechtlichen Ordnung nach verfahren werden soll. Münster den 25. Jul. 1750. Ex spec. Mandato R. D. Officialis Crufe, cause Not, Oemnach der Anton Perick Dorfs Greven wegen ein dem Körtern Venneman selbie gen Kirchspiels aus der Kroner Heideentwendeten Pferd den Verdacht auf sich gezogen, und durch die ergriffene Flucht desfalls noch verdächtiger gemacht; als wird aus Befehl des Herrn Richtern und Gografen in Meest Dokt. Oesthoff gemeldter Anton Perick hiemit edictaliter ein für allemal peremptorie citirt und abgeladen, um bey gedachtem Gogericht in Meest sich zu sistiren, und auf die wider ihn durch Fifcum eingebrachte Klagartikeln der Ordnung gemäß zuantworten, auch seiner Entweichung halber sich rechtlich zu entschuldigen, mit der ausdrücklichen Verwarnung, daß im Widerlebungsfall die eingekommene Klage für bekannt gehalten, und in der Sache das Rechtliche weiters erkannt werden solle, wornach er sich zurichten. Signat. den 22. Jul. 179.9 Ad Decretum D. Gogravii Werlein, Grschbr. Auf Befehl des Herrn Gografen Dokt. Temme werden hiemit alle und jede Creditoren, so an dem Köttern Kattenbaum Kirchspicks Füchtorff einige Forderungen haben, hiemit edictaliter ac peremptorie verabladet jumzinnerhalb 6 Wochen ihre ctwan habende Forderungen deym Harkottenschen Gogerichte zu Warendorf unter Strafe ewigen Stillschweigens zu proponiren und die in Händen habende Beweisthümer samt richtiger Zinsenliquidation beyzubringen sodann am Samstage den 12. September l. J. dahier zu Warendorf an besagten Hrn. Gografen Behausung zu erscheinen um die gütliche Vorschläge ihrer Befriedigung zu vernehmen mit der Verwarnung, daß die Ausbleibende für Einwilligende gehalten werden sollen. Signat. Warendorf den 15. Julii 1789. Ad Mand. D. Gogravli -Höllcher; Grschbr: Vermischte Nachrichten. AlmDienstag den 28sten dieses und folgenden Tagen Morgens hund Nachmittags 2 Uhr soll in des Bäckeramtsverwandten Spiekermans auf der breiten Stiege dahier gelegenen, sonst Bäckeramtsverwandten Harberts Hause die Nachlassenschaft der Eheleuten Harbers, bestehend in Kupfer, Zinnen, Bettwerk, geschnitten und ungeschnitten Linnen, Flachs, Silber und Gold, Juwelen, auch sonst allerhand Haus. gerathmeistbietend öffentlich verkauft werden, wozu alle Kauflustige freundlichst eingeladen sind, n C. Aldendorff, Notar. (Es fehlt Jemanden der 4te Tomus von dem * zu Köln im Jahr 1689 gedruckten Theatro Veritatis& Jultitize des Cardinalis de Luca. Wenn einer diesen Tomum einzeln oder doppelt haben, und gegen billige Erstattung abzustehen willig seyn möchte, so wird derselbe ersucht solches dem Intellig. Comt. beliebig anzuzeige. Rey Adolph König auf der Rothenburg sind die neuesten Sorten papierne Tapeten mit dazu gehörigen Leisten, Suporten und Lamboir uc. das Stück zu eoggr. 1 Rthl. bis zu 24 Rtl. nebst folgenden neuen Musikalien zu habenals Pleyel 6 neue Dup au2 Violons op. 24. 1 Rtl. II ggr. Pleyel; Quat. a Flut. Viol. Alt& B. op. 25. 1 Rthl. irggr. Pleyel petits Airs& Rondo, pour le Clavecin con Viol. lib. 4. T Rthl. 4 ggr. Lenore von André in Musik gesetzt, 2 Rthl. 8 ggr. Clementi3 Sonat. à Cemhalo, con Flut& Bals.1 Rthl. 11 ggr. Viotti Concer pour ie Clavecin arrange par. Lachnith, r Rthl. 11 ggr. Pleyel 3 Trio p. le Clavecin c. Violon. arrange par Andre. lib. 2&Kmp; 2 jedes opus I Rthl. 11 ggr. Dais. leit!, ger Zeit mit meiner gehabten Weinhandlung schon aufgehört habe und noch einige#20 Ohm Wein, besiehend in 75ger Markebroner, Toger und 8iger Hartenheimer weissen, auch etwa 2 Ohm Toger Afmanshäuser, dann ohngefähr zwey Ohm Siger Linzer Bleichart vorräthig habe; so wollte ich selbes hierdurch dem geehrten Publikum bekannt machen, daß ich sothanen Vorrath von extra gutenund ächten Weinen willens bin, Ohm= oder Zulastweise den rzten August Nachmittags um 2 Uhr in meiner dahier in Ueberwasser auf der Hollenbeckerstrasse belegener Wohnbehausung meisidiet, verkaufen zu lassen. Münster den asten Jul. 1789. Henr. Jos. Kettermann, Kramer= amtsverw. u. Weinhändler. Der einen trockenen schon vier Jahren behauenen heilen Balken; welcher 56 Fuß lang.17 Zoll breit, und 124 Zoll dick ist, in Münster geliefert verlangt, der kann sich beo der Frau Tergeist auf dem alten Steinwege ohnweit Tophoffs Hause melden. Dienstags den aSsten Julius Abends 6 Uhr wird ein geistliches Orgel- Concert aufgeführt, worinn nebst andern Stücken eine Seeschlacht vorkömmt, woran die Armen Theil nehmen. Der Preiß ist auf 8 Ggr. heruntergesetzt, und die Billets sind an Erusen Hause zu haben. An der Thüre wird kein Geld angenommen. Alm verflossenen Sonntag ist in der Domkirche zwischen#r und 12 Uhr ein Huth vertauschet worden; wer selben unversehens mitgenommen, beliebe ihn am Intellig. Comt. abzugeben Eine Haushälterinn, welche mehrere Jahren als Haushälterinn gedient hat, und mit guten Attestaten versehen ist, wünscht gegen Michaeli in Dienste zu kommen. Eine Frauensperson von etwa zo Jahren welche im Rehen und Stricken wohl erfahren, auch im Hauswesen und Kaufmannsladen bestehen kann, sucht eine Herrschaft. Das Intellig. Comt. giebt weitere Nachricht. 9it vieler. Mühe und Kosten arbeite ich seit einigen Jahren an einer Brandsprütze, oder Löschmaschine.Daß selbige mir gelungen, und daß ich sie vor den Augen unsers gnädig. sten Landesherrn in Beyseyn hiesiger Werkverständigen am 2osten Junius prodirt, ist bereits Nro. soim hiesigen Intelligenzblätt von einem hochlöblichen Magistrat dahier bekannt gemacht worden. Wenn nun gleich das gnädigst bezeigte Wohlgefallen unsers gnädigsten Fürsten und Herrn, dann der unpartheyische Beyfall der Werkverständigen in Absicht des wichtigen Nutzens dieser Maschine Cbey Entlegenheit des Wassers, wo die Vielheit der Meuschen, die sonst das Wasser holen mußten, erspart wird, insbesondere also für einzeln liegende große Gebäude.) mir diese meine Erfindung reichlich belohnen; indessen die dafür ausgelegten Kosten meine Kräften übersteigen; s5 lasse ich mit gnädigster Erlaubniß diese Maschine durch#### koose, gegen Einsatz das Loos zu 2 Rchl. 14ß. ausspielen.— Es werden daher die Städte,Wigbolde, Dörfer; Stifter, adliche Häuser, Kirchspiele, Bauerschaften 2c. hiesigen Hochstifts, denen daran gelegen seyn kann gehersamst und resp. freundlichst ersucht, sich des Endes an den Hrn. Notarius Brune, auf der Bergstrasse wohnhaft, zu wenden. Nur bittet man, die Briefe Postfrey einzusenden. Tag und Ort des Ausspielens wird nach untergebrachten Loosen durch hiesiges Intelligenzblatt bekannt gemacht werden. Die Ziehung wird öffentlich vor einem Notariö und mehreren Zeugen geschehen, auch kann die Maschine bey Endsuncerzeichneten besichtiget werden. Peter Kersting, . w o h n h a f t a n L u d g e r i P r o m e n a d e. Der nächste an meinem Wohnhause belegener Gadem stehet zu verheuren, und kann anstehenden Send bezogen werden. Joan Jos. Sickman. Vermischte Neuigkeiten. Wien, vom 8. Jul. In einigen vornehmen Häusern wird erzählt, der neue Sultan habe, da er die schwereKrankheit unsers Monarchen vernommen, nicht nur sein äusserstes Mitleiden darüber bezeigt, sondern auch beföhlen, man solle aus der Schatzkammer den besten arabischen Balsam an den deutschen Kaiser nach Wien schicken. Wirklich will man wissen, es sey ein solches Paquet hier angekömmen.— Von des Größherzogs von ToskanaAnkunft wird mehr als jemals gesprochen, auch heißt es der regierende Fürst ven Lichtenstein werde bey der Römischen Königswahl als Kuhrböhmischer Gesandte erscheinen. Paris vom 18. Jul. Der König ist heute gegen 3 Uhr Nachmittags hier eingetroffen. Se. Majestät fuhrenim Wagen zwischen zwoen Reihen bürgerlicher Militz durch die Stadt. Verschiedene Deputirte der 3 Stände begleiteten den Monarchen. Beym Eintritte in die Stadt wurde der Monarch von dem Magistrate empfangen, und der nunmehrige Stadtmayer, Herr Bailly# that die Anrede. Um 5 Uhr erhob sich der Könis in Begleitung einiger Vornehmen des Hofes, nach dem Rathssaale; Herr Bailly überreichte dem Monarchen eine grune Kokarde„so wie sie von der Bürgerschaft angenommen ist, welche Se. Majestät huldreichst annahmen. Der Präßident in der Versammmlung der Wahlherren, Hr Moreaux, stellte eine Anrede an den König, worinner bemerkte, wie sehr man die Gesinnungen des Volks, welches so ungeheuchelte Freudenzeichen an Tag legte bey Sr. Majestät verläumdet habe. Der König wollte sprechen; allein er war zu sehr gerührt, als daß er ein Wort hätte vorbringen können. Herr Bailly näherte sich daher dem Monarchen, und, nacher dessen Befehle angehört hatte, wandte er sich an die Anwesenden, und sagte: Um die Unruhen, welche etwan wegen der vorigen Anstalten noch bestehen könnten zu verscheuchen, wünschten Se. Majestät, daß Ruhe und Friede wieder hergestellt würde, und alles wieder in seine vorige Ordnung trete; wenn sich aber einer gegen die Gesetze verfehlte, so sollte er der Serechtigkeir überliefert werden. Auf das Gesuch der Repräsentanten der Nation und der Stadt Paris, hat der König an den Herrn Necker geschrieben, um diesen Minister zu vermögen, daß er das Ruder der Finanzen wieder übernehme. Bey dem schaudervollen Auftritte am aten hätte der Gouverneur des Invalidenhauses, Somt euil, auf eine Weile der Gewalt widerstehen können; er dachte aber weislicher schonte vas Menschenblur, und gab der Bürgerschaft 2otausend Gewehre nebst einigen unsern Truppen besetzt worden sey. Manfand: Paris siel Ihm besonders der stolze Anmarsch gegen 40 Kanonen und eine große MengeKrie=, der französischen Garden welche eine mit Blugesporrath, Mansagt; der Feldmarschall hs# men gezierte Kanone bey sich hatten ins Auge. be sogleich Anstalt getroffen, Bansaluka zu bee Als Se. Majestät durch die St. Honorestrasse lagern. Paris, vom 19. Jul. Ob wir gleich hier keine von den Schreckenscenen mehr aufzuweisen haben, welche am I4. fuhren, schoß ein Bürger eine Pistole in diekuft. 14. und rsten vorgiengen so ist die Rühe nichts waren König, Deputirte, Volk, Wahl= und weniger als völlig hergestellt. Die Schauspiele Rathsherren alle ohne Unterschied, durcheinhäuser sind noch geschlossen, und das Volt ist ander, Endlich gelangten Se. Majestät zum mit einem Schwindelgeiste behaftet; welcher Throne, und kaum hatten Sie Sich niedergeder guten Ordnung vor wie nach immer gefähre, lassen, als ein trunkener Kanonier mit einem lich ist. Es decken sich jetzt noch manche Ereige Säbel bor den Thron sthrits,„Der König voll nisse auf, die im Nebel der Unruhzen unmöglich: Schrecken., tieß den drshenden Woffenkneche alle ins Auge fallen konnten. Mancher Uns; durch den Herrn Bailly zurückweisen; alleiner schuldige mußte im Taumel des ersten Auflaufs, wollte durchaus den König sehen; doch legte er den Lohn des Schuldigen tragen. den Säbel gleich neben sich. Wie sehr müssen Einige Damen hatten das Haupt des Erzbie derley Schreckdilder mitten unter dem lärmenschofs mit einer großen Krone geschmückt ,wele; den Haufen, bios von Gottes Allmacht beche derselbe aber sogleich dem jetzigen Bürger schützt, einen König erschüttert haben, dessen generale, Marquis von Fayette, aufsetzte. Herz nur zur Güte und zum Wohlthun geAlle Deputirten erhielten von den Händen der" stimmt ist. Damen eine Bandschleife, die ste sich ans Knopfe, Paris vom 20. Jul. loch anhefteten. Bey Ueberreichung der Schlüß: Mit diesem mußich Ihnen die frölicheNachsel von Parisbrauchte der Herr von Bailly in richt melden, daß die vorige Woche für Frankseiner Rede an den König folgende merkwürdie! reich glückliche Revolutidn zum Besten und zur ge Ausdrücke: Ich bringe Ew. Majestät die Ehre der Nation geendigetist. Die seit 8 TaSchlüssel Dere guten Stadt Paris. Es sind, gen ernannte Minister sind abgesetzt, Hr. Necker, die nämlichen, welche Henrich IV. erhielt.Diee zurückberufen; die versammelten Reichsstände ser hatte sein Volk wieder erobert, und jetzt ist; haben die Staatsschulden als eine geheiligte es das Volr, welches seinen König wieder ges; Schuld auf ihre Ehre übernommen, der König: funden hat. ist gänzlich geneigt, den Wunsch der Nation in Das ganze Ministerium vom raten ist am Ansehung der Einrichtungen der Finanzen zu er