ce tnehmen, daß ich als #lt habe.“ lich vor sich hin, als g Ende will ich nichts Aber vergessen Sie und ist immerhin vor n. und da habe ich' ren gehört, wie der Vilna gefragt hat, ob einem Wege verlassen von ihr scheiden, und r. sondern wieder der sanz laut und deutlich ort! und davon beißt en ab. Aber Ingel ist ch über vierzig Jahre müssen, und der Herr von der alten Ingel, gel, von der Geschichte l s e i n. N u r e i n s k a n n daß ich beten werde zu r Menschen lenkt wie derrn Doktor die rechte en Weibe in die Seele ! Sie sollen die alte kann plappern, wenn ist, wie eein Mühlrad. aber sie kann auch von igen, wie ein wirklich ieser Schrank?" fragte der offenen Tür einer ihm und war innerlich issprache mit Ingel, die itte und vor der ihm doch war, jetzt glücklich erchte Alfred die Mutter auf. Das Haus des mten lag draußen über aber doch noch zu der aß Alfred sich nicht zu u geben. links von Nebengebänden alles erweckte einen bedruck. m ihn warten. Endlich der Schwelle, umrahmt ere, erschien die elegante de. Sie war jetzt ohne da sah Alfred, daß ihr Gekräusel die niedrige den Nacken weg weit die Lächeln trat die Dame ihm die Hand. einer Fensternische Platz, rtischchen mit Bronzefuß und Alfred hatte Zeit Gegenüber zu beobachgern, wie es manchmal ist, die eine Zeitlang in iben, oder sonst niemand ören verstand. Nun, das einemmal aber hatte ihn frage aus seiner freundbracht. Doktor, das hat mich viert, als Sie sofort an opellierten. Glauben Sie birklich noch an die sogeDinge?“ Frau, Sie werden nur dürfen, daß ich das ganze ie vielleicht darunter versogen akzeptiert habe.“ is mich interessiert! Wir abergläubisch, bevölkern den sogenannten göttlichen en möglichen Heiligen und ich alles für möglich, was isterton erzählt hat. Dann Zeit, wo man so leise im ezu zweife n der Gesellschaft— Sie West=Europäer— die sind itik und aufgeklärt in der uchen nur einzelne Funken rennstoff der eigenen flammt es lichterloh auf. inz konsequent weiter; denn imal unsere Natur; dann allem Uebersinnlichen auf haupt keine Gedanken mehr ndere als das rein Natür" lächelte Alfred spöttisch, ieselbe Gesellschaft, die am und Beten gelacht hat, am n Gottesdienst, stellt dem m Wundertäter, eine Wachseim andächtigen Niederfallen Gottesmutter mit der Stirn Bei unvorhergesehenen Betriedsstörungen, Verbunden mit: Schwerter übernehmen vicg, keiersei. Lepähr sig Lageblatt und Anzeiger pünktliches, Erscheinen der Jeitung und Schwerter Colkszeitung ##p, Se#, fgrucht werden. 2 k: Te, Schwerter Volksblatt Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde Fortsetzung folgt. Nr. 156 e dur P e Ae chee Anzeigen e pi, Ritlaug 30 D. Inan=Amagmn i: Di. Westhofener Zeitung Die„Schwerter Jeitung“ erscheint werktäglich. Ssth 7un Hauptgeschäftsstelle, Druck und Verlag: Carl Apierbecker Zeilung Braus. Celegr.=Adr.: Braus, Schwerteruhr. uel. 62. Uanascheder Zeitung Dosischeck: Dortmund 2852 und Hannover 21874. Gangscheuel###cut Verantwortlich für Schriftleitung und Anzeigen: Holzwickeder Zeitung„.. Hans Linner in Schwerte. Cel. 62.Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises.* Generalanzeiger für den Kreis Hörde. Samstag don 5 Juli 190#I Bezugspreis vom I. bis einschl. 15. Juli: 1.20 2uk. stag.. ben 5. Juli 1926 Einzelnummer 2 0 Milliarden Daviermark K 57. Jahrgang Neues in Kürze. Matthes hat ausgespielt. K 3. Büsseldorf, 4. Juli. In einer stürmischen Sitzung des Fünfzehnerausschusses, des sonverbündlerischen rheinisch=westfälischen Volksbundes ist gestern abend Matthes, der Gründer und bisherige Leiter dieses Bundes, ausgeschlossen worden. Gegen Matthes war von seinen eigenen Leuten der Vorwurf erhoben worden, daß er in jüngster Zeit ein unerhört brüskes Auftreten in seinen politischen Handlungen an den Tag gelegt habe. Rückkehterlaubnis für Dr. Jarres. TU. Quisburg, 4. Juli. Dem ausgewiesenen Oberbürgermeister und jetzigen Reichsinnenminister Dr. ist die Rückkehr nach Duisburg gestattet worden. Da Dr. Jarres wiederholt zum Ausdruck geracht hat, daß er Wert darauf lege, den Duisburger Oberbürgermeisterposten zu behalten, rechnet man hier damit, daß er in absehbarer Zeit das Amt des Oberbürgermeisters wieder übernehmen wird. Scheidemann abgebaut. TU. Kassel, 4. Juli. In der am Donnerstag abgehaltenen Stadtverordnetensitzung beschleß die bürgerliche Mehrheit gegen den Widerspruch der Sozialdemokraten und Kommunisten, gemäß der preußischen Persenalabbauverordnung, den Oberbürgermeister Scheibemann abzubauen. In der Entschließung heißt es:„Es ist für den Dauerzustand als ausreichend anzusehen, wenn der Magistrat unter Aufrechterhaltung der Magistratsverfassung besteht aus einem Bürgermeister, dessen Tätigkeitsgebiet besenders die Finanz= angelegenheiten umfassen soll, ferner aus sechs besoldeten Stadträten. Ein stellv. Bürgermeister verurteilt. wth Stendal, 4. Juli.(Tel.) Das Schwurgericht verrrteilte den früheren stellvertretenden Bürgermeister und Beigeordneten Friedrich Söhle in Gardewegen wissentlichen Meineides in zwei Fällen einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust. Strafmildernd kam dem Angeklagten zugute, er bei der Aussage der Wahrheit sich selbst der fahr einer strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt haben würde. Söhle hat in einer von ihm in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Wohnungskommission gegen eine Arbeiterin angestrengten Beleidigungsklage eidlich in Abrede gestellt, der Arbeiterin unsittliche Anträge usw. gemacht zu haben. Erkelenz in Paris. pw. Berlin, 4. Juli.(Privattel.) Dem Tageblatt zufolge traf der demokratische Reichstagsabgeordnete Erkelenz in Paris ein, um sich über die politische Situation in Frankreich aus eigeeer Anschauung zu unterrichten. Konferenz der Finauzminister. bb Berlin, 4. Juli. Die Finanzminister der Länder sind für Dienstag nach der Reichshauptstadt zu einer Konferenz zusammenberufen worden. Wie von zuverlässiger Seite verlautet, handelt es sich um eine Besprechung, die sich mit der finanziellen Auseinandersetzung der Eisenbahnfragen befassen soll. Die Restkaufsummen aus der Uebertragung der Eisenbahn an das Reich sollen dabei endgültig verrechnet werden. Die Fraktionsführer bei Stresemann. pw. Berlin, 5. Juli.(Tel.) Wie wir erfahren, hat der Reichsaußenminister Dr. Stresemann gestern die Führer der Reichstagsfraktionen, mit Ausnahme der Kommunisten und der Deutschvölkischen, empfangen und ihnen über den Stand der Verhandlungen bezw. der Sachverständigengutachten Aufklärung gegeben. Prinzen zu Priestern geweiht. * Dresden, 4. Juli. Der frühere Kronprinz Georg von Sachsen wird am 15. Juli von seinm Heimatbischof Dr. Schreiber, Bautzen=Meißen, zum Priester geweiht. Der Prinz bekleidete im Kriege die Charge eines Brigadekommandeurs. TU. Wertheim a. M., 4. Juli. Prinz Alban zu Löwenstein=Wertheim=Freudenberg, zurzeit im Münchener Franziskanerkloster, wurde am Peterund Paulstage zum Priester geweiht. Der Prinz hat als Ulanen=Rittmeister am Kriege teilgenommen und war schwer verwundet worden. Politischer Mord in Teheran. wlb. Teheran, 4. Juli.(Tel.) Hier wurde der Chefredakteur eines antirepublikanischen Blattes auf der Straße durch einen Revolverschuß getötet. Eröffnung der Weltpostkonferenz. Der Kaffeepreis. wtb. Hamburg, 4. Juli.(Tel.) Der Verbraucherpreis für gerösteten Kaffee wird vom Verein der Kassee=Großröster und=Händler, Sitz Hamburg, heute offiziell mit 2.80 bis 4.40 Mark für ein halbes Kilo je nach Qualität notiert. Christiania wird umgetauft. wtb. Christiania, 4. Juli.(Tel.) Das Lagthing hat ebenso wie das Odelsthing und zwar mit 21 gegen 14 Stimmen beschlossen, den Namen der nordischen Hauptstadt Christiania in Oslo umzuändern. Diese Umänderung tritt mit dem 1. Januar 1925 in Kraft. Noch kein demokratischer Präsidentschaftskandidat. wtb. Newyork, 4. Juli.(Tel.) Nach der 61. Abstimmung vertagte sich der demokratische Parteikongreß, ohne einen offiziellen Präsidentschaftskandidaten gewählt zu haben. Deutsche Missionare für Malabar. wtb London, 4. Juli.(Tel.) Die Morning Post berichtet aus Bombay: Die englische Regierung gestattete auf das Ersuchen der südindischen vereinigten Kirchen drei deutschen Missionaren einschl. einer Frau nach Malabar zu gehen, um dort im Dienste rein religiöser Arbeit zu bleiben. Die Aufdeckung der kommunistischen Komplotte. .4 unh im Carhtag Is gnz Helin 4. Jaut.(Tel) Derau u uie Haussuchungen im Reichstag und im Tanblag. „„ Ger, daß der Reichstagsabg. Löbe(S) in der VollReichstages vom 3. Juni eingehend wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.) In dem Verfahren, das gegen die Mitglieder der Zentrale der kommunistischen Partei wegen Hochverrats, insbesondere wegen Bildung besonderer Mor! rganisationen, zur Durchführung des verrats anhängig ist, fand in den Räumen des Reichstags und des preußischen Landtags eine Durchsuchung statt. Dem Untersuchgugnzichtge waren in der letzten Zeit wiedgrho!t P####le Nachrichten zugegangen, wonach sich in den Näumen des Landtags und des Reichstags Geheimmaterial der Zentrale der kommunistischen Partei befinde. Der Untersuchungsrichter wandte sich deshalb an den Präsidenten des Reichstags und des preußischen Landtags mit der Bitte, nach Artikel 38 der Reichsversassung die erforderliche Zustimmung zu einer Durchsuchung und Beschlagnahme zu erteilen. Die Präsidenten haben ihre Zustimmung zur Durchsuchung der Räume und zur Beschlagnahme der auf Mordverdacht bezüglichen Gegenstände erteilt. Bei der Durchsuchung wurde. abgesehen von einer größeren Sprengkapseln für Stielhandgranaten und einer Mauserpistole mit Munition, umfangreiches schriftliches Material gesunden. Das Material unterliegt zurzeit der Sichtung und Prüsung durch den Unterod," Bgez in, 5. Juli.(Tel.) Anläßlich der Durchsuchung der kommunistischen Fraktionsräume wird in parlamentarischen Kreisen daran erinnert, sitzung des Reichstages vom 3. Ju über das Strasverfahren wegen Hochverrat gegen die Mitglieder der Zentrule der KPD berichtet hat. Nach diesem Bericht ist Gegenstand der Anschuldigung im wesentlichen folgendes: Bildung von Polizeihundertschaften in allen Teilen des Reiches zur Durchführung des bewaffneten Umsturzes und Sicherstellung von Waffen, Sprengstoffen und Handgranaten, Vorbereitung von SprengstoffAttentaten, Einrichtung von Entgleisungskolonnen, Verhetzung von Polizei und Reichswehr, Bildung von Terror=Gruppen und Einrichtung bereits in Tätigkeit getretener Mordorganisationen zur Beseitigung von Parteiverrätern und prominenten Gegnern. Auf Grund dieses Materials hat der Reichstag Anträge auf Haftentlassung der Abg. Pfeisser und Lindau abgelehnt,„ A gand wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.) Der Vorstand der kommunistischen Neichstagsfraktion hat beim Reichstagspräsidenten Wallraf Protest gegen die Durchsuchung der Abgeordnetenräume und des Sekretariats der kommunistischen Reichstagsfraktion erhoben und sich dabei besonders scharf gegen die Begründung der Begünstigung des Mordes gewandt. Der Fraktionsvorstand forderte die sofortige Einberufung des Aeltestenrates und des Reichstagsplenums. Er verlangte ferner eine Aufstellung der beschlagnahmten Schriftstücke und die Ueberweisung des beschlagnahmten Materials an den Geschäftsordnungsausschuß des Reichstages. Macdonalds. wtb Lonvon, 4. Juli.(Tel.) Macdonald erklärte in einer Rede in seinem Wahlkreis, wenn jetzt Neuwahlen stattfänden, so werde die Arbeiterregierung sagen können, daß in Europa eine aussichtsreichere, friedliche, hoffnungsvollere Lage geschafsen worden sei, als sie je seit 1914 bestanden habe. Die Regierung habe Parteien gegen sich, die entschlossen seien, es für sie unmöglich zu machen, zu großen Regelungen zu gelangen, damit sie nicht infolge dieser Reglungen eine größere Mehrheit erhalte, wenn sie sich nach Erledigung ihrer Arbeit im gegenwärtigen Parlament an das Land wende. In zwei Wochen finde die interalliierte Konferenz in London statt; er glaube, daß die Konferenz erfolgreich sein könne, wolle sich aber nicht in Prophezeiungen ergehen. Es sei jedoch sicher, daß infolge der Einsetzung einer Arbeiterregierung in Großbritannien die Massen des europäischen Volkes dermaßen zum Frieden und zur Demokratie gewendet worden sei, daß sie weit mehr geneigt seien, jetzt zu einer Vereinbarung zu gelangen, als sie es gewesen wären, wenn die Liberalen oder Konservativen statt ihrer im Amte wären. Man sehe dies in kuropa und außerhalb Europas. Diese Konferenz aller Alliierten müsse zusammenkommen in dem Bewußtsein, daß ein neues Blatt aufgeschlagen werden müsse, wenn Europa gerettet werden solle, und daß es zwecklos sei, über Kniffe zu hadern und zu streiten. Die Zeit sei für die Männer gekommen, denen in Europa daran gelegen sei, zu Vereinbarungen zu gelangen, die vollkommen praktisch seien und deren Durchführung nützlich sein würde. Er freue sich, sagen zu können, daß Amerika an dieser vertreten, aber Di Konferenz teilnehmen werde, zwar nicht voll besbachtend, helfend, mitwpirien, Zeit müsse kommen, wo die große Republik wesentlich in der einen oder anderen Weise helfen werde, die europäischen Probleme rika werde sich nicht unmittelbar werde dies niemals tun, er— Macdonald auch nicht, daß es dies tue, es sei zu klug, zu tun. der zu lösen. Amebeteiligen, es — wolle um es Es gebe jedoch keine große Nation auf Erde, die sich von den anderen Nationen isolieren könne. Es bestehe die moralische Verpflichtung, ein Interesse zu nehmen. Die Vorauszahlung der Beamtengehälter. a 2. Jhng eins Egfährdung der Mährung eine pw. Berlin, 4. Juli.(Privattel.) Wie die Blätter berichten, wurden die Beamtenorganisationen in Hinblick auf die am 30. Juni abgelaufene Gültigkeit der Verordnung über die monatliche Vorauszahlung der Beamtengehälter im Reichsfinanzministerium zwecks Wiederherstellung der früheren Zahlungsart in Form der vierteljährlichen Vorauszahlung vorstellig. Die Regierung stellte sich den Forderungen der Beamten gegenüber auf einen ablehnenden Standpunkt und ließ mitteilen, daß zurzeit eine neue Verordnung eausgearbeitet werde, die die Aufrechterhaltung der bisherigen Form der monatlichen Vorauszahlungen enthält. Ebenso lehnte sie die Ueberprüfung der Ortssonderzuschläge ab. wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.) Da es zweiselhaft war, ob die Beamten, die sich ihre Bezüge auf Konto überweisen lassen, nach dem 30. Juni wieder einen Rechtsanspruch auf vierteljährliche Vorauszahlung ihrer Bezüge hätten, die Finanzlage des Reiches und anderer öffentlicher Körperschaften ohne eine Gefährdung der Währung eine solche aber nicht gestattete, ist der Reichsminister der Finanzen durch eine Verordnung des Reichspräsidenten ermächtigt worden, bis zum Ende des lausenden Haushaltsjahres die monatliche Auszahlung anzuordnen. Die Spitzenorganisationen bedauerten zwar an sich diese Maßnahme, konnten sich aber der Verechtigung der geltend gemachten Gründe nicht verschließen. Sie haben um eine Verkürzung der Frist gebeten. Diesem Wunsche ist dadurch entgegengekommen worden, daß der Reichsminister der Finanzen die monatliche Zahlungsweise vorläufig nur bis zum 31. Dezember angeordnet hat. wtb Berlin,. 4. Juli.(Tel.) Im Hauptausschuß des Preußischen Landtages wurde ein Antrag der Demokraten angenommn, durch den das Staatsministerium ersucht wird, Ausführungsbestimmungen zum Beamtensiedlungsgesetz schleunigst zu erlassen und ein Antrag der Deutschen Volkspartei, der Vorkehrungen verlangt, um den abgebauten Arbeitern und Angestellten die Ansiedlung zu erleichtern. 326. Sitzung. B53 Berlin, 4. Juli.(Tel.) Der auf 11 Uhr jestgesetzte Sitzungsbeginn verzögert sich bis 12¼ Uhr, weil der Aeltestenrat über einen Protest der Kommunisten gegen die Haussuchung in ihren Fraktionsräumen zu verhandeln hatte. Als Präsident Leinert seinen Platz einnimmt, wird er von den Kommunisten mit stürmischen Pfuirufen empfangen. Aufdeckung der kommunistischen Umsturzund Mordpläne. ] Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Abg. Dr. Meyer(K) folgende Erklärung ab: Heute früh sind mit Genehmigung des Landtagspräsidenten die Räume unserer Fraktion polizeilich untersucht worden.(Abg. Skellerup(K) macht beleidigende Ruse gegen die Rechte und wird wiederholt zur Ordnung gerufen.)— Abg. Dr. Meyer(K) ff.: Die kommunistische Fraktion verlangt die sofortige Beratung ihres Antrags, der verlangt, daß das beschlagnahmte Material sofort vom Geschäftsordnungsausschuß unter Hinzuziehung von drei Vertretern der Kommunisten festgestellt und uns das für die Tätigkeit als Abgeordnete unentbehrliche Material nieder zurückgegeben wird.(Abg. Mühnberg(DN): Dynawit). Beratung bes Sammemisteg. Gegen die sofortige Veratung des kommunistischen Antrags wird Widerspruch nicht erhoben. Präsident Leinert erklärt: Der Untersuchungsrichter des Staatsgerichtshofes zum Schutze publik habe bei ihm die Instimmung zur Durchsuchung schriftlich nachgesucht. Er. Leinert, habe noch Rücksprache mit dem Reichslagspräsidenten seine Zustimmung erteilt, weil ihm milgeteilt wurde es sei in den Fraktionsräumen geheimes Material der Zentrale der kommunistischen Partei und der deutschen Tscheka, das wichtig sei für ein gen Hochrerrats, zweler vollendeter und mehreter versuchter Morde.(Ause der Kommunisten: Ener Schwindel! Verleumdung!) Präsident Leinert schließt unter lebhaftem Protest der Kommunisten: Die Immunität ist immer zu wahren, wenn nicht das Wohl der Gesamtheit dadurch verletzt wird. Weil ich aber Mörder nicht schützen will, habe ich die Zustimmung erteilt.(Lärm und Protestkundgebungen der Kommunisten.) Abg. Dr. Mener(K) begründet den Antrag seiner Fraktion. Bei der Durchsuchung handle es sich gar nicht um den von der Polizei angegebenen Zweck, sondern um ein Komplott Severing=Leinert, um die Arbeit der KPD zu zerstören. Die Achtgreschenjungen des Herrn Severing.(Präsident Leinert rügt diesen Ausdruck) hätten Material beschlagnahmt, das mit dem Verfahren gegen die Zentrale nichts zu tun hatte. Aus dem Schrank des Abg. Geschke wurde eine Mauserpistole mit Zündkapseln beschlagnahmt. Es handelt sich um jene Waffe, die, wie im Landtagsvrotokoll verzeichnet, am 19. Oktober 1923 von Geschke auf den Tisch des Hauses niedergelegt wurde als eine den Faszisten bei der Zirkus=Busch=Demonstration abgenommene Waffe. Der Redner ersucht schließlich um Annahme des kommunistischen Antrags. Minister Severing(von den Kommunisten mit dem Rufe: Angeklagter! empfangen), erklärt, er wolle heute kein Material vorbringen, sondern behalte sich den passenden Zeitpunkt dafür vor.(Rufe bei den Kommunisten: Trag nur die Nase nicht so hoch!) Wenn Abg. Dr. Meyer die Schutzleute und Kriminalbeamten als Achtgroschenjungen bezeichnet hat, so ist angesichts der ausgezeichneten Haltung, die die Poliei in den letzten Monaten eingenommen hat, diese Beschimpfung pflichttreuer Beamter mit allem Nachdruck zurückzuweisen.(Lärm bei den Kommunisten.) Auf die vom Untersuchungsrichter angeordneten Maßnahmen habe ich nicht den allergeringsten Einfluß. Amtliche Berliner Eine Steigerung der Lebenshaltungskosten. " P. hams, wiaste sawie auf die hahen Preise für Kart wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.) Die Reichsmestzahl für die Lebenshaltungskosten(Ernährung, Wohnung. Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes für Mittwoch, den 2. Juli, auf das 1,17billionenfache der Vorkriegszeit. Die Steigerung von 5,4 v. H. gegenüber der Vorwoche (1,11 Billionen) ist auf Erhöhung der Wohnungsmiele sowie auf die hohen Preise für Kartoffeln neuer Ernte zurückzuführen, die zum Teil in die Berechnung einbezogen sind. Für den Durchschnitt des Monats Juni berechnet sich die Reichsmeßzahl auf das 1.12billionenfache. Gegenüber dem 1.15billionenfachen im Durchschnitt des Monats Mai ergibt sich eine Abnahme von 2,6 v. H. Die Ernährungskosten allein betragen im Durchschnitt des Juni das 1,20billionenfache der Vorkriegszeit. wtb. Athen, 4. Juli.(Tel.) Der deutsche Geschäftsträger und der griechische Außenminister haben gestern ein vorläufiges Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. Das Abkommen sichert allen wichtigen deutschen Exportartikeln die griechische Meistbegünstigung und den deutschen Schiffen bei ihrem Verkehr in griechischen Häfen die Gleichstellung mit griechischen Schiffen, insbesondere auch bezüglich der zu entrichtenden Gebühren und Abgaben, woWirtschaftsabkommen gegen deutscherseits der griechischen Regierung ein Kontingent für die Einsuhr griechischer Weine und die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Regimes für die Einfuhr griechischen Tabaks zugesichert worden ist. Das Abkommen, deten Inkrafttreten noch besonders bekanntgegeben werden wird, ist für sechs Monate mit stillschweigender Verlängerung von drei zu drei Monaten geschossen worden. Es wird zweifellos zur Belebung der deutsch=griechischen Wirtschaftsbeziehungen erheblich beitragen. Holland 100 Guld. Buenos=Aires Belgien 100 Fr. Norwegen 100 Kr Dänemark 100 Kr. Schweden 100 Kr. Finnland 100 M. Italien 100 Lire England New York 1 D. Paris 100 Frk. Schweiz 100 Frk. Spanien 100 Pes. Javan Rio de Ianeiro Wien 100000 Kr. Prag 100 Kr. Budapest 100000 Sofia Jugoslawien. (Alles in Billionen Mark.) Alle Zuteilungen 100 Prozent. Doaalkals Der Lolor am 1. 10. 14. Geld: 4,19, Brief: 4,21 Wenn vieldie neck uchungsricter von anderer auerial zu hesslagnahmen, aus dem. sich.ic, ergibt, daß nicht nur Merd an einzeinen. Sigatzdem gänzen Staat geplant wird. rm bei den Kommunisten.) Wir sind stolz, daß die ei solche Pläne verhindert, die der Arbeiterschaft en gräften Schaden zufügen würden.(Lärm bei Kommunisten.) Die kommunistische Partei arte in den letzten Monaten mit dem Mittel der e.(Lärm bei den Komm.) Sie propagieren tägden Bürgerkrieg und doch haben sie nie den Mut, sich zu denen zu bekennen, die wegen Vorbereitung ürgerkrie ben den Die schweren Casten der Micumverträge seien im rs, ggazen Kirhrraxggan deutich suftkar. Den Migin Verautooriangsgesuht gaelt, zschzen auf Unterbringung Frg.st., Saarte; Sgtzeit. gangen sind, dann ist es notwendig, lassenen Grubenbeamten, Angestellen und Arbeiter lagnahmen, aus dem sich viel= wolle die Verwaltung entgegenkommen, aher sie Merd an einzeinen Staatze könne nicht alle diese Kräfte in staatlichen Gruhen einstellen. Es sei notwendig, daß auch der private Bergbau sich der Männer annehme, die ihre deutsche Gesinnung im Saargebiet vertreten haben. Abg. Nürup(3) gedenkt seines verstorbenen Fraktionskollegen, des Vergarbeiterführers Brust und weist auf den Absatzmangel und die Kreditnot hin, unter denen der Ruhrbergbau so zu leiden habe. Die Ruhrkohle solle wieder wie bisher von den Staatsbetrieben verbraucht werden, besonders von der Reichsbahn. Das Grubensicherheitsamt, habe sich Demenstration aufgefaßt werde. Dazu teilt iesize Lande;# amt mit, daß Arbeiterkündigungen. rm. Berlin, 4. Juli.(Privattel.) Die Zeche Herverhaftet werden.(Abg. Dr. Meyer: Mut, uns gegen den Bürgerkrieg von Gelächter bei der Mehrheit.) Kommunisten schädigt am meisten (Komm.): Die ArGenick umdrehen!) ter Rieck, walttätig Abg. hsien Pieck noch das geordnetzur Geme durchaus bewährt. Der Redner schließt mit Worten der Teilnahme für den österreichischen Bergbau anläßlich des letzten schweren Grubenunglücks. Abg. Seidel(DPp.): Wir wünschen Aufbesserung das ist eine der hohen Beamien der Bergheheitsverwaltung. Der keit. Wenn Leiter des Grubensicherungsamtes verdient höchste ntschieden, werder och in dieses misten.) jeehört. tont am chluß unter Anerlennung. Der Erzbergbau leidet unter den hohen Gestehungskosten und den zu teuren Frachten, deren Herabsetzung nötig sei. Der Redner wendet samt rist, de.2e, Pode. g Unrecht gewählt wurde. Der Gemeindevorsteher hat Lindigte nach dem Tagebiatt szfelge, der ungunsitz auf Anweisung den Beschluß des Gemeindeausschusses beanstandet, was zur Folge hatte, daß der Badedirektor vorläusig seines Amtes, enthoben wurde Uebrigens hat der Gemeindevorstand der Kurlapelle das Spielen des sogenannten Beriumliedes verboten. Die Militärüberwachung. wib Paris, 4. Juli.(Tel.) Wie das Petit Journal mitteilt, ist im Verlaufe der gestrigen Botschafterkonserenz beschlossen worden, daß die neuen Kontrollsperationen in Deutschland am 20. Juli beginnen sollen. Die Botschafterkonseren; werde keine Verpflichtungen hinsichtlich des Zeitpunktes übernehmen, an dem die veraussichtlich letzte Kontrelloperation beendet sein werde. unt den 1 schaft wen Vp.) beze en ihrer Momen ert habe Recht er ende sich immer mehr zeichnet die Rede des merkwürdig sanften en Aufguß von den die gehalt * Paris, 4. Juli. In später Abendstunde gestern abend verösfentlichte das französische Ministerium des Ausgärtigen folgende amtliche Mitteilung: h dann gesen den Blan, bei Richtausnutzung von sesierten Mächten Vie,. gsrigtugg, Piadenr, Beprgz vor die Meiter, meats Kenntns erhalen. Diege beratung auf Montag, den 14. Juli, zu verlagen. die darin entwickelt werden, müsse ewage wergen Abg. Dr. Meyer(K) beantragt, das Verbot der britische Suggestionen betrachtet werden, diei ist. da auereichende kommunisischen Presse auf die Tagesordnung der Weise Gegenstand eines vorhergehende Parlamentz, dessen schten Sitzung zu setzen. Der Antrag wird abge, vonweg= Zrischen,. Puieerege Es bleibt bei dem Vorschlage des Präsidenten. Auzwzrtigt, und Finanzen hente nachmitag eri daß er bei Schluß des heute vormittag abgehaltMinisterrats eine Note an die englische Regie gerichtet habe, in der erklärt wird, die franzs Finanz= und Kreditlage 600 Arbeitern. Abgelehnte Lohnerhöhung. pw. Berlin, 4. Juli.(Privattel.) Die Deutsce Allg. Zig. berichtet aus Karlsruhe: Vorgeste# haben vor dem Landesschiedsrichter in Karlsrute Verhandlungen über den von den Arbeitnehmern## Tarifgemeinschaft der chemischen Industrie, Sektion Baden und Pfalz, gesie en Antrag auf Lohnerhöhung stattgefunden. S Antrag wurde abgelehnt. Jahriausendseier der pw. Köln, 4. Juli.(Tel.) Schon vor zwei Jahr: hatte sich ein Jahrtausend gegründet seit dem Zei punkt, wo die damaligen„Gebiete der Erzbistün Köln und Trier dem ostfränkischen Reiche, dem se teren Deutschland, einverleibt wurden, und schon 1923 haiten daher Köln und Trier nebst ihrer enge ren Nachbarschaft ein Anrecht darauf gehabt, ihr tausendjährige Zugehörigkeit zum Reiche festlich zu begehen. Die organisatorischen Vorbereitungen für die von der Stadt Köln gep weit gediehen, daß man bi nante Feier sind jetzt nnen kurzem mit einem 45 rtigen Plan oraussichtlich ne große histo: Uebereinzurück Staat die Oe ird der ische Au auf die inz, name ihilich we ffentlichkeit Kern der Veranstal sstellung bilden. Di# lündnisvölle #en kan altun K7 ntlich 1 jener Provin waltungen,# zialverwaltung von scht shch en werd Die Sore hweren Verden soll.(Lärm bei den Komm.) rde auch dann im Rechte bleiben, olite, daß die Beschlagnahme Eiiätigt. Im Austrage aller der Redner, der kommunmöglich. Der Antrag, der Abgeordneten für ihre parlaunenthehrlichen„Materials veridings dem Geschäftsordnungsausdie Heimkehrenden. Der Janaser Mggnh trag gerichtet habe, in der erklärt wird, die franzüsi wtb Hanau, 4. Juli.(Tel.) Am heutigen zweiten Regierung betrachte sich nicht als gebunden durch die Verhandlungstage des Hochverratsprozesses gegen den Anregungen, die die englische Regierung gleichzeitig Peingutshesitzer Anton Barkhold aus Eltville, ergab mit den Einladungen zu der Londoner Konferenz an sich beim Zeugenaufruf, daß von 41 geladenen Zeugen die alliierten Regierungen geben zu müssen geglaubt erum nur 9. grschignen waran. Der Parsitzende. habe, W5oi sich ärt, Ausschuß gebildet (I land und möglich erung den Personenkreis preußische Staats Plüne schon seit ihnen ihre tatträ hst bel tor Rhei Hierau nter großer Unruhe ein Antrag auf gegen die Stimmen der Kommuängigen angenommen. piederum nur 0 erstienen waren. Der Vorsitzend;, Scnatsvräsident Niedner, gab ein an die, Ibggeichsanwaltschaft gerichtetes Telegramm Landrats bekannt, worin es heißt, daß es den Zeugen im Prozeß Barkhold von dem französischen Kreisdelegierten verboten wurde, zur Verhandlung zu 4. Juli. Hier wird erklärt, daß die Einladungen zur Konferenz von Macdonald lediglich als„Schriftführer der Besprechung von Chequers“ erlassen worden und bestimmt gewesen seien, die Pargter sag ain Schraihen dae Sondlung zu Regierurgen von, Belgien, Italien und Japan über kommen. Ferner lag ein Schreiben des Fzeptzerge den Verlauf der Besprechung von Chequers zu inforJung vor, welches das gleiche mitteilt. uid) wendet uicd in SchluswortsTlüirte, da die Happt=zgzig eslzrtagenzibe, bichtswyey, geine Eialatung an Deutscland. Minister Staering sabe so— Die Verteidigena stsaß sih den Antrage an. Der pth. Versin, 4. Juli.(Tel.) Zu der Nachricht des Sünden gegen die Garicktshof beschloß dementfnrechend, da cs im un= Echo de Paris, daß die britische Einladung zur Londem Gewissen, daß er nicht im hesetzten Jebiet unmöglich sei, den, Prozeß Hur ag doner Konferenz auch der Verliner Regierung zugeechen dürfe. Die kommu=führen. Die Verteidigung heantragte miumehr, oen stellt wurde, erfährt das Wolffbüro von unterrichteeden indiniduellen Terror ab. Angeklagten aus der Haft zugentlassen.— Nachster Stelle, daß der Reichsregierung eine Einladung st stelt fest, daß die Schränke der läingerer Beratung wirde der Antrag der Verteigen Abgeordueten Liebtnecht und Ruschldiging auf, Fezigtighug misiege Ser Whgesiagte icht worden sind. gelehnt, daß Fluchtverdacht vorliege. Der Angeklagte die Durch= Fabe gestern selbst 95 sch is umsaßt. Die Reichs= und die sregierung sind über die Kölner Zeit unterrichtet und haben äftige Unterstützung zugesagt. 11 ide untrag, der aegen Argegung zud engzeig, eit, ausgebrigt, daß eine Frtiechtung sliert, wird gegen die Antragsteller und hängigen abgelehnt. zweite kommunistische Antrag, der die Rückdes den Abgeordneten für ihre porlamentarische unentbehrlichen Materials fordert, wird trag Seilmann(Soz.) dem Geschäftsordnungssiherwiesen. Dahlem(K) verweist auf eine große kommnrage, in der darüber Beschwerde geführt des prausische Polizisten den Franzesen im n Gebiat Material gegen Kommunisten gege(Präsident Leinert unterbricht wieder=eilt m Vierlesung der noch nicht gedruckten großen Teiles ge und hindert dann den Abg. Dr. Meyer(K), ist die Stillegung der ie Oringlichkeit des Antrags begründen will, gehend unrermeidbar ge. estifellung, daß nach der Geschäftsordnung gebäude wird deshalb des Sachverhalts ohne Vernehmung von Zeugen unwöglich sei. Damit schloß die Verhandlung. Politische 1n Deutsches Resch. Zur Beschlagnahme des Düßeldorfer Regierungsgebäudes. ter Stelle, daß der Reichsregierung eine Ei# zur Londoner Konferenz bisher nicht zugegangen ist. Die Verschondelung von Weimar. bb Berlin, 3. Juli. Die unbegreiflichen Maßnahmen der thüringischen Regierung, die das überlieferte Bild Weimars bedrohen und verunstalten— der von Goethe geschaffene Park ist bekanntlich aus Anlaß einer landwirtschaftlichen Ausstellung zu einem Viehmarkt gemacht worden— werden nun auch im Reichstag zur Sprache kommen. Der Abgeerdnete Dr. Sachs(DN), der kürzlich an der Hauptversammlung der Goethegesellschaft teilnahm, hat Mietberechtigung ohne Wohnungsamt. * Wald, 3. Juli. Dem Beispiel der Stadt lingen folgend, beschloß das städtische Wohnungsant wohnungssuchenden Familien und einzelneg, Persoringlichen Fällen einen zu geben, der sie berechtigt, eine freiwerdende W. nung, wie sie ihnen vom Wohnungsamt zugestanden wird, ohne vorherige Inanspruchnahme des„We nungsamtes selbst zu mieten. Vorläufig ist Freigabe beschränkt auf Wohnungen von 1,•2 und 3 Zimmern. Sobald der Mietvertrag abgeschlossen muß dieser dem Wohnungsamt zur Kenntnis legt werden. In Solingen hat man mit dies das sich bisher noch auf 2 Zimmer schränkte, jetzt aber auf 3 Zimmer ausgedehnt ur den soll, befriedigende Erfahrungen gemacht. In der Theaterprobe gestorben. TU. Dortmund. 4. Juli. Am Mittwechabend ist der Kapellmeister Reich vom hiesigen Stadttheater während einer Probe zur„Götterdämmerung“ einem hirnschlag erlegen. Der im(5. Lebensjah storbene war wegen seiner greßen Verdienste um Opernaufführungen allgemein sehr geschätzt. ünf Jahre Zwangsarbeit für Verbreitung gefälschter stanzösischer Banznoten. TII Dortmurd, 4. Juli. Lor dem ordi sesche ese es e s e e Das Begzgszrgig sung sind die Denkmäler der Kunst, der Geschichte Feiticllung, daß nach der Geschitgzorzung gebäude wird, desheltg xm. Samstag, 5.,„Juli. bis und der Ratur dem Schutz und der Pflege des Staase Anfrage heute gar nicht zur Verlesung Samstag, 12. Juli einschlig lich für jeden Publikum= tag anvertrant. Das Reich hat letzten Endes zweiöunte.).„„„„(verkehr, geschlonen sein. Ohund, inwieweit über sellog das Recht, dort einzugreise is Haus tritt darauf in die ursprüngliche Tages= diesen Termin hinaus einzelne Verwaltungsweigg fellge, hesreht find brdise Busrege ganz stillgelegte##r verlegt wers hen der französischen 3. Liniendivision hatten sich Fusan Wernicke aus Dortmund und amen ganzstillgelegt eder verlegt werden müssen, wird noch bekanntgegeben. Wegen Zuschötigkeit zu verbotenen politischen rschlgsien, sowie die Provinzen, Brandenburg, Organisationen verurteilt. nark Pesen=Westpreußen und Stadt Berlin TU Dortmund, 4. Juli. Das französische Kriegsaltelos in zweiter und dritter Berätung gericht verhandelte gegen 21 Personen, gegen die zu*(meist die Anklege wegen Zugehörigke ung ein, tentwurf über die Errichtung einer geAerztekammer für die Provinzen Niedersowie die Provinzen Brandenburg, genommen. dann beantwortet Innenminister Severing eine ie Anfrage der Sozialdemokraten und der bürger= Als Mitel Parteien über die Rückkehr der bei dem Ruhr= lungsgehilfen pf aus dem besetzten Gebiet Ausgewiesenen mit Citelberg an ender Erklärung: Die Regierung gibt ihrer Genugtuung Ausdruck, daß die neue französische Regierung die benehmigung zur Rückkehr der aus dem besetzten bebiet Ausgewiesenen in großem Umfange erteilt: meist die Anklage wegen Zugehör nen politischen Organisationen erhoben worden war. Als Mitglieder des Hillerbundes wurden die Handsellos das Recht, dort einzugreifen, wo solche, Denkmaler bedroht sind.. Die Anfrage weist dann darauf hin, daß das alte Weimar der Goethe= und Schillerzeit schwer gesährdet sei. Auf vier Punkte wird hingewiesen: auf die schon durch die frühere thüringische Regierung herbeigeführte Amwandlung des Schlesses Ettersburg in eine Erziehungsanstalt, auf die 345 Einquartierung eines Landespolizeitrupps im eigkeit zu verbeie Schlößchen Belvedere, auf die geplante Zerteilung des Schlosses Kroksdorff in Kleinwohnungen und auf die rücksichtslose Verschandlung des Weimarer Bochum zu je 10 Jahren Gesängnis und je 50000 Goldmark verurteilt. Das Strafmaß gegen die übrigen lautete auf 6 Mona#e bis zu.5 Jahren Gefängnis. Dr. Bothe=Bochum wurde wegen Zugehörigleit Ausgewiesenen in großem Umfange erteilt zum D. O. B.(Deutscher Offiziers=Bund) zu 500 Ich darf dabei wohl annehmen, daß auch die Goldmark verurteilt. In einer frühegen Sezung. des anzösische Regierung die Aufhebung der Auswei= französischen Kriegsgerichts sind der Kaufmann sigsverfügungen nicht als einen Akt der Gnade Georg Leipert, Handelskammerangestellter Vertram, stet. sondern als den ersten Schritt zur Wie= Oberjustissekretär Voff und Chemiker Backhaus, sämtstellung geordneter und gesetzlicher Zustände lich aus Bochum wegen Zugehörigkeit und herzlichen lgung in deutschvölkischen Organisationen zu je zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Schulen und Fritz Neuter. wtb Berlin, 4. Juli.(Tel.) Anläßlich der 50. aes Fritz Reuters am 12. Juli hat der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung dem amtlichen Preußischen Pressedienst zufolge angeordnet, daß in allen Schulen in geeigneter Weise des Dichters vor oder nach den Ferien gesonkönig aus Dortmund. Otto Parks durch die Landwirtschaftsausstellung und ihre lärmenden Nebenerscheinungen. Der Appell des AbCitelberg aus Baroo und Helmut Schniewind aus geordneten Dr. Sachs wirft die Frage auf: Wer schützt den Park davor, daß dieser nunmehr nicht auch von jeder anderen Ausstellung in Anspruch geder französischen 3. Liniendivisign hatten lich d## inn Gustav Wernicke aus Dortmund Kausmann David Alt aus Essen zu verantworten. eil sie gesälschte sranzösische Banknoten wissentisch in Verkehr gebracht haben sollen. Das Gericht verurteilte jeden unter Zubilligung mildernder### stände zu der geringst zulässigen Strafe von 5 Jahren Zwangsarbeit und je 1000 Franken Geldstrafe. Die Kommunisten in Gelsenkirchen. TU. Gelsenkirchen, 4. Juli. Die 20 kommunistischen Stadtverordneten weigern sich, sich von neuem in iht Amt einführen zu lassen; in einem Schreiben an den Bürgermeister haben sie erklärt, daß sie ihre er als gültig betrachten. Da die S verwaltung die Kommunister, so lange sie bei in.: Weigerung beharren, zu den Stadtverordnetensitz: gen nicht zulassen wird, sollen, sie rgggürziger, Gewalt„ Einlaß zu pezschaffen. Man. g#t. diesen Umständen der nächsten Sitzung mit Besergnis entgegen. zumal die Kommunisten auch ihre Anhänger einer Straßendemonstration aufrufen wollen. Eine neue Erdölquelle in Hannover. TU. Hannover, 4. Juli. Die Gewerkshaft C. besetz tzien Gebiet.(Beifall.) Unseren herzlichen Gruß den Zurückgekehrten! Der Dank des Landes für ihre Treue darf sich nicht auf Worte beschränken, sondern muß durch praktische Hilfe bewiesen werden. Es muß alles geschehen, um den Zurückkehrenden wieder die Eingliederung in Handwerk und Beruf zu ermöglichen und ihnen Wohnräume für ihre und ihrer Familien Unterbringung zu verscaffen. Maßnahmen dazu sind bereits getroffen. E. kann damit gerechnet werden, daß für die wohnliche Unterbringung zur Vollendung der seinerzeit stillgelegten Besatzungsarbeiten die Reichsvermögeusverwalzugg Mittel bergiszelleg wird, durch die für etwa 2000 Familien Wohnräume werden können. Außerdem werden die renden bei der Zuweisung von Wohnungen bevorzugt berücksichtigt. Die peeußische Staatsregierung hat das Auswärtige Amt ersucht, bei den Besatzungsmächten dahin vorstellig zu werden, daß die beschlagnahmten Wohnräume in weitestem Umfange freigegeben werden, Es wäre zweckmäßig, wenn die Ausgewiesenen nicht überstürzt zurückkehren, sondern erst dann, wenn ihnen Wohnungen und Beschäftigung sichergestellt sind. Für Wiederhersteilung geordneter Zustände ist die Annahme des achverständigengutachtens nötig, für dessen Durchführung sich die preußische Regierung einsetzen wird.(Beifall.) Ein kommunistischer Antrag auf Besprechung der Interpellation wird nicht ausreichend unterstützt. Jei#setzung der zweiten Beratung des Berggesetzes. Badedirektor Hempelmann von Borkum seines Amtes Handelsminister Siering: Die Verwaltung be=enthoben. Als Grund wird angegeben, daß die Kurmül; sich, im Bergbau und besonders unter Tage die sapelle von Borkum gtroßz. gegenteiliger Verfügung die Reichsregieruug, hereit. 15 und 150 der Reichsverfassung, Alt=Weimar. das ragende Denkmal deutscher Geistesgeschichte, vor weiterer Entweihung retten zu helfen? Schiedsstelle für d en Ruhrbergbau.„ TU Bochum, 4. Juli. Die in dem Schied., ch für den Ruhrbergbau vom 27. Mai 1924 vorgeschene Schiedsstelle ist inzwischen gehildet worden. Diese Schiedsstelle entscheidet endgültig und bindend für alle Streitigkeiten, die sich aus den Ziffern 2a(intensiver Betrieb), srsitt auf die Artiel eordia, die unweit der beiden hausen und Elverath eine Bohrung niederb am Dienstag die von allen Fachleuten len Nict ringt, als Haus! öllager bezeichnete zweite Oelzone erreicht und ann ersten Tage bereits eine Förderung von etwa 1: Kilogramm gehabt. Die Bohrung wird fortgeset. Der Massenmörder von Hannover. wtb. Hannsver, 4. Juli.(Tel.) Nach dem gegen# wärtigen Stand der Erhebungen in der Mordangelegenheit Haarmann beträgt die Zahl der festgestellen Opfer 15. Außer dem Genannten wurde ein 23jähriger Kaufmann Franz Granz verhaftet. Dieser ist bereits überführt, Haarmann wiederholt Bi zugeführt zu haben. Es besteht auch noch d#r von (Beschäftigung an Koksösen) und Voraussetzungen) ergeben. dacht wird. Düsseldorfer Kundgebung an den Außenminister.[Schiedestelle führt den Nainen„Schiedsstelle gemäß wtb. Düsseldorf, 5. Juli.(Tel.) Die Stadtverwal= Fiffer 1f 3 des Schiedsspruchs vom 27. Mai 1924“. sverwalzggg Pittel ber„ohnräumg burch die tung, die Industrie= und Handelskammer ugd Die Sie hat ihren Sitz in Dorinund, Göbenste. 25. sg bug Ge pile,ohh, zuläiälez, Wirzsghastevezhäünde zuseldgrs haben an den Reichs= Jahzlung des Sezialchnes in Kracheitesllen. en, Onyer Zuugzsege, wezen die Zuriaten,(minister, des Auswärtigen Dr. Stresemann felgende Jautung ves Sozatunggv ig gtnnchefiesenen Kundgebung gerichtet: TU Bochum. 4. Juli. Der Zechenverbau „Stadtverwaltung,„Industrie= Lud. Handelstume kanntlich die Jahlung deg, Soziallohnes in mer sowie die Wirtschaftsverbände Düsseldorfs unter= heitsfällen eingestellt. Die Vergarbeiterverbände stützen das Ersuchen der niederrheinischen Industrie= haben dagegen Einspruch beim Reichsarbeitsigi und Handelskammer Duisburg, bei den demnächstigen rium erhoben. Dieses gab auf die Beschwerde solVertragsabschlüssen auf Grund der Sachverständigen= gende Antmort: Hera berichte die gleichmäßige Behandlung des sog. Sanktionsgebieles mit dem Ruhrgebiet unbedingt zu sichern, damit die demnächstige Befreiunt von der Besetzung gewährleistet werde. Für die Stadtverwaltung gez. Lehr. Für die Handelskammer gez. Poensgen. Für die Wirtschaftsverbände gez. Wilden. Vorkumlied und Badedirektor. * Emden, 4. Juli. Der hiesige Landrat hat den Badedirektor Hempelmann von Borkum seines Amtes akon Al Grund mird angggaben, daß die Eur gende Antwort:„In der Streitfrage Tarisparteien, ob des Abkommens vo über die Zahlung von Soziallehn in Ki ischen den 2. Juni 1922 noch in Kraft sei, habe ich die drei Unparteiischen des Schlichtungsausschusses vom 16. Mai 1924 nach ihrer Ansicht gefragt. Die drei Herren haben sich übereinsin geäußert, daß die Zah ziallohn nicht besonders verhandelt worden sei, ein Antrag des Zechenverbandes auf Aufhebung der Bestimmung auch nicht vorgelegen habe. Da der alte Manteltarif im wesentlichen in Kraft blieb, müsse nach ihrer Ansicht auch die Vereinbarung fortbestehen. Ich gebe Ihnen hiervon Kenntnis in der Hoffnung, diese en zugeführ zingende Verdacht, aarmann wußte. tbsetzung der Umse Berlin, 4. Juli. will, fate ssen, die Amsatzst Lzusetzen. Eite. inett bereits vorg Vorlage zugesti daß er von den Morden Köln. Vitg. erfahr keichsminister 4 Proz. auf 2 PrVerlage habe d. hskabinett ha artige gen, das Reich gestimmt. dringend notwendigen und besonders unter Tage die lapelle von Vorkum-trotzmsiezentzpigger Hexfügung.5.; Zer g;#: u damit ersedigt i Verbesserungen durchzuführen, immer wieder das„Vorkumlied“, spiele, was als daß der Streitfall damit erledigt ist.“ * Br lat ereic Frau, de von Gei# Platte, Kind an storden. ner Mutter. Eine furchtbare Wahnsinz 1 in Wurgsdorf bei Volkenhain. Landarbeiters Aber legte in einem Anssterstörung ihr kleines Kind auf eine glüher es zu Graten. Nachbarn befreiten das seiner schrecklichen Lage, doch ist es gestarhan. Als der Mutter die Besinnung wiederkehrt ennfand sie große Abscheu vor jürer Tat. Sie, xersuchte zunächst, sich vom Zuge überfahren zu lasse woran sie jedoch gehindert wurde. Darauf begab sie sich in ihre Wohnung und erhängte sich. Der Weltpostkonareß. wtb. Stockholm, 4 Juli.(Tel.) Der 8. inte nationale Weltpostkongreß wurde heute im Stockholmer Schloß in Gegenwart des Königspaares und des diplomatischen Corps eröffnet. Benußzt die Leihbibliothek der Buchhandlung Carl Braus, Bahnhofstraße 3! * offen schauen Nach oben lerne allzeit In felsensestem, stillem Goltvertrauen; Zur Erde blicke, daß dein Herz genießt Lust an allem. was da grünt und sprießt. Trifft dich ein Leid, mit festem, graden Sich in das Auge jedem Mißgeschicke; Und rückwärts schaun laß die Erinnerung Dann bleiben Herz und Seele frisch und jung. E. Rittershaus. Schwerte, den 5. Juli 1924. Sonntagsworte. Schlaflose Settenes. Prophete Nächte sind im Sommer nichts Wir lernen da die Worte des Jesaias verstehen, der zu Gott ruft: „Von Herzen begehre ich dein des Nachts; und mit meinem Geist in mir erwache ich früh Durch Hinlenken der Gedanken in die se Gottes hinein, werden uns auch schlaflose lange Nächte zur heiligen Erfahrung. Die Schlafgkeit flüchtet dann oft und Leib und Seele finden Ergnickung. Und umgibt uns die Nacht des ns und des sorgenvollen Kummers, dann s wiederum die Zuflucht unter die Adler= Ruhe tra Luis# ön: gefunden in des Glücks. Erfahrung: ind Wir „Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte An seinem Bette weinend saß. Der kunrench nicht, ihr himmtischen Mächte.“ Und wissen: „O daß ich immer bei Tag und Nacht Gott zu genießen recht wär' bedacht. Ich hätt' ohne Ende von Glück zu sagen Und Leib und Seele könnt' immer fragen: Wer ist wie du?“ —* Vorsicht. Mit dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit treten anstecende Krankheiten häufiger als sonst auf. Es empfiehlt sich deshalb, alle Maßnahmen zur Abwehr dieser Krankheiten rechtzeitig zu tressen. Milch darf nur in abgekochtem Zustande genossen werden. Obst ist vor dem Genuß möglichst zu reinigen, überhaupt ist bei dem Verkehr mit Lebensmitteln möglichste Sauberkeit anzuwenden. In den Häusern, auf den Höfen und auf den Straßen muß für größte Sauberkeit gesorgt werden. Auf diese Weise kann ansteckenden Krankheiten am wirksamsten vorgebeugt werden. kathol. Gemeinde. Am Prozession der ino die diesjährige Prozession der kathol. Gemeinde statt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wird die Prozession wieder ihren alten Weg durch die isingstraße nehmen, dann die Hagenerstraße bis zum Eingang in die Beckestraße berühren, von er Becestraße aus die Bahnhofsstraße überqueren und durch die Hohenzollern= und GoetheKirche zurückkehren. Die —“ Wetter=Aussichten bis Sonntag Abend: Wechselnde Bewölkung sowie zeitweise noch Regen bei westlichen Winden und geringer Wärme—* Hinweis. Kein Leidender versäume die Firma Fr. Jung, Lorsch i Hess., zu besuchen, d. Am Montag, den 7. Juli, von 8—12 Uhr im Hotel zur Pest mit Mustern zu sprechen ist. Auskunft lostenlos. Näheres die in heutiger Nummer enthaltene Anzeige über:„Bruchleidende". —“ Bürgerschützenverein. Die Reiterabteilung versammelt sich Montag abend beim Rittmeister Pottheff.(Siehe Anzeige.) Es handelt sie darum, die Abteilung endgüttig zu formieren. Betanntlich sollen auch die alten Standarten in diesem Jahre dem Festzuge vorangetragen werden. „Der Mutter Herzblut“ betitelt sich ein großangelegtes Filmwerk, welches gegenwärtig in unserem Lichtspieltheater„Reichskrone“ dargeboten wird. In sechs ergreifenden, meisterhaft ausgebauten Akten ist der Leidensweg einer straße zur vier de Segen Stationen, an der befinden sich an der Kirche, zwei an der straße, die vierte wieder an der Kirche. Rutter gezeichnet, die aus Nahrungssorgen geigen Sonntag, um 10 Uhr beginnend, findet s zwungen wird, sich von ihrem jüngsten Sohn schon in dessen zartesten Kindesalter zu trennen, während der ältere in schlechte Gesellschaft gerät, des Mordes beschuldigt und auf Antrag des eigenen uders, der es bereits in jungen Jahren zum Staatsanwalt gebracht hat, zum Tode verurteilt wird. Erst im allerletzten Augenblick wird der wahre Täter entdeckt und der Bruder ist es selbst, der seinem sich schon auf dem Wege zur Richtstätte gegeben wird, I vefindlichen Brnder die Freiheit bringt. Der der Becke] Film har auf alle Zuschauer einen tiefen Eindruck gemacht und mit atemloser Spannung wurden die Vorgänge auf der weißen Wand verfolgt, zuma! in dem Werk selbst erste Kunstkräfte beschäftigt sind.—„Der Tyrann von Owasco“, ein amerilanischer Sensalionsfilm, gibt einen liesen Einblick in die Korruption gewisser amtlicher Kreise jenseits des großen Ententeiches. * Rückfahrkarten lösen! Die Fahrkartenausgabe Soest schreibt: Zur 1300=Jahrfeier der Stadt Soest(5.—7. Juli) ist starker Personenverkehr zu erwarten. Den in dieser Zeit nach Soest fehrenden Reisenden wird im eigenen Interesse empfohlen, bei den Abgangsstationen Rückfahrkarten zu lösen. Die Erwerbslosigkeit in Westfalen. Nach einer vorliegenden Statistik sind in der Provinz Westfalen augenblicklich noch an Erwerbslosen vorhanden: Ahlen 24, Arnsberg 296, Berleburg 165, Bennigloh 42, Bielefeld 324, Bocholt 390, Bochum Stadt und Land 8 950, Dortmund Stadt und Land 13395, Gelsenkirchen Stadt und Land § 312, Gladbeck 1650, Gütersloh 54, Hagen 4 685, Hamm 256, Hattingen 4914, Hemer 224, Herford 18. Herne 3348, Herten 534, Hörde 1345, Iserlehn 72, Kamen 637, Lippstadt 654, Minden 253. Münster 372, Paderborn 113, Plettenberg 267, Recklinghusen 2296, Rheine 374, Siegen 415, Soest 98. Schwerte 300, Warburg 186, Werste 322, Wanne 1814, Witten 3363. Es sind also in Westsalen noch rund 64550 Leute arbeitslos und wohl Mancher nicht mitgezählt. Hennen, 4. Juli.(Gemeindevorsteherwahl.) Durch geheime Wahl wurde der Gutsbesitzer Friedrich Sxäing in Hennen als Gemeindevorsteher wiedergewählt und als Stellvertreter Kaufmann Dietrich Albert neugewählt. 4 * 0 Finnmes andra Um in der heutigen geldkneppen Zeit jedem Bürger von Schwerte und Umgegend Gelegenheit zu geben sich einen Ssoff entgege konnn Großhandelswaren S Secc HERÖTELLER KRAEMER& FLAMMER HEILBRONN nniere 07 Vorbrat zum 25 J direkt an ßer Goßhandlung haben direkle Favrikvertretungen für und Rheinland so daß die Bügerschaft wohln abzug wieder wir vie Westfalen Schwerte eine solch günstige Ei kaufscelegenheit haben dürfte Tüchtige Schwerter Schi auf Wunsch nachgew neid meister werden a. Fn ter3 2063 90 9 Tuchgre Inh. Frau Wilh. Meier, Hagenerstr. 26. 925 Sc N S ceag Sesssts * F# die bewährte liefern sofort Brüder Dr. Classen G. m. b. H. 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(ott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlub gefallen, unsere innigstgeliebte Tochter und Schwester Anne im Alter von 10 JJahren und 10 Monaten nach langem, schweren Leiden am Preitag den 4. Juli, morgens 31 Uhr zu sich in die Ewigkeit a zurufen Die trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Kruse u. Frau, Luise, H. inrich und Sieglinde als Ceschwister. Schwerte, den 4. Juli 1924. Die Beerdigung findet Montag den 7. Juli, schm. 3 Uhr vom Trauerhause, Am Kirchtre, be. 1 1 Heute morgen 3 Uhr erlöste Gott der Hierr unsern guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel rierrn Friedr. raust Obermeister a. D. von seinem langen, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 77 Jahren. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Schwerte(Ruhr), Barmen und Oestrich, den 4. Juli 1924. Veranntinatllung Infolge Ermäßigung der Brennstoffpreise stellen sich die Strompreise für Kleinabnehnur ab 1. Juli 1924 wie folgt: a) Für den allgemeinen Verbrauch ohne Ver pflichtung oder Beschlänkung, bei einer monatlichen Abnahme bis zu 25 KW-S. für jede KW-St. 40 G=Pfg üoer 25„„„„ 38 rechnteum Lemgo (Lippe) Höhere techn. Lehranstalt Staatskommissar. nA aus statt. Die Ueberfährung nach Hagen findet Montag, den 7. Juli. mittags ½12 Uhr. die Beerdigung daselbst um 3 Uhr auf dem Remberg-Friedhof statt.— Von Beileidsbesuchen wolle man bitte Abstand nehmen. 2332 Für die vielen Beweise inniger Teil nahme beim Heimgange unserer teuren Entschlafenen sagen wir hiermit unsern lief empfundenen Dank. 2355 Familie Wilhelm Staas Familie Emil Peltzer. Schwerte und Neheim, den 4. Juli 1924 W tu 20 50 75 100 150 200 250 300 35 32 30 28 27 26 24 Statt Karten! Grete Kohlmann Otto Schulte Verlobte 2333 Schwerte Höfen b. Ergste den 6 Juli 1924. Die Verlobung unserer Tochter GRETE mit Herrn Dr. jur. GUSTAV BALLAUFF beehren wir uns anzuzeigen Direktor G.O. Wolters u. Frau Alfriede geb. Hanstein Villigst b. Schwerte, im Juli 1924 Meine Verlobung mit Fräulein GRETE WOLTERS beehre ich mich anzuzeigen. Dr. jur. Gustav Ballauff Dortmund, im Juli 1924 62 ** *• ·Von der Reise zurück!: Kinderarzt Dr. Stargardter Telefon 1803. s Hagen, Südstr. 7. 8 99999999995995 Roesler& Co Loipzig Großes bedeutendes Usseraranz=Anternehmen hal für den Platz Schwerte seine General=Verirrlung zu vergeben. Wir erbillen Bewerbungen von Herren, die über erstklassige Beziehungen zu Handels= und Industrietreisen verfügen und die ernstlich gewillt sino, sich per sönlich dem Ausbau des Geschäftes energisch zu widmen Wir bieten hohe Bezüge und jede sachmännische Unterstützung. Angebole erheien unter K. H. 1332 an Rudolf Mosse, Cöln. 2353 Fürstenbergbräu pisener hautrscun Hunien& Vortmühort hilten*. in Fässern, Siphons u. Flaschen hübtrr Fferertangk. Biergroßhandlung: Schwerte= Ruf 164 b) Für Abnehmer mit überwiegendem Kraft stiomverbrauch, inebesondere alle handwerksmäßigen, landwirtschaftlichen und forstwirt schaftlichen Betriebe, welche schriftlich die Verpflichtung üvernehmen, monatlich mindestens 50 KW-St. zu bezahlen, und außerdem die Motoren nicht von beginnender Abend dämmerung ab bis 9 Uhr abends laufen zu lassen, bei einer monatlichen Abna'me über 50 KW-St. für jede KW-St. 31 G Pfg „ 75„„„„ 28„ „ 100„„„„ 26 „ 150„„„„ 25„ „ 200„„„„ 24„ „ 250„„„„ 23„ 300„„„„ 400„„„„„ In keiner der Preisobstusungen nach a und wird weniger berechnet als sich uner legung der vorhergehenden Stufe ergeben würde. Im übeigen verweisen wir au unsere Bekannt machung vom 5. April d. Is 2866 Hagen i. W, den 4. Juli 1924. Kommunales Elektrizitätswerk„Mark“., ktien=Gesellschaft. Mieter=Schutz Verein, Schwette. — 2335 Sonntag, den 6. Juli 1924. vormittags 11 Uhr: Versamitn im Lokal August Peters, Wilhelmstraße. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung zahlreiches Erscheinen erwünscht. Der Vorstand. per Fl. 75 und 40 Pf. a. Blütenmehl 5 Pfd.=Beutel 90 Pfg. Psd. 35 Pfg. Käse prachtvoller Honanert Pfd. 85 Pfg. Sl II K Heitung ehne Operation ist möglich, mit meinem Bruchverbandapparat, ohne Feder, ohne Gummiband, ohne Schenkeicleinen(für alle Arten vo. Brüchen, wie Leisten=, Scheiuiel=, Bauchbrüche etc.) hält auch den schwersten Brich ohne lastigen Druck von unten nuch oben sicher zurück. Cag und Nacht iragdor, Wunkworoen gänzin ausse chlossen. Sichere Hüife, A#,#g#m gupg ge teine versaglen, auch für Kinder im zartesten Riter, vollste Garantie für Pg, Seid zurück. Glänzende Anerkeinungen von uheinen Prsonen weiden vorgelegt, z. J•: Frau J. H. Lüdenscheid, Bruch gebeilt Herr 3. M. in Neuweier, 75 Jahre alt, schwirer Bruch gehellt. Herr H. R. in Naumburg, 78 Jahre alt, Oeppelheuw geheill Frau 3. Sch. in Plauen, 6r Jahre alt, Depp=leruch geheilt usw. 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Meinen Geburtstag in voriger Woche benutzten einige dieser holden Wesen zu solch einem Festmahle. In Ermangelung eines Dieners nahm ich in meinem Jimmifoxanzug die Gratulanten in Empfang: die Kiebig, Süßholz, Quabbe und uerblume. Punkt auf den Glockenschlag waren alle erschienen, jede mit einer Topfblume in der Hand und ausgerechnet alles Granien. Als Anstandswauwau fungierte die Kiebig, wie immer, wo sie ist. Uns allen wies sie den Platz zu, und dann hielt sie eine salbungsvolle Tischrede. Dabei meinte sie u. a., man müsse doch auch ihres Mannes gedenken, der bei einer „grünen Ampel“ in seinem„Herrenzimmer“ sich auf sein Examen vorbereite. Und— sie schickle einen kleinen Waschkorb voll Eßwaren und eine Kanne voll Bowle zu ihrem Gattchen. Nun ging die Schlacht los! Wie die sich auf das Spahnferkel stürzten! Ich glaube, die hatten vier Wochen gefastet. Von allen„Gängen“ blieben nur die Knochen und einige harte Kartoffeln übrig. Wie sich die Kiebig mit dem Messer in die Zunge schnitt, dacht ich, die schweigt für heute. Aber da hatte ich mich gewaltig getäuscht. Auf die Bowle stürzten sie sich wie ausgedurstete Wüstenwanderer. Und wie das Zeug wirkte. Zuerst überschütteten sie einander mit Schmalzlimonaden.„Was die Süßholz für ein selten schönes Gesellschaftskleid anhat. Der elfenbeinsarbene Seidenkragen steht gut zu dem roten Haar.“ Frau Sauerblume, die immer mit Stolz von ihrer Pensionszeit sprach, wandte sich an mich:„Aber Herr Grämlich, mit Ihnen soll eine platte Umwandlung vorgenommen werden.„Doch nicht platt wie eine Freimarke?“ entgegnete ich. „Nein, Sie sollen doch„Plattdeutsch lernen!" „Ach so, ja, zu diesem Zweck suche ich die ländliche Gegend von Wandhofen auf. Meine Leserschaft unterrichte ich dann von meinen Sprachstudien. Frau Sauerblume und Süßholz waren inzwischen in einen heftigen Wortwechsel gekommen. Da ihre Männer Stadtverordnete sein sollen, behauptete jede, ihr Mann habe den Antrag wegen Anschaffung dreier Bedürfnisanstalten eingebracht. Erst wie ich darauf hinwies, daß dieses doch gleichgültig sei und wir uns über den Erfolg freuen sollten, waren sie ruhig. „Die Stadtverordneten scheinen ja nicht einmal eine Uhr zu haben,“ behauptete Frau Quabbe.„Wieso?" fragte ich.„Ja, dann ließen sie einen nicht so lange auf der Tribüne warten. Denn Pünktlichkeit ist die schönste Zierde eines Bürgers. Da kann ich begreifen, wenn einige Bürger mit ihren Steuerzahlungen etwas nachgehumpelt kommen.“ Frau Kiebig räusperte sich und sprach in wichtigem Tone:„Ja und die Badeanstalt! Das ist und bleibt ein Sorgenkind. Im Jahre 1914 hörte ich, daß ein verstorbener Gönner unserer Stadt derselben einige tausend Mark für eine Badcanstalt hinterlassen habe. Plötzlich hat sich dann ein neues und zwar sehr schönes Rathaus daraus entpuppt.“„Ja, solche Verwandlungskünste kommen öfter in der Welt vor,“ entgegnete ich und wies das an Hand von Beispielen nach. Unsere gute Bowle war inzwischen wie Schnee vor der Sonne geschmolzen. Doch schnell pfiff ich aus dem Fenster unsern Klub=Pfiff und schon kamen zwei Mitglieder um die Ecke gefegt. Mein verschwiegener Auftrag: ein 10 Liter=Siphon Bier heranzuschleifen, wurde prompt erledigt! Na, nun bekamen sie alle eine lose Zuge. Jede hielt Dauervorträge und kam sich vor wie im kiilurischen Sessel des Parlamentes. Die Sauerblume konnte es einfach nicht verstehen, daß auf dem Königsplatz so viele von den Pflastersteinen herumlägen. Ihr Mann sei vor einigen Abenden darüber gestürzt und habe sich seine nagelneue Hose dabei zerrissen. Einige Straßen würden diese Steine viel besser kleiden, denn wenn diese so herumlägen, sei ihr Zweck nicht erfüllt und das sei vom volkswirtschaftlichen Standpunkt ein übles Ding. Frau Süßholz, die immer sehr auf Reinlichkeit hält, betonte, daß aus hygienischen Gründen noch verschiedene Vorkehrungen getroffen werden könnten, so z. B. wäre es sehr angebracht, wenn an verschiedenen Stellen unserer Stadt Papierkörbe aufgestellt würden. Dann würden die Papierfetzen und die Obstschalen von den Bürgersteigen und aus den Gossen verschwinden und das Wasser könnte ungehindert seinen Weg nehmen. Zu Ehren desjenigen Stadtverordneten, der zuerst diesen Antrag einbringen wird, rieben wir einen kräftigen Salamander. Ganz egal, das verstanden die alten Tanten ausgezeichnet. Einen schwungvollen Vortrag über Verkehrswesen unserer Stadt redete die Kiebig. So mißfiel ihr, daß man in regen Verkehrsstunden sich nicht an das„Rechtsgehen" gewöhnen könne. Ferner vermißte sie an den Knotenpunkten unserer Stadt die Aufsichtsperson, die über die richtige Geschwindigkeit der Fahrzeuge wache. Sie befaßte sich ferner mit einer Uebernachtungsstelle und einem Heim für wandernde Naturfreunde Da ihre Ausführungen aber zu monoton gehalten waren, befanden sich die anderen Gäste bereits im Traumland. Das fand Frau Kiebig für unverschämt, nahm die Schüssel, die sie meiner Frau geliehen hatte, in der' die übrig gebliebenen, harten Kartoffel waren, schüttete sie einfach auf den Perser=Teppich und verschwand schimpfend wie ein Rohrspatz. Die andern habe ich ganz sanft aus dem Schlummer geweckt und sie alle zur Wohnung der Süßholz begleitet. Ich glaube, dort feiern und halten sie noch Vorträge bis heute. Mit vielen Grüßen verbleibe ich Euer Balduin Grämlich. welken. So isthes vom Kammerpräsidenten Pain= leve voreilig gewesen, Herriot den„Ministerpräsidenten des Friedens" zu titulieren, denn erst muß er den wirklichen Frieden hergestellt haben und dann muß er auch auf seinem Posten verbleiben. Der Friede ist eine Angelegenheit, die ganz Europa angeht, und dessen Grundlagen nicht allein durch die französische Brille betrachtet werden können. Richtiger wäre es gewesen, Herriot den mierminister der Wahlversprechungen zu nennen, denn in der Wahlagitation hat er als sein Programm erklärt, daß das Ruhrgebiet zur Wiederauferichtung der wirtschaftlichen Wohlfahrt geräumt werden müsse. Heute spricht er von einer unsichtbaren Ruhrokkupation, die darin besteht, daß das Gegenteil von dem geschieht, was er gesagt hat. Es ist nichts davon zu merken, daß Truppen herausgezogen werden sollen, vielmehr wird an den geforderten neuen Kasernenbauten festgehalten. Das sieht nach allem anderen eher aus, als nach Maßnahmen, die von einem Ministerpräsidenten des Friedens stimmen. Die Rückberufung der ausgewiesenen Ruhrleute wird in Paris als ein Zeichen des guten Willens Herriots bezeichnet, sich mit Deutschland zu vertragen, aber sie steht zum guten Teil noch auf dem Papier, da es schwer ist, für diese gemaßregelten Menschen in der ursprünglichen Heimat Quartier zu finden. Da zahlreiche Ausgewiesene noch der Heimkehr harren, so ist es selbstverständlich, daß die Reichsregierung auf die Erweiterung des bisher gezeigten Entgegenkommens rechnet. Die deutsche Antwort wegen der Wiederholung der militärischen Kontrolle stellt einen weitgehenden Beweis unseres ehrlichen Willens dar, mit der Entente zu einer Verständigung zu gelangen, aber nichts destoweniger wird sie erst von Marschall Foch und anderen Autoritäten geprüft. Auch der neue Micumvertrag ist kein Beweis der Freundschaft für uns. Der„moralische Pakt", von dem die beiden Ministerpräsidenten bei ihrer Zusammenkunft in Die bergangene Woche. Die Freunde des neuen Mannes in Paris sind sehr eifrig bei der Arbeit, für Herriot Lorbeeren auf Vorschuß zu pflücken, ohne daran zu denken, daß solche Ruhmeskränze leicht verDie Roman von Liesbet Dill. Copright by M. Feuchtwanger, Halle a. S.) (56. Fortsetzung.) * Goti steh' mir bei, daß ich ihm alles sagen kann, wie es für ihn und seine arme Mutter am besten ist, dachte Fräulein Schmidt, der die Knie zitterten. Hinter dem Büfett standen unausgepackte Bilder, und an Sesseln und Sofas hingen noch die Preiszettel. Die Möbel schienen alle von dem Packer so abgestellt zu sein, und die Fenster machte wahrscheinlich hier den ganzen Tag keiner aus, denn alles war blau von Rauch. An der sonst kahlen Wand hing ein gerahmter Spruch. „Und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird Euch frei machen. Es war sein Konfirmationsspruch. Er hatte ihn sich aus den Trümmern seines Hauses gerettet. Nebenan war die Ausstellung. Sie klinkte leise die Türe auf. Vom hellen Sonnenschein, der diesen Raum erfüllte, geblendet, erblickte sie den trunkenen Silen, die belgischen Pferde und die Rymphe. Du lieber Gott, weniger konnte man wirklich nicht anhaben, und dazu im Freien. „Verkauft.“ stand darunter. Na ja. Aber wer sollte diesen abgezehrten heiligen Hieronymus mit den abstehenden Ohren, der an den unnatürlich roten Baum gebunden war, wohl kaufen?" Eine Tür klackte. „Fräulein Schmidt! Wie kommen Sie denn hierher?“ rief eine fröhliche, helle Stimme. Sie fuhlte sich umfaßt und herumgewirbelt, daß ihr fast der Sonnenschirm zerbrach. „Ernst! Sind Sie's wirklich?" „Ja, ich bin's.“ Blond und groß mit blitzenden blauen Augen stand Herwegh vor ihr. Die Sonne leuchtete auf seinem Haar, und über seiner ganzen Erscheinung lag etwas Strahlendes. Vergnügungs=Anzeiger Sonnabend: M.=G.=V.„Edelweiß", 7 Uhr: Massenthor am Denkmal, Leiter Herr Fr. Pannebecker; anschließend Sängerkommers„Im Reiche des Wassers" Lichtspiele zur Reichskrone:„Einer Mutter Herzblut".„Der Tyrann von Owasco",„Jimmy Dubrey“. Sonntag: M.=G.=V.„Edelweiß": Morgens 9 Uhr im „Westfälischen Hof“ Wettsingen. Nachm. 2 Uhr: im„Freischütz" Wettsingen. Nachm. 2 Uhr:„Im Reiche des Wassers" Wettsingen. Lichtspiele zur Reichskrone: Programm wie am Sonnabend. ontag: Lichtspiele zur Reichskrone: Programm wie am Sonnabend. Versammlunsg-Anzeiger Sonnabend: Bürgerschützenverein, 1. Kompagnie: Appell bei Jungesblut, 8,30 Uhr. Bürgerschützenverein, 2. Kompagnie: Appell bei Falkenroth(Kaiserhof). 8,30 Uhr. Bürgerschützenverein, 3. Kompagnie: Appell bei Jöckel(am Markt), 8.30 Uhr. Sonntag: Kriegerverein: Abends 8 Uhr Monatsversammlung bei Kordeck. Ev. Männerverein: Nachm. 5 Uhr Versammlung im Gemeindehaus. Mieterschutzverein: Vormittags 11 Uhr Versammlung im Lokale Wilh. Peters, Wilhelmstr. Ziegenzuchtverein: Nachm. 4 Uhr im Grüntal. Montag: Bürgerschützenverein, Reiterabteilung: Versammlung beim Rittmeister Potthoff, 8,30 Uhr. Gabelsberger Stenographenverein: 8 Uhr in der Sedanschule Uebungsabend. Dienstag: Naturheilverein Schwerte: Abends 8 Uhr Versanmmlung„Zum neuen Rathaus“. ondon mit großem Pathos gesprochen hatten, hat nicht hindern können, daß sich zwischen Englank und Frankreich schon wieder Meinungsverschiedenheiten über die schwebenden Fragen herausgestellt hatten. Alle Beschwichtigungen haben diese Tatsache nicht verhüllt. In der bevorstehenden Londoner Konferenz vom 16. Juli, in der über die Reparationen und die Freigabe des Ruhrgebietes verhandelt werden soll, hofft man, ein tüchtiges Stück weiter zu kommen, vorausgesetzt, daß wirklich etwas daraus wird. Um die Pariser Regierung willfähriger zu machen, rüstet man in London schon zu einer zweiten Koferenz, in der über die Räumung des Rheinlandes verhandelt werden soll. In Rom hat König Victor Emanuel von Italien in einer Botschaft an die Kammer das Wort ergriffen, um die Versöhnung zwischen Mussolini mit seinen saszistischen Anhängern und den übrigen Parteigruppen wieder herzustellen. Die Armee hält zum König und ist bereit, die Faszisten zu unterdrücken, aber der Monarch zieht es vor, die Ruhe ohne Blutvergießen wieder herzustellen. Eine Veränderung war mit dem ganzen Menschen vorgegangen. Das Scheue, Gedrückte war verschwunden, er war wieder der Junge aus der Mainzerstraße mit der roten Primanermütze. Er ließ sie gar nicht zu Worte kommen. „So, jetzt setzen Sie sich erst mal,“ er drückte sie aufs Sofa.„Wir trinken zusammen Kaffee und Sie müssen erzählen. Ich habe Sie ja so lange nicht gesehen. Wie freu' ich mich, wie freu' ich mich,“ sang er und schwang eine Klingel. Ein kleiner Schreiber erschien. „Also. Paul, fliegen Sie mal rasch hinüber zum „Venusberg“ und bringen Sie Kaffee, viel, schwarz und heiß, und dann Mohrenköpfe, Schillerlocken und Speckkuchen, einen ganzen=Turm!" Der Schreiber flog. Er nahm der alten Dame den Hut vom Kopf, daß die Nadeln herausflogen. „Shen Sie, wenn ich früher jemand zu Gast haben wollte, es war eine Liebhaberei von mir, wie der Mensch ja meist aus schlechten Angewohnheiten besteht, mußte ich erst fragen, ob es der Gnädigen paßte und die Köchin guter Laune mar. Und wenn er dann kam, dann paßte er nicht, weil er einen Bart hatte, oder man hatte ein Monokel erwartet und es kam eine Brille. Jetzt pfeif' ich meinem Schreiber und schon ist das Gewünschte da. Sehen Sie!" Da stand das Tablett mit dem Kaffée. der kalten Sahne und einem Kuchenberg, von dem ein ganzes Whistkränzchen gespeist werden konnte. „Und nun erzählen Sie, Fräulein Schmidt, was macht die Mainzerstraße, was macht das Whistkränzchen, was machen die Sonntage und was macht Mama?“ Er legte ihr Kuchen vor und goß ihr den Kaffee ein, obwohl sie immer wehrte.„Nicht so viel und nicht so voll, Herr Ernst.“ Ach, da lief er schon in die Untertasse. Er freute sich zu sehr, der gute Junge. Die Mainzerstraße ist jetzt eine Sackgasse geworden, seit wir den neuen Bahnhof haben, ich komme nicht mehr dort vorbei,“ sagte Ernst. „Ich bin jetzt viel unterwegs, nächste Woche fahre ich nach Ostende, habe dort eine Erbschaftsauseinandersetzung. Aber erst will ich die Aufführung der„Walpurgisnacht" abwarten, die Müller=Güth singt mit. Früher konnt' ich Mendelssohn nicht leiden, er war mir zu flach, zu süß! Man urteilt ja meist über Dinge, die man nur halb kennt. Wieviel Weisheit haben wir damals zusammengeredet an den Sonntagnachmittagen, wissen Sie noch?“ Eine Taschenuhr, die irgendwo herumlag, tickte fein und hell, und ebenso rasch fühlte Fräulein Schmidt ihr Herz gehen. „Ja, Ernst,“ sagte sie,„es ist vieles anders gekommen und wir sind grau darüber geworden. Sie und ich. Bei mir ist das kein Wunder, aber für Sie ist es noch früh.“ Er fuhr sich mechanisch durch das volle Haar, das sich an den Schläfen entfärbt hatte. „Zunächst stecken Sie einmal die Uhr dort zu sih; es ist doch Ihre goldene Konfirmationsuhr vom General, und nachher ist sie weg. Man soll niemand in Versuchung führen. Und dann wollen wir einmal miteinander reden wie zwei alte Lekannte." Er schob die Tasse weit fort, als ob er damit eiwas von sich schieben wollte.„Sie gestatten mir doch eine Zigarre!" „Gewiß,“ sagte Fräulein Schmidt.„Warum nicht? Man kann es auch bei einer Zigarre besprechen.“ Sie sah ihm zu, wie er das Zimmer nach Streichhölzern durchstöberte, erst auf dem Büfett, dann auf den Stühlen, zuletzt förderte er die Schachtel aus seinem Beinkleid. Als die Zigarre brannte, ergriff sie seine Hand und sagte ihm alles, was sich während der letzten Jahre an Sorge und Kummer, an Mißtrauen, Angst und Mutterliebe in ihrem einsamen alten Herzen aufgespeichert hatte. Er hörte ihr nachdenklich zu und spielte mit der Zuckerzange. Als sie von seiner Mutter Gottesdienste am Sonntag, d. 29. Juni. Katholische Gemeinde. Kath. Pfarrkirche: 5,30 Uhr: Stille hl. Messe. 6,15 Uhr: Stille hl. Messe. 7 Uhr: Stille hl. Messe; Monatskommunion des Männerapostolates und des Gesellenvereins. 8 Uhr: Levitenhochamt mit Predigt und Segen. 10 Uhr: Auszug der Prozession. In Geisecke, Westhofen und Holzen fällt der Gottesdienst heute der Pfarrprozession wegen aus. Evangelische Gemeinde. Große Kirche: 8 Uhr: Kindergottesdienst (Blumensonntag). 9,30 Uhr: Pastor Nell. Kleine Kirche: 8 Uhr: Pastor Nell. 10 Uhr: Pastor Florin. Ev. Krankenhaus: 9 Uhr: Pastor Florin. Ev. Stadtmission, Kuhstr. 7. Sonntag früh 8 Uhr: Blaukreuzverein; nachm. 4 Uhr: Bibelstunde; abends 8 Uhr: Gemeinschaftsstunde. Mittwoch abend 8.30 Uhr: Gebetsstunde.— Gemischter Chor: Dienstag und Donnerstag abends 8 Uhr. sprach, zuckte es um seinen Mund, und er schloß rasch die Augen, wie um Gefühlen die Tür zu verriegeln. „Und wenn Sie das alles nicht mehr rührt, Ernst, so können Sie nicht wissen, was sich alles hier vorbereitet.“ „Wie soll ich das wissen,“ sagte Ernst,„ich bin ja kaum vier Wochen zurück.“ „Lutz ist verheiratet und Liane hat sich verlebt" „Liane hat sich verlobt? Sieh da.“ „Sie haben keine Karten geschickt, denn er ist Amerikaner, die zeigen nur die Hochzeit an, und bei Liane ist es auch besser so. Sie hat ihn auf dem Schiff kennen gelernt, sein Vater hat Brauereien in Nordamerika; er gibt jedem Sohn bei seiner Mündigkeit eine Million mit, und er hat fünf Söhne.“ Ernst begann mit der Zange Figuren auf der Decke zu zeichnen.„Und was sie stäter erbt, ist sicher drei mal so viel.“ Nun, Liane konnte das gebrauchen und er war schon ganz in ihren Händen. Sie hatte gar nicht gedacht, daß Amerikaner so verliebt sein könnten. Und wie er die Mama verwöhnte. Diese Geschenke, diese Ausstattung. Sie lag jetzt bei Meyers im Fenster. Sie blieben vorläufig hier und hatten sich eine Villa am Kurgarten gemietet, denn solange die Mutter lebte, ging Liane nicht nach drüben. Lutz war mit seiner jungen Frau jeden Sonntag hier, und es mußte ihm doch entsetzlich peinlich sein, wenn es geschehen sollte, daß er einem von der Familie auf der Straße begewpets. „Es ist geschehen, sagte Ernst, in seine Figuren vertieft. „Ach du lieber Herrgott. Wer war es denn? „Die gute Großmama. Sie kutschierte gerade ins Nachmittagskonzert und fragte mich, ob ich „glücklich alles hinter mir hätte"! Und da sagie ich mit gutem Gewissen ja.“ Fortsetzung folgt. 1 Verghofen, 1. Juli. Wegen unsittlicher Handgenüver seiner 12jährigen Tochter wurde Hörde, n der Zeche mit Kall Cgerninstürs1 gen. Nr. bei. einrich Hahne, der aus Bergund letzte Zeit in Dortmund dettmunder Schöffengericht mit straft. 1 Monat 2 Wochen #t wurden ihm angerechnet. Bubenstreiche. Ein schwerer Unfall wurde nachmittag durch spielende Kinder Am Nußzbaumweg in der Nähe reie Vogel warfen sie Steine in einen beindenen Wagen. Dem Fuhrmann soritre dabei Kalk in die Augen. Er agen und erlitt schwere Verletzunder Arbeiter Hucht, der ihm zu Hilfe wollte, kam zu Fall und verletzte sich da mußten dem Krankenhause zugeführt Die jugendlichen Täter wohnen in Hörde. Kuhdiebstahl. Holzmicede, 4. Juli.. An einem Kuhdiebstahl. u Spirbuben in einer der letzten Nächte auf ter benachbarten Weide ausgeführt, hatten sie nicht lange Frende. Das zunächst nach einem Walde gewiebe Tier wurde daselbst abgeschlachtet und auf eine evenfalls gestohlene Karre verstant. um in Tortmund verkauft zu werden. Das Gefährt kam aber dem Ange des Gesetzes verdächtig vor. Auf der Münsterstraße in Dortmund, hielt Polizeistreife den Wagen an, auf dem die Land bedeckte Kuh vorgefunden wurde. Der Fuhrmann sprang sofort vom Wagen und flüchicte, ein Polizeibeamter stellte ihn jedoch in einem veg. nachdem er einige Schüsse auf ihn abgegeben hatte. Verletzungen erlegen. Unna, 4. Auli. Gestorben ist der am 14. Juni menerstraße von dem Auto des Grafen „=Heeren überfahrene Schlosser Julius s Kamen. Derselbe wurde am Tage da katholische Krankenbaus einei * ein mnit Fell auf der lettenber Kümper des und inneren Verletzungen gestorben.— Das bruch nas ineren Vertehungen der Feuerwehren des Amtes UnnaKamen findet nunmehr bestimmt am Sonntag. den 10. August, in Südlamen statt. Westfälische Schuhbörse, Dortmund. Dortmund, 3. Juli. Die Westfälische Schuhbörse Dertmund beschloß in einer Mitglieder= versammlung am 1. Juli d. Is., die Börsenveranstaltungen wegen der durch den allgemeinen Geldmangel hervorgerufenen Absatzschwierigkeiten auf weiteres ruhen zu lassen. Insolgedessen fällt auch die für Montag, den 7. d. M. ursprünglich in Aussicht genommene Schuhbörse im „Kölnischen Hof“ aus. Verwahrlostes Mädchen. Haltingen, 4. Juli. Ein Bild sittlichen Tiefstandes ergab sich bei der Festnahme eines erst 15 Jahre alten Mädchens, das sich tegelang im Hattinger Stadtwalde umhergetrieben und von seinem fragwürdigen Verdienste über zehn Tage lang seinen Lebensunterhalt bestritten hatte. Bei der ärztlichen Untersuchung stellte der Arzt eine ansteckende Krankheit fest. Die Tochter wurde von ihren Eltern wieder abgeholt. Als Grund ferer Entfernung aus dem Elternhause gibt sie an,„daß die Eltern nicht mit ihr zum Tunzboden gegangen wären". Bei dieser Gelegenheit###erden wir an einen Bericht der Elberfelder Polizei erinnert, in dem es dieser Tage hieß: den letzten Wochen wurde von der Sittenpolizei zahlreiche Skraftasen bearbeitet, die ein beirüper##es Bild auf die öffentliche Moral werfen. Putz= und Vergnügungssucht, mangelnde Aufsicht waren in allen Fällen die Ursache, daß Mädchen im Alter von 18 bis 22 Jahren mit der Sittenpolizei in Berübrung kamen. Von 52 festgenommenen Mädchen waren 1### geschlechtskrank und mußten den städtischen Krankenanstalten zugeführt werden. Soweir Gewerbsunzucht nachge wiesen wurde, erfolgte Vorführung vor den Strafrichter. Aus den Kreisen der Männer wurden 16 Sitrlichkeitsverbrecher und Aergerniserreger festgenommen. Ebenfalls gelangten einzelne Vergehen bezw. Verbrechen nach§##8 des Strasgesetzbuches zur Anzeige. Ein„harmonisches Ehebild“. Duisburg Ruhrort, 1. Juli. Ein„harmonisches Ehebild“ entrollte eine Verhandlung vor dem Quisburger Schöffengericht. Angeklagt war der genaufseher Liese aus Laar. Es wurde ihm gelegt, seine Schwiegermutter mit einem Beil derart mißhandelt zu haben, daß sic erhebliche Verletzungen davongetragen hatte und längere Zeit das Bett hüten mußte. Der Grund war ein vollständig zerrüttetes Eheleben. Liese hatte bereits im Jahre 1918 geheiratet und schon von Anfang an war die Ehe keine besonders glückliche. Der Angeklagte gibt an, daß der Ursprung in der Person der Schwiegermutter zu suchen sei, die das charateristische Bild einer „bösen“ Schwiegermutter sei. Sie habe stets auf ihre Tochter eingewirkt und ihn so auf jede Weise schikaniert. So habe ihn seine Frau nicht weniger als siebenmal verlassen, und zwar immer dann, wenn sie mit ihrer Mutter zusammen gewesen war. Auch von der Schwiegermutter selbst seien ihm viele Fußangeln auf dem Lebensweg gelegt worden. Sie habe sich des öfteren sogar an seine vorgesetzte Behörde gewandt, um ihm seine Stellung unmöglich zu machen. Die Schwiegermutter jedoch wie die Frau behaupten, daß die Schuld nur am Manne liege. Er habe seine Frau sogar mißhandelt und geschlagen, doch mußte seine Frau zugeben, daß auch sie Haare auf den Zähnen habe und ihren Mann des öfteren mit den gröbsten Schimpsworten bedacht habe. Der anwalt kam an den Standpuntt, daß beide Teil. nicht srei von Schuld seien und beantragte gegen den Ehemann eine Geldstrafe von 150 Goldmark. Das Gericht gab dem Antrage des Staatsanwalts statt und verurteilte L. zu 150 Goldmark Geldstrafe, in Raten zu 15 Mark, zahlbar vom 1. August ab. Tragischer Unglücksfall. Paderborn, 4. Juli. Ein überaus tragischer Unglücksfall ereignete sich gestern früh in der Wohnung des Oberleutnants Hammer. Am Abend vorher, von einer Uebung zurückgekehrt, legte Hammer seinen Revolver auf den Tisch des Wohnzimmers und legte sich dann zu Bett. Morgen hörte er plötzlich einen Knall und als er ins Zimmer eilte, fand er seine Frau am Boden liegend vor. Sie hatte beim Abstäuben des Tisches den Revolver in die Hand genommen; dieser entlud sich und die Kugel traf die Frau so unglücklich, daß sie bald nachher gestorben ist. Das Vogelnest im Brieftanen. Flöha, 4. Juli. Ein Rotschwänzchenpaar hat sich ein Nestchen in einem hölzernen Hausbriefkasten, der neben der Eingangspforte eines hiesigen Villengrundstücks angebracht ist, zurechtgemacht. An dem Briefkasten, dessen Einwurfsspalt offensteht, ist eine Anschrift befestigt mit dem Inhalt, daß der Briefkasten jetzt nur für die Vögelchen bestimmt sei und daher Briefe nicht einzulegen seien. Spüren die Vöglein etwa auch Wohnungsnot, daß sie sich gerade in einem Briefkasten niedergelassen haben? Der Herzog als Maurergeselle. In den englischen Adelskreisen und auch in englischen Arbeiterkreisen spricht man zurzeit sehr viel von dem Einfall des Herzogs von Argyll. Der Herzeg hat sick auf einem entfernten Vorwert eigenen Besitrums als einfacher Manrer berdungen. Ei arbeitet zusammen mit den anderen Maurern, trägt die gleichen Kleider wie diese, also ein Hemd von grauer Wolle und einen breiten Arbeiterhut. Vergüten läßt er sich seine Arbeit nach dem Tarif. Der Arbeitslohn, den er auf diese Weise verdient, ist sein einziges Unterhaltsgeld. Von seinem sonstigen, natürlich sohr großen Einkommen rührt er die ganze Zeit über nichts an. Als Motiv gibt der Herzog den Fragern, die sich natürlich sehr zahlreich einfinden, an, er wolle einerseits das Leben des Handarbeiters einmal aus eigener Erfahrung kennenlernen. Andererseits wolle er durch die Kraftprobe, die die ungewohnte und schwere Arbeit für inn bedeute. den Vemeis erbringen, daß der englische Edelmann trotz mancher Verweichlichung durch die moderne Lebensweise und die nicht in jeder Hinsicht einwandfreie Erziehung trotzdem allen törperlichen Anforderungen gerecht zu werden vermag, die an irgendeinen anderen Engländer gestellt werden. Durch seinen Einfall hat sich der Herzog in weiten Kreisen die größte Volketümlichkeit gesichert. Eine Wildwest=Räuberbande. Aus dem Zuge Chicago—Milwankee—St. Paul haben Räuber vierzig Postbeutel, die Wertpatete im Werte von 2 Millionen Dollar enthielten, gestohlen. Der Zug wurde 30 Reilen von Chicago entfernt angehalten. Kurz vor dieser Stelle, als der Zug mit einer Geschwindigkeit von 60 Meilen in der Stunde fuhr, kamen zwei Räuber aus ihrem Versteck, den Puffern, zwischen dem Tender und dem ersten Wagen, hervor und zwangen unter Bedrohung mit Revolvern den Lokomotiv= führer und den Heizer, den Zug anzuhalten. Als der Zug hielt, kuppelte ein dritter Räuber die Lokomotive ab. 20 weitere Räuber, die heran(Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzt. Verantwortung.) Pfarrer Veidt=Frankfurt über Sozialrefom. Am 26. Juni hat die Deutschnationale Volkspartei im alten christlich=sozialen Geiste gekämpft. Dies zeigte in großzügiger Rede Pfarrer Veidt, der in wirkungsvoller Weise die sozialpolitischen Anträge der Frattion von der Tribüne des Reichstnges aus zur Geltung brachte, dabei auch den Zusammenhang mit dem eben beendeten Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bethel herstellte. Stiller nd stiller wurden selbst die bewährtesten Schreier der Kommunisten; denn hier traten Herztöne hervor, denen niemand sich entziehen konnte. Auch die furchtbare Wirtung des Sachverständigen=Gutachtens, das uns sozialpolitisch die Hände bindet, wurde klargestellt. In den ärmsten Vierteln Frankfurts kennt man die Gestalt Pfarrer Veidts, der unermüdlich von Haus zu Haus zieht und darum seinen Worten lebensvolle Farben geben konnte. Er empfindet sozialpoliische Arbeit als eine Frage des Gewissens und der sozialen Verantwortung. Jeder einzelne in unserm Volke muß durch sein persönliches Verhalten dazu beitragen, daß die sozialen Gegensätze nicht verschärft und das Gefühl der Verbitterung bei den Notleidenden nicht vertieft wird. Mit Recht wies Herr Beidt darauf hin, daß viele„Deutsche“ durch ihre geradezu schamlose Verschwendung im Auslande unser Volk in den Augen weitester gut denkender Ausländer namenter geschurige hueen. In unserer Zeit sollte K jedes Schlemmen als sittlich ver.. den werden. Es ist einfach unerhort, daß man, um die Not Arbeitsloser zu lindern, in bekannten Lurnslokalen Tanzturniere veranstaltet hat, ein Zeichen dafür, daß in manchen Kreisen das Gefühl für den allerelementarsten Anstand und einfachsten Takt in sozialer Beziehung völlig fehlt. brauchen spartanische Einfachheit. Pfarrer Veidt vertrat die deutschnationalen Anträge in Sachen der Kriegsbeschädigten, beinlos geschädigt haben. In uns Schlemmen als sittlich verwerflich empfun1 F 83 F kämpfte das Pe rzung hoff # gelang den Näubern aber“ die Angestellten der ersten drei von den acht Wagen des Zuges zu überwältigen. Die Zugangestellten wurden sämtlich gezwungen, den Zug zu verlassen, da die Räuber, nachdem sie die Fenster eingeschlagen hatten, Chlorgasbomben in die Wagen warfen. Darauf zwang der Anführer, der eine Gsmaske trug, einen der Postangestellten, ihnen die Postpakete hinauszuwerfen. Andere Zugangestellte mußten die Beutel zu in der Nähe befindlichen Automobilen schaffen. Nachdem der Raub in den Automobilen verstaut war, verschwanden die Räuber. Ueber 500 bewaffnete Männer haben sofort ihre Verfolgung aufgenommen. Einer der Räuber soll bei der Schießerei von seinen Genossen getötet worden sein. Ein unangenehmer Affe. Eine unangenehme Ueberraschung erlebte, wie aus Prag berichtet wird, jüngst die Beamtengattin Minarik, die auf der Straße spazieren ging. Sie sah plötzlich, wie ein Tier, das ein junger Mensch an der Leine führte, auf sie lossprang. Es kletterte an ihr empor und fügte ihr schmerzliche Kratzwunden an der linken Wange zu. Als man die entsetzt Schreiende von dem Tier befreit hatte, stellte es sich heraus, daß es sich um einen Affen handelte, den der Student Wladimir Srbek aus Ulk herumführte. Der Student wurde polizeilich bestraft. sind besonners wertvolle Schichlen unseres Voll von einer furchtbaren Verelendung betroffen worden. Alles muß vermieden werden, was ihre Versorgung zu einer Armenunterstützung stempelt. Es wird weiter nötig sein, neben die obligatorischen Krankenkassen berufsständische Krankenkassen zu setzen und das Krankengeld nach dem Jamilienstand abzustufen. Wir fordern eine Erhöhung der Unfallversicherungssbeträge und der Invalidenrenten. Der deutschnationale Antrag Nr. 157 wendet sich gegen die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte, fordert die Beschränkung der Einfuhr unnötiger ausländischer Fertigerzeugnisse und Genußmittel, Beseitigung der Einfuhrprämien für ausländische Einfuhrwaren und Ausschluß aller ausländischen Erzeugnisse und Arbeitsleistungen für alle Vergebungsstellen des Reiches. Besonders wirksam vertrat Veidt den Gedanken der Wohnversicherung, den Kampf gegen die Wohnungsnot und die Lebensarbeit von Fräulein Behm zugunsten der Heimarbeiterinnen. Alles in allem wird für jeden, der die Dinge sieht, wie die Dinge sind, der Gedanke sich Bahn brechen, daß unsere Sozialreform auch in unseren schweren Tagen nicht stillstehen darf und daß gesinde deutsche Schulreform aus christlichsozialem Geist in Veidt einen wirksamen Vorkämpfer gefunden hat. 5 — S Eine Fahrt ins Von Gerhard Karsten. (Abdruck nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.) Lustwandelnd genoß ich in duftenden Wiesen, wogenden Feldern und rauschenden Wäldern die Schönheiten der freien Natur. Mein Auge eran den frischen Tau, der wie Märchenperlen glänzte und mein Herz schlürfte in langen Zügen die würzige, reine Luft ein. Ueber mir wallte des Himmels seidenblaues Kleid mit zartem, flimmernden Goldgewebe.— Fern im Westen aber schwetzte ein schmutziggrauer Vorhang und verdeckte das Häusermeer meiner Vaterstadt. Dort ratterten und knatterten jetzt die Maschinen, furrten und schnurrten die Krahne, stöhnten und dröhnten die Hämmer... und unter mir— tief in der dunklen Erde schaffte und raffte ein Heer von fleißigen Händen... n Ich dachte zurück an meine Tatigreir im Bergwerk. Im Geiste machen wir liebe Leser eine Fahrt in die Grube. Auf dem Zechenplatz wimmelt und krimmelt es von Jünglingen und Männern. Schon hat uns der Menschenstrom mit in die Waschkaue genommen. Schnell ist der Haken mit den Grubenkleidern am Seil heruntergelassen und in einigen Minuten gehen wir als richtige Bergknappen, die Flasche an der Schulter hängend, mit den schweren an den Füßen, und in der Rechten eine nlampe, zum Fördertorb. In der letzten Etage bekommen wir noch gerade Platz. Die Glocke ertönt. Wir verlieren plötzlich den Boden unter den Füßen. Mit einem„Glück auf". geht's in rasender Geschwindigkeir in den nächtlichen Schoß der Erde. In das Kreischen und Sausen des Korbes tönen verschwimmend die Unterhaltungen der Vergleute. Nun ein Ruck! Der Korb macht einige Schwankungen und wir sind am Ziel. Hier sieht es aber nicht aus wie in einem Bergwerk, eher wie in einer kleinen Bahnhofshalle, in der sich aber ein Riesenverkehr abwickelt. Der gewölbte, weißgekälkte Gang(Querschlag) wird durch große, elektvische Lampen erhellt. Der Stationsvorsteher leitet mit der größten Aufmerksamkeit seinen Dienst. Mit mehreren Kumpeln geht es zum Revier 3, vorbei an vielen Schienensträngen, auf denen Kohlenzüge von zirka 50 Wagen stehen. A sehen wir das neueste Grubenpferd: eine kleine Benzinlokomotive. Das Ganze macht den Eindruck eines Miniatur=Güterbahnhofes. Allmählich verzweigt sich der Hauptgang nach allen Richtungen in kleinere Gänge, wie der Stamm eines Baumes. Jetzt kommt zum ersten Male der Schein unserer Lampe zur Geltung. Die Ventilation der Luft läßt das Flämmchen lustig flackern. Dieses wirft auf den schmalen, ansteigenden Gang gigantische Figuren, die wie Berggeister uns vor den Augen tanzen. Von den nackten Felswänden hallen in der unheimlichen Stille der Aufschlag unserer nägelbeschlagenen Stiefel und das Plätschern des in einer schmalen Rinne abfließenden Bergwassers. Hinter einer Biegung wird plötzlich eine elektrische Lampe sichtbar. Wir sind an einem Nebenschacht(Gesent). Auch hier leitet ein Förderaufseher mit einer träftigen Stimme und verschiedenen Glockenzeichen die Beförderung. Nachdem wir abermals 50 Meter tiefer gefahren sind, kommen wir durch eine Schlagtür wieder einen Querschlag. Hier weht uns eine warme, nicht gerade angenehme Luft entgegen. Leicht gebeugt gehen wir 100 Schritte vor und wir sind Stollen. Während die übrigen Gänge meistens vom nackten Fels begrenzt waren, ist dieser mit dicken Stämmen(Stempeln) und Steinen ausgebaut. Die Kohlenschicht(Flöz) lagert in eine Dicke von zirka 60 Zentimeter in einem spitzer Winkel zu unserm Gang. Ueber uns ist die Kohle weggearbeitet und der Raum mit Steinen und zwerk ausgefüllt und zwar so, daß über ur eine Deke aus schriigliegenden Stempeln ist. Einige Schritte und wir sind„vor Ort“. Aus ungefähr 10 Meter Tiefe klingt die Hacke der Kohlenhauer. Obschon wir noch keine Arbeit verrichtet haben, perlt uns der Schweiß von der Stirn. Mit nur Hose und Schuhe bekle##et si wir einem alten Bergmann beim Weitertreiben: des Stollens behilflich. Ein Bohrapparat wird an einer Luftleitung angeschlossen. Vorn hinei stecken wir eine 3—4 cm dicke Bohrstange. Dann setzen wir uns auf unsere rückwärtige Verlängerung und stemmen die Füße gegen den Apparat. Der Lufthahn wird geöffnet und mit einem furchtbaren Getöse und Geknatter bohrt sich die Stange in das Gestein. Die unteren Löcher sind schnell gebohrt. Höher vom Boden ist das aber nicht so einfach. Der Schweiß fließt in kleinen Bächen an unserem Körper hinunter. Nach kurzer Zeit schon müssen wir uns abwechseln, denn die Arbei erfordert, besonders für einen Neuling, Suterit fünf Löcher gebohrt. Vor der Kohle aber schaffen die beiden Hauer Decke stützen, herauf. Sie sind noch weit mehr als wir in Schweiß gebadet. Der Schießmeister hat mittlerweile die Bohrlöcher mit den nötigen Dynamitpatronen angefüllt und die Zündschnure gelegt. Im Querschlag warten wir die Explosion ab.— Unter höllischem Krachen geht diese vor sich. Dumpf dröhnt und zittert die Erde. Der Luftdruck ist so gewaltig, daß eine in der Mitte des Querschlags aufgehängte Lampe erlisch: Der stark entwickette Rauch hat sich nach einigen Minuten verzogen und wir beginnen mit den Aufräumungsarbeiten. Sind die Steine nicht zu groß, werden sie in den abgebauten Teil des Flezes hinabgestürzt, denn die Hauer sind mit ihrer Arbeit schon um einige Meter weiter als wir. Die obere Schicht der Steine wird zu einer Mauer aufgetürmt. Natürlich müssen, je weiter man sich arbeitet, die nötigen Stempeln gesetzt werden. Darin können wir vor allen Dingen die Geschicklichkeit unseres Kumpels bewundern. Kein Zimmermann würde sie besser, setzen. Wie ein Maulwurf geht er langsam aber sicher vor. Schneller als wir ahnen ist die Schicht verflogen, weil auf uns eben immer Neues einstürmt, was gshacht, uo noch fleißig die Kohlenwuagen befördert werden, haben wir nach der Schicht noch etwas Zeit, uns mit einigen Bergleuten zu unterhalten. Wir fühlen bald, daß in einer rauhen, kantigen Schale ein guter Kern steckt. Erst dann versteht man die Seele eines Bergmannes, wenn E##s 5.9 9 8.55 * SE S Sge S%guSE SHSR-S 9. an SSPgSE 3 58 SS5S Sog 9 55% 58 58: 5 686 -SaSeEE S 52853 * die abgehanenen Massen schräg hinunter bis Rutsche des unteren Stollens, wo sie beim Oeffnen derselben in die Wagen rollen. klettern die Hauer an den Stempeln, welche seine mit ihm teilt findest beit. E F gFS SSTS5SD S S S.8EE b535 5 5# ig S 5 8.8851 SESSFAPS SIEEZ55 Freudig begrußen wir im Korb die ersten,, geldigen Sonnenstrahlen. Ein Bad in beg Phasch, kaue gibt uns die frühere Frische und Reing###t wieder. Reinchest # S 5 *** D 8 S 5 5 SSGES 112 keit mit sich. Der Ventimotor läuft durchweg auf besten Kugellagern, sämtliche Zahnräder sind aus dem Vollen geschnitten. Unser Ventimotor dreht sich aber doppelt so schnell wie eine Windmühle und zehnmal so schnell wie ein Windmotor, so daß das Übersetzungsgetriebe ziemlich klein gehalten werden konnte. Es liegt ganz eingekapselt innerhalb des Kopfes der Eisenbetonsäule. Die Kraftabnahme von hier aus geschieht auf verschiedene Weise und wird unten im Turm weitergeleitet. Eine Wartung ist nicht erforderlich, da eine selbsttätige Schmierung, Einstellung und Regelung vorgesehen ist. Auch der elektrische Teil der Anlagen arbeitet durchaus selbsttätig. Es sind lediglich zweimal im Jahre die Schmiermittel zu ergänzen, im Abstand von einigen Jahren die Flügel nach Bedarf nachzustreichen. Die Lebensdauer der Akkumulatorenbatterien, die die Kraft aufspeichern, beträgt etwa 15 Jahre. Wir sehen aus allem diesem, daß der Ventimotor fast kostenlos arbeitet und somit die Anlage bald amortisiert wird. Und was leistet nun der Ventimotor? Schon bei 7—8 Metersekunden Wind bringt er 60 PS, bei 15 Metersekunden Wind 300 PS auf. Wirbelungen werden vermieden, so daß der Ventimotor bei seinem unerreicht leichten Anlaufen schon bei 1,5 Metersekunden Wind Arbeit leistet, also in fast steter Betriebsbereitschaft ist. Folgende Zahlen mögen die Leistung im Vergleich zu alten Anlagen illustrieren. Ist die Leistung pro Flächeneinheit beim Ventiso ist sie bei der Windmühle R motor 100% 19%, beim Windmotor bestenfalls 11 Die Anwendungsgebiete sind derart verschieden und vielseitig, daß sie im Rahmen unserer Ausführungen gar nicht alle angeführt werden können. Der Ventimotor kommt bei mechanischer Kraftabnahme für Pumpen und Mühlen jeglicher Art und Bohrtürme in Betracht. Bei hydraulischer oder pneumatischer Kraftabnahme verwenden Preßluftanlagen und Druckwasserbetriebe die Kraft, noch größer sind die Anwendungsgebiete bei elektrischer Krafterzeugung(vorzugsweise für Gleichstrom von 2X220 Volt). Da eignet sich der Ventimotor zur Speisung von Lichtanlagen vom Einzelhaus bis zur Gemeinde und zur Kraftlieferung in der Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie, Verkehr usw. Hersteller: Ventimotor A.-G., Berlin S0 36, Kottbuser Ufer 7. H. Herzberg. Menschen eigen sein. Schon das Kind kann ihn nicht entbehren, wenn es sich in gesunder Weise entwickeln soll. Und der Erwachsene muß sich hauptsächlich durch einen festen Willen auszeichnen, wenn er sich in Leben behaupten will. Wer keinen Willen hat, gleicht dem Rohre, das vom Winde hin und her getrieben wird. Die Macht des Willens hat bereits der unsterbliche Schopenhauer durch seine Philosophie dargetan. Nach ihm ist man unausgesetzt bestrebt gewesen, diese Macht noch gründlicher zu erforschen. Bald kam man denn auch zur Erkenntnis, daß die gewaltigsten Triebe des Willens zum Leben nicht bloß in der Natur an sich, sondern hauptsächlich in der menschlichen Seele zu suchen sind. Wenn Schopenhauer den Willen in der Natur als eine unbewußt wirkende Macht ansah, so betrachteten spätere Naturforscher diesen Willen als eine bewußte Macht, sobald die Willensäußerung durch die menschliche Seele erfolgt. Die natürlichen Regungen beruhen allerdings auf unbewußten Trieben, die eben als der Wille, der das Leben überhaupt ausmacht, durch die Sinne bewußt werden. Das wahre Bewußtsein aber wird erst vermittelt durch die Vernunft, welche die Willensäußerungen richtig beurteilt und den Willen beherrscht. So steht die Vernunft oft im Gegensatz zum Willen, indem sie ihn leitet und regiert. Und aus diesem Gegensatz entsteht eine gemeinsame Wirksamkeit der psychischen und physischen Elemente, die Energie und Ausdauer auslösen. Beide gemeinsam stärken den Willen zur Tat. Freudigen Herzens und leuchtenden Auges erfüllt nun der Mensch seine Aufgabe, sucht ein Ziel zu erreichen. Der feste, unbeugsame, beharrliche Wille treibt ihn, sein Herz schlägt höher, er ist stolz, und es ist eine Lust, ihm zuzuschauen. H. B. Doch etwas. nicht ehrgeizig?“ „Ihr Mann ist wohl „Nur geizig.“ gat Pumpversuch. Onkel:„Ich glaube wirklich, du dist kein großes Licht!“ Reffe:„Deshald din ich auch heute wieder abgebrannt, lieder Ontel!“ Glück und Leid. Was ist das Glück? Ein Sonnenblick! Der uns die Herzen weitet Und Seligkeit bereitet. Was ist das Leid? Ein Trauerkleid! Das uns're Herzen tragen, Wenn sie dem Glück entsagen. — August Dold. Allerlei. Ich will! Wer sagt:„Ich will“ bekundet damit, daß er etwas, was er sich vorgenommen hat, auch zur Ausführung bringen wird. Tut er es wirklich, so wird man ihm das Zeugnis, ein energischer Mensch zu sein, nicht versagen. Und gebiert der Wille eine große Tat, so wird er jedem Bewunderung abnötigen. Aber es brauchen nicht immer große Taten zu sein, die der Wille zur Folge hat, und es braucht auch die Energie eines Menschen, der etwas durchgesetzt hat, nicht besonders betont zu werden; denn der Wille, etwas zu erreichen, soll jedem Gemeinnütziges. Durchgestoßene Manschetten lassen sich auf folgende Weise ausbessern: Man nimmt weißes Leinenband, brüht es mit siedendem h Wasser und plättet es nach dem Trocknen. Dann faßt man die Manschetten mit dem Band ein. Es ist darauf zu achten, daß das Band fest und glatt aufliegt. Man näht es mit ganz kleinen Stichen an. Hiernach steppt man mit der Maschine durch. Wenn die Ausbesserung sauber und ordentlich ausgeführt wird, sehen solche Manschetten noch sehr gut aus und lassen sich noch lange tragen. Der Meltaupilz an den Rosen nimmt besonders bei öfterem Witterungswechsel überhand. Es ist gut, wenn wir recht oft das Schwefeln anwenden. Wenn die Witterung andauernd trübe ist, muß Schwefelkalium genommen werden. Schwefel kann nur in der Sonne wirken. Sellerie macht viele und lange Wurzeln, setzt aber weniger gut Knollen an, wenn beim Umgraben des Landes der Mist oder anderer Dünger zu tief in die Erde gebracht wird, oder wenn beim Pflanzen den Sämlingen die Hauptwurzeln gestutzt werden. Liegend zu lesen ist den Augen nachteilig, weil sie hierbei zu sehr gesenkt werden müssen. Auch im Fahren ist das Lesen zu unterlassen, da Kopf und Leib beständig schwanken und die Augen infolgedessen überanstrengt werden. Hirsesuppe. ½ Liter Wasser und ½ Liter Milch werden aufgekocht. In die siedende Flüssigkeit rührt man langsam zwei Eßlöffel voll Hirse und Zucker nach Geschmack. Man fügt etwas Zimt und Zitronenschale hinzu und läßt die Suppe sämig kochen. A Jomggramm. A H N —.— Schachaufgabe Nr. 1. Von B. Ehms in Marienwerder. Nach Ordnen der Buchstaden dezeichnen die beiden Diagonalen und die mittlere Senkrechte von oben nach unten: einen Vogel, ein Hebewerkzeug, ein Dicthäuter. Julius Falck. Auflösung folgt in nächster Nummer. # S S 1 f. d. d K Weiß setzt in 2 Zügen matt. Vergleichsstellung: Weiß: Kes, Dgl, Lel, h7, Sb7, Bb3, c4, f 3.(8) Schwarz: Ke 5; Tf2; Sc6; Be6; f6.(5) Vorstehende Aufgabe ist nicht schwierig zu lösen; nach dem ersten Zug von Weiß tritt Zugzwang ein; d. h. wenn Schwarz nicht zu ziehen brauchte, könnte es gar nicht im 2. Zug matt gesetzt werden. Lösungen und Anfragen sind an die Redaktion des Blattes zu richten. Scharade. Es mög' dein Herz dem Ersten gleichen, So lauter und so edel sein. Will sich das Andre lang nicht zeigen, Ist's nachteilig für Flur und Hain. Zum Ganzen sollst du nun verbinden Die beiden, dann erscheinet dir Ein Strauch, bald hier, bald dort zu finden, Gepflanzt als Park- und Gartenzier. L A U M R O N Auflösungen aus voriger Nummer: Der Scharade: Klatschrose. Des Arithmogriphs: Laubfrosch, Ahr, Ural, Bach, Falb, Kuhr, Olaf, Saar, Chur, Kord. Alle Recte vorbehalten. Verantwortliche Schriftleitung von Ernst Pfeiffer. gedruckt und herausgegeben Greiner& Pfeiffer in Stuttgart. Schwerter Seitung Der Sonderling. Roman von A. Latt-Felsberg. 1.(Nachdruck verboten.) (s war auf einer kleinen Eisenbahnstation; der SchnellJ zug hielt nur fünf Minuten, in welchen die neu hinzukommenden Passagiere sich beeilten, einen möglichst guten Platz zu gewinnen. Am schwersten schien es drei Damen zu werden, die gewünschten Plätze zu erhalten, da alle Damencoupés voll besetzt waren. Der Schaffner zuckte bedauernd die Schultern und stellte es ihnen anheim, eine Abteilung für Nichtraucher zu benutzen, in welcher sich noch reichlich Platz bot. Die Zeit drängte. Mühsam nur, auf Mutter und Schwester gestützt, bewegte sich ein schlankes Mädchen vorwärts. „Guten Tag, Frau Baronin,“ rief ein älterer Herr den Damen entgegen,„bitte, hier ist noch vollauf Platz; darf ich Ihnen helfen? Arme Rose, noch immer nicht besser?" „Oh, Herr von Werden, ich danke Ihnen, Sie sind zu gütig", erwiderte Baronin von Felden, als Werden schnell das Coupé verließ, um den Damen behilflich zu sein, welche er so herzlich begrüßte. In demselben Coupé saß nur noch ein Herr. Die Damen, und namentlich die kranke, konnten es sich bequem machen. „Ist der Fuß noch immer nicht besser?“ forschte Herr von Werden. Traurigschüttelte das junge Mädchen den Kopf mit dem schönen braunen Haar; ihre Augenlider senkten sich tief, um den rosigen Mund zuckte es, als sie erwiderte: „Er wird es woh! Der erste elektrisch geführte Zug nie mehr.“ „Doch, doch, Rose“, beschwichtigte die Mutter und schlang den Arm um ihr leidendes Kind. Währenddessen hatte die andere junge Dame, die Schwester der Kranken, das Handgepäck untergebracht. Der stille Reisende in der gegenüberliegenden Ecke des Coupés hatte reichlich Gelegenheit, die herrliche Gestalt derselben zu bewundern, die in dem enganliegenden grauen Reisekleid zur vollsten Geltung kam. Jede Bewegung verriet die edlen, stolzen Formen, die üppige Jugendfülle und ruhige, vornehme Grazie. Er konnte den Blick kaum losreißen von dem schönen Antlitz, von der üppigen, rötlich glänzenden Lockenfülle, dem schlanken, schneeweißen Hals, den so stolz und ruhig blickenden Augen, die eine Sekunde nur den Fremden gestreift mit ihrem kalten Strahl. Er wandte sich gewaltsam ab von dem schönen, stolzen Weibe, das nur mit einem leichten Neigen des Kopfes, einem halben Lächeln den Freund ihrer Familie begrüßte. Er wollte nicht zudringlich sein, vertiefte sich anscheinend in seine Lektüre, die neben ihm lag, zu der er unwillkürlich griff, als der stolze Blick ihn traf. Mit Spannung lauschte der Fremde auf die Unterhaltung, die hauptsächlich von der älteren Dame und ihrem Bekannten in leisem Tone geführt wurde. Nur seinem scharfen Gehör verdankte er es, daß ihm kein Wort entging. „Ja, bester Herr von Werden, wir sind nun wieder Nachbarn, hoffentlich gute, wie früher, nicht wahr?“ kam es beinahe bittend von den Lippen der Baronin. „Treue Freunde! Können Sie zweifeln an mir, an meiner Frau? Ich denke, wir kennen uns gut genug. Ich zürne Ihnen, daß Sie bei mir vorüberfahren, meine Gastfreundschaft verschmähen, so lange bis das alte Nest wohnlich gemacht ist.“ —„Werden, ich danke Ihnen", sprach die Baronin und reichte eine schmale, blasseHand ihrem Gegenüber, die dieser an seine Lippen führte. „Ein Freund in der Not, das tut wohl; der Gedanke allein genügt, Schwierigkeiten zubekämpfen. Wir werden uns einzurichten lernen;nur Rosc, meine arme Rosc, macht mir große Sorgen.“ „Nicht„ doch, gutes Mütterchen“, meinte die Kranke, lehnte ihr Köpfchen an die Schulterder Mutter.„Wir werden in Basel.(Mit Text.)[Atlantic.) uuns auch daran gewöhnen müssen, daß ich flügellahm bin. Ich will zufrieden sein, aber du, Liebste, darfst mich nicht immer bedauern.“ „Mein kleiner lahmer Vogel“, schmeichelte die Baronin emac leie. „Gibt der Arzt denn jede Hoffnung auf:“ fragte Herr von Werden. „Nicht jede,“ erwiderte die Mutter der Kranken,„aber vor allem gilt es, den Körper zu kräftigen. Vielleicht, daß dann durch eine Operation das Übel gehoben wird. Reine, frische Landluft, gute Pflege, das fehlt meiner Rose jetzt, das soll sie 77 „ u W g H gunzze udg um so dipft M M uncht e de„ N u n 1 ga ssp 1c! M W Me ## Pu wu M Wuu M Sund und la Wh##ss naa dic'snvc o# . M t„uu cck Wun dich“ un Mcus Muunn ssp i M s guoge w 201— 106 haben. Leider ängstigt es mich, daß nicht ein Arzt in der Nähe wohnt.“ „Ja, ja, das ist eine rechte Kalamität in Felden und seiner Umgebung. Es hält sich kein Arzt dort, die Leute sind zu arm, um zahlen zu können; so kommt es, daß immer nach ein bis zwei Jahren die Arzte das Dorf verlassen, um sich lohnendere Praris zu suchen.“.. „Früher war es ja anders, als die Schönburgs ihr Schloß noch bewohnten. Wo steckt denn der Majoratsherr, der sich gar nicht um sein Stammschloß kümmert?" „Das ist uns allen ein Rätsel, teuerste Baronin; er sonl ein sonderbarer Mensch geworden sein, eine Art Menschenfeind, der ruhelos die Welt durchschweift", erwiderte Werden. „Er ist nicht mehr ganz jung; ich glaube, es wäre Zeit für ihn, daran zu denken, sich eine Gemahlin zu suchen, sonst fällt das Majorat an seinen Neffen, den tollen Schönburg, der bald genug unter Kuratel gestellt werden müßte.“ „Mein Gott, Mama, Schönburg ist noch jung genug, um sich ändern zu können“, ließ sich plötzlich die schöne stolze Tochter der Baronin vernehmen. „Ich kenne deine Vorliebe für ihn, Gertrud“, lächelte die Baronin.44.. 44 Knd „Bitte, Mama, es ist durchaus nicht dies; aber ich finde es nicht so schrecklich, wenn ein junger Offizier sein Leben genießt. Er ist ein schöner, liebenswürdiger Kavalier, wird verhätschelt im Salon, von seinen Kameraden, er liebt es, der Held des Tages zu sein, und hat ein Recht dazu, ich verstehe ihn ganz gut.“ Die offene, freimütige Verteidigung zog der jungen Dame einen mißbilligenden Blick ihrer Mutter zu, welche nicht ohne Bedeutung zu dem Fremden hinüberblickte, der jedoch keinen Blick von seinem Buche hob. „Wirklich, Baroneß, Ihr Interesse scheint groß zu sein", neckte Berden.„ „Oh, Sie kennen meine Schwester nicht," lachte Nose leise dazwischen,„sie wird stets jedermann verteidigen, von dem sie Übles sprechen hört, darin ist sie groß; ich nenne sie stets den Anwalt der Verleumdeten. Aber hier, wo es sich um Schönburg handelt, würde ich Mama recht geben.“ „Aber Kinder, ich bitte euch, kein Wortgefecht!“ mahnte die Baronin mit einem ernsten Blick auf Gertrud, als diese etwas erwidern wollte... g767 mt m Es lag ein kleiner Unterton der Ironie in der Arr, mit welcher Rose Felden das Lob ihrer Schwester aussprach. Der Fremde hörte es wohl heraus. Er dachte bei sich, welche von den beiden Schwestern die bessere sein könne. Forschend flog sein Blick über das bleiche, anmutige Gesicht der Kranken, haftete auf dem süßen Mund, als er sich zum Sprechen bewegte und leise Grübchen um ihn zuckten, erhaschte einen der zärtlichen Blicke der großen strahlenden Augen, die blau wie ein See, in dem der Himmel sich spiegelt, zu ihm herüberleuchteten. Sie war noch sehrjung, wohl siebzehn Jahre alt, aber in dem Blicke ihrer Augen lag eine Tiefe, wie er sie nur bei gereiften, venkenven „Schade“, dachte er. Ein mitleidsvoller Bückprüfte die garte gebrechliche Gestalt, die in einer Ecke kauerte. „Also wirklich— Sie wollen weiterfahren, Baronin, uns nicht die Freude gönnen, unter unserem Dache einige Wochen zu verbringen, bis alles da drüben in Ordnung ist?“ fragtenoch mals Werden. Auf seinem gutmütigen Gesicht war deutlich genug das Bedauern zu bemerken, das er empfand. „Danke, danke, bester Werden, wir kommen bald, wohl schon Sonntag, um dann einen ganzen Tag bei Ihnen zu verbringen. Tausend herzliche Grüße an Ihre liebe Gattin Der Zug hielt, Herr von Werden stieg aus nach herzlichem Händedrücken und den besten Wünschen für die drei Damen. Schweigend begann nach einiger Zeit Gertrud das Handgepäck zu ordnen und zum Aussteigen sich zu rüsten. Ein schwerer Atemzug, der wie ein Seufzer klang, hob dabei die Brust des schönen Mädchens; sie ging nicht gern in das alte Rest zurück, das sie als Kind zuletzt gesehen, und das jetzt in der Erinnerung keinen Reiz für sie hatte. Sie, die Vielbewunderte, wollte anderes, wollte in der Welt leben unter Menschen, die ihr huldigten; empfand es als ein Unglück, in das armselige, stille Dörfchen zurückzukehren, in dem ein kleines, verwahrlostes Gut ihr ständiges Heim sein sollte. Und doch war in der Hauptstadt ihres Bleibens nicht länger; das wußte sie gut genug. Der letzte Rest eines großen Vermögens war durch den Bankerott eines Hauses, das sen einem Menschenalter die Geldgeschäfte der Feldens besorgt hatte, verloren gegangen.., in Tehen das um G. Eine kleine Rente von dem Gute i Fewen, vas zum Teil verpachtet war, blieb noch, dazu das alte Herrenhaus mit seinem altertümlichen Hausrat, seinen hohen Zimmern mit den weißgetünchten Wänden, den blank gescheuerten Dielen. den Fenstern mit winzig kleinen Scheiben. Alles ländlich, altmodisch, ohne den Komfort, an den Gertrud Felden gewöhnt war wie an etwas, das sich von selbst versteht. Sie grollte dem strengen Vormund, der es so angeordnet, der Mutter, daß sie nachgegeben, daß sie nicht alle Mittel daran gewandt, in der Residenz weiter zu leben, das schöne, berauschende Leben, in dem sie geflattert von Fest zu Fest, sie, die Begehrteste, die Schönste von allen. Wie anders war es geworden, seit sie arm war. Sie buldigten ihr noch, doch nicht wie früher; sie empfand den feinen Unterschied zwischen dem ernsten Werben um Herz und Hand und der nur ihrer Schönheit gezollten Bewunderung. Im Geist zog manches Männerantlitz an ihrem Auge vorüber; sie hätte wählen können, jetzt war es zu spät. Nicht einer von allen hatte sie geliebt um ihrer selbst willen. Doch, doch— einer! Aber er war arm wie sie. Sie hatte bedauernd die Achsel gezuckt, als er es ihr gestand, als er bat, sie möchte warten auf ihn, bis er ihr mehr bieten könnte als sein liebendes Herz. Eine Hütte#und ein Herz, das war nichts für sie, nein, das konnte sie noch immer haben; dazu brauchte sie nicht mit ihren neunzehn Jahren noch zehn Jahre zu warten, bis er endlich kam, sich seine treue alte Braut zu holen. Der grelle Pfiff der Lokomotive riß sie zurück in die nüchterne Wirklichkeit. Der Fremde, der hier ebenfalls sein Reiseziel erreicht hatte, sprang aus dem Coupé, bot den Damen seine Hilfe an beim Aussteigen. Die Baronin Felden dankte liebenswürdig, nahm bereitwillig seine Hand an, die er ihr zur Stütze reichte, auch Rose stützte sich fest auf seinen Arm; nur Gertrud lehnte mit einem stolzen„Ich danke!“ seine Hilfe ab. Leichtfüßig sprang sie aus dem Coupé. Ihr suchender Blick hatte sofort eine große, echte und rechte Landkutsche entdeckt, aus der Zeit ihrer Vorfahren stammmend, welche noch Zopf und Perücke trugen. Zwei schwere Ackerpferde bildeten das Gespann, der sommersprossige Kutscher steakte in der abgeschabten Livree, als ob er eine ganze Familie darin beberbergen wollte.„„n Gertrude 5- sie h Dunkle Schamröte stieg in die Wangen Gerrruos, va sie bemerkte, wie aller Augen auf das seltsame Gefährt gerichtet waren, welches nun mit Gepäck beladen wurde, das in hohem Turm sich aufbaute und sich wie ein schwankender Berg hin und her bewegte. Sie fand sich furchtbar gedemütigt, begriff nicht, daß ihre Mutter dies so gar nicht nachempfand, daß Rose noch laut lachen konnte, als sie es sich in der geräumigen Kutsche bequem machte. „Ach, das ist köstlich, eine fahrende Hütte! Mama, warum hast du uns nichts von diesem lieben Ungeheuer erzählt", lachte Rose, und Gertrud ärgerte sich noch mehr, als der Fremde aus dem Coupé in einem leichten, eleganten Jagdwagen an ihnen vorüber davonfuhr und seinen Hut tief vor den Damen zog. „Dieser lächerliche Aufzug auf der Station hätte uns doch erspart werden können“, sprach sie grollend zu ihrer Mutter. „Kind,“ lächelte diese,„die guten Leute wollten uns eine Aufmerksamkeit erweisen; sie denken, eigenes Fuhrwerk ist besser für die Feldens als Lohnkutschen, und warum auch nicht? Kind, Kind, warum hängt dein Sinn so am Kleinlichen, am Außeren; sind wir nicht gut geborgen in dem lieben alten Kasten?“ Der behäbige Pächter in seinem besten Sonntagsstaat setzte sich neben seinen Knecht, der heute in der Feldenschen Livrec steckte und mit verlegenem Grinsen seine Freude darüber äußerte, daß er den herrschaftlichen Kutscher abgab— und fort ging es in schwerfälligem Trab, gefolgt von unzähligen neugierigen Blicken, vor denen sich Gertrud in den tiefsten Winkel des Wagenpolsters verbarg.„Das ist der Anfang,“ dachte sie und biß sich auf die Lippe,„so wird es weiter gehen, und in einem Jahre ist von der stolzen Gertrud Felden nichts mehr übrig als ein armes Landfräulein, über das die große Welt die Achsel zucken würde, wenn es plötzlich wieder dort erscheinen sollte.“ Arm sein war ihr gleichbedeutend mit Schande, und diese Schande möglichst zu verbergen, dünkte ihr richtig; aber ihre Mutter und Schwester schienen sich brüsten zu wollen mit ihrer imverdienten Armut und nicht gewillt zu sein, dem Schein etwas zu opfern. „„„„ 00 Ue Uug u M ut t Wemichhne Se M Dni htu gun— uogioc udgunt M W uni ce u W t gi M a M Pc un g uucht sin n ae 1— unt u un Mug W i OII 111 wieder Verfechter des Lehrsatzes auf, daß unsere großen Astronomen, Galilei, Kopernikus, Kepler und ihre Nachfolger sich geirrt hätten und nicht die Erde sich um die Sonne dreht, sondern die Sonne um die Erde— daß also das Altertum in seiner Anschauung recht gehabt hätte! Wer weiß, vielleicht findet ein Neuentdecker einmal, daß die Erde eine Scheibe sci, Luft= und Unterseeschiffe von ferne lenken kann, so daß es eine Schranke des Raumes hier nicht mehr gibt! Gab es das früher nicht! Oh, die altägyptischen Zauberer und Priester benützten die Naturkräfte zur Unterjochung der ungelehrten Massen. Bei uns aber ist das Wissen über jene Kräfte ins Volk gedrungen, der Aberglaube in seiner krassesten über uns. Nur, wo im Herzen der findet ein Neuentdecker einmal, daß die Erde eine Scheibe sei, 1.—.—.. Luing Macht üwer ung, vunt, wo im Ferzen der eder das Weltbild der alten Germanen richtiger als unseres. Gestalt d. der wundersam durch Naturkenntnisse genährt 3az sa, es wechselt alles— und es kommt auch ales wieder. Glaube fehlt, gpg Zinwissenbeit sich mit Ungläubigkeit verRiebten der Eucht nach Aufiatung ziecht gerade beute äher za wächt der Aberglaube fesengroß, Er umterscht wieder die Sehnsucht nach Glauben, und kaum je war der may., 8 87168 cher 8 Anteil der sogenannten gebildeten Kreise an Fragen des Spiritismus, der übersinnlichen Erklärung so groß wie heute, ja sogar wieder der Glaube an den Einfluß der Gestirne auf Menschenleben und Schicksal, auf unsere Handlungen. Allerdings hat sich die Astrologie oder Sterndeuterei jetzt ein wissenschaftliches Mäntelchen umgehängt, wie auch der sogenannte„Okkultismus“, die Lehre vom Übersinnlichen.— Gerade hier wird das, was früheren Geschlechtern als „Wunder“ galt, so auch die Heilungen Jesu, auf natürliche Weise zu erklären gesucht und allen Wunderglanz entkleidet— obgleich ja gerade das Vorhanmagtt, da wächst der Aberglaube riesengroß. Er u. und macht schwach und feige. Der Glaube üver, der— das sei nochmals gesagt, sehr wohl sich mit dem Wissen ver einen kann, durch solches nur vertieft wird, er gibt Kraft und erhebt uns über die Nöte des Alltags! Unsere Bilder. Der erste elektrisch geführte Zug in Basel. Die ganze Setzreig gen Chiasso an der italienischen Grenze bis nach Basel ist jetzt euenrifiziert, und damit ein Stück der internatior.. S s#gtterbart densein von tierischem„Magne; tismus“, der„suggestiven Kraft“, usw., wunderbar genug ist. Die Wissenschaft hat viel entdeckt auf diesen Gebieten der Hypnose und Suggestion, was eine feste Unterlage bildet, von der aus sich Brücken schlagen lassen hinüber zum religiösen Gebiet. Und gerade bei dem Versuche, alles„natürlich zu erklären“, tim sich den Blicken Wunderwelten auf. Es gibt wirklich etwas wie die Gabe der Hellseherei, der Prophetie— und es gibt auch einen, freilich beschränkten, Einflußder Gestirne, es gibt Fernwirkungen von Gedanken— und sogar„mediale“ Veranlagungen soll es geben, die aus dem Körper des betreffenden Menschen Stoffe ausscheiden lassen und zu körper.9 lichen Gebilden wandeln können.— So wäre es nicht Aberglaube, wenn man sagt:„Ach, mir ist heute so unruhig gewiß denkt jemand an mich?“— Oder:„Die Ohren klingen mir, wer spricht von mir?"— Und es wäre nicht Aberglaube, etwas von„Vorahnungen“ und„prophetischen“ Träumen zu halten?— 6e 1m2 Jedenfalls wird man wohl nicht mehr wie fruner jeue Menschen, denen übersinnliche,„mediale" Begabungen zuteil wurden, und die wohl gerade nicht sehr beneidenswert sind, als Heren und Zauberer verbrennen. Wir wissen heute, daß mancher Aberglaube der Alten, der„Wunderglaube“ früherer Jahrhunderte, weiser war als alle Weisheit der„Aufgeklärten“, wenn wir auch nur die Kräfte erkennen und fühlen, welche jene Wunder wirkten. Hier knüpft das Wissen an den Glauben an. Wir sehen die Wirkungen geheimnisvoller Kräfte, wissen, wie wir sie wecken können— aber nicht, wie sie in die Welt kamen— wenn nicht der Glaube uns den großen„Schöpfer“ nennt! Die Gelehrten freilich nennen als Erzeuger all der scheinbar wunderwirkenden Kräfte das Radium— einen Teil des„Geschaffenen". Dieses wundersame Gestein, in winzigsten Bruchteilchen in allem Körperlichen mehr oder weniger enthalten ist es nicht wie der„Stein der Weisen“, von dem die alten Märchen und Sagen erzählten? Wer ihn besaß, dem waren alle Kräfte der Natur untertan, alle Geister der Höhen un Tiefen gehorchten ihm. Wer Gold machen wollte, mußte Stein der Weisen haben, und wer ihn fand, über den hatte selbst der Lod keine Gewalt— so sagt das Märchgu.,g Ber weiß, ob unser„Stein der Wessen“, underwpietungen Wer weiß, ob unser„Stein der Weisen“, das Aaolum, ber Die hauptsächlich wirkende Sogseite wird dadurch freigelegt, Menschheitnicht noch einmal zu den gröbten..„zahig,Fecggn zahl wird durch üveraschenv rieine Schieuerrappen ger verhilft, wie bisher schon„da man durch die„####g. Ventimotorflügel(Repeller) sind tragdeckähnlich gebaut und be der elektrischen Wellen Fernschriften, Ferngespräche, lichen Winddruck, der im Höchstfalle nur ein Drittel des beim schon Ferngedanken„drahtlos“ durch den Atber auftretenden Fahrwindes beträgt, aus. Die überaus einfache Reiche der elektrischen Wellen Fernschriften, Ferngesp id auch wohl schon Ferngeranten„Teuhnlos“ durch den Ather Erdball tragen lassen, ja sogar Maschinen, unnd den ganz onalen Schnellzugslinie Kotterdam Frankfurt a. M.—Busel—Malland oder Berlin—Genug elektrisch betrieben. Auch die italienische Strecke Chiasso—Mailand—Genua ist in der Elektrifizierung begriffen, und die Arbeiten nähern sich mehr und mehr ihrem Ende, so daß bald die ganze Strecke von Genua bis zur deutschen Grenze elektrisch betrieben wird. Ein neuer Nekord für Kleinflugzeuge. Der Münchener Flieger Adet stellte einen neuen Rekord mit einem Leichtflugzeuge auf. In einem mit 3½ PS Douglas-Motor versehenen Kleinflugzeug konnte er eine Flugdauer von über zwei Stunden erzielen. Adet gelang es dadurch, den 2000-Mark-Preis der Wissenschaftlichen Vereinigung für Luftfahrt zu gewinnen. Fahrbare Kleereiter. Während der kurzen Erntezeit, die dem Landwirt zur Verfügung steht, drängt sich die Arbeit haufenweise, was bei dazukommenden Niederschlägen dorpelt unangenehm ist. Unser Bil zeigt einen fahrbaren Kleereiter, von einem alten Fachmann, A. Viertel in Burkersdorf in Sachsen, als altgeübtes Verfahren wieder herpor: geholt und verbessert. Jeder Landwirt kann sich diese Reiter selbst.... stellen. Sie werden etwa 2 Meter boch errichtet und bestehen aus drei 2 Meter hohen Stangen, die durch schwächere Querstangen miteinander verbunden werden. Die Befestigung geschieht mittels durchgeglühten Drahtes. Ist das Heu von aller äußeren Nässe befreit und so kann es, wie es fachmännisch heißt, aufgereitert werden, wobei zu nächst die Zwischenräume zwischen Längs- und Querstangen gefi werden, und hierauf dann bis zur Höhe aufgebaut wird. A Pyramide aussieht, sehen wir aus dem Bilde. Das Futter, fr Erdboden, wird nun durch die durchziehende Luft getrocknet. Etwas Neues ist die Fahrbarmachung dieser Reiter, um sie ohne Umladung in die Scheuer zu bringen. Dies geschieht auf kleinen, zweiräderigen, aneinandergekuppelten Wagen, die je nach dem Gelände zu 2—4 hintereinandergereiht, von 1—2 Pferden bequem gezogen werden. Mit einem Griff hebt ein Mann den Reiter etwas an, der Wagen wird untergeschoben, und mehrere Zentner sind in aller Kürze eingefahren. Hat man in den Scheunen große Lucken und eine Aufzugsvorrichtung, so wird der ganze Reiter auf einmal vom Wagen gehoben und unter Dach und Fach gebracht... Jhige Windkraftmoschin= Der Ventimotor. Diese überaus leistungsfanige Turraftmaschine ist auf Grund letzter ärodynamischer Erkenntnisse, nach den Erfahrungen des Flugzeug-und Eisenbetonbaues, von der Ventimotor A.-G., Berlin, SO 36, erbaut worden und zeichnet sich neben hoher Leistung durch Zuverlässigkeit, Wartelosigkeit und geringe Unterhaltungskosten aus. Der Turmaufbau in Höhe von 9,5 bis 12 Meter bedarf keinerlei Pflege noch Anstrich und ist daher den bisher üblichen Gittertürmen bei Windkraftwerken erheblich überlegen. Die Flügel des Ventimotors, die nur Dreiviertel des Durchmessers einer normalen Windmühle haben, sind nach ärodynamischen Erkenntnissen aufgebaut; sie stellen sich selbsttätig in den Wind ein, so daß Windfahnen, Windrosen usw. entbehrlich sind. Die hauptsächlich wirkende Sogseite wird dadurch freigelegt, die Drehd##—##schand kleine Schlauderklannen geregelt. Die und halten jeglichen Winddruck, der im Höchstfalle nur ein Drittel des beim Flugzeug auftretenden Fahrwindes beträgt, aus. Die überaus einfache und feste Konstruktion bringt eine unbedingte Sturmsicherheit und Zuverlässig Wu u u Mgun uin scas tinm unm i — 111 110 Den Amtsdiener verdroß das sehr. Er setzte sich auf einen Balken und wartete. Eine Stunde verging— der Hahn schlief weiter. Als ihm das zu lange dauerte, weckte er das Tier durch Händeklatschen. Der Hahn erwachte, tat einen gurgelnden Laut und schlief weiter! Nach einer Weile klatschte der Mann nochmals stark in die Hände, und da flog das Vieh mit sichtlich gekränkter Miene herab und rannte in der Richtung der Gemeindeweiden davon! Es begann nun eine richtige Hetzjagd hinter ihm drein. Mit ausgebreiteten Flügeln rannte er— der Amtsdiener und einige junge Leute ihm nach. Endlich hatte der Hahn das sogenannte„Vorwerk“, das kleine Haus der Witwe Buchtel am Rande der Dorfgemarkung, erreicht. Mit einem letzten kühnen Sprung flog er durch eines der offenen Fenster in die Schlafkammer der Buchtel, allwo er sich jappend auf der Stange des Betthimmels niederließ. Mit aufgestemmten Armen stand die Buchtel in ihrer kleinen Küche, als der Amtsdiener eilig grüßend bei ihr eintrat. „Weswegen hab' ich die Ehre?“ stammelte sie ganz verblüfft. Dann lauschte sie dem Bericht des Amtsdieners, während sie ihn nicht eben wohlwollend im Auge behielt. „Das hätt' der niech von Ihnen gedacht, daß Se su aarmes Biech iber de ganze Gemeendeweide jagen— jetze wullnser woll gar ooch noch von mein' Betthimmel runterstäkern? Hä? Aber nee, das giebt's niech! Verstehnse? Gehnse ok naus! Sagense ok dem Herrn Amtmann, daß das arme Vieh siech zur Witwe Buchtel gerettt' hätte und bei ihr bleiben will! Gehnse gefälligst, ja?“ Dem Amtsdiener schwoll die Zornader ob dieses unerwarteten Widerstandes gegen seine Amtsgewalt! Aber noch ehe er etwas erwidern konnte, fuhr die Buchteln fort: „Bitte, entfern' Se sich. Sie haben in ein' fremden ehrbaren Hause nie nichts zu suchen, hä?“ Vor ihrer drohenden Miene blieb dem sonst allerorts Gefürchteten nichts übrig, als dies Haus zu verlassen, wenn anders seine Würde nicht noch mehr gekränkt werden sollte. Er begab sich sogleich zum Amtmann, um Bericht zu erStatten. Der lachte aus vollem Halse— und schickte ihn aufs neue zur Witwe Buchtel hin mit dem Befehl, den Hahn sofort dem Amtsdiener herauszugeben! Der Amtsdiener ging und sagte sein Sprüchlein her. „Bitt' scheen, sähn Se siech ok in mei'm Hause um!“ antwortete sie, scheinbar gefügiger geworden. „Sitzt das Hähndel noch uff Ihnerne Bettstange?“ fragte er, seinerseits einlenkend. „Sähn Se ok.selber nach und nähm' Se siech ol den Bessenstiel mitte.“ Sie reichte ihm den. Er nahm ihn und betrat auf Zehenspitzen die Schlafkammer— nirgends war der Hahn zu finden, auch in den andern Räumen nicht! Kleinlaut trat er nach langem Suchen wieder in die Küche, wo vom Herd her würziger Bratengeruch kam. „Wu is der Hahn?!“ „Weeß mersch denn?" höhnte die Alte. Hungrig und matt, wie der Amtsdiener war, fiel sein sehnsüchtiger Blick auf den Herd und was da so duftete. Die Buchteln erriet seine Wünsche— im Grund ihres Herzens war sie eine milde Seele.. Weing., E. 1. „Kumm Se, setzen Se sich und essen a Brintel mitte, Se sem wull gleiservull hüngrig geworrn!“ Sie schob ihm auf dem Tisch unter dem Fenster einen Teller hin, auf dem neben Kartoffelbrei ein Stück gebratenen weißen Fleisches lag. Er haute ein und verstummte.„.. i cet „Gott vergelt's Ihnen tausendmal: seufzte er, üversatt, am Ende.„Jetze aber muß ich do wirklich tweiter nach'm Hähndel suchen giehn.,.,— fart und mist“. sammche. Sie räumte das Geschirr fort und meinte seelenrunig:„Da kenn' Se suchen, bis daß Se schwarz werden— Se haben en mir nämlich jetze eben uffessen helfen, dän Hahn!“ „Jech— hab'n uffessen helfen?" stotterte der Amtsdiener erschrocken.„Se hatten aber keen Recht niech, das Vieh zu braten, der gehört vorläufig der Gemeende, so lange, bis der Eigentümer gefunden is.“ „Quatsch! Was woll'n Se'n machen, Sie?“ Ja, was wollte er machen? Hatte er nicht ein köstliches Stück vom Hahnbraten verzehrt? Aber es war ihm höchst peinlich, dem Amtmann Bericht erstatten zu müssen. Doch hierzu kam es nicht mehr; denn als er heimkehrte, wai der dem Anton Rutschke fortgekommene Hahn wieder aufgefunden worden— und Rutschke hatte dem Gäuser öffentliche Abbitte zu leisten für die ihm angetane Verdächtigung. Wo aber war der andere weiße Hahn hingekommen? Man suchte das ganze Dorf vergebens nach ihm ab. Das blieb lange Zeit ein Rätsel.— Der Amtsdiener aber machte noch immer einen gehörigen Bogen um das Haus der Witwe Buchtel, die ihn geböhnt, verspottet und die ihm mit ihrem unrechtmäßigen Hühnerbraten obendrein noch den Mund gestopft hatte. Don„Aberglauben“ und„Glauben“. Von F. Gebhardt.(Nachdruck verboten.) Ollles auf Erden ist wechselnd und wandelbar. Nicht nur die 2 Kleidermode und, was uns Sterbliche gegenwärtig am meisten drückt, der Wert des Geldes. Auch menschliche Anschauungen und Begriffe wechseln,„ja sogar“ wissenschaftliche Erkennnisse. Was Jahrhunderte hindurch als unanfechtbare Wahrheit galt, erscheint plötzlich im Lichte einer anderen Zeit als Trug. Und was man lange als„Märchen“ belächelt, steht eines Tages unerwartet da im Strahlenkleide der„Wirklichkeit". Vor einem halben Jahrhundert z. B. und noch später, in meinen Kindertagen, wurde alles, was altdeutsche oder griechische Sage, was unsere Volksmärchen berichten von Ungeheuern— Drachen wurden sie genannt— die irgendein Held erschlug, dadurch zum Befreier bedrohter Mitmenschen werdend, kurzweg als reines Phantasiegebilde betrachtet. Es galt als ausgeschlossen, daß derartige„Fabelwesen“ jemals existiert hätten. Und sieh' da— Funde in unseren Juragebirgen in Süddeutschland, in den Wildnissen Amerikas und anderwärts brachten zutage, daß es in der Arzeit unserer Erde, die wir mit dem„Fünften Schöpfungstage“ oder als„vorsintflutlich" bezeichnen, dennoch Geschöpfe gegeben hat, deren Knochen, nun z. T. versteinert, man vor sich sah, und die, zusammengefügt, einen Körperbau zeigen, der große Ahnlichkeit mit dem der in Sagen und Märchen beschriebenen Drachen und Lindwurmen haben. Die Tiergeschlechter der sogenannten „Saurier“, Ichthyiosaurus, Plesiosaurus, Diplodokus u. a., teils Rieseneidechsen, teils walähnliche Säugetiere, sie waren jene Drachen und Lindwurme, von denen die Sagen künden, Geschöpfe, die in großen Erdumwälzungen wohl zugrunde gegangen bis auf einzelne Exemplare, die sich in Sümpfen und Höhlen gehalten hatten, von hier aus ihr Wesen trieben und endlich durch mutige Menschen vertilgt worden sind. Die sogenannten„Aufgeklärten“ ferner verwiesen auch Gestalten unserer Bibel, wie Joseph, Moses u. a., ins Gebiet der „Sage“ und„Dichtung“, weil ihnen die Bibel nicht als geschichtliches Dokument galt. Bis die Aufdeckung altägyptischer Steininschriften zeigte, daß wirklich ein Mann fremder Abkunft im Dienste eines ägyptischen Königs Kornhäuser bauen, in diesen große Getreidemassen für die Zeiten der Teurung aufspeichern und später an Ausländer verkaufen ließ.— Und wo örtliche Sagen erzählen von Aufschichtung großer Schätze im Erdinnern, von Königs- oder Heldengräbern, was die „Klugen“ spöttisch belächelten, hat sich noch fast immer bei näherer Forschung die Begründung solcher Sagen erwiesen, wenn auch der Wert jener„Schätze“ für die Forscher und Entdecker sich nicht als ein so hoher erwies, wie die Volkserinnerung annahm. Es sei nur der„Königsstuhl“ auf Rügen genannt, der bekanntlich wirklich ein Königsgrab enthält, was man früher als„Sage“ belächelte. Mag eine Sage so alt sein und so lauten wie sie will, ihr Kern beruht auf Geschichte, und„Volkes Stimme“ ist in dieser Hinsicht wirklich„Gottes Stimme“. Aber das Gesagte berührt eigentlich nicht das Gebiet des Aberglaubens, der bekanntlich in Zeiten der sogenannten„Aufklärung“, wie auch jetzt, immer eine besondere Rolle spielt. Ohne Glauben kann eben kein Mensch auskommen, dieweil in Leben ihm vielerlei begegnet, was sich weder begreifen noch erklären läßt. Der„Glaube“ ist selbst in kühlen Verstandesmenschen tätiger, als sie meinen, und am wenigsten können ihn die Gegner des„Kirchenglaubens" entbehren, wenn sie gleich behaupten, nur auf die„Wissenschaft“ sich zu stützen und„gar nichts" zu glauben. Gerade bei den Naturwissenschaften beruht alles auf dem Glauben an die aufgestellten Lehrsätze und vermeintlichen Erkenntnisse, denn diese sind auch nur Dogmen, so gut wie irgendein Dogma der Kirche. Neuerdings treten W Moushrusge ustse 300110 — 901— 41 74— " 414 * — 107 Es war Abend, als das Gefährt durch eine düstere Lindenallee dem alten Herrenhause von Felden zufuhr. „Die alten, prächtigen Bäume!“ jubelte Rose,„das liebe, gute Haus, wie treu es aussieht, wie eine schiefe, runzliche Dienerin, die sich mühsam aufrechterhält, um ihren Dienst nach wie vor zu verrichten.“ „Ja, so müssen wir denken, müssen Nachsicht haben mit dem Altersschwachen um der Treuc willen, die diese Mauern uns halten“, stimmte ernst die Baronin ein, die einst wie Rose so zart, ätherisch gewesen sein mußte, jetzt noch immer schöne Augen besaß, schwärmerisch, tief wie die ihres jüngsten Kindes. An ihrer Seele zogen wechselnde Bilder vorüber. Sie hatte schöne, glückliche Zeiten hier verlebt mit ihrem Gatten, der schlicht, einfach war, ein edler, reiner Mensch, mehr Philosoph als Landwirt und Jäger. Sie schloß eine Sekunde die Augen, preßte die Zähne zusammen. Warum mußte er so früh den Seinen enkkissen werden, warum ein Band zerrissen werden, das unauflöslich war, das ihn mit ihr verband über den Tod hin aus in treuester Liebe. Der Wagen hielt. Gertrud achtete nicht auf die grünen Laubgewinde, das riesige, in schiefen Buchstaben glänzende„Willkommen“, welches das Portal mit dem Wappen der Felden schmückte; sie sah nicht die kleine, geputzte Kinderschar mit Sträußchen in den braunen Händen. Sie schritt an ihnen vorüber in den matt erleuchteten großen Flur mit den mächtigen, bunten Eichentruhen, die den imerschöpflichen Leinenschatz ihrer Urahnen beherbergten. Kalte, dumpfe Luft wehte ihr entgegen. Der Geruch des langen Unbewohntseins entlockte ihr ein„Entsetzlich“!“ Unwillkürlich wehte sie mit dem feinen, spitzenbesetzten Taschentuch, aus dem zarter Blumenduftströmte, um ihr Gesicht, als wolle sie zudringliche Insekten verjagen. „Wie eine Totengruft!“ stöhnte sie, ging weiter, jedes Fenster öffnend, das auf ihrem Wege durch die weiten Räume lag. „O wie lieb, wie niedlich!“ rief Rose.„Sind das alle Ihre Flachsköpfe, Herr Ramdow? Acht, wahrhaftig, acht Stück, darumnter sechs Buben; sieh, Mama, diesen Burschen mit dem Apfelgesicht! Geh', Junge, bring' mir einen Stuhl hierher; ich kann nicht springen und lachen wie ihr glückliches Völkchen. Ich muß immer still sitzen, aber das tut nichts; schöne Geschichten will ich euch dafür erzählen, wenn ihr hübsch artig sein wollt und mir Gesellschaft leistet. So, nun gebt mir eure Blumen alle in meinen Schoß, dafür gebe ich euch etwas anderes für die kleinen Leckermäulchen; aber nicht die Finger an den sauberen Schürzchen abwischen, sonst schilt Mama, hört ihr! Hier haltet die Hände auf!" Rose setzte sich am Portal nieder, die verlegene kleine Schar um sich sammelnd, die mit lüsternen Blicken auf die Tüte sah, die sie ihrer Umhängetasche entnahm. „Gottlob!“ lächelte die Baronin, als sie feuchten Auges auf das hübsche Bild blickte, das Rose unter den Kindern bot.„Sie wird zufrieden hier sein und hoffentlich gesunden.“ Die Kinder des Pächters wurden entlassen, als sie der Baronin die Hand geküßt mit einem Knix, wie Rose es sie lehrte unter hellem, frohem Lachen über die ungeschickten kleinen Burschen, die sich nicht beugen wollten, sondern viel lieber in die Knie knirten, wie sie es von den größeren Schwestern sahen. Warm drückte die Baronin die Hände der Pächtersleute, die voll Mitleid und stiller Freude auf das gnädige Fräulein blickten, das an ihren Kindern so großen Gefallen fand. Dann schritt Rose am Arm der Mutter durch die Zimmer, freute sich über all die alten, sonderbaren Möbelstücke und ließ sich schließlich behaglich auf dem großen, mit blumigem Kattim bezogenen Sofa nieder, auf dem ihre Großeltern schon als Kinder gesessen. „Mama, ich freue mich zu sehr über die acht Flachsköpfe; nun fürchte ich nicht, melancholisch zu werden, und du, Mütterchen, du darfst es auch nicht?“ „Nein, mein Liebling, wenn ich dich freudig sehe“, gab die Baronin zurück und ließ ihre Hand über das schöne, braumne Haar gleiten, das in glänzenden Locken das feine Gesichtchen umgab. „Freudig und ergeben, sorge dich nicht um mich; hier werde ich sicher gesund, bin ich doch in meinem Element, auf dem Lande, zwischen Kindern und guten Menschen, fern von all den Lügen der Welt. Ja, ja, Gertrud, zucke nur mit den Schultern, ich hasse die Lügen der Salons. Du tust mir leid, daß du sie vermissen kannst, jetzt, da du doch gesehen, wie alles Lüge war, wäs man dir dargebracht. Ich wollte, ich könnte dir etwas mitteilen von meiner Zufriedenheit.“ Ein kalter Blick der Schwester ließ Rose verstummen. Es war ihr, als ob er sagen wollte:„Du lahmer Vogel, wie kannst du dich messen mit mir!“ Das schmale Gesichtchen wurde dunkelrot. Einen Moment zuckte es um den Mund mit dem Schelmengrübchen in bitterem Weh; die Kälte der Schwester verursachte ihr Schmerz. Unwillkürlich flogen die Blicke Roses über die Ahnenbilder, die in langer Reihe an den Wänden hingen, suchten dort nach einem so schönen, kalten Gesicht, wie das ihrer Schwester war, die weder ihrer Mutter noch ihrem Vater ähnlich sah und doch eine rechte Felden war. Sie fand mit ihrem scharfen Blick keine von allen heraus, die so schön war und so kalt blicken konnte, so von oben herab, wie Gertrud. Dienstwillig für die Mutter, die kranke Schwester, ging Gertrud ab und zu. Schweigend verrichtete sie die Dinge, die sonst bezahlte Hände getan. Sie war zu stolz, um in Untätigkeit zu leben von dem dürftigen Einkommen ihrer Mutter. Fremden hätte niemals dieser Nacken sich gebeugt. Freiwillig erfüllte sie die Pflichten einer guten Tochter und Schwester, aber ohne jede Freudigkeit des Herzens. Nach einer einfachen Abendmahlzeit gingen alle zur Ruhe. Lange stand noch Gertrud Felden an dem hohen Fenster ihres Zimmers, blickte hinaus auf die mondbeschienene Landschaft, die sich vor ihr ausbreitete in weiter Ebene. Die Stille der Nacht umwehte sie nicht anmutend— kalt, leer war es in ihrer Brust, wie ein Vorwurf lag es in ihrem vom Mondstrahl beleuchteten Gesicht:„Warum, warum mir das!“ Sie erschauerte, als dicht vor ihr aus dem alten Gemäuer eine große Fledermaus emporschwirrte. Hastig schloß sie das Fenster und suchte ihr Lager auf. Draußen rauschte es und schlug gegen die Scheiben. Den Nachtvogel lockte der Lichtstrahl. Gertrud erbebte, hüllte sich in ihre Decke und barg das Gesicht wie ein furchtsames Kind in die Kissen. Ihr bangte um die Zukunft. (Fortsetzung folgt.) Der Hahn.(Nachdr. uech) Eine Geschichte aus Schlesien. Von D. G. Schumacher. nton Rutschke war der glückliche Besitzer eines weißen Hahnes mit goldschimmerndem Schweif. So schön war das Tier, daß alle Welt im Dorfe ihn darum beneidete, sein Nachbar Paul Gäuser vielleicht am meisten. Eines Morgens war Anton Rutschkes Hahn verschwunden; der Mann wurde blaß vor Schrecken, nahm seine Mütze und rannte zum Nachbar hin— und wurde noch blasser; denn was er dort im Hofe auf und ab stolzieren sah, war ein weißer Hahn — gleich dem seinen! Was Rutschke argwöhnte, daraus machte er vor Gäuser keinen Hehl. Gäuser aber kam Rutschkes Zorausbruch zuvor und rief:„Das Hähndel is meine, iech hob’s erscht vurgestern uff'm Markte in Leipe gekooft, daß ersch nur wißt.“ „Das is niech wahr! Er is mei Hähndel, und du Lumpekerl hast'n uns stibitzt!“ schrie Rutschke mit überschnappender Sie schimpften hin und her, bis sich Leute am Garten zaim angesammelt hatten. Es endete damit, daß Rutschke dem Gäuser schwor, die Sache vor den Amtmann zu bringen. Daß Gäuser ruhig hierbei blieb, sprach gegen seine Schuld. Dennoch hatte er sich bald darauf wegen des angeblichen Diebstables eines weißen Hahnes aus Rutschkes Gehöft vor dem Amtmann des Dorfes zu verantworten. Mehrere Leute bezeugten, daß der Hahn der Rutschkes sei. Gäuser dagegen brachte Zeugen an, die bekundeten, selbst gesehen zu haben, wie Gäuser den Hahn auf dem Leiper Markt gekauft habe. Dann brachte der Amtsdiener den Hahn herbei. Der kluckte, gackerte und kreischte sehr entrüstet, und die beiderseitigen Zeugen creiferten sich aufs neue bei seinem Anblick. Endlich verkündete der Amtmann: „Meine Herren, wir könn' in der Angelegenheit heute zu keim Ende niech komm’ und ich beantrage, daß der Amtsdiener Neumann das Hähndel an einen Ort im Freien bringt, wo gleichweit entfernt is von beiden Parteien... Ma derf dann erwarten, daß's Hähndel dahin laufen tut, wo's derbecme is!“ Die gemütlichen Worte des greisen Amtmannes hatten beruhigend und ermutigend gewirkt. Der Vorschlag wurde sofort ausgeführt. Gefolgt von einer neugierigen Menge zog der gestrenge Amtsdiener hinaus, unter dem Arm den wutkreischen * S — * S S 9. 999.53 * — S 9 8 45 — S # * 5 S 8 S 8 2. S 19 S 0 G8SS STRSE 9 FS: 9 55 291# • 8 2 83 # 8 65 S 7 S S 3 *# 8 XX5. S 3 8 # 8 2. 3 8 2 S 68 S a c *** 9. S S 8 G S 3 K 3 S 9 85 9# 9 2. 2 S S 5 55 #□ 2 ∆ 7 0 #E 2 5 93 c 6. 8 S 9 S 9 S 2 e * 9 e S####. 8 8 S•• 98.0 8 8 6 5 S S 98: S 2 G 2. 2 S• S91.“ S8 S 9. 2 S 955 59— # S S 19 S— 6— F• S— 8 S 9.5. # S. 0 W=• 8 , 8 □5 S 8 63 S S• S• B ∆ * SSg 8.88S S9.20 S S 8•51R: 9*7.— m S S2. S SEs • S6Sg 5 8 . S. S.2 „ASSeE S T 3•.— " O S.5 9 8 575 7 8—.8— S 2 2 SS8SE SSSEES SeS •• S 0— * 2 85 9# S S10% * S S 2— S 2 #5 * G• 5 5 S 6— D: S•9 9.5 9S 8 S 8. S 5s 5 5 98 2. 8 S 15 3 19T. S— 2. S S0 3 8 32 5 55 □ ## S 2 a 9 S 2. S S 5 S S e— S. S 07 S 9 9 2 2 9 — G#e — S SSS 2F 5: * S 55 S. S. S#: 8 s a29. S. S S a: ∆ S S 9.2 .•• 6— * 99 95.* 8 2.0033 H••0 9 a 3 9 S#5 2 O 08 S S—.5„ „ amp S 5 5 5 S 2— S=.95 #r* S•%g ∆ 7 2 C S 8 5 S 2. #8 ∆ 8 2 8 7 S 9 2 5 E ** n SE 3 5 . 2 6