12 unvorhergesehenen Betriedsstörungen, hervorgerufen durch höhere Gewalten, übernehmen wir keinerlei Gewähr für ninktliches Erscheinen der Jeitung und auch keinerlei Schadenersatz dean= sprucht werden.-..... Amtliches Kreisblatt pin kann Verbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Dolkszeitung Schwerter Oolksblatt für den Kreis Hörde Welthofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Die„Schwerter Jeitung" erscheint werktäglich. Hauptgeschäftsstelle, Druck und Verlag: Carl Braus. Celegr.=Adr.: Braus, Schwerteruhr. Cel. 62. Postscheck: Dortmund 2852 und Hannover 21874. Verantwortlich für Schriftleitung und Anzeigen: *- Hans Linner in Schwerte. Cel. 62.=Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. e Generalanzeiger für den Kreis Hörde. Toortaus- ole Nir. 155 Anzeigen# Ps., Natiomen 30 Df. Iincnz=Aazeigen 12 Pl. Freitag, den 4. Juli 1924 Wongepris vom 1. de cnschl. 15o. Jol.: 130 blr. Einzelnummer 150 Milliarden Pautermark 87. Jahrgang Neues in Kürze. „Rheinlandnot“ in München. wtb. München, 3. Juli.(Tel.) In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wurde heute vormittag die Ausstellung„Rheinlandnot“ von Kultusminister Matt mit einer Ansprache eröffnet. Gedenkfeiern am 3. und 11. August. wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.) Wie wir erfahren, hat die Reichsregierung E#schlossen, am 3. August eine Gedenkfeier für die vom deutschen Volke im Weltkrieg gebrachten Opfer zu veranstalten. Einzelheiten darüber werden noch beanntgegeben. Daneben soll in diesem Jahre der Verfassungstag am 11. August in der üblichen Weise geseiert werden. Besprechungen über die Hauszinssteuer. pw. Berlin, 4. Juli.(Privattel.) Gechern fand, wie der Vorwärts meldet, eine Besprechung der preußischen Koalitionsparteien statt, um über die Haltung des Zentrums zu der Frage der Erhöhung der Hauszinssteuer und zur Deckung der Beamtenbesoldungserhöhung Klarheit zu schaffen.— Der Nationalliberalen Korrespondenz zufolge beabsichtigen die anderen Koalitionsparteien, ihre Stellung zu der Erhöhung der Hauszinssteuer von der Haltung des Zentrums abhängig zu machen. Todesurteil im Graff=Prozeß beantragt. wtb. Stettin, 3. Juli.(Tel.) Im Graff=Prozeß beantragte der Generalstaatsanwalt, die drei Angeklagten Kaws, Engeler und Schwirrat wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode zu verurteilen, ihnen jedoch die bürgerlichen Ehrenrechte nicht abzuerkennen. 5. Rheinischer Beamtentag. TU. Köln, 3. Juli. Vom Landesverband der Reichs=, Landes= und Gemeindebeamten der besetzten rheinischen Gebiete wird am 13. und 14. Juli hier der 5. Rheinische Beamtentag veranstaltet. Die Tagung, die der Besprechung aller schwebenden Beamtenfragen dienen soll, findet im großen Saale der Bürgergesellschaft statt. Großer Dorfbrand. pw. Berlin, 3. Juli.(Privattel.) Nach dem Lokalanzeiger brach in dem Dorfe Wittichow im Kreis Pyritz gestern ein großes. Feuer aus, als sich die meisten Einwohner auf dem Felde befanden. Mehtere Gehöfte und Scheunen wurden eingeäschert und das ganze landwirtschaftliche Inventar von den Flammen zerstört. Das Vieh konnte zum größten Teil gerettet werden. Reichsratbeschlüsse. wtb. Berlin, 3. Juli.(Tel.) Der Reichsrat hielt heute unter dem Vorsitz des Reichsministers des Innern eine Sitzung ab, in der zunächst die vom Reichstag angenommenen Verträge mit Litauen und Estland bestätigt und dann dem Entwurf der neuen Prüfungsordnung für Aerzte zugestimmt wurde. Ferner genehmigte der Reichsrat den Entwurf der vierten Ausführungsverordnung zur Verordnung über die Erwerbslosenfürsorge. Die Reichstagsnachwahl in Oppeln. wlb. Berlin, 3. Juli.(Tel.) Die Besprechungen zwischen dem Reichsminister des Innern und den Parteien über den Termin der Nachwahl im Wahlkreis 9 Oppeln haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Wahl mit Rücksicht auf die Ernte erst im September stattfinden soll. Der Reichsminister des Innern hat daher durch Verordnung, die im Reichsanzeiger veröffentlicht wird, die Nachwahl auf den 14. September anberaumt. Der spanische Riffkrieg. wtb Madrid, 3. Juli.(Tel.) Nach offiziellen Berichten ist es einer spanischen Kolonne gelungen, die Stellungen von Tazzah und Selavo(Marokko) mit Munition und Lebensmitteln zu versorgen. Der Feind sei gezwungen, sich auf die beiden Ufer des Flusses Ibujarin zurückzuziehen. Die Verluste seien noch unbekannt. Mussolinis Nationalmiliz. wtb Rom, 3. Juli.(Tel.) Mussolini hat beschlossen, daß die Nationalmiliz im Laufe des Monats Juli dem König den Treueid ablegen soll. Serbisch=italienischer Grenzzwischenfall. wtb Graz, 3. Juli.(Tel.) Nach der Grazer Tagespost ereignete sich bei Bischoflack ein Grenzzwischenfall. Die italienische Grenzwache trat auf jugoslawisches Gebiet über und beschoß die dortige Grenzwache. Zwei jugoslawische Grenzwächter und ein Student wurden schwer verwundet. Waffenschmuggel aus England. wth London, 3. Juli.(Tel.) Einige Blätter veröffentlichen Einzelheiten über den bereits gemeldeten Versuch, auf illegalem Wege Maschinengewehre von England über Holland nach Rußland zuschaffen. Die die Gewehre enthaltenden Kisten wurden am Dienstagabend von Geheimdetektivs in der Nähe der Tower=Bridge beschlagnalmt. Der Morning=Post zufolge soll gegen die verantwortlichen Personen vorgegangen werden. Fliegerbomben in Mesopotamien. wtb. London, 3. Juli.(Tel.) Der Unterstaatsseretär für das Luftfahrtwesen verteidigte im Unterhaus die Bombenwürfe in Mesopotamien, indem er sagte, die feindlichen Stämme hätten kürzlich 146 Männer und 127 Frauen und Kinder getötet. Bei einem einzigen Einfall auf mesopotamischen Gebiet hätten diese Stämme alle gefangen genommenen Männer und Knaben getötet. Den Heimkehrenden zum Gruße!]] Preußischer Landtag. wib Berlin, 4. Juli.(Tel.) Als Reichsminister für die besetzten Gebiete ist es mir ein bedürfnis, allen denjenigen, die jetzt wieder in ihre Heimat am Rhein und an der Ruhr zurückkehren können, namens der Reichsregierung die herzlichsten Grüße zu senden. Ich kenne die schweren Leiden und die drückenden Sorgen, die mit der Ausweisung verbunden waren. Die Reichsregierung hat stets für die Not der Ausgewiesenen volles Verständnis bewiesen,— sie hat ideell und materiell getan, was in ihren Kräften stand. Wenn jetzt die Stunde der Heimkehr für viele treue deutsche Staatsbürger schlägt, so will es die Reichsregierung gerade in diesem Augenblick nicht an herzlichem Dank sehlen lassen für das treudeutsche Bewußtsein, das alle die an den Tag gelegt haben, die dem Vaterlande in schwerer Stunde gedient und genutzt haben. Ich hege die Hoffnung, daß diejenigen, deren Rückkehr nun ermöglicht ist, bald wieder am eigenen Herd sich ihrer alten Heimat erfreuen mögen. Für diejenigen, deren Rückkehr noch nicht ermöglicht ist, wird sich nach wie vor die Reichsregierung wärmstens einsetzen, um auch von ihnen Sorge und Not zu nehmen. Gez.: Dr. Hoefle, Reichsminister für die besetzten Gebiete. Die Veratungen der Ministerpräsidenten. wib. Berlin, 3. Juli.(Tel.) Die Veratungen der Reichsregierung mit den Staats= und Ministerpräsidenten der Länder begannen heute vormittag 19 Uhr in der Reichskanzlei. Seitens der Reichsregierung wurde über die politische Lage berichtet, insbesondere von dem Reichsminister des Auswärtigen und dem Reichsfinanzminister. Die Beratungen wurden um 1 Uhr unterbrochen. wtb. Berlin, 3. Juli.(Tel.) Die Reichsregierung beriet heute in eingehenden Erörterungen mit den Staats= und Ministerpräsidenten der Länder die politische Lage unter besonderer Berücksichtigung der Turchführung des Sachverständigengutachtens. Mit Ausnahme des Vertreters von Mecklenburg=Schwerin anerkannten alle Chefs der Landesregierungen trotz schwerwiegender Bedenken gegen manche in dem Sutachten enthaltenen Forderungen erneut das Vorgehen der Reichsregierung, die baldige Durchführung des Sachverständigengutachtens zu erreichen, als richtig. Die Arbeiten der Organisations=Komitees. London zu einer dritten und letzten Lesung zusammentreten. Die dritte Lesung nimmt voraussichtlich af. Pactartzindigengut, Fertigstellung, der auf die Reicksbahn bezüiglichen och immer damit, entsprechende Gesetze 15. Juli gerechnet werden kann. wtb Berlin, 4. Juli.(Tel.) Der Petit Parisien behauptet, daß die deutsche Regierung im Gegensatz zur französischen Regierung sich nicht genügend bemühe, die Durchführung des Sachverständigenguschtens. zögere sie noch immer vor den Reichstag zu bringen. Demgegenüber wird von unterrichteter Seite mitoetellt:„,„ 4ng hat uen Anfa Die deutsche Regierung hat von Anfang an alles getan, um die schnelle Durchführung des Sachverständigengutachtens zu fördern. Sie hat nicht nur die deutschen Vertreter in den drei Organisationskomitees angewiesen, auf möglichste Beschleunigung zu dringen— und demgemäß haben auch die deutschen Komiteevertreter sofert, nach ihrer Wann der Ausschuß für die IndustrieOöligationen seine Arbeiten beendigen wird, läßt sich zurzeit überhaupt noch nicht absehen. Der Ausschuß ist wegen der Hallung des bieherigen französischen Vertreters im Ausschuß, Descamps, in den grundlegenden Fragen überhaupt noch nicht zu einer Einigung gekommen. Das weitere Tempo der Arbeit in diesem Ausschuß wird danon abhängen, welche Haltung das nach dem Rültzitt Dercamps ernannte neue fran ösische Mitglied die deutscheg, Kaiteevertreter sofert nach ihrer von.„esx nehnen wird und welchen EinErnennung die Initiative bei den auiierten Ver= des ausschusses einnehmen wite„ M mnt tretern ergriffen, um ein schnelles Zusammentreten der Komitees zu veranlassen—, sondern sie ließ auch bei den beteiligten alliierten Regierungen durch ihre diplomatischen Vertretungen schon Anfang Mai darauf hinwirken, daß die Komitees sofort konstituiert werden und ihre Arbeiten möglichst beschleunigen. Seitdem hat die Reichsregierung jede Gelegenheit benutzt, um die beteiligten alliierten Regierungen auf die Notwendigkeit eines schnellen Abschlusses der Arbeiten der drei Organisationskomitees hinzuweisen, da die deutschen Gesetze erst auf Grund der Arbeiten der Organisationskomitees endgültig fertiggestellt und dann erst den deutschen gesetzgebenden Körverschaften rorgelegt werden könnten. Die schriftlichen Unterlagen und Entwürfe für die Arbeiten der Komitees waren von deutscher Seite schon fertiggestellt, bevor die Komitees zu ihrer ersten Sitzung zusammentraten. fluß die Ernennung eines neutraten fünften Mitgliedes auf die Arbeiten haben wird. Der Zeitpunkt, zu dem die Gesetze dem Reichstag vorgelegt werden können, hängt danach gar nicht in erster Linie von einer Entscheidung der Reichsregierung ab, sondern von den Organisationskomitees. Die Reichsregierung hat den dringenden Wunsch, daß die Ausschüsse ihre Arbeiten so schnell als möglich zu Ende führen. Sie wird, wie bisher, auch weiterhin zur Erreichung dieses Zieles die Ausschüsse mit allen Mitteln unterstutzen. wtb Berlin. 3. Juli.(Tel.) Ueber die Verhandlungen des Organisationskomitees für die deutsche Reichsbahn verlautet noch folgendes: Das Organisationskomitee für die deutsche Reichsbahn hat heute die zweite Lesung der Entwürfe für das Reichsbahngesetz und die GesellB93 Berlin, 3. Juli.(Tel.) Das Haus stimmt zunächst debattelos dem Antrage des Hauptausschusses zu, der von der Regierung beschleunigie * Hilfsmaßnahmen für die im Juni in den Kreisen Düsseldorf, Neuß, Grevenbroich, Kirchheim, Herzfeld, Hofgeismar und Frankenberg durch schwere Unwetter Geschädigten verlangt. Dann wird die zweite Beratung des Haushalts der Handels= und Gewerbeverwaliung fortgesetzt. Abg. Drewitz(Wirtsch.=Part.) erklärt, seine Partei betrachte das Sachverständigengutachten der drohenden neuen Inflation gegenüber als das kleinere Uebel. Darum habe sie im Reichstag ihm zugeIstimmt. Von sämtlichen Parteien, und zweifellos auch von der Negierung, sei die dringende Reformbedürftigkeit des Steuersystems anerkannt worden. Daher sei nicht verständlich, warum noch immer nichts zur Vereinfachung der Steuern geschehen sei. Der gewerbliche Mittelstand dürfe nicht länger als Stiefkind der Gesetzgebung betrachtet werden. Der Redner wendet sich dann gegen die von den Preisprüfungsstellen und der Wucherpolizei gegen die Kleinhändler angewandte Praris, die ungerecht sei und den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspreche. Das Handwerk warte schon seit vier Jahren vergeblich auf das längst fällige Handwerks=Organisations= gesetz. Durch Staatsbetriebe dürfe dem selbständigen Gewerbe nicht Konkurrenz gemacht werden. Im Wohlfahrtsministerium werde zum Teil von Beamten ein schwunghafter Handel mit allen möglichen Waren getrieben(Hört! Hört!) Die Wohr zwangswirtschaft müsse endgültig verschwinden. Eher werde sich der Baumarkt nicht wieder beleben. Die Hauszinssteuer sei dazu ein ganz ungeeignetes Pitrel....,. I: geringe Hilfe Bi. 5. Abg. Fink(3) beklagte die geringe Hilfe, die dem schwer leidenden Handel und Wandel des besetzten Gebiets vom unbesetzten Gebiet zuteil werde. Die hohen Beherbergungssteuern müßten wesentlich herabgesehzr werden. 166 Abg Gol!(Dem.) verlangt gleichfalls den schleunigen Abban der Beherbergungssteuer, die den internationalen Verkehr auf das empfindlichste schädige. Handelsminister Sierina betont, die allgemein anerkannte No; des gewerblichen Mittelstandes sei nicht durch die Reichs= und Staatsregierung veischuldet worden, sondern infolge der Inslationer###iode und der Kreditno. Umso wichtiger sei es der Wirtschaft schleunigst neues Blut zuzuführen. Ueber eine Amnestic für diejenigen, die sich in den Maschen der Zwangswittschaftsgesetzgebung gesangen haben, werde sich zeden lassen. Die Beherbergungssteuern könnten in ihrer jetzigen Höhe nicht aufrechterhalten werden, wie überhaupt eine schleunige Revision der ganzen Steuergesetgebung dringend erforderlich sei. Die Netlage des Handwerks sei unbestritten Gerade darum sei es nicht zu rechtfertigen, wenn ein Landwerkskammer=Bezirk 650 Goldmark für ein neues Gebäude anwendet und eine andere Handwerkskammer an Repräsentationskosten das Zehnfache der Vorkriegszeit verbrauche. Das vertrage sich nicht Die allierten Mitglieder des Eisenbohugenigangg Eir Neworth und Herr G. Lefeore, reisen nach Lonend des Goldnotenbankausscasses, haben deuuge#n Eux urs gzar:: 5 nchmen ran zunn auch wiederholt anerkannt, daß von deutscher Seite alles geschehen ist, was zur Beschleunigung der Vorarbeiten und zur Durchführung des Sachverständigengutachtens erforderlich war. Ueber den Stand der Arbeiten der drei Organisationskomitees erfahren wir das folgende:„ gan ferg Au# teint un Der Goldnotenbankausschuß tritt noch Ende dieser Woche in Berlin zu seiner letzten so daß angenommen werder don und Paris zurück und nehmen von dem Fortgang der Arbeiten, die in vollem Einvernehmen im Verlauf von mehr als 20 Sitzungen gefördert wurden, den besten Eindruck mit. Nur der gute Wille und das eifrige Mitwirken aller Mitglieder konnten in Kürze einen so wichtigen und umfangreichen Plan zustande bringen, wie die Organisation der neuen Gesellschaft, die die größte der Welt sein wird. Das Komitee wird am 10. Juli in London nochmals zur letzten Lesung der Entwürfe zusamS stung Atompen, Gestzertwürse, die sich mentreten und erledigt noch einige, Fragen, rechtef die erschodr Galdngtenbanl beziehen, licher und finanzieller Art, wofür auf die Errichtung, der Gotonvirnvum veziehen, nämlich die Entwürfe für das Goldnotenbankgesetz, das Bankstatut, das Rentenbankgestz und das Münzgesetz, in der nächsten Woche fertiggestellt werden. Der Eisenbahnausschuß beendigt heute seine zweite Lesung und wird am 10. Juli in wendigen Unterlagen noch nicht vorliegen. Es ist anzunehmen, daß die Londoner Besprechung nur wenige Tage dauert, so daß das Komitee gegen den 15. oder 20. Juli dem Wiederherstellungsausschuß seinen Bericht und einige Vorschläge unterbreiten kann. mit der gegenwärtigen Wirtschaftslagg. GZustim= mung bei den Deutschnationalen.) Der Minister sagte schließlich Hilfsmaßnahmen für das Handwerk zu. Die Frage des Promotionsrechts in den Handelshochschulen werde in der nächsten Zeit zum Gestand eines Kabinettsbeschlusses gemacht werden. Abg. Frau Dr. Lauer(3) bedauert den Rückschritt, der an den Berufsschulen eingetreten sei, besonders durch die Einschränkung der Ausbildungsriöglichkeit für Mädchen. ache Abg. Otter(Soz.) sieht die Ursache der passiven Handelsbilanz darin, daß die deutsche Industrie mit Ueberweltmarktpreisen und Unterweltmarktlöhnen arbeite. Abg. Münchmeier(DVp.) verlangt Förderung der Stettiner Hafenanlagen und protestiert gegen die Revorzgung hanbunge. aSS E Gerliner Devisenkurse. Der Ministerprozeß in Thüringen. wtb Weimar. 3. Juli.(Tel.) Heute begann vor dem hiesigen Schössengericht der Prozeß gegen den ehemaligen Weimarischen Minister des Innern Hermann. ferner gegen den Regierungsassessor Rudolf F. Kunze, die Kreisdirektoren Louis Renner=Meinigen. Adolf Hörschel=Eisenach. Berthold Faulian=Roda, sowie Edmund KochGotha. Es sind etwa 30 Zeugen geladen. u. a. die früheren thüringischen Minister Frölich und Hartmann. Von der Verteidigung ist auch der preußische Minister des Innern Severing geladen. Die heutige Verhandlung befaßte sich in der Hauptsache mit der Feststellung der Personalien der Angeklagten und der Erörterung der ihnen zur Last gelegten Verbrechen und Vergehen. Es wird behauptet, daß die Angeklagten Hermann und Kunze Ende Oktober, im November und Dezember 1923 in zahlreichen Fällen gemeinsam und vorsätzlich rechtliche Urkunden und Tatsachen falsch heurkundet, auch Urkunden vernichtet und dabei in der Absicht gehandelt haben, anderen Vermögensvorteile zu verschaffen. Der Angeklagte Renner wird beschuldigt, daß er als Beamter in Fällen, wie den vorerwähnten, falsche Tatsachen beurkundet hat, indem er verschiedene Daten änderte. Dasselbe Telikt wird den Kreisdirektoren Hörschelmann und Faulian zur Last gelegt. Der Kreisdirektor Koch soll 1924 einige Ausstellungsvermerke sowie verschiedene Daten geändert haben. Als Beweismittel für diese Anschuldigung dienen u. a. auch die in Betracht kommenden Versonalakten. Die Angeklagten Renner und Genossen gaben die ihnen zur Last gelegten Straftaten teilmeise zu. Der Staatsminister a. D. Hermann bestreitet, daß er bei der Verfügung der den Gegenstand des Strafverfahrens bildenden Ausstellungen sich von parteipolitischen Rücksichten habe leiten lossen. Nach der Vernehmung der Angeklagten wurde die Verhandlung auf Freitag vertagt. Holand 100 Guld. Buenos=Aires Belgien 100 Fr. Norwegen 100 Kr Dänemark 100 Kr. Schweden 100 Kr. Finnland 100 M. Italien 100 Lire England New York 1 D Paris 100 Frk. Schweiz. 100 Frk. Spanien 100 Pes. Javan Rio de Inneiro Wien 100000 Kr. Prag 100 Kr. Budapest 100000 Sofia Jugoslawien. (Alles in Billionen Mark.) Alle Zuteilungen 100 Prozent. Der Dollar am 3. VN. 24 Donurkals Geld: 4,19, Brief: 4,21 1 Abg. Drewitz(MP) wendet sich gegen einige zeikungen des Ministers. Er erhält zu schen Bayern zur Sprache. Ueber diesen speziellen, Hinaus Vurd, VerzZugart, Bak n un I. anansänzge gerlärt den geneinsanen Interessen der beiden Parieien in Abg. Goll(Tom.) als unaustandieg ertur, grungen Irigmmenhang stehen, zwischen Zentrum und bayr. Abg. Mentzer(23h) unterstützt die u.2/u,—. ,——(Polkspartei eine unerbindliche Fühlungnahme aufPes Aoo, Aunchme,(Komm.) wirft dem Minister genommen werden solle. Ausdrücklich wurde von svg, 5vou Lpdvie I., glasseninteressen und der den Unterhändlern der banrischen Vollspartei beVerrat der Proletoristge por“„Minister Siering habe tont, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen an Lsialistischen Grundstz, vor, omy, Hen.(Er habe die Errichtung irgend einer Arbeitsgemeinschaft, wie sich für die freie Wirschaft an xechnischen Hochschule lse bis 1920 bestanden hat, nicht gedacht werden sich auch an der Geier in de znale Rektor es nicht könne, da sich die bayrische Volkspartei ihre vollbeteligt, in der der bentschyg, geig Begrüßungstele= kommene Selbständigkeit wahren müsse, ras aber einmal für notwventig, Voe;, gu.Heur gder zu er; nicht daran hindere, danz, veneinschaftlich vorn= gramm des Reichspräsdenten zu verisen oper(gehen, wenn gemeinsame Aufseslung und gemeinund(Dem.) begrüßt die Erklärungen same Interessen vorhanden seien. ähnen. Abg. Dr. #s Ministers sirtschaft. Das Sachvergengutach Belastungen, seine ber die 95 Gegen Moslau. * München, 3. Juli. Der aus der kommunistischen Partei ausgeschlossene Landtagsabgeordnete Aenderl ist in die sozialdemokratische Partei eingetreten und nunmehr auch in die Landtagsfraktion dieentlicht hierzu eine längere, Eil tunz den Douo, aber fnicht Heut Piatebench wie ich die wahnsinhlenmäßig nige Putschtaktik, die Sprengstofattentate rische Radautaktik zu verähigkeit der deutschen Wirtschaft urteilen.“ ür die freie ten bringe zwar große ahme sei notwendig. d die Ausprache. 1 na über die Anträge wird vertagt. uu, e deg Handelshauehalts (Soz.) Vermehrung der kez, Fgxizei auligenommen, wo nies.— Die, Abg, Frausortentlicht ierzt eine länge gegangen. Sümtliche Mitteilungen über diese Einladung seien infolgedessen als verfrüht und iendenziös zu betrachten. wib Hanan, 3. Juli.(Tel.) Heute vormittag Uhr begann vor dem Staatsgerichtehof zum der Republik im Landgerichtegebünde die Hauptper; seshs e escels elcl die steh lice Vewegung unterstützt zu haben. Den Vorsitz der Verhandlung führt der Senatspräsident Niedner. Es sind 35. Jeugen geladen. Die Anklage vertritt der [Oberreichsanwalt Ebermeyer. Bei Beginn, der Vernehmung der Zeugen, von denen der größte Teil nicht erschienen war, erklärte der Senatspräsident, daß die meiste dem franzöyscheng, Seghesers gierhe handlung nach Rudesheim geladen 93 Streikdrohung der englischen Bauarbeiter. wih. Lenden, 3. Juli.(Tel.) Der Vollzugsausgtienelvetbandes der Bauarbeiter hat beschlossen, daß am 5. Juli die Arbeit niedergelegt werden soll, salls die Löhne nicht erhöht werden. Der Wihenmörher von Iunnöbel. * Hannover, 2. Juli. Wir haben gestern über die Festnahme und das Geständnis des 7fachen Mürders Haarmann berichtet. Ueber die schauerlichen hen werden jetzt folgende Einzelheiten mitsteilt: In erschreckendem Maße mehrte sich in den letzten Monaten die Zahl der vermißten Kinder. vornehmlich waren es junge Leute, die verschwanilpolizei schenkte dieser Erscheilufmerksankeit, was zur Aufklä9 eist, erschätzt Der Ruhrbergbau sei in und könne die furchtbaren er 15 unmöglich allein tragen. Das Schlichen müsse verbessert werden. Wenn es mit if und Aussperrungen so weiter gehe wis könne die deutsche Wirtschaft unmöglich wieminen. Der Redner wendet sich scharf geVerwa gbau nichk altung Die Botschafterkonferenz zur deutschen Note. wtb. Paris. 3. Juli.(Tel.) Die Botschafterkonferenz hat in ihrer heutigen Vormittagssitzung deen Bericht des Interalliierten Militärkorrespondenten die deutsche Antwortnote zur Kenntnis genome weudet s begf zeg(men. Unter Vorbehalt der Zustimmung, der Regieder Neichstahn. do. un,. rungen hat sie sich über die zu erteilende Antwort in großen Zügen verständigt. Aus Herriots Mehrheit. ung der Reichskahn, die auf de die mindeste Rücksicht nehme. Der uhrbergbau leide an einer katastrophalen Absatzminderung, ebenso der Kalibergbau. Linbertz(Soz.) fordert die Regierung auf, sischen Kr ach Rüde Dei Antrag des Oberreich=anwalieg E der Oeffentlichkeit wegen Gefähr natesicherheit lehnte der Gerichtshof ab. präsident Niedner verliest darauf die Ankl nach der Bartheld beschuldigt wird, 1923 gemeinschaftlich mit anderen Tätern zur Begehung ho räterischer Unternehmungen, wie beispielsweise Lo lösung eines Teiles des Reichsgebietes vom Ganzen, durch die Tat wissentlich Beihilfe geleistet zu haben. Barthold verweigert jede Aussage, solange nicht alle Zeugen anwesend seien. Der Verteidiger, Rechtseantragt tagung bis morgen früh, da die Gefahr bestehe, de die jetzt Anwesenden, die dem Angeklagten zumeist feindlich gesinnt seien, vernommen werden könnten und der Gerichtshof sagen könnte, er habe sich auf Grund dieses Beweismaterials ein Bild machen können. Dem Antrage des Verleidigers wurde statt gegeben und die Verhandlung auf morgen früh 9 Uhr vertagt, weil angenommen wird, daß dann ein Teil der heute abwesenden Zeugen zugegen sein wird. 915 Krim ihre ganze Aufmerksa von geradezu unmenschlichen Verbrechen führte. lst wurden in der Leine vier Leichen und auf an der Leine gelegenen Wiese ein menschlicher idel, serner in den letzten Tagen, ebenfalle in Leine, ein Sack mit Knochen von drei bis schied denen Fleisch entfernt hen Körpern, von denen das vorden war, gefunden. Man schritt ines nicht normal veranlagten ahre 1918 wegen strafbaren Verfestgenommen, aber wegen Manmals wieder auf freien, ieser Mensch, der 45 Jahre be ane Aabungrehe aend esche se cechlch e e. egun der schshes sesce ie ece a e wird. Der, Ruhrberghau leidet sch unter den Mieumlasten. Zu diesen Lasten wäre aber nie gekommen, wenn nicht Stinnes und Genossen durch die Sabotage der Erfüllungspolitik instematisch auf die Ruhrbesetzung hingearbeite hätten.(Widerspruch und Unruhe rechts. Beifall bei den Sozialdemokraten.) Hierauf vertagt sich das Haus auf morgen vormittag 11 Uhr. Tol dlitische Umschau * Kündigung der neuen Mienmverträge. TU. Düsseldorf, 3. Juli.(Tel.) fGeheimrat Klöck= zelnen Die ver bot beute vorgzign=Präxdenten der Mieum, bund auf Grund des gegenseitigen Untertitzungs. Gurs,Zichz Half-Hzihngt gehustr anf dent einen oder gpuets Paul. Vancurt ernaunt verträge iu, ven erreichen. Kündigu anderen Wege zu erreichen. Das KündigungsAbstimmung über die Ruhrkredite“ beraten. Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, daß die Gruppe sämtliche Sitzungen, in denen eine wichtigere Abstimmung erfolgen soll, durch eine Beratung reiten wird, in der die Haltung der Fraktion festgelegt und eine einmütige Auffassung gesichert werden solle. Ein Ausschuß für nationale Verteidigung. wtb Paris, 3. Juli(Tel.) In der Kammer ist ein Sonderausschuß gebildet worden, der dem Obersten Rat der nationalen Verteidigung Vorschläge zu unterbreiten hat und sich zusamwensetzt aus dem General= stabschef der Armee und der Marine und den Direktoren und Abteilungsleitern der an der nationalen Verteidigung interessierten Ministerien. Die Kommission hat insbesondere die Aufgabe, die industrielle Mehilmachung und das Zusammenarbeiten der einen vorzuhereiten sowie die nationalen Verteidigung zum Völker910 eihen hat folgenden Wortlaut:. H#imue#. Besprechungen mit der Regierung, die nach Abschluß der Verhandlungen über die ertsinastung des Miennpertrags, gepslaggt vurden, haben ergeben, daß die Regierurg. e.: in der Lage ist, dem Ruhrhergbau für den Monat eine finanzielle Unterstützung zuzuschern. gust eine finanz ist auch dem Ruhrbergbau unmöglich, die Lasten Tertrages zu ühernehnen. Wir.sehen uns ordnete Paul. Boncourt ernannt worden. Dae 43. demokratische Kandidatenwahl resultatlos. wtb. Newyork, 3. Juli.(Funkspruch.) Bei der 43. Abstimmung des demokratischen Konvents erhielten McAldoo 483, Smith 319, Davis 71 Stimmen. Die Londoner Konferenz. Kein Aufschub der Londoner Konferenz. wtb Paris, 3. Juli.(Tel.) Gestern abend war in issen volitischen Kreis.“ in Baris das Gerücht rtrages zu übernchnen. Wir sehen Biu gewinen politucgen Kreisen„in Paris, das 5kommen zum 31. Pli verbreitet, daß die Lodone: Konferenz einen Aufschub vorzüglicher Hochachtung: Die erfahren solle. Wie das„Leupre“ erführt, ist davon in keiner Weise die Rede. Welkautor Sndu: Fie Einladung nach London. wtb London, 3 Juli.(Tel.) Der Londoner Berichterstatter des Etrg, de. Paoris vil grfahren haben Kängerung des Absommens der Velberter Industrie mit der Micum. TU. Velbert, 3. Juli. Das zwischen der hiesigen zur * Nachen. 2. Juli. Die Tagung des Vereins rheinischer Zeitungeverleger begann heute abend hier im Kurshaussaale mit einer Begrüßungsfeier.„Der Vorsitzende des Bezirks Aachen des Vereins rhein. Zeitungsverleger, Fritz Weyers, hieß mit herzlichen Worten die Erschienenen willlommen. Seine Ausführungen gipfelten darin, daß die Zulugft, deutschen Presse weniger auf einer geschzuchen Reglung, als auf einer freiwilligen, vertrauensvollen Zusammenarbeit von Verlegern und Redalteuren Regierungspräsident Dr. Rombach betonte, daß die Presse eine wichtige Stütze für Volk und Kultur bedeute. Besonders in den vergangenen schweren Tagen, die Nachen durchlebt habe, habe sich die Aachener Presse als ein starkes Bollwerk des Deutschtums erwiesen,„Prälat Rischen, der Vertreter des Nachener Weihbischofs, hob besonders hervor, daß er den Wert der Presse für Volk und Nation nicht so sehr in den technischen Errungenschaften erblicke, sondern in den hohen Kulturaufgaben, die die Presse im Dienste von Volk und Nation erringen müsse. im Namen der Stadtverwaltung begrüßte Bürgermeiger Wichmann die Versammling. Auch er wies auf die schweren Opfer. aber auch auf den unentwegten Mut der Nachener Presse hin, den sie in den vergangenen schmeren Monaten bewiesen habe. Fir. die Hochschule sprach Rektor Prof. Dr. Vonnin., St leiter Serr führte u. a. aus, daß, wenn arch sonstige Hindernisse der Zusammenarbe ständen, man sich dech immer wieder bezußt bleihen müsse, daß man in, Nachen auf der Grenzwarte der eins rheinischer Zeitungsverleger, Kommerisenrat Ain=Köin, wies auf die großen Schwierigkeiten der Presse hin., Man sei daran, von Staats wegen das deutsche Preusewesen resig, indem man beszugte, die Paßs sei eine zur Verhaftung ein Menschen, der im Ja kehrs mit Schülern jest gels an Veweisen da, gesetzt worden war. Dieser Monsch alte Händler Haarmann, konnte auf Grund erdrückender Beweise vieler tierischen Verbrechen überführt und nach sechs Tagen zu einem Geständnis gebracht werden. Der Aumensch gab zu, in## ohnung nicht normal nommen und umgebracht zu haben. Er schätzt von ihm seit dem Jahre 1918 Getöteten auf siebe Zwei junge Männer, die er umgebrocht hat, bezeichnete er mit Namen, während er die Namen der anderen Opfer nicht kennen will. Haarmann beging ich seinem Geständnis die Verbrechen in höchter Erregung. Er biß seinen Opfern mit seinen Zähnen die Kehle durch, schnitt ihnen mit einem Brotm den Kopf ab und warf ihn in die Leine. Die Arme und Beine wurden ebenfalls vom Rumpfe abgeKnochen auch in die Leine oder in sonstige Gewässer geworfen oder auf dem Friedhof und in Anlagen vergraben. Haarmann betrieb bis zum vorigen Jahre Fleischhandel und man vermutct, daß er das Fleisch seiner Opfer verkauft hat. Der Verbrecher bestreitet das bis heute, er verschweigt aber, wo das Fleisch der umgebrachten Personen geblieben ist. Neben Haarmann sind noch mehret Freunde Haarmanns festgenommen worden. Nach dem bisherigen Verhalten Haarmanns ist anzunehmen, daß die Jahl seiner Verbrechen weit größer ist. wtb. Haunover, 4. Juli.(Tel.) Durch die Erhebungen der Polizei und aus den in der Wehnung des Mörders Haarmann gesundenen Kleidungsstücken wurde festgestellt, daß 5 weitere Burstzen, die als vermißt geneldet, wu Hou, eu; Opfern Haarmanns zu zählen sind. bei früheren Straftaten, besonders Sitiliszzeiteze# en. Einbruchsdiehstählen, sowie zahlreichen neren Vergehen für unzurechnungsfähig erklärt worden. Er behauptete bei den ihm gemachten Vorhastungen, sich nur wenig auf die einzelnen Erei##n entsinnen zu können. 7 3. Juli.,„Das zwischen der hiesigen richterstatier, des Echo de Paris will erfahren habe strie und der Micum bestehende Ab ommen wurde daß die englische Zugietuns zur Londoner Kansexenz rt. Die Ausfuhrabgaße Einladungen ergehen lasse an Frenkreich, Italien, 6 58 15, Juli)'e, Belgien, Igpan und die kleinen Mächte, die an der „usch ugafl der Einladung wil der mäßigt. Separatistische Wühlarbeit in Krefeld. TU. Krefeld, 3. Juli. Auch hier rühren sich die Separatisten wieder. Es wird berichtet, daß sie tagtäglich in verschiedenen Lolalen der Stadt Zusammenihiefte abhalten. Alle Führer, die im vergangenen Jahre nach dem Zusammenbruch der Krefelder Separatistenherrschaft das Weite suchten, sind wieder nach und nach auf der Bildfläche erschienen. Jubiläum der inneren Mission. * Bonn. 2. Juli. Der Rheinische Provinzialausschuß für innere Mission beging und heute in Bonn die Jubelfeie, des Deutschen sowohl al75jährigen Bestehens. Aus kleinen Anfän= dieses Abkommen nick gen herausgewachsen, bildet heute der Provinzial= am Friedensvertrage ausschuß die machtvolle Zusammenfassung der gesam=toll unterzeichnet w ten evangelischen Liebesarbeit des Rheinlands, die anthält: durch ihre großen Anstalten in Kaiserswerth. Duisburg, Düssektal und vielen anderen Orten aufgezeichnet ist. Je ärmer der Staat und die Kommunen ##wurden, um so mehr müßten sie sich stützen auf die #freie Liebesarbeit, die heute 85 v. H. aller Angestellder Wohlfahrtspflege stellt und den 69.000 Anstaltsheamten der Kommunen 600.000 der freien ehlfahrtsPlege gegenüberstellen kann. Die rheinische evangelische innere Mission besitzt allein in 275 Anstalten über 30.000 Betten. Das Konsistorium der #rheinischen Kirche in Koblenz überbrachte seine Glückwünsche durch den Präsidenten Freiherrn von der Goltz und den Generalsuperintendenten D. Klingemann, die Provinzialkirche durch ihren Präses Wolff, Aachen. Eine besondere Ehrung erfuhr der Vorsitzende des Provinzialausschusses, Kommer* zienrat Emil Colsmann aus Langenberg, indem ihn die theologische Fakultäht der Vonner Universischt wegen seiner großen Verdienste um die Wahlichrts: #rflege der evangelischen Kirche zum Chrendoktor E ernannte. Bayrische Volkspartei und Zentrum. wtb. München, 4. Juli.(Tel.) Zu der kürzlichen Zusammenkunft von Vertretern der bayrischen Vokkspartei und des Parteivorstandes des Zentrums (aräibt die baurische Volsparteiforrelnor,gnza, aie * Surzmgrnignr harte zium Jweg. einen Gedankendeutschen Reparationsschuld Ueber den Inhalt der Einladung will der Berichkerstatter julgendes ausführen können: (Es werde zuerst ertlärt, daß der Sachverstäindigen: entwurf nunmehr von allen Mächten Die, Londoner Kanferen; habe aurschlichlich zu einer Verständigung über die Mittel zu gelangen, üm den Plan durchzuführen. Der Sachverständigenbericht schließe für Deutschland Verpflichtungen ein, die nicht im Friedensvertrag festgelegt seien. Es sei deshalb nötig, ein Abkommen vorzubereiten, das Shatg, nterhreitet allen Ländern zur Unterseicgung Butctr. L. werZusammenkunft hatte zum Zweck, einen Gedauken austausch über die schwebenden Post= und EisenbahnFfragen Zu Blegen,„Auherdem kam auch das Vorden müsse, die irgendwie ein Interesse an der Durchng des Sachverständigenvlanes, hätten, allg den sowohl als den anderen Länderr,„Damit kammen nicht die Gestaft, einer vguerung ge annehme, müsse ein Protowerden, das vier Punk'te 1. Die Signatarmächte stimmen dem Bericht der .2 Zu einse. Zeitoult, der naß näter, von, der Konferenz bestimmt werden muß, müssen die Deutschen! alle entscheidenden Maßnahmen zur Inkraftsetzung des Sachverständigenplanes getroffen haben.. 3. Ein weiterer Zeitpunkt, der zwei bis drei Wochen nach dem ersten liegen wird, ist alsdann festzusetzen. Bis zu diesem Datum müssen die Alliierten alle die wirtschaftlichen und finanziellen augenblicklich gegen Deutschland in Anwendung gebrachten Sanktionen aufgegeben haben.. 4. Die allierten Mächte verpflichten sich, leine Sanktionen anzuwenden, es sei denn, daß Deutschland die eingegangenen Verpflichtungen in ernster Weise verletzt. Jede Verletzung Deutschlands in der Zukunft muß durch einen neuen Organismus geprüft werden, der unabhängig und außerhalb der Reparationskommission steht, da die neuen Verpflichtungen, die Deutschland übernehmen wird, nicht im Rahmen des Versailler Vertrages liegen. Alle die Punkte, die das unterzeichnete Protokoll nicht interpretieren kann, müssen vom internationalen Schiedsgericht im Haan geshtlichtet werden.„Maxrhehast auftn Diese Meldug ist mit dem Vorbehalt aufzunehmen, daß das Echo de Paris der Dorgstion dient, die dem Ministrium Herriot Verlegenheiten bereiten möchte. Noch keine Einladung. wtb. Paris. 3. Juli.(Tel.) Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten läßt erklären, bis odev. Legtengagarset bei den leten Reiche, heute, 3. Jut, Lel dei der Frazsigen, Pegierung ehaupte, die P####e## öffentliche Institution und sie sei nux zum Dienste der Oeffentlichkeit bestimmt. Diesem Standpunkt könne er sich nicht ganz anschließen. Nach seiner Auffassung habe die Presse auch noch andere Aufgaben zwerfüllen, als bloß in den Dienst des Staates zu treten. Die ger lehnten es ab, sich zu einer schen Institution und ihre Schriftl Kanten degradieren zu lasen. Ihr Stek,„befände darin, freie Arbeiter in einem freien Gewerbe zu bleiben. Zur Frage der Stillegung von Ruhrzechen. TU. Bochum, 3. Juli.(Tel.) In einer besonderen Eingabe haben die den Bergarbeiterverbänder angehörenden Mitglieder des Reichskohlenrates die unelbare Nachprüfung der Wirtschaftlichkeit der schon stillgelegten bezw. von der Stillegung bedrohten Ruhrzechen durch den Reichskohlenrat veranlaßt. In seiner Antwort weist der Reichskohlenrat darauf hin, daß unter dem Einfluß der preußischen Landsages der Handelsminister die Frage, welche Umstände die augenblicklich im südlichen Ruhrbergbau zu beobachtenden Betriebseinschränkungen und Stilloung Algemesuheit dresenden Nachteie verhindert verden Einen, einer eingechen= gregfung burih die in eister Reis ustindigen Fchsrden, Oberhergant und Regierungsprüsidenten, unterziehen lasse. Bei dieser Untersuchung würden auch Vertreter der Arbeiterorganisationen beteiligt sein. Massenkündigung bei einer Zeche. TU. Bochum, 3. Juli. Die Zeche Herbede, Steinkohlenhergwerk bei Herbede(Ruhr), ungünstigen Finaz= und Kredittgge 600 Arbeitern gekündigt. Reichsjugendtag christl. Bergarbeiter. pw. Bochum, 3. Juli. Der Gewerkverein christl. Bergarbeiter hat für den 10. und 11. August einen Reichsjugendtag nach Lippe=Detmold einberufen, auf dem u. a. die Reichstagsabgeordneten Joos und Imbusch sprechen werden. Polnische Arbeiter für Frankreich. wtb Krakau, 3. Juli.(Tel.) Nach einer Blättermeldung aus Myslowitz nimmt die„Auswanderung aus Polnisch=Oberschlesien nach Frankreich einen außerordentlichen Umsang an. In Jo lcztgg Tagen erhielt die französische Mission in aus Frankreich die Aufforderung, 1300 qualifizierte Arbeiter für die Metall= und Kehlenindustrie nach Frankreich zu befördern. Am Dienstag ist bereits ein Transport von 800 Arbeitern abgegangen. Aus Heus u. ex 27 Toderopser des Iserlehner Straßenbahnung TU. Iserlohn, 3. Juli. In bei dem Iserlohner Straßenbahnunglick Schwerrerletzter gsstorben, so daß das entsetzliche Unglück bis etzt 27 Todesopfer gefordert hat. Kampf auf einem Straßenbahnwagen. * Quisburg, 2. Juli. Eine gewaltsame Befreiung eines lommunistischen Agitators wurde Mistwoch nachmittag ausgeführt. Der Agitator Weber aus der Haft durch polizeibeamten nach Hamborn zu einem Termin c# bracht worden und sollte nachmittags wieder si#ch en zurückgebracht, werden. Auf der Fahrt mit der Kreis Ruhrorter Straßenbahn wurde an der Neumühler Grenze von mehreren im Innern des Wigens befindlichen„Männern die Tür zur Vorden plattfiorm aufgerishetengeu der eh. der Srasregeiet dem Gefangenen befand. Der Arbeiter ting gab auf den Beamnien mehrers Pistglenst ab, eine Kugel traf diesen in die linke Brust Der Gefangene entwich und auch Detering flütele, nachdem sich vorher zwischen dem schwerverlet##en Beamten und dem Angreifer ein regelrechtes Feuergefecht entwickelt hatte. Später konnte Weber der ausgegriffen und auch Detering festgeno## en Falsche 1=Billonensheine. * Siegen, 2. Juli. Die Kriminalpolizei verhaftete zwei auswärtige Frauen, die in zahlreichen Geschäften salsche 1=Billionenscheine verausgabt hat Die Nachforschungen ergaben, deß. 61s, Der atg in salschen Scheine der Ehemann der einen Frau Frage kommt, der verhaftet wurde. Bauunglück. pw. Vonn, 3. Juli.(Tel.) Bei der baupglizeichen Abnahme eines Baues stürzte der Erker Zösrte, ein, als eben der Unternehmer mit dem Beihn betreten wollte. Die beiden Verunglückten den zur Klinik gebracht, konnten am nächsten! aber wieder entlassen werden. Der Verbrecher im Schernstein. wtb. Berlin, 4. Juli.(Tel.), Polizeibeamte, die auf der Suche nach einem aus dem Zuchlhaus von Prieg entsprungenen, gergrbezezhggg iet waren, entdeckten bei der Durchsuchung ein mes, der früher zu einer Bäckerei gehört hatte, der Oeffnung des Schornsteins Ruß am Boden. sie folgerten, daß der ge es easchlhese se ae eboe erfolgte, begaben sich einige der Beamten nach oten Paosen Snige Einer Raser in den Schorzk. 5 erfolgte, begaben sich einige der Begznieg nach, oten und gossen einige Eimer Wasser in den Scharnstelt Als auch dann sich noch nichts regte, tohte## Kriminalbeamter, daß er in den-Schornstein hinei schießen werde. Darauf kroch der gesuchte Ein= und Ausbrecher völlig durchnäßt und pechschwarz aus dem Schornstein heraus und wurde festgenommen. Pilzvergiftung. 4. Juli.(Tel.) Der Schles. Benutzt die Leihbibliothek der Buchhandlung Carl Braus, Bahnhofstraße 3! Geleit. Er kann die Ehre dieser Welt Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muß in dir selber leben. Schwerte, den 4. Juli 1924. Wetter=Aussichten bis Samstag Abend: Wolkig, zeitweise Regen und ziemlich kühl bei mäßigen südlichen bis westlichen Winden. Wetter=Aussichten für mehrere Tage im : W o l k e n, t e i l s S o n n e, w a r m. strichweise Gewitter. Juli: Sonne, Wolken, srrichWreise rieiier. P normal temperiert. Wind. ändert, vielfach Gewitter. ausfahrender Güterzug in der Richtung nach Dortmund einem anderen rangierenden Güterzug die Flanke fuhr. Fünf beladene Waggo ten um und wurden teilweise stark beschädigt. Zum Glück sind Menschenleben nicht zu beklagen. Der dort weilende Bremser, der die Gefahr rechtzeitig erkannte, konnte sich noch schnell in Sicherheit bringen. Mit den Aufräumungsarbeiten ist sofort begonnen worden. Der Personenverkehr erlitt weiter keine Störung. Noch schäbiger als diese Angriffe gegen den Damit hat der damalige englische leitende Minister, also einer der Väter des Versailler Juli: Wenig ver9. Juli: Wolken. teils Sonne. 10. Juli: witterhaft. Gewitter, — Bis Schwerte. r k a t h o l. k a u f m. V e r e i n e v e r a n s t a l tet am Sonntag, den 21. September, eine große Jugenskundgebung am Freischütz. Mit derselben soll auch das 20jährige Stiftungsfest und die Fahnenweihe des hiesigen K. K. V.„Hansa“ verbunden werden. An der Feier, zu der umfangreiche hereitungen getroffen werden, wird auch der Herr Bischof von Padervorn, Dr. Kaspar Klein, teilnehmen. * Die Bilder des Tages sind wieder eingetroffen und sind dieselben in dem Schaufenster unserer Buchhandlung, Große Marktstraße 3, ausgehängt. — Die Auszahlung der Beihilfe für die Kleinrenter(nicht für die Sozialrenter, wie uns st irrtümlich mitgeteilt wurde), findet am 5. Juli 1924, vorm. von 9—12 Uhr, bei der Kasse des Wohlfahrtsamtes, Zimmer Nr. 1, statt. Berichtigung. In dem Versammlungs bericht des Haus= und Grundbesitzervereins muß es heißen: Die Auskunft wird jeden letzten Sonntag im Monat, vormittags 11 Uhr(nicht Samstag, we irriämlich herichtet),##teilt, und zwar im Lokale des Herrn Kremer. —* Bürger=Schützenverein.(Eingesandt.) diesjährige Schützenfest ist mittlerweile in greifbare Nähe gerückt. Die Kompagnieführer haben ihre Schützen in den Appells mit ihren Dienstgeschäften und Pflichten bekannt gemacht. Dic Beteiligung an diesen Appells war überaus rege und übertraf diejenige der Vorkriegszeit bei weilem. Die Stimmung der Schützen war fröhlich und zuversichtlich und wurde nicht unerheblich durch das vom Obermusikmeister Dannhäuser herausgegebene neue Schützenl Augenblicklich wird am Schützenhof in den Komsagnien Aug’' und Hand für das kommende Königsschießen geübt und von der Güte und Menge des verabreichten Zielwassers wird es am 12. Juli abhängen, welche Kompagnie die Ehre der Königskompagnie für sich in Anspruch nehmen darf. Oberst Köhle und Major Honsalek haben sich schon wiederholt persönlich von dem guten Geist in den Kompagnien überzeugt und haben für Offiziere und Mannschaften Worte des Lobes gefunden. Die Kompagnien befinden sich in guten Händen. Hier der leutselige, ruhige Hauptmann Münkel der ersten, dort der stürmische, tatenfrohe junge Hauptmann Nippus der zweiten, und der ernste, pflichttreue und milde Hauptmann Kohlmann der dritten. Am Samstag wird der trotz 10jähriger Regierungslast ungebengte, allverehrte König Emil l. zusammen mit dem Zivilvorstand und den höheren Offizieren den Kompagnien die Ehre seines Besuches geben und die Schützen werden ihm durch vollzähliges Antreten ein äußerlich sichtbares Zeichen ihrer Verehrung geben. Alle Hände der maßgebenden Personen sind eifrig am Werke, das Fest zu einem wahren Volksfest zu gestalten, getren der alten Ueberlieferung. Es soll ein Bekenntnis sein für Bürgertreue und Gemeinschaftssinn, geboren aus der Liebe für Volk und Heimat. Zum Schluß soll aber noch einer Kommission gedacht werden, die in der le wirkt und schafft: der Wetterkommission. Nur die Eingeweihten wissen, daß der Erfolg dieses stillen Schaffens strahlendex Sonnenschein über einem tiefblauen Himmel am 11., 12. und 13. Juli sein wird und daß dieser Schein nur noch übertroffen werden wird durch den Sonnenschein in den Herzen der Festteilnehmer. Und sollte sich die Wetterkommission trotzdem geirrt haben, dann sind wir alle ja immer noch reich genug an unserer Eeigenen Herzen Sonnenschein. —* Zugzusammenstoß. Auf dem Hörder Verschiebebahnhof ereignete sich gestern gegen 10 Uhr vormittags ein Unglücksfall, indem ein Noch schäbiger als diese Angriffe gegen den##. Papst auf persönlich=politischem Gebiet aber ist minister, alto einer der die Beschnüffelung seiner rein menschlichen Vertrages, selbst den obig 997644 1 Küge erklärt eine Uebergroße Einwanderung Deutscher in Brasilien Die Einwanderung von Deutschen nach Brasilien hat neuerdings eine Wendung genommen, die zu ernster Besorgnis Anlaß gibt. Nach einer Mitteilung des„Einwanderungs=Verwalters" sollen vom 1. Januar bis 15. März auf der Blumeninsel 2707 Deutsche ausgenommen worden konimt die große Menge der in Rio derjenigen, welche direkt nach nach Süden reisen. Geschäfte werden von den „Neudeutschen“ überlaufen und sind kaum mohr in der Lage, irgend jemanden anzustellen. Auch die Gesandtschaft wird täglich von Einwanderern aufgesucht, die um jeden Preis irgend einen Posten zu erhalten suchen. den aus anderen Staaten vorliegenden Nachrichten liegen die Verhältnisse dort ähnlich. Sollte der Einwandererstrom nicht bald nachlassen, so muß man damit rechnen, daß die Mehrzahl der mittellos in Brasilien Ankommenden trotz der Bemühungen aller beteiligter Stellen arbeitslos bleiben und einem überaus traurigen Schicksal verfallen. Auch der brasilianische„Intendent" der Einwanderung hat sich dahin geäußert, daß die übermäßig starke deutsche Einwanderung, so begrühenswert sie an sich sei, wegen Mangels an vermessenen Regierungsländereien auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Er erklärte ferner, daß die brasilianische Regierung zurzeit Freifahrten für Neueinreisende nicht gewährt. Die jetzt in Scharen eintreffenden deutschen Einwanderer eignen sich im allgemeinen noch weniger als in früheren Jahren zum Ansiedler. Sie sind zum großen Teile Industriearbeiter oder Croßstadtbewohner, die, das Beispiel der deutschen Bauern vor Augen, sich einbilden, durch Auswanderung nach Brasilien dem Nahrungsmittelmangel und körperlicher Not zu entrinnen. Sie mögen vielen guten Willen haben; sind sie aber erst im Lande und lernen die vielen Enttäuschungen kennen, die hier(zu beginnen mit schwarzen Bohnen und Reis, dem dem deutschen Gaumen wenig zusagenden Nationalgericht) ihrer warten, so schlägt ihre Stimmung, oft schon bevor sie an die Arbeitsstelle=kommen, rasch um, und nicht Wohltätgleitshandlungen. Dus polnische Blatt zeigt sich erbittert darüber, daß der Papst bald nach seiner Wahl für die Armen Deutsch'ands eine Million Lire gestiftet habe, für die Armen Polens aber nur 100000 Lire und daß er später außerdem noch für die hungrigen Ninder an der Ruhr eine halbe Million Lire hergegeben habe. Dann habe der Papst für hungrige und arme Deutsche eine großzügige Unterstützung durch Lebensmittel organisiert und endlich habe er den „amerikanischen Hakatisten", Erzbischof Mündelein, der unter den Katholiken Amerikas große Sammlungen für die Notleidenden Deutschlands viganisiert habe,„zum Dank für diese Rettungsarbeit für die hungrigen Deutschen zum Kardinal gemacht". Kann man sich etwas Gemeineres denken, als dem Papste und einem hohen kirchlichen Würdenträger wie dem Kardinal Mündelein bittere Vorwürfe deswegen zu machen, weil sie die christliche Nächstenliebe nicht nur predigen, sondern praktisch betätigen? Und ist diese Beschimpfung der höchstgestellten Persönlichkeiten des Katholizismus ein Beweis für die von Fen Polen so oft— und insbesondere, wenn sie den Vatikan brauchen— vorgebrachte Behauptung, daß die polnische Republik die treueste Tochter der katholischen Kirche sei? Von D. Reinhard Mumm Reichstags. Alles, was unsere Feinde uns aufbürden, ruht darauf, daß unsere Unterhändler in Versailles, die Herren Bell und Müller=Franken, namens unseres Volkes anerkannt haben, daß Deutschland den Weltkrieg verschuldet hat. Sie unterschrieben rtikel 231 in Versailles: „Die Verbandsregierungen erklären und Deutschland erkennt an, daß Dutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die Verbandsregierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des Krieges erlitten haben. der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten gusgezwungen wurde.“ Es ist anzunehmen, daß die nächste Zeit einen harten Kampf gegen die Schuldlüge bringt. Sie igen Artikel für Luge erttäart. Die dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß in beglaubigten Abschriften vorgelegten russischen und österreichischen Originalbefehle beweisen unwiderleglich, daß der Befehl zur Gesamtmobilisierung in Petersburg 18 Stunden früher als in Wien gegeben worden ist. Das frühere Mitglied des höchsten amerikanischen Staatsgerichtshofes, Frederick Bausmann, sagt in seinem Buch„Let France explain“(S. 381 des amerikanischen Kongreßberichts):„Ein einziges Telegramm der französischen Regierung an die russische würde den Krieg verhindert haben. Ein einfalles, Telegramm, in dem Rußland gewarnt wurde, daß Frankreich es nicht in einem den Balkan betreffenden Streit unterstützen würde, es sei denn, daß der Angriff auf Rußland durch die mitteleuropäischen Mächte erfolge. Deutschland hatte noch nicht mobilisiert. Ein einziges Telegramm, wiederhole ich, würde die Zivilisation gerettet haben; denn Rußland hatte von Anfang an erklärt, wenn es nicht der Unterstützung Frankreichs sicher wäre.“ Und Senator Oven erklärte unlängst im amerikanischen Senat am Schluß einer Rede, in der er eine Fülle von Dokumenten vortrug:„Die Belange, worauf ich die Aufmerksamkeit des Senats gelenkt habe, zeigen, daß die deutschen militärischen Machthaber den Krieg nicht wollten, den Krieg zu vermeiden suchten und erst zum Kriege schritten, als sie überzeugt sein mußten. daß die anhaltenden Mobilisationen Rußlands und Frankreichs eine unbedingte Entschlossenheit zum Kriege erkennen ließen. Die Belange zeigten, daß die russischen und französischen Machthaber zum Kriege entschlossen waren, daß sie die Mobilisation als den Beginn des Krieges beabsichtigt hatten, daß sie den Krieg seit vielen Jahren nach genauen Plänen, die sie in jährlichen militärischen Konferenzen entwarfen, vorbereitet hatten.“ Isvolski hatte bereits am 29. Juli 1914 telegraphieren können, daß Frankreich zum Krieg fest entschlossen sei; ebenso hatten die belgischen Geheimberichte— die Berichte der belgischen Gesandten an ihre Regierung— schon seit langem den Friedenswillen Deutschlands und den Kriegswillen Rußlands betont. Frankreich suchte nach Gelegenheit, das deutsche barten Nampf gegen die Schu.... Frankreich suchte nach Gelegenheit, das deutsche ist der Rechtsgrund für alles, was unserm deut= Eljaß=Lothringen wieder zu erobern und war schen Volke aufgebürdet ist. Weil auf der weiten, sicherer Verbündeter jedes Feindes Deutschlands; Erde 34 Millionen Menschen infolge des Welt. Rußland wollte Konstantinopel und damit die krieges zu Tode kamen, die Frauen und Kinder Mialtherrschaft haben und war der Ueberzeugng, wenige werfen nach kurzer Zeit die Flinte ins Korn. Porto Alegre, Blumenau, Florianopolis und Joinville sind angefüllt mit deutschen Rückwanderern, die einen Siedlungsversuch gemacht haben, die nötige Energie zum Durchhalten aber nicht besaßen und nur eines sehnlichst wünschen: Auf irgend eine Weise wieder nach Deutschland zurückzugehen. Die Polen gegen den Papst. Aus Krakau wird uns geschrieben: der gegenwärtige Papst vom Kardinal Ratti zum Papste Pins XI. aufstieg, wurde er von der polnischen Presse in einer geradezu aufdringlichen Weise umwedelt. Er, der früher der Nuntius in Polen gewesen war, wurde als ganz besonderer Verehrer der polnischen Nation hingestellt, was ja auch nur gerechtfertigt wäre, da die Polen ihm jederzeit Liebe, Verehrung und Gehorsam entgegengebracht hätten. Das war nun schon schon einmal eine Lüge, denn als Ratti als Nuntius bei einer dienstlichen Reise im früher preusischen Gebiet pflichtgemäß keinen Untered zwischen deutschen und polnischen Katholiken und deutschen und polnischen Geistlichen gemacht hatte, war er von polnischen Blättern in pöbelhafter Weise als Begünstiger der Deutschen angegriffen worden. Es gehörte also schon die ganze tische Verlogenheit und Dreistigkeit dazu, ihn kaum ein Jahr später für Polen mit Beschlag zu legen. st, wo diese plumpen Versuche, den Papst einseitig für Polen festzulegen und gegen Deutschland einzunehmen, gescheitert sind, und wo sich zeigt, daß er als Oberhaupt der katholischen Kirche allen, auch den deutschen Katholiken, gerecht zu werden sucht, wird er abermals angepöbelt. „Kurier Codziennn“ wirft dem Papste despotische Geistesverfassung vor und rechnet es ihm als Verbrechen an, daß er in seiner Umgebung hohe kirchliche Würdenträger habe, die für den polnischen Staat nichts übrig hätten, hingegen den deutschen Zentrum wotlwolten. krieges zu Tode kamen, die Frauen und Kinder ungerechnet, weil Unsägliches an Verwüstungen über diese Erde ging, darum soll der Schuldige das schwere Joch tragen! Nun aber gilt es, daß wir uns der Schuldanerkenntnis nicht nur um deswillen widersetzen, weil ihre Folgen heillos für unser Volk. für einen jeglichen unter uns sind, sondern weil es sich um den Kauf wider eine teuflische Lüge handelt. Unser deutsches Volk muß das gute Gewissen haben, daß es für die Wahrheit wider die Lüge streitet. Als bezahlte und unbezahlte Agenten des Auslandes uns dieses gute Gewissen nahmen, brach unser Volk in sich zusammen. Die Kenner der Sachlage haben auch heute noch das gleiche gute Gewissen. Gewiß, Fehler sind von deutscher Seite aus gemacht worden; es gibt Fehler, die Jahre und Jahrzehnte zurückliegen, es gibt Fehler in der Zeit des Kriegsausbruchs und während des Krieges. Was war es z. B. für ein Fehler, während doch der EinWenherrschaft haben und war der Ueberzeugng, daß der Weg nach Konstantinopel über Wien und Berlin gehe; England aber fürchtete die Konkurrenten, die es in der Roheisenerzeugung bereits weit überflügelt hatten und im Welthandel zu überflügeln drohten. Englischer Geschäftsneid, französische Rachegier und russischer Eroberungsdrang, gefördert von der internationalen Hochfinanz, haben den uiheilvollen Bund geschlossen, aus dem die Flamme des Weltkrieges emporgelodert ist. Jeder Deutsche muß darüber Klarheit gewinnen! Nur so kann auch Deutschlands innere Einigkeit wiederhergestellt werden, die der Erhebung vorangehen muß. (Wir verweisen auf den Artikel„Neue russische Geheimdokumente über die Kriegsschuld“, der sich auf der 1. Beilagenseite der heutigen Nummer befindet.— Die Schriftleitung.) §. w. Nippus And nantemeir aus=Schokoladengroßhandlung kreisungswille immer offenbarer wurde, 1912 die militärische Kraft unseres Volkes nur ungenügend 44004444444000 zu stärken! Aber der Wille, den Weltkrieg zu entfachen, bestand beim deutschen Volke nicht!— Wir führen, zunächst das Urteil eines Sozialdemokraten an. Der vielgenannte sozialdemokratische Theoretiker Karl Kautzky hatte anfänglich die Schuld Deutschlands behauptet. In seiner Broschüre für Kontor und Lager für „Delbrück und Wilhelm II.“ aber erklärt er sofort gesucht. 2322 dann:„Ich kann hier das Geständnis machen, daß es eine Zeit gab, in der ich der deutschen Regierung Unrecht tat.“ Und nachdem er auseinandergesetzt hat, warum er früher an einen von Deutschland entfesselten Präventivkrieg geglaubt habe, fährt Kautsky fort:„Ich war sehr überrascht, als ich Einblick in die Akten bekam. Meine ursprüngliche Auffassung erwies sich mir als unhaltbar. Deutschland hat auf den Weltkrieg nicht planmäßig hingearbeitet. Es hat ihn Rede:(geworsen 2. 4. 24) zu erweise hat Lloyd George in einer Reve#is# vom 23. Dezember 1923 gesagt:„Je mehr man#8, verkaufen. die Memoiren und Bücher über die Begebenheiten vor dem 1. August 1914 liest, desto mehr begreift man, daß niemand an leitender Stelle; zu jener Zeit geradezu den Krieg gewollt hat.“ Junge, eingelragene Erjahrene und Gägersrau gesucht. Zu erfragen in der Geschäftsstelle dieser Zeitung. B Gebrauchtes, guterhaltenes Klavier gegen Kasse zu kaufen gesucht Angeb unter A.S. Nr. 2309 an die Geschäftsst. d. Ztg. Scho mit Stammbaum Samstag, den 5. Juli. vormittags 9 Uhr wird auf der Freibank das — 1 Fleisch eines Schweines Mergenthater, verkauft. 2328 vermindere ich die Kosten Wie jü. Schuhreparaturen Nur dadurch, dab ich„grüne Schlen“(Marke Goliath prämiert mit goldener Medaillie zu Frankfurt) verwenden lasse. Dieselben sind zu haben bei H. 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Hörde, den 30 Juni 1924 5 Der vorsitzende des Kreisausschusses: ge3 Hansmann, Landrat. 55 Bekanntmachung. 894 M.-G.-V.„Edelweiß“, 1924 V Wandhofen bei Schwerte. unmnunun Lichtsoiele zur Reichskrone Heut: bis Montag bringen wir wieder ein großes Prograu Der Amlsoversekrelär, Bürodireklor Renkhoff ist zum 1, der Verwaltungsanwärter Hoppes zum 4. Stellvertreter der Standesbeamten für den Slandesamisbezik Annen ernanni. Sie i sind in ihr Amt eingeführt und durch Handschlag eidlich verpflichtet worden. 2326 525 Hörde, den 24. Juni 1924. 558 Der vorsitzende des Kreisausschusses: gez. Hansmann, Landrat. Bürger-Schützenberein = Schwerte= Rompagnie. Laut Bataillonsbefehl vom 3. Juli findet der Appell der Kompagnie am Samstag den 5. Juli, abends 8 ½ Uhr beim Kompagnie=Leutnant Jungesblut statt. Anzug: Schützen in Mütze, Offiziere in Uniform. Liederbücher mitbringen. 2311 Münkel, Hauptmann und Kompagniechef. unter Teilnahme von 40 Vereinen verbunden mit 30 jähriger Jubelfeier am 5., 6. und 7. Juli 1924. Samstag, den 5. Juli: Sängerkommers„Im Reiche des Wassers“. Sonntag, den 6. Juli: Beginn des Wettsingens. Morgene 9 Uhr:„Westfälischer Hof“(Solo und Doppelquartett). Nachmittags 2 Uhr: Wettsingen der I., 2. und 3. Klasse im„Freischütz“ Nachmittags 2 Uhr: Wettsingen der 4 Klasse u. Landklasse„Im Reiche des Wassers“ Montag, den 7. Juli, morgens 10 Uhr: Preisverteilung Ein dramatisches Zeitbild in 6 tiesergreifenden Akten. Den Leidensweg einer Mutter zeigt unser Bild. Diese, eine arme Witwe, muß es Verleben, daß einer ihrer Söhne in schlechte Gesellschaft gerät, und des Mordes verdächtigt zum Tode verurteilt wird. Ihr und der Jugendliebe des Verurteilten gelingt es, den Beweis seiner Unschuld zu erbringen. Die schwergeprüfte Mutter hat ihren Sohn wieder. Vild, das namentlich in den Herzen unserer Frauen einen unver geßlichen Eindruck biuterlassen wito. beim Wirt F. Schulte, Wandhofen. 2297 Der Vorstand. Der Festausschuß. Der Thrann von Dwasco (Der gelde Fleck) Sesationsdrama in 5 Akten. Ein neues ## Bild aus unserer Serie spannender amerikanischer Fox-Filme. 2313 Zimmy Aubrey der Beschützer der Unschuld. Amerikanische Groteske in 2 Akten. Billig! Billig! Bürger-Schützenberein Schwerte. 2 Rompagnie. Sonnabend den 5 Juli, abends 8½ Uhr: Kompagnie=Rppell beim Schützen Falkenroth(Kaiserhof). Sonntag den 6. Juli, von nachm. 3½ Uhr an: Uebungs=Schießen auf dem Scheibenstand am Schützenhof. Vollzähliges Erscheinen erwartet 2328 Nippus, Hauptmann Sprechmaschinen-Schallplatten nnt beste Marken Vox, Parlophon, Grammophon nur allerkähne Seste Marnen Vox, Parlophon, Grammophon 350 zu günstigen Preisen Ratenzahlung gestattet Schmitt-Planot Hagen w. e Telefon 2253. Am Freitag und Saustag den 4. Juli den S. verkaufe ich zu nachstehend Velligen=Pretsel Elberfelderstraße 69. # 0 C Bürger-Schützenberein Schwerte. 5. Rompagnie. 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Zutaten für Herren- und Damenschneiderei in besten Qualitäten billigst! Großverkauf an Schneidermeister und Schneiderinnen Nr. 155(Zweites Blatt). S..O W Neue russische Geheimdokumente über die Kriegsschuld. Von Konsul Dr. Charles L. Hartmann. dpk. Die im April= und Juniheft der Deutschen Rundschau veröffentlichten Geheimdokumente haben im gesamten Ausland einen außerordentlichen Widerhall gefunden. Zum ersten Male wurden hier die unwiderleglichen Beweise mittelst ausschließlich offizieller„Schriftstücke der Regierungsarchive gebracht, wie man die in ihrer überwiegenden Mehrheit friedlich gesinnten europäischen Völker in vorbedachter systematischer Kleinarbeit dem Weltkriege entgegenführte. Mit der Triebkraft eines unheimlichen Mechanismus, mit der haarscharfen Genanigkeit eines Uhrwerkes, das unerbittlich zur vorausberechneten Stunde die Höllenmaschine auslösen soll, wird jeder einzelne Schritt, jede mögliche Wirkung vorhen und vorbereitet, um zum Ziele des gen zu führen. Den Zweck erklären Isvolski=Poincare ohne Schen:„um die hundertjährigen Aspirationen Rußlands— Konstantinopel— und die Rückkehr Elsaß=Lothringens zu verwirklichen“.(Telegramme Isvolskis 21. Juli 1913, 30. September 1924.) Es handelt sich jetzt darum, das Uhrwerk aufzuziehen, in Gang zu setzen: Den beschlossenen Weltkrieg auch militärisch und technisch vorzubereiten. Georg Lonis, der friedlich gesinnte französische Gésandte zu Petersburg, muß entfernt und durch Delcasse ersetzt werden. Der Minister. Sazanow begrüßt diesen als„einen französischen Außenminister, der nach Rüßland delegiert ist der dort„das Werk, an welchem er ununterbrochen in allen seinen verschiedenen Stellungen gearbeitet, jetzt vollenden werde"; und welches er „während seiner letzten Amtstätigkeit als Marine= minister einen entscheidenden Schritt vorwärts gebracht habe“!(19. März 1913.) Ein Geheimtelegramm Isvolskis an den Außenminister vom 18. Dezember 1912 stellt fest, wie, nachdem die gesamte französische Presse mit russischen Geldern angekauft und derart die Kriegsstimmung in Frankreich gefördert wurde, Poincare=Millerand befürchteten, daß zuguterletzt der Plan an dem Widerspruch des friedfertigen Nikolaus II. scheitern würde. „Poincare hat mir den Text des Telegramms vorgelesen, nach welchem man dem General de la O alle! Fast alle Waldbrände im Ruhrkohlenbezirk sind auf unvorsichliges Umgehen mit Feuer beim Abkochen oder Rauchen zurück zuführen. Deshalb verhütet Waldbrände! Zündet kein Feuer im Walde an. Unterlaßt das Rauchen im Walde. Werft kein Streichholz, keinen Zigarren=od. Zigarettenstummel weg O Guiche(französischer Generalstabschef) erwiderte. daß die Rüstungen Oesterreichs nur als eine Verteidigungsmaßregel betrachtet werden, und daß selbst in dem unwahrscheinlichen Falle, daß Oesterreich Serbien anfällt, Rußland vorläufig nicht eingreifen würde. Diese Antwort hat Poincare und alle Minister mehr als erregt... Man kann jeden Tag einen entscheidenden Schritt von seiten des österreichischen Kabinetts erwarten. Dieser Schritt, wie man hier hofft. sollte die Intervention Rußlands heraussordern, unvermeidlich und automatisch Deutschland zuerst hineinreißen würde und darauf Frankreich. Die französische Regierung betrachtet diese Möglichkeit mit Ruhe und Kaltblütigkeit und ist absolm entschlossen, ihre Verpflichtungen als Verbündeter zu erfüllen. Sie hat sofort alle notwendigen Maßregeln getroffen: die Mobilisation an der Ostgrenze ist im Zuge, das gesamte Material ist bereit, usw.*) Im Laufe meiner Unterredung mit Poinrare ind den anderen Ministern versuchte ich, ihnen tlarzumachen, daß unsere anscheinende Gleichgültigkeit in Wirklichkeit nur unsere feste Absicht beweist, jedem Vorwurf begegnen zu können, als ob wir selbst in einer Weise handeln, die den Krieg herbeiführt. Die französische Regierung, sägte ich Poincare, sollte uns dantbar sein, daß wir die ganze Frage derart klug umgestellt haben. Es ist dies umso notwendiger, da nur unter diesen Bedingungen wir darauf zählen können, daß England in den Kriegiitritt. Dank den geschickten Maßregeln, die ich ergriffen, haben wir nunmehr sehr bedeutende Resuktate erzielt. Wie Ihnen bekannt, befasse ich mich nicht direkt mit'der Verteitungider Subfidien. Diese Zahlungen##an die Presse, welche von den französischen Ministern(dem Außenminister und dem Finanzminister) besorgt werden, sind von allergrößter Wirksamkeit, und unser Ziel, wie ich mich bereits überzeugen konnte, wird dadurch sicher erreicht. Um die Einkreisung Teutschlands zu vollenden, hat der König GeorgV den Außenminister Sazonov nach Schloß, Balmoral zu einer Unterredung geladen, worüber dieser direkt#an den Zaren Bericht erstattet: „Am 5. September 1912, mit der Bewilligung Ew. Majestät und auf Einladung des Königs von England, begab, ich mich nach Schloß Balmoral, wohin Sir Edward Grey, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, zu gleicher Zeit befohlen war. Sofort am ersten Tage meiner Ankunft besprach Seine Majestät mit mir in einer Unterredung, die über eine Stunde währte, alle Fragen, welche die politischen Interessen Englands und Rußlands berühren. Diese Fragen bildeten alsdann den Stoff meiner Besprechungen, mit Sir Edward Grey. Um diese günstige Gelegenheit auszunützen, stellte ich in einer meiner Unterredungen, mit Sir. Edward, Grey die direkte Frage: Was dürfen wir von England erwarten im Falle eines Krieges mit Deutschland? Grey erklärte ohne jedes Zögern, daß, sobald. der Kriegsfall eintrete, England die größtmöglichen Anstrengungen machen würde, um gegen die Marinekräfte Deutschlands den vernichtenden Schlag zu. führen. Die Frage einer solchen *) Bedenken wir, dies wurde bereits 1912 ge4 Intervention wäre schon von verantwortlichen Persönlichkeiten besprochen worden. Fortfahrend bestätigte mir alsdann Sir Edward freiwillig, was ich schon von Poincare erfahren hatte: das Bestehen eines Abkommens zwischen Frankreich und England, durch welches, im Falle eines Krieges zwischen Frankreich und Deutschland, England vertraglich die Verpflichtung eingegangen sei. Frankreich nicht nur zur Sec, sondern auch auf dem Festlande seinen Beistand zu gewähren durch Verschiffung seiner Landtruppen nach dem Kontinent. Nachdem der König mit offenbarem Zorn die Tatsache besprochen, daß Deutschland das Bestreben hätte, seine Seekräfte auf die gleiche Höhe mit England zu bringen, rief Seine Majestät aus, daß im Kriegsfalle dieser von den den verhängnisvollsten Folgen nicht nur für die gesamte deutsche Kriegsflotte, sondern auch für seinen ganzen Seehandel sein würde. Die Engländer würden sofort jedwedes ihrer Handelsschiffe zum Sinken bringen, das in ihre Hände fiele.“ In dem Uhrwerke, das die Höllenmaschine auslösen sollte, fehlte bisher ein Zahnrädchen— die Haltung Belgiens im geplanten Weltkriege. Dies wird uns in dem Bündel der Berichte des Grafen Benckendorff, russischer Botschafter am Hofe von St. James, vom 10. Februar 1911, geliefert: Sir Edward Grey besitzt aus absolut vertrauensvoller Quelle die Information, daß der deutsche Generalstab seit langem, darüber vollständig einig sei, sofort bei Ausbruch des Krieges in Belgien einzufallen undeden ersten, Kriegsschauplatz dorthinzzu,versetzen Sir Edward sieht diesem Eintreten mitgühe und Kaltblütigkeit hentgegen:„Das etwas schwerfällige, aber, zähe belgische. Volk, wird; seine Unabhängigkeit tapfer zu verteidigen wissen, bis ihm die französische Armee zu Hilfe eilt, um den Kriegsschauplatz nach der anderen Seite der belgischen Grenze zu verlegen.“ Dieser Plan hätte, zufolge Sir Edward, den alles über wiegenden Vorteil, daß durch die Verletzung der velgischen Neutralität das##englische Parlamen: und die gesamteröffentliche Meinung aufgerüttelt und in den Krieg mitgerissen werden, während es audernsfalls sehr schwierig wäre, diese den Kriegsplänen günstig zu srimmen.. Benckendorff. Wie flossen die Krotodisträgen aller dieser Wichte über die verletzte, Neutralität, Belgiens! Welches Gesammer und Augenverdrehen über den Fetzen Papier,, die Heiligkeit der Verträge, die Vergewaltigung kleiner Staaten! Und dabei war diese Kriegshandlung nicht nur vorausgesehen, auf, alle ihre Wirkungen vorausgerechnet, sondern sehnlichst herbeigewünscht, um in England„Parlament und öffentliche Meinung in den Weltkrieg hineinzureißen“! Inzwischen hatte sich zu Paris ein Regierungswechsel„vollzogen. Poincaxe wurde Präsident der Republik. Isvolski berichtet am 29. Januar 1913:„Poincare, hält es von der allergrößten Wichtigkeit für die französische Regierung, im voraus, die öffentliche Meinung Frankreichs auf den eintretenden Weltkrieg vorzubereiten und auf die Teilnahme Frankreichs an zdiesem Kriege, sobald er durch die Balkanverhältnisse ausbrechen wird. Er#ersuchte, mich stets direkt an ihn zu wenden. Ein sölcher Vorstoß gegen alle bisherigen präsidentiellen Gepflogenheiten kann uns Freitag, den 4. Juli 1924. in den Schwierigkeiten der großen Stunde von besonderem Vorteil und Erleichterung sein. Die französische Regierung ist fest entschlossen, ihre vollen Verpflichtungen als unser Bundesgenosse in jedweder Richtung zu erfüllen. Sie ermißt mit vollem Bewußtsein die Tragweite und erkennt mit der ganzen nötigen Kaltblütigkeit, daß das Ergebnis der heutigen Schwierigkeiten die Notwendigkeit des Eintritts Frankreichs in den Weltkrieg sein könne. Der Augenblick für Frankreich, um den Degen zu ziehen, ist mit aller Präzision durch die Franco=Russische Militär= konvention bestimmt, und von diesem Gesichtspunkte aus werden die französischen Minister nicht den geringsten Zweifel, nicht die geringste Zögerung aufkommen lassen.“ Während man derart in Paris und Petersburg keines, auch nicht das allerwinzigste Mittel vernachlässigt, um das Uhrwerk der Höllenmaschine zu vervollkommnen und in Gang zu setzen— während der„im höchsten Grade krankhafte Ehrgeiz“ des Herrn Poincare die„öffentliche Meinung Frankreichs auf den eintretenden Weltkrieg und zur Teilnahme vorbereitet"— was tut Berlin? Welche Vorbereitungen trifft es für den Weltkrieg? Hören wir einen sicher unverdächtigen Zeugen, den russischen Gesandten zu Berlin, Sverbeev, der am 30. Januar 1913 berichtet: gewissenhafter ich die Lage zu beurteilen suche, je mehr ich zuhöre und in Erfahrung bringe, desto fester muß sich mir die Ueberzeugung aufdrängen, daß man hier in Berlin um jedweden Preis vermeiden will, und daß man diese friedlichen- Absichten auch Wien mitgeteilt hat. Auss geheimer Quelles habessicht erfahren, daß während des Berliner Aufenthaltes#des Thrönfolgers, Erzherzog Fränz Ferdinand, die. Frage seines möglichen Konfliktes mit Rußland und Frankreich in Erwägung gezogen wurde. Die deutsche Regierung hatt ihm beteuert, daßt in einem solchen Falle ein günstiger Ausgang sehr zweifelhaft erscheine Die Regierung gibt; sich keinen Selbsttäuschungen hin. Sie bedenkt; daß selbst im Falle eines vollständigen Sieges der deutsche Handel auf Jahre hinaus völlig ruiniert werde, wenn England sich am Krieg beteiligt. Man sollte glauben, daß alle nur erdenklichen Vorbereitungen für den Weltkrieg jetzt getroffen, daß alle Faktoren berechnet, allen Zufällen vorgebengt die Einkreisung Deutschland—Oesterreichs vollendet sei, daß nichts mehr den Ausbruch des Krieges verzögern kännte. Doch; noch eins. Man überlegte, wie an der Ostgrenze das französische Heex schon in der Frikdonszeit auf Kriegshöhe zu bringen und dadie Herweghs. Roman von Liesbet Dill. (55 Fortsetzung.) Ernsts Miene, die sich bereits in juristische Falten gelegt hatte, hellte sich auf. Er ging auf das hraune Instrument zu, schlug ein paar volltönende Akkorde an. „Meine Nichte besucht das hiesige Konservatorium, sie muß täglich acht Stunden üben und da haben wir gedacht— hm— es sind teure Zeiten," die Generain suchte nach Worten,„und dann war auch kein Schild am Haus——“ Zum erstenmal in ihrem Leben fand sie keine Worte. Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Die Nichte sah ihre Tante erstannt an. Wozu diese Erklärungen vor einem Mann, der Klaviere verkaufte? „Vielleicht spielen Sie uns einmal etwäs vor, meinte die Nichte, welche, die Hände in die Taschen ihres braunen Regenmantels versenkt, lang aufgeschossen in dem hellen Zimmer stand. Die Töne perlten unter seinen=Händen: „Fidelio,“ erklärte. er zurückgewandt,„das ist doch der Höhepunkt.: Ich habe ihn gestern gebört. „Hier,“ fragte die Generalin entfept, im Königlichen Theater?“ „Und wieviel, soll es kosten?" fragte geschaftsmäßig die Nichte. „Fünfhundert,“ sagte Herwegh, weiterspielend: „Es ist die vollkommenste Oper, dieres gibt, aber## die Leonore muß man von der Müller=Güch' gehört haben, sie hat sich seit Amerika noch ver vollkommnet.“ „Wieg gefällt co dir?“ ftagte die Generalin, ihrer Nichte mit„Augenwinken bedeutend, daß ees ihr um Gottezwillen nicht gefallen, durfte. G Aber diese schien nicht an Augensprache gewöhnt zu sein und antwortet:„Sehr gut, Tante, es ist nicht teuer, und dann ist es auch braun.“ Die Generalin lächelte gezwungen. „Ich habe es von einem Freund übernommen, der ein Piano nie länger wie ein Jahr behält, Es hatte eine ungewöhnlich volle obere Lage, hören Sie, wie die Tenorstimme des Quintetts heraustlingt,“ sagte Herwegh. „Wir wollen es uns einmal überlegen,“ sagte die Generalin und brach auf. Da sie nicht wußte, ob sie Herwegh die Hand reichen sollte oder###s bei' dem„Inkognkto belassen, knüpfte sie nervös an ihrem Schleier, und als sie den Spiegel suchte, tiaf sie wieder diesen abscheulichen, betrunkenen fetten Siten.„Sie haben sich ja eine ganze Gemäldegalerje angelegt,“ komrite sie sich nicht enthalten, hinzuwerfen. „Die Bilder gehören nicht mir, gnädige Frau.“ ich nehme sie mir bekannten Malekn ab und veraufe sie wieder.„Auf diese Weise habe ich schon manchem armen Künstler aus der, Bedräugnis geholfen und mirs##er unes auf die Bilder einen großen Genuß verschafft. Wenn Sic sich die Sachen einmal, näher ansehen wollen Aber die Generalin war schon an der, Türe: „Nein, danle.“ sagte sic,„wir, haben es eilig. Aber gilt es denn Leute, die sich solche Bilder,“ sie, wies mit dem Sonnenschirm auf die dicken belgischen Pferde, deren Leiber mit roten und blauen Klecksen, bedeckt waren,; ists, Zimmer hängen?“. „Gespiß, gnädige, Frau, soebezi habe ich not die Rhmphe verkauft. Der Geschmack ist verschie den uund jeder Maler hat seinen, eigenen Stund. punkt den inan achzrezi, ntuß, grnn peu ihtz, alieh nichs tiltg 6## „Nun, dieser alte Trutzkenboldt der die halbe Band einnimmt, der ist. doch einfachthäßlich! Wie kommt ein junger zu verherrlichen? „Das Bild ist eine wandte Herwegh ein. „Um so schlimmer,“ sagte die Generalin und verabschiedete sich. Sie durchmaß die Zimmer hocherhobenen Hauptes, so; daß die Nichte nicht einmal mehr dazugkam, dem freundlichen Herrn für seine Mühe zu danken. „Elisabeth,“ sagte die Generalin, als sie aus dem Hausgang auf die Straße trat,„weißt du. wer das war?“„Sie. stand mitten in dem Gedränge still und erzählte der Nichte Herwenhs Geschichte. Dieser Mann, welcher ihnen soeben aus dem„Fidelio“ vorgespielt, auf dessen Hochzeit sie Quadrillen getanzt, mit dessen Schwiegervater ihr eigener Mann Brüderschaft getrunken hatte, kam ans der Irrenanstalt.„Und du hast ihn früher einmal bei uns zu Tisch gehabt, Elisabethl“ „iteu, deshit kagt erz inifr io bekannt vor: sahte die Richte. Es waren zwei, linke=Handstuhe, die Fräulein Schmidt in der Aufragung, erwischt hatte, und als die wieder zütrückam uum nach dem richtißen zu suchett, bekam sie die perflirte Schuptade nicht u. Die Kate stand neugierig prit aufrechtstehendem Schweif daneben, während sich das erhitzte alte Fräulein vergeblich bemühte, den Sonnenschirm finden, den sie doch sochen neben die Tür gedurch in dem ersten Vorstoß bei Kriegsbeginn kostbare Zeit zu. gewinnen sei. Poincare und Isvolski fassen den Plan, die französische Militärdienstzeit von zwei auf drei Jahre zu erhöhen. und dadurch das Heer um 630000 Mann zu verstärken, Im März.=1913 wird mitschwacher Majorität das Gesetz angenommen. Der Schlußstein des Gebäudes.: Jetzt steht dem Ausbruch des Krieges nichts, mehr im Wege. Es handelt sich nur darum, einen Vorwand zut finden, um Parlament undöffentliche. Reinung in den Weltkrieg hineinzureißen“, wie dies im vierten und letzten Aufsatz in der Deutschen Rundschau ausgeführt wird, welcher zugleich ein verblüffendes Dokument über den Mord von Jauresbringt. Wie sie in und aus der Straßenbahn gekommen war, wußte sieh nicht; ihre Gedanken warent in Aufruhr sie sprach laut vor sich hin, als ob sie jemänd ins Gewissen rede. Dann stand ssie vor: dem=Eckhaus-Nümmer dreizehn. Wie ein spitzes Bügeleisen schobtes sich in dieleuge Straße hinein: Mitl seinen buntbeklebten Fenstern, hinter denen blaue, grüne und gelbe! Anzeigen hingen, glich tes einer großen Litfaßsäule. Einzecht Goldenbergsches Haus.? Diese: Halsabschneider hatten jaz aruch bezüglich ihrer Häuser kein Ehrgefühl. Sie gab sichs einen Ruck und trat, ein. Wie die Generalingesagt hatte, tickten im ersten Zimmer die Maschinen, und die Schreiber saßen bei ihrer Arbeit. Eine Anzahl Männer standen wartend an den Wänden. Einer hatte einen, dick verwickelten Kopf. Das kam von den ewigen Kirmessen. :„Siez wünschen?“ „Ich. komgre zur einer Privatangelegenheit, fagtes sic.#und will den Herrn Doktor selbst sprechen! Der Schreiver wies sie in ein Zimmer in dem ein sunger„Schreiber dir Aktenregale durchstöberte, waszihr#ein uabrhagliches: Gefühl verursahte., Day dritte Zimmer war##lcer. „Gehen Sie nurthinein, sagte der Schreiber, der fehr beschäftigt schien,„der Herr Doktor, wird. gleich: kommen er ist mal fortgegangen, das Haus. hatt nämlich zwei Ausgänge. So sieht es auch aus, dachte sic, und sie sah sich uuis An diesem Alkoven schlief erz jetzt, in diesem Auf; dem gedeckten Tisch#lag ein e sache oshes chrshicherhe, erhche ge. eehtceenet, eshe Immer, weätr mnich sch eilesehethlich shamsgutheht=shesorclishrek. Adatro, Sschundlung der Loka, Immer, wecur miäst sich eilgn#ölltch kam eineh###rro#clischen.=Abartung. Zuschte Tier s zwischen die Rüse So. hist. Tt.2.1 1 wedn wiach zich allersbecd. ud Scpinet e nun arksielbereit nun mrr ACRR Lehangguugg der Paraz (Fortsetzung,folgt) Fce S 4 9 5 2 0 N Gtterhattange Prre eitung SE Doktor Vorwärt's Zweite Tre Ronian von (27 S. Keller(S Fortsetzung.) Schrill). Da wurde er in seinen bittern Träumen gestört, denn Ingel und Hilda stürmten ins Zimmer, und die Alte fragte in großer Ausregung: „Was ist nun eigentlich geschehen? Das Kind kommt zu mir und schwatzt einen solchen Kohl durcheinander, daß ich micht tlug daraus werden kann. Vom lieben Gott und von einem kleinen, netten alten Mann und von viel Geld und senst noch alles mögliche.“ Als Alfred die Hilfe, die er soeben erfahren, bestätigen mußte, faltete auch Ingel gerührt die blau Mann ja, es ist ein Gott, so weit der Himmel und er kann helfen und Wunder tun, und wo er will! Nun will ich auch mein Lebtag nicht mehr über die ekligen Polen schimpfen, wenn sie sich do nachher noch so halbwegs nodel bezeigen. Aber nun, lieber Alfred=Jungherr. nun muß auch angeschafft werden! Die drei Fenster, die man von der Straße aus sehen kann, müssen Gardinen haben, und in den Flur muß was kommen zum Mäntelaufhängen und ein kleiner Spiegel und ein paar Stühle; und fürs Zimmer, wo Sie die Leute empfangen wollen, müssen Sie auch notwendig etwas Ordentliches anschaffen. Und dann, wenn schon Geld im Hause ist, dann hätte ich auch eine große Bitte. Ich möchte mir gerne einen Hahn und ein paär Hühner anschaffen. Hier ist wirklich Raum genug hinter dem Hause für ein Hühnervolk. Und wenn. es möglich, ist, sollte man sich doch umtun, daß man für die schöne leere Hundehütte, die dort neben der Hintertür liegt, sich auch einen Hund oesorgte.„ „Hühner und Hundel“ schrie Hilda ganz närrisch vor Entzücken und klatschte wie ein A ftag geh an 4 es set glich allerlei zu besorgen, denn wenn wirtlich in den nächsten Tagen die Erlaubnis eintraf, auf die Alfred jetzt schon so lange genartet hatte, dann durfte er durch die nackte Armut, die in den Räumen herrschte, seine ersten Patienten nicht gleich abschrecken. Am selben Tage noch kaufte er Verschiedenes ein und brachte selbst die gewünschten weißen Gardinen an, so daß gegen Abend die Wohnung schon einen erwas anderen Anstrich gewann. Am anderen Tage kamen nun noch einige Handwerter: Einer erneuerte den Kalkputz des Hauses, ein anderer strich Türen und Fenster an und wieder andere legten an der Straßa zum Hause zwei Reihen Steinfliesen. Mit neuem Mut hantierte Ingel im Hause umher und Hilda half ihr so gut sie konnte. Als aber gegen Abend der Korb mit den Hühnern gebracht wurde, fand Hildas Entrücken keine Grenzen, und sie machte gleich mit Ingel aus, daß sie diese Tiere zu füttern und zu pflegen hätte. Am selben Abend noch erschien auch ein Bote vom Medizinal=Inspektor und brachte die schriftliche Erlaubnis zur Ausübung der Praris. Jetzt erst konnte Alfred daran denken, sein Doktorschild, das er aus L. mitgebracht hatte, am Straßentor befestigen zu lassen. Aber wieder vergingen einige Tage, ohne daß sich ein Patient aus der Stadt bei ihm eingefunden hätte. Dann kam ein kranker Kolonist vom Lande, und Alfred schämte sich fast, daß ihm die kleine Operation geradezu Vergnügen machte. Die raar Rubel, die der Bauer nachher auf den Tisch legte, sah der junge Doktor geradezu andächtig an: Das sollte das Angeld sein dafür, daß ihm nun der Lebensunterhalt wieder zufließen würde. Jetzt kam es sohr langsam, aber stetig wuchs die Arbeit. Einfache Leute, Tataren und Russen aus der Stadt, dann wieder deutsche Kolonisten und endlich in der letzten Woche vor Weihnachten, als die Möbel aus L. eben vor dem Hause abgeladen wurden, schickte der russische Arzt aus dem städtischen Krankenhause nach ihm, er möge ihm bei einem besonderen Falle helfen.. In nicht geringer Erregung stürzte Alfred fort. Mochte Ingel sehen, wie sie mit den russischen Fuhrleuten, die die Möbel abluden, fertig wurde. Das städtische Krankenhaus trug seinen Namen mit Unrecht. Es gab eigentlich gar kein Krankenhaus am Ort. Man hatte nur ein leerstehendes Privathaus notdürftig zu diesem Zweck hergerichtet. Schmutz und echt russische Unordnung schaute aus allen Ecken.„Die zwei Krankenwärter sellten zugleich die Kranken pflegen, wie auch Haus und Hof in Ordnung halten, und weil das über ihre Kräfte ging, taten sie keines von Vehen. Sipinger, has Man führte Alfred ins beste Zimmer, das einzige im ganzen Hause, in dem keine Kranken lagen und wo bisweilen Sitzungen des Vorstandes abgehalten wurden, während dasselbe zugleich als Operationszimmer dienen mußte. raß die Krankenwärter denselben Raum zu ihrem Wohnzimmer und Speisezimmer benutzten, sah man aus ihren Kleidern, die an einer Wand hingen, und dem Tischchen in der Ecke, auf dem die Reste ihres Mittags standen. Wie Alfred eintrat, stellte ihn sein Kollege einer jungen schlanken Dame vor, murmelte aber den Namen derselben so undeutlich in den Bart, daß Alfred ihn nicht verstand. Da sie von Kopf bis zu Fuß schwarz gekleidet war, machte sie ihm den Eindruck einer jungen Witwe. Schön war sie gerade nicht, aber wenn sie sprach, atmete so viel Geist und Leben aus ihren Zügen, daß er sie unwillkürlich dabei anschauen mußte. Etwas starke Augenbrauen— das deutet ja auf Charakter— tiefgründige graue Augen von der Art, die jeden Wechsel in der Stimmung mit einer neuen Färbung zu begleiten pflegen— blasse Hantfarbe, einen fast trotzig aufgeworfenen kleinen Mund und ein auffallend hübsches Kinn. Das alles überflog Alfreds Blick im Nu. Dazu hatte er den Eindruck von der eleganten Gestalt und Toilctte, daß die Dame reich und gebildet sein müsse. Auch sie hatte den ihr vorgestellten jungen Dokror mit offenbarem Interesse gemustert. setzt reichte sie ihm unbefangen die Hand und sagte mit einer schönen, tiefen Altstimme:„Man sagt mir von Ihnen, Doktor, Sie wären ein geschickter Chirurg. Retten Se mein Kind, meinen Sonnenstrahl, meinen Abgott, mein Einundalles!" Bei diesen mit innerer Bewegung gesprochenen Worten hatten sich die Augen langsam mit Tränen gefüllt. Alfred verneigte sich und sagte: bescheiden: „Wir tun, was wir können, doch der Segen kommt von oben!“ Dann wandte er sich zu seinem Kollegen und fragte, wie es unter den deutschen Aerzten noch vielfach alte gute Sitte ist, auf lateinisch, um was es sich handle. Der Russe riß die Augen auf und spie trotz der Gegenwart der feinen Dame bäiuerisch auf den Fußboden, dann erwiderte er mit spöttischem Lächeln auf russisch: Zum Teufel, Kollege, wollen Sie mich foppen? Meine lateinischen Brocken haben nicht so lange alten wie meine Universitätsschulden. Außer einigen Namen, die häufiger vorkommen, weiß, von dem gunzen Kram niichs mehr und hnen auf aut russisch sagen, daß wir hier einen verzwickten Fall vor uns haben. Der Junge ist strofulös und hat eine eigentümliche Geschwulst auf beiden Seiten unter den kurzen Rippen. Ich werde aus der Sache nicht klug und hielt dafür, Sie au konsutieren. Zintmaug 6 Auf dem Diwan, der im Hintergrund des Zimmers stand, saß eine alte russische Wärterin mit dem kranken Kind auf dem Schoß. Angstvo blickte sie Alfred an, als er sich nun dem Kinde „Fürchte nichts, Mütterchen,“ sagte Alfred freundlich, wir werden deinem Liebling keinen Staden tn!“ gu 8. „Gott ist barmherzig!" flusterte die Alte schluchzend.„Er soll Ihnen Segen geben für Kind und Kindeskind, wenn Sie unseren Tolja Nach näherer Untersuchung des kräntlichen Kindes von sehr zarter Konstitution ging Alfred plötzlich ein Licht auf, und er wandte sich zur Wärterin mit der Frage: „Könnt Ihr Euch erinnern, Mütterchen, wie lang es her ist, daß diese Geschwulst erschien?" „Gestern erst haben wir sie bemerkt, aber er jammerte so, daß wir uns die größten Sorgen machten.“ „Könnte es nicht gestern morgen oder vorgestern gewesen sein, daß jemand das Kind vielleicht aus Scherz an beiden Armen heftig in die Höhe gehoben hat?" „Oh, mein Gott!“ rief die Mutter und wurde noch um eine Schattierung bleicher als vorher. Die Alte aber schüttelte wie mißbilligend den Kopf und murmelte: „Da habt Ihr's! Gott hat Euch gestraft! Daraus konnte sich Alfred im Augenblick keinen rechten Vers machen, oder hatte die junge Witwe vielleicht selbst das tränkliche Kind im Jorn an den Armen gerissen? Als aber die Alte ihm zugab, daß so etwas vorgekommen sei, trat er freundlich auf die junge Witwe zu und sagte dann: „Beruhigen Sie sich, gnädige Frau, die schwulst hat nicht viel zu bedeuten! Wir wollen ihm schon etwas zur Linderung geben und in wenig Tagen wird alles vergessen sein. Aber wenn sie gleich noch meinen Rat annehmen wollen, dann mache ich Sie darauf aufmerksam, daß das Kind sehr schwächlich ist und Sie dafür sorgen müssen, daß es viel in die frische Luft kommt. gesunde Nahrung und reichliche Bewegung, vielleicht auch Soolbäder erhält.“ In etwas überschwenglicher Weise dankte die Russin dem Doktor für seine Auskunft. Dann sagte sie: „Ich wohne für die nächsten vierzehn Tage bei meinen Verwandten, dem Vorsitzenden des Kontrollhofes, und bin ja nur hierher gekommen, weil Ihr Kollege meinte, es müsse eine Operation stattfinden. Ich ersuche Sie, morgen den Patienten freundlichst bei uns im Hause besuchen zu wollen.“ Damit reichte, sie Alfred ein elegantes Visitentärtchen, worauf in slavischer Schrift geschrieben stand:„Nadja Semeononna Muschkowa.“ 14. Die Begegnung hatte Alfred wohlgetan. Sein ärztlicher Stern mußte sich durch solch ein Publikum schneller heben. Es war ihm wieder so wohl zumnte wie lange nicht, als er mit elastischem Schritt nach Hause eilte. Hier fand er Ingel zwischen den angetrunkenen russischen Fuhrleuten in heller Verzweiflung. Sie schalt auf estnisch oder deutsch und niemand verstand sie. Man war ungeschickt beim Abladen der Möbel und unvorsichtig beim Auspacken; hier wurde etwas zerbrochen und dort etwas verdorben und dabei verstanden die Leute sie nicht recht, wo sie die Sachen hingestellt haben wollte. Wie aber Alfred kam, war sie von aller Unruhe befreit, und in die Fuhrleute schien ein anderer Geist zu fahrhen, seit die hohe Männergestalt mit klaren, russischen Befehlen zwischen ihnen stand. Ganz glücklich führte Ingel ihn herein, um ihm ihre neite Einrichtung und Anordnung zu zeigen. „Im Flur kann man doch höchstens Bauern warten lassen, also muß das erste Zimmer nach vorn herans zum Wartezimmer eingerichtet werden. Das bleibt denn auch für alle Notfälle unser Salimn und abende, wenn niemand kommt. unsere gemeinsame Wohnstube. Das zweite Zimmer ist Ihr eigentliches Empfangs= und Arbeitszimmer. Da habe ich Ihren Schreibtisch aus L. hingestellt, den Bücherschrank und das Schlafsofa, wenn es einmal einen Gast gibt. Und hier“— sie schritt ihm alles zeigend voran ins dritte Zimmer, das nach hinten an sein Arbeitszimmer stieß—„hier schlafen Sie mit Hilda. Und im letzten Raum habe ich, obwohl es unsere Küche sein muß, der alten Dienerin eine Ecke eingeräumt, wo sie ihr müdes Haupt zur Ruhe legt. Den alten Bettschirm aus L. habe ich so davor gestellt, daß es gar nicht geniert.“ Alfred wandte sich zum Fenster, daß die Alte sein Gesicht nicht sehen konnte, als er leise aber heftig erwiderte: wußtsein wird sie dann mitnehmen, daß ich als Ehrenmann an ihr gehandelt habe.“ Die Alte fauchte ordentlich vor sich hin, als sie erwiderte: „Schön, bis an mein selig Ende will ich nichts mehr von der Sache sagen! Aber vergessen Sie nur eins nicht, so ein Ehebund ist immerhin vor Gott im Himmel geschlossen, und da habe ich mit meinen leiblichen Ohren gehört, wie der alte lutherische Pastor in Wilna gefragt hat, ob der Herr Doktor sie in keinem Wege verlassen wolle und sich auch nicht von ihr scheiden, und da drauf hat kein Fremder, sondern wieder der Herr Doktor geantwortet ganz laut und deutlich „ja". Ein Mann, ein Wort! und davon beißt keine Mans mir einen Faden ab. Aber Ingel ist ja alt und dumm, hat auch über vierzig Jahre fremden Leuten gehorchen müssen, und der Herr Dottor sein jetzt der Herr von der alten Ingel. und wenn der sagt: Ingel, von der Geschichte bist mir stilll werde ich still sein. Nur eins kann man mir nicht verbieten, daß ich beten werde zu dem, der die Herzen der Menschen lenkt wie Wasserbiche, er soll dem Herrn Doktor die rechte Liebe zu seinem angetrauten Weibe in die Seele geben. Und damit basta! Sie sollen die alte Ingel kennen lernen: Sie kann plappern, wenn es ihr darnach ums Herz ist, wie eein Mühlrad. worüber das Wasser läuft; aber sie kann auch von anderen Sachen stillschweigen, wie ein wirklich manserotgestorbenes Grav. t, „Und wohin kommi dieser Schrank?" fragte in diesem Augenblick an der offenen Tür einer der Russen. Alfred wandte sich zu ihm und war innerlich froh, daß diese schwere Aussprache mit Ingel, die er schon längst erwartet hatte und vor der ihm doch heimlich bange gewesen war, jetzt glücklich erledigt sei. Am anderen Tage suchte Alfred die Mutter seines kleinen Patienten auf. Das Haus des betreffenden höhern Beamten lag draußen über der Salgirbrücke, gehörte aber doch noch zu der eigentlichen Stadt, so daß Alfred sich nicht zu brauchte, dahin zu geben. Ein langg auf dem bequemen Schlassofa in meinem Arbeitszimmer schlafen. Das läßt sich leicht für den Tag so wegräumen, daß niemand etwas von meiner Schlafstätte gewahr wird.“ Jetzt trat Ingel näher an ihn heran und sagte gleichfalls mit gedämpfter Stimme: „Herr Doktor, das kann nicht so fortgehen! Ehe ist Ehe, vor Gott und Menschen geschlossen, und das mit dem, daß Sie Hilda immer für ein Kind halten, ist döch mit Respekt gesagt ein ein Unsinn.“ „Nein,“ sagte Alfred gereizt,„es bleibt wie ich es bestimmt, und dagegen reden Sie weder zu mir noch zu Hilda je ein Wort!" Eine Weile schwieg die Alte still, dann machte sie sich mit dem Staubtuch an dem einen Bettschränkchen zu tun und sprach, ohne Alfred anzuschen, gleichsam vor sich hin, aber doch so, daß er jedes Wort verstehen mußte: „Ich bin nur eine einfache Frau und habe nicht studiert, aber ich weiß, was ich weiß. dummes Frauensmensch, wie ich bin, hat auch ins Leben hineingeguckt und weiß wie der Hase läuft und wie es dem Menschenherzen zumute ist. Das kann ich Ihnen nur sagen, ein Mann kann auf die Dauer doch nicht solch ein Leben führen, und wär er auch so brav und gut wie der Herr Sohn von dem verstorbenen Herrn Mallor. Mit einer Frau ist's anders. Wenn die ordentlich was zu arbeiten hat und hat so jemand, wofür sie sorgen muß und wo man sie ein bißchen lieb hat und versteht außerdem etwas vom Christentum, dann kann sie ihr Leben schon so herumbringen, daß sie nach keinem Mannsbild viel zu fragen braucht. Und zudem hat jedes Ding noch eine andere Seite, als wie die klugen Leute sich das denken. Ich habe schon manches grasgrüne Kind gesehen, und das kam nicht zur Ordnung und wurde kein Mensch, bis die Liebe kam; und wie es dann mit verbundenen Augen erst einen ordentlichen Mann wurde ans dem kindischen beiratet haei. bann uneee ans dem kindischen dummen Mädchen in kurzer Zeit ein Weib und eine glückliche Mutter— und dann erst kommt es eigentlich an den Tag, was in so einem Mädchenherzen vorher alles geschlafen hat.“ „Ingel,“ schrie Alfred wie gequält auf,„jetzt schweigen Sie still und reden Sie mir in dieser Weise niemals mehr, sonst sind wir geschiedene Leute! Ich halte Hilda, mag sie sich hundertmal körperlich entwickeln, für das reine Kind, und außerdem vergessen Sie nicht, wie ich Sie ge heiratet habe. Es war damals kein anderer Weg. sie vor Schande und Untergang zu bewahren. Aber Heiraten ohne Liebe ist ein Verbrechen, darum will ich sie noch, wenn Gott mir dazu wie mein Kind ansehen und sie erziehen. Nach ein paar Jahren, sobald ich merke, daß sic wirklich kein Kind mehr ist, dann streife ich diesen Ring vom Finger, dann lasse ich mich von ihr scheiden und sage ihr: Hilda, du bist frei! Dann kann sie als eine volljährige Erbin ihre Rittergüter in Besitz nehmen und kann ihrem Stande nach einen Edelmann heiraten. Und das Beem Garten— vor dem Hause licher Hof, der rechts und-links von Nebengebänder eingefriedet war— das alles erweckte einen behaglichen, friedlichen Eindruck. Im Hausflur ließ man ihn warten. Endlich ging die Tür, und auf der Schwelle, umrahmt von der olivgrünen Portiere, erschien die elegante Gestalt der jungen Witwe. Sie war jetzt ohne Hut und Schleier, und da sah Alfred, daß ihr braunes Haar in wirrem Gekräusel die niedrige Stirn umgab und über den Nacken weg weit die Schultern bedeckte. Mit herzgewinnendem Lächeln trat die Dam auf ihn zu und reichte ihm die Hand. * Dann nahmen sie in einer Fensternische Platz, wo ein kleines Marmortischchen mit Bronzefuß zwischen ihnen stand, und Alfred hatte Zeit genug, sein interessantes Gegenüber zu beobachSie sprach gut und gern, wie es manchmal begabten Leuten eigen ist, die eine Zeitlang in der Einsamkeit gelebt haben, oder sonst niemand fanden, der recht zuzuhören verstand. Nun, das konnte ja Alfred. Mit einemmal aber hatte ihn die Dame durch eine Frage aus seiner freundlichen Reserve herausgebracht. „Das muß ich sagen, Doktor, das hat mich gestern ordentlich frappiert, als Sie sofort an eine höhere Instanz appellierten. Glauben Sie als gebildeter Mann wirklich noch an die sogenannten übernatürlichen Dinge?" „Allerdings, gnädige Frau, Sie werden nur nicht von mir erwarten dürfen, daß ich das ganze große Gebiet, das Sie vielleicht darunter verstehen, in Bausch und Bogen akzeptiert habe.“ „Das ist's ja, was mich interessiert! Wir Russen sind bigott und abergläubisch, bevölkern unsern Himmel, außer den sogenannten göttlichen Personen, noch mit allen möglichen Heiligen und halten dann so ziemlich alles für möglich, was uns die Amme im Flüsterton erzählt hat. Dann plötzlich kommt eine Zeit, wo man so leise im Leute in der Geselsaft man nennt sie West=Europäer— die aufgeklärt in der Politik und aufgeklärt in der Religion, und die brauchen nur einzelne Funken in den vorhandenen Brennstoff der eigenen Zweifel zu werfen, dann flammt es lichterloy auf. Dann geht es aber ganz konsequent weiter; denn radikal ist nun einmal unsere Natur; dann räumen wir auch mit allem Uebersinnlichen auf und machen uns überhaupt keine Gedanken mehr über irgend etwas andere als das rein Natür„Jehr konsegnent,“ lächelte Alfred spöttisch, „und dabei geht dieselbe Gesellschaft, die am Abend über Glauben und Beten gelacht hat, am anderen Morgen zum Gottesdienst, stellt dem heiligen Nikolaus, dem Wundertäter, eine Wachskerze und berührt beim andächtigen Niederfallen vor dem Bilde der Gottesmutter mit der Stirn den Fußboden der Kirche.“ Fortsetzung folgt.