Bei unvorhergesehenen Betriedestörungen, Verbunden mit: Schwerter üdernebmen wir keinerlei Gewähr für Cageblatt und Anzeiger zünktliches Erscheinen der Jeitung und Schwerter Dolkszeitung kann auch keinerlei Schadenersatz bean= Schwmerter Volkehl## sprucht werden.-*--•. Schwerter COTksoln Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörd S Westhofener 7estung Die„Schwerter Jeitung" erscheint werktäglich eiecotene####hz Hauptgeschästsstelle, Druck und Verlag: Co# Aplerbecker Zeitung Braus. Telegr.=Adr.: Braus, Schweiteruhr. Cel ei Langscheder Zeitung Dostscheck: Dortmund 2352 und Hannover 2187 Peicch a ete Veranswo, sich für Schriftleitung und unzeigen Holzwicheder Zeitung Generalanzoi# *.- Haus Linner in er für den Nr. 148 K K Anzeigen- Preise: Lokale 10 Pf., Auswärtige 12 Df., LomitienAazeiger. 6 Pf., Retlaugen 30 Pf, Jmonz=Arzuigen i: P. Oonnerstag, ven 26.) Erstes und ältestes Tagesoraan des Kreises. K 1 Bezugspreis vom 16 bis einschl. 3. Juni: 1,20 Mk. inummer 150 Milliarden Paviermark tleitung und schwerte# el. 62. Eörde. Neues in Von der Knappschafts=Berufsgenossenschaft. wtb. Bremen, 25. Juni.(Tel.) In der gestrigen Tagung wählte der Vorstand der Knappschaftsberufsgenossenschaft an Stelle des bisherigen Vorsitzenden Vergrat Kleine aus Harpen, der das Amt aus Gesundheitsrücksichten niederlegte. den Geh Bergrat Dr. Hilger zum ersten Vorsitzenden. Ministerbesprechungen in Berlin. wtb. Berlin, 26. Juni.(Tel.) Wie wir erfahren, hat der Reichskanzler die Staats= und Ministerpräsidenten der Länder für Donnerstag, den 3. Juli, zu einer Aussprache über die allgemeine politische Lage, insbesondere über den Stand der Reparationsfrage, nach Berlin eingeladen. Die neue Kontrollnote. pw. Berlin, 25. Juni.(Privattel.) Dem Berliner Tageblatt zufolge beschäftigte sich das Reichskabinett mit der gestern in Berlin eingetroffenen Note über die Militärkontrolle noch nicht. Die Note unterliege zurzeit noch der Prüfung der zunächst in Frage kommenden Instanzen. Man nehme an, daß das Kabinett vielleicht im Laufe des heutigen Abends zu einer Sitzung zusammentreten werde. Die Geldbewegung bei der Reichshauptkasse. wtb Berlin, 25. Juni.(Tel.) Nach der Uebersicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkasse vom 11. bis 20. Juni betrug die Summe der Einzahlungen 180 974 108 Goldmark, die der Auszahlungen 182 635 354 Goldmark mithin, der Zuschußbedarf 1 661 746 Goldmark. Der Erlös aus der Begelung von Rentenmarkschatzwechseln belief sich am 10. Juni 1924 auf 134121 572 und am 20. Juni 1924 auf 218 Goldmark. Mithin beträgt die Zunahme vom 11. bis 20. Juni 103 376646 Goldmark. Ausweisung zurückgenommen. pw. Berlin, 25. Juni.(Tel.) Nach einer Meldung der Vess. Ztg. nahm die Interalliierte Rheinlandkommission die Ausweisung des Regierungspräsidenten der Pfalz, Dr. Mattheus, zurück. Mattheus wird demnächst seinen Regierungssitz wieder von Heidelberg nach Speyer verlegen. Auseinandersetzung mit Sachsens Königshaus. wth Dresden, 25. Juni.(Tel.) Heute fand die Unterzeichnung des Auseinandersetzungsvertrages swischen dem Freistaat Sachsen und dem vormaligen Königshause durch den Ministerpräsidenten Heldt und Justizrat Tibes als Generalbevollmächtigten des vormaligen Königshauses unter Amtsgerichtspräsident Holapfel als mitwirkendem Richter statt. Ebenso wurde ein Vertrag über die Sekundogenitur=Rente unterzeichnet, der vorerst für die Zeit vom 1. Januar 1921 bis zum 1. Januar 1929 die Aufwertung des Nennwertes in Höhe von 15 Prozent festsetzt. Das veraussichtliche bayrische Kavinett. wtb München, 25. Juni. Nach der München=Augsburger Abendzeitung dürfte sich das Kabinett Held etwa zusammensetzen: iut u#. Held Ministerpräsident uno neußeres. Matt Kultus. Guertner Justiz, Stützel Inneres. Krausneck Finanz, Meinel Handel, Oswald Sozialpolitik, Fehr Landwirtschaft. Polen bestellt Rickelmünzen...1 wtb. Haag, 26. Juni.(Tel.) Die kgl. Munzgießerei in Utrecht hat Auftrag erhalten, für Polen 44 Millionen Nickelmünzen herzustellen. Rußland im Weltpostverein. wtb. Genf, 25. Juni.(Tel.) Das Journal de Geneve meldet aus Bern: Die Sowjetregierung teilte durch Vermittlung der schwedischen Gesandtschaft dem Schweizerischen Bundesrat ihren Beitritt zum Weltpostverein mit. Der Bundesrat beschloß, davon den Mitgliedsstaaten Kenntnis zu geben. Die 6. Niederlage Macdonalds. wtb. London, 25. Juni.(Tel.) Im Unterhaus hat die Regierung ihre 6. Niederlage während der gegenwärtigen Tagung erlitten und zwar bei einer Abstimmung über die Vorlage wegen der Regelung des Londoner Verkehrs mit 195 gegen 168 Stimmen. Liberale und Konservative hatten sich vereinigt, um Bestimmungen durchzusetzen, denen das Verkehrsministerium widersprach. Die Niederlage hat keine politische Bedeutung. Rücktritt des Botschafters Wiedseldt?„„ * Newyork, 25. Juni. Wie„Chicago Daily News“ aus Berlin melden, hat der deutsche Botschafter in Washington Dr. Wiedfeldt seinen Abschied zum 1. Oktober eingereicht. Als Nachfolger sei der frühere Reichslanzler Dr. Cuno ausersehen. Judas Ischariot der Menschheit. wtb. Newnork, 25. Juni.(Tel.) Auf einer Zusammenkunft des Ausschusses des Demokratischen Konvents hielt Richter Wescott eine Rede zugunsten des Eintritts Amerikas in den Völkerbund. Er nannte dabei Senator Lodge den Judas Ischariot der Menschheit und wurde dabei so erregt, daß er einen Ohnmachtsanfall erlitt. Die Vertreter haben sich über des demokratische Programm noch nicht geeinigt.,„„(„ ande wth Newyort, 25. Juni.(Tel.) auf dem demokratischen Wahlkonvent übte der gegenwärtige Vorsitzende Harrison an der Außenpolitik der republikanischen Regierung Kritik. Er führte aus, die Isolierungspolitik, welche die Republikanische Partei so lange schon betreibe, sei nach seiner Ansicht für die schlimme Lage der amerikanischen Landwirtschaft verantwortlich. Europa, so fügte er hinzu, werde seine Kriegsschulden nicht bezahlen können, bevor es nicht wieder zu normalen Zuständen gelangt sei. Die Begleichung der Schulden der Alliierten hänge von den deutschen Zahlungen ab. Der Wiederaufbau Deutschlands scheine nicht möglich, solange Amerika prohibitive Zolltarife aufrecht erhalte..— Donnerslug, den 26. Juni 1924 Kn eae Stättstir des bentschen Außenthunders 57. Jahrgang pw. Berlin, 25. Juni.(Privattel.) Wie die Blätter mitteilen, weist die vom Statistischen Reichsamt vorgelegte Statistik über den deutschen Außenhandel, die allerdings kaum mehr als die Statistik des Außenhandels des unbesetzten deutschen Gebietes ist, ein Passivsoldo von 350 Millionen Mark für Mai aus. Die Einfuhr betrug 870 185 000, die Ausfuhr 516 217000 Goldmark. Aus diesen Ziffern geht hervor, daß sowohl die Einfuhr als auch die Ausfuhr eine nicht unbeträchtliche Steigerung erfahren haben. Diese Steigerung ist allerdings bei der Einfuhr größer als bei der Ausfuhr, insbesondere erhöhte sich die Einfuhr von Fertigwaren weiter. Wie mehrere Blätter melden, will das Reichswirtschaftsministerium die Politik der Einfuhrverbote durch zollpolitische Maßnahmen ersetzen. Das Ministerium legte dem wirtschaftspolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrats den Entwurf einer Verordnung vor, der zur Anpassung an die sehr erheblich veränderte Situation auf dem Weltmarkte und zur Erreichung des Ersatzes für die auszuhebenden Einfuhrverbote teilweise ziemlich erhehliche Zollerhöhungen vorsieht. Der Ausschuß faßte zu dem Entwurf einen Beschluß, worin unter Ablehnung der Gesetzesvorlage der Grundgedanke als richtig anerkannt wird, durch Schaffung eines Instrumentes für die kommenden Handelsvertragsverhandlungen die Voraussetzung für die Beseitigung der Einfuhrverbote zu schaffen. Der Reichswirtschaftsrat empfiehlt daher die rechtzeitige Erneuerung des Ermächtigungsgesetzes für vorübergehende Zollerleichterungen, dessen Geltungsdauer am Monatsende abläuft. Für eine ausreichende Dauer beabsichtigt das Reichswirtschaftsministerium, wie die Blätter wissen wollen, auf dem ihm rom Ausschuß gewiesenen Wege vorzugehen, und die Verlängerung des Ermächtigungsgesetzes beim Reichsrat zu beantragen. Fazit von Checquers und Brüssel. wlb. Paris, 25. Juni.(Tel.) Der Sonderberichterstatter des Quotidien, Camille Lemercier, glaubt nach Beendigung der Konferenz folgendes Fazit ziehen zu können, und einen Gesamtüberblick über die Ergebnisse der in England und Belgien geführten Verhandlungen geben zu können: Was die Reparationen anbetreffe, so würden die Alliierten den Austausch der Pfänder vornehmen, das heißt, das Ruhrgebiet und das Rheinland wirtschaftlich täumen. sobald die von dem Sachverständigenberich vorgcsehenen Organismen funktionieren. Sofort hierauf würden Frankreich und Belgien mit der nilitärischen Räumung des Ruhrgebietes beginnen. Sie würden nach Maßgabe der Kommerzialisierung der deutschen Schuld auf Grund eines Modus. der noch präzisiert werden müsse, und der sicher ein rascher sei, fortgesetzt. Großbritannien werde Frankreich eine allgemeine schriftliche Garantie sofortiger und wirksamer Zusammenarbeit geben, im Falle Deutschland eine seiner Verpflichtungen, die das Programm Dawes vorsehe, nicht erfülle. Die Vereinigten Staaten werden aufgefordert werden, an der interalliierten Konferenz vom 16. Juli teilzunehmen. Das sei ein wesentlicher Punkt, denn Sir Robert Kindersley habe neulich mit Recht erklärt, das Reparationsproblem sei nur mit der finanziellen Unterstützung Amerikas zu regeln. Was die Sicherheitsfrage anbctreffe, so sei Großbritannien geneigt, mit seinen Alliierten, insbesondere mit Frankreich, den allgemeinen Pakt gegenseitiger Unterstützung, die obligatorisch werde im Falle eines Angriffes Deutschlands, abzuschließen. Der Völkerbund werde von nun ab im europäischen politischen Leben eine immer aktivere Rolle spielen. Dadurch, daß Herriot und Macdonald im September in Genf anwesend sein werden, werde die Aktion, die sie dort auszuüben gedächten, das erste Anzeichen hierfür sein. wtb Paris. 25. Juni.(Tel.) Ministerpräsident Herriot hat heute vormittag im Ministerrat über seine Besprechungen mit Macdonald, Theunis und Hymans Bericht erstattet. Nach. Schluß des Ministerrats erklärte Herriot auf Anfrage, daß er sehr befriedigt von der Absendung der französisch=englischen Note in der Militärkontrollfrage sei. Es habe sich darum gehandelt, nicht eine Mitteilung zu machen, sondern eine Tat zu vollbringen. Darauf allein komme es an. Man habe Grund zu der Annahme, daß Deutschland akzeptieren werde. Gegenwehr gegen falsche Behauptungen. bb Berlin, 26. Juni.(Tel.) Der Reichskanzler hatte in einem vor einigen Tagen veröffentlichten Interview mit einem Vertreter des Reuterschen Büros davon gesprochen, mit welchen Verleumdungen und Entstellungen der Feldzug gegen angebliche deutsche Rüstungen geführt werde. Die Daily Mail hat diese Widerlegungen zum Gegenstand neuer Entstellungen gemacht und die Wendung des Reichskanzlers von dem Verwaltungskörper von 100000 Mann als Beweis dafür angeführt, daß doch geheime Rüstungen betrieben würden. Der Reichskanzler hat ausdrücklich von dem Verwaltungskörper der Polizei gesprochen, die bekanntlich mit der Reichswehr keinerlei Verbindung hat, sondern den Zivilbehörden in den Ländern untersteht. Das ist überall bekannt und die Militärkontroll= kommission hat davon sich überzeugt. Gegenüber der Behauptung, daß 5000 Offiziere und 50.000 Unteroffiziere des alten Heeres in die Polizei eingestellt worden seien, wird durch die überall offenkundige Tatsache widerlegt, daß die Polizei aus allen Kreisen der Benölkerung sich ergänzt. wtb. Berlin, 26. Juni.(Tel.) Von den Vorsitzenden der beiden die gesamten Turn= und Sportvereine umfassenden Verbände: deutscher Reichsausschuß für Leibesübungen und Zentralkommission für Arbeiter=Turnen und=Sport gehen uns nachstehende Erklärungen zu: Nach einer in der deutschen Presse veröffentlichten Mitteilung wurde einem englischen Journalisten gegenüber die Behauptung aufgestellt, daß außer dem Heere andere verkappte militärische Organisationen, besonders Turnvereine, die ganze militärische Ausbildung vermittelten und von der Heeresleitung mit Waffen und Munition ausgerüstet werden. Demgegenüber stelle ich fest, daß die deutschen Turn= und Sportvereine lediglich Leibesübungen in der Form treiben, wie sie Turnund Sportvereine in der ganzen Welt pflegen, daß aber gerade seit Kriegsende das völlig ausgeschaltet ist, was in allen anderen Ländern als Verbindung zwischen Turnen und Sport einerseits und dem Heere anderseits besteht. Während in Frankreich die staatliche Förderung der Turn= und Sportvereine vom Kriegsministerium ausgeht, in Belgien eine unter der Aussicht des Kriegsministeriums stehende Turnpflicht die Jugend umfaßt, haben die deutschen Turn= und Sportvereine keinerlei organische oder tatsächliche Verbindung mit der Reichswehr. Während bei den gegenwärtig in Frankreich abgehaltenen olympischen Spielen Wettschießen mit Militärgewehren veranstaltet werden, ist in Deutschland durch Ablieferung aller Militärwaffen nur das Schießen mit Kleinkalibergewehren möglich. Die Vereine vermitteln keine militärische Ausbildung und besitzen keine militärischen Waffen. Die obenbezeichneten Behauptungen entbehren daher jeder Begründung. gez.: Dr. Theodor Lewald, Präsident des Reichsausschusses für Leibesübungen. Für die deutschen Arbeiter=Turn= und=Sportvereine erkläre ich alle Nachrichten über militärische Uebungen für unwahr. gez.: Wildungen. Der Großhandelsinder. wtb. Berlin, 25. Juni.(Tel.) Die auf den Stichtag des 24. Juni berechnete Grgßhandelsinderziffer des Statistischen Reichsamtes ergibt gegenüber dem Stande vom 17. Juni(117) einen Rückgang auf 112,8 oder um 3,8 Prozent, der vor allem durch die Senkung der Getreide=, Fleisch=, Rohbaumwoll=, Baumwollgarn= und Gewebepreise herbeigeführt wird. Von den Hauptgruppen sanken Lebensmittel von 99,1 auf 93,2 oder um 5 Prozent. davon die Gruppe Getreide und Kartofseln von 85,6 auf 79,3 oder um 7,4 Prozent, Industriestoffe von 150,4 auf 148,9 oder um 1 Prozent(davon die Gruppe Kohle und Eisen mit 144,2 nahczu unverändert), Inlandswaren gaben von 107 auf 102.2 oder um 4,5 Prozent nach, Einfuhrwaren von 166,9 auf 164,7 oder um 1,3 Prozent. Deutscher Reichstag. 11. Sitzung. odz. Berlin, 25. Juni.(Radio.) Das deutschpolnische Abkommen über den oberschlesischen Grenzbezirk und der Gesetzentwurf über die militärischen Luartierleistungen im Frieden werden ohne sprache in dritter Lesung angenommen. Hierauf folgt die gemeinsame Beratung der von den verschiedenen Parteien gestellten Abänderungsanträge zur Beamtenbesoldungsverordnung. Abg. Morath(DV.) berichtet über die Verhandlungen des Hauptausschusses. Im Ausschuß haben alle Parteien die Notwendigkeit betont, die Bezüge der Beamten in den Gruppen 1—6 aufzubessern. Die Regierung verschloß sich der Notwendigkeit der Erhöhung der Bezüge nicht, hielt es aber für gefährlich, eine Reglung vorzunehmen, die zu einer allgemeinen Lohnbewegung führen könnte. Der Ausschuß beantragt, die zur Verfügung stehende Summe von 71½ Millionen ausschließlich für die Erhöhung der Grundgehälter der Gruppen 1—6 zu verwenden. Außerdem soll für alle Beamtengruppen eine Kinderzulage und eine Frauenzulage durchgeführt werden. Abg. Schmidt=Stettin(DN.) erklärt sich mit dem Ausschußantrag einverstanden. Er legt ganz besonderen Wert auf die Erhöhung der Sozialzulagen. Er fordert die Wiedereinstellung der Wartegeldempfänger und dafür weitere Entlassung von Angestellten. Auf die Kriegsbeschädigten und die Versorgungsberechtigten müsse größte Rücksicht genommen werden. Die Beschränkung des Erholungsurlaubs und die Verlängerung der Dienststunden müßten baldigst wieder beseitigt werden. Bei der verlängerten Dienststunde wird in den Büros auch nicht ein Tüpfelchen mehr gearbeitet. Wir verlangen eine grundsätzliche Reform, auch des Pensionswesens.(Beifall bei den DN.) Abg. Steinkopf(S.) hält die Entrüstung der Beamtenschaft über die letzte Besoldungsordnung für durchaus berechtigt. Die Spannung zwischen den Beügen der einzelnen Gruppen sei ganz unerträglich und in unsozialer Weise erweitert worden. Die Stabilisierung der Mark sei von der Beamtenschaft und zugleich auch von der Angestellten= und Arbeiterschaft hochgehungert worden. Redner beantragt Aenderung der Abbauverordnung. Bis dahin müsse der Abbau ausgesetzt werden. Abg. Guerard(Z.) bedauert die Beamtendebatte im Landtage, dadurch würde nur die Mißstimmung anderer Volksschichten gegen die Beamtenschaft geweckt. Das Zentrum beantrage die Kodifizierung des gesamten Beamtenrechts. Wir verlangen, daß in absehbarer Zeit eine Nachprüfung des gesamten Besoldungsgesetzes vorgenommen wird, namentlich im Interesse der Beamtenschaft, die nicht auf das bloße Existenzminimum angewiesen sein darf. Wir stimmen dem Ausschußantrage zu. Die Regierung solle öffentlich erklären, daß mit dem Beamtenabbau jetzt Schluß gemacht wird.(Beifall im Zentrum.) daß außer dem Heere andere verkapp wtb Leipzig, 25. Juni.(Tel.) Vor dem Staatsgerichtshofe zum Schutze der Republik begannen heute die Verhandlungen gegen folgende Angeklagte: Adolf Bau, Privatsekretär, Kaufmann Willy Rullmann, Wolfgang Hille und Kaufmann Metzger, sämtlich aus Frankfurt a. M., wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen Vorbereitung zum Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz. Der Angeklagte Bau war Kreisleiter des Blücherbundes in Frankfurt a. M. Er behauptet, daß die deutschnational gesinnten Kreise im Frühjahr 1923 mit einer gewaltigen deutschnationalen Erhebung rechneten. Er selbst hatte auf Anordnung des Hauptbundes in München zwei Kompagnien in Frankfurt organisiert, die auf den ersten Ruf aus München sofort abrücken konnten. Am 16. Februar hatte er eine Zusammenkunft mit Rullmann und Hille. Hierbei wurde von Rullmann der Vorschlag gemacht, als Signal zum Losschlagen die Synagogen in Frankfurt a. M., Leipzig und Breslau in die Luft zu sprengen. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Zuerst war der 1. Februar hierzu vorgesehen. Da aber noch kein Auto und kein Sprengmaterial beschafft war, wurde beschlossen, das Purimfest zu wählen, das auf den 5. März fiel. Am 5. März sollte die Synagoge in Frankfurt, am 6. März vormittags die Leipziger und mittags die Breslauer Synagoge in die Luft gesprengt werden. Die Angeklagten gelobten sich Treue und setzten auch das Schriftstück auf., das ihre Tat verberrlichen sollte und das unterzeichnet war: Die Verfassunggebenden. Mit diesem Schriftstück fuhr Bau nach München, um Unterlagen zu holen. Als Dr. Arnold Ruge das Schriftstück als nicht verfassungsmäßig bezeichnete, verbrannte es Bau. Bau und Rullmann wollten nun den Plan auf eigene Faust ausführen. Sie traten mit dem Kaufmann Metzger in Verbindung, der das Auto und falsche Papiere besorgen wollte. Eines Tages trat Rullmann mit der Behauptung auf, daß er jetzt den Bund überhaupt nicht mehr brauche. Er mache es auf eigene Faust mit den Franzosen. Der französische Polizeioffizier Malade wies ihn an einen französischen Verbindungsoffizier, der ihm ein Auto und alles, was er brauche, zur Verfügung stellen werde. Nur eine Bescheinigung des Blücherbundes sei nötig. Diese wurde jedoch von besonnenen Führern verweigert. Damit fiel dieser Plan ins Wasser. Der Dollar am 25. VI. 24 Dollarkurs Geld: 4,19, Brief: 4,21 Abg. Eichhorn(K.) begründet einen Antrag, der den Ausschußantrag, dahin ändern will, daß für die ssrune 100 Millionen anstalt 71½ Millionen ur Verfügung gestellt werden, und daß die Erhung der Sozialzulagen nur für die Gruppen 1—9 Abg. Morath(2B.) bezeichnet die Besoldungsolitik der letzten Jahre als ungesund. Wenn die rbeiter gegenwärtig während der schlechten, Kon Handelsminister unktur niedtige Löhne haben, so ist das kein Grund, Eynern habe von dem Berichte ich die Beamtengehälter niedrig zu halten. Redner: immt dann für den Antrag des Ausschusses.(Beif.) Abg. Raal(N.=S.) bezeichnet die Personalabbauverordnung als schlimmste Verletzung aller GrundSie ist ungerecht und dabei unoronung, uls schlin rechte der Beamten. wirtschaftlich. Die unprohutiven hohen Heamtensten, die erst seit der Revolution geschaffen sind, ind von dem Abbau nicht betrofffen worden. Die unproduktiven hohen Beamtenzige Beamtenbesoldungsreglung ist ganz unzulängBeamten gemachten Versprechungen ind nicht erfüllt worden. Dagegen hat man ihnen in höcler Weise die Dienstzeit verlängert und den rlaub gekürzt. Selbst den letzten Sparpfennig hat man ihnen genommen, indem man entgegen allen Verheißungen die Kriegsanleihe nicht mit dem rahren Wert einlöst.(Rufe bei den Kommunisten: „Stimmen Sie doch unserem Antrag zu! Sie führen Theater auf!“) Nein, Sie machen Theater, denn Sie stellen Anträge, von denen Sie wissen, daß sie nicht angenommen, werden können.(Lärm bei den nmunisten. Ruse: Heuchler!— Ordnungsruf des wikenrüfers),Bu. gn) anbet uich aanen bi. B. Abg. Dauer(Bayr. Vp.) wendet sich gegen die Besoldungsordnung des Finanzministeriums, die unsozial ht sei. Eine grundlegende Aenderung sei etzt wegen der Wirkung des Ermächtigungsgesetzes leider nicht möglich. Wir beantragen Aufhebung des Artikels 6 des Reichsbesoldungsgesetzes, der den Reichskanzler zur selbständigen Reglung der Besoldungsfrage ermächtigt.(Beifall bei der Bayrischen olitszartzi.).### B. um a. Abg. Brodauf(D) bekämpft die neue Besoldungsordnung. Die Regierung habe gerade die Parteien, auf die sie sich stützt, in eine schwierige Lage dadurch racht, daß sie die Besoldungspolitik der letzten Jahre mit einem Schlage über den Haufen geworfen habe. Wenn wir den Ausschußanträgen zustimmen, betrachten wir sie doch nur als ein Provisorium. Der Personalabbau muß zum Abbau kommen. Wir beantragen einen Ausgleich des Unrechts, das den Beesetzten Gebietes zugefügt worden ist. Für die besetzten Gebiete werden wir den örtlichen Sonderzuschlägen zustimmen; im allgemeinen haben wir aber grundsätzliche Bedenken gegen dieses Eistem. Wir hoffen, daß die Lösung der Reparaionsfrage auch für die Beamten bessere Verhältnisse schaffen wird.(Beifall bei den Dem.) Nach Ausführungen der Abgg. Lucke(WV), Kuntze(DS) vertagte sich das Haus auf Donners1a0 10 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen neben der Albstimmung über die Besoldungsfragen sozialpolitische Anträge. In einer Geschäftsordnungsdebatte erklären die Abgg. Henning(RS), Katz(K) und Schulz=Brom= berg(DN), sie würden nicht damit einverstanden sein, daß der Reichstag am Samstag wieder auseinandergeht. * wtb Berlin, 25. Juni.(Tel.) Im HaushaltsausReichstages wurden die verschiedenen Anür die Besoldungsaufbesserung der Beamten durchberaten. Es kam zur Annahme eines Antrags orath(DV.), wonach die für die Aufbesserung der Beamtenbezüge von der Regierung zur Verfügung estellte Summe ausschließlich zur Erhöhung der undgehälter der Gruppen 1—6 zu verwenden sei. Angenommen wurde ferner ein Antrag Hergt(DN.), guber den im Antrage Morath für die Gruppen 1—6 orgesehenen Verbesserungen auch allgemein für alle Scamtengruppen Erhöhungen der Kinderzulagen und der Frauenzulage vorzunehmen. Hauptausschuß habe es geschienen, als ob Herr von Eynern von dem Bericht der Oberrechnungskammer Kenntnis besaß. Das würde geradezu auf tion der Beamtenschaft schließen lassen.(Lärm rechts.) Abg. Frau Ludwig(K): In der Porzellanmanusaktur ist ein Ausbeutungssystem eingeführt worden, das die Arbeiter bis auf den letzten Blutstropfen ndelsminister Siering erklärt, Buch., Sgxr, von richte der Oberrechnungs= kammer Kenntnis besessen. Das sei aus seinen detaillierten Angaben hervorgegangen, und später sei festgestellt worden, daß der Finanzminister ihm Einblick in den Bericht gewährt habe.(Große Unruhe und Rufe: Unerhört!) Abg. v. Eynern(DB) erklärt, Minister Siering habe als einziger einen Sonderrabatt bewilligt erNach weiteren Bemerkungen der Abgg. Riedel (Dem.), Heilmann(S.) und Fischbeck(Dem.) wird die Besprechung geschlossen. Angenommen wird ein Antrag, den Handelsminister zu beauftragen, den Revisionsbericht der Oberrechnungskammer über die Porzellanmanufaktur dem Landtage vorzulegen. Der Etat selbst wird sodann angenommen. Es folgt die zweite Beratung Mit der Beratung verbunden wird eine große Anzahl von Anträgen und Anfragen, die u. a. die Justiz= reform und Preistreibereien betreffen. Justizminister Am Zehnhoff geht auf die Neuregelung der Justiz auf Grund der Verordnung der Reichsregierung näher ein. Danach liegt der Schwerpunkt der Strafrechtspflege bei dem Schöffengericht und bei dem Amtsrichter als Einzelrichter. Insgesamt bestehen jetzt in Preußen und Waldeck 175 Schöffengerichte. Hiervon entfallen 11 auf Großberlin. Die Verschiebung der Zuständigkeit hat eine wesentliche Entlastung und damit die Gefahr zur Folge gehabt, daß die Richter bei den Landgerichten nicht voll ausgenutzt werden. Aus diesem Grunde hat die Verordnung vorgesehen, daß ein Richter zugleich Amtsrichter und Direktor oder Mitglied bei den übergeordneten Landgerichten sein kann. Der Minister teilt mit, daß er die Staatsanwaltschaften allgemein angewiesen habe, Straftaten berufsmäßiger Verbrecher und solche von besonderer Bedeutung und Schwierigkeit nicht vor den Amtsrichter zu bringen. Die Erweiterung der Zuständigkeit des Einzelrichters hat auch die Möglichkeit gegeben, das beschleunigte Verfahren für eine schnelle Erledigung der Strafverfahren nutzbar zu machen. Der Zivilprozeß hat durch die Verordnung eine andere Gestalt angenommen mit dem Ziele der Vereinfachung und Beschleunigung des Verfahrens. Von dem allgemeieine Neusestsetzung des Wehrbeitragswertes für die ein Notgesetz. Mit seiner Aenderung ist unter günlandwirtschaftlichen Grundstücke beantragt. stigeren wirtschaftlichen und besser übersehbaren VerAußerdem verlangen die Deutschnationalen von hältnissen zu rechnen. Die deutsche Regierung ist Preußischer Landtag. nen Personalabbau ist auch die Justizverwaltung schwer betroffen worden. Ein mechanischer Abbau Bestehen einer Tscheka. der Zahl der Referendare ist von der Verwaltung nicht in Aussicht genommen. Die Zahl der Gnadensachen hat in den letzten Jahren abgenommen, in diesem Jahre haben sie aber erheblich zugenommen. Seit dem Beginn des Abwehrkampfes wurden etwa 250 Beamte und Angestellte der Justizverwaltung, Rechtsanwälte. Notare teils verhaftet, teils ausgewiesen. Die Justizverwaltung hält es für eine ihrer vornehmsten Aufgaben, den Ausgewiesenen Schadloshaltungen zu vermitteln, auf die Zurücknahme der Ausweisung hinzuwirken und die Verhafteten der Freiheit wieder zuzuführen. Daß die Treue und Opferwilligkeit der Justizbeamtenschaft, an Rhein und Ruhr ungebrochen ist, hat sie auch durch ihre Standhaftigkeit gegenüber den„Bestrebungen der Sonderbündler bewiesen. Hierauf vertagt sich das Haus auf Donnerstag 12 Uhr. Weiterberatung. der Regierung, sie solle gelegentlich der Verhandlungen über das Sachverständigengutachten den Mitunterzeichnern des Versailler Vertrages gegenüber den Widerruf des im Artikel 231 desselben enthaltenen deutschen Kriegsschuldbekenntnisses aussprechen, und zwar deshalb, weil dieses Bekenntnis unter Umständen herbeigeführt sei, die seine Anfechtbarkeit begründet und daß die in dem Artikel enthaltene Behauptung von der Schuld Deutschlands am Weltkriege den geschichtlichen Tatsachen widerspreche. Ausland. Mussolini vor dem Senat. * Rom, 25. Juni. Ministerpräsident Mussolini hat gestern im Senat eine große Rede gehalten, in der er versicherte, die am Mord des Abgeordneten Matteotti Schuldigen sollten ohne Rücksicht und unerbittlich der Strafe verfallen. Mussolini wandte sich gegen den Gedanken der Auflösung der Kammer und der Neuwahlen sowie gegen die Auflösung der faszistischen Natione und erklärte, daß die Regierung auf ihrem Posten bleiben müsse. Seine Politik erstrebe die Wiederherstellung der Achtung des Gesetzes, die Befriedung des Landes und die Reinigung der Faszistischen Portei, hner# Snittr. 5 Hauptredner der Opposition war der bekannte Besitzer des„Corriere della Sera“, Albertini, der unter großer Aufmerksamkeit kurz gegen das faszistische System sprach. Er führte auch aus, daß der Mord an Matteotti nur eine Folge der vielen Drohungen und Gewalttaten gewesen sei, durch die Italien seit zwei Jahren heimgesucht würde. Gewalttaten, die durch die Reden der Faszisten Ermunterung gefunden hätten. Nur weil die Unzufriedenheit über dieses System so weit gediehen sei, hätte der Mord an Matteotti das Gefäß zum Ueberlaufen gebracht. Er sprach sich auch gegen die faszistische Nationalmiliz aus, die nur eine Parteimiliz sei, aber vom Staate erhalten werden müsse. Die Wahlen seien in einer Atmosphäre vollzogen worden, die der freien Meinung ein Hindernis gewesen sei. Der Faszismus wolle ewig am Ruder bleiben, dulde keine bei Andersdenkenden und erlaube nur das System derjenigen Opposition, die ihm nicht schädlich sei. Der Redner schloß mit einem Hymnus auf die Freisheit. Die Rede, die nur einmal unterbrochen wurde. machte tiefen Eindruck und wurde von der Linken mit Beifall aufgenommen. bb Rom, 25. Juni.(Tel.) Mussolini hat heute in einer Sitzung der ihm ergebenen Kammermehrheit eine Rede gehalten, in der er seine Erklärungen im Senat wiederholte. Mussolini dementierte auf das entschiedenste, die„von einer gewissen ausländischen Presse“ verbreiteten tendenziösen Nachrichten über die angebliche Absicht des Königs, abzudanken, über die Vorbereitung eines Staatsstreiches durch die Nationalmiliz und über das aber außerstande, über Inhalt, Umfang und punkt solcher Aenderungen zur Stunde Bestin zu sagen. Sie muß sich vielmehr darin völlige Handlungsfreiheit vorbehalten. In ihrem Namen möchte ich aber auch erklären, daß der in dem Bericht Direktors des Arbeitsamtes zur Erörterung ge Gedanke, eine Art internationaler Kontrolle ürer unsere Arbeitszeit einzuführen, für uns undislutabel ist. Ein solcher Eingriff in die Souveränität wäre für uns, wie für jeden anderen Staat, unerträglich, zumal es nach Lage aller Amstände sich keinerwegs um ein solches Dumping handelt. Die deutsche Regierung werde zur rechten Zeit die Initiative in der Arbeitszeit ergreifen, dabei werde sie bestrebt sein, auf die Arbeitszeit in den übrigen Ländern innerhalb der deutschen Lebensinteressen möglichst Rücksicht zu nehmen. In längeren Ausführungen, die der Regierungsvertreter an diese Erklärung knüpfte, legte er im einzelnen dar, daß die Mehrarbeit in gewissen Betrieben durch die Notwendigkeit gegeben war, die Wirtschaftslage Deutschlands zu bessern und die auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen, was nur durch einen Ueberschuß in unserer Vollswirtschaft möglich sei. Ueberschüsse seien aber nur durch erhöhte Produktion oder durch Einschränkungen im Verbrauch zu erzielen. Einschränkungen seien indes in Deutschland nicht mehr denkbar und der Verbrauch des sogenannten Mittelstandes und der anderen Stände sei bereits unter den Verbrauch aller anderen Länder gesunken. Es sei nur eine Steigerung der Warenerzeugung in Betracht gekommen, die einerseite durch die Vervollkommnung der technischen Betriebseinrichtungen und durch eine gute Organisation zu erreichen sei, wozu es aber an dem notwendigen Kapital sichle, andererseits durch Mehrarbeit.— Wir erklärte der Regierungsvertreter, um einen v## 318. Sitzung. 2oh. Berlin, 25. Juni.(Radio.) Der Landtag beschließt zunächst auf Antrag der Sozialdemokraten, zur Prüfung der Geschäftsführung des bisherigen Leiters der Porzellanmanufaktur Dr. Schneider einen Ausschuß von 21 Mitgliedern einzusetzen. Der Zentrumsantrag auf Hilfsmaßnahmen zur Steuerung der Not der von dem Unwetter in den Kreisen Düsseldorf, Neuß und Grevenbroich Betroffenen wird dem Hauptausschuß überwiesen. Dann tritt das Haus in die 2. Beratung des Haushalt der staatlichen Porzellanmanufattur ein. In der Aussprache fordert Abg. Hackenberg(DN) daß die Manusaktur auf der alten künstlerischen Höhe erhalten werde. Abg. v. Eynern(DV) sagt, der gute künstlerische Ruf der Manufaktur sei unter der Leitung Dr. Schneiders herabgemindert worden. Unbestritten sei in Rundschreiben an die Minister ergangen mit einem Sonderangebot an den Minister Siering, in em dem Minister ein Vorzugsangebot mit 33½ Prozent gemacht worden sei. Minister Siering verwahrt sich dagegen, daß er Dr. Schneider ausgewählt habe, weil er einer betimmten politischen Richtung angehörte. Allerdings abe die Manufaktur sich an die Minister gewandt, wie sie überhaupt in der Oeffentlichkeit Propaganda emacht habe.(Lachen rechts.) Er selbst wie andere Minister und Abgeordnete aus allen Parteien hätten on der Porzellanmanufaktur gekauft. Das von den Deutschnationalen gegen ihn beantragte Mißtrauensrotum spreche von einer Verletzung des Etatsrechtes und von einem Mangel an der erforderlichen Sorgjalt bei der Auswahl des neuen Leiters. Es sei aber sein Bestreben gewesen, das Institut so zu stellen, daß es wirtschaftliche. Nöte aus eigener Kraft überstehen könne, und dieser Aufgabe sei der frühere Leiter nicht gewachsen gewesen. Abg. Niedel(Dem.): Auch einem Minister kann nicht verwehrt werden, der staatlichen Manufaktur etwas abzukaufen. Dann muß man dabei aber mit der peinlichsten Genauigkeit verfahren. Es kommt Eine polizeisich aufgehobene Versammlung. * Elberfeld, 26. Juni. Die deutsche Friedensgesellschaft hatte für gestern Mittwochabend zu einer Versammlung eingeladen unter der Devise„Hakenkreuz und Deutschlands Untergang“. Schon lange vor Beginn der Versammlung war der Saal gefüllt und noch immer strömten neue Scharen von Besuchern in den Saal, so daß auch die Tribünen freigegeben werden mußlen. Die Versammlung gestaltete sich nicht gerade zu einer friedlichen Kundgebung. Während der Rede des Referenten kam es zu Zwischenfällen und die Schupo, die eine besonnene Haltung zeigte, hatte alle Hände voll zu tun, um Ruhe zu schaffen. Gegen 10 Uhr hatte sich die Lage derart zugespitzt, daß die Polizei die Versammlung aufhob und den Saal räumen ließ. Beim Verlassen des Saales wurde von der einen Seite der Besucher die nationale, non der anderen Seite das Hakenkreuzlied gesungen. Die Menge zog dann noch nach dem Rathaus, wo die Polizei die Ansammlung mühelos ausDie Forderungen des Reichslandbundes. pw. Berlin, 25. Juni.(Privattel.) Der Reichslandbund hat an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in welchem er nochmals die große Not der Landwirtschaft darlegt und eine allgemeine Stundung aller Steuern bis nach der Hackfruchternte fordert. Ferner müßten sofort alle Maßnahmen ergriffen werden, die notwendig sind, um gesunde Preisverhältnisse in der Landwirtschaft wiederherzustellen und den Schutz der Ernte zu gewährleisten. Die Bereitstellung eines neuen nennenswerten Kredits für die Landwirtschaft sowie die Prolongation der laufenden Kredite bis nach der Hackfruchternte seien unbedingt erforderlich. Es wird dann schließlich verlangt, daß die Vermögenssteuerveranlagung auf Grund eines neuen und richtig zu ermittelnden Wehrbeitragswertes durchgeführt und die Entwertungsabschläge den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend erhöht werden, und daß die Umsatzsteuer ermäßigt und die Bevorzugung ausländischer landwirtschaftlicher Produkte bei der Umsatzsteuer berücksichtigt werden. Deutschnationale Anträge. * Berlin, 25. Juni. Die Deutschnationale Volkspartei hat einen schleunigen Antrag eingebracht, der Ergebnislose Verhandlungen betr. die sog. südlichen Randzechen. TU. Essen, 25. Juni. Die im Schiedsgericht vom 12. 3. 24 den Parteien zur erneuten Verhandlung überwiesenen Streitfragen betr. Zugehörigkeit zu den sogenannten südlichen Randzechen und ihre Lohnhöhe bildeten heute vormittag den Gegenstand von Verhandlungen in der Bezirksarbeitsgemeinschaft für den Ruhrbezirk. Der Zechenverband wies zu Beginn der Verhandlungen auf den großen Ernst der wirtschaftlichen Lage dieser Zechen hin, von denen bexeits ein Teil stillgelegt ist und eine weitere große Zahl unmittelbar vor dem Erliegen steht. Die Bergarbeiterverhände verharrten trotzdem auf ihrem bisherigen Standpunkt, daß eine Erweiterung des Kreises der abzugsberechtigten Zechen und eine Erhöhung Lohnabzüge für die Verbände untragbar seien. Somit mußten die Verhandlungen nach kurzer Aussprache als völlig aussichtslos abgebrochen werden, und es wird nunmehr Sache des damals ausgesetzten Schiedsgerichts sein, zu prüfen, ob das unter den jetzigen Tarifbedingungen unmittelbar bevorstehende abfreicher Randzechen in letzter Stunde Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern, möglichst schnell zu einer Steigerung der Arbeitsleistung kommen. Infolgedessen erscheint eine elastische Gestaltung des Gesetzes wünschenswert. Das ist der eigentliche Sinn des neuen Gesetzes. Es war und ist keineswegs beabsichtigt, allgemein die zu verlängern. Ich bin nach allem, was ich bisher gehört, auch der Aeberzeugung, daß die Arbeitszeit bei uns noch viel anders und besonders nicht länger ist als in anderen Ländern. Darin hat mich das Studium der Tarifverträge in anderen Ländern beMeine Herren! Sie haben aus der Erklärung meiner Regierung entnommen, daß dieselbe die Initiative zu einer Neuregelung der Arbeitszeit ergreifen wird, sobald die Verhältnisse es gestatten. Ich möchte mit dem Wunsche schließen, daß dieses recht bald kommen möge. Die Rede des deutschen Regierungsvertreters sand in einem großen Teil des Hauses lebhaften Beifall. Die Debatte geht morgen weiter. Erliegen zahlreiger Randzechen noch abgewendet werden kann. Deutsche Erklärung zum wtb. Genf, 25. Juni. Die heutige Debatte auf der internationalen Arbeiterkonferenz über den zweiten Teilbericht des Direktors des Arbeitsamts. der sich mit dem internationalen Abkommen befaßt, wurde ausschließlich zu einer Aussprache über den Achtstundentag. Nachdem der tschechoslowakische Regierungsvertreter auf die Gefahren hingewiesen hatte, die aus der Mehrarbeit in Deutschland für die anderen Völker erwachsen, ergriff der deutsche Regierungsvertreter Geheimrat Leymann das Wort, um namens der Reichsregierung eine Erklärung zu verlesen, die eingehend auf alle Kritiken entgegnet, die an die Verordnung vom Dezember 1923 geknüpft worden waren. Er erinnerte zunächst daran, daß die achtstündige Arbeitszeit für alle Gewerbe und Betriebe eingeführt und daß in Deutschland der achtstündige Arbeitstag strenger als fast in allen anderen Ländern durchgeführt worden sei. Herbst 1923 sei dann durch das Zusammentreffen einer Reihe von Amständen eine Aenderung der ganzen Wirtschaftslage eingetreten. Die Ruhrbesetzung und ihre Folgen, der Währungszusamntenbruch und die Micumverträge hätten die deutsche Wirtschaft völlig zerrüttet. Industrie, Handel und Verkehr seien zum Stillstand gekommen. Die Zahl der Erwerbslosen sei zeitweise bis auf fünf Millionen gestiegen, wobei besonders schlimm der Mangel an Kohlen gewirkt habe. Unter dem Zwang und der Wucht der Verhältnisse und nach eingehender Beratung aller in der Regierung vertretenen Parteien habe sich diese damals gezmungen gesehen, von der Durchführung des starren Achtstundentages abzusehen und auf tariflichem Wege in vielen Industrien seit 1923 eine Verlängerung der Arbeitszeit durchzuführen, während in anderen wichtigen Industrien, wie den Bergwerksbetrieben, der Glasindustrie und dem Baugewerbe, der Achtstundentag durchgeführ: vorben el.„„suue grhet Eit Gas. Die Regierungserklärung endet mit folgenden Vbn. Zeinann() äufert, Minister Siering hbobe gesgndert Verslähschigung soialer Forderingen ver„„Ohes gelingtz der langt. Die aufgewerteten Hypotheken sollen diskon= Schwierigkeiten Herr zu werden, steht noch nicht fest, tiert und die Zinszahlungen auf sie sofort eingeführt wie auch nicht zu übersehen ist, wie sich die Verhältwerden. Verlangt werden ferner Steuererleichterungen für Hausbesitzer und eine genauere Festlegung des Begriffs der bebauten Grundstücke, ferner wird nicht darauf an, daß er kauft, sondern zu welchem die Aufhebung der dritten Steugtmotexordzzans und Brazse er kaust.„„„.., sdie Einhringungg eines Gesozeuzwertungsktage, wnie nach dem Gericht der Oberrechnungskammer noch Geld herausbekommen, weil er zuviel gezahlt habe. (Gelächter rechts.) Die anderen Minister mußten sämtlich noch hinzuzahlen. Abg. Schwering(3) sieht die ganze Angelegenbeit als eine sachliche und nicht als eine politische an. Im nisse gestalten werden, wenn erst die Reparationszahlungen in voller Wucht auf uns lasten. Das zurzeit geltende Arbeitszeitgesetz vom Dezember 1923 ist Verhaftung einer Diebes= und Hehlerbande. TU. Düsseldorf, 25. Juni. Von der Volizei wurde eine aus 3 Fahrradhändlern und 5 Arbeitern bestehende Bande von Fahrraddieben ermittelt und festgenommen. Außerdem gehören zu dieser Dieb; und Hehlerbande die wegen des Mordes an einem rather Polizeibeamten in Haft befindlichen Perionen Artur Schulz und Hermann Tolldorf. Der Bande konnten schwere Diebstähle, die sich bis Erkelenz und Osterrath erstrecken, nachgewiesen werden. In Erkelenz hatten sie ebenso wie in Hubbelrath auf einen Polizeibeamtengeschossen, als sie überrascht Bis jetzt konnten 40 Fahrräder den rechtmäßigen Besitzern wieder zugestellt werden. Falsche Fünspfundnoten. TU. Köln, 25. Juni. Von der Kriminalvolizei wurden unter Mitwirkung der britischen Militärpolizei vier Personen festgenommen, welche englische Fünfpfundnoten nachgemacht und vertrieben hatten. Das Fälschungsmaterial einschließlich der Druapresse wurde beschlagnahmt. Es sind erst wenige Scheine in den Verkehr gekommen, die durch ihre mangelkafte Ausführung und hauptsächlich dadurch kenntlidaß sie sümtlich mit den Nummern D 73- 96 645 bezeichnet sind. Der Freimarkensammler als Eiftmischer. TU. Nachen, 25. Juni. Vor dem hiesigen erweiterten Schöffengericht stand ein 19jähriger junger Mann. dem die Leidenschaft des Briefmarkensammelns zum Verderben geworden ist. Nicht nur, daß einer hiesigen Bank 14000 Goldmark unterschlug, um eine mit Nachnahme belastete Freimarkensammlung. einzulösen, hat er einem anderen jungen Manne, der ebenfalls wie er Sammler ist. Gift beigebraht, da er sich von ihm bestohlen glaubte. Nur durch einen Zufall kam der Betroffene mit dem Leben davon. Das Schöffengericht verurteilte den Giftmischer zu Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Zwei D=Zug=Packwagen verbrannt. * Recklinghausen, 24. Juni. Zwei D=Zug=Packwagen gerieten in der vergangenen Nacht auf dem hiesigen Bahnhof aus unbekannter Ursache in Brand. Als die Feuerwehr kurz darauf eintraf, war nichts mehr zu retten. Die Wagen waren bis auf das Untergestell und kärgliche Reste der Seitenwände ausgebrannt. Es verlautet, daß auch Gepäck und Briessäcke verbrannt seien.“ Ein Zugführer als Eisenbahnräuber. TU. Frankfurt a. M. 25. Juni. Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß ein Zugführer umfangreicher D=Zugberaubungen, bei denen ihm große Mengen Uhren usw. in die Hände fielen, überführt wurde. Nunmehr wurde der Beamte, der inzwischen von seinem Amte suspendiert worden war, am hiesigen Hauptgüterbahnhof bei einem Lagereinbruch überrascht und festgenommen. in Berlin. wtb. Berlin, 25. Juni.(Tel.) Heute mittag wurde in der Siemensstadt eine 50jährige unverehslichte weibliche Person mit einer Stichwunde in der Brust tot aufgefunden. Als Täter wurde ein Schlaiser ergriffen, der mit der Ermordeten zusammen lehte. Naphtha=Explosion auf einem Dampfer. wtb. Newyork, 25. Juni.(Funkspruch.) Durch eine Explosion an Bord des britischen Transportdampfers „Egremonteast“ im Hasen von Brooklon, bei der 200 000 Gallonen gasförmigen Naphthas in die Luft flogen, wurden 5 Mann der Besatzung getölct und s weitere schwer verletzt. Aus Furcht vor weiteren Explosionen ging der Dampfer im East River vor Anker, wo er bald darauf sank. Benutzt die Leihbibliothek der Buchhandlung Carl Braus, Bahnhosstraße 3! Das Stäutgt.. K Durch wird in den Artikeln die Kaufkraft einer Mark fast verdoppelt. Neue Auslagen: ls Schweizer Voll-Voile un en brei......... Neier 1.95 — Frotté-Handtuch 42-80 em, vorzügliche Qualität........... 0.95 Hemdentlanell weis, la, gebleichte Cöperware.......... Mieter 0.95 ca. 2500 Einsatz- und Maccohemden 2.90 2.45 1.95 weill. bekannt gute Qualitäten, Ripseinsätze Etra biligl Teschentücher, Fesions Harmer Bogen. Der Verkauf dauert bis Donnerstag, den 3. Juli einschließlich. Cdelade Racten BenwUrts. ATEG rren Zum Geleit. Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, Und so blau wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt von Lerchenschlag. Ihr Fröhlichen singt, weil das Leben noch mait, Noch ist die blühende, goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! O. Roquette. 1 Schwerte, den 26. Juni 1924. —* Wetteraussichten bis Freitag Abend: Fortdauer der bestehenden Witter##ng. —* Unser Stadtparlament ist für morgen (Freitag) nachmittag zu einer Sitzung einberufen, um den Rest der in der vorigen Sitzung unerledigt gebliebenen Tagesordnung zu erledigen. Außerdem sollen die Mitglieder des Wohnungsausschusses neu gewählt und verschiedene kleinere Vorlagen verabschiedet werden. —* Einen schweren Verlust erlitt gestern morgen auf dem Wochenmarkt eine junge Frau, der im Gedränge die Handlasche, in der sich ein größerer Geldbetrag befand, gestohlen wurde. Während eines Einkaufes hatre sie die Taschr auf einen Verkaufsstand gelegt und als die Käuferin die erstandene Ware bezahlen wollte, war die Tasche verschwunden. Bis zur Stunde ist die wertvolle Diebesbeute noch nicht entdeckt. Also, Vorsicht! —* Schutzverein für Handel und Gewerbe c V. Heute abend findet im Lokale des Herrn W. Kordeck„Zum Nordstern“ eine Versammlung statt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung wird noch einmal auf dieselbe hingewiesen. —* Eine rheinische Sängerfahrt der Cäcilia. Aufang August wird die„Cäcilia“ eine auf mehrere Tage berechnete Sängerfahrt an den Rhein unternehmen. Der Verein wird in mehreren Städten Konzerte geben und sich außerdem an einem internationalen Gesangwettstreit am 3. August in Koblenz beteiligen. —* Die Beglaubigung der Invaliden= und Unfall=Rentenquittungen findet nicht mehr am 1. des letzten Monats des Vierteljahres, sondern am 1. eines jeden ersten Monats im Vierteljahr statt. Nächstens also am 1. Juli. Um aber dem starken Andrang im Polizeibüro vorzubeugen, hat die Landesversicherungsanstalt gestattet, daß bereits in den letzten Tagen vor dem 1. Juli usw. die Beglaubigung vorgenommen werden kann. Rentner können also jetzt davon Gebrauch machen. —* Neuer Zugverkehr Dortmund—Hamm. Ab Dienstag, den 1. Juli, wird ein Tagespersonenzugpaar zwischen Hamm und Dortmund=Hbf. eingelegt, das nach folgendem Fahrplan verkehrt: Z 208 ab Hamm 9,45 vorm., Nordbögge 9,56=57, Kamen 10,05=06, Kurl 10,14=15, Scharnhorst 10,19, Dortmund=Hbf. 10,28. Z. 203 ab DortmundHbf. 6,27 nachm., Scharnhorst durch 6,35, Kurl 40, Kamen 6,48=49, Nordbögge 6,58—59, Hamm an 7,10 nachm. Wellinghofen, 25. Juni. In sein Amt zurückgekehrt ist nach fast einjähriger Abwesenheit Herr Amtmann Dresing. Nachdem er bereits in der vergangenen Woche hier eingetroffen, hat er am gestrigen Tage die Genehmigung zur Wiederaufnahme seiner Amtstätigkeit erhalten. Seine erste Amtshandlung bestand in der Uebernahme der Leitung der gestrigen Sitzung der Gemeindevertretung. Spiel und Sport. Erfolge deutscher Sportler in Kopenhagen. Houben verbessert den Weltrekord. Berlin, 25. Juni. Am Dienstag unternahm der deutsche Kurzstreckenläufer Houben(Krefeld) in Kopenhagen einen Angriff auf den Weltrekord im 100=Yards=Laufen, der vollkommen glückte. Der Deutsche verbesserte in der Zeit von 9.5 Sekunden die bestehende Welthöchstleistung uum eine Zehntel Sekunde. Auch der deutsche Kurzstreckenmeister Bedarff(Düsseldorf) war in ausgezeichneter Form und siegte im 2000Yards=Laufen in der Rekordzeit von 5 Min. 42 Sekunden. Der Hamburger Huse gewann das 20 Kilometer=Laufen und der Stettiner Köpke den Weitsprung mit 6,80 Meter. Am gleichen Tage fuhr der deutsche Rennfahrer Saldow einen glänzenden Sieg gegen den Belgier Vanderstuyft auf der Kopenhagener Radrennbahn heraus. Fußball. V. f. L. Hörde— Alemannia 05 4:0(2:0). Die siegreiche Mannschaft von V. f. L. Hörde wird heute Abend gegen unsere Grün=Weißen antreten. Da beide Mannschaften spielstark im Feld erscheinen, wird es einen überaus interessanten Kampf geben. Hoffentlich sind die S. S. Ver so gut auf dem Posten wie bei der Pfingstreise. Spiel= und Sportklub Ergste. Samstag, den 21. Juni, weilte die 1. Mannschaft des Sportvereins Iserlohnerheide=Kalthoff zu einem Gesellschaftsspiel in Ergste. Ergstes Mannschaft war wieder in Fassung. Nach Spielzeit von einer Stunde mußte Iserlohnerheide= Kalthoff das Feld mit dem Resultate 1:0 räumen. Sonntag, den 22. Juni, war Hemer mit zwei Mannschaften hier. Um 4 Uhr betritt der Verteidiger der A=Klasse unter lautem Beifall des Publikums den Sportplatz. Ergstes Mannschaft erscheimt außer einigen Spielern recht müde; der Kommers vom vorherigen Tage liegt ihnen in den Knochen. Hemer ist auf dem Posten. Eine starke Ueberlegenheit macht sich bemerkbar; gute Sachen werden vom Ergster Torwart gehalten. Mit 0:0 geht es in die Halbzeit. Ergste spielt mit Ersatz, da der Verteidiger am Samstagabend eine sch vere Verletzung am Knie erhalten hat, sodaß er spielunfähig war. Es glückt Hemer zweimal der Durchbruch und sie können Ergste mit 2:0 schlagen. Besonders gut waren von Hemer der Torwart und die Verreidigung. Von Ergste ragten der rechte Verteidiger und der Linksaußen hervor. Bei kompletter Aufstellung hätte Hemer schwer zu lämpfen gehabt, einen Sieg für sich davonzutragen. Um 6 Uhr tritt die 2. Mannschaft von Hemer an. Ergstes provisorisch zusammengestellte Mannschaft mußte sich eine Niederlage von 2:4 gefallen lassen. Der Torwart von Ergstes 2. Mannschaft der noch nie das Tor behütete, zeigte sehr wenig Training. So brachte der Sonntag für Ergste zwei Niederlagen. ORNRR M M e e Wochel 5 Freitag, den 27. Juni bis Donnerstag, den 3. Juli 20 und 30 Prozent Rabatt Trotz streng kalkulierter Preise haben wir uns entschlossen, der Zeit Rechnung tragend, obigen Rabatt zu gewähren. 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Vanillin-Zucker, 1 Messerspitze voll von Dr. Oetker's Backpulver„Backin“. Zubereitung: Niehl. Custin und Backin werden gut gemischt. Die Butter wird PACKCHEN 8PFG. Für kleinen herrschaftlichen Haushalt wird tüchtiges, ehrliches Fast neuer W Für Wäschefabrik und Textilgroßhandlung werden sof. mehrere redegewandte Ich zahle 20.— Mk. für Angabe der jetzigen Adresse des Herrn Klex Landau, früher Schwerte, Schützenstr.18 wohnhaft. Offerte unter A. 100 an die Expedition dieser Für die Beweise der Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Sohnes und Bruders Emil Overbeck sagen herzlichen Dank Die Hinterbliebenen. zu: Wäsche nie Seise allein, das Waschen würde leuer sein. Man nehme beides auf Seide gearbeitet preiswert zu verkaufen. Franz Hötter Schwerte, Hagenerstr. 22 zum Verkauf der Erzeugnisse an Private bei Kauferleichter(tägl. Verdienst 10 30 Mt.) eingestellt Eilbewerbungen m Lichtbild an 2200 Klocke& Matzner Handelsgesellschaft i Westfalen v. d. Marckstraße 48. 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Dezember 1923 Milch als Vollmilch in den Verkehr gebracht hatte, die nach der Untersuchung nicht nur um 44 Prozent entrahmt, sondern auch noch zu ungefähr 30 Prozent verwässert war. Durch entnommene Proben bei der Uebergabe auf dem Hofe von H. in Aplerbeck stellte sich aber heraus, daß die Milch schon dort versälscht sein mußte, da die Stallproben eine gute und einwandfreie Milch ergaben. Trotzdem hätte dem M. bei seiner langjährigen Tätigkeit die Minderwertigkeit der Milch schon dem Aus sehen nach auffallen müssen; er wird deshalb wegen Fahrlässigkeit in eine Geldstrafe von 20. Mark genommen.— Einen Kokosläufer im ungefähren Werte von 30 Mk. sollen der Schlosser H. D. und D. zum Schaden der Phönix A.=G. entwendet haben. Die langwierige und umfangreiche Beweisaufnahme ergab nichts Positives für eine Schuld der Angetlagten, und so mußten beide wegen Mangels an Beweisen auf Kosten der Staatskasse freigesprochen werden.— Wegen ruhestörenden Lärms hatte der Schlosser A. S. ein polizeiliches Strafmandat in Höhe von 15 Mark erhalten und hatte richterliche Entscheidung beantragt. Auf Grund der eidlichen Zeugenaussagen kommt das Gericht zu dem Entschlusse, die Geldstrafe in der ursprünglichen Höhe aufrechtzuerhal ten und den S. zur Tragung der Kosten zu verurteilen. Eine Entschließung. Hagen, 25. Juni. Die im Kaisersaal versammelten Handwerker und Gewerbetreibenden Hagens beschlossen, den Oberbürgermeister zu ersuchen, die privatgeschäftliche Betätigung städtischer Angestellten zu verbieten. Weiter wurde folgende Ektschließung gefaßt: Die Tätigkeit der provinziellen Wohnungsfürsorgegesellschaften bei Ausführung von Wohnungsbauten wird von den freien schaffenden Bauberufsständen als eine schwere Benachteiligung ihrer Erwerbsmöglichkeiten empfunden. Die Zuführung öffentlicher Mittel an Siedlungsgesellschaften muß deshalb unterbleiben. Der Artikel 8 des Wohnungsgesetzes ist zu streichen. Ebenso ist die Tätigkeit der städtischen Bauämter bei Ausführung von Wohnungsbauten eine schwere Schädigung der freien Berufsstände. Sie liegt nicht im Sinne einer sparsamen öffentlichen Wirtschaft, da es unwirt. schaftlich ist, für diese Aufgaben einen großen Angestellten= oder Beamtenapparat zu unterhalten. Ertappter Briefmarder. Dortmund, 25. Juni. Beim hiesigen Postamt wurde ein schon lange hier beschäftigter Postschaffner beim Oeffnen von Auslandsbriefen auf frischer Tat ertappt. Er gestand die Tat ein und wurde in Haft genommen. Neue Mißhandlungen Deutscher durch Franzosen Lünen, 25. Juni. Im Zusammenhang mit dem angeblichen Attentat auf einen französischen Kriminalbeamten sind in Lünen ernent Verhaftungen von 10 bis 15 jkigendlichen Personen seitens der französischen Besatzung vorgenommen worden. Hierbei sind die Franzosen zu ihrer früheren Taktik der Mißhandlungen zurückgekehrt. Diese Mißhandlungen stehen einwandfrei fest, da von zehlreichen Passanten die lauten Klagerufe der Verhafteten aus dem Gefängnisse gehört wurden. Das Kamener Schützenfest. Kamen, 25. Juni. Das Kamener Schützenfest findet am 19. und 20. Juli in althergebrachter Beilage zur„Schwerter Zeitung“ Weise statt. Infolge der mißlichen Wirtschaftslage, Aussperrung usw. trug sich der Vorstand längere Zeit mit dem Gedanken, das Fest zu verschieben bezw. es für dieses Jahr überhaupt ausfallen zu lassen. In einer letzthin stattgefundenen Versammlung wurde jedoch beschlossen, das Fest am 19. und 20. Juli wie bisher zu feiern. Zwei Kapellen sind für das Fest bereits gewonnen und ein großes Tanzzelt gemietet, das auf der Reinhardtschen Wiese aufgestellt wird. Ein Ferienkind erschossen. Lippstadt, 25. Juni. Im Herbst vorigen Jahres kam der 13jährige Franz Girock aus Osterfeld bei Recklinghausen mit anderen Ruhrkindern zur Crholung nach Lippporg. Der Junge war äußerst geweckt und fleißig, so daß der Landwirt ihn beielt. Montag nachmittag spielten die Kinder in Abwesenheit der Eltern vor dem Hause. Ein Kind fand ein im Bett verstecktes Gewehr. Die Kinder machten Schießversuche und hatten bereits 11 Patronen abgeschessen, als der Girock hinter das Tor ging, um zu sehen, ob die Kugeln auch durchschlugen. Ein elfjähriger Junge gab in diesem Augenblick einen Schuß ab und die Kugel drang dem Girock in den Kopf und verletzte ihn tödlich. Ein Vogelnest in einem Eisenbahnzug. Dieburg, 21. Juni. Ein Vogelnest in einem Eisenbahnzug dürfte eine große Seltenheit sein. Und doch verkehrt auf der Strecke Dieburg—. Ober=Roden täglich ein Eisenbahnwagen, in dem auf einem Untergestell ein Rotschwänzchenpaar sein Nest kunstvoll versteckt hat. Die blinden Passagiere haben trotz der Erschütterung der Fahrt das Brutgeschäft treulich durchgeführt, so daß jetzt fünf Junge das Licht der Welt erblickt haben. Die Fütterung wird auf den Stationen durchgeführt. Festgenommene Ladendiebe. Elberfeld, 25. Juni. Eine Gastspielreise nach Elberfeld unternahmen drei Düsseldorfer Frauen, die hier ein größeres Geschäft aufsuchten und dabei ein ganzes Stück Stoff entwendeten. Das Kleeblatt wurde festgenommen und dürfte, da alle wegen Ladendiebstahls vorbestraft sind, eine erhebliche Strafe zu erwarten haben. Die Diebin selbst— die beiden anderen waren„Aufpasserinnen“— war zu ihren Raubzügen mit einer sehr zweckentsprechenden Einrichtung, einer unter dem Kleide besonders angebrachten großen Tasche, einer Art Kissenbezug, ausgerüstet. Eine verhängnisvolle Sargprobe. In der Nähe von Paris in Jussarupt bei Saint Die lebte ein gewisser Nicolaus Poiro. Trotzdem er sich das Leben hätte leicht machen können, beschäftigte er sich fast nur mit dem Jenseits und kehrte seine Gedanken vollkommen von den weltlichen Dingen ab. Vor kurzem bestellte er sich einen Sarg, um auf den Tod vollständig vorbereitet zu sein, und da er alle seine Gedanken und frommen Wünsche auf ein ruhiges Ende ionzentrierte, so gab er Anweisung, den Sarg recht geruhsam auszustatten. Als der Sarg ankam, gesiel er dem Sonderling ausnehmend. Er war inwendig mit weichem Futter ausgeschlagen, und auch sonst war an seiner Ausstattung nichts unterlassen worden. Herr Pciro fühlte sich von dieser Lagerstätte, die er für seine letzt Ruhestätte bestimmt hatte, so angezogen, daß er beschloß, eine Probenacht darin zu verbringen. Die Tragik wollte es, daß er sich davon nicht wieder erhob. Denn als man ihn am nächsten Tage vermißte, fand man ihn tot im Sarge liegen. Er war, wie der Arzt feststellte, an einem Herzschlage verschieden. Zum Wäschekapitel. Von P. Mundhenke. Jede Hausfrau weiß, daß für die Behandlung der Wäsche die Beschaffenheit und Gewebeart der zu reinigenden Stücke bestimmend sind. Hierfür gibt es nun eine Reihe allgemeiner Richtlinien, deren Kenntnis von Nutzen ist; besonders für die Reinigung empfindlicher Sachen, die unter dem Druck der Teuerungsverhältnisse heute mehr als früher im eigenen Haushalt vorgenommen wird, ist die Kenntnis einer zuverlässigen Behandlungsweise wertvoll. Grundlegend für die Beurteilung, ob ein Gewebe eine lange Naßbehandlung verträgt, ob es gelocht oder nur in handwarmer oder gar kalter Lauge behandelt werden darf, ist die Feststellung, ohr die Faser des Gewebes pflanzlicher Herkunft is:(Baumwolle, Leinen) oder ob sie aus tierischen Stoffen besteht(Wolle, Haare, Seide). Zu beachten ist ferner, ob es sich um ungefärbte oder um farbige Sachen, um feste oder zarte Gewebe handelt. Die Reinigung von ungefärbten Geweben aus pflanzlichen Stoffen, wie es der größte Teil der Leib=, Bett= und Küchenwäsche ist, erfolgt nach vorherigem Einweichen mit Bleich=Soda auf bekannte Weise, Die Bedeutung des Einweichens wird vielfach noch nicht richtig gewürdigt. Dabei steht es außer Zweifel, daß ein sachgemäßes Einweichen der Wäsche infolge seiner faserquellenden und schmutzlösenden Wirkung eine große Erleichterung des nachfolgenden eigentlichen Waschprozesses bedeutet und daß es vor allem auch bei angefleckten Wäschestücken die Säuberung fördert und Geschleunigt. Vorheriges Einweichen bewirkt naturgemäß auch eine nicht unbeträchtliche Ersparnis an dem für das eigentliche Waschen erforderliche Waschmittel und empfiehlt sich daher schon aus rein wirtschaftlichen Gründen. Die richtige Wahl des Waschmittels ist natürlich für eine sachgemäße Behandlung der Wäsche immer sehr wichtig. Unter der Menge der am Markt befindlichen Erzeugnisse nimmt das bekannte Persil seinen besonderen Rang ein. Die Anwendungsweise dieses beliebten Waschmittels sei deswegen den nachfolgenden Ausführungen zugrunde gelegt. Das Waschen der Weißwäsche aus Leinen, Halbleinen, Baumwolle geschieht, nachdem man sic über Nacht in der Bleich=Soda=Lösung hat stehen lassen, durch Kochen; die Lauge hierzu bereitet man kalt. Mehrmaliges Kochen empfiehlt sich nicht; dagegen ist während des Kochens gelegentliches Umrühren von Nutzen, damit die Lange alle Wäscheteile gleichmäßig und ungehindert durchspülen kann. Von Bedeutung ist ebenfalls gutes Spülen. Man spült zuerst in gut warmem, dann kaltem Wasser, bis dieses ganz klar bleibt. Besonders zarte Gewebe aus Pflanzenfasern, wie Schleier, Spitzen und Blusen aus Tüllstoff usw., die eine mechanische Bearbeitung durch Reiben und Bürsten keinesfalls vertragen, wäscht man am besten in handwarmer Lauge. Voile dagegen verträgt Kochen. Für gefärbte Sachen nimmt man am besten immer eine handwarme Lange, da die Kochechtheit der Farben nicht immer sicher ist. Seweit es sich allerdings um bunte Leibwäsche(Oberhemden) handelt, wird man nicht gerne auf ein Kochen verzichten wollen. Bei Zephirstoff kann es auch unbedenklich geschehen. Weit empfindlicher als die oben genannten Gewebe aus pflanzlicher Faser sind solche tierischen Donnerstag, den 26. Juni 9 = 90 Ursprungs. Allgemein sei hier bemerkt, daß d eigentliche Wäsche bei diesen möglichst kurz se muß(5—10 Minuten) und daß die mechanist Bearbeitung, also das Durchdrücken und Stauchen## der Sachen, vorsichtig vorgenommen werden muß.— Ungefärbte Gewebe aus Schafwolle oder Wolle von Ziegen usw. können bei einer hand— warmen Temperatur von 40—45 Grad Celsius vorzüglich gereinigt werden. Eine höhere Tem 52 peratur ist aus vorgenannten Gründen zu ver— meiden, da sonst ein Sprödewerden und Eir schrumpfen der Stoffe zu befürchten ist. Zut Trocknen hängt man Wollsachen nicht auf, son dern breitet sie am besten auf Tüchern aus. Für gefärbte Wollgewebe nimmt man bei nicht waschechten Stoffen eine Temperatur von nicht über 25—30 Grad Celsius. Bei der vielfachen Verwendung von Wolle zu Kleidungsstücken usw.— es sei hier auf die gerade heute so beliebten wollenen Strickjacken und Jumper hingewiesen— ergeben sich also weit m gebende Verwendungsmöglichkeiten des Waschmit-— 250 gebende Verwendungsmöglichkeiten tels. Bei zweckmäßiger Behandlung ist ein Einschrumpfen oder ein Verfärben der Sachen ausgeschlossen. Ein gutes Mittel zur Belebung etwas verschossener Farben ist der Essig, den man) in geringer Menge beim Spülen dem Wasser zusetzt. Die Reinigung von Seidensachen ist immer ein= Schmerzenskind der Hausfrau; die Säuberung geschieht am besten in leicht angewärmter Lauge (20—25 Grad Celsius). Seidenstoffe müssen natürlich immer sehr vorsichtig ausgedrückt werden. Die## Naßbehandlung muß auch hier kurz sein, ebenso— bei Sachen aus Kunstseide, die übrigens in die## Kategorie pflanzlicher Gewebe gehört. Pelze,= Felle u. dergl. lassen sich gleichfalls gut im Haus=— halt reinigen, was natürlich eine wesentliche Ersparnis für die Wirtschaftskasse bedeutet. Eine gewisse Sachkenntnis ist hierfür allerdings schon Voraussetzung, drch weiß die Findigkeit der Haus== frau oft den richtigen Weg.— Die den einzelnen Gewebcarten angepaßten Wäschebehmndlungen konnten in vorliegender Abhandlung naturgemäß nur in engerem Rahmen besprochen werden. Eingehenderen Aufschluß geben neben der Gebrauchsanweisung der Waschmittelpackung und den praktischen Ratschlägen in den Zeitungen und Zeitschriften die verbreiteten Flugblätter und Lehrschriften der führenden Waschmittelindustrie. f: Erhältlich im Buch- und Schreibwarenhandel. ferner in jeder Auto- und Fahrradhandlung. Herausgeber: ContinentalCaoutchouc- und Cutta-Percha=Co., Hannover Roman von Liesbet Dill. Copright by M. Feuchtwanger, Halle a. S.) (48. Fortsetzung.) Die Müller= Güth tat es mit Wärme.„Ich ibe in Herrn v. Herwegh einen der sympathisch in Menschen kennengelernt und ein durch und irch musikalisches Talent. Man muß berücksich. gen, meine Herren,“ sagte sie mit ihrer weithin hwingenden Altstimme,„daß man es hier mit nem ungewöhnlichen Manne zu tun hat, der ißer seiner Wissenschaft noch vielen anderen nteressen diente. Er war nicht nur ein glänzenr Redner und Jnrist, sondern auch ein Künstle: olche Monschen kann man doch nicht mit Allerellsgesetzen messen!“ „Das mag alles sein,“ unterbrah sie der Rich. r.„aber hier haben wir jetzt festzustellen, wier# mmen konnte, daß man ihm dieses Vertrauen lmählich entzog.“ „Ich hätte ihm mein Vertrauen entzogen es Fräulein Müller=Güth und blickte sich im aale um.„Das habe ich ja nicht einmal in einer ersten Aussage behauptet, obwohl ich da. als sehr nervös mar. Ich habe nur gesagt, daß r Anwalt seeie Hand über mein flüssiges Geld #te und daß ich ihm sogar erlaubt habe, das eed auch eventuell in einer Fabrik anzulegen. a, wie ich nachträglich gehört habe, er sein eige* Vermögen in diese Fabrik gesteckt hat, so wird sic doch aud für sicher gehalten haben. Das alles, was ich zu sagen habe, und ich bitte, ich jetzt zu entlassen, Herr Präsident, denn ich de Prove.... Das letzte Wort„Pro—obe“ enderte sie wie gu. Scetgn Die Wotanstochter schlug ihre Pelzstola um die Skultern und verließ den Saal, gefolgt von vielen bewundernden Blicken, denn die MüllerGüth war seit ihrer Amerikareise noch um viele Grade berühmter geworden. Herr Stolzenberg stand vor dem Richtertisch. Aber er hatte nicht viel zu sagen. Er hatte Herwegh verschiedentlich Geld geliehen und es bis jetzt nicht zurückerhalten. Er wußte weder, wo cs angelegt war, noch wie. Es schien ihn nicht einmal besonders zu interessieren. Er machte den Eindruck, als sei er nur widerstrebend vor das Tribunal geschleppt, er hielt die Hände auf dem Rücken verschlungen und bewegte unruhig die Finger, was der Lümmel für Befangenheit deutete, und ließ sich jedes Wort herauslocken wie ein verstockter Sünder, in seinem langen Gebrock und dem bürstenartigen HauptMar Der Richter sah schließlich ein, daß hier jede Mühe vergebens war.„Sie haben also auch das Vertrauen in Herwegh gesetzt, daß er Ihnen das Geld auf alle Fälle sicher anlegen würde?" „Iawohl! Wir waren befreundet, über das geliehene Geld habe ich keine Rebenschaft weiter verlangt und glaube auch nicht, daß es mir verloren ist. Im übrigen hat mir Herr v. Herwegh Schuldscheine ausgestellt. „Sie haben also hier kein besonderes Interesse daran, festzustellen, wohin es gekommen ist fragte der Richter. Stolzenberg bewegte die Finger heftiger. „Rein, sch will warten, bis Herr v. Herwegh seine Angelegenheit wieder selbst führt,“ sagte c: kurz. Bravo, Stolzenberg, das nennt man Freund! Das ging ig beut wie in eineu A## d#t Aberaug### auf„Dividende und dergleichen“ gemacht bekommen hatte, und seine Aktien, die er damals noch zu einem anständigen Kurs hätte loswerden können. daraufhin behalten hatte. Er hatte aber kürzlich in der Bahn gehört, daß die Backsteine wieder teuer würden und daß Erler eine neue Fabrik in die Nähe bauen wolle, er wollte daraufhin in Gettesnamen seine Aktien halten, denn jetzt lockte man ja doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen mit ihnen hervor und er zog seine Klage gegen Herwegh hiermit zurück. Der; te Goldesberg mit seinem fuchsigen Hut, den er immer vor den Magen hielt, als fürchte ci, daß ihm einer hinter die schmutzige weiße Weste sehen könnte, gestand, daß er zwar die (Lelbsuht bekommen habe vor Aerger über die Eppenhausener Hypothekengeschichten, daß er aber seine Aktien noch zur rechten Zeit herausgezogen hatte. Im übrigen mußte#er sagen, einen so an ständigen Mieter noch in seinem Leven nicht gehabt zu haben wie Herrn v. Herwegh. Und er begann ihn zu loben, daß Herbert die Ohren spitzte. Ab, deshalb war Lutz ihm neulich in Zivil in der Kochbrunnenstraße begegnet! Der hatte den Alten richtig mal wieder breitgeschlagen, denn im Grunde hatte Goldenberg, so lächerlick Herbert das auch sand. vor dem schönen Lutz immer eine geheime Furcht. Die Richter und auch das Publikum hatten von einem Goldenberg etwas anderes erwartet, und der Staatsanwalt sah ihm höhnisch nach, als er, sobald er von seiner Zeugenaussage befreit war, sich so rasch wie möglich aus dem. Saale drückte. Die Ausmerksamkeit wandte sich Bantelmann zu. Der alte Herr war schlohweiß geworden, sein langer Hals ragte aus einem zu niedrigen Kra##### standen habe, und, wenn er sich so ausdrücken dürfe, sie sogar Freunde gewesen seien. Er kam dann auf den Grund seiner plötzlichen Entlassung zurück, und der Smaragd begann zu funkeln. Die Frauen reckten die Hälse, und Herbert, der sich schon lange über den Federhut seiner Vorderdeme geärgert hitte, benutzte die Gelegenheit, diesen Hut einfach nach vorn überzukippen, ohne sich um die Entrüstung der Dame zu kümmern. Die Sache mit den Smaragden interessierte ihn, und er wollte auch etwas sehen. Bantelmann sprach leise, als schäme er sich, davon überhaupt zu reden. Die russische Fürstin tauchte auf, ihr Kammerdiener, der den Schmuck brachte, Bantelmann beschrieb den vierundzwanzigsten Dezemberabend, als der Kammerdiener den #muck zurückverlangte. und als Herwegh bei der Uebergabe entdeckte, daß ein Smaragdohrring fehlte.„Und nun muß ich einem langjährigen Irrtum aufklären," fuhr Bantelmann mit erbehener Stimme fort.„Es ist damals die Meinung verbreitet wordenf jemand habe den Stein gestoblen. Und zwar ick! Abgesehen von der Lage, die ich durch meine Stellenlosigkeit gebracht war. war es für mich viel schlimmer, daß Herr von Herwegh selbst daran zueglauben shien.“ „Ich glaube, der Angeklagte will etwis sagen.“ himerkte der zweite Richter und zrigte guf Herwegh, der sich erhoben hatte. Alle: Augen wandten sih Verwegh zu und d#eser#sagte kurz: „Ich wollte nu: sagen, daaß sich Herbert der. S#ein in ein paar Tige später niedergefunden lkst, alie ist estnicht nötig, hieg#### * —