I. Citatione: edickales. „ard Busmann zu Beckum hat von der Wittib Theodor Brüning mit Namen Anna Gertrud Everke einen Platz Landes von 4 u. 1/2 Sch. groß angekauft, so am Loberg belegen, so jährl. mit e Müdde Prodstweizen nebst Landschatz beschweret ist. Diejenigen, welche an obbeschriebenen Platz Landes einige Forderung u. Ansprach zu haben vermeinen, werden hiedurch von Gherichts wegen verabladetsum solche beym Beckumschen Gerichtsprotokoll in Zeit 6 Wochen nach erster Verkündigung dieses zu proponiren und gehorig zu justificiren, unter Strafe ewigen Stillschweigens. Beckum den roten May I784. Ex Decreto D. Judicis Happe; Grschbr. II. Vermischte Rachrichten Am vierten anstehenden Monats Junius des ** Morgens neun Uhr sollen in denen Büschen beym Gogrevinck einige dreyßig Haufen Holz, dann eine Quantität Buschen, unter denen in acu bekannt zu machenden Conditionen meistbietend verkauft werden. „ Troft, Ac. Ilm Donnerstag den zten Junius l. J. Morgens 9 Uhr werden in der Davert auf dem Ueberwasserschen Diftrict Kirspels Amelsbüren drey Haufen hart Holz, r6 Haufen weich Holz, item 600 Buschen, und die auf dem Grunde, wo das Haufholz gehauen, und grad darum stehende abgängige Eichenbäume, sodann des Nachmittags um 2 Uhr in dem Nottebracks Busche selben Kirsp.9 Haufen hart Holz, 22 Haufen weich Holz, und 1850 Buschen, auch die auf dem Grunde, wo das Hausholz gehauen und grad darum stehende abgängige Eichenbäumemeistbietend verkauft werden, welche dazu Lust und Mittel haben wollen sich auf bestim. ten Orten und Zeiten des erwähnten Tages gefällig einfinden, und die alsdann vorzulesende Bedingnissen anhören. Lignat. Münster den 16ten May 1784. Ex Refoluto Busch, Amtmann. Mit Ihrer Kuhrfürstl. Gnaden zu Kölln gnädigstem Privilegio. Freytag, den 28. May. Jemand Reaumur; Hiftoire naturelle des Inlectes ausgeliehrn, ohne sich zu erinnern, wer dieses Buch bekommen: wer es hat wird ersucht seldiges dem Eigenthümer, oder dem Intell Comtoir zu überliefern. (Fin neu erbauetes Haus am Neubrücken Thor von bürgerlichen Lasten frey, welches anjetzo von dem Stückgiesser Mabilo bewohnt wird, ist gegen Michaeli zu verheuren. Das Intellig Comt. giebt Nachricht. Bey Peter Anton Binda in Haselünne sind nachstehende Waaren zu haben, nämlich: Allerhand Taffetas, dito Bänder, seidene Strümpfe, seidene und lederne Handschuhe, Gazen von allerhand Sorten; Mussolin, brabändische Spitzen, Entoilage und Blonden Englische schwarze Westen und Hosenzeuge, Sarge de Barry, Diro de Nime, französisch und Glanzleinwand, Kannefaß, baumwollene Strümpfe und Kappen, Flauellen, Carcassen, gedruckte Wachstücher; feine Zitzen und Kattunen, Caibre, wie auch allerhand Galanterie=Waaren. Er rekommendirt sich bestens, und verspricht die billigsten Preise. aaey Weinhändler Baltbasar Herold dahier ist extra guten Rheinwein per Maaß7 bis 18 6.80t. nebst extra guten Bleichert und schweren rothen Wein, 81 und 83. Jahrgang per Maaß 7 bis 12ß. Moselwein per Maaßz 9 f. 4 di Burgunder per Bouteille 14ß. Mallaga und Muscatwein per Bout. 12 f. Faßweise zu den allerbilligsten Preisen. Frisches Selzerwasser, 70 Krüge für 5 Rtl. (Es dient einem geneigten Publico hiemit zur * N a c h r i c h t, d a ß d e r H e r r v o n M o n t e g a z z a italiänisch französisch= und spanischen Sprache Lehrer, seine Wohnung verändert und nunmehre in der Poststiege neben dem Principalmarkte wohnhaft sey. Er fährt mir seinem errichteten Kollegie fort, nämlich Morgens von halb 6 bis 7, und Abends von 8 bis halb roUlhr Seine Frau wird auch zugleich für junge Mädchen eine besondere Schule halten, wo diejenigen Kinder, deren Aeltern sie mit ihrem Zukrauen beehren werden, den besten Unterricht im Deutsch- und Französich: Lesen, Schreiben und Rechnen erhalten sollen. Ausserdem wird sie dieselbige auch zu andern Handarbeiten anführen, hauptsächlich selbige aber in Stricken und Nähen unterweisen: und neben allem diesen ihnen eine anständige und christliche Ersiebung beyzubringen, sich bestmöglist angelegen seyn lassen. Diejenigen, welche obgemeldte Sprache lernen wellen werden bey ihm alle die nothwendigsten Bücher finden; welcher man sich während des Kollegii und nach demselben bedienen kann, um in selbigen Sprachen zur Vollkommenheit zu gelangen. Die ins Kollegium kommen wollen, zahlen nur alle Monate ein Rehl., die Schülerinnen jährlich Ducaten, und diejenigen, weiche keine Mittel zu zahlen haben, werden ohnentgeltlich sowohl ins Kollegium als in die Schule angenommen. Landeslotterie Sachen Die Ziehung der isten Klasse hiesiger absten Hochfürstlichen Landeslotterie wird am Freytag den 4ten künftigen Monats Junii des Morgens um 1o Uhr in Gegenwart kandsberrer erren Commissarien und Landsständischer Herren Deputirten auf dem Hochfürstlich Hofsaale öffentlich gewöhnlicher massen gescheben, und die Ziedungslisie den bten Juni des Morgens gegen 10 Uhr ausgetheilt werden. Verwischte Reuigkeiten. Aus Oesterreich, vom 1s. Man Privatbriefen aus Wien zufolge, haben Se Maiestät, der Kaiser, sich nun auf einmal entschlossen, nächstens mach Ofen abzugehen, um in Höchsteigener Person anzuordnen, auf welche Axe oas dortige Schloß zugerichtet werden soll. Rachz Wochen wird der Monarch wieder zurück erwarter, um die Toscanischen Herrschaften zu empfangen zu welchem Ende schon verschiedent Vorkehrungen getroffen werden. Unter andern nimmt man mehrere Hofbediente an Es werden prächtige Gallalivereyen gemacht; das altmodische goldene Tafel= Service wird Schnache oc Se Paris, vom 17 May. Die Unterzeichnung des Definitiv. Friedenstractates zwischen England und Holland, welche ehestens vor sich gehen sollte, ist durch einen Zufall verspätet worden; den der lond ner Hof nicht vorgesehen hatte. Von Seiten der Botbschafter Ihrer Hochmösenden wurde nämlich verlangt, daß die Gesandten der vermittelnden Mächte den Lraktat eben so, wie jenen von Frankreichund Spanien unterzeichnen möch ten. Weil nun der Englische Gesandte keine Verhaltungen desfalls hatte, so ward die Unterzeichnung bis zur Rückkehre eines Kouriers, den er nach seinem Hofe fertigte, ausgestellt. Die Generalstaaten der bereinigten Riederlande haben, wie wir hören, um die Vermittelung unsers Hofes in ihren Irrungen mit Sr. Majestät, dem Kaiser, angesucht. Es ist ihnen hierauf von unserm Minister geantwortet worden, daß man mit einem umständlicheren pro Memoria von den Foderungen Sr. Kaiserl. Majestät imgleichen von den Rechten, welche die Holländer sollten dagegen haben dürfen, einkommen möchte, damit die Verwendung unsers Hofes in dieser Angelegenheit beyden hohen Theilen nützlich und angenehm werden könnte. Aus Holland, vom 2o. May Alle Gemüther stehen in wißbegieriger Erwartung, zu vernehmen, wie die Vermittlung der Krone Frankreich bey den Irrungen der Republik mit dem Kaiserl. Königl Hofe ausfallen werde. In Berichten aus Paris vom 9ten meldet man, es sey in dem Staatsrathe zu Versailles beschlossen worden, den vereinigten Niederlanden ein Anlehn von 80 Millionen Livres unter der Gewährleistung der Generalstaaten vorzuschlagen. Sollte solches bewilligt werden, so verspricht man sich die Verwendung dieses Hofes bey Sr. Majestät, dem Kaiser, und man will vor der Hand versichern; daß ein Congreß von unterschiedlichen Ministern benachbarter Höfe zu Brüssel gehalten werden dürfte, um mit dem Generalgouvernemente der österreichischen Niederlaude wegen der Angelegenheiten, welche die Republik betreffen, in Unterhandlung zu treten. Mastricht, vom 2r. May. Gestern rückte das Schweizerregiment May allhier ein, um die Besatzung zu verstärken. Die Hauptleute bey dem in hiesiger Stade stehenden Schweizerregimente Schmid gaben ihren Landesleuten in dem Gasthofe zur Windmühle ein herrliches Mittagmahl, welchem Se. Hochfürstl. Durchl., der Fürst von Rassau=Weilburg, unser Gouverneur; der Kommandant, Herk Graf von Welderen, und andere Stabs. officier beywohnten. Morgen soll das Schweizerregiment Escher, künftigen Montag; den 24. aber eine Compagnie Konstabler und die Hälfte des Reutereyregimentes van der Hoop hier eintreffen, die andere Hälfte aber einige Tage später folgen. Anderweitere Truppen steben in der Nähe, um auf benöthigten Fall der Stadt beyzuspringen. Düsseldorf, vom 23, May. Vorgestern; den arsten, trafen Se. Kuhre fürstl. Durchlaucht zu Kölln aus Dero Hochstifte Münster allhier ein, und geruheten in dem Gasthofe zum Hofe von Holland abzusteigen. Bey Ihrer Ankunft nahmen Höchstdieselbe die hiesige berühmte kuhrfürstl. Gallerie in gnädigsten Augenschein. Am folgenden Tage, um 3 Uhr frühe, haben Se. Kuhrfürstl. Durchl. höchstvergnügt die Reise von hier nach Brüssel fortgesetzt. Ahaus, vom 22. May. Der ryte dieses war uns der Tag; welcher uns ewig heilig seyn wird! da wir um halb tr Uhr Morgens durch die Ankunft Sr. Kuhrfürstunsers gnädigsten Fürstbi. schofs und Landesherrn, in volle Freuden versetzet. Se. Kuhrfürstl. Durchlaucht geruheten gnädigst, die unterthänigste Glückwünschungs. rede des mit den sämtlichen Magistratspersonen sich vorm Rothen Thore des Ends eingefundenen Richters auf das huldreicheste anzuhören, und in gnädigsten Ausbrücken zu erwiedern. Jeun fuhren unser Durchlauchtigster Landesfurst durch die Parade der sämtlichen unter dem Gewehr stehenden Bürgerschaft, und nahmen wiederum gnädigst die lateinische Glückwünschungs Rede unsers mit der Geistlichkeit am Kirchhofe stehenden Pfarrers auf das huldreich. ste an, und erwiederten demnach dieselbe mit gnädigsten Ausdrücken auf Latein. Höchstdieselbe fuhren sodann unter immerwährender Begleitung eines anschnlichen Commando der Münsterischen Kavallerie, und der vorbesagten Bürgerschaft zu Höchstihrem Lustschlosse; hier erscholl das freudigste VIVAT von dem versammelten unzahldaren Volke unter heißestem Wunsche so lange bis unsere Wünsche durch die Ansicht unsers theuersten Vaters befriediget wurden. Anstatt daß der Aufenthalt dahier unserm Durchlauchtigsten gnädigsten Landesherrn hätte zur Erholung seyn sollen; war der ganze heutige, auch der andere Tag nur wahre Beschäftigung. Denn die häufigen Supplikanten welchen Seine Kuhrfürstl. Durchl. Höchstselbst anhörten, giengen schier Reihenweise, Höchst. dieselbe nahmen alles, was nur ein würdiger Gegenstand seyn kann, auf das genaueste in Augenschein, fuhren noch des ersten Tages in Gesellschaft des hier anwesenden hohen Adels nach Höchstdero Wildbahne; andern Tages fruh Morgens war unser Durchl. Landesherr eben wohl beschäftiget, wohnten des Morgens um 10 Uhr dem von unserm Pfarrern abgehaltenen hohen Amte in der Pfarrkirche mit solcher Andacht bey, daß alle sich haben erbauen können. Aber auch itzo, dankte ein jeder der göttli chen Vorsicht, preisete den großen Gott, ein jeder bat, daß Gott unsern theuersten Vater segnen, und Höchstselben unzahlbare Jahren auch eine beglückte Regierung geben wolle, ja man bat so, wie gerat bene Kinder für ihre zärtliche Aeltern beten. Des Nachmittags geruhe. ten unser Durchlauchtigster Fürst, die ganze Gegend um Ahaus, und so die beyden Dorfschaften Wessum und Wüllen, in Gesellschaft des hohen Adels zu besehen, und am ersten des Morgens vor 4 Uhr haben Höchstdieselbe Ihre Reise nach Dero Köllnischen Staaten angetreten. Wir würden gewiß unsern Schmerz; da wir unsern theuersten Lundesfürsten und Herrn nun nicht in höchster Person verehren können; noch mehr fühlen, wenn wir nicht durch Höchstseine gnädigste Worte:ch komme oft, und bald wieder, versichert wären. Nun, beglücktes Volk, vergesse nicht, dem Himmel zu dan ken, und um Erhaltung unsers Durchlauchtig. sten gnädigsten Landesherrn demüthigst anzuflehen. Münster, vom 27. May. Gestern, als an dem von Sr. Kuhrfürstl. Durchlaucht, unserm nunmehr gnädigst regierenden Fürsten und Herrn, zur Haltung deren Exequien für weiland unserm gottseligsten Landesfürsten Maximilian Friederich, bestimmten Tage, versammelten sich der Clerus, der hohe Adel, die Dikasterien; der Stadt: Magistrat, und die Universität in tiefer Trauer in der hohen Domkirche, um dieser traurigen Feyer beyzuwohnen, und den Allerhöchsten für die Seelenruhe des von sei nen Unterthanen so sehr geliebten Fürsten an. zuflehen.— Ein nach antiker Bauart aufge. führtes, auf acht Säulen ruhendes, mit dem Portrait und den Wapen des gottseligsten Fürsten, sinnreichen Gemählden und Inschriften geziertes prächtiges Trauergerüste war mit vielen hundert Wachslichtern beleuchtet, und machte auf die Gemuther aller Anwesenden den rührend ten Eindruck. Des Herrn Weihbischofen d' Ablhaus Hochwürden hielten unter einer vom Hochfürstlichen Kapellmeister Hrn. Martelli eigen#'s dazu komponirten Musik das behe Amt der heiligen Messe; der Herr Professor Albers hielt sodann eine zierliche Lob- und Trauerrede, worinner dasjenige, was dieser gottseligste Bischof und Färst in seinem Hirtenamte Rühmliches, und während seiner Regierung zum Besten des Landes und seiner Unterthanen Merkwürdiges verrichtet, mit der ihm eigenen Wohlredenheit und solchem Nachdruck schilderte, daß in seinen Zuhöreren die lebhaftesten Empfindungen der Bewunderung und Dankbarkeit rege wurden. In den übrigen Kirchen dieser Stadt sind die Exequien an eben diesem Tage gefeyert, in den übrigen Kirchen im ganzen Lande aber werden solche den hten künftigen Monats Junius gehalten werden. Kurzgefaßte Neuigkeiten. Nach öffentlichen Blättern, sollen Rußische Truppen sich gegen Danzis hin ziehen, und die Kaiserinnverlangt haben, daß die Handlungsfreyheit der Stadt nicht gehindert werde. Nach Toulon marschiren viele franzssische Truppen, die nach der Levante eingeschifft werden sollen; man erneuert dahero das Gerücht, daß Frankreich eine Insel im Archipelagus erhalten werde. Oeffentliche Blätter reden noch von einer Reise des Kronprinzen von Preussen K. H. nach ekersburg, von einer Zusammenkunft des aisers mit der Kaiserinn, von lebhaften Arbeiten an den Vestungen in Schlesien und Glaz, worüber die Zeit näher belehren wird. Paris soll gegenwärtig der Mittelpunkt der großen politischen Unterhandlungen seyn, von deren Resultat Europens Ruhe, wie man glaubet, abhangen wird. Der K. K. Großhofmeister Fürst von Stahremberg; wird vermuthlich von Spa nach Versailles abgehen, wo wichtige Angelegenheiten und vielleicht auch ein Wahlgeschäft zu Stande gebracht werden sollen. Wegen einfallende h. Pfingstfeyertage wird das nächste Dienstägige Intelligenzblatt am zukünftigen Mittwochen ausgegeben werden.