Schorte Hausfton und Mutor. dem Neiche der Mode. Heimatdlätter u Lustiges Allertei. Kinderzeitung: Unser Blatt.n Unterhaltungs- u. Romandeiloge. n Spiel, Sport und Curnen. u Jilmkritik. Kunst u. Wissen. n Gartenratschläge. Verbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Dolkszeitung Schwerter Oolksbiatt Delthotener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung belzwickeder Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde. Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises.— Generalanzeiger für den Kreis Die„Schwerter Zeitung" erscheint werktäglich. n Hauptgeschäftsstelle. Druck und Verlag: Carl Braus. Celegr. Adr.: Braus, Schwerteruhr. Cel. 62. Postscheck: Dortmund 2852 Verantwortliche Schriftlettung: Karl Richter in Schwerte. Ce. 62. Nr. 162 Freitag, 13. Juli 1923 56. Jahrgang Zum Geleit. Wie lich' ich dich, mein Vaterland, hell tönt in allen Gauen dein Lied bis hin zum Meeresstrand durch Berge, Wälder. Auen. Wir künden es der ganzen Welt, es steigt empor zum Himelszelt: Deutsch schlägt das Herz mir, deutsch bleibt der Rhein, Deutschland soll blühen, frei soll es sein! Kranse Arider 9. Neueste politische Nachrichten. Der tschechische Außenminister Dr. Benes ist vorgestern abend in London eingetroffen. * Gestern wurde im englischen Ober= und Unter baus die mit großer Spannung erwartete R gierungserklärung abgegeben. * Der französische Senat beriet das Budget der von Deutschland wiederzuerstattenden Sum men für den Wiederaufbau. Es wurde mit 274 gegen 6 Stimmen angenommen. Die Handelskammer Augsvurg hat an den Reichstanzler ein Telegramm gerichtet, worin sie die sofortige Wiedereinführungdes De visenverkehrs fordert. * Das Reichsbankdirektorium will bei der auf heute einberufenen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbant die Erhöhung des jetzt 18 v. H. betragenden Distontsatzes beantragen. * Die Reichsbehörden haben gestern ihre Zahlstellen angewiesen, die Auszahlung der Erhöhung der Beamtengehälter für dars ganze lunsende Vierteljahr sofort vorzunehmen. * Siegfried Wagner hat sich entschlossen, einer Einladung nach Amerika zu folgen. Er wird Anfang nächsten Jahres dort Konzerte dirigieren, deren Reineinnahmen zu Gunsten der Bayreuther Festspiele verwandt werden sollen. * Zu dem am 23. Juli vor dem Staatsgerichtshof beginnenden Ehrhardtprozeß sind nach Meldungen aus Leinzig 100 Zeugen geladen. Man rechnet mit einer Prozeßdauer von mindestens 10 Tagen. *„* Vermischte Neuigkeiten. Eine Erhöhung um 80 v. H. erfahren nach den nunmehr abgeschlossenen Verhandlungen mit der Reichsregierung der Beamtengehälter ebenso die Löhne der Reichsarbeiter im Monat Juli, für die erste Hälfte, dann etwa das doppelte. * Der„Newyork Herald" berichtet aus Newyork, daß; dort die frühere Haushälterin Anna Buzzi wegen Ermordung ihres Brotherrn zum Tode verurteiltwurde. Frau Buzzi wird im August mit Elektrizität hingerichtet werden. * Wie der„Temps“ aus Rom berichtet, lieger dem italienischen Auswanderungs=Kommissariat nicht weniger als 450 000 Gesuche um Auswanderung nach den Vereinigten Staa ten vor. Wie der„Matin“ aus Rom berichtet, wird der Ministerrat über die Aufhebung der in Italien so drückend empfundenen Wirtschafftssteuer beraten. In Luremburg wurde ein junges Mädchen im Bade durchdenelektrischen Strom ihres Haartrockenapparates getötet. #ls sich Ministerpräsident Baldwin gestern im Unterhaus zu seiner mir Spannung erwarteten Erklärung von seinem Platze erhob, herrschte im Sitzungssaal eine fast unerträgliche Temperatur. Trotzdem waren alle Sitze besetzt, ebenso sämtliche Galerien, auf denen besonders die Damenwelt stark vertreten war. In den Diplomatenlogen waren die Vertreter fast sämtlicher auswär tiger Staaten erschienen. Gerade gegenüber des Ministerpräsidenken konnte man in der Diplomatenloge den betannten deutschen Diplomaten Gernstorff beobachten, auf den die Erklärung Baldwins einen angenehmen Eindruck machte. Er hatte auch einigen Grund dazu, denn in dieser Erklärung wirk die englische Regierung ihren Wunsch bestimmt ausdrücken, Deutschland wieder in die Reihe der solventen Europastaaten aufzunehmen. Beide Regierungen wünschen Reparationen zu erlangen. Europa wieder herzustellen und Sicherheiten zu dem Frieden zu erhalten, aber England weiche stark von Frankreich in der Me hode ab und es glaube, Frankreichs Methode sei nicht nur wirtungslos, sondern auch instruktiv für die Erreichung des erstöbten Zieles. Baldwin ging sodann zur Besprechung der deutschen Inninote über, in der Deutschland die Einsetzung einer internationalen Kommission zur Prüfung der deutschen Leistungsfähigkeit fordert. Die englische Regierung glaubt nicht, daß man an dieser Forderung vorübergehen könne. Lauter Beifall wurde dem Premierminister von allen Bänten des Hauses zuteil, als er erklärte, während Frankreich und Belgien keine eigung besäßzen, die deutsche Note zu beantworten, werde England darin die Initiative ergreifen, vor Absendung der Note jedoch den Verbündeten eine Abschrift zustellen, damit diese sich dazu äußern könnten. Ein interessanter Zwischenfall ereignete sich sodann nach der Erklärung Baldwins, als Ramsay Macdonald, von dem die formulierte Anfrage bestand, auf die die Regierungserklärung als Erwiderung gilt, aufstand und drei Fragen an den Premier richtete: 1. ob die Note an Deutschland sofort fertiggestellt werde, 2. ob auch den Vereinigten Staaten, und wenn auch nur zur Information, eine Abschrift zugestellt werde und 3. ob dem Haus eine Gelegenheit gegeven werde, darüber zu debattieren. Baldwin erhob sich und antwortete sofork ohne Zögern auf die erste und dritte Frage mit„Ja“. Auf die zweite murmelte er eine unverständliche Antwort und nahm wieder Plat Macdonald wiederholte darauf seine zweite Frage. auf die Baldrin darnach antwortete:„Ich weiß es nicht". Es ist möglich, daß diese Frage morgen im Parlament wiederholt wird. Wie man aus unterrichteten Kreisen erfährt, wird die Antwortnote an Deutschland am kommenden Dienstag fertiggestellt sein und wird den Alliierten Abschrift zugestellt werden. Wie lange diese sie studieren werden, steht noch nicht fest. Man hofft aber, daß die Antwort Ende des Monats Deutschlands eingesandt werden kann. Baldwins Erklärung ist bedeutungsvoller deswegen, was er ungesagt gelassen hat, als deswegen, was er tatsächlich sagte. Aus der Erklärung geht klar hervor, daß England, falls Frankreich und Belgien sich seinen Anschauungen nicht anpassen werde. allein handeln und den deutschen Plan einer internationalen Kommission annehmen werde. Das Unterhaus war noch nie, selbst in Kriegszeiten, so einmütig wie heute. Dem Kanzler wurde lauter Beifall sowohl aus der Arbeiterpartei, wie auch von den extremsten Glorie zu teil. Baldwin sprach laut und klar, sodaß jedes Wort im ganzen Haus zu verstehen war. (amtlich) 1— zahlreiche rigorose Maßnahmen der Franzosen, Bahnsperren usw. in erster Linie auf den Antrag der Smeetszentrale in Köln zurückzuführen. Smeets tritt gegenüber Dorten als der weit fährlichere in den Vordergrund, da Dorten nur theoretisch arbeitet, während Smeets praktisch alle Pläne in die Wirklichkeit umsetzt. Hierfür werden ihm dauernd große flüssige Geldsummen, u. a. für Propagandazwecke speziell in der Lostrennungs= frage, zur Verfügung gestellt. Die Gelder für die Herstellung seines Nachrichtenblattes in Mainz, rier und Koblenz fließen ihm gleichfalls von französischer Seite zu; Flugblätter werden von Fall zu Fall und in Massen verteilt. Die Smeetsleute können ungehindert, von französischen Bajo netten geschützt, die Platate der deutschen Eisenbahner abreißen und die Plakate der Franzosen anbringen. Zur Ueberwachung und Sicherung werden dabei weiße und schwarze marokkanische Truppen hinzugezogen, die alles, was ihnen in den Weg kommt, rücksichtslos und ohne Anruf erchießen. Fee P Berlin, 13. Juli. Von einer über die französi schen Pläne aufs genaueste unterrichteten Persönlichkeit, der durch enge Fühlungnahme mit den leitenden französischen Stellen wichtiges Material über die Ruhraktion zugänglich war, erfahren wir über die Vorbereitungen für die rheinische Republik folgende Einzelheiten: Ende Juni vezw. Anfang Juli d. Is. fand eine wichtige Zentralratssitzung der Anhänger der Rheinlandsrepublik in Gemeinschaft mit bekannten französischen Persönlichkeiten in Köln statt. Die Sitzung, in der besonders auch Smeets und seine Vertrauensleute, insgesamt fünf Personen, eine wichtige Rolle spielten, besaßte sich eingehend mit der Ruhraktion. Auch eine früher in Aachen abgehaltene Konferenz wurde dabei eingehend erörtert, in der man bereits die Ausrufung der Rheinischen Republik beschlossen hatte; von diesem Beschluß hatte man auch der Hohen Kommission Mitteilung gemacht, um zu dem gewünschten Ziele zu gelangen. Smeets sagte in der Sitzung wörtlich: Nun wollen wir unseren Antrag der französischen Regierung unterbreiten. Hoffentlich tritt sie unseren Anschauungen bei. Smeets ist in der Sitzung für die rücksichtslose Besetzung des Ruhrgebietes eingetreten ebenso für die rücksichtslose Ausweisung der Spitzen der Behörden, sowie von vermögenden Beamten, da er fälschlich von ihnen annahm, sie würden eher in französischen Diensten arbeiten als Haus und Hof verlassen. Weiter trat Smeets für ein rücksichtsloses Vorgehen und für die Beschlagnahme aller Gelder ein. Alle diese Vorschläge wurden in der Konferenz eingehend besprochen. Später hat dann Smects in Koblenz mit Herrn Tirard längere Verhandlungen darüber gepflogen. Wie wir erfahren, wurde auch der Plan eines neuen französischen Gewaltaktes für Januar erörtert, in dem ein besonders barbarisches Vorgehen vorgesehen ist, um Ausweisung der nicht französisch gesinnten Bevölkerung in aller Schärfe durchführen zu können. Nur die Bevölterungskreise sollen im Einbruchsgebiete verbleiben können, die aus dem Boden der Rheinischen Republik stehen. Alle Gegner der Republik sollen rücksichtslos ausgewiesen werden. Von den Smeetsleuten wurden bereits genaue Listen aufgestellt, um zum gegebenen Zeitpunkte die Ausweisung der Bevölkerung mit allem Nachdruck durchführen zu können. Auch sind die Spitzen der Behörden in diesen Listen aufge führt, da man in ihnen in erster Linie die Gegner der Rheinischen Republik sieht. Auch die bisher erfolgten Ausweisungen sind sämtlich auf Grund dieser Listen der Smeetsleute erfolgt. Ebenso sind Ein neuer Vorschleg zur Lösung der Ruhrfrage. London, 13. Juli. Der Kölnische Berichterstatter der„Times“ übermittelt in einem Telegramm das Ergebnis der Besprechungen, die er mit örtlich hervorragenden politischen und industriellen Persönlichkeiten aus dem rheinisch=westfäl. Industriegebiete hatte. Es sei betont worden, keine Regierung könne den passiven Widerstand bedingungslos aufgeben, da sowohl von rechts wie von den Gewerkschaften die Regierung des Verrats bezichtigt werden würde. Hierzu könne auch leicht ein Bürgertrieg zum Ausbruch kommen. Die Regelung der Frage des Ruhrgebietes könnte nach Ansicht des Berichterstatters in drei Stadien vollzogen werden: 1. Die deutsche Regierung nimmt die Anweisun gen betr. den passiven Widerstand zurück. Gleichzeitig lassen die Franzosen alle politischen Gefangenen frei und gestatten die Rückkehr der Ausgewiesenen, außerdem gebe es die Eisenbahnen frei und hebe die Verkehrsbeschränkungen auf. 2. Deutschland muß sich verpflichten, binnen drei bis vier Wochen die nötige Aenderung der Gesetzgebung zustande zu bringen, um den in seiner Note angebotenen Garantien Gesetzeskraft zu verleihen und gleichzeitig die Vorbereitung zur vollen Wiederaufnahme der Kohlenlieferungen zu treffen. Frankreich nimmt gleichzeitig alle militärischen Streitkräfte aus dem Ruhrgebiete außer einer unsichtbaren Besatzung an wichtigen Posten zurück. 3. Deutschland nimmt die Kohlen= und Kotslieserungen wieder auf und deponiert die im letzten Memorandum erwähnten Eisenbahnfonds, gleichzeitig werden die letzten französischen Truppen aus dem Ruhrgebiete zurückgezogen und im Ruhrgebiete der Status quo ante wiederhergestellt. Der Berichterstatter schließt, es sei möglich, die Bevölkerung durch eine bedingungslose Kaxitulation in den Zustand der Verzweiflung zu stürzen. Die halbjährige Leidenszeit an Rhein und Ruhr. Berlin, 13. Juli. Nach Angaben von„unterrichteter Seite liegt im Ruhrgeviet, das nun volle sechs Monate widerrechtlich besetzt ist, eine Armee von 87000 Mann aller Galtungen, davon 80.00 Franzosen und 7000 Belgier. Ferner sind in das Ruhrgebier 10000 französische und 1000 belgische Eisenbahner entsandt. Durch den Terror der Besatzungstruppen büßten bis Anfang Juli 92 Personen ihr Leben ein. Die Besetzungsbehörden vertrieben in derselben Zeit 75711 Personen von Haus und Hof, davon sind 71 145 ausgewiesen. Am meisten betrofsen von den Ausweisungsbefehlen sind die Beamten und Angestellten des Reichsverkehrsministeriums mit sast 9000 ausgewiesenen Haushaltsvor ständen und fast 23000 ausgewiesenen Familien= angehörigen, die Beamten des Reichsfinanzministeriuns mit über 1800 ausgewiesenen Haushalt vorständen und sast 5500 ausgewiesenen Familien= angehörigen und die Beamten der preußischen Ver waltung mit über 7200 ausgewiesenen Haushalts vorständen und fast 11.000 Familienangehörigen. Außerdem sind 100 Zivilpersonen mit rund 8000 Familienangehörigen des Landes verwiesen. Allein im preußischen Einbruchsgebiet wurden 169 len mit 1527 Schulklassen für 50.000 Schüler bezw. Schülerinnen von den Besatzungsmächten beschlagnahmt. Unter den zahlreichen widerrechtlich Verurteilten seien nur die nenn Todesurteile erwähnt, wovon eines bereits vollstreckt olg der französisch=belgischen Besetzungsbehörden stehr zu dem militärischen Aufwand in keinem Verhältnis; denn vom 11. Januar bis 30. Juni sind für Frantreich und Belgien insgesamt 478 700 Tonnen Kohle und 515200 Tonnen Kots ans dem Ruhrgebiet abgefahren worden, d. h. knapp das Doppelte dessen, was Deutschland in den ersten zehn Tagen des Januars freiwillig ge liefert hat. geht um die Eristenz des Um das Reich. Die Engländer betonen, dasz es sich jetzt um die Zukunft, um das Dasein des Deutschen Reiches handle. Sie sagen das nicht so sehr von ihrem politischen, als vom kausmännischen Standpuntt aus, und da müssen wir ihnen ein Sachverständnis zugestehen. Wer der Meinung ist, es könnte mit dem Drucken von Villionen Mart Papirgld so wie früher weiter geben, der muß auf dieses britische Urteil schauen, es ist geeignet, ihn bedentlich zu stimmen. Die Teuerung, wie sie stch jetzt von Woche i Woche weiter entwickelt, können wvir unmöglich auf die Dauner aushalten. Sie beschränft die Ar beitsfähigleit, die Produktion, den Absatz und die Einnahmen, sie nimmt uns auch den letzten Rest von Kredit. Und wir können den Kredit nichtbent behren, schon wegen der Reparations=Anleihe nicht, ohne die eine Verständigung über die ZahlungsVerwflichtungen nicht möglich ist. Wenn es in dieser Lage einen Trost gibt, so ist es der, daß unser Unglück andere mit sich reißt. Die englische Regierung läßt keinen Zweifel darüber, daß die französische Politit nicht allein die deutsche Wirtschaft, sondern auch den britischen Handel in höchstem Maße in Gefahr bringt. Als die Martentwertung schon bedeutende Fort schritte gemacht hatte, wurde die Ansicht lant, wenn der Dollar auf 100 000 A angelangt ist, muß eine Wandlung eintreten, länger tann es dann nich weiter gehen. Heute ist der Dollar nicht mehr weit von 200000 M entfernt, aber die erhoffte Wendung zum Besseren steht noch immer aus. Was soll unn werden? Die Engländer fragen es denilscher als wir, es schen Reiches. Einem Irrtum muß von vornherein entgegen getreten werden, als ob eine deutsche Kapitulation im Ruhrgebiet die Verhältnisse für uns mir einem Schlage bessern wurde. Daran ist nicht zu denten. und zwar aus dem sehr einfachen Grunde, w.! diese Untemveriung uner den Willen Frantreichs nichts dazu beiträgt, unsere materielle Lage In bessern, das Vertrauen zu uns zu erhöhen. würden dann erst recht an eine ungewisse Zutunft glauben müssen. Die Aufgave des passiven Widerstandes bringt uns keinen Nutzen, denn für Poincare handelt er sich ja gerade darum, uns auszubenten. Wir tommen nur noch tiefer in die Tinte, da wir Unersüllbares leisten sollen. Daran, daß unsere Demi tigung uns eine Aussöhnung mit Frantreich bringen würde, glaubt wohl niemand. Nach 1871 war eine deutschefranzösische Freundschaft nicht herbeizuführen, hemie erscheint das aber noch viel weniger möglich, obwohl Paris alle seine Revanchehoffnungen erfüllt sieht. Man will dort eben noch mehr. Deutschland soll den Fußschemel bilden, auf dem der„Sieger“ Frankreich zum Herrschaftsthron über den europäischen Kontinent emporste gen und sich dort behaupten will. Auch in diesem Sinne handelt es sich um das Zukunftsschicksal Deutschlands, und England ver schließt sich dieser Erkenntnis nicht, wenn es zunächst auch bei ihm auf kommerzielle, auf handels. politische Interessen ankommt. Der politische Ehrgeiz, der Heißhunger nach Macht ist an der Seine so stark enwickelt, daß schließlich auch die Nieder werfung Deutschlands dort nicht genügen, sondern die Erinnerung an die Ziele Napoleons wieder aufleben wird. Am politischen Himmel steht auch die Machtfrage über Vorder= und Zentralasien. Die wird einmal nicht an Ort und Stelle, sondern durch das Ringen zwischen Frankreich und England ent schieden werden. Es ist recht gut möglich, dieses weite Gebiei durch eine friedliche Schlichtung zu teilen, aber die Eroberungssucht duldet nicht, sich mit einem Stück zu begnügen, wo Aussicht besteht. das Ganze zu erlangen. Rom und Napoleon haben nie gefragt, ob es norwendig ist, zu erobern, sie haben genommen, was sie bekommen konnten. Und ganz Frankreich ist heute vom Eroberungstanmel ergriffen. Es gehr um das Deutsche Reich, und wenn dessen Freiheit einmal hat daran glauben müssen, dann ist es auch mit der europäischen Selbständig keit vorbei. Das ist es, was am Horizont der britischen Einsicht dämmert. nichtetem Porzellan und Gläsern, an Benecken, an zertrummerten Tischen und Stahlen gehr in die Millionen, von den Schäden an den Kleidern der Frauen und Männer ganz abgesehen. Der Vorfall ist ein kleiner Ausschnin aus den Leiden des Ruhr gebiets. Die Pest in Deutschland. Von Richard Nordhausen. Dadz es ohne sittliche Erneuerung Deutschlands einen Aufstieg aus dem Jammer dieser Tage nicht gibi, darüber sind sich alle Ernsten einig. Die nur auf raschen Gelderwerb und flotten Genuß eingestellte deutsche Menschheit der Vortriegszeit, die alles andere Streben als spießig und närrisch verlachte, hat dem hhellblickenden Feinde schon frühzeitig Renanchehoffnungen gemacht. Unsere bürger lichen Tugenden, so schrieb der Vicomte Meschior de Vogne, seien es gewesen, denen wir den Sieg über das verlotterte dritte Kaiserreich verdankt hätten; bei Sedan have eine höhere Sittlichkeit gesiegt. Aber nun— schon 1905 stand das im„Figaro“ zu lesen— habe das Rad sichgedreht. Das Land, wo nach Arndt Sittlichleit im Kreise froher Menschen wohnte, sein ein materialistischer Pfuhl geworden, idealloser, zuchtloser, gedankenloser als Frankreich in seinen schlimmsten Jahren. Und deshalb bestehe begründete Aussicht, es bei einem neuen Wasfengange in die Knie zu werfen. Ob Vogué uns nun unrecht getan hat oder nicht, seine Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen. Wollen wir eine abermalige Umdrehung des Rades zu unseren Guniren, sollen bei der nächsten Entscheidung die sittlichen Kräfte auf unserer Seite sein und, wie die Geister auf den Catalauni= schen Feldern, für uns kämpfen, so müssen wir ihnen wieder ein Heim bei uns bereiten. Sind mir auf dem Wege dazu? Oder hat nicht vielmehr die Vemahrlosung seit dem Zusamnrenbruch schier abentenerlicher gestaltet? So einfach der Nachwei dafür wäre, weil wir ihm, mitten im schreienden Elend Hunderttausender auf Schritt und Tritt begeguen, und so leicht Kapuzinaden wären— Erkenntnis der Gefahr und Wehklagen allein helfer nichts. Das deutsche Volk bedürfe, nach unerhörten Anstrengungen und Leiden, der Ausspangung, entgegner man uns. Die junge Welt habe einen gerechten Anspruch auf Levensgenuß, und die Alten, die ohnehin die Sündilut kömmen sehen, wollen wenigstens vergnügt zur Hölle fahren. Am deutschen Volke sei nichts mehr zu verderben. Laßt die Galeere schwimmen! eben den Grundlagen der Volksgesundheit und Volkssittlichkeit, die Zukunft der Nation. Verseucht die tieren Brunnen, aus denen ihr Kraft und Größe quillt. Und wenn er daneben als erstrebenswert im Dasein nur die flachen Frenden des Großstadtlevens gelten läßt, die kläglichen Ver ungungen des Schieberpöbels und des Aspparn Abhubs; wenn er die törichten jungen Seeten 3.1 diesen„Genüssen" stachelt, so ist die Frage. ov sich iin Deutschland mehr er und seinesgleichen oder die versündigen, die die Macht hätten, rettend einzugreisen, aus Furcht vor dem Verderben aber kein leises Wörtchen wagen. Franzosenschreck im Stadtgarten in Am Sonntag abend kurz nach entstand im Stadtgarten, wo etwa 30000 Menschen Erho lung suchten, eine Panik. Ein betrunkener französischer Soldat ing ohne jede Ursache plötzlich Krach an und schlug mir den Armen in der Luft herum. Es entstand der Eindruck, als ob er eine Wasse in der Hand schwinge. Auf den Ruf:„Die Franzosen schießen suchte sich die riesige Menge vor den Kugeln der Franze sen zu retten und stürzte durch Fenster und Türen in den Saalban, und umgekehrt waren die in den oberen Sälen des Saalbans Weilenden, die nicht wußten, was eigentlich los sei, drauf und dran, aus den Fenstern in die Tiefe zu springen. Französische Offiziere ließen den Ruhrstörer durch andere Soldaten abführen. In dem Gedränge wurden Frauen und Kinder niedergetreten, einige Ohnmächtige kamen erst nach Stunden wieder zu sich. Der Stadtgarten und der Saalbau wurden darauf geschlossen. Der Schaden an verMan verwechselt das deutsche Volk mit sseiner gegenwärtigen„Oberschicht“, die allerdings, wenn sie noch lange tonangebend und beispielgebend bleibt. die gesamte Nation bis ins Mark verpesten wird. Man verwechselt die sittlichen Auffassungen der Millionen von Ehrenwerten, der ins Leben hinaustretenden Jugend unseres Bürger= und Bauerntums mit der„Weltanschauung“ der Fäul nisträger. Von ganz bestimmter Seite werden die Vermesungskeime geschäftsmäßig in die breite Masse hineingeschleudert. Geschäftsmäßig, um ein Geschäft zu machen. Schmutz und Gift dürfen auf der Straße verrrieben werden, als handle es sich um Kirschen oder Blumensträuße. Wir erfreuen uns betannilen„größerer Freiheit denn irgend en Staat der Welt“, und, das soll schon wahr sein. so groß wie bei uns ist die Freiheit, ein Volk in Grund und Boden zu verpesten, wirklich nirgends Die herrliche Leidenschaft, die Mann und Weib vereint. wer wollte sie schmähen? Sie ist die höchste und feligste Lust des Lebens, aber gerade darum in ihrer ganzen Gewalt und Pracht nur dem Reisen erschlossen. Wer sie zum Bengelspott macht, wer nur Dirnenliebe kennt und anerkennt, zerstört, Die Bühne ist, so äußerte sich einst Friedrich Schiller, eine moralische Anstalt. Von den fünfzig Berliner Theatern, Kabaretten usw., in denen die anregungsbedürstige Menge zusammenströmt, moralisieren zurzeit mindestens dreißig auf beson dere Art. An den Anschlagsäulen veröffentlichen sie ihre Schlager.„Mädel, wozu hast idu deine Beine?" fragt das eine Platat, und die nächsten Verse genen dem Wißbegierigen eine Antwort, die ergraute Kuppelweiber verlegen macht.„Mensch, sei frech, dann hast du Chancen.„Du darfst alles, was du willst, mein Schatz,„Muß man denn gleich verheirat' sein?"„Nur eine Nacht sollst du„ mir gehören"—„Schatz, besuch' mich mal!" Das sind die programmatischen Reißer, die ins Theater locken. Im Theater selbst wird dann das Bild der Welt, in der man sich engeblich nicht langweilt, so vervollständigt, daß kein Zweifel übrig bleiben kann. Der Menschheit Würde ist in die Hand der Operettenlibrettisten gegeben, und sie wissen sie zu wahren. Sie erziehen die Nation, bereiten die nächste Umdrehung des Rades vor.„Mutz es denn, muß es denn gleich die große Liebe sein? Kann man denn eine Nacht nicht selig sein?"...„Was du hast, das haste."— Gehts trotzdem einmal in die Ehe, so tut das nichts:„Darum macht ein Paar lsich vor dem Altar heut keine Faxen, kein Theater vor. Kurz vorm Treneid flüstern alle beide sich noch schnell geheimnisvoll ins Ohr: Du brauchst mir ja nicht treu zu sein, nur dann und wann bitt ich dich, für mich frei zu sein.“— Natürlich fehlt es nuch am Anschauungsunterricht mit nichten. Der tundige Poet begleitet seine Zöglinge in alle Separees, Absteigehotels und Bordells, und es geht ein Hagenetter erbarmungsloser Zoten dabei nie der. Man muß nur das Lied von der süßen Klingelsee, dem Hotel zur Nachtigall u. a. m. hören. Drum nicht erröten, obs heut Proleten, obs morgen Grafen, die bei dir schlafen! Liebe suchen, sei es, wer es sei; ein Stündchen später wars einerlei.“— Das sind Gedanken und Reime aus den „vornehmsten", von der gesamten sacherständigen Kritik gepriesenen Operetten; eine Vorstellung vom Nivean der anderen ist da nicht schwierig! Und es sind immer ausvertaufte Vorstellungen. Welch ein Leben des Lebens wert ist, darüber mer dei jedes Kuplet in verblüffender Eintönigkeit dasselbe:„Du kleine Fee. du kleine Schampussee. komm zum Souper ins Chambre separees?" „Zärtlich planscht man, Küsse tauscht man, und dazu man Schampus trinkt.“ „Willst du sein mir ∆ 4 Mie„Renigin der kacht“. Seeroman von H. Hill. (Nachdruck verboten.) Schließlich packte mich eine solche Aufregung, daß es mir einfach unmöglich war, noch länger vor dem Hotel auf= und abzuschlendern und auf die See hinauszustarren. Ich beschloß nach dem Quai zu gehen und dort irgend jemand ausfindig zu machen, der mir bei meinen Nachforschungen helfen konnte. Als ich durch die Via Gioja ging, bemerkte ich zufällig einen Namen über einem Torweg, der wie eine Inspiration auf mich wirkte, — den Namen des Agenten, den Nathan mir als seinen Korrespondenten in Neapel genannt, einen Signor Girolano Volpe. Wenn jemand in der Stadt in der Lage war, mir Auskunft über das Schiff zu erteilen, so war es dieser Mann, und ich beschloß, auf alle Fälle ihn aufzusuchen. Ich sage auf alle Fälle, denn wenn er erfuhr, wer ich war, so würde er wahrscheinlich eher meinen Feinden, als mir dienen und womöglich Maßregeln ergreifen, die meiner neuen Freiheit ein schnelles Ende machen mußten. Vizard, der gesehen hatte, daß ich nach Süden fuhr, hatte sicherlich den Korrespondenten der Reeder von der Tatsache in Kenntnis gesetzt und ihm gewiß Instruktionen gegeben, mir Hindernisse in den Weg zu legen; vielleicht war sogar noch Schlimmeres zu befürchten. Ich hielt es darum für sicherer, die Nachforschungen nicht unter meinem eigenen Namen anzustellen, und da ich noch immer die Uniform trug, in der ich in Genna an Land gegangen war, so begab ich mich in ein Kleidermagazin und kaufte mir einen fertigen Touristenanzug, den ich mit Erlaubnis des Besitzers des Ladens in einem Zimmer hinter dem Verkaufslokal gleich anlegte. Dann kehrte ich, nachdem ich den Befehl gegeben, man möchte meine Uniform nach dem Hotel schicken, nach der Via Gioja zurück. Das Bureau des Herrn Girolano Volpe war, obwohl in einem großen, hübschen Gebäude gelegen, durchaus nicht herrschaftlich eingerichtet und bestand, soweit ich aus meinem kurzen Aufenthalt ersehen konnte, aus einigen Zimmern im Parterre, gleich neben dem Hanseingang. Entschlossen trat ich in das erste Zimmer ein, einen engen, kleinen Raum mit einem tintenbefleckten Ladentisch, der sich von einer Wand zur andern hinzog. Ein Italienischer Schreiber in vorgerücktem Alter und schäbiger Kleidung saß hinter dem Ladentisch an einem Pult, während der andere Teil des Raumes durch einen praktikablen, japanesischen Schirm von fünf bis sechs Fuß Höhe den Blicken vollständig entzogen wurde. „Sie sind ja wohl die Agenten der Reeder der„Königin der Nacht"?“ fragte ich den Schreiber, der behende auf mich zutam.„„„„„„ 4 4 Eipme“ „Jawohl, Sir, Mr. Volpe ist Agent der Firma, lautete die Antwort, die in einem für meine Zwecke wenigstens genügenden Englisch erteilt wurde. „Ja, zum Teufel, wo ist denn aber das Schiff?“ rief ich im Tonz eines zornigen, reisenden Engländers.„Ich warte jetzt schon seit gestern Morgen darauf. In London konnte ich es nicht erreichen und habe die Reise zu Lande gemacht, um es für den Rest der Fahrt wenigstens zu benutzen. Die Verzögerung ist sehr unangenehm.“ In diesem Augenblick bemerkte ich einen kahlen Kopf, der sich einen Zoll über dem Schirme erhob, als wenn jemand dahinter steckte, der jetzt seine Stellung änderte. Er verschwand so schnell, daß meine Aufmerksamkeit kaum von dem Schreiber abgelenkt wurde. „Sehr unangenehm, aber ich kann Ihnen nicht helfen, meinte er,„ich bedaure sehr, aber wir lönnen von Neapel aus keine Passagiere für die„Königin der Nacht“ aufnehmen. Das Schiff ist, nachdem es Genua verlassen, nach Leghorn gesegelt und hat von den Reedern Instruktion erhalten, dann nach Cagliari nach Sardinien zu fahren; von dort geht es sofort nach Alexandria. Nach Neapel kommt die„Königin der Nacht“ überhaupt nicht.“ Das war eine schreckliche Neuigkeit, und ich war so verdutzt, daß ich mich beinahe selbst verriet. Die Schurken hatten es so eingerichtet, daß das Schiff, als es Genua verließ, in Leghorn anlegen mußte; auf diese Weise konnte Zavertal in Erfahrung bringen, ob ich mich noch immer im Gewahrsam des Klosters befand. In diesem Falle konnten sie auch, ohne Verwicklungen besürchten zu müssen, das Originalprogramm durchführen und Neapel besuchen; war aber irgend etwas in ihren Plänen schief gegangen, das heißt, hatte ich michselbst in Sicherheit gebracht, so wurde eine Verfolgung meinerseits dadurch lahmgelegt, daß man einfach den Hasen vermied, wo ich das Schiff vorzufinden erwarten durfte. Der letztere Fall war eingetreten, und um diese Zeit muhle die „Könlgin der Nacht“ in der Nähe von Cagliari sein, von wo sie in wenigen Stunden nach Alexandria absegelte. Damit begann der Teil der Reise, der das schreckliche Trama zum Abschluß bringen sollte. Ich besaß Geistesgegenwart genug, um dem Schreiber ein paar natürliche Flüche zuzudonnern, verließ das Bureau und ging langsam nach dem Hotel zurück. Eine Hoffnung blieb mir noch. Ich erinnerte mich, daß Pisa, wo Kenuard und Vizard aus so geheimnisvolle Weise verschwunden waren, den Knotenpunkt der nach Leghorn führenden kurzen Eisenbahnstrecke bildete, und überlegte mir, daß, wenn Vizard an Bord gegangen wur, der Deteltin jedenfalls dasselbe getau haben mußte. Ich hoffte sicher, daß ihm das gelungen sei, und tröstete mich auch darüber, daß ich keine Nachricht von ihm erhielt; sicherlich war er zu denen gegangen, die seines Schutzes dringender bedurften, als ich. Wenn dieser Gedanke mir meine Sorgen auch ein wenig erleichterte, so tröstete er mich doch kaum darüber, daß ich hier sozusagen au dem Trockenen saß und selbst nicht die geringste Hilfe bringen konnte. Sobald ich das Hotel erreicht, erkundigte ich mich, ob ein Dampfer nach Cagliari absegelte, mit dem ich die„Königin der Nacht“ noch vor ihrer Abfahrt einzuholen vermochte. Aber wieder hatte ich mit einem Mißerfolg zu kämpfen. Es war Donnerstag, und der nach Sardinien segelnde Dampfer ging erst am Sonnabend ab. In regelrechter Verzweiflung begav ich mich in mein Zimmer und fragte mich, ob ich vielleicht nach dem Konsulat eilen oder mich an die italienische Polizeibehörde wenden sollte. Ich hatte mich bereits auf Grund meiner jüngsten Erfahrungen zu dem letzteren entschlossen, als ein Kellner an die Tür klopste und meldete, ein Signor— ein englischer Signor— frage unten nach mir. (Fortsetzung folgt.) soupieren, mußt du was spendieren, Austern mit servieren und den Sekt frappieren.—„Wenn das Essen erquisit und im Kelch Champagner sprüht friegt man noch auf andres Appetit."—„Sie is vermählt, doch will sies ihm gestatten, und bald, di sitzen sie vor Austernplatten. Als dann der Sekt tommt—“ Unter diesen immer gleichen Umständen gibt es selbstverständlich immer die gleiche Losung: „Muß es denn grad' der eine sein? Muß es denn grad der deine sein“'s gibt doch noch mehrere contrairere— die auch nicht ohne sind. Ihr füßen Frauen ohne Zahl, liebt nicht allein den Herrn Gemahl; ihr süßen Frauen fern und nath, seid ir vuh dlt 116 die bot. Wes Poesie, deren Urbeber schon amg sichen Deutsch ihrer Verse zu ertennen sins, über schwemmt weithin das Reich. Sie zeigt unsern Volt, soweit es noch vegriffssntzig ist, die des Daseins, heigt auch die Mittel und Wege. hin auf zu gelangen.„Vom Lehrling bis zum Ehei ist ur Trumpf der Bluff. Börse, Toto. Politit Schiebung nur und Trick; wer nicht mitmacht lieber Herr. der in gleich parterre.“ Fortv### dungsschule ersten Ranges! Iit es verwunderlich, daß die Ententeobersten, durch ihre Spitzel promp#t bediem, eine ganz andere Meinung von der deur schen Nation haben, deren Leben sich solchermaße auf den Brettern spiegelt? Und verwunderlich, daß die altfränkischen Theorien des wackeren Meschior de Bogne dieser Nation Hetuba sind? Wir'anderen aber, die das Unheil sehen, blicken schweigend be seite und rühren keinen Finger gegen die Verbrei r d e s s c h w a r z e n T o d e s, d e r n e n d e u t s c h e n P e s t. Wann wird der Retter kommen diesem Lande: Aus Stadt und Land. Schwerte, 13. Juli. Erinnerungen. 1254 Gründung des Rheinischen Städtevundes. 1772 Der Astronom James Bradten gestorben. 1389 Der Dichter Rohert Hamerting gestorben. * Sommerabend. In diesen Tagen der drückenden Hitze sucht der Mensch nach Möglichteit tagsüber, soweit es die jeweiligen Geschäfte und dienstlichen Obliegenhei ten gestatten, sich der sengenden und glübenden Sonnenstrahlen zu entziehen. Man sucht kühle Plätze auf oder vertrant sich dem Schatten der Walder an. Am Abend, wenn die Sonne im Westen verschwindet, dann almei man ordentlich anf und gruppen= und paarweise sturzt alles, was eben abtömmlich ist, ins Freie, um die würzige Abend lust einzuatmen und von der bei Tage ausgestan denen Hitze sich in erwa zu erhoten. Anders liegen die Verhältnisse im besetzten Ge biete Deutschlands, wo Millionen deutscher Volks genossen unter der Willtür der feindlichen Besar zung seufzen. Auch hier laden der wonnige So# merabend zu einem Spaziergang in Gottes freie Natur ein, um nach der erduldeten Tageshitze et was Erfrischung zu finden. Was sage ich: freie Natur?! C. wunderbares Wort, wo ist dein Be griff bei uns im besetzten Deutschland gevlieben Gibt es für uns getnechtetes Voll noch einen B griff von Freiheit? Wie eine„Fata Morana mutet es uns an, wenn wir noch unserer einitigen Bewegungsfreihen gedenken. Und doch lebt auch das Gefühl und ders Verlangen jetzt zur beißen Sommerszeit auf, nach wochenlangem, kaltem, reg nerischen Wenter des Abends einen wohltnenden Spaziergang ins Grüne zu unternehmen. Es bleibt aber nur stiller Wunsch. Darfür sorgt schon die Besatzungsbehörde. Sopald die Dämmerung sich niederneigt, durchzieben starte Parrouillen das Straßennetz und machen in manchen Orten Buer Bochum, Marl u. a. förmlich Jagd auf ge quälte Deutsche. An einzeinen Stellen sind die Straßen schon abends um 8 Uhr. in den meisten aber um 9 Uhr menschenleer. Wehe dem Ungtuct lichen, der sich versehentlich einmal in der Zeit verspätete, er würde ein Oufer der wiltenden Sol datesta. Gerade für die Großstädte des Industrie gebietes wirkt diese Maßnahme der Belgier und Franzosen doppelt schwer. Tagsüver arbeiten Tan sende und Abertausende in staudigen und heißen Fabriken oder Zechenbetrieben, zu Hause ist, die Wohnung meist zu klein und eng. also ungesund und da könnten gerade die herrlichen Sommer abende als wintliche Erholung dienen. In der Tat, dieser unselige Zustand wirkt auf Gemüt und Gesundheit zermürbend. Vielerorts dürfen nach der Sperrzeit noch nicht mal die Fenster geöffnet bleiben. So vergehen denn die schönen Sommer abende im besetzten Gebier als wahre Folterstunden, und dieses alles, um uns auch im unbesetzten Deutschland zu retten. Lo alle Deursche dies zu würdigen wissen? ** In Hörde wurden ausgewiesen die Herren Ober=Studienrat Dr. Adams Leiter des Real gymnasiums, Rechtsamalt Kollinde und Buroinspektor Erdmenger vom Wohnungsamt. Die Herren wurden im Laufe des Nachmittags plotzlich aus ihrer Wohnung geholt und zur Kom mandantur gebracht. Kurze Zeit daraui besanden sie sich bereits auf dem Wege zur Verghofer renze, wo ihre Aussetzung erfolgte. ** In Hengsten wurden die Solinger Schüler, die an der Weimarfahrt teilgenommen haben von den Franzosen zurückgehalten, trotzdem die Eng länder ausdrücklich sich mir der Einreise einver standen erklärt hatten. Die Schüler wurden nach Arnsberg zurückbefördert und dort in Bürgerguat sieren untergebracht. Ein Solinger Polizeibeamter ist mit einem besonderen Schreiben der englische: Behörde nach Arnsberg gejahren, um die Einreise durchzusetzen. Vorsicht bei Telefongesprächen, da auch b. reits in Westhofen Telesonabhörer angebracht wur den, mit deren Hilfe jedes Gespräch nach dem be setzten und unbesetzten Gebier abgehört werden kann. Im Schwerter Stadtpark ist es schon recht lebendig geworden, noch bevor derselbe offiziell sei ner Bestimmung übergeben ist. Eufreulich ist es zu sehen, wie dankvar viele Mütter mit kleinen Kindern, die der Lust und des Schattens bedürfen. sich im Part aushalten. Größere Kinder sind auch reichlich da und nicht immer recht verrräglich. Vor allem soille das Abreißen von Ruten verhindert werden. Da die Papiertörde noch nicht angebracht sind#uid sie sind reichlich nötig verunzierteine Unmenge Butterbrotpapier die grünen Anlagen. Am besten wäre, daß eine feste Hand denjenigen. der wieder Papier hinwirft zwingt, sämtliches Pa pier aufzuheben, was nun schon dort liegt. Beim Althändler wird der Sammler sicher eine ganze Menge Geld dafür betommen, denn mehrere Kilo Papier werden jetzt gui bezahlt. Das Geld läßt sich dann schneul in einen kühlen Trunt an der Setterwasserbude in der Nähe des Stadtpart=Ein gangs umsetzen. Das Geschäft dort hat sich überdies durch die Partbesucher sichtlich gehoben. Ein Händler mit kaltem, süßen Kafsee würde zur Zeit im Stadtpark ein Bombengeschäft machen. Das imeressantene am gestrigen Besuch war für uns aber die Besichtigung des ättesten Grabsteins: rechts an der Maner liegt er leider ungewor##n im Grase und trägt als Inschrift die Namen der zwei ersten Verstorbenen nach Eröffnung des To tenhofes und die ausdrückliche Bemertung, daß es sich um die beiden zuerst dort Begrabenen handelt neost der Jahreszahl 1822(also 100jähriges Jubi läum schon überschritten und dazu den weniger ebristlichen als weltweisen und evenso wahren Spruch: „Alles vergehr Tugend besteht!" Das können sich alle die übermütigen jüngeren Stadtpartbesucher recht merken. Die Alten werden ohnedies nachdentlich dabei, denn auch wir wurden von einem über 80jährigen alten Schwerter Bür ger auf den nun über 100jährigen Grabstein frenndlich und ernstlich aufmerksam gemacht. Dir Abfahrt der Turner am gestrigen Nach mittag zum Turnfest nach München brachte ein recht bewegtes Leven in unsere Stadt. Von allen umliegenden Ortschaften und Städten strömten die Turner in Schwerte zusammen. Zu Fuß. in Antos, in Omnibussen und Wagen kamen sie; auch aus den besetzten Gevieten, bis her von Buer und Reckling hausen, darunter auch viele Turnerinnen. Fahnen, Schärpen und Silberstreifen machten das Bild noch hunter. Vom Bahnhof Schwerte aus setzten sich dann die Ertrazüge in Bewegung. Die Schwer fer Turner fuhren zuerst. um ihren Ertrazug in Soest zu erreichen. Die Fahrt durch die Som mernacht mag bei der heißen Temperatur die günstigste gewesen sein. Da die Nacht kurz war und die Morgenhelle schon um halv 3 Uhr einsetzte gab's auch viel zu sehen. Mit gespannten Cmar tungen soll die Jugend wohl nach München gefah ren sein. Mag mancher mit dem Eichenkranz be glückt wieder heimkehren. Gut Heil! Ankunft der Ruhrkinder in Iphoe(Holstein In dem neuen hübschen Wartesaal 3. und 4. Klasse waren für die Kleinen freundliche lange Tische ge deckt. Jedes Kind erhielt Brötchen, Schwarzbrot Kaffee sowie eine frantierte Ansichtskarte, um den Lieben in der Heimat seine Ankunft mitteilen zu können. Dies alles hatte Bahnhofswirt Otto Steifens kostenlos zur Verfügung gestellt. Drau ßen warteten inzwischen schon die Landleute mit ihren Wagen, um die Kinder abzuholen. Bis auf einige Ausnahmefälle haben sich die Kinder der ersten Transportes recht gut eingelept und das Verhaltnis zwischen ihnen und den Pflegeeltern ist ein vorzügliches. Eine Sondervorführung sand gestern abend vor geladenen Gästen in den Lichtspielen zur „Reichstrone“ statt, unter Vorführung des Kultur und Schulfilme:„Der Rhein in Vergan genheit und Gegenwart“ der morgen naachm. in der„Vilderschau" Schwerte und ab heut in den Abendspielen gezeigt wird. Mit sicherem Blicke hai man aus reichem Stoffe die wirksamsten Stellen herausgesucht und durch vorzügliche Pholographic zu starker Wirkung gebracht. Der Film zeigt das Wesen von Spielfilm.(auch sehr heitere Szenen fehlen nicht). Naturbild. Ge schichte u. Sage u. Lehrfilm in sich vereinigt. Mit Frende und Wehmut sieht man den deutschen Strom, der so viel besungen, um den noch mehr gelitten wurde und nun wieder gelitten wird, im starsten Bilde an sich vorüberströmen in sieben im mer neuen spannenden Teilen. Die Verfasser des Werkes Pros. Dr. Lampe und Dr. Zürn haben uns hier einen wahrhaft volwinnigen Film ge geben. Wir wollen nicht alles von ihm in vor aus verraten, da ja Gelegenheit gegeven ist, das schöne zu schauen.(Näheres siehe Anzeigens. Was die Vorführung in der„Reichskrone" anvetrifft, so erschienen die Bilder äußerst hell und scharf und leicht verständlich. Wir können es diesem Film nachrühmen: Er ist ein Schönheitsfilm ersten Ranges. ** Die Linden blühen! Die letzte Blüte unserer Begetation ist die Lindenblüte. Aun ist auch sie hervorgebrochen und verbreitet ihren Duft über Gärten und Fluren. Wein. Rose und Linde, wie oft sind diese drei im Liede besungen worden, aber weder Wein noch Rose ist so eng wie die Linde mit dem Volksbewußtsein und dem Volksgedächt nis verbunden. Die Sage berichtet von Siegfried. dem Recken, dem ein Lindenblatt auf die Schulter fiel, als er sich im Drachenblut badete. Walter von der Vogelweide saß mit seiner Tranten am liebsten unter der Linde auf der Heide— so geht die Poesie der Linde durch alle Zeiten hindurch bis hin zum fröhichen Sang von der Lindenwirtin und bis zur Linde„am Brunnen vor dem Tore“. Wie mancher Lindenbaum steht noch heute als Zeuge ans alier Zeit! In allen Gegenden trifft man auf sagenumwobene Linden. Unter der Gericht# linde wurde Shedem Recmi gesprochen unter der Dortlinde wurde getanzt, unter der Linde um Haufe rulten nach des Tages Arbeit die Alten noch ein Stündchen aus und beirachteten wohl auch die mancherlei Einschnitte inie Rinde, die an Schnerzens und Freudentage des Hames er innerten. Das Staats., Gemeinde und Famitien leben war eng mit der Linde verwachsen, und so wourzelt der Baum noch heute im Herzen unseres Volkes. Sein Bluben aber läßt uns besonders aufmubeln, denn nun ist die schönste, die wonnigste Zeit getommen! Die Ursachen des schönen Wetters glaubte ein Wipbold darin ervlicken zu tönnen, daß zu Beginn voriger Woche ein Arbeiter auf der höchsten Spitze eines Turmes zu tun hatte und nach seiner Meinung der letztere den Wetterhahn in eine an dere Richtung gesetzt und beseitigt habe. Die Heuernte ist vorüber. Das noch m rend der Regenperiode geschnittene Gras hat an Güte eimas verloren, dagegen ist das jetzt ein, brachte Heu, das keinerlei Regen betommen. vorzüglich. Auch was die Menge anverrifft, so kann man von einer ertragreichen Ernte sprechen: es sind, durchschnittlich von einem Grundstück, das sonst zwei Fuder Heu einbrachte, in diesem Jahre drei Inder eingejahren worden. Bei dem etwas. früh geschnittenen Gras hat der zweite Gras wuchs infolge der feuchten Erde gur ange setzt, so daß auch die Grummeterntegut sein wird. vorausgesetzt, daß nicht anballende Dürre eintritt. Fahrfarten für die Rückfahrt. Während d starken Sommerreiseverkehrs kommt es zuweilen vor, daß ein Zug infolge großen Andranges am Schalter versäumt wird; im Fernverkehr hat sich allerdings allgemein der Brauch eingebürgert, die Fahrtarten vereits vor dem Antritt der Reise in einem Reisebüro zu beschaffen, wo seil etwa einem Jahre auch Fahrkarten vierter Klasse ausgegeben werden. Im Nahvertehr jedoch empfiehlt es sich dringend, Fahrtarten für die Rückfahrt gleich bei der Himfahri zu lösen, damit ein zweimalige Warten am Schalter vermieden wird! Die zur Ruckfahrt gültigen Karten werden durch einen b sonderen Vermert„Rückfahr:“ getennzeichnet; man muß also am Schalter ausdrücklich Karten zur Rückfahrt verlangen. Im Fernverkehr ist zu beachten, daß diese Rückfahrkarten nur vie Tage gelten, den Lösungstag eingerechnet; wird eine solche Fahrkarte während ihrer viertägigen Gültigleitsdauer nicht venntzt, so muß ein Er stallungsantrag an das zuständige Eisen bahnverkehrsamt gerichtet werden. Krantheitsstatistik. In der 21. Jahreswoche vom 10. bis 16. Juni sind im Kreise Hörde Stadt und Land folgende Fälle von übertragbaren Krantheiten amtlich gemeldet worden: Erkrankun gen an Diphterie 1(Schüren, Scharlach 1(An nem. Todesflle durch Tuberkulose 6(je 2 Hörde Schweite, je.1 Holzwickede. Annen. Aplerbeck. Die Beerdigung des in der Nacht an der Grenzsperre bei Menze von dem fran zösischen Grenzposten erschossenen 19jährigen Soh nes Willy der Ehelente Wemhöner sand unter gro ßer Beteiligung auf dem hiesigen Friedhofe statt. Der Unglückliche, der ganz in der Näbe der dortigen Grenzsperrstation Staatsbusch 22— wohnte, hatte einer Einladung guter Bekannter von der Grenze des unbesetzten Gebietes Folge leisten und mit ih nen noch ein Glas Bier trinken wollen; im Ver trauen darauf, daß die Sperre nicht so scharfe bairdhabt werde. beachtete er den wiederholten Anruf des Postens nicht, u. erst. als er merkte, daß der Wachtposten sein Gewehr schußbereit machte. mandte er sich zur Flucht, aber zu spät, denn im gleichen Augenblick erhielt er den tödlichen Scbuß. Die bedauernswerten Eltern haben mit ihm ihren letzten Sohn, die einzige Hoffnung und Stütze im Alter. verloren. Aus den Prodinzen. Haßlinghausen. Durchzug französ scher Truppen. Montag nachmittag gegen vier Uhr durchzogen unseren Ort mehrere Grup pen französischer Truppen. In triegswarschmäßi ger Aufstellung ritt an der Spitze eine Vorhut dann folgten zwei Batterien berittene Artillerie, eine Maschinengewehrtompagnie, 1 Infanterie bataillon mir Regimentsmusik und die Nachhut. Die Insanterie machte zwischen den beiden Kir chen in den Straßengräben eine viertelstündige Rast. Wie es scheint, hat es sich um einen triegs mäßigen Uebungsmarsch der in Hattingen, Sprock höpel und Umgegend liegenden Truppen gehandelt. “ d a s i e m i t M a n n u n d R o ß u n d W a g e n n a c h d i e s e r Richtung wieder abzogen. Ein Flieger begleitete den„Kriegsmarsch“ in friedliches Gebiet. Jeut ist Haßlingbausen wieder frei von Truppen. Kierspe. Der Unternehmer Nigge zu Ebenstück hatie ein junges Pferd gekauft und trieb dieses ans eine Weide in der Nähe seines Hauses. Schon in der ersten Nacht war das Tier per schnrunden. Der Besiver vermutete Diobstachl und meldete diesen der zuständigen Polizeibehörde. Die Sache klärte sich aber bald auf, da man das Tier beim Stellwerk am hiesigen Bahnhof tot auf den Schienen vorsand. Werl. Das billige Abendessen. Der chlosser Heinrich Tristing machte dieser Tage Station im Hotel Bartels und gab sich als flüchtiger Eisenbahner aus. Mit den Franzosen halse er einen Zusammenstoß gehabt und dürfe sich im beserten Geviel nicht mehr blicken lassen. Er ließ Biere und Schnäpfe sich einschenten und nahm ein gutes Abendessen ein. Ein dem Wirt bekannter Werler tomme für alles auf. Dem Bartels kam edoch das Verhalten des T. verdächtig vor. eine ige bei dem fraglichen Betannten bestätigte, daß T. ihm was vorgeschwindent hatte. Die Polii nahm ihn in Empfang und brachte, ihn zur Wache. T. erhielt setzt für seine Zechschulden eine Gesängnisstrafe von zwei Monaten. In der Um gegend hat er sich noch weitere Betrugereien ähnlicher Art zu Schulden tommen lassen. Köln. Die mißgluckte Ausrelde. Ein Bauarbeiter stand hier wegen Friedhofsschändung vor Gericht. Er war mit einem Arbeitslosen nach Spich gefahren. Bei ihrer Rücktehr vom Bahnhof trngen sie einen schweren Ruchsack bei sich. Da sie chtig erschienen, wunden sie bei ihrer Ankunft in Köln verhaftet. In dem Rucksack sand man einige bronzene Chrisustiguren und in einem gesonderten Patei zwei vronzene Binmentöpfe. Der Angeklagte bebauptete, die Bronzegegenstände in dem Rucksack am Bahndamm in Spich gefunden zu uind wies narch, daß sie am hellen Tage zwi schen 4 und 5 Uhr unmöglich die Bronzesiguren als Ortsiremde hätten abmeißeln tönnen. Das Gericht nahm nun auch an, daß der Rucksack am Bahn. dermm„gesunden“ worden sei. da er aber aus dem Gewahrsam des wirtlichen Diebes genommen wor den sei, handele es sich doch um einen Diebstahl. Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren Zuchrhaus Verurteilt. Tehi Trühlmitbabgen. Die Besetzung von Barmen. Barmen, 13. Juli. Heute morgen zwischen 6 und 7 Uhr wurden mit großem französischem Truppenaufgebol die Bahnhöfe, die Reichsbank, das Telegraphenamt und das Rathaus besetzt. Bahnhof Vobwinkel noch besetzt. Entgegen anders lautenben Nachrichten, die von einer Räumung des Bahnhoses Vohwinkel wissen wollen, können wir mitteilen, daß dieser nach wie vor besetzt ist. Sofortige Gehaltsauszahlung Die Reichsbehörden haben ihre Zahlstellen angewiesen, die am Samstag beschlossenen Erhöhungen der Beamtengehälter für Juli sofort zur Auszahlung zu bringen, so daß die Beamten bereits im Laute der Woche im Besitz der Bezüge sein dürften. Die Bezüge werden im übrigen nicht nur für diesen Monat, sondern für das laufende Vierteljahr im Voraus gezahlt werden. Die Leiden reichstreuer Beamter Münster, 12. Juli. Nachdem in der vorigen Woche wegen der Weigerung, in französische Dienste zu treten, sämtliche Beamte des Hauptzollamts in Düsseldorf mit ihren Familien, etwa 180 Personen, ausgewiesen worden sind, sind heute die Beamten des Hauptzollamts in Duisburg mit ihren Familien(etwa 250 Personen) aus Haus und Heimat vertrieben worden Belgisches Bedauern des Ueberfalles. Paris, 13. Juli. Das„Journal“ schreibt zu dem vom deutschen Geschältsträger in Brüssel wegen des gegen ihn verübten Attentates unternommenen Schritte, Jaspar habe dem Geschäftsträger das Bedauern der belgischen Regierung wegen des Vorfalls zum Ausdruck gebracht Straßenbahnunglück in Berlin. Berlin, 13. Juli. Ein Kindersonderzug der Straßenbahn, der zwei Anhänger hatte, stieß mit einem Straßenbahnwagen zusammen. In dem Sonderzug befanden sich 100 Berliner Ferienkinder. Bei dem Zusammenstoß erlinten 10 Kinder, sowie ein Lehrer und eine Lehrerin zum Glück nur leichte Verletzungen. Vertrauensvoium für die belgische Regierung. Brüssel, 13. Juli. Der belgische Senat hat gestern über die Regierungsertlärung verhandett Belanntlich hatte die Kammer in der vergangenen Woche einen Schrit gegen die ertremen Sozialisten gutgeheißen. Die Debaute mar sehr lebhaft, doch wurke nach eine kurzen Rede Jaspars ein Vertrauensbetun, für die Regierung mit 88 gegen 36 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Die Duisburger Untersuchung. Duisburg, 13. Juli. Bis zur Stunde haben sich die Nachrichten üder die Ermittelung der angeblichen Attentäter noch nicht zur Gewißheit verdichtet. Fest steht nur, daß das franzssische Nachrich blatt, das in Düsseldorf erscheint vorgestern einen Steckbrief für die vermeintlichen Autentäter mit einer genauen Beschreivung veröffentlichte. Ueber Name. Nationalität usw. ist in dieser Personalbeschreibung nichts gesagt, doch scheint aus ihr selber von der Bevölkerung gefolgert zu wersich nicht um Deutsche handeln kann. e BRIEFKASTE 9 Anfragen aus unserem Leserkreise, denen deutliche Adresse u. Abonnementsquittung des laufenden Monats beigefügt sein müssen und deren Beantwortung auf allgemeines Interesse Anspruch machen kann, werden sachgemäß und zuverlässig beantwortet. Briefliche Austunft wird nicht *- erteilt. Die erteilten Auskünfte sind unverbindlich. Wir haften weder uns für Verlust noch für Beschädigung übersandter Urkunden. M. W. Das ist nicht richtig. Deutschland hatte nur einen Kriegsschatz von 120 Millionen i aufgespart, Rußland aber hatte 2 Milliarden und Frankreich 1100 Millionen A in Reserve. Siedter in B. Soiche Mittel fördern die EierProduktion der Hühner nicht. Wollen Sie Hühner haben, die viel Eier legen, so müssen Sie sich solche aus den zweckentsprechenden Rassen selbst züchten und zur Nachzucht Hähne verwenden, die von reichlegenden Hennen stammen, da nur die Hähne, nicht aber die Hennen die Eigenschaft der großen Eierproduttion vererven. E. T. Die Redensart:„Er hat sein Schäfchen im Trockenen“ hat mit dem Schafe nichts zu tun. Die Redensart ist auf das niederdeutsche Wort „Schcepken" zurück zuführen, d. h.„Schifschen". H. ß. L ja, an Körpergewicht können Sie noch zunehmen, denn das größte Gewicht erreicht der Mensch erst in seinem A. 200. rund 72,3 Nach eine Millionen 10. Lebensjahre. er englischen Statistik haven Menschen am Weltfriege Statt jeder besonderen An zeig teilgenommen. 31.1 Millionen wurden verwunder und 8.31 Millionen wurden getötet. Fräulein W. Ob Ihre Perlen echt sind, können Sie leicht fenstellen, wenn Sie sie einige Minuten in der geschlossenen Hand halten und dann sogleich an die Lippen bringen. Fühlen sie sich kalt an, dann sind sie echt, fühlen sie sich warm an, dann sind sie unecht. W. L. Wahrscheinlich haben Ihre Hühner racht genügend Kalk zur Verfügung. Eine Henne braucht täglich mindestens 3 Gramm davon, denn eine Eierschale wiegt durchschnittlich 6 Gramm. Kaufen Sie sich eine Anleitung zur Hühnerzucht, wenn Sie Ihre Zucht, wie es sich gehört, rationell betreiben wollen. Im Briefkasten fehlt es an Raum dazu. Verhardt P. Wenn Sie ein Zimmer mit Frühstück und Bedienung zu einem festen Monatspreis gemietet haben, so sind Sie nicht berechtigt, für die Tage, an denen Sie verreist sind, Abzüge zu machen. Das können Sie nur tun,„wenn Sie solche Abzüge ansdrücklich vereinbart haben. L. Sch. Das Wort„Vimbaschi“, gibt es schon, es gehört aber nicht der deutschen, soidern der türkischen Sprache an. Bimbaschi heißen nämlich die türkischen Majore. Abonnent H. H. Mit„Demimonde“, zu deutsch „Hallzelt“, bezeichnet man die moralisch zweifel hafte, äußerlich aber elegante Frauenwelt. Die Bezeichnung hat der französische Dichter Aerander Dumas Sohn erfunden und eines seiner Dramen so betitelt. Sterbekasse Selbsthülfe 2 Schwerte u. Umgegend Heute verschieden unsere Mitglieder Narrasch Cramer iE,. Rehkae schiche un edin Kahane Freitag bis Montag! das große historische Filmwerk ARR in Vergangenheit u. Gegenwart in sieben gewaltigen Akten. Unter Mitwirkung des Doppelquartetts und Leitung des Dirigenten Herrn W. Peters. Gesungen werden folgende bekannte Rheinlieder 1. Vom Rhein....... v. Bruch 2. Loreley......... v. Silcher 3 Wo blühen die Mägdelein, wo blühet der Wein... v Kiersbach 4. Heidenröslein...... v. Erk 5. Im Keller v. Hoffmann 6. Ein rheinisches Mädchen.. v. Krämer 7. Dort liegt die Heimat mir, v. Attenhofer. Im besetzten Gebiet verboten! Als zweites bringen wir den großen Film Freitag* Samstag* Sonntag! Auch diesesmal ist es uns gelungen ein gutes Programm zusammenzustellen. Die Kufse der Ord Ersur! Zirkus=Sensationsfilm in 5 spannenden Akten. II. Gefungene der Lirdt! Drama in 6 ergreifenden Akten. II. Lustspiel in 1 Akt. Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom liebsten was man hat muß scheiden. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied heute nacht um 3 Uhr nach schwerer Krankheit im Alter von 26 Jahren meine liebe Frau und Mutter, von einem 4 Monate alten Kinde, unsere gute Tochter und Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin, Nichte, Kusine und Tante Der Noman einer Opernsängerin in sechs äußerst spannenden Akten. Personen des modernen Teils: Julia Sorel Maria Corda Prinz Andrei Andrejewitsch Franz Herterich Ettore Ricco Paul Lutaos Der Impresario Schwerte, 13 2347 Juli 1923. Zu diesem Sterbefall sind je 100 Mk. Umlage an die Obleute zu —— zahlen.— Ernst Arndt Der Schiff=koch Oskar Hugelmann Personen des biblischen Teils: Delila Maria Corda Samson Philisterfürst Ibn Isra Regie TFaberhriste Beuchsreichraus Gebrauchte guterhaltene 2332 sofort zu kaufen gesucht. Feindrahtzieherei von der Heide Ostenstr. 26. Erna geb. Brieke. In tiefem Schmerz: Die kräuernden hinieronebenen. Samstag, d. 14.d. Mts, nachmittags 2 Udr, wird an de. I eibank das Fleisch b. Kühen verkaufl. 2330 Schlachthofverwaltung Schwerte, Hüsingheide, den 13. Juli 1923. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 15. Juli, nachmittags Uhr, vom katholischen Krankenhaus aus, statt. 2337 Artllellle... Bilderschau Schwerte in den neuen Räumen der Reichskrone. Nur Samstag, den 14 Juli: Der große deutsche Vaterlandsfilm: Der riheial Alfredo Galaor .... F r a n z H e r t e r i c h . Franz Hauenstein Alexander Corda Kurgarten Bad Königsborn bei Unna i. Westf. Regelmäßig jeden Sonntag, nachmittags von 3½—7¼ Uhr: Großes Sonder=Konzert der Kurlapelle, unter Leitung des Herrn Kapellmeister Erich Stüwe=Iserlohn Die Badeverwaltung. 2330 ürdehtuchen SHTI des alltäglichen Bedarfes für Private und Behörden können Bekanntmachung. Nach Maßgabe des§ 5 des Regulativs zur Ordnung des Geschäftsganges und des Verfahrens 28 Februar bei den Kreisausschüssen vom 31 Mai 1987 bringe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kreisausschuß des Landkreises Hörde vom 21. Juli bis zum 1. Septemoer d. Is. Ferien hält. Während der Ferien werden Termine zur mündlichen Verhandlung nur in besonders dringlichen Fällen abgehalten. Auf den Lauf der gesetzlichen Fristen sind die Ferien ohne Einfluß Höide, den 6. Juli 1923. 2346 Der Vorsitzende des Kreisausschusses: gez. Hansmann, Landrat. Suche sofort ehrliches Dienst= mädchen gegen hohen Lohn für Landwirkschaft Zu erfr. in d. Geschst. Deutschlands Strom; von der Quelle zur Mündung in Geschichte und Sage Ein Naturfilm, ein Geschichtssilm, ein Lehrsilm 2316 in sieben Abteilungen. Preise 1000.— Mt 500— Mk und Balkon 2000— Mk. Vorführung um 2 und um 4 Uhr Eintritt eine halbe Stunde vor Beginn. Herren- und BurschenAnzüge Streifkosen ∆ Rreecheshosen u.T. # Coverchat. in neuesten Macharten und tadelJeser Verarbeitung kaufen Sie auf Teilzahlung bei Hagen, Altenhagenerstrasse 59 1(10 Minuten vom Hauptbahnhof) Ineige der Geizentwertung 5 = 929 eingedeckt werden. wenn dieselben sofort in Auftrag kommen, da die Papierpreiseständig steigen. 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