Münsterisches INTELLIGENZ-Blatt. Elit Ihrer Churfürstl. Enaden zu Cölliu gnädigstem Privilegie I. Citationes Edistales Machdemalen Ihro Churfürstl. Gnaden zu Cölln, Bischof zu Münster 2c unser gnä; digster Fürst und Herr 2c. lab daro Münster den raten November zu End laufenden 1766. Jahrs Höchstdero Beamten zu Wolbeck zusamt denen Advocatis Parria gnädigst committirt und anbefohlen, den Oeconomischen Zustand der Stadt Beckum und besonders " dasiges Schuldwesen zu untersuchen, und des Ends nicht nur sämtliche bessen Creditoresvolzuladen, sondern auch mit denenselhen in Bedacht zunehmen, auf welche best. tchinliche Weise beym Befund, daß die Ausgabe die Einnahme deren Stadts=Einkünften merklich übersteige, der Gläubiger anVerdrist eines Jahrs Zinsen wegen anntim, und folgends allmählig nach Steigung der Stadts=Einkünften des Rückstandes halber befriediget werden könne; Als wird zur unterthänigsten Befolgung Höchst=besagten Churfürstl. gnädigsten Befehls ein solches allen und jeden der Stadt Beckumschen Creditoren hierdurch kund gemacht sich des Endes am zosten künftigen Monats Decembris Morgens um 9 Uhr und Nachmittags um 2 Uhr auf hiesigem Hof= oder Rittersaal pen sönlich oder durch einen genugsam Bevollmächtigten einzufinden, daselbst die in Händen habende Obligationes wenigstens in Abschrift nebst den Ertrag deren etwarückständigen Pensionen zu übergeben, fortan alsdann Räßeren Vortrag.zu gewärtigen. Ur kund Commissarischen Unterschriften, so geschehen Münster den 23. Novemb. 1700. Clement August Graf von Merveldt. Johan Matth. Heerde. Adam Franz Wenner Godfried Laurenz Schücking. Vermits gegenwärtiger allen hiemit öffent D lich kund gemacht werdender ersterer La„S inn. T. Sodalton iesus zu Wabelheint, Aiespelsscheine Gläubigere hiemit peremptorié verabladet, um ihre an obbemeldten Dilesticnten habende Spruch und Forderungen am tten Tag nach Verkündigung und Anheftung dieses wann alsdann ein Gerichtstag, sonsten am erstfolgendenzentweder persönlich oder durch einen bevollmächtigten Anwaldten fürzustellen, mithin ihre dieserhalb in Händen habende Beweißthümer als Schuld= und PfandBriefe, Handschriften Rechnungen, obsonstige andere Urkunden wiesie Neamen haben mozen, mit einer klaren richtigen Abrech= nung deren hinterständigen Renthen, wie dieselbe schierkünftig mittels Eydes betheuret werden kann, entweder in Urkund oder in beglaubter Abschrift bey Straf des ewiII. Gerichtliche gen Stillschweisens ein= und vorzubringen. Geben Rheine den 26. Novemb. 1766. Ad Lecretum D. Judicis. II. Nierman,Gerichtschr. Ius Befehl des Hochfürstl. Münfterischen Herrn Gograven zum Sandwelle, Döctoren Dyckhof, werden alle Credto###s so an der Wittiben Althaus zu Eggerodde einige Forderung haben, hiemit zum zweytenmal eclictaliter auf den##ten Tag nach Verwißigung dieses verabladet, um ihre habende Forderungen süb pcena perperni klenri dahie zu proponiren. Signatum Horstmar den 2r. October 1766. Ad Decrecum D. Gogravii F. C. Bilpinck, Act Aus Befehldes Hochfürstl. Münsterischen ** Herrn Gograven zum Sandwelle, Doctoren Dyckhof, werden alle und jede Credi. tteh so an dem Dierk Herm. Kreyenschmid zu Eggerödde einige Forderung haben, zum 2tenmal hiemir eaictaliter auf den rhten Tag nach Verkündigung dieses ad proponendum credita fub pcena perpetui hilentii anhero verabladet. Sign. Horstmar den 2. Dec. 1766. Ad Bccrerum D. Gogravii F. C. Bilpink, Act. Norificationes. Aain Sachen Diederich Burchard Freyherrn von Merveld, und Frauen Christinen Marien Gräfinnen zu Bentheim Techlenburg kurorio nomm; wider weyland Diederichen von Rehem;u Nieder=Werries Credirorcs Appellationis decilg nunc Commiftionis Celares àd liquidandum uttimandum & diftrabendum alle inn=und ausserhalb dem Hochstift Münster belegene, von denen Creditoren jare immillionis vel hyporheca besessene oder nicht besessene; dem weyland Dilcullo von Rehem zugehörig gewesene Allodial= Güter, in Gefolg anheute ergangenen Urthel die in dem vom Richtern zu Heesen am 27sten nächstvorigen Monats Octobris einget menen Documento altimationis nach ihrerz jährlichen Ertrag deductisoneribus zu z pro Cent angeschlagene) und gerichtlich astinurte, obberührtem weyl. Discullo von Nehem zugehörig gewesene Allodial=Süter; (siehedas Intelligenz Blatt vom raten Nov. Num. 88.) dem Meistbietenden verkaufet werden sollen; so können diejenige, so zussthanen Ankauf Lusi und Mittelhaben; den irten December und nöthigen Falls folgende Täge Nachmittags um 3 Uhr auf dahiesiger geheimen Rathsstuben sie, einfinden auch vorhero nicht allein oberwähntes Protocollum altimationis, sondern auch die Conditiones, unter welchen die Diltradtiones verfüget werden sollen, zum voraus bey dem geheimen Raths=Protocoll in der geheimen Canzley alle Nachmittag von 3 bis 6 Uhren eingesehen werden. Urkund Churfürstl. geheimen Canzley=Insiegels und der Vidhhma: v#on. Sien Rünster den 2o. Rov. 1766. (L. S.) VrF. W. von BöSELAGER. C. B. Münfterman. Ans Befehl des Hochfürstl. Münsterischen Herrn Gograven zum Sandwelle, Docteren Dyckhof, wird hiemit jedermänniglichen bekannt gemacht, daß ad inltantiam Norarii Holleteld zu Rheine conera Wirthschaftern Franz Stroing zu Ochtrup, des III. Sachen, Gsistamzten dieses eine silberne Sackuhr, * woran eine faählerne Kette, zwischen dem Haust Hulshof und Rünster verlohren worStroings Haus, so auf 600 Kchlr. eydlich taxiret ami#ten dieses dem Reistbietenden dahie gerichtlich verkaufet werden solle, wan also ein oder ander solches zu kaufen Geld u. Lust hat, derselbe kann sich im besiimmter termino des Morgens preecisé 9 Uhr einfinden lassen Liguarum Horstmar den 2. December 1766. Ad Decretum D. Gegravii F. C. Eispinck; Act. so verlohren. den, wer selbe gefunden, wird freundlichst ersucht, sie dem Inellig. Comr. gegen gutes Trinkgeld einzuliefern. IV. Vermischte Nachrichten. Der Churcöllnischen 4ten Lokterie Ste Zie= kommen werden. hung bleibr auf den isten laufenden Auch wird zugleich mit den Listen von der Decembris, und die Ziehung der Wartloe= zten Ziehung schon der Plan samt Billettern sen auf den 2ysten dito festgestellet, nach der von der nächstkünftigen###ten Lotterie den ren jedweden die Listenzeitig zum Vorschein Collecteurs zugefertiget werden. Vermischte Neuigkeiten von verschiedenen Orten. Lisabon, vom 28. October. Durchgängig gehet die Rede, der Prinzeßinn von Brasilien Königl. Hoheit seyn in den dritten Monat Ihrer Schwangerschaft getreten; bey Hofe aber ist desfalls noch nichts erkläret worden. Gibraltar, vom 4. Novemb. Die mißvergnügten Corsen haben durch Circularschreiben bey einigen der vornehmsten Einwohner hiesiger Stadt Ansuchung gethauf mit ihnen in HHandlung zutreten. Sie melden dabey, daß sie wirklich eine Escadre von zo bewafneten Schiffen besitzen, und mit vielem Eifer beflissen sind, sowol innerhalb als ausserhalb des Landes, eine vortheithafte Handlung zu treiben, auch sich bey ihrer bisherigen Unabhängigkeit zu erhalten. Deblin, vom 6. Novemb. Von einigen aus Westindien hier angekommenen Reisenden haben wir Nachricht erhalten, daß der Eagle Suggars, ein nach Parkgate bestimmtes Schiff während des letztern Sturmszerscheitert, und keine sich auf selbigen befindliche Person das Leben ge rettet habe. Unter diesen verunglückten Personen befinden sich der Generallieutenannt Stanwiche, dessen Gemahlin und Tochter. Nurgedachter General gieng nach Irland ab, um sein Regiment zu mustern. Sechszig Passagiers, unter welchen einige vom vornehmsten Adel waren, haben ebenfalls bey diesem betrübten Vorfalle das Leben eingebüsset. Die Ruder und das Hintertheil des Schiffes sind nach Holyhead getrieben worden. Madrid, vom 8. Novemb. Einige von denen bisher hier in Besatzung gestandenen Truppen, deren Anzahl sich ohngefähr auf 3ooc Mann belaufen mag, haben Befehl erhalten, wieder nach tihren gewöhnlichen Standquartieren zurück zu kehren, nachdem die innerliche Ruhe in dem Reiche auf das vollkommenste wieder hergestellt ist Die Ergänzung der Königl. Truppen geht nach Wunsche von Statten. Wir erhalten insonderheit aus der Schweitz viele Neuangeworbene, Niederelbe, vom 14. Nov. Nach cinigen Briefen aus Warschau, befinden sich wirklich rußische Truppen in der Nachbarschaft dieser Haupt= und Residenzstadt des Königreichs Pohlen. Sie sind, so sagt man, an der Zahl 2s10 Mann, uemlich 2 Regimenter Cuiraßiers und 600 Cofucken. Nach diesen Briefen sind ermeldte Truppen beordert, in das Bißthumvon Cracau und Cujavien einzurücken; allein der Fürst Bischof desselben schiene darüber keinesweges unruhig zuseyn; dann ohnerachtet freylich die Rußische und Preußische Minister sehr nachdrücklich zum Favor der Dißidenten reden, so glaubt man nichts destoweniger, daß es zuletzt auf anders nichts als auf die bloss se Toleranz herauskommen, und gedachte hochansehnliche Ministri sich damit begnüs ##n werden. Mehreres dürften die Dißidenten schwerlich zu erwarten haben, nachdem die pohlnische Nation einmüthig den Schluß gefasset ihnen weiter nichts einzuräumen. Mietau, vom 18. Novemb. Aus Riga vernimmt man, daß die in dasiger Gegend stehende, zum Marsche nach Pohlen befehligten Rußischkaiserl. Truppen nunmehr Ordre erhalten habenz ihren Marsch nicht eher, als auf weitere Verordnung, anMakreten. Wilda, vom 18. Novzember. DieNachricht, daß 4 Bataillons Rußischkaiserl. Trouppen sich in den Güthern unsers Fürsten=Bischofs einquartiret haben, erhält ihre Bestätigung. Prag, vom 20. Novemb. Der Schade welchen die Stadt Pilgram den 8ten dieses durch eine Feuersbrunst erlitten hat wird, nach einer genauen Berech= nung auf 70000 Flor. angegeben. Oderstrom; vom 28. Novemb. Wan siehet von Zeit zu Zeit auf hiesigem Stremeund in den benachbarten Gegenden Transporte von schwerem Geschütze und andern Ammunitienen, welche zum Behufe der preußischen Vestungen in Schlesien bestimmet sind. Mietau, vom 18. Novemb. Vor wenig Tagen sind der Frau Erbprinzeßinn Hochfürsil. Durchl., zur grösten trübnißz des ganzen Hefes, von einem todten Prinzen entbunden worden. Hamburg, vom 25. Nov. Nachdem vor einem Jahr und was daruber ist, der preußische Holzhandel von einigen wenigen Personen entreprenniret worden, die den Preis sehr hach halten, so hat ein hiesiger Kaufmann den Versuch gemacht, ein Schiff das r5o Ehlen lang ist, und s00 Lasten trägt, von Archangel kommen lassen. Weichselstrom, vom 24. Novemb. In hiesigen Gegenden wird noch stets von einigen der bemittelsten Kaufleute vieles Gee traide aufgekaufet un es nach auswärtigen Landen zu senden. Es will verlauten, daß der Warschauer Reichstag wegen Wichtigkeit der darauf in Ueberlegung zu ziehenden Angelegenheiten, limitiret und selbige auf einen im nächstkünftigen Maymonate zu haltenden neuen Reichs tage ferner erwogen werden sollen. Paris, vom 28. Novemb. In der Nacht vom sten auf den z4sten dieses wurde der Herr de la Chalotais, in Gefolge eines unterm aesten dieses ergangenen Arrets aus dem Königl. Staats=Rathe nach der Bastille gebracht und in das nemliche Zimmer geführet, worin der enthauptete Graf von Lally gesessen hat. Dies ist keines von den besten Anzeichen. Die übrigen Beschuldigten sind folgenden Tages gleichfalls aus Bretagne angekommen. Maynz, vom 28. Novemb. Vorgestern sind Se. Churfürstl. Gnaden, unser gnädigste Landes=Fürst und Herr zur allgemeinen Freude aller hiesigen getreuen Unterthanen, bey höchstem Wohlseyn aus Aschaffenburg allhier zurück angelangt. Der Rhein ist hier so seicht, daß 16 BrüKenschiffe auf dem Sande liegen.