Amtliches Weisblan##r den tous burtz. bo#michein Zeitung Ersiss und älteltes Coososusen des Rroben.— Seusschunpeienr für den Kreis Hörde. werkisgüchn Heupigeschzäftostelle, Drwck und Verlag: Corl Braus. Celogr. Adr. Braus, Schwerterudr. Cel. 62. Postschert- Dortmund 2852 Verantwortliche Schriftleitung. Deri Nichter: Donnerstag, 21. September 1922 55. Jahrgang Zum Geleit. „Zum ersten Male sah ich den„Rhein—, mit' hellen. Tränen, im Auge schwur ich armer Künstter meinem deutschen Vaterlande ewigTreue." Richard Wagner. K Neueste politische Nachrichten. „Die belgische Besatzungsbehörde hat den Kommnadanten und elf Beamte der Hamborner Sicherheitspolizei ohne Angabe von Gründen verhaftet. Die Zwangskohlenlieferungen an den Verband, die früher 1916000 Tonnen monatlich betrugen, sind für die Monate„August bis Oktober auf monatlich 1610000 Tonnen festgesetzt. Die Spannung zwischen England und Frankreich wird als sehr ernst angesehen: * Kemal erwiderte auf die Warnung der Alliierten vor einem Angriff auf die neutrale Zone, daß diese für ihn nicht existiere, da er den Vertrag von Seevres nicht anerkenne: Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik hat gestern seine erste öffentliche Sitzung abgehälten. * Zümi Rathenkuprozeß, melden die Blätter aus Leipzig, daß die wegen Begünstigung des Mordes angeklagten Caragebesitzer Schütt und Diester gegen eine Kaution von 1 Million bezw. 1,3 Millionen i#l vom Staatsgerichtshöfe aus der Haft entlassen worden sind. 9450 2 „England sucht keinen Krieg.“ In London fand ein großer Ministerrat statt, an der außer sämtlichen Ministern auch Maxines, Militär= und Luftschiffahrtsachverständige teilnahmen.“ Aber die Blütter erklären die Behauptung, daß das britische Kabinett einen großen Konflikt mit der Türkei vordereite, für vollkommen unbegründet. Man suche durchans keinen Krieg. Kein Krieg sei geplant und man etwarte auch nicht, daß Kemal Pascha es zu einem Krieg kommen lassen werde. Der Landesverratsprozeß gegen den ehemaligen Privatsekretär Kurt Eisner, Kaufmann Fechenbach, sowie gegen Dr. Gargan und den Münchener Vertreter der Deutschen Allgemeinen Zeitung, Lempke, beginnt„vor dem Volksgericht in München am 3. Oktober. Die englische Regierungs fährt fort, die Truppen im Orient zu verstärken. Sowohl= in London wie in Paris fand gestern gmoßer Ministerrat statt. Lord Curzon ist mit einer angeblich scharfen, Note nach Paris abgereist. Im Völkerbund schnitt gestern Cecil im Zusammenhang mit der Abrüstungsfrages die Wieder herstelllungsfrage an,##omit der französische Vertreter Fh eilsteftandenzerktärta Kunde. Zum weiteren Ausbau seiner Messe wen die Stadt Frankfurt a. M. eine Anleihe voni 25 Millionen 4A zu 65 Proz. aufnehmen. Die Frankfurter Großbanken haben die Anleihe bereits übernommen und sollen sie sogar überzeichnetz haben. ** Eine gföße Sorge der Franzosen ist, die jetz##bermals. festgestellte„daneunde Bepölzerungs=Abnahme.: Nach eder letzten Zählung im vorigen Jahr betrug die Einwohner= zahl Frankreichs 39209 766, das sind fast 400.000 menigter als 10 Jahre vorher. Dabei sind durrmal noch 1709719 Elsaß=Lothringer eingerechnet! Zieht man diefe ab, so hat Frankreich jatzt 52 Prozenk weniger Bewohner als 1911. Nicht zu ziversehen ist auch daß die Zahl der ansäßigen Auskänder, um 417 7o zugenommen hat, Ankreich kommen, nur 72 Einwohner, auf 1 Akr, in Deutschland 128! Und dieses kleine aus# sterbende Völkchen will gar Auch Kemal will„zunächst“ nichts unternehmen. Zugleicweiß der„Petit Parisien" zu melden, daß Mustapha Kemal Pascha auf die gemeinsame Warnung der Alliierten, die neutrale Zone an den. Dardanellen zu„respektieren, geantwortet habe, die neutrale Zone sei zwar im Vertrage von Seores festgelegt, denger— Kemal— nicht kenne und nicht anerkenne; und den die Alliierten nicht ratifiziert haben. Er nehme aber ihre Anwesenheit in dieser Zone vorläufig zur Kenntnis und habe zunächst nicht die Absicht, irgend etwas gegen Konstantinopel, Gallipoli oder die Dardanellenzone zu unternehmen. Kemal deutet an, daß er zu Friedensverhandlungen bereit sei, aber er fordert, daß jede Parteinahme für Griechenland unterbleihe, mit dem der Kampf noch immer weitergehe, da ein Waffenstillstand nicht geschlossen wirde"?". Aber Türken und Engländer rüsten. Diese friedlichen Kundgebungen ändern aber nichts daran, daß beide Parteien energische militärische Vörbereitungen treffen. Nach Meldungen aug dem Hauptquratier Mustapha Kemal Pascha -beginnen die türkischen. Truppen in Stärke von vier bis fünf Divisionen den Vormarsch auf Ismid.; Drei weitere Dibisionen sind zwischen Pandernja und Balikisri zufammengezogen. Als. Gegenmaßnahme wurden von den Ententetruppen in der Umgebung von Tschanak gegenüber Gallipoli„Schützengräben ausgehoben. um die Dardgnellen gegen einen kemalistischen Angriff zu verteidigen.“ Die Matrosen der englischen Flotte leisten der englischen Infanterie bei diesen Aushebungsarbeiten Hilfe. Die Haupttkupßen an den Meerengenswerden von den Engländern gestellt, aber auch Franzosen und Italiener sind vertreten. Militärische Vorbereitungen Englands. Eine lebhafte Tätigkeit legt man in Londonermilitärischen Kreisenuan den Tag. Wie der „Matin“ meldet, ist es für niemand, ein Geheimnis, daß England-sich darauf vorbereitet, dse Truppen, die unter dem Befehl des Genetals sHarrington in Konstantinopel stehe## zu verstärken. Es ist möglich, daß die### aus dem. Otdupationskorps von Aegypten gezogen werden, die unter dem Befehl des Marschalls Allenhu stehen.? Bataillone der Garnisonen von Gibratkar und: Malta sind bereits auf 2 dem Tratzport nah. Konstantinoyel. Die Staaten der Kleinen Entente, besonders Rumänief und Sücslawien, halten sich ganz auf Seiten Griechenlands und Englands. tuci die Sodask dak eche Hschte taat te Wiederaufrichten türkischer Macht auf dem Balkan, das mit dem Wiedererstarken Bulgariens indentisch wäre, unter allen Umständen zu ver=hindern. Auch, sted rüsten und auch sie erklären dabei gleichzeitig, daß sie nur friedliche Absichten im Auge hätten. Lord Curzon in Paris. Frankreich steht dabei innerlich auf der Seite der Türken, ebrnso Italien. Zwar offiziell hat man die„Eingkeit“ der Ententein der Frage der „Freiheit“ der Meerengen wieder einmal festgestellt, in„Wirklichkeit ist es aber mit dieser EinigKkeit nicht weit her. Lord Curzon, der Leiter des englischen Auswärtigen Amtes, ist daher nach Paris, gereist, um mit Poincaree die Türkenfrage zubsprechen. Die Londener Botschafter Frankreichs und Italiens hatten ihn von der Auffassung der Pariser und römischen Regierung unterrichtetz, die einer militärischen Gewaltpolitik widersprechen und den Streit mit Kemal; diplomatisch regeln zu können glauben. ten, Entstellungen und Märchen, die ihn als politischen Hintertreppenschriftsteller kennzeichnen. In der letzten Zeit hat der Erbotschafter bessere Einsichten über die Lage Deutschlands und die Reparationsfrage bewiesen. Vor einigen Monaten erklärte er öffentlich, Deutschland könne seine 130 Milliarden zahlen; die franzäsische Regierung sei zwar an sich bereit, die Reparationssumme zu verringern, aber sie habe Angst vor dem Volke. Zur Frage der Besetzung des Ruhrgebietes sagte er, Foch habe ihm vertraulich mitgeteilt, die Kosten einer Ruhrbesetzung wären höher, als das ganze Ruhrgebiet wert sei. Gerard wäre nie aus der Reihe der unbedeutenden Diplomaten stärker hervorgetreten, wenn in seine Amtszeit nicht die KKriegserklärung der Vereinigte# Staaten an Deutschland gefallen wäre. Der Brand entflammt! Kemal fordert ultimativ die Räumung Konstantinopels. London, 21. Sept. Der Konstantinopeler Korrespondent des„Daily Telegraph“ verbreitet die aufsehenerregenden. Mehdung, daß Mustapha Kemal Pascha den Ver######ten ein Ultimatum zugestellt habe, Konstantinopel binnen sichs Tagen zu räumen. Die Kemalisten könnten 50000 Mann ins Gefecht schicken. Nach einer anderen Meldung des„Daily, Telegraph“, sollen die Türken laut Erkläxung eines Angoravertreters ihre Friedenshedingungen seit 1918 nicht geändert haben: Sie bestehen auf völliger Unabhängigkeit innerhalb der Landesgrenzen. Voni den Meerengen, wird nichts erwähnt. Einberufung grjechischer Jahrgänge. ädas meldet seinem Athener Telegramm zufplge, däs„aus halboffiziöser griechischer Quellkommte das griechische Kabinett habe beschlossen, die Klassen 1908/09iennzuberufen, um die Polizei, zit, verstätfen bis die Jungen Klassen aus ihrcm' Urlaub zurückkömmeni. s. Rech einer Blättermeldung des Preit Parisien aus Belgrad mesttertenddite#griechischen Truppen in Bahraziemund bemächtigten sich der Eisenbätzszpie zum iütz die, Geimat= zurückönfahren. Die Ftanzolen rücken hingiet. Bäris, 21. Scpt.=Kin Instainersebataillin aus Betfaßt erhielt Befehlz nach deim; Orkentab zuu gesheis Zuti Greiadierbatil### Ben iht Lager von* Aldershöt befandert, Erhick### sehl#### Tchefnat= abzugeheufJedes der Bataillohtr umfaßt 860#ann. In der letzten Nacht n Nun bringt soeben ein Telegramm folgende seltsame Nachricht: Der falsche Gerard. Paris, 21. Sept. Der als verstorben gemeldete Botschafter Gerard ist nicht der ehemalige amerikanische Botschafter in Berlin, vielmehr handelt es sich um den früheren Botschafter in Japan August Gerard, der seine Laufbähn am Berliner Hofe als Vorleser der Kaiserin Augusta begonnen hattte. Auch diesem Verstorbenen braucht Deutschland wohl nicht nachzutrauern, da ja sein Einfluß auf seine frühere Hexxin nicht, gerade günstig war. Aus Stadt und Land. Schwerteg 2). September. Erinnerungen. 1558 1832 1838 ∆ 890 160. Mliann. u eitze: b#s g.u K on punz Europa beherrschen! Im Stab=Hochspfinhen erzielte der Norweger Hooff:gelegentlich des von Schweden gewonnenen: Länderkampfes zwischen Schweden,“ Norwegen und Dänemark einen neuen Weltre. kord von 4,12 Meter. 1 Gerard. Der ehemalige amerikanische Botschafter in Betlich James Gerard, dessen Ableben wir gemeldet, haben, ist nicht, iwie infolge eines Uebermittlungsfehlers gemeldet wurde, 70, sondern nür 55. Jahre alt geworden. Aus der juristischen Läufbahn hervorgegangen, war er Oberrichter in New York, undzdurch seine. Hattin, eine Tochter, des Kupferkönigs Pily: in schwerreicher Mann. Austseiner Richterstellung trat er unmittelbar in die diplomatische Lausbahn über und wurde 1913 zum Botschafterzin Beslin erngnut. Zu Beginn seines hiesigen Wirkene feierte er in einer Rede den Kaißer und das deutsches Volk in den wärmsten Tönen. Bis ziem Abbrüch der Beziebungen zwischen beiden Länderu hielt er'den Anschein der„Deutschfteundlichteit aufrecht, und Die. stantim##p##t ein, wonach ein türkisches, Kapal= leriebataillon in der Umgebung, von Big #wa einträf. Der Dailh Expreß erklärt hierzu, daß Kemal=Pascha die##neuttale Zone betreten kabe. Das ist aher nicht der Fall, da der Ort noch an der Grenze der neutralen Zene liegt. Teiknehmer eines einigermaßen berühmt gewordenen Diners, das wenige Täge vor der Entscheidung für den uneingeschränkten II=Bootkrieg im Hotel Adlon stattfand, werden sich noch erinnern, daß Gerard damals die Beziehungen zwische# beiden Staaten als besonders herzlich feferte. Während des Krieges enthüllte er sich als einer#dertschhimchsren Deut= schenhetzes. mpofür zer: voh Franfreich den zuphlverdienten Lohn in Gestalt ders Ehrenlegihn,erhielt. Nach berühmten Mustern; verfaßte er einige Prinnerungsbücher, die insofern eine Enthüllung nurch, alsesickzeigten, daß Gerars es verstanden hat e Mhr biesigen Lätigkeit sich übee rgschend" sorgfältig vor jeder Einsicht in deutsche Verbälehisst, zu bewahten. Es ist, eine geradezu hümesistisch wirleide Sammlung von„Dalschhei, eche Kaiser,arl, im Kloster San Juste gest. Der eyglische: Romandichter; Watter Scozt gestorben. Eröffnung der ersten, preußischen Eisenbahnezwischen Berlin und Potsdam. Der Philosoph Artur Shopenhauer gest. 1905 Fer,„Dichter. Rud. Baumbac# gest. di Königin des Herbstes. Wohjn# man guhWhant; hernch jetzt dir, Deachl,ic, auch Georgine genannt, in den Gärten und hätt aus bis der erste, Nachtfrost hinnen, Wwenige, Stunden all die Pracht und Herrlichkeit,##ernichtet. Wie verschiedenartig sind dochndiesehletzten. Kinder Flora#l Der Kenner wird immer neue Farben entdecken. immer schönere Formen— keint Wunder, gibt es doch jetzt fast 3W0 Arten=der Dahlie, während man gegen 1830 erst etwa 200 Sorten zähltr, einfache und gefüllte, und alle diese sind eigentlich nur aus drei„Sorten, hervorgegangen, die im Jahre 1790 der Direktor des Botanischen Gartens in Meriko, Vincent Cervantes, seinem Kollegen in Madrid, dem Abbec Josce Antonio, Cavchnill#s, aus Freundschaft zugesandt hatte. Später fanden Forschungsreisende, so auch Alexander von Humboldt, in. Mexiko die herrliche Blume wuldwachsend, brachten Samen= und Knoklen mie undeteugen so zur Vrebreitung der: Rtume bei, mit der man nun auch hald Veredehungsversuche vornahm. Wie erfolgreich diese gewesen sind, deuteten wir schon an. 1808 wurde die erste gefüllte Dahlie erzielt; zu dersetben Zeit hatte der Hofgärtner Lreiter in Karlsruhe schon 00 Arten gezüchtel. und 1824 wurde von der noch heute pestehenden Firma Degen in Köstriz eine große Dahlien=Gärterei angelegt, die sich saßt ausschließlich mit der Kultur" dieser Blumen beschäftigte. Der Name Dahlie geht zurück auf, den Botaniker Dahl. der sich besondere Verdienste um die Zucht und Verbreitung der Blume bis nach Dänemark hinein erwarb, und der meistens in Norddeutschland angewandte Name Georgine wurde der Blume von dem berühmten Botaniker Widenow gegeben zu Ehren des Petersburger Naturforschers Georgi. Seltsam erscheint es, daß es noch nicht gelungen ist, eine blaue Varietät zu erzielen. ** Der große Herbsteinkauf läßt sich nicht mehr lange hinausschieben, die Witterung will sich nicht wieder so freundlich gestalten, wie sic zu manchem Herbstansang war, und der Mangel an allerlei Kleidungsstücken und Haushaltsgegen ständen macht sich doch bemerkbar. Die neuesten Herbstmoden sind in den Schaufenstern aufgebaut. aber Wünsche und Preise sind nicht immer in Einklang miteinander zu bringen. Man ist schon zufrieden, wenn man den Bedarf am Nötigsten dekken kann, und vielen ist das nicht einmal möglich. Denn der Brotpreis ist mit dieser Woche gestiegen. Und wer weiß, ab das das Ende ist. So beginnt die Herbstsaison leider nicht unter günstigen Verhältnissen. Aber es fehlt auch nicht an Trost. Die langen Abende laden zur Geselligkeit ein, und wenn man sich auch in der sonst gern geübten Gastlichkeit bescheiden muß, so hilft, doch ein freundschaftliches Aussprechen mit Verwandten, Bekannten und Nachbarn über trübe Stunden fort. Daß einmal ein Wandel eintreten muß, wissen wir alle, und wenn es auch nicht leicht ist, auf diesen Zeitpunkt zu warten, so wollen wir doch des Spruches gedenken:„Wer da ausharrt, kommt ans Ziel". Draußen flattern die Blätter von Baum und Strauch mögen sie unsere schweren Gedanken mitnehmen. Welke Blätter. Die Rosen, die Tulpen und Nelken Ach,— alle die Blumen verwelken; Die Blätter fallen im herbstlichen Hauch.— Die Zeitungsblätter fallen auch! Verwelkt entsinken sie einzeln den Händen Der Redaktionen, der Abonnenten; Das geistige Chlorrphyll stirbi ab. Die Blätter fallen ins Pleitegrab. Es ist so ganz erschrecklich tür Der Zeitungsblätter Druckpapier. Die Preise steigen, es fällt das Blatt, So daß man nix mehr zu lesen hat.— Doch wehen verwelkte Geldwertscheine Durch die entlaubten deutschen Haine. Da gibt's Papier auf allen Wegen; Du kannst's in Haufen zusammenfegen; Denn's ist nichts wert, hat keinen Zweck. 's ist nicht mal Druck, es ist meist Dreck Und kann nicht mal den Zeitungsfetzen Für täglichen Gebrauch ersetzen. So stehst du nun, o Abonnente, lit deiner Wissenschaft am Ende, Wenn du der Bildung Quelle nicht Nach Kräften stützt.— Tu deine Pflicht, Und nimm die Scheine aus der Kasse, Und schaff' sie in die Marktstraße. Du kriegst für Geld nichts zum Verzehren, Kannst geistig dich allein ernähren. Das Fleisch ist schwach, der Geist ist willig; Doch alle beide sind nicht billig. Der Vorteil aber liegt beim zweiten: Sonst wirst du geistesschwach beizeiten! ** Zur Brotversorgung. In der heutigen Ausgade erläßt der Kreisausschuß des Landkreises Hörde eine Verordnung über die öffentliche Brptversorgunng, die für unsere Leser äußerst wichtig ist. An dieser Stelle sei deshalb nochmals darauf hingewiesen. Wir haden zwar schon vorgestern näheres darüber mitgeteilt, empfehlen aber doch die nun erfolgte am: liche Bekanntmachung der eingebenden Beachtung. ** Die Platinfunde im Sauerlande. Große Hoffnungen setzte man vor wenigen Jahren auf die Platinfunde im Sauerlande. Im Amt Menden wie im Amt Warstein hat man tatsächlich im Grauwertgestein Platin gefunden. Die Ausbeute##ist, war vehältnismäßig günstig. Aber es zeigte sich doch in der Folge, daß das Vorkommen so unbe rechenbar ist, daß mit den heutigen Abbau und Ausbauungsmethoden kaum auf einen großen Er. trag zu rechnen ist. Sicher steht wohl, daß das Sauerland erhebliche Mengen Platin enthält. aber in absehbarer Zeit ist ein hoher wirtschaft licher Ertrag recht unwahrscheinlich. Aenhlich verhält es sich mit dem Goldgehalt der Eder. Dieses Flüßchen, daß am Ederkopf im Rothaargebirge entspringt, woselbst schon die Kelten, die vor den Sachsen Südwestfalen bewohnten, Gold gegraben haben, führt auch heute noch goldhaltigen Sand mit sich, aber der Goldinhalt lohnt das Waschen nicht. Man glaubte nun im Ederdelta, beim Einfluß der Eder in die große Talsperre auf größere Ausbeute stoßen zu können, sah sich aber auch hier in den Erwartungen getäuscht. Die Geologische Landesanstalt glaubt nicht, daß das Sauerland Platin und Gold in nennenswerten Mengen liefern kann. ** Die Lebensfrage der Sparkassen steht im engsten Zusammenhang mit den allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen und besonders mit der Frage der Entwicklung der Währung, in der diese wirtschaftlichen Verhältnisse ihren Ausdruck finden.„Diese Frage bildete den Kernpunkt der Erörterungen des diesjährigen deutschen Sparkassentag in Goslar. Den Vortrag hierzu hatte Prof. Dr. Terhalle=Münster übernommen, der auf die inneren und äußeren Ursachen der Zusammenbruches der Mark einging und dann die Ziele der Bestrebungen darlegte, die zur Wiederaufrichtung der Mark dienen könnten. Der zweite Vortrag, der vom Direktor der öffentlichen Lebensversicherungsanstalten der Sparkassen im Freistaat Sachsen Dr. Voß gemeinsam mit Dr. Melver, Direktor der badischen Girozentrale in Mannheim gehalten wurde, befaßte sich mit dem Verhältnis der Lebensversicherungsanstalten zu den Sparkassen. Für die Praxis interessante Mitteilungen machte Generaldirektor der Landesbank der Rheinprovinz Behl zur„Hebung der Wirtschaftlichkeit der Sparkassenbetriebe". Als betriebstechnisch erstes Erfordernis bezeichnete er den Bruch mit der bisherigen Methode, das Personal für den Sparkassenbetrieb aus der allgemeinen Verwaltung der Gemeinden zu nehmen. Der Sparkassenbetrieb erforderte geschultes banktechnisch ausgebildetes Personal. Ferner erscheint die Lösung des Grundsatzes. daß die Unkosten auf die Kunden abzuwälzen seien, als unbedingt erforderlich. Eine besondere Aufmerksamkeit sei auch der Depotverwaltung zu widmen. Ferner sei die Vergrößerung der Spanne zwischen aktiven und passiven Zinsen anzustreben. Wir in Schwerte wünschen aber die Abwälzung der Unkosten auf die Kunden nicht! ** Volkshochschule. Heute, Donner'stag, beginnen die Vorlesungen in der Volkshochschule. Folgende Lehrgänge nehmen bereits ihren Anfang: Deutsch, Lehrer Honsalek, Geometrie, Rettor Lecking. Englisch für Anfänger, Frl. Theobold. Wärmelehre, Studienass. Worthmann. Neu eingerichtet ist ein Lehrgang im Zuschneiden und Anfertigen einfacher Kleidungsstücke. Dieser Lehrgang kommt einem dringenden Bedürfnis unserer heutigen Zeit nach. Muß doch jede Hausfrau und Mutter heute darauf bedacht sein, auf billige Weise und mit einfachen Mitteln mit Verwendung alter Sachen für sich und ihren Angehörigen Neues zu machen oder Schadhaftes auszubessern. Hierüber wird ihnen Anleitung und Rat erteilt. Die Teilnehmerinnen bringen Sachen mit, denn auf die Wünsche des einzelnen wird im weitesten Maße Rücksicht genommen werden. Da die gewöhnliche Dauer der Lehrstunde von 1½ Stunden erfahrungsgemäß für diesen Lehrgang zu kurz so dauert jede Lehrstunde 3 Stunden von 10 Uhr. Der Lehrgang findet in der Aula des nzeums statt, wo Nähmaschinen zur Verfügung stehen, und beginnt nicht heute, sondern am Donnerstag der nächsten Woche, am 28. Sept. Am Freitag beginnt der Lehrgang Deutsch, Studienrat Frieber und Französisch für Anfänger, Dr. Hoffmann. Es sei noch daran erinnert, daß alle Veränderungen im Lehrplan in der„Schwerteer Zeitung" rechtzeitig bekannt gegeben werden, außerdem durch Aushang in den Buchhandlungen von Neumann und Saatmann. ** Für das Kreiskinderheim in Schwerte wurde dem Vorstande durch Herrn Pastor Ohlig 50 i(fünfzig Mark) von N. N. überwiesen. Herzlichen Dank. Den Kindern im Kreiskinderheim Binz auf Rügen spendete ein Kinderfreund 100 K (hundert Mark). Der Kindertransport vom 18. September ist wohlbehalten in Binz angekommen. ** Ein nachahmenswertes Beispiel. Der Verband Deutscher Luxusporzellanfabriken und der Verband Deutscher Porzellangeschirrfabriken teilen ihrer Inlandskundschaft mit: Unsere Inderkommission hat die Untersuchung über die Höhe der Inlandpreise abgeschlossen und hat feststellen müssen daß die Verteuerung der Roh= und Hilfsstoffe eine wesentliche Erhöhung der Inlandspreise erfordert. Wir sind uns darüber klar, daß der errechnete Multiplikatvr die Lage von Handel und Konsum kritisch gestalten würde; anderseits sind wir uns aber bewußt, daß wir dann, wenn wir den neuen Verhältnissen nicht Rechnung tragen, die Lage der Betriebe sehr schwierig gestalten. Da aber die allgemeinen Verhältnisse in diesem Augenblick sehr ungeklärt sind, wollen wir mit der Festsetzung des neuen Preises noch warten, so schwere Opfer das auch den einzelnen Fabriken auferlegt, in der Hoffnung, durch dieses unser Verhalten zu unserem Teil dazu beizutragen, der Teuerungswelle Ein. halt zu gebieten, und den Konsum der von uns hergestellten Artikel im Inland aufrechtzuerhalten. Wir sind uns bewußt, daß eine einzelne Industrie sich gegen die Teuerung nicht zu sperren vermag, daß aber dem stürmischen Verlauf der Preisbewegung Fesseln angelegt werden könnten, wenn viele Industrien unserem Beispiel folgen würden, zumal wenn alle Roh= und Hilfsstofflieferanten einen ähnlichen Standpunkt finden würden. Dieser Erklärung schließt sich der Verband Deutscher Keramischer Malereien an. (Schade, daß das gute Beispiel nur von der Luxusindustrie und nicht auch von der Lebensmittel= und Bedarfsindustrie gegeben wird. Es ist immerhin bemerkenswert, daß man irgendwo zu der Ueberzeugung kommt, daß der Teuerungswelle Einhalt geboten werden muß.) ** Wo ist Wulle? Es stellt das Berliner Organ der Deutschvölkischen sein Erscheinen auf die Dauer von 8 Tagen ein. Da bis gestern abend weder der Hauptschriftleiter, Reichstagsabgeordneter Wulle, noch einer der Redakteure erreichbar waren, so konnte über den Grund der Einstellung nichts erfahren werden. Aus den Provinzen. Dortmund, 21. Sept. Wie die„Westf. Allg. Volkszeitung“ hört, wollen die hiesigen Biertrinker angesichts der neuen Preiserhöhung für Bier in einen Abwehrstreit treten. Wir glauben leider nicht an die Durchführung dieses an sich nur lobenswerten Beschlusses. Es wird zu viele Streikbrecher geben.(D. R.) Lünen, 21. Sept. Auf dem Rummelplatz am Schützenhof stürzte aus eine zum Schluß sich aufschwingenden Luftschaukel ein Mann aus Kappenberg namens Richter und fiel so unglücklich, daß er sich beide Arme brach und schwere Verletzungen am Kopfe zuzog, an denen er bald darauf gestorben ist. Witten, 21. Sept. Eine siebenklassige Schule ohne Religionsunterrichts soll in der Gerichtsschule am 1. Oktober errichtet werden. Vom Religionsunterricht wurden 345 Kinder abgemeldet. Den Untericht erteilen Lehrer, die zum Teil hier ansässig sind. Weddinghofen, 21. Sept. Dem Landwirt Vogt von hier wurden schon seit mehreren Wochen Kartoffeln von seinem Felde gestohlen. Trotzdem er sich nun längere Zeit hindurch nachts auf die Lauer gelegt hatte, gelang es ihm nicht, die Diebe zu erwischen. Es stellte sich jetzt heraus, daß die Kartoffeln am hellen Tage gestohlen wurden. Werl, 20 Sept. In Eierwährung bezahlte ein hiesiger Landwirt den Friseur M. für seine Arbeit.„Heute müssen Sie mich mal zum Friedenspreis rasieren“, meinte der Landwirt. Der Barbier ging darauf ein und erhielt zu seinem größten Erstaunen zwei Eier, die wie der Landwirt bemerkte, in Friedenszeiten je 5 8, zusam. men 10 S gekostet hätten. Soest, 21. Sept. Zwei Leichen in der Möhnetalsperre. Der Aufseher an der Möhnetalsperre bemerkte auf dem See zwei Leichen. Es gelang ihm, diese bald zu bergen. Wie verlautet, handelt es sich um eine 30jährige Frau und einen 19jährigen jungen Mann aus Dortmund. Nachrodt, 20. Sept. Zwei Arbeiter beim prengen getötet. Ein recht bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Samstag nachmittag in dem Betriebe der Westfälischen Steinindustrie hierselbst. Die Schießmeister Anton Kefenbaum und Paul Hellweg waren damit beschäftigt, einen Felsblock zu sprengen. Vermutlich explodierte jedoch die Sprengladung zu früh und die beiden Leute wurden von dem Steinregen überschüttet, wodurch einer sofort getötet wurde, der andere zwei Stunden später seinen Veichugen sten. Aplerbeck, 20. Sept. Als ein schwerer Junge entpuppte sich der Arbeiter Karl Aug. Krüner aus Trier, der als Obdachloser im hiesigen Polizeigewahrsam untergebracht war. Schon im Jahre 1918 ging Kr. als junger Mensch von Hause fort und fristete seitdem sein Leben von den Einkünften aus Diebstählen und gab sich auch der Bettelei hin. Mit noch einer andern Person, die noch nicht gefaßt werden konnte, führre er in Berlin mehrere Einbruchsdiebstähle aus, auch entwendete dieser Bursche Reisenden im Zuge Berlin—Hamburg Pakete wertvollen Inhalts. Krüner wurde dem Amtsgericht Hörde vorgeführt. fürjeden Schan nur Continental-Absätze und=Sohlen. Sie sind geschmeidiger undsparsamer als Leder, machen den Gang leicht und schonen die Nerven. Verlangen Sie von Ihrem Schuhmacher Absätre und Schlen So gut wie Continental-Reifen! Art laßt nicht von Art. Roman von H. Hill. (Nachdruck verboten.) „und warum nicht, wenn ich fragen darf?“ „Weil ich Ursache habe, zu vermuten, bist, etwas sehr Unüberlegtes zu tun— und etwas sehr Unkindliches und Pietätloses obendrein. Denn du hast doch wohl die Absicht, dich mit dem Doktor Odemar zu treffen jenem Halunken, der mehr als bloß verdächtig ist, deinen Vater ermordet zu haben.“ Er hatte bei den letzten Worten den Kopf zurückgeworfen, um sich nichts von der Wirkung entgehen zu lassen, die sie auf seine angebliche Stiefschwester hervorbringen mußten. Und er war sichtlich überrascht, als er gewahrte, daß sie sich nicht im mindesten hatte aus der Fassung bringen lassen. Sie streifte ihn nur mit einem geringschätzigen Blick und sagte in wegwerfendem Tone: „Wenn du den Wegelagerer gespielt hast, nur um mir wahnwitziges Zeug zu sagen, so entschuldigst du wohl, daß ich dir nicht länger guhöre.“ Sie machte in der Tat Miene, umzukehren; aber er hielt de erich. „Warte, bitte, noch einen Augenolia! Es ware besser für dich, wenn du meinen Worten das Gewicht beilegen würdest, das sie verdienen. Denn du wirst bald genug die Gewißheit erhalten, daß es nichts weniger als wahnwitzig ist, was ich soeben sagte. Jedenfalls kann ich dir versichern, daß die Polizei sehr eifrig auf der Suche ist nach jemandem, dem dein Vater am Tage vor seinem Tode, oder am Todestage selbst, ausdrücklich verboten hat, sein Haus noch einmal zu bevsen? „Und was hat das, wenn es wahr ze, nllt Fxelen Voltor Odemar zu tun?“ „Einfach das, daß jener Schreiber eben der Mann gewesen ist, dem das Verbot gegolten. Ich muß es wohl wissen, de ich selbst von meinem Vater mit dem Auftrag betraut worden war, ihm das Verbot zu übermitteln.“ Ediths Oberlippe zuckte abermals in tiefster Verachtung. „Du kannst nicht erwarten, daß ich dir Glauben schenke; denn ich kenne dich nachgerade zur Genüge, um zu wissen, daß du, wenn dir eine solche Waffe gegen ihn zur Verfügung stände, nicht einen Augenblick gezögert haben würdest, den Mann zu verderben, der aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen den Vorzug hat, von dir tödlich gehaßt zu werden. Du würdest mit deiner Information in demselben Moment zur Polizei gelaufen sein, wo du erfuhrst, daß man jenen Mann suche. isst mich „Gewiß, kam die rasche Erwiverung,„ou beurtelst mich vollkommen richtig. Ich würde das, was du mir zutraust, ohne allen Zweifel sofort getan haben, wenn es sich hier um diesen Odemar allein handelte. Denn ich leugne gar nicht, daß ich ihn mit dem größten Vergnügen ins Gefängnis wandern sähe. Aber ich hatte nicht nur an mich und an meine kindlichen Pflichten zu denken, sondern auch an dich. Wie würdest du dastehen, meine stolze, hoheitsvolle, unantastbare Edith, wenn die Welt erfahren müßte, daß dein Vater von demselben Burschen ermordet worden ist, den du ermutigt hattest, sich den unsinnigsten und vermessensten Hoffnungen hinzugeben?— Ich verlange durchaus nicht, daß du mir ohne weiteres Glauben schenkst; denn ich weiß ja, welche ungerechtfertigten Vorurteile du gegen mich hegst. Geh' getrost zu deinem Stelldichein mit dem ehrenwerten Herrn und frage ihn, ob es wahr ist, daß er heute vor acht Tagen, am Nachmittag des Festes, von unserem Grund und Boden verwiesen wurde, mit dem ausdrücklichen Verbot, ihn je wieder zu betreten. Ich bin begierig, ob er die Stirn haben wird, es zu leugnen. Damit stand er auf, um den Weg freizugeben, und deutete mit einer pathetischen Gebärde zu der Höhe des Hügels hinauf, wo er den Doktor Odemar vermuten mußte. Wohl, ich werde dich beim Wort nehmen und werde die Wahrheit oder Unwahrheit deiner Behauptung durch Doktor Odemars Zeugnis feststellen, erklärte die Komtesse kalt.„Aber das eine laß dir schon jetzt gesagt sein: wie auch immer seine Antwort auf meine Frage lauten mag, sie wird mein felsenfestes Vertrauen zu ihm nicht erschüttern onnen. Weil es so ist, und weil nichts, was du gegen ihn vorbringen magst, irgendwelchen Eindruck auf mich machen könnte, darum hoffe ich, daß du dir jedes überflüssige Wort über diesen Gegenstand ersparst, solange meine Mutter und ich noch gezwungen sind, auf Schloß Donnersberg zu verweilen.“ Damit schirtt sie hoch aufgerichtet an ihm vorüber, den schmalen Hügelweg hinauf. Er sah ihr nach, solange er den Bewegungen ihrer schlanken Gestalt zu folgen mochte. Die Wirkung, die sie mit ihrer letzten Erklärung beabsichtigt hatte, war jedenfalls ausgeblieben, denn auf seinem Gesicht lag noch immer ein hämischer, fast triumphierender Zug. Ob ich nun diesen Brief verloren habe, oder ob er mir von irgendeinem Halunken gestohlen worden ist,“ murmelte er,„ich denke, daß ich auch ohne ihn richtig operiert habe. Sie mag sagen, was sie will— diesen Stachel wird sie nicht mehr aus ihrer Seele reißen können.“ Damit drehte er sich um und schlenderte nach dem Schlosse zurück, eine lustige Operettenmelodie vor sich hinpfeisend. 13. Kapitel. Als Edith auf die kleine Lichtung hinaustrat, die den Gipfel des Hügels bildete, sah sie den Mann, dem ihr junges Herz gehörte, an dem Stamm des vereinzelten Eichbaumes lehnen, der inmitten des freien Platzes stand— allerdings nur noch als eine Ruine, denn ein zündender Blitzstrahl hatte den mächtigen Riesen des Waldes schon vor einer langen Reihe von Jahren zerstört. Doktor Odemar war so in Gedanken verloren, daß er ihr Näherkommen ganz überhört hatte; aber als ihn nun das Knacken eines unter ihrem Fuß brechenden dürren Zweiges auf ihre Anwesenheit aufmerksam machte, eilte er mit einem Freudenruf auf sie zu, und im nächsten Augenblick er sie in seinen Armen, die ersten Worte, die sie hatte sprechen wollen, mit seinen leidenschaftlichen Küssen erstickend. „Mein Liebling!" flüsterte er.„Mein armes, süßes, angebetetes Lieb!“ (Fortsetzung folgt.) Herne, 21. Sept. Wegen Mietsstreitigkeiten erschossen. Im benachbarten Holthausen. Amt Sodingen, hat der frühere Gärtner und jetzige Bergmann Amenda im Streit wegen Mietangelegenheiten den Bergmann von Borzetowski mit einem Jagdgewehr erschossen. Der Bergmann Kolopinski und ein unbetannter weiterer Bergmann wurden durch Schrotschüsse schwer verletzt. Amenda wurde verhaftet. Gelsenkirchen, 21. Sept. Das Kaiser denkmal beschädigt. Das Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf dem Kaiserplatz ist zur Nacht zeit von bisher unbekannten Tätern arg beschädigt worden. Von den vier Adlern, die die steineine Kaiserfigur umgeben, wurden die Köpfe, von der Kaiserfigur selbst ein Hand abgeschlagen, das Gesicht ist durch Werfen oder Schlagen mit einem schweren Gegenstand ebenfalls beschädigt worden. Oberhausen, 21. Sept. Eine Wildwest Szene ereignete sich abends in einer Wirtschaft an der Ostenfelder Straße. Während der Auseinandersetzung zwischen mehreren Gästen fiel auf dem Hofe plötzlich ein Schuß. Als eine Person nachsehen wollte, was dort geschah, wurde sie beim Betreten des Hofes von dem Arbeiter M. Heck mit einem Bierglase am Kopfe schwer verletzt. Dann betrat Heck die Wirtsstube und soll den Wirt tätlich angegriffen haben. dieser schoß dem Angreifer in der Notwehr eine Kugel ins Gesicht. Beide Schwerverletzten mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hamborn, 21. Sept. Goldwarendiebstahl. Einbrecher drangen nachts in ein Goldwarengeschäft in der Weselerstraße ein und stahlen Gold= und Silbersachen im Gesamtwerte von 200 000 M. Schwelm, 21. Sept. Vom Zuge überfahren und getötet. Hier wurde der mit Bahnarbeiten beschäftigte 52jährige Arbeiter Henkel vom Zuge überfahren und auf der Stelle getötet. Barmen, 21. Sept. Im Streit erstochen. In der Kuhlenbachstraße entstand zwischen mehreren Hausnachbarn ein Streit, in dessen Verlauf ein junger Mann namens Rauner von dem Arbeiter Hermann Winkler erstochen wurde. Der Täter konnte verhaftet werden. Ronsdorf, 21. Sept. Eine Hundertdollarnore schenkte ein in einer hiesigen Gastwirtschaft vorübergehend weilender Ausländer einem dort tätigen Aushilfskellner. Die Freude des Beschenkten kann man sich vorstellen, wenn man rechnet, daß die Note einen Wert von 150000 A darstellt. Aachen, 20. Sept. Die Not der Geistlichen. Von der Kanzel einer hiesigen Kirche wurde auf die schwere Not der Geistlichen hingewiesen. Der Geistliche teilte mit, daß er, um sein Leben fristen zu können, versucht habe, nebenamtlich als Nachtwächter angestellt zu werden. Mülheim Ruhr, 20. Sept. Um einiger Aepfel willen in den Tod. Als der Gutsbesitzer Neuten=Növermann in Fulerum mehrere Schulknaben, die seinen Obstbäumen einen Besuch abgestattet hatten, verfolgte, wurde einer der Knaben, der 12jährige Georg Hasselbach, aus Angst von einem Herzschlag betroffen. Der Knabe stürzte tot darnieder. Aurich, 20. Sept. Ein 14jähriger Knabe hatte aus dem Garten des Postmeisters einige Aepfel genommen. Die Mutter ging mit dem Knaben zu dem Postmeister und ließ ihn Abbitte tun. Dieser war aber damit nicht zufrieden, sondern drohte mit Anzeige beim Schuldirektor. Das hat den Knaben so mit Angst erfüllt, daß er sich erhängte. Er war der einzige Sohn einer Kriegerwitwe. Soll man noch sparen! Nachstehende Zuschrift, die auch einen praktisschen Vorschlag enthält, ist der„K. V.“ zugegangen. Es heißt darin: Welches ist die Ursache für die schrankenlose Vergnügungssucht? Zunächst wohl das Bestreben, sich für die furchtbaren Entbehrungen der Kriegszeit zu entschädigen. Dann aber auch der Gedanke, daß das Geld morgen schon im Werte gesunken und in einigen Monaten vielleicht ganz wertlos ist. Das erzeugt die Angstkäufe bei den Erwachsenen und den Vergnügungstaumel bei der Jugend. Alles Sparen scheint unter diesen Umständen sinnlos, und vernünftig nur wer das Geld bald ausgibt. Unsinn ist es Geld zur Sparkasse zu bringen oder einem Bekannten durch ein Darlehn aus der Verlegenheit zu helfen, hier wie da ist es verloren. Aber, wird man sagen, der Staat kann die Mark nicht halten, weil ihm die unmöglichen Kriegskosten auferlegt sind. Gewiß, ich wüßte nicht, wie die Regierung daran etwas ändern könnte. Wohl aber wäre dafür Sorge, zu tragen, daß die Geldentwertung im Innern nicht die furchtbaren Ungerechtigkeiten verursache, die jetzt an der Tagesordnung sind. Das der Kasse anvertraute Geld darf seine Kaufkraft nicht weiter verlieren, wenn der Sparsinn nicht ertötet werden soll. Hier— bei der Sparkasse wenigstens— könnte eine Reform einsetzen, wenn denn eine allgemeine Reform unerreichbar ist. Bei den Sparkassen müßten buchmäßig alle Beträge auf Goldmark zurückgeführt werden. Die Sparkasse, die das Geld auf Hypotheken ausleiht; sichert sich dem Hypothekenschuldner gegenüber auf dieselbe Weise. Häuser und Grundstücke sind aber als Sachwerte vom Fallen der Mark unabhängig. Der Sparkasse können daher keine Verluste erwachsen. Die Sparkasse wird alle Ein= und Auszahlungen in Goldmark buchen und zum Kurs des betreffenden Tages annehmen bezw. auszahher hatte nur der aus der Hand in den Mund Lebende weder Gewinn noch Verlust. Wer sparte. verlor; wer vorgte, gewann. Der Fleißige und Sparsame wurde gestraft, der Unsolide und der Spekulant begünstigt. Solche Zeistände müssen zum Ruin führen; das Recht muß maßgebend sein. Technisch würde durch Berücksichtitzung des verschiedenen Kurswertes der Mart den Kassen etwas mehr Arbeit erwachsen. Jedoch ist die Ungerech tigkeit jetzt so riesengroß, daß alle Bequemlichken zurückzutreten hat, zumal die Hebung des Ansehens der Sparkassen und ihrer Einlagen doch auch nicht zu verachten ist. Eine Erleichterung der Arbeit fkann dadurch erreicht werden, da man kleine Beträge ausschließt. Im Frieden nahm die Sparkasse nur Beträge von 1 Mark und hüher. das wäre jetzt 200 Mark und höher. Die Wichtig keit der Sache würde auch eine noch höher: Hinaufrückung rechtfertigen. Die Zurückführung auf den Goldwert allgemein durchzuführen, auch mit rückwirkender Kraft, ist gewiß schwierig und zum Teil nicht mehr möglich, aber wenn schon einmal ein Anfang gemacht würde, wäre viel gewonnen und ein Ausgangspunkt gesetzt für wertere Syritte. Nach außen würde der dem Unkuneigen ein reiches Deutschland vortäuschende Millardenflimmer schon sehr zusammenschrumpfen; nich innen werden Fleiß und Sparsamkeit und Redlichkeit wieder möglich werden und zu Ehren kommen. Dann ist auch dem Vergnügungstaumel ein starker Antrieb genommen. Für 1 Miltion* FßIum würde im Samburger Freihafen von einem Speichervoden gestohlen. Es handelt sich um eine Menge von 200 Klg., die der Orientbank gehören. * Einen ganz neuen Schwindlertrik vollführte ein Pfandleiher in Berlin, indem er seine eigenen Pfandscheine fälschte. Er stellte eigene Scheine auf fingierte Namen aus und ließ sic dann durch Pfandscheinschieber verkaufen. Die Scheine lauteten alle auf angeblich hinterlegte Brillant=Schmucksachen. Wenn dann die Käufer die Sachen einlösen wollten, wurde der Schein als gefälscht zurückgewiesen. Der Schwindler erhielt sechs Monat Gefängnis und verliert auch ved die Kontston. Buntes Allerlei. Eine Proletarier=Familie mit 1 Million Mark Jahresverdienst lebt in Berlin. Sie besteht aus 11 Personen. Die Mutter und die jüngste Tochter führen die Wirtschaft, 2 Töchter sind Verkäuferinnen, 1 ist Kontoristin, 1 Schneiderin, der Vater und 2 Söhne sind Bauhandwerker, 1 T i s c h l e r, 1 T r a n s p o r t a r b e i t e r. J ü n g s t r e c h n e t e n die 9 Personen ihren Jahresverdienst zusammen, und es ergab sich, wie der Vater in einer Gastwirtschaft erzählte, eine Gesamtsumme von 1000220 M Nach Abzug aller Steuern und Kassenbeiträge! Der vor dem Kriege erfolgreichste Herrenreiter, Major von Egan=Krieger von den Leibhusaren, der im Kriege ein Bein verlor, wagte sich trotzdem bei den Rennen in Zoppot zum ersten Mal wieder aufs Pferd und steuerte es gegen 5 Jokkeys zum Siege! * Die Danziger Hafenarbeiter haben mit großer Mehrheit beschlossen, in den Streik zu treten, weil ihre Forderung den jetzigen Tagelohn von 650 K auf 1300 zu erhöhen abgelehnt wurde. Lehle Brahtmeirungen. 40 000 deutsche Arbeiter nach Frankreich. TU. Berlin, 21. Sept. Zwischen der Chambre= Syndikale des Konstrukteurs En Ciment Arme, der 88 der bedeutendsten französischen Bauunternehmergruppen angehören, vertreten durch ihren Präsidenten Brice und der Leiter von Siemens Vereinigten Baustoffindustrie Berlin und Düsseldorf, vertreten durch Herrn Kommerzienrat Lehrer, ist, wie wir der Nachtausgabe des„Tag" entnehmen, am 14. September in Paris ein Vertrag abgeschlossen worden betreffs eines gemeinschaftlich aufzustellenden Programms für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete. Loyd George unvermutet nach London zurückgekehrt. TII. Amsterdam, 21. Sept. Aus London wird gemeldet. Lord George ist gestern abend unerwartet von seinem Landsitz nach London zurückgekehrt und hat für gestern abend einen Ministerrat einberufen. Kugelhandgranatenanschlag auf die Mannheimer Börse. TU. München, 21. Sept. Der Kugelanschlag auf die Börse, den der Nationalist Jansen ausgeführt hat, hat zur Verhaftung eines weiteren Täters in München geführt. Auf Anfrage erfahren die Münchener Neuesten Nachrichten durch die Polizeidirektion, daß hier ein Nationalsozialist verhaftet worden ist. Nähere Angaben sind bis jetzt noch nicht zu erhalten gewesen. Untreue gegen die Kameraden. Berlin, 21. Sept. Nach einer Meldung des Tageblattes wurden aus dem Büro des Fabrikarbeiterverbandes in Braunschweig 80000 Mark Bargeld gestohlen. Unter dem Verdacht der Täterschaft wurde der Gewersschaftsangestellte Rose verhaftet. Vobach=Schnitte sind zu haben im Verlage dieser Zeitung Velt=Neltse der Aode sind zu haben im Verlage dieser Zeitung stt Cer sonnenlose Sommer hat in uns das Verlangen nach warmen Tagen Srege erhalten, getragen von der Hoffnung auf schöne Herbsttage. Doch wenn es die Sonne noch so gut meint, es herbstelt; das duftige Sommerkleid, das so wenig zu Ehren kam, paßt nicht mehr, wir sehnen uns nach einer Abwechslung. Das gegebene Kleid im Herbst mit seinem warmen Sonnenschein und dem kühlen Schatten ist das Mantelkleid, das wieder mehr in den Vordergrund tritt. Das heißt, man nannte in der letzten Zeit jedes durchgehende Kleid Mantelkleid, wenn auch seine Verwandtschaft mit dem Mantel sich in keiner Weise feststellen ließ. Unter Mantelkleid versteht man ein Kleid, das so gearbeitet ist, daß es auf der Straße des Mantels entraten kann, es muß also im Zusammenhang gearbeitet sein und hochgeschlossen werden können, sobald es für kühle Herbsttage bestimmt ist. Und in unserer heutigen Zeit wird es auch im Winter im Hause getragen werden, und auf der Straße läßt es sich bequem durch den losen Mantel ergänzen. Die Jugend, die nicht absolut das Allerneueste haben muß, wird dem immer noch beliebten, weil überaus praktischen, verstellbaren Kragen den Vorzug geben. Wir haben hier einige Mantelkleider zur Darstellung gebracht, die allen Anforderungen entsprechen. Eine Konzession an den langen Rock, der nun einmal auch auf der Straße nicht zu umgehen ist, wenn er auch hier nicht die Länge des Hauskleides erreichen wird, bilden die verlängerten, losen Seitenbahnen. Dadurch, daß sie lose ausfallen, erscheint die Verlängerung nicht so markant, als wenn sie fest eingefügt sind. Diese Seitenbahnen sind gewöhnlich auch nach oben etwas erhöht, so daß wir hierin den ersten Schritt zur natürlichen Taillenlinie sehen können. Das Mantelkleid ist fast ausnahmslos mit Gürtel gearbeitet, der wie beim Kleide aus dem verschiedensten Material bestehen kann. Selbstverständlich darf Metall, das verwendet wird, an einem Anzuge auf der Straße nicht markant hervortreten. Eine hübsche Garnitur bildet immer noch Perlstepperei, in der Farbe des Kleides oder wenig abstechend, sowie Tresse und Pelz, letzterer als Röllchen oder schnialer Besatz an Aermel und Kragen. Der Aermel wird logischerweise wieder enger, sogar ganz eng, um die enge Linie zu betonen, nachdem er sich am Sommerkleid in unbegrenzten Dimensionen gusgetobt hut. g. Grag. Abb. 1. Mantelkleid mit verstellbarem Kragen und Stickereiverzierung. Hierzu Vobach=Schnitt A8049, G. öpel od. II. f. M. 30.= nevi M. 3.=f. Porto u. Versand. Aufdügelmuster 25789E für M.8.- nebst M. 1.50 f. Porto u. Versand erhältl. Asd. 2. Hochgeschlossenes Mantelkleid mit seitlichem Schluß, langen, engen Nermeln, Samtvorstotz und Perlstevperei. Hier zu BobachSchnitt A8080 Größe 1 oder II. fir M. 30.— nebst M. 3.— für Porto und 8, und erhältlich. Böd.§. Geld mit baldanschliebender langer Taille und Tressenbesatz, für ältere und stärkere Tameh gerienet. Hierzu Bobach=Schulit A8183, Größe 111 oder IV. für M. 30.— nern M. 3.— für Porto und Versand erhättlich. Abd. 4. Mantelkleid mit hohem Stehkragen, der auch offen getragen werden kann, lesen Rocktetten und Knopfdesatz. Zienzu, Schait à 8081, Größe 1I oder II. für M. 30.— nedst M. 3.—— für Porto und Versand erhältlich. *„ 90.4 ge0# M. 3.—für Portouno b. und erhältlich. Meg##—..40 1 859. 2 4706. 8 Verordnung über die öffentliche Brotversorgung vom 8. September 1922. Auf Grund des§ 31 Abs. 3 des Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 vom 4. Juli 1922(Reichsgesetzblatt l. S. 549) wird im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen und mit Zustimmung des Reichsrats verordnet: S 1. Versorgungsberechtigt sind nicht Personen, deren Steuerpflichtiges Einkommen für das Kalenderjahr 1921 nach dem Einkommensteuerbescheide für 1921 oder, falls solcher bei Feststellung der Versorgungsberechtigung noch nicht zugestellt worden ist, nach ihrer Einkommensteuererklärung für die alleinstehende Person 30000 Mk., für den Haushaltungsvorstand 30000 Mk. 15000 Mk. für jeden in dem gemeinsamen 5 ist sparsam im Gebrauch und bülig. ALLEINIGE HERGTELLES. NENKEL& Cin., DUSSELDORP An die Landwirte! Die Unzulänglichkeit der inländischen Gehat. Das Gleiche gilt für Personen deren Einkommen, insbesondere die fortschreitende Verschlechterung ohne daß eine inländische Einkommensteuerpflicht für der deutschen Valuta, sowie der Ruf nach einer das Kalenderjahr 1921 bestand, die obengenannte geregelten Brotversorgung zu erträglichen sein Einkommen im Wirtschafts=(Preisen haben für das laufende Wirtschaftsjahr jahre 1922/23 das vierfache des Einkommens nach nochmals die Ausschreibung einer GetreideAbs. 1 nicht übersteigt, bleibt versorgungsberechtigt. umlage zur unumgänglichen Notwendigkeit S*(gemacht Den Ländern liegt die unverkürzte Die Kommunalverbände haben vorbehaltlich der) Erfassung der reichsgesetzlich vorgeschriebenen Vorschrift, im§ 40 des Gesetzes über die Regelun9 Umlage ob. Da die Bevölkerung zum wesentdes Verrehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 gemaß)..., auf die Ernährung mit Gelreide § 35 daselbst die Maßnahmen zur Durchführung destlichen Teit auf die Wenahlung In—. Ausschlusses der nach§ 1 nicht Versorgungsberech=) angewiesen ist, so erwarte ich von den Getreidetigten aus der öffentlichen Brotversorgung so zu treffen, zern, daß sie die Behörden in der Aufdaß der Ausschluß am 16. Lktober 1922 wirksam wird.(bringung der Umlage nicht im Sliche lassen sorgung nur auf Antrag eintritt, und daß diesenigen, sondern talkräflig unterstützen iche welche die öffentliche Brotversorgung den Nachweis für das Vorliegen der Vi nad die Zu joder Jahreszelt wird es 501 Jung und Alt gern gesehen, wenn als ertrischende Nachspeise ein auf den Tisch Mit: 8. beanspruchen.] Selbst soweit stichhaltige Gründe für voraussetzungen Ermäßigung des Umlagezolls vorhanden sind, * 8 eto vin p zidestelle ist auf Erfordern Auskunftsliegt es im wohlverstandenen Interesse der ver Reichsggyreidert,u V.. Maßnahmen"(Pflichtigen, mit der Lieferung in den Grenzen über die nach Absatz 1 getroffenen Maßnahmen zuf Pflichlige#, nnt der Eirferung in den Grenzen erteilen und zum Zwecke der Kurzung des Bedarfs=]der Möguchkeit zu beginnen, um den Verdach anteils die Zahl der aus der öffentlichen Brotver=der mangelden Bereitwilligkeit zu entgehen sorgung Ausgeschlossenen anzuzeigen. Berlin, den 8. September 1922. Der Reichsminister für Ernährung u. Landwirtschaft: gez. Fehr. Auf Grund des§ 2 vorstehender Anordnung wird für den Landkreis Hörde angeordnet: zur Zeit im Verkehr befindlichen Brotscheine vorgegangen werden. Nr. 42 an(Woche, vom 15. bis 21. 10. 22), 998=94..9 der munhe..„„lingen#intel. Sollle es gleichwohl nicht gelingen, einzeine Teile der Landwirtschaft zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Lieferpflicht zu bewegen, so müßle gegen dies sowohl im Interesse der ihre Lieferpflicht erfüllenden Landwirte als auch im unabweisbaren Interesse der gesamten verbrauchenden Bevölkerung mit allen gesetzlich zu Gebote stehenden Mitteln unnachsichtlich Arnsberg, den 14. Sepiember 1922. Der Regierungspräsident: gez König. Vorstehenden Aufruf bringen wir hiermni Kenntnis. Wir verweisen nochmals auf unsere Bekanntmachung vom 15. ds. Mts. beir. die Ablieferung des ersten Drittels der daß die Lieferung zur Der Kreisausschuß des Landkreises Hördk. I westfälischer Blindenverein## 28 dortmund=Schwerte #8 2) Die von Nr. 42 an(Woche, vom werden für ungültig erklärt. Brot darf auf diese Marken nicht mehr verabfolgt werden. d) Jeder Einwohner des Kreises, der Anspruch auf die öffentliche Brotversorgung erhebt, hat dieses bis zum 30. 9. 1922 bei der zuständigen Orttbehörde(Bürgermeister, Amtmann) zu beantragen. Die Ortsbehörden sind berechtigt, einen Nachweis für das Vorliegen der Vorauesetzungen des§ 1 obiger Verordnung zu fordern. Nicht fristzeitige Anmeldung zieht den Verlust des Anrechtes auf die öffentliche Vrotversorgung nach sich..„4485 und e) Für die unter die öffentliche Vrotversorgung#umlage und erwarken, fallenden Einwohner werden in der Woche vom fristgemäß erfolgt. 9. bis 14. 10. 1922 neue Brotscheine ausgegeben.) Hörde den 18. Seplember 1922. Ueber Ausgabetage und Zeiten erfolgt von den Hörde, Ortsbehörden nähere Bekanntmachung. II. Gemäß§ 49 Ziffer 3 des Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 vom 4. 7. 1922(R. G. Vl. S. 537 fi) wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu fünfhunderttausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft, sofern nicht nach anderen Strafvorschriften eine schwerere Strafe verwirkt ist, wer ohne versorgungeberechtigt zu sein, die Versorgung in Anspruch nimmt oder den vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft zu§ 31 Absatz 3 erlassenen Ausführungebestimmungen zuwiderhandelt. Hörde, den 18. September 1922. 3884 Der Kreisausschuß des Landkreises Hörde. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Versicherungsvertreter als Beisitzer des Versicherungsamtes Hörde=Land soll im Dezember ds. Is. erfolgen. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Wahlberechtigt sind die Vorstandsmitglieder der Krankenkassen, die im Bezirke des Versicherungsamtes mindestens 50 Mitglieder haben. An der Wahl nehmen ferner teil die Vorstandsmitglieder 1) der knappschaftlichen Krankenkassen 2) der Ersatzkassen sofern sie im Bezirke des Versicherungsamtes mindestens 50 Mitglieder haben, die Ersatzkassen und die außerhalb des Bezirks des Versicherungsamtes seßhaften nassen außerdem nur, wenn sie ihre Beteiligung an der Wahl dem Wahlleiter rechtzeitig anmelden und die Zahl ihrer Mitglieder in diesem Bezirke nachweisen. Maßgebend ist die Zahl der Mitglieder, deren Beschäftigungsort(§§ 153 bis 156 R. V. O.) sich zur) Zeit des letzten Zahltages(§•393) vor der Feststellung im Bezirke des Versicherungsamtes befindet. Bei tern von Ersatzkassen, bei unständig Beschäfin Kasse Kommt. Mit trischen gekochten oder eingemachten Früchten, mit Rhabarber oder Tmit Fruchtsaft angerichtet, ist dies zugleich eine nahrhafte und gesunde Speise. Der besondere Zusatz von knochenbildenden Salzen in Dr. Oetker’s Puddingputver macht diese zu einem hervorragenden Nährmittel für heranwachsende„Kinder, und sollte diesen so oft als möglich vorgssetzt werden. Hohes Einkommen ist Ihnen sicher durch Selbstfabrikation und Vertried unseres erstklassigen Massenartikels als Beruf oder als Redenbeschäftigung. Interessenten, die 1000,— M. besitzen, erhalten kostenlos bei Einsendung von 10.— Mark für Porto usw. Auskunst und Aufklärung durch Ernst Funke, Zeitz. — zu kaufen gesucht. Näheres i. der Geschst. Dr. Oetker’s Puddingpulver kommen niemals lose, sondern nur in OriginalT paketen mit der Schutzmarke P„Oeiker's Heilopt in deo-Handel. Empfehle prima SpeheWss zur Einkellerung. Fr. Bahrensmann Bestellungen werden noch entgegen genommen Lieserung kann auf Wunsch sofort erfolgen. Liter=, Kaufe sämtliche Dreiviertel= und Weinflaschen. die höchsten Tagespreisen. Anöree, Ankerdiele. Zahle Honntag, den 24. Jeptember 1922 uchntgs 4 ühr i Frschuh. Tesigrnhruch Wohltätigkeits=Konzert Kgau Mitwirkende: Männergesangverein„Cäcilia“ Schwerle unter persönl. Leitung des Musikdirektors hanemann=Iserlohn Frl. Meta Strack(Rlt), herr Frih Schäfer (Bariton) u. pianist Geckinghaus=Dortmund Nach dem Konzert: Geselliges Beisammensein mit Ball! uesers Kaffee Dülken, Hamburg, Mannheim, Cassel. Beziks=Verlretung und Fabrik= Nlederlage & Co., 6. m. b. h., Schwerte Markt 9. Verkauf nur an Konditoreien u. Wiederverkäufer chen verschwinden meist sehr schnell,wenn man den Schaum von Zucker’s PatentMedizinal-Seife abende eintrockuen läßt Schaum erst morgens abwaschen und mit Zuckcoh-Creme nachstceich. Großartige Wirkung von Tausenden bestätigt. In allen Apotheken, Drogerien, ParAmerie= u. Friseurgeschäften Wadetartute-drücknr ait. e. dus Eintrittskarten im Vorverkauf 10 Mk., an der Kasse 15 Mark. Vorverkaufsstellen: Liaarrenhandlungen imtarig, Hüßteusträße Schotter und Mfnke andlungen. Kreis, gegnghofftr., und Winkelmann, Hüsingstragt. 26 KRR8RRNNN6 Mitgliedern tigten(§ 442) und solchen Mitgliedern, u## Kassen auf Grund der§§ 176 und 313 angehören und einen Beschäftigungsort nicht haben, tritt an Stelle des Beschäftigungsorts der Wohnort. Bei Hausgewerbetreibenden ist der Ort ihrer eigenen Betriebsstätte (8 466), bei den in Wandergewerbebetrieben Beschäftigten der Ort maßgebend, bei dessen Ortspolizeibehörde der Wandergewerbeschein beantragt worden ist(§ 459). An Stelle der Vertreter der Versicherten im Vorstande wählen bei den knappschaftlichen Krankenkassen die für den Bezirk des Versicherungsamts zuständigen Knappschaftsältesten, bei den Ersatzkassen, die örtliche Verwaltungsstellen haben, die Geschäfteleiter der für den Bezirk des Versicherungsamts zuständigen örtlichen Verwaltungsstellen. Auf Grund der Ziffer! Nr. 4 Absatz 2 der Wahlordnung fordere ich die Ersatzkassen und die Kassen, die außerhalb des Bezirks des Versicherungsamtes. ihren Wohnsitz haben, auf, bis zum 7. Oktober 1922 ihre Beteiligung an der Wahl bei mir anzumelden und die Zahl ihrer anrechnungsfähigen Mitglieder nachzuweisen. Die Ersatzkassen haben Por= und Zunahmen, Stand und Wohnort des Geschäftsleiters der hiesigen Verwaltungsstellen, die knappschaftlichen Kronkenkassen Vor= und Zuname, Stand und Wohnung der Knappschaftsältesten anzugeben. Hörde, den 15. September 1922. 3897 des Versicherungsamtes Hörde-Land: gez. Hansmann, Landrat. Obamste. 1c Gond W. N 1PPUS I * Nur dai Vel! für SChanfer Nur uauurch, daß ich„schw Schlen“ verwenden lasse. Dieselben sind zu haben bei Lrmmmmgmngig Handel und Börse = olkswirtschaft aine Berliner Börsen kurse vom 20. September 1922 mitgeleilt vom Barmer Bank=Verein, Schwerke 5% Deutsche Reichsanleihe....... 77½ Barmer Bank=Verein.......... 210 Deutsche Bank 545 9se 1 Dresdner Bann Hamb.=Amer.=Pak. Allgem. Elektr.=Ges. 738 Paroper Walzwerk.......... Bochumer Guß 2000 Bösperde Walzwerk............ 930 Daimler Motoren 440 fl. HItzograd, Schuhmachermeinter — Benningewag 26.— Spezialltät: Anfertigung von orthopädischen Schuhen für Kriegsbeschädigte. Zugelassen vom Versorgungsamt Dortmund. ec2 kola und Maf en en 0 Fommt 466) Erzeugnisse erster Firmen. Verkauf nur an Wiederverkäufer zu Fabrikpreisen. oder leere Zimmer mit Kochgelegenhett oon ruhigem Eehepaar per dald gesucht. Angedote uner Nr. 3894 „a die Geson. d: Jettung. — Junger, sucht solider Maurer mindere ich die Kosteng Moloren.............21g ir SchuhreparaturenvDeutsche Kaliwerke Deutsch=Luxemburg 2360 Dynamit Elber,. Fardw............. 2090 Essener Steinkohlen...... Gelsenkirch. Bergw 2450 Gasmot. 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Die Stener konnte nämlich auf fast sechs Miltionen Taler an die General=Steuererheber verpachtet werden, und man weiß ja, wie jene Herren zu Werke gingen! Und diese harte, gar nicht einmal in den Staatsschatz, sondern in die Schatulle des Königs fließende Steuer— welchen„nützlichen“ Gebrauch der fünfjährige Monarch davon gemacht hat, ist nicht bekannt geworden — mußte das französische Volk kaum zwei Jahre nach Beendigung eines dreizehnjährigen, alle Kräfte der Nation in Anspruch nehmenden schweren Kampfes, des spanischen Erbfolgekrieges, aufbringen! Diese„Gabe der Loyalität“, wie die nichts zohlenden Höfliuge sie guphemistisch nannten, hat übrigens eine frappante Aehnlichkeit mit den„Prinzessinnensteuern“, wenn eine Fürstentochte„zur Freude des Landes" vermählt wurde, und den„Nadelgeldern“, deren deutsche Fürsten von ihren getreuen Feudalständen für Höchstihre Gemahlinnen sich versahen, und die ihnen dann auch „alleruntertänigst“ offeriert, von Serenissimo„allergnädigst akzeptiert“, und von Bürgern und Bauern nicht selten auf dem Wege der Exekution beigetrieben wurden— Steuern, welche im lieben deutschen Vaterlande erst seit wenigen Jahrzehnten in Begfall gekommen sind, Wie das Mahagoniholz nach Europa kam. Zwei Jahrhunderte lang hatten die Spanier bereits Zentralamerika im Besitz, bevor sie daran dachten, das schöne Holz des Mahagonibaumes zu einem Handelsartikel zu machen, und vielleicht wären sie nie auf diese Idee gekommen, wenn nicht zu Anfang des 18. Jahrhunderts der Zufall nachgeholfen hätte. Der englische Kapitän Gibbon hatte im Jahre 1705 auf einer Reise nach Westindien einen Rothafen an der Küste von Honduras aufgesucht, einige Havarien seines Schiffes auszubessern. Der Zimmermann, der an Land geschickt wurde, um das passende Holz zu besorgen, fand nur einen Mahagonibaum brauchbar, der mit vieler Mühe gefällt, zu Planken zersägt und an Bord gebracht wurde. Nach Vollendung der Reparaturarbeit blieb noch etwas Holz übrig, das man für später im Schiffsraum aufbewahrte. Als das Schiff in seinem Heimathafen London wieder angekommen war, fand sich das Holz wieder vor, und da der Bruder des Kapitäns, ein sehr gesuchter Arzt, sich gerade ein neues Haus bauen ließ, schenkte es ihm der Kapitän. Die Zimmerleute, die das Holz verwenden sollten, erklärten aber bald, es sei zur Verarbeitung zu hart, und deshalb wurde es achtlos zur Seite geworsen. Viel später erst kam der sparsame Dr. Gibbon auf das Holz zurück und gab es seinem Schreiner, der daran seine Kunst erproben sollte. Auch dieser hielt das Holz zunächst für unbrauchbar, kam aber bald auf die wunderbare Politur, die es annahm, fertigte Möbel daraus, die in ganz London Aufsehen erregten und das neue Holz so in Mode brachten, daß man eigens Schisfe ausrüsten mußte, um das Holz nach Europa zu holen. SS##. * 9 8 E E 9 82 ####E SeiiceI. Bearbeitet von E. Schallopp. Aufgabe Nr. 375. Von Dr. E. Palkoska in Prag. Im Problemturnier des=Magyar Sakkujsage preisgekrönt. Schwarz: 15 Steine. Auslösung des Rebus aus voriger Nummer: Es reift d. Broße, das Gute, nur langsam, aber es reiset gewiß zur herrlich erquickenden Ernte. Weiß zieht an und setzt mit dem 3. Zuge matt. 4—1SS 8• 13—99S 3 47—g#S 8 Cu 98—9N 3 9-1PS +8X) 88—9|S ·3* 9Xf'S ·S 9-1PS** 402—83(1 s* 88—89(1 3 79—1sg*** 4g2(X) 18-VI'S• 0—10S 10—9 40—PS•S · IPX9OS X FPXIT 59— Partie Nr. 378. Aus einem unlängst zu Leipzig ausgefochtenen Wettkampf. Sizilianische Partie. Weiß: R. Teichmann, Berlin. R. Spielmann, München bzw. Wien. Schwarz: Weiß: 1. e2—64 2. Sbl—c3 3. Sg—e2 4. 42—44 5. Se2Xd4 6. Sd4Xc6 7. Lfl—43 8. 0—0 9. Lcl—f4 Schwarz: 67—05 e7—e6 Sb8—c6 c5Xd4 a7—26 b7Xc6 47—45 S88—16 L18—b4 Nicht gut, wie die Folge lehrt. Besser war es jedenfalls, den Läufer nach g7 zu estwickeln. 10. e4—e5! S16—47 11. Ddl—g4 g7—66 12. Tf1—el c6—05 Damit wird dem schwarzen Läufer die Rückzugslinie nach dem hart bedrängten Königsflügel abgeschnitten. Es mußte noch immer, wie das„Rigaer Tageblatt" bemerkt, L54—18 mit nachfolgendem L18—g7 geschehen. 13. a2—a3 L54—a5 Verhältnismäßig besser war noch das Schlagen des Springers auf cs, obgleich auch dann Weiß das bedeutend bessere Spiel behalten hätte. Nach dem Textzuge geht nun das schwarze Spiel schnell zugrunde. 14. Lf4—85 D48-b6 15. b2—54 Prachtvoll gespielt! 15. c5Xb4 16. Sc3Xd5I e6Xd5 Wie leicht ersichtlich, helfen auch andere Züge nicht mehr. 17. e5—e6! 17—15 18. e6Xd7+ Kc8Xd7 19. Lo3Xf5-I Aufgegeben. Nach g6Xs5 20. Dg4X15+ Kd7-c7 oder c6 21. Tel —e7 bzw. Df5—f6- usw. ist das schwarze Spiel angenscheinlich schnell verloren. „—— Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. General=Anzeiger für den Kreis Hörde. Haupt-Annoncenblatt. M entgegnete Vera pikiert,„der Baron de Chatelaine.“ Es reizte sie, daß Gundula mit so zweifelnder Miene auf das Papier starrte. „Dieser Neid.“ dachte Eugenie,„mich soll doch wundern, wenn uns nicht von dem Mädel Unheil kommt 44 g. M. „Es ist nicht möglich, sügte Gunoula mehr sich selbst,„nicht möglih— kannst du mir nicht * 6 23 S S: 8 85 5 5 5 8 ∆ E 95 9 55 8 S 5 5 P 2 90 2. 8•6 S•3 5 55 6 95 S 0 S R S0ES zu ein Glaubst du Anatole zu du Bild des Barons zeige::, „Nein. Wozu auch tennen?“.„.„i.„ammt u. 4.5 „Ich weiß es nicht. Doch wie commt es, daß keine Photographie von deinem Verlobten hast?“ „Das kann ich dir mit wenigen Worten sagen. Anatole bat mich um mein Bild, und da ich gerade schlechter Laune war, schlug ich seine Bitte rundweg ab. Das verstimmte ihn natürlich, und er gab mir auch sein Bild nicht, kam auch auf diese Sache nicht wieder zurück, weil ich ihn schlecht behandelt und er meine Launen schon fürchten gelernt hatte.“ „Um so mehr ist es geboten, dem Baron jetzt Entgegenkommen zu zeigen,“ äußerte Eugenie:„schreibe ihm nur, daß die Verlobungsfeier, seinem Wunsche entsprechend, am Tage seiner Ankunft bestimmt stattfinden soll. Du bist ihm diese kleine Genugtuung wirtlich schuldig, Vera. Viel Freundlichkeit hat der Baron bisher noch nicht von dir erfahren. Junge Leute verloben sich doch aber, um sich gegenseitig Liebes zu erweisen.“ 4 9 „Ich muß in diesem Faue aber doch Vera recht geben,“ meinte Gundula nachdenklich.„Warum solche Uebereilung? Fürchtet der Baron, daß Vera noch in letzter Stunde ihr Wort zurücknimmt? Oder leiten ihn andere Gründe? Das natürlichste wäre doch, daß er in zwanglosem Verkehr zunächst Fühlung mit der Familie zu erlangen suchte, auch seiner Braut seelisch näherzukommen trachtete. Es handen: sich doch um keine Konvenienzehe.“ „Und wenn schon!“ rief Vera,„von dieser Ueberstürzung will ich nichts wissen. Anatole hat sich meinen Wünschen zu fügen, daran muß er sich von vornherein gewöhnen..52 5#### „Es fehlt nur noch,“ sagte Eugenie vissig,„daß du dich von Leuten, welche dir dein Glück nicht gönnen, aufhetzen läßt, Vera. Sei doch verständig! Es ist ja nur zu deinem Vorteil, wenn du in Kleinigkeiten nachgibst. Der Baron ist als Aristokrat ein Formenmensch, jedes unklare Verhältnis ihm unangenehm. Darf er sich vor aller Welt als dein Verlobter betrachten, so kann er viel harmloser mit dir verkehren, als ein Freund unseres Hauses. Höre auf mich und erfülle seinen Wunich, er wird es dir Dank wissen!" Gundula ging still hinaus. Sie hielt es nicht für nötig, den Angriff ihrer Stiefmutter zu parieren. Sie sann und grübelte und konnte zu keinem Ende kommen. Wenn das, was sie vermutete, sich bewahrheiten sollte, durfte die Verlobungsfeier nicht stattfinden, oder der Name Eicke war für alle Zeit kompromittiert. Wie aber sollte sie verhindern, was Eugenie mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln betrieb? In Gundulas selbstlosen Sinn konnte die Stiefmutter sich nicht hineindenken, sie hielt dieselbe im Gegenteil für neidisch und hinterlistig und würde schon aus diesem Grunde niemals die Ratschläge ihrer Stieftochter befolgt haben. Sich an den Vater zu wenden, würde absolut keinen Zweck gehabt haben; denn er besaß keinen Einfluß auf die Entschließungen seiner Wie aber sollte sie, Gundula, dastehen, wenn sich ihr Verdacht nicht bestätigte? Handschriften können einander ähnlich sein. Nein, nein, sie durfte nichts unternehmen, mußte ihren Argwohn für sich behalten, um nicht von vornherein für mißgünstig, für einen Störenfried gehalten zu werden. 4 Inzwischen sagte Eugenie zu ihrer Tochter: „Hast du gesehen? Der Neid sunkelte ihr nur so aus den Augen; sie wird alles daransetzen, um die Verlobung zu hintertreiben. Du solltest vorsichtiger sein, Vera; diese scheinheiligen Geschöpfe vermögen viel. Wenn sie es darauf anlegt, den Baron für sich zu gewinnen, gelingt ihr Anschlag möglicherweise, besonders, wenn du fortfährst, ebenso unliebenswürdig gegen Anatole zu sein, wie du es in Paris warst.“ „Wenn Chatelaine mehr Gefallen an Gundula als an mir findet, so mag er sie heiraten,“ meinte Vera mit größter Seelenruhe,„ich weine ihm keine Träne nach und rühre nicht den kleinen Finger, um ihn zu fesseln. Darüber aber, daß Gundula hier ein intrigantes Zwischenspiel treiben, Anatole für sich zu winnen trachten könnte, darfst du beruhigt sein. Kleinlich und schlecht ist das Mädel nicht.“ „Ja, aber warum sucht sie die Verlobung zu hintertreiben? Wie erklärst du dir das?“ Vera zuckte die Achseln.„Pedanterie, uvertriebene Vorsicht. Laß sie doch!“.. Berschm 8, „Sei nur nicht zu vertrauensseng, Verachen. In der Liebe hört der Edelmut auf. Vielleicht hat Gundula deinen Verlobten bereits früher auf ihren Reisen kennen gelernt und er hat sich vorübergehend um ihre Gunst bemüht. Ich bleibe dabei: sie gönnt ihn dir nicht, sie ist eifersüchtig auf dich.“ „Da magst du vielleicht recht haben, Mama,“ meinte Vera nachdentlich.„Auffällig war ihr Benehmen jedenfalls; sie schien Anatoles Handschrift zu kennen. Nun, sie soll mich nicht umsonst gewarnt haben, ich werde meine Augen offen halten.“ „So gefällst du mir schon besser. Und nun schreibe Anatole, daß du seinen Wunsch gern erfüllst, und daß die zur Verlobung geladenen Gäste versammelt sein werden bei seiner Ankunft.“ „Gut, Mama, ihr mögt euren Willen haben. Ich füge mich aber gegen meine Ueberzeugung. Es ist eine Stimme in mir, die mich vor dieser übereilten Feier warnt.“ „Was sind das für törichte Bedenren! Wie kannst du von Uebereilung sprechen, wo du Anatole seit Monaten kennst und Papa auf seinem Schlosse persönlich Umschau gehalten hat!“ die Sache hinFestprogramm „Gewiß, es wäre ja auch zwecklos, auszuziehen. So wollen wir nur das entwersen... ae sctmanden mie St 8. Sahi, Die nächsten Tage schwanden wie Stunden bahin. Die Einladungskarten wurden geschrieben, das nötige Aushilfspersonal gemietet, die verschiedensten Aufträge an Konditorei, Stadtküche und andere Lieferanten erteilt. Es sollte ein Fest werden, von dem man noch Jahr und Tag sprach. ticum Greinith. Eicke war von einer nahezu furstlichen Freigiebigkeit. Er hatte nur für diese eine Tochter zu sorgen. Da durfte keine Summe zu hoch sein. Gundula besaß ihr eigenes, großes Vermögen, und wer weiß, ob sie je heiratete.* Es mußte schon ein sehr feinsinniger, durchgeistigter Mann sein, der sich für die sanfte, stille und scharf beobachtende Gundel interessierte. Für all die oberflächlichen, witzigen, hypermodernen jungen Leute, welche hier verkehrten, kam ihre süße Schönheit und zarte Mädchenhaftigkeit gar nicht in Betracht. Ehe man sich dessen versah, war der bedeutungsvolle Abend herangekommen. Das Thermometer stand tief unter Null, starker Frost war eingetreten. In der Villa Eicke hatte man zu einem Frühlingsfest eingeladen und dementsprechend alle Räume dekoriert. (Fortsetzung folgt.) 2 — 6 8 P ESE 5S•5 56 SePs 9 835 5 S 9 * E 6 S 5 5 S GBES S SSE S O S 5 G 5 9 5 2 65 B a 5 85 S S 58 5 69 1 65 5 6 2 E 2 6 5# 5 S 1. 5 # S E S 554) E F• m S 6 S 6 18 98•6 5 5 S E E* S.S6 5 2 S EiS 6 „ E 5 10 E E 6* 52 S *** 5 8 *• 8 19 5 *— S 8 S 69 S.8 *" 00 * S 5 • S S 50E E Sin.8 **"** 9 2 2 s0 S•2 * EEgEG * 2 2 5 8 51 an 6 S# BS 5 5 5 E 5 Si SS E S## 8 2 SOTEEEEE * S St Aus Tier- und Pflanzeureich. Ein milchgebender Baum in Amerika. Ein Baum, der Milch gibt, findet sich im Gebiet der Kordilleren, und zwar nach Berichten englischer Naturforscher von der Küste von Barbula(Provinz Caracas) bis zum See von Makakaibo. Der merkwürdige Baum gleicht dem amerikanischen Sternapfelbaum; seine länglichen, zugespitzten und wechselnd stehenden Blätter zeigen auf der unteren Fläche hervorspringende, parallel laufende Seitenrippen, die eine Länge von zehn Zoll erreichen; wenn man in den Stamm dieses Baumes Einschnitte macht, so fließt eine Menge zieilich dichter Milch heraus, die, im Gegensatz zu den scharfen, bitteren und mehr oder weniger giftigen Milchsäften aller übrigen Pflanzen, einen lieblichen Geschmack und sehr angenehmen Geruch besitzt. Die Neger und die Arbeiter in den Pflanzungen nennen ihn die„Pflanzenkuh“ oder den Kuhbaum, und genießen die Milch in den Schalen der Frucht vom Tutumo oder Flaschenkürbisbaum, indem sie ihr Mais= und Maniokbrot darin eintauchen. Zur Zeit, wo der„Kuhbaum“ die meiste Milch liefert, werden die Neger von ihrem Genuß„zusehends fetter". Läßt man den Saft an der Luft stehen, so bildet sich auf seiner Oberfläche eine elastische Haut von animalischem, gelblichen Aussehen, die einem käseartigen Stoffe gleicht; die geronnene Masse wird in fünf bis sechs Tagen sauer. In Cancagua nennen die Einwohner den Baum, der diesen nährenden Stoff gewährt, Milchbaum. 82 Schutzhütten-Romantik. Humoreste von Karl Orth. IIII(Schluß.)(Nachdr verboten.) fallend schweigsam gezeigt hatte, schüchtern einzuwenden: „Ich kann gar nicht finden, daß er so übel aussieht. Wenn er nach einer Hochtour von der Sonne verbrannt ist, und wenn er ein Stück Brot und Käse dieser entsetzlichen Erbsensuppe vorzieht, so tann er darum doch ein sehr anständiger Mensch sein. Und er hat jedenfalls ein recht hübsches, kluges Gesicht.“ Frau Amalie gebot ihrem vorlauten Töchterchen Schweigen, und Herr Mertelmeyer bemerkte spöttisch, im Punkte des Schnarchens werde man sich nun wohl auf einiges gesaßt machen dürfen. Man konnte derartige Befürchtungen um so zwangloser äußern, als der Urheber der Mißstimmung wirklich im benachbarten Schlafraum verschwand, wo er sich, wie man durch die offene Tür sehen konnte, auf die letzte der fünf Lagerstätten niederstreckte. Schnarchen hörte man ihn vorläufig noch nicht, da man aber unmöglich warten konnte, bis er durch derartige Naturlaute ankündigen würde, daß er eingeschlasen sei, so schickte man sich endlich an, seinem Beispiel zu folgen. Herr Mertelmeyer mußte sich zu dem Lager an der Seite des unheimlichen Fremden bequemen, dann türmte sich als weiteres Bollwerk Frau Amalies gewichtige leibliche Hülle vor Fräulein Berta auf, die nach der anderen Seite hin durch die Person ihres Vaters gegen alle etwaigen Gefahren gesichert wurde. Die Bejürchtung der fürsorglichen Familienmutter, daß sie kein Auge würde zutun können, erwies sich glücklicherweise als grundlos. Wenigstens war sie ganz sicher, schon etliche Stunden geschlasen zu haben, als sie durch ein seltsames, nie gehörtes, Furcht und Entsetzen einflößendes Geräusch aufgeschreckt wurde. Im ersten Moment war sie darauf und daran, um Hilfe zu rufen, dann aber dämmerte ihr allgemach eine Ahnung auf, wie diese schrecklichen, rasselnden, sägenden, knarrenden u donnerrollenden Laute zu erklären seien. Denn sie kamen von der Seite her, wo sich das Lager des Fremden befand. Und wenn Frau Amalie auch noch nie einen Menschen auf ähnlich grauenhafte Weise hatte schnarchen hören, so war sie über eine Erklärung des schauerlichen Getöses nun doch nicht mehr im Zweifel. „Fürchtest du dich, mein Kind?“ flüsterte sie nach der anderen Seite hin. Und dann, da sie keine Antwort erhielt, wesentlich akzentuierter:„Fürchtest du dich, mein Kind?“ Aber in dem Kasten Nr. 4 blieb alles mäuschenstill, und als Frau Amalies Hände in der tiefen Finsternis nach dem schweigsamen Töchterchen tastelen, fühlten sie nichts als eine steinharte Matrape. Von den gräßlichsten Vorstellungen gepackt, arbeitete sich die wackere Dame aus ihrem Sarge heraus und in das anstoßende Gastzimmer hinaus, durch dessen kleine Feuster die mondtlare Nacht eine matte Helligkeit sondte. Es war leer, aber die Hüttentür stand offen, und draußen gewahrte Frau Amalie die Silhonetten zweier menschlicher Gestatten. Nur eine halbe Minute noch, und sie stand in sprachlosem Entsetzen vor Fräulein Berta und dem bärtigen Fremden. „Berta— mein Kind! Um des Himmels willen, was soll das bedeuten?“ rief sie in begreiflicher mütterlicher Erregung. Der Fremde aber lüftete mit weltmännischer Artigkeit seinen verschlissenen Lodenhut und sagte lächelnd: „Gnädige Frau durfen dem Fräulein nicht zür nen, weil es sich gleich mir durch die erstickende Luft des Schlafraumes= und die Naturleute eines unserer Gefährten ins Freie hinaustreiben ließ. Gnädige Frau gestatten mir, mich vorzustellen: Dr. Robert Heßling.“ Frau Amaties Angen wurden weit.„Robert Heßling?“ wiederholte sie.„Doch nicht— doch nicht der Dichter Heßling?“ „Es gibt Leute, die mir die Ehre erweisen, mich so zu neunen,“ erwiderte er bescheiden. Fräulein Ber##### Mama aber hätte schier einen Freudenschrei ausgestoßen; denn die Belanntschaft mit einem wirklichen, einem berühmten Dichter war ein Glück, das weit über ihre kühnsten Hoffnungen hinausging.„ „Welch ein romantisches Zusammentressen: mef sie.„Ja, du hattest ganz recht, mein Kind, der Gesellschaft dieses plebejischen Schnarchers Mertelmeyer zu entfliehen. Lassen Sie uns denn gemeinsam das erhabene Schauspiel des Sonnenausganges erwarten, hochverehrter Herr Doktor!“ Die beiden jungen Leute aber blickten einander bedeutsam lächelnd in die von einem verschwiegenen Glücke leuchtenden Augen. S E Eine Loyalitätssteuer. Zu den fast unerschwinglichen und stets mehr oder minder willkürlichen Steuern, durch die in der„guten, alten Zeit“, das heißt vor der Jievolution von 1789, das gebuldige französische Volk belastet und ausgesogen wurde, gehörte auch die Steuer, die ihm bei jedem Regierungswechsel auferlegt wurde. Mau nannte sie kurzweg die„Thronsteuer“; in den Ausschreibungen aber hieß sie, zart umschrieben,„die Abgabe der erfreutichen Gelangung zur Krone"(ie droit de joyeux avénement à la couronne). Als im September 1715 der fünfjährige Louis von Bourgogne, also ein vollständiges Kind, als Ludwig XV. unter der Veimundschaft des Herzogs von Orléaus den Thron Fronkreichs bestieg, kostete die ungeW