Regelmäßige Beilagen: Schwerter Hausfrau und Mutter. Aus dem Reiche der Mode. Heimatdlätter u Lustiges Allerlei. Kinderzeitung: Unser Blatt u Untershaltungs- u. Romandeilage. u Spiel, Sport und Curnen. n Lebensbild. Kunst u. Wissen. u Gartenratschläge. Verbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Desthofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde. Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises.— Generalanzeiger für den Kreis Hörde. Die„Schwerter Zeitung“ erscheint werktäglich. n Hauptgeschästzstelle, Druck und Verlag: Corl Braus. Celegr. Adr.=Braus, Schwerteruhr. Cel.62. Postscheck: Dortmund 2852 Verantwortliche Schriftleitung: Karl Nichter; Stadt und ProvinzItiedr.Kraas; sämtlich in Schwerte. Nr. 165 Montag, 17. Juli 1922 55. Jahrgang Zum Geleit. Es reut mich nicht! Mich reut kein Schärflein, das am Weg der Arme, im Bett ein Kranker ungeprüft empfing. Daß durch ein Antlitz trüb und bleich vom Harme wie Sonnenblick ein flüchtig Lächeln ging. Und warf ich oftmals auch mein Brot ins Wasser, Gott selbst im Himmel füttert manchen Wicht. Mich macht ein Schelm noch nicht zum Menschenhasser. Es reut mich nicht! Karl Gerock. Neueste politische Nachrichten. Die Revierkonferenz des Alten Verbandes, welche gestern in Bochum stattfand, nahm mit 273 gegen 15 Stimmen die Essener Vereinbarungen an, so daß also ein Bergarbeiterstreik vermieden wird. Der Abg. Wulle beabsichtigt die Gründung einer deutschvölkischen Partei nach dem Muster der italienischen Faszisten. Padervorn findet am 21. Juli ein westfälischer Bauerntag der Zentrumspartei statt. * Nach der vorläufigen Antwort der Reparatiohskommission muß die auf 32 Millionen Goldmark herabgesetzte Julirate bezahlt werden. Die Entscheidung über den beantragten Aufschub der weiteren Zahlungen wird bis nach Kenntnisnahme des Berichts des Garantieausschusses vorbehalten. Nach der Deutschen Allgemeinen Zeitung traf der russische Volkskommissar für Auswärtiges, Tschitscherin, wieder in Berlin ein. * Kunde. Im Zusammenhug mit dem in ganz Frankreich geseierten Nationalfest wurde in Straßburg ein Standbild der Marseillaise enthüllt. Gestern fand in Brüssel die Schlußsitzung der 3. Konferenz der nationalen Union für Tuverkulosebekämpfung statt. Die nächste Konferenz wird im Jahre 1924 in der Schweiz abgehalten werden. : Vor einigen Wochen fanden in Jüterbog Aufnahmen für den Film Fridericus Rex, 3.Teil statt. Bei diesen Aufnahmen haben Angehörige zweier Reichswehrregimenter als Statisten Leilgenommen. Da das einem Verbote zuwiderlief, wurden beide Regimentskommandeure ihres Postens enthoben. Im braunschweigischen Staatsbaushaltplan sind für 1922 für die Kriegsveschädigten= und Kriegshinterbliebenen=Fürsorge 3959000 Mark eingesetzt worden, dazu aber noch 2041000 Mart „Verwaltungskosten“, für diesen Zweck! Die bloße Verwaltung verschlingt aber den 5. Teil dessen, was für die ganze Unterstützung aufgewendet wird. * Insbruk fanden Massenversammlungen der bürgerlichen Parteien gegen den Ver sailler Vertrag statt. So etwas sollten sich mal die bürgerlichen Parteien in Deutschland erlauben! * Ein Berliner mietete am Scharmützelsee für sich und seine Frau eine kleine Bauernstuve mit zwei kleinen, schmalen Strohsackbetten. Die Frau reinigte das Zimmer selbst und fing auch eigenhändig allerlei Wanzen und anderes Getier. Preis: 100 M pro Tag, 3000“ für einen Monat! Der„Reigen“ hatte in Neumünster keinen guten Empfang. Die EBIM.=Mitglieder verbündeten sich mit allen übrigen Jugendorganisationen zu einem Demonstrationszug gegen dies Schmutzstück, womit das aussterbende Stadttheatei die Einwohner beglücken wollte. Etwa 50 Platate mit unzweidentigen Werturteilen über das Stück wurden umgetragen Vor dem Theaten wurde für die Besucher eine Gasse gebildet und ihnen die Schilder vors Gesicht gehalten, während statt der „Spießruten" Pfuirufe die Theatergäste über die Sache ausklärten. Wo in mittleren Städten so kraftvoller Einspruch erhoben wird, da verfehlt er seine Wirkung auf Theaterleitung und Publikum nicht. Ein trauriges Bild vom sittlichen Nie dergang unseres Volkes entrollte der Jahresbericht der Hamburger Sittenpolizei. Sie zählte 248 296 neue Eingänge im letzten Jahr. Am Ende desselben waren 3125 Personen unter strenger 2166 unter leichter Sittenkontrolle, davon 2411 neu, und es wird bemerkt, daß sich das unter Sittenkontrolle kommende Menschenmaterial bedenklich dem Alter nach unter 20 verjünge. Wie gesundheitsgefährlech diese Zustände sind, ergibt sich daraus, daß sich von den verhafteten männlichen und weiblichen Personen 4333 als geschlechtskrank erwiesen. Die Steuerzahler aber haben für die Sittenpolizei allein die Besoldung von einem halben Tausend aktiver Beamten aufzubringen. Gegen die Bildung einer sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft soll auf bürgerlicher Seite ein Gegengewicht geschaffen werden. Die Verhandlungen darüber haben am Sonnabend eingesetzt und hatten Aussicht, zu dem Ergebnis zu führen, daß sich vielleicht zunächst Zentrum und Deutsche Volkspartei zu einer taktischen Arbeitsgemeinschaft zusammenschließen. Dieses Zusammengehen wird dadurch erleichtert, daß im Zentrum der frühere preußische Ministerpräsident Stegerwald an Einfluß immer mehr gewinnt, während der Anhang des Herrn Dr. Wirth an Einfluß immer mehr verliert. Der engere Zusammenschluß auf bürgerlicher Seite würde eine ganz klare Linie schaffen und jeden Versuch der Sozialdemokraten, die Lage maßgevend zu beeinflussen, vereiteln. Man kann deshalb damit rechnen, daß durch das feste Zusammenhalten der bürgerlichen Parteien dem neuesten Vorstoß der Sozialdemokraten die Spitze abgebogen wird. Präsident Ebert. * Der wöchentliche Umsatz an trinkbarem Reichsschnaps ist nach einer Mitteilung des Finanzministers auf 76000 Flaschen gestiegen. Gleichzeitig teilt das statistische Amt mit, daß die Zahl der wegen alkoholischer Geistesstörungen in de Irrenanstalten Aufgeommenen sich seit 1918 verdoppelt hat. Blättermeldungen zufolge bieten auch die Reichs=Verkehrsanstalten ihren Beamten den Reichsschnaps zu ermäßigtem Preise an. BisHer hat man in Volk und Regierung gemeint, dort sti Nüchternheit besonders nötig. * * Die dritte norwegische Warenmesse ###det vom 3. bis 10. September statt. Die beiden sküheren Messen, die auch stark von Deutschen besücht war, hatten einen großen Erfolg zu verzeichnen. * Marconi ist jetzt mit Experimenten beschäftigt, die er auf seiner Yacht„Elektra“ vornimmt. Er hat eine zweiwöchige Kreuzfahrt zwischen den Ajoin und den Bermadas=Inseln unternommen. Dabei ist es ihm gelungen, die Geschwindigkeit in der Uebermittlung von Telegrammen vwon 60 auf 100 Worte in der Minute zu steigern. Das in der Nacht zum Pfingstmontag aus dem Stuttgarter Museum der bildenden Künste gestohlene Rembrandtgemälde(Paulus im Gefängnis) ist wieder herbeigeschafft. Als Täter und Hehler sind mehrere Personen festgenommen. Politische Sensationen. Einigung rechts gegen Einigung links. Die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Fraktionen kann sich nach zwei Seiten hin auswirken. Die in der letzten Zeit von den Kommunisten zurückgekehrten Unabhängigen haben dem Abschluß der Arbeitsgemeinschaft sehr starken Widerstand geleistet, sind aber in der Minderheit geblieben. Es ergibt sich wohl von selbst, daß diese Elemente durch die taktische Arbeitsgemeinschaft mit den Mehrheitssozialdemokraten bis zu einem gewissen Grade jetzt gebunden sind, so daß die extravaganten Forderungen der Ledebour, Levi und Genossen aus dem sozialdemokratischen Aktionsprogramm verschwinden werden. Auf der andern Seite aber ist ebenso unverkennbar, daß die sozialdemokratische Front eine erhöhte Stoßtraft erfahren hat und das sich dies in einer entschiedeneren Vertretung der sozialdemokratischen Forderungen geltend machen wird. Es kommt nur darauf an wie weit diese Forderungen gehen werden. Auf bürgerlicher Seite gibt es eine ganz bestimmte Grenze des Nachgebens. Der Reichspräsident Ebert ist im Laufe des Sonnabend Vormittags von Freudenstadt in Berlin eingetrossen. Er traf um 11 Uhr mit dem Reichskanzler zu einer Unterredung zusammen, die sich auf die politische Lage bezog und bis über Mittag hinaus andauerte. Im Laufe des Nachmittags waren Verhandlungen des Reichskanzlers mit den Vertretern der Koalitionsparteien. Von dem Verlauf dieser Besprechungen wird es abhängen, ob der Präsident es für nötig hält, von sich aus in die Gestaltung der parlamentarischen Lage einzugreifen. Der Plan des Reichskanzlers. Berlin, 17. Juli. Der Reichskanzler wird dem Reichspräsidenten den Vorschlag machen, daß eine Erweiterung der Koalition nach Links angesichts des Widerspruchs der Demokraten und des Zentrums und nach links und rechts infolge der schroffen Ablehnung seitens der Sozialdemokraten keinen gangbaren Weg darstellt. Er will die Auflösung des Reichstages dadurch verhindern, daß aus eigener Initiative eine Umbildung des Kavinetts vorgenommen wird durch die Aufnahme eines unab hängigen Sozialdemokraten. Wie wir hören, hat der Reichskanzler auf diesem Gebiete bereits vorgearbeitet und den sozialdemokratischen Fraktionen eine Erweiterung des Kavinetts in der Weise vorgeschlagen, daß ein Mann der Linken in das Kabinett eintritt und gleichzeitig ein Mann, den man mehr der Volkspartei zuzählen kann. Auf diese Weise würde eine einseitige Störung des Gleichgewichtes vermieden. Als aussichtsreichste Kandidaten werden genannt Hilferding für das Reichsfinanzministerium und der Botschafter Wiedfeldt in Washington, der nach Berlin unterwegs ist, für das Auswärtige Amt. Der Reichsfinanzminister Hermes soll das Wiederaufbauministerium erhalten. Als weiterer Kandidat für den Posten des Außenministers wird neuerdings neben dem Herrn von Raumer Staatssekretär a. D. von Bergmann genannt, der lange Zeit hindurch die deutschen Finanzinteressen gegenüber der Reparationskommission in Paris wahrgenommen hat. und die Beamten der Republik. Deutscher Reichstag. Berlin, 16. Juli. Sitzung vom 15. Der Reichstag steht vor bedeutsamen Entscheidungen. Zunächst bewilligte man ein Notge setz, das die Bestimmungen über den Ersatz de schädigter Banknoten verschärft. Einmütige Zustimmung fand auch ein Antrag aller Parteien, der eine Neuregelung der Volkowohlfahrt und des Armenwesens verlangt, damit alte Männer und Frauen, die sonst kein Anrecht auf Unterstützung haben, nicht elend zugrunde gehen. Das Hauptinteresse wandte sich dann dem Gesetzentwurf über die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik zu. In dieser Vorlage werden die Bestimmungen festgelegt, damit die Beamten in keiner Weise gegen die Republik arbeiten. In einer Entschließung wurde verlangt. daß die Personalreferenten nur zuverlässigen rerublikanischen Beamten zu übertragen sind. Die Deutschnationalen ließen durch den Abg. Schultze eine ablehnende Haltung darlegen. Sie sahen im Gesetz eine politische Entrechtung der Beamten und erinnerten daran, daß man den Beamten früher zugesagt hätte, daß man ihnen an ihren Rechten nichts schmälern würde. Der Zentrumsredner Dr. Höfle fand sich sreundlich mit dem Beamtenpflichtgesetz ab. Er warf den Rechtsparteien vor, daß sie grundsätzlich alles ablehnen, was von dieser Regierung komme. Die Frage des Streikrechts der Beamten solle in dieser Vorlage nicht geregelt werden. Der frühere Charlottenburger Obervurgermeister Dr. Scholz(D. V.) stellte mit leichten Sarlasmus fest, daß bei dieser Vorlage rechter Hand linker Hand völlig vertauscht sei, weil die Rechte für die freie Meinungsäußerung und die Linke für den Obrigkeitsstaat, die Kabinettsjustiz und die mittelalterlichen Schreckenskammern eintrete. Die Regierung aber erklärte, die ganze Geschichte sei sehr harmlos und ändere an den bestehenden Zuständen nichts. Dann sei die ganze Vorlage überflüssig. Der demokratische Redner Dr. Haas verteidigte die Vorlage mit dem Hinweis darauf, daß die frühere Regierung von den Beamten unbedingt verlangt hätte, daß sie für die bestehende Staatsform eintreten. Der unabhängige Sozialdemokrat Levy maß der Vorlage nur temporeren Charakter bei, während der Kommunist Eichhorn darauf hinwies, daß sie an und für sich nur eine Selbstverständlichkeit sei. Das bestritt Dr. Deermann(Bay. Volkspartei). Der Sozialdemokrat Steinkopf wies darauf hin, daß es in Beamtenkreisen vielfach als unanständig gelte, Republikaner und Sozialdemokrat zu sein. Das dürfte nicht so weiter gehen. Die Beschlüsse des Ausschusses wurden angenommen. Am Montag wird die zweite Lesung des Reichskriminalgesetzes erfolgen. Aus Stadt und Land. Schwerte, 17. Juli. ** Die Opferfreudigkeit der Schwerter Einwohnerschaft. Das Notopfer für die Innere Mission wird jetzt in Iserlohn eingesammelt. Dazu gilt der Ertrag der Sammlung in unserer Stadt Schwerte als Vorbild. Denn wir lesen in einer Bekanntmachung im Iserlohner Kreisanzeiger folgende Sätze: Mit einem kleinen Ertrag ist den Anstalten nicht geholfen, es müssen Millionen in unserer Provinz zusammenkommen. In unseren Nachbarstädten Altena und Schwerte ist die Kollekte schon eingesammelt und hat in jeder Stadt etwa 200000 Mark eingebracht. Soll Iserlohn dahinter zurückstehen? Wer 1000 oder mehrere Tausend geven kann, der hilft dazu, daß die Gabe unserer Nachbarstädte noch schneller erreicht wird. Geben ist leichter, als Sammeln. ** Aus der Bewegung der Kinderreichen. Am 23., 24. und 25. Juni fand in Weimar die diesjährige Hauptversammlung sämtl. Bünde des Reichsverbandes statt. Bei der Hauptsitzung waren Vertreter der Landesregierung, der verschiedenen Besenntnisse und einiger größeren Wohlfahrtsvereinigungen anwesend. Der Oberbürgermeister von Weimar begrüßte die Versammelten. Besonders stark waren die Bünde von Westfalen vertreten, die nach Zahl und Einzelmitgliedern die zweite Stelle einnehmen. Im Laufe der Tagung hielt Prof. Dr. med. Kuhn aus Dresden einen Vortrag über die Forderungen der Kinderreichen und Prof. Dr. jur. Thomsen aus Münster einen solchen über das Aussterben der modernen Kulturvölter. Prof. Thomsen meinte, daß nur der echte Vaterlandsliebe bewiese, der dem Volke reichlichen Nachwuchs hinterlasse und die mit dem Kinderreichtum verbundenen Sorgen und Lasten nicht scheue. Sein Vortrag gipfelte in den Worten: War nützt es dem Staate, wenn er auch die ganze Welt gewinnt, aver seine Bevölterung aussterben sieht. Hiernach formulierte die Versammlung folgendes Programm. Die Kinderreichen Deutschlands sind sich bewußt, daß sie das Kern holz des Volksstammes bilden, dem Vaterlande die besten Kräfte zur Verfügung stellen und die größten Lasten tragen. Sie fordern daher Wiederberstellung der Achtung vor der naturtreuen Familie und Schutz ihren Kindern vor sittlichem Schmutz und wirtschaftl. Ausbeutung. Sie verlangen 1. Hinzuziehung ihrer Vertreter zu allen gesetzgeberischen Arbeiten, die für die Kinder reichen von einschneidender Bedeutung sind, 2. daß ihnen Einfluß auf öffentliche Angelegenheiten ein geräumt wird, 3. fordern sie bis zur Einführung einer staatlichen Familienstandsbeihilfe für alle Stände einen angemessenen Soziallohn, 4. daß das steuerpflichtige Einkommen durch Teilung des Er werbs durch die Kopfzahl der Familie ermittelt und jedes so ermittelte Einkommen für sich veranlagt wird, 5. Erhaltung der Erbmasse unter Ausschluß von Erbschaftssteuer bei mehr als drei Abkömmlingen, 6. beanspruchen sie, daß die durch die Verbrauchssteuern den Kinderreichen auferlegten unverhältnismäßig hohen Lasten irgendwie ausgeglichen werden und 7. daß den Kinderreichen menschenwürdige und der Kopfzahl ihrer Familie entsprechende Wohnungen verschafft und gesichert wperden. Die Tagung hat gezeigt, daß die Bewegung, die erst vor zwei Jahren zaghaft eingesetzt hat, nunmehr zieldewußt fortschreitet. In Westfalen bestehen z. Z. schon 38 Ortsbünde von kinderreichen Jamilien, die auch örtliche Vorteile erzielen. Am 13. August findet in Münster wieder ein Vertreter tag westfälischer Bünde statt. Aufklärung und Mithilfe bei Gründung weiterer Ortsbünde gewährt der Bezirksleiter Joh. Schröder, Münster Herr Tillmann bereits kurz packend die Gäste begrüßt hatte, legann die aktive Sängerschar mit Neubners„Frühlings Einkehr“ den Sängerwettstreit und nun folgten Lied auf Lied, zusammen Nummern, wie fur das 35jährige Jubiläum ausgewählt, seitens der Brudervereine Garenfeld. Quartett Schüren, Ergste, Berghofen,(M.=G.=V. und Quart.=V.„Gemütlichtelt“), Westhofen, Concordia=Schüren, Wandhofen, Lohengrin=Schüren, Aplerbeckermark. Höhsten, Lichtendorf, Verghofermirrk, Sommerverg, Holzen Gewertverein Schwerte und Doppelquartett=Schwerte, fast des Guten zu viel, umrauscht von ständigem Beifall der Tausenden von Anwesenden. Der Juvelverein hlog das Progiomm im Saal, wo sich nun noch ein Ban anschloß. Wer frische Luft, mehr Ruhe u.id ein wirklich gutes Konzert bei guter Tasse Rafsee genießen wollte, der suß in den Anlagen und erirente sich an den Darbietungen der Kapelle Mohr=Verghoi#mart, deren Leiszungen nicht ungenannt bleitzen dürsen, denn sie haben allgemein ersrent. So ist denn die Jubelfeier der„Liedertasel“ würdig verlaufen und es bleibt nur zu wunschen, das: dem-Verein noch ein langes gutes Stieben für den edlen Männergesang unter seinem tüchtigen jugendlichen Dirigenten, Lehrer Voß, beschieden sein möchte. Das wünschen wir von Herzen, denn gerade die Bewohner der Schwerterbeide gehören auch zu den treuesten Lesern un W., Alter Steinweg 28. ** Die Jubelfeier des M.=G.=V.„Liedertafel“, Schwerterheide, der nun bereits auf 35 Jahre schöner Wirksamkeit zurückblicken kann, wurde durch einen gemütlichen Kommers am Samstag abend im Vereinslotal eingeleitet, bei dem die Ehrenmit glieder, der Ehrendirigent Herr Vorrmann, sowie die aktiven und viele passive Mitglieder vereinigt waren. Der Sonntag Nachmittag hatte den großen„Freischützsaal“ weit über die Maßen überfüllt, sodaß es kaum möglich war, die notwendige Stille durchzuführen, die für das viele schöne Gebotene nötig gewesen wäre. Nach einem Begrüßungschor des Jubelvereins sprach Frl. Ottilie Beste einen Festprolog mit dem schönen Ausklang: „Gesang und Frohsinn“ soll die Hand sich reichen, Wie wir einander uns die Bruderhand. Nehmt unsres Festes Gruß drum hin als Zeichen Daß uns auf's neu umschlingt der Eintracht Band.“ Nun ergriff Herr Bürgermeister Rohrmann das Wort zu einer festlichen Ansprache. Er gedachte des ernsten Strebens des Vereins, der auf guter Grundlage stehend nun schon 35 Jahre lang edlen Gesang und deutsches Volkslied pflegt und daneben auch der Nöte der Zeit nie vergessen hat. sondern oft und gern helsend eingriff, wo vor. nach und während des Krieges sich Hilfe nötig machte. Die große Zahl der Mitglieder sei ein erfreuliches Zeichen. Mit einem Rückblick auf die Geschichte des Gesanges aus ältester Zeit, aus der Zeit des Mittelalters bis hin zur Neuzeit schloß Bürgermeister Rohrmann seine mit viel Beifall aufgenommene Rede und forderte zu einem Hoch auf den Jubelverein auf. Da seitens des Vereins serer Zeitung, sodaß ein gemeinsames Band der Treue uns unwandelbar zusammenhalten soll. Alle Garten= und Kleingartenbesiner, die ihre Gärten am Bückentor zu liegen haben, sind dringend eingeladen, sich am Mittwoch abend 8# Uhr, dem 19. Juli, bei Raulf, Mühlenstraße, zu einer notwendigen Besprechung einzufinden. Es handelt sich um den Schutz dieser Gärten vor Dieben durch die Stellung einer Wache(Ehrenfeld hüter auch für die Nacht. Diese Bewachung erscheint dringend geboten, da der Flurschutz nicht allen Anforderungen genügen kann, die notwendig sind, um denen ihr Handwerk gründlich zu legen, die da ernten, wo sie nicht gesät haben. ** Aus den kathol. Frauenvereinen. Der Marien=Verein(Mütterverein kann in die sem Jahre sein goldenes Jubiläum feiern. Am morgigen Dienstag nachmittag findet im Vereinshause eine Versammtlung statt, in der über die würdige Ausgestaltung einer Jubiläumsfeier Beschluß gesaßt werden soll.— Der Elisabeth= Verein unternimmt am Donnerstag dieser Woche einen Ausflug zur„Ludwigslust." Die Teilnehmerinnen treffen sich um 2½ Uhr an der Unterführung an der Hörderstraße. ** Bär und Affe. Allerlei Menschenauflauf verursachten am Samstag und am gestrigen Sonntag einige Bärenführer mit zwei großen braunen Tieren und einem Aeffchen. Besonders die Scharen der Kinder umringten Meister Petz, wenn er tanzte oder brumte und seinen Führer umarmte. Erwachsene schimpften hier u. da über die etwas aufdringliche Bettelei, andere gaben gern Geld und Rauchwaren und gönnten dem heimatlosen Volk ihr Brot. Wir erfuhren, daß die asiatisch=gefärbten fremden Gäste dem ebemals türkischen Bulgarien entstammten, aber schon in Deutschland gevoren sind und in Sigmaringenschen Landen doch einen festen Wohnsitz haben. Ein„Zigeunerwagen" führt sie umber und sie durchwandern so unser Vaterland, überall etwas Aufsehen erregend, besonders unter der Jugend. Das haben wir ja auch hier zur Genüge beovachten können. ** Hohensuburg. 15. Juli. Abbruch der Vergbahn. Die allen Besuchern unserer alten Wittelindsieste bekannte Bergvarn, sowie die an schließende Straßenbahn bis Bahnhof Westhofen, nelche während des Krieges infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse außer Betrieb gesetzt waren werden augenblicklich, nachdem die Eigentümerin. ie Hörder Kreisbahnen, von der Behörde auf Antrag die Erlaubnis zum Abbruch infolge mangeln der Rentabilität erhalten hat, abmontiert bezw. unigebrochen. Damit wird eine Anlage beseitigt. die in jahrelanger Arbeit unter ganz erheblichen peldmitteln es sei nur an die etwa 275 Meter lange Stützmaner mit ihren 50 Stützbogen gegenüber dem Bahnbofsgebäude Westhofen, an den zweibogigen Viadutt beim Rittergute Haus Husen, n die Unterführung am Fuße der Bergvahn beim Gasthof Weitkamp, an die drei Futtermauern und hohen Böschungen erinnert, welche notwendig waren, um die über fünfzig Meter betragenden Höhenunterschiede zwischen Bahnhof Westhofen u. Endstrece der Berglehne betriebssicher zu über winden langgebegte Wünsche erfüllte und auch alten und schwachen Menschen die Möglichkeit gab. sich an Hohensyburgs Schönheit und herrlicher Fernsicht zu erirenen. Zurzeit werden Masten, Schienen und Schwellen ausgenommen und am Bahnhof Westhofen gelagert, um ihrer andermeitigen Verwendung entgegengeführt zu werden Die beiden Wagen der Bergbahn, welche bekannt lich Drabtseilbahn war, sind dem Vernehmen nach bereits vertauft. Das am vveren Ende der Bergbahn im Burgstil und damit der Ungevung angepaßzte Wagenhaus der Bergbahn stett noch. Ueber seine weitere Verwendung, eventuell nach Um= und Ausbau als Wohngebände, ist noch kein endgültiger Beschluß gesaßt. Das untere Wagenhaus dagegen ist von der Firma Briinnighaus in West hofen angekauft und bereits abtransportiert; es wird als Kantine auf dem Fabrikgelände genannter Firma in der Nähe des Bahnhofs West hofen Verwendung finden. Die Gerüchte, daß die Hörder Kreisbahnen beabsichtigen, den Personen vertehr aus der Richtung Dortmund—Hörde der bestehenden Strecke Hörde Wellinghofen oder durch eine neue Zweigstrecke Göckel Höchsten Reichsmarck nach Hobensyburg zu leiten, lassen ssich natürlich nicht nachprüfen und werden auch wohl den Tatsachen vorauseilen. Jedenfalls würde jede der beide Linien in ihrer Länge von je fünf Kilometern augenblicklich Anlagetosten verursachen, die eine Reihe von Millionen Mark erfordern würden. Die Hoffnung allerdings auf eine derartige Verbindung wollen wir jedoch hiermit besonders ausgesprochen haben. Hengstey, 17. Juli. Von einem bedauerlichen Unglücksfall wurde eine Lumpen sammlerin aus Hagen betroffen. Beim Besteigen ihrers Fuhrwerks zog das Pferd unversehens an, wodurch sie hinterrücks vom Bock stürzte und so unglücklich überfahren wurde, daß sie einen mehrfachen Rippenbruch erlitt. Die Schwerverletzte wurde in das Krantenhaus in Boele übergeführt. gerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Oberpostsekretärs feststellen, die Frau wurde in bedenklichem Zustande ins städtische Luisenhospital gebracht, wo sie aber auch einige Stunden nah der Einlieferung gestorben ist. Der Ehemann war 50 und die Frau etwa 30 Jahre alt. Ein 9jähriges Kind bleibt zurück. Hamm, 17. Juli. Unter dem Verdacht des Mordversuchs wurden ein Mann und dessen Geliebte verhaftet. Der Mann hatte, angeblich auf Anstiftung seiner Geliebten, versucht, seine Ehefrau in den Kanal zu wersen. Der Frau war es aber gelungen, zu entfliehen. Mülheim=Ruhr, 17. Juli. Die geheimnis volle Krankheit, die im Josefshaus auftrat und dort eine Anzall Todesopfer forderte hat jetzt auch den Chefarzt des Marienhospitals Dr. John ergrifsen. Geldern, 17. Juli. Jugendliches Opfer der Schundbücher. Hier erschoß sich nachts ein 14 Jahre alter Gymnasiast, der erst vor kurzem von einer auswärtigen Anstalt nach hier getommen und bei Verwandten hier wohnte. Nach der protokollarischen Aussage seiner eigenen Verwandten ist er das Opfer der Schundlitera tur geworden, die sein ganzes Denken vergiftet hatte. Lehle Brühtmelbungen. Die Reparationszahlung für Juli geleistet. Der Betrag für die Reparationsleistungen ist, wie wir hören, für Juli nach Abzug der Sachleistungen an die Reparationstommission abgeführt worden. Seit Anfang dieses Jahres sind nun mehr, abgesehen von den Sachleistungen, insgesamt 198 158 476 M. bezahlt worden. Keine Spur der Raupmörder mehr.“ # TU. Berlin, 17. 7. Ein bestimmter Anhalt für den Verbleib der stüchtigen Mörder Fischer und Kern ist heute nicht mehr gegeben. Trotzdem immer wieder neue Meldungen eintaufen, haben sich alle von der Abteilung ta nachgeprüften Spuren als irrig erwiesen. Westhofen, 17. Juli. Infolge größerer Instandsetzungsarbeiten ist die den Verkehr nach Garenfeld und Kabel vermittelnde Ruhrbrücke bis zum 30. Juli für jeden Verkehr gesperrt. Fuhrwerke aus der Richtung benutzen deshalb zweckmäßig die Linie Eckesey—Herdecke—Wittbräucke— Hohensyburg. Aus den Provinzen. Dortmund, 17. Juli. Furchtbares Familiendrama. Die Frau eines Overpostsekretärs lebte in dem Glauben, daß sie, wie verschiedenc ihrer Familienmitglieder, dem Irrsinn verfallen würde. Sie wurde schließlich schwermütig und drängte ihren Gatten fortgesetzt, sie zu erschießen, damit sie dem erwähnten Schicksal entgehe. Die Ehegatten lebten in größter Zufriedenheit mit einander, aber die Frau wurde immer zudringlicher und schließlich schritt der Oberpostsekretär auf flehentliches Bitten der Frau am Donnerstag abend zu der unseligen Tat. Er schoß der Frau eine Kugel in den Kopf und brachte sich dann selbst auch zwei Schüsse in den Kopf bei. Der sofort hinzuFzter Roman von Reinhold Ortmann. Nachdruck verboten.) „Und wenn darüber hier alles zusammenbräche, würdest du die Rücksichten auf mich auch dann deinem Familiendünkel opfern?“ „Ich weiß nichts von solchem Dünkel. Aber was du da von einem Zusammenbruch sagst, kann wohl unmöglich ernsthaft gemeint sein.“ „O ja, verzweifelt ernsthaft sogar. Die Katastrophe droht vielleicht nicht für heute oder morgen, denn vorläufig verschafft mir mein künstlerisches Renommee Kredit genug, um mich noch für eine Weile durchzuwursteln. Eines Tages aber werde ich unfehlbar mit meinen Hilfsmitteln zu Ende sein. Und es war doch wohl kein Verbrechen, wenn ich für diesen Tag meine Hoffnungen auf dein Vermögen gesetzt hatte.“ „Du hattest kein Recht dazu. Und es wäre jedenfalls deine Pflicht gewesen, mich früher zu unterrichten.“ Sie hatte es ganz kalt gesagt, wie wenn sie zu einem Fremden spräche. Ihm aber fiel es wie eine Bergeslast von der Brust. „Reden wir in solchem Ton miteinander, Helga?— Nun wohl— wenn du mich jetzt auf den Knien anflehtest, dein Geld anzunehmen, so würde ich dir's voll Verachtung vor die Füße werfen. Du sagst, ich hatte kein Recht, dein Eigentum auch als das meine anzusehen. Mit anderen Worten: du betrachtest die Gemeinschaft zwischen uns als gelöst. Es ist gut, daß ich das weiß. Vielleicht bin ich durch deine dankenswerte Offenheit vor einer großen Narrheit bewahrt geblieben.“ Er hatte es herausgesprudelt, fast ohne zu wissen, was er sprach. Denn er war ganz beherrscht von der befreienden Empfindung, daß der Bruch nicht von ihm, sondern von Helga herbeigeführt worden war, daß sie ihm ohne sein Dazutun einen Grund geliefert hatte, seine Fesseln abzustreifen. Und er dachte an nichts anderes als daran, daß sie unter allen Umständen verhindert werden mußte, ihn durch einen Schritt versöhnlichen Entgegenkommens in das alte Joch zurückzuzwingen. Aber die junge Frau war von einer solchen Absicht offenbar sehr weit entfernt. „Es steht bei dir, welche Deutung du meinen Worten geben willst,“ sagte sie ruhig.„Wünschtest du mir sonst noch etwas mitzuteilen?“ „Nicht in diesem Augenblick.— Doch ja: ich wollte dich noch fragen, ob du an dem heutigen Feste teilzunehmen gedenkst oder nicht.“ „Eine seltsame Frage! Hast du schon vergessen, daß ich in tiefer Trauer bin?“ „Um eine Großtante? Nun meinetwegen! Ich habe sicherlich nicht den Wunsch, dich zu zwingen. Aber du verlangst hoffentlich nicht, daß ich deine Trauer teile.“ Sie antwortete, nur mit einer Kopfbewegung und wandte sich zum Gehen. Als sie fast schon die Tür erreicht hatte, hielt ein Zuruf Huberts sie noch einmal zurück. „Ich muß ins Künstlerhaus, um die letzten Vorbereitungen zu überwamen. Und es kann leicht geschehen, daß ich keine Möglichkeit finde, vor dem Beginn des Festes noch einmal nach Hause zu kommen. Du verübelst mir das nicht — nicht wahr?" „Gewiß nicht! Aber es ist dann wohl zweckmäßig, daß wir uns schon jetzt Lebewohl sagen. Vielleicht ja, wahrscheinlich werde ich noch heute abend mit Margarete und Cäsar nach Hamburg fahren.“ „Ah! Vor einer Viertelstunde warst du darüber noch ganz im ungewissen. Aber auf eine Unbegreiflichkeit mehr oder weniger kommt es ja jetzt kaum noch an. Seit dem heutigen Morgen ist dein Benehmen für mich nur noch eine einzige Kette von Ueberraschungen.“ „Ich glaube mich noch in keinem Augenblick anders benommen zu haben, als die Umstände es mir zur Pflicht machen.“ Ein lästiges Gefühl der Unsicherheit und Unentschlossenheit, das plötzlich wieder über ihn gekommen war, trieb ihn, sie zu einer Erklärung zu reizen. „Die Umstände? Welche Umstände? Was ist denn eigentlich seit dem gestrigen Abend so Ungeheuerliches geschehen, daß du dich verpflichtet glaubst, mich wie einen wildfremden Menschen zu behandeln? Sage doch endlich rund heraus, daß es die Eifersucht gegen die Gräfin Wassilewska ist, die dir dein sonderbares Verhalten vorschreibt.“ „Ich habe dir schon einmal erklärt, daß davon keine Rede ist. Ich bin nur nicht gewöhnt, mich öffentlich mißachten und beleidigen zu lassen. Wenn du mich kanntest, mußtest du das wissen.“ „Und wodurch habe ich dich öffentlich mißachtet und beleidigt? Dadurch vielleicht, daß ich meine Antoniusrolle gestern so gespielt habe, wie die Idee der ganzen Veranstaltung es forderte Fest und ruhig, mit klarem, ernstem Blick sah sie ihm ins Gesicht. „Warum willst du versuchen, dich zu rechtfertigen? Ich habe ja nichts Derartiges von dir verlangt. Und es sind der Unwürdigkeiten schon genug, als daß du sie noch durch die Feigheit einer bewußten Lüge vermehren solltest. Ich würde es viel anständiger und mannhafter finden, wenn du mir ossen erklärtest, daß du in diese Frau verliebt bist.“ „Gut denn— da dir so viel daran liegt, es zu hören: ich liebe die Gräfin Wassilewska.“ Helga war unter dem brutalen Wort nun doch zusammengezuckt: aber sie wußte ihre Haltung zu bewahren. „Und trotzdem dachtest du daran, unser Zusammenleben fortzusetzen?“ „Jedenfalls würde ich dir die Entscheidung darüber anheimgestellt haben. Aber ich sehe ja nun, daß es dessen nicht mehr bedarf, da du sie wohl schon seit dem gestrigen Abend getroffen hast. So wenig es die Besorgnis um das Seelenheil deiner Consine war, die dir den ersten Reiseplan eingab, so wenig ist es der Tod dieser alten Frau, der dich jetzt bestimmt, in die geliebte Hamburgische Umgebung zurückzukehren. Um das Kind beim rechten Namen zu nennen: du wolltest mich einfach verlassen.“ „Ja.“ „Und du würdest auf diesem Vorhaben bestehen, auch wenn— wenn ich dir verspräche, meine Beziehungen zu der Gräfin abzubrechen?" „Auch dann.“(Fortsetzung folgt.) TU. Weimar, 17. 6. Der betannte Führer der kommunistischen Landtagsfraktion, der 37 jährige Volksschutlehrer Tenner in Sundhausen bei Gotha ist von dem Minister für Volksbildung Greil zum Kreisschutrat des Schulaufsichtsbezirks Weimar II ernannt worden. 1 Der Schädel des Frauenmörders Großmann. Der Händler Karl Grotzmann, der sich bekannt. lich am vierten Verhandlungstage in seiner Zelle erhängte, hatte noch am Tage vorher seinem Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Frey, seine im Gefängnis geschriebenen„Memoiren“ übergeben, die einen Einblick in das eigenartige Triebleven dieses Verbrechers gewähren. Das große wissenschaftliche Interesse, das die Taten und der Täter selbst in den Kreisen der Psychater fanden, bildet jetzt die Veranlassung, im Einverständnis mit den Angehörigen Grotzmanns eine Trepanation des Schädels zu veranlassen, Herausnahme des Gehirns und Feststellung etwaiger Veränderungen durch eine früher erlittene Krankheit. Sollten sich erhebliche Zerstörungen oder Geweberveränderungen herausstellen, so wird das augenblicklich in Spiritus gelegte Gehirn Grotzmanns mit Hilfe des Mitrotoms für Projettionsvorführungen im Hörsaal der medizinischen Fakultät der Universität verwandt werden.(Man vergleiche den ausführlichen Artikel in heutiger Nummer:„Ein erotischer Amokläufer"). 19. Juli: Sonne mit Woltenzug, ziemlich warm, strichweise Gewitter. „Utto Ein erotischer Amokläufer. Vor den Geschworenen des Verliner Landgerueuiig heiten melden konnte. Selbst dem erstautenpig ts 1 hat — nicht aufgelöst. Seine zahlreichen weiteren Selbstmordversuche beweisen, daß er mit dem Leben fertig war. Hätte er da nicht in einer geschlossenen Anstalt schon viel früher Frieden gefunden oder aber zum wunschlos Dahindämmernden sich entwickelt, statt daßer noch Jahre hindurch förmliche Blutbäder anrichtete und viele Menschen an Leib und Seele verdarb? Möge das neue Strafgesetzbuch an beien weiden uuge, Sty, de zutsisger Miarteitek, diesem auserordentichen zalle niche woribergehen und die erichtersater ade, oe en die Haare zu Berge, Voltsigesantheit aus ihm erneut die Gesahren des Albosol= der eusche g in die Anglaublichteiten und misbrauchs, der ausschweisenden Lebensweise, der GeSchenßtlichteiten des Miltens hätte tnn dirsen, das da zur schlecktstran gesten u. a. m. klar erkennen, dann werdent Verhaudlung stand, Ssigpeg, Tagen dige hafter ght Pelfiz, auch die Opfer eines Großmann nicht uusonst gesallen der die berühmte„ier lleinze zur Gbrhe, hutr, At gte sein.— nicht wieder einen solchen Prozeß erleot, und auch zahlreichen, zu der Verhandlung geladenen Psychiater und Mediziner waren der übereinstimmenden Meinung, oa sich in diesem Fall— der dreifachen Mordantage gegen den Aus dem Neiche. Preußisch=Süddeutsche Klassenlotterie. zur Erneuerung der Lose 2. Klasse bei den Staatlichen Lotterieeinnehmern läuft am Mittwoch, den 19. Juli, 6 Uhr ab, andernsalls der Verlust des planmäßigen Anspruchs einleitt. Am Dienstag, den 25. Juli beginnt die e lesee die Verfolgung der Mörder Rathenaus wird untlich beignntgegeben, daß nach neueren Mitteilungen die Täter in der Richtung auf Genthin gesehen worden sind. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie versuchen wollen, nach Berlin zu gelangen, um vielleicht dort ihre finanziellen Verhältnisse aufzubessern. Es ist daher nötig, daß alle Bewohner der Gegend zwischen Genthin und Berlin sich die Personen, die den beschriebenen en und udge, e un gihe den verschedeztossen vertorgen gehalten selbst unter der Wucht des mühsam zusammengetragenen Beweismaterials zugestandenen Fälle standen=jetzt. zur Aueoe ud Aatst un uud u ue aie, Verlage oliel bereits metzere Personen 9 Shett, Tgschstegtz##; festgenommen, die sich wegen solcher Begünstigung vor ibereinsuny.. flage gegen sich in diesem Fall— der dreifachen Mordanklage Pe#####g, Händler Großmann— um etwas noch nicht wesenes auf sexuellem Gekuet Laudelgages por Hehn fiche. Mörder seinem versehlten v.13, wenig genge gentachte leider zu erwartenden Todepy,, Verlauf des Prozesses heraus wolten die gerichtlichen Zizztachter sich zu seineggiteerzglen bas de bshasghet Gohdasu sie eur Gezel wisie strafrechtlich voll verantwortlich gemathr zm Zuich und das hatte der Angeklagte, ein aller, im ergrauter Sexnalverbrecher, mit seiner erstaunsiez.,go#en Intelligenz längst erkannt, weshalb er schon ga## im Laufe der Voruntersuchung und noch drei#### dem Hautztverhandtung ztehzr zudlich ersolgreich war. oder Gesinnungsgenossen Errhergen, gehalten, haben. sei damit zu rechnen, daß sie auch weiterhin versuchen werden, im Kreis ihrer Anhänger Unterschlupf zu Eine solche Asylgewährung, ebenso wie jede sonstige stützung bedeute eine Begünstigung im Sinne des Strafgesetzbuches und ziehe schwerste Freiheitsstrafe nach sich. Es wird daher dringend davor gewarnt, den flüchtigen Mördern irgendwelchen Beistand zu leisten. In den letzten tonnte ein Mann mitten in Reichshauptstadt der aufdrängte, war die: hindurch Frauen und Achoten Jouud) zie, Hagegen eh Stionu,„isahme, daß GroßWillen waren, wegen angeblicher Diebstähle in seiner Woynung zur Anzeige zu bringen. Es scheint, daß man allen diesen Fillen beide Parteiten eHzpgggggigen weil hat, den Anzeigenden sowohl wie die Angezenten, man die üblichen Vorstadtdramen zwischen Zuhilter und Dirne vermutet haben nng. Aber die weiblichen bekundeten mehr: Sie hatten verschiedentlich blutig Frauentleider und=wäsche bei Großmann auszuwaschen, sahen Blutspuren und beobachteten am eigenen Leibe den Blutdurst des Schwerverbrechers. Trotzdem keine Anzeige, keine Untersuchung! Man saßte sich unwilltürlich an den Kopf ob solcher Gleichgültigleit gegenüber derartigen verfänglichen Dingen. Es scheint aber, daß Großmann eine unheimliche, sast dämonische Macht über die ihm verfallenen Frauenspersonen ausgeübt hat, und daß ihnen erst seine endliche Festnahme die Zungen löste. Mit einem grausigen Humor noch angesichts des nahen Todes ausgerüstet, und dazu mit einem Mundwerk, dessen groteske Si sogar in diesem todernsten Verfahren wiederholt ein Lächeln auf den Gesichtern aller Beleiligten yervorrief, fertigte er die Zeuginnen ab und blieb allen ihren Aussagen gegenüber dabei, daß er nur„nach der Mode“ gelebt und geliebt thabe, und in den drei Anklagefällen nur Totschlag, aber keinen Mord erblicken könne...u5 gehaht der stammmn) Er hat auch einen guten Freuno geyabr, der stäunend seine Erfolge bei Frauen und Mädchen von Fall zu Fall miterlebte, ohne daß er dabei auf böse Gedanken kam. Auf die Frage, wie er nur immer wieder neue Eroberungen mache, erwiderte Großmann:„Es gibt ja so viele!“ Das mag zugleich die Antwort auf die Frage sein, weshalb die Zahl seiner Opfer so groß wurde. Die Gewalttätigkeiten, * h waran abonso verschieden, wie sein Benehmen dem Strafrichter zu verantworten haben werden. Zu der Explosionskatastrophe des Minendepots Groden bei Curhaven meldet das„Hamburger Echo“: Depot ist vollständig zerstört. Die erste große Explosion erfolgte nachmittags 2.28 Uhr im Schuppen 40. Während der Explosion besand sich ein Hamburger Zug in der Nähe des Depots. Er passierte die Stelle in rasender Fahrt, sämtliche Fensterscheiben des Zuges wurden zertrümmert. Auch in Curhaven sind fast sämtliche Schaufenster und andere Scheiben zerbrochen. In Groden selbst sind die Siedlungshäuser zerstört, etwa 100 Dächer abgedeckt und viele Giebel zerschlagen. Auch im Umkreis von etwa fünf Kilometer wurden die Scheiben zertrümmert. Durch herumfliegende Schießbaumwolle gerieten zwei Bauernhöfe rand. Die verhältnismäßig geringe Zahl der Opfer ist darauf zurückzuführen, daß sich zur Zeit der Explosion niemand im Schuppen befand. Bisher wurde ein Toter gefunden und vier Vermißte gemeldet. In das Curhavener Krankenhaus wurden insgesamt 13 Schwerverletzte und Leichtverletzte eingeliefert. Anßerdem sind noch etwa 100 Personen verletzt, die sich in Privathäusern befinden. In Curhaven wurden auch verschiedene Kinder durch Glassplitter und herumfliegende Dachziegel verletzt. Unter der Verletzten befindet sich ferner ein Ententeoffizier. Kurz vor der Explosion hatte eine Besichtigung durch die Ententekommission stattgefunden. Der Sachschaden geht in die Millionen. Etwa 20 Häuser müssen neu ausgebaut werden. — Nach einer Mitteilung der staatlichen Pressestelle konnte die Ursache der Explosion noch nicht festgestellt werden. Es wurden wie täglich im Minendepot Arbeiten an Minen ausgeführt. Ob im Zündstoff chemische Zersetzungen eintraten, wodurch die Katastrophe erklärbar wäre, konnte bisher ebenfalls nicht festgestellt werden. Der Merterial= schaden in Groden und Curhaven ist außerordentlich großt. Viele Häuser wurden so stark erschüttert, daß festgestellt werden muß, ob sie überhaupt noch bewohnbar sind. Ausräumungsarbeiten konnten noch nicht vorgenommen werden, da man in die noch immer brennenden Trümmer wegen gestorben. Delbrück trat 1913 in das Reichsfustizamt eln. Am 1. Januar 1920 wurde er zum Präsidenten des Reichsgerichts ernant.. 622 Mi + Wegen Verächtlichmagung bre Meichelanzlers ist das Erscheinen der deutschnationalen„Schlesischen Gebirgszeitung“ auf zwölf Tage vom Oberpräsidenten der Provinz Aiederschlesien verboten worden. + Neue Kohlenpreiserhöhung. Die Organe der Kohlenwirtschaft hatten sich am 30. Juni wieder mit der Kohlenpreisfrage zu beschäftigen, da die fortschreitende Geldentwertung und im Gefolge davon die steigenden Löhne, Gehälter und Materialkosten die Beibehaltung der bisherigen Preise nicht zuließ. Es wurde in der Sitzung, insbesondere von Arbeitnehmerselle ausgeführt, das die fortschreitende Teuerung und die hohen Loyn##### in den übrigen Gewerben, insbesondere im Bauhandwerk, es nötig erscheinen ließen, statt der vor einigen Wochen in Aussicht genommenen und durch die Teuerung überholten Lohnsteigerungen von 35 R pro Mann und Schicht eine solche von rund 65 J6 im Ruhrrevier eintreten zu lassen. Die Teuerung werde weitergehen, und um den Rückgang der Förderung durch Abwanderung der Bergarbeiter zu verhindern und für einige Zeit gleichbleibende Kohlenpreise zu haben, müsse die an sich bedauerliche hohe Kohlenpreissteigerung in Kauf genommen werden. Im Wege von in den letzten Tagen durchgeführten Verhandlungen zwischen den beteiligten Stellen war es gelungen, auf die Bergbauarbeiter dahin einzuwirken, daß sie im Interesse der Verbraucher von der nach ihrer Ansicht berechtigten Preiserhöhung acht Prozent abließen. Der Preis für nuhrFettförderkohle erhöht sich in dieser Weise um netto 202. und einschließlich Steuern und Händleraufschlag um brutto rund 300 J von 907,50 W auf 1208„ die Tonne, der Preis für rheinische Braunkohlenbriketts steigert sich aus den oben angeführten Gründen ebenfalls von 555„ um 180„ auf 735„ die Tonne, für das mitteldeutsche und ostelbische Braunkohlenrevier konnte der genaue Satz der eintretenden Preiserhöhung noch nicht fest bestimmt werden, da die Lohnverhandlungen im Reichsarbeitsministerium zur Stunde noch tagen. Die Versammlung genehmigte einstimmig alle Anträge auf die Preiserhöhungen vom 1. Juli ab, und regierungsseitig wurde Widerspruch nicht erhoben. — Ferner betragen laut einer Mitteilung. der gie uen Bergwerksdirektion Hindenburg vom 11. Juli die Kohlenpreise ab 1. Juli auf dem staatlichen Bergwerk„LöuigigLuise=Grube“ einschließlich des Südfeldes und der schächte für Stückkohle(Flammkohle) 1310,30.K. Die anderen Preise sind entsprechend heraufgesetzt bis herab zur Staublohte auf 1109,60 M pro Tonne. Für Gaskohle ist der Preis pro Tonne um drei Mark höher. + Kohlenknappheit. Infolge der Abtrennung Polnisch= Oberschlesiens und des gewaltigen Förderrückganges an der Ruhr hat sich die inländische Steinkohlenerzeugung derart vermindert, daß allen Verbrauchern in der Industrie, im Gewerbe und im Hausbrand im eigensten Interesse dringend geraten werden muß, sich soviel wie möglich mit ausländischer Kohle einzudecken, soweit nicht durch andere einheimische Brennstoffe, insbesondere die reichlich zur Verfügung stehende Rohbraunkohle oder durch Torf Ersatz geschaffen werden kann. Im Hinblick auf diese Notlage bleibt die eingeführte ausländische Kohle bis 31. März 1923 von der Kohlensteuer befreit. Der Reichskohlenkommissar wird notgedrungen st#tig für Einsuhr ausländischer so groß wurde. Die Gewalttätigkeiten, den, da man in die noch in ug, waren enenzo vetschzeven, wie fein vrzehmen der Erpiosionsgesahr nicht vordrigenz, korgte, Berz gug enüber den eizelnen Mädchen, Vont hurbenspuifwpar, Loch) Figeogen bezeichnet werden Die Stadt Cursaen die Schlächter, der er von Bern zeigte er sich ihnen in ällen Variationen. Kriminalkommissar Dr. Riemann, der die gesamten polizeilichen Ermittelungen geführt hatte, erwähnte in seiner Aussage u. a. das fabelhafte Gedächtnis Großmanns, das er während der langen Dauer seiner Vernehmungen gezeigt, und das ihn nie sich hatte in Widersprüch verwickeln lassen. Auch der Rummelplatz und die Eintadungen zum Kaffee spielten eine Rolle in seinem Liebesleben. Der Alkohol, den er bezahlte, verfehlte auf die Mädchen ebensowenig die Wirkung, wie auf ihn und mag oft die Basis hergegeben haben für die ihm zur Last gelegten Taten. Und damit ergibt sich die zweite Frage des Einflusses von Allohol auf seine Psyche. Der Alkohol hat ja nicht nur in Großmanns Leben, sondern auch schon in dem seines Vaters eine verhängnisvolle Rolle gespielt. Der alte Großmann war notorischer Säufer und Krakehler, eine Schwester Großmanns ist infolgedessen geistig minderwertig, zwei Brüder sind geisteskrank gewesen, der eine davon auch ein volitischen Zäufereten Zzx, besepeng. 22 Hahren auf seiner üblich sind. Er verstarb im auer von 7= Führen auf seiner Besitzung am Walchensee.— Weiter verstarb der unabhängige Reichstagsabgeordnete Ernst Däumig an den Folgen des Schlaganfalts, den er vor einigen Wochen im Reichstag erlitt. Er war einer der radikalsten Unabhängigen und war kurze Zeit sogar Kommunist.— Weiter schied aus dem Leben im Alter von 65 Jahren der PräsidentDeutschen Landwirtschaftsrates und frühere preustische Landwirtschaftsminister, Freiherr von Schorlemer=Lieser. Lange Jahre war Schorlemer Oberpräsident der RheinVion 1910— doch als behoben Tezeihner werden. Die Eindr Enzhaben stellte einen größeren Kredit zur Beschaffung von Material für den Wiederaufbau der vernichteten Wohnstätten zur ## Neue Explosionskatastrophe. Mittwoch vormittag hat sich nach einer Meldung aus Boizenburg a. Elbe auf dem Platz der Gesellschaft zur Verwertung von Heeresgut in Zweedorf b. Schwauheide in der Minenverlegungsanlage, die völlig zerstört wurde, ein furchtbares Explosionsunglück ereignet. Es sind nenn Tote und zehn Verletzte zu beklagen. Der entstandene Sachschaden trifft allein die Verwertungsgesellschaft. Die Ursache der Explosion ist noch nicht aufgeklärt. Todesfälle während des Buchdruckerstreiks. Während der Tage der durch den Buchdruckerstreik unterbundenen Nachrichtenübermittelung ist eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten aus dem Leben gegangen, deren Namen nachträglich noch genannt zu werden verdienen. Besondere Beachtung verdient der Tod des früheren sozialdemokratischen Führers Georg von Vollmar. Er war eine scharfe, “ vornehm arbeitende Kampfnatur, die es jederzeit solches sernelles, noch dazu geschlechtskrankes„Scheusal so lange Berlin unsicher machen? Großmann war 2mal vorbestraft, darunter wegen Sittlichkeitsverbrechen im Heere, wegen Sittlichkeitsverbrechen an einem 12jährigen Mädchen in Nürnberg, wegen widernatürlicher Unzucht in Mannheim und schließlich wegen Sittlichkeitsverbrechen und Notzucht an ein und demselben Tage gegenüber einem 10jährigen und einem viereinhalbjährigen Mädchen, wobei das letztere wenige Tage später an den Folgen verstarb. Man fragt sich, weshalb der damals zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Lustmörder nicht schon auf Grund dieser Taten dauernd unter Beobachtung gestellt wurde. Zweisele schverer wirtschaftsmiuisteriam. Seitdem widmete sich der Pliuchopath und es kaft Ver eine Aucht, osgehzisenz, werden schafticher Fragen und Verufsiuter erzit die Polizei stite, hatte er den ist in einer holsteinischen, Sommerfrtische der Prisihezt, Cyankalibecher in der Hand, aber das Gift hatte sich noch Reichsgerichts, Heinrich Telbrück. im Alter von künftig solche Gebiete, die gunstig für einfuhr ausländischer Kohle liegen, geringer mit inländischer Kohle beliefern 9. Die Erhöhung der Personentarife. Mit Rücksich auf die jortschreitende" Steigerung der persönlichen und sachlichen Ausgaben der Reichsbahn und das ständige des Geldwertes ist eine Erhöhuug der gegenwärtig geltenden Fahrpreise zum 1. Ottober v. J. um etlu 50 rozent in Aussicht genommen. Vermischtes. Das Gebiß der Urmenschen. Das Studium der fossilen Knochenreste hat nicht nur esse, es hat auch erhebliche praktische Bedeutung. Wir alle wissen, wie sehr der heute lebende Mensch von den ersten Vertretern der menschlichen Rasse abweicht. Nach den von der Forschung hergestellten Retonstruktionen wissen wir, daß der äuftere Anblick des Urmenschen dem unserer heutigen Großaffen glich. Die Kunst und das Gewerbe der ersten Menschen sind ebenfalls von der Forschung teilweise erschlossen, und geschnittene Steine mit schönen nungen von Renutieren oder Bisons, die auf dem Steine oder auf Knochenstücken eingezeichnet sind, bilden eine unerschöpfliche Quelle der Belehrung über die„Zivilisation“ in prähistorischer Zeit. Will man sich einen Begriff von der Bedeutung und dem praktischen Wert der von den Forschern vermittelten Auflärungen machen, dann genigtzgin Zinzurie auf das Gebiet des Urmenschen. Der französische Auchropologe Bouvet hat jüngst die Gebisse zahlreicher prähistorischer Schädel studiert und daraus Schlüsse gezogen, die für die Vergangenheit wie für die Gegenwart von höchstem Interesse sind. Die Schäden, die an den Zähnen nachgewiesen wurden, beweisen nämlich, daß unsere Vorfahren eine der unfrigen bei weitem überlegene physische Widerstandskraft besaßten. Unsere Nahrung, im besonveren das Kochen der Nahrungsmittel und der Gebrauch des Zuckers, hat zahlreiche Zahnschäden, besonders Karies, zur Folge gehabt, die in der prähistorischen Zeit unbekannt waren. Das Studium der Gebisse bestätigt auch eine Tatsache, die schon das Studium der Schädel erkennen ließ, nämlich eine Zurückbildung der Kaufunktionen, und zwar im umgekehrten Verhältnis zu der fortschreitenden Entwicklung der geistigen Fähigkeiten. Alle diese Tatsachen haben ihre Parallele bei den verschiedenen Tierarten, und man kann beobachten, daß die fortschreitende Entwicklung der Tiere im Vergleich zu den wilden Tieren Veränderungen mit sich bringt, die auf einer Stufe stehen mit denen, durch die sich der heutige Meusch von dem Urmenschen unterscheidet. Die Zahnkrankheiten sind also, wie man sieht, ein Tribut der Entwicklung des Intellekts und der Zivilisation. Es scheint scheint kein Mittel zu geben, um mit dem Fortschritte der Zivilisation das solide und gesunde Gebiß zu vereinigen, über das unsere Vorfahren versügten. Immerhin lassen sich natürlich eine ganze Anzahl Maßregeln treffen, um zu verhindern, daß unsere Kaufunktionen sich noch weiter verschlechtern. 1 F R 1 8 Spielnachmitdie edleren Rasenspiele, achmn. von 5 Uhr ab dem städtischen Spielplatz am Schützenhof ihre Fortsetzung. Während die Beteiligung am Samstag zu wünschen übrig ließ, hatten sich am Sonntag einige Hundert Interessenten eingesunden, darunter Vertreier des Stadtverordnetenkollegiums, der Lehterschaft und der den Ortsausschüssen Schwerte=Westhofen angeschlossenen Vereine. Mit Ausnahme von Fußball, das ja zur Genüge bekannt ist, wurden die wichtigsten edleren Rasenspiele— Faustball, Tamburin und Stablaufen waren schon am Donnerstag erledigt— vorgeführt und zwar: Barlauf, Schleuderball, Grenzball, Handball, Schlaglaufen, Kriegsball, Dreiballlauf, Wettwanderball, Jägerball, Schlagball ohne, Einschenker usw. Dazu kam noch die Einführung in die edleren Volkstänze durch Frl. Richter. Nebenher gab auch der Arbeiterjugend eingeübte altdeutsche Volkstänze Lebhaft war das Interesse der Zuhl Frl. Richter, als auch die Lehrer Banse, Honsalek und Kaufm. Nip pus Handball haben gezeigt, wie man ohne UmWege in derartige Spiele einführt und die Lebhaftigkeit, mit der sich die ausführende Jugend sogleich an den Spielen beteiligte, war ein Beweis, daß eine derartige Einführung wohl nicht praktischer gehandhabt werden kann. Für das Schlagvallspiel ohne Einschenker hatte sich die Spielabteilung des evgl. Jüng bund gut zum Besten. schauer. Somo lingsvereins zur Verfügung gestellt, die schon länger dieses edelste der Rasenspiele betreibt und es wäre zu wünschen, daß auch die anderen Vereine dieses Spiel aufgriffen, denn es ist ein Kampfspiel ersten Ranges und seine erziehliche Bedeutung, sowohl in körperlicher wie in geistiger Beziehung, tritt deutlich da zutage, wo es bereits zum volkstümlichen Spiel geworden ist. Alles in allem war die Veranstaltung ein voller Erfolg und so hoffen wir, daß das erweckte Interesse nicht wieder einschläft, sondern zum Wohle unserer Jugend und unseres Volkes überall in die Tat umgesetzt wird. Handball. Schwerte 06— Turnerbund Eickel 2: 1(1: 1). Ein überaus flottes Handballspiel wurde gestern geboten. Zwei gleichwertige Mannschaften stellten sich dem Schiedsrichter Herrn Nippus vom Platzverein. Was Eickel— eine gut eingespielte Elf— an Technik und Taktik voraus hatte, machte Schwerte 06 durch großen Eifer und— am Schlusse des Spiels erkennvar— durch bessere Ausdauer wett. Eickel erzielte nach ¼ Stunde einen Treffser. 06 zog kurz vor Halbzeit gleich. Nach Wiederbeginn ging Schwerte durch ein 2. Tor in Führung. Bei diesem Stande blieb es. Das Handballspiel soll sich wohl gestern viele neue Freunde erworben haben. Leichtathletik. Bei den gestrigen leichtathletischen Meisterschaften des Berg.=Mark=Gaues wurde Dr. SchlünderSportv. 06 2. Sieger im Speerwerfen. Die Leistungen wurden im allgemeinen durch ungünstiges #etter herabgedrückt. Die □S. Va...! fäter Versammlung der Gartenbesitzer am Brückeutor dei Rulk. Mühlenstr. am Mittwoch, dem 19. Juli, 3½ Uhr abds. Besprechung über der Gärten am Brückentor. Stellung einer Nachtwache. Ehrenfeldhüter) Es ergeht hierdurch dringende Einladung. sind das schönste farbige Witzblatt für die vamilie „Immer mit der Zeit schreitend und für die Zeit.“ „Eine Quelle herzerquickenden Frohsinns.“ Vierteljährlich 13 Nummern M. 45.90 Die einzelne Nummer kostet M. 3.75 Das Abonnement kann jederzeit begonnen werden. Man abonniert beim Buchhändler, Postamt oder direkt beim Verlag der Meggendorfer-Blätter, J. F. Schreiber, München, Residenzstraße 10. Erhielt Sonntag eine Sendung großer und kleiner 3092 Wilh. Brankmann, Bahnhofstr. 16. Steinbruch Buchholz hart an der Kreisstr. zu verkansen oder zu vermieten. Resch, Heiligegeissstr. Bekanntmachung. Der vom Kreislag am 23. Januar 1922 beschlossene II. Nachtrag vom 20. Januar 1922 zu der Ordnung' betreffend die Erhebung einer besonderen Hundesteuer im Landkreise Hörde hal die Genehmigung der Kommunal=Aussichts-IIschC behörde gesunden und trilt mit dem Tage der Verössentlichung in Kraft. II Erzeugnisse erster Firmen. Verkauf nur an Der II. Nachtrag liegt im Kreishause Zimmer Wiederverkäufer zu Fabrikpreisen. Nr. 20 zur Einsichtnahme auf. Hörde, den 13. Juli 1922. 3085 Der Vorsitzende des Kreisausschusses. m## 3. A: gez. Achermann. Bekanntmachung. Arzneitaxe.] Am Dienslag, dem 18 Juli 1922 Die vom 1. Juni 1922 ad gellende Deutsche vormiltags 10 Uhr soll im hiesigen FreiArzneilaxe(6. abgeänderte Ausgabe) ist in der ladegleis ein Weidmannschen Buchhandlung, Berlin, Zimmerstraße 94. erschienen. Arnsberg, 8. Juni 1922. Der Regierungspräsident. Die glückliche Lebuct eines in Fe###ce bekannt Wagen Anlessen Geid uig. öffentlich meistbielend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Besichligung eine ¼ Stunde vor dem Verkauf. Gülerabserligung Schwerle(Ruhe). 8 eieiung sbamrat Schmiet und Frau Irene geb. Klewitr. (Ustein Ichnätmustererhältlich bei Ollo Mark Nacht., Schwerte. Möbliertes Iemter mit oder ohne Pension gesucht. Angebote unter F 2873 an d.s Geschst. d. Ztg. erbeten. Wagenfette Maschinenfette Huffette Lederfette Autufette Maschienöle Motorenöle Centrifugenöle Fahrradöle Fus be denöle Laik u. Oelfarben Carbelineum liesern Engros und Detail Chemische Werke H.(iesberg Sch werte Ostenstraße 19. 3 * Schwerte, den 15. Juli * Am 14. ds. Mts. verslarb im 75. Lebensjahre während der Ausübung seines Dienstes nach mehr wie 40 jähriger Arbeitszeit auf dem Gute Reichsmark der Tagelöhner IE„ 1 Das Gut Reichsmark und mit ihm alle seine Mitarbeiter werden dem Verstorbenen, dessen langes Leben Mühe und Arbeit war, ein treues Andenken bewahren. Reichsmark, den 14. Juli 1922. Overweg königl. Landral a. D. Gut eingeführte Versicherungsgesellschaft hal ihre umfangreiche Stirafft derteer. für Schwerte und Umgebung zu vergeben. Arbeitsfreudige Herren, die den Ausbau der Agentur eifrig betreiben können, wollen schriftliche Angebole unter F 3084 an die Geschst. d. Zeilung senden. talg Vertretung und Fabrik Niedertage. Verkauf zu den jeweiligen Tages-Fabrikpreisen Hornbruch& Co., G. m. b. H. Schwerte(Ruhr), Markt 9. Verkauf nur an Bücker und Wiederverkäuft „* kauft zu höchstem Tagespreis Carl Braus, Schwerte Wieder eingetroffen: Sakkernin Tafern Gahenueten..9 Buchhandlung Carl Braus. Antlllanttttl. G Snehei.,... D.. empfiehl Cart Brans, Gercharnisti!o C. Handel und Börse Berliner Börsenkurse vom 14. Juli 1922 mitgeleill vom Barmer Bank=Verein, Schwerke 5% Deutsche Reichsanleihe....... 77½ Barmer Bank=Verein.... 219 Deutsche Bank 491½ Diskonto Dresdner Bank Hamb.=Amer.=Pat........ 455 Algem. Elektr.= Ges........... J00 Baroper Walzwerk...........96 Bochumer Guß. Bösperde Walzwerk 930 Daimler Motoren 447 Deutsch=Luxemburg............ 1.100 Deutsche Kaltwerke 1920 Dynamit 701 Elbers. Farbw. 724 Essener Steinkohlen........... 1245 Gelsenkirch. Bergw 1140 Gasmol. Deutz... 785 Harpener Bergw. Hoesch......... 1299 Humböld! Masch. Mannesmann 1100 Oberschles. Eisenb.-Bed 900 Orenstein& Koppel........... 1059 Phönix Bergbau......... 1270 Reisholz Pap. Rhein. Stahlwerke. Schuckert 720 Siegen=Solingen Ver. Dl. Nickelwerke....... 1290 Westf. Drahl-Ind. 579 Westf. Eisen, Langendreer......... 575 Auslands-Wechselkurse der Berliner Börse (Devisenkurse) Man zahlle deutsche Mark: Wir retten Ihre Haare! Verlangen Sie kostenlos Prospekt. 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