Die„Schwerter Jettung“ erscheint jäglich außer Feiertags. Bezugspreis monatlich 6.— Mk., bei der Dost 6.—, Mt., ohne Betellgeld. Anzeigenpreise: 1 mmn hohe. 35 min breite Jeite 35 Dfg. Wohnung== und Stellengesuche 30 Pfg. Bei Wiederholungen entsprechender Nachlaß U. Taris. Jeder Rudakt hilt als Kassenr ihalt und erlischt bei Konnursen, Zwanzsvergleichen gerichtlichen stlagen u. Nichleachten der gemachten Zahlungsbedindungen. Oerbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Welthofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung eeusr ur Beterung G# he ene Schwerter Volksblatt gmtliches Kreisblatt für den Kreis HörErstes und ältestes Tagesorgan des Kreises.— Generolanzeiger für den Die„Schwerter Zeitung“ gewährt ihren Abonnenten für jeden mit Tod endenden Unfall genanh ren Ve. 300 Mark Unfall. Ninginge Druck u. Ver ag v. Carl Braus, Schwerte(Ruhr, Fernsprecher 62. Telegramm=Adresse: Braus, Schwerte(Ruhr). Postscheckkonto 2852 Gdia. 55. Jahrgang. Nr. 194. muß ich von dem neuen Steuerabzug wissen? Weichen sozialen Sweck erfüllt der Lohnabzug? Durch den Lohnabzug an der Steuerquelle soll im Arbeitnehmer die Steuerzahlung dadure sichlert werden, daß an die Stelle viermaliger tögerer Steuerzahlungen im Jahre eine Verteiung auf 12 bezw. 52 kleinere Sahlungen(zu denen inn nur geringfügige Nachzahlungen bezw. in den eltenen Fällen eines großen Steuerabzuges Rückritattungen kommen) stattfindet. Der Lohnabzu## m der Quelle ist aber auch das bequemste Derahren für den Steuerpflichtigen. Es werden ihm e Unbeguemlichkeiten der bisherigen Steuerhebung, der Gang zur Kasse oder Post, zunau. uspart. Auch der bisweilen vorkommende Besuch is Dollziehungsbeamten, der unter Umständen zur Pfändung schreitet, wenn nicht genügend Geld im ause ist, fällt weg. Ein weiterer nicht hoch genug einzuschätzender sozialer Fortschritt des Lohnabzuges ist die Catache, daß bei dem nunmehr zur Durchführung gelangendem System die Seit der Arbeitslosigkeit berücksichtigt wird, während früher Stellenlose nur dann keine Steuern zu zahlen brauchten, wenn sie mehr wie zwei Fünftel des Jahres ohne Beschäftigung waren Aus diesen Erwägungen heraus hann der Lohnabzug nur begrüßt werden. Wer unter Würdigung aller dieser Gesichtspunkie noch immer der Uleinung ist, daß der Arbeiter sich gegen den Lohnabzug und das technische Verfahren seiner Durchführung auflehnen soll, der kann nicht anbers, als die Besteuerung des Krbeiters und des kleinen Mannes überhaupt zu bekämpsen. Er wird damit aber nur denen in die Hände arbeiten, die ganz gerne auf jede direkte und sich nach der Steuerkraft des Einzelnen staffelnde Steuer verzichten und dafür alle Lasten auf den Verbrauch der breiten Massen abwälzen In diesem Falle würde nichts anderes übrig bleiben, als eine Verbrauchssteuer zu erlassen, die z B. die Lebensmittel noch erheblich verteuern würde. Die durch eine derartige Steuer noch weiter in die Höhe getriebenen Preise würden aber den weniger Bemittelten viel schwerer als den Vermögenden treffen. Ob das sozial gedacht ist, wäre eine andere Frage. Deshalb ist es irreführend und unsozial, gegen den Steuerabzug zu wüten, gerade als ob man damit die Interessen des arbeitenden Volkes verträte. Die Arbeiterschaft aber, die stets Verständnis für alle sozialen Errungenschaften und Fortschritte im Staatsleben gehabt und sich, als sie noch außerhalb der Regierung stand, jahrelang für die progressive Einkommensteuer eingesetzt hat, wird, wenn sie die Dinge ruhig und im richtigen Lichte betrichtet, doch zuletzt das nunmehr zur Durchführung kommende Lohnabzugssystem billigen und sich für eine Stimmungsmache zur Verweigerung der Steuerbezahlung, die angeblich ihre Interessen wahrnimmt, entschieden bedanken. Denn auch der Staat kann genau wie der Orivatmann ohne Einnahmen nicht leben, und dazu gehören nun einmal die Steuern. könne man nicht vorschreiben, was sie anbauen sollten. Das müsse ihnen der Boden vorschreiben. Sehr wichtig sei die Steuerfrage. Es ginge nicht an, daß die Arbeiter keine Steuern bezahlten. Die Vermögen würden mit 60 und 70 Prozent herangezogen, die Kriegsvermögen sogar mit 85 Prozent. In Deutschland, das viele Lasten zu tragen gebe es nur eine Möglichkeit, nämlich so viele Steuern zu zahlen, als möglich, um den Staatsbankerott zu verhindern. Der Staatsbankerott würde die Versicherungskassen, die Sparkassen und die ganze Wirtschaft zertrümmern. Die Pflege des Sportes und der Leibesübungen sei notwendig gegenüber den entsittlichten Wirkungen der Vergnügungsgesellschaften. Steuern oder Staatsbankerott. Reichsminister Dr. Koch, welcher zum Studium er schwierigen Verhältnisse der Dfalz in Ludwigsisen angekommen ist, sagte in einer Rede, hauptichlich sei dafür zu sorgen, daß wieder so gut und viel produziert werde wie vor dem Kriege. Wenn ine andere Wirtschaftsform mehr leiste, als die etzige, werde man dazu übergehen. Unser ganzes Dirtschaftsleben leide unter den Folgen des Kriezes und den Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles. Darum bedürfe es der Jusammenirbeit aller, um Deutschland wieder auf die höhe zu bringen. Unter den vorgebrachten Wünschen tehe die Ernährungsfrage ebenan. Den Bauern Das Entwaffnungsgesetz Don unterrichteter Seite wird uns geschrieben: Das vom Reichstag beschlossene Entwaffnungsgesetz ist am 11. Kugust mit seiner Veröffentlichung in Kraft getreten. Wenn es gleichwohl seinem Hauptzweck nach noch nicht in Dirksamkeit getreten ist, so erklärt sich dies daraus, daß das Gesetz mit seiner Ausführung beaufstragten„Reichskommissar für die Entwaffnung der Stvilbevolterung" vorbehält, die Cermine für die Ablieferung festzusetzen und eine genaue Definition dessen zu geben, was unter dem Begriff„Militärwaffen“ zu verstehen ist. Das Gesetz bedarf demnach noch einer Keihe von Ausführungsbestimmungen, die der Reichskommissar unter Teilnahme des von ihm vom Reichstag an die Seite gesetzten fünfzehnköpfigen parlamentarischen Beirats aufzustellen hat. Diese Ausführungsbestimmungen werden wohl schon in den nächsten Cagen bekannt gegeben werden. Es ist damit zu rechnen, daß gleichzeitig die Aufforderung auf Rblieferung der Waffen an die Bevölkerung ergehen wird. Das Gesetz setzt fest, daß alle Militärwaffen, wer sie auch in händen haben mag, abzuliefern sind, ebenso ist jede Art von Uunition ablieferungspflichtig. Don der Rblieferung der Waffen ist nur die Reichswehr und die zur Ausübung ihres Berufes mit Waffen versehene Beamtenschaft befreit, d. h. also, nur Beamte der Polizei, der Gendarmerie und des Forstschutzes. alle übrigen, Beamten wie Sivilisten, müssen abliefern. Wer also etwa noch aus seiner Einwohnerwehrzeit ein Gewehr im Schrank stehen hat, muß sich nun wohl oder übel entschließen, es abzugeben. Das Gesetz spaßt nicht und setzt gegen Uebertretungen außerordentlich hohe Strafen fest, für schwere Fälle bis zu fünf Jahren Suchthaus und 300000 Mark Geldstrafe! Diese schweren Strafen werden auch demjenigen angedroht, der zwar nicht selbst Waffen besitzt, aber der vom Gesetz ausgesprochennen Anzeigepflicht nicht nachkommt; dem Wortlaut nach ist zur Anzeige jedermann verpflichtet, der von Waffen= oder Munitionslagern Kenntnis hat oder Kenntnis erhält. Es ist nun anzunehmen, daß man nicht gleich mit aller Strenge des Gesetzes vorgehen wird. Vermutlich wird man eine gewisse Frist für die freiwillige Abgabe der Waffen festsetzen und zunächst mit den Ulitteln der Ueberredung und vielleicht auch der Belohnung möglichst viel im Guten zu erreichen suchen. Es ist zu hoffen, daß man in allen Schichten für die llotwendigkeit des Gesetzes, zu dessen Erlaß und Durchführung Deutschland durch die Unterschriften von Versailles und Spaa gezwungen ist, soviel Verständnis finden wird, daß sich größerer Widerstand nirgends bemerkbar macht. Sollte bedauerlicherweise dieser doch eintreten, so gibt das Gesetz dem Reichskommissar sehr weitreichende Befugnisse an die hand. Er hat die Verfügung über die gesamten Machtmittel des Reiches und der Länder. über Reichswehr und Sicherheitspolizei. Der vom Reichspräsidenten zum Reichskommissar für die Entwaffnung ernannte Dr. Deters ist bekannt als ein energischer Mann und dürste seiner schweren Aufgabe voll gewachsen sein.„ Die Ausweisungen aus dem Saargebiet. Zu den Vorgüngen im Saargebiet werden folgende Einzelheiten gemeldet: Die Ausweisungen, die bisher erfolgten, vollzogen sich in denkbar schroffsten Formen. Die Betreffenen, außer Beamten meist Kaufleute und Angestellte, wurden von ihren Bureaus oder aus ihren Dohnungen oder von der Straße weg verhaftet und abgeführt, ohne daß ihnen auch nur Gelegenheit gegeben wurde, ihre Wohschgee Kleidung zu wechseln oder sich mit wendigsten zu versehen. So nannte ein Oberlehrer aus Ueunkirchen, als er in Diesbaden ankam, nicht einmal fünf Mark sein eigen. Die Leute wurden, soweit sie nicht in Saarbrücken wohnten, ins Gefängnis oder Arresthaus ihrer Heimatorte gebracht und einige Stunden später nach Saarbrücken in das berüchtigte Krrestlokal der eh mals deutschen Dragoner=Kaseine befördert; selbstverständlich unter schärfster militärischer als ob es sich um Schwerverbrecher handele. Nach kurzem Aufenthalt in Saarbrücken wurden die bedauernswerten Leute auf Lastautos verladen; die Fahrt ging über Sweibrücken, Landau nach Germersheim, wo die„Unerwünschten“ jenseits der Rheinbrücke abgesetzt wurden. Nach den trüben Stunden tat den Flüchtlingen der freundliche Empfang, der ihnen überall jenseits des Rheins bereitet wurde, um so wohler. Französische und franzosenfreundliche Blätter werden nach Gepflogenheit es so darzustellen versuchen, als habe man sich im Saargebiet lediglich der alldeutschen hetzer, die womöglich noch von jenseits des Rheins oder gar der Elbe stammten, entledigen wollen. Die Ausgewiesenen sind jedoch durch die Bank eingesessene Bürger, die entgegen der Regierungskommission, den französischen und übrigen ausländischen Beamten und Schiebern auf wohlerworbene Heimatsrechte pochen dürfen. Um nur ein Beispiel anzuführen: Aus Saarlouis wurde der 66 Jahre alte Kaufmann Kdolf Schreder abgeschoben, einer der angesehensten Bürger der Stadt, der urkundlich nachweisen kann, daß seine Familie seit Gründung der Stadt in Saarlouis angesessen ist. Er wie fast alle anderen Ausgewiesenen hat sich so gut wie gar nicht um Dolitik gekümmert, geschweige denn alldeutsche hetze getrieben. Im Gegenteil, die meisten haben sich davor gehütet, irgendwie bei den Franzosen Anstoß zu erregen oder irgend einen Dorwand zu geben, sie über den Rhein zu setzen. Man kann daher nur annehmen, daß es sich um eine willkürliche Ausrede handelt, um die Bevölkerung einzuschüchtern und dem französtschen Regiment gefügig zu machen. —000— Schwere Unruhen in Oberschlesien. Abzug der Interalliierten Cruppen aus Kattowitz. Kattowitz, 19. Aug. Die gestern im Laufe des Nachmittags eingetretene Spannung machte sich um 6 Uhr neuerdings Luft. Iu dieser Seit sammelte sich eine ungeheure Uenschenmenge vor dem hotel Deutsches haus, dem Sitz der polnischen Abstimmungskommission, an, wo die Alenge ein größeres Waffendepot vermutete, dessen Auslieferung gefordert wurde. Kls ein Auto mit Sicherheitswehr die Menge zu zerstreuen suchte, wurde plötzlich aus allen Fenstern und vom Balkon aus ein Feuer eröffnet. Die Straße wurde sofort leer und nicht mehr passierbar. Sivilisten mit Gewehren und handgranaten nahmen das Gefecht mit der Besatzung auf, das beinahe zwei Stunden dauerte. Gegen 8 Uhr gelang es einigen jungen Leuten, brennende Strohbünde in die Wirtschaftsräume des hotels zu wersen, wodurch dieses in Brand gesetzt wurde. Ais das Feuer zu erlöschen drohte, wurden Ballons mit Benzin hineingebracht, die explodierten. Durch die starke Rauchentwickelung mußte das Gefecht eingestellt werden. Um 9 Uhr ergab sich die Besatzung. Sicherheitspolizei und Feuerwehr schritten zur Löschung des Brandes und zur Verhaftung der Insassen. Es wurden sieben Dolen festgenommen, an denen in der Ulehrzahl Lynchjustiz vorgenommen wurde. Die Käume wurden vollständig demoliert; die Akten liegen auf der Straße. Die Menge harrte in unabsehbarer Jahl vor dem hotel. Sonst die Stadt ruhig. Die Besatzungstruppen sind in die Kasernen zurückgezogen. aU Kattowitz, 19. Rug. Der„Celegraphen= Union“ wird zu den hiesigen Unruhen noch gemeldet: Don den im hotel Deutsches Haus verhafteten 17 Personen wurde eine an Ort und Stelle sofort standrechtlich erschossen, weil sie sich der Verhaftung widersetzte; zwei wurden von der erregten Menge sofort erschlagen. Von dem hotel Deutsches Haus zog eine Gruppe nach der Gazetta Ludowa, deren Räume vollständig demoliert wurden. Die Maschinenteile wurden auf die Straße geworfen. Andere Crupps zogen indessen nach verschiedenen polnischen Geschäften u. a. auch vor das haus des bekannten Polenführers Capnicki, der der Menge aus dem Fenster seiner Wohnung entgegensah. Durch provolatorische Reden reizte er die Massen, die sich anschickten, das haus zu stürmen. In diesem Augenblick wurde aus der Wohnung geschossen. Die Ulenge blieb vor dem hause stehen. Scüsse wurden immer mehr gewechselt. Um Mitternacht die Ektion noch immer nicht zu Ende. Weitere Lrupps plünderten polnische Geschäfte u. a. das Kasseehaus„Kheingold“, das gleichfalls einem Holen gehört die französischen Besatzungstruppen ließen sich ##d der Unruhen nicht sehen. Die Besatzung und die Ossiziere der Interalliierten Kommission haben gegen Abend die Stadt fluchtartig verlassen und alles stehen und liegen lassen. Die Franzosen zogen singend ab. Sie wurden von der Ulenge, die sie begleitete, übertönt mit dem Liede: Siegreich wollen wir Frankreich schlagen.“ Das Land von Honigu. Manna bereits erkannt. So erhielten wir einen Brief aus Oberschlesien, dessen Inhalt wir preisgeben: Euch zur Nachricht aus dem oberschlesischen heim vill ich Euch eine Erfreuung senden. Schließt, Fuch noch inniger zusammen, denn unsere hein. Scholle ist bedrängt. alles wimmelt voll von pornischen Agitatoren, doch unsere treuen Oberschlesier daheim halten ihre Augen und Ohren auf. In meiner Heimat Bresnitz war eine Versammlung. Don 365 Stimmberechtigten war eine einzige Stimme für Polen laut, alle anderen für das heilige Daterland und so manche andere Städle und Dörfer zu nennen, würde mir zu viel sein. Doch, geliebte Landsleute, seid nicht bange unt stimmt aus vollem herzen in das Lodlied zu Ehren Deutschlands ein. Das kann uns Polen geben licht einmal ein Stückchen Brot. Das haben wir bis jetzt auf verschiedenen Bahnhösen gesehen, wie zerlumpt und halbverhungert so manche Familie aus Dolen nach Oberschlesien zurückgewandert ist. In Schönwald bei Gleiwitz habe ich heit gehabt, mit zwei polnischen Mädchen zu sprechen, die von Polen nach Oberschlester, Farlch, gewandert sind. Diese unglücklichen Gesuwpfe haben wie kleine Kinder geweint, als sie in unsere schöne Gegend kamen. Ueberall haben sie mitleidige Seelen gefunden, die es in Polen nicht gide und geben kann, Geliebte Landsleute, hütet Euch vor den Polen, die noch dort sind(gemeint sind die noch in Rheinland und Westfalen befindlichen Polen). Man muß sie gleich Spionen behandeln. Ihr kennt die Dolen zu gut, wie falsch und hinterlistig das 31geunervolk ist. Auch hier hört man verschiedene salsche Nachrichten, doch ist Polen schon viel zu früh erkannt. Ihr habt gewiß schon Nachrichten aus Beuthen und Gleiwitz erhalten bezw. in Seitungen gelesen, wie sich das Dolk gegen das Sigeunervolk wohren tut. Sie wollen uns nur aussaugen; nicht uns wollen sie haben, sondern den Reichtum Oberschlesiens, das sind die Schornsteine und die Bergwerke, die von Cag zu Cag größer werden. Durch deutschen Fleiß, deutsche Cechnik und deutsche Kunst ham unsere Heimat auf diese kulturelle Stufe. Weinen muß man über solche Schicksale, die über unsere Heimat schweben. Doch unser herrgott lebt noch und nur seinem Vertrauen schenken wir Glauben. Männer und Frauen von Oberschlesien erhebt Euch und zeigt den Dolen, was Ihr noch könnt. Seit dem Jahre 1916 bin ich ein Krüppel und wenn as darum heißt, dann nehme ich auch getrost von neuem mein Gewehr und Cornister und marschiere. Gottbefohlen. lla, es kann kommen, was kommen will. Liede Landsleute, seid tapfer und frohen Muts, Kussisch=polnische Was London, 18. Kug. Eine heute in London einzetroffene amtliche Minsker Meldung besagt: Die russisch=polnische Konferenz ist gestern abend um 7 Uhr eröffnet und auf heute vertagt worden. Was London, 18. Aug. Der Korrespondent des „Daily herald“ in Minsk telegraphiert seinem Blatte, Danischkiwitsch, der Dorsitzende der russischen Friedensdelegation, erklärte: Sämtliche Iusammenkünfte der Friedenskonferenz werden öffentlich stattfinden. Wir beabsichtigen nicht, die Politik des Geheimhaltens und des Swanges, die man in Versailles befolgt hat, nachzuahmen. Wir werden aufmerksam alle polnischen Kraumente hören und, wenn wir auch hoffen, daß die bereits veröffentlichten Bedingungen Annahme finden werden, so beabsichtigen wir doch ehrlich gemeinte Gbänderungsvorschläge nicht abzulehnen. Rußzland wünscht aufrichtig Frieden und wird sein Bestes tun, um ein Mißlingen der Konferenz zu vermeiden. Der allgemeine Grundsatz der russischen Politik ist vollständige Knerkennung der polnischen Souveränität und Unabhängigkeit. Kmerika liefert Polen keine Cruppen. Der„Warschauer Kurier" berichtet: Eine llote der Vereinigten Staaten an die polnische Regierung lehnt eine Unterstützung Dolens durch amerikanische Streikräfte definitiv ab. Dagegen erklärt e### inken; denn s die amerikanische Regierung, sie sei bereit, in beitet aus und laßt den Kopf buicht vuu., ep,, weitgehendem Matze Mianition und Tebensmittel o i noch fester an Geschwisterliebe an. zu liefern und auch Anleihen zur Tortfsührung des Lebt wohl mit Gott bis zum endgültigen Siege. Krieges gegen die Bglschewisten als Mit einem Gruße im festen Vertrauen ver= zu gewähren. bleibe ich B. W. Wir möchten hierzu noch bemerken, daß unsere deutschgesinnten Brüder und Schwestern in Oberschlesien ihr Verbleiben bei der deutschen Nation begehren, ein leuchtendes Beispiel deutscher Standhaftigkeit speziell für die abstimmungsberechtigten Oberschlesier im Reiche. Darum, Oberschlesier im Reich, vergiß nicht Deine geutsche keimat, meide den Umgang mit denen, die Dir von dem Lande von Honig und Manna predigen(Dolen), während man in Wirklichkeit Dir und dem deutschen Dolke den Untergang ertrebt. Ulöge man nicht vergessen, daß von dem Ausgange der Abstimmung in Oberschlesien die Jukunft Deutschlands abhängt. —00000= Der russisch-polnische Krieg. Der Dormarsch der Russen im Korridor. WaB Königsberg, 18. Aug. Die Eisenbahnkinie Eylau=Chorn überschreitend, erreichten bolschewistische Cruppen nördlich Leszen und Rehden. Südlich Bischofswerder ist russische Kavallerie aufgetreten. Graudenz wird mit Hilfe der Sivilbevölkerung beschleunigt armiert. Der Bahnhof Wlozlawek liegt unter russischem Artilleriefeuer. Südwestlich Ciechanow ist ein Entlastungsstoß des polnischen Uordflügels zum Stehen gebracht worden. Ciechanow ist in den Händen der Bolschewisten. An der Südostfront von Modlin und an der Ostfront von Warschau halten die starken bolschewistischen Angriffe an. Der Gegenstoß des polnischen Jentrums auf der Linie Warschau=Jwangorod und der Flankenstoß südlich des Oberlaufes der Wieprz gewinnt an Boden. An der Südfront erhöhte Kampfhandlungen. Ostpreußen ist ruhig. Nach Mitteilungen von zuständiger Stelle wird die Tage in Ostpreußen völlig ruhig betrachtet. Die Russen vermeiden sorgfältig jede Erenzverletzung. Die aus Königsberg gemeldet wird, erläßt der Oberpräsident einen Aufruf an die Bevölkerung Ostpreußens, in dem er zum Schutze der mat und zur Wahrung der Ueutralität die Bildung von Grenz= und Ortswehren genehmigt. Alle Schichten der Bevölkerung sollen in dieser Wehr gleichmäßig vertreten sein. Die Organisation Escherich ist auch in Ostpreußen vom Oberpräsidenten verboten worden. Die Mitteilung, wonach Verstärkungen der Reichswehr in Oberschlesien und Ostpreußen vorgenommen werden sollen, werden an zuständiger Stelle als unrichtig bezeichnet. Polnische Gewaltherrschaft in Posen. Aus Meseritz wird verschiedenen Berliner Blättern gemeldet, daß die Stadt Dosen und die verschiedenen Kreisstädte der Orovinz Posen von kongreßpolnischen Flüchtlingen überfüllt werden. In Dosen werde der Juzug erst verteilt und nach der Provinz abgelenkt. Uur Behörden finden noch Aufnahme. Die Uebersiedelung zahlreicher Warschauer Behörden sei im Gange, Lustbarkeiten wie Konzerte usw. seien aufs strengste verboten. Die Bürgerwehr setze sich aus 16= bis 50jährigen zusammen und sei militärisch organisiert. Es herrsche Pogromstimmung. Die lichterfüllung der Wehrpflicht habe den Verlust der Staatsbürgerrechte zur Folge. Ein Capferkeitskreuz sei gestiftet worden. Die Geistlichkeit verkünde, daß Frankreich an Deutschland und Rußland den Krieg erklärt, daß Ungarn mobilisiert habe und daß die russische Armee innerlich uneinig sei. Das polnische Oberkommando habe drei französischen Generalen entscheidende Stimme erteilt. Die Umgruppierung an der Nordostfront sei bereits in französischem Sinne bewerkstelligt worden. England gegen jede kriegerische Interventien Diese haltung der englischen Arbeiterschaft erregt in England großes Aufsehen und wird sehr verschieden beurteilt. Das spiegelte sich in der letzten Sitzung des Unterhauses wieder, in der von Regierungsseite wichtige Erklärungen zu den Ostfragen abgegeben wurden. Der Uinister Bonar Law erklärte, daß die haltung der Regierung im russisch=polnischen Konflikt sich nur dann ändern würde, falls die Sowjetregierung ihre Bedingungen für Dolen so ändern würde, daß sie mit der Unabhängigkeit Polens unvereinbar seien. Es liege aber zunächst noch gar kein Grund vor, mit dieser Uöglichkeit zu rechnen. Kamenew habe versichert, daß Rußland seine Bedingungen nicht ändern würde. Unter diesen Umständen werde die englische Regierung nichts unternehmen. Sie werde das Land nicht in irgend eine Kriegsoperation verwickeln, ohne daß sie die große Mehrheit des Volkes hinter sich habe. Die Redner der liberalen Opposition, Asquith, und der Arbeiterpartei, Glynes, begrüßten diese klärungen. Lloyd George führte dann in einer längeren Rede aus, daß die Regierung alles täte, um den Frieden zu sichern. Er wandte sich dann scharf gegen die von den Arbeitern für den Fall, daß die Regierung diesen Standpunkt verlasse, angedrohte direkte Aktion. Das würde eine Auflehnung bedeuten, gegen die die Regierung die strengsten Maßnahmen anwenden würde. Gerade jetzt müßten sich alle Darteien einig sein, eine Sonderaktion der Arbeiter trage dazu nicht bei. Dann vertagte sich das Parlamnt bis zum 19. Oktober. Sonderbarerweise wurde in der ganzen Sitzung der englisch=französische Konflikt wegen Wrangel nicht mit einer Silbe erwähnt. Es wurde nur gesagt, daß England Drangel nicht zu unterstützen gedenke. Im Urangelkonflikt wird unterdeß in Paris zwischen Tord Derby und Paleologue eifrig verhandelt, doch ist bisher noch keine Lösung geglückt. SOTS verhindert bei regelmäßigem Gebrauch den Ansatz von Zahnstein und die Bildung von Säuren Im Munde. Probehiben newenden kostenkrei F.Oeterndert 8 Ca. d. u. S.. 16. Ein Strich durch Frankreichs Rechnung. Kllianz zwischen Italien, Tschechien, Südslawien und Rumänien? Eine sehr wichtige Mitteilung veröffentlicht der „Ueuyork herald". Danach soll in Besprechungen des tschecho=slowakischen Ministerpräsidenten Cusar mit dem italienischen Außenminister Sforza in Benedig die Grundlage für eine Allianz zwischen Italien, Tschecho=Slowakien, Südslawien und Rumänien gelegt worden sein. Um die Allianz endgüktig zu beschließen, müßte allerdings der südslawisch=italienische Streit wegen des Besitzes von Fiume geregelt werden, wofür der tschechische Ulinisterpräsident seine guten Dienste anbot. Diese „kleine Allianz“ haben den Sweck, jede Bildung einer Donaukonförderation zwischen Bayern, Oesterreich u. Ungarn zu verhindern und so einen der gefährlichsten Pläne Frankreichs aus der äWbelt zu schaffen. Italien würde der Schutzherr der neuen Allianz werden. Ein ossizielles Kommunique soll chon in der nächsten Zeit ausgegeben werden. Echt englich! Die 100 000 amerikanische Kühe kommen nicht. England erweist sich wieder einmal ganz als — England. Bekanntlich hatten deutschfreundliche Amerikaner uns 100000 Kühe zugesagt zur Kufbesserung unseres Diehbestandes und besonders zur stärkeren Milchlieferung für Säuglinge und Kleinkinder. Die deutsche Regierung hatte sich darauf an die englische gewandt mit dem Ersuchen, den nötigen Schiffsraum für dieses Liebeswerk zur Verfügung zu stellen. Wie nunmehr der englische Sozialist Bansey Macdonald in einer von der deutschen Geffentlichkeit leider bisher unbeachtet gebliebenen Erklärung mitteilte, hat die britische Regierung den Mangel an Schiffsraum als Ausrede benutzt, um die 100000 kühe nicht nach Deutschland liefern zu müssen. Für Munitionstransporte zugunsten der Polen ist natürlich Schiffsraum vorhanden. —00000— Aus Stadt und kand. ** Schwerte, 19. August **(Brotmarken.) Wir machen auf die in der vorliegenden Uummer veröffentlichten Bekanntmachung des Landkreises hörde, wonach die Brotmarken mit einem früheren Datum wie 15. August 1920 für ungültig erklärt werden, besonders aufmerksam. **(Der Auslandszucker.) Daß die Reichsregierung selbst zu hohen Preisen Auslandszucker hat kaufen müssen, um Bevölkerung und Industrie nicht ganz ohne Sucker zu lassen, ist nicht mehr bestritten, weil es Catsache ist, und daher rühren auch die unglaublichsten Preise für Kunsthonig usw. Wenn Einsicht der erste Schritt zur Besserung ist, so ist sehr zu wünschen, daß dieser Schritt auch getan wird, und das heißt Eingeständnis, daß aus Deutschland so viel Sucker ins Ausland verschoben oder verkauft ist, daß wir den Auslandszucker zu Wucherpreisen haben erwerben müssen. Wenn man gegen die Anerkennung dieser Catsachen die Kugen verschließt, so wird das Creiben in der neuen Suckerkampagne wieder so von vorn anfangen, wie es in der alten aufgehört hat, wir kommen aus dem Elend überhaupt nicht heraus. Die Aussichten für die Rüben=Ernte sind gut, teilweise sogar recht gut. Aber was helfen die geernteten Rüben, wenn später der gewonnene Sucker irgendwohin verschwindet? **(Der christliche Gewerkverein für gesteigerte Kohlenförderung.) Eine in Bochum abgehaltene Vertrauensmännerkonferenz des christlichen Gewerkvereins sprach den Willen aus, die Kohlenerzeugung zu steigern, doch müßte vorher eine bessere Belieferung mit Speck, Frischfleisch und Brot erfolgen. Die Haltung der Syndikalisten, die Deutschland in Konflikte hineintrage und das Rätesystem herbeiführen wolle, wurde scharf verurteilt. ichbertin nneranem# Im Zuge der Kot. Roman von C. Dressel. 18(Nachdruck verboten.) einer kleinen höflichen Anrede:„Waren Sie dem Weihnachtsmarkt, Herr Klüven? wie nerschneit! Ist Ihnen sehr kalt? Sie sehen wirklich aus wie Sankt Nikolaus, es fehll basescher Jubel, wenn dem Rikolaus ddan unversehens eine Tüte unterm Arm wegrutschte, Nüsse und Honigkuchen nur so über den Flurläufer hinkollerten und er unter dem beschneiten Schnurrbart brummte:„Nein, dies schlechte dünne Papier. Na, es macht nichts, was ihr findet, könnt ihr behalten, Kroppzeug.“ Ja, die Kinder. Barbara hatte auch hier wieder recht. Nicht nur Erzieher sind sie, selbst Lebensversöhner können sie sein, diese kleinen Friedensengel. Und beinay ware erdoch zum Verschwender geworden, denn Suses Schelmengesichtchen, zumal ihr Jubelgruß, vor allem aber ihre blitzenden Braunaugen, die ihn so sehr an Annelise erinnerten, hätten ihn zu wirklicher Torheit verleiten können,“ wenn nicht die Mutter sehr schnell ein ernstes Veto gesprochen hätte. Ein=, höchstens zweimal dürfe Nikolaus schon kommen, sein öfterer Besuch verderbe den Kindern die Vorsreude auf das schöne Fest. Richtige Weiynachtsgeschenke dürfe er erst recht nicht bringen, denn damit schmälere er den Kindern das Glück über Mutters kleine Gaben und bringe so diese selber um ihre Freude. Das könne er nicht * Nein, gewiß nicht. So ließ ers bei kleinen Aufmerksamkeiten bewenden, die iym kaum des Schenkens wert dünkten und doch einen Freudensturm weckten in diesen dankbaren, unverwöhnten kleinen Seelen. Zu Frau Doktor Overlachs beiläufiger Aufforderung war dann in der Tat noch die Einladung des Chefs für den heiligen Abend gekommen. Sie hatte Vollrad überrascht, da sich, bis dahin noch kein Verkehr angebahnt, ja, er die Kommerzienrätin noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Die Schuld mochte an ihm liegen. Er hatte seinen Besuch in der Villa fast unhöflich lange hinausgezogen und die Dame dann zweimal verfehlt. Vielleicht hatte aber der Chef dies Zögern für bescheidene Zurückhaltung genommen, denn er mar gleich liebenswürdig geblieben. Daß er auch sonst mit ihm zufrieden sei, erkannte Vollrad in dem Grade, wie sich des Chess humanes Wohlwollen zu sichtlicher Achtung steigerte. So durste er wohl auch diese Einladung für eine Auszeichnung nehmen. Jedenfalls war sie keinem der anderen Herren zuteil geworden. Allerdings waren einiges bereits Ehemänner, die die Tanne im eigenen Heim brennen sahen, andere wieder zu den Ihren heimgereist. Dagegen war es langjähriger Brauch des Kommerzienrats, seinen Angestellzen am ersten Weihnachtstage ein offizielles Diner zu geben, zu dem auch Vollrad die übliche schriftliche Einladung erhalten hatte. Sei dem nun, wie ihm wolle, Boskrad sah in dieser außergewöhnlichen Einladung für den heiligen Abend eine besondere Freundlichkeit, die er hoch aufEr schickte der Frau Kommerzienrat ein wundervolles Blumengewinde und machte die sorgfältigste Abendtoilette, mie er sie sich in dieser Stettiner Zeit nicht mehr gestattet, so gang und gäbe ihm auch sonst das gute„Anziehen war, zu dem iom noch immer die früheren beaur restes verhalsen, die ja wohl dies“ magere Jahr und länger durchhalten mochten. Als er so in Full dress bei den Overlachs erschien, sah er aller Augen in ehrlichem Staunen auf sich gerichtet. Der Doktorin Wohlgefallen spiegelte sich in freundlichen Blicken, während sie dachte:„Ein bildsauberer Mensch, dieser Klüven. Geradezu vornehm sieht er aus. Er hat sicher bessere Tage gekannt. Aber doch gut, daß Annelise ihn nicht so sieht. Ganz gefährlich stattlicher Mann. Wie ein junger Lord schaut er aus.“ Klein=Suse sprudelte ihre helle Bewunderung offenherzig heraus:„O wie schön, Herr Klüven, haben Sie sich für uns so fein gemacht?“ Er wurde rot. War wirklich um die Antvort verlegen.„. nict mohr 9. „Sie wollen zu Brugges, nicht Wahl?“ kam ihm die Doktorin zu Hilfe. *„In der Tat. Es wird dort des Kleinen wegen pünktlich um sieben angesteckt. Herr Kommerzienrat bemerkte es besonders, somit blieb keine Zeit zum nochmaligen Umziehen, bitte um Entschuldigung.“ *„0, wir lassen uns diesen Glanz in unserer hütte ganz gern gefallen, Herr Klüven,“ scherzte der Sekundaner.„Bloß ein paar Zettel mit der Warnung„Nicht berühren“ könnte Raffael schnell malen und Ihnen anstecken, sonst dürsten Sie nicht mehr tadellos in Villa Brügge ankommen. Suse sieht Sie so verliebt an, daß eine Umarmung mit Schokoladefingern der nächste Schritt sein wird. Auf den Isolierstuhl können wir aber unser Nesthäkchen nicht gerade heut festnageln.“.„ 8 Vollrad lachte heuauf.„Ich laß es drauf ankommen. Du kannst auch ein ganz zarter manierlicher Zephir sein, wenn's sein muß, wie, Suse=Sausewind?“ Die Kleine kam heran in ihrem hellen, welßgeschürzten Festkleidchen, blieb auf einen halben Meter Distanz stehen, wies zwei blütenweiße Patschhändchen und versicherte treuherzig: wenn ich erst Schokolade esse— dafür ist doch die Schürze da.“ Mutter hörte zum Glück nichts von dem beabsichtigten Attentat auf das mühsam gebügelte Staatsstück, sie war unterdes ins Weihnachtszimmer gegangen, die Kerzen anzustecken. Vollrad aber riß den herzigen Schelm ran sich. Ob die seidenen Rockumschläge Falten bekamen, oder die gestickte Hemdbrust zerdrückt wurde, es war ihm egal, er dachte nur: „Genau so süß muß Annelise als Kind gewesen sein.“ Noch immer den kleinen Sausewind im Arm, sah er jetzt in Finis sinnend auf ihn gerichtete Augen. „Gefalle ich dir gar nicht?“ neckte er. „Doch. Sehr.“ Und näher kommend, sagte. sie gedankenvoll:„Schade nur, daß Annelise nicht da ist.“ Er konnte nicht anders, er nahm auch das andere Mädelchen in den Arm und Küsterte dem kleinen ernsthaften Ding ins Ohr:„Sehr schade, Fini. Schreib' das deiner Schwester: und-—— willst du sie auch von mir grüßen?“ (Fortsetzung folgt.) Gott, der Gütige, hat unser Leben Uns wie Scheidemünze in die hand gegeden, Cage hat er sie genannt. Soll'n sie nicht im Beutel tragen, Soll'n nicht über jede Münze klagen, Die uns schnell glitt aus der hand; Sind geprägt, sie auszugeben. Cage soll man leben, wirklich leben, Reich im Spenden sein. Nur daß alle Scheidemünze, alle, Jeder Cag in heil'ge hände kalle, Denn Gott sammelt ein M. Feesche. **(Corf statt Kohle.) Der Dressedienst des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten gibt bekannt: Lufttrockener Corf guter Beschaffenheit hat einen Heizwert von 4000 Wärmeeinheiten und mehr. Er steht also dem Braunkohlenbrikett kaum nach, welches 4000 bis 5000 Wärmeeinheiten entwickeln kann. Dagegen erweist er sich dem Braunkohlennaßstein nicht unbedeutend überlegen. Genügend trockener Brenntorf von guter Beschaffenheit ohne Sand= und Conbeimen= gungen ist ein verhältnismäßig hochwertiger Brennstoff, der mit langer reiner Flamme brennt und nur geringe Mengen gutartiger Esche zurück. läßt. Der Brenntorf hat sich nicht nur im hausbrand, sondern auch als Brennstoff für gewerbliche Industriefeuerungen bereits ziemlichen Eingang verschafft. Gegenüber der Kohle besitzt der Corf den Vorzug, daß er im freien handel augenblicklich noch in größerer Menge erhältlich ist. Wenngleich der Corf keinen vollwertigen Ersatz für Kohlen bietet, so sei trotzdem im Hinblick auf die bekannten Schwierigkeiten bei der Kohlenversorgung im kommenden Winter auf die rechtzeitige Eindeckung mit trockenem, gutem Corf als Brennstoff wiederholt verwiesen. *( F l a c h s m a n n a l s E r z i e h e r.) D i e T h e a t e r leitung bittet uns, nochmals auf die heutige Aufführung von„Flachsmann als Erzieher“ hinzuweisen. Direktor Weittmann spielt die Hauptrolle als Fluchsmann. Die Vorstellung beginnt pünktlich um 7 Uhr. ** Dilligst, 17. Aug.(Steuertermin.) Am Freitag, den 20. ds. Ults., nachm. von 3½ bis 4 Uhr, findet hier in der Wirtschaft Grave an der Ruhrbrücke die Jahlung der Steuern statt. Rußer den fälligen Kommunalabgaben kommen zur Erhebung: Feuergeld, Landwirtschaftskammerbeiträge, Betriebs- und Kirchensteuern. Die zu zahlenden Beträge müssen genau abgezählt sein. *r Westhosen, 19. Zug.(Lebensmittel.) In der Woche vom 21. Kugust bis 4. September gelangen zur Ausgabe: 100 Gr. Schmalz Ofd. 16 UI., 125 Gramm weiße Bohnen 1,40 Ul., 125 Gr. br. Bohnen Pfd. 1.40 Ms. 50 Gr. Grütze Pfd. 1,90 M., 250 Gr. Käse Pfd. 15 M., 50 Gr. Sucker Pfd. 7,50 M. *e Westhosen, 17. Aug.(Steuertermine.) Für die Gemeinden Wandhofen, Garenfeld und Syburg ist Cermin zur Zahlung der fälligen Steuern auf Sonnabend, den 21. ds. Ults., vorm. im Kassenlokal hierselbst angesetzt. Am gleichen Cage und zwar des nachm. von 2—3 Uhr findet die Erhebung der Steuern in Lichtendorf in der Wirtschaft hauske und ferner von 4¼ bis 5 Uhr in Geisecke in der Wirtschaft Bährensam Bahnhof statt. In allen Cerminen werden mit Rücksicht auf den Ulangel an Kleingeld nur abgezählte Beträge angenommen. Ergste, 18. Aug.(Personalie.) herr Amtmann Overbeck hat einen längeren Urlaub angetreten; seine Vertretung hat der Amtsbeigeordnete herr Diesner übernommen. * Bürenbruch, 19. Kugust.(Kein Preisschießen.) Das vom hiesigen Kriegerverein für kommenden Sonntag geplante Preisschießen am hachen ist wegen der in hiesiger Gegend herrschenden Maulund Klauenseuche bis auf weiteres verschoben worden. *e Aplerbeck, 18. Kugust.(Wirtschaftliche Nachrichten.) In der Woche vom 15. bis 24. August gelangen an Lebensmitteln zur Ausgabe: Auf den Fettschein Nr. 34 50 Gramm Schmalz= 1,60 Ulk. An Hand der Kundenlisten 250 Gramm AuslandsSucker= 3,75 Ulk. —900 Jurzeit sind 282 Erwerbolose gemelbdet. Die Jahl der sogenannten Kurzarbeiter deträgt mehrere tausend, da die meisten industriellen Betriebe zur Verkürzung der Arbeitszeit gezwungen sind. In der nächsten Zeit werden größere Arbeiterentlassungen und Betriebseinschränkungen erfolgen Klafeld, 18. Aug.(Ein gemeiner Streich,) Am vergangenen Donnerstag morgen kam ein junges Ehepaar, welches die Bahnfahrt von Wald bröl nach Ihlen bei Hamm in Siegen unterbrochen hatte, um Einkäufe zu machen, die Ueue Königstraße unserer Gemeinde entlang, um sich zum Bahnhof zu begeben, von wo sie die Bahnfahrt nach hause fortsetzen wollten, als der Mann, welcher Schwerkriegsbeschädigter ist, plötzlich einen epileptischen Anfall bekam. Seine Frau, die in Aufregung geriet, bat zwei Burschen, ihren Mann wieder zum Bewußtsein zu verhelfen. Während die Burschen nun halfen, stahlen sie dem Manne die Brieftasche mit sämtlichem Inhalt, bares Geld und verschiedene Dapiere. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Um die Weiterreise zu ermöglichen, mußte das Ehepaar die Gemeinde in Anspruch nehmen. * Gelsenkirchen, 18. August.(Abgelehnte Mietserhöhung.) Der hiesige haus= und Grundbesitzerverein ist mit dem Antrag an die Regierung herangetreten, den Höchstmietesatz von 20 auf 35 Prozent auf die Miete von Rugust 1914 zu erhöhen. (Im Regierungsbezirk Düsseldorf ist der Satz bekanntlich auf 48 Prozent erhöht worden.) Der Antrag ist von der Regierung glatt abgelehnt worden. Es bleibt also für Gelsenkirchen bei 20 prozent. * Elberfeld, 18. Aug.(Millionenvlebstähle.) Nach Feststellungen des Bergischen Vereins gegen Fabrikdiebstähle sind im letzten Dierteljahr im Wuppertal und Umgebung allein für drei Millionen Mark Seide gestohlen worden. Von diesen Feststellungen gab der Staatsanwalt in einer Strafsache gegen den Färber Konrad Baumgart von Barmen Renntnis, der bei der Firma J. D. Bemberg, A.=G., Barmen, beschäftigt war und unter Anklage stand, 32 Kilo Kunstseide gestohlen und 200 Kilo Stapelfaser unterschlagen zu haben. geschäft eine surchtbare Explosion. Die Mauern ftürzten zusammen und das Gebäude geriet in Brand. Auch das benachbarte Grand-Hotel wurde schwer beschüdigt. Man vermutet, daß 8 Personen getötet wurden. Is Verwundete wurden in das Krankenhaus gebracht. Bisher wurden zwei Leichen gefunden. 1 Lynchjustiz in Deutschland. Nach dem„Verl. Lokal=Anz.“ hat im Dorfe Breitenstein, in dem seit langem eine ungeheure Erbitterung gegen rische Landwirte herrscht, die Bevölkerung das Ge höft eines der übelbeleumundetsten Landwirte abgebrannt. Eine Reihe anderer wucherischer Landwirte wird mit derselben Lynchjustiz bedroht. K0010Aus den Previnzen. * Dortmund, 19. Aug.(Streik auf der Union.) Gestern nachmittag gegen 3 Uhr legte ein großer Ceil der Irbeiter der wichtigsten Betriebe der Dortmunder Union die Arbeit nieder, wodurch das ganze Werk zum Stillstand gebracht wurde und alle Arbeiter zum Feiern gezwungen waren. Der Direktion sind irgendwelche Jorderungen nicht vorgelegt worden. Angeblich handelt es sich um einen Sympathiestreik für die Arbeiter des Eisen= und Stahlwerk hoesch, wo jedoch nur eine geringe Minderheit das Werk verlassen hat, um die Wiedereinstellung von früheren Werksangehörigen zu erzwingen. Auch soll der 10prozentige Steuerabzug bei der Arbeitsniederlegung eine Rolle gespielt haben.— Die Arbeiter anderer größerer Werke in Dortmund und des Phönix in hörde haben ebenfalls beschlossen, heute in einen Proteststreik gegen den Steuerabzug einzutreten. * Iserlohn, 18. Rugust.(850 000 Mark für klotstandsarbeiten.) Die Sahl der Arbeitslosen hat auch hier zugenommen. Die Stadtverwaltung hat an einigen Stellen mit lotstandsarbeiten, wie Straßenausbesserungen, begonnen. Für diese Arbetten sind von der Stadt 850000 Mark vorgesehen. * Altena, 18. Kugust.(In den Schwindeleien bei der Bahn) wird noch bekannt, daß sich dor der Eisenbahnverwaltung zugefügte Schaden auf 250 000 bis 300000 Mark belaufen soll. Gußer drei altengern, die der Mittäterschaft bezichtigt werden, ist inzwischen noch ein Werdohler Bürger in haft genommen worden. * Lübenscheid, 1e. August.(Die Lage auf dem Reheitsmarkt) verschlechtert sich hier täglich muhr. —000— Turnen und Sport. Curnverein Ergste. Am Sonntag beteiligte sich der Curnverein Ergste(Mitglied der Deutschen Curnerschaft) an dem Bezirksturnfest in Grüne bei Iserlohn und brachte folgende Preise heim: Gruppe K: Willi hölscher mit 110 D. den 3. Kr., heinr. Bornemann mit 106 D. den 5. Kr., Paul Rittinghaus mit 94 P. den 13. Kranz, Erich Crompetter mit 94 Punkten den 15a Kr., Karl Hövelmann mit 90 D. den 21. Kranz, Willi Ulenbrauck mit 88 D. den 25. Kranz. Gruppe B.: Willi Westerhoff mit 107 D. den 7. Kr. Gruppe C.: Otto Stellpflug mit 184 P. den 10. Kranz, alb. Rittinghaus mit 172 P. den 25. Kr., Ewald Kappenstein mit 168 D. den 27. Kr., heinr. Dawlofski mit 161 D. den 33. Kr., Gustav Bräucker mit 159 D. den 35. Kranz. Ferner wurde einer vom Verein gestellten Riege der 2. Preis in 400 Uleter Staffete zuerkannt. Dem Verein und den Siegern zu diesen schönen Erfolgen unseren besten Glückwunsch! —00— Bunte Chrenik. 1 Millionenschiebungen. Millionenschiebungen zum Nachteil des Eisenbahnfiskus wurden beim Bahnbau Minden i. W.— Nienbruch a. d. Oeser entdeckt. Die Kriminalpolizei Hannover nahm 16 Personen, Angestellte der Bahnbaufirma held u. Franke und Eisenbahnbeamte, in haft. Bei der Staatsanwaltschaft in hannover sind zahlreiche Beschwerden über Uißstände bei dem Bahnbau eingegangen ) 60 000 Mark geraubt. Bei hann.=Münden wurde der Kassenbote der Gewerkschaft Steinberg im Walde überfallen und von zwei Ulännern der Betrag von 60000 Mark abgenommen. ( Für 80000 Mark Silberzeug gestohlen. Der „Kost. Knz.“ meldet aus Schwerin: Bei einem nächtlichen Einbruch auf dem Gute des Irhrn. von Marschall in der llähe von hechthausen wurde das gesamte Famtlien=Silberzeug gestohlen, das einen Wert von 80000 Mark hatte. ( Für 25 Mill. Mark Heeresgut verschoden Einer großen Verschiebung von heeresgut ist man in Wolfenbüttel auf die Spur gekommen. Es handelt sich um etwa 600 000 Orillich=Anzüge und 600 000 wollene Decken. Der Gesamtwert des verschobenen Gutes wird auf 25 Millionen Mark geschätzt. Zwei handelsagenten wurden in Wolfenbüttel verhaftet. )( Einbruch in das Schloß der Königin Luise. Einbrecher suchten das geschichtliche Schloß hohenzieritz bei Ueustrelitz auf, in dem die Königin Luise Luise gestorben ist. Die Einbrecher nahmen 12 Cafeln, Schreibzeug von hohem Kunst= und Erinnerungswert und die Casse der Königin Luise. Die gestohlenen Cassen sind altes Berliner Dorzellan. A Schwere Explostonen in Norwegen. Nachz einem Celegramm aus Christiania ereignete sich gechern mittag in Drammen in einem EisenmarenDie Einstellung der Industrie auf Braunkohle. Den„D. O. U.“ geht folgende Mitteilung zu: Nach den beim Reichswirtschaftsministerium und Reichskohlenrat vorliegenden Meldungen ist die deutsche Industrie der Knregung, dort, wo irgend angängig, vom Verbrauch der Steinkohle zu den der Braunkohle überzugehen, in weitestem Maße nachgekommen. Nach einem Bericht des Vereins deutscher Eisenhüttenwerke sind in den letzten Wochen zahlreiche Gutachten angefordert und eine große Knzahl Anträge gestellt worden, die schon allein den Verbrauch an rheinischer Braunkohle ganz erheblich steigern werden. Auch Teile des Kruppschen Letriebes sollen für die Benutzung von Braunkohlen eingerichtet werden. Die Befürchtung, daß durch den so vermehrten Verbrauch die Braunkohlenpreise steigen würden, ist grundlos. Die in Spaa festgesetzten Lieserungen für die Entente gehen bis jetzt glatt von statten, was zum Ceil dem gegenwärtig gut funktionierenden Cransportwesen und der allgemeinen Stockung auf dem Warenmarkt zu danken ist. Der von einem Ceil der ausländischen Presse erhobene Vorwand, daß die Güte der abgelieferten Steinkohlen den deutschen Verpflichtungen in dieser hinsicht nicht entspräche, ist unzutreffend. —00 Christl. Metallarbeiter-Verband. Eine in Essen tagende 9. Generalversammlung des christlichen Metallarbeiterverbandes ist aus allen deutschen Gauen stark besucht. Der Dorsitzende Wieber mahnte bei den geschäftlichen Beratungen in der Oelegiertenversammlung zu vermehrter Arbeit und zur Einstellung der andauernden Lohnsteigerungen. Bedauerlich sei, daß der revolutionäre Irrwahn auch in die Kreise der Beamten und Angestellten hineingetragen sei und dort außerordentlichen Schaden zum Nachteil der deutschen Dolkswirtschaft angerichtet habe. Das bißchen Freiheit, das die Revolution gebracht habe, wiege das gefährliche Geschenk des Echtstundentages bei weitem nicht auf. Der Redner fordert den Preisabbau auf allen Gebieten und ermahnt die Arbeiter, mit den fortgesetzten Lohnerhöhungen ein Ende zu machen. Wir könnten heute den Achtstundentag nicht ertragen. Vermehrte Arbeit sei das Gebot der Stunde. Mit Bedauern müsse er feststellen, daß deutsche Arbeiter zu einem internationalen Rongreß gefahren seien und daß dort von unseren Bergleuten der Sechsstundentag gefordert worden, den die belgischen und französischen Krbeiter, denen wir in Fülle die Kohlen liefern, ablehnten. Der Redner ermahnte zum Schluß die christliche Arbeiterschaft, sich nicht zu wilden Streiks hinreißen zu lassen und sich fern zu halten von allen radikalen und spartakistischen Bestrebungen. Für die christliche Arbeiterschaft heißt es in Jukunft: Größere Arbeitsleistung. Nur ein Weg führe zum Wiederaufstieg Deutschlands: das Bewußtsein ernster Arbeitspflicht, Krbeitsfreude und Daterlandstreue. —00— Uonflikt wegen eines Waffentransports für die Sicherheitspolizei in Ostpreußen Berlin, 18. Kug. Wegen eines Daffentransportes nach Ostpreußen ist es zwischen dem Reichsministerium des Innern und den Berliner Eisenbahnern zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, die bis zur Stunde noch nicht beigelegt sind. Es handelt sich um einen aus 28 Waggon bestehenden Cransport mit Ausrüstungsstücken, Waffen und Munition für etwa 6000 Mann Sicherheitspolizei in Ostpreußen. Crotzdem den radikalen Führern, u. a. auch Frau Zietz, im Ministerium des Innern einwandfrei nachgewiesen wurde, doß der Cransport ausschließlich für die Sicherheitspolizei bestimmt war, hat der Eisenbahnbetriebsrat die Absendung bisher verhindert; die Verhandlungen dauern noch an. (Für jeden Daterlandsfreund ist es schmerzlich und beschümens, zu sehen, daß es Berliner Eisenbahner wagen dürfen, sich ele GAten des Oersatiler Scandvertrages aufzuspielen. Schriftk.) Letzte Drahtmeldungen. Eigener Depeschendtenn. Die Opfer in Kattowitz. Kattowitz, 19. Kug. Die Jahl der Opfer der Unruhen in Kattowitz steht noch nicht genau fest. Bisher sind 30 Cote auf deutscher, 6 auf französischer Seite gezählt. Unter den Coten befinden sich auch zwei Beamte der Sicherheitswehr. Ueber 40 Personen sind bei den Insammenstößen verletzt worden. Oberschlesiens Ueutralität gesichert. TU Berlin, 19. Kug. Wie die„Doss. Stg.“ aus zuverlässiger Quelle erfährt, steht die deutsche Regierung seit mehreren Tagen mit der interalliierten Kommission in Oppeln in Verhandlungen über die Sicherung der Ueutralität des oberschlesischen Abstimmungsgebietes. Die interalliierte Kommiisson hat versichert, daß sie Cruppen der kriegführenden Mächte, die etwa die Grenze überschreiten würden, entwaffnen und internieren wird und daß sie auch jede Unterstützung der kriegführenden Mächte aus dem Abstimmungsgebiet heraus oder durch das Abstimmungsgebiet hindurch, z. B. die Jufuhr von Munition, Rekrutierung usw. vorhindern würde. Polen lehnt die russischen Bedingungen ab. aU Jürich, 19. Kug. Das polnische Pressebureau meldet: Gbwohl die Regierung seit dem Bekanntwerden der russischen Bedingungen zu diesen noch nicht offiziell Stellung genommen hat, ist die öffentliche Meinung überzeugt, daß die volnische Antwort nur eine entschiedene Ablehnung sein Französtsche Stimmen zur polnischen Gegenoffensive. CU paris, 19. Aug. Die Blätter stellen don Umschwung in der Schlacht bei Warschau zugunsten Polens fest, warnen aber vor übertriebenen hofinungen und meinen, daß dadurch die Besprechungen länger dauern werden, als erwartet wurde. Es scheine, daß England die Munitionszufuhr durch das Danziger Gebiet nach Polen verboten habe, während Deutschland Munition für die Rote Armee über Danzig schaffe. Die Blätter messen dem moralischen Jaktor die größte Bedeutung des Erfolges der Polen bei. Die polnische Offensive, die zangenförmig zufasse, werde von französischen Offizieren geleitet. „Polen ist verloren.“ aU Paris, 19. Kug. Der„Homme kibre“ schreibt: Lloyd George ist dem Druck der Moskauer Abgeordneten gewichen. Polen ist verloren. Mitteleuropa ist den Verwüstungen der imperialistischen Politik der Bolschewisten ausgeliefert. Käterutzland wird versuchen, sich mit Deutschland zu vereinigen. Dielleicht wird die Erhaltung des Friedens vollkommen unmöglich sein. Ein Ultimatum zur Erzwingung des Preisabbaues. TU München, 19. Aug. Die Delegiertenversammlung der verschiedenen Gewerkschaften und der Fachräte beschloß einstimmig, den Kügemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund aufzufordern, der Regierung ein Ultimatum über den Preisabbau zu stellen. Sollte die Reichsregierung die Forderung ablehnen, so ist der Gewerkschaftsbund verpflichtet, die politischen Parteien zum sofortigen Coneralstreik aufzurufen, um auf diese Weise die Regierung zu zwingen, den Preisabbau vorzunehmen. Die Genser Konferenz vertagt. aU Berlin, 19. Aug. Nach den neuer Stugs an den zuständigen Stellen eingegangenen Nachrichten wird die Genfer Konferenz voraussichtlich erst in der zweiten hältte des September stattfinden. Beantragte Bestrafung Oesterreichs abgelehnt. aU Wien, 19. Kug. Die Wiener Sektion der Reparationskommiisson hat in Paris, beim Obersten Rot, Beschwere geführt über die Eigenmächtigkeit, mit der Gesterreich einen Vertrag mit SowjetRußland abgeschlossen hat. Die Sektion beantragte. die Kreditaktion für Oesterreich zu sperren. Der Oberste Kat hat diebeantragte Bestrafung Oesterreichs abgelehnt. Detterbericht für mehrere Cage im soraus. 20. Aug.: Wolkig, Sonne, schwül, Regen, kühler. 21. Aug.: Wolkig, violsachz Regen. Angeneh##. Desantwentlich für bie Schefftiethung: Doteb. Konss Lruck und Verlag: Caol Braus, beide in 1 Dietrich Büscher Clärchen Büscher geb. vom Hagen 6767 Vermählte Altena, den 19. August 1920. Schuhwaren: Reparaturen liefere schnell, gut und billig. Aut beson ders eilige Arbeit kann gewartet werden Leder- Preisabschlag! H. Hitzegrad, Schuhmachermeiste. — Senningsweg 26.— Dunaaanno E Sommertheater Schwerte □ Ssten Btrau O„ □ □Preitag. 20. Aug.: □ a Soldal der Marie 0 G Operette in 8 Akten. □ □ Samstag, 21. Aug:# # Ehrenabend für # Rof' Hartmann 0 Drei alte Schachteln„ Operette in 3 Akten— O von W. Kollo.— □ Sonatag, 22. Aug.: □ □ Zum letzten Male: □ □ Soldal der Marie 5 Operette in 8 Akten.„ GUDUUUBGU Schwerter Sporivereinigung 06 Schwerte. Dounerstag, 19. August abends 8½ Uhr findet im Vereinslokal„Hotel Dutsberg“ eine Außerordentliche Versammlung statt. Tagesordnung: 1. Platzfrage 2. Vorstandsergänzungswahl 3. Verschiedenes. Pänktliches Erscheinen der Nitglieder ist unbedingt erforderlich! Der Vorstand. Metallbetten. Stahldrahtmatratzen, Kindedetten, Polster, en jedermann Katalog frei. EisenmödelFabrik, Suhl i. Thür.(3141 Die Erhaltung der Wäsche. Vom Waschen. Verschied. Waschverfahren. Legen, Rollen, Bügeln, Plätten der Herrenwäsche. Das Aufbewahren. Das Verwerten. Fleckenreinigung. Versch. Listen von Anschaffungen. Brautausstattungen Carl Braus Schwerte(Ruh:). „Concordia W Cölnische Lebens-VeesicherungsGesellschaft 52 Errichtet 1953. Grundkapital 30 Will. Mark. z Lohnende Tätigkeit nebenberutlich 88 unden Herren, die bereits mit Rrlolg in der aes Lebensversicherung tätig waren, als s Platzvertreter gegen feste Bezüge, Provision u Tagesspesen. 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Alle Brotmarken des Landkreises Hörde mit einem früheren Datum wie 15. August 1920 werden mit Ablauf des 25. August 1920 für ungültig erärt.„ 9 I Auf die von den Backern und Handlern nach dem 31. August 1920 abgelieferten Brotmarken des Landkreises Hörde mit einem früheren Datum wie 15. August 1920 wird Mehl unter keinen Amständen erstattet. 4749 Hörde, den 16. August 1920. Der Kreisausschuß des Landkreises Hörde. Bekanntmachung über Köchspreise In Abänderung unserer Verfügung vom 23. Juli 1920 über die Regelung der Kartoffelpreise vom 23 Oktober 1915(R. G. Bl. S. 711) und der dazu ergangenen Nachträge in Verbindung mit der Verordnung über die Preise für Frühkartoffeln vom 14. Juni 1920(R. G. Bl. S. 1204) wird für den Landkreis Hörde folgendes bestimmt: I. Der Preis für den Verkauf von inländischen Frühkartoffeln der Ernte 1920 an den Verbraucher im Kleinhandel wird vom 18. d. Mts. ab auf 0,45 Mk. für das Pfund herabgesetzt. II. Der vorstehend festgesetzte Preis gilt als Höchstpreis im Sinne des Gesetzes betr. Höchstpreise vom 4. August/17. Dezember 1914(R. G. Bl. S. 339 bezw. 516) nebst Nachträgen und der Verordnung gegen Preistreiberei vom 8. Mai 1918(R. G. Bl. S. 395), nach deren Strafbestimmungen Zuwider(handlungen geahndet werden 4748 Hörde, den 16. August 1920. Der Kommunalverband Hörde=Land. Siehie.“ ur f., Andtöhnng. Zum Schutze gegen die Maul= und Klauenseuche wird auf Grund des§ 18ff. des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909(R G. Bl. S. 519) mit Ermächtigung des Herrn Regierungspräsidenten folgendes bestimmt: Nachdem nach amtstierärztlicher Feststellung die Maul= und Klauenseuche unter dem Kleinviehbestande der Wwe. Sophie Waldminghaus lin Syburg abgeheilt und eine Neuerkrankung nicht vorgekommen, die Desinfektion vorschriftsmäßig ausgeführt und durch den Kreistierarzt abgenommen ist, gilt die Seuche auf dem erwähnten Gehöft als erloschen. Die in meiner viehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 12. Juli 1920 angeordneten Schutzmaßregeln hebe ich daher hiermit auf. Hörde, den 18. August 1920. Der k. Landrat. 4738 I. V.: gez. Dreves. Ein Bodnbaus mern, 2 Küchen. Kästchen, Herzen und Lesezeichen mit sinnigen Versen und Sprüchlein. Wandteller mit Münchner Bauernmalerei. Exllbris. Carl Braus, Schwerte Guhr). 7 mit 7 Imm.„6, umen Stallung. Wasserleitung und Licht zu veckaufen. 4741 Gust. Sieverk Wephofen. Warnung! Möchte hiermit jeden warnen, Gerüchte duer mich zu verbreiten. Werde jeden gerichtlich zur Verantwortung ziehen, oder auch persönlich mit Gewalt gegen denjenigen vorgehen, der über mich elwas verbreitel. Richard Jakob 4742 Schwerte. Petroleumpumpe mit Messingkessel, Maaß und Bleirohr, 1 großer, grüner Majolika- Füllofen mit Nickelbeschlag, 1 eiserne Bettstelle mit Matratze zu verkaufen. 4787 Bismarckstr. 15, parterre. Suche für sofort ein tüchtiges 4740 Zausmübihen evtl. zur Aushilfe. Frau Gatsbesitzer Wortmann. Lichtendosf. Asthma kann geheilt werden. 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