95 Sum Suud urr Wer Prirtase. Booeres ummmt 8— 2h., bei der Dost 6.—, Mh., ohne Bevellgeld. Anzeigenpreise: 1 mm hode. 35 mm breite Zeite 35 Pfg. WohnungsStellengesuche 30 Pfg. Bei entsprechender Nachlaß lI. Taris. Jeder Radatt gllt ais Kaiseur ibatt und erlischt bei Konkursen, Zwanosvergleichen. gerichtlichen#lagen u. Nichteachten der gemachten Zahlungsbedingungen. Oerbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzeiger Schwerter Oelkszeitung Schwerter Volksblatt Welthofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörcke. Holzwickeder Zeitung Erstes und ältestes Tagesorgan des Kreises.— Generalanzeiger für den Kreis Hörde. Die„Schmester Zeihung“ gamähur thsen#pon. vudenitr bies ulllis de 300 Mark Unfall. Aonee Druch u. Buslag n. Gaui fius, Schmestethhuteo Semipracher an. Seigusme. 2Dmuffer Draums, Schwrur(Ruhe). Postischotthente 2852 Cln. Nr. 165. Mittwech, den 1t. Juli 1920. 55. Jahrgang. Ernste=Wendung in Spaa, Celegraphen=Büros, ist gestern abend kur= nar Der deutsche Dorschleg in Kohlenfrage. BEB Spaa, 15. Juli.(Havas.) Die deutschen Kohlensachverständigen hielten heute vormittag eine Sitzung ab, der die alliierten Vertreter in offiziöser Jorm beiwohnten. Die deutschen SachverKündigen machten den Vorschlag, monatlich1 100 000 Connen zu liefern, die Ablieferung ab 1. Oktober auf 1 400 000 Connen zu erhöhen und, falls eine Besserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands eintrete, schließich auf eine Lieferung von 1 700 000 Lonnen ab 1. Oktober zu kommen. Minister des Aeußeren Simons entwickelte in der gestrigen Sitzung die Gründe, aus denen es der deutschen Regierung unmöglich sei, eine Jusage wegen der Kohlenlieferung zu machen, die nicht die Bustimmung der Bergwerksunternehmer und insbesondere der Vergarbeiter gefunden habe. Er machte auf den durch die Blockade geschwächten Gesundheitszustand der Vergarbeiter aufmerksam, der es ihnen erschwere, Ueberschichten zu leisten und der eine weitere Steigerung der Produktion nur gestatte, wenn man die Ernährung bessere und für eine große Jahl Bergarbeiter angemessene Wohnungen schaffe. Unter dieser Doraussetzung könne man zusagen, das Cageslieferungsquantum vom 1. 10. 1920 ab um 12000 Connen, also auf 56 000 Connen zu erhöhen. Der Minister erklärte, daß eine weitere nicht unerhebliche Steigerung möglich sein werde, wenn in Oberschlesten für Ruhe gesorgt würde, so daß Ueberschichten geleistet werden könnten. Dazu sei erforderlich, den Abstimmungstermin #bald wie möglich anzusetzen, weil bis dahin die friedliche Arbeit durch Agitation aller Art gestört werde. Noch besser würde es sein(aber damit gebe er nur eine Anregung, ohne einen Antrag zu stellen), wenn man die Abstimmung überhaupt aufgebe und über die Kohlenliefreung nach Polen und die anderen aus die oberschlesische Kohle angewiesenen Länder unter Justimmung der Alliierten eine Vereinbarung treffe. Die Abstimmung in Oberschlesten sei zwar zweifelhafter als die in Schleswig uns Illenstein, aber sie werde von uns nicht befürchtet. Was wir fürchteten, sei nicht die Abstimmung, sondern die mit ihr verbundenen Unruhen und Verfeindungen. Der Minister bat daher, diese Auregung zur Gewährung einer neuen Verhandlungsgrundlage in Erwägung zu ziehen. Präsident Delacroix erwiderte, daß diese Antwort die alliierten mit Bedauern erfüllen und eine sehr ernste Lage schaffe. Man hatte in Spaa gehofft, zu einem wirklichen Frieden zu kommen. Der deutsche Minister des Reußeren habe das dorrecht der Alliierten auf die deutschen Kohlen anerkannt. Das Recht sei sehr maßvoll geltend gemacht worden, aber die deutsche Delegation lasse es unberücksichtigt. Unter diesen Umständen müsse er die Sitzung aufheben und behalte sich vor, den Oelegationen einen Beschluß über einen neuen Cormin mitzuteilen. Was unn? bb Spaa, 15. Juli. Wie aus dem amtlichen Bericht der alliierten über den heutigen Sitzungstag hervorgeht, sind die Marschälle Foch und Wilson telegraphisch dringend für morgen früh nach Spaa berufen worden. Ein deutscher Vertreter überfallen. WS Spaa, 13. Juli. Der der deutschen Oelegation für die Konferenz in Spaa zugeteilte Journalist Stocklossa, Vertreter des Wolfsschen Celegraphen=Bulds, ifr gestern abend kurz vör Mitternacht auf dem Wege zu seinem Quartier von einem belgischen Offizier und einem Sivilisten tätlich angegriffen worden. Der Genannte erhielt mehrere leichte Schläge auf den Rücken und einen schweren Schlag über den Kopf. In Verbindung mit diesem Swischenfall richtete der Reichsminister Dr. Simons vormittags an den Generalsekretär der Konferenz eine llote, worin er die belgische Regierung ersucht, ihrerseits den Sachverhalt festzustellen und entsprechende Ulaßregeln zu ergreifen. Dabet wies er darauf hin, daß der Reichskanzler neit Rücksicht auf eine Beunruhigung der öffent. lichen Uleinung in Deutschland für die baldige Erledigung dankbar sein werde. Der Generalsekretär der Konferenz berichtete dieses sofort an den Kußenminister in Brüssel und sprach im voraus sein Bedauern aus über diesen Swischenfall, der womöglich noch im Laufe des heutigen Cages erledigt werde. Dor 50 Jahren. Die ängstliche deutsche Regierung. Abrücken von der Stinnes=Rede. Amtlich wird gemeldet: Die von einer Nachrichtenagentur gebrachte Meldung, daß der Reichskanzler oder Reichsminister Dr. Simons an den neralsekretär der Konferenz oder ein anderes Mitglied der Konferenz ein Schreiben gerichtet habe, in dem er sich wegen der Rede des herrn Stinnes in der Sitzung vom Samstag entschuldigt hätte, ist unrichtig. Es hat nur Reichsminister Dr. Simons gelegentlich eines Gesprächs mit dem Generalsekretär der Konferenz auf dessen Frage wiederholt, was er schon vor der Rede des herrn Stinnes in der Ronferenz erklärt hatte, nämlich, daß diese Rede nicht mit ihm vereinbart sei, und daß er deshalb für ihre Form keine formelle Verantwortung trage. (Uns scheint, daß die Reichsregierung durch solches, wenn auch nur formelles Abrücken von ihren Sachverständigen ihre eigene Position keineswegs stärkt, sondern vielmehr selbst untergräbt. Gewiß haben wir bei unserer Wehrlosigkeit absolut keinen Anlaß, den Starken zu spielen, andererseits jedoch haben unsere Vertreter nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, die deutsche llotlage und die unmöglichen Forderungen der Entente so eindrucksvoll wie möglich darzulegen. Schriftl.) Ein Stimmungsbild aus Spaa. Stunden der Spannung. Die Nachrichten überstürzen sich an einem Cage, der nun endgültig die Wendung der Konferenz in das sachliche Fahrwasser bringen muß. Um die Mittagsstunde erzählten mir zuerst Engländer in der halle au bar, im Dresseheim, das seit ein paar Cagen die„versehentlichen" Schilder, die es für die Alliierten reservierten, entfernt hat, die Konferenz würde verlängert werden. Millerand käme am Donnerstag nach Paris zurück. Die Franzosen bestätigten es. Ulillerand werde erst gar nicht nach Paris fahren. Was sollte er ohne Ergebnis vor der Kammer erscheinen? Die Fragen, wie es steht, werden von Diertelstunde zu Diertelstunde nervöser. An der Dilla Fraineuse sammeln sich nachmittags wieder die Autos. Im Schatten gehen die deutschen Sachverständigen und die Ulinister auf und ab. Jahlen schwirren in den beiden Gesprächen. Die deutschen Oelegierten gehen wieder in den Sitzungssaal. Plötzlich weiß irgendjemand bestimmt, die Konferenz dauert mindestens noch bis Freitag. Sekretäre kommen und gehen. Die Seit schleicht. Dann gehen die Cürflügel auseinander. Die deutschen herren, der Reichskanzler und die Sachverständigen, sind sofort von Journalisten umringt———?——— Es werden Ausschüsse gebildet. Er steigt mit Dernburg in sein Auto. Millerand steht zuschauend auf der Creppe. „Die stehen die Dinge?“. Er zuckt lächelnd die Schultern:„Da müssen Sie die Fachleute fragen.“ Die Spannung löst sich, man weiß, daß die Sachlichkeit, wenn auch nur geduldet, am Verhandlungotisch sitzen wird. Rolf Brandt. Es sind jetzt 50 Jahre, seitdem der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich begann, der in seinem Verlaufe zu dem großen Siege von Sedan zur Errichtung des deutschen Kaiserreichs und zur Einnahme von Daris führte, und der uns im Frieden zu Frankfurt a. U. 6lsaß=Lothringen wiederbrachte. lie hätte es in Deutschland jemand für möglich gehalten, daß 50 Jahre später das deutsche Kaiserreich wieder verschwunden und Elsaß=Loth= ringen abermals französisch geworden war. Aber durch den verhängnisvollen Weltkrieg ist es dahin gekommen. Geblieben ist uns zwar die äußere deutsche Einheit, aber sie ist im Innern brüchig geworden. Heute, wo wir noch mit der Entente verhandeln, ist keine Seit, eine Erinnerungsfeier zu veranstalten, sie erübrigt sich nach den erlittenen Verlusten überhaupt. Aber das soll uns nicht hindern, die große deutsche Seit von vor 50 Jahren zu streifen, die unsern lamen in der ganzen Welt bekannt gemacht und uns einen Respekt gebracht hat, der ungeachtet aller empfangenen Schicksalsschläge auch heute noch besteht. Der wahre Anlaß zum Kriege von 1870=71 war, daß das französische Kaiserreich vor dem politischen Bankerott stund und einen äußeren Criumph gebraichte der seine Stellung befestigte. Seitdem Dreuten im Kriege von 1866 die führende Stellung in Deutschland gewonnen hatte, verlangte man in Paris kompensotonen, der heiße Dunsch der chau-pinistischen Franzosen nach der Rheingrenze ward wieder lebendig. Der Kaiser klapoleon hatte schon 1867 das Großherzogtum Luxemburg„kaufen" wollen, ein Olan, der an Bismarcks energischem Widerspruch scheiterte Aber Frankreich rüstete seitdem ausgesprochenermaßen zum Kriege, und der Kriegsminister Leboeuf hatte Anfang 1870 erklärt, die französische Armee sei bis auf den letzten Gamaschenknopf schlagfertig. Uapoleon, der kränkelte, schwankte lange. Er versuchte, die süddeutschen Staaten für sich zu gewinnen, was ihm aber nicht gelang. als im Sommer 1870 die Chronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern für Spanien in Betracht kam, war in Paris der Kriegsentschluß fertig. Ulapoleon wurde von der ehrgeizigen Kaiserin Eugenie und seinem Minister Ollivier und dem herzog von Grammont mit fortgerissen. Der Prinz trat angesichts dieser kritischen Lage von der Kandidatur zurück, aber in Daris war das Kriegsgeschrei nicht mehr zu betäuben. Man berauschte sich in dem Gedanken an den„Spaziergang nach Berlin“, uno die Warnungen einzelner besonnener Männer blieben unbeachtet. Der 15. Juli 1870 war der entscheidende Cag. Der französische Botschafter Graf Benedetti trat an den zur Erholung in Ems weilenden König Wilhelm von Dreußen mit brüsken Forderungen wegen der durch den Verzicht bereits erledigten spanischen Chronkandidatur des Orinzen Leopold von hohenzollern heran, so daß der greise, 73jährige Monarch ihm durch seinen Rdjutanten sagen ließ, er habe ihm nichts mehr mitzuteilen. Der Kanzler in Berlin veröffentlichte den Sachverhalt in knapper Form, und es ist gerade ein Verdienst Bismarcks daß er die französische Zumutung in scharfer Weise präzisierte, um so aller Welt zu zeigen, mit wie kleinlichen und nichtigen Mitteln Frankreich den Krieg provoziere. Jugleich veröffentlichte Bismarck in der Londoner„Cimes“, Aktenstücke, durch die er klarstellte, daß Uapoleon auch Attentate auf die Selbständigkeit der süddeutschen Staaten geplant hatte. Der Schrei der Entrüstung über diese napoleonische Gewaltpolitik war allgemein. überall fast wünschte man uns den Sieg. Die Juversicht des deutschen Dolkes war ebenso groß wie seine Einigkeit, König Ludwig von Bayern mobilisierte auf Grund des mit Dreußen abgeschlossenen Bündnisses seine Armee als erster deutscher Fürst. Am 19. Juli erklärte Frankreich offiziell den Krieg. Die Bismarcksche Staatskunst hatte gesorgt, uns für alle Eventualitäten ven Rücken zu decken Nußzland stand hinter uns für den Fall, daß Oesterreich Miene machen sollte, die Nliederlage von 184 wett zu machen, obwohl es damals äußerst glimp' lich fortgekommen war. Die raschen und große Siege der deutschen Waffen schalteten jede fremd Einmischung aus, die Heeresführung(Moltke),## Heeresorganisation(Roon) und die politische Le tung(Bismarck) arbeiteten mit gleicher weitschat ender Genialität Hand in hand. Die Verhältnis lagen im Weltkriege gewiß viel schwieriger, um nötiger wäre aber gerade in ihm die Beherrschun der Gesamtlage und die geschlossene Willenskra gewesen, die leider fehlte. Deutschland schloß vo seiner Friedensliebe auf die Abgeneigtheit anderStaaten gegen den Krieg und hat die englische Eir kreisungspolitik ebenso wenig gewürdigt, wie d russische Raubgier. Das letztere geht aus dem be kannten Briefe Kaiser Wilhelms an den Sare likolaus mit drastischer Deutlichkeit hervor. 187 wurde bei uns nicht mit Hoffnungen gearbeite. sondern mit Machtfaktoren, die von einem zielbe wußten Willen geleitet wurden. Damit gewanne wir den Krieg und diese Caten wollen wir auch nt vergessen. llicht die Cheorie von heute, sondern di Erinnerungen werden uns Kraft und Willen zu Wiederaufrichtung deutscher Wohlfahrt geben! —90000 Deutschlands Sieg in der Der Ostmärker ist kerndeutsch und hat mi Polen nichts zu schaffen. Auch ohne eine Dolksab stimmung wußten wir das. Die Geschichte,#### politische, kulturelle und wirtschaftliche Grundlag und Entwicklung des Landes und Volkes, hat e hundertfältig klargestellt. Von dem Auftreten „Druzen" im zehnten Jahrhundert an, der Be siedlung, Kolonisierung und Kultivierung durch der Deutschen Orden im dreizehnten Jahrhundert, de Polenherrschaft seit der unglücklichen Schlacht be Cannenberg im Jahre 1410, bis zur Abschüttelun, des polnischen Lehnsjoches durch den großen Kur fürsten, des folgenden allmählichen Wiederaufbau durch die hohenzollernfürsten, namentlich Friedric des Großen, der bitteren Franzosenzeit zu Anfanz des neunzehnten Jahrhunderts und schließlich denicht weniger schweren Seit der Russeninvasion Anfang des Weltkrieges 1914 mit der endliche Befreiungsschlacht des denkwürdigen Uamen Cannenberg— immer haben Land u. Dolk, ob unte Leid oder Jubel, ihre Jugehörigkeit zum Deutsch tum kräftig und schließlich sieghaft bekannt. Da die uns 1919 in Versailles von unseren racheheißer Feinden zu Gunsten des beutegierigen Polens auf erzwungene Dolksabstimmung in Ost= und West preußen die so fest verankerte Geschichte Lüger strafen würde, kein Kenner der Verhältnisse un der treudeutschen Ostmärker hat daran geglaubt Sie sind in ihrem Glauben und ihrer Hoffnung nicht betrogen worden. Der letzte Sonntag, der 11. Juli, des Schich salsjahres 1920, ist ein Cag der Aufrichtung der tiefgeknechteten Deutschtums im Osten. ein Cat des mutigen Bekennens, aus dem ganz Deutschland die Hoffnung auf Genesung schöpfen dars. Ist dog der Abstimmungssieg ein auf der ganzen Linivollkommener. Nach dem vorläufigen Abstimmungs ergebnis haben in den Abstimmungsgebieten West preußens 92 Prozent, in denen Ostpreußens soga 97,9 Prozent der Stimmberechtigten deutsch gestimmt. Was bedeuten dagegen die paar Prozen polnischer Stimmen! Kräftiger konnte Polen und seiner Protektorin, der Entente wirklich nicht heim. geleuchtet werden. Eine wohlverdiente Brandmar kung vor aller Welt für das aus Haß geborene völlig unbegründete Dolksabstimmungsverlangen Und dieser Sieg des Deutschtums erstand in schwierigsten Verhältnissen. Don der allgemeinen deut, schen Knechtung sei gar nicht geredet, auch nich von den demütigenden Ententediktaten in Spa Uur an die vielen Monate langen polnischen In trigen im Abstimmungsgebiet selbst und gegen über den zuströmenden deutschen Abstimmungsbe rechtigten sei erinnert. Was die Dänen in der zweiten Jone Schleswigs versucht hatten, versuchter in noch viel rigevoserer und skrupelloserer Weise; daran, in die Dolen in Est= und Westpreußen. Und beiden Korsika ar waren Freunde und Gehilfen die Ententekommission, die zur Wahrung der„Gerechtigkeit" Versailles abbeordert hatte. Die deutschen Wahlversammlungen suchte man durch organisierte Kampfscharen zu sprengen, Schwarz=Weiß=Rot wurde verboten, die Jureise wurde behindert, die Jüge der Abstimmungsberechtigten beschossen, kurz, offen und geheim sollte das Dolksvotum gewaltsam zu Gunsten Dolens verschoben werden. Auch an Versprechungen ließ man es nicht fehlen. So versprach man insbesondere den Ermländern und Masuren langjährige Befreiung vom Waffendienst usw. Es nützte nichts.„Kaus mit den Warschauern“(den polnischen Agitatoren) war die antwort dieser Stämme. Und so war es überall. klein Deutscher wollte etwas von Polen wissen. Freilich hatten auch die Polen ihr„Pech“. Der krisch=fröhlich begonnene Krieg mit Rußland hat die sprichwörtlich gewordene polnische Wirtschaft auch Blinden offenbart. Die militärische Nliederlage und der Dormarsch der Bolschewisten hat eine namenlose Verwirrung in Dolen hervorgerufen. Hilfesuchend wenden sich die Warschauer Männer an alle ihre Freunde.. Die aber haben, wie die letzten Nachrichten besagen, vorläufig für Polen keinen anderen Rat, als Daffenstillstand. hoffen wir, daß der gewaltige Abstimmungsfleg in Ost= und Westpreußen wie die inneren Ulöte Polens auch dem stark bedrängten deutschen Schlesien eine hoffnung gibt, sein Schicksal unzertrennbar mit dem deutschen Mutterlande zu wahren und zu erhalten. Italien und Deutschlano Italien steht am Scheidewege und muß sich von seinen bisherigen Freunden, die viel versprochen, aber nichts gehalten haben, trennen. Schwer wird ihm der Abschied nicht, wenn die große Unsicherheit nicht bestände wie es sich entschließen soll. Das ist wohl mächtigen Staaten wie Amerika möglich aber Italien braucht Freunde, wirkliche Freundso wie es sie einst besessen hat, die es aber in einer zweifelhaften Stunde verließ und verriet. Die schwer büßt es diesen Freundesverrat. Italien ist in den Krieg eingetreten, um zu verhindern, daß das Gleichgewicht in den Ländern; und den Meeren des alten Festlandes durch etwaige Vergrößerungen anderer Mächte zu Italiens Ungunsten verschoben werde. Der Krieg hat nun jedes politische und wirtschaftliche Gleichgewicht überhaupt aufgehoben. Nur durch die Erlangung der herrschaft über die Adria ließ sich dasselbe für Italien wiederherstellen, d. h. wenn Italien im östlichen Mittelmeer dieselbe Stellung erhielt, die Frankreich im westlichen bereits besaß. Damit wäre Italien der Herrscher sämtlicher Ausgänge von Mittel=Europa nach dem Mittelmeer gewesen, aller Eile seine alten Befestigungen auf auszudauen. Das Gefühl der Schwäche ist daß Italien die brutale Politik Frankreichs und Englands nicht nur am eigenen Leibe, sondern auch am deutschen Dolke empfinden läßt. Der römische Geschichtsschreiber Ferrero hat vor ein paar Monaten die Verbandspolitik, die auf Entwaffnung Deutschlands ausgehe, scharf gegeißelt. Dieselbe Politik der Entwaffnung betreiben Frankreich und England jetzt gegen Italien. Nitti hatte vielleicht eine Seitlang die hoffnung, gemeinsam mit England gegen französische Roheit Front zu machen. Daß er sich in dieser Auffassung irren mußte, war von vornherein klar. England hat durch dieses Manöver den Riß zwischen Italien und Frankreich erweitert, was jedenfalls in seiner Absicht lag. England will im Mittelmeer herrschen und bedarf zu diesem Zweck einer italienisch=französischen Gegnerschaft. Italien sieht ganz genau, daß es bei der Verteilung der Beute zum Ceil übergngen werden soll und es weiß auch warum: weil es nämlich hilfos ist, genau so wie Deutschland. Die Deutschland, so ist auch Italien von Wilson betrogen worden. lirgends hatten die Forderungen Wilsons so viel Beifall gesunden wie in Italien. Orlando war aber gegen Wilsons neunten Punkt gewesen, der die Ausdehnung Italiens in den klar erkennbaren Grenzen festlegte, da er für die Ansprüche Italiens fürchtete. Wilson hatte dann England und Frankreich gegenüber auf seine 14 Punkte verzichtet, aber nicht Italien gegenüber, um nicht den letzten Rest von Ansehen zu verlieren. 5o ist denn der Versailler Vertrag auf Kosten Italiens zustande gekommen. Es ist daher nicht verwunderlich, daß in Italien die Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag stetig wächst. Wem könnte sich Italien nun anschließen? Das einzige Land ist Deutschland, dessen Stärkung in Italiens natürlichem Interesse liegt. Der Vergleich zwischen dem Schicksal Italiens und Deutschlands ist zu naheliegend, als daß er nicht jedem Italiener heute gefällig wäre, so daß immer mehr jede an Deutschland verübte Gewalttat als eine Gewalttat gegen ein geschwächtes Land empfunden wird, wie Italien es ebenfalls ist. Der Gesetzentwurf gegen wilde Streiks. Die seit langem angekündigte Schlichtungsordnung, die die gesetzliche Regelung aller Streitigkeiten zwischen arbeitnehmern und Arbeitgebern vorsieht, ist jetzt im Entwurf fertiggestellt. Es werden folgende Schlichtungsorgane gebildet: 1. Schlichtungsausschüsse, 2. Landesschlichtungsausschüsse, 3. Reichseinigungsamt. Oberstes Organ ist das Reichsarbeitsministerium. Die SchlichtungsAusschüsse gliedern sich in ArbeitsschlichtungskamAngestelltenschlichtungskammern, gemischte . die 5 Kammern und Fachkammern, die Landesausschüsse venigstens wirtschaftlich, der Krieg zerstorte i. in Revisionskammern und Landesschlichtungskamhabsburger Monarchie und ermöglichte damit die mern, das Reichseinigungsamt in RevisionskamVereinigung der Südslawen. Diese suchten das ländergierige militärische Frankreich, zumal die Politik Frankreichs heute auch darauf ausgeht. mern. Die unterste Behörde ist der Schlichtungsausschuß, bestehend aus einem unparteiischen Dorvollria Stanntrin= veue n.. ger, sitzenden, der von der obersten Landesbehörde bejede Oberherrschaft Italiens in der Adrig v“. v. zimmt wird, und aus ständigen und nichtständigen hindern. Crotz aller Ableugnungen glaubt man in fest an Unterhandlungen, die zwischen Beisitzern. Italien sest un Unteihemtrngen„sce Irankreich und den Südslawen stattgefunden haben sollen und darauf hinausliefen, ein gegen Italien gerichtetes Abkommen zu treffen. Dazu kommt, daß Frankreich sich in Biserta eine Seefestung ersten Ranges geschaffen hat, sodaß es die Sizilische Straße direkt in der hand hat und nun ist es sseneerua# Carsun. Koman von Heinz E'Monts. 117)(Nachdruck verboten. Er beugte sich über die Kruppe seines zottigen Langohrs und tätschelte ihm aufmunternd das von Schweiß und Staub ganz klebrig gewordene Fell. Der unwiderstehlicht Drang hatte ihn erfaßt, irgendeiner Kreatur etreus Gutes zu erweisen und so dem Walten sich dankbar zu zeigen, das die Dunkelheit seines Daseins eine Sekunde lang erhellte. Schweigend ritt er weiter in dem langen, feierlichen Zuge, der Paßhöhe und damit dem ersten Lagerplatz entgegen. Die Sonne brütete und stach unbarmherzig durch Hut und Nackenschirm, die Hufe knarrten, die Bügel jankten, mitunter das Schnauben eines Tieres. Und die Gedanken des Doktors eilten weit voraus in unbekannte, fernliegende Gefilde. Und was sie da schauten, das war ein unbestimmt umrissenes zweites Glück, das schwach zu ihm herüberschimmerte gleich einem trauten Tor; OOrtich,„„ung erffte sein ganse Diese Vorstellung erfulle sein gunzes Ich, und sie umfing ihn noch immer, als man längst das Lager geschlagen hatte zu mehrstündiger Rast und er schläfrig in das durchsonnte Weiß des Schutzzeltes blinzelte, in welchem er sich mit den anderen männlichen Reisegenossen niedergestreckt hatte zu kurzer Ruhe. Im Chorus gingen die regelmäßigen Atemzüge der Gefährten; an seiner Seite nahm der erquickende Schlummer keinen Platz. Er sann und sann und kan: doch stets zu dem gleichen Resultat. e-Am späten Nachmittag brach man wieder auf. Oeder und unwirtlicher wurde die Gegend; hart und gigantisch standen die scharfen FelsenDie wichtigste bestimmung der neuen Schlichtungsordnung ist der§ 86, der festlegt, daß der Schlichtungsausschuß von den Arbeitgebern angerufen werden muß, wenn diese eine Aussperrung beabsichtigen und daß ebenso die Arbeitnehmer den Schlichtungsausschuß in Anspruch nehmen müssen, wenn sie die Arbeit einstellen wollen. Aussperrungen und Arbeitseinstellungen sind nicht zulässig, bevor nicht der Schlichtungsausschuß angerufen und eine Einigung zustande gekommen oder ein Schiedsspruch gefällt ist. Erst nachdem der Schiedsspruch gefällt ist, darf eventuell gestreikt werden, und zwar dann erst, wenn in geheimer Kbstimmung mit zwei Drittel Mehrheit der Streik beschlossen wird. Ist die oberste Oerwaltungsbehörde der Aleinung, daß durch den Streik die Gesundheit und die Sicherheit der Bevölkerung oder ihre Versorgung mit notwendigem Lebensbedarf gefährdet wird, so kann sie den gefällten Schiedsspruch als verbindlich erklären. Die wilden Streiks sind überhaupt verboten. Die Schlichtungsverordnung sieht ein ziemlich umständliches Verfahren vor. Der Schlichtungsausschuß ist zuständig für örtliche Streitfälle, der Landesschlichtungsausschuß für Gesamtstreitigkeiten innerhalb seines Wirkungsbereichs und das Reichseinigungsamt für Gesamtstreitigkeiten, die in das Gebiet mehrerer Landesschlichtungsausschüsse fallen. Gegen die Entscheidung der Schlichtueigsausschüsse ist Beschwerde zulässig, über die die Revisionskammern des Landesschlichtungsausschusses entscheiden. Der fünfte Abschnitt der Schlichtungsordnung regelt die Strafbestimmungen. Dazu gehört die Absetzung der Betriebsräte und der sonstigen Betriebsvertretungen. Wer sich weigert, als Beisitzer einer Schlichtungsbehörde zu fungieren, wird mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark bestraft. Wer Betriebsoder Geschäftsgeheimnisse offenbart, die ihm als Mitglied der Schlichtungsbehörde bekannt geworden sind, wird mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder mit Gefängnis belegt. Wer bei einer Gesamtstreitigkeit, darunter fallen Streiks, gegen den Gesamtschiedsspruch verstößt, ihn absichtlich nicht erfüllt, oder zum Streik auffordert, wird mit Geldstrafe bis zum Höchstbetrage von 3000 Mark belegt. Gegen Personen, die sich eines solchen Verstoßes schuldig machen und weder zu den am Streik beteiligten Arbeitnehmern oder Unternehmern gehören, kann auf eine Buße bis zu 100000 Mark erkannt werden; ferner kann auf Unfähigkeit, Mitglied einer Schlichtungsbehörde oder einer Betriebsvertretung zu sein, bis auf die Dauer von 5 Jahren erkannt werden. —00000— Das Vermögen der In den Verhandlungen über das Orivatvermögen der hohenzollern im Rechtsausschuß der Dreußischen Landesversammlung bezifferte am Freitag der Vertreter des Finanzministeriums das Demögen der hohenzollern auf schätzungsweise 250—300 Millionen Mark. Don sozialdemokratischer Seite wurde darauf erwidert, es fehlen bei dieser Berechnung der Wert der hofkammerschätze, die jährlich 7 Millionen Ueberschüsse gäben, der Wert der baureifen Randgrundstücke bei den Schlössern und Parks, ferner der hausschatz, dessen Inhalt an Aktien und Obligationen auf 90 Millionen zu schätzen sei, der Inhalt der Schatulle, der 50 Millionen betrage, ferner die Juwelen und das Silber. Der Vertreter des Finanzministeriums erwiderte, daß seine Schätzungen sich nur auf die Grundstücke bezögen. Im übrigen halte er die Angaben des sozialdemokratischen Redners für übertrieben. Die Regierung habe leider keine Möglichkeit gehabt, eine genaue Angabe des Vermögens von den hohenzollern zu fordern. Merdanschlag auf Hindenburg. War Hannover, 15. Juli. Der„hann. Kur.“ meldet: Gestern abend gegen 6 Uhr drang ein ca. 20jühriger junger Mann in die Wohnung des Generalseldmarschalls Hindenburg ein. Als der Feldmarschall einen Diener rufen wollte, entspann sich zwischen ihm und dem Eindringling ein längeres hartnüchiges Ringen. Dabei zog der Eindringling plötzlich einen Browning und schoß ihn auf den Jeldmarschall ab. Die kugel ging vorbei. Dem Deebrecher glückte es schließlich, sich loszureißen und unerkannt zu entkommen. Offenbar handelt es sich um das Mitglied einer Bande, die einen Einbruch in die Dilla Hindenburg plante, für den der Eindringling Gelegenheiten auskundschaften wollte. 194 Englische Sorgen um Irland. Infolge der ernsten Lage in Irland fand am Mittwoch eine gemeinsame Sitzung des Unterhauses und des Oberhauses im Parlamentsgebäude statt. Der herzog von Northumberland machte Angaben über die ausgedehnten Organisationen, die die Sinnfeiner besitzen, und erklärte unter anderem: Die Stärke ihrer Armee belaufe sich auf ungefähr 110000 Mann. Die Sinnfeiner wollten nicht nur die Unabhängigkeit Irlands, sondern sie arbeiteten auf die Weltrevolution und auf die Sertrümmerung des britischen Imperiums hin, sie ständen in engster Verbindung mit den nationalistischen Kreisen in Regypten und Indien, und alles deute darauf hin, daß sie auch sehr enge Beziehungen zur russischen Räteregierung unterhielten. 00 Entwaffnung aufsässiger Freikorps-Angehöriger. (ngehörige des früheren Freikorps Bataillon Brandenburg, das kürzlich aufgelöst worden ist, waren zu Kultivierungsarbeiten, denen die Ansiedelung folgen sollte, in das Lager Gösloh am Uchter Uoor(Drov. Hannover) gegangen. Die Abgabe sämtlicher Waffen war zur Vorbedingung gemacht. Das geschah aber nur zum Ceil. Unter Führung des Dizefeldwebels Ohmes wurden die Leute zum Ceil aufsässig und drohten mit Gewalt. Daraufhin hat der Oberpräsident lloske durch Sicherheitspolizei die Entwaffnung vornehmen lassen. Am 6. Juli wurden beschlagnahmt: 163 Gewehre, 26 Karabiner, 113 Handgranaten, ferner Revolver, Pistolen und Munition, sowie viel Heeresgerät. Ohmes wurde an demselben Cage in Berlin verhaftet und dann der Staatsanwaltschaft in Hannover vorgeführt. —00000— Aus Stadt und kand. ** Schwerte, 14. Juli. *(Nährpflicht anstatt Wehrpflicht.) In Hamburg ist eine Vereinigung gegründet worden, die anstelle der militärischen Dienstpflicht eine„Arbeitspflicht auf dem Lande für alle 20jährigen“ sordert. Die Vereinigung ist der Ansicht, daß nur auf diese Weise die Nahrungsmittelerzeugung(bez s o n d e r s v o n K a r t o f f e l n u n d R ü b e n z u c k e r) b e i u n s erheblich gesteigert und die Arbeitslosigkeit in den Großstädten erheblich gemindert werden kann. Kußerdem würde ein solches„Dienstjahr auf dem Srsenmen 0ö grate und warfen abenteuerliche Schatten. Die Dämmerung ging bereits um am Grund der tiefen Schluchten, und langgestreckte Wolkenzüge schwammen im weiten Raum. Einige Häuser winken aus dunstigem mit lockenden, weißen Armen. In der über die Berge schreitenden Abendweihe zieht man an ihnen vorüber. Frauen und Mädchen sitzen auf den flachen Dächern und mahlen zwischen zwei Steinen irgendeine Getreideart; auf einer Tenne steht ein Mann und wirft mit einer Schaufel Betreide gegen den fächelnden Wind. Violet: Lichter umspielen die weißen Gesalonmäßig ausstaffierte Gesellschaft, von der hochgelegenen Zitadelle klang ein kunstvoll geblasenes Trompetensignal und wies die schläfrigen Posten an den Stadttoren darauf hin, daß es Zeit sei, sie zu ungehinderter Durchfahrt zu öffnen. Der Syrer selbst empfing die Reisenden am Eingang zu den weitläufigen Gebäulichkeiten von Herbergen, Ställen und Warenschuppen, die man im Orient mit dem Sammelnamen Karawanserei zu bezeichnen pflegt. Er hatte die europäische Kleidung mit der phantastischen Tracht der eingeborenen Wüstenfahrer vertauscht; ein weißer Mantel, mit über die Kopfbedeckung geschlagener Kapuze legte sich über das blaurote, goldgestickte Untergewand, in gelbseidener, um die Hüften geschlungener Schärpe steckten zwei Pistolen und der unvermeidliche Handschar. „Seid mir gegrüßt; betrachtet meine Habe als Eure Habe, und meine Speise, als Eure Seeile?.. G Man trat in den weittaufigen Hof. Tiefe Dämmerung hockte noch in den Ecken and Winseln, hier und da schimmerte hinter den gebräunten Holzläden der Wohngsbande noch ein Licht und stahl sich vorwitzig hinaus in das vom Lärm der ausbrechenden Karawanen erfüllte Zwielicht. In einem halben Dutzend von Idiomen schwirrte und brauste es durcheinander. Gellendes Schreien halbnackter Neger, welche mit Prügeln und Schelten die letzten der störrischen Tiere aus den Ställen brachten, aufmunternde Zurufe der das Bepacken der Kamele beaussichtigenden Markthelfer, ruhige mit sonorer Stimme gegebene Befehle der würdig dreinsehenden, reichgekleideten Handelsherrn, Anpreisen und Ausschreien seitens der zahlreichen Händler, die in dem Gewimmel sich umherdrängten und mit dem Aufgebot ihrer ganzen Lungenkraft ihren Tand an den Mann zu bringen suchten. Zottige, silbergraue Esel trompeten, schlugen aus nach hinten und vorn, wälzten sich auf der Erde, daß dicke Staubwolken aufwirbelten und ihre ganze Umgebung in einen undurchdringlichen Schleier hüllten. Weiße, gelbe und schmutzigbraune Kamele reckten ihre langen Hälse in die kühle Morgenluft: Führer mit glühenden Augen und stumpfen Gesichtern zankten sich mit den Wiegeleuten um die ihren vierbeinigen Lieblingen aufgebürdeten Lasten, andere entlockten ihren primitiven Flöten lustige Trillertöne, um die vielfach ungebärdig werdenden Tiere zu beruhigen und zu besänftigen. Es war ein echtes Stück Morgenland, das sich vor den weitgeöffneten staunenden Augen der Reisenden in grotesker Farbenmischung abspielte, und welches selbst den allzeit spottbereiten Doktor das passende Wort nicht finden ließ. Er schwieg noch immer, als der lange ig bereits durch die noch schlafenden Gassen sich wand und erst, als er seinen luftigen Sitz auf dem Rücken eines Dromedars, eingeklemmt zwischen zwei mächtigen Warenballen, mit dem Sattel eine frommen Eselin vertauscht hatte, begann er langsam aufzutauen. Der wiegende Gang eines Kamels ist nicht nach jedermanns Geschmack, und gleich dem seebeherrschennen Neptun fordert auch Ascha=Kabum, der gefürchtete Herr der Wüste, von dem Neuling in der Reges unerbittlich seinen Tribut. Es ging ein Mann im Syrerland, Führt ein Kamel am Halfterband, scherzte er, sein Langohr übermütig an die Seite von Francis drängend, die mit dem Damaszener in eifrigem Gesprach an der Spitze des Zuges ritt. Dabei zwinkerte er so bezeichnend nach dem Markthelfer des Kaufmanns hin, der, zu Fuß schreitend, das Reittier einer ziemlich unbeliebten Dame am Zügel gefaßt hielt, daß alles hell auflachte. Der hochgewölbte, tiefe Bogen des altersgrauen, halbzerfallenen Stadttores war passiert. Zerstreut ducken sich einige Landhäuser an der in steilen Windungen bergaufwärts kletternden, holprigen Straße. Ueber dem Rand ihrer flachen Dächer erscheinen die Köpfe von Frauen; Frühaufsteherinnen wohl, welche dort oben die frische Seebrise genießen und der vorbeischwankenden Karawane neugierig folgen mit ihren schwarzen Kätselaugen. Ein paar kecke Blicke lassen sie züchtig das Kopftuch fester um das gelbe Antlitz schlagen. Eine nur, ein blutjunges, kaum den Kinderschuhen entwachsenes Ding, zeigt lachend ihre Perlenzähne. Die Unternehmungslustigsten der Herren wenden sich nochmals um und heben grüßend die Hand. Einzig die eingeborenen Treiber verharren stumpf und gleichgültig. Mit gebücktem Nacken kauern sie zwischen den weichen Sätteln Ihrer Tiere. Regungslos sitzen sie da, die lange Fünte in den braunen, knöchernen Fingern über den Knien balancierend. Ihre Augen starren ins Leere. Fortsetzung folgt.) Lande“ für unsere fungen Leute gesundheitlich und erzieherisch von unschätzbarem Dorteil sein. Die Vereinigung, deren ehrenamtlichen Dorsitz der Verlagsbuchhändler Heinrich Paustian, Hamburg, übernommen hat, bittet um Juweisung von Geldbeträgen für ihre Werbeabteilung. Auch die kleinste Gabe ist willkommen. Werbebeiträge werden auf Postscheckkonto 39515(Hamburg) für„NährpflichtWerbestelle(Zeinrich Paustian) erbeten. *e(Wie steht es jetzt mit der Lebensmittelwirtschaft?) Im Brotgetreide bleibt es beim alten. Hafer wird wieder der Zwangswirtschaft unterworfen. Ebensowenig hat sich in der Zucker-, Fettund Fleischwirtschaft etwas geändert. Es sind aber zur Seit Erwägungen im Gange über die Umgestaltung der Fleischwirtschaft und Freigabe der Margarine. Für Kartoffeln sind Lieferungsverträge bis zur höhe von 120 Millionen Connen an die Kommunalverbände eingeführt. Bis zum 1. August muß sich herausstellen, ob diese Verträge zustande gekommen sind. Eventuell ist mit freiem Handel zu rechnen. Für Gemüse und Obst ist die Iwangswirtschaft aufgehoben, doch soll dem Obstwucher nachdrücklich entgegengetreten werden. Für Fische, Juttermittel, Kaffee- und Kafsee=Ersatzmittel, Hülsenfrüchte, Honig ist die Zwangswirt5/60 M., Karlossein[.30 M., alles per Pfund; Güsken Stück 2 Ul., Salat Stück 30, 13 und 10 Pfg., Eisch(frisch) Pfund 2 V.,(geräuchert) Pfund 1 bis 2 Mark. er Billigst, 14. Juli.(Curnfest.) Am Sonntag feierte der hiesige Curn=Verein„Westfalia“ in den Anlagen und Räumen des herrn Carl Deuckmann, begünstigt von herrlichem Wetter, den Cag seines 15jährigen Bestehens. Eingeleitet wurde das Fest, zu dem eine große Anzahl auswärtiger Vereine, sowie zahlreiche Besucher von nah und fern erschienen waren, am Samstag abend durch einen aufs beste verlaufenen Kommers, wobei dem ersten Dorsitzenden des Vereins, Herrn Fritz Kleinhans, für seine hervorragenden Verdienste um den CurnVerein ein künstlerisch wertvolles Ehren=Diplom unter gleichzeitiger Ernennung zum Chrenmitgliede überreicht wurde. In dem Verein ist Jung und Alt vereinigt, um die edle, den Körper stählende Curnkunst zu pflegen und hat die Mitgliederzahl nunmehr das erste Hundert überschritten. Am Sonntag früh 5 Uhr erscholl von der Klüppel=Musik des C.=D. der Weckruf und gegen 10 Uhr fand am Abhange des schönen„Ohl“ eine photographische Aufnahme aller Mitglieder statt. Nachdem um mittel, Hülsenfrüchte, Honig ist die Zwangswirt= Aufnahme aller Mitglieder statt. Nlachdem um schaft im Innern ebenfalls aufgehoben. Ohne be= I 12 Uhr sich die Preisrichter aller Vereine über sondere Genehmigung können u. a. eingeführt] die Bewertung der einzelnen Curn=Leistungen werden frisches Obst(außer Luxusobst), getrocknetes und gedörrtes Obst, frisches Gemüse, Hartkäse, Quark und Quarkkäse. Endlich ist freigegeben die Einfuhr von Fischen und Fischwaren mit Ausnahme von Salzheringen, sowie die Einfuhr von Eiern und Eierprodukten. (Dertenerung des„Crittbrett=Fahrens".) Die Eisenbahnverwaltung hat angeordnet, daß den Fahrgästen, die sich auf dem Wagendach, im Bremshaus oder auf den Crittbrettern befördern lassen, wenn im Juge noch zahlreiche Plätze frei sind, ein erhöhtes Jahrgeld von 20 U. von der Jugkontrolle abgenommen wird. Dasselbe soll mit Rauchern in Nichtraucherabteilen geschehen. *e(Wichtig für Fernsprechteilnehmer.) Welche Vergütung darf ich mir für die Benutzung meines Fernsprechanschlusses erstatten lassen? Paragraph 13 der Bestimmungen für die Benutzung der Fernsprechanschlüsse, die jeder Ceilnehmer besitzt, sagt: Ceilnehmer, welche die Dauschgebühr zahlen, sind berechtigt, die Benutzung ihres Anschlusses zu Gesprächen mit anderen Ceilnehmern und nach den zum Ortsbereiche gehörigen öffentlichen Sprechstellen desselben letzes Dritten unentgeltlich zu gestatten. Der Ceilnehmer darf sich von Oritten, die seinen Anschluß zu Gesprächen benutzen, für welche Einzelgebühren zu entrichten sind, diese Gebühren erstatten lassen. Wie hoch sind nun diese Gebühren? Für Ortsgespräche 20 Pfg.(nicht 90 Pfg., wie sie von verschiedenen Ceilnehmern neuerdings gefordert werden). Jeder, der einmal spricht und in dieser Weise übervorteilt wird, tut gut daran, den Anschlußinhaber hierauf aufmerksam zu machen. Ist der Anschlußinhaber nicht zu belehren, dürfte sich eine Mitteilung an das vorgesetzte Fernsprechamt empfehlen, denn bei mißbräuchlicher Benutzung des Fernsprechers(und das würde hier vorliegen) steht der Celegraphenverwaltung das Recht zu, den Fernsprechanschluß ohne Kündigung aufzcheben... M6 Nar Gins*(Waffenfund in der kühr.) von nindern wurden Dassanten der Ruhrbrücke gestern nachmittag auf einen Gegenstand aufmerksam gemacht, der sich an einem der alten holzpfosten oberhalb der Brücke festgesetzt hatte. Badewärter heine barg den Fund, der sich als eine scharfe 10,5 SentimeterGranate herausstellte, die in Sicherheit gebracht und später von der Polizei abgeholt wurde. Wie schlüssig geworden waren, begann um 1 Uhr das Schau= und Wett=Curnen, wobei die Mohr'sche Kapelle konzertierte. Die einzelnen Leistungen an den Geräten wie auch die Aufmärsche, die den Beifall der Anwesenden fanden, zeigten, daß im Curnen im Verlaufe des letzten Jahres große Fortschritte gemacht sind und alle Vereine ein vorzügliches Material in sich vereinigen. Die Festleitung führte das aufgestellte Orogramm exakt durch und es gelang ihr auch, das Preis=Curnen bereits um 9 Uhr zu beendigen, so daß die Sieger schon vor 10 Uhr ihre wohlverdienten Preise empfingen. Ein darauf folgender Ball hielt die Festteilnehmer noch bis in die frühen Morgenstunden zusammen und gern werden alle Ceilnehmer an die fröhlichen Stunden zurückdenken. Dem Curn=Verein„Westfalia" wünschen wir weiteres Blühen und Gedeihen und den wackeren Siegern ein kräftiges Gut Heil! h. ** Holzen, 13. Juli.(Diebstahl.) Dem Eisenbahnschaffner Karl Hasenhöller am Hellweg wurde am hellen Nachmittage von der Weide eine wertvolle Ziege gestohlen. Dem Spitzbuben ist man auf der Spur. * Holzen, 13. Juli.(Ein frecher Einbruch) wurde nachts bei dem Bergmann Gustav Mohr zu Sommerberg ausgeführt. Mittels einer Leiter waren die Diebe in die Wohnung eingestiegen und packten eben ihre, beste Beute zusammen, als sie von Hausbewohnern überrascht wurden und die Flucht ergreifen mußten. Nur zwei Würste konnten sie in der Eile noch mitnehmen. Leider sind die Spitzbuben unerkannt u: Westhofen, 13. Juli.(Turnerisches.) Sehr gut abgeschnitten hat der hiesige Turnverein „Eintracht“ der sich an dem Turnerwettstreit in Villigst beteiligte. Im Stabhochsprung errang Franz Brinkmann den 1., Heinr. Fromme den 4. Preis, im Trambolinsprung Emil Fromme den 1., Eugen Sievert den 2. Preis, im Ringen Otto Kühn den 1. Preis, im Stemmen Wilh. Schulte den 2. Preis, im Vierkampf Wilh. Brinkmann den 2., Karl Oberste den 10. und Herm. Kötter den 11. Preis. Außerdem erhielt eine Vereinsriege am Reck den 2. Preis. Dem Verein und den Siegern ein kräftiges Gut Heil! * Westhofen, 13. Juli.(Einbruch.) In der vorvergangenen Nacht wurde in ein Unterkunftsgebäude für die Arbeiter bei der hiesigen Pumpstation eingebrochen und daraus eine beträchtliche Menge Kleidungsstücke und Schuhwerk den und es wurden herells gute Ernien erzielt. Jetzt hat die Stadt ein Fünftel des Moorgutes an eine Gesellschaft zur Abtorfung verpachtet, die nerhakb 10 Jahren 2030000 Mark zahlt. Eine halbe Million Mark ist schon angezahlt worden. * Dortmund, 13. Juli.(Ein gräßlicher Unglücksfall) ereignete sich gestern morgen gegen 9¾ Uhr auf dem hofe des Engroßhändlers Diamant, Roßstraße 15. als der Lumpensammler Berendes, Creibstraße, seine angekauften Lumpen, unter welchen sich u. a. auch eine handgranate besand, umsetzen wollte. B. machte sich auf einem Amboß an eder handgranate zu schaffen, von welcher sich der Jünder löste, so daß sie explodierte. Berendes, Dater von acht Kindern, wurde schrecklich zugerichtet und verschied bald darauf. Seine Irau kam mit schweren Verletzungen am Kopf und Arm Lavon; sie wurde dem Krankenhause zugeführt. Eine Anzahl Fensterscheiben an den umliegenden Häusern wurden zertrümmert. * Bochuum, 13. Juli.(Das Geständnis des Gattenmörders.) Der vor einigen Cagen hier unter dem dringenden Verdacht des Gattenmordes verhaftete 55 Jahre alte Arbeiter heinrich Dollmari habsjetzt im Gefängnis in Köln ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er gibt zu, mit seiner Frau nach Köln gefahren zu sein in der Absicht, sie aus dem Wege zu räumen. Nachdem er sie am Abend des 17. Juni betrunken gemacht hatte, beschloß er, mit ihr zu Fuß nach Opladen zu gehen. Nachts zwischen 3 und 4 Uhr hat er ihr dann den Revolverschuß in die linke Schläfe beigebracht, und ihr dann mit einem Uesser noch den hals durchschnitten. Kls Grund gibt Dollmari Unverträglichkeit en * Bochum, 13. Juli.(Kuswanderung nach Sowjet=Rußland.) Unter der Arbeiterschaft des Ruhrgebiets wird eine starke Verbetätigkeit für die Auswanderung nach Sowjet=Rußland betrieben. In Quisbarg besteht ein Auswanderer=Verein Ost, der den Jweck verfolgt, Auswanderungslustige nach Rußlanh zu führen. Der Verein hat in allen größeren Städten des Ruhrgebiets Ortsgruppen gebildet. In Buer haben sich 176 Jamilien aus Buer und Amgegend für die Auswanderung gemeldet. Die Ausreise soll schon in der allernächsten Seit beginren. Der Auswanderungsverein steht angeblich mit einer russischen Kommission in Schweden in Virbindung, die den Schiffstransport leiten soll. * Ahlen, 13. Juli.(Eine„Likörfabrik“ in die Luft geflogen.) Eine folgenschwere Explosion entstand nach der„Khl. Dolksztg.“ in einem Simmer der ersten Etage des Schmiedemeisters Cacke, Uleisterweg 5 Derselbe unterhält dort anscheinend eine geheime Likörfabrik, aus der die Polizei ihm bereits(vor drei Wochen einen Kessel beschlagnahmtz. Cacke hatte einen neuen Luftdruckkessel aufgestellt, mit dessen handhabung er jedoch vermutlich noch nicht hinreichned vertraut war. Plötzlich erfolgte eine heftige Explosion, durch die das Innere des Hauses arg verwüstet wurde. Das Dach des hauses wurde zum Ceil abgedeckt, die Simmerwinde, Cüren und Fenster herausgerissen. Aenschen sind nicht zu Schaden gekommen. 90— Die Hoffnung der Kommunisten auf München, 14. Juli. Am 7. Juli sand in München eine geheime Sitzung der Kommunistischen Partei statt, in welcher beschlossen wurde, auf keinen Fall die gegenwärtigen Lebenomittelunruhen zu unterstützen, sondern im Gegenteil zu beschwichtigen in der Juversicht, daß in zwei Monaten oder schon früher die Armeen Sowjetrußlands an der deutschen Estgrenze angelangt sein werden und, dann der geeignete Zeitpunkt für eine durchgreifende Bewegung gekommen sein wird. Abzug von Pelen aus Oberschlesien. Berlin, 14. Juli. Die„Doss. Stg.“ gibt eine Meldung der„Schles. Volksztg.“ wieder, daß tetzt auch die großpolnischen Führer in Oberschlesten ihre Besitzungen verlassen, um sich in die ehemaligen Gebiete der Previnz Posen zu begeben. So hat der großpolnische Führer Michalowski seine Orogenund Chemikalienfabrik und der großpolnische Jabrikbesitzer Smojar sein Sägewerk und seine holzschuhwarenfabrik verkauft. Neue Offensive der Bolschewisten. Berlin, 14. Juli. Kus Warschau wird berichtet: Die Bolschewisten eröffneten die Effenstoo mit 15 Divisionen an der Beresinaseent. Die Polen erlitten große Verluste. Sie verteidigen sich standhaft und können geordnet ihren Rüchzug sort setzen. von der russisch-polnischen Front. aU Marschau, 14. Juli. Für die Lockerheit der russischen Iront ist es bezeichnend, daß südlich des Pripjetflusses eine polnische Freischar unter Führung von General Balachowitz einen Aussall aus Gmrutsch, 99 Kilometer tief in feindliches Gebiet machen konnte, wo sie inmitten von Chinesen und kommunistischen Schützen einen Stab der 58. SowjetDivision überraschten, deren Führer mit seinen## Stabschef in den sich entspinnenden Kämpfen getötet wurde. Das Gesamtbild ergibt einen pelten Druck und zwar im Norden in der Richtung auf Wilna, und im Süden in der Richtung auf Lemberg Umformung der Sicherheitswehr. TU Berlin, 14. Juli. Wie die„Telegraphen= Union“ meldet, werden am Mittwoch die Obeepeisidenten der verschiedenen Provinzen und die Leiter der Sicherheitswehr in Berlin eintreffen, um unter Leitung des Ministers Severing in eine besonder## Konferenz einzutreton. Gegenstand der Verhandlungen bildet im wesentlichen die bevorstehende Umformung der Sicherheitswehr. ½ Millionen amerikanisches Getreide EU Sürich, 14. Juli. Wie die Sgentur American meldet, hat die amerikanische Regierung ein Dekret erlassen, daß die Menge des ausfuhrfreten Getreides auf eine halbe Million Konnen festsetzt. —000 olizei abgeholt wurde. Wie gestohlen. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. das gefährliche Fundstück in die Ruhr gelangt ist,= Westhofen, 13. Juli.(Gutzschlag.) Bei wird wohl nicht aufgeklärt werden; jedenfalls wird: dem Gemitter heute morgen schlug der Blitz iz es wohl von Angehörigen der Roten Armee dort versenkt worden sein. **(Reichskrone.) heute und morgen gelangen im Lichtspielhaus„Reichskrone" u. a. zwei ganz hervorragende Filmschöpfungen zur Dorführung: „Das Derby“, ein Detektivdrama, und„Der herr des Lebens“ eine nach dem Leben gezeichnete ergreifende handlung in fünf großen akten. Dom Freitag ab gelungt der 2. Teil von„Galeerensträfling" zur Vorführung.(Siehe auch Anzeige.) *(Hartendiebe.) Kaum naht die Seit, wo der fleißige Gartenbesitzer und Pächter die Früchte seiner Krbeit, den Fleiß manch saurer Stunde heranreifen sieht, da machen sich auch jene licht= Mark. An hand der Kun scheuen Elemente wieder bemerkbar, die gern ern= i mittel zu 70 Ofg. und 275 Gr. Einmachzucker zum dem Gelbitter heute morgen jihlug der Eng ul das Gebäude des Klempnermeisters Wilhelm Marten und zündete an den Schaufensteranlagen. Das Feuer konnte schuell gelöscht werden. * Hohensyburg, 13. Juli.(Beim Baden ertrunken.) Eine Wandergesellschaft aus Marten nahm am Sonntag in der Ruhr ein Bad, wobei an einer gefährlichen Stelle ein des Schwimmens unkundiger junger Mann vor den Augen seiner Kameraden in den Fluten verschwand. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. ** Aplerbech, 13. Juli.(Wirtschaftliche Nachrichten.) In der Woche vom 11. bis 17. Juli gelangen an Lebensmitteln zur Ausgabe: Auf der Fettschein Nr. 29 100 Gramm Margarine zu 2.40 Mark. An hand der Kundenlisten 250 Gr. Tährten möchten, ohne gesät zu haben. In der letzten Seit sind verschiedentlich Gärten an der Feldschule und auch solche vor dem Brückentor von SpitzPreise von 2,05 M. per Pfund. Für Kranke entfällt auf Fettzusatzkarte Nr. 29 und 50 für die Zeit vom 11. bis 24. Juli je 50 Gramm Streichfett. Um und auch folche dor dem Bruckentor von Spin# vom 11. bis 24. Juli je 50 Gramm Streichfett. Un buben heimgesucht und Gemüse und Kartoffeln ge= schreibungen in der Kundenliste finden am Mi.stahlen worden Glücklicherweise ist mer ir zwei woch den 28 und Donnerstag, den 29. Juli 1920 stohlen Wörden. Grüclicherweise ir man in Jwei Fällen den Spitzbuben auf der Spur und wird hoffentlich die Strafe für ihr gemeines Treiben nicht zu gering ausfallen. Angesichts der Diebereien wäre ein erhöhter polizeilicher Schutz der Gärten und Felder auch am Cage wohl in Erwägung zu ziehen. *e(Wochenmarkt.) Auf dem heutigen, sehr gut beschickten Wochenmarkt wurden folgende Preise gefordert: Johannisbeeren Ofd. 2 U., Stachelbeeren 1 bis 1,50 U., Waldbeeren 3 U., Kirschen 2 M., Blumenkohl 2, 3 und 5,50 U., Birnen 2 U., dicke Bohnen 0,80 Ul., grüne Bohnen 2,0 M., Erbsen 0,75 bis 0,90 U., Kohlrabi 0.40 Ul., Zwiebeln ohne Laub 1,60 U., Wirsing 0,70 M., Weißkohl 0,70 m., Butterkohl 0,60 M., Mairüben 0.30 U., Möhrchen wech, den 25. und Vonnerslag, den 29. Juli 1920 statt. In der Seit vom 10. bis einschl. 15. Juli findet im Amtsbezirk Aplerbeck eine Ernteschätz ung über den voraussichtlichen Ertrag des Brotgetreides, der Gerste und des hafers statt. Die Schätzer sind befugt, zur Feststellung der Erträge die landwirtschaftlichen Grundstücke zu betreten und von den Früchten handproben zu entnehmen. —00000— Aus den Provinzen. * Dortmund, 13. Juli.(Ertragreiche Uloorwittschaft.) Dor reichlich zwei Jahren hat die Stadt Dortmund von der oldenburgischen Staatsregierung 6000 Morgen Hochmoor für 750000 Mark gekauft. Ein Ceil des Moores ist in Kultur genommen worGegen den drohenden Umsturz unserer Rechtsschreibung haben zahlreiche Fachkreise Einspruch erhoben, in dem es u. a. heißt: Die Rechtschreibung hat sich den besonderen Bedürfnissen unserer Sprache in den Jahrhunderten ihrer reichsten Entwicklung u. Blüte angepaßt, wir sind mit ihr unlösbar verwachsen, und sie darf nicht einseitig unter dem Gesichtspunkt geändert werden, ob auch die Masse der einfachen Leute, die nur selten die Feder zu führen vermägen,(danach fehlerfrei schreiben können. klicht Förderung, sondern geistige Schädigung der Masse würbe die Folge des Umsturzes sein, denn nicht das Schreiben, sondern die Erleichterung des Lesens durch die Rechtschreibung ist für unsere Sprache und Kultur das Entscheidende, und sie kommt gerade auch der Masse zugute, deren geistige Schädigung durch den geplanten Umsturz unberechendar sein würde Um der Erhaltung unserer Kultur willen— ganz zu schweigen von den ungeheuren volkswirtschaftlichen Verlusten bei jeglicher Renderung in einer=Seit größter Ceuerung und Papiernot— um unser Schriftbild, weil jedem täglich vor Rugen und inn herzen, die Brücke zur Heimat bildet, endlich, um nete Spaltung und Serrissenheit zu verhüten, rufen wir auf zum Eintreten gegen jede Derunstaltung der Wortbilder unserer Sprache, gegen jede Antotung unserer unentbehrlichen Großschreibung und unseres unübertrefflichen Erbgutes der deutschei Schrift. Richt von einer Dreisgabe dieses Erbguts, sondern von unserer Selbstachtung hängen Celtung und Bestand der deutschen Kultur ab. 0— Letzte Drahtmeldungen. Firenet Depeschendlens. bestürzung wegen des Abstimmungsergebnisses im Osten. au paris, 11. Juli. Die Abstimmungsergebnisse in Ostpreußen und Westpreußen beunruhigenr diel fsanzösische Presse. Die polnische Rbordnung is Paris läßt erklären, daß sie das Abstimmungsergebnis nicht anerkennen könne, da die Polen nicht in der Lage gewesen seien, die nötigen wahlvorbereitungen zu treffen. ingesandt. (Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Schriftleitung nur die preßgesetzt. Verantwortung.) Stellenfürsorge des Junglehrer=Verbandes. Wir erlauben uns, heute die Gesamlbevölkerung auf eine bedauernswerte Gruppe von Menschen aufmerksam zu machen. Das sind unsere stellenlosen Lehrerinnen und Lehrer. Wie in vielen anderen Berusen. so herischt besonders bei der Lehrerschaft eine wieklich beängstigende Uederfüllung. Sie ist verursacht durch den unglücklichen Ausgang des Krieges und der damit verbundenen Gedietsahtretungen. Viele Lehrer, besonders die Lehrerinnen sind jetzt broklos. Bitterste Nok und größtes Elend sind die Lebensgefährten dieser „Armslen unter den Armen“. Erschwerend wieten bei sehr vielen noch äußerst ungünstige häusliche Verdältnisse. Wir könnten eine Unmenge von Einzelsällen angeben, die einfach erschrechend sind. Das Volk besitzt keine Renntnis von dem ungeheuren Elend dieser „geistigen Prolstarier". Nichts zum Leben, nichts zum Kleiden! Während des Krieges sind diese Lehre innen vielfach für ihre eingezogenen männlichen Amtsgefährlen eingesprungen und haben dabet freiwi#lig und freudi, ein erhedliches Maß von Mehrarbeit geleittet. Jetzt sind sie voll von Sorgen. Es handelt sich nicht um die Frage, wie sollen sie leden. Rein, die bittereinste Frage ist die, ob diese Acmon überhaupt noch leden können. Um rnsein stellenlosen Lehrerinnen und Lehrern ein wenig Hille bringen zu können, hat die JungiehrerVereinigung Hölde Stodt und Land für den Siaotund Landkreis Hörde eine Stellenlosenfürsorge eingerichtet. Leiter derselben ist Lehrer Anion Schüngel, Hörde, Schützenstraße 23I. Die Stellenlosenfürsorge sucht alle stellenlosen Lehrerinnen und Lehrer des Stadt= und Landsreises Hörde zu erkalsen. Sämtliche stellenlosen Lehrpersonen, die uns ihre Adresse noch nicht mitgeleilt haben, werden an dieser Stelle noch einmal gebeten, das selbe sofort zu tun. Wir ersuchen die Gesamtbevölkerung unsere soztale Einrichtung tatniä tig unterhützen zu wolles. Darum ditten wir um folgendes: I. Alle Privatstunden wöge man nur den stellenlosen Lehrpersonen durch unsere Stellenlosentüttorge zuführen. 2. Iu schriftlichen Ardeiten, wie elwa Führung oder Betschreibung von Büchern und dergleichen, wolle man auch stellenlose Lehrpersonen heranziehen. 9. Bei Behörden, Privatgesellschaften. Werken usw. kritt vielleicht manchmal die Notwendigkeit ein, zeitweise Hilfskräfte für erforderliche Medrardeit einzustellen. auch hierbei wolle man nach Möglichkeit stellenlose Lehrpersonen berücksichtigen. Denkt an uns! Doppelt hilft, wer bald hilft! Junglehrer=Vereinigung Hörde Stadt u. LandRerkhofl. Verantwortlich für die Schriftlettung: Triet. Ranaa. Druck und Verlag: Carl Braus, beide in Schwert## Achtung! Achtung! Bröfhe Donde. stag, den 15 Jull, abende 7½ Uhr im Lokale des Herrn H. Wächter „Im Reiche des Wassers“ einen Taniz-Rarsde ütr festensebrittene Schüler. Anmeldungen Donners-# (se#4 Sanstag abend Im Lokale des Herrn Wächter.— Es werden sämtliche modernen Tänze gelehrt. Um recht zahlreiche Betelligung bittet Richard Jskob. Tanzlehrer 4 1 Schwerte, Hagenerstr. 13. — Privet-Unterricht zu Jeder Tageszeit große Sendungen K Orzeilan u. Steingur. „ Adber. 10.78 Weiße Bobnen" ver 9ib. mu. a. L. 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Mehrere Unfälle lassen darauf schließen, daß die während des Krieges zur Anfertigung von Kartuschbeuteln im Auftrage der Heeresverwaltung hergestellten Gewebe später in den Handel gekommen sind und u. a. unter der Bezeichnung„Kunst. seide“ vertrieben werden. Diese Stoffe verbrennen entsprechend ihrem eigentlichen Verwendungszweg bei Entzündung, ja sogar schon bei Erwärmunz überaus heftig, unter Umständen explosionsartig. In einem Falle ging einem Arbeiter plötzlich, vermutlich durch eine Zigarette, das aus derartigem Stoff gefertigte Hemd in Flammen auf. Der Arbeiter erlag den hierdurch erlittenen Brandwunden, In einem anderen Falle explodierte der als Futter zu einem Bekleidungsstück verwendete Stoff beim Plätten, wodurch großer Sachschaden verursacht wurde. Ich warne eindringlichst vor dem Ankauf und der Verwendung dieser fälschlich als Kunstseide bezeichneten Kartuschbeutelstoffe. In Zweifelfällen ist ein etwa fingerlanges und zwei fingerbreites Stückchen des Stoffes anzuzünden; Pulvergewebe brennt dann fast augenblicklich ab. Wegen dieses schnellen Abbrennens ist der Versuch abseits von anderen leicht brennbaren Gegenständen, insonderheit von dem auf Lager befindlichen Stück des Gewebes und so anzustellen, daß das zu verorennende Gewebestückchen nicht zwischen den Fingern gehalten wird. weise noch ganz besonders darauf hin, daß Kartuschbeutelstoffe, die bei der Verbrennungsprobe plötzlich verbrennen, Sprengstoffe sind, für deren Besitz und Vertrieb ein Sprengstofferlaubnis. schein nötig ist(Gesetz gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9 Juni 1884— R. G Bl. S 61) und daß Verstöße gegen dieses Gesetz mindestens mit Gefängnis von 8 Monaten bestraft werden. Hörde, den 3. Juli 1920. Der komm. Landrat: 4083 gez. Hansmann. 3956 Verlapelin keiner Der Herr des Lebens Drama aus d. Leben in 5 großen Akten. s Lalspiel=Gnlage L. Weinberg.ss Ab Freitag: Paul Wommelsdorf Vorzüglich reines Scheeinemastsceier 4048 empfiehlt gezwungen. Hebammen=Verein Stadt= u. Landkreis Hörde. Freiige Versitigerung. Freitag, den 16. Juli, 4 Uhr nachm., werden im Fritzenkötter'schen Saale, Westhofon, folgende Gegenstände gegen bar versteigert: 1 eiserne Bettstelle mit Matratze, mehrere Tische, mohrere Stühle, mehrere Fenster und Rahmen.!! Treppenleiter, 1 Badewanne, Seasel, 1 Topfbank, 1 Kinderwagen, 1 Kinderstuhl 1 Bratpfanne, 2 Schaukelpferde. 4051 Böcker, Versteigerer. — Schneidermeister Schwerte, Moltkestrasse 40 Herren- und DamenSchneiderei, Massanfertigang, Umänderungen Wenden, Reparaturen etc. Stofflager(Friedensware). Iiräfting 6 Akte. 4027 2. Teil. Silunnununnununuuumui g Sehr * Git per Autyrai Aus Schnefl und Acher vein Da mist nur Kuktrol, das schnell und sicher wirtend Mittel. Auch gegen Hornhaut, Ballen und Warzen mit destem Erfolg anzuwenden.— Preis 2.50 Mark. Max Mehlhose, Drogerie. 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Zum Schutze gegen die Maul= und Klauenseuche wird auf Grund des§ 18 ff. des Vieseuchen1 setzes vom 26. Juni 1909 Reichsgesetzblatt Seite 1519 mit Ermächtigung des Herrn Regierungspräsildenten folgendes bestimmt: Die Maul= und Klauenseuche herrscht z. Zt. unter dem Rindviehbestande des Landwirts Wilhelm Bünger zu Brücherhof 40. Als Sperrbezirk wird bestimmt: Das Gehöft des Bünger. Auf diesem Bezirk finden die Bestimmungen unter I meiner Viehseuchenpolizeilichen Anordnung lvom 16. Juni 1920 Anwendung, die im amtlichen Kreisblatt Schwerter Zeitung) vom 21. Juni 1920 enthalten ist. Ein Beobachtungsgebiet wird nicht gebildet. Die Abschnitte Ill bis VII einschließlich der genannten Anordnung bleiben mit der Maßgabe bestehen, daß der erste Satz des§ 6 Ziffer! wie folgt geändert wird.„. M M „In der Gemeinde Prücheryof wird vervoten.“ Hörde, den 8. Juli 1920. Der komm. Landrat: 4036 gez. Hansmann. Bekanntmachung. Die durch Beschluß der Gemeindevertretung Annen unterm 1. Juli er. festgestellte Gewerbesteuer[Ordnung der Gemeinde Annen vom 1. Juli d. hat am 7. d. Mts. unter IV. 1177/20 die Genehmigung des Kreisausschusses Hörde gefunden. dieser Genehmigung hat der Herr RegierungsPräsident unterm 8. 7. 1920— 1. 24. Nr. 1256 seine Zustimmung erteilt. Die Steuerordnung, swelche sofort unter Aufhebung der bisherigen Ordnung vom 3. März 1904 in Kraft tritt, liegt auf sdem Amtsbüro, Zimmer 9, zur Einsicht öffentligtz aus. Annen, den 8. Juli 1920. Sauerland — 8o0obo Aara Siegerland, Waldeck, Oberhessen, Bergisches u. Oberbergisches Land# mit 2 grossen Uebersichtskarten auch in kleinen Beträgen per ofort an Leute jeden Standes zegen Zinsen und Ratenzahtung vom Selbstgeber auszuleihen, sowie An- und VerAuuf von Grundbesitz, Renten u. Hypotheken jeder Art durch W.Vrelländer Vorimund Westenhellweg 17, 4. Et. vorrätig in der Buchhandlung Carl Braus Schwerte(Ruhr) A llerncih besehol„echrern## onerheib 24 Stunden unser Beugamit Prosoente wul, vielen Denkschreiben Gralie für das Niederrheinisch-Westf. Industriegebiet Ausgabe vom 1. Juli 1920 Vorrätig in der Buchhandlung C. Braus Schwerte(Ruhr). S gzi io öbss Kaufe laufend Eler oot. Jung=Gesüägel S zum Solachten. S Ulmer, Hohensyburg 1010 Teleson 78. Der Amtmann. I. V. Der Beigeordnete: Schlischo. Veleleleefeleseeee Für die Einmachzeit: 4 U. 1 Ur gaiinen Der erkannte Junge, welcher gestern gegen Abend nir bei Kaute auf der Hüsingstraße das Portemonnate aus der Markttasche genommen hat(In, hall: Zuckhei= und Zwieback=] in Rollen und lose meterweise. marken und Geld), wird elde in der Geschäftsstelle Carl Braus, Schwerte. der Schw. Ikg. abzugeben, anderntalls sofort Anzeige erstattet wird. 44052 Frau Maertia. OS a-887SS S 8SSpaS DEOE S SSESE S• 2• SE F 9Ss 5 2 * * * 2 9# *7 aFg.S. 5 R ESS Se#e — 5 2* ge, a S 07 #5S S 8 S:ss 2— 2 G 5C S•* S 8 85 ## 0 5 92 95 e S 8 S3. S S.# 88 S N## S.8. 5 5 " 58 SE; GE ge. 6#E S S„* RS 22.2 S 2 ES SE * 9• verdiente. Ich habe die anbere hintergangen und wage nicht, an ein neues Glück zu denken.“ „Aber Heinrich, die andere wird längst verheiratet sein! Dieser harmlosen Geschichte wegen wirst du kein alter Junggeselle werden!" 8166 „Du magst recht haben, Mutter, aber mein Gewissen läßt mir keine Ruhe!“ Die Mutter schwieg. Sie sagte sich:„wenn Erna ihm gefällt, wird sich schon alles finden!“— Mutter und Sohn betraten Ernas hübsche, anheimelnde Wohnung. Der Kaffeetisch war zierlich gedeckt, eine Vase mit Blumen schmückte ihn, ein Kriegskuchen duftete verlockend. Erna und Heinz standen sich gegenüber. Beim Anblick des breitschulterigen Feldgrauen errötete das Mädchen in peinvollster Verlegenheit; Heinrichs ernstes Gesicht jedoch hellte sich auf. Ja, es strahlte, als er jetzt Erna die Hand reichte und die ihrige festhielt. „Das ist ja mein Mädel, welchem ich bereits die Ehe versprochen habe, Mutter! Na, wenn Fräulein Erna mich noch will, dann ist ja alles gut!“ „O— das hat der liebe Gott aber gut mit uns allen gemeint!“ sagte die alte Frau und schlüpfte rasch in die Küche. Dort trank sie eine Tasse Kaffee nach der anderen. Dann kam ihr Nachmittagsschlaf, und sie nickte ein. 9 94e hat Sie wurde nicht vermißt. Die jungen Leute hatten sich viel zu sagen. Erna verhielt sich anfangs sehr ablehnend, und als sie endlich an ihr Glück zu glauben wagte, da war der Kaffee kalt geworden. Eng aneinandergeschmiegt betraten sie die Küche und weckten mit ihren Küssen die Mutter, um ihr zu sagen, daß alles gut sei, und daß es eine Kriegstrauung geben solle.„„„„„ 6 So war das Pafet damais doch eigentlich zuerst an die rechte Adresse gekommen. hunst ane[Dillen.„re Feldgraue Volksetymologie. Ein Bekannter, so schreibt uns ein Mitarbeiter, forderte einst von einem wackeren Handwerksmeister, der für ihn eine umfangreichere Arbeit ausgeführt hatte, spezifizierte Rechnung, und der Meister überbrachte ihm diese in meiner Gegenwart mit den Worten: „Da haben Sie die spitzgeführte Rechnung.“ Nach seinem Weggange gab mein Freund seinem Mißfallen über die von Unbildung zeugende Wortverdrehung Ausdruck, ich nahi aber den guten Mann, der mir überdies als heiler und kluger Kopf bekannt war, in Schutz, indem ich bemerkte: „Erstens hättest du das fürchterliche Fremdwort„spezisiziert“ nicht gebrauchen sollen, da dir hierfür andere deutsche und ebenso deutliche Ausdrücke zur Verfügung stehen, dann aber gefällt mir die Art, wie sich der Meister das Wort in einer sinngetreuen Weise zurechtgelegt hat, ganz ausgezeichnet.“ Wir haben hier nämlich geradezu ein Schulbeispiel der von den Gelehrten nicht gerade glücklich Volksetymologie genannten sprachlichen Erscheinung vor uns, die aus dem Bestreben des Volksgeistes hervorgeht, das Unverstandene ins Allgemeinverständliche umzubilden, eine Erscheinung, für die gerade in der deutschen Sprache eine Fülle von Beispielen vorhanden ist. Zur Genüge bekannt sind ja eine Reihe ähnlicher Fälle wie etwa die Umdeutung der lateinischen Bezeichnungen leristicem. feonem Gree and unguentum Najolit gam in„Lieb;tdce!“,### 5l.lr“ und„umgewendter Napoleum". Der verstorbene Germanist Karl Gustaf Andersen hat mit vieler Mühe und Sorgalt die ihm bekannt gewordenen Fälle der deutschen Volksetymologie gesammelt und so ein hübsches Buch von fast 500 Seiten zusammengebracht. Zu einem solchen Umfange wird es sicher keine vollsetymologische Sammlung aus irgendeiner anderen Sprache bringen. Und doch kann das Andersensche Werk keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. So fehlen in der letzten(6.) im Juhre 1899 erschienenen Auflage zwei hübsche, schon früher bekannt gewordene Beispiele aus der deutschen Soidatensprache, die ja ebenfalls manche bemerkenswerie Schöpfung auf diesem Gebiet zuwege gebracht hat. Schon die Soldaten des Dreißigjährigen Krieges deuteten das spanische Wort retirada, das unserem Fremdwort Retirade(Rückzug) zugrunde liegt, unter Anlehnung an das deutsche Wort„retten“ in„Retterade" um, ebenso sprachen nie deutschen Teilnehmer an den Befreiungskriegen allgemein von der„Retterade" der Franzosen. Im Feldzuge 1870/71 nannten unsere Soldaten einen Brunneneimer und dann den Eimer überhaupt„Ziehhoch"; dieser Umdeutschung liegt das französische Wort siau, die Patois=Form von beau (Eimer) zugrunde. Diesen beiden Fällen der militärischen Volksctymologie sei eine besonders bemerkenswerte Neuschöpfung aus dem gegenwärtigen Weltkriege angereiht. Von unseren feldgrauen Pionieren, Eisenbahnern, Chauffeuren und anderen, mit besonders schweren Arbeiten betrauten Soldaten wird die sog. Manchesterhose viel getragen, die ja auch in den Kreisen unserer Arbeiter sehr geschätzt ist. Die Hose wird aus einem starken Baumwollsamt gesertigt, der seinen Namen nach der englischen Stadt Manchester trägt, weil er in dieser erfunden und zuerst fabriziert werden ist. Wie nicht anders zu erwarten war, mußte auch diese Hose einen besonderen Namen erhalten. Sie heißt in der Sprache unserer Feldgrauen„Weilblechhose". Man denkt beim Hören dieses Namons unnnllkürlich an den und die punzerung der Ritterzeit und seein sich, daß der Humor unserer Feldgrunen mit Bezug auf die große Haltbarkeit der Blechhose des mittelalterlichen Ritters für die Manchesterhose der Neuzeit den hübschen Namen„Wellblechhose“ erfunden hat, bei dem er dann das moderne Wellblech Pate stehen ließ. Die Scherzbezeichnung„Vellblechhose“ erklärt sich aber auf eine ganz andere Weise. Neben dem Namen Manchesterhose führt dieses für den militärischen und den nichtmilitärischen Arbeitsmann wichtige Kleidungs= stück auch vielfach den Namen Velvethose. Der Ausdruck Belvet, die englische Benennung für Samt, bezeichnet bei uns, genau so wie das Wort Manchester, den englischen, also den unechten Samt. Die hübsche feldgraue Bezeichnung Wellbiechhose stellt mithin eine sehr gelungene und humorvolle Umdeutung des Wortes V.loethose dar, Humor. Die Unverschämtheit mancher Leute. Ein Herr, der eine hübsche kleine Villa in einem Vorort besitzt, erhielt kürzlich von einer ihm günzlich unbekannten Dame folgenden Brief:„Sehr geehrter Herr, wie ich höre, beabsichtigen Sie, für einige Wochen an die See zu gehen. Da ich meinen Töchtern gern die Hauptstadt zeigen möchte und ein Aufenthalt in einem dortigen Hotel zu kostspielig wäre, so dachte ich, Sie würden vielleicht die Liebenswürdigkeit haben, uns während Ihrer Abwesenheit Ihre Villa mietefrei zu überlassen. Wir würden natürlich alles gut im Stande halten, und für Sie wäre es gewiß eine Veruhigung, während Ihrer Ferien Ihr Jaus in zuten Fänden::: 8 9 * „ FToRTE Scngs :: Sa SSSgSS *8838 G S 9 3 G S 9•0s # S 00 p 5 S— S PS S S 98. S Sm2 AE S S 29 S 7 S 8•25 S#. 52 9 F 2.9E Su S 22 „ Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. General=Anzeiger für den Kreis Daupt- Annoncenblatt. Unterhaltungs-Beilage zu Nr. 165. Mittwoch den 14. Juli 1920. alen von Aernern. Roman von (73. Fortsetzung.) inen Moment stockte Lucie Varnini. Vielleicht war sie sich doch darüber klar geworden, daß Fritz Wentheim nicht aus gemeinen Gründen jene Wechselunterschrift gefälscht hatte, daß er ein Unrecht beging in Not, in Verzweiflung. Ruhiger fuhr sie fort: „Als ich krank und im größten Elend war, da traf mich Varnini. Und vom ersten Augenblick, da ich ihn sah, wußte ich es: dieser Mann wäre für mich der richtige gewesen! Ihn liebte ich nicht mit der wilden Leidenschaft der Jugend, sondern mit der großen, tiefen Liebe der reisen Frau. Ich war glückselig, als er mich gleichfalls lieben lernte, und ich liebte auch sein Kind innig. Freilich, das alles war nur ein einziger, kurzer Augenblick des Glückes. Ein paar Wochen nach unserer Hochzeit stürzte mein Gatte und zog sich den Keim zu diesem furchtbaren Leiden zu. Jahrelang litt er grenzenlos mit vollem Bewußtsein. Jetzt ist dieses häufig getrübt, aber es kann noch Jahre dauern, bis er erlöst wird. Angele konnte in dieser Krankenluft nicht gedeihen. Wir ließen sie außer Haus erziehen. Ihr Beruf riß sie fort von uns. Ein einziges Mal— als sie ihre erste große Tournee unternahm— da wünschte mein daß ich sie begleite, um ihm selbst von ihren Triumphen erzählen zu können. Das ist nun drei Jahre her—“ „Damals— damals trafst du Papa— nein— deinen einstigen Gatten— Fritz Wentheim— im Coupé, als du an Heidenheim vorüberfuhrst? Er verletzte sich die Hand? Doktor Gerlah und Käthe und Erich Günther sahen ihn— und sie sahen auch dich und Angela, aber sie wußten ja nicht, wer du bist—“ Hilda vermochte kaum zu sprechen. So vieles, was ihr bis jetzt unklar gewesen, das wurde ihr nun klar. Lucie Barnini nickte. „Ja, ich fuhr mit Angela. Ich fuhr, eine Fremde, durch meine alte Heimat. In letzter Zeit hatte Fritz, der längst aus dem Gefängnis entlassen worden war, erfahren, daß ich die Frau des reichen Minenbesitzers Varnini sei, daß ich lebe und an die Seite dieses dahinsiechenden Mannes gefesselt sei. Er hatte damals schon viel Glück im Spiel, besaß Geld—; er schrieb mir die wahnsinnigsten Briefe, verfolgte mich mit seiner Liebe, die ich nicht mehr erwie ern konnte. Ostland. (Nachdruck verboten.) Da— im Coupé— trafen wir uns. Es war ein Zufall. Angela schlief, als er mich sah. Ich wollte nicht, daß sie erfuhr, wer er sei; sie wußte ja nicht einmal meinen Mädchennamen, hatte keine Ahnung von meinen Schicksalen.„ K. k—44. Die Szene zwischen Fritz und mir war die furchtbarste, die ich je erlebt. Ihr wißt noch nicht, was es heißt, sich wehren müssen gegen den Mann, den man einst so— so heiß geliebt! Und er liebte mich Er war rasend, wahnsinnig! Er wollte mich küssen, mich in seine Arme reißen— da hob ich gegen ihn. Er fuhr mit der Hand hinein— bei Gott! Ich habe auch nicht gewußt, was ich tat— Angela war erwacht und stand in der Tür— sie rief um Hilfe — stürzte zur Notleine— brach halb bewußlos vor Angst zusammen—“„ „Ja— das weiß ich nun alles—“ Hilda saß in den Kissen mit glühzenden Wangen, und mit zitternder Stimme erzählte sie, was sich nun weiter ereignete, was sie von Gerlach, Käthe und Erich gehört, was der Prozeß und die hinterlassene Aufschreibung ihres Vaters offenbart hatten. Lucie Varnini war sehr nachdenklich geworden. „Greie— also doch Grete“— sagte sie leise vor sich hin.„So hat sie dennoch durchgesetzt, was sie sich damals vornahm. Hier Kind, dieser Brief ist von deiner Mutter an mich. Er erreichte mich erst, als ich nach Monaten wieder heimkam. Den ganzen Verlauf des Prozesses ronnte ich nicht verfolgen. Vieles ist mir entgangen; denn ich mußte gleich nach meiner Rückkehr mit meinem Kranken in ein weltentlegenes Oertchen im Süden, das ihm der Arzt verordnete. Hier, Kind, lies, was deine Mutter schrieb! Komm, Angela— komm einstweilen mit mir Die Tür fiel zu hinter den beiden. Leise rauschten die Blätter des alten Briefes in Hildas Händen. Ein Brief ihrer Mutter!„ G661u# g, 44se Mit überströmenden Augen vegunn sie zu lesen: Faucus„Liebe Lucie! Wir haben lange geglaubt, Du seist bei jenem Schiffszusammenstoß verunglückt. In den Zeitungen hat es gestanden. Heute erfuhr ich durch einen Zufall, daß dem nicht so ist. Ich danke Gett dafür; denn Du weißt, Lucie, ich habe Dich stets sehr geliebt. Bist Du doch Ernsts— meines geliebten Ernsts Schwester gewesen! Gewesen, Luie! Weißt Du, was dieses Wert besagt? IA! 5 S** □ 1 S 6mp; 33 S 8 0 Ur B B 5— 9 S S 5„ ##g2 S 5 a S S ch S„ S a S 2, 6„„ ch S. 5 E S„„„ 5* ** S S Ö SEHR„FETTS S 2 5 S 9 9 S—*• ** ** S 8 S an S 8 9 50 25 * E E S S E B S 8S „ u."*— SPSSUENENS 9 1- a 9•.."—*— * .• B„" 6 „*"* SE s ünEoxS# „ S-. Ga *„* FGSUTTSMERSESESS — 9 S 2— * S* * —" 2 * 8 S ∆ # 8„ 5 8 S 2 8 8 u B9SE T E E S E* ∆# E B 9# * □ 5 5 D„ P 0 2* MI ESTEDoSUHTE *"E" # S SSEEP S SUE S 2 S 85 5S SISSSES So#0* 9 a 4.— 0 5 1 L### sendet er seinem Kinde und den kleinen Hilf mir! Ich meine Hilda!“ Hier brach Nach furchtbaren Jahren härtester Arbeit ist mein geliebter Ernst vor zwei Monaten gestorben. Sein altes Herzübel— das Ende kam rasch— er liegt auf dem kleinen Friedhof hier unter den uralten Waldbäumen— ein Müder, der kein Glück gesunden hat. Wie ein gehetztes Wild, so hat er sich verborgen gehalten hier. Und jede Minute zitterte auch ich um ihn, denn er hatte längst sein Leben verwirkt. Heute will ich versuchen, Dir a.s zu erklären. Du weißt es ja, daß auch Hugo von Freydeck mich liebte. Er drang darauf, daß ein amerikanisches Duell zwischen ihm und Hugo stattfand. Ernst hat die schwarze Kugel gezogen. Er sollte sterben— aber— Lucie, er konnte doch nicht! Er wollte doch leben! Und ich— ich hebe ja nie einen anderen geliebt, als Ernst! So sind wir mit unserem gestohlenen Glück in die Wildnis gegangen. Unser Kind mußten wir entbehren, niemand sollte ahnen, daß wir lebten; denn wir kannten Hugos furchtbare Härte. Und das Leben war so furchtbar schwer! Da— als Ernst schon krank war— spielte uns ein Zufall ein deutsches Blatt in die Hand. Wir lasen von Hugos bevorstehender Hochzeit mit Julie von Kirchbach! Wir lasen, daß die einzige Enkelin des alten Grafen von Freydeck, Hilda Wentheim, in ein Kloster eintreten wolle. Das war unser Kind, Lucie! Ernst regte diese Nachricht furchtbar auf. Jetzt, wenn Hugo ein anderes Glück sand, jetzt konnte er vielleicht verzeihen! Jetzt sollte ich hinüber, ehe noch Hilda ins Kloster txitt. Ich habe es Ernst in die erkaltende Hand geschworen: ich kehre noch einmal in die Heimat zurück. Ich flehe den alten Grafen an um eine heimliche Zusammenkunft— ich suche, für Hilda zu bitten. Er soll mir nichts geben als das mütterliche Erbe Ernsts— zwanzigtausend Gulden—. dann will ich mit meinem Kinde fertziehen in ein weit entserntes Land, will arbeiten für sie, will sorgen für sie— Lucie, ich komme zu Dir. Ich brauche Deine Bestätigung, daß meine Angaben richtig sind! Ich beschwöre Dich, Lucie, hilf mir! Ernst hatte im letzten Halbjahr ein kleines Glück. Er verdiente in den Minen durch Entdeckung einer Ader sünstausend Gulden. irsest S Lice Schluffel zu vem Geheimfach seines Schreibtisches in Freydeck. Auch dort liegt Geld, das ihm gehört. Er hat es vergessen, als er abreiste. Es ist eine ziemlich hohe Summe. Und dies gehört doch unstreitig seinem — unserem Kinde. O, wenn ich es durchsetzen könnte, Lucie! Wenn ich mein Kind in die Arme schließen dürste, es an mein Herz nehmen, es küssen! O, nur einmal! Ein einziges Mal! Aber— ich din auch krank. Das Klima hat mich ausgezehrt. Ein Brustübel macht hestige Fortschritte. Ich kann kaum mehr schreiben! Ich bin so schwach— Ich bin in zehn Tagen bei Dir! Hilf mir, Lucie! will ja nichts mehr als mein Kind— (GE. der Brief ab. Nur die Unterschrift war noch da, ziemlich undeutlich, mit zitternder Hand geschrieben. Hilda hielt das Papier fest an ihre Lippen gedrückt. „Mutter! Liebe, liebe Mutter!“ Sie sah sie förmlich vor sich, die überzarte Frau, wie sie verzweiselt unsonst Lucie Varnini aussuchte, welche ja in Europa weilte, wie sie dann schließlich doch die weite Reise unternahm. Im Kloster zu St. Marien hatte ihr wohl die Oberin, ihre Schwester, kaum die Aufnahme verweigert. Von dort aus mußte Grete Wentheim durch den Gang, welcher in das Erbbegräbnis führte, in den Park gelaufen sein. Dort hatte Georg sie gesehen. Den alten Grasen mußte sie schon früher verkändigt haben, aber wahrscheinlich hatte er den Angaben nicht geglaubt und wollte der Sache selbst nachforschen. Deshalb begab er sich zu jener Zusammenkunft in die Bibliothek. Freilich, was damals zwischen den beiden vorgefallen, das würde wohl nie ein Mensch erfahren! Hatte den alten Mann die Nachricht von dem Tode seines Sohnes so ungeheuer erschüttert? Aber er hatte ja Ernst längst für tot gehalten! Oder hatte er vernommen, daß Hilda Ernsts Tochter war? Hatte nur diese starke Aufregung Schuld an seinem Tode? Es gibt eben in jedem Drama Szenen, für welche die Erklärung mangelt. Man kann nur ahnen und vermuten. Aber all das andere, das war ja nun sast erwiesen! Grete Wentheim war von der Bibliothek in das Zimmer ihrer Tochter geeilt. Vielleicht wußte sie irgend einen Gang— irgend einen Weg, der den anderen unbekannt war! Ihre Mutter hatte das kleine Bild Hildas mit sich genommen. Sie hatte wohl daran gezweifelt, jetzt ihre Wünsche zu erreichen. Da hatte sie in Hast und Eile ihrem Kinde das Geld hingelegt— wahrscheinlich hatte sie den kleinen Zettel schon früher für diesen Fall hergerichtet, hatte den Schlüssel und Ehering dazugegeben und war enteilt. Freilich— von da an war noch alles dunkel! Wie hatte Julie ihren Tod gefunden? Wo war Julies Geld geblieben? Aber für Georg Günther und Hilda bedeuteten alle diese Beweise die vollste Rechtfertigung! „Georg! Ich komme, ich bringe dir wieder, was du so heiß verteidigt hast— deine Ehre! Ich komme Lange, lange sah Hilda nieder auf sein Bild. Angela Varnini war unbemerkt eingetreten. „Wenn du mit mir reisen willst— mich rufen künstlerische Verpflichtungen noch einmal nach Europa. In den nächsten Tagen fahre ich in Begleitung meiner alten Gesellschafterin.“ „Und du kommst auch nach Freydeck?“ „Nein!" Angelas Antwort llang sehr knapp. Hilda sah erstaunt auf. Da sah sie, daß in den schönen, großen Augen der anderen schwere Tränen funielten. „Angela,“ sagte sie leise,„dieses Bild— Erichs und Georgs— wer sandte dir das?“ „Wer? Einer, den ich vergessen muß. und den ich doch nie und nimmer vergessen kann und will!" „Erich Günther?“ „Ja.“ „Und— und weshalb sprichst du von Vergessen? Wenn du ihn liebhaft, Angela— und wenn er dich liebbet““..." I Wn in Li Nugen g. Angela sah der Fragerm ossen in die Augen. Er selbst hat es mir geschrieben, daß wir uns nicht mehr treffen dürfen, denn Käthe Gerlach liebt ihn. Sie hat einst ihre Gesundheit, ihre Schönheit für ihn hergegeben, sie hat für ihn Opfer auf Opser gebracht. Und— sie liebt ihn.“ „Er will sie heiraten?“ Angela zuckte die Achseln. „Sein Vater, Max Günther, ist jetzt frei, aber er ist ein einsamer Mann. Der Makel liegt noch auf ihm, so sehr Doktor Gerlach sich für ihn bemühte. Nun hat mir Käthe vor einiger Zeit geschrieben; sie hat ein Zimmer in Freydeck bezogen und will nun noch einmal selbst dort alles durchsorschen. Sie schreibt ein wenig geheimnisvoll, so, als hätte sie irgend etwas gesunden, was sie zu neuen Hoffnungen berechtigt, aber jedenfalls will sie nicht darüber sprechen. (Fortsetzung folgt.) Denkspruch. Schweres keid, das wir empfunden, Und vem Glück nicht überwunden, Die Eünnerung bleibt zurück; Aber jabrelauges Gück Ilt in wenig Leidensstunden Wie ein slücht'ger Craum verschwunden. Bodenstedt. An die rechte Adresse. Von Kurt Langner. (Nachdruck verbeten.) Erta Müller, eine junge Lehrerin, war soeben nach Hause gekommen, as es klopfte. Vor der Korridertür stand die Nachberin mit einem greßen Palet.„Wer solche Verbindungen hat, das lasse ich mir gefallen! Obenein sind Sie zur Frau avanciert,„Frau Erna Müller, Grabenstraße 6, v. 4 linls. Warten Sie, ich lege Ihnen den halben Zentner auf den Küchentisch, so viel können Sie gar nicht tragen.“ „Aber das ist ja greßartig, liebe Frau Krause! Nur weiß ich nicht, wer mir ein Paket senden könnte. Ich habe allevdings zwei Bettern im Felde, die aber denken doch gewiß nur an ihre jungen Frauen!“ „Nun grübeln und besinnen Sie sich man nicht lange, dauken Sie dem Himmel, daß Sie was zu futtern haben! Ich weiß doch, daß Sie immer hungrig sind!“ simmte schon. Erna nickte nachdenklich vor sich hin.„Wer brachte denn das Palet? Mit der Post ist es doch nicht gekommen?“ „I, wo wird es denn, bei dem Gewicht! Ein Feldgrauer gas es bei mir ab!„Die Dame drüben ist nicht zu Hause. Wollen Sie so freundlich sein? Ich bin auf der Durchreise und muß mit dem nächsten Zuge weiter.“ „Möglicherweise handelt es sich um einen Irrtum,“ überlegte Erna,„ich wage wirklich nicht, das Paket zu öffenen.“ „Na, das machen Sie nun, wie Sic wollen, manchen Leuten ist eben nicht zu helfen!“ Die Nachbarin wandte sich zum Gehen nicht, ahne einige Anzüglichkeiten über Altetungfernschrullen, und über folche, die nicht alle werden, zu murmeln. Sie wußte, daß Fräulein Müller gutmütig war, und hatte sich bereits auf ein Stück Speck und eine fette Schmalzstulle gefreut. „Aber wenn einer überstudiert ist, ist er's im Koppe zuerst“, vollendete sie mit tiefgründiger Weisheit. Erna war jedoch ein häuslich erzogenes, sehr praktisches Mädchen, und die Bezeichnung„überstudiert“ bei ihr durchaus nicht anwendbar. Allerdings hatte sie sich mit dem Gedanken vertraut gemacht, unverheiratet zu bleiben. Sie war achtundzwanzig, blaß und farblos, überschlank, keine„Erscheinung“. Und darauf kam es, wie sie meinte, bei den Männern doch hauptsächlich an. Eine„Erscheinung“ mußte es nach den von ihr gemachten Beobachtungen sein. An bleibende Werte, wie: Herzensbildung, ein sinniges Gemüt, dachten die Männer erst, wenn es zu spät, wenn sie verheiratet waren. Soeben unterzog Erna das Aeußere des Pakets einer aufmerksamen Besichtigung. Die Adresse war sehr flüchtig und undeutlich geschrieben. Besonders der Name der Straße war kaum zu entziffern. Erna lief kurz entschlossen ihre vier Treppen hinunter zum Kaufmann und bat um das Adreßbuch. Sehr bald hatte sie gefunden, was sie suchte:„Heinrich Müller, Gröbenstraße 6.“ Sie eilte wieder hinauf und fand die mit einer spröden Feder nur angedeuteten Striche und entzifferte, daß es sich nicht um ein„a“, sondern um ein„e“ handelte. Feldgrauen draußen, Frau sich.„Wein Sohn— Das Paket war sicher für die Frau des Absenders bestimmt. Nun, der sollte nichts von den schönen Dingen des Inhalss verlovengehen. Ema aß eine Kleinigkeit und fuhr dann nach der Eröbeustraße. Nach einer Stunde stand sie vor der Tür, auf deren Messingschild der Name„Heinrich Wäkler“ zu lesen war. Auf ihr Klingeln öffnete eine alte Dame im weißen Haar. „Kann ich Frau Eona Müller sprechen?“ fragte die Kehrerin. „Jewohl, die bin ich. Um was handelt es sich denn?“ „Haben Sie einen Mäller?“ Die alte Dame verfärbte um Himmels willen—“ „Rein, nein, erschrecken Sie nicht, ich bringe keine unangenehmen Nachrichten!“ „Gott sei Dank! Aber kommen Sie doch näher! erwarte gerade in diesen Tagen ein Paket von meinem Sohn, das er mir durch einen Urlauber senden wellte.“ „Deswegen komme ich, Frau Müller. Ein Paket ist irrtümlicherweise während meiner Abwesenheit bei mir abgegeben worden. Ich wohne Grabenstraße 6. Die Adresse ist halb verwischt. Aber ich erwarte keine Sendung, daher öffnete ich das Paket gar nicht erst.“ „Und da haben Sie mich ausfindig gemacht? S, das zeugt ja von einem so goldigen Sinn, wie man ihn in unserer oberflächlichen Zeit nur selten noch findet!" Erna zuckte verständnislos die Achseln.„Ich kann doch nicht annehmen, was mir nicht gehört...! Vielleicht kommen Sie gleich mit mir, Frau Müller. Haben Sie jemand, der Ihnen das Paket trägt? Es mag reichlich einen halben Zentner wiegen.“ „Ich will Ihnen etwas sagen, liebes Fräulein: Ich nehme zwei große Taschen mit, wir packen alles bei Ihnen aus, und Sie helfen mir tragen. Dann bleiben Sie zum Abendbrot bei mir, und wir plaudern. In dem Paket werden einige Briefe von mir liegen, der Beweis, daß es mir zukommt.“ Erna war mit allem einverstanden, und es zeigte sich später, daß das Paket mit all seinen schönen Dingen wirklich an die richtige Adresse gekommen war, Daß. Erng dabef nicht lean ansging, und die Nachvarin noch zu ihrer Schmalzstulle kam, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. Die beiden Damen Müller schlossen Freundschaft, und als nach Monaten Heinrich auf Urlaub kam, sagte die Mutter zu ihm: „Ich habe ein Madchen für dich gefunden einem wahrhaft guten Herzen. Ich wünschte sie mie zur Tochter. Wir sind heute zum Kaffee bei ihr eingeladen. Tue mir die Liebe an und heirate Erna Müller, du wirst sehr glücklich mit ihr werden! Befolge den Rat deiner Mutter!“ Heinrich, ein breitschulteriger, stattlicher Feldzeugmeister von sechsunddreißig Jahren, machte ein nachdenkliches Gesicht und sagte gar nichts. „Bist du schon gebunden, Heinz? Aber das müßte ich doch wissen!“ „Gebunden nicht gerade, Mutter, aber auch nicht ganz frei. Ich traf mich, vor einem Jahre, als ich noch hier in Garnison war, oft mit einem jungen Mädchen und versprach ihr, sie nach Kriegsschluß zu heiraten. Auf ihren Wunsch hatten wir unsere Namen nicht genannt. Sie war so spröde und unzugänglich, daß ich nicht warm mit ihr werden konnte. Ich lernte dann ein überaus schickes, schönes Weib kennen, in welches ich mich rasend verliebte, und“, er lachte kurz auf,„bei welchem ich mich über Reserviertheit durchaus nicht beklagen konnte. Es stellte sich dann aber heraus, daß sie verheiratet war.„Ich habe viel um diese Frau gelitten, sagte mir jedoch, daß ich die Strafe