ae Eesin un Geschstenn eiben Bner SAu#g Vexreppris M. 2.40 olrad ## de der Post für Besteägeld 42 Plg. ine## S####oriie: Die sebengespallon Podpeis be buscn-Romn 20. Pig. P F a. Schem Ban un der dchen Tches und erlischt dei Ronkursen, Smmg; gtichen erschteichen Aiogn ud Satch ahnn der grzcher Sehusgeteltegssee. e Sste Derbunden mit: Schwerter Cageblatt und Anzei### Schwerter Oolkszeilung Schwerter Oolbsblatt grmt! Weitbofener Zeitung Avierbecker Zeitung Langschedes Zeltung Bolzwickeder Zeitung Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde #rlles und Klieltes Cagesorgan des Krelles o General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblaß ent ine und ichelmtgrien angen für den Aeria Hörte erlangen grast Bakanntaachung der Aöniglichen Regieuung turch Verössentlchung in der„Schaerter Jatungs. guchtooerbindliche Kroft.— Die „Schwarter Zeitung; gewöhen idren Adonnenan fr ieden mit Ted endenben Liasfel Rauagungen 300 Mk. Unfall. Druch u. Verlag v. Cor Braws. Schworte=Rute. Ferasp 62, Telagr.=Adr. Voauo, Schwertz=Rode. Nr SeSspens en—4 Dienstag, den 10 April 1917. 50. Jahrgang. Eine Schlacht bei Urras. 161 feindliche Flugzeuge abgeschossen.— Ein Öster=Erlaß des Königs. in Preußen: „Für ein Klassenwahlrecht ist kein Raum mehr.“ Die Wahlrechtsfrage in Preußen ist nunwehr durch einen Staatsakt des Kaisers und Läönigs den nach und nach sehr heiß geworde#m innervolitischen Kämpfen entrückt worden. Preußens König hat eine Österbotschaft an sein Volk erkassen, worin er in einem direkten Slaaisekt, gegengezeichnet vom Reichskanzler, diesen els preußischen Ministerpräsidenten, mit abschließenden Vorarbeiten im Sinne einer Das neue WahlWahlrechtsreform betraut. recht soll sein gleich und diren. Daneben soll das Herrenhaus reformiert werden im Sinne stärkerer Heranziehung der Bekuse und Stände. Deutsche Heeresberichte. W.B. Großes Hauptquartier, 7. Apeil. Westlicher Kriegoschauplatz. Der Artilleriekampf von Lens bis Arrao hielt mit kurzen Unterbrechungen mit unverminderter Heftigkeit an. Im Gebiet beiderseits der Somme mehrere Gefechte kleinerer Abteilungen. Die Franzosen beschossen St. Quentin, Bei Lafaug, nordöstlich von Soissons, scheiterte ein französischer Vorstoß. Längs der Aisne, am Aisne=Marne= Kanal, nahm vielfach das Feuer an Stärke zu. Ein Angriff der Franzosen zur Wiedererolerung der ihnen entrissenen Gräben bei Sapigneul wurde verlustreich abgeschlagen. Durch Fliegeraufnahmen festgestellte Batterien, Munitionsstapel, Befestigunggonlagen und beobachtete Truppenansammlungen in Reims wurden von uns unter Wirkungsfeuer genommen. In den Argonnen wurden feindliche Erkundungstruppen vertrieben. Auf dem linken Maasufer griffen nach starker Feuervorbereitung französische Bataillone im Walde von Malancourt dreimal, aber steto vergeblich an. Um Artilleriebeobachtung und Aufklärung zu erzwingen, setzte der Gegner starke zusammengesetzte Luftstreitkräfte an. Sie erlitten schwere Verluste. Mehrere der feindlichen Geschwader können als vernichtet gelten. Leutnant Voß schoß sein 24. Flugzeug, Leutnant Vertram, 4 Gegner im Luftkampf ab. Zwischen Soissons und Neims unternahm der Feind einen einheitlichen Angriff gegen unsere an dieser Front stehenden Fesselballons. In unser Abwehrfeuer und durch Eingreifen unserer Jagdstafseln hatte der Gegner nicht den erhofften Erfolg. Zwei Pallons wurden abgeschossen; die Beobachter landeten im Fallschirm. Die Gegner verloren gestern 44 Flugzeuge, davon in Lustkämpfen 33, durch Abschuß von der Erde 8, durch Notlandung hinte unseren Linien 3, ferner durch Luftangriff einen Fesselballon. Fünf unserer Flieger sind nicht zurückgekehrt, Ostlicher Kriegsschauplet. In zahlreichen Abschnitten rege Feuertätigkeit. Vorstöße russischer Kommandos bei Baranowitschi und sudlich von Stanislau wurden zurückgeschlagen. Front des Generalseldmarschall: Josef In den Waldkarpathen und den Grenzbergen der Moldau vielsach Vorfeldgesechte. Front des Seueralseldmat galls von Mackensen 82 Keine Aenderung der Lage. Mazedonische Frout. Zwischen Wardar und Ooiran=See täuschten die Engländer nach starkem Feuer durch Kommandos und Hurra=Rufe einen Angriff vor. Unser Vernichtungsfeuer lag wirkungsvoll auf den als besetzt erkannten feindlichen Gräben. WTB Sroßes Hauptauartier, 8. April. wetlicher Kriessschenplat Nahe der Küste und im WytschaeteBogen stießen nach heftiger Feuerwirkung an mehreren Stellen starke Erkundungsabteilungen gegen unsere Stellungen vor. Sie sind vor unseren Hindernissen südwestlich von Ppern im Nahkampf, bei dem einige Gesangene in unserer Hand blieben, abgewiesen worden. An der Artois=Front war die Kampftätigkeit geringer als an den Vortagen. Im Somme=Gebiet unterhielt der Feind — ob Engländer oder Franzosen, war nicht festzustellen— lebhaftes Artilleriefeuer gegen St. Quentin, dessen Kathedrale durch mehrere Treffer beschädigt wurde. Ein weiterer Versuch der Franzosen, bei Lafaux Boden zu gewinnen, schlug in unserem Feuer verlustreich fehl. Eine unserer Kompagnien stieß dem weichenden Feinde nach und nahm ihm 48 Gefangene ab. An der Aisne und in der westlichen Champagne war in einzelnen Abschnitten der Artilleriekampf stark. Südwestlich von Mülhausen, bei einem Erkundungsvorstoß, wurden mehrere Franzosen gefangen. Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge im Luftkampf, eins durch Abwehrfeuer, heruntergeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfel dmarschelle Prinzen Leonold von Banern. Außer zeitweilig lebhaftem Feuer bei Illurt, westlich von Luck, und an der Ilota Lipa keine wichtigen Ereignisse. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Josef In den Waldkarpathen brachten erfolgreiche Streisen unserer Sturm=Trupps aus den mehrfach vorher zerstörten russischen Stellungen über 40 Gefangene und einige Maschinengewehre ein. Front des Generalseldmarschall von Mockensen Keine Aenderung der Lage. Mazedonische Front: Auf dem Westuser des Wardar hielt unser Vernichtungsfeuer einen englischen Angriff nieder. * Vorausschauende Meiterentwicklung der Luftstreitkräfte, Vervollkommnung des Flugzeugbaues auf Grund der am Feinde und in der Heimat gesammelten Erfahrungen, Schulung der Beobachter für Artillerie und Infanterie, Erhaltung des bewährten Angriffsgeistes unserer Kampfflieger haben im Monat März große Erfolge gezeitigt, Auch die Flugabwehrgeschütze haben daran wesentlichen Anteil. Unsere Gegner— dabei auch die schon lange vor Erklärung des Kriegszustandes im französischen Flugwesen vertretenen Amerikaner— haben im Westen, Osten und auf dem Balkan 161 Flugzeuge und 19 Fesselballons durch unsere Angeiffs= und Abwehrmittel verloren. Hiervon sind durch Lustangrisse 143 Flugzeuge und die 19 Ballons, durch Feuer von der Erde aus 15 Flugzeuge abgeschossen worden, drei feindliche Flugzenge dnech unfreiwillige Landung in unseren Besitz gekommen. Der deutsche Verlust beträgt 45 Flugzeuge, keinen Fesselballon. WTB Sroßes Hauptquartier, 9. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Krouprinzen Rupprecht von Bayern, Zwischen Lens und Neuville=Vitasse (südöstlich von Arras) erreichte der Artilleriekampf gestern wieder große Heftigkeit. Seit heute vormittag ist nach mehrstündigem starken Trommelfeuer die Schlacht bei Arras im Gange. Im Gebiet zwischen den von Albert auf Cambrai und Peronne führenden Straßen haben sich kleinere Gefechte entwickelt, die den von uns beabsichtigten Verlauf nehmen. Frout des deutschen Kronprinzen. Von Soissons bis in die westliche Champagne bekämpfen sich die Artillerien in erhöhtem Maße. Kron: des Generalseldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg In Lothringen und in der Burgundischen Pforte zeitweilig rege Feuertätigkeit. Durch unsere Flieger und Abwehrkanonen sind gestern 17 feindliche Flugzeuge und zwei Fesselballons abgeschossen worden. Rittmeister Freiherr von Richthosen blieb zum 38. und 39. Male Sieger im Luftkampf. Leutnant Schäfer brachte den 12. Gegner zum Absturz. Estlicher Kriegeschauplatz. Frent des GeneralseldmarschallPeinzen Leopold von Bayern. Bei Sagorie(nordöstlich von Baranowitschi), bei Wielick(nordöstlich von Kowel) und bei Brzezann sind Vorstöße russischer Jagdabteilungen zurückgeschlagen worden. Fron; des Generalobersten Erzherzog Josef In den Waldkarpathen hat bei Kälterückfall starkes Schneetreiben eingesetzt. Front des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nördlich von Focsani drangen nach kurzer Feuervorbereitung unsere Stoßtrupns in die russische Stellung bei Faurei ein, zerstörten die Gräben und kehrten mit 46 Gesangenen und 2 Maschinengewehren zurück. Mazedonische Front. Lebhaftes Geschützfeuer auf dem rechten Wardarufer und südwestlich des Doiransees. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Abendbericht. WTB Berlin, 9. April.(Amtlich.) Beiderseits Arras ist den Tag über heftig gekämpft worden. Der Gegner ist in Teile unserer Front eineedrungen. An der Aisne= und Champagnefront zeitweilig starker Artilleriekampf. Im Osten und in Mazedonien nichts Neues. Amerika und Deutscblaue. Wilsons Kriegsproklamation. Washington, 8. April.(Reutermeldung.) Wilsons Erklärung des Kriegszustandes mit Deutschland beginnt mit einer langen Einleitung über die gesetzlichen Bestimmungen betreffend die Behandlung der Untertanen feindlicher Länder im Falle eines Krieges. Die Erklärung geht dann weiter: Ich, Woodrow Wilson, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, verkündige hierdurch, daß zwischen den Vereinigten Staaten und der kaiserlich deutschen Regierung der Kriegszustand besteht und befehle besonders allen Beamten und Offizieren der Vereinigten Staaten, ihre Pflichten mit Bezug auf den Kriegszustand wachsam und eifrig zu erfüllen und apelliere an alle amerikanischen Bürger, daß sie in loyaler Ergebenheit an ihr Land, das seit seiner Begründung den Prinzivien der Freiheit und Gerechtigkeit geweiht ist, die Gesetze des Landes aufrecht erhalten und die Maßregeln willig ergreifen werden, um den Krieg zu einem erfolgreichen Ende zu führen und einen sicheren und gerechten Frieden zu erlangen. Allen Untertanen eines feindlichen Staates von vierzig Jahren an wird es zur Pflicht gemacht, den Frieden gatenüber den Vereinigten Staaten zu bewahren, keine Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit zu begehen und sich den Verordnungen des Präsidenten strikte zu fügen. So lange sie sich gesetzlich verhalten, sollen sie in der friedlichen Besolgung ihrer Geschäfte ungestört sein und alle die Berücksichtigung erhalten, die alle friedlichen gesetzestreuen Personen beanspruchen können, soweit nicht Beschränkungen zu ihrem eigenen Schutz und zur Sicherheit der Vereinigten Staaten notwendig sein würden. Gegenüber solchen Untertanen eines feindlichen Landes, die sich dem Gesetz gemäß verhalten, werde allen Bürgern der Vereinigten Staaten zur Pflicht gemacht, den Frieden zu bewahren und sie mit aller Freundlichkeit zu behandeln, die sich mit der Loyalität und Treue gegenüber den Vereinirten Staaten vereinen läßt. Ich verkündige hierdurch folgende Verordnurgen für die öffentliche Sicherheit: 1. Untertanen eines feindlichen Staates dürfen in ihrem Besitz keine Feuerwaffen, Waffen, Munition, Exxlesivstoffe oder Material besitzen, das bei der Herstellung von Explosivstoffen verwendet wird. 2. Dürfen sie in ihrem Besitz keine Flugzeuge, drechtlose Apparate, keine Art von Signalvorrichtungen oder von Chiffrekodes haben. 3. Alles, was im Widersoruch zu diesen Bestimmungen im Besitz von Untertanen eines feindlichen Landes gefunden wird, unterliegt der Beschlagnahme. 4. Untertanen eines feindlichen Landes dürfen sich nicht im Umkreise von 1½ Meilen von einer Bundes= oder Staatsfestung, eines Lagers, Arsenals. von Fliegerstationen. Murinewerften oder Fabriken und Werkstätten der Kriegsmunition aufhalten. 5. Untertanen eines feindlichen Landes dürfen keine Angriffe oder Drohungen gegen die Regierung oder den Kongreß oder Maßregeln gegen die Politik der Vereinigten Staaten oder gegen das Vermigen von Personen im militärischen, Marineoder Zivildienst der Vereinigten Staaten schreiben, dnucken oder veröffentlichen. 6. Sie dürfen keine feindlichen Handlungen gegen die Vereinigten Staaten begehen oder unterstützen oder Informationen zur Unterstützung oder Ermutigung des Feindes geben. 7. Sie dürfen nicht einen verbotenen Bezirk außer mit besonderer Erlaubnis aufsuchen oder sich darin aufhalten. 3. Untertanen eines feindlichen Landes, deren Bewegungsfreiheit mit Grund als eine Gefahr für den öffentlichen Frieden oder für die Sicherheit der Vereinigten Staaten angesehen wird, sollen sich entweder nach einem Ort begeben, den der Prästdent bestimmen wird oder die Vereinigten Staaten verlassen. 9. Keine Untertanen eines feindlichen Landes dürfen die Vereinigten Steaten ohne Erlaubnie verlassen. 10. Keine Untertanen eines seindlichen Landes dürfen sich nach den Vereinigten Staaten begeben, außer unter solchen Beschränkungen und nach solchen Orten, die der Präsident bestimmen wild, 11. Alle Untertanen eines feindlichen Landes sid verpflichtet, sich in Register eintragen zu Ven. 12. Untertanen eines feindlichen Landes, deren wegungsfreiheit mit Grund als eine Gefahr für n öffentlichen Frieden und die Sicherheit anzehen wird, unterliegen summarischer Festnahme * Haft. Krieg nur mit Deutschland. Reuter meldet aus Washington: Reuters Büro fährt aus befugter Quuelle, daß die Vereinigten staaten die Beziehungen zu Oesterreich, Bulgarien nd der Türkei nicht abbrechen, noch diesen Länern den Krieg erklären werden, sosern ein derktiger Schritt nicht absolut notwendig sein dürfte. die Vereinigten Staaten erweisen sich in jeder ziehung als gelehrige Schüler Englands. Die Wirklichkeit nur vorgetäuschte Sonderbehanding unserer Verbündeten ist ein im Kriege oft sobachteter, besonders raffinierter Zug der engschen Politik, der jetzt, wenn Reuter recht berich„ von Amerika nachgeahmt wird. Aus der entscheidenden Kongreßsitzung. Aus Washington berichtet eine Drahtmeldung er Expreß=Korr., daß die Debatte über die Kriegssolution bis zum Morgzen dauerte. Nach einer seutermeldung hielt der republikanische Führer Kann eine Rede, in der er erklärte, daß Deutschand mutwillig Amerika beleidigt habe und daß er Krieg allein die nationale Ehre Amerikas etten könne. Der demokratische Abgeordnete Hefin griff den Abgeordneten Hitschin an und sagte, aß dessen pazifistische Rede eine Beleidigung für sie Demokraten sei. Gerdaer erklärte, Amerika kehe nicht in den Krieg, weil 200 Amerikaner ernordet worden seien, sondern für die allgemeinen Nenschenrechte. Amerika habe schon zu lange zuelassen, daß andere Nationen die Lasten Amerikas nittrügen. Dieser Krieg sei ein Freiheitskrieg, merika müsse jetzt in die blutige Arena hinabeigen. Das Nein des weiblichen Kongreßmitgliedes. Wie Reuter der„B. Z.“ zufolge aus Washingon meldet, hat Miß Ranklin das erste weibliche kongreßmitglied in der Kongreß=Sitzung, die über die Kriensresolution beschloß, zum ersten Malg hren Sitz eingenommen. Als ihr Name aufgeufen wurde, überhörte sie ihn. Beim zweiten Kale rief sie schluchzend aus:„Ich will meinem aterlande dienen, aber ich kann nicht für den krieg stimmen!“ Das kriegerische Amerika. bö London, 10. April. Bei der Mobilisierung er Flotte sind schwere Mängel und bedenkliche achlässigkeiten zu Tage getreten, die den Rücktritt des Marinesekretärs Daniel herbeiführen dürften, der infolge seiner sonderbaren Antialkohol= und Etikettenerlasse ohnehin eine komische Rolle in der grine spielt und äußerst unbeliebt ist. Immer tärker tritt Roosevelt in den Vordergrund. Er hat aus eigener Machtvollkommenheit mit einer Anzahl anderer„prominenter“ Bürger einen Verjedigungsplan für Neuyork gegen einen deutschen Angriff aufgestellt. Die deutschen Unterseeboote vill man übrigens nicht nur bei den Bermudas, sondern schon an allen mäglichen Punkten der Ost und Westküste gesehen haben. Man traut ihnen ffenbar das Unwahrscheinlichste zu.(V. Z.) Noch ein„Gegner“. WTB Washington, 10. April. Eine Meldung es Reuterschen Bureaus aus Havanna meldet, aß der Präsident Monocal den Kongreß ersucht habe, zu erklären, daß zwischen Kuba und Deutschnd der Kriegszustand eingetreten sei. Auch Brasilien soll folgen. Das„Daily Chronicle“ schreibt: Die Brasilien dem Kriege beitreten wird, ist haupt sächlich von Interesse wegen des zunehmenden Zusammenarbeitens zwischen den Vereinigten Staaten und der ersten Republik des lateinischen Amerikas in bezug auf auswärtige Politik. Die materielle Seite ist von besonderer Wichtigkeit. Der Beitritt Brasiliens in den Krieg wird nämlich einen großen Tonneninhalt an deutschen Schiffen, die jetzt in brasilianischen Häfen interniert sind, ur Verfüyung stellen. Eingreisen Mexikos? Genf, 10. April. Nach einer Meldung des „Neuyork Herald“ marschieren Truppen des mexikanischen Generals Villa gegen Nio Grande City m Texas. Der gemeinsame Weg für Kaiser und Volk. Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: Auf einen bestimmten Zug in der Rede des Präsidenten Wilson muß besonders hingewiesen wer den. Unserem Volk in seinem schwern Kampfe um Lebei. und Freiheit will sich der Präsident Als der Bringer wahrer Freiheit darstellen. Welche Knechtseele vermutet er im deutschen Volk, wenn er meint, es ließe sich von außen seine Freiheit zumessen? Die Freiheit, die uns unsexe Feinde zugemessen haben, kennen wir zur Genüge. Im Namen der Freiheit will England uns in alte Ohnmacht zurückwerfen, im Namen der will Frankreich uns Länder deutschen Blutes nehmen, im Namen der Freiheit schleppte ihr Verbündeter, der Zarismus, dautsche Greise, Frauen und Kinder in russische Gesangenschaft. Das deutsche Volk ist im Kriege scharfsichtig geworden. Es sieht in den Wilsonschen Freiheitsworten nichts als den Versuch, das feste Band zwischen Volk und Fürsten in Deutschland zu locern, damit wir eine leichtere Beute unserer Feinde würden. Wir wissen selbst, daß uns zur Befestigung unserer äugeren Macht und Freiheit auch im Innern wichvige Aufgaben zu lösen bleiben. Die Worte, die der Kaiser in jenen denkwürdigen Tagen des August 1914 zum Volk und zum Reichsteig sprach, haben bereits ein Programm enthalten, das sich mehr und mehr gestaltet hat. Die Reden des Reichskanzlers haben es immer fester umschrieben. Im Drange des Krieges hat der Kaiser niemals seine Aufmerksamkeit von den Fragen der inneren Neuordnung abgewandt. Wenn kürzlich im Reichstag gute Worte vom sozialen Königstum gesprochen sind, so waren auch sie ein Zeichen dafür, daß Vertrauen zwischen Volk und Kaiser ist. Nicht den Autokratismus, wie Wilson meint, sondern das Volkskönigtum der Hohenzollern fest in deutscher Erde zu verwurzeln, dahin geht der gemeinsame Weg für Kaiser und Volk. Dazu wuchs uns im Sturm die Kraft. Der neueste Gegner— unser schlechtester Gegner. Die„Köln. Ztg.“ schätzt Amerika, unseren neuesten Feind, im Einklang mit anderen Blättern wie folgt ein: Schon seit längerer Zeit ist die ganze verfügbare Welttonnage einschließlich der amerikanischen gegen den Vierbund in Tätigkeit und trotzdem haben unsere heutigen Gegner einen solchen Mangel an Schiffsraum, daß sie in immer stärkerem Tempö dem wirtschaftlichen Zusammenbruch zutreiben. Käme nun Amerika mit seinen eigenen Anforderungen für kriegerische Zwecke hinzu, so würde die haute schon unerträgliche Knappheit für England, Frankreich und Italien noch weiter gesteigert und der völlige Zusammenbruch dieser Staaten beschleunigt werden. Es ist daher begreiflich, daß englische Blätter vor einer aktiven Beteiligung am Kriege warnen und daß man amerikanische Stimmen hört, welche einer sogenannten passiven Kriegführung, die in Munitionslieferungen und Kreditgewährung bestehen soll, das Wort redet. Die englischen und amerikanischen Machthaber sind sich eben vollständig klar darüber, daß schon der Mangel an Schiffstonnage ein wirksames militärisches Einyreifen Amerikas auf dem europäischen Kriegsschauplatz ausschließt. Unsere Tauchboote werden auch den verstärkten amerikanischen Munitionslieferungen einen Riegel vorzuschieben wissen. Hat doch der verschärfte Tauchbootkrieg allein im Februar für Amerika einen Rückgang des Außenhandels um rund 800 Millionen erbracht. So paradox das klingt, so richtig ist es, daß Amerika als neutrale Macht durch seine riesigen Munitionslieferungen ein ganzer Gegner gewesen ist, der gefährlicher war als z. B. Italien, während es als offener Kriegsgegner infolge der gesteigerten Tätigkeit unserer Tauchboote an Gefährlichkeit ständig abnehmen muß. Die amerikanische Erklärung des Kriegszustandes mit Deutschland ist in Wirklichkeit nichts als ein riesiger amerikanischer Bluff, der noch in letzter Stunde den sinkenden englischen Freund und die auf das Ententepferd gesetzte Milliarde retten soll. Unele Sam auf dem Kriegspfade. sich in seiner Jugend mit den Invinerge= schichten beschäftigt. Das, was vor einem halben Menschenatter alle Welt las, war zum weitaus größten Teil überaus freche Lüge amerikantscher Federn. Die Wahrheit ist, daß trotz aller Ausschreitungen, zu denen sich die in ihrem wohlerworbenen Heimatrecht bedrängten Rothäute hinreißen ließen, die Sympathie aller ehrlichen Menschen auf ihrer Seite sein mußte und muß, selbst wenn sie keine solche Idealgestalten waren, wie sie uns z. B. Karl May in seinem„Winneton“ vorführt.„ Und Haogier und veutaler Uebersportsdrang waren es, die vor zwei Jahrzehnten den Kraftüberschuß der Yankees gegen Spanien mobil machten. Roosevelt, der wortgewandte Schwätzer, sagt uns in seinem Buche„Aus meinem Leben“, so offen, wie es nur ein von„altertümlicher Moral befreites“ Yankeegemüt kann, warum man in den Krieg *„Der Aufstand auf Cuba hatte sich endlos in die Länge gezogen, bis die Zustände auf der Insel derart entsetzlich wurden,(also den Amerikanern, die gar nicht Besitzer der Insel waren!!) zur dauernden Schande gereichte, daß wir sie noch immer duldeten. Während dieser„Friedens“jahre waren 3 bis 4 mal soviel Menschenleben draufgegangen, wie in den drei Kriegsmonaten“, die dieser Wetzelei ein Ende machte. Unsere eigenen direkten Interessen waren groß, erstens wegen des kubanischen Kaffees und Zuckers. Doch noch bedeutender waren unsere Interessen vom Standpunkte der Menschlichkeit 998. Und in diesen Kaffeerrieg stürzte sich dieser Original=Yankee Roosevelt als Rauhreiteroberst mit einer Begeisterung, die sich nur erklären läßt aus einer aufs höchste gesteigerten Abenteuerlust. Für derartige Interessen kann sich doch nur ein ganz minderwertiges Individium zu kriegerischer Begeisterung treiben lassen, aber wie er, so hatte ein großer Teil des amerikanischen Volkes das Bedürfnis nach einem Ventil für lange aufgespeicherten Kraftüberschuß. Und so ist es auch heute wieder. Die kleine Clique von Munitionsfabrikanten peitscht unter englischem Einflusse die Massen auf. Und diese lassen sich treiben und geraten in dieselbe weltvergessene Verzückung, in die sie geraten, wenn beim Fußballspiel oder auf der Rennbahn ihr Favorit sich durchsetzt. In dem Gefühl, daß nichts passieren kann, riskiert man den Krieg in der Einbildung, die stärkste Militärmacht der Welt durch sein Eingreisen niederzwingen und damit seinen Einfluß auf die europäischen Verhältnisse festigen zu können. Die kommenden Dinge werden lehren wie bald diese kriegerische Sportwut zugunsten der fetten Kriegsgewinne der Muni ionslieferanten ihre Abkühlung finden wird. Prinz Friedrich Karl seinen Wunden erlegen. WTB Berlin, 10. April. Das Befinden des Prinzen Friedrich Karl hatte sich in leiter Zeit, wie aus den fortlaufend gürstigen Nachrichten hervorging, in erfreulicher Weise gebessert. Aus diesem Grunde war wohl seine Ueberführung in ein weiter rückwärts gelegenes L.parett ins Auge gefaßt worden. Nunmehr ist jedoch durch eine Nachricht des Königs von Spanien, der sich die ganze Zeit hindurch in besonderer Weise um die Uebermittlung von Nachrichten an die besorpten Eltern bemüht hat, bekannt geworden, daß der Prinz in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag an innerer Verblutung gestorben ist. Das Geburtsland des Weltfriedensgedankens, die Heimat der„Pazifisten", das Land, in dem die Friedensidee zum Vereinssport werden konnte, hat eine recht lange und keineswegs harmlose Kriegsgeschichte. Dieses seltsame Völkergemisch, aus dem Phantasten heute eine„neue Nation“ herausdestillieren wollen, hat sogar eine recht blutige und vom Gesichtspunkte des Rechtes aus überaus schmutzige. Der Verbrechersinn, der in der skrupellosen Ausrottung der ursprünglichen Besitzer und Bewohner des Landes, der Indianer, seinen klassischen Ausdruck fand, bewährte sich später, als die Verteidigung der Eklavenhalter einen großen Teil des Landes gegen den andern greifen ließ, ebenso bedrohlich, wie bei dem frevelhaften vom Zaune gebrochenen Eroberungskriege gegen Spanien, in den zahllosen Eingriffen der Union in die Verhältnisse anderer amekanischer Staaten, besonders in Mittelamerika. Von Recht nirgends eine Spur. Treibende Kraft aller Kriege war die Habgier, Kriegssystem war stets der Sport, der Drang zum Austoben überschlüssiger Kräfte, verbrecherischer oder abenteuerlich angelegter Naturen brachten den brutalen, typisch amerikanischen Einschlag, der aus dem amerika nischen Charakter bei jeder Gelegenheit hervorleuchtet. Man braucht nur des typischen Amerikaners, des Expräsidenten Roosevelts Buch„Aus meinem Leben"(Leipzig, Brockhaus) oder seine„Jägerfreuden(Berlin, Paroy) zu lesen, um bei allem Interesse für die darin mitgeteilten überaus charakteristischen Tatsachen trotz der Gewandtschaft des Verfassers in der Darstellung und Schilderung ein unangenehmes Bild des amerikanischen Charakters zu erhalten. Habgier, roheste Habgier war es, die bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts den Eroberungskrieg gegen die Indianer als unsauberes Erbe der früheren Herrn des Landes, der Engländer und Franzosen, übernehmen ließ. Jenes Gesindel, das da mit der Bibel in der einen, den Revolver in der anderen Hand und dem Dolch im Gürtel über die Alleghanies nach Westen vordrung, das später den Mississippi überschritt und uralten und großen Eingeborenenstämmen mit den modernen Waffen und durch Einfuhr bösester Kulturlader den Garaus mach te, wollte sich auf kosten der Eingeborenen bereichern. Jene Elemente, die in ihrer Gefolgschaft Jahrzehntelang die Ausrottung der Indianer zu ihrem kriegerischen Lebenszweck gemacht hatten, waren zuchtlose Elemente der amerikanischen Bevölkerung die für einen geordneten segensreichen Friedensberuf entweder zu schwächlich oder zu faul oder zu verkommen waren. Ein jeder bei uns hat —00O Der Krieg mit Frankreich Der Kronprinz von Bayern über die Lage im Westen. Der Kriegsberichterstatter des„Stockholms Dagbladet“ hatte mit dem Kronprinzen von Bayern eine Unterredung über den strategischen Rückzug, wobei der Kronprinz u. a. betonte, daß die Frontverlängerung planmäßig verlaufen sei und die neuen Stellungen bezogen worden waren, ohne daß der Feind den geringsten Druck ausüben konnte. Weiter meinte er: Wir haben nur das zerstört, was vom Standpunkte der Verteidigung aus unbedingt notwendig war. Alle Kunstwerke, die nach Ansicht der Sachverständigen Wert hatten, sind gerettet und in die Museen von Valenciennes und Maubeuge gebracht worden. Unser Vorgehen, sagte der Prinz, steht in charakteristischem Gegensatz zu der Handlungsweise der Feinde, besonders der der Engländer, die überhaupt keine Rücksicht nehmen. So ist u. a. der Feind allein schuld an der Vernichtung des herrlichen Rathauses in Arras. Er stellte nämlich seine Batterien unmittelbar vor diesem Gebäude auf, und das konnten wir uns natürlich nicht gefallen lassen. Erfreulicher Erfolg deutscher Gegenmaßregeln. TU Genf, 10. April. Nach einer Mitteilung des französischen Kriegsministeriums hat die französische Regierung dem deutschen Proteste Folge gegeben und angeordnet, daß die deutschen Gefangenen nur noch in einer Entfernung von mindestens 30 Kilometern hinter der Feuerlinie beschäftigt werden dürfen. Luft- und See-Krseg Fliegerangriff auf England. WTB Berlin, 8. April.(Amtlich.) Am 5. April nachts hat ein deutsches Seeflugzeuggeschwader die in den Downs liegenden Schiffe, sowie Scheinwerfer und Befestigungsanlagen nordwestlich Ramsgate ausgiebig und mit gutem Erfolge mit Bomben belegt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ein deutsches Torpedoboot versenkt. WTB Berlin, 10. April.(Amtlich.) Unser Torpedoboot„G. 83“ ist in der Nacht vom 7. zum 8. April vor der flandrischen Küste von einem feindlichen Unterseeboot durch Torpedoschuß versenkt worden. Die Besatzung konnte größtenteils gerettet werden. :. Der Chef des Aömiralstabes der Marine. Die Kriegswirkungen in Dänemark. Wie das wirtschaftliche Leben Dänemarks vom Kriege beeinflußt wird, zeigt der dem Reichstag zugegangene Gesetzentwurf über zwangsweise Vermehrung der einheimischen Erzeugung von Brennmaterialien, womit gleichzeitig eine Art Zivildienstpflicht zur Einführung gelangt. Die schwierige Kohleneinfuhr hat einen großen Feuerungsmangel veiursacht, und deshalb sollen die eigenen Wälder und Torfmoore nach Möglichkeit ausgenutzt werden. Alle Besitzer von Wald oder Torfmooren können vom Staat zur Ausnatzung in größtmözlichem Umfang angehalten werden. Um die nötigen Arbeitskräfte zu schaffen, wird der Minister des Innern ermächtigt, die Kommunen mit Besorgung der nötigen Arbeiter und Transportmittel zu beauftragen. Doch sollen wesentlich nur Arbeitslose zir Verwendung kommen. In den Städten nimmt nämlich die Arbeitslosigkeit immer mehr zu, da eine Fabrik nach der andern den Betrieb einschränken oder ganz einstellen muß, während auf dem Lande Arbeitskraft fehlt. Das vorgeschlagene Gesetz soll sofort nach der Annahme in Kraft treten. Die Amwälzung in Rußland. Können die inneren Kämpfe Rußlands den allgemeinen Frieden bringen? Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Sofia: Die Zeitung„Mir“ bringt einen Leitartikel über die inneren Kämpfe Rußlands; es heißt darin nach einem geschichtlichen Rückblick über die russischen Vorgänge: Es wäre ein Irrtum, zu glauben, die Nevolution sei beendet. Die Elite des alten Regimes konnte schnell entfernt werden, die innere Umwälzung aber braucht Zeit. Der Kampf, der jetzt zwischen den radikalen und den gemäßigten Elementen geführt wird, beherrscht die Lage; es sind die Gemäßigten, welche die Revolution durchführen wollen, aber auch zugleich die Notwendigkeit der Fortsetzung des Krieges betonen. Darum hat auch der Verband fortgesetzt behauptet, die jetzt geltende Rezierung sei für die Fortsetzung des Krieges. Nach den Wiener und Berliner Reden kann der Verband die Mittelmächte nicht mehr als Stützen des Zarismus hinstellen. Miljukows und Lwows Stellung ist erschüttert, wenn sie an ihrem Standpunkt festhalten, denn sie können über die Radikalen nur siegen, wenn sie für den Frieden eintreten. Aber die Russen werden keinen Sonderfrieden schließen. Kommt der Friede, wird er gemeinschaftlich sein. Sowie der Verband und Rußland einsehen, daß Rußland nicht gleichzeitig zwei Kriege führen kann, den nach innen und den nach außen, wird der Friedenswänsch allgemein die Oberhand gewinnen. Rußlands Lage wird dann als Vorwand und Entschuldigung dafür dienen, daß man den Krieg nicht bis zum siegreichen Ende fortführen könne. Zarentreue Truppen in Sibirien. Das„Berner Tageblatt“ meldet aus Petersburg: In der Mongolei sind heftige Kämpse zwischen Militär und Bauern im Gange. Die Garnisonen von Irkutst, Baikal und Tomsk sind dem Zaren noch immer treu ergeben. Sie haben alle Telegrapenverbindungen mit Petersburg zerstört. Die sibirische Eisenbahn ist stellenweise ausgebrochen. Die Mannschaft eines Kreuzers in Wladiwostok hat gemeutert und das Schiff in die Luft gesprengt. Japanische Kriegsschisse schüthen die Hasenanlagen vor der Vernichtung. . Englische Verhöhnun Wie Graf Bernstorff auf neutralem Schiffe behandelt wurde. Der älteste, selbst von den minderwertigsten Ur=Völkern anerkannte und berücksichtigte Satz des Völkerrechts ist die Unverletzlichkeit der Gesandten. England aber kümmert sich nicht darum. Obgleich es für die Heimfahrt des deutschen Botschafters in Washington, des Grafen Bernstorff nach dem Abbruch der deutsch=amerikanischen Beziehungen„freies Geleit" zugesichert hatte. Die folgenden Einzelheiten zeigen, wie frech England sein Versprechen brach, wie toll Graf Bernstorff und Gefolge behaudelt wurden: „Abgesehen davon, daß sie die ungewöhnlich lange Ausdehnung der Untersuchung im Hasen von Halifax, die sich vom 16. bis 27. Februar d. J. erstreckte, als unnötige Behinderung und Belästigung empfinden mußten, sind den Beteiligten Geldbeträge und eine Reihe von Gegenständen, deren Mitnahme ihnen nach der Zusicherung der amerikanischen Regierung freistand, als Konterbande abgenommen worden.. (0 # Der Vorsteher der Messe hat uns die vorschriftsmäßigen Rettungsgürtel überreicht. Es sind Säcke aus rotem Kautschuk, die mit Luft aufgeblasen werden. Sie sind unsere äußerste Hilfe im Falle einer Torpedierung. Alle, Offiziere und Matrosen, tragen sie.„Es ist besser, sie unter den Achseln anzubringen,“ erklärt uns der Kapitän;„wenn man sie um den Hals trügt, läuft man beim Sturz in die Wellen Gefahr, sich die wirbelknochen zu brechen...“ Und nun wandeln wir tastend durch die dunklen Gänge. Einige mit Laternen versehene Matrosen kratzen mit Eisenstücken die Wände ab, um die Oelfarbe fortzubringen, die im Falle eines Brandes dem Feuer zu gute Nahrung geben würde. Andere kleben kreuzweise Papierstreifen über die Glasplatten der Fenster und Türen; dadurch werden die durch das Feuer der Geschütze erzeugten Erschütterungen abgeschwächt. Aber der größte Teil der Bemannung schläft und träumt in den Hängematten. Die Männer sind nackt: das Thermometer zeigt.38 Grad. Von der Reede blinzeln Feuerzeichen zu dem Kreuzer herüber. Das sind die letzten Instruktionen und Signale. Vor uns liegt die reglose Fläche der Bucht, gekrönt von geisterhaften Ruinen; dort liegt Mudros, Schlupswinkel der Wanzen und Fliegen, das Reich des Staubes und der ermattenden Atmosphäre. Während wir fortgleiten, verlöschen auf Mudros die Lichter eines nach dem anderen, wie wenn man auf der Bühne die Lampen auslöscht. Noch einmal hören wir die ferne Trompete der Zuaven, die zum Auslöschen der Lagerseuer bläst. 49 Fünf. Uhr morgens. Von allen Teilen des Decks klingelt das Läutewerk. Der Kreuzer laviert zwischen den letzten Lastbooten, Kohlen= und Transportschiffen. Nun sind wir unterwegs zum Kampf. Auf den Kriegsschifsen, an denen wir vorbeikommen, stehen die Besatzungen in Reih und Glied und senden uns den Abschiedssalut. Zweimal schreit die Sirene rauh und laut. Knapp vor unserm Bug taucht ein englischer Handelsdampfer auf, nur ein blitzschnelles Manöver verhindert um ein Haar den Zusammenstoß. In langen Sprüngen, wie ein Hase, eilt ein Torpedobootzerstörer vor uns her, uns den Weg weisend. Er begleitet uns zum Schutz gegen einen Unterseebootangriff. Wahrhaftig, er ist ein teurer Begleiter!... Spaziergang über die Decks. Gruppenweise stehen die Matrosen um die schweren Geschütze herum. Sie machen alles schußbereit, zu ihren Füßen sind die Kisten mit den Geschossen in Reihen aufgestellt. Wie nah sind hier der Tod und das Leben; unter den Planken, auf denen wir stehen, wird plötzlich das Gegacker eines Hühnerhofs hörbar und das Brüllen von Vieh. Dort sind in Körben Hühner eingesperrt, und Kühe stehen in roh gezimmerten Verschlägen. Das sind die Reserven an Lebensmitteln— für eine Woche. Die Tätigkeit ringsum wird immer reger. Von den Maschinen tief unten bis zu den höchsten Stegen ist alles in merkwürdiger Bewegung. Die Matrosen verstauen jeden Gegenstand, der nicht unbedingt notwendig ist; Segeltücher werden ausgebreitet und die Rettungsboote daruntergezogen. Im Verlauf einer Stunde ist das Deck nackt wie die Oberfläche einer befestigten Mauer. Nackt, blank, mit eingestellten Kanonen— das ist die Bekleidung für den Kampf. im Felde stehenden und aus Truppen aller Reichsgebiete zusammengesetzten Heere das Babel der dialektischen Verschiedenheiten. Hart im Raume stoßen sich da die Mundarten, und es ist z. B. keine Kleinigkeit, so sich etwa ein waschechter Oberbayer die Aufgabe stellt, mit einem nicht minder bodenständigen Sohne der gesegneten Fluren Hinterpommerns eine Unterhaltung in Fluß zu bringen. Das Aufeinander=Angewiesensein aber führt oft genug auch ohne krampfhafte Annäherungsversuche allzu großer Extreme Zungenschlages zu den drolligsten Vorkommnissen. So dürfte die hübsche Geschichte von jenen beiden Sachsen nicht allgemein bekannt geworden sein, die in Frankreich von ihrem Truppenteil abkamen und in einem Etappenort sich mit der Vitte an einen Kameraden wandten, ihnen doch den Weg nach— Genna zu zeigen. Sie mußten nämlich nach Quenois, dem in der Nähe befindlichen französischen Orle, dessen Namen der sächsische Mund nur ein wenig verbildet hatte. Aber auch in den heimatlichen Gefilden sehlt es nicht an ähnlichen Geschehnissen in dieser merkwürdigen Zeit. So berichtet man uns aus Ostfriesland, baß dort jüngst ein biederer Fischer vom Watt mit seinem Fang heimkam und, von einem Küsten=Wachtposten angerusen, nach dem Inhalt seines Tragkorbes befragt wurde.„Nix als Granaten, min Jung!“, rust der Östfriese in Treuherzigkeit zurück und will seinen Weg fortsetzen. Indes: das Wort„Granaten“ hören und dem verblüfften Fischer seine Last abnehmen ist für den Wachtposten eins, und erst eine persönliche Inaugenscheinnahme des Korbinhaltes überzeugt den Soldaten von dessen Harmlosigkeit. Was er erhlickt, sind nämlich nichts als jene kleinen grauen Krustentiere, denen die Leute von der Waterkant einen so mordsgefährlichen Namen gegeben haben und die ihm, dem Binnenländer, bisher nur unter der Bezeichnung„Krabben“ bekannt waren. 141 „Rix als Granaten, min Jung!“ Eine schier unversiegbare Quelle köstlicher Heiterleit bildet für unsere Ersatz für Benzin in der Wundbehandlung. Benzin wird in neuerer Zeit ausgiebig bei der Wundbehandlung angewandt. Seine selbstlösenden Eigenschaften machen es zu einem ausgezeichneten Reinigungsmittel für die Umgebung der Wunde und zu einem vollwertigen Ersatz für I den teureren Aether. Nun ist aber unter dem Einfluß des Krieges das Benzin teuer und knapp geworden, da es einerseits von der Heeresleitung für die zahlreichen Kraftwagen stark in Anspruch genommen wird, andererseits eine entsprechende Zufuhr aus Amerika und Rußland— Benzin wird bei der Naphtaproduktion gewonnen— fehlt. Die Bemühungen, Ersatz für das Benzin in der Wundversorgung zu schaffen, haben mit Erfolg auf ein anderes chemisches Produkt, den sog. Tetrachlorkohlenstoff, geführt, dem dieselben settlösenden Eigenschaften zukommen wie dem Benzin. Die Medizinalabteilung des preußischen Kriegsministeriums hat daher angeordnet, es an Stelle des Benzins in den Lazaretten einzuführen. # 3 Humor. Der gute Skatspieler.„Spielt Schmidt einen guten Skat?“—„Ja, sehr gut, d. h. für mich, denn ich gewinne jedesmal.“ 9 552 FI Kreisolan Reenn Ruterhaltungs=Beilage zu Nr. 83. Montag, den 10 April 1917. O Fritz Gantzer. (5. Fortsetzung.) (.) zu lausen, immerfort das Ende der Welt. Ihre Glieder waren Gefühl, als sie die ersten als wäre alles an ihnen Aber sie zwang brechen, und biß ttraut riß sich von aller auf ihr wie ein ungeheurer Stein lastenden Unentschlossenheit gewaltsam los, dachte weder an ihren vom Kopfe herabgeglittenen Hut, noch an das Reisetäschchen, sondern hatte nur das Bestreben, von diesem Orte fortzukommen und zu lausen, und wäre es bis an steif, wie ohne Leben und Schritte tat, und schmerzten, zerbrochen und zerschlagen. sich, um nicht erneut zusammenzudie Zähne aufeinander. Und plötzlich rann es wie ein Feuerstrom durch ihren Leib. Hinter den Schläsen hub ein rasendes, wildes Pochen an. Es schien alle Adern sprengen zu wollen mit seinem Toben und trieb sie in Hast und Angst vorwärts, daß sie, über einige Wurzeln stolpernd, fast niedergestürzt wäre. Nun stand sie zitternd auf dem Wege. Gar nicht weit vor ihr lagen die letzten Häuser des Dorfes. In verschwommenen Umrissen reckten sich die Strohkaten auf wie massige Leiber ohne Leben, wie ungeheure Kolosse mit in ihnen verborgenen unergründeten Geheimnissen. An ihnen mußte sie vorüber, und dann weiter die Dorsstraße hinab, immer weiter, weiter! Nachher durch Felder, manchmal durch Waldungen, die sie schon im Licht des Tages mit scheuen, verängstigten Augen angeschaut hatte, bis zu dem kleinen Landstädtchen, das ja wohl Westrup oder so ähnlich hieß. Und diesen weiten Weg in stürmischer Herbstnacht ohne Schutz, nur in Gemeinschaft mit den dunklen, jagenden Wolkensetzen hoch über ihr... Ein Gefühl grenzenloser Verlassenheit packte sie. Sie fürchtete sich namenlos und erwog den Gedanken, ob sie nicht lieber einlaßbegehrend an ein Fenster der Katen pochen solle, um Aufnahme zu heischen bis zum Grau des Morgens. Zitternd ging sie näher und starrte auf die dunklen Fenster... Wenn doch nur aus enein ein Lichtstrahl geschimmert hätte! Sie wäre zweifellos hinzugetreten. Aber das Dunkel, dieses tote Dunkel war entsetzlich. Was für Menschen mochten hinter jenen Wänden im Schlaf liegen? Gute, barmherzige, hilfsbereite? Oder böse, solche, die ihre Schutzlosigkeit ausbeuten würden? Vielleicht auch abergläubische, die nach dem (Nachdruck verboten.) ausschreiend zurückfahren würden, Oeffnen des Fensters wenn sie die dunlle Gestalt erblickten. Ach. nur ein Lichtstrahl! Aber das Dunkel, das entsetzliche Dunkel blieb. Rottraut schien es schließlich, als tauchten hinter jedem Fenster Gesichter mit grimmigen, drohenden Gebärden auf, als zeigten sich Hände, die nach ihr sich ausstreckten, um sie hineinzuziehen.... Und da ließ sie ab von ihrem Starren und floh die Dorfstraße hinunter, als wären tausend dunkle Gewalten hinter ihr. Endlich versagte ihre Kraft. Sie blieb hastig atmend stehen und bemerkte, daß in ihrer nächsten Nähe ein massiges Gebäude aufragte. Uralte Bäume streckten ihre Kronen über sein Dach und rauschten in eigenen, wildbewegten Weisen das Scheidelied des Sommers. Ein Teil des dunklen Baues stieg kühn an und schien in die Unendlichkeit hineinzuwachsen. Rottraut sah, daß sie in der Nähe einer Kirche stand. Nicht weit von ihr entfernt mußte das Pfarrhaus liegen. Und als ihre Augen, vor denen es nach dem wilden Laufe wie ein Flimmern gelegen hatte, wieder ruhiger zu blicken vermochten, sah sie schräg über die Straße weg einen Lichtschein. Sie grüßte ihn nach allem Dunkel und Entsetzen wie einen Glanz aus dem Lande der Erlösung. Sie sagte sich plötzlich, daß ihre Flucht etwas ganz Törichtes gewesen sei, daß sie unüberlegt und übereilt gehandelt habe. Die Sehnsucht nach Ruhe, nach einem stillen Winkel, wo sie sich ohne Grauen, ohne Entsetzen zum Schlaf niederlegen konnte, wurde so mächtig in ihr, daß sie die ihr zugefügte Schmach leidenschaftsloser beurteilte, sich einzureden versuchte, sie sei unverantwortlich empfindlich gewesen. Und schon ging sie auf den Lichtschein zu..... Auf dem Turm schlug die Uhr. Die Schläge holperten schnell nacheinander herab. Es war, als wenn einer ein Gebet ohne Andacht spricht. Und die Glocke hatte eine dünne Stimme. Rottraut hörte deutlich, wie die Räder des Uhrwerks beim Ablaufen des Gewichts rasselten und klapperten..... Sie zählte mechanisch Elfl Dann trug der Nachtwind das letzte Nachsummen der Glocke in die Ferne..... Elf!. Um Gott, elf, elf! Bald Mitternacht. Und sie allein auf der fremden, dunklen Straße. Ja, sie wollte alle Bedenken beiseiteschieben und dem Locken des Lichtscheins folgen..... Und als dieser Vorsatz fest in ihrem Wollen stand, ## Nun war es ihr, als wenn damit alles andere in ihrer Seele stard, alle Hoffnung, alle Sehnsucht, alles Hinwegleugnen fremder Schuld an ihrer Flucht. Nein, nein, man hatte sie im Hause ihrer Verwandten unendlich tief gedemütigt, ihren Vater beleidigt! Eher die ganze Nacht wandern bis zum Umsinken, als dort noch einmal Einlaß begehren! Nein, nein! Lieber in die Dunkelheit hinein mit ihrem Graus und Schrecken! Lieber in die Irre gehen und nie den Weg zurückinden..... Lieber sterben!.. „Nein, nein, leben, leben!“ schrie es gleich darnach in ihr. rotz Und nun riß sie allen Mut, alle Kraft, allen zusammen und schritt tapser aus. Sie sah nicht rechts noch links. Sie zwang sich dazu; denn sie wußte, daß das umherirrende Suchen der Augen nur die Furcht säugte. Sie blickte starr auf den Weg und lief so schnell, daß das Dorf bald hinter ihr lag. Nun war sie auf freiem Felde. Ganz fern am Horizont kroch der abnehmende Rend hinter einer Wolkenbank hervor, gab aber mit seiner schmalen Sichel nur wenig Licht. Dazu kam, daß ihm der Nachtwind fortwährend Wolkenfetzen vor das Gesicht hing. Und er war ganz machtlos gegen das Gefindel, lächelte nur griesgrämig und gelangweilt und schien sich nach seinem Bett hinter den Bergen zu Die schwache, häusig ganz verschwindende Beleuchtung gab der Landschaft etwas Gespenstisches. Fortwährend liesen Schatten über den Weg. Sie waren von bizarren Formen, manchmal massig breit wie die Leiber von Riesen, und dann wieder grotesk verrenkt wie die Bewegungen eines Schlangenmenschen. Und zu diesem gespensterhaften Spiel trieb der Nachtwind sein Wesen. Hier, auf freiem Felde, war er unbeengt, hier rannte er mit seinem Brausekopf nicht gegen Häusermauern und brauchte nicht zu fürchten, mit seinen Fittichen in Baumkronen sich zu verfangen. Er jauchzte ob seiner Freiheit und setzte den Wolken noch ärger zu, daß sie vor ihm flohen wie gescheuchte Schafe. Und ein seiner Regen stob... Rottrants Gewänder waren längst durchnäßt. Der vom Winde hin= und hergezerrte Kleiderrock hing ihr wie Blei am Körper. Das Haar lag ihr in wirren, nassen Strähnen im Nacken und auf Stirn und Schläfen. Sie empfand es gar nicht. Sie lief nur und lief. Nun schon über eine halbe Stande... Längst hatte sie über egt, daß sie etwa gegen zwei Uhr auf der Bahnstation sein würde— wenn sie den Weg nicht verfehlte. D. t hoffte sie, falls die Warteräume geschlossen sein so ten, einen geschützten Winkel finden, in einem Schupnen oder in einem leeren Güterwagen— irgendwo. Dann wollte sie den Abgang des nächsten Zuges erwarten und fahren. Wohin? Dos wußte sie noch nicht... Irgendwohin! Nur weit, weit fort...“ Und dann?—— Nun, man brauchte überall Dienstboten. Sie konnte eine Stellung als Hausmädchen oder als Kinderfräulein oder als... nun, als irgend etwas annehmen. Und wenn sie nicht gleich ein Unterkommen fand? Ueber die ersten Monate kam sie schon stellungslos hinweg... Sie hatte ja in ihrer Reijetasche noch Da blieb sie stehen und krampfte die Hände zusammen, als müsse sie dabei den Griff des Ledertäschchens fühlen... Aber ihre Hände waren leer, leer... Und die Fingernägel gruben sich unter dem pressenden Druck ins Fleisch... Und nun schrie sie auf... Maßlos entsetzt. Um Himmels willen, wo war ihre Tasche! Sie mußte sie im Birkenwäldchen zurückgelassen haben. Ganz gewiß wußte sie, daß sie dieselbe im Warnickschen Hause, trotz aller Aufregung bei ihrem Gehen, nicht vergessen hatte.„„„ f 5 Sollte sie umkehren? Ganz sicher mußte sie das. Sie brauchte doch Reisegeld... Sie ging ein paar Schritte zurück und blieb dann wieder stehen... Nein, sie wagte sich nicht zurück. Sie sah die dunklen Augen der Katen am Ende des Dortes, sie sah die drohenden Arme und die wildverzertten Gesichter. Nein, an diesen Häusern vermochte sie nicht noch einmal vorüberzugehen. Lieber sofort sterven.## hungern... Oder irgendwo in einen Dienzt geren. Vielleicht in einem der Dörfer oder in Westrup. Ganz gleich. Aber nie zurück... Und nun hastete sie wieder vorwarts. Sie wußte kaum noch, daß sie lief. In ihren Adern raste das Blut, und ihr Kopf glühte wie Feuer. Zweimal kroch der Weg in Kiefernwald. Jungwüchsig standen die Bäume zu beiden Seiten. Und es ging ein scharfes Sauen durch sie dahin. Dann wieder jreies Feld. Und nun hörte Rottraut heiseres, abgerissenes Hundegebell. Das kam aus nächster Nähe. „Woonitätten!“ dachte sie,„Menschenz,„Menschen Gott sei Dank, Menschen!“ Kun lief der Weg zu Tal. Und drunten grüßte ein Lichtschein. Sie rannte ihm entgegen. Sie mußte eilen; denn sie fühlte, daß Kräste am Schwinden waren. Und vor einem neuen Niedersinken unter freiem Himmel empfand sie ein Immer gewisser sah sie das Licht. An zwei, drei dunkten Häusern eilte sie vorüber... Und nun stand sie vor dem Gebäude, aus dessen Fenstern das Licht kam. Ein Garten, von Staketen eingezäunt, trennte das Haus von der Straße. Ging sie hinzu? Wagte sie es?... Tastend griffen ihre Hände nach dem Zaun ... Sie wollte rufen... Aber sie vermochte nichts mehr. Ihre Sinne schwanden, und mit einem stöhnenden Laut sank sie zu Boden.... Wenige Minuten später wurde die Haustür geöffnet. Einer ging die drei, vier Stufen der Treppe hinab, und in der Tür stand einer und hielt die Uind der in der Tür Stehende sagte:„Also halbstündlich ein Pulver, Remhagen, habt Ihr gehört? Morgen früh komme ich selber.“ „Na ja, schön, Herr Doktor“, entgegnete der den mit Steinen ausgelegten Gartenweg Hinabschlurrende. „Gute Nacht und besten Dank nochmal, Herr Doktor „Gute Nacht, Remhagen!“ klang es vom Hause her zurück. Der volle Lichtschein der Lampe fiel vor dem Zurücktreten des Doktors noch einmal auf den Gartenweg und lief bis zur Pforte hinab. Und als Remhagen diese öffnete, schrie er auf. „Gott's Donner, Je's Christ!... Herr Doktor, hier liegt'n Mensch!“ In seinem Entsetzen griff er haltsuchend nach einer Stakete und fügte seinem ersten Ausruf stammelnd hinzu:„'in Weibsbild!“.. 8 umeg Era Doktor Erselius kam schon den Gartenweg nerabgeeilt und sagte halb ärgerlich, halb erschrocken:„Ihr seid komplett verrückt, Remyagen!" Die Lampe hatte er auf die Türschwelle gestellt. Ein Windzug ließ ihre Flamme fortwährend aufflackern, daß ein qualmender Feuerstrom hochquoll. Und in seinem Licht sah Doktor Erselius, daß Remhagen nicht „komplett verrückt“ war. Da lag wirklich ein Mensch. Und als der Doktor sich herabbeugte, hätte er auch laut aufschreien mögen, wie Remhagen vorhin; denn er erkannte in der anscheinend leblosen Gestalt Rottraut Volkmann. (Fortsetzung folgt.) * □ -„—„ T SH5 HOMSSESSE: S S 510 S SSEM SBEE 5 S SSEPCES E R 6 8 2 5 * 2 S E S SEE S S SSESE 5 2 — 85 9 5 — * 9 5 B 8 5SgE 5 8 SJuES * GBMUSE * S S„E * S Spr E SSoSagEOBBESS S SEURLDNRUNBUMUELGUEE Gars K SLLZFEEE 5 S 5BLSos E 5L Vierzig Jahre„ S (Nachdruck verboten.) Wenige Tage war es vor dem ersten Jahrestage des Weltkrieges, so schreibt uns ein Mitarbeiter, da stiegen eine Schar Urlauber, hauptsächlich Rheinländer— nicht wenige die Brust mit dem Eisernen Kreuze geschmückt — hinauf zur Grotenburg, zu Ernst v. Bandels Hermannsdenkmal, dem„ersten Denkmal, das vom ganzen deutschen Vokke errichtet ward“. Und am Fuße des gewaltigen Baues erscholl aus den frischen Kehlen das „Als die Römer frech geworden", das unverwüstliche Spott= und Hohnlied auf die Feinde Deutschlands. Und während dann die neuen Beireier des Vaterlandes in berechtigtem Hochgefühl der von ihnen geleisteten Taten sich mit den alten Germanen verglichen, da sah ich von der Schwertklinge des Denkmals die heute so zeitgemäßen Worte in Goldbuchstaben herableuchten; „Deutsche Einigkeit meine Stärke, Meine Stärke Deutschlands Macht. Und als ich nun in der einen Nische des minigen, 28 Meter hohen Unterbaus aus Sandsteinquadern, auf dem sich die Hermannsgestalt erhebt, die Verse las: „Der lang getrennte Stämme vereint mit starker Hand, Der welsche Macht und Tücke siegreich überwand, Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich, Armin, dem Retter, ist er gleich“, da wurde in mir die Sehnsucht wach nach dem Tage, an dem das deutsche Volk ähnliche, aber noch stolzere Worte als hier auf Wilhelm l. in der nächsten Nische seinem Enkel widmen darf." 188M Eine lange Geschichte hat das Hermannsbentmar gehabt. Am 16. August 1915 waren 40 Jahre verflossen, seitdem es dem deutschen Volke übergeben worden ist und Deutsche aller Stämme mit unzähligen Baunern in unübersehbarem Festzuge vorbeiwallten, seit jenem Feste, dem auch der ehrwürdige Kaiser des neuen Deutschen Reiches, die ruhmgekrönten Feldherren, Kronprinz Friedrich Wilhelm und andere deutsche Fürsten beiwohnten. Wer aber am obersten Ringe des Unterbaus die Worte„E. v. Bandel 9. Juli 1838“ liest, der ahnt, daß von dem ersten Beginn bis zur Vollendung der Schöpfung Bandels auch beinahe 40 Jahre ins Land gegangen sind. 4.2 Seimat Am 9. Juli 1838 hatte die Arbeit fur das Denkmal nämlich damit begonnen, daß der Gipfel der Grotenburg gelichtet und ein Fahrweg aufgeschüttet, der Baugrund (25 Meter im Durchmesser) ausgehoben, der Grundraum 3 Meter tief ausgegraben und die Ausmauerung begonnen wurde. Am 18. Oktober d. J. legte Bandel in die Mitte des Grundes während eines heftigen Gewitters eine Kupfertafel ein, am 8. September 1844 wurde unter großen Feierlichkeiten das Grundsteingewölbe geschlossen, und nach 5 Jahren war der steinerne Unterbau vollendet. Jetzt schien es aber, als solle der Rundbau das eigentliche Denkmal, für das er doch bestimmt war, gar nicht erhalten; damals entstanden die Spottverse: „Fertig ist das Piedestal, Doch wer die Figur bezahl', Weiß nur Gott im Himmel.“ 16 Jahre lang ruhte das Werk; erst 1862 wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Die Kriege 1864 und 1866 hinderten dann wieder, daß die nötigen Geldmittel aufgebracht wurden. Auch nachdem Bandel das Standbild, das bis zur Schwertspitze 26 Meter, also beinahe ebensoviel wie der Unterbau, mißt, vollendet hatte, bedurfte es einer Beisteuer aus Reichsmitteln und einer Beihilfe Kaiser Wilhelms zur Herstellung und Aufrichtung des inneren Eisengerüstes. Erst im Juli und August 1873 wurden, nachdem Bandel 1871 sein Bretterhäuschen auf der Grotenburg bezogen hatte, alle Teile der Figur und das Befestigungsgerüst von Hannover an Ort und Stelle gebracht; dann dauerte die schwere und gefahrvolle Arbeit der Aufstellung noch zwei Jahre; am 16. August 1875 konnte dann, wie erwähnt, die Enthüllung des Denkmals erfolgen. Bandel überlebte diesen Tag nur um etwas mehr als ein Jahr. Nach der Enthüllung schrieb er:„Ich wollte mithelfen zum großen Werke deutscher Einheit. Des Allmächtigen Fügungen haben in Erfüllung gebracht, was ich als sicher kommend voraussah. Mein großes Volk braucht kein Mahnzeichen mehr. Die Arminsäule ist ein Ruhmesmal geworden, deutsches Volk hält sein Schwert, frei und ruhmumstrahlt wie Armin vor bald 1900 Jahren, hoch in starker Faust zum Schrecken seiner Feinde und zum Friedensvertrauen seiner Freunde. Gott erhalt's so!“ Heute, da sie dies Schwert uns wieder in die Faust gezwungen haben, hoffen wir mit unserm Kaiser, daß„wir den großen Kampf für Deutschlands Recht und Freiheit“„in Ehren bestehen und vor Gott, der unsere Waffen weiter wolle, des Sieges würdig sein werden".—hl. kspruch. Auf weichem Flaum Beitügt ein Craum. Das Belsere liegt im heiben, Das rauhe Broi, Die geimmige Not läßt nicht verderden Und auch nicht ruhmlos sterben. Hermann Lingg. Auf einem französischen Schlachtschiff vor den Dardanellen. Eine interessante Schilderung der Eindrücke an Bord eines Schifses der französischen Dardanellenflotte entwirft der Tonderberichterstatter André Tudesg im nal":„Bevor sie den festen Boden für lange Tage und Nächte verlassen, pflücken die Offiziere dürftige Blumen, wo immer sie sie finden, um sie auf die Fahrt zunehmen. Als wir mit den derart geschmückten Seeleuten an Bord kamen, wies man uns den für uns bestimmten Raum an, in dem bereits die für die Nacht aufgehängten langen gestreiften Hängematten schaukelten, die man bei stürmischem Wetter zu benützen pflegt. Der gewaltige Panzerkreuzer brummte und summte von tausend verschiedenartigen Geräuschen. Man schließt die Türme der Geschütze und die Kasematten. Mau verrammelt die Stückpforten ünd rollt die Apparate an ihren Platz. Der Wachruf der Signale mischt sich in die rauhen Töne der Sirene. Dazwischen erschallt die dröhnende Stimme eines Quartiermeisters; und auf den Wandelgängen über unseren Köpfen klappert ein toller Galopp genagelter Schuhe.„703... 2151...“ Zahlen werden ausgerufen— Zahlen, die auf dem Meere die wahren Namen der Matrosen ersetzen. Denn 800 Mann leben an Bord: wer könnte sie alle kennen? Pfeisensignale lösen einander ab— scharf, gezogen, gellend und nervös. Welch wunderbares Durcheinander! Geräusche wie die Schläge auf einem Amboß kommen von der gepanzerten Brücke, Flötentöne dringen von der Zwischenbrücke herauf, dumpf gurgeln die Schrauben, die Ventilatoren drehen sich sausend.. Und über diesen zahllosen Lauten schwimmen die Rufe der Mannschaften in den merkwürdigsten Dialekten... Abendessen in der Offiziersmesse. Einie Zeit später, während draußen auf Deck noch die letzten Tatte der Marseillaise ertönen, beugen die Offiziere sich beratend und plaudernd über die ausgebreiteten Karten. Der Abend ist erstickend. Alle Lichter sind geblendet. Kein Licht, kein Lufthauch. Ferner bewegte sich die Untersuchung im Hasen von Halisar, die unter Aussicht englischer Offiziere und großem Aufgebot englischer Soldaten, durch kanadische Beamte, darunter Frauen. vorgenemmen wurde, in Foimen die sich mit den Begriffen guter Sitte und des Anstandes schlechterdings nicht vereinigen lassen. Die Habe der einzelnen Personen wurde zum Teil in roher Weise in ihren Räumen durchwühlt, nachdem die Personen selbst zu einer Leibesuntersuchung fortgeführt waren. Bei ihrer Rückkehr fanden sie alles im Zustande völliger Unordnung. Der Leibesuntersuchung sind— mit Ausnahme des Botschafters— alle Personen Männer und Frauen, darunter die Gattin des Botschafters,(ewie die Kinder jeden Altert unterzogen worden. Die Untersuchung erstreckte sich meist bis auf die Haut, auch bei den Frauen, wobei eine der kana dischen Beamtin= nen in einer die weibliche Ehre geradezu verletzenden Weise vorging. Der deutsche Botschafter, der von Halifax aus die Schweizerische Gesandtschaft in Washington, als Vertreterin der deutschen Interessen, von der unwürdigen Lage, in der er und seine Begleitung sich befanden, telegraphisch benachrichtigen wollte, um davon der amerikanischen. Regierung Kenntnis zu geben, wurde von den britischen Behörden daran gehindert; erst eine Stunde vor der Abfahrt des Dampfers von Halisax wurden seine Telegramme angenommen. Nach den Mitteilungen nichtdeutscher Fahrgäste, die sich an Bord befanden, sind übrigens auch sie unter der Aussicht britischer Offiziere von den kanadischen Beamten in rücksichtsloser Weise behandelt worden; sie haben auch festgestellt, daß zwei dieser Beamten im Dienste trunken waren. * Die deutsche Regierung sieht sich genötigt, wegen der Behandlung, der ihre aus den Veieinigten Staaten zurückkehrenden Beamten und deren Begleitung im Hafen von Halifax unterworfen worden sind, entschiedene Verwahrung einzulegen. Der von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika für den deutschen Botschafter und seine Begleiter unterm 8. Februar ausgestellte feierliche Paß spricht von freiem Durchlaß ohne Verzug und Belästigung, ferner von freundlicher Unterstützung und Schutz. Die amerikanische Regierung hat sich ausdrücklich von der britischen Regierung freies Geleit für die in dem von ihr ausgestellten Paß bezeichneten Personen ausbedungen. Bei dieser Sachlage glaubt die deutsche Regierung erwarten zu sollen, daß die amerikanische Regierung, sobald sie Kenntnis von den vorstehend angeführten Tatsachen erhält, Anlaß nehmen wird, diese Angelegenheit als eigene aufzunehmen und der britischen Regierung entsprechende Eröffnungen zu machen. Die deutsche Regierung glaubt dies um so mehr, als sich gerade das amerikanische Volk zu rühmen pflegt, überall für ritterliches Verhalten gegen Frauen und Kinder einzutreten, es also mit besonderer Empörung empfinden wird, daß Frauen, die auf den Schutz der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika vertrauten, erfahren mußten, daß er sie nicht vor entwürdigender Behandlung in einem britischen Kriegshafen zu bewahren vermochte. Aus Staat und Umgebung. Rückblicke aus den Weltkrieg. 10. April 1916. Angriffe im Westen abgewiesen.— Deutsche Antwort an Amerika.— Weitere Vergewaltigung Griechenlands. Bei St. Eloi suchten die Engländer wiederum vergeblich durch starke Handgranaten=Angriffe ihre verlorene Stellung wiederzugewinnen. Die französischen Angriffe füdlich des Forges=Baches, zwischen Haucourt und Bethincourt, brachen für den Feind verlustreich zusammen und viele Gefangene wurden eingebracht; rechts der Maas versuchte der Feind vergebens, den am Pfefferrücken verlorenen Boden wieder zu gewinnen.— Wieder einmal wurde Amerika auf seine Noten betreffend deutsche Angriffe auf englische Dampfer eine deutsche Antwort erteilt. Haute ist man sich klar darüber, daß Wilson und seine Leute sich nicht überzeugen lassen wollten und nur die Geschäfte Englands besorgten.— Die Italiener, die an der Front keine Erfolge erringen konnten, beschossen planmäßig die hinter der österreichischen Front gelegenen offenen Ortschaften und richteten dort erheblichen Schaden an.— Die Entente und an deren Spitze England schritt weiter fort in der Vergewaltigung Griechenlands; die Insel Kephalonia wurde besetzt und damit die Souveränität Griechenlands als nichtig erklärt, obschon es die Engländer an zuckersüßen Redensarten nicht fehlen n in **(Ostern 1917) liegt jetzt auch weeler hinter uns. Die Feiertage sind vorüber und der graue Alltag tritt wieder in seine Rechte ein. Recht uunfreundlich blickte der Wettengott während der Feiertage auf uns hernieder. Der erste Feiertag zwar gestattete einen bescheidenen Spaziergang und lockte auch allenthalben die Bewohner hinaus ins Freie. Wenn es auch empfindlich kühl war, den üblichen Osterspaziergang wollte man sich nicht nehmen lassen. Abends konnten bei günstiem Wetter auch die althergebrachten Osterjeuer abgebrannt werden. Der zwette Foiortag aber machte wohl manchem einen Strich durch die Rechnung, denn kurz nach 10 Uhr vormittags setzte langsam ein Regen ein, der am Nachmitlage in einen tollen Schneesturm ausartete und jeden Gang ins Freie underband. Möge der allscitige Wunsch, dag es die letzten seld rauen Ostern sind, in Erfüllung und mige aber auch der alles belebende Frühling recht bald und endgiltig seinen Einzug bei uns halten. (Lesen! Verstehen! Begreisen!) Es ist zu viel, so sagen manche, wenn sie überall an die sechste Kriegsanleihe erinnert werden. Und leider gibt es immer einzelne, die meinen, für sie sei das Alles über die Kriegsanleihe nicht geschrieben und gedruckt. Und doch ist es allerpersönlichste Angelegenheit. Das wird einem klar, wenn man sich nicht für zu gut hält, die Kundgebungen des Vereins Deutscher Zeitungsverleger zu lesen, die zur Zeit in allen Zeitungen Deutschlands erscheinen. Jeder Stand, jeder Beruf findet darin das für ihn Passende. Dringend bitten wir diese Kundgebungen zu lesen; dann werden Sie verstehen und begreifen, um was es sich handelt und werden selbst mitarbeiten und andere aufrütteln. **(Oster=Konzert der Cäcilia.) Schwerte ist eine gesangliebende Stadt, in der die edle Sangeskunst eine gute Pflegestätte gesunden hat. Schon eit langen Jahren haben es unsere Gesangvereine sich angelegen sein lassen, nach höchster Vollkommenheit im Reiche der Töne zu streben, und von welch gutem Erfolge dieses Streben begleitet war, das läßt sich an den zahlreichen hohen und höchsten Ehrenpreisen ermessen, mit denen unsere heimischen Sänger stets aus heißen Wettkämpfen heimkehren konnten. Dieses Streben unserer Gesangvereine hat in der Bürgerschaft von jeher Anerkennung und Würdigung gefunden, die sich in dem stets gulen Besuch der von den Vereinen veranstalteten Konzerte zu erkennen gab. So war es auch gestern wieder der Fall, gelegentlich des diesjährigen Oster=Konzertes des M.=G.=V.„Cäcilia“, des ältesten Gesangvereins unserer Stadt. Der große „Freischütz"=Saal war trotz der ungemein schlechten Witterung mit einer andächtig lauschenden Zuhörerschaft gut besetzt, so daß der Verein neben dem hohen künstlerischen Erfolge uunzweifelhaft auch einen recht starken nach der finanziellen Seite zu: verzeichnen hatte und für den schönen wohltätigen Zweck(der Neinertrag soll den Hortküchen überwiesen werden) sicher ein hübscher Betrag erzielt ist. Die„Cäcilia“, über die Herr Lehrer Mattenklodt wieder den Tattstock schwingt, seitdem Herr Musikdirektor Hanemann den feldgrauen Roch trägt, brachte in dem gestrigen Konzert eine Anzahl prächtiger Chorwerke von Kreutzer, Sonnet, Krasinsky, Köllner, Hansens, Bünte, Wildt u. a. stimmungsvoll zum Vortrag und erntete reichen Beifall. Der Krieg hat zwar auch von dem alten Verein manches Opfer gefordert, die einstmals so stattlichen Reihen sind merklich gelichtet, namentlich in den 1. Tenören, die zuweilen unrein klangen, aber immerhin wartete der Cher auch gestern noch mit Leistungen auf, die alle Anerkennung verdienen. Die Vorträge zeugten von fleißigem Studium und verständnisvollem Eindrinzen der Sänger in den Geist der Kompositionen.— Fräulein Mertens von hier spielte an einem klangvollen Konzert=Flügel der Firma Horath=Dortmund mit großer technischer Fertigkeit und warm beseeltem Vortrag die„Rigoletto"=Fantaste von Liszt und die Ballade in Hemoll des gleichen Tondichters. Unter den Händen der Künstlerin, deren Anschlag im Forte von fast männlicher Kraft ist, entquollen dem Instrument die herrlichsten Töne, jedem Zuhörer einen seltenen musikalischen Genuß verschafsend und zu lebhaftem Beifall begeisternd.— Frau Vollmer=Eckermann, die bei unserem Publikum bestensbekannte Konzertsängerin, steuerte auch einige Sachen zu, die gleichsalls ein dankbares und beifallfreudiges Publikum fanden. Die große Arie des Fides aus dem„Propheten“ von Meyerbeer, eine Bravourleistung der Sängerin, wäre allerdings am besten aus dem Programm fortgeblieben; zeigte es sich doch wieder, wie gewagt es ist, Opernfragmente, aus dem Ganzen losgelöst, in den Konzertsaal zu verpflanzen. Das Wiegenlied von Godard und Frühlingszeit von Schnell fügten sich bedeutend besser in den allgemeinen Rahmen des Konzertes ein.— Im Laufe des Nachmittags hielt Herr Kreisschulinspektor Stader eine tiefempfundene und nachhaltend wirkende Ansprache an die Konzertbesucher. Er führte aus, daß das dautsche Volk mit dem allergrößten Vertrauen der Zukunft entgegen sehen könne. Wenn das Weihnachtsfest unter dem Eindruck der Zurückweisung unserer Friedenshand durch die Feinde gestanden habe, so berechtige das Osterfest zu den besten Hoffnungen für die Dukunft. Politische Verwirrung im Osten, militärische Verwirrung im Westen bei unseren Feinden, das sei die Signatur der gegenwärtigen Zeit. Und an dieser guten Zuversicht wollten wir uns auch durch den offenen Hin mtritt Amerikas zu eunseren Feinden nicht irre machen lassen. Unsere wackeren U=Boote würden schon da für sorgen, daß die von Amerika mit so vielem Geschrei angekündigten großen Truppentransporte nach dem Westen auf den richtigen Weg gebracht würden. Zweierlei hätte das deutsche Volk aber in der kommenden Zeit zu tun: Kriegsanleihe zu zeichnen, soweit jeder nur eben könne, und sich in die kommende weitere Einschränkung der Lebensmittel zu fügen. Eine schwere und harte Zeit stände uns noch beror, ehe der Friede errungen sei, aber wie unsere wackeren Truppen an der Front mit dam eisernen Kriezswillen kämpfen, wollen wir hinder der Front mit dem goldenen Sicgeowillen kämpfen durch Not und Tod zu Sieg und Frieden. Redner schloß seine gedankenreichen urd seh: leifällig ausgenommenen Aesführungen zlichen Dariesworten an die Veranstalter des Konzerts und die mitwirkenden Kräfte. **(Pestpersonalie.) Der Postschaffner Anton Auffenberg vom hiesigen Postamt bestand die Prüfung als Ober=Postschaffner. **(Ehrentasel.) Durch die Verleihung des Eisernen Krcuzcs ausgezeichnet wurden der im Westen kämpfende Grenadier Wilh. Werth von der Hellpothstraße und der Pionier Heinr. Ebel von der Hagenerstraße. **(Eierabgaben.) Um die Eier der Allgemeinheit zuzuführen, werden die abzeigebenden Eier in den Eiersammlungsstellen der Gemeinden des Landkreises Hörde gesammelt. Derartige Sammelstellen befinden sich in allen Gemeinden des Landkreises. Die Geflügelhalter des Kreises haben allwöchentlich für jedes Huhn ihres Hühnerhofes mindestens ein Ei an die Sammelstelle abzliefern. Für den Ankauf der Eier sind in einigen Orten auch Eier=Sammler und Sammlerinnen angestellt, welche bei den einzelnen hühnerhaltenden Einwohnern des Landkreises die zur Verfügung stehenden Eier abholen. Diese und die Sammelstellen sind mit Ausweis und Sammelbuch versehen, in welchem der die Eier Abgebende über die abgelieferte Eierzahl und den dafür erhaltenen Betrag mit seinem Namen quittieren muß. Es genügt Quittung von einem Haushaltungsangehörigen. Der Betrag vird von der Sammelstelle bezw. Sammler oder der Sammlerin sofort ausbezahlt und beträgt zur Zeit 25 Pfennig für das Ei. An andere Stellen oder Personen als die bereichneten Eier zu verkaufen, ist verboten. Die Geflüzelhalter haben ein Buch zu führen, in welches sie den Tag der Ablieferung, die Zahl der Hühner und die abgelieferten Eier vermerken müssen. —000 Die 6. Kriegsanleihe ist der Krafibeweis des deutschen Volkes. Achtet auf Großes französisches Komplott, Anstiftung von Schäden. Die Heeresverwaltung ist einem großzüoffenbar von amtlichen Stellen ausgebenden Komplotte zur Schädigung der Zeut: schen Landwirtschaft und damit der#r## nährung, sowie auch der Industrie und des C.werbes durch die französischen Kriegsgefangr, nen auf die Spur gekommen. Die franze####. Stellen bedienten sich dabei einer Chiffre=Schrift auf Zetteln, in Kuchen backen. Nach viertägigen Versuchen gelang es, Schlüssel dieser Schrift zu finden. In Kuchen fand man vier Zettel mit genauen weisungen. In der Hauptsache besagen sie: 1. Macht Propaganda bei den Arbeitern, (also den Gefangenen!) auf den Bauernhöfen und lehret sie, die Augen und Triebe der Saatkartoffeln mit Messern und Löffeln auszustechen. Wenn Ihr Schwefelsäure erhalten könnt, übergießt damit die Kartoffeln, da sie dann die Triebkraft verlieren. Reibt die Schalen gesunder Kartoffeln an faulen, damit sie ege lecht verden. Mälten bis, Masch 2. Schmiert in den Werkstatten die Musch nen mit einer Zahnpasta, die wir Euch liefern; sie werden durch die Substanz unbrauchbar. 3. Wir liefern Euch, wenn Ihr uns antwortet, auch Material, u. a. Bazillen zur Verseuchung des Viehes. 3. Ihr könnt auch kleine Brandstiftungsapparate erhalten: kleine Röhrchen mit langsam zündender Masse, bei denen das Feuer 3 bis 5 Stunden später ausbricht, wie es gelegt wurde. Wenn Ihr diese Anweisung erhaltet, gebt uns eine fingierte Adresse an und sorgt dann, daß Ihr die unbestellbaren Pakete rechtzeitig abfangen könnt. Ihr müßt erreichen, daß überall die Gehöfte in Flammen aufgehen. Die Instruktion ist als militärischer Befehl zu betrachten. Wer mit Erfolg danach handelt, ist einer Auszeichnung sicher. In welchem Umfange diese Agitation unter den Gefangenen betrieben wird, werden die inzwischen getroffenen Untersuchungen ergeben. Den Kriegsgefangenen wird klar gemacht werden, daß sie vom Empfang derartiger Schriftstücke Meldung zu machen haben, wenn sie sich nicht schwerste Bestrafung zuziehen wollen, und daß eine Folgeleistung auf solche Aufforderung hin als Kriegsverrat bestraft werden wird. Arbeitgeber, die Kriegsgefangenen beschäftigen, werden im eigensten und im allgemeinen Inberesse dringend gebeten, die allergrößte Vorscht walten zu lassen. Peountuntich Nie die Zedaliun Fecherh dun Bruck und Verlag: Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung betressend Reichsreisebrotmarken. Das Direktorium der Reichsgetrei#destelle hat mit Rücksicht auf die Gefahri: Fälschung von Neichsreisebrotmarken beschlossen, eine Aender. in der Gestaltung der Reichsreisebrotmarken insofern eintreten zu lassen, als sie künftig einen Wertpapiernnterdruck erhalten, der sich durch einen im gragen Fclde stehenden weihen Reichsadler kennzeichnet. Die Reichsreisebrotmarken in dieser nuuen Ge##ltung werden vom 15. März d. Is. ab zur Ausgabe gelangen. Um jedoch ein Aufbrauchen der Reichsreisebrotmarken zu ermägen, ist für ihre Weiterverwendung eine Uebergangsfrist bis zum 15. April d. Is. einschließlich gewährt worden. Eine Weiterverwendung über diesen Zeitpunkt hinaus ist ausdrücklich untersagt, so daß vom Beginn des 16. April d. Is. ab nur noch die Reichsreisabrotmarken mit dem Wertpapierunterdruck Gültigleit besitzen. Vom Direktorium der Reichsgetreidestelle ist ferner eine Entwertung der eingelösten Reichsreisebrotmarken angeordnet worden, um dadurch einen Mißbrauch der Marken, auf die bereits Gebäck oder Mehl bezogen worden ist, unmöglich zu machen. Zu diesem Zwecke sind die neuen Reichsreisebrotmarken auf der rechten Seite in senkrechter Richtung, etwa 1 Zentimeter vom Rande entfernt, durchlocht worden. Der rechts von der Durchlochung befindliche Teil der Marke muß von dem Veräußerer von Gebäck und Mehl sofort nach Empfangnahme der Reichsreisebrotmarken abgetrennt werden. Vorstehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Auf Grund des§ 50 der Verordnung über Brotgetreide und Mohl vom 29. Juni 1916(Reichsgesetzbl. S. 613 und 782 ff.) wird folgendes angeordnet: Krei= aschu 1. Der§ 7 der Anordnung des Kreisausschasses vom 14. Oktober 1916 enthält folgende Fassung: § 7. Die Bäcker, Händler, Gast= und Schankwirtschaften haben bei der Verabfolgung von Gebäck und Mehl sofort nach Empfangnahme der Reichsreisebrotmarken den rechts von der Durchlochung befindlichen Teil der Marke abzutrennen. In Gast= und Schankwirtschaften hat die Abtrennsung nicht durch die Bedienung, sondern durch die Person zu erfolgen, die das Gebäck an die Bedienung ausgibt. Eine Aufbewahrung des abgetrennten Teiles der Marke ist nicht erforderlich. Die von den Bäckern, Händlern, Gast= und Schankwirtschaften usw. eingelösten und so entwerteten Reichsreisebrotmarken sind wöchentlich mit den übrigen Marken— aber getrennt von diesen — in einem besonderen Umschlag unter Angabe des Inhaltes an den zuständigen Bürgermeister oder Amtmann abzuliefern. Die Erstattung von Mehl erfolgt im Verhältnis von 250 Gr. Brot (Gebäck) gleich 180 Gr. Mehl durch die Mehlausgabestellen der Ortsbehörden. 2. Diese Anordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Hörde den 7. April 1917. Der Kreisausschuß des Landkreises Hörde. Dr. Luckhaus. Bekanntmachung. 1. Um den Klagen wegen Diebstahls abhanden gekommener Marken entgegenzutreten, bestimme ich, daß Ersatz für gestohlene Marken wir in denjenigen Fällen erfolgen darf, wenn der Nachweis des wirklichen Diebstahls erbracht ist. In allen Fällen, wo derartige Marken ausgehändigt werden müssen, sind die Ortsbehörden angewiesen, eine entsprechende Aufrechnung dieser Marken bei der Ausgabe der nächsten Marken vorzunehmen. 2. Den Markenempfängern wird empfohlen, auf der Rückseite der Marken ihren Namen=Stempel aufzudrücken oder ihren Namen aufzuschreiben. 3. Den Bäckern und anderen Kaufleuten, die gegen Marken Waren abgeben, wird dringend empfohlen, die Marken in Gegenwart des Käufers bei Abgabe auf der Vorderseite mit ihrem. Geschäftsstompel zu versehen. Derartige Marken haben in anderen Geschäften keine Gültigkeit mehr. Auf diese Weise wird den in den Geschäftslokalen von Bäckern etc. verübten Diebstählen von Marken entgegengetreten. 4. Vom 16. April ab wird nach den veyordlichen Anordnungen eine allgemeine Herabsetzung der Brotrationen infolge der Getreideknappheit eintreten müssen. Dies wird voraussichtlich in der Weise erfolgen, daß die auf den Brotmarken gedruckte Gramm=Menge von 250 Gramm allgemein herabgesetzt wird. In welcher Weise diese Herabsetzung erfolgt, wird noch bekanntgazeben werden. Die Bäcker und Händler werden hiermit gewarnt, auf diejenigen Brotmarken, die erst vom 16. April ab Gültirkeit haben, vor dem Gültigkeitstermin Brot auszugeben, da sie, abgesehen davon, daß sie sich strafbar machen, auf diese Marken nur die herabgesetzte Mehlmenge erhalten werden. 5. Jugendliche Brotmarken(für Personen von 12—17 Jahren) fallen vom 16. April d. Is. an fort. Im Landkreise werden von diesem Datum ab solche nicht mehr ausgegeben. Auf jugendliche Brotmarken aus anderen Kreisen Brot auszugeben, ist verboten. Derartige Marken werden von den Sammelstellen zurückgewiesen. Mehl gelangt auf diese Marken nicht zur Aushändigung. Hörde, den 5. April 1917. Der Kreisäusschuß des Landkreiseo Hörde. Dr. Verordnung. Auf Grund des§ 9 b des Gesitzes vom 4. Juni 1851 bestimme ich unter Aufhebung meiner Verordnungen vom 2. Februar 1915— 1 d. Nr. 536— und vom 11. Januar 1916— lb Nr 338— im Interesse der öffentlichen Sicherheit folgendes: § 1. Als Schratmühle im Sinne dieser Verordnung gilt jede nicht gewerblich betriebene Mühle und jede Vorrichtung, die zur Herstellung von Schrot oder Brotmehl geeignet ist, mag sie für Hand= oder Kraftbetrieb eingerichttt, beweglich oder fest eingebaut sein. S 2. Die Benutzung von Schrotmühlen zur Zerkleinerung von Getreide zu Speise= oder Futterzwecken ist untersagt In dringenden Fällen können die Ortspolizeibehör din für bestimmte Mengen von Bro== oder Futtergetreide, soweit den Besitzern das Recht der freien Ver fügung über die Früchte zusteht, die Verarbeituug mittels Echrotmühlen gestatten. Die Erlaubuis darf nur schiiftlich erteilt we den und muß den Namen des Besitzers, Menge und Art des zu verarbeitenden Getreides sowie die Frist, für die die Erlaubnis gilt, enthalten. Die Erlaubnis kann an die Bedingung geknüpft werden, daß während der Zeit der Benntzung der Betrieb polizeilich braussichtigt wird. Die Erlaubnisscheine sind rach Ablauf der Frist der Ortspolizeibehörde zurückzugeben und von dieser aufzubewahren. § 3. Jede entgeltliche oder unentgeltliche, dauernde oder vorübergehende Ueberlassung von Schrotmühlen an an dere ist untersagt, sowent ncht für vor übergebende Benotzung Genehmigung nach§ 2 Abs. 2 erteilt ist. § 4. Die Ortspolizeibehörden können die Schrotmühler mit Plomben oder Siegeln versehen. Die Entfernung der Plomben oder Siegel ist nur mit Genehmigurg der Ortspolizeibehörde zulässig. § 5. Verträge über die Lieferuug von Schrotmühlen, die bei Inkrafttreten dieser Verorduung noch nicht durch Lieferuig ausgeführt sind, dürfen seitens des Veräußerers nicht mehr erfüllt werden. § 6. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung, die mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft tritt, werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Bein Vorliegen mildernder Umstände kann auf Haft oder auf Gelostrafe bis zu 1500 Mk. erkannt weiden. Münster, den 1. April 1917. 1258 Der kommandierende General. Bekanntmachung bekr. Ausgabe von Fleisch auf KommunalFleischzusatzkarlen. Auf Grund der Bekanntmachung des Kriegsernährunsamtes vom 24. März 1917 werden als Ersatz für die herabgesetzte Brolmenge ob 16. April d. Is. vermehrte Fleischrationen an die Fleischversorgungsberechtigten Personen ausgegeben. Die Freischausgade erfolgt im Landkreise Hörde gemäß den bisberigen Kundenlisten bei den einzelnen Metzgern des Kreises geren Kommunal Fleischzusatzkarten und zwar zu einem Preise, der um 1.10 M. pro Pfund niedriger ist als der gewöhnliche Fleischpreis. Die zur Ausgabe gelangende wöchentliche Fleischmenge soll betragen 250 gr. für die Erwachsenen und 125 gr. für die Kinder unter 6 Jahren. Die Kommunalfleischzusatzkarten werden bei denselben Ausgabestellen ausgehändigt wie die Reichsfleischkarten. Der Ausgabelermin wird von den einzelnen Antern und dem Magistrat in Schwerte noch bekannt gegeben werden. Die Kommunalfleischzusatzkorten bestehen bei Erwachsenen aus 2 Adschnitten wöchentlich über je 125 gr. und bei Kindern aus 1 Abschnitt über 125 gr. Die Ausgabe erfolgt für 4 Wochen. Der einzelne Abschnitt ist nur für die auf ihn ausgedruckte Woche und die auf die Karte eingetragene Person gültig. Die Kommunalfleischzusatzkarten für den Landkreis Hörde haben nur in dem Landbreis Hörde Gültigkeit. Im Ubrigen finden die für die Reichefleischkarten geltenden Bestimmungen auf die Kommunalfleischkarten entsprechende Anwendung. Hörde, den 6. April 1917. Der Kreisausschuß des Landkreises Hörde: Dr. Luckhaus. 1259 Bekanntmachung. Nach der Feststellung des deamteten Tierarzkes ist unter dem Rindoich=Bestande des Landwirts August Hemsolh zu Well: ghosen Nr 22 die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, was hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnie gebracht wird, daß über das genannte Gehöft die Sperre angeordnet ist. Wellinghofen, den 8. April 1917. 1362 Die Polizeiverwollung Hartung, Amtmann. Millwech, den 11 April d. Is, abends 8 Uhr im Michelschen Saale: TichloneerVeriag S des Herrn Adolf Ebeling aus Westhofen 1278 über „enischlands Gelomacht und seine Wirischäftiiche Siarne Zutritt frei für jedermann. Goldwaren und Schmucksachen Moderne Colllers, Medalllone, Anhänger in jeder Art, Dameuringe und Herrenringe in den modernsten Formen. Broschen und Ohrgehänge, Armbänder, Kreuze, Vorstecknadeln, Damen- und Herren- Uhrketten in 10 verschiedenen Qualitäten, Brillant-Ringe, Brillant-Broschen, Brillant-Obrgehänge etc. Sehr grosse Auswahl! Billigste Preis: A. Eick& Comp. Balkerstrasse 36—88 DORTMUND Balkenstrasse 36—39 beim Bezirks-Eemmando. 4992 Valeriansischet Aufforderung zur Meldung der Hilf: dienflflichtigen 1. Alle in der Zeil nach dem 30. Juni 1857 und vor dem 1. Januar 1870 geborenen. nicht mehr landsturmpflichtigen männlichen Deutschen. welche in der Gemeinde Schwerte wohnen, haben sich, soweit sie nicht unter die in Ziffer S vorgesehenen Ausnahmebestimmungen fallen, in folgender Ortnung im neuen Ralhause, Zimmer Nr. 2 zu melden: Am Mitlwoch, den 11. April 1917, vormittags alle männlichen Personen mit den Anfangsbuchstaden A—L. Am Donnerslag. den 12. April 1917, alle mit den Anfangsbuchstaben M—2. 2. Die Meldung kann mündlich oder schriftlich erfolgen Bei mündlicher Meldung wird deren Inhalt von der Meldestelle in die vorgeschriebene Meldekarte ausgenommen. Die schriftliche Meldung erfolgt durch Ausfüllung der Meldekarte und Zustellunn derselben an die Meldestelle Die Meldekarten mit Umschlägen sind erhältlich im neuen Rathause. Zimmer 2. Die Zustellung der ausgefüllten Karten an die Meldestelle kann durch Vermittlung des Arbeitgebers, aber auch durch den einzelnen Hilfsdienstpflichtigen erfolgen, indem er die ausgeüllte Meldekarte bei der Meldestelle abgibt oder der Post zur Beförderung an die Orisbehörde übergibt. Im letzten Falle werden die Meldekarten der Hilsdienstpflichtigen portofrei befördert, sofern der Briesumschlag den Vermerh„Heeressache, Hilfsdienstpflichtigen=Meldung; trägt und offen zur Abgabe am Schalter gelangt. Alle Meldenden erhalten die Bestätigung ihrer Meldung, gleichgültig, ob ste schriftlich oder mündlich erfolgt ist, durch Aushändigung des zu stempelnden Abreißstreifens der Meldekarte. Hilfsdienüpflichtige, welche sich am Meldetage auswärts aufhallen, haben sich. sofern sie in Schwerte wohnen, dennoch dis zum Meldetage in Schwerte zu melden und zwar schriftlich. 3. Nicht meldepflichtig sind die Personen, die mindestens seit dem 1. März 1917 seldständig oder unselbständig im Hauptberuf tätig sind l. in Reichs= Staats=, Gemeinde= oder Kirchendienst, 2 in der öffentlichen Arbeiter= oder Angestelltenversicherung, 8 als Aczte, Jahnärzte. Tierärzte oder Apotheker, 4. in der Land= oder Forstwirtschaft, 5. in der See= oder Binnenfischerei, 6. in der See= oder Binnenschiffahrt. 7, im Eisenbahnbetrieb einschl. des Betriebs der Klein= und Straßenbahnen, 8. auf Wersten. 9. in Berg= und Hüttenbetrieben. 10. in der Pulver=, Sprengstoff=, Munitions= und Waffenfabrikation. 4. Gibt nach dem 15. März 1917 ein bisher nach Ziffer 3 von der Meldepflicht Befreiter die dort bezeichnete Tätigkeit auf. oder wechselt er seine Beschäftigungsstelle, so hat er sich spätestens am dritten darauffolgenden Werktage bei dem Einberufungsausschuß in Dortmund, Südwall 2. persönlich zu melden und die für die Ausfüllung der Meldekarte erforderlichen Angaben zu machen. Bei einem Wechsel des Wohnortes hat die Meldung bei der Meldestelle des neuen Wohnortes zu erfolgen. Sie kann auch schriftlich unter ordnungsmäßiger Ausfüllung der vorgeschriebenen Karte innerhalb von drei Tagen erfolgen. Außerdem hat der Arbeitgeber. wenn ein bisher nach Ziffer 8 von der Meideflicht Befreiter die dort bezeichnete Tätigkeit bei ihm aufgibt, dieses bis zum drilten darauffolgenden Werktoge dem zuständigen Einberufungsausscusse mitzukeilen. Der Einberufungsausschuß für Schwerte befindet sich in Dortmund, Südwall 2, Erdgeschoß. Zimmer 277. Gibt ein bereits gemeldeter Hilfsdienstslichtiger seine bisherige Tätigkeit auf oder wechselt er seine Beschäftigungsstelle oder seine Wohnung, so hat er dieses spätestens am dritten darauffolgenden Werktage dem zuständigen Einberufungsausschusse für Schwerte, Dortmund, Südwall 2, mitzuteilen. Dabei st die neue Tä igkeit, Beschäftigungsstelle oder Wohnung anzugeben. 5. Mit Gefängnis bis zu 3 Monalen oder Geldstrafe bis zu sechehundert Mark aurd bestraft, wer bei der Meldung wissentlich unwahre Angaben macht. Mit Geldstrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird bestraft, wer die vorgeschriedenen Meldungen ode Milteilungen scholdhaft unterläßt. Schwerte, den 7. April 1917. 1258 Bürgermeister: Rohrmann. Resunt em urrichmresseen Auskünfte ü. Geschäifs- urd Vermögensverhäitnisse a.allen Plätzen des In- u. Aus landes. Beitreibung v. For derungen. Kontroll-Berichte. 4179 „Auskunfts-Schütz“ Bin.-Wilmersdorf, Babelsbergerstr. 7. „Pelvat-Auskünfte“ über Ruf, Charak er, Ver gangenheit. Vertreter ges. srsn Ter. Sache. 1228 schnikum Miittweida— Direktor. Professer Holst Höheres techn. Instftut f. Elektro- u. Maschinentechnik. Conderabteilungen f. Ingenieure. Techniker u. Werkmeister. Elektr. 7 i. Masch.-Laborstorien. sohrfabrik-Verkeihten### Alteste u. besuchteste Anstalt#### Pregrammete— aret v. Setret Gestern abend, 2. Ostertag. gegen 8 Uhr vom Bahnhof Geisecke nach Lichtendorf, den Kreisweg nach, eine Handtasche mit verschiedenem Inhalt, Lebensmitlelkarte, Seisenmarken. Schlüsselbund u. Portemonnaie mit Inhalt aus dem Wagen verloren. 1269 Der ehrliche Finder wird gebeten, selbige gegen gute Belohnung bei mir abzugeben. Frau Bahne, Lichtendorf. Flößwiese 78 Ar groß. in Schwerte am Schützenhof gelegen, auf mehrere Jahre zu verpachten. 1241 E. Munkenbeck Do tmund, Hohensydurastr. 13 und Hormonium=Stimmer und=Reparatein Österbold, rüher langjähriger Konzerneister, hält sich destens emp sohlen. Meldungen Hotel Steruberg. Feruruf 48, er9sten 5390 Kriegerfrau für leichte Beschäftigung sofort gesucht. 1275 Westsälische Backwerke Schwerte. Tüchtiges, braves 1238 Diensimarchen findet am 15. April Stellung in gutem bürgerl Haushalt Frau Johs. Ochs Barmen=R. Herthastr. 5 Tüchtiges, erfahrenes zum 1. Mai d. Is. gesucht. 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Jum Schutze gegen die Maul= und elauenseuche wird auf Brund des§ 18 f des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 909 Reichs.Gesetzdl. S. 519) mit Ermächtigung des Herrn Regierungspräsidenten folgendes bestimmt: Die Maul= und Klauenseuche herrscht z. It. unter dem Rindviehbestande des Lardwirts Hemsoth zu Wellinghofen. Als Sperrbezirt wird bestimmt: Gehöft des Landwirks Hemsolh Auf diesen Bezirk finden die Bestimmungen unter I meiner ziehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 6. Juli 1915 Anwendung, die im amtlichen Kreisblatt(Schweiler Jeitung) vom 10. Juli 915 Nr. 159(Beilage) enthalten ist. Ein Beobachtungsgebiet wird nicht gebildet. Die Adschnitte III—VII einschlietlich der genannten Anordnung bleiben mit der Maßgabe bestehen, daß der erste Satz des§ 5 Jiffer 1 wie folgt geändert wird: In dem Amte Wellinghofen wird verboten. Hörde, den 7. April 1917. 1260 Der Landrak: Dr. Luckhaus. Ein guter Dreher findet dauernde Beschäftigung 1257 W. Borggräfe, G. m. b. für leichte Sorkier=Arbeit gesucht. 1027 Aimeiwerne Schwerte(Rüht). für die Land= und Stadtkreise Dorkmund und Hörde. Cinladung zu der am Samstag, den 14 April 1917, nachnittags 3¾ Uhr im„Kölnischen Hofe“ in Dortmund stat findenden General=Versammlung. Tagesordnung: 1. Rechnungslegung für 1916 und Entlastung des Rendanten. 2. Ergänzungswahl von 2 Mitgliedern der Direktion. 3. Ergänzungswahl von 4 Mitgliedern des Ausschusses. 4. Wahl der Rechnungsprüfer für 1917. Lütgendortmund, den 7. April 1917. 263 Die Direktion. I. A.: Westermann, Ehrenamtmann. Favorit Modenalbum 80 S Favorit Jugend-Album 60 J Pavorit Handarb.-Alb. 80 S!! Favorit Schnittmuster 1!“ Alleinverkauf für Schwerte: Kaufhaus OTTO MARX Oster sirnane 20 Anhallende Preissteigeraug i Wemen Da heute Bordearx=, Rhein=, Mosel= Weine nicht unter Mk. 3.— pro Flasche zu haben sind, verkaufe ich ab heute: Mosel= und Rheinweine pro Flasche zu Mk. 3.25 Vordeaux=Wein zu Mk. 3.25 Bessere Sorten zu Mr. 3.50 bis Mt 5.— Carl Raffin Gasthof zur Helle. — Teleson 251.— von 2 Iimmern mit Keller und Garten zum 1. Mai zu vermieten. 1215 Zu erfragen in der Geschäftstelle d Itg. Kleiner, im oder am Walde belegener Konen zu pachten oder zu kaufen gesucht. Angebote unter D 1244 an die Schwerter Itg. erbeten. Gut erhaltener 1276 Teppich, Läufer und verschie dene Gegenstände billig zu verhaufen. Näheres in der Geschäflsst.