Welthofener Zeitung Aplerbecker Zeltung Langscheder Zeltung Holzwickeder Zeitung Aille breis- und lohalpolizeilichen Verocdnungen für den Kreis Hörde erlangen gemüt Bekanntmachung der Röniglichen Regierung durch Verössentlichung in der„Schwerter Jeitung“. rechtsverdindliche Kraft.— Die „Schwerter Zeitung“ gewährt ihren Abonnen. ten für jeden mil Tod enhenden Unfes Bdingungen 300 Mk. Unfall. Druck u. Verlag v. Cori Braus. Schwerte=Ruße. Femsp. 62. Telegr.=Adr. Braus. Schwerte=Ruße. Oerbunden mit: Schwerter Cageblatt und Hnzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Oolksblatt „Ebenem Sehmes ul bel. Luin geoien eis Otichelloge vicheint ügte feiertags. Bezugspreis MN. 2.40 viertel42 Pfo. meh# genpreis: Die siedengespallene Gaum 20. Pig., Reklamezeile .— Jeder Rabalt gill als Kassen# und erlischt dei Ronkursen, Zwangsaber, gerüchtlichen Ulagen und BichtteA ün genten Seimestrsee Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde Grstes und alteltes Cagesorgan des Kreiles o General-Anzeiger für den Kreis Börde o Ha Nr. 182 Samstag, den 5. August 1916. 49. Jahrgang. * 3 S Un Der Soinmne Hindenburgs Scbwert. Mit großer Genugtuung hat es das ganze deutsche Volk zur Kenntnis genommen, daß unser Oberster Kriegsherr, im Einverständnis mit seinem getreuen Verbündeten, der apostolischen Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef, in Anbetracht der einheitlichen und umsassenden Angriffe der Russenheere an der Ostfront der Verbündeten sich entschlossen hat, dem tapferen, klugen und allezeit getreuen Generalfeldmarschall v. Hindenburg „mehrere Heeresgruppen“ zu unterstellen. Daß für verbündete Heere manchmal ein gemeinsamer Oberbefehl, manchmal eine vorübergehende Zusammenfassung nötig wird, ist ja technisch und strategisch selbstverständlich. Beides haben wir auch schon an der Ostfront und Südostfront erlebt. Mackensen war seinerzeit der Oberbefehlshaber des Durchbruchs bei Corlice—Tarnow und danach des gemeinschaftlichen Einmarsches in Serbien; General v. Linsingen erhielt gleichfalls seinerzeit gegenüber einer umfassenden russischen Offensive den Auftrag, mehrere Heeresgruppen zusammenzufassen zu gemeinschaftlicher Abwehr der stürmenden Russen. Ein Vorkommnis besonderer Art ist es natürlich, wenn ein von höchstem Feldherrnruhm umleuchteter Führer, wie Hindenburg, einen erweiterten Oberbefehl übernimmt. Das wirkt steigernd auf die eigenen Kräfte, erhöht das Vertrauen aller Verbündeten und zieht wie schattendes Gewölk über die Stimmung unserer Feinde hin. Noch wissen wir nicht, ob die allgemeine Kriegslage, die besonderen Aufgaben und Kräfteverhältnisse an Ort und Stelle schon in naher Zeit die volle Ausnutzung der Feldherrnkunst und der Hammerkraft des Genius Hindenburg gestatten. Aber auf die Feinde wirkt schon sein Name, als ob(nach Bismarcks Wort) ein„neues Bataillon“, hier wohl: eine „neue Armee“ im Felde erscheine. Und die Kraft und Zähigkeit, die Sturmlust und die Siegeshoffnung aller derer, die im Lager Deutschlands, Oesterreich=Ungarns, der Türkei und Buls#ariens fechten, wird beträchtlich erhöht werden. Und daneben wissen wir und weiß es alle Welt: Wo das Schwert Hindenburgs zur Stelle ist, da droht dem Feinde selbst aus dem Stellungskrieg, geschweige denn aus dem Bewegungskrieg heraus jede Gefahr überlegener Führung und plötzlicher Stöße, sobald die Umstände es erfordern oder— gestatten. Mit großer Freude vernahmen wir schon vor kurzem, daß türkische Truppen die Einheit der Kampfgenossenschaft und des unser wartenden Sieges betätigen würden, indem sie an der Ostfront gegenüber den anstürmenden Russen erscheinen. Nun kam aus dem Kaiserlichen Hauptquartier im Osten, wo offenbar bedeutsame und zukunftsreiche Entschließungen gefallen sind, die frohe Kunde vom erweiterten Besehlsbereich Hindenburgs. Es rankt sich eines an das andere. Die Kunde davon hallt nicht nur wider in der Freude des deutschen Volkes, in der Besorgnis unserer östlichen Feinde, sondern auch bei den Neutralen der Balkan=Halbinsel werden diese beiden Meldungen, diese neuen Ereignisse aufklärend, warnend, heilsam wirken. Die Türken können Plewna rächen. Und das Schwert Hindenburgs wird mächtig in der Sonne gleißen, wenn ihm die Umstände noch einmal gestatten sollten, aus der Scheide zu fahren im Dienst von Kaiser und Reich, für Deutschland und seine Verbündeten, wo des Kriegsgottes stärkte Tuben dröhnen. Deutscher Heeresbericht. WTB Großes Hauptquartier, 4. Aug. (Amtlich.) Wenlicher Kriegsschonplakz. Der Artilleriekampf erreichte nördlich des Ancre=Baches große Stärke und wurde zwischen Ancre und Somme mit unverminderter Heftigleit sertgesetzt. Kräftige feindliche Angriffe nördlich von Ovillers, südöstlich von Guillemont und nördlich des Gehöftes Monacu wurden abgewiesen. Südlich der Somme scheiterte nachts ein Gegenangriff der Gegner bei Barleaux. Den Franzesen gelang es gestern abend, sich in den Besitz unserer Stellungen im Torfe Fleury und südlich des Werkes Thiaumont zu setzen. Unser heute morgen einsetzender Gegenangriff brachte uns wieder in den vollen Besitz des Dorses Fleury und der Gräben westlich und nordwestlich dieses Ortes. Feindliche Angriffe nordwestlich des Werkes Thiaumont und unserer Stellungen im Chapitre=Bergwalde wurden gestern abend unter großen Verlusten des Feindes abgewiesen. Die Lage ist jetzt wieder so, wie sie vor den mit überaus starken Kräften geführten französischen Angrissen war. Leutnant Mulzer setzte im Lustkampf bei Lenz seinen 9. Gegner, Leutnant Franke vorgestern bei Beaumetz seinen 6. Gegner außer Gesecht. Außerdem wurde gestern ein feindlicher Doppeldecker bei Peronne, zwei weitere, wie noch nachträglich gemelbet, am 1. August südwestlich von Arras und bei Lihon von unseren Fliegern abgeschossen. Durch Abwehrseuer wurde je ein seindliches Ilugzeug bei Berles an Bois(südwestlich von Arras) und bei Namur heruntergeholt. Lezteres aus einem Geschwader, das Namur mit geringem Sachschaden angegriffen hatte. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Nordwestlich von Postawy zwangen wir den Gegner durch Feuer zur Aufgabe vorgeschobener Gräben und wiesen in der Gegend von Spiagla (zwischen Narocz= und Wiszniewsee) Vorstöße gegen unsere Feldstellungen ab. Am Serwitsch und an der Schtschara südöstlich von Baranowitschi lebhafte Handgranatenkämpfe. Bei Lublietzow scheiterten abermals starke seindliche Angrifse. Im Abschnitt Sitowicze=Wielick entspannen sich heftige Kämpfe, in deren Verlauf der Gegner in das Dorf Rubka=Mirynska und die anschließenden Linien eindrang. Im Gegenstoß gewannen deutsche und österreichisch=ungarische Vateillone, sowie Teile der polnischen Legion den verlorenen Boden restlos zurück. Sie machten 361 Gesangene, erbeuteten mehrere Maschinengewehre und wiesen erneute russische Angriffe glatt zurück. Weiter südlich und bei Ostrom und in der Gegend östlich von Swiniuchy kamen feindliche Unternehmungen in unserem Feuer nicht über die ersten Ansätze hinaus. Front des Feldmarschall=Leutnants Erzherzog Karl. Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer keine besonderen Ereignisse. In den Karpathen in der Gegend von Kopills gewannen deutsche Truppen Boden. Balkan=Kriegsschauplatz. Ver den Stellungen südlich von Bitoly fanden für die bulgarischen Vorposten erfolgreiche Gesechte mit serbischen Abteilungen statt. Oberste Heeresleitung. WTB Wien 5. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 4. August: Russischer Kriegsschauplatz. Westlich der oberen Moldawa und am Czarny=Czeresmosz am rechten Flügel der unter dem Besehl des Feldmarschall=Leutnants Erzherzog Karl Franz Joserh gebildeten Heeresfront entwickeln sich neue für die Verbündeten günstig verlaufende Kämpfe. In der Mitte und am linken Flügel der Heeresfront des Erzherzogs keine besonderen Begebenheiten. Bei Zalosce griff der Feind unsere Stellungen an. Er wurde abgeschlagen. Die Kämpse dauern fort. Bei der Armee des Generasobersten von Tersztyauszky schlug unsere Kavallerie im Bajonettkampf einen Angriff zurück. Einer unserer Flieger hat in diesem Raume vorgestern einen seindlichen FarmanDoppeldecker abgeschossen. Westlich von Kaszowka am Stochod brach gestern vormittag ein starker russischer Angriss zusemmen. Nachmitlags gelang es dem Feinde durch erneute Vorstöße bei Rudka in unsere Linien einzudringen. Herbeieilende deutsche und österreichisch= ungarische Vataillone und Teile der polnischen Legien warsen die Russen des Abendo vollends zurück. Südlich der Bahn Sarny—Kowel wehrten die Truppen des Generals Fath einen starken russischen Angriff ab. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. An mehreren Abschnitten der Isonzo=Front entwickelte die seindliche Artillerie gestern eine lebhafte Tätigkeit. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Bedeutung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschall=Leutnant. Hindenburg an der wolhnnischen Front. bb Berlin, 4. Auz. Von der Ostfront wird der „Tägl. Rundschau“ von ihrem Kriegsberichterstatter gemeldet: Die Stimmung an der Ostfront ist stark und gewiß. Heute ist Generalfeldmarschall von Hindenburg in Begleitung seines Generalstabschefs Ludendorff auf dem Wege entlang der wolhynischen Fron von den Truppen jubelnd begrüßt worden. Der Krieg mit Rußland. Warum Sassonow gehen mußte. Die„Kölnische Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Wie jetzt allgemein bekannt wird, war die Erkrankung Sassonows nur ein vorgeschobener Grund für seinen Rücktritt. Wie es hieß, war er noch zwei Tage vor seinem Rücktritt nach Finnland abefahren und in ein Sanatorium gegangen, in Wirklichkeit hat er nur einige Tage in einem bekannten sinnländischen Badeort, nicht weit von Krorstadt, zugebracht, von wo er bereits am 1. August wieder in Petersburg eintraf. Kein russisches Blatt spricht heute mehr davon, daß Sassonow durch seine Krankheit zum Rücktritt gezwungen worden sei. Alle Zeitungen ergehen sich je nach ihrer Richtung in den verschiedensten Deutungen politischer Art.„Rußkoje Slowo“, das Sassonow während seiner Ministerzeit mit Vorliebe benutzte, behauptet, es habe aus sicherer Quelle, also wohl von Sassonow selbst erfahren, die Hauptursachen seines Rücktrittes haben in Meinungsverschiedenheiten mit Stürmer in der Polenfrage gelegen. Ein Russe, der in der Politik seines Landes gut Bescheid weiß, und mit verschiedenen hervorragenden russischen Politikern persönliche Beziehungen unterhält, erklärte dem Korrespondenten, das Schicksal Sassonows als Minister des Auswärtigen sei lange besiegelt gewesen. Das Eintreten der Türkei in den Krieg an der Seite der Mittelmächte sei die erste Niederlage Sassonows gewesen, die ihm in den„Sphären“ der leitenden Stellen der russischen Regierung niemals vergeben worden seien. Den Hals habe es ihm aber gebrochen, als auch Bulgarien sich den Feinden Rußlands zugesellt habe. Von da an sei Sassonow als Minister erledigt worden. Alle politischen Erfolge, die die Mittelmächte während des Krieges errangen, wie namentlich die Kriegserklärungen der Türkei und Bulgariens an Rußland, sowie die Haltung Griechenlands und Rumäniens, auch der russisch=japanische Vertrag werde auf sein Schulkonto gesetzt, um damit den Beweis für seine Unfähigkeit als Minister zu erbringen. Ganz besonders bemerkenswert ist der Angriff, den das reaktionäre Blatt „Semschtschina“ gegen Sassonow richtet. Das Blatt macht Sassonow für den Krieg Rußlands mit Deutschland verantwortlich und wirft ihm vor, daß er nicht imstinde gewesen sei, einen Ausgleich mit Deutschland zu finden, wodurch er beide Länder in einen furchtbaren Abgrund gestürzt habe. Uneingeschränkte Anerkennung findet jetzt Sassonow nur in den Kreisen der Russenbriten und sogenannten Fortschrittler, die ihm nicht Lob genug spenden können dafür, daß er Nußland dem liberalen und freien England voll in die Arme getrieben habe. Rußlands letzte Kraftanstrengung. TU Kopenhagen, 5. Aug. Wie der„National= tidende" aus Petersburg gemeldet wird, können die russischen Truppen noch immer die Ofsensive halten. Bei Kowel dagegen waren sie außerstande, den Widerstand des Feindes zu brechen. Die Stadt, die von großer strategischer Wichtigkeit ist, wird vom Feinde tapfer verteidigt. Heftig gekämpft wurde gleich westlich von Luck, sowie bei der galizischen Stadt Monasterzysk.— Nach Berichten von anderer Seite müssen die Verluste der Russen in den letzten Wochen grauenerregend gewesen sein. Längs aller Cisenbahnlinien, die mit der Front in Verbindung stehen, werden in größter Eile unzählige Lazarettbaracken errichtet, die mit Kranken und Verwundeten angefüllt sind, jedoch ohne ärztliche Pflege bleiben müssen, da es überall an der Front an Aerzten und Pflegermaterial fehlt. Auch Typhus und Cholera räumen im russischen Heere mit furchtbarer Grausamkeit auf. Man hat keine Zeit mehr, die Toten zu beerdigen; die Leichen wirft man einfach in die Flüsse, die mit Tausenden von russischen Leichen angefüllt sind. Aus dem Hauptquartier ist an die Befehlshaber der allerstrengste Befehl ergangen, die Offensive unter Anspannung aller Kräfte, ohne sich durch blutige Opfer oder Epidemien abschrecken zu lassen, solange durchzuführen, wie die jetzige Cruppierung der deutschen und österreichischen Truppen dies ermöglicht. Alles deutet daraufhin, daß die gegenwärtige Offensive die letzte Kraftanstrengung sein wird, zu der Rußland fähig ist. Die Ziele der russischen Offensive. TU Budapest, 5. Aug.„Az Est“ berichtet in einem Funkspruch aus Barcelona: Der Moskauer Korrespondent des Blattes„ABC“ meldet: Bei Beginn der russischen Ofsensive erklärten russische Generale, wenn die Offensive einen wirklichen Erfolg erbringen solle, dann müßten Lemberg und Brest Litowsk spätestens im Juli in russ. Händen sein. Zusammengeschossene russische Divisionen. Der Sonderberichterstatter der„Köln. Ztg.“ bei der Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern meldet: Ueberläufer des Feindes, die sich in den letzten Tagen regelmäßig einfanden, bringen immer wieder neu bestätigende Nachrichten über die fürchterliche Wirkung unseres Abwehrfeuers. Sowohl die Infanterie wie die Artillerie mähte die Reihen der feindlichen Truppen nieder, und so erklären sich die Verluste des Gegners, der auf knappem Raume drei Korps ansetzte und dabei erleben mußte, daß ihm eine Division nach der anderen einfach zu Haufen von Toten und Verstümmelten zusammengeschossen wurde. Schlecht sehen die von ihren Truppenteilen in unsere Linien überlaufenden Leute aus. Sie sind entsetzlich verschmutzt, haben kranke Gesichtsfarbe, tragen zu einem großen Teil verwahrlostes Schuhzeug und stehen allen Dingen, die die russische Armee angehen, oft stumpf gegenüber.— Der Krieg mit England. Das Ergebuis der Westossensive in englischer Beleuchtung. TU Haag, 5. Aug. Fraser schreibt in der„Daily Mail“ über die Westfront: Die große Kraft Deutsch' lands liegt immer noch darin, daß es außerhalb seines eigenen Gebietes Krieg führt. Darum#### nügt es keineswegs, wie man in England zu glau ben scheint, nur Deutsche zu töten, sondern wir müssen Boden gewinnen. Darum haben wir keinen Grund, uns über die paar Quadratkilometer, die Haigh zu crobern wußte, besonders zu freuen. Das ist nicht mehr als ein kleiner Erfolg. Englands Leistungen im Kriege. TU Bern, 4. Aug. Der französische Schriftsteller Maurice Barres, der augenblicklich auf einer Vor tragsreise in England weilt, ließ sich bei einem Frühstück von Lloyd George erzählen, daß England im letzten Monat an schwerer Artillerie 133,3 v. H. von dem hergestellt hat, was es vor dem Kriege lei sten konnte und daß jetzt in Frankreich zehnmal so viel englische Soldaten stehen, als die britische Armee im August 1914 zählte. Da aber Barres noch immer meinte, daß die englische Produktion in keinem Verhältnis zur englischen Industrie stehe, erklärte Lloyd George, daß England vor allem die Kriegs. und Handelsflotte versorgen müsse, bevor es an das Heer denken könne. Die englischen Seewerften haben seit Ansang des Krieges die meiste Industrie in Anspruch genommen. In den Fabriken, die für die Armee beschäftigt sind, sagte Llond George, arbeiten 1 200 000 Arbeiter, ohne die Bergleute zu zählen; außerdem arbeiten 1 Million Arbeiter für die Marine. Englands Kampf gegen tote deutsche Helden. (bb) Nach dem„Allgemeinen Handelsblatt" berichtet die„Morningpost“ aus Shanghai, daß dort eine Bewegung eingeleitet worden sei, um das Wahrzeichen für die mit dem Kanonenboot„Iltis“ untergegangenen Deutschen von seiner Stelle zu entsernen. Die Firma Jardine Matheson u. Co., der der Grund und Boden, auf dem das Monument steht, gehört, erwäge, was in dieser Angelegenheit zu tun sei. Englische Zwangsbeiträge zu den Kriegskosten. Das einst so geldmächtige Britenland muß zu den sonderbarsten Mitteln greisen, um seine Finanzen zu stärken. Das Blatt„The Womans Dreadnot#iht“, der Arbeiterwahlrechtsvereinigung berichtct, daß in Hackney den Angehörigen der Soldaten letzte Woche von der Post sechs Pence von ihren Staatsunterstützungen als Zwangsbeiträge zur Kriegsanleihe abgezogen wurden. Also die Unterstützungsgelder für die Frauen und Kinder der kämpfenden Soldaten hält man in London für geeignet, die Krieiskosten zu decken. Kennt man in England keine sonstigen Geldquellen mehr, als diesen Notgroschen der Aermsten? Englische Verluste. bb Amsterdam, 5. Aug. Der„Vossischen Itg.“ zufolge hat„Daily Telegraph“ die englischen Ver lustziffern für den Juli zusammengestellt. Danach betragen die Offiziersverluste 7071 und die Mannlschaftsverluste 51000 Mann, was im Vergleich zu Mai und Juni eine gewaltige Erhöhung der Verluste bedeutet. Für Mai und Juni lauteten die Ziffern 1623 und 1740 Offiziere und 27.203, sowie 29761 Mann. Zu den jüngsten Zeppelin=Angriffen. TU Amsterdam, 5. Aug. Die englischen Blätter enthalten nur wenige Besonderheiten über die ietz ten Zeppelin=Angriffe auf England. Als das Luft schiffgeschwader die englische Ostküste erreichte, war es sehr nebelig. Der„Westminster Gazette“ wird über den Angriff u. a. folgendes berichtet: Annäherung der Zeppeline wurde durch das Geschützfeuer ansgekündigt, das aus südlicher Richtung donnerte. Die Abwehrkanoren waren in Tätigkeit getreten, doch war die Aussicht, die Zeppeline zu treffen, infolge des dichten Nebels sehr gering. Die Luftschiffe wichen den Batterien aus und flogen in nördlicher Richtung über das Land, um sich gegen Uhr westwärts zu wenden. Später vernahm man heftige Explosionen gleichzeitig mit einem leisen Surren, das von einem sich nähernden weileren Zeppelin herrührte.— Zwei Damen erzählen, daß sie in Cambritge=Shire ungefähr 10 Minuten vor ½1 Uhr nachts in einem Zuge saßen, als ein Zeppelin über diesem erschien. Gleich darauf siel auch eine Brandbombe hernieder. Das Luftschiff verschwand in westlichre Richtung.— Ein Korrespondent berichtet von der Südostküste, daß vor Mitternacht die Ankunft eines oder mehrerer Zeppeline angekündigt wurde. Die Schiffe warfen keine Bom ben ab, man sah jedoch deutlich, wie drei Lufttorpedos abgeschossen wurden.— Ein Berichterstatter der„Times“ meldet aus einer Stadt in Norfolk, daß die Bauern in den Dörfern Ostenglands der Meinung seien, daß der Zweck, den die Deutschen diesmal mit ihren Zeppelin=Angriffen auf England verfolgten, die Vernichtung der Ernte gewesen sei, denn unter den 35 Bomben, die im Bezirk von Norfolk altzeworfen wurden, waren nicht weniger als 12 Brandbomben. Auch dieser Korrespondent be richtet von dem nebeligen Wetter gegen Mitter nacht, weshalb man die Zeppeline wohl hören, abe: nicht sehen konnte und weshalb die Abwehrgeschütze nicht zu ihrem Recht kamen. Die„Deutschland“ auf der Heimfahrt. — 905 e 8 Ecr r —8 22135 Das Hendeb U.Boot„Deutschlend in Fiefen von Beltimore Die„Deutschland“ aus dem ofsenen Meer. bb Berlin, 5. Aug. Die„Voss. Ztg.“ schreibt: Nach einer Kabelmeldung de.„Journal“ aus Norfoll begünstigte am Donnerslag das nebelige Wetter und die hohe See die glückliche Ausfahrt der „Deutschland“ ins offene Meer. Es besteht keine Aussich:, daß die überwachenden Schisse der Verbündeten die„Deutschland“ abfassen, die voraussichtlich in der Nacht auf Freitag das hohe Meer gewinnen will. bb Haag, 5. Aug. In Amsterdam wurde eine Versicherung abgeschlossen in Höhe von 10 000 Gullatholische Kirche ausgenommen zu werden. Er empfing die Sakramente und verbrachte darauf eine ruhige Nacht. Er starb mit den Worten: Ich sterbe für mein Vaterland! Es lebe Irland! Amerikanische Vergeltung gegen England? Die Erregung in der Bevölkerung wegen der schwarzen Listen Englands wächst. Die Kaufleute sordern das entschiedenste Vorgehen und Vergeltungsmaßregeln, falls England auf seinem Boykott besteht. Nach der„New York World“ wird in amt' lichen Kreisen Washingtons die Notwendigkeit eristhaft erörtert, bei dem Kongreß ein Gesetz zu beantragen, das Vergeltungsmaßnahmen gegen England und seine Verbündeten zuläßt, um sie zur genauen Beobachtung der Rechte Amerikas und der anderen Neutralen zu zwingen. England sei zu weit geganzen. Professor Stowell von der„Columbia-Universität“, eine Autorität auf dem Gebiete des Völkerrechts, führt aus: Das englische Vorgehen ist eine handgreifliche Verletzung der amerikanischen Souveränität. Es ist erniedrigend für die nationale Unabhängikeit und Selbstochtung, sich ihr zu unterwerfen. Vergeltungsmaßr####eln, nicht Worte, sind das geeignete Mittel, uns Achtung zu verschaffen gegenüber der fortgesetzten Verletzung unserer souveränen Rechte. Wie Casement starb. TU Lugano, 4. Aug. Dem„Secolo“ wird aus London zur Hinrichtung Sir Roger Casements no# gemeldet; Casement war Protestant und hatte den Wunsch geäußert, noch vor seinem Tode in die Der Krieg mit Frankreich. Frankreichs Aufgabe. WTB Paris, 4. Aug. Was ist an der Schwelle des dritten Kriegsjahres, so fragt der„Temps“, unsere Aufgabe? Unaufhaltsam arbeiten mit dem geschaffenen Rüstzeug, das Höchste erreichen und sodann die Wirklichkeit ganz erfassen, das heißt, die Gewißheit des Triumphes, aber auch die Notwendigkeit, der Lockung verfrühter Erfolge nicht zu unterliegen, die uns sicher sein würden, schließlich in der Aussicht des Friedens tiefe Einigkeit der Sieger bestätigen und schon jetzt diesem Frieden den Charakter geben, den er haben muß, nämlich der Sanktion und des Schutzes. Der Vertrag, den man 1917 unterzeichnen wird, wird kein gewöhnlicher sein. Man sagte, es werde sich darum handeln, Deutschland die Zähne auszubrechen, das ist wahr. Vergessen wir es nicht: Ein Deutschland, das besiegt, aber fähig ist, weiter einen Krieg vorzube reiten und zu führen, würde die Verdammung der Alliierten u. eine Schmach für ihre Staaten bedeuten. Auch in seiner militärischen Kritik befaßt sich der„Temps“ mit dem Gedanken, anläßlich des letzten Kriegsjahres und fordert dringend alle Frauzosen zum Vertrauen und zur Ausdauer auf. Das Volk der Wilden müsse für lange Zeit niederge worfen werden, um Frankreichs Söhne vor der Wiederkehr solcher Prüfungen zu schützen. Gewiß sci der Geist des Volkes von größter Bedeutung. Bei den Alliierten sei er ausgezeichnet; sie wollen bis zu Ende gehen. Der neue Zeppelin=Angriff gegen London werde die britische Willenskraft stählen. Die Russen würden auf ihrer Siegesbahn den Kampf bis zum Triumph weiterführen. Italien streite für völlige Befreiung seiner Landsleute im Trentino, um sie für immer dem Basallentum zu entreißen, das ihm Oesterreich=Ungarn auferlegte. Wir Franzosen wollen das Gebiet wieder“ crobern, das uns genommen und uns für lange Jeit gegen die Angriffe des gefährlichen Gegners schützt. Die erbitterten Kämpfe bei Peronne. bb Kovenhagen, 5. Aug.„Nationaltidende“ wird aue Patis#geldel: Der Sonderberichteestat ter der„Liberte“ an dem französischen Frontabden für die Rückfahrt des Untersecbootes„Deutsch land" nach der Heimat. TU Genf. 5. Ang. Laut Baltimorer„United Cabel“ berichten die Leute des Schleppers„Temmins": Schwerer See wehien hatten sich die britischen Auto Boote schon entfernt, als um 9½2 Uhr abends die„Deutschland“ das Virginia=Kap verließ. Die gegnerischen Kricosschisse hatten gleichfalls ihre Beobachtungsposten verlassen und kreuzten weiter draußen. Der Kapitän übermittelte durch den„Temmins“ seinen und seiner Kameraden Dank und unvergeßliche Abschiedsgrüße. Die Heimfahrt begann unter den günstigsten Verhältnissen. schnitt in Nordfrankreich berichtet, daß der Kampf um das Dorf Monacu—Gehölz mit größter Erbitterung ggeführt würde Die Deutschen richteten gegen den äußersten rechten Flügel der französischen Front ununterbrochen Gegenangriffe. Von Sonntag abend bis Montag abend unternahmen sie nicht weniger als 16 Angriffe. Die Eisenbahnstation bei Hem war gleichfalls der Schauplatz heftiger Kämpfe. Im Lause von 3 Stunden wechselle dieser Platz dreimal den Besitzer. Die Russen in Frankreich. Die schweizerischen Blätter melden aus Paris: Im Loufe der letzten Wochen sind etwa 6—8000 Russen in Frankreich gelandet. Bisher sind von den in Frankreich befindlichen russischen Truppen nur wenige Abteilungen ins Treffen gekommen. Sie wurden nur für einzelne Erkundungsunternehmungen hauptsächlich in der Champagne verwendet. Demnächst soll der Hauptteil der Streitkräfte bei Verdun eingesetzt werden. 0 Die Lage auf dem Balkan. Die Herren von Griechenland. Die zurzeit durch Curopa reisenden griechischen Prinzen sollen angeblich feststellen, wie der Vierverband sich nach den griechischen Wahlen verhalten werde. Das Athener Blatt„Neu Hellas“ teilt mit, Präsident Poincarce habe dem Prinzen Andreas erklärt: Die Alliierten würden nicht dulden, daß ein anderer als Venizelos zur Regierung käme, wenn er bei den Wahlen die Mehrheit der Stimmen davontragen sollte. Jedenfalls, auch wenn die venize listische Partei bei den Wahlen unterliegen sollte, mürde die Entente weder ein Ministerium Skulndis oder Gunaris noch sonst ein Ministerium dul den, das aus Männern zusammengesetzt wäre, die die Tendenzen des früheren Ministeriums hätten. Der ruhmredige Advokat Poincoree, der einer der Hauptschuldigen an dem über Frankreich verhöngten Unglück ist, fühlt nun auch schon den Beruf in sich, über Griechenlands innere Politik zu entscheiden. Die Venizelisten mögen aufpassen— wenn der Gernegroß Poincaree für eine Sache tönende Wort laut werden läßt, geht es über kurz oder lan schief damit. Das weiß alle Welt. Bratiann 0 der rumäntische Ministe(pkäsident. Aus Stadt und Umgebung. Rüdblicke auf den Weltkrieg. 5. August 1915. Fortschritte im Osten. Im Westen dauerte der Kampf am Lingekopf fort; feindliche Flugzeuge wurden an mehreren Stellungen abgeschossen. Im Osten fanden im Kurland bei Popel, Kowarsk und Kurkle erfolgreiche Reiterkämpfe statt, an der Narewfront wurden Fortschritte gemacht und zwischen Bugmündung und Nasielsk durchstießen Einschließungstruppen von Nowo=Georgiewsk die feindliche Stellung bei Blendostow und drangen gegen den unteren Narew vor. Luftschiffgeschwader belegten den Bahnhof Biclostock mit Bomben. Die Russen beschossen von Praga, der Vorstadt Warschaus aus, die von den Siegern besetzte Stadt, was ebenso sinnlos wie zwecklos war, da sie den gegnerischen Truppen keinen Schaden zufügen konnten, also nur die Bewohnerschaft in Schrecken setzten. Die Oesterreicher warfen die Russen bei Sawin(nördlich von Cholm), die Russen mußten ihre Stellungen aufgeben.— Erneute italienische Angriffe bei Sa grado, Podgora und Plawa blieben erfolglos, ebenso am Col di Lana bei Buchenstein. **(Bittgottesdienst.) Das bischöfliche Generalvikariat zu Paderborn hat einen Kriegsdank= und Bittgottesdienst für den morgigen Sonntag in allen Kirchen des Bistums angeordnet. (Brandstifter.) Die Warnung des General kommandos des 7. Armeekorps zeigt, daß unsere Feinde in dem Hungertrieg nun auch vor gemeiner Brandstiftung nicht zurückschrecken. Zuerst hatten sie versucht, die Ernte der bulgarischen Bauern in Mazedonien mit Fliegerbomben zu schädigen. Nun' mehr müssen wir auch mit Fliegerüberfällen auf unsere Erntefelder rechnen. Wir werden uns dazegen zu sichern wissen; bereits im vergangenen Jahre wurden ja in den am meisten bedrohten Grenzgebieten Vorsichtsmaßregeln gegen derartige verbrecherische Anschläge getroffen, obwohl der Feind damals noch nicht auf den raffinierten Gedanken gekommen war, seine Flieger zu diesem sauberen Handwerk auszuschicken. Freilich bedarf cs überall der schärfsten Wachsamkeit, denn der Feind wird ja nicht allein mit der immerhin in ihren Wirkungen sehr unsicheren Flichzerbombe rechnen, er wird auch vor Brandlegungen an unseren Getreidespeichern und Mühlen nicht zurückschrecken und Schufte, die sich zu solchen Taten bezahlen lassen, gibt es ja überall, er wird endlich auch die in Deutschland zu Erntearbeiten herangezogenen Kriegsgefangenen zu solchen Absichten aufzuhetzen suchen. Es bedarf der Aufmerksamkeit aller, sollen diese schändlichen Absichten vereitelt werden. Daß diese Absichten sich aber zu ernsthaften Versuchen verdichten konnten, das zeigt nur von neuem die ehnmächtige Wut unserer Gegner; mit ehrlichen Waffen können sie uns nicht niederzwingen, darum nehmen sie das Verbrechen zu Hilfe. **(Grüße aus dem Felde.) Für die prompte Zusendung der beliebten„Schwerter Zeitung" un seren besten Dank. Unteroffizier Kniest, Gefreiter Baumann, Landsturmmann Verge. **(Wohltätigkeits=Konzert.) Auf das morgen (Sonntag) nachmittag 4½ Uhr am Freischütz statt. stattfindende Konzert des„Ruhrtaler Sängervereins" zum Besten unseres Kriegswahr zeichens sei auch an dieser Stelle nochmals besonders aufmerksam gemacht. Die Vorbereitungen zu dem Konzert, dessen instrumentaler Teil von einem Streichquartett der Kapelle des Ersatz=Ba taillons aus Hamm bestritten wird, sind mit großer Umsicht getroffen, sodaß den Besuchern sehr genuß reiche Stunden in Aussicht stehen. Bemerkt sei noch, daß in dem Konzert auch Nagelkarten zu ermäßigtem Preise von 25 Pfg. angeboten werden. (Kriegswucheramt.) Das Ministerium des Innern hat die Errichtung einer besonderen Zen tralstelle zur Bekämpfung des Wuchers und sonsti ger unlauterer Eebarungen im Verkehr mit Gegen ständen des täglichen Bedarfs verfügt, die die Bezeichnung„Kriegswucheramt“ führt. Das Kriegswucheramt wird seine Tätigkeit am 15. August auf nehmen.(WTB.) (Eine beachtenswerte Mahnung.) Vielen Leuten aus der Seele gesprochen hat der Mazzistrat in Desseu mit folgendem Erloß an die städtischen Beamten und Angestellten:„Es ist mehrfach dar über Beschwerde geführt worden, daß das Publikum bei der Abfertigung kurz oder sogar grob behandelt werde. Es ist eine bekannte Tatsache, doß viele Personen aus der Bürgerschaft durch Verluste in ihrer Familie, durch die ständige Sorge um ihre Lichen im Felde, durch die hohen Preise der Lebensmittel und die schwierige Art der Lebensführung sich in einer gereizten Stimmung befinden. Wenn nun auch zu wünschen ist, die Bürgerschaft möge rüdksichtsvoller sein, nicht immer wieder unerfüllbare und unberechtigte Forderungen stellen, und auch ihrerseits Rücksicht nehmen auf die über arbeiteten und überreizten Beamten und Angestell. ten, so möchten wir dech den Wunsch aussprechen, daß die städtischen Beamten und Angestellten in erster Linie Nachsicht üben und den Verhältnissen Rechnung tragen“. **(Hausfrauen) trocknet gekochte, geriebene Kartoffeln zu Suppeneinlagen und Gemüsestreckung für den Winter.— Zubereitung: die roh geschälten Kartosseln werden in Salzwasser gekocht, abgegessen, zum Abtropfen auf ein Sieb geschüttet, des andern Tags ocrieben und auf Papier und Blech oder He##t#l### Begteh###e oder an Sofne getrocknet und in porösen Beuteln lüftig Nr. 182. 2. Blatt. Deutsches Reich. *— Berlin, 2. August 1916. 30 Kundgebungen des Nationalausschusses haben am 1. August in allen Teilen des Landes stattgefunden. Die Zezuer äußerten sich an der Schwelle des ernnen Kriegsjahres mit der Zuruckhaltung über unser Kriegsziel, die heute noch auz, voli: tischen Gründen geboten ist. Alle Kunbungen gipfelten in einem Telegramm a den Kaiser, indem die Losung für die kunft ausgegeben wird. Sie lautet:„Fe####, entschlossener Siegeswille, unerschutterliche Zuversicht auf die Erringung eines ten Dänemark. * In London wurde ein Neörreinkommen abgeschlossen, wodurch der englisch=dänische Schicdsgerichtsvertrag vom 25. Oktober 1905 mit 5jähriger Tauer erneuert Die Mitglieder des dänischen Reichstages sind für Freitag zu einer geheimen Sitzung einberufen, in der die Regierung vertrauliche Mitteilungen über die Frage der dänisch=westindischen Inselz: machen wird. China. * In Peking fand die Eröffnung des Parlamentes statt. Präsident Li Züan=hung leistete den Treueid auf die republikanische Versassung. Zum dritten Kriegsjahre. Zwei Jahr sind's her, der Schnitter band Im Feld die vollen Carben, Wie strahlte unser Heimatland So hell und sommerfarben. In Purpurglut versank der Tag, Der Segen uns beschieden, Da suhr es jäh wie Wetterschlag unsern Sommerfrieden. Von Ost und West zog wild herauf Lin furchtbar Ungewitter, Da gab die Friedensarbeit auf Das Volk der fleißigen Schnitter. Da regte sich die Schwerterhand In allen Volkesschichten: Magst ruhig sein, lieb Vaterland, Kein Feind soll dich vernichten! P Ein einig Volk ließ zernentbrannt Die Siegesbanner wallen, Und durch das weite Vaterland Der Treue Schwur erschallen; Trotz Russenmecht und Britenneid, Und welscher List und Tücke, Zog Deutschland's Heer zum blut'gen Streik Mit gutem Waffenglücke. Von überall kom die Gefahr. Cin Brausen war's und Branden, Und eine Welt von Feinden war Uns über Nacht erstanden. Manch' Höllenwerk war ausgedacht, logen ungeheuer, Se Bald hatte Britenneid entsacht Des Weltkriegs Riesenfeuer. S Keindliche Wrüder. Zwei Jahr sind's nun! Der heiße Streit Tobt weiter ungezügelt, Noch wird der Schwur aus heiliger Zeit Mit Heldenblut besiegelt. Roch ist's ein Ringen, heiß und schwer, Rech dröhnt's auf allen Seiten, Der Tod geht über Land und Meer In nimmermüdem Schreiten. Zwei Jahr sind's her, der Tag versank Auch heut' in Purpurfarben, Das Brot ist reif, die Sense klang, Eebunden steh'n die Earben. Wir wissen, daß uns nicht zermürbt Des Krieges lange Dauer, Und daß des Feindes Macht erstirbt An Deutschlands Heldenmauer. Es wird an dieser treuen Wacht Die wilde Flut zerschellen, Sie trotzt in ungebeugter Macht. Den zwanzigfachen Wellen. Bald wird Alldeutschlands Heldenschar Den Ansturm niederzwingen, Mög' ihr des Krieges drittes Jahr Elorreichen Endsieg bringen! Ernst Heiter. Zwei Jahre Kolonialkrieg. Ein Rückblik, der von amtlicher Stelle verbreilet wird, gedenkt der Taten unserer Braven, die in Uebersee für Deutschlands Besitz und Ehre kämpften, bluteten und litten. Togo, die Südseebesitzungen, und Kiautscheu erlagen nach heldenmütigen Kämpfen schon im Laufe des ersten Kriegsjahres feindlicher Uebermacht. Auch in Deutsch=Südwest= afrika mußie am 9. Juli 1915 die kleine deutsche Schutztruppe vor Bothas zehnfach überlegenen Streitkräften ehrenvoll kapitulieren. Im zweiten Kriegsjahr gelang es dem Feind, der Verstärkunden über Verstärkungen heranzog, auch Kamerun zu besetzen, nachdem die Verteidiger ihm schwere Verluste beigebracht hatten und nur von Posten zu Pesten zurückgedrängt worden waren. Die letzten dieser Wackeren, die noch im freien Felde kämpften, schlugen sich, als die Munition zu Ende ging, nach neutralem spanischen Gebiet durch. Am 18. Februar dieses Jahres aber sank die letzte deutsche Flagge, die über Kamerun geweht hatte. Der Posten Morg, der monatelang einer Uebermacht ron Feinden getrotzt hatte, mußte sich ergeben. Nun weht das Banner Schwarz=Weiß=Rot nur noch in Ostafrika. Dort hatte die deutsche Schutztruppe den Feind in den Schlachten bei Tanga, Longido und Tasfini, sowie in zahlreichen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und bis zum Februar dieses Jahres sogar noch 1000 Quadratkilometer feindliches Gebiet besetzt. Dann aber brachen von einer Seite etwa 80000 Mann, mit allen Hilfsmitteln neuzeitlicher Kriegsführung ausgerüstet, in Deutsch=Ostaftika ein. Sie haben in ständigen, für sie sehr verlustreichen Kämpfen die kleine Schar der Verteidiger gegen die das Land in seiner Mitte durchschneidende Tanganjika=Bahn zurückgedrängt, ihre Widerstandskraft aber nicht brechen können. Wiederholt heben die Engländer noch in den letzten Tagen des zweiten Kriegsjahres von deutschen Cegenangriffen berichten müssen. Ob und wie lange Deutsch=Ostafriia der gewaltigen feindlichen Uebermacht noch zu widerstehen vermag, steht dahin. Mag die Entscheidung fallen, wie sie will, wir können jedenfalls nur mit Stolz und dankbarer Bewunderung auf die Leistungen auch dieses Schutzgebietes während der verflossenen zwei Kriegsjahre zurückblicken. Ich schlug dem Bürgermeister vor, so eine ähnliche Tafel anzubringen. Der aber ute sich hinterm Ohr und meinte, 11. zmande werde Weizen gebaut, da passe Inschrift nicht recht. —00000 die Volkswirtscbaktlicbes. # Druschprümien für Brotgetreide aus der neuen Ernte. Die Reichsgetreidestelle hat mit der Abnahme des Brotgetreides der neuen Ernte bereits begonnen Sie legt Wert darauf, daß ihr alle versüzbaren Mengen sobald als möglich angedient werden. Die Höchstpreise sind die bisherigen; bis auf weiteres wird außerdem 20 Mk. Truschprämie für die Tonne gezahlt. Um den Landwirten einen weiteren Anreiz für die möglichst schnelle Ablieserung des neuen Getreides zu geben, wurde bestimmt, daß der Preis vom 1. April 1917 ab herabgesetzt wird. Die Druschprämie wird lüngstens bis zum 15. Dezember gezahlt. Auch für Gerste und Hafer bleibt zunächst der geltende Hüchstpreis von 300 Mk. für die Tonne bestehen. Dieser Preis schließt aber Frühdruschprämien in sich und wird später gesenkt werden. Bei Hafer wird er bis zum 30. September aufrecht erhalten werden. Bei Gerste ist schon jetzt für die Zeit vom 1. bis 15. September der Preis auf 280 Mk. für die Tonne festgesetzt worden. I. Die Erntcaussichten in England und Frankreich. Der Landwirtschafts=Sachverständige der schwedischen Regierung in Enaland hat laut„Svenska Daabladet“ sei####cteljahresbericht eingereicht, in dem er fesistellt, daß die englischen Landwirte wegen der heurigen Ernte überaus be sorgt seien. Der Weizen gedeihe infolge des andauernd feuchten Wetters schlecht und müsse daher mit ungewöhnlich großen Mengen ausländischen Weizent vermischt werden. Dadurch aber könne der Markt in die Hände von ausländischen Spekulanten geraten. Aehnlich stünden die Verhältnisse in Frankreich. Dort finde jetzt die Ernte statt, jedoch unter sehr unvorteilhaften Umständen, und die Qualität scheine weit entfernt von gut zu sein. Hierzu komme, daß das bestellte Gebiet um ungefähr 12 Prozent hinter dem normalen zurücksteht. Im übrigen sind nach dem schwedischen Zeugen in England besonders die Preise für Butter und Eier bedeutend gestiegen. Keine holländischen Gemüsekonserren. Um der mangelhaften Versorgung des halländischen Inlandes mit frischem Gemüse infolge von großen Aufkäufen der Konservenfabriken ein Ende zu machen, gibt der holländische Ackerbauminister belannt, das auf ein Erlaubnis zur Ausfuhr dieser konservierten Gemüse nicht gerechnet verden kann. 1 esen. tk. Dös is a Weizen! Ein Mitarbeiker erzählt uns das folgende Geschichtchen: Ich verbringe meine Sommerfrische seit Jahren in einem weltabgeschiedenen bayerischen Fleckchen und gehöre daher sozusagen zum Honoratiorenstammtisch in der„Krone", sobald ich auf der Bildfläche erscheine. Kürzlich entdeckte ich nun in der Zeitungden schönen Vers: „Das hier ist Korn,? Du Ochsenhorn! Die Menschen wollen es Drum tritt es nicht mit genleßen, Füßen! : 4#ihr. Schweiße meines Angesichts setzte ich mich kann nieder und verorach folgende Jcient „Dös is a Weizen.... Tua uns net reizen, Und tritt uns net nein.“ Sonst sperrn ma di ein!“ Die Ortspolizel. Dies wurde beifällig ausgenommen und eine Tafel mit dieser Aufschrift beim örtlichen Schildermaler in mehrjacher Auflage %— ti Kann ist die Freu„Verbrizte 2ah eine Frau ihre besten Jahre hinter sich hat, wenn sie das 25. zurückgelegt, und daß sie mit 30 bereits verblüht ist—„und ist sie erst mal dreißig, ist's zu spät, das weiß ich“, heißt es in dem bekannten Liede— wird kein Verständiger gelten lassen wollen. In Wirklichkeit sollte sie sich ihre Schönheit bewahren bis in ihr fünftigstes Jahr und darüber; ihren Zenith erreicht sie meist erst zzwischen 35 und 40. Helena war 40, als sie alle Heczen in Flammen setzte; Aspasia 36, als sie sich mit Perikles vermählte: Kleopatra über 30. als sie zuerst Antonius begegnete. Auch Diana von Poitiers hatte das 36. Jahr erreicht, als sie Heinrichs II. Liebe gewann, die sie sich zu bewahren wußte, trotzdem der König halb so alt war wie sie. Anna von Oesterreich war 36, als sie für die schönste Frau Europas galt; Madame de Maintenon 43 Jahre zur Zeit, da Ludwig XII. sie heiratete * W a s d i e F e l d g r a u e n d r u u# c k. I n Künchen fand ein Opfertag statt, bei dem als Besonderheit Kriegszeitungen aus dem Felde zum Straßenverlauf kamen. Da erhielt man die„Liller Kriegszeitung“, den „Champagne=Kriegskamerad“, die„Gazette des Ardennes“, die„Warschauer Zeitung", die„Vogesenwacht", den„Drahtverhau“, die „Wilnaer Zeitung“, die„Sappe“, die„Feldzeitung der Bugarmee“, die Marine=Zeitschrift„An Flanderns Küste“, die„Champagne=Kriegszeitung", den„Boten von Baranowitschi“ und die„Armee=Kriegszeitung von St. Quentin“. Eine in der Tat stattliche Auswahl..(8 umsegter Si., * Der Kronprinz Ehrend#tor. Die juristische Fakultät der Berliner Universität hat den Kronprinzen zum Ehrendoktor ernannt. Wie erinnerlich, hat der Kronprinz von 1901 an einige Semester der jurististischen Fakultät der Universität Bonn als Studierender angehört. * Pilivergistung. An Vergiftung nach dem Genuß von Pilzen starben in Woerlitz bei Dessau in voriger Woche die Ehefrau des Kreiswegewärters Johannes und ihre 8 jährige Tochter, sowie vier Kinder des Arbeiters Müller. Er selbst, seine Ehefrau und zwei andere Kinder schweben noch in Lebensgefahr. Die Vergiftung ist auf den Genuß des Knollenblätterschwammes zurückzuführen. Der Knollenblätterpilz, auch Knollenwulstling und Giftchampignon genannt, ist der giftigste aller deutschen Pilze. Er hat Aehnlichkeit mit dem Champignon. Unten läuft der Stiel in einer dicken, kugeligen Wulst(Knolle) aus, der in einer grünweißen, häutigen Scheide steckt. Diese Knolle ist für den Gistpilz sehr charakterisktisch. Verantwortlich für die Redaktion Friedrich Kraeo. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte, Roman von Jost Freiherrn von Steinach. 29 Ein allgemeines befriedigtes Aufatmen war die nächste Folge davon; es wäre doch auch zu.. niederträchtig von ihm gewesen, jetzt schon zu ge= stam### stehen, wo man so gespannt auf die weitere draDer Gerichtshof stimmte seiner Ansicht bei, und der Präsident fragte von neuem:„Erzählen Sie uns die Vorkommnisse, die zu Ihrer mutmaßlichen Enterbung geführt haben.“ „Ich bitte,“ entgegnete Otto, mir diese Erzühlung zu erlassen.„Ich wenigstens bin außermde azn.“ matische Entwickelung der Affäre war. Nun wandte sich der Vorsitzende auch noch an die Angeklagte, von deren Lippen ebenfalls ein „Nein“ ertönte, nur leise und schüchtern abgege„So wollen wir denn in die Verhandlung eintreten!" uteinte der Richter etwas unwirsch. Noch einige belanglose Nebenfragen, dann fragte er ziemlich unvermittelt den Angeklagten, indem er ihn mit seinen Blicken durchbohren zu wollen schien:„Wußten Sie, daß Ihr Vater Sie entetben wollte?"„ 3 Der Künstler konnte nicht umyin, oiese Frage zu bejahen. „Man rufe die Zeugin, Frau Baronin von Ranzenberg, herein!“ rief der Vorsitzende. Ein allgemeines„Ah!“ ging hörbar durch die Reihen der Zuschauer, als die Gerufene eintrat, in tieser Traner und die malten Angen von schwarzen Ringen umrahmt. „Sie können Ihr Zeugnis verweigern, wenn Sie wollen!" belehrte sie der Richter. „Ich werde meine Aussage machen.“ Nachdem sie vereidigt worden war, ersuchte er sie, zu erzählen, aus welchen Gründen ihr Gemahl seinen Sohn zu enterben gedachte. „Es fällt mir ja schwer," begann sie mit leiser Stimme,„diesen Punkt zu berühren. Wir waren übereingekymmen damals, gleich nach dem GeW: er Valer diese Absicht? Sie übereingekommen damals, gleich nach dem GeTeshalb hatte Iyr Later biese 446####: S# schehnis, für mmmer reinen Muns über die übererden jedenfalls wissen, daß eine derziziftzügen aus peinliche Geschichte zu halten. Ich habe auch Merzung nur unter ganz besonderen Unstanden zuehrere Male versucht, den Antrag zurückzuzieColich nud gesetlich erlaubt ite“ hei, den mein Rechtsbeistand einzureichen für werden schließung nur unter ganz besondel meniic ins gesehlich erinnbt ist?“ Der Angeklagte stand bebend da, und seine Lippen murmelten nur etwas Unverständliches. Da aber griff sein Anwalt in die Verhandlung ein, indem er meinte:„Ich bitte den hohen Gerichtshof, diese Angelegenheit hier auszuscheiden, da sie mit der eigentlichen Sache nur im losen Zusammenhang steht.“ Doch gleich darauf erhob sich der Staatsanwalt, um heftig gegen eine solche Auffassung zu protestieren. „Im Gegenteil, ich halte diese Ereignisse, die zu einem so harten Verfahren gegen den Erstgeborenen geführt haben, für höchst wichtig, um uns ein klares Bild von dem Charatter des Angeklagten machen au können.“ heit, ven mein Brechesoetne für notwendig gehalten hatte, ohne daß itür naturlich eine Ahnung besaßen, wer bei der Tat in Frage „Zur Sache!“ unterbrach sie der Richter.„Wir wollen jetzt weiter nichts hören, als was auf die Enterbung Bezug hat.“ „Die Sache war die: Mein Stiessohn brachte mir schon seit einigen Jahren eine offen zur Schau getragene Antipathie entgegen, für die ich keine Ursache ausfindig zu machen wußte. Ich hatte mir alle erdenkliche Mühe gegeben, ihn gefügiger und zutraulicher zu machen, doch all meine Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit prallte an seinem verschlossenen und mürrischen Wesen ab. Da er außerdem gegen den Willen meines Gatten einen Beruf ergriffen hatte, den dieser haßte, so war auch eine gewisse Spannung zwischen Vater und Sohn entstanden, die dahin geführt hatte, daß mein Stiefsohn schon in einem früheren Testament auf Pflichtteil gesetzt war.“ „Die Zeugin vergißt hinzuzufügen,“ fiel ihr hier der Verteidiger ins Wort,„daß der Angeklagte dieses Schicksal mit seinen beiden Brüdern teilte.“ Die Baronin warf ihm einen mißmutigen Blick zu, als sie erwiderte:„Allerdings, das bestreite ich nicht, doch das hat wohl mit unserer Angelegenheit nichts zu tun.“ „Sehr richtig,“ sagte der Präsident,„fahren Sie in Ihrer Erzählung fort, doch bitte ich Sie, sich etwas kürzer zu fassen.“ „Trotz des gespannten Verhältnisses zwischen meinem Mann und seinem Sohn war es bisher nie zu ernstlichen Differenzen gekommen, außer daß ihn mein Mann einige Male aufgefordert hatte, mir mit mehr Ehrerbietung entgegenzukommen. Da geschah eines Tages etwas, das meinen Mann in den höchsten Zörn versetzte, und ihn zwang, dem Angeklagten für immer sein Haus zu verbieten.“ Bei diesen Worten beugten sich alle Köpfe weit vor, um ja nur kein Detail von der unn folgenden Geschichte zu verlieren, dieser Geschichte, um die sich allmählich ein ganzer Legendenkranz gewunden hatte. Jetzt sollte der große Moment naheu, da auch die letzte Hüllle von dem Geheimnis des Hauses Ranzenberg fallen sollte. Die Zeugin machte eine kleine Pause, um Atem zu schöpfen, in diesem Augenblick aber wirkend wie das Vorspiel zu dem hochtragischen Effekt eines düsteren Dramas. „Fahren Sie fort,“ gebot der Präsident. „Ich hatte vor langen Jahren von meinem Gatten eine prachtvolle Brosche geschenkt erhalten; sie bestand aus mehreren ineinander gewundenen Schlangen aus Gold, einem Wunderwerk moderner Goldschmiedearbeit, und in der Mitte derselben war ein großer Solitär von besonderem Werte angebracht, ein grüner Diamant von seltener Schönheit. Ich trage ihn seit dem Hinscheiden meines geliebten Gatten immer bei mir, er bildet eine stete Erinnerung an meinen unermeßlichen Verlust. Hier ist er!“ Und damit öffnete sie ihren Pelzmantel und zeigte auf das oben am Halse befestigte Geschmeide, das in der Tat einen fast mae. gischen Glanz ausströmte. „Ich hing selbstverständlich sehr an diesem kostbaren Juwel, und pflegte es fast niemals abzulegen. Eines Tages aber geschah dies dennoch, da meine Schneiderin zur Anprobe eines neuen Kostüms gekommen war. Ich lege also den Schmuck in aller Eile auf das im Speisezimmer befindliche Eichenbüfett und begebe mich in mein Zimmer, wo mich meine Schneiderin bereits erwartete. Als ich nach einer Weile das Speisezimmer wieder betrete, steht der Angeklagte in der Nähe des Büsetts mit hochrotem Gesicht und versteckt die linke Hand in der Rocktasche. Mein erster Gedanke gilt natürlich der Diamantbrosche — sie ist fort, ist verschwunden!" sie 5s. fdrl, is8 Gerschiemkern.. Ein Gemurmel erhob sich bei dieser Stelle, so; daß die Zeugin gezwungen wurde, ihre Rede zu unterbrechen. „Ich bitte mir die größte Ruhe aus!“ schrie der Vorsitzende, indem er einen wütenden Blick nach den Zuschauerbänken warf.„Im Wiederho=, lungsfalle bin ich genötigt, den Saal räumen zu lassen. Ich ersuche Sie, fortzufahren!“ sagte er darauf im höflichen Tone zur Baronin. 238, „Ich war außer mir vor Schreck; ich suchte, krampfhaft auf der Tafel des Büfetts, blickte auf den Fußboden, ob der Schmuck vielleicht heruntergefallen— ich finde nichts. Meine Verzweiflungsteigt, mein Blick fällt auf meinen Stiefsohn" Ordnung über die Erhebung von Kanalgebühren in der Stadtgemeinde Schwerte. Auf Grund des Beschlusses des Magistrats und der Stadtverordneten Versammlung vom 2. März 1916— 17. März 1916— wird unter Bezugnahme auf die Polizei=Verordnung vom 3. Ottober 1992 — 5. Dezember 1902— für das Gebiet der Gemeinde Schwerte folzende KanalisationsgebührenOrdnung erlassen: § 1. Von jedem an die Kanalisation angeschlossenen bebauten und unbebauten Grundstücke werden als Gebühr für die Benutzung der Kanalisation jährlich 2 Prozent des Nutzungswertes des angeschlossenen Grundstückes erhoben. Bei Gebäuden, welche zum staatlichen Gebäudesteuernutzungswerte veranlagt sind, ist dieser Nutzungswert maßgebend. Soweit Grundstücke ganz oder teilweise nicht zum Gebäudesteuernutzungswert staatlich veranlagt sind, werden sie zu einem fingierten Nutzungsweri veranlagt. Als fingierter Nutzungswert ist die Höhe der Aufwendungen zu ermitteln, welche notwendig wären, die betreffenden Grundstücke und Gebäude pacht= oder mietsweise zu beschaffen. S 2. Die Gebührenpflicht beginnt mit dem ersten Tage des auf die betriebsfühige Herstellung eines jeden Anschlusses folgenden Monats. Sie ruht, wenn der Anschluß aufgehoben wird, vom ersten Tage dieses Monats bis zum ersten Tage des auf den Wiederanschluß folgenden Monats. Sie erlischt mit dem Ablaufe des Monates, in welchem der Anschluß beseitigt wird oder eine Aenderung des Eigentums eintritt. Sie ist vierteljährlich im voraus fällig.(Beträze unter 10 Pfg. bleiben außer Betracht.) § 3. Gebührenpflichtig ist der Eigentümer des Grundstücks, mehrere Eigentümer haften als Gesamtschuldner. § 4. Kirchen, Kapellen und andere dem öffentlichen Gottesdienst gewidmeten Gebäude, die gottesdienstlichen Gebäude der mit Korporationsrechten versehenen Religionsgesellscheften werden nur von einem Drittel des nach§ 1 ermittelten Nutzungswertes herangezogen, wenn sich in diesen Gebäuden keine Wohnungen befinden. § 5. Gegen die Heranziehung zur Gebühr finden die Rechtsmittel aus§§ 69 ff. des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 Anwendung. § 6. Diese Ordnung tritt mit dem Beginn des Rechnungsjahres 1916 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Kanalgebühren=Ordnung für die Stadt Schwerte vom 8. November 1901— 29. November 1901 außer Kraft. Schwerte, den 27. März 1916. (L. S.) Der Magistrat: Rohrmann, Niederstadt. Genehmigt mit der Maßgabe, daß die Ordnung mit dem Tage der Genehmigung in Kraft tritt. Arnsberg, den 20. Juni 1916. Der Bezirksausschuß, Abteilung I. (S. L.) Schwerin. Verzeichnis über Einzelpreise für Aebeilen und Lieferungen bei Ausfuhrung der Hausund Nachwasser=Ableitungen vom 1. April 19•6 ab. I. Preise für Arbeiten. 1. 1,00 am Cementplattenbürgersteig auszubrechen. die Platten sauber abzuputzen, zur Wiederverwendung geordnet beiseite zu legen und nach erfolgter Verlegung des Anschlußrohres und Versüllen und Feststampfen des Grabens, den Aschebeton wieder einzubringen, die Platten zu verlegen und gut zu vergießen einschl. Lieferung und Transport aller hierzu erforderlichen Ma terialien—————— 7,50 Mark. 2. 1,00 am Kleinpflaster, Mosaikpflaster oder sogenanntes Paderbornerpflaster aufzubrechen, die Steine zur Wiederverwendung geordnet beiseite zu legen und nach Herstellung des Anschlusses und Verfüllen und Feststampfen des Nohrgrabens das Pflaster wieder herzustellen und gut abzurammen einschl. Lieferung und Transport aller eventuell erforderlichen Materialien ———————— 4,00 Mark. 3. 1,00 am Kopfsteinpflaster aufzubrechen, die Steine zur Wiederverwendung geordnet beiseite zu legen und nach Herstellung des Anschlusses und Verfüllen und Feststampfen des Rohrgrabens das Pflaster wieder ordnungsgemäß herzustellen und gut abzurammen einschl. Lieserung und Transport aller evtl. erforderlichen Materialien————— 2,40 Mark. 4. 1,00 am chaussierte Straßenfläche aufzubrechen, Steinbahn und Packlage herauszunehmen und nach Wiederherstellung des Rohrgrabens wieder einzubringen, geordnet herzustellen und gut festzustampfen einschl. aller evtl. erforderlichen Materialien————— 2,00 Mark. 5. 1,00 qm Baugrube durchschnittlich 1.00 m breit auszuheben, die Erde ca. 1,00 m von der Kante der Baugrube aufzuwerfen einschl. Wasserhaltung und Absteifung, soweit erforderlich, die Grube nach Verlegen des Nohres sorgfältig zu verfüllen, den Boden in Schichten von höchstens 30 cm fest einzustampfen und nach Wiederberstellung der Oberfläche die übrigbleibende Erde abzufahren, auch während des Baues die polizeilich geforderte Absperrung der Baugrube und deren nächtliche Beleuchtung zu besorgen und vorzuhalten——————— A. Bei einer Länge bis 5,00 m. a) bei einer Tiefe der Baugrube bis zu 1,50 m ———————— 3,00 Mark, b) bei einer Tiefe der Baugrube von 1,50 m bis 2,00 m————— 5,00 Mark. c) bei einer Tiefe der Baugrube von 2,00 m bis 2.50 in————— 6,00 Mork. d) bei einer Tiefe der Baugrube von 2,50 m bis 3.00 in————— 9,00 Mark, e) bei einer Tiefe der Baugrube von 3,00 m bis 3.50 in————— 12 Mark, s) bei einer Tiefe der Baugrube von 3.50 m bis 4,00 inn————— 14 Mark. —. V. Bei Längen über 5.00 f. a) bei einer Tiefe der Baugrube bis zu 1,50 u ———————— 2,50 Mark, b) bei einer Tiefe der Baugrube von 1,50 m bis 2,00 m————— 4,00 Mark. c) bei einer Tiefe der Baugrube von 2,00 m bis 2,50 m————— 5,00 Mark, d) bei einer Tiefe der Baugrube von 2.50 m bis 3,00 in————— 8,00 Mark, e) bei einer Tiefe der Baugrube von 3.00 m bis 3,50 in————— 11,00 Mark. f) bei einer Tiese der Baugrube von 3,50 bis 4,00 mn————— 13,00 Mark. 6. 1,60 m eiserne Bürgersteigrinne zu beseitigen und den entstandenen Raum mit Cementplatten oder Pflaster wieder zu beseitigen 5,00 Mark. 1,00 m Tonrohr vom städtischen Lager nach der Verwendungsstelle zu transportieren, nach dem anzugebenden Gefälle zu verlegen, die Fassonstücke sorgfältig einzupassen, die Fugen in den Muffen gehörig mit Teerstrick und Gasasphalt zu dichten, nach erfolgter Dichtung des Nohres dasselbe zu unterstopfen, sorgfältig mit loser Erde zu verfüllen und nötigenfalls einzuschlämmen einschl. Lieferung des zur Dichtung erforderlichen Teerstricks und Gasasphalts —————— 1,50 Mark. 8. 0,1 lfd. m Fundament= oder Kellermauerwerk von Ziegel= oder Bruchsteinen bis zu einer Gesamtstärke desselben von 1,50 m Dicke zu durchstemmen und nach erfolgter Durchlegung des Nohres die Oeffnung um dasselbe mit Ziegeln in Cement zu vermauern einschl. aller Materialien — 1,50 Mark. Ein gleicher Preis ist zu zahlen für die Beseitigung der etwa im Bürgersteig vorhandenen, den Hausbesitzern gehörigen Sammelgruben, Senkschächten oder unterirdischen Abzügen, sowie des vorhandenen alten Mauerwerks—— NB. Für das Unterfangen der Vorgartenmauern zwecks Durchführung und während Verlegung des Ableitungsrohres findet eine Vergütung nicht statt. 1 lfd. m gußeisernes Muffenrohr von 12 cmi Durchmesser auf der Baustelle zu transportieren, in Verbindung mit der Hauptleitung zu verlegen, dasselbe in der Muffe mit Blei ordnungsmäßig zu dichten einschl. aller dazu erforderlichen Materialien———— 1,00 Mark. 10. 1 Stück gußeisernes Ansatzrohr, Ansatzbogen bezw. Elagenrohr für die Regenabfallröhren auf der Baustelle zu transportieren in Verbindung mit dem Verlegen der Ableitungsröhren für Dachwasser zu versetzen, dasselbe in der Muffe mit Blei gut zu dichten und mit Mauerhalen an das Fundament oder Kellermauerwerk zu befestigen einschl. Lieferung der Mauerhaken und der Dichtungsmaterialien—— 1,60 Mark. 11. Ein vorhandenes Regenabfallrohr an das gußeiserne Ansatzrohr, Ansatzbogen oder Etagenrohr vorschriftsmäßig anzuschließen und mit Blei gut zu dichten, einschl. Lieferung der ersorderlichen Materialien—— 0,50 Mark. II. Preise für Material. A. Tonröhren(sogen. Stadtware). 12.1 glasiertes Tonrohr, 12,5 cm i. L. groß, frei Baustelle—————— 1,90 Mark. 13.1 glassertes Tonrohe, 15 cm k. L. groß, frei Va#stelle——————— 2,35 Mark, 14. 1 glasiertes Tonrohr, 17,5 cm i. L. groß, frei Baustelle—————— 2,75 Mark, 15. 1 glasiertes Tonrohr, 20 cm i. L. groß, frei Baustelle—————— 3,40 Mark, 16. 1 glasierter Bogen 90 Gr., 12,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 1,90 Mark. 17. 1 glasierter Vogen 60 Gr., 12,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 1,90 Mark. 18. 1 glasierter Bogen 45 Gr., 12,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 1,90 Mark. 19. 1 glasierter Vogen 90 Gr., 15 cm i. L. groß, srei Baustelle————— 2,35 Mark. 20. 1 glasierter Bogen 60 Gr., 15 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 2,35 Mark. 21. 1 glasierter Vogen 45 Gr., 15 cm i. L. groß. frei Baustelle————— 2,35 Mark. 1 glasierter Vogen 90 Gr., 17,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 2,75 Mark. 23. 1 glasierter Bogen 60 Gr., 17,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 2,75 Mark. 24. 1 glasierter Bogen 45 Gr., 17,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 2,75 Mark. 1 glasierter Bogen 90 Gr., 20 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 3,40 Mark. 26. 1 glasierter Vogen 60 Gr., 20 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 3,40 Mark. 1 glasierter Bogen 45 Gr., 20 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 3,40 Mark. 28. 1 glasierter Abzweiger, 12,5 cm i. L. groß, frei Baustelle————— 2,55 Mark. 29. 1 glasierter Abzweiger, 15 cm i. L. groß, srei Baustelle————— 3,15 Mark. 30. 1 glasierter Abzweiger, 17,5 cm i. L. groß, frei Vaustelle————— 3,65 Mark. 31. 1 glasierter Abzweiger, 20 cin i. L. groß. frei Baustelle————— 4,25 Mark. 32. 1 glesierter Verschlußteller, 12,5 cm i. D.- groß, frei Baustelle————— 0,30 Mark. 33. 1 glasierter Verschlußteller, 15 cm i. D. groß, frei Baustelle————— 0,35 Mark. 34. 1 glasierter Verschlußteller, 17,5 cm i. D. groß, frei Baustelle————— 0,40 Mark, B. Eisenteile. 35. 1 m deutsches gußeisernes asphaltiertes Mussenrohr, 65 mm l. D.———— 3,80 Mark. 36. 1 m desgl., 100 m'm l. D.—— 5,60 Mark. 1 m desyl., 125 mm l. D.—— 6,80 Mark. 38 1 gußeiserner Bogen, 65 mim l. D. 1,80 Mark. 39. 1 desgl., 100 m)m l. D.—— 3,20 Mark. 40. 1 desgl., 125 mm l. D.——— 4,60 Mark. 41 1 Etagenrohr, 65 mim l. D.—— 3,60 Mark. 42. 1 Etagenrohr, 100 msm l. D.— 4,60 Mark. 43. 1 Etagenrohr, 125 msm l. D.— 6,80 Mark. Schwerte, den 27. März 1916. (L. S.) Der Magistrat: Nohrmann, Niederstadt. Genehmigt: Arnsberg, den 7. April 1916. Namens des Bezirksausschusses, Abt. I: Der Vorsitzende. (L. S.) In Vertretung: Schwerin. Seindliche Roman von Jost Freiherrn von Steinach. 30 „Ersteht bewezungslos da und siehl nur immer meinem vergeblichen Suchen zu, ohne ein Wort zu sagen. Daraushin frage ich ihn, ob er vielleicht einen Schmuck gesehen habe, der hier auf dem Büfett gelegen. Statt aller Antwort aber dreht er sich brüsk um und will das Zimmer verlassen. Nun kommt mir ein schrecklicher Verdacht; ich eile ihm vorans und rufe meinen Gatten herbei, der sich zufällig im nahen Herrenzimmer aushielt. Er kommt eiligst hinzu, ich erkläre ihm in fliegender Hast, was mir passiert ist, worauf mein Gatte seinen Sohn aufforderte, seine Taschen umzukehren. Anfangs zögerte dieser, dann aber, als mein Mann dringlicher wird, greift er in die Tasche— und— zieht wirklich meinen vermißten Schmuck hervor, den er wülend auf den Tisch schleudert. Dabei schreit er mir zu:„Sie haben den Schmuck gestohlen, nicht ich!" und verläßt mit dröhnenden chritten das Zimmer. Das ist in wenigen Worten das Ereignis, wie es sich abgespielt hat. Es gab meinem Gatten Veranlassung, seinem Erstgeborenen für ewige Zeiten das Haus zu verbieten und sein erstes Testament zu seinen Ungunsten „Und mit Rchtl“ siel hier der Staatsanwalt ein.„Es war nichts anderes als ein Diebstahl, also ein Verbrechen, für das der Paragraph 2333 Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches in Frage kommt. Wenn der hohe Gerichtshof gestattet, so will ich den betreffenden Passus, den ich bereits aufgeschlagen habe, vorlesen, ich glaube, das eben Gehörte ist für den Fortgang der Verhandlung von grundlegender Wichtigkeit.“ Er ergriff das Gesetzbuch und las folgendes vor:„Der Erblasser kann einem Abkömmling den Pflichtteil entziehen, wenn der Abkömmling sich eines Merbrecheus oder cines scmeren norlätzlichen Vergehens gegen den Erblasser gattin schuldig macht.“ Mit trinmshierender Miene oder en Chl seinen Platz ein, worauf der Präsident den Angeschuldigten fragte:„Nun, was sagen Sie dazu? Geben Sie zu, daß sich die Sache so abgespielt hat, wie die Zeugin erzählt hat?“ „Ja!" war die allgemein verblüffende Antwort. „Na, da werden wir ja mit der weileren Verhandlung wenig Schererei haben,“ meinte der erstere.„Also fahren wir fort!“ Zu aller Ueberraschung erbat sich Otto noch einmal zu der eben erledigten Angelegenheit das Wort. „Ja, Herr Prasident, sagteer mit fester Stimme, „aber es ist nur eins dabei vergessen worden: Wieso ich dazu kam, dieses Juwel in die Tasche zu stecken. Nicht stehlen wollte ich es, der Himmel bewahre mich davor! Es war in jenem Angenblick weiter nichts als ein Akt der Unüberlegtheit, für den ich mir auch später keine Rechenschaft zu geben wußte. Diese Frau da,“ damit zeigte er auf die Baronin,„hatte sich an die Stelle gesetzt, die mir durch mein verstorbenes Mütterchen geheiligt war. Ich haßte jene Frau, die nicht nur das Andenken an meine Mutter in dem Herzen meines Vaters verdrängt hatte, sondern auch mich selbst daraus zu verdrangen suchte, um nur einzig und allein für ihre eigenen Kinder Platz zu schaffen. Es ist ihr in der Tat nur zu sehr gelungen,“ fügte er hinzu.„Aber alles hätte ich ertragen, doch daß sie diesen Schmuck an sich trug, diesen Schmuck, der einst meiner Mutter gehört hatte...“ Die Varonin war kreideweiß geworden. „Es ist nicht wahr!“ schrie sie dazwischen. „Mein Gatte hat ihn mir geschenkt.“ „Mag sein,“ sagte der Maler tieftraurig,„daß mein Vater verblendet genug war, um sich auch so weit zu vergessen; ich aber, meine Herren, ich konnte nicht ruhig mit ansehen, wie diese Frau, die ich nientals als meine Mutter auerkannte, den = geheiligten Schmuck an sich gerissen. Als ich ihn daliegen sah, da fuhr mir plötzlich der wilde Genahm er wieder danke durchs Hirn: da liegt es; das schmückt uun „ B a u s e n d i o s= e# eine mildfreinde Peison, bieses glitzernde Geschmeide, das einst für eine ganz andere bestimmt war, für eine, die ich liebte mit der ganzen Kraft meiner Seele, an der ich hing mit allen Fasern meines Seins. Und da durchzuckte es mich wie ein elektrischer Strahl, und ich faßte blitzschnell den Entschluß, den Schmuck zu mir zu stecken und ihn zu vernichten, ihn zu zermorschen und in alle Winde zu streuen! Deshalb tat ich das, was mir damals und auch jetzt als ein Verbrechen angerechttet wird.“ Er schwieg, und selbst der Staatsanwalt konnte sich durch einen Blick in den Zuschauerraum überzeugen, daß die Verleidigung Ottos einen tiefen Eindruck auf das Publikum gemacht hatte. Doch so leicht wollte er sich den Sieg nicht aus der Hand winden lassen, und so fragte er in sarkastischem Tone:„Und womit wollen Sie beweisen, daß der Schmuck früher Ihrer Mutter gehörte?“ „Gestatten Sie, Herr Staatsanwalt,“ ergriff hier der Verteidiger das Wort,„daß ich Ihnen den Beweis ad oculus demonstriere. Hier, und bei diesen Worten geiff er nach seinem Platz und brachte ein zusammengerolltes Bild zum Vorschein. „Hier hat der Angeklagte zufälligerweise eine Pastellzeichnung seiner Mutter entdeckt, auf der Sie ganz deutlich den betreffenden Schmuck sehen können!“ Er ging mit dem ausgerollten Bilde an den Richtertisch und präsentierte es dort. Die Richter warfen einen langen prüfenden Blick darauf, indem sie ihn mit dem Original verglichen. Nach einigen Minuten sprach der Vorsitzende:„In der Tat, der Schmuck scheint mit demjenigen identisch zu sein, den die Zeugin trägt.“ Ein Ah der Ueberraschung ließ sich auf allen Bänken vernehmen, sodaß er einen erneuten streuMoe gen Blick hinübersandte. Dann aber wandte er sich wieder zum Angéklagten.„Warum haben Sie damals, als Ihr Vater Sie auf dieser Tat ertappte, nicht diese für Sie günstigen Motive geltend gemacht?“. „Wohl sagte ich meinem Vater dasselbe, wie Ihnen, meine Herren, doch ohne Glauben bei dem zu finden. Dieses Bild aber, das allein beweiskräftig gewesen wäre, hatte ich damals noch nicht im Besitz. „Nun gut!“ schloß der Vorsitzende die Erörterung über diesen Gegenstand.„Meinetwegen wollen wir annehmen, daß Sie hierbei nur von einer edlen Regung geleitet waren, die Sie auf einen Moment die Grenzscheide zwischen Recht und Unrecht vergessen ließ. Diese Sache ist ja bei unserm Fall nur von nebensächlicher Bedeutung. Wir kommen nnn auf den eigentlichen Vorfall, der hiee zur Verhandlung steht. Sie wußten jedenfalls, daß Sie enterbt werden sollten, und das genügt. Es ist unn festgestellt, daß nach dem Tode des Freiherrn beide zu seinem Schreibzimmer führenden Türen abgeschlossen waren, und daß bis nach seinem Begräbnis niemand den Raum betreten hat, niemand, ausgenommen die Angeklagte und Sie habe das Testamenk nicht genommen!“ rief der Künstler beschwörend aus. So weit sind wir noch nicht!“ verwies ihn der Präsident leicht lächelnd.„Angeklagte Melitta Neubert, geben Sie zu, das Zimmer nach dem Tode des Freiherrn betreten zu haben?“ Ein geflüstertes„Ja“ drang aus dem Munde der Gefragten. 238,16 „Sie schrieben in dem Briefe an den Angeklagten, der bei den Akten liegt, folgendes:„Glücklicherweise hatte ich damals meine Schreibmaschine im Zimmner stehen lassen und deshalb gab ich nun auch als Grund für mein unbefngtes Eindringen an, daß ich dieselbe hätte herausholen wollen. des von ihm mit seinem Bruder zusammen herausgegebenen Wörterbuches sein letztes Werk, gleichsam sein Schwanengesang; hat er doch in diesem Vande in unanfjälliger Weise noch so manchen Schatz seines reichen Gemütes aufgespeichert. „Deutsch", sagt hier Wilhelm Grimm, da er den Bedentungswandel des Wortes betrachtet,„bezeichnet das Edle und Trrffliche, und diese Bedeutung wurzelt in der unausläschlichen Liebe der Deutschen zu ihrem Vaterland und in dem Gefühl von dem Geist, der es belebt.“ Ein deutscher Mann“ ist ein tüchtiger, rediicher, tapferer; „deutsche Treue“ soll nie gebrochen werden. Ein„deutsches Gemüt“ int ein tiefes, wahrhaftiges.„Auf gut Deutsch sterben“ ist der Tod in der Schlacht. „Ulbo will, daß er verscheide, Auf gut Deutsch, auf grüner Haide." singt Logau. Man schlicht Verträge ab„auf guten deutschen Dies Loblied auf das Deutschtum im Grimmschen Wärterbuch klingt aus in einigen schönen Sprichwörtern, die den gleichen Sinn offenbaren:„Deutsch und gut.“— „Deutscher Mann, Ehrenmann."—„Nicht zu starr und nicht zu zart.— Ist so deuischer Schlag und Art.“— „Leutscher Sum ist Ehrenpreis,— Teutsches Herz Vergißmeinnicht— Deutsche Treue Augentrost.“ Logau, Hose Ludwigs XIV. Frau des Herzogs Glauben.“ In einem andern Epigramm klagt weil die Stadt ist müde, Der alten deutschen Treu', nur mit Betrüglichkeit Man habe steten Fried’ und Krieg mit Redlichkeit.“ Bei Klopstock erhält des Wort Deutsch den Inbegriff des Tüchtigen und Mannhaften; Hermann, der Cherusker, wird als ein Mann gemiesen,„der deutscher war, als wir alle sind.“ Schiller spricht von„denischen Hieben" und ruft: „Fokt! Forl! Fert! Indes usere deutschen Knochen Scharten in ihre slingen schlagen.“ Jean Paul preist„die deutsche Keuschheit", und Uhland sing:: „In den frschen Eichenhainen Webt und ranscht der deutsche Gott. Verpflanz' auf deine Jugend Die drutsche Treue und Tugend Zugleich mit deutschem Wort.“ Inmitten französischen Wesens am hat die deutsche„Lisckotte" als Frau des Herzogs von Orleans das Deutschtum aufrechterhalten, so daß in ihren Briefen das Wort Deutsch einen besonders innigen und warmen Klang erhätt:„Und halt es vor ein groß Lob, wenn min sagt, daß ich ein teutsch Herz habe und mein Vaterland liebe. Dieß Lob werde ich, so Gott will, suchen b.s an mein Ende zu behalten. Ich habe nur gar zu ein teutsch Herz. denn ich kann mich noch nicht getrösten über das, was in der armen Pfalz vorgegangen, darf nicht daran denken, sonsten lin ich den ganzen Tag traurig.“ Oder ein ander Mal: „Ein rechter guter seiner Mensch, ich mag ihn recht wohl leiden: er scheint noch auf den rechten alt.u teutschen Schlag zu sein.“ Die deutsche Sprache wird in ihrem Wert erkannt und anerkannt. „Mit guten seinen deutschen Worten,“ sagt Luther; von der„redlichen teutschen Sprache“ spricht Grimmelshausen im„Simplizissimus“, und Peter Helferich Sturz rust aus:„Es ist doch was Stolzes um die deutsche Sprache, ranscht so vornehm durch die Gurgel und gellt kräftiger und voller ins Ohr als das französische Nasengeleier." Im Mittelatter ist„die teutsche Zung" vielfach gleichbedeutend mit dem deutschen Volk, und auch später noch lälr man daran fest, daß Deutschland ist.„soweit die deutsche Zuge klingt.“ „Gctros:! Noch steht die schönste Burg, der deut chen Sprache Feste." singt Anastesius Grün in seinen Gedichten.„Deutsch une reden“ erhi (# denn auch deu bestimmten Sinn„ossen, dert ich, derb. rücksichslos sprechen, kein Blatt vor den Mund nehmen.“ So heißt es:„Er spricht deutsch von der Leber weg." Oder bei Sebastian Brant:„Und sag' dir deutsch, wie ich das mein," und bei Haus Sachs: „Wilist, daß ich's deutscher sagen soll.“ Deutsch und verständlich sind einerlei.„Wo willst du hinaus, rede deutscher!; heißt es im Schiller. Luther georaucht„undeutsch“ gradezu für unverständlich, wenn er eine Stelle im 1. Corintherbriefe also übersetzt:„So ich nun nicht weiß der Stimme Deutung, werde ich undeutsch sein dem, der da redet, und der da redet, wird mir undeutsch sein.“ Der Eisseiturm als Telefunkenstatien. Wie verschiedene deutsche Generalstabsberichte betonen, gaben uns die frauzösischen Mitteilungen, die von der Telefunkenstation Eiffelturm aufgefangen werden, manch schätzbare Mitteilungen. Ueber die Bedeutung, die dieser einst als„Wel.wunder“ gebaute Turm durch seine Einrichtung für drahtlose Telegraphie gewonnen hat, unterrichtet ein Aufsatz, den die„Umschau“ der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure entnimmt. Ursprünglich hatte der Eiffelturm gar keinen praktischen Zweck, sondern war nur als ein Wahrzeichen für die hohe Leistungsfähigkeit der französischen Ingenieurkunst erbaut worden. Nach der Ausbildung der Iunkentelegraphie aber wurde der 300 Meter hohe Turm von der französischen Heeresverwaltung als wichtigste Station für drahtlose Telegraphie eingerichtet. Die erste Anlage erwies sich nach einigen Jahren als unzulänglich. Daher wurde die Leistung der Sendeanlage im Jahre 1909 zunächst von 7 auf 10 Kilowatt erhöht; die ganze Einrichtung wurde in unterirdischen Räumen untergebracht, so daß man von ihr außer der aus sechs Drähten bestehenden Antenne äußerlich nichts sehen kann. Diese Unsichtbarieit der ganzen Anlage ist ein großer Vorteil, denn die Flieger können sie nur sehr schwer zerstören, und diese Vorlicht beweist, daß die Station lediglich aus militärischen Gründen geschaften und vervollkommnet worden ist. Die unterirdische Aulage enthält außer den Arbeitsräumen noch einen Dienstraum für den leitenden Offizier, sowie Schlafräume und Küche für 20 Mann der Funkerabteilung. Turch 10 Kilowatt Senderleistung war die Station bereits so weit gebracht, daß sie sich mit der Marconi=Funkenstation von Glacebay in Nordamerika verständigen konnte. Durch die neueste Ausgestaltung ist die Anlage aber noch viel leistungsfäliger gemacht worden. Die Leistung wurde jetzt auf 35 und 50 Kilowatt erhöht, und nun konnte man einen weitreichenden Nachrichtendienst und die Signalausgabe für die Urzeit einrichten. Im Zusammenhang damit wurde eine Versuchsstation, die mit tönenden Funken arbeitete, geschaffen und eine Betriebsanlage dieser Art von 150 Kilowatt Senderleistung ausgeführt. Die Reichweite der Eisselturmstation beträgt in ihrer jetzigen Vervollkommnung bei Nacht, wenn keine elektrischen Störungen in der Atmosphäre sind, etwa 5000—60000 Kilometer und bei Tage noch 3000—40.0 Kilometer. Damit kann man unter günstigen Umständen sogar Nachrichten bis zu der 6200 Kilometer entfernten Stalion der nordamerikanischen Regierung in Arlington übermitteln. Die Station dient jetzt natürich ausschließ ich militärischen Zwecken, und wenn eine Zerstörung durch Flieger= oder Luftschiffbomben gelänge, würde dadurch die Nachrichtenübermittlung der französischen Heeresleitung empfindlich gestört werden. Für nicht kriegerische Zwecke ist die Einrichtung früher nur zur allgemeinen Uebermittlung von Zeitsignalen benutzt worden, um dadurch die Normalzeit sestzustellen, und für geographisch wissenschaftliche Zwecke. —5 9..„„„ à* 27 SEAERRRRE "„„„„„ 2. S für den sreis börche Jungen n Siin ul bichn Spermun kn brtin d betisumte 1 1 8 Roman von Wilhelm v. (2. Fortsetzung.) end die drei so dahinwanderten, jagten, laßt mal das Blechreden sein, drei Autos wie toll und verrückt an ihnen vorüber, Mülhausen entgegen. Der Ulan hatte, um nicht angefahren zu werden, in den Straßengraben treten müssen und fluchte nun gottsjämmerlich hinter den Autos her. ’ne verdammte Bande,“ schrie er wütend, den Staub aus den Augen reibend,„kümmert sich um keine Bestimmung, jagt wie toll und verrückt darauf los und fährt einen glatt zu Mus, wenn's ihr paßt! Verfluchtes Franzosengesindel!“ Auch den weit ruhiger und gesetzter veranlagten Jäger hatte diese brutale Fahrerei ein wenig aus dem Konzept gebracht, und so fügte er den Worten des zukünftigen Schwagers an: „Das eine war ja auch des reichen„m'sieur“ Meuniers Auto aus der Stadt. Er und sein Pariser Bruder saßzen im ersten, in den anderen der Rest der männlichen Sippschaft. Seiche Franzosenbande darf sich ja hier alles erlauben, unsereiner ist ja nur geduldet, na überhaupt——“ er schlug sich ärgerlich selbst auf den Mund und knurrte nur noch:„Vin jetzt Soldat und habe in dererlei Dingen's Maul zu halten! Wenn's aber mal Krieg gibt und mir kommt solch ein salsches Biest in die Quere, für einen tadellosen Kopfschuß, dirckt über der Nasenwurzel, stehe ich ein! Uff!“ „Und ich?— Hm, tja,'n anständiger Lanzenstich so mitten in die Brust wäre ihm sicher.“ Glübendrot vor Zorn schritten beide schneller aus und hörten zunächst gar nicht auf die besänftigenden Worte Lottes, die sagte: „Also jeder will Menschen nach seinem Soldatengeschmack umbringen.“ Dabei lachte sie quietschvergnügt und zeigte, daß sie inzwischen ihren alten Frohsinn wiedererlangt hatte, nachdem auch sie pustend und spuckend den unfreiwillig geschluckten Chausseestaub, den die Autos aufgewirbelt hatten, von sich gab. „Wißt ihr. ihr Soldaten, was ihr seid? Pscht“, sagte sie und hob die Hand wie abwehrend empor, denn die beiden Männer wollten ihr ins Wort sallen, „ich will's euch sagen: Gemütsmenschen seid ihr, einfach richtige Gemütsmenschen, nur manchmal recht rohe! So, nun kennt ihr meine Ansicht!“ „Danke bestens“, rief Fritz und lachte dann aus vollem Haise,„Liebling, du triffst mit deinen Bemerkungen stets den Nagel auf den Kopf! Ich gehe da einer aussichtsreichen Ehe entgegen! Doch Kinder, nun Crotha. (Nachdruck verboten.) denn vor uns liegt da der herrliche Wald Jetzt heißt es, seine Schönheit genießen und die Erhabenheit des tiessten Schweigens nicht durch faule Redensarten zu stören.“ Fritz hatte den Soldaten und Oberjäger mit dem Grünrock, dem Forstmann, vertauscht, und dann versank alles andere in der Welt in ihm in tiefes Dunkel zurück. Auch Lotte und Konrad überkam jene feierliche eden Deutschen unter dem Stimmung, die zumeist jeoen Dem# Waldesdome und dessen rauschenden Wipfeln erfaßt, der noch einen Funken von Liebe zur Natur und besonders dem herrlichen deutschen Walde in seinem Herzen trägt. „Jritz“, begann sie nach einer kurzen Pause leise, „laß uns heute da hingeben, wo ihr heute Nacht so lange geschossen habt.“ Der Bräutigem zögerte einige Augenblicke, um dann dem Wunsche Lottes nachzukommen. „Gewiß! Warum sollen wir nicht dort unsere Schritte hinlenken? Man hat gerade von jenem Punkte aus eine wunderbare Aussicht auf Danneskirch. Auch stehen in den angrenzenden Dickichten meist Rehe.“ Den Rest seiner Kenntnisse über jenen Platz verschwieg der Oberjäger Fritz, denn es ging selvst seine Braut nichts an, daß er im Falle eines Krieges mit Frankreich voraussichtlich eine nicht unbedeutende Rolle spielen würde. Alle drei schritten nun kräftig aus, denn ein gut zweistündiger Marsch mußte bis zur Erreichung jenes Zieles noch zurückgelegt werden. Sie kosteten dabei so recht die Schönheit der Waldnatur aus, die gerade in dieser Gegend eine kaum zu ahnende Ueppigkeit entwickelt hatte. Schlank und kräftig reckten die mächtigen Tannen ihre Stämme gen Himmel, und mancher uralte Moosbart zeugte von den Jahren, die diese Riesentannen nun schon hinter sich haben mußten. Zwischen einzelnen Stämmen hindurch sah man bis hinüber auf die große Straße nach Frankreich, und der Jäger wußte auch, warum die verschiedenen großen Bäume mit besonderen Zeichen versehen waren, aber er schwieg. Trotzdem hatte man zwischendurch eine hrrliche Aussicht auf die drübenliegenden Lande und— Straßen, und das gewahrte sofort das Auge des zwar noch jungen, aber militärisch geübten Reitersmannes, denn er sagte zu seinem zukünftigen Schwager: „Du, zum Beobachten ist der Platz ja hier wie geschaffen, ganz wie für'ne Vedette. Zwar für unser S Seits 58 =* ∆ S 8.5 einen mit den Pferden ein wenig unsicher, der Wald ist mir da hinten zu dicht, aber— ja— weißt du—“ er wachte eine kurze Pause, starrte hinüber, dahin wo die Grenze lleat, und fuhr dann eifrig fort:„ja, Donnertlitz, was muß von hier aus’ne Batterie oder gar'ne Maschinengewehrkompagnie schaffen können, wenn da vorne die Bäume erst weg wären! Du— über das Wegekreug da unten kommt keine Katze lebendig rüber, wenn von hier oben jemand anständig dahinunterfunkt „Nee“, bestätigte im Brusiton wahrster Ueberzeugung der Oberjäger und setzte noch einmal des Schwagers Worte hinzu:„Da kommt keine Katze rüber!“ Erst allmählich konnten sich die drei von dem herrlichen Rundblick losreißen, bis endlich Lotte, als die matericüste, sich umschaute, einen halbverdeckten, umgestürzten Baumstamm entdeckte und auf ihn zuschritt. Hier zeigte sie sofort, daß in jedem gut erzogenen deut,chen Mädchen schon sehr früh eine gute Hausfrau steckt, denn sie begann sofort die mitgenommenen Butterstullen. Eier und anderen leckeren Kostbarkeiten aus dem mitgebrachten Kördchen herauszukramen und dem Papier zu entwickeln. „So. meine Herien“, rief sie lachend,„immer ran ans Vergnügen! Fütterung der Raubtiere!" „Raubtiere is gut“, rief lachend der lilan, und auch der Bräutigam der jungen Dame meinte, sich vom Anblick der Landschaft losreißend: „In welche Kategorie komme ich denn in deiner Menagerie, Schatz?“ „Du“, rief sie lachend und ihn schelmisch ansehend, „du bist ein reißender Wolf!“ „Also reißen wir“, rief er seelenvergnügt, schnallte seinen Hirschfänger ab und warf sich, einen mutwilligen nuchzer ausstoßend, ins Moos. Du. „Du. so brülit aber kein Wolf“, sagte Lotte lachend. „Nee Kleine, da hast du recht! Aber“— setzte er mit bedeutsamem Fingerheben hinzu:„ein Wolf brüllt nicht, ein Wolf———“ „Du“, unterbrach ihn der andere kauend,„die mianen! Wie?“ „Herrgott noch eins, Kinder, seid ihr aber dumm! So'n Wolf— heult!" „O jeh! Du, Fritz, nee, wenn Wölfe heulen und du derartige Wolfmanieren hast und nur immer— heu—en—enlst, dann mag ich dich nicht! Dann suche dir eine andere Brant!“ Unter derlei lustigen Weidmannsreden war das Mahl böchst anregend verlaufen, und alle wollten sich gerade zu einem kleinen„Schläschen nach Tich“ ins grüne, dustende Moos strecken, als Fritz zunächst den Kopf hob und dann machte, während die drusekten. Zwei Männer stiegen langsam Grenze den Vergpfad herauf. Bald und besahen prüsend den Pfad und eine merkwürdige Entdeckung beiden anderen langsam einvon jenseits der blieben sie stehen die äume, bald sahen sie hier=, bald dahin mit ihren Ferngläsern. Ab und zu bückte sich dieser oder der andere, und dann schritten sie, in gleichmäßigen Abständen haltmachend, größere Cntsernungen ab. Unter dem Arm hatte jeder eine größere Papierrelle, und in sie machten sie immer nach solch einem Manöver Aufzeichnungen. „He, Lotte, Konrad, wacht auf“, sagte der Jäger und schüttelte die beiden Schläfer.„Ss. keinen Lärm gemacht", gebot er, als der Ulan, ziemlich dösig um sich schauend, etwas fragen wolkte. „Kommt“, zischte der Incer dann weiter,„wir wollen uns hier herum im Dicicht verstecken, denn die herausschleichenden beiden Männer scheinen unsichere Kantonisten zu sein, denen man auf die Jinger gucken muß.“ Lautlos glitten die drei unter Mitnahme ihrer geringen Habseligkeiten in einen nahe gelegenen dichten Niedertannenbestand hinein. Das junge Mädchen verbarg sich so tief im Inneren, daß man von keiner Seite ihr hell leuchtendes, weißes Kleid sehen konnte, während sich die beiden Soldaten so geschickt versteckten, daß sie mit den Augen jede Bewegung der beiden Männer zu beobachten vermochten, daß die des Oberjägers nun wirklich so funkelten und glühten wie die Lichter eines auf der Lauer befindlichen Wolfes, der nur auf den Augenblick lauert, sein Opfer anzufallen und niederzureißen. „Paß genau auf alles auf!“ rannte Fritz dem Kameraden zu,„ist's nötig, dann greifen wir zu. Sonst lieg mäuschenstill!“ der Lauer, und vier Augen die Gesichter der langsam Der Ulan nickte kurz. So lagen sie nun auf bohrten sich förmlich in Heraufsteigenden hinein. Jetzt blieb einer der Fremden stehen und hob langsam den Kopf, ähnlich einem sichernden Reh. Der Mann war mittelgroß, hatte ein rundes, wenig anziehendes Gesicht, aus dem ein Paar unstet bin= und herflackernde Augen leuchteten, deren Farbe ähnlich dem kleinen Schnurrbart und der Fliege am inn dunkel war. Als er nichts Verdächtiges wahrnahi, riß er seinen Hut rom Kopf, und nun sahen die beiden deutlich, wie sich die nicht eben hohe Stirn fast schneeweiß gegen das dunkelbraun verbrannte Gesicht abhob. Der Anzug, den jener trug, war ein einfacher Touristenanzug, wie man ihn in jenen Gegenden an und über der Grenze hier oft sieht, und wie auch sein Begleiter einen anhatte. Dieser hielt sich nicht so straff und gerade wie der erste, sondern ging mehr den saloppen Schritt des Weltbummlers, dennoch sah man auch ihm an, daß er sonst eine andere Beschäftigung haben mußte, als in den Bergen und Wäldern des Wasgans herumzustreifen, und d.r deutsche Oberzäger hatte einen recht guten Blick für solch Wandervolk. Deshalb sagte er ganz leise zu seinem Kameraden: „Tu, das sind Franzosen! Ossiziere von jenseits der Grenze,“ setzte er sodann hinzu. Konrad klappte, zum Zeichen verstanden zu haben, nur die Augenlider nieder und dann wieder auf. Die Spannung im Gesicht des ersten Franzosen ließ plötzlich etwas nach, und es hatte den Anschein, als wolle er damit eine gewisse Zufriedenheit zum Ausdruck bringen, hier in der Gegend nichts Verdächeiges gefunden zu haben. Dennoch schritten beide cifrig suchend weiter, bald Erdboden, bald die mächtigen Tannenstämme den blieb der eine wie seinem Kameraden: angewurzelt musternd. Plötzlich stehen und sagte zu (He, mon camaradle, voila— et Ih Ià— là— lä!: Sodann begannen sich beide eifrigst in französischer Sprache zu unterhalten, aber von alle dem konnten weder der Jäger noch der llan etwas verstehen. Wohl ahnte der deutsche Jäger, über was sich jene unterhielten, und was sie gefunden hatten, aber erst galt es abzuwarten, was jene nun beginnen würden. Ihre Gestikulationen zeigten zur Genüge, daß sie die Stellen entdeckt hatten, auf denen letzte Nacht die deutschen Maschinengewehre gestanden hatten, und da wußte denn Friz genug. „Himmel diese Schufte!" zischte er daher leise und suchte nur mit Mühe seine wild tobenden Gedanten zu ordnen. Am liebsten wäre er den beiden Franzosen an die Kehlen gesprungen und hätte sie erwürgt, oder mit dem Hirschsunger abgenurt. Aber das ging nicht so einfach an, und es war gut, daß diese beiden versteckten deutschen Soldaten auch Selbstdisziplin kannten, und so verharrten sie ruhig in ihrem Versteck. Jene beiden taten ja auch nichts Verbotenes. (Fortsetzung folgt.) el # Sp EtSCEi Denkspruch. Wer lagt: ich suchte, doch ich kand nicht, glaub' ihm nicht: er lügt. Wer lagt: ich suchte nicht und sand, glaub', er beitügt! Wer lagt: ich sucht“ und kand, dem g'aub', er redet wahr: Anstrengung und Erfolg sind ungetrennt ein Paar. Unser Heer im Urteil unserer Feinde. (Nachdruck verboten.) Die trübe Flutwelle der Verleumdung und des Hasses, die jetzt unsere Feinde aus unzähligen Quellen über uns ergießen, erscheint in einem mehr komischen Lichte, wenn wir uns an das vielstimmige Lob erinnern, das eben diese unsere Feinde noch kurz vor dem Juli 1914 unserm Volke und den Leistungen unserer Kultur gespendet haben. Um diesen überraschenden Wandel im Urteil, der einen völligen Umschlag ins Gegenteil bedeutet, anschaulich zu machen, hat sich Dr. Fr. Stieve der dankenswerten Aufgabe unterzogen, die Beurteilung Deutschlands und deutscher Art, die Gelehrte, Schriftsteller und Staatsmänner aus dem Lager der erbittertsten Gegner vor dem Kriege in ihren Werken niedergelegt haben, an charakteristischen Proben aufzuzeigen, und läßt nun dies Werk, das einen wahren Hymnus auf unsere Verdienste in den verschiedensten Zweigen menschlicher Entwicklung darstellt, unter dem irönischen Titel„Unsere Feinde, wie sie die Deutschen hassen“ im Münchener Delphin=Verlag erscheinen. Die schlimmsten Schmähungen werden heute gegen unser Heer ausgestoßen, und es ist daher von besonderem Reiz, zu sehen, wieviel bedeutende Männer jener Völker, die unsere Soldaten heute Hunnen schimpfen, von der deutschen Wehrmacht gehalten haben. Schon der große Mirabeau, der als erster seinen Landsleuten die Wahrheit über den Staat Friedrichs des Großen predigte, ist ein Lobredner des preußischen Soldaten.„Nicht eine außergewöhnliche Tapferkeit der Soidaten ist die Eigenschaft, die der preußischen Armee ihren erstannlichen Wert verleiht, den sie fast bei jeder Gelegenheit an den Tag legt,“ sagt er.„Man muß die Ursache des Rätsels wo anders als in der natürlichen Begabung der Volksstämme suchen, und dann kann sie nur in den militärischen Einrichtungen Friedrichs II. liegen. Die erste Triebkraft der preußischen Armee ist der Stolz, das Ehrgefühl; es beseelt auch den einfachen Soldaten. Hier entspricht das Ehrgefühl dem Gefühl, daß der Soldat einen ersten Platz im Königreich einnimmt, daß der König aus seinen Truppen etwas ganz Besonderes macht, daß er sie kennt und liebt. Es entspringt aber auch aus der Vollkommenheit, die das Waffenhandwerk bei ihnen erreicht hat, aus der Vortrefflichkeit der Disziplin, aus der restlosen Ordnung, die bis in die kleinsten Einzelheiten die Militärverfassung beherrscht.“ Ein ähnliches Urteil fällt dann kurz vor dem Ausbruch des Deutsch Franzssischen Krieges der kluge Militärbevellmächtigte Frankreichs in Berlin, Baron Stoffel, dessen Worte allerdings ungehört verhallten.„Es wird mir zunächst obliegen,“ heißt es in einem seiner Perichte,„die moralischen Elemente der Ueberlegenheit der preußischen Armee im Vergleich zur französischen, überlangt zu jeder anderen europäischen Armee, namhaft zu machen: 1. das Prinzip der allgemeinen Weurpflicht, 2. den auf alle Klassen des Volkes ausgedehnten Unterricht(Schulzwang), 3. das Pflichtgefühl. Man kann nicht anders, als dies Volk bewundern, das dahin gestrebt hat, das Heer zur ersten und geachtetsten aller Staatseinrichtungen zu gestalten und alle wehrfähigen Männer an den Lasten wie an der Ehre teilnehmen zu lassen, das Vaterland zu verteidigen. Welch herrliches Beispiel geben die Offiziere allen Volksklassen!" Ernest Renan erklärt die Vortrefflichkeit des deutschen Heeres aus der wissenschaftlichen Höhe des Volkes, aus seiner sittlichen Erziehung:„Die Nation, die am meisten die Wissenschaft pflegt und deshalb die besten Mechaniker und Chemiker besitzt, bildet auch die beste Armee.“ Und Victor Hugo ruft 1871 den Deutschen zu:„Ihr wachsamen Menschen! Ihr großen Soldaten! Du glänzende Armee des vornehmen Deutschland!— Ihr Deutsche! Ihr treuherzige Armee! Ihr mutiges Volk!“ Wenige Jahre vor dem Weltkrieg hat der scharfsichtige Journalist Huret in seinen Studien über Deutschland ein Loblied auf unser Heer gesungen und den deutschen Offizier z. B. so charakterisiert:„Ich bin mir darüber vollständig klar geworden, daß die höheren Offiziere, besonders die des Generalstabs, hervorragende Persönlichkeiten sind. Auch hier spreche ich nicht von ihren militärischen Fähigkeiten, über die mir kein Urteil zusteht, sondern von ihrem Wert als Menschen, ihrem Ernst, ihrem sittlichen Empfinden, ihrer Energie und namentlich von ihrem Pflichtbewußtsein.“ Ebenso zeigen die Engländer die größte Achtung vor der deutschen militärischen Tüchtigkeit, wie es z. B. der Brief des Admirals Seymour über die Leistungen der deutschen Truppen im chinesischen Feldzuge an den Grafen Waldersee beweist. Der englische Marinekapitän Frank Bullen erkennt sogar die Ueberlegenheit der Deutschen auf dem ureigensten Gebiet Britanniens, in der Sectüchtigkeit, an, wenn er schreibt:„Der Erfolg der vortrefflichen Ausbildung ist, daß die deutschen Secleute in der ganzen Welt an erster Stelle stehen. Wir müssen anerkennen, daß wir täglich auf einem Gebiet geschlagen werden, das wir für unser unantastbares Eigentum hielten.“ Selbst die Russen, die sich so viel mit sich selbst und so wenig mit andern beschäftigen, können sich dem nicht verschließen.„Der Deutsche ist bei uns Kapitän, die Heizer sind alle Russen,“ lautet ein alter russischer Spruch, und sogar Dostojewsti, dieser slavische Mystiter, der für deutsches Wesen so gar kein Verständnis hatte, begeistert sich beim Ausbruch des Krieges von 1870 für die-deutschen Soldaten:„Mit unwillkürlicher Bewunderung sah ich die Truppen: so kühn und munter der Gesichtsausdruck, so leuchtend froh und zugleich ernst der Blick! Es waren lauter junge Leute, und als so manche Kompagnie an mir vorbeimarschierte, bewunderte ich die herrliche stramme Haltung, deu rhythmischen Schritt, die genaue und strenge Richtung der Linien und zugleich die ungewöhnliche Freiheit, wie ich sie noch an keinem andern Soldaten gesehen habe, eine bewußte Entschlossenheit, von der jede Bewegung, jeder Schritt dieser Tapferen zeugte. An diesen Deutschen war nichts Hölzernes, nichts, was an den Stock und an den Drill erinnerte. Nein, sie gingen ohne Stock, wie ein Mensch, in vollkommener Entschlossenheit und absoluter Siegeszuversicht. Der Krieg war ein wahrer Volkskrieg, und in jedem Soldaten leuchtete der Staatsbürger.“ C. K. Was heißt„deutsch“? Zu einem unbewußten und darum um so stärker wirkenden Loblied auf das deutsche Wesen schwingt sich der Artikel„Deutsch“ des Grimmschen Wörterbuches auf, eine jener liefgründigen und zartsinnigen Ausarbeitungen Wilhelm Grimms, in denen seine ganze unnachahmliche Art des Forschens liegt. War doch der Buchstabe„D“ aufbewahrt.— Die Schalen der Kartoffeln werden ebensalls im Bratrohr getrocknet und zur Wintern(Eisenbahn=Vauverein.) In der Jahresgeneralversammlurlz des hiesigen Eisenbahn=Bau vereins, welche unter dem Vorsitz des Stationsais stenten a. D. Bergmann stattfand, wurde die Ge schäftsabrechnung für das verflossene Vereinsjahr vorgetragen und genermigt. Nach derselben betrugen die Aktiva und Passloa des Vereins 173 634,52 Mark, die Gesamthaftsumme der 114 Mitglieder 34800 Mark. Die Gewinn= und Verlustrechnung des Vereins bezifferte sich auf 9401.36 Mark. Gebaut wurden Doppelhäuser an der Straß zum katholischen Friedhof und an der Bergischen Fünf Radikalmittel soll man sich merken, wenn man eine gesunde Lebensweise führen will: 1. Gründlich,.. 2. vernünftig trinken, 3. mäßig essen, 4. Fleisch sparen und 5. Luft der Wirtschaften. Der Mintster des Innern schreibt in einem Erlaß: Bei der Bevölkerung erregt es begreiflicherweise die größte Mißstimmung, wenn sich die Privathaushaltungen die weitgehendsten Beschränkungen in der täglichen Nahrung auferlegen müssen und andererseits die Wirtschaften unter Außerachtlassung oder offenkundiger Umgehung der Verbrauchsbeschränkungen ihren Gästen Fleischspeisen in reichem Maße vorsetzen. Für die regelmäßige Ueberwachung der Wirtschaften, die von den Polizeibehörden gemeinschaftlich mit den Preisprüfungsstellen zu organisieren ist, sind vorzugsweise Polizeibeamte und Vertrauensmänner der Preisprüfungsstellen zu verwenden. Lichtendorf, 4. Aug.(Auszeichnung.) Der Gefreite Otto Nademacher, Sohn des Bergmanns Franz R. von der Lambergstraße, er hielt aus dem östlichen Kriegsschauplatz das Eiserne Kreuz. Bestandsaufnahme on dem Präsidenten des Kriegsernährungsamtes von Botocki, In den fünf Wochen meiner bieherigen Amtstätigkeit sind mir neben vielen vernünftigen und praktischen Ansichten und Ratschlügen so viele un bedachte und unvernünftige Aufsassungen über die Lebensmittelfragen entgegengetreten, daß ich es für nützlich halte, der Oeffentlichkeit meine Ansichten fortlaufend in einer Reihe kleiner Aufsätze zu unterbreiten. Ich will damit nicht schen, daß meine Ansichten unter ellen Amständen richtig oder gar alltemein Kültig sind. Kritik ist in den das deutsche Volk so besonders lebhaft beschäftigenden Ernährungsfragen besonders nötig und für jede vernünftige Kritik bin ich dankbar, ob sie in der Oeffentlichkeit oder brieflich geschieht. Freilich sollte bei der Kritik in der Oeffentlichkeit stets daran ge dacht werden, daß das feindliche Ausland auf jede Presscäußerung lauert, die es mißbrauchen kann, um die Siegeshoffnungen und Kriegslust ihrer Leute anzufachen. Auf briefliche Kritiken und Vorschläge jedem zu antworten, ist nicht möglich. Jeder kann aber sicher sein, daß alle vernünf tigen und brauchbaren Meinungsäußerungen nicht in den Papierkorb wandern, sondern gebührende Beachtung finden werden. Heute will ich meine Meinung über die Frage der Bestandsaufnahme von Lebensmitteln aussprechen. Die nächten Aussätze sollen die Fruzen der inländischen Grenzsperren, Kartoffelversorgung, Hausschlachtung, Kettenhandel u. a. behandeln. Die Frage einer allgemeinen Aufnahme der Lebenemittelbehände nicht nur in Gewerbebetrie. ben, sondern auch in den Haushalten beschüftigt die Oeffentlichleit lebhaft. Manche versprechen sich da von den Erfolg, daß massenhaft gehamsterte Nah rungsmittel zu Tage treten und der Allgemeinheit ugeführt werden könnten. Das ist nach den bis. hert##en Erfahrungen nicht anzunehmen. Selbst die mit großen Erwartungen begrüßte Bestandsaufnahme der Fleischweren und Fleischkonserven in den Cewerbe= und Handelsbetrieben hat in ganz Deutschland zusammen nur ganz geringe Mengen e: eben, weil die Konserven seinerzeit zum wert überwiegenden Teile für Heereszwete verbraucht worden sind. Ist hiernach auch die Hoffnung, in den Privathaushaltungen durch eine Bestandsaufnahme roße Mengen von Nahrungsmitteln für die Volksernährung flüssig zu machen, übertrieben, so hat der Vorstand des Kriegsernährungsamtes trotzdem die Vornahme einer solchen Aufnahme in Stadt und Land beschlossen unter Ausdehnung auf die Vorräte im Besitz der Kommunen und BezirksEinlaufsgenossenschaften. Die Vorbereitungen wer' den getroffen. Soll die Aufnahme aber möglichst richtig und volltändig werden, dann muß alles sorg sam und gründlich vorbereitet werden. Nichts ist versehlter als oberflächliche Aufnahmen, wie sie so oft während der Kriegszeit für einzelne Waren oder in einzelnen Bezirken und Orten erfolgt sind. Sie belästigen nur das Publikum und die Behörden und haben lein praktisch brauchbares Ergebnis. Die Bestandsaufnahme wird, um sie gründlich vorberei# ten zu können, erst in mehreren Wochen erfolgen können. Sie soll dann später während der Kriegsdauer in angemessenen Zeiträumen wiederholt werden und damit alle bisher üblichen EinzelbestandsErhebungen entbehrlich machen. Ganz geringfügi. ge Menge der einzelnen Waren müssen, um überflüssiges Schreib= und Rechnungswesen zu vermei den, von der Aufnahme selbstverständlich frei bleiben. Aber auch darüber hinaus wird nicht daran gedacht, die durch die Aufnahme festgestellten Mengen etwa alle fortzunehmen und zu verteilen. Da. gegen werden sie bei der bevorstehenden genaueren Verteilung der neuen in den Verkehr gebrachten Vorräte angerechnet werden, damit diese Verteilung #crecht wird. Hat sich also jemand noch für mehrere Monate mit Vorräten eingedeckt, so wird er diese ruhig behalten, gleichviel ob es Fleischwaren, Zucker oder sonstige Waren sind. Voraussetzung ist nur, daß keine sinnlose Hamsterei womöglich von verderblichen Waren und kein Verdacht vorliegt, daß mehr als für den eigenen Hausholt verständigerweise nätig, zu Spekulationszwecken aufgehäuft Es muß bei der Beurteilung dieser Fraue berücksichtigt werden, daß der Landwirt, der bei den großen Entfernungen vom städtischen Markt seinen Bedarf nicht täglich oder wöchentlich eindecken kann, Lebensmittelvorräte in größerer Menge als der Städter hinlegen muß. Durch die Anrechnung auf neu zu verleilende Lebensmittel wird die gleich mäßige Verteilung auf Stadt= und Landhaushalt ewährleistet. Verbunden soll mit der BestandsAufnahme die Möglichkeit werden, doß jeder Vorräte, die er nicht nötig braucht, oder deren Verderben er befürchtet, freiwillig zu dem von ihm zu bestimmenden Teil abliefert, damit sie den Bezirken und Bevölterungskreisen, wo besonderer Mangel herrscht, zugeführt werden können. In einzelnen Kreisen sind solche freiwillige Sammlungen von Fleischwarenvorräten schon mit gutem Erfoige durchgeführt. Unvetstäntige Leute haben hier und da erllärt, daß sie, s: 1#findet, ihr oder Kom würde wenn solch eine Bestandsaufnahme Vorräte lieber schnell verbrauchen, vergraben, oder sonst beseitigen Auf solche ebenso albernen wie unpatriolischen Redensarten wird aber kein rernünftiger Mensch etwas geben. Wer wirtlich so handeln sollte, wird die Folgen davon zu spüren haben. Alte solche Maßrezeln sind nur durchführbar, wenn man auf die gesunde Vernunft der Bevölkerung rechnet und seinen Maßregeln die Handlungsweise zu Crunde lert, die er von den gottlob die über Hältigende Mehrheit in allen Teilen und allen Berklkerungskreisen des deutschen Volkes bildenden vernünsthzen, anständigen und patriotischen Leuten erwarten kann. Ein schweres Badeunglück am Ostseestrand. TI Stettin, 5. Aug. Am Donnerstag ging über Pommerns Küste ein schwerer Nordwest hinweg, der im Lande wie an der Küste schweren Schaden anrichtete. Schuppen wurden umgerissen und Bäume umgelnickt und entwurzelt. Bei Artona strandete der Dampfer„Stadt Stralsund“. Die Rannschaft konnte gerettet werden und wurde nah Saßnitz gebracht. Außerdem erlitt noch eine größer: Anzahl anderer Dampfer Schaden. Der hohe Seegang war auch für die Badehäste gefährlich, wie solgende Drahtmeldung aus Stolpmünde beweit: Die Familie des Pastors Köpke in Weitenhagen befand sich beim Baden am Strande. Nach kurzer Zeit entfernte sich die Frau Pastor mit ihrem jüngsten Sohn wegen des hohen Seeganges; der Pastor, sein 12jähriger Sohn und das Kinderfräulein badeten aber weiter. Plötzlich wurden alle drei von einer Sturzwelle fortgerissen. Die sofort angestellten Rettunfisversuche waren erfolglos. Die Leichen des Pastors u. des Kinderfräuleins konnten nach einer halben Stunde geborgen werden, während die Lei che des Sohnes noch nicht gefunden ist. * Raubansall einer Frau. In Konitz wurden der Schlossergeselle Lange und dessen Frau verhaftet. Zu den zahlreichen Verbrechen, die ihnen nachgewiesen wurden, gehört der im Januar geschehene Raubüberfall auf den Rendanten der Konitzer Ortskrankensasse Vorck. Die Frau hat jenen Ueberfall und die größten Diebstühle allein ausgeführt. Ihren Mann nannte sie vor dem Richter„einen Waschlappen, der nichts Ordentliches fertig bringe“. Sie hat sich im Untersuchungsgefängnis erhängt. * 32000 Mark Geldstrase für HöchstpreisUeberschreitung. Der Kaufmann Leou. Sklarz, Luisenstraße 41 in Berlin wohnhaft, ist mit 32000 Mk.(eventl. für je 15 Mk. 1 Tag Gesängnis) bestraft worden, weil er die Metallhöchstpreise überschritten hat.„ ——00 3 2 Bücbertisch. Alle unter dieser Rubrik besprochenen Bücher#ind in der Carl Braus'schen Buchhandlung zu haben. Wie cizieke ich mein Kind? Eine Handreichung für Eltern und Erzieher. Herausgegeben von D. Martin Hennig Hamburg. 160 Seiten, ansprechend tartoniert. Preis 1.80 Mark. Verlag der Agentur des Raugen Hauses, Hamburg 26. Erziehungs fragen bewegen die Gesenwart, besonders heute, wo vielcrerts die väterliche Hand fehlt, und den Müttern allein die Erziehung der Jugend obliegt. Da wird dieses treffliche Büchlein einen wichtigen Dienst tun, Jede Mutter kann hier lernen, und sie wird sich gern ren anderen Müttern und berufenen Persönlichkeiten ein Wort über des weite Gebiet ihrer Erziehungsaufgaben sagen lassen. Man kann das Buch unbedingt empschlen. Wetter=Aussichten für mehrere Tage im Voraus. 6. August: Schin, angenehm. teils woltig. 7.— Warm, Ecwitterneigung, strichweise Regen. 8.— Leicht bewölkt, ziemlich warm. Morgens Nebel. 9.— Wenig verändert. 10.— Kaum verändert. 11.— Teils bedeckt. teils heiter, warm. 12.— Wolkig, strichweise Regen, angenehm. Vermiscbtes. * Die Stellung beim Reichstagsabgeordneten. Die Hamburger Polizei setzt 1000 Mark Belohnung auf die Ergreifung eines 30 jährigen Knechtes Martin Ehleri aus. Es ist ein vielfach mit Zuchthaus vorbestrafter Mensch, der im Februar 1915 aus der Irrenanstalt Friedrichsberg entwichen ist und bald darauf bei Bergedorf einen dänischen Diener namens Mortensen ermordet hat. Er hatte als Lockmittel dem Mortensen die Stellung als Diener bei einem Reichstagsabgeordneten in der Nähe von Perleberg angetragen. Auf dem Wege dorthin erstach er Mortensen und vergrub die Leiche bei Bergedorf, wo sie im Juni dieses Jahres von spielenden Kindern entdeat wurde. * 7 Kinder ertrunken. In der Nähe von Blankenese bei Meyerssand kenterte auf der Unterelbe ein von acht jugendlichen Personen besetztes Segelboot. Nur ein Knahe konnte gerettet werden. Die Kinder machten die Fahrt auf Einladung eines segelkundigen alten Herrn von 70 Jahren. Unglücklicherweise lief das Beot auf und leuterte. Gottesdienst=Ordnung für Sonntag, den 6. August 1916. Kleine Kirche. 8 Uhr: Pastor Schulze=Nölle. Große Kirche. 9½ Uhr: Pastor Nell. Ergste. 9½ Uhr: Pastor Klinker. Westhofen. 9½ Uhr: Pastor Wischnath. * Kath. Pfarrkirche, Schwerte. 61 Uhr: Stille hl. Messe, Pfarrer Schnurbus. 7½ Uhr: Frühmesse mit Predigt. Gemeinsch. hl. Monatskommunion der Männer. 8¾ Uhr: Schul messe mit Predigt, Kaplan Röseler. 10 Uhr: Hoch amt mit Predigt. 2½ Uhr: Rosenkranzbruderschaft mit Prozession und Kollekte. Lichtendorf=Sölderholz. 7½ Uhr: Frühmesse mit Predigt. Hl. Monals. kommunion der Frauen. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachmittags 2 Uhr: Segensandacht für unscre Kriester. Verantwortlich für die Redaktion Friedrich Kraa#. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. KI S 40 Mln n zgsgggi erstelgort auf den Pfandverkäufen werden, zu den billigsten Preisen 4907 verkauft. DORTMUND Pfandleih-Anstalt Nioolalstr. 5 Balkenstr. 38 beim Bezirks- Kommando Bang KE R. Eien& Comp. Unter diesem Schütze kann der deptsche Kaufmann in Rube sein Oeschäft derrelben. wirksame Inserate sind fülr Ihn elde wertvolle Unterstützung. Wenden Sie sich zwecks Ausarbeitung eines Kostenvoranschlags an die bekann“Alteste deutsche Annongen-Exgedition Haasenstaln& Vogler Akt.- Ges. Gertmung, Mactt### Buch- und Kunstdruckerei Sarr Biaus s Gr. 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Humoreske. 2822 = Kriegsberichterstatlung. Königsborn bei Anna. Sonntag. den 6. August 1916, nachmitags 4 Uhr, im Kurgarten: Grosses Doppel-Konzert ausgeführt von der Konzertsängerin Frau Heiene Schardt-Schnaudt aus Elberfeld und der Kapelle des Herrn Musikdirektor Plato, Unna— Eintritt für die Person 50 Pig.— Bis zum 10. September einschliesslich findet# tegelmässig jeden Sonntat GROSSES KONZERT statt. 8823 Die Badeverwaltung. ummmmmmt. (Thealer und Konzerihe Brückstraße 12.— Inh. August Müller. Fernruf 111.— Angenehmer Familenausenthalt. Honntag, den 6. Rugust: 2834 Gastspiel Tilly von Barona. Ersiklassiges, dezentes Programm. Frl. Bica Fürstenberg, die Rheinische Nachtigall. 4 ## Frl. Luxzi gen. die Rheinperle. ###: große Theaterstücke. 4 große Theaterstücke. Tünnes als Trompeter. Anfang 4 Uhr. Anfang 4 Uhr.#### V S e Zwängsversteigerung. Im Weze der Zwangsvollstreckung sollen am 25. Oktober 19|6, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 11, versteigert werder die im Grundbuche von Schwut, Bund VI, Artikel 358, eingetragener Egesrümer am 14. Juni 1916 dn Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerte: de Kaufmann Auson Berhenkopf junior in Schwer## eingetragenen Grundstücke, Gen alkung Schweite, Karten blatt 3, Purzelle 38. Bekauer Hofraum Hüsirg= st aße 22, 1 ar 45 cm greß, Kartenblatt 38, Paczelle 39 Straße, Hüsinastraße. 12 am groß, Geundsteuel mutterrolle Art. 40, Nutzungswett 1526 Mk., Geläu#e steuerrolle Nr. 700 a. 2824 Schwerte, den 28. Juni 1916. Königliches Homer Odyssee amnnmmmmmmm wieder vorrätig. Mini Bucbbandlung Carl Braus Schwerke(Ruhr), Große Maiktstraße 3—5. Fadumgpufterempfiehlt 283 L. Weinberg. 9933 Knabeninstitut Spielwiggeg bei Lüdenscheid. Gegründet 1858. Walderziehungsheim. Schnelle und sichere Vorbereitung für die oberen Klassen höherer Schulen. Gewissenhafte Beausichtigung, beste körperliche Pflege. Pensionspreis mäßig. 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Tagesordnung: I. Oeffentliche Sitzung: 1. Festsetzung der Rechnungen der städt. Kassen für das Rechnungsjahr 1913, Genehmigung der vorgekommenen Ueberschreitungen und Entlastung des Rendanten. 2. Bewilligung einer Beihllse für die Westfalen=Stiftung für das Haus Westfalen des Alters= und Inoaliden=Heims. 8. Bewilligung einer Beihülfe für die Kolonien Hoffnungstal, Lobetal, Gnadental. 4. Erweiterung des städtischen Verpflegungs=Ausschusses. 5. Verpachtung des Freischütz. 6. Mitteilungen. 2804 II. Geheime Sitzung. Schwerte, den 31. Juli 1916. Börstinghaus.] Der Stadtverordnetenvorsteher: Sasmmsssses Terbrüggen. Eofal-Riegelseite ges. gesch., bewährtester. oilngster Seifenersatz. für Wäsche, Haushalt und Fabriken v unschätzhar Vorteil. 100 Stück zu 1 Pid. M. 30.— 2384 einschliessl. Kiste Postkoli M. 375 frei H. Minuth, Berlin W 57. Alleinverkauf m. Fabrikate vergebe nach allen Orten unter sünstigen Bedingungen. Meiallbeilen Salalogset. 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