Amtliches Kreisblatt für den kreis börde Ho Sbeiem Zeimer ecnn dane eußer Feiertags. Bezugspreis M. 1 oiertelJährlch, bei der Post für Bestellgeld 42 Pfo. mehr. Wöchentl. Grakisdeilage:„Ikustrierter Familienfreund“ u. tägl. Unterdaltungsdiatt. Anzeigenpreis: Die sedengespaltene Petttzeile odenr deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von auswärts 15 Pig., Reklamezelle 40 Pfg. Jeder Radatt gilt als Kassarabalt u. erlischt bei Konkorsen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Rotestbund ernaht.- Seitenesteioume Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Verbunden mit: Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Golkszeitune Schwerter, Volksblan Schwerker Tageblatt O Schwerker Anzeiger Grstes und älteltes Cagesorgan des Kreiles a General-Anzeiger für den Kreis börde o Haupt-Hononrenblas Blg drte und inhelenlgüichen Durnd. nungen für den Arets Hörde erlangen gemas Betonntmachung dei Aöalglichrn Regierung durch Verössentlichung in dei„Schwerter Zettung" rechtsverdindliche Kraft.— Die Schwerter Zeitung“ gewöhrt ihren Abonnen. ten[d: jeden mi! Tod endenden Unsoll ge300 Mk. Unfall. Druch u. Verlags. Cor Brovs. Schoene. NohFernsp. 62. Telegr. Adr. Braus Schwerte=Rude## Nr. 250. Montag, den 25. Oktober 1915. 47. Jahrgang. Aigein a. Aesnus von den Lulgaten besehl.— D Verbun iit Vomden belegl. Alstürmen der Italtener. wtb. Großes Haupiquartier, 23. Ottober 1915. Westlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des General=Feldmarschalls von Hindenburg. An der Nordsp tze von Kurland erschienen russische Sch ffe. beschossen Petragge, Domesnees und Gipkaen und landeten schwache Kräfte bei Domesnees. Wiederholte mit starken Kräften unternommene russische Angriffe in der Gegend südlich von Sadewa hatten auch gestern keinen Erfolg. von St. Quentin zum Absturz gebracht. Führer und Beobachter(Offiziere) sind tot. Deutsche Flieger griffen mit anscheinend gutem Erfolge das englische Truppenlager Abbeville an und belegten Verdun mit Bomben. Es wurden Treffer beobachtet. Heeresgruppe des General=Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Südlich des Wysgorowskoje=Sees wurden in Verbindung mit der Heeresgruppe des Generals von Linsingen feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen am Oginsky=Kanal abgewiesen. Westlich von Czartorysk ist unser Angriff in weiterem Fortschreiten. Kukli ist genommen. Ueber 600 Gefangene sind eingebracht. Vesterreichischer Bii Visegrad wurde der Uebergang über die Drina erzwungen, der Feind von der Höhe südlich des Ortes vertrieben. Die Armee des Generals v. Köveß hat die feindliche Stellung zwischen der Lukavica und dem Kosmaj=Berg gestürmt. Die Armee des Generals v. Gallwitz hat den Gegner östlich von Palanka über die Jasenica und östlich der Morawa aus seinen, Stellangen in der Linie Alexandrovac-Orljeoo geworfen Ueber 600 Serben wurden gefanigen genommen. Dem Druck von beiden Seiten nachgebend, weichen die Serben aus ihren Stellungen in der Linie Kasutica=Berg=Slalina=Höhe(281). Die bulgari'chen Truppen setzten sich in den Besitz von Negotin und Rogljevo. Sie stehen östlich und südöstlich von Knjazevac in fortschreitendem Angriff und wiesen südöstlich von Pirot serbische Vorstöße blutig ab. wtb. Großes Hauplquartier, 24 Okt. 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Souchez wurden feindliche Vorstöße zurückgewiesen. In unsere Stellungen eingedrungene Abteilungen wurden sofort wieder hinausgeworfen. Feindliche Flieger warfen erfolglos Bomben auf Oslende und Noyon. Ein englischer Doppeldecker wurde im Luftkampf westlich Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Die bei Domesnees gelandelen russischen Kräfte gingen vor dem Anmaisch deutscher Truppen wieder auf die Schiffe zurück. Nordwestlich von Dünaburg warfen unsere Truppen den Gegner unter großen Verlusten für ihn aus seinen Stellungen bei Schloßberg und erstürmten Illoxt. Die Russen ließen 18 Offiziere, 2940 Mann, 10 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer in unseren Händen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts neues. Heeresgruppe des Generals von Linsingen Wiederholte Angriffe gegen unsere Kanalstellung südlich des Wysgorowskoje=Sees wurden abgewiesen. Im Gegenangriff wurden 2 Offiziere und 300 Mann gefangen genommen. Westlich von Czaitorysk sind feindliche Stellungen bei Komarow genommen. Vielfache russische Gegenangriffe wurden abgeschlagen. 3 Offiziere 458 Mann sind in unseren Händen geblieben. Balkan=Kriegsschauplatz. Von der Heeresgruppe des Gene##al=Feldmaischalls v. Mackensen warf die Armee des Generals v. Köveß östlich der Lukavica die Serben weiter in südlicher Richtung zurück. Die Armee des Generals v. Gollwitz hat bei Palanka das Südufer der Jasenica gewonnen, weiter östlich die Linie Raptnac. nördlich Petrovac=Ranovac gegen teilweise sehr heitigen Widerstand der Serben erreicht. Die große Jahl der von unsern Truppen beerdigten Serben läßt auf die Schwere der Verluste des Feindes schließen. Bei Orsava ist die Donau überschritten, die Höhe des Slavo Boy ist genommen. 3 Offiziere, 70 Mann wurden gefangen genommen. Die Armee des Generals Bojadjeff hat in Brohova(an der Donau nordöstlich von. Regotin) ein feindliches Munitionslager erbeutet und halbwegs Jojecar=Knjazevac das user des Timok besetzt. Von den übrigen bulgarischen Heeresteilen liegen keine neue Meldungen vor Oberste Heeresleitung. WTB Wien, 25. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 24. Oktober mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Bei Nowo=Aleksiniec gewannen wir die vorgestern geräumten Höhen östlich von Lopuszno wieder zurück. Bei Czartorysk schreiten unsere Angriffe vorwärts. Der Feind wurde bei Komarow geworfen. Sonst ist die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die allgemeine Schlacht am Isonzo dauert fort. Gestern griffen die mit beispielloser Erbitterung geführten Infanterieangriffe auch auf den Brückenkopf von Görz über. Wieder brachen die Stürme des Feindes allenthalben am zähen Widerstande unserer tapferen Infanterie, die in der mächtigen Wirkung der Geschütze eine vorzügliche Stütze fand, unter furchtbaren Verlusten zusammen. Der italienische Hauptangriff ist von Vorstößen starker Kräfte gegen die Tiroler Front begleitet. Die Hochfläche von Vielgereuth und Lafraun steht unter heftigem Artilleriefeuer. Mehrere italienische Infanterie=Divisionen greifen die Dolomiten=Front an. Hier wurden vorgestern und gestern je ein Angriff auf das Bamberger Haus, den Col di Lana und die Stellung von Tre Sassi, zwei Vorstöße gegen Rufiedo(südwestlich Schluderbach) und je vier Angriffe auf unsere Linien nördlich des Ortes Sieyf und im Popenatal blutig abgeschlagen. An der Kärntner Front fanden nur Artilleriekämpfe und Plänkeleien statt. Im Flitscher Becken und im Krn=Gebiet unternahm der Feind gestern vormittag noch einzelne vergebliche Vorstöße und Angriffsversuche. Dann flaute der Kampf ab. Gegen die Front von Mrzli Vrh bis einschließlich des Tolmeiner Brückenkopfes richten sich noch immer die verzweifelten Anstrengungen der Italiener. Insbesondere die Höhe westlich von St. Luein wird unaufhörlich angegriffen. Alpini drangen hier in ein kleines Frontstück ein. Ein schneidiger Gegenangriff der Infanterie=Regimenter Nr. 53 und 86 warfen sie binnen kurzem wieder hinaus. Auch im Isonzo=Abschnitt zwischen dem Tolmeine- und Görzer Brückenkopf, wo namentlich bei Plava heftig gekämpft wurde, vermochte der Feind nirgends durchzudringen. Vor dem Görzer Brüsenkopf waren schon vorgestern mehrere Angriffsversuche gegen den Monte Sabotino zusammengebrochen. Gestern gingen nach starker Artillerievorbereitung sehr bedeutende italienische Kräfte zum Angriff auf diesen beherrschenden Berg und gegen Oslavia vor. Der Kampf wogte hin und her, dauerte auch nachts fort und end'te damit, daß unsere Truppen die Stellungen im festen Besitz behielten. Am Nande der Hochfläche von Doberdo tobte die Schlacht im Abschnitte zwischen Mainizza und dem Monte Dei sei Busi mit unverminderter Gewalt weiter, während im Südabschnitt Tag und Nacht ruhiger verlief. Die mit frischen Kräften immer wieder von neuem vorgetriebenen Angriffe des Feindes scheiterten vollständig. Nur vorübergehend gelang e den Italienern, sich in einzelnen vorderen Gräben festzusetzen. Unsere Infanterie, so das brave Infanterie=Regiment Nr. 39 südlich San Martino, gewann ihre Stellungen im Handgemenge wieder zurück. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generals der Infanterie von Koeveß drängte den Gegner über die Höhen nördlich von Aranjelovac zurück. Serbische Nachhuten, die sich bei Slatina zum Kampfe stellten, wurden von unseren Vataillonen geworfen. Die beiderseits der Morava vordringenden deutschen Kräfte gewannen die Höhen nördlich von Palanka und nördlich von Petrovac. Die bei Orsova übergesetzte Kraftgruppe vertrieb den Feind aus dem Berglande westlich von Kladovo. Die Bulgaren rückten über Negotin hinaus und überschritten mit dem nördlich von Kujazevac vorgehenden Streitkräften den mittleren Timok. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschall=Leutnant. Uesküb von den Bulgaren besetzt. WTB Berlin, 24. Okt. Die bulgarische Gesandtschaft teilt mit: Ein soeben eingetroffenes, amtliches Telegramm aus Sofia vom 23., abends, meldet: Die bulgarischen Truppen haben Uesküb vollständig besetzt. Englands dunkelster Augenvlick. Haag, 24. Okt. Reuter meldet aus London: Der König von England hat folgende Botschaft an sein Volk gerichtet: In diesem ernsten Augenblick des Kampfes zwischen meinem Volk und einem wohlgerüsteten Feinde, der das Völkerrecht übertritt und das Band, das die Zivilisation Europag zusammenhielt, beiseite geworfen hat, richte ich einen Aufruf an Euch alle. Ich freue mich über die Kraftanspannungen des Reiche und bin stolz auf die Vaterlandsliebe, womit meine Untertanen in der ganzen Welt Gut und Leben gegeben haben, um zu verhindern, daß das Reich, das unsere Vorfahren gegründet haben, von Feinden bedrängt wird. Ich bitte Euch, diese Aufopferung weiter fortzusetzen. Das Ende des Krieges ist noch nicht zu sehen. Noch viel mehr Anstrengungen sind nötig, um die Stärke der Armee im Felde aufrecht zu erhalten, damit sie einen dauerhaften Frieden erkämpfen kann. Die Botschaft schließt: Stets brachte bei Männern unseres Stammes der dunkelste Augenblick auch die kräftigsten Entschlüsse zur Reife. Ich fordere Euch, Männer jeden Alters, auf. Euch freiwillig zur Teilnahme am Kampfe anzumelden. Indem Ihr in weitestem Maße meinem Aufrufe Folge gebt, werdet Ihr unseren Brüden, die schon monatelang die alten Ueberlieferungen Großbritanniens und den Ruhm seiner Waffen aufrecht erhalten, Hilfe leisten.“ Der Aufruf ist ein sicheres und ein weiteres Zeichen dafür, daß den Engländern bereito das Wasser bis an den Hals reicht. Er ist ein Versuch, Lord Derby, in seinen letzten Anstrengungen, Freiwillige zu gewinnen, zu unterstützen. Lord Derby hat kürzlich erklärt, er mache jetzt den letzten Versuch, die benötigte Anzahl Soldaten auf dem Wege des Freiwilligensystems zu erhalten. Schlage dieser Versuch fehl, so bleibe nichts anderes übrig, als die Wahrpflicht einzuführen. Der Aufruf des Königs stellt ein in England bisher seltenes Verfahren dar; nur in ganz ungewöhnlichen Fällen ist der Versuch unternommen worden, die Krone zur Erreichung eines bestimmten militärischen oder politischen Zweckes heranzuziehen. Ob dieser Schritt mehr Erfolg haben wird, als die bisherigen Rekrutierungsversuche, bleibt abzuwarten. Schlägt er fehl, so bleibt England nichts anderes übrig, als das Wagnis des Dienstzwanges zu unternehmen, trotz aller Krisen, die daraus entspringen würden. Der Kaiser und seine Garde. Die„Berliner Morgenpost“ gibt eine Ansprache wieder, mit der der Kaiser auf französischem Boden die 2. Garde=Division begrüßte. In der Ansprache heißt es u. a.: Tief bewegten Herzens spreche ich der Division meine Freude aus, daß ich sie nach langen Kriegsmonaten wieder Auge in Auge sehen kann. Das letzte Mal habe ich die Regimenter gesehen im Winter zu Douai. Die Division hat schwere Tage im Westen gehabt, die sie mit Glanz überstand unter einem tüchtigen und tapferen Führer. Damals ahnten wir nicht, was für ein glänzender Feldzug dem Gardekorps beschieden sein sollte. Nach dem Osten hinübergeworfen, hat das Gardekorps, in ihm die 2. Garde=Insanterie=Division, einen der glänzendsten Feldzüge durchgeführt, die wohl in der Geschichte dagewesen sind. Die preußische Garde, die Wachtparade Friedrichs des Großen, hat im Westen wie im Osten die Feinde niedergerungen, und diese wußten, was es bedeutete, wenn der König von Preußen seine Garde einsetzt. Mit Gottes Hilfe ist es den Regimentern beschieden gewesen, nach Verlauf von 70 Kampftagen 28 feindliche Stellungen zu stürmen und einen Feldzug zu Ende bringen zu helfen, der dem Feind seine sämtlichen großen Festungen gekosttet hat, dazu eine unzählige Beute an Kriegsmaterial und Gefangenen. Nach getaner Arbeit ruft euer Kaiser euch wieder zu neuem Tun. Was ich von meiner Garde erwartet habe, hat sie weit übertroffen. Der Name des Gardekorps soll geschrieben stehen bleiben in der Weltgeschichte. So danke ich euch denn, Grenadiere, für die alte preußische Art, mit der ihr, dem Fahneneid getreu, aufs neue eure Schuldigkeit getan habt. Kaiser Napoleon I., der bekanntlich stolz auf seine Garde war, hat das Wort geprägt:„Die Garde ist die wandelnde Zitadelle des Kaisers". So ist es auch mit euch: Wo das Gardekorps eingesetzt wird, da fliegen die Splitter und der Feind wird niedergekämpft. Das feste Gottvertrauen, mit dem unsere Väter in den Kampf zogen, hat euern Arm und Mut gestärkt. Wir fechten für eine gerechte Sache. Gott war mit uns und wird weiter mit uns sein. So spreche ich denn den Wunsch aus, daß auch fernerhin Gottes Schutz eure Waffen begleiten möge.(TU.) Der Krieg gegen Frankreich. Der Durchbruch im Westen unmöglich. bb Berlin, 24. Okt. Schweizer Blätter berichten, die militärischen Mitarbeiter der„Morning= post“ und der„Times“ stellten fest, daß die Unmöglichkeit, die deutschen Linien zu durchbrechen, praktisch erwiesen sei. Da auch die Deutschen eine Sprengung der Linien der Alliierten nicht zu Wege brachten, bleibe es auf Monate hinaus bei dem status quo im Westen. Einberufung der 18jährigen in Frankreich. WTB Paris, 24. Okt.„Petit Parisien“ meldet: Der Hygiene=Ausschuß der Kammer beendete die allgemeinen Erörterungen des Antrages betreffend Einberufung der Jahresklasse 1917. Der Ausschuß wird nach Anhörung des Kriegsministers einen endgültigen Beschluß fassen. Der Heeresausschuß der Kammer beschloß, den Ministerpräsidenten Viviani ebenfalls über die Einberufung der Jahresklasse 1917 zu vernehmen. Die Kabinettskrise in Frankreich. Köln, 25. Okt. Laut der„Köln. Volksztg.“ berichtet der Pariser Vertreter des Mailänder„Secolo“ von einer tiefgehenden Kabinettskrise. Das Parlament habe sich von allen Mängeln und Fehlern der Regierung hinlänglich überzeugt. Die von der Kammer vorgeschlagene Geheimsitzung wurde von den verbündeten Regierungen hintertrieben, da Aktenstücke über die Politik des Vierverbandes in einer zahlreich besuchten, wenn auch geschlossenen Versammlung, nicht zur Kenntnis gebracht werden dürften. Briand sei zum Nachfolger Vivianis, der amtsmüde sei, ausersehen. Weiterhin denkt man an Clemenceau und Barthou, letztezer werde aber von den Sozialisten bekämpft. — Der Srieg gegen Rutzland. Die zwecklose russische Menschenopferung. TU Czernowitz, 25. Okt. Nach dem vollständig mißlungenen, für den Feind verlustreichen Durchbruchsversuch gegen unsere bukowinisch=bessarabische Front verstrichen wenige Tage ruhig, während deren die Russen Truppenverschiebungen vollzogen. Offenkundig zwingt Munitionsmangel die Russen zu einer neuen Kampfmethode. Nach kurzem Artilleriefeuer führt der Feind rücksichtslos Kavallerie und Infanterie zum Kampfe, die gewöhnlich in unserm Artilleriefeuer schwere Verluste erleiden. Drei solche kombinierte artilleristisch=infanteristische Attacken endeten mit schweren feindlichen Verlusten, namentlich ein donisches Kosaken=Regiment wurde fast gänzlich zersprengt. Unter den Gefallenen befinden sich zwei höhere Offiziere, darunter der Regimentskommandeur. Der Krieg der Die Räumung Gallipolis. WTB Konstantinopel, 24. Okt.(Meldung des Wiener Korrespondenzbüros). Zu den Meldungen, daß die Engländer und Franzosen die Halbinsel Gallipoli räumen würden, erfährt ein Berichterstatterstatter aus unterrichteter Quelle, daß die bis jetzt vorliegenden Angaben die Annahme zulassen, daß zwei französische Divisionen, die erste und zweite, also fast sämtliche Franzosen, und die zehnte englische Division ihr Lager auf Gallipoli bereits verlassen haben. Die Truppen, die zu diesen beiden französischen Divisionen gehören, wurden bereits unter den in Saloniki gelandeten Streitkräften bemerkt. Es heißt, die abziehenden Franzosen zerstörten ihre Stacheldrahtverhaue. Bisher ist nicht bekannt, ob größere englische Einheiten die Halbinsel verlassen haben. Der dritte Balkankrieg. Die Räumung von Nisch. bb Saloniki, 24. Okt. Die Räumung von Nisch vollzieht sich in vollster Ordnung. Auch die Presse hat die Stadt verlassen. Die österreichisch=ungarischen Gesangenen werden gemeinsam mit den deutschen Schicksalsgenossen, deren Zahl sich auf 400 beläuft, nach Mitrovitza übergeführt. Wahrscheinlich, wird man sie von dort nach Montenegro schaffen. Die serbische Stellung bei Pirot wankt. TU Sofia, 25. Okt. Das gesamte serbische Verteidigungssrstem war auf der Annahme aufgebaut, daß starke Truppenkörper durch Mazedonien aus Saloniki eintreffen werden. Große Depots mit Munition und sonstigem Kriegsmaterial waren in Mazedonien errichtet worden, um die Ententetruppen zu versorgen. Die in Mazedonien operierende serbische Armee wird auf über 60 000 Mann geschätzt, bestehend aus neuen gut ausgerüsteten Truppenkörpern. Die befestigten Stellungen wie z. B. Kitka und Sultantepe, die mit starker Artillerie ausgerüstet waren, wurden verzweifelt verteidigt, jedoch setzte die bulgarische Offensive derart ein, daß sie den serbischen Verteidigungsgürtel an mehreren Stellen durchbrach und die serbische Armee fluchtartig, in mehrere Teile zerrissen, gegen Monastir und Pristina zurücktrieb. Die serbische Armee Stephanowitsch befindet sich in schwieriger Lage., Die starke serbische Stellung bei Pirot wankt. Die Operationen werden durch strömenden Regen und starken Nebel erheblich behindert, jedoch ist der Geist der bulgarischen Truppen gehoben. Nord= und Südserbien getrennt. Haag, 24. Okt. Nachdem die Bestätigung über die Unterbrechung der Eisenbahnverbindung mit Nisch eingelaufen ist, kommt jetzt ein amtlicher Bericht, daß auch die Eisenbahnverbindungen im Wardar= und Morawatal unterbrochen sind. Beide Bezirke sind jetzt durch die Bulgaren besetzt worden, so daß die Trennung von Nord= und Südserbien vollkommen ist. Aesküb ist durch die Bevölkerung geräumt worden. Die Diplomaten der Entente sind von Nisch nach Krajewo aufgebrochen, von wo sie weiter nach Hitroitsa fahren wollen. Die Eisenbahnverbindung dahin kreuzt jedoch die Wardarlinie, so daß die Diplomaten in einer sehr unangenehmen Lage sind. Das Wardartal war nicht allein der Weg, auf welchem die Hilfstruppen der Verbündeten herankommen mußten, sondern es war auch die Hauptzufuhrstraße für Munition und sonstige Vorräte. Die serbischen Truppen werden sich jetzt wahrscheinlich in die Berge zurückziehen. Die Griechen verhindern die Landung englischer Truppen. bb Budapest, 24. Okt. Nach einer Meldung des„Pesti Naplo“ haben vorgestern früh griechische Truppen die Landung von englischen Truppen an der Küste der Halbinsel Chalkidike verhindert. Der englische Kommandant behauptete, daß zwischen seinem Land und Griechenland hierüber ein Abkommen bestehe, worauf der griechische Oberst erwiderte, er habe von einem solchen Abkommen keine Kenntnis und besitze auch darüber keine Instruktion. Er müsse sich deshalb der Landung widersetzen. Der griechische Oberst drohte auf die englischen Truppen schießen zu lassen und die griechischen Soldaten machten sich schußbereit. Der englische Kommandant sah sich deshalb veranlaßt, seine Truppen wieder an Bord gehen zu lassen und von der Landung abzusehen. Griechenland wahrt sein Hausrecht. Wien, 24. Okt.„A Vilag“ meldet aus Athen: Die griechische Regierung besitzt, Beweise dafür, daß der italienische und der französische Gesandte in Athen unter bedeutenden Kosten Kundgebungen anstifteten, um staatsfeindliche Bewegungen hervorzurufen. Im Besitze dieser Beweismittel verlangt die griechische Regierung in Rom und Paris die Abberufung der Gesandten. Der französische Gesandte erbat daraushin eine Unterredung beim König, wurde aber algewiesen. Er hatte ein Bankett gegeben, zu dem die Mitglieder der Regierung jedoch nicht eingeladen wurden. Auf dem Bankett brachte Venizelos einen Trinkspruch aus, in dem er gegen die Neutralitätspolitik der Regierung eiferte. Der französische Gesandte wurde bereits abberufen, der italienische dagegen noch nicht. Ein englisches Kriegsschiff vor Saloniki überfällig. Budapest, 24. Okt.„A Vilag“ meldet aus Saloniki: Seit zwei Tagen ist ein großes englisches Kriegsschiff, das in dem hiesigen Hasen erwartet wurde, überfällig. An Bord des Schiffes, das von Mudros nach Saloniki abgegangen war, befanden sich auch zwei französische und vier englische Generale. Die Ausfahrt des Schiffes war der Truppenleitung in Saloniki gemeldet worden. Seitdem aber lief keine Nachricht mehr ein, so daß man in Salonili in großer Erregung ist. Man befürchtet, daß das Schiff durch ein feindliches Unterseeboot oder eine Mine versenkt worden ist. Zum Suchen entsandte Hilfskreuzer kehrten ohne Erfolg zurück. Kabinettsumbildung in Rumänien. bb Frankfurt a. M., 25. Okt. Ministerpräsident Bratianu reklärte nach einer Meldung des„Universul“, daß in den ersten Tagen des, November eine Umbildung des Kabinetts erfolgen werde. Man nimmt an, daß in dem neuen Kabinett Marghiloman, Peter Carp und Majorescu die leitenden Stellen inne haben werden. Der frühere Ministerpräsident Majorescu erhielt eine Berufung zum König Ferdinand. Die Audienz wird voraussichtlich in den nächsten Tagen erfolgen. —— Aus Stadt und Umgedung. Rückblicke auf den Welttrieg. 25. Oktober. Die Kämpfe bei Dixmuiden. An diesem Tage gelang es den deutschen Truppen, auf eigenen Brücken den Vserkanal zu überschreiten und nun begann ein dreitägiges verzweifeltes Ringen um das Häuschen Schutt und Asche, das den Namen Dixmuiden geführt hatte. So furchtbar bereits die Schlachten dieses Krieges gewesen, so sind doch die Kämpfe dieser Tage mit das Blutigste. Das Artilleriefeuer hielt auf beiden Seiten nicht einen Augenblick inne, es regnete förmlich Granaten und die Stadt bildete eine feurige Esse. Die englischen Kriegsschiffe feuerten in den Kampf bei Nieuport, wurden aber bereits an diesem Tage durch schweres deutsches Artilleriefeuer zum Schweigen gebracht. Die deutsche Infanterie mußte Ungeheures leisten, um durch die Dixmuiden vorgelagerten Sümpfe hindurchzukommen. Oestlich und nordöstlich von Ypern verstärkte sich der Feind, dennoch gelang es den deutschen Truppen, an mehreren Stellen vorzudringen und englische Gefangene zu machen. Namentlich gegen den linken Flügel der Verbündeten richteten sich die deutschen Angriffe, um dort eine Bresche zu schlagen und zum Sturmangriff schreiten zu können.— An diesem Tage wurde die Einführung eines beschränkten öffentlichen Verkehrs auf den belgischen Eisenbahnen und ein Verwaltungsrat für diese mit dem Sitz in Brüssel eingesetzt.— Die Oesterreicher konnten über Stary=Sambor weiter nach Norden vorrücken und standen nun der russischen Hauptmacht gegenüber.— In Polen rückten die Deutschen wieder gegen Augustowo(Suwalki) vor. **(Das Eiserne Kreuz) ist dem Kriegsfreiwilligen Unteroffizier Werner Vogt vom 8. Husaren=Regiment, Sohn des Herrn Vogt aus der Brückstraße, verliehen worden. Dieselbe Auszeichnung erhielt der Gefreite Otto Brieke, Sohn des Bergarbeiters Brieke auf der Schwerterheide. Gleichzeitig wurde der tapfere Krieger zum Unteroffizier befördert. Gleichfalls zum Unteroffizier befördert wurde der Schlosser Paul Käufer, Sohn des Obermeisters Käufer aus der Kuhstraße. **(Ansiedelung von Kriegsinvaliden in Cadinen.) Die kaiserliche Gutsverwaltung in Cadinen beabsichtigt, blinde Krieger und sonstige Kriegsbeschädigte auf ihrem Grund und Boden ansässig zu machen. Die Verhandlungen darüber gelangen demnächst zum Abschluß. Die Verwendbarkeit von Blinden zu landwirtschaftlichen Arbeiten hat sich bei vielen praktischen Versuchen ergeben. Die Ansiedelung soll insbesondere auf den Vorwerken Cadinens, zuerst auf dem Vorwerk Kickelhof, vorgenommen werden. **(Zur Beachtung!) Von seiten des stellvertretenden Generalkommandos des 7. Armeekorps geht uns folgendes zu: 1. Wegen verbotenen Verkehrs mit Kriegsgefangenen sind bestraft worden: vom Landgericht Bochum am 8. 9. die ArtistenEheleute Wilhelm Buchholz und Prudence, geb. Mandet, früher in Bochum, jetzt in Mülheim (Ruhr), mit je 2 Tagen— vom Landgericht Crefeld am 13. 9. die Näherin Anni Movers und die Fabrikarbeiterin Katharina Thyssen, beide in Crefeld mit je einer Woche— vom Landgericht Essen am 14. 9. der Schuhmacher Hermann Kalthoff in Essen und vom Landgericht Dortmund am 14. 9. der Arbeiter Karl Albert daselbst mit je einem Tage Gefängnis. 2. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß in den Anfrageschreiben, die über Kriegsgefangene oder Vermißte an das Rote Kreuz im Auslande gerichtet werden, nur Regiment und Kompagnie anzugeben sind. Schreiben mit weiteren Angaben werden den Absendern zurückgegeben. **(Preise für Wild.) Eine Verordnung der Kgl. sächsischen Regierung veranlaßt die Gemeindebehörden, auf die Preisforderungen für Wild in der bevorstehenden Jagdzeit ein aufmerksames Auge zu haben. Zu übermäßigen Preisforderungen bestehe kein zu rechtfertigender Grund. Wenn sich solche bemerkbar machen sollten, so sollen die Gemeindebehörden sofort durch Einleitung des Strafverfahrens einschreiten. **(Wie die hohen Geflügelpreise zustande kommen.) Ein Berliner Bankdirektor teilt einem dortigen Blatt mit, daß er in einer bekannten Berliner Geflügelhandlung eine Poularde zum Preise von 3,75 Mark das Pfund kaufte. Gleichzeitig erhielt er aus einer Handlung in Deutsch=Eylau eine Poularde zum Preise von 1,30 Mark das Pfund. Der Bankdirektor, der der Zeitung die Quittungen im Original vorgelegt hat, trug beide Poularden zu dem Inhaber eines großen Berliner Weinrestaurants und ließ sich durch dessen Küchenchef bestätigen, daß beide Tiere der Qualität nach durchaus gleichwertig seien.— Also von Eylau bis Berlin eine Preissteigerung von annähernd 200 Prosenk. **(Die Beeren=Ernte im Sauerlande.) Ganz erhebliche Einnahmen sind den Bewohnern der Gebirgsdörfer im Sauerlande in diesem Jahre durch die Beerenernte zugeflossen, Besonders ergiebig war der Ertrag der Himbeeren, aber auch die Preiselbeeren waren gut geraten. Der Absatz der Beeren erfolgte zumeist an die Fruchtsaftpressereien, teilweise wurden sie auch in die Städte des Industriebezirks geliefert. ** Hennen, 24. Okt.(Beförderung und Auszeichnung.) Der Lehrer Gust. Steineck von hier wurde zum Leutnant befördert. Für hervorragende Tapferkeit wurde er durch Verleihung des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. ** Schüren, 23. Okt.(Durch Ueberfahren) erlitt der Arbeiter Bunte von hier auf der Aplerbecker Hütte so schwere Verletzungen an den Beinen, daß er noch am Tage seiner Einlieferung ins Krankenhaus verschied. ** Wellinghofen, 23. Okt.(Todessturz.) Der 11jährige Sohn des Bergmanns Richard Heubel, Wellinghoferheide, stürzte beim Herunterwerfen von Heu und Stroh durch die Balkenluke des Landwirts Schulte=Wellinghofen auf die Tenne, brach das Genick und war sofort tot. * Menden, 23. Okt.(Lieb Vaterland magst ruhig sein!) Dem Stadtverordneten Rosier, der sich im Felde befindet, wurden gestern drei Kinder geboren; dem Fabrikanten H. Arens am gleichen Tage zwei Kinder. — Gegen das Hamstern. Nicht oft und nicht scharf genug kann das Vorgehen jener gegeißelt werden, die, auch in dieser schweren Zeit nur an sich denkend und keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmend, mit gut gefüllten Geldbeutels und unter Anwendung aller möglichen Kniffe und Listen große, über den jeweiligen Bedarf weit hinausreichende Vorräte von Lebensmitteln aufstapeln und zwar nicht nur von solchen, die in reichlichen Mengen vorhanden sind— das wäre nicht so schlimm— sondern auch von solchen, die knapp bemessen sind. Ja, gerade auf diese stürzen sie sich. Man denke nur an Fett! Es wäre doch zu schrecklich, wenn sie einmal etwas entbehren müßten— was sage ich, einmal ihre Speisen nicht so zubereiten und ihre Eßlust nicht so befriedigen könnten, wie sie es gewohnt sind! Was kümmern sie ihre Mitmenschen, die nicht über soviel Geld wie sie verfügen und sich nicht so wie sie versorgen können! Was scheert es sie, daß durch ihr rücksichtsloses Vorgehen eine immer größere Knappheit und damit eine weitere Preissteigerung hervorgerufen wird! Leider erfaßt dieses unverantwortliche Vorgehen immer weitere Kreise. Das schlechte Beispiel wirkt. Leute, die sich bisher vom Hamstern ferngehalten haben, verlegen sich darauf mit der— freilich durchaus nicht stichhaltigen— Begründung, daß, wenn diese und jene keine Rücksicht nähmen, sie auch keine zu üben brauchten. Und man kann sicher sein, daß all diese Menschen sich am meisten darüber aufhalten und am lautesten darüber schelten, daß alles so teuer ist. Daß sie selbst diese Teuerung mitverschulden, das kommt ihnen nicht in den Sinn oder das wollen sie nicht einsehen. Ja, sie sind die„Lebensmittelwucherer“ unter den Verbrauchern, denen durch behördliche Maßnahmen ebenso das Handwerk gelegt werden müßte, wie den„Wucherern“ in Handel und Produktion. Büchertisch. Alle unter dieser Rubrik besprochenen Bücher sind in der Carl Braus'schen Buchhandlung zu haben. Weltordnung und Weltkrieg. Eine Kriegsbroschüre von Raimund Eberhard(Landrichter in Schwerin 7. M.) Richard Mühlmann Verlagsbuchhandlung(Max Grosse, Halle, Saale). Elegant kart. Mk. 1,50. Ordnung regiert die Welt, Ordnung auch trotz des jetzigen Weltkrieges, auch im jetzigen Weltkriege, eine Ordnung höherer Art, an die wir nur ahnenden Herzens im Glauben heranreichen, auf die hin aber unser sorschender Verstand uns in Physik und Metaphysik, Erkenntnistheovie und Ethik Richtlinien aufweist, eine Ordnung der Welt in Gott, in der Er, der allein Seiende, sein Wesen auswirkt, eine Ordnung des Guten und der Gerechtigkeit, die die Menschheitsgeschichte und alles Sein und Geschehen durchwaltet. Das ist der Inhalt des oben genannten Werkes. Kartoffel=Auflauf. Zutaten: 125 Gramm gekochte, geriebene Kartoffeln, 125 Gramm Zucker, 4 Eier, 1 Eßlöffel voll Kartoffelmehl, 1 Päckchen Reese=Backwunder, die abgeriebene Schale einer halben Zitrone. Zubereitung: Zucker und Eidotter rührt man schaumig, fügt die geriebenen Kartoffeln, Kartoffelmehl, Backwunder und Zitronenschale hinzu und zuletzt den steifen Eiweißschnee. Man füllt die Masse in eine gut gefettete Auflaufform und bäckt ½ Stunde. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwer## M SEEE I S Nr. 250. Beilage. Montag, 25. Oklober 1915. Antücheet TeacAn! Die Teuerung. war vorauszusehen, daß mit dem Herannahen des zweiten Kriegswinters die Preise unserer wichtigsten Nahrungsmittel weiter kräftig anziehen würden. Wie selbst in allen am Kriege nicht beteiligten Ländern, so mußten natürlich auch in Deutschland die Folgen der von Grund aus veränderten Marktverhältnisse mit der Zeit sich immer mehr bemerkbar machen; Absperrung vom Ausland, und zwar nicht nur vom feindlichen, Verteuerung aller Rohstoffe, Verringerung der Zahl der Arbeitskräfte, Verschiebung der ganzen heimischen Produktion nach der Seite des Kriegsbedarfs— das sind Ursachen von so grundlegender Bedeutung, daß keine Volkswirtschaft der Welt durch sie hätte unberührt bleiben können. Es war von vornherein vollkommen klar und unbestritten, daß bei dieser Lage der Dinge auch der Lebensmittelmarkt unter Kriegsrecht gestellt werden mußte, und weder der Bundesrat noch die einzelstaatlichen Regierungen noch auch die Gemeindeverwaltungen haben es schon im ersten Kriegsjahre an tiefgreifenden Verordnungen der verschiedensten Art fehlen lassen. Sie mögen nicht überall auf den ersten Hieb das Nichtige getroffen haben, was bei der Neuartigkeit dieser ganzen Kriegsfürsorge kaum zu verwundern ist, im großen und ganzen aber haben sie gute Arbeit geleistet und das Durchhalten in der Heimat gewährleistet, ohne das alle Tapferkeit unserer Brüder im Felde vergeblich gewesen wäre. Trotzdem hat, seitdem die Milch knapper und die Butter teurer geworden ist, wieder in allen Teilen Deutschlands ein erbitterter Feldzug gegen die Regierung eingesetzt, als wenn diese überhaupt noch gar nichts zur Bekämpfung der Lebensmittelteuerung getan hätte und als brauchte sie nur mit dem kleinen Finger zu winken, um die Preise nach unten fallen zu lassen. Auch die altbekannten Vorwürfe der verschiedenen Berufsstände und=gruppen untereinander kehren wieder: der Eigennutz des Bauern und die Profitsucht des Großhändlers, die Dividendenschneiderei der Molkereien und die Preistreibereien des Kleinhändlers werden für die unerfreulichen Erscheinungen verantwortlich gemacht. Gehen auch alle Angriffe zweifellos von der ehrlichen Absicht aus, die Zustände namentlich für die unbemittelten Kreise der Bevölkerung erträglicher zu gestalten, so laufen doch fast überall so viele Uebertreibungen und Ungrechtigkeiten mit unter, daß neben dem Nutzen, den wir von dieser Agitation erhoffen wollen, auch mancherlei Schaden gestiftet werden muß. Regierung und Behörden müssen sich ja natürlich auch allerhand Schmeichelhaftes gefallen lassen, gegen das sie sich nicht einmal sonderlich zur Wehr setzen, weil sie im Augenblick viel Wichtigeres zu tun haben. Wenn sie wollten, könnten sie wohl jeden Tag neue Verordnungen zu Dutzenden herausbringen, und wenn man die Masse der bisher erschienenen Gesetze, Bekanntmachungen und Verfügungen auf diesem Gebiete überblickt, muß man wirklich gestehen, daß darin nicht zu wenig geleistet worden ist. Aber es kommt doch in erster Reihe darauf an, verständige Maßnahmen zu treffen. Nun ist Deutschland kein einheitlicher Wirtschaftskörper; hier überwiegt der industrielle, dort der landwirtschaftliche Charatter des Landes, hier der Groß=, dort der Kleinbetrieb, hier die gewerbliche, dort die Eigenproduktion. Auch Gewohnheiten und Lebensbedürfnisse des Volkes sind im Norden vielfach anders gestaltet, als im Süden, die Großstadt will anders behandelt sein, als die Kleinstadt, und die verschiedenen Einzelstaaten besitzen ihre eigenen Einrichtungen, über die man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Hier immer die richtigen Mittel und Wege zu finden, um kein berechtigtes Interesse zu verletzen, ist gewiß eine schwierige Aufgabe. Auch die notwendige Arbeitsteilung zwischen Reichs= und Staatsbehörden auf der einen und städtischen Verwaltung auf der anderen Seite ist eine heikle Sache, so sehr man sich auch längst darüber im klaren ist, daß beide Aufsichtsinstanzen in den offenen Markt eingreifen müssen, wenn man vorwärts kommen will. Genug, es fehlt nirgends am guten Willen, und nirgend werden falsche Rücksichten auf Interessen zweiter Ordnung genommen gegenüber dem unbedingten Gebot der Stunde, die Volksernährung auch für den zweiten Kriegswinter sicherzustellen. Wohl aber ist in der Bevölkerung hier und da immer noch die rechte Einsicht in unsere Lage zu vermissen. Wir müssen nun einmal gewisse Einschränkungen und Erschwerungen des Verbrauchs willig auf uns nehmen, weil die Verhältnisse stärker sind, als der stärkste Regierungsoder Kommandowille. Und die Bemittelten sollten mit ihren Wünschen und Klagen etwas bescheidener und zurückhaltender sein, weil sie sich immer noch auf andere Weise zu helfen wissen, während die Unbemittelten, die Kranken und die Schwachen ganz und gar auf den Schutz der Behörden angewiesen sind. Wir stehen vor neuen umfassenden Maßnahmen der Regierung, die alles bringen werden, was zur Erleichterung der Lage beitragen kann. Darüber hinaus soll aber auch das Volk selbst mit Hand anlegen durch vernünftige Selbstbeschränkung in den Gegenständen des täglichen Bedarfs. Daß auf diesem Gebiete namentlich in der Großstadt noch immer recht viel gesündigt wird, unterliegt leider keinem Zweifel. Lord Sydenham wies auf die technischen Schwierigkeiten hin. Bei den Abwehrgeschützen würde es anders, wenn sie von Mannschaften bedient würden, die sich in den Schützengräben Erfahrung in der Bekämpfung feindlicher Flugzeuge erwarben. Die Einschränkung der Straßenbeleuchtung ging zu weit. Der Redner betonte den Unterschied in der Verteidigung von London und Paris und beklagte, daß lange Zeit zur Fassung einer ordentlichen Organisation zur Abwehr nichts geschah. Selbst die jetzige Organisation scheine unzuverlässig zu sein. Der Herzog von Davonshire erklärte, die Admiralität habe keinen Beweis dafür, daß ein Luftschiff herabgeschossen sei. Die Beschränkung der Beleuchtung sei vorteilhaft gewesen. Die Regierung täte ihr Bestes, um die Verteidigung zu vervollkommnen. Die vorherige Warnung sei unzweckmäßig, da sich dann noch größere Zuschauermengen auf den Straßen versammeln würden. Die Bedeutung des Luftangriffes auf England. WTB London, 24. Oktober. Die Wochenschrift „Truth“ spottet darüber, daß viele Engländer die Luftangriffe auf die niedrigste Stufe des wilden Blutdurstes hinstellen. Das Blatt betont, daß sie tatsächlich einen militärischen Zweck verfolgen, nämlich, in England die unwiderstehlichen Forderungen nach Verteidiigungsmaßregeln hervorzurufen, die die Regierung zwänge, große Aufwendungen an Material und Soldaten zu machen, die dem Schlachtfelde auf dem Kontinent entzogen würden. Ungeheure Aufwendungen wären nötig, um die Städte, unzählige Arsenale, Magazine und Munitionswerke zwischen London und Edinburg zu schützen und Hunderte schwerer Geschütze und große Vorräte an Munition, sowie eine Flugzeugflotte, viele Tausend Soldaten. Das Blatt fährt fort: Da England das alles dem Schlachtfelde nicht entziehen kann, ist es einfach lächerlich, von der Bildung einer großen Luftflotte zu reden, um als Vergeltung weit hinter der deutschen Front Frauen und Kinder zu töten, zumal sich Deutschland deshalb keineswegs enthalten würde, weiter Luftschiffe nach England zu schicken. WTB London, 24. Okt. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses sagte Lord Strachie: Die Abwehrgeschütze gegen die Luftschiffe scheinen am letzten Mittwoch erfolglos gewesen zu sein, wie in den früheren Fällen. Die Beschränkung der Beleuchtung scheine nicht die geringste Wirkung zu haben. In Paris wurden vorzügliche Maßnahmen gagen Luftschiff=Streifzüge getroffen. Die Erklärung im Unterhause, daß nur drei Flugzeuge während der Luftangriffe aufgestiegen seien, klang fast spaßhaft. —888— Treue Bundesbrüderschaft. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ gibt die Ausführungen des„Fremdenblattes“ gegen die in den feindlichen Ländern gemachten Versuche mieder, zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn Zwietracht zu säen, und bemerkt dazu: Wir begrüßen obige Auslegung des Wiener „Fremdenblattes“ mit aufrichtiger Befriedigung. Zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn bedarf es keinerlei Aufklärung, weil es kein Mißverständnis gegeben hat und keine, gibt. Solche Mißverständlichkeiten konnten zwischen den zwei verbündeten Kaisermächten nicht entstehen. Die Vorgeschichte des Krieges ist für jeden ehrlichen Beurteiler vollkommen durchsichtig, und während des Krieges beherrscht uns und unseren Bundesgenossen ohne Schwanken der einheitliche Wille und das gemeinsame Ziel, unseren Völkern eine freie, glückliche Zukunft zu verbürgen und alle Kräfte einzusetzen. In den feindlichen Ländern wird vorerst die Aufhellung der durch Lügen verfinsterten geisti“ gen Atmosphären kaum zu erhoffen sein. Hiergegen ist durch die unübersteigliche Sperre wider die Wahrheit Vorsorge getroffen. Es wird aber einmal der Friede kommen und mit ihm die Abrechnung der irregeleiteten Völker, mit denen, die sie ins Verderben geführt. Dann werden die Feststellungen, wie sie das„Fremdenblatt“ enthält, nicht nur geschichtlichen Wert haben, sie werden als Kinder der Wahrheit auch in den uns jetzt feindlichen Staaten den Kampf gegen die Lüge und die friedensführenden Bestrebungen erleichtern. Die Feststellungen werden auch künftig um so größeres Gewicht haben, als sie mitten im Flusse der Ereignisse geschehen sind und durch diese Ereignisse selbst wirksam unterstützt werden. Die Zukunft wird lehren, wie unerschütterlich die Interessengemeinschaft Deutschlands und Oesterreichs=Ungarns aus dem Kriege hervorgehen wird. Sie wird ein festes Fundament bilden, auf dem der Friede Europas wahrhaft sicher ruhen wird.(WTB.) Bombenwürfe auf Luxemburg. Französischer Ueberfall einer neutralen Stadt. Durch Wolffs Telegraphisches Bureau wird folgende amtliche Auglassung verbreitet: Die näheren Nachrichten, die cus Luxemburg über den französischen Fliegerangriff vom 3. Oktober eingetroffen sind, legen von der Skrupellosigkeit des französischen Ueberfalls auf die neutrale Hauptstadt beredtes Zeugnis ab. Schon in der Nacht vom 22. zum 23. August 1914 hatten die Franzosen in der Nähe des Bahnhofes Fliegerbomben geworfen. Diesmal aber unternahmen sie den Angriff in der verkehrsreichen Vormittagsstunde zwischen 8 und 9 Uhr und richteten ihn auf die belebtesten Straßen mitten in der Stadt. Soviel festgestellt werden konnte, ist der unverantwortliche Ueberfall von vier französischen Fliegern ausgeführt worden, die nicht weniger als 18 Bomben, darunter auch Brandbomben, niederfallen ließen. Von den abgeworfenen Geschossen fielen acht in das Zentrum der stadt, sechs in die bewohnten Außenbezirke. Daß unter diesen Umständen das angerichtete Unglück nicht noch größer war, ist sicherlich nicht Schuld der Franzosen. Eine Bombe, die an der Ecke des Theaterplatzes und der Casinostraße niederfiel, verletzte eine Modistin am Bein, eine andere beim Pfarrhaus von St. Michael drei Männer: zwei Feldwebel im Musikkorps der Luxemburgischen Freiwilligenkompagnie und einen Arbeiter. Der eine Feldwebel— übrigens ein Belgier— hat einen Knochenbruch am rechten Bein davongetragen. Der verursachte Sachschaden, der unter anderem das Pfarrhaus von St. Michael und das Haus der St. Paulsgesellschaft betroffen hat, ist nicht unbedeutend. An einer Stelle entstand ein Brand, der freilich bald gelöscht werden konnte. Der Straßenbahnverkehr im Zentrum der Stadt wurde auf Stunden unterbrochen. Die Entrüstung der neutralen, friedlichen Bevölkerung Luxemburgs über diesen frivolen Angriff ist begreiflich und berechtigt. Das„Luxemburger Wort“. stellt in seinem lebhaften Einspruch noch besonders fest, daß der ganze Angriff nicht die geringste militärische Wirkung gehabt habe und fragt:„Wozu eine derart sinnlose Schießerei?" Das Blatt gibt der Zuversicht Ausdruck, daß die Leiter des Luxemburgischen Staates es verstehen würden, von allen Kriegführenden die Rücksichten der Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu erwirken, auf die die neutrale Bevölkerung Anspruch habe. Willkommenste Liebesgabe! N2324 4 S S 810 = 3¾ 4 5 S 8 10 Pfh. d. Stf Preis: Trusffrei! Im Schatten der Peterpaunlsfestung. Roman von Hermann Gerhardt. 27 „Margarete!" Mehr brachte das Mädchen in der ersten Bestürzung nicht über die Lippen. Aber im nächsten Augenblick brach ein Strahl innigster Frende aus ihren Augen.„„ 1.8 g0, „O, wie schön, wie herrlich! rief sie aus.„Welch ein Glück!" Stürmisch umarmte sie die Freundin. „Jetzt bleiben wir immer zusammen!“ „Ich wußte es ja,“ sagte Margarete bekümmert.„Du nimmst es gleich als vollendete Tatsache, aber, mein liebes Kind, das ist es noch längst nicht! Ich habe mein Jawort noch nicht gegeben und Du mußt Dich auf die Möglichkeit gefaßt machen, daß wir— uns vielleicht doch wieder treuneu müssen!" „O, bewahre, daraus wird nichts! Du wirst hübsch artig„Ja“ sagen und Papa heiraten, und wir werden alle vergnügt zusammen leben bis an unser Ende!— Was für ein famoser Gedanke von Papa! Ich begreife nicht, daß ich nicht selbst schon lange darauf gekommen bin. Es lag doch auf der Hand, daß er sich in Dich verlieben mußte." „Ach, warum habe ich es Dir nur jammerte Margarete.„Du verstehst eben nicht, was es heißen will, ohne Liebe zu heiraten.“ „Aber weshalb solltest Du Papa denn nicht lieben können? Er ist doch gut und klug und sieht auch gut aus. Das wird allgemein gefunden.“ „Gewiß, aber damit ist noch nicht alles gesagt. Man kann einen Menschen achten und bewundern und ihn dennoch nicht lieben.“ „Du wirst ihn aber lieb gewinnen,“ beharrte Natia, Du muß es— Du mußt es!“ Margarete seufzte. Sie hattedas Gefühl, als würde sie von einer undurchdringlichen Hecke ringsumeingeschlossen. „Ich muß tun, was das Richtige ist,“ sagte sie, „und Du sollst mir dabei helfen." Da schmiegte sich Katia an ihre Seite und sie lehnten ihre Wangen aneinander. „Es wird wohl so sein müssen," dachte Margarete;„was verschlägt's auch, wenn sie alle dadurch glücklich werden! Gut und freundlich ist er ja.“ Ihr Herz aber lag ihr wie Blei in der Brust, währenddes Katia sich damit befaßte, die schönsten Luftschlösser zu bauen. Werner, natürlich würden er und sie sich von jetzt ab beim Vornamen nennen, mußte sich in Petersburg niederlassen und würde ein berühmter Arzt werden. Ihre Freundschaft würde sich immer fester knüpfen, es würde keine Mißverständnisse und keine Entfremdung mehr zwischen ihnen geben. Und Madame! Als sie bei dieser angelangt war, vermochte Katia ihre Gedanken nicht mehr für sich zu behalten. „Madame wirst Du doch auf jeden Fall fortschicken? O das wird prachtvoll! Sie ist imstande und kratzt Dir die Augen aus!“ „Katia!" rief Margarete vorwurfsvoll, aber sie mußte sich auf die Lippen beißen, um nicht zu lachen.„Die Nachricht wird sie treffen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel!“ fuhr Katia fort.„Ich muß unbedingt dabei sein, wenn sie es erfährt.“ „Plötzlich sprang sie auf:„Margarete! Weißt Du was? Ich werde heute bei Madame Tee trinken. Ich bin gerade dazu aufgelegt. Kommst Du mit““ 6ue Lam Gäu#. Sie war ganz aus dem Hauschen. So wenig dieser Vorschlag Margaretes Stimmung entsprach, so stand sie doch bereitwillig auf, um Katias neit erwachter Lebenslust keinen Dämpfer aufzusetzen, und beide begaben sich nach unten. Madame de Federowski warda, und auch Litschkoff war zur Teestunde erschienen. Alles gratulierte Katia zu ihrer Genesung. Und diese selbst war von einem Uebermmt, einer Ausgelassenheit, wie man sie gar nicht an ihr kannte oder doch seit langer Zeit nicht mehr bemerkt hatte! Sie nahm regen Verantwortlich für die Redaktion Friedrich Kraas, Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte, Anteil an der Unterhaltung,erwiderte die teiluehe]„Während Du vorhiun mit Dir selbst beschöfVilsontsky mit saum#tigt warst,“ fuhr er unbekümmert fort,„habe ich menden Erkundigungen der P#tsonbeg mit kaum verstecktem Spott und wußte sie so zu argern, daß diese schließlich ihre Zuflucht wie üblich, zur Migräne nahm. Ihre Freundin brach denn auch bald auf und war von Litschkoff hinausbegleitet. „Wir sehen Dich doch heute bei Tisch, Katia?“ hauchte die Pilsontsky, ihren schmerzenden Kopf stützend, da die Mädchen sich auschickten, sie gleichfalls zu verlassen. „Gewiß!" versetzte Katia.„Und nicht wahr, liebe Madame, Sie tun etwas, daß Ihre Kopfschmerzen vergehen? Wenn es von den Nerven kommt, ist Riechsalz das Beste!" Allein gelassen, ballte Madame ihr Taschentuch in den Händen zusammen. Wären die Spitzen daran nicht so wertvoll gewesen, sie hätte es zerrissen. Ihre Augen funkelten und sie reckte ihren Hals wie eine Schlange. „Sie hat mich verhöhnt, das jämmerliche, kleine Geschöpfl zischte sie.„Wie ich sie hasse!" Während sie noch dalag, die Hand an die Seite gepreßt, und nach Luft rang, trat ihr Bruder ein. „Nadia, Nadia!“ sagte er vorwurfsvoll,„ich muß mich über Dich wundern. Denke doch drau, wie Du Dir mit solchem Gebahren schadest! Glaube mir, nichts macht einen so alt, wie Emotionen. Sieh mal, ich—„ Tm „Hast Du gehört: Hast Du bemerer?“ unterbrach sie ihn. „Ich habe alles gesehen und alles bemerkt. „Das tne ich stets,“ gab er gelassen zurück.„Es kostet ja nichts, ist amüsant und kann unter Umständen nützlich sein.“ „Du hast also gehört, wie dieser Gelbschnabel sich über mich mockiert hat?“ „Sie hat den Spieß umgedreht. Es ist bedauerlich Schwesterchen, daß Du Dich so wenig beherrchen kouuft. Len Ous mite, inem mef, „Du hast gut reden, Du mir Deinem Phlegma.“ Litschkoff zuckte die Achseln. meine Beobachtungen gemacht.“ Die Pilsontsky richtete sich auf. „Es ist aber etwas vorgefallen, Nadia,“ versetzte er bedeutsam hinzu. „Was— was ist vorgefallen?" „Ja, wennn ich erst das wüßte; aber ich bringe es schon noch heraus! Die Deutsche ist irgerndwie damit verwickelt, das ist meine feste Ueberzeugung.“ „Die Deutsche? Wie kommst Du auf die Idee?“ „Katia war offenbar über irgend etwas in freudiger Aufregung. Und die Deutsche beobachtete sie ängstlich und unruhig, als ob sie fürchtete, es könnte etwas verraten werden. Ab und zu wurde ein Blick zwischen ihnen gewechselt.“ Er überlegte, während erseinen hübschen Schnurrbart zwischen den Fingern drehte; dann fuhr er laut denkend fort:„Sie ist sehr anziehend— Biruleff für dergleichen sehr empfänglich. Er sieht sie täglich, wenn er zu seiner Tochter geht. Wer weiß?“ „Unsinn! Sie ist kalt wie Marmor, und stolz und unnahbar wie— Selbst er würde nicht den Mut finden—“ „Was Biruleff sich einmal in den Kopf gesetzt hat, das führt er auch durch.“ „Du glaubst, er würde sie heiraten? Nie und nimmer! Er würde dadurch auch beim Zaren in Unguade fallen. Selbst wenn er wollte, könnte er es nicht." „Momentan kann und darf er alles. Erist dem Staat unentbehrlich.“ Die Pilsoutsky erhob sich.„Das ist ja alles Unsinn,“ sagte sie wegwerfend, aber mit bleichen Lippen. „Nun, wir werden ja sehen,“ gab Litschkoff zurück. Aber laß Dir raten, Nadit. Sei auf Deiner Hut. Du hast mehr Gelegenheit, wie ich, Beobachtungen zu machen.“. 231,10 Herren- u. Knaben-Kleidung kaufen Sie sehr vorteilhaft in dem Spezialhaus für Herren- und Knaben-Kleidung der Firma H. EICR& Collp. Ostenhellweg 23(gegenüber I. Fischer) in Dortmund. Strohhäcksel Kleehäcksel Torfmelasse Häckselmelasse Zuckertutter Maisschrot Kartoffelflocken Maisfuttermehl empfiehlt 4981 L. Weinberg. Eihung des Avien Rirenzes (einschl. Familien= am Freitag, den 29. Oktober d. J., nachmillags 6 Uhr im Stadiverordneten=Sitzungssaale des neuen Rathauses. Um pünktliches und vollzähliges Erscheinen wird ersucht. Schwerte, den 23. Oktober 1915. Der Bürgermeister: 4971 Rohrmann. 10 Prozent Rabatt gebe ich auf Betten während der Kriegszeit Gute Betten soll man nur in einem reellen Geschäft kaufen, weiches seit Jahren diesem Artikel ganz besondere Sorgfalt zuwendet. Doppeltgereinigtestaubfreie Federn. Starker federdichter Barchent. Verkaufe unter langjähriger Garantie jedes Bettes: Vollständiges 1½ schläfiges Ober= oder Unterbett mit 7 Pfund gereinigten Federn gefüllt..... 7,00 und 9,00 Mk. Vollständiges 2schläfiges Ober- oder Unterbett mit 10 Pfund gereinigten Federn gefüllt. 12,50 Mk. Vollständiges 2schläfiges Ober- oder Unterbett mit 10 Pfund gereinigten Federn gefüllt... 15,50 Mk. Vollständiges 2schläfiges Ober- oder Unterbett mit 10 Pfund gereinigten Halbdaunen gefüllt....... 17,50 Mk. Grosses 2schläfiges ber- Pfühl a mit 3 Pfund gereinigten Federn gefüllt.. 4,00 Mk. 1 Kissen mit 2 Pfund Federn gefüllt..... nur 1.95 Mk. Grosses Kissen mit 2 bis 3 Pfund gereinigten Federn gefüllt 2,00 2,50 u. 3,00 Mk. Bessere 1- und 2schläfige vollständige Betten von 50,00—120 Mark. Auf Wunsch Füllung der Betten im Beisein der Käufer. — Betten mit weniger Inhalt entsprechend billiger.— Wilhelm Sasse Nachtf., ### Schwerte, Hüsingstrasse 8. Meiallbelten an Private Katalog frei Holzrahmenmatr., Kinderbetten Eisenmöbelfabrik Suhl i. Th. Traber-Eriele liefert schnell und sauber Ruchdirusckarei&Ep; Rraus Bekanntmachung. Gemeinde Wichlinghofen. Die Wahlen zur regelmäßigen Ergänzung der GemeindeVerordneten für die Gemeinde Wichlinghofen finden am Dienstag, den 30. November d. Is. in dem Lokale der Wirtin Wilwe Arnds zu Wichlinghosen und zur gleichen Zeit eine Ersatzwahl statt, Es scheiden mit Ablauf dieses Jahres aus: Aus der II. Abteilung Herr Maschinenwärter Gustav Hunscher zu Wellinghoferheide und aus der I. Abteilung Herr Landwirt Louis Schmidt zu Wichlinghosen. Ausgeschieden sind bereis der von der III. Abteilung bis 31. Dezember 1919 gewählte Herr Bergmann Louis Osthoff und der von der I. Abteilung bis 31 Dezember 1917 gewählte Herr Landwirt und Brennereibesitzer Eugen Voersie. Osthoff ist verzogen und Voerste ist zum Gemeindevorsteher gewählt Die Wahlen finden wie folgt statt: von vorm. 10—10½ Uhr und nachmittags von 4—4½ Uhr für die III. Abteilung, von vormittags 10½—11 Uhr und nachmittags von 5—5½ Uhr für die II. Abteilung und von 6 Uhr ab für die l. Abteilung. Die Wahlen werden von denselben Abteilungen vorgenommen, von denen die Ausscheidenden gewählt waren. Es hat mithin in diesem Jahre die III. Abteilung 1. die II. Ableilung 1 und die I. Abteilung 2 Gemeindeverordneten zu wählen Das Verzeichnis der stimmberechtigten Gemeinde=Eingesessenen ist vom 27. Oktober 1915 auf 4 Wochen bei dem Herrn Gemeinde=Vorsteher zur Einsicht offen gelegt. Reklamationen gegen dasselbe, welche bei dem Herrn Vorsteher Voerste anzubringen sind, machen die spätere Wahlhandlung nur dann ungültig, wenn erst nachher eine solche Abänderung des Verzeichnisses verfügt wird, durch welche der Gewählte die absolute Stimmenmehrheit werliert. Zur Teilnahme an der Wahl(Gemeinderech!) sind nur diejenigen Mitglieder der Gemeinde berechtigt, welche I. preußische Untertanen und selbstständig sind, II. seit einem Jahre 1. keine Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln empfangen, 2. die sie betreffendenden Gemeindeabgaben gezahlt haben und 3. von ihrem Grundbesitz in der Gemeinde mindestens 6 Mk. Prinzipal=Grundsteuer entrichten oder zu mindestens 6 Mk. Einkommensteuer bezw. 4 Mk. fingierter Einkommensteuer veranlagt sind. Wellinghofen, den 21. Oktober 1915. 4968 Der Amtmann: Hartung. aus ArF. Daul v. Hindenburg Ein Lebensbild von Bernhard von Hindenburg. Die Lebensbeschreibung unseres Generalfeldmarschalls aus der berufenen Feder seines jüngeren Bruders. Mit 43 Bildern, — Preis 1 Mark— Eleg. geb. 2 Mk. In Leder 3 Mk. Enntser Teehsele Wedeigen Von Dr. Okto Weddigen. Eine lebendige Schilderung der kurzen Heldenlaufbahn des unvergeßlichen Führers von„U9- u.„U 29“. Mit 10 Abbildungen Preis 1 Mark. Von Kapitänleutnant v. Mücke. Ein Buch der Tatsachen. Packend schildert der Verfasser seine abenteuerliche Fahrt auf See und den gefahrvollen Jug von Hodeida durch die arabische Wüste. Geheftet 1 Mark. Elegant geb. 2 Mark. Die werdende Macht Roman von Okto von Gollberg. Gottberg hat mit diesem vor Ausbruch des Krieges vollendeten Roman das Hohelied auf unsere herrliche Marine gesungen. Künstlerisch geb. 4 Mk. Gehestet 3 Mk. Mit den Türken an der Front Der Kriegsberichterstatter des„Berliner Lokal=Anzeigers“ E. Serman schildert in dem lebensvollen Buch seine abenteuerlichen Erlebnisse auf den türkischen Kriegsschauplätzen Preis 1 Mark. König und Kärrner Roman von Rudolph Straß. Ein Preislied auf den sonnigen Humor der fröhlichen Pfalz und die quellende Riesenkraft der deutschen Friedensarbeit. Künstlerisch geb. 5 Mk. Geheftet 4 Is Adjutant durch Frankreich und Belgien Der Verfasser, Otto v. Gotlberg, erzählt als Mitkämpfer in packender Darstellung seine Erlebnisse und Abenteuer in Feindesland. Preis 1 Mark. Singendes Schwert Lieder von Joseph von Lauff. Sammlung der Kriegslieder des vaterländischen Dichters, der in glühender Begeisterung die Helden unserer großen Jeit feiert. In künstlerischem Einband 1 Mk. 25 Pfg. Das deutsche Herz Feldpostbriefe unserer Helden Der Krieg von unseren Kriegern selbst erzählt! Das ist der Reiz dieser Sammlung aus Ost und West, von See und Übersee In künstlerischem Einband 2 Mark. Scherls Jungdeutschland=Buch 1915. Der neue Jahrgang von Scherls Jungdeutschlandbuch 1915“, wiederum herausgegeben von Major Maximilian Bayer und mit Geleitworten von Generalfeldmarschall Dr. Freiherrn von der Goltz, enthält von namhaften Autoren wie General der Kavallerie von Bernhardi, Karl Bleibtreu, Ludwig Ganghofer. Sven Hedin, Paul Oskar Höcker, Wirkl. Geh. Oderregierungsrat Dr. A. Mathias. Gg. Frhrrn. v. Ompteda, Konteradmiral z. D. P. Schlieper u. a. prachtvolle Erzählungen und Aufsätze, packende Episoden aus dem Kriege, flammende Kriegsgedichte und eine Schilderung der Ursachen des Krieges. Jeder deutsche Junge wird das von ersten Künstlern glänzend illustrierte, herrliche Buch mit Begeisterung lesen, Unterhaltung, Belehrung und Erhebung in ihm finden. : In künstlerischem Geschenk=Einband 4 Mark. Kaiser Wilhelm II. und die Marine Prachtwerk Zehr doppelseitige farbige Bilder und 120 Zeichnungen von Professor Willy Stöwer. Text von Admiralitätsrat G. Wislicenus Folioformat. In Leinen gebunden 5 Mk. Tandsturm Kriegsgesänge v. Hans Brennert Ein köstliches Sammelbuch frischer, volkstümlicher Gedichte und Soldatenlieder, teilweise mit Melodie und Begleitung. Preis 1 Mark. Deutsche Heldenlieder Gedichte aus dem Kriegsjahr 1914. Auswahl patriokischer Lieder, die Deutschlands Söhne in den ersten Kriegsmonaten im Felde und auch daheim gesungen haben — In künstlerischem Einband 2 Mark— Kriegs=Album Mehrere hundert Bilder von den heldenmütigen Kämpfen der verbündeten Armeen und unserer Marine Erster Band: 22. Sonderheft der„Woche“ Umfaßt die Zeii vom Beginn des Krieges bis Ende November 1914. — In künstlerischem Einband 3 Mark.— Zweiker Band: 23. Sonderheft der„Woche“ Umsaßt die Zeit von Anfang Dezember 1914 bis Ende April 1915. — In künstlerischem Einband 3 Mark.— Scherls Jungmädchen=Buch Ein zeitgemäßes Jahrbuch. Scherls Jungmädchen=Buch, das jetzt zum erstenmal erschienen ist, enthält für Mädchen im Alter von 18 bis 17 Jahren eine unübertroffene Sammlung erzählender und belehkender Beiträge aus der Feder hervorragender Schriftstellerinnen, gesammelt und herausgegeben von Lotte Gubalke. Das Buch, das mit der faden Backfischliteratur nichts gemein hat, trägt dem Ernst der Zeit Rechnung, ohne außer acht zu lassen, was ein junges Herz erfreut. Es bringt eine Weltanschauung zum Ausdruck, die die Pflichterfüllung als unversiegbare Freudenquelle hinstellt. Schulrat Dr. I. Wychgram, Auguste Supper, Luise Koppen, Agnes Harder, Frida Schanz Ida Boy=Ed. Freiin von Le Fort. Felicitas Leo und andere Namen bürgen für den hohen literarischen Wert des Inhalts, dem sich der prächtige Bilderschmuck von ersten Künstlern würdig einfügt. In künstlerischem Geschenk=Einband 4 Mark Ja bezlehen dnrch die Bachhandinng Ent Beaus Große Marktstraße 3—5. 2 B SSSBSSGDS““ *eTasagussgo * S-SnGTARE S5e bogig. PSSSSGSSTIS S 8 S* à 25 —. g. S E 2 S S• 2 S S S** S• 0 S S 50— 8** Gß 9 ∆ S S Wie die deutsche Frau zum Wintersport kam. Das„Frauenzimmer=Lexikon", das im Jahre 1715 ein gewisser Amaranthes zu Nutz und Frommen des schönen Geschlechtes erscheinen ließ, bietet uns ein wirklich lückenloses Bild vom Leben und Treiben einer Dame zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Bättert man aber dies umfangreiche Werk daraufhin durch, was hier etwa von den Wintervergnügungen der Frauenwett verraten wird, so findet man nur eine ausführlichere Betrachtung über Schlittenfahrten. „Ist ein Divertissment und Zeitvertreib vor das Frauenzimmer," heißt es,„da sie sich von einem Mannesvolck auf einem mit allerhand Zierraten ausgeputzten Schellenschlitten entweder in der Stadt herum oder über Land führen und leiten lassen.“ Den„Schrittschuh“ nennt der Verfasser ein merkwürdiges Instrumentum,„so sich in Holland das Frauenzimmer fest an die Füße anbindet und darmit über das Eis zu Lust und Zeitvertreib zu fahren pfleget“. Die deutschen Frauen warnt er ernsthaft vor derartigem Tun, und also tat auch noch 20 Jahre später die„göttliche Kulmus“, des Geschmackdiktators Gottsched gelehrte Gattin Luise Adelgunde, die in allen Fragen der guten Mädchenerziehung damals den ersten Ton angab. Als Klopstock dann den Wintersport in Deutschland in Aufnahme brachte, suchte er auch bei den Damen für diese gesunde Uebung Stimmung zu machen, stößt aber auf heftigen Widerstand. So bittet er z. B. vergeblich seine geliebte„Edone“, die schöne Cecilie Ambrosius,„ob Sie nicht ein holländisches Mädchen und meine Schülerin auf dem Eise werden wollen". Immer wieder strebt er, aus den „jüngsten und leichtesten Damen rechte Eisprinzessinnen“ zu machen, aber fast alle wehren sich gegen das„frostige Vergnügen“, das gegen den guten Anstand und die edle Sitte sei. Erst im Sturm und Drang wird dann eigentlich das Vorurteil vernichtet, das bis dahin gegen das Schlittschuhlausen der Damen geherrscht. Der junge Goethe zieht mit seinen Frankfurter Freundinnen zum„Eis=Hochzeitstag“ nach den Rödelheimer Wiesen an der Nidda hinaus, und in Weimar gewinnt der Wintersport gar die allerhöchste Protektion der Herzogin, die sonst gewiß am alten Zeremoniell jesthlelt.„Auch die regierende Herzogin,“ so erzählt Lynker in seinen Erinnerungen,„die Frau von Stein und mehrere andere Damen ließen sich dazu herbei, den Schlittschuhlauf zu erlernen, und es war eine Freude, die Durchlauchtige Frau mit vollem Anstand über das Eis schweben zu sehen. Die Corona Schröter hatte viel Fertigkeit darin erlangt; ihre schöne Figur nahm sich dabei vortrefflich aus.“ Bei so hohen Vorbildern kann es nicht wundernehmen, daß der Fluch der Unmoral, der so lange auf jeder Betätigung der Frau beim Wintersport gelastet, allmählich zu schwinden begann. Die einflußreiche Sophie La Roche, die in Sachen der Mädchenerziehung am Ende des Jahrhunderts so maßgebend war wie die Gottschedin um die Mitte, tritt in ihrer vielgelesenen Frauenzeitschrift„Pomona“ für„das Angenehme und würklich Schöne des Schlittschuhlaufens“ mit Nachdruck ein. Was solche Gewährung eines bisher unbekannten Vergnügens für ein junges Mädchen jener Zeit bedeutete, das geht aus den Erinnerungen der Elisa von der Recke hervor, die sich beim Wintersport in den schneebegrabenen Gauen Livlands der Natur ganz nahe fühlte. Die fortschrittlichen Erzieher forderten nun die Stählung des weiblichen Körpers durch solche Winterfreuden, und die Aerzte traten ihnen an die Seite.„Das Schlittschuhlausen“, sagt der Arzt J. P. Frank in seinem„System einer vollständigen medizinischen Polizei“(1791),„ist die allgemeine Ergötzung der SS holländischen Jugend und verdient, überall mit Fleiß eingeführt zu werden. Das weibliche Geschlecht hat in den Niederlanden Kräfte genug, um der Kälte mit flinkem Fuß Trotz zu bieten, währenddem unsere pimperlichen Dinger hinter dem Osen Filet stricken.“ Trotz alledem ist eine allgemeine Verbreitung des Wintersports, der ja damals hauptsächlich im Schlittschuhlaufen bestand, unter der Frauenwelt im 18. Jahrhundert noch nicht vorhanden gewesen. Es war erst die Bahn gebrochen, die Keime waren ausgesät, die im Anfang des 19. Jahrhunderts Früchte trugen. Damals war es die große Sängerin Henriette Sonntag, die als Gattin des Gesandten Grafen Rossi in Deutschland eine Zeitlang die Mode machte, und die sich nun so eifrig für den Schlittschuhlauf einsetzte, daß er von dieser Zeit an ein Hauptvergnügen der Frauen ist. —hl. 1 lelt und Zeit. Die Letzte Bitte“ des Dichters der„Wacht am Rhein“. Der Dichter der„Wacht am Rhein“, Max Schneckenburger, hat außer seinem berühmten Liede, das seit vielen Jahren in aller Deutschen Munde erklingt, noch zahlreiche tiefempfundene Poesien geschafsen. Eins seiner schönsten„deutschen Lieder“ ist die„Letzte Bitte“, die wir hier in der ursprünglichen Fassung des Dichters wiedergeben. Zenn ich einmal sterben werde Weit von meinem Vaterland, Legt mich nicht in fremde Erde, Bringt mich nach dem heim'schen Strand. Meines Herzens Flamme lodert Einzig dir, Germania, Drum, wenn einst mein Leib vermoderk, Sei mein Staub den Vätern nah'. Wenn die Nebel dann zergehen, Ob dem heil'gen Deutschen Reich, Laß, o Gott, ihn auferstehen, Meinen Schatten, still und bleich: Daß er seinen Blick erlabe An dem herrlichen Gesicht, Ruhig wiederkehr' zu Grabe, Harrend auf das Weltgericht! Humor. Schlimme Lage. Eine alte Dame war ernstlich erkrankt, und eine Bekannte riet ihr, einen Arzt holen zu lassen.„Ja, das möchte ich schon,“ war die Antwort, „aber ich bin in einer schlimmen Lage. Meine älteste Tochter Grete ist mit einem homöopathischen Arzt verheiratet, und die zweite, Lisbeth, mit einem Allopathen. Lasse ich nun Gretes Mann rufen, so werden Lisbeths Mann und sie wütend, schicke ich nach Lisbeths Mann, dann sind Grete und ihr Mann außer sich. Lasse ich aber einen fremden Arzt holen, so habe ich sie alle vier gegen mich. Sie sehen also, wenn ich Frieden in meiner Familie haben will, so muß ich ohne Arzt gesund werden— oder sterben.“ 85 — S 5S S 390 S 588— —□ SA°SES =2.CXhT ——0 □• n"— 5 05— „ SSagSrs* SS8S SSgSSg-ag SGaSUSEE S S88 685.SP SSSRSES 973S S=9 9 Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde 41. Jahrgang O Grltes und äuelles Cagesergan des Kreiles. O haupt-Annoncenblatt unterhaltungs Beitage zu Nr. 250. Montag, 25. Oktober 1915. 2-e 18 6 C Finmmmmmmmmmmmm Augenblick nicht befreien kann,“ gestand Melanie kleinmütig.„Die elende Rente, welche der verschollene Majoratsherr uns gewährte, kann eben unmöglich die Ausgaben bestreiten, da—“ „Erlaube,“ fiel ihr Felix in die Rede,„eure Einkünfte belaufen sich Jahr um Jahr auf ein respektables Vermögen, von dem ihr sehr wohl standesgemäß leben könntet, um so mehr, als Leon sich nicht scheut, auch noch deines jüngeren Sohnes. Anteil gewissenlos zu vergeuden." „Mein Gott, der einfältige Junge mit seinen plebejischen Marotten braucht eben nichts. Er ist zu rieden, wenn man ihn bei seinen Pinftleien täßt, und hält es für Psiicht, seinen schönen, gtänzenden Bruder; der doch nun einmal bestimmt ist, Rang und Namen zu vertreten, nach Kräften zu unterstützen," erwiderte sie leichthin. „Auch Grösin Ulrike hat dir beträchtliche Opfer gebracht,“ sprach Felix, ihren leichtfertigen Einwand nicht beachtend, ernst weiter,„und all das hat eure unersättliche Genußsucht so völlig verschlungen, daß du dich in deiner Ratlosigkeit des armen, verachteten Vetters crinnerst? Fürwahr, die„Verlegenheit deines Sohnes muß derart sein, daß sie euch das Messer an die Kehle setzt,“ schloß er mitleidslos. Sie schauderte und sagte dann schnell:„Ja, die Lage ist furchtvar; ich sagte dir schon, die Todesangst um Leon trieb mich zu dir. Wie entiezlich leicht einem das Gold durch die Finger rinnt, weißt du ja am besten; hast du doch selb't ein großes Vermögen in wenigen Jahren aufgebraucht, und so wirst du auch verstehen, daß Leon sich schließlich zu Ehrenschulden verleiten ließ, die nun schleunige Deckung erfordern. Ulrike verweigert zum erstenmal, aber mit jener En schiedenheit ihres Stairkopfes, die ich als unumstißlich kenne, jede sernere Unterstützung; sie ist entschlossen, es auf das Aeußerste ankommen zu lassen, das heißt also, sich nicht mehr vor dem Gespenst der Preisgebung des stolzen Namens Rhoda zu fürchten. Da sie nun so vernünftig geworden ist, so sind meine Schreckdrohungen völlig vergeblich, andere Hilfsqueilen stehen mir indes für den Moment nicht zu Gebote. Selbst gegen die enormsten Wucherzinsen ist keine. Summe mehr aufzutreiben; ich habe sogar meine Juwelen verpfänden müssen, um nur die unverschämtesten Forderer einstweilen zu befriedigen. Sie drohten, Leons Schu dmasse bei dem Regimentschef einzuklagen; ich habe sie zu beschwichtigen gewußt, der Ehrenschuld gegenüber aber bin ich machtlos, er wird kassiert, wenn ihm die Zahlung unmöglich ist; ein kassierter Offizier aber darf den Hausgesetzen nach nimmer das Majorat antreten. Begreifst du es nun, daß ich dem Wahnsinn nahe bin!“ schloß sie zitternd vor Erregung. In ihren sonst so kalten, mitleidlosen Augen standen heiße Tränen, als sie flehend hinzujügte: „Felix, du darfst es nicht dahin kommen lassen, ich beschwöre dich, rette deinen Sohn vor Entehrung, laß ihn nicht straucheln an der Schwelle des Glücks.“ „Du vergißt, daß ich ein Bettler bin, zu dem nur du mich gemacht," antwortete er in kaltem Hohn. *„Sei barmherzig,“ flehte sie,„du bist bitterarm, ja, ich weiß das, aber da ist noch das kleine Vermögen deiner Frau.. Wenige Tausend genügen vorderhand, strecke sie mir vor, nur für kurze Zeit, denn nur für den Augenblick ist die Lage so verzweifelt; die nächsten Tage schon können sie erfreulich, ändern, und ich schwöre dir's, du erhältst die Summe verdreifacht zurück.“ „Unmöglich, das Geld gehört Rika, die Zinsen gewähren uns beiden nur den dürftigsten Unterhalt, und du ahnst nicht einmal, wie kümmerlich wir leben. Nein, ich werde mein Kind nicht berauben; die kleine Summe, welche sie einst vor äußerster Not schützen soll, kann ich unmöglich einem unverbesserlichen Verschwender opfern.“ „Felix, es ist deines Sohnes Zukunft, die auf dem Spiele steht,“ schluchzte Melanie,„und während du ihn rettest, sorgst du zugleich in höherem Maße für deine Tochter, denn die dreifach vergrößerte Summe sollte dich doch freuen für sie. Kannst du noch zögern, ihre Lage sorgenfreier zu gestalten?" „Wenn ich mich auf dein Wort verlassen dürfte," erwiderte er nachdenklich,„ich weiß nur zu gut, wie wenig auf dich zu bauen ist— „Nun, dies ist doch ein ganz besenderer Fall, hier ist's mir heiliger Ernst,“ versicherte sie.„Auch bin ich bereit, dir ein schrittliches Versprechen zu geben, nur zögere nicht mehr, denn noch heute muß das Geld zahlbar sein.“ „Wohlan, es sei, nentshied er endlich nach schwerem innere. Kampe,„um Rikas willen. Verderden über dich und dei en Sohn, wenn du das Kind dennoch einst der Notpreisgibst. Ich werde sofort den Kontrakt aufetzen und darin bemerken, daß ich dir mein kleines Vermögen, es besteht aus sechstausend Talern, zugunsten deines ältesten Sohnes, der auch der meine ist, vorstrecke, gegen die Bersicherung der dreifachen Rückzahlung, und zwar habe sie sobald als mögsich, spätestens aber sofort nach Anfritt des Majorats von seiten Leons zu erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt verpflichtest du dich, mir oder im Falle meines Ablebens mener Tochter die üblichen Zinsen für das geliehene Kapital zu leisten. Dies sind die Bedingungen, unter denen allein ich deinen Wunsch erfülle.“ Mesanie grollte innerlich dieser Vorsichtsmaßregel, die ir Leheimnis unter Umständen preisgab; aber in inrer Bedrängnis blieb ihr keine Wahl, als das Schriftstick, welches Gerlach sogleich ausfertigte, mit ihrem Namen zu unterzeichnen. Er händigte ihr alsdann die Anweisung auf seinen Bantier ein und sagte mit kalter Ruhe:„So wäre deine. Bitte- befriedigt, doch denke nicht, daß dich noch andere Verpflich ungen bänden, als jene von dir soeben anerkannten. Unser Lebensweg sei auch ferner völlig getrenn, aie seither. Ich beklage zu tief meine nuzlos in bösen Wirren vergeudeten besten Lebensjahre, als daß ich deinen Anblick, der mich an Schuld und Schwäne gemahnt, gern ertrüge, und ebensowenig erfreulich ist dir der meine, obwohl aus anderen Gründen; denn nimmer wirst du eine büßende Magdalena sein. Und noch eins: halte Leon meiner Nika fern. Seitdem sich das Mädchen so herrlich entwickelt, zeigt er ein Interesse für sie, das mir Soige macht. Rikas unschuldiges Kindergemüt findet frei ich kein Gefallen an den Schmeicheleien des übermütigen Offiziers, denn noch jedesmal ist sie entrüstet gewesen, sooft er sich ihr in Haus und Garten listig in den Weg gestellt. Aber nicht einmal belästigen soll er sie mit seinen Galanterien. Du wirst da ein Machtwort sprechen, oder mich zwingen, ihm andernfalls zu entdecken, daß Rika seine Schwester ist.“ „Um Himmels willen, Felix,“ rief Melanie erbleichend. „Es ist ja durchaus kein Grund zu solcher Befürchtung. Leons etwaiges Interesse ist nur ein vorübergehendes; er weiß ja recht gut, daß er niemals ernstlich an ein armes Mädchen denken dar', und i# auch viel zu king, um eine unvorsichtige Wahl zu tressen. Zudem verrate ich dir, um dich vollend; zu bernligen, daß er im Vegriff steht, sich um die einzige Tochter des Kommerzienrats von Mannloh zu bewerben. Der Mann ist Millionär, und auch diese glänzende Partie für Leon macht nun deine Güte möglich; sie wäre schwerlich zustande gekommen, hätte Leon auf das Majorat verzichten müssen. „So ist er in jeder Beziehung dein echter Sohn,“ erwiderte Gerlach sarkastisch;„um Rikas Ruhe willen lasse ich deinen hervorragendsten Charakterzug, den der klugen Berechnung, in ihm gelten.“ (Fortsetzung folgt.) 125 taschen und prüste noch einmal genau die Verschlußriemen. Besorgt fragte sie nach diesem und jenem, ob auch nichts vergessen, was vom Notwendigen das Notwendigste war!——— Denn der Krieg brachte. trübe Zeiten!—— Hunger!—— Not!—— Krankheit!——— Da wurde das Signal zur Abfahrt gegeben. Leni hing am Halse ihre. Mannes,— noch ein inniger Kuß,— eine letzte Umarmung,— das schluchzense Stammeln:„Gott schütze dich:, und er entriß sich ihren Armen.—— Ein Winken aus dem fahrenden Denkspruch, Kleine Leiche, du lreigst Lingend auf lultiger Bahn Fröh ich himme an; Aber wie hoch die Schwinge dich trug, Immer neigst Schwe gend du wieder Deinen Fug Cief zur Erde nieder. Müde verlang end nach Ruh'. Lerche, mein Bild bist du. Jul. Sturm. Kriegsskizze von K. Schönberg. (Schluß.)(Nachdr. vervoten.) „Ich wüßte Ihr Frauchen in keinen besseren Händen,“ meinte Schweste: Li'a und überließ die beiden glücklichen Menschenkinder sich selbst.—— Auf dem Exerzierplatz der Residenzstadt H. standen sie alle in ihren neuen feldgrauen Uniformen und warteten ihres Leutnants, der das Zeichen zum Abmarsch geben sollte. Der begrüßte gerade seine Frau, die in Begleitung ihrer Freundin soeben im Wagen angekommen war. Frau Lena war noch sehr bleich, aber stolz und sicher schritt sie am Arm ihres Gatten über den Platz, begleitet von getreuen Freunden, die sich alle zur Abschiedsstunde des al gemein beliebten kleinen Leutnants von Mergow eingefunden hatten. Jeder kam, um ihm noch einmal die Hand zu drücken, ihm ein paar liebe Worte zum Abschied zu sagen; galt es doch einen Abschied auf unbestimmte Ze.t, und würde man sich überhaupt noch je im Leben wiedersehen? ja so schwer, so bitter schwer,—— ein solcher Abschied! ——— Man brachte Mergows Pferd. „Also Südbahnhof, Lent, Kindchen! Auf Wiedersehen!“ Und herzhaft drückte er mit einem sieghaft glücklichen Lächeln seiner Frau und den ihn umringenden Freunden die Hand.—— Dann war er zu Pferde vor seinen Leuten! Nach einer kurzen Ansprache, in welcher er allen, die mit ihm hinauszogen, noch einmal die Bedeutung und den Ernst der Stunde vor Augen führte, schloß er mit einem begeisterten Hurra auf den Kaiser!———. An der Spitze seines Bataillons, unter den Klängen des Torgauer Marsches, setzte sich der Zug in der Richtung des Bahnhofes in Bewegung.——— Auf dem Südbahnhof wartete schon ein endlos langer Zug, alle die Letreuen und tapferen„Feldgrauen“ aufzunehmen. Frau Leni ging, gestützt auf der Freundin Arm, umringt von Mergows übrigen treuen Freunden, soweit sie noch nicht selbst draußen auf dem Felde der Ehre mitfochten, auf dem Bahnsteig auf und ab. Nun hörten sie Musik, und nicht lange, da schwenkte das Bataillon auf den Bahnhof ein.— Ein paar Kommandos wurden laut! Die Soldaten traten aus. dem Glied, von Mergow saß ab und eilte seiner Frau entgegen, Frau Leni hängte sich an seinen Arm und schritt mit ihm am Zuge entlang. Ihnen folgten die Freunde! Begrüßungen wurden ausgetauscht, man fand unter diesem und jenem Feldgrauen alte Bekannte wieder, man sprach über den Krieg, von den ersten Verwundeten, von Belgien, den Franktireurs, den Greuektaten, kurz über alles, was die erregten Gemüter bewegte.——.— Gemeinsam suchten Leni und ihr Gatte das bequemste und schönste Kupee aus.— Der Bursche brächte die Satteltgschen und das übrige wenige Gepäck. Lenk bemächtigte sich vornehmlich der Satteles Mannes,— noch ein Amürnung,— das schluchschutze dich:, und er entrin n Winten aus vem führenden Zug, ein Heraufgrüßen und Nicken von Lenis Körfchen, dann sah er durch die Wegbiegung plötzlich ihr wehendes weißes Tüchlein nicht mehr.————. Fort war er, alle Freude aus ihrem Leben, fort!— Nun würde sie nicht mehr seine fröhliche Stimme hören, nicht mehr das kecke, muntere Lachen auf seinem Gesichte sehen, wenn er mit jubelndem„Grüß' Gott, Lenerle!“ vom Reiten kam.— Das war nun vorbei,— vorbei für lange— lange Zeit, wer weiß ob je——!— aber er mußte ja wiederkehren,— sie war ja so grenzenlos allein auf der ganzen weiten Welt, keine Eltern mehr, keine Geschwister, zu denen sie während der Kriegszeit in ihrem Herzensjammer hätte sliehen können, sie hatte ja nur ihn, ihn allein auf der Welt!— So lange hatte sie sich tapfer gehalten, er sollte sich nicht in ihr getäuscht haben, sie hatte ihm den Abschied nach Möglichkeit erleichtert!— Aber nun brach ungehindert hervor, was sie mühsam so lange zurückgehalten, unaushaltsam strömten die Tränen über ihr Antlitz und lösten den großen Schmerz aus, den sie in tiefster Seele empfand. Ihre Freundin zog sie wie schützend an sich:„Nur weiter Mut, Leni, weiter so brav und tapfer, du wirkliche kleine Heldin. Was hat dir nur diese Festigkeit im Abschied von dem Liebsten, was du hast, gsgeben?— Die Liebe,— Leni, die Liebe,— von der es im Korintherbrief heißt:„die duldet, trägt,—— und nimmermehr das Ihre sucht und unaufhörlich liebt!?“ Leni nickte nur leise, und in den träuenverschleierten Augen stieg ein Leuchten auf, das Leuchten einer starken Liede. „Lieben, so lieben, heißt auch opfern können für eine große und heilige Sache!“ sagte Leni. Dann nahm sie den Arm der Freundin, und beide stiegen in den Wagen, der sie in das nun so einsame von Mergowsche Heim brachte. Die größte Radiumfabrik der Welt. Denver in Kolorado soll nach Meldungen aus Neuyork der Mittelpunkt der Radiumindustrie der Weit werden. Hier wird eine große Radiumfabrik angelegt, die unter Leitung der Regierung der Vereinigten Staaten steht, von dem NationalRadiuminstitut und mehreren Kapitalisten finanziert und von führenden Gelehrten eingerichtet wird. Die Radiumgewinnung soll hier auf Grund wissenschaftlicher Forschungen betrieben werden; es werden große Laboratorien augelegt, die mit allen nur dafür in Betracht kommenden Apparaten ausgestattet sind. Carnotit, aus dem Radium gewonnen wird, ist in großen Mengen im Pisgah=Gebirge entdeckt worden. Der Geologe des Nationalmuseums in Washington, Dr. Edgar T. Wherry, stellte nach einer Untersuchung fest, daß das Carnotit etwa zwei Prozent Uraniumoxyd enthält; von einer Tonne dieses Oxyds können 108 Milligramm Radium durch chemische und elektrische Prozesse gewonnen werden. Neu eingetroffen Verkauf zu aussergewöhnlich billigen ch-Hüte s Damen-Plüsch-Hüte Seicher afichsenacle. S Pomen, Katerschenene Veatelenu. uotene Preisen. 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