( eo ghmen Zeimer eicen dac. außer Feiertags. Bezugspreis M. D jährlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pio. medr. Wöchenkl. Graksbeilage:„JAustrierten Hamillenfreund“ u. tägl. Unkerdaltungsdlatt. Anzeigenpreis: Die siedengespaltene Petttzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von auswärts 13 Plg., Reklamezelle 40 Pfg. Jede Radast gilt als Kassarabalt u. erlischt dei Konsursen. Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Nichtbeachtung d. gemacht. Zahlungsbedingung. Amtiches Kreisbicht Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung tal dett Kreis wörcle Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Oolkszeitung Verbunden mit: swuna betsteh Schwerker Cageblatt Ö Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Krelles o General-Anzeiger für den Kreis Börde am Haupt-Knnoncenblan als urie, ssb ieteigellglichen Drrc. nungen für den Arets Hörde erlongen Bekanntmochung dei Königlichen Regierung durch Verössentlichung io der„Schwerimn Zettung“ rechtzverdindtiche Kroft.— Die „Schwerter Zettung“ gewöhrt idren Aboanenten für jeden mit Tod endenden Unfoß geduagungen: 300 Mk. Unsall. Druck v. Verlag o. Corl Braus. Schwerte=Ruhr (enid t. Sion-it Stasstenedch Nr. 79. Dienstag, den 6. April 1915. 47. Jahrgang. Die CirkehreiA D Englands Schuld. Die Ausführungen des deutschen Staatssekretärs des Auswärtigen v. Jagow gegenüber einem Vertreter amerikanischer Blätter, die von diesen veröfsentlicht wurden, haben die schiefen Vorstellungen, die man jenseits des Arlantic über die Kriegsursachen hatte, zwar nicht ganz beseitigt, aber doch etwas zu einer gerechteren Würdigung der Verhältnisse beigetragen. Man beginnt es zu begreifen, daß England auf die völlige Vernichtung seines deutschen Konkurrenten hinarbeitet, daß England den Krieg bis aufs Messer zu führen entschlossen ist, und daß Deutschland daher gezwungen ist, alle Kriegsmittel zur Abwehr rücksichtslos anzuwenden. Die Worte des deutschen Staatssekretärs hätten vielleicht geringeren Eindruck gemacht, wenn man nicht in Amerika die englischen Willtürmaßnahmen gegen den neutralen Handel am eigenen Leibe allzu schmerzlich verspürte. Ein Neuyorker Blatt sagt: Der Krieg ist der Selbstsucht Großbritanniens zuzuschreiben. Kaufmännischer Wettbewerb und industrielle Rivalität haben niemals einen Krieg gerechtfertigt, sie sind aber tatsächlich die Ursache, daß Großbritannien jetzt gegen den eigenen Vetter kämpft. In England kommi die Erkennlnis. Die großen Londoner Zeitungen schlagen plötzlich einen zerknirschten Ton an. Noch vor kurzer Zeit schwelgten sie in dem Gedanken, daß Deutschland in kurzer Zeit ausgehungert sein werde. Jetzt bringen sie Berichte hochstehender Männer, die unumwunden eingestehen, daß alle jene Meldungen, wonach Deutschland durch Hunger bezwungen werden könne, keinen Glauben verdienten. Deutschlands wissenschaftliche Organisation des Ackerbaues sei großartig. Die Regienung könne den Boden ebenso leicht ihrem Willen unterwerfen, wie sie die Reserven zum Militärdienst heranzieht. Deutschland habe durch ein großes Landwirtschaftssystem die Grundlage zur Ernährung der Armeen im Felde und der Bevölkerung zu Hause während des Krieges gelegt. Dieses System sei ebenso gut organisiert, wie das industrielle und militärische System. So vermochte die Regierung bei Ausbruch des Krieges durch die bestehende Organisation und die Mithilfe der Landwirtschaftsgesellschaften in unglaublich kurzer Zeit die Bodenbestellung des Reiches in die Wege zu leiten und ein Anpflanzungssystem für das nächste Jahr ausvrchisten. russische Generalität. Großfürst Nikolai Nikolajewitsch hat den französischen General Pau, der dem russischen Heere seine Dienste leisten wollte, zwar mit dem Bemerken nach Hause geschickt, daß er keines Beraters bedürfe, damit jedoch die Tatsache nicht aus der Welt geschafft, daß die Tüchtigkeit der russischen Generale im allgemeinen im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Zahl steht. Der Umstand, daß schon mehrfach im Laufe des Krieges und neuerdings nach der Winterschlacht in Masuren eine große Anzahl russischer Generale gemaßregelt und verabschiedet wurde, ist eine Bestätigung dieser Tatsache. Geradezu unglaublich ist der Ueberfluß, der in der russischen Armee an Generalen herrscht. Es gab davon vor dem Kriege 1673, so daß auf jedes Infanterie=Regiment mit einem Friedensbestande von 1900 Mann mehr als drei Generale kamen. Normalerweise dürfte die russische Armee nicht mehr als 900 Generale haben. Im umgekehrten Verhältnis zur Bildung und Leistungsfähigkeit stehen auch die Einkünfte der russischen Generale. Die 1673 Generale kosten die Summe von 20 Mill. Rubeln. Im Budget von 1914 steht das Gehalt des Abgeschlagene Angrisse im Westen und Isien! Sroßes Hauptquartier, 3. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein Versuch der Belgier, das ihnen am 31. März entrissene Kloster Hoek=Gehöft wieder zu nehmen, scheiterte. Im Priesterwald mißlang ein französischer Vorstoß. Ein französischer Angriff auf die Höhen bei und südlich von Nieder=Aspach, westlich Mühlhausen, wurde zurückgeschlagen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf der Ostfront ereignete sich nichts wesentliches. Großes Haupiquartier, 4. April Westlicher Kriegsschauplatz. Am Vserkanal, südlich von Dixmuider, besetzten unsere Truppen den von Belgiern besetzten Ort Deie Grachten auf dem westlichen Ufer. Im Priesterwalde wurden mehrere französische Vorstöße abgewiesen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Russische Angriffe in der Gegend von Augustowo wurden zutückzeschlogen Hauplquartier, 5. April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. dem Orte Drie Grachten, der sich seit dem 3. April bis auf einzelne Häuser am Nordial de in unserem Besitz befindet, suchten die Belgier Verstä kungen heranzuziehen, sie wurden jedoch durch unser Artilleriefeuer zurückgetrieben. Ebenso verhinderte unser Artilleriefeuer französische Angriffsversuche im Argonnerwald. Ein starker feindlicher Angriff gegen die Höhenstellung westlich Boureuilles, nördlich Varennes, brach dicht vor unseren Hindernissen zusammen. Französische Infanterie=Vorstöße westlich Pont=a=Monsson hatten keinen Erfolg. Dagegen brachten uns mehrere Minensprengungen Geländegewinne im Priesterwalde. Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein russischer Angriff auf Mariampol wurde mit sch veren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Sonst hat sich auf der übrigen Ostfront nichts neues ereignet. Oberste Heeresleitung. Kriegsministers zwar nur mit 9000 Rubeln, zu denen noch 9000 Rubel Tafelgelder kommen; doch liquidierte der Kriegsminister jährlich nicht weniger als 67000 Rubel an Reisegeldern. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, daß trotz der ungeheuren Aufwendungen, die seit dem Fehlschlage des japanischen Krieges für Heer und Marine gemacht wurden und die 1913 nicht weniger als 7876 Millionen Rubel, also mehr als das doppelte dieser Zahl in Mark betrugen, die russische Armee trotz ihrer vielfachen zahlenmäßigen Ueberlegenheit immer neue Niederlagen durch unsere Truppen erleidet. Es ist seit dem unglücklichen Ausgang des Japan=Krieges auch an der Reorganisation der russischen Streitkräfte mit Eifer gearbeitet worden, die ganze russische Armee ist neu organisiert, glänzend ausgerüstet und in einer ganz anderen Verfassung, als seinerzeit gegen Japan in den jetzigen Krieg gezogen. Die Mißstände, die sich andauernd fühlbar machen, sind daher, wie die „Kreuzztg.“ ausführt, in der mangelhaften Generalität begründet. Das ist allerdings ein vernichtendes Urteil; denn ohne tüchtige Führer ist auch die beste Armee zur Leistungsunfähigkeit verurteilt. 11 Erfolge der Oesterreicher! wtb Wien, 4. April.(Nichtamtlich.) wird verlautbart vom 3. April mittags: An der Front in den Ostbeskiden sind gestern nur in dem oberen Laborcza=Tal und auf den Höhen südlich von Virawa Kämpfe im Gange. Neu angesetzte russische Verstärkungen zwangen die beiderseits Cisna und Berechney kämpfenden exponierten Truppen etwag zurückzunehmen. Angrifse auf die Stellungen nördlich des Uszoker Passes wurden blutig abgewiesen. Von den zuletzt vor Przemysl gestandenen russischen Kräften sind nun alle Divisionen an der Karpathenfront konstatiert. In Südostgalizien nur Artilleriekämpfe. Vor unseren Stellungen zwischen Dujestr und Pruth herrschte nach den erfolgreichen Kämpfen des 1. April Ruhe. wtb Wien, 5. April.(Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart vom 4. April mittags: In den Karpathen dauern die Kämpfe auf den Höhen beiderseits des Laborcza=Tales fort. Ein auf den östlichen Begleithöhen gestern durchgeführter Gegenangriff warf den bisher heftig angreifenden Feind in mehreren Stellungen zurück. Auch östlich Virava wurde ein starker russischer Angriff zurüggeschlagen. In diesen gestrigen Kämpfen machten wir 2026 Gefangene. Nördlich des Uzsokerpasses ist die Situation unverändert. Ein erneuter Angriff der Russen scheiterte nach kurzem Kampfe. An den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse. wtb Wien, 6. April. Amtlich wird verlautbart vom 5. April: In den Karpathen wird im Laborcza=Tal und in den beiderseits sich anschließenden Abschnitten weiter heftig gekämzft. An allen übrigen Fronten stellenweise Artilleriekampf. Sonst Ruhe. Bei Useijebispznie, östlich Zaleszezyki, versuchten starke feindliche Kräfte am südlichen Dnjesterufer Fuß zu fassen; sie wurden nach mehrstündigem Kampf zurückgeworfen. 1400 Mann wurden gefangen genommen und 7 Maschinengewehre erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschall=Leutnant. segenangrist warf den bisher hestig angreisen= Der Kampf um die Barbaltelten! Die Dardauellenaktion ausgeschoben? Zürich, 6. April. Der„Köln. Ztg.“ berichtet die„Stampa“ aus Athen: Das Landungskorps des Generals d'Amade hat am Freitag die Bucht von Mudros auf Lemnos verlassen, anscheinend um nach Lemnos zurückzukehren. Die Verbündeten sind zur Einsicht gekommen, daß dies Kontingent nicht ausreicht, bei einer Bezwingung der Dardanellen die Unternehmung der Flotte wirksam zu unterstützen. Frankreich und England hatten gehofft, der Kanonendonner an den Dardanellen würde Bulgarien oder Griechenland zur Mitwirkung bewegen. Da dies nicht geschehen, hat man offenbar die Eroberung der Dardanellen so lange hinausgeschoben, bis die nötigen Landungstruppen bereit sein werden. Dazu siny aber mindesteng zwei Monate erforderlich. 1800 Mann Landungstruppen von den Türken niedergemacht. tu Berlin, 6. April. Die„Voss. Ztg.“ richtet aus Rom: Wie„Eiornaled' Italia“ meldet, landeten 1800 Mann englisch=französischer Truppen an der asiatischen Küste der Dardanellen. Sie wurden von den Türken nachts überfallen und sämtlich niedergemacht. Rußland= Kriegsziel: Konstantinopel tu Kopenhagen, 6. April.„Nietsch“ schreibt in einem Leitartikel mit der Ueberschrift„Das Kriegsziel": Rußland kann keinen Frieden schließen, der ihm nicht Konstantinopel mit einem Marmarahafen und den Dardanellen brächte. Hierüber beständen zwischen den Akliierten bereits seit Kriegsausbruch. Die Schweiz wahrl ihre Neutralilät mit einer bemerkenswerten Energie, nicht nur nach außen hin, sondern auch im eigenen Wirtschaftsleben. So ist der Straßenverkauf von Zeitungen aus einem der kriegführenden Staaten verboten worden, weil größtenteils nur die gehässigen daatschfeindlichet. Blätter vertrieben wurden. Der Verkauf solcher Zeitungen bleibt auf die Ablagen in geschlossenen Räumen und Kioske beschränkt, sie dürfen nicht ausgerufen werden. Auch die Aussicht über den Vertrieb der deutschfeindlichen Karikatiren und Postkarten ist verschärft, und die einheimischen Zeitungen werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Parteinahme für die Kriegführenden unter fortgesetzter Anfeindung der anderen Parteien die Unterdrückung des Straßenverkaufs nach sich ziehen werde. Gegen die englische Trunksuchl. Die„Times“ befassen sich in einem Leitaufsatz mit der unbefriedigenden Erzeugung der Munition und schreiben:„Die militärische Maschine, die mit so viel Mühe aufgebaut ist, ist bereit, ihre Arbeit zu verrichten, verfügt jedoch nicht über das nötige Material. Hindernisse aller Art haben sich eingestellt, so daß die Erzeugung abnimmt, statt zunimmt. Zwei Dinge tragen die Hauptschuld, die Lohnstreitigkeiten in der Industrie und das übermäßige Trinken. Das zweite Uebel ist viel schlimmer, als das erste, weil es sich ständig fühlbar macht. Statistische Listen, die Lloyd George vorgelegt hat, zeigen, daß beispielsweise in der Schiffsbauwerft, die 75 Mann beschäftigt, nur zwei Arbeiter die volle Zeit arbeiteten, zwei oder drei einen oder zwei halbe Tage fehlten, während die anderen ganz unregelmäßig arbeiteten. Einige fehlten die ganze Woche. Dasselbe Bild zeigt sich in den Munitionsfabriken. Die Trunksucht trägt die Schuld; sie ist aber nicht der einzige Grund der unregelmäßigen Arbeit. Die Arbeiter werden überanstrengt und gelangen schließlich an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Viele erkranken. Das müßte die ganze Arbeitseinteilung umändern, um ein Höchstmaß der Leistungen zu erzielen. Die Trunksucht bildet jedenfalls die Hauptschwierigkeit. Aus den Bemerkungen Lloyd Georges läßt sich schließen, daß gegen die Schankwirtschaften und Klubs nachdrücklich vorgegangen werden soll. Man wird annehmen können, daß die Zwangsmaßregeln auf alle Schichten der Bevölkerung aus gedehnt werden sollen, nicht nicht nur auf die Arbeiter. Das einzige Mittel, die Arbeiter wirklich zu beein lussen, wäre, wenn die Kreise, auf die es ankommt, für die Dauer des Krieges freiwillig dem Genuß geistiger Getränke entsagen und so ein Beispiel geben würden. Wenn diese Kreise jedoch fortfahren, im Klub und zu Hause zu trinken, werden die Arbeiter am Clyde und Tyne dasselbe tun.“ Die„Times“ fordern auf, der zu erwartenden Gesetzgebung die freiwillige Enthaltsamheit vorangehen zu lassen, an der sich alle beteiligen sollen und deren Aufgabe es ist, dem Volke ein gutes Beispiel zu geben. Bulgarisch=serdischer Jusammenstoß. Köln, 5. April. Aus Nisch wird vom serbischen Pressebureau amtlich gemeldet: Vergangene Nacht gegen 2 Uhr griffen zahlreiche bulgarische Komitadschis in militärischen Uniformen unversehens unser Blockhaus von Valondowo an. Unsere Grenzwachen wurden zurückgedrängt und zogen sich gegen den Bahnhof von Strumitza zurück. Um 5 Uhr hielten die Bulgaren alle Höhen auf dem linken Ufer des Wardar besetzt(Blaguscha Planina). Die Kämpfe dauern an. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist auf beiden Seiten ziemlich erheblich. Man sagt, daß die Bulgaren zwei serbische Kanonen erbeutet haben. Die Verwundeten, die in Strumitza angekommen sind, sagen, daß die Bulgaren unter dem Befehl von Offizieren kämpfen und sie wenig mehr als ein Regiment stark sind. Viele glauben, daß es sich nicht um Komitadschis handelt, sondern um Truppen der bulgarischen Armee. Die Grenzwachen, die sich in der Nähe befanden, sind zur Hilfeleistung eingetroffen. Einzelheiten werden mitgeteilt, sobald sie uns zukommen. Die telephonische und telegraphische Verbindung mit Gewgeli und Saloniki ist abgeschnitten. — Der Blockade=Krieg gegen England Eine mildere Behandlung der Neutralen seitens Englands? Die schroffe Haltung der Pariser und der Londoner Regierung gegenüber den Beschwerden der Seehandel treibenden neutralen Staaten dürfte, wie man in der Pariser amerikanischen Kolonie versichert, einer milderen Praxis weichen. Die bevorstehende Eröffnung des Panamakanals für den allgemeinen Verkehr würde hierfür einen schicklichen Anlaß bieten. Die in London eingeleiteten Verhandlungen könnten, da Grey, der Hauptgegner jedes Zugeständnisses, einen dreiwöchentlichen Urkaub angetreten hat, den Wünschen des Premierministers Asquith gemäß rasch zum Ziele führen. Durch diese Angabe wird die Meldung von dem dreiwöchigen Urlaub des englischen Staatssekretärs des Auswärtigen Grey in ein besonderes Licht gerückt. Grey ist der Schlimmste unter den schlimmen Engländern und muß auf drei Wochen nervenkrank werden und sich von den Geschäften zurückziehen, um der Londoner Regierung die Möglichkeit zu bieten, mit ihrer brutalen Gewaltpolitik zur See zu brechen, die England den Unwillen der Neutralen in bedrohlichem Maße zuzieht. Der Existenzkampf unseres Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich“, der von den amerikanischen Behörden zum Verlassen des amerikanischen Hafens Newport=News aufgesordert wurde, bewegt weit über die deutschen Grenzen hinaus die Gemüter. Alle Welt weiß, daß am Ausgang des Hafens eine Anzahl bis an die Toppen bewaffneter englischer Kreuzer lauern, dem deutschen Schiff den Garaus zu machen. —— Zur Bismarckfeier in Berlin. I. Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg, 2. fürst- Otto v. Bismarch, 3. Reichstagspräs. Arfaempf. amerikanischen Behörden bewilligten 1600 Tonnen Kohlen für das Schiff, da sie diese Kohlenmenge als genügend zur Erreichung des nächsten deutschen Hafens betrachteten. Ein englischer Kreuzer würde gewiß nicht so stiefmütterlich bedacht werden. Mit welchen Gemeinheiten das tapfere Schiff zu kämpfen hat, geht aus dem Umstand hervor, daß der Kommandant des Hilfskreuzers eine Abteilung amerikanischer Soldaten erbat, weil er einen Brief erhalten hatte, in dem angedroht wurde, das Schiff in die Luft zu sprengen. um Die Der Krieg gegen Rußland. Zwei russische Schiffe im Schwarzen Meer versenkt. Kreuzer„Medjidije“ gesunken. wtb Konstantinopel, 5. April.(Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: Unsere Flotte brachte gestern bei Odessa 2 russische Schiffe zum Sinken, und zwar den„Provident“ mit 2000 Tonnen und die„Vastochnaja“ mit 1500 Tonnen Verdrängung. Die Besatzung wurde zu Gefangenen gemacht. Während dieses Vorgehens näherte sich der Kreuzer„Medjidije“ bei der Entfernung von feindlichen Minensuchern in der Umgebung der Festung Otchakow dem feindlichen Afer, stieß auf eine Mine und sank. Die Besatzung des„Medjidije“ wurde durch türkische Kriegsschiffe, die sich in der Nähe befanden, gerettet. Die Matrosen de:„Medjidije" zeigten eine Haltung, die jedes Lobes würdig ist. Vor dem Untergang des Schiffes wurden die Verschlußstücke der Kanonen vollständig entfernt und der Kreuzer selbst torpediert, um ein Widerflottmachen durch den Feind unmöglich zu machen. Einer der feindlichen Minensucher, die sich gestern den Dardanellen zu nähern versuchten, wurde auf der Höhe von Kum Kaleh durch ein Geschoß unserer Batterien getroffen und zum Sinken gebracht. Sonst ist an den Dardanellen und an den übrigen Fronten nichts von Bedeutung vorgefallen. wtb Konstantinopel, 6. April.(Nichtamtlich.) Die Nachricht von dem Untergang des Kreuzers „Medjidije“, die gestern abend amtlich bekannt gemacht wurde, wurde von der türkischen Bevölkerung mit großer Ruhe ausgenommen, da man sich vor Augen hält, daß der Verlust im Vergleich mit jenen der Verbündeten vor den Dardanellen unbedeutend ist. Ueberdies wird darauf hingewiesen, daß die türkische Flotte bei Beginn des Krieges dem russischen Geschwader größere Verluste zugefügt hat. Die gefangen genommenen Matrosen der gestern versenkten Transportdampfer sind hierher gebracht worden. Die zerstörte Flotte der Verbündeten. Berlin, 6 April. Die Wiener„Polit. Korresp.“ meldet, daß der Kapitän des in Saloniki eingetroffenen griechischen Dampfers„Elidon“, der in Unkenntnis des ergangenen Verbotes am 29. März Mudros auf Lemnos anlief, berichtet, daß sich im Hafen 27 große und kleine englische und französische Kriegschiffe befanden, die sämtlich, mit Ausnahme eines Hospitalschiffes, Beschädigungen aufwiesen. „Queen Elizabeth“ sei mit Ausnahme von 14 Geschützen und den Schloten, die noch an Bord zu sehen waren, vollkommen rasiert gewesen. Alle Schiffe hätten halbstock geflaggt. Die Franzosen seien vollständig niedergeschlagen gewesen. Schwere Epidemien in Petersburg. bb Stockholm, 4. April. Der Tierarzt Gunnar Rune aus Karlstadt in Schweden, der einige Wochen sich in Petersburg aufhielt, ist jetzt in Stockholm angelangt und hat einem Mitarbeiter von„Dagens Nyseter“ seine Eindrücke über die dortigen Verhältnisse mitgeteilt. Er bestätigt, daß schwere Epidemien in Petersburg herrschen. In Aerztekreisen wird die Anzahl der Pockenkranken auf 400 pro Tag angegeben. Auch Typhus und Cholera grassieren, wenn auch in geringerem Umfange. Es kann kein Zweisel darüber herrschen, daß, wenn Schnee und Eis zu schmelzen beginnen, man mit diesen Epidemien noch einen neuen Feind zu bekämpfen bekommt. Gegen die Friedensgerüchte. wtb Wien, 6. April. In letzter Zeit kommen in der ausländischen Presse immer häufiger Meldungen über angebliche Friedensgerüchte Oesterreichs=Ungarns vor. Jüngst stand in der„Times“ eine solche Mitteilung aus dem Blatte„Rußkoje Slowo“, nach der Kaiser und König Franz Josef die Friedensvermittelung des heiligen Vaters oder der schweizerischen Regierung in Anspruch genommen habe. Das Wiener Korrespondenz=Bureau ist ermächtigt zu erklären, daß alle diese und ähnliche Meldungen absolut unwahr und glatt erfunden sind. Aus Stadt und Umgebung. Nach dem Feste. Die Osterglocken sind verklungen! Wieder klang aus ihnen der Ton der frohen Osterbotschaft. Gewiß hätten wir gern das Osterfest in der althergebrachten, friedsam gemütvollen Art gefeiert, wenn es möglich gewesen wäre. Doch die Neider und Hasser haben es nicht zugelassen. Sie haben den Krieg mit seinen Schrecken über uns gebracht. Aber der Deutsche läßt sich seine Osterfreude nicht verderben; er ist stark in der Hoffnung, die uns ja das Österevangelium lehrt. Die Hoffnung ist die Grundfeste alles Trostes auf dieser Erde. Leider war das Wetter nicht so, wie wir es uns gewünscht haben; graue Wolken jagten über uns hinweg, nur selten blitzte aus ihnen ein wärmender Sonnenstrahl.„Das Wetter paßt zu unserer Stimmung", sagten jene Menschen, die so leicht den Kopf hängen lassen.— Nicht nach dem äußeren Bilde darf man das Osterfest schildern. Die frohe Botschaft von der Auferstehung ist in viele Herzen hineingedrungen.— Unendlich viele Familien hatten die Freude, die Angehörigen, die tapferen Krieger aus dem Felde, in ihrer Mitte zu sehen, und gerade sie waren es vornehmlich, die gute Nachrichten aus dem Felde brachten; sie erzählten überzeugend, daß die vielen Opfer an Gut und Blut nicht vergeblich waren, sondern daß sie eine wirkliche Lebenssaat bedeuten. Das Fest ist nun vorüber. Es war uns so, als ob mit Ostern ein neuer Kriegsabschnitt begonnen habe. Die Wunden des alten Jahres sind vernarbt. Zuverlässige Manneskraft hat Aug', Herz und Körper gestählt auf Deutschlands Uebungsplätzen. Bald geht es hinaus ins Feindesland; Hunderttausende frischer Männer find es, die in echter Vaterlandsliebe und mit zuversichtlichem Sinn, an die Seite der kämpfenden Kameraden treten. Wehe dem Feinde, der nicht gerechnet hat mit der Kraft und dem unbeugsamen Stolze unserer Jugend. **(Witterung der Mondviertel.) Letztes Viertel den 6. April hält naßkalte Witterung.— Neumond den 14. läßt heiteres Frühlingswetter erwarten.— Erstes Viertel den 22. bringt unstete Witterung.— Vollmond den 29. wird angenehm und warm sein. **(Gruß aus dem Felde.) Möchte es nicht unterlassen, für die prompte Zusendung der„Schw. Ztg.“ herzlich zu danken. Von meinen Kameraden wird dieselbe täglich freudigst erwartet; für mich ist sie täglich ein Gruß aus der Heimat. Brenne, Oberjäger im 1. Bayer. Jäger=Bat. **(Mit dem Eisernen Kreuz) ausgezeichnet wurde der Vizewachtmeister der Reserve Keppmann, welcher im Feldartillerie=Regiment Nr. 97 auf dem westlichen Kriegsschauplatz kämpft. Wir gratulieren bestens! **(Frachtfreie Besörderung von Liebesgaben.) Liebesgaben für deutsche Reichsangehörige des Zivilstandes, die aus Anlaß des Krieges in Feindesland gefangen gehalten werden, werden auf den preußisch=hessischen Staatseisenbahnen und den Reichseisenbahnen in Elsaß=Lothringen frachtfrei befördert. Frachtgebühren für die bereits abgefertigten Sendungen werden auf Antrag erstattet. *(Der Kartoffelzusatz zum Brot) ist nicht neu. Es liegt uns ein alter Volkskalender aus dem Jahre 1824 vor, der über die Verwendung der Kartoffeln zur Brotbereitung folgendes empfiehlt: „Rein geschälte Kartoffeln werden in Würfel wie Zichorien geschnitten, an der Sonne oder auf der Malzdarre und hiemnach im Backofen getrocknet, zur Mühle gesandt und das Mehl mit gleichem Zusatz Roggenmehl, wie beim Runkelbrote, zu Brot verarbeitet, und daß man nur leicht und kurze Zeit Ehre und Liebe. Roman von Käthe Lubowski. 57 Der Oberst soll dies Bild zurück haben mit der Widmung von seiner Hand.„Hierach werden Sie haben. Ein Wortbrüchiger wird er um dessentwillen nicht, nur ein Richter. Und ein freier Mann, von dessen Seele die drückende Last gewälzt und dessen Herz in das verlorene Recht der alten Freundschaft wiederum eingesetzt wird, wenn er Winseln um Vergebung annimmt. Er hat jetzt die Gewalt. Er kann den stolzen, harten Mann als elenden Heuchler entlarven und Jürgen das Schwerste antun. Wie ihn das packen und zerbrechen wird. Demütigen und in den Staub treten. Das Götzenbild, vor dem er mit den anderen in blinder Anbetung kniete, zerschellt. So soll es auch sein. Klein müssen sie werden, wie die Hunde. Trümmer und Scherben ihr Leben, ein Blatt, das der Wind in den Mühlbach jagt, ihre starke, blütenweiße Ehre. Und er wird dabei stehen und lachen, jauchzen, wenn sie wimmern und ihr Elend voll Hohn und Spott. Ein stolzes, hohes Gefühl. kann sie quälen und verderben, wenn er will. Eine Stunde mag darüber vergangen sein. Eine Ewigkeit, in der alles Denken brach lag. Seine Gedanken setzten nach dieser Zeit wieder da ein, wo sie stehen geblieben sind. Wenn— er— will.„. 4 Aber er will nicht. Es ist ja doch aues für ihn aus und vorbei. Und sie sollen ihre Ruhe behalten Undals erdas beisichbeschlossen hat, verschließt er das Bild wieder in das Dunkel, aus dem es sich hervorrang. Dann will er aufstehen. Da kommt der ganze surchtbare Jammer dieser noch einmal über ihn. Ist es nicht viel zu als daß er es ganz allein zu tragen vermag. Ist es nicht seine Pflicht, den Mann, der Klaus Wiedenthal in die Verzweiflung trieb und den kleinsten Fehltritt mit unnachsichtiger Strenge strafte, hinfort um des Gesetzes willen, das über der Wahrung der Menschlichkeit seine schützende Hand hält, unschädlich zu machen? Die Zeit vergeht. Sein Geist kämpft noch, während das Herz doch schon längst beschlossen hat. „Warum willst Du hassen, wo ich ooch nur lieben konnte?" hat die Mutter in ihrer Sterbestunde gesagt. Ein Schluchzen erschüttert seinen Körper. Er wird ihm nicht Richter sein. Die jammervollen Laute dringen an Noras Ohr. Sie ist noch immer nicht eingeschlafen. Sie braucht so wenig Schlummer. Da drinnen weint Hans Weddo. Sie weiß es. Da muß sie bei ihm sein. Er hat ja niemand als sie in dieser Stunde. Ob sie wohl Kraft genug hat, um aufzustehen? Vielleicht geht es. Sie tastet sich empor. Der silberne Strahl umschwebt sie und geht vor ihr her. Sie ist matt und hilflos wie ein Kind. Wenn das Sterben so leise und so müde naht, dann kann der Schluß doch gar nicht so wehe tun, wie sie sagen. Ein paarmal taumelt sie an die Wand des Zimmers. Das Schmerzgefühl, das sie sich dabei zufügt, weckt ihren Endlich ist sie an seiner Tür. Mit zitternden Händen findet sie den Drücker. Wie schwer ernachgibt. Run ist sie bei ihr, Auch um ihn so viel Licht unt hat recht gehört. Er weint. Wie ein Engel steht sie da. Das lange schleppende Nachtgewand liegt in weichen Falten um ihre abgezehrten Glieder. Ein heiliges Leuchten steht in ihrem Gesicht. „Hans Weddo, wollen wir nicht zusammen weinen?“ Er fährt auf.„ „Nora, was willst Du um diese Stunde" „Bei Dir sein. Du bist ja auch bei mir, wenn die Schmerzen kommen.“ Sie schwankt ein wenig. Er sieht sie starr an, als sähe er sie heute zum ersten Mal. Aber hat sich scharf in der Gewalt. Sie darf nicht aufgeregt werden, und sterben muß sie, ohne ihren Vater zu „Geh, Kind, Du wirst Dich erkälten,“ stammelt er. Ob sie fühlt, wie schwer ihm die Beherrschung wird. Sie geht nicht. „Schick' mich nicht fort!" bittet sie leise.„Sieh, ich weiß, daß ich sterbeu muß. Schüttle nicht den Kopf. Es tut gar nicht weh.“ Nora!“.„ 410g schfe „Still, still, Haus Weooo. Komm, denlle, ich sel die tote Mutter. Hat sie nicht auch manchmal mit Dir Tränen vergossen, von denen die Welt nichts st##.#t.inen: Haunt Kr. e. Ihre Schutter ruht an seinem Haupt. Er zieht sie zu sich heran. Durch das dünne Gewebe fühlt er ihr Zittern und ihre Angst um ihn. Da nimmt er sie auf den Schoß. Ihr Herz klopft an seiner Brust und ihre Arme liegen um seinen Hals. Ein Herz, ein Menscheuherz bei ihm in dieser schrecklichen Nacht. So sitzen sie stumm beieinander und weinen. Erst als der letzte silberne Strahl aus der Welt schleicht, trägt er sie in ihr Bett zurück. Sie ist in seinen Armen eingeschlafen. Ein Lächeln liegt um ihren Mund. Wenn er wüßte, was es besagt. Deine Tränen sollen getrocknet werden, mein Bruder, denn Du stehst mir höher, als mein Stolz und meine Rache. Am nächsten Tage hat Nora an Adda von Wachenhusen geschrieben. Die alte Wirtschafterin, die schon ihrer Mutter diente, hat den Brief zur Post besorgt. Ganz heimlich, ohne daß jemand eine Ahnung davon hatte, wie sie es wollte. Denn einer Sterbenden sind sie gern gefällig. ! Er ist ihr schwer geworden, dieser Brief. Die Finger hatten nicht Kraft genug, um die Feder zu halten und das Herz wand sich in den letzten schwachen Zuckungen des Kampfes. Sein Inhalt lautete:„Die Lebende wollte Ihnen nicht Klarheit geben, nachdem Sie so unbarmherzig gewesen waren, denn sie haßte Sie zu sehr. Die Sterbende muß es tun, denn ihr Haß ist dahin. Zerbrochen von den Tränen, die Hans Weddo um Sie vergossen hat. Deshalb danken Sie es ihm, daß Sie wissen dürfen. Nicht mir. Ich stehe an der Pforte des Todes und brauche nichts mehr an irdischem Glück. Damals haben Sie es mich nicht aussprechen lassen, heute aber müssen sie still halten. Meineu Vater kenne ich nicht. Wohl aber meine Mutter. Sie war die Freifrau von Tarenberg. Versteheu Sie nun, was ich Hans Weddo bin? Eine Schwester. Ein in Sünden geborenes Kind und dennoch eines Blutes mit ihm. Den Namen meiner Mutter durfte ich nicht tragen, damit kein Schatten auf die Ehre ihres Sohnes fallen würde. Ach, wenn sie wüßte. Man nannte mich nach der alten, treuen Dienerin Dorette Fiedler, die bis zu ihrem Tode für mich gesorgt hat. Dann erst gab man mir in der einen Hand die Wahrheit, in der anderen das Verbot, sie jemals zu enthüllen. Ich war ein Kind. Ich habe deshalb schwören müssen, das Geheimnis meiner Geburt zu wahren, aber wußte ich denn, was ich damit tat. Niemand weiß, was sein Tun einst bewirkt. Darum respektiere ich den Schwur auch nicht als bindend. Wir Frauen sind zum Halten eines Ehrenwortes lange nicht stark geuug. Das ist das heilige Vorrecht der Männer. Hans Weddos Mund blieb stumm. Sein Ehrenwort ungebrochen. Daran ist Ihr Glück zerbrochen und das seinige auch. Ihres Bruders Freundschaft und meine Ruhe. Indem ich den Schleier hebe, baue ich alles wieder auf. Haus Weddo weiß nicht, daß ich Ihnen schreibe. Nach diesem werden Gie zu ihm kommen, nicht wahr? Aber warten Sie noch ein klein wenig damit. So lange, bis ich nicht wehr bin.“ 220.16 Umgebung. este. ungen! Wieder klang n Osterbotschaft. Geterfest in der althervollen Art gefeiert, re. Doch die Neider gelassen. Sie haben in über uns gebracht. eine Osterfreude nicht Hoffnung, die uns ja Die Hoffnung ist die dieser Erde. cht so, wie wir es uns lken jagten über uns s ihnen ein wärmenZetter paßt zu unserer schen, die so leicht den icht nach dem äußeren t schildern. Die frohe ng ist in viele Herzen lich viele Familien zehörigen, die tapferen ihrer Mitte zu sehen, ornehmlich, die gute brachten; sie erzählten en Opfer an Gut und , s o n d e r n d a ß s i e e i n e n. . Es war uns so, als riegsabschnitt begonnen alten Jahres sind vereskraft hat Aug', Herz Deutschlands Uebungslaus ins Feindesland; änner find es, die in mit zuversichtlichem kämpfenden Kameraden der nicht gerechnet hat nbeugsamen Stolze undviertel.) Letztes Bier lte Witterung.— Neues Frühlingswetter erden 22. bringt unstete sen 29. wird angenehm se.) Möchte es nicht e Z u s e n d u n g d e r„ S c h w. Von meinen Kameraden igst erwartet; für mich s der Heimat. Brenne, jäger=Bat. euz) ausgezeichnet wurde keserve Keppmann, welment Nr. 97 auf dem kämpft. Wir gratulieren rung von Liebesgaben.) keichsangehörige des Zides Krieges in Feindeserden, werden auf den seisenbahnen und den aß=Lothringen frachtfrei für die bereits abgeen auf Antrag erstattet. zum Brot) ist nicht alter Volkskalender aus iber die Verwendung der ung folgendes empfiehlt: werden in Würfel wie der Sonne oder auf der n Backofen getrocknet, zur Nehl mit gleichem Zusatz unkelbrote, zu Brot verur leicht und kurze Zeit ing, um die Feder sich in den letzten npfes. Sein Inhalt Ihnen nicht Klarubarmherzig gewesen sehr. Die Sterbende t dahin. Zerbrochen Weddo um Sie verSie es ihm, daß Sie ch stehe an der Pforte ts mehr an irdischem mich nicht ausspreu sie still halten. Meisohl aber meine Mutu Tarenberg. VersteWeddo bin? Eine geborenes Kind und hm. Den Namen meigen, damit kein Schates fallen würde. Ach, te mich nach der alten, dler, die bis zu ihrem Dann erst gab man mir rheit, in der anderen ithüllen. Ich war ein vören müssen, das Gewahren, aber wußte . Niemand weiß, was rum respektiere ich den end. Wir Frauen sind ortes lange nicht stark Vorrecht der Männer. stumm. Sein Ehrenst Ihr Glück zerbrochen s Bruders Freundschaft ich den Schleier hebe, haus Weddo weiß nicht, ich diesem werden Gie ? Aber warten Sie noch lange, bis ich nicht 20016 uert, auch Salz hinzugesetzt. Man erhält ein gutes Brot.“ Man hat also auch schon damals herausgesunden, daß das„K=Brot“, wie wir es jetzt nennen, durchaus bei den Feinschmeckern keinen Anstoß erregt. **(Der M.=G.=V.„Sängerbund") hatte gestern zum zweiten Male ein Konzert zum Besten des Kriegsliebesdienstes veranstaltet, und wiederum konnte der große Freischütz=Saal die Menge der Gäste kaum sassen; gewiß ein schönes Zeugnis für den unserer Bürgerschaft innewohnenden Opfersinn. Das Konzert, für welches Herr Musikdirektor Haselhoff ein sehr geschmackvolles Programm aufgestellt hatte, bedeutet für den Verein einen vollen Erfolg nach jeder Seite hin. Unter dem jubelnden Beifall des Publikums brachte der alte Verein, dessen Reihen der Kriegsgott schon ziemlich gelichtet hat, eine Anzahl prächtiger Tonwerke stimmungsvoll zum Vortrag, so u. a.„Abend im Walde" von Ziegler,„Reiters Lieb“ von Schauß, einen größeren Chor mit Orchester von Kremser„Soldatenlied", Kinkel's gemütvolles „Ritters Abschied“. Auf allgemeinen Wunsch brachte der Chor auch die Haselhoff'sche Tonschöpfung„Kriegslied“, welches bekanntlich in dem Weihnachtskonzert aus der Taufe gehoben wurde, nochmals zum Vortrag. Auch diesmal übte die einfache und darum doppelt sinngefällige Weise eine starke Wirkung auf das Publikum aus, welche durch die mitwirkende Orchestermusik— ganz auf den kriegerischen Ton der jetzigen Zeit gestimmt— noch bedeutend gehoben wurde. Sänger wie Dirigent dürfen auf den Verlauf des gestrigen Konzerts mit größter Befriedigung zurückblicken.— Im wohltuenden Gegensatz zu den verschiedensten Veranstaltungen der letzten Zeit hatte der„Sängerbund“ auf die Mitwirkung von Solo=Kräften mit ihren mehr oder minder guten Leistungen verzichtet, sich aber einen erstklassigen Orchesterkörper, das bekannte Betzel'sche Orchester aus Dortmund, gesichert. Unter der anfeuernden Leitung ihres Dirigenten spielte die Kapelle in äußerst vornehmer Auffassung und fein abgetönt die„Egmont“=Ouver= ture von Beethoven, ein Prüfstein für jedes Orchester, eine große Phantasie aus Verdy's Oper „Aida“, die Ouverture zum Haselhoff'schen Tonwerk„Das Erntefest“ usw. Im Vordergrunde der Instrumental=Darbietungen stand ein Geigen=Solo von Betzel„Elegie“(Traum eines sterbenden Kriegers), welches von dem Komponisten mit vollendeter Technik und warm beseeltem Ton zum Vortrag gebracht wurde. In wehmütiger Weise klingt die Klage des Verwundeten an unser Ohr, er erwacht plötzlich und sieht sein Unglück, um dann sanft hinüberzuschlummern in ein anderes Leben. Ueber dem Ganzen liegt ein ernster Hauch, der das Innerste rührt Die ernste Zeit, in der wir leben, hat dem Komponisten jedenfalls den Stoff einem immerhin musikalisch nicht zu unterschätzenden Tonstück gegeben. Das Publikum lauschte dem Vortrage mit größtem Interesse und war sichtlich ergriffen.— Bei dem starken Besuch des Konzerts dürfte auch der finanzielle Erfolg der Veranstaltung jedenfalls ein zufriedenstellender sein. ** Westhofen, 4. April.(Diebstahl.) In der vergangenen Nacht drangen Spitzbuben in die Kellerräume des Maurers Karl Lauber an der Unnaerstraße ein und entwendeten große Mengen Kohlen. Die Polizei ist den Tätern auf der Spur. ** Westhofen, 3. April.(Unfall.) Der bei dem hiesigen Eisenwerk beschäftigte Schmied Wilh. Krämer geriet bei seiner Arbeit derart unglücklich unter einen Fallhammer, daß ihm ein Finger der rechten Hand fast vollständig abgequetscht wurde. ** Ergste, 5. April.(Ein tapferer Krie“ ger.) Dem auf dem östlichen Kriegsschauplatz kämpfenden Gefreiten Emil Rittinghaus (Mitglied des Turnvereins Ergste) wurde das Eiserne Krauz verliehen. Gleichzeitig wurde er zum Unteroffizier befördert. Wir gratulieren bestens! Der Provinzial=Ausschuß der Provinz Westfalen hielt dieser Tage eine Sitzung ab. Er nahm mit Befriedigung von der Mitteilung Kenntnis, daß seitens des Landeshauptmanns dem Reichsmarineamt eine Spende von 1500 Mk. für das erfolgreichste Unterseeboot zur Verfügung gestellt sei und spendete seinerseits einen nochmaligen Betrag von 1500 Mk. für solche Unterseebootsmannschaften, die sich im Blockadekrieg gegen England besonders ausgezeichnet haben. Die Satzung des westfälischen Pfandbriefamtes hat die Genehmigung erhalten. Die Vorbereitungen für die Aufnahme der Beleihungstätigkeit sollen so zeitig in Angriff genommen werden, daß das Pfandbriefamt möglichst bald nach dem Friedensschluß ins Leben treten kann. Von dem am 1. Juni d. J. vorhandenen Pferde= und Rindviehbestande soll zum Zwecke der Aufbringung von Viehseuchenentschädigungen eine Abgabe von 20 Pfg. für jedes Stück erhoben werden. Die im September 1912 zu Halle a. S. verstorbene Frau Geh. Baurat Agnes Michaelis hat zum Andenken an ihren verstorbenen Ehemann den Geheimen Baurat Karl Michaelis, früher zu Münster, ein Stipendium von 250000 Mk. errichtet, unter dem Namen Karl Agnes Michaelis=Stiftung mit dem Sitze in Charlottenburg, die in der Hauptsache dazu dienen soll, bedürftigen und gut veranlagten jungen Leuten das Studium des Bauingenieurwesens zu ermöglichen. Trotz erheblicher Bewilligungen und der Belassung der reichlichen im Haushaltsplane für 1915 vorgesehenen Ansätze kann von einer Erhöhuung der Provinzialsteuern abgesehen und der alte Prozentsatz von 13½ beibehalten werden. Die nächste Sitzung des Provinzialausschusses findet am 8. Mai, am Tage vor der Eröffnung des Provinziallandtages, statt. Verbot, wonach grundsätzlich an dem bestehenden Zustande der Grabstätten nichts verändert werden darf— außer zum Zwecke der Erhaltung und Verschönerung. Bei diesen Arbeiten werden die in Betracht kommenden Zivil= wie Militärbehörden so zusammenwirken, daß ein Erfolg, soweit es die Verhältnisse zulassen, gesichert erscheint. Büchertisch Kriegsgräber. Da die Angehörigen vieler Gefallener in Sorge sind, ob auch in gehöriger Weise Fürsorge für die Erhaltung der Gräber gefallener Soldaten getrofsen ist, wird von zuständiger Stelle folgendes bekannt gegeben: Die hin= und herwogenden gewaltigen Kämpfe und die riesenhaften Verhältnisse des Krieges machen bis auf weiteres irgendwelche Anordnungen und Abmachungen für die dauernde Erhaltung der Gräber zur Unmöglichkeit. Es sind aber im Inlande wie im besetzten feindlichen Gebiet Vorkehnuingen zur vorläufigen Sicherstellung und Erhaltung getroffen, die geeignet erscheinen, eine spätere dauernde und würdige Unterhaltung aller Gräber— und zwar gleichmäßig von Freund und Feind— zu sichern. Hierzu gehört vor allen Dingen die Anlegung von Verzeichnissen(Kataster) über die Gräber, nötigenfalls auch von Karten, mit genauer Angabe über die Lage und soweit möglich, auch mit Namen und Truppenteil der Beerdigten, sowie Kenntlichmachung durch Gedenkzeichen vorläusig in einfachster Form; daneben ein Im Unterseeboot an den Feind lautet der Titel eines überaus fesselnden und belehrenden Aufsatzes über das Leben an Bord dieser von allen Völkern gefürchteten deutschen Kriegswasse. Wir lernen in diesem Artikel den Dienst an den Maschinen, den Dienst an den Geschützen, den Dienst an den Torpedorohren kennen, wir erleben die spannenden Augenblicke bei der Torpedienung eines englischen Schiffes. Diesen interessanten Text, durch seltene, lehrreiche Bilder unterstützt, eine treffliche Zugabe zu dem erklärenden Wort, finden wir in Bongs illustrierter Kriegsgeschichte„Der Krieg 1914/15 in Wort und Bild"(Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W 57, Preis jedes Heftes 30 Pfg.), von dem soeben die nmesten Hefte(20/21) erschienen sind. Im zweiten Teil sei auf die bedeutungsvollen Artikel„Winterkämpfe im Ober=Elsaß",„Nächtliche Erlebnisse in Flandern",„Die Siegesbeute in der Winterschlacht in Masuren",„Der Schneeschuh im Kriege".„Der Suezkanal“ bingewiesen. Städtisches Schauspielhaus, Hagen. Auf Einladung der Intendanz wird das Düsseldorfer Schauspielhaus am Mittwoch, den 14. Aprilein nochmaliges Gastspiel in Hagen geben. Infolge der vielen ernsten Veranstaltungen der letzten Monate soll ein Lustspiel, und zwar Björnsons „Wenn der junge Wein blüht" erstmalig zur Aufführung gelangen, was gewiß von den meisten Theaterbesuchern angenehm begrüßt werden dürfte. Die Intendanz kann weitere auswärtige Schauspiel=Gastspiele aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr veranstalten. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr und endigt kurz nach 10 Uhr. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Norvolt u. Rhassttdes Eisenbahn=Bau=Vereins e. G. m. b. H. de zu Schwerle. Miethäuser........ Neuhanten Inoenkar....: en55. Bank- und Sparkassenguthaben Mietforderungen Kassenbestand Geschäftsguthaben der Mitglieder Reservsfonds u0...... Hypothekenschulden Sonstige Schulden Reingewinn kaufen Sie sehr vorteilhaft in dem Spezialhaus für Herren- und Knaben-Kleidung der Firma Ostenhellweg 23(gegenüber I. Fischer) in Dortmund, Statt Karten. Gewinn= und Verlusiberechnung Abschreibungen Geschäftsunkosten.. Betriebsunkosten. Zinsen..... Sonstige ausgaben Reingewinn... Gewinnvortrag Mieten Zinsen..... Sonstige Einnahmen Saduet n14ce: Alsdhecherbenssn Mitgliederzahl am 1. Januar 1914 113(mit 115 Anteilen). Eingetreten im Jahre 1914.... 11. 11—.— Mitgliederzahl Ende 1914.... 124(mit 126 Anteilen). Mit Abschlußdes Jahres 1914 schiedenaus 10. 10) Mithin Mitgliederbestandam 1. Jan. 1915 114 Jahl der Geschäftsanteile 116 Im Laufe des Jahres 1914 hat sich das Geschäftsguthaben der Mitglieder um 2159 Mk 34 Pig vermehrt. Die Gesamthaftsumme belrug am 1. Januar 1914 Mk. 34500.—. am Schlusse! des Jahres 1914 Mk. 37800.— und am 1. Januar 1915 Mk. 84800.—. Sie hat sich im Laufe des Jahres 1914 um Mk. 300.— vermehrt. 1700 Der Vorstand des Eisenbahn=Bau=Vereins, eingetragene Genossn chaft mit beschränkter Hastpflicht. H. Bergmann, W. Heimann, H. Stüttgen. „„„ gesucht. 1691 Verwallung des Gas= und Wasserwerks Schwerte. Favoru Modenaldum 60 H, Favorii Jugencalbum 60 S Favoris Handarbtsalb. 60 S. 1! Favorit Schnittmuster!!! Alleinverkauf für Schwerte Kaufbaus Otte Marz Ostenstrade 20. 9931 Am 1. Ostertage. abends 11½ Uhr, entschlief sanft und gottergeben nach langem, schwerem mit Geduld ertragenem Leiden mein innigstgeliebter Gatte, Vater. Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, der Königl. Lokomotivführer Pieurion-Talsterg im Alter von 38 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Schwerte, Siegen, Hagen, Haspe und Nord-Frankreich. den 6. April 1915. Carl Stein Lina Stein geb. Holtschmidt zeigen ihre vollzogene Trauung an. z. Zt. Bielefeld Herlingsen b. Ergste im April 1915." 1711 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 8. April, nachmittags Uhr, vom evangl. Krankenhause aus statt. Von Beileidsbesuchen wolle man bitte Abstand nehmen. 1712 Goldwaren und Schmucksachen Moderne Colllers, Medalllons, Anhänger in jeder Art, Damenringe und Herrenringe in den modernsten Formen, Broschen und Ohrgehänge, Armbänder, Kreuze, Vorstecknadein, Damen- und Herren- Uhrketten in 10 verschiedenen Qualitäten. Brillant-Ringe, Brillant-Broschen, Brillant-Ohrgehänge etc. snssennasen Sehr grosse Auswahl! Billigste Preise A. Eick& Comp. Balkenstrasse 36—88 DORTMUND Balkenstrasse 86—88 beim Bezirhs-Kommando. 4892 u Aelteres 1714 Mädchen vom Lande. 26 Jahre, sucht Stelle in kleinem Haushalt auf sofort. 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Is. wird durch einen Kontrolldeamten der Landesversicherungsanstalt Westfalen mit der Revision der Quittungskarten im Stadtbezirk Schwerke begonnen werden. Die Quittungskarten und die zur Reossion erforderlichen Unterlagen, als Aufrechnungsbescheinigungen, Lohnlisten, Dienstbücher, Arbeitsbücher, Krankenkassenbücher und KrankenkassenAbrechnungen, sowie elwaige Aufzeichnungen üder Lohnarbeiten usw. sind bereit zu halten, damit sie ohne Verzug vorgelegt werden können und Vorladungen oder gar Bestrafungen vermieden werden Arbeilgeber wie Arbeitvehmer dürfen sich, wenn sie verhindert sind, durch eine erwachsene Person vertreten lassen: diese muß aber über alle in Betracht kommenden Aibeits= und Lohnverhältnisse ausreichende Aushunst geben Nach S 1466 N. V. O. sind die Arbeitgeber ferner verpflichtet. dem Kontrollbeamten über die Jahl der Beschäftigten, idren Arbeitsverdienst und die Dauer ihrer Beschäftigung Auskunst zu geben. Sie haben die Geschältsbücher oder Listen, aus denen diese Tatsachen hervorgehen, während der Betriebszeit an Ort und Stelle vorzulegen.. Auch die Versicherten haben über Ark und Dauer ihrer Beschäftigung sowie ihren Arbeitsverdienst Auskunft zu geben. Sodann müssen Arbeitgeber und Versicherte sämtliche Quittungskarten, die sie im Besitze oder Ver vahr haben, z. auch diejenigen verstorbener oder verzogener Personen, vorlegen und auf Verlangen gegen Bescheinigung abgeben. Zur Erfüllung ihrer Pflichten kann dos Versicherungsamt ibg Mahnung die Arbeitgeber und die Versicherlen durch Geldstrafen bis zu Diejenigen Abonnenten, welche ihre Wohnung je 150 Mä anhallen.(§ 1466 Absatz 3 R. V. O.) chselt haben, oder noch wechseln werden, bitten wir Scwerte, den 1. April 1913. um sofortige Angabe ihrer neuen Wohrung, 178 K in der Zustellung der„Schwerter Zeitung" 170 Das Versicherungsamt. Der Vorsitzmde: Kohrmann. Sinst setzt' der König sich zu Tisch,„ Zu essen vom gebrat'nen Fisch, Pastete stellt man vor ihn hin, Mit vierundzwanzig Vögeln drin, Als man den Deckel abgetan, Fingen die Vögel zu singen an. Und sollt' das nicht ein Essen sein Sogar für einen König sein? Der König ging dann ins Büro Und zählt' sein vieles Geld so froh; Die Königin stieg zum Turm hinauf Und aß ein Brot mit Honig drauf; Die Tochter in den Garten ging, Wo fleißig sie die Wäsch aufhing, Da kam eine Drossel vom Baum herab Und biß der Prinzessin die Nase ab. Das Arteil des Paris. war einmal ein griechischer König namens Pelens, der feierte seine Vermählung mit der Göttin des Meeres, Thetis. Alle Götter und Göttinnen waren zu der Hochzeit eingeladen, nur nicht Eris, die Göttin der Zwietracht. Diese war sehr ärgerlich und beschloß sich zu rächen. Als das Fest im vollen Gange war, warf sie einen goldenen Apfel in den Saal, darauf stand geschrieben:„Der Schönsten". Sogleich erhob sich ein großer Streit zwischen den drei Göttinnen Here, Pallas Athene und Aphrodite, denn jede von ihnen wollte die Schönste sein. Als sie sich nicht einigen konnten, schickte Zeus sie zu Paris, dem Sohne des Königs Priamus von Troja. Dieser schöne Jüngling weidete gerade die Herden seines Vaters auf dem Berge Ida in der Nähe von Troja, als die drei Göttinnen bei ihm erschienen und verlangten, er solle entscheiden, wer von ihnen die Schönste sei. Here versprach ihm große Macht und Reichtum, Athene hohe Weisheit und Tugend, Aphrodite aber die schönste Frau auf Erden. Nach kurzem Besinnen reichte Paris den Apfel der Aphrodite. Nun zog Paris aus, die schönste Frau zu suchen. Das war Helena, die Gemahlin des Königs Menelaos von Sparta. Paris wurde von dem König sehr gut ausgenommen und ausgezeichnet bewirtet. Aber er lohnte dessen Gastfreundschaft mit großem Undank; denn als Menelaos einmal eine Reise unternehmen mußte, überredete er die schöne Helena, ihren Gatten zu verlassen und ihm nach Troja zu folgen. Und damit nicht zufrieden, nahm er auch noch eine Menge Gold und Kostbarkeiten mit. Menelaos war natürlich sehr empört und beschloß, an dem frechen Räuber Rache zu nehmen. Er schickte Boten an sämtliche griechische Fürsten und forderte sie auf, sich mit ihm zu verbünden, um einen Kriegszug nach dem in Kleinasien gelegenen Troja zu unternehmen. Die meisten Fürsten erklärten sich bereit, und der Hafen von Aulis an der Ostküste von Griechenland wurde zum Sammelpunkt geHier kamen die Helden mit ihren Kriegsheeren zusammen. Die Menge der Krieger belief sich auf annähernd hunderttausend Mann, und im Hafen lagen zwölfhundert Stäte zer üchericher bereh. So entstand durch den Zankapfel, den Eris in den wwchzeitssaal geworfen hatte, ein großer Krieg, der lange Jahre währte, und durch den eine blühende Stadt zerstört wurde und viele Helden ihr Leben verloren. Magisches Quadrat. Die Buchstaben in dem Quadrat sind so zu verteilen, daß 4 Wörter entstehen, die, senkrecht und wagerecht gelesen, gleich lauten. Die Wörter bedeuten: 1. eine gewisse Menge Garn, 2. ein wichtiger Bestandteil des Körpers, 3. ein Adverb, 4. ein weiblicher Name. Rechenaufgaben. 1. Emil bekam zum Geburtstag von einem Onkel eine Summe Geld geschenkt. Er legte ein halbes Jahr lang jede Woche 20 Pfennig dazu und hatte dann 15,20 Mark. Wie hoch belief sich die geschenkte Summe? 2. Auf einem Kohlenplatz stehen vier gleichgroße Haufen Briketts. Nachdem von dem einen 5000 Stück fortgefahren worden sind, enthält er noch ein Fünftel aller vorhanden gewesenen Briketts. Wieviel waren es? (Die Rullölungen der Rättel um erlolgen in der nächtten „Kinderlaube“. D. Rell.) Der Hirsch und die Mücke. Eine Mücke setzte sich einmal auf das Geweih eines Hirsches. Nachdem sie längere Zeit so gesessen hatte, sagte sie:„Wenn ich dich belästige, lieber Freund, dann sage es mir nur frei heraus, geniere dich nicht!" Der Hirsch sah sich erstaunt um, von woher die Stimme wohl käme. hörte er die Mücke auf seinem Geweih surren und sagte: „Ach, du bist auch da?“ So geht es auch manchem Menschen, der sich sehr wichtig dünkt, von anderen aber kaum beachtet wird. Guter Rat. Hast du was vor und bist nicht klar, Ob's gut ist oder schlecht, So frag' dich eines nur, mein Kind: „Wär's meiner Mutter recht?“ * —. ui. A uns a3 8 „. Oia G Amtliches Kreisblatt „ 46. Jabrgung, O Grles und Eiches Cegrsorgm des für den Kreis börde Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 79. Dienstag,.6 April 1915. W SS53a 5 -SSSSSEBSES S 521553 NE 1E □ 8 * 8 3 ** S•• * 2 9 B B 6— ∆— *-*-* 0*" — TS 8 * S S S#gE E SME SS E sich zu kompromittieren als läuft da weniger Gefahr, in Ihrer Geselschaft.“.... Me Wer weiß, wie die peinliche Szene geenver hatte, wenn sie nicht glücklicherweise in diesem kritischen Augenblick unterbrochen worden wäre. „Rolf!“ rief mit mahnendem Ausdruck eine angenehme, sanfte Männerstimme, und die Gestalt des Majors Brandenfels tauchte aus dem Halddunkel auf, das am Fuße der Terrasse herrschte. Der alte Herr hatte einen leichten Havelock über seinen Frackanzug geworfen und hielt eine Zigarette zwischen den Lippen. Man konnte sich kaum eine sympathischere und behaglichere Erscheinung vorstellen, als es die seinige in diesem Augenblick war. „Rolf, mein Junge," wiederholte er,„was soll denn das bedeuten? Es war mir, als ob ich etwas zu laute Stimmen gehört hätte. Hoffentlich hat es keine Zwistigkeiten gegeben. Das scheint mir doch beinahe undenkbar an einem so schönen Abend und obendrein in so reizender Gesellschaft.“ Er hatte die letzten Worte mit einer kleinen, galanten Verneigung gegen die Komtesse begleitet. Rolf aber schien keineswegs mit einem so friedlichen Abschluß des Renkonters einverstanden; denn mit aller Bosheit, die er in den Klang seiner Stimme zu legen vermochte, sagte er: Geselschaft is. g. u. Bi 2. sich „Gerade die reizende Geseuschaftisl es, um die es sich hier handelt. Va—, lieber Onke!! Jener Mensch da——“ „Oh— oh!“ unterbrach ihn der alte Herr.„Sachte, mein Bester! Das ist die Art nicht, wie du von den Gästen dieses Hauses zu sprechen hast.“ „Ach was! Der Heir hat mit Edith im Rosengarten scharmuziert, und es ist meine Pflicht, ein Auge auf das Benehmen meiner Schwester zu haben, und zu verhindern, daß derartige Sachen noch einmal passieren. Ich werde mit meinem Papa darüber sprechen und werde ihm klar machen, daß Romanschreiber, die in Dorfwirtshäusern wohnen, kein passender Verkehr für „Run ists aber wirklich genug!“ erklärte der Major, und seine Stimme klang schärfer und nachdrücklicher als zuvor.„Ich sehe, daß du dich in einer Verfassung befindest, die dich unüberlegte Dinge sagen läßt. Und ich hoffe, du wirst meinem wohlgemeinten Rat folgen und dich jetzt in das Schloß zurückbegeben. Wenn du Zeit gehabt hast, dir zu überlegen, was hier geschehen ist, wirst du ganz von selbst darauf kommen, daß es deine Pflicht ist, dich morgen bei Herrn Doktor Odemar zu entschuldigen. Erzighgr z. G, Tat uach s. Ob sein einstiger Erzieher in der Tal noch so großen Einfluß auf ihn hatte, oder ob es irgend etwas anderes war, was den jungen Grafen plötzlich zur Nachgiebigkeit bestimmte; jedenfalls folgte er mit erstaunlicher Willfährigkeit dem ihm erteilten Rat, der schon recht bedenkliche Aehnlichkeit mit einem Verweise gehabt hatte. Ohne ein Wort der Erwiderung machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Richtung des Schlosses. Der Major aber wandte sich unter mißbilligendem Kopfschütteln zu dem jungen Liebespaare. „Sie dürfen ihm nicht allzu sehr zürnen, so unverantwortlich er sich auch aufgeführt zu haben scheint. Wälzen Sie Ihren gerechten Unwillen lieber auf mich ab, der ich doch schließlich für die Mängel seiner Erziehung verantwortlich bin. Ein einsamer Junggeselle ist ja vielleicht in der Tat nicht die geeignete Persönlichkeit, um einen so temperamentvollen Burschen richtig zurechtzustutzen.— Darf ich Sie übrigens bitten, liebe Edith, mich auch formell mit dem Herrn bekanntzumachen, den ich allerdings aus seinen Werken bereits tenne: Gersanzen Edith entsprach seinem Verlungen, und mit einer gewissen Herzlichkeit und Wärme druckte der Major dem jungen Schriftsteller die Hand. „Ich habe mit dem größten Vergnügen alles ge1 lesen, was Sie bisher veröffentlicht haben, Herr Doktor! Und ich schätze mich glücklich, daß ein sehr erwünschter Zufall mich nun auch Ihre persönliche Bekanntschaft machen läßt. Uebrigens hatte ich einst einen Kameraden Ihres Namens, den ich allerdings seit einer Reihe von Jahren aus den Augen verloren habe. Er stammte aus dem Rheinland, wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht.“ 66tt. „Die Tante, von der ich erzogen wurde, hatte einen Bruder in der Armee; aber er starb schon, ehe ich alt genug war, daß mir die Erinnerung an eine etwa stattgehabte Begegnung hätte im Gedächtnis bleiben können. Meine Tante hat jedenfalls nicht im Rheinland, sondern immer in Berlin gelebt.“ „Nun, dann handelte es sich bei meinem Kameraden vielleicht um einen Ihrer entfernteren Verwandten," meinte der Major leichthin, und er zeigte keine Neigung, länger bei diesem Thema zu verweilen. Vielmehr wandte er sich an Edith und sagte: „Jetzt aber muß ich wieder ins Haus. In Jahren tut man gut, nicht zu stark auf seine Gesundheit zu sündigen, zumal wenn man das Unglück hat, mit einer Anlage zum Rheumatismus behaftet zu sein. Den Weg in das Schloß kann ich ja auch ohne Begleitung finden.“ Der Wink war deutlich; aber die Komtesse schien nicht gesonnen, von der Freundlichkeit des alten Herrn Gebrauch zu machen.. 76stnersts, „Wir schließen uns Ihnen selbstverstandlich an, Herr Major,“ erklärte sie,„wir waren ja schon im Begriff, ins Haus zu gehen, als wir meinem Stiefbruder begegneten. Sie werden sich also wohl oder übel unsere Gesellschaft gefallen lassen müssen.“ 5. Kapitel. Graf Rüdiger Bredow=Donnersberg war in seinen jüngeren Jahren ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn gewesen und er hatte viele Jahre auf Reisen in allen möglichen fremden Ländern zugebracht. So glich sein Arbeitszimmer mit der Fülle der darin aufgestellten und aufgehängten Jagdtrophäen fast einem kleinen naturhistorischen Museum. Die am meisten in die Augen fallenden Stücke waren ein bengalischer Tiger, der— meisterhaft ausgestopft— in liegender Stellung den Türeingang flankierte, und ein gewaltiger amerikanischer Grizzly=Bär, der, zu seiner ganzen, imponierenden Größe aufgerichtet, zwischen dem Schreibtisch und dem Kaminplatz stand, mit seinem geöffneten Rachen und seinen ungeheuren Pranken ein wahrhaft einflößender Anblick für solche, die zum ersten Male dies Sanktuarium des Schloßherrn betraten. Den übrigen Schmuck des Zimmers bildeten in der Hauptsache Geweihe, ausgestopfte Vögel von seltener Art und zu geschmackvollen Trophäen vereinigte Waffen der verschiedensten Völkerschaften. Nirgend verweilte der Graf lieber als in diesem Raume, in den er sich nach jeder Mahlzeit zurückzuziehen pflegte, um zu rauchen, zu lesen oder wohl auch ein kurzes Schläfchen zu tun. Auch an diesem Abend vor dem großen Feste hatte er sich ziemlich frühzeitig von de. übrigen Schloßbewohnern verabschiedet, um hier seinen Gedanken nachzuhängen. Er hatte sich in einen der großen Klubsessel niedergelassen und eine Zigacre angezündet. Aber sie war schon wieder erloschen, noch ehe er mehr als ein paar Züge getan hatte. Die Vorstellungen, die seinen Geist beschäftigten, waren offenbar von recht unerfreulicher Art; denn um seine Mundwinkel lag ein sorgenvoller Zug, und tiefe Falten hatten sich in seine Stirn eingegraben..„.ans... Da wurde an die Tur genopft, und auf das erstaunte„Herein!“ des Grafen, der es nicht gewöhnt war, hier gestört zu werden, schob sich die Gestalt des Majors Brandenfels über die Schwelle. (Fortsetzung folgt.) 1 20 S S SHSESEE S 5 5 55 Zwei deutsche Zeugen des Tulteriensturmes. (Nachdruck verboten.) „Temps“ veröffentlicht der bekannte Historiker Artur Chuquet, dem wir schon so manches interessante Dotument über die Spiegelung französischer Geschichte im deutschen Geiste verdanken, die Berichte zweier Deutschen, die sich damals in Paris befanden, über die Vorgänge am 10. August 1792. Der eine ist ein Brief jenes Mediziners Bollmann, der Narbonne befreite und Lafayette aus dem Gesängnis zu erretten suchte, an seinen Vater. Der andere Zeuge des Tuileriensturms ist ein gewisser Schlabrendorf, der 1789 nach Paris gegangen war, um hier einen Monat sich aufzuhalten, und den das Schauspiel der französischen Revolution so anzog, daß er immer länger blieb und schließlich erst 1815 die„Hauptstadt der Welt“ verließ. Bollmann hat dem Tuileriensturm nicht selbst beigewohnt, er war aber in der Nationalversammlung, als sich der König mit seiner Familie aus seinem Schloß unter die schützenden Vollsvertreter flüchtele, bei denen allein er vor der Volkswut sicher sein konnte.„Ich werde dies eindrucksvolle Schauspiel nie vergessen,“ so schildert der Mediziner diese Vorgänge.„Der König setzte sich neben den Präsidenten; die Damen setzten sich gegenüber auf eine Bank. Aber der König durfte nicht dableiben, weil die Verfassung den Deputierten verbietet, in seiner Gegenwart zu beraten, und ihre Beratung damals so notwendig war. Die Frage war nun, wo man ihn hinbringen sollte. Während der Debatte darüber saß der König, den Kopf in seine Hände gestützt, den Bauch zur Hälfte auf den Tisch gelegt, der vor dem Präsidenten stand. Kindisch=albern und kindisch=schwach, ohne alle Unruhe und alle Besorgnis und selbst in diesem schicksalsschweren, in diesem gejährlichen Augenblick ohne den geringsten Zug von Würde, von Nachdenken, von Gedankenarbeit, hörte er die Reden der verschiedenen Mitglieder für und gegen an, beinahe wie jemand, der zum erstenmal so etwas hört und in seinem schlaffen, einfältigen Sinn halb lachend sich sagt:„Mein Gott, wie drollig ist das!“ Ihm gegenüber saß die Königin, und man staunte, auf ihrem Gesicht, wie doppelt gehäuft, alles, aber auch alles das zu finden, was man bei dem König nicht zu finden bedauerte. Sie trug ein Kleid von blauer Farbe mit weißem Blümchenmuster, ein einfaches weißes Fichu ohne Spitzen, keinen Schmuck um den Hals, eine Art Haube auf dem Kopf. Auf ihrem Schoß hatte sie den Dauphin, einen kleinen Jungen, schön wie der Tag. Sie drückte ihn manchmal an sich mit einer herzbewegenden Inbrunst, wie wenn sie dächte:„Was wird aus dir werden?“ Von Zeit zu Zeit warf sie einen nachdenklichen, schmerzerfüllten Blick um sich; mit Würde und stolzer Verachtung schaute sie auf die Abgeordneten, denen in diesem Augenblick, wo sie Zurückhaltung und Menschlichkeit hätten bewahren sollen, beleidigende Ausdrücke entschlüpften. Ich versichere dich, die Königin wirkte unendlich rührend. Sie ist nicht so schlecht, wie Mißgunst und Parteihaß sie dargestellt haben, und wie ich selbst zu Anfang glaubte. Ich habe seitdem viele Züge von ihr vernommen, die von Edelmut und Wohltätigkeit zeugen. Sie war sittenlos und verschwenderisch wie die meisten Pariser Frauen, aber sie ließ sich durch ihr Temperament hinreißen, ohne die Folgen zu bedenken. Von Natur gütig und sanft, hat sie viele Leiden gelindert, für ihre Fehler hat sie hart gebüßt. Ihre Haare sind seit acht Monaten grau geworden. Niemals noch erschienen mir ihre Schwächen verzeihlicher als in der Nationalversammlung, wo ich ihr gegenüber, sich in breiter Nichtigkeit so rückhaltlos darbie#end, ihre große Entschuldigung sah: den jämmerlichen, guten, armen, unfähigen Ludwig XVI.“ Schließlich wird der König mit seiner Familie in eine vergitterte Loge nicht weit vom Sitz des Präsidenten gebracht, und gleich darauf hört man die ersten Kanonenschüsse: der Tuileriensturm mit all seinen Schrecken hat begonnen. Von den Greueln, die hier verübt wurden, entwirft Schlabrendorf ein anschauliches Bild. Die Schweizer, die Leibgarde des Königs, die, von der Nationalgarde im Stich gelassen, vergebens dem wütenden Volkshausen Widerstand leisteten, wurden die ersten Opfer der entfesselten Grausamkeit.„Ueberall sah man das Volk auf Pilen, Baionetten, Säbeln und Hüten Fetzen von der roten Uniform der Schweizer tragen. Das waren die Triumphfahnen des Tages. man plünderte nicht, man wollte nur zerstören. Serost die Matratzen, die man im Schloß und in den Kasernen der Schweizer fand, und die mancher gut hätte gebrauchen tönnen, wurden in Stücke zerschnitten. Die Leichname, die im Tuileriengarten und in den Gassen umherlagen, waren bald völlig nackt ausgezogen, nicht daß man sie berauben wollte, sondern um mit ihren Kleidungsstaen zu prunken. Ganze Hüte voll von Goldstücken wurden abgeliefert. Diebe, die von dem Volke entdeckt waren, wurden, wie die Schweizer und die Hofleute aus den Fenstern heruntergestürzt. 13 Am Abend bot der Karousselplatz ein malerisches, aber düsteres Bild. Die beiden Kasernen der Schweizer, die den Platz vor dem Schloß in zwei rechteckige Höfe teilten, ragten dunkel auf zwischen trüb lohenden Ilammen, und ringsherum in der Dunkelheit schienen die Häuser, die in bizarrer Form beleuchtet waren, in einem gräßlichen Leben guszuzucken. Der Platz war mit Vollsgruppen erfüllt. Hier trank man, dort schleuderte ein Redner seine aufreizenden Worte in die Menge, hier tanzten Leute in greller Lustigkeit, dort lagen andere in tiefem Schlaf mitten in dem Lärm. In den benachbarten Straßen lagen die nackten Körper der Schweizer, in den verschiedensten Stellungen. Viele hatten noch den Mund weit offen, wie um den Todesschrei auszustoßen, der ihnen in der Kehle stecken geblieben war. Die Weiber umtanzten sie und beschimpften sie mit scheußlichen Obszönitäten. Die Nationalgarde blieb wie gewöhnlich würdig und stumm.“ Hollmann erzählt noch, wie erbarmungslos man Schweizer, die man versteckt fand, lebendig ins Feuer warf, wie man die nackten Körper verstümmelte und einzelne Leichenteile im Triumph davontrug, wie die Weiber das Blut der Kadaver tranken. Am Abend wurden die scheußlich zugerichteten und verstümmelten Leichen in Wagen fortgejahren. Auf den Haufen der Toten schwangen bewaffnete Männer triumphierend ihre Pilen und stachen mit ihnen in die Leichenmassen hinein. Dieser kannibalische Geist entmenschter Wut hielt noch mehrere Tage an.„Bis zum 10. August hatte man von Freiheit gesprochen, von da an wurde Gleichheit die Parole des Tages.“ 2 Dumor. Immer galant. Ein alter Herr, der immer sehr höflich gegen Damen war, behauptete eines Tages, er habe noch nie eine häßliche Frau gesehen. Eine Dame, die dies hörte, und die sich durch eine sehr unschöne glatte Nase auszeichnete, sagte zu ihm: „Sehen Sie mich an, und Sie werden zugestehen, daß ich wirklich häßlich bin.“ „Gnädigste Frau,“ versetzte er schnell gefaßt,„wie alle Ihres Geschlechts, sind Sie ein vom Himmel gefallener Engel, und es ist nur Ihr Pech, nicht Ihre Schuld, daß Sie gerade auf die Nase gefallen sind.“