be-. Amtliches Kreisblatt für den kreis börde # Sceumem Seiuer eiben detd außer Feierzags. Bezugsprets M. 1.80 vierteljährlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pio. mehr. Wöchentl. Grakisdeilage:„Ikustrierter Zamilienfreund“ u. tägl. Unterhaltungsblatt. Anzeigenpreis: Die siedengespaltene Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von auswärts 15 Pig., Reklamezelle 40 Pfg. Jeder Radalt gili als Kassarnbatt u. erllscht bei Konwucsen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Rebschund ssnadt-Seitinsetetene Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Verbunden mit: Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Volksblan. Sesbanden unds Schwerter Volkszeitung Schwerter Tageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Kreiles o General-Anzeiger für den Kreis Börde o Haupt-Annoncenblaft une arig, and ihalgpoligrlichen Drurh. nungen for den Kreis Hörde erlangen gemaß Bekanntmachung dei Aöniglichen Regierung durch Verösfentlichung io der„Schwerter Zettung" rechtsverdindliche Kraft.— Die „Schwerter Zeitung“ gewährt ihren Adonnen= ten für jeden mit Tod endenden Unsoll gedagungen: 300 Mk. Unfall. Druck u. Verlag o. Carl Braus. Schwerte=Ruhr Fernsp. 62. Telegr. Adr. Braus Schwerie=Ruh### Nr. 37. Samstag, den 13. Februar 1915. 47. Jahrgang. 8 Abertnats an Denl ...„ Lent. 2o vod Aussen gefangen!— Miehr als 2o Geschutze und 30 Maschmengewehre erbbeit! Benische Fieger vomoatvieren die Feslung Verban. Soviel Worte, soviel Lügen den Satz kann man ohne Uebertreibung über die Dumareden des Ministerpräsidenten Goremykin und des Ministers des Auswärtigen Sasonow setzen. Mit der Sache Rußlands muß es mehr als schlecht stehen, wenn die Minister in Petersburg sich im Interesse der Beschwichtigung der Volksmassen zu so gewaltsamen und ungehauerlichen Entstellun" gen der Wahrheit genötigt sehen und sogar den Geist des verstorbenen Königs Eduard von England heraufbeschwören zum Zeugnis dessen, daß Deutschland in brutalster Weise auf Kosten der Dreiverbandsmächte eine tyrannische Weltherrschaft anstrebte. Daß Rußland, das schon im Juli gegen uns gerüstet und am 1. August seine Truppen die deutsche Grenze hatte überschreiten lassen, nach des Ministers Worten durch die Neutralitätsverletzung Belgiens seitens des Deutschen Reiches zum Kriege genötigt war, charakterisiert das Lügengewebe der russischen Minister zur Genüge, da bekanntlich erst am 4. August bekannt wurde, daß Belgien das Gesuch des freien Durchzuges uunserer Truppen durch sein Gebiet abgelehnt hatte. Die anderen Anschuldigungen alle, die Sasonow und Goremykin gegen die deutsche Reichspolitik erhoben, standen auf gleicher Höhe und womöglich noch tiefer. Daß die Minister und Abgeordneten in der Duma so deutlich von der Besitzergreifung Konstantinopels und der Dardanellen als Ziel des Krieges sprachen und damit ihren längst gehegten Plan, die türkische Hauptstadt zur Sommerresidenz des Zaren machen, preisgaben, war von Rechtswegen eine Dummheit, weil damit Eroberungsgelüste und Kriegstreiberei des Moskowiterteims offiziell eingestanden wurden. Die russischen Diplomaten fühlten das auch; dies Bedenken mußte jedoch hinter der dringenden Notwendigkeit zurücktreten, den sinkenden Kriegsmut und die erlahmte Opferwilligkeit des wissischen Volkes anzustacheln. Daß die Herren auch Galizien auf ihren Wunschzettel setzten, war weniger bemerkenswert, als daß sie von ihren Absichten, auf Ostpreußen, Posen und Schlesien schwiegen. Man hätte meinen sollen, wenn schon, denn schon. Die Konstantinopeler und galizischen Trauben wird der russische Bär am Ende indessen so gewiß als semer bezeichnen müssen, wie er sich schon heute nicht mehr der Behauptung zu erdreisten wagt, je dem„gewaltigen deutschen Gegner“, dessen Ostprovinzen entreißen zu können. Wenn die Minister mit ihrem Schauspielereffekt die Londoner Finanzkonferenz günstig für ein Milliardendarlehen an Rußland zu stimmen erhoffen, so dürften sie sich auch darin getäuscht haben. Auf faulen Zauber gibt John Bull kein Geld. Rumänien und Rußland. Der militärische Mitarbeiter des Bukarester Regierungsorgang bezeichnet die Kriegslage der Russen als verzweifelt. Die Russen, so sagt er, räumen nicht nur die Bukowina, sondern nach eigenem Geständnis auch die Karpathenpässe. Das bedeutet, daß der Druck der deutschen Armeen sich so stark fühlbar macht, daß die Russen trotz numerischer Ueberlegenheit, die allerdings nicht mehr so groß ist wie im August, sich zurückziehen müssen. Im allgemeinen bedeutet die lebhafte Tätigkeit in Galizien, daß diese Provinz vom Feinde gesäubert werden soll. Wenn die Verbündeten auch bei Kolomea erfolgreich kämpfen, se wird man sich daran gewöhnen müssen, daß die russische Flagge auch in Lemberg in kurzem in Gefahr sein wird. Die Räumung der Bukowina und der Karpathen sind zwei wichtige Abschnitte des Krieges. Wenn die Russen nicht bald bedeutende Verstärkungen erhalten, sind beide Ereignisse berusen, großen Einfluß aus den weiteren Verlauf des Kriegs auszuüben, Großes Haupiquartier, 12. 2. 15. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste erschienen nach langer Pause gestern wieder feindliche Schiffe. Ueber Ostende wurden von Fliegern des Gegners Bomben abgeworfen, die militärischen Schaden nicht anrichteten. Auf der übrigen Front fanden Artilleriekämpfe statt. Besonders viel Munition setzte der Feind gegen unsere Stellungen in der Champagne ein. Einen nennenswerten Erfolg hat er hierdurch nirgends erzielt. Bei Souain wurde ein Infanterie=Angriff versucht, der aber abgewiesen worden ist und bei dem 120 Gefangene in unseren Händen blieben. Die gestern gemeldete Zahl der Gefangenen in den Argonnen erhöht sich um 1 Offizier und 119 Mann. Nordwestlich Verdun wurden mehrere feindliche Schützengräben von uns genommen, der dagegen französischerseits unter Vorantragen der Genfer Flagge unternommene Gegenstoß wurde unter erheblichen Verlusten für den Feind abgewiesen. Die Festung Verdun wurde von deutschen Fliegern mit etwa 100 Bomben belegt. Am Sudelkopf in den Vogesen gelang es den Franzosen, einen kleinen Vorgraben vor unserer Stellung zu besetzen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Se. Majestät der Kaiser ist auf dem Kampffelde an der ostpreußischen Grenze eingetroffen. Die dortigen Operationen haben die Russen zur schleunigen Aufgabe ihrer Stellungen östlich der Masurischen Seen gezwungen. An einzelnen Stellen dauern die Kämpfe fort. Hier sind etwa 26 000 Gesangene gemacht und mehr als 20 Geschütze und 30 Maschinengewehre erobert wurden. Die Menge des erbeuteten Kriegsmaterials läßt sich noch nicht annähernd übersehen. In Polen rechts der Weichsel haben die deutschen Truppen die gestern gemeldete Offensive fortgesetzt. Die Stadt Sierpc wurde genommen und wiederum einige 100 Gefangene gemacht. Auf dem polnischen Kriegsschauplatz links der Weichsel keine Veränderung. Oberste Heeresleitung. Der Vormarsch der Oesterreicher. wtb Wien, 13. Febr. Amtlich wird verlautbart vom 12. Februar mittags: Die Situation in Rußland, Polen und Westgalizien ist unverändert. Die Kämpfe an der Karpathenfront dauern überall an. Im Angriff der Verbündeten wird trotz erbitterten feindlichen Widerstandes und Einsetzen von russischen Verstärkungen, die aus allen Richtungen zusamengezogen werden, Schritt um Schritt Die Aumwarisnonzeniranon der Rassem. tu Genf, 13. Febr. Der russische Botschafter in Paris, Iswolski, ersuchte die Pariser Hauptredakteure, die russische Rückwärtskonzentrierung als planmäßig zu kommentieren. Tatsächlich erschienen auch solche Artikel, die aber ihre Wirkung versehlten, insbesondere auch auf die gegenwärtig mit dem Finanzminister Ribot wegen einer russischen Anleihe verhandelnden Londoner Finanziers, deren Sicherheitsforderungen seit Barks Abreise noch eine Steigerung erfuhren. Abzug der Russen aus Czernowitz? tu Budapest, 13. Febr.„Az Est“ meldet aus Bistritz: Aus Czernowitz kommt die Meldung, daßz russische Truppen Czernowitz verlassen. Auf 400 Wagen transportieren sie geraubte Sachen nach Raum gewonnen. Die Operationen in der Bukowing schreiten günstig fort. Unter täglichen Gefechten erkämpfen sich unsere durch die Gebirgstäler vordringenden Kolonnen den heimatlichen Boden. Die Serethlinie ist erreicht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschall=Leutnant. Rußland. Unsere Truppen erreichten die Sereth= Linie. Es verlautet, daß die Russen auch Kolomea geräumt haben. Der russische Rückzug zugegeben. Kopenhagen, 12. Februar. Der russische Rückzug wird von der Pekersburger Telegraphenagentur am 9 Februge amtlich zugegeben. Die Petersburger Agenkur schließt ihren Beeicht mit den Worten:„Teotz des Rückzugs unserer Truppen in den Süd Karpathen und in der Bukowina nehmen die dort eingeleitelen Kämpfe für uns einen günstigen Verlauf. Die Stimmung in Italien. bb Rom, 12. Febr. Es wäre sehr falsch, das italienische Volk für die gemeinen Kriegshetzereien des von dem französischen Botschafter Barrère durch gewichtige Mittel gewonnenen Teileg der italienischen Presse irgendwie verantwortlich zu machen. Man darf überzeugt sein, daß dieses Volk in seiner ungeheuren Mehrheit einen Krieg gegen Deutschland und Oesterreich=Ungarn nicht wünscht und daß auch die Regierung ihn zu vermeiden eifrig bestrebt ist; trotzdem ist dieses Treiben auf die Dauer insosern gefährlich, als es, wenn es noch lange mit der gleichen Kraft andauert, Erfolg haben kann. Daher ist eg doppelt zu begrüßen, wenn jetzt die italienischen Sozialdemokraten mit großer Energie dem Umfang steuern wollen, mit einer so großen, daß der„Avanti“ für den 21. Februar Massenversammlungen ankündigt, in denen das Proletariat für unbedingte Aufrechterhaltung der Neutralität eintreten will. Und wenn so bedeutende sozialdemokratische Führer wie Balera und Serati den Antrag in ihrer Fraktion auf eventuelle Verkündigung des Generalstreikes einbringen, so läßt dies, um das bekannte Wort anzuwenden, tief blicken. Ebenso ist die Haltung der italienischen Katholiken durchaus korrekt und erfreulich. Der Krieg gegen Frankreich. Der Soldatenmangel in Frankreich. Paris, 12. Februar. Um dem stets fühlbarer werdenden Mannschaftsmangel im Feldheere nach Möglichkeit abzuhelfen, hat das Kriegsministerium sich zu einem bedenklichen Mittel entschließen müssen. Alle Angehörigen der Jahresklassen 1910 bis 1915, die bei den wiederholten ärztlichen Untersuchungen der letzten Monate sich dauernd untanglich erwiesen haben, sind von neuem eingezogen worden und sollen jetzt ohne besondere Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand in den Hilfsdiensten des Heeres verwendet werden. Das Kriegsministerium hofft auf diese Weise eine Reihe felddienstfähiger Soldaten, die bisher hinter der Front beschäftigt waren, in die vordersten Reihen senden zu können. Ein ähnlicher Erlaß für die Jahrgänge 1905 bis 1909 steht unmittelbar bevor. Die Verfügung erregt im Publikum mancherlei Kritit, da auf diese Weise tatsächlich dem Handelsleben des Landes die letzten Männer entzogen werden. Französische„Kultur“. Die Verbrechen an den kriegsgefangenen Deutschen in Marokko nehmen einen ungeheuren Umsang an. General Lyautey, der französische Machthaber, läßt ohne Gnade jeden Deutschen hinrichten, bei dem nur der geringste„Schuldbeweis" vorgebracht wird. Die deutschen Gefangenen werden mit größter Härte behandelt. Bei den militärischen Aufzügen werden sie gefesselt aufgeführt, eine Mauer von Bajonetten umgibt sie. Wie zu den Zeiten des Altertums werden sie der jubelnden Menge vorgeführt, und die Eingeborenen glauben so schließlich die von den Franzosen verbreiteten Lügen, daß es kein Deutschland mehr gebe. Es scheint wirklich an der Zeit, daß die Hunderttausende von sranzösischen Gefangenen, welche sich in unseren Händen befinden, mit ihrem Blute für alle diese beispiellosen Verbrechen haften. Luftbombardement auf Belsort. tu Notterdam, 13. Febr. Nach hierher über Paris gelangten Meldungen haben zwei deutsche Tauben die Festung Belfort mit Bomben beworfen, worauf es ihnen trotz heftiger Beschießung durch die Festungsgeschütze und Infanteriefeuer gelang, unversehrt zu entkommen. Die Kampfe in Kamerun. Zürich, 12. Febr. In einem im„Matin“ ver öffentlichten Brief eines französischen Offiziers aus Kamerun, datiert Ende Dezember, heißt es: Seit dem 26. November vergeht kein Tag ohne Gefecht: Auch während der Nacht erhalten wir beständig aus Wäldern Feuer von feindlichen Patrouillen. Die kleine Zahl der in Kamerun kämpfenden Europäer hat ebenso Schlimmes durchzumachen, wie die in Frankreich kämpfenden Kameraden. Sie leiden am Fieber. Es ist nichts Außergewöhnliches, einen Sergeanten mit 40 Grad Fieber Dienst tun zu sehen. Das neue belgische Heer. Rotterdam, 12. Febr. Der Korrespondent des „Neuen Rotterdamschen Ccurant“ meldet: Das neue hinter der Front ausgebildete belgische Heer wird nicht vor Frühjahr an die Front geschickt werden. Es ist zusammengestellt aus neuen Jahrgängen, d. h. allen unverheirateten Männern von 18 bis 30 Jahren und zahlreichen Freiwilligen. Viele von ihnen sind unter Mühen und Gefahren über Holland und England aus den von den Deutschen besetzten Gebieten Belgiens entwichen. Auch sind Belgier dabei, die in der französischen Fremdenlegion gedient haben. Die vlämischen Belgier fühlen sich in Frankreich fremd, die Befehle werden für sie bisweilen ins Blämische übersetzt. — Der Riomabe=Krieg begen England Eine englische Drohung, die ung nicht schreckt. Im englischen Unterhause teilte der Ministerpräsident Asquith mit, die Regierung erwäge den Plan, angesichts der flagranten Verletzung der Kriegsbräuche durch den Feind strengere Maßregeln gegen den deutschen Handel zu ergreifen. Er hoffe, bald mitteilen zu können, worin jene Maßregeln bestehen werden. An Brutalitäten hat England alles Mögliche gegen uns ausgeboten, so daß ihm auf diesem Gebiete nichts mehr zu tun übrig bleibt. Amerikas Note an England und Deutschland. wtb London, 13. Febr. Das Reutersche Bureau meldet: Man erwartet, daß die Note der Vereinigten Staaten an England und Deutschland morgen veröffentlicht werde. Es heißt, daß die Note an England sich nicht auf den Vorgang mit der„Lusitania“ stützt, sondern auf die Erklärung des englischen Auswärtigen Amtes, die den Mißbrauch der neutralen Flagge durch englische Schiffe rechtfertigt. Die Note an Deutschland ist in freundschaftlichem Tone gehalten. Das Staatsdepartement glaubt, daß der Fall des Dampfers„Wilhelmina“ vor ein Prisengericht gebracht werden müsse, da der Beschluß der deutschen Regierung über die Beschlagnahme der Kornvorräte die Anhaltung des Schiffes rechtfertige. Die Eigentümer der Laduung werden durch einen Anwalt vertreten sein. Der Botschafter der Vereinigten Staaten soll den Prozeß verfolgen. Die Verluste der englischen Handelsflotte. wtb London, 12. Febr. Im„Daily Telegraph“ schreibt der Korrespondent für Seeversicherung: Der Markt für Kriegsversicherung war gestern sehr lebhaft. Die Prämien erhalten sich auf der alten Höhe. Seit Beginn des Krieges wurden 191102 Tonnen britischer Schiffe versenkt, 81017 Tonnen durch Minen zum Sinken gebracht und 3385 torpediert. Das ist nach Lloyds Register etwas über ein Prozent der gesamten Flotte. Friedensverlangen in England. Im Unterhause zu London fragte ein Mitglied der Arbeiterpartei den Minister des Auswärtigen, ob nicht die englische Regierung in der Absicht, den schrecklichen Verlusten dieses Krieges an Menschenleben ein Ende zu machen, dazu bereit wäre, bekannt zu geben, auf welcher Grundlage England und seine Verbündeten willens wären, Friedensbedingungen zu erörtern. Minister Grey erwiderte, die jüngsten öffentlichen Aeußerungen Deutschlands gäben keinen Grund, anzunehmen, daß der Zweck, den der Fragesteller im Sinne habe, durch die Annahme seines Vorschlages gefördert werden würde. Deutscher Erfolg über die Engländer in Südwestafrika. wtb Berlin, 13. Febr. Aus Südwestafrika wird amtlich berichtet: Major Ritter hat anfangs Februar die am Nordufer des Oranjeflusses bei Kakamas in der Kapkolonie verschanzten Engländer angegriffen, über den Oranjefluß geworfen und sämtliche Fahrzeuge zum Uebersetzen über den Fluß zerstört.— Danach sind die von Reuter über die Gefechte in den letzten Tagen verbreiteten Nachrichten, insbesondere die über den abgeschlagenen Angriff der Deutschen und ihren Rückzug unter schweren Verlusten unwahr. Englische Frauenregimenter. bb Rom, 12. Februar. Unter dem Kommando einer Gräfin hat sich in London ein Regiment von 4000 Damen gebildet, das sich nach dem Festland begeben und an dem Telephon=, Verpflegungsund Munitionsdienst des englischen Heeres mitwirken wird. Die Mannschaften dieses Regiments sind überwiegend Suffragetten im Alter von 20 bis 40 Jahren. Ein zweites Regiment ist in der Bildung begriffen. Die Weiberregimenter haben auch eine Uniform. Eine japanische Weihnachtsfeier für deutsche Gefangene. wtb Petersburg, 12. Febr. Nach einer Meldung des„Rietsch“ veranstalteten die japanischen Behorden überall, wo sich deutsche Gefangene besinden, eine großartige Weihnachtsfeier. Besonders prachtvoll war der Tannenbaum für Kapitän Meyer=Waldeck. Der Baum war nur zu diesem Zweck von den Sendaibergen gebracht worden und mit unzähligen Lichtern geschmückt. Dei Klies hegen Amand. Die Russen geben den Rückzug zu. tu Kopenhagen, 13. Febr. In dem gestern abend veröffentlichten russischen Bericht heißt es: „Nachdem die Deutschen in Ostpreußen die Zusammenziehung großer Truppenmassen beendet hatten, begannen sie eine Offensivbewegung, besonders in der Richtung Wilkowiski=Lyck. Im Zentrum der deutschen Front wurde die Ankunft neuer Truppenabteilungen festgestellt. Indem unsere Truppen dem Feinde erfolgreich Widerstand leisten, ziehen sie sich von der Linie bei den masurischen Seen auf unsere Grenze zurück. Ueber die Kämpfe in Polen äußern sich die Petersburger Blätter sehr gedrückt. Sie sagen, daß die Deutschen am linken Weichselufer vor Warschau große Artilleriemassen von ausgezeichneter Qualität zusammenziehen und das Feuer von empfindlich fühlbarer Wirbung fortdauere, daß die Deutschen mit dem Einsatz unerschöpflich erscheinender Kräfte Angriffe unternehmen, wobei außerordentlich hartnäckig gekämpft wird. Die amtlichen russischen Berichte demen' tieren schließlich sich selbst, indem sie zugeben, daß der Kampf bei Borzymow, den sie bereits als siegreich beendet dargestellt hatten, noch nicht abgeschlossen sei, da die Deutschen kolossale Truppenverstärkungen erhalten hätten. Ein Petersburger Blatt gesteht, die deutsche Offensive an der Bzura und Rawka übersteige an Hestigkeit alles bisher dagewesene, nur ein entscheidender Erfolg in den Karpathen böte noch die Möglichkeit, dem Ansturm der Verbündeten in Polen zu widerstehen. Die Cholera in Rußland! tu Berlin, 12. Febr. Wie der„Voss. Itg. von der Ostgrenze gemeldet wird, breitet sich in Rußland die bereits epidemisch gewordene Cholera weiter aus. Die Gouvernements Wolhynien und Podolien müssen als vollständig verseucht gelten. Da die sanitären Gegenmaßnahmen der Regierung bei weitem nicht ausreichen, ist die Seuche auch auf die Gouvernements Cherson und Kiew übergesprungen und hat auch dort zahlreiche Opfer gefordert. Als einziger Retter wird ein strenger Frost angesehen. Genaue Zahlen über die Höhe der bisher an Cholera Gestorbenen sind nicht zu erhalten, da die russische Zensur die Nachrichten unterdrückt. Auch im russischen Heere sind zahlreiche Fälle vorgekommen, doch wird auch das verheimlicht; man bezeichnet die cholerakranken Soldaten als von der Ruhr befallen. Die verseuchten Soldaten sind in großen abgesonderten Baracken in der Nähe von Kiew untergebracht. Kein Anschluß Numäniens an den Dreiverband. Kopenhagen, 13. Febr. Dem„Petersburger Courier“ zufolge soll der russische Gesandte in Bukarest in seinem letzten Bericht mitgeteilt haben, daß der Anschluß Rumäniens an den Dreiverband, der in Rußlanz als vollkommene Tatsache gilt, als aussichtslos zu betrachten sei. Keine französischen Hilfstruppen für Serbien. bb Rom, 13. Febr. Aus Paris wird gemeldet: Alle Nachrichten von der Entsendung französischer Hilfstruppen nach Serbien über Saloniki sind falsch. Der serbische Gesandte in Paris hatte allerdings die Zusage der Entsendung eines starken Hilfskorps erwirkt, aber General Joffre legte sein absolutes Veto dagegen ein. Friedensbedürfnis in Montenegro. Mailand, 12. Februar. Berichte der Union aus Cettinje zufolge hat die montenegrinische Regierung mehrere Abgeordnete des Parlaments — man spricht von 7 Abgeordneten der früheren Oppositionsgruppe Minuskovic— wegen Agitation für Herbeiführung eines Friedens verhaften und zur Aburteilung nach Marakow bringen lassen. Die Anklage soll auf Hochverrat lauten. Der„unge dllg. Proklamation des Cultons an die Aegypter. wtb Konstantinapel, 12. Februar. Die„Agence Milli“ meldet: An meine ägyptischen Söhne! Ihr wißt, wie England in Aegypten hineingekommen ist und mit welcher Treulosigkeit es die Verwaltung des Landes in Beschlag genommen hat. Es war mein ständiger Schmerz, euch uunter der englischen Tyrannei leben zu sehen und ich wartete auf den günstigen Augenblick, um ihr ein Ende zu machen. Ich danke dem Allmächtigen, daß er mir die glückliche Gelegenheit gegeben hat, eine meiner kaiserlichen Armeen zu entsenden, um euer schönes Lank, das muselmanisches Erbgut isst, zu befreien. Ich bin gewiß, daß es mit göttlicher Hilfe meiner kaiserlichen Armee gelingen wird, euch von fremdem Einfluß und fremder Einmischung ledig zu machen und euch eure Selbstherrschaft und Freiheit wiederzugeben. Ich bin überzungt, daß meine ägyptischen Söhne durch ihre Vaterlandsliebe dazu veranlaßt werden, mit allem Eifer, dessen sie fätig sind, an dem Befreiungswerke teilzunehmen. Russiche Vorwürse gegen Persien. Kopenhagen, 12. Febr. Die„Nowoje Wremja“. beklagt sich wieder einmal über die Haltung der persischen Regierung, die die Neutralitätspflicht vollkommen ignoriere. Anstatt gegen die Neutralitätsverletzungen und gegen die Beschlagnahme des russischen Eigentums durch die vorrückenden Türken wenigstens ceif diplomatischem Wege zu pretestieren, sympathisiere die persische Regierung ganz offen mit den Türken und komme mit der größten Bereitwilligkeit den Wünschen der Deut schen entgegen. Deutschland wolle Persien in gleicher Woise wie die Türkei wirtschaftlich erobern. Es kuufe deshalb wertvolle Ländereien an, erwerbe Konzessionen zur Ausnutzung der Bodenreichtümer und verstehe es, sich die Zuneigung der Bevölkerung zum Schaden des russischen Einflusses zu erwerben. Deutschland bewaffne die Grenz=Nomadenstämme, die die Russen unablässig beunruhigten. Alles geschehe mit der geheimen Zustimmung der persischen Regierung, die doch eigentlich nur von Rußlands und Englands Gnaden bestehe. —— Ausweisung des spanischen Gesandten aus Mexiko. London, 13. Febr. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington vom 11. Februar: Das Staatsdepartement erhielt den folgenden amtlichen Bericht: Carranza befahl dem spanischen Gesandten in Mexiko, das Land in längstens 24 Stunden nach Mitternacht des 10. Februar zu verlassen. Der Gesandte reiste sofort nach Veracruz ab. Aus Stadt und Umgebung. Frühlingsluft. Man soll ja nicht zu füh frohlocken, und wenn man etwas als sicher freudig in die Welt hinaustrompetet, dann kommt es meist anders. Gewiß ist dem so plötzlich hereinbrechenden Frühlingswetter nicht recht zu trauen, vielmehr sind noch manche Wintertage zu erwarten, trotz den jungen Trieben, die sich bereits an Baum und Strauch zeigen; aber immerhin, die schwerste Winterzeit scheint zu Ende zu sein und was nun noch nachkommt, ist nur noch ein Uebergang. Und das gute Wetter, wenn wir es behalten, es ist ein Segen vor allem für unsere tapferen Helden im Felde. **(Kostenfreie Hausanschlüsse durch die Mark.) Auf das in heutiger Nummer veröffentlichte Inserat des Kommunalen Elektrizitätsweiks Mark, betr. Herstellung von Hausanschlüssen für elektrische Beleuchtung, sei auch an dieser Stelle noch aufmerksam gemacht. *(Lichtbildervortrag.)„Vom Einbaum bis zum Unterseeboot“, lautet das Thema, über welches am morgigen Sonntag Herr Kapitän Köster aus Düsseldorf auf Veranlassung des hiesigen Gewerkvereins(Hirsch=Duncker) im Kösterschen Saale in der Wilhelmstraße sprechen wird. Der Vortrag wird durch ca. 60 Lichtbilder illustriert. Ein Besuch kann nur warm empfohlen werden; der Ueberschuß der Veranstaltung soll dem Roten Kreuz überwiesen werden. **(Einschränkung der Bierproduktion.) Der „Berl. Lokalanzeiger“ meldet aus München: Es verlautet, die Staatsregierung beabsichtige eine Verfügung zu trefsen, wonach die Brauereien im laufenden Sudjahr nur 50 Prozent des Durchschnitts der letzten drei Jahre produzieren dürfen. Wenn auch eine Verfügung in dieser scharfen Form kaum glaublich, so ist doch ein Einschreiten der Staatsregierung vorauszusehen. **(Das Eiserne Kreuz.) Die vor einiger Zeit gebrachte Notiz, daß der früher auf der Eisenindustrie beschäftigt gewesene Kaufmann Emil Wurm gefallen sei, ist nach einer uns verbürgten Nachricht seines Vaters nicht richtig. Er befindet sich wohl und erhielt am 27. Jaruar wegen besonderer Tapferkeit das Eiserne Kreuz. (Eine össentliche Volksversammlung.) Zwecks Belehrung der Hausfrauen über Kriegspflichten und Kriegsaufgaben, vor allem in Bezug auf die Ernährungsfrage, wird im Lause der nächsten Woche im„Reiche des Wassers"(Jockenhöser) stattfinden. Näheres wird noch durch Inserat mitgeteilt. **(Branntwein=Verkauf.) Eine neue Bekanntmachung des kommandierenden Generals des 7. Armoekorps verbietet den Branntwein=Ausschank an Sonntagen, Montagen, den gesetzlichen Feier tagen und dem nächsten auf sie folgenden Werktage. **(Beförderungen.) Dem Oberlehrer Waldmann Sohn des Metzgermeisters W. von der Hagenerstraße hierselbst, der beim Beginn des Krieges als Gefreiter eintrat, dann zum Unteroffizier und Vizefeldwebel ernannt wurde, ist minmehr zum Offizier=Stellvertreter befördert worden. Ebenfalls zum Offizier=Stellvertreter befördert wurde der Kaufmann Ermert vom Königsplatz, welcher als Kriegs,reiwilliger eintrat. Endlich wurte der Kaufmann Wilh. Honsalek von der Hüsingstraße zum Unteroffizier befördert und zum Eisernen Kreuz eingereicht. Sämtliche drei tapferen Krieger kämpfen auf dem östlichen Kriegsschauplaitz. **(Erwischt) In der Sedanschule war, wie wir berichteten, vor einiger Zeit verschiedentlich nächtlicherweise eingebrochen worden. Der Atten' täter wurke bei einem Einbruch in der katholischen Volksschule überrascht, nachdem er kurz vorher der evangelischen Schule am Markt gleichfalls einen Besuch abgestattet hatte. Es handelt sich um den 16jährigen Schneiderlehrling Horbach, der bei einem Meister in der Sedanstraße in der Lehre ist. Das dicke Ende dürfte für den Burschen nun bald nachkommen. **(Vermißt) wird seit Dienstag das etwa 20 Jahre alte Dienstmädchen Ida Piepenbrink, Kampstraße wohnhaft. Am genannten Tage hat sich dasselbe kurz nach Mittag aus ihrem Dienst entsernt und ist seit dieser Zeit nicht wieder gesehen worden. Wer über ihren Verbleib etwas weiß, wolle den Eltern sofort Nachricht geben. **(Henny Porten=Lichtspiele.) Das Metropol Theater hat seinen Besitzer gewechselt und wird künftig den Namen Henny Porten=Lichtspiele führen. Die Direktion hat für Samstag und Sonntag ein grobes erstklassiges Programm zusammengestellt, welches unsere Leser im Inseratenteil der heutigen Nummer finden. ** Geisecke, 13. Febr.(Gemeinde=Vertretung.) In der letzten Sitzung der hiesigen Gemeindevertretung wurde zunächst der zum Gemeindevorsteher=Stellvertreter gewählte Landwirt Heinrich Spaemann vereidigt und in sein Amt eingeführt. Alsdann gelangte der Haushaltsplan der Gemeinde für das Jahr 1915 zur Beratung. Derselbe wurde in Einnahme und Ausgabe auf 15 220 Mark festgesetzt. Zur Deckung des Fehlbetrages sollen 205% zu den Einkommen= und Realsteuern und 100% zur Betriebssteuer erhoben werden. Ferner wurde beschlossen, die Straße vom hiesigen Bahnhof bis zur Besitzung Externbrink „Oststraße" zu benennen. Zu den Einquartierungs= geldern wurde pro Kopf und Tag ein Zuschuß von 30 Pfg. bewilligt. ** Westhofen, 13. Febr.(WohltätigkeitsKonzert.) Am Sonntag, 28. d. M., gibt der Männer=Gesangverein im Schulte'schen Saale ein Konzert zum Besten des hiesigen Hilfsausschuß. Auf das reiche Programm werden wir noch zurückkommen. ** Ergste, 12. Februar.(Bei der Wohltätigkeitsfeier) des Turn=Vereins Ergste (M. d. D. T.) ist ein Ueberschuß von Mk. 218,05 zugunsten der aus der Schulgemeinde Ergste im Felde stehenden Kämpfer erzielt worden. Auf Wunsch des obenerwähnten Vereins sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die bisher noch nicht eingesandten Adressen der Krieger cus der Schulgemeinde Ergste umgehend dem Vorsitzenden der Kriegshilfskommission Herrn Karl Bornemann einzusenden sind, da in den nächsten Tagen die Pakete versandt werden sollen. Die Adressen, die bis zum 21. d. M. nicht eingegangen sind, können leider nicht mehr berücksichtigt werden. ** Brünninghausen, 12. Febr.(Mord.) Es wird uns weiter berichtet, daß die gefundene Leiche der Arbeiter Ernst Menz aus Groppenbruch ist. Bei der gestrigen Obduktion wurde festgestellt, daß M. ermordet worden ist. Es wurden nicht weniger als 16 Bruststiche festgestellt. Ausgeschlossen ist nicht, daß ein Raub vorausgegangen ist. M. soll sich mit 80 Mark Geld aus seinem Quartier entfernt haben. Ueber die Täterschaft fehlt jede Spur, alle Ermittelungen sind bisher ohne Erfolg geblieben. * Düsseldorf, 12. Febr.(Liebesgabendieb.) Der bei Ausbruch des Krieges angestellte 19jähr. Hilfspostbeamte Theodor Thanscheidt hatte fortgesetzt Zeitungen und Liebesgabenpakete unterschlagen. Bei einer Haussuchung wurden über 100 Pakete vorgefunden. In dem Urteil der hiesigen Strafkammer, das auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis lautete, wurde ausgeführt, daß solche Elemente die Reichspost häufig unberechtigten Vorwürfen aussetzten. Gottesdienste. Evang. ref. Gemeinde. Sonntag 9½ Uhr: Pastor Terberger. Freitag 9½ Uhr: Pastor Terberger. Brandbettag. Evang. luth. Gemeinde. Sonntag 9½ Uhr: Pastor Ohlig. 11 Uhr: Kindergottesdienst. 5 Uhr: Pastor Wischnath. Brandbettag 9½ Uhr: Pastor Wischnath. Gemeinde Westhofen. Sonntag 9½ Uhr: Vorbereitung. 10 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl, Pastor Klinker. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Kath. Pfarrkirche Schwerte. Sonntag, 6¼ Uhr: Stille hl. Messe, Kapl. Röseler. 7½ Uhr: Frühmesse mit Predigt. Gem. hl. nats=Kommunion des Marien=Vereins. 8¾ Uhr Schulmesse m. Predigt, Pfr. Schnurb##s. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. Kirchenkollekte für Cob benrade und Wüstheuterade. 2½ Uhr: Andacht. Von Montag an beginnt die Schulmesse an den Werktagen wieder um 7 Uhr, der Schulunterricht um 8 Uhr. Dienstag, abends 7¾ Uhr: Kriegsandacht. Mittwoch 8 Uhr: Hochamt; nach demselben Aus' tei ung der geweihten Asche. Freitag, abends 8 Uhr: Fastenandacht mit Predigt. Die Kollekte ist für den Fastenprediger. Die Gemeindemitglieder werden dringend um zahlreiche Beteiligung an den Fastenandachten gebeten. Kriegszeit! Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraao Druck u. Verlag von Caol Braus, beide in Schwerte. Nr. 37. Veilage. Einigkeit machl stark. So heißt die Unterschrift unter dem Brabantischen Löwen des belgischen Wappens. Die Belgier selbst haben nicht nach diesem Wahlspruch gehandelt. Wohl gab es seit dem Jahre 1830 einen belgischen Staat, aber er war ein künstliches Machwerk, es fehlte an der großen einheitlichen Eine belgische Volksseele im wahrsten Sinne des Wortes hat es nicht gegeben. Eswaren starke nationale Gegensatze vorhanden. Belgien zerfällt in einen wallonischen und flämischen Teil, die unter sich wenig Gemeinsames haben. Außerdem waren zwei politische Parteien vorhanden, die sich aufs heftigste bekämpften, die Liberalen und Klerikalen. Auf dem Gebiete der Diplomatie wollte Belgien neutral und selbständig sein, aber im Geheimen verhandelte es mit England und Frankreich und traf Verabredungen, die ein neutraler Staat niemals treffen durfte. So ist Belgien an seinem Zwiespalt und an seinen Gegensätzen zu grunde gegangen. Wir Deutschen indessen erfahren jetzt deutlich die Wahrheit dieses Satzes. Die Einigkeit zwischen den verschiedenen Bundesstaaten und Stämmen, zwischen hoch und niedrig, reich und arm, Volk und Heer, zwischen den verschiedenen Konfessionen, Ständen und Berufen, macht uns stark und unüberwindlich. Vor dem Kriege schien es noch anders zu sein. Doch das, was uns einte, schnell und eng, das war die Kriegsnot, die Feinde ringsum, der Haß vieler Völker. Aber diese Einigkeit muß noch tiefere Wurzeln haben, wenn sie für die Dauer Stärke und Kraft verleihen soll. Und das, was uns eint, ist nicht nur die Not von außen, sondern die hohe Idee des gemeinsamen Vaterlandes, dem wir alles opfern, für das wir beten und arbeiten, hungern, kämpfen und sterben. Doch was ist dieses Vaterland? Es ist Heimat und Herd, es sind die deutschen Gaue mit all ihren landschaftlichen Schönheiten, es ist die deutsche Sprache und deutsches Schrifttum mit all ihren Schätzen, es ist deutsches Wesen, wie es sich verkörpert in echt deutschen Männern und Frauen, es ist das Deutsche Reich, das geeint ist durch das Blut der Väter, das behauptet wird durch die Tapferkeit unserer Feldgrauen. Es sind die deutschen Männer und Frauen, die deutschen Dichter und Denker, Künstler und Gelehrten, die deutschen Soldaten, vom schlichtesten Kriegsfreiwilligen bis hinauf zum Feldmarschall von Hindenburg, bis hinauf zum obersten Kriegsherrn. Vor dieser großen einigenden Idee„Vaterland muß alles Trennende, alles Kleinliche, alles Materielle verschwinden. Diesem Vaterlande müssen wir dienen, nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch im kommenden Frieden. Amtliches Kreisblatt Natschlage! Heiß wogt der Kampf im Westen und im Osten, Fest steht und treu die deutsche Wacht auf Posten; Manch' wack'rer Held besiegelt's mit dem Blute, Doch vorwärts geht's mit ungebeugtem Mute. Die stolze Zuversicht, den festen Glauben, Kann uns selbst Englands großer Mund nicht rauben, Und hetzt es auch die ganze Welt in Waffen, Nur ruhig Blut, wir werden es schon schaffen! Der Kampf ist ein Vernichtungskrieg geworden! Aushungern wollen uns die Räuberhorden; Doch ist schon klargelegt vor allen Dingen: Der Teuselsplan wird jämmerlich mißlingen. Ihr lieben Hausfrau'n aber, laßt Euch raten: Seid sparsam jetzt mit dem Ertrag der Saaten, Dann wird bei uns der Schornstein immer rauchen, Dann haben wir auch später, was wir brauchen! Seid sparsam jetzt, und einer sei für alle, Doch wer da hat manch' gut Stück Vieh im Stalle, Der sorg' dafür, daß es nicht Hunger leide, Doch fütt're niemals er mit Brotgetreide. Wer dieses tut, den treffe Straf' und Schande, Denn er versündigt sich am Vaterlande. Wir wollen, um auch wäirtschaftlich zu siegen, Uns freudig jeder weisen Vorschrift fügen! Sparsamer Sinn wird immer uns bereichern, Noch sieht es günstig aus in unsern Speichern; Und günstig steht es auch im großen Ganzen, Was wichtig ist, um uns're Finanzen. Die sollen ferner uns das Rückgrat stärken, Duum lieber Leser, bitte aufzumerken, Laßt Euch dies nicht zum zweiten Male sagen: Wer Gold hat, soll es schnell zur Reichsbank tragen. Wer Gold besitzt, der mach' sich auf die Beine, Viel sich'rer sind heut' neue schöne Scheine, Dann werden wir, hier wird der Schein nicht trügen, Auch wirtschaftlich den bösen Feind besiegen. Laßt deutsch und schlicht stets schalten uns u. walten, Dann werden wir uns auf der Höhe halten; Und eines Tags wird England jäh erwachen: Germania kommt, die Rechnung auuszumachen! E. H, Die taglicben Kosten der Kriegfuhrenden belaufen sich unter Annahme, daß insgesamt rund 20 Millionen Mann Truppen ausgehoben sind, auf reichlich 150 Millionen Mark, wie Professor WolffBerlin in einer wissenschaftlichen Abhandlung nachweist. Für die deutschen Truppen berechnet der Gelehrte einen täglichen Aufwand pro Kopf von 6 Mark, die man jedoch infolge der außerordentlichen Kosten des Mobilmachungsmonats auf 7 Mk. zu veranschlagen hat. Nimmt man Deutschlands Heeresstärke mit 6 Millionen Mann an, so beträgt der tägliche Aufwand für uns 40 Millionen Mark. Die betreffenden Ausgaben für Oesterreich=Ungarn, dessen Heer mit 3 bis 3,5 Millionen Mann anzunehmen ist, werden etwa 20 Millionen täglich betragen. Dazu treten noch 3 bis 4 Millionen täglicher Ausgaben für das türkische Heer. Der tägliche Kostenaufwand unserer vereinigten Gegner stellt sich dagegen auf mehr als 90 Millionen Mark, wobei die Stärke des russischen Heeres, vielleicht etwas zu niedrig, mit 5,5, die des französischen mit 4,5 und die des englischen mit 1 Million Mann angenommen wird, wozu dann noch Hindus, Kanadier, Serben, Montenegriner, Belgier und Japaner kommen. Englands Kriegskosten stellen sich wesentlich höher, als die der übrigen Länder, da schon der tägliche Sold für den Mann acht Mark ausmacht, und der Anteil der Marine, in der jeder Mann einen täglichen Aufwand von etwa 20 Mark erfordert, an der Gesamtstreitmacht wesentlich stärker ist, als bei allen anderen in Betracht kommenden Staaten. Deutschlands Kriegskosten betragen während des bisherigen Kriegsverlaufs etwa 7,5 Milliarden Mark. Auch die Neutralen haben erhebliche Aufwendungen zu machen. Der Schweiz kostet der Grenzschutz mit 200000 Mann täglich ein bis zwei Millionen. Ebensoviel wird Holland täglich aufwenden müssen. Sehr viel höher stellen sich die Kosten für Italien. Auch die skandinavischen Staaten, Rumänien, Griechenland u. Bulgarien haben für mannigfache Vorbeugungsund Vorbereitungsmaßnahmen täglich hohe Aufwendungen zu machen. Die Abellebenden der Zomben die nach einer abenteuerlichen Fahrt auf gebrechlichem Segelschiff auf türkischem Boden gelandet sind, sind glücklicherweise zahlreicher, als man ursprünglich angenommen hatte. Außer dem heldenmütigen Kommandanten Kapitän v. Mücke befanden sich noch 4 Offiziere, mehrere Unteroffiziere und 40 Mann an Bord der„Ayesha“, die mit mehreren Maschinengewehren, einigen Mausergewehren und reichlicher Munition versehen waren. Die Irrfahrten dieser Helden sind einfach romanhaft. Nach dem Untergang ihres Kreuzers„Emden“ in den indischen Gewässern passierte die Restmannschaft von Sumatra aus in verschiedenen Krauzfahrten den Indischen Ozean und kam vollständig unbemerkt im Somaliland an. Von dort durchfuhr sie bei Nacht die Straße von Perim, worauf es ihr glückte, in Manzar, eine halbe Stunde südlich von Hodeida, zu landen. Rechtzeitig erhielt sie die Melduung, daß vor Hodeida sich ein französischer Kreuzer befand, so daß es den Helden gelang, noch im letzten Augenblick ihrer Gefangennahme zu entkommen. Die Stadt„Emden“, die Patin des untergegangenen Kreuzers, hat nun eine eigenartige Ehrung für diese Männer beschlossen. Sie faßte den Beschluß, jedem der Ueberlebenden für sich und seine Nachkommen zu gestatten, hinter dem Vatersnamen den Zusatz„Emden“ zu führen, so daß für alle Zeiten das Gedächtnis an diese tapferen Männer erhalten bleibt, —— Die amerinanischen Friedenhrennde an der Aidem „Daily Telegraph“ meldet aus Washington: Die vom Senator Follette versaßte Resolution, die die neutralen Nationen einlädt sich für die Beendigung des Krieges einzusetzen, wird der Senatskommission für auswärtige Angelegenheiten vorgelegt werden. Die Resolution fordert die Vereinigten Staaten auf, sobald als möglich eine Konferenz der neutralen Nationen einzuberufen, die über die Politik zur Erhaltung des Friedens der Neutralen beraten und ihre Dienste zu einer Vermittelung zwischen den Kriegführenden anbieten soll. Die Resolution wird hier als außerordentlich wichtiger Schachzug betrachtet und hat Aussicht, angenommen zu werden. Die Resolution schlägt vor, zukünftige Konflikte durch eine Einschränkung der Rüstungen zu verhindern, die Verschiffung von Waffen aus einem Lande in ein anderes einzustellen und gewisse Handelsrouten zu natralisieren. Diese amerikanische Friedensbewegung, so gut sie gemeint sein mag, wird selbstverständlich ohne jeglichen Einfluß auf die Ereignisse auf den europäischen Kriegsschauplätzen bleiben. Wenn sie jedoch erreicht, daß das neutrale Amerika seine Waffenlieferungen an den Dreiverband einstellt, dann darf die amerikanische Friedensliga das Bewußtsein in sich tragen, der Beendigung des gegenwärtigen Weltkrieges einen wichtigen Dienst geleistet zu haben. Samstag, 13. Februar 1915. Ersatz für Peiroleum=Beleuchlung. In einem Runderlasse des Ministers für Handel und Gewerbe vom 20. November v. J. ist bereits darauf hingewiesen, daß überall da, wo ein Ersatz des Petroleums durch andere Beleuchtungsmittel möglich ist, der Verbrauch von Petroleum ganz eingestellt werden muß. Der andauernde Mangel an Petroleum veranlaßt uns, die Aufmerksamkeit von neuem auf die Ersatzmittel hinzulenken. Als Ersatzmittel für Petroleum kommen insbesondere in Betracht: a) elektrische Beleuchtung, b) Steinkohlengasbeleuchtung, c) Luftgasbeleuchtung, d) Azetylenbeleuchtung. Dem Anschluß an elektrische Zentralen dürften auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen Schwierigkeiten aus Mangel an Installationsmaterial kaum mehr entgegenstehen, nachdem der Verband deutscher Elektrotechniker im Benehmen mit den Fabrikanten für Jastallationsmaterial seine Normalien auf die Möglichkeit der Verwendung von Eisenleitungen mit imprägnierten Papierhüllen und wasserdichter Metallumhülbung ausgedehnt hat. Dieses neue Installationsmaterial bietet, soweit es sich um festverlegte Leitungen handelt, einen ausreichenden Ersatz für Kupferleitungen. Das im Anschluß an diese festverlegten Leitungen erforderliche biegsame Material ist in ausreichenden Mengen vorhanden. Ebensowenig begegnet die Erweiterung der Freileitungen zwecks Anschluß von Ortschaften und einzelnen Gehöften an bestehende Freileitungsnetze Schwierigkeiten, da auch für solche Freileitungen Eisen=Normalien bereits ausgearbeitet sind. Der Ausdehnung der elektrischen Beleuchtung in den Kreisen der Minderbemittelten wird insbesondere förderlich sein, wenn die Entrichtung der Installationskosten durch Zulassung kleiner Teilzahlungen oder in sonst geeigneter Weise, z. B. durch Einrechnung in die Tarise, erleichtert wird. Auch wird es sich unter Umständen empfehlen, bei Kleininstallationen unter bestimmten Voraussetzuungen niedrigere Strompreise für eine gewisse Bezugszeit festzusetzen. In ähnlicher Weise wird der Uebergang von der Petroleum= zur Steinkohlengasbeleuchtung erleichtert werden können. In größeren Städten ist vielfach durch Aufstellung von Gasautomaten die Einbürgerung der Steinkohlengasbeleuchtung erzielt worden. Neue Anlagen zur Einführung der Luftgasbeleuchtung werden zurzeit kaum in Frage kommen, weil Benzin nicht für Beleuchtungszwecke verfügbar ist. Dagegen werden die bereits vorhandenen Luftgasanlagen öfter dadurch wieder betriebsfähig gemacht werden können, daß Azetylenerzeugungsgasanlagen mit den vorhandenen Gasometern oder Leitungen der Luftanlagen verbunden werden. Auch durch Einrichtung neuer Azetylenanlagen zur Beleuchtung wird sich häufig dem Mangel an Petroleum abhelfen lassen. Es sind neuerdings Kleinbelauchtungsapparate für Karbid, Karbidid usw. im Gebrauch, die bei geringen Anlagekosten innerhalb von Wohnstätten angebracht werden könnenDie Herstellung genügender Mengen von Karbid ist in Inlande möglich. Wetterbericht der deutschen Seewarte. 14. Februar: Wolkig mit Sonnenschein, Nachtfro### 15.—Veränderlich, feuchtkalt, nahe Null. 16.—Milder, starke Winde, abwechselnd. 17.—Veränderlich, windig, um Null herum. 18.—Feucht, Niederschläge, nahe Null, windig. 19.—Wolkig mit Sonnenschein, milde, Niederschläge 20.—Milde, bewölkt, trübe, feucht. Ehre und Liebe. Roman von Käthe Lubowski. 18 heute— war— nun die Erfüllung seines Wortes. Nach diesem konnte ihm niemand wieder aushelfen. Der Onkel war in diesem Punkt unerbittlich. Das wußte er von der Mutter. Aber— vielleicht— sie selbst? Mit ihrem Letzten— nein — die Schwester und sie verdienten ihren Unterhalt kümmerlich durch ihrer Hände Arbeit. Deshalb spielte er weiter und verlor immer mehr. Schließlich verlor er auch die bisher noch mühsam aufrecht erhaltene Herrschaft über seinen Witen. Die Aufregung und der schwere Wein taten ihre Schuldigkeit. Sein Kopf sank auf die Kante des weiß gescheuerten Tisches herab. Er war fest eingeschlafen.—— Der graue Morgen dämmert durch die Scheiben. Auf dem Hofe kräht ein Hahn und nebenan klappert jemand mit dem Geschirr. Klaus Wiedental fuhr aus tiefem, unerquicklichem Schlafe empor. Sein Kopf war so schwer, daß er meinte, ihn nicht heben zu können. Wie kam er hierher? Er legte die Hand an die Stirn. Er fand sich nicht hindurch. Vor seinen Augen waren lauter bunte, häßliche Bilder, die sich übereinander schoben, so oft er eins festzuhalten glaubte. Er bohrte die Finger in die schmerzenden Augen und dachte angestrengt nach. Jetzt entsann er sich deutlich. Der Müller— der Muskateller— die Karten — und sein Schlaf— so war die Reihenfolge. Seine Hand fuhr nach dem Platz, an welchem, gestern die Tasche mit den neun neuen Hunderten geruht hatte. Sie war nicht mehr da. In Todesangst durchsuchte er jeden Winkel der Stube. Vierhundert Mark waren verloren gewesen, aber die anderen, wo waren sie hin? Und er suchte in wilder Verzweiflung, dem Wahnsinn nahe, aber er fand sie nicht. Da sturzte er mit zitternden Knieen in das Nebenzimmer, aus dem immer noch das helle Klappern tönte. Eine alte, gebückte Frau in vielfach geflicktem Rock stand am Tisch und spülte die Morgenschüsein. gug. 0 8 „Wo ist der Muuer:" fragt Klaus Wievental atemlos,„ich will mein Geld wieder haben und die Brieftasche, in der mein Paß und andere wichtige Papiere enthalten waren.“ Sie wandte kaum den Kopf nach ihm. „Furt ist er. Seit vierzehn Tagen verreist. Und eben so lang müssen der Herr noch warten, daß er wieder kummt.“ g. I.,. M0 „Das lügst Du, Weiv!“ schrei Wiedental empört und schüttelt sie hin und her. „Der Herr sull anständig sein. Sunst laß ich ihn arretieren!“ Er ließ sie nicht los. Erst die Wahrheit, Hexe.“ Mit blitzschneller Bewegung senkt sie den grauen Kopf auf seine Hand und gräbt ihre spitzen Zähne tief in das junge, feste Fleisch. Er stößt einen leisen Wehschrei aus und gibt sie frei. Sie lacht über ihren schnellen Sieg und ihre kleinen Augen funkeln verächtlich. „Genug, daß ich dem Landstreicher's Nachtquartier gegunnt hab, itzt verbiet ich ihm's Haus.“ „Ichwill mein Geld wieder haben, hörst Du!“ keucht Wiedental, seiner Sinne nicht mehr mächtig„Ich schlage Dich tot, wenn Du nicht sofort den Müller rufst.“ „So geh duch aufs Gericht, Du hergelaufener Lausbub, wenns meinst, daß Du in Deinem guten Recht bist. Nachher erzähl ich den Herrn eine Geschichte von Dir, Du Falschspieler, elender. Und nun pack Dich vum Hof, sunst hetz ich die Hund' auf Dich. Er taumelt in die graue, unsaubere Stube zu rück, in der er geschlafen hat „Landstreicher“ hat sie ihn genannt,„Falschspieler.“ Es wäre zum Tränen lachen, wennn es nicht zum Weinen wäre. Was nun? Soll er sich in das lustige Flüßchen stürzen, dort am Wehr, wo das Wasser künstlich gestaut wird? Es ist trotzdem dazu lange nicht tief genug. Aber die Pistole ist doch noch da. Die kleine, leichte, mit der er zu Hause vom Dach des Garteutempels die Sperlinge geschossen hat. Er schüttelt den Kopf. Das geht auch nicht. Um die zu haben, muß er in die Stadt zurück. Das kanner nicht. Er hat ja kein Geld, um seine Wirtin, den Schneider und all die andern zu bezahlen. Ein anderer Gedanke blitzt in seinem gemarterten Hirn auf. Wenn er die goldene Uhr, das kostbare Erbstück des toten Vaters, in der nächsten Stadt versetzte. Dann kann er sich eine neue Pistole kaufen. Die ist zwar nicht beim Spatzenschießen ausprobiert, aber so sicher, daß er das eine große Ziel damit trifft, wird er auch ohne das zielen können. Er fährt mit der Hand in die Tasche, um die Uhr heraus zu nehmen. Die Tasche ist leer, die Uhr verschwunden. Nur der kleine, goldene Sicherheitshaken hängt in dem Knopfloch der Weste. So muß er denn das Leben weiter schleppen. Es gibt zwar noch genug andere Arten, um sich aus der Welt zu schaffen. Draußen in der Buchener Heide stehen so viel alte, feste Bäume, die ihn wohl tragen würden. Aber das kann er nicht. Er hat ein unsagbares Grauen davor. Stumpf starrt er vor sich nieder. Wenn er zu Hauptmann von Wegeleben ginge und ihn um das Geld bitten würde? Oder zu Leutnant von Tarenberg? Dann packt ihn brennende Scham. Nur das nicht. Sie sollen ihn nicht im Elend sehen, nicht über das leichtsinnige Blut flüstern können und den Namen seiner Mutter dabei neuneu. Sie sollen denken, daß er irgendwo auf dem Grund des Wassers seinen Schmerz über die Zurückweisung ausschliefe. Ja— ja— das wird das beste sein. Was hat die alte Hexe doch vorher für ein Wort gebraucht? Es hat ihn angewidert und sein Blut in Wallung gebracht. Nun liegt es plötzlich mit tröstlichem, vertrauten Klang in seinen Ohren. „Lundstreicher." Warum auch nicht? Vielleicht findet er auf der unendlichen Reise, die ohne Ziel beginnen wird, das Glück.———— Daheim, wo Klaus Wiedental das Licht der Welt erblickte, sitzen sich im hellem Stübchen zwei Frauen gegenüber. Sie schauen die schnurgerade Chaussee mit den steifen Pappelbäumen herunter, die Klaus kommen muß, wenner wieder heimkehrt. Die Zeit ist längst da. Die junge hebt die feine Stickerei, die sie einen Augenblick im Schoß ruhen ließ, empor und stichelt eifrig weiter. Die alte, weißhaarige Frau, die ihn geboren hat, kann nicht arbeiten. Die Tränen verdunkeln ihren Blick. Sie wartet seit acht Tagen auf ihren Sohn, voller Schmerzen und Gebet. Und sie wird noch läuger warten— bis ihre Augen brechen— denn Landstreicher verlieren mit der Zeit— das Heimatsgefühl. 5. Kapitel. . Der letzte Tag im September. Leutnant von. Tarenberg hat sich seinen Fuchs satteln lassen, um in die Buchener Heide zu reiten. Er muß ein paar Stunden ganz allein mit sich sein. Das brennende Verlangen, in einem Raum zu weilen, der weder Grenze noch Scheidewand kennt, treibt ihn hinaus. Er reitet bei der Schmiede und den schiefen Katen der Armenhäusler vorbei und nimmt darnach den Richtweg über das Moor. Spärliche Grashalme wachsen auf dein skumpfen Braunschwarz des Bodens, den die sommerliche Dürre nahezu ausgetrocknet hat. Rechts und links neben ihm, an den Grabenrändern, welche die Wiesen einfassen, nicken auf schlanken Steugeln schneeweiße Federblumen. UiMande! Von Bronchial-Katarrh befallen. Sewanrts-Sauntaten-i unon-VVelstagen. Diese Anzüge lasse ich zum Teil aus eigenen Stoffen in bester Verarbeitung anfertigen und so meiner werten Kundschaft 1.15 biete 875 Sehwerte. 791 Vielfache Klagen zwingen mich zu schärferem Vorgehen gegen den Verkauf und den Ausschank von Trinkbranntwein. Wie derartige Maßnahmen überhaupt nur im Interesse der Allgemeinheit erlassen werden, so bin ich überzeugt, daß auch diese Verordnung von allen Wohlmeinenden richtig aufgenommen werden wird. Ich erwarte von dem gesunden Sinne der Bevölkerung. der sich bisher in so patriotischer und für die große Sache hingebender Weise betätigt hat, daß sie mich in der Durchführung dieser Verordnung nach Kräften unterstützt und hoffe, daß es nicht nötig sein wird, den Verkauf und den Ausschank von Trinkbranntwein vollständig zu verbieten. Wenn durch die nachfolgende Verfügung auch Bezirke getroffen werden, die sich vom Mißbrauch des Alkohols ferngehalten haben, so ist es bei den heutigen Verkehrsverhältnissen doch notwendig, auch sie mit einzubegreifen, um die beabsichtigte Wirkung im ganzen Korpsbereiche zu sichern. Ich hebe Nr. III 18 der Bekanntmachung vom 27. November 1914 hiermit auf und erlasse an ihrer Stelle auf Grund der §§ 4 und 9 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 folgende Anordnung: 1. Jeder Aueschank von Tinkbranntwein ist verbolen an Sonntagen. Montagen, den gesetzlichen Feierlagen und dem nächsten auf sie folgenden Werklage. An den übrigen Tagen ist der Ausschank nur von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends erlaubt. Der Ausschank darf nur zum sofortigen Genuß auf der Stelle, nur gegen Barzahlung und nicht durch Automalen erfolgen II. Der sonstige Verkauf von Trinkbranntwein jeder Art und jeder Preislage, sowie von Weingeist und Sprit ist ver doten, also auch der Verkauf von Rum. Kognak, Arrak, Likör u dergl. und der Verkauf in verkorkten oder verkapselten Flaschen oder in sonsligen— verschlossenen oder offenen— Gesäßen. E laubt ist: 1. Der Verkauf an Brannlweingroßhändler. Schankwirte und Personen, die zum Kleinhandel mit Branntwein berechtigt no.„„, Schriftliche mit Hatn 2. Der Verkauf zu Heilzwecken auf schriftliche, mit Datum und Unterschrift versehene Anoronung oder Bescheinigung eines Ar tes, Zahnarztes oder Terarztes, unter Angabe der abzugebenden Menge. 3. Der Verkauf zu Fabriaationszwecken auf schriftliche, mit Datum und Unterschrift versehene Bescheinigung des örtlich zuständigen G werbeaussichtsbeamten über die Notwendigkeit, unter Angabe der abzugebenden Menge. Der Verkauf von vergälltem(denaturiertem) Spiritus. Der Verkauf zum Versande an Kriegsteilnehmer, wenn der Verkäufer den Branntwein in Feldpostsendungen verpackt und zur Beförderung mit der Feldpost ausgibt, ohne ihn zuvor dem Käufer aus uhändigen. In den Fällen zu 2 und 3 hat der Verkäufer die abgegebene Menge auf der Bescheinigung zu vermerken. Jede Beschelnigung hat nur 14 Tage Giltigkeit „Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft Diese Verordnung tritt mit dem Ablaufe des 13. Februar 1915(Samslag) in Kraft. Münsier, den 9. Februar 1915. Der hommandierende General: 779 Freiherr von Gayl, General der Insanterie. gebraucht. 1 Piano zu Mk. 200 1 Piano zu Mk. 390 abzugeben 650 H. van Bremen, Pianos Dortmund, Heiligerweg 15. Runkelsamen Eckendorfer Elite empfiehlt billigst L. Weinberg. 4. 5 PIANSD und PLUGEL in altbewährter Güte, IBACH-PIANOLAPIANOS d. h. IBACH Pianos mit eingebautem Klavierspielapparat, Pianolas sowie Harmoniume empfichlt in reicher Auswahl zu bequemen Bedingungen Rud. IBACH Sohn Barmen Neuerweg 40 Bei Kauf, Miete, Umtausch Reparatur oder Stimmung wende man sich an die mehr als hundertjährige Erfahrung des durch vier Generationen bestehenden Hauses Spargel, Wiener, Reis. indenburg Erbs, Weibertreu, Geflügel, Pilz empfiehlt Carl Trog. Kartoffel, Königin, Du Matularutpapiet unnfehlt Bülgst 15hn Schweselsaures Ammoman in den nächsten Tagen eintreffend, 763 offeriert billigst Börstingbaus. Orig. franz. Vorde Rotweis garantier rein pro Flasche aus d. Haus 1.10 Mh., im Aus. Hand per Glas 20 Pfg. Franz. Cognac, Keines Weindestillat, pro 81 10.— und 8 Mh. empfiehlt Carr Roink, Kassen B91. Holing Perton-ziontspiele — früher Metropol-Theater.— Brückstraße 12. Schwerto Brückstraße 12. Telephon 111. Scnwerte Telephon 111. Unter neuer Direktion.— Ohne Konkurrenz. Herr Franz Linden, wohnhaft in Sourbrodt(Rheinland) schreibt uns: „Seit Jahren litt ich an einem Bronchial-Katarrh der sich stets verschlimmerte, mein Husten war schrecklich anzuhören u. verschaffte mir manche schlaflose Nacht. Eine Menge Schleim setzte sich auf meiner Brust fest und verursachte eine gewaltige Beklemmung. Vergeblich versuchte ich verschiedene Mittel, bis ich Akker’s Abteisirup versuchte. Schon bei der ersten Flasche empfand ich die wohltätige Wirkung dieses vorzüglichen Mittels. Der Husten nahm ab und große Klumpen Schleim lösten sich leicht. Voller Hoffnung retzte ich den Gebrauch von Akker’s Abtelsirup fort und nachdem ich im ganzen drei Flaschen Akker’s Abteisirup gebraucht hatte, fühlte ich mich so gut wie ich nur wünschen kornte.“ Alle diejenigen, welche an Asthma, BronchialKatarrh, Schleim- und Keuchhusten, Influenza und anderen Krankheiten der Atmungsorgane leiden, können an dieser Erklärung ein Beispiel nehmen Denn besser als etwas anderes zeigt diese Erklärung, daß Anher's Hotelslrau ein erprobtes, bewährtes Mittel ist gegen solche Krankheiten. Akker's Abteisirup löst den Schleim, reinigt und stärkt Brust- und Lungen und wird von Asthmatikern und Brustleidenden viel und mit Erfolg gebraucht. Man verlange als Zeichen der Echtheit den roten Streifen mit Unterschrift L. I. Akker. Preis per Flasche v. 230 Gr. Mk 2.— 778„ 550" Mk. 4— " 1000" Mk. 6.50 Also je grösser die Flasche, desto vorteilhafter der Einkauf.— Engros-Vertrieb Handelsgesellschaft „Noris“, Zahn& Co. Köln. Zu haben in den Apotheken. Samstag. fer Sonntag. Nur wir haben das alleinige Aufführungsrecht! Bestandtelle: 20 Ko. mezik. Honig, 63 Ko. Zucker, 400 Gr. Nuseblätter oxtr., 200 Gr. Salmiekstein, 530 Gr. Gorstensirup(sehnfache Stärke), 130 Gr. Extr. v. spanischem Saft, 200 Gr. destilliertes Wasser, 5 Gr. Salmiakgeist, 92 L. Feuchelwasser, 3L. Weingeist 9olo, 201 Gr. Salicylesure, 150 Gr. Acetyl-Salieylsaüre, 18 Gr. Zimmtöl, 45 Gr. Zitronenöl mit Fanchelöl. a 300 Gr. Anistropfen und 3 Gr. Vanillinum(pur). 20919 Wohl selten ist ein so hervorragendes SensationsDrama vor den Augen des Publikums abgerollt worden, wie der Königsrubin. Prachtvolle Ausstattung. Wunderbares Spiel. Ein zu Herzen gehendes Liebesdrama in 3 Akte, mit Frl. Henny Porten in der Hauptrolle. 750 8. Schlager: Gespenster. II. Teil. Aufsehenerregendes Drama in 8 Akte. In wunderbarer Wiedergabe. Ausserdem Wild-West-Dramen und Humoresken. Vorzügliches Theater-Orchester. Deute eingetroffn: Frischen Sthellfisch##. 25 p. Kabliau 30 p. Hprotten siste 55 p. empfiehlt 817 Gaushaus für Lebensminen Nach§ 1 der Bundesratsbenimmungen vom 25 Januar 115 haben Mühlen, Backe:, Kondiioren und Händler, die n B sugninen des§# Abs. 4 Gebrauch machen, übedie eingetreie en Veränderungen ihrer Bestände am 1., 10. und 20. jeden Monats erstmalig am 10. Februar an den Gemeindevorstand Anzeige zu erstatten. Auf die Beachtung dieser Bestimmungen machen wir hierdurch besonders aufmerksam. Schwerte, den 12. Februar 1915. 86 Der Magistrak: Rohrmann. Pragranm sür der 12. ud 13. Hebrunr. Neue Nachrichten vom Kriegsschauplatz: 9 1. Wien: Sammlung von Liebesgaben durch den I Jagrna: Ausmarsch fürtischer Truppen. 2. Smyrno„us Lurh rhge,#n, Handelzschifse# 5. Jlalien: Die deutschen und ostere. Hanbelsschiffe# Der Je und„Rimros“ im Hasen, von Genua. 4. Der Samburger Dampfer„Imbros“ hat im Hafen von Porto Kapedocle Juslucht gefunden. a 5. München: König Ludwig besichtigt die Turner A Landsturm=Riegen. 6. Exerzieren an einem Ruhelage. 5 7. Feldschmiede in einer Lourdes=Groue. 8. Bayrische Truppen besetzen ein franz. Dorf.„ 3 9 Die verwüsteten Landstraßen werden ausgebessert. X 10. Sonntagskonzert. 50 11. Kriegsidyll friedlicher Stunden. * 12. Unsere„Blaujacken“ in gefährlicher Stellung.„ 13. Die seldgrauen Matrosen in den Dünenkampfen an der Nordse. = Feddong Aeußerst spannendes Detektio=Drama in 1 Vorspier und 3 Akten. 6.„.„Die Ehre des Kassierers.“ * Ein Bild, dem modernen Leben abgelauscht und mit seltener Künstlerschaft dargestellt. 8 Akle. 5 Ein Strauß Rosen.]] Bitte, recht freundlich. Ein salomonisches Urteil. Lugano. 787 Ferzen Karbid=Lompen für Zimmer und Werkstalt soslem, empfiehll zu Fabriks= hat so lange Vorrat preis kabzugeben 782 Hörnes Fahrradhaus, E Deehen### 319 Hörderstr. Nr. 8. 1 5). Babme f. Hagenerstraße 18. Hade, ein schwarzbunkes Pochtrogenten zu verkaufen. 772 Gottfried Hövelmann Ergste. empfiehlt 816 C. Letbaus. Bei dem gegenwärtig herrschenden Kohlenmangel empfehlen wir als vorzügliches Brennmaterial von großem Heizwert: Gabelhohs zu 0.80 Mh. für den Centzer ab Gaswerk. Koks mit Kohlen vermischt, eigner sich als gutes Heizmaterial für jeden Ofen. Schwerte, den 1. Februar 1915. Verwaltung des städlischen Gaswerks. Bis zum 1. April d. Ss. werden noch kostenfreie Hausanschlüsse für elektr. Brleuchtung hergestellt. Man fordere Antragsformulare beim Komm. Elektrizitätswerk Mark, A.=G., Hagen:. W. 785 Pastor Feike Heilweise Beglaubigter Vertreter: Dr. phll. Mayus. Hagen I. W. Elberfelderstrasse 27 I. Diensta.s u. Freitags von 10—1 und 2—5, Mittwochs und Samstags von 2—5, Sonntags von 9—12 Uhr Dortmund, Burgwall 27. Montags und Donnerstags von 19½—1 und 2—5½ Uhr. 25 besonders schwierigen und gefährlichen Kurve, bei der sich der Schlitten vor ihm auf eine geradezu beängstigende Weise schief stellte— bemerkte er, wie dein Biron irgend etwas aus der Tasche alitt. um sich über die Bahn zu verstreuen. Mit aller Gewalt bremste er seinen Schl tten und stieg vorsichtig ab. Eine elegante Brieftasche war es, die der Baron da verloren hatte, und deren Inhalt bestand zum Teil aus Zeitungsausschnitten, die mit Rotstift umrahmt waren, und zum anderen Teil aus amtlichen, mit vielen Stempeln bedeckten Papieren. Franz Wendepohl las eines davon— und seine Hände begannen zu zittern und seine Augen förmlich zu glühen. Er las einen der Zeitungsausschnitte— er überflog eines der Papiere nach dem anderen mit den Augen. Tann sah er sich um wie ein Tieb, der auf der Tat ertappt zu werden fürchtet,— und als er niemanden gewahrte, barg er den Fund hastig in seiner Rocktasche. Wenn schon alles für ihn verloren war bei den Hübermayrs— rächen wollte er sich wenigstens für ihren Hochmut— an ihnen und an diesem Herrn „Baron“!— (Schluß folgt.) 1 : 5 Denkspructz. 1 Wr n'mi li bevoll sein kann, dem virmag auch kein andeter stwas zu ged.n, das des Nehmens wert wäc Amelie Linz=Godin. K Die Legende von Moltkes Schweigsamkeit. Der große Schlachtenlenker aus den Kriegen von 1864, 1965 und 1870/71 lebt in der Geschichte und im Volksmunde als„der große Schweiger“ fort. Schon vor 40 Jahren erzählten die Zeikungen wahre Wunderdinge von der SchweigSsamkeit des Generalfeldmarschalls, und im Jahre 1866 feierte der damalige Oberbürgermeister Seydel bei einem Festmahle bei Kroll den Grafen Moltke als den„Schweiger und Macher“. In Schulbüchern und Geschichtswerken wurde die Kunst des Schweigens als ein höchst bedeutender Charakterzug Moltkes betont, und selbst in Kreisen, die durch keine Kluft von Moltke getrennt waren, konnte man zu jener Zeit manche hübsche Anckdote zum Belege seiner Kunst zu schweigen hören. Trotzdem dürfte die Geschichte von der Schweigsamkeit Moltkes nicht viel mehr als eine Legende sein, die ihren Ursprung, wie es scheint, auf die bereits erwähnte Rede des Oberbürgermeisters Seydel zurückführt. In einer Chronik der damaligen Zeit wird versichert, daß bei jenem 8 Festmahle im Krollschen Saale auch Bismarck und Stolberg anwesend gewesen und mit nicht geringer Verwunderung den Worten des Oberbürgermeisters gelauscht hätten, der Moltke zu einem„Schweiger und Macher“ stempelte. Ein„Macher" war Moltke allerdings, dieser Ruhm wird ihm für alle Zeiten erhalten bleiben, denn ohne sein strategisches Genie wäre der Erfolg der Feldzüge wenigstens teilweise in Frage gestellt gewesen. Ein„Schweiger“ aber war Moltke nie in seinem Leben. Er wußte zwar zur rechten Zeit zu schweigen und liebte keine oberflächlichen, zu rühmen wußten, hat selbstverständlich kaum ein einziger aus eigener Erfahrung sich zu überzeugen vermocht. Seine nähere Umgebung aber wußte, daß Moltke alles andere als eine verschlossene Natur war. Allerdings war er schon als junger Leutnant stets bescheiden und zurückhaltend, und darauf ist es wohl auch zurückzuführen, daß er erst in verhältnismäßig späten Jahren sich verheiratet hat. Der plötzliche Verlust seiner liebenswürdigen Frau, die die Stieftochter seiner Schwester war und an ihrem Gatten mit großer Verehrung hing, ergriff Moltke tief und stimmte ihn naturgemäß ernster, aber auch in späteren Jahren behielt er seine Regsamkeit, die in einem lebhaften und mit geistreichen Apercus gewürzten Gespräch zum Ausdruck kam. Daß Moltke nicht so ganz verschlossen gewesen sein kann, wie es allgemein angenommen wird, geht ja schließlich auch daraus hervor, daß ein soviel jüngeres Mädchen dem viel älteren Manne Sympathie entgegenbringen konnte. Mary Burt, die Stiestochter seiner Schwester, war erst fünfzehn Jahre alt, als sie sich an den Briefen begeisterte, die der Hauptmann im Generalstab Moltke aus Konstantinopel an seine Schwester schrieb. Die Ehe dieses an Jahren so ungleichen Paares war äußerst glücklich; Mary brachte den Studien ihres Gatten volles Verständnis entgegen und erwarb sich an seiner Seite einen außerordentlichen Bildungsgrad. Alles das setzt voraus, daß Moltke zugängsich und mitteilsam war, und daß die Fabel von seiner Schweigsamkeit nur von solchen Leuten herrührt, die mit dem „großen Schweiger“ niemals in Berührung gekommen sind. N. P. 82 und Zeit. * 111 inhaltlosen Gespräche; im übrigen aber war er im Gegenteil eher gesprächig und besaß eine mitteilsame Natur und lebhafte Unterhaltungsgabe. Von den Hunderttausenden, die seine Schweigsamkeit Richtlinien der neuen Kochkunst. Ein Zug zur Einfachheit ist das neue und höchst erfreuliche Element, das sich in der Entwicklung unserer Kochkunst darbietet. Ein Kenner und Meister seines Faches, der Küchenchef eines großen Berliner Hotels, Max Schlichter, der sich in der„Dame“ über die besonderen Kennzeichen der neuen Menus ausspricht, konstatiert dieses Hinstreben zu vornehmer Schlichtheit in mehreren Erscheinungen. Zunächst will man eindeutige Bezeichnung der Speisen; nicht, wer die Speise erfunden hat, sondern, was man zu essen bekommt, will man wissen, und statt der Seezunge à la Caruso heißt es nun„Seezunge pochiert in Austern" oder„Poularde in brauner Butter",„Hummer in Sherry“ usw. Wie die Namen sollen die Gerichte selbst einfach sein und leicht verdaulich. Eine bevorzugte Stelle im Menu nehmen frische Gemüse und Salate ein. Als besondere Delikatessen gelten junge Maissprossen mit frischer Butter; exotischer sind schon die ägyptischen Gombos, eine schotenähnliche Frucht mit weicher Schale, die mit Hammelfleisch oder als Garnitur zu einem andern Fleischstück serviert werden. Dazu gesellen sich Salate von Crape Fruits, Sellerie, Aepfel und Romaine, mit Zitrone und Mayonnaise angemacht. Gegen alle unnötigen Aufmachungen und kunstvollen Verzierungen hegt man ein gesundes Mißtrauen; die Qualität der Speise allein entscheidet. SxOE 9E S 2 •.— FIe • STL-S **0 s 8 8— 99955 S 2o0 S S 9 95 S* Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 37. Samstag, 13. Februar 191 X P 1G Umn Eleitenerania. gehen wollen, zufangen. Und meine Heimkehr Original-Kriegeroman aus ernster Zeit von Rudolf Hollinger. (14. Fortsetzung.)(Nachdruck verboten. Alle Rechte vorbehalten.) „Beweise?— Da wäre ich doch einigermaßen neugierig!“ Erna öffnete ihr Handtäschchen und hielt ihm die Blätter entgegen, die sie dem an sie adressierten Briefe enmommen hatte. „Da sind sie! Du hast dich nicht einmal entblödet, meinen Namen für deine Schursereien zu mißbrauchen. Ohne daß ich es ahnte, hast du mich zu deiner Mitschuldigen gemacht! Pfui über dich! Die Schmach ist zu groß, a.s daß ich Worte finden könnte, sie nach Gebühr zu brandmorken.“ „Du bist exaltiert, mein Kind, und du weißt nicht, was du sprichst! Gib mir diese Papiere da, damit ich dir beweisen kann, wie harmlos sie sind!" Er streckte die Hand aus; aber Erna wich noch weiter vor ihm zurück und begann, die Zeichnungen und Schriftstücke in Fetzen zu zerreißen. Nun zum erstenmil verließ ihn für einen Moment seine erheuchelte Gelassenheit. Er stürzte aus sie zu, um sie an der weiteren Durchführung ihres Beginnens zu hindern. Aber während ihre Linke die halb zerrissenen Dokumente umklammerte, hatte Ernas Rechte blitzschnell nach dem scharfgeschliffenen Dolchmesser gegriffen, das auf der Platte des Schreibtisches lag. „Wage es, mich zu berühren,— und, so wahr ich lebe, ich stoße dir dies Messer in die Brust! Denn du bist in meinen Augen nichts anderes als ein giitiges Tier, und wenn ich ein Mann wäre, du dürftest nicht lebend aus diesem Zimmer!" Graf Wolkonski hatte beim Anblick des gefährlichen Instruments in der Tat seine Absicht aufgegeben. Und er mußte ein ausgezeichneter Schauspieler sein, da er seine überlegene, gleichmütige Haltung sogleich wiederfand. „Also die leibhaftige Jungfrau von Orleans!“ sagte er sarkastisch.„Oder vielleicht sollte ich sagen: die leibhaftige Schwertjungsrau! Nach dieser Offenbarung deiner Gefühle darf ich mir wohl in der Tat von einem weiteren Zusammenleben für keinen von uns ein besonderes Vergnügen versprechen. Es wäre denn, daß du doch noch zur Einsicht kommst und dich so vernünftig benimmst, wie ich es eigentlich von dir erwartet hätte.“ Ungehindert hatte Erna ihr Zerstörungswerk vollendet, und nun trat sie an das offene Fenster, um die winzigen Fetzen als ein Spiel des Windes hinauszustreuen. Dann blieb sie vor dem Schreibtisch stehen, streifte die kostbaren Ringe von ihren Fingern und ließ sie auf die Platte fallen. Ernas Benehmen und der harte on ihrer Rede den Grafen befremdeten, so wußte er es doch gut zu verbergen. Lächelnd streichelte er seinen Spitzbart und erwiderte leichthin: „Es scheint in der Tat, daß die Deutschen die unglaubliche Torheit beOesterreich zuliebe einen Krieg annur aus diesem Grunde habe ich so sehr beeilt. Denn ich mußte mein Kleinod doch irgendwo im sonnigen Süden in Sicherheit bringen, ehe hier die Straßen vom rauhen Kriegslärm widerhallen.“ „Eine sehr freundliche Absicht! Nur hattest du das augenscheinlich vergessen, daß ich eine Deutsche bin, und daß deshalb mein Platz auch nirgends anders sein kann als in meinem deutschen Vaterlande.“ „Kind, welche romantische Ueberspanntheit!— Deine patriotischen Empfindungen in allen Ehren,— aber was kannst du denn deinem Vaterlande nützen?“ „Das ist meine Sache, und dir am wenigsten bin ich eine Antwort darauf schuldig. Denn daß es von vornherein klar werde zwischen uns: ich habe deine Heimkehr nur deshalb noch abgewartet, um dir zu sagen, daß ich dich verabscheue und verachte wie sonst keinen Menschen auf der ganzen Welt!" Graf Wolkonski, der an einem Tischchen lehnte, veränderte seine lässige Stellung nicht; nur das Spiel der Finger an seinem Barte wurde vielleicht um ein geringes nervöser. „Ein liebenswürdiger Empfang—, das muß ich sagen. Und wodurch, wenn ich fragen darf, habe ich mir mit einem Male deinen Abscheu und deine Verachtung zugezogen?“ „Dadurch, daß ich erfahren habe, welches Gewerbe du betreibst.“ „Ein Gewerbe? Und das wäre?" „Das Gewerbe eines Spions. Das fluchwürdigste und schimpflichste unter der Sonne.“ „Nun, darüber ließe sich streiten! Die Spionage, mein Kind, kann auch etwas sehr Verdienstliches und Patrivtisches sein. Aber darüber brauchen wir uns ja nicht weiter zu unterhalten. Die Hauptsache ist, daß du dich mit deiner sonderbaren Vermutung in einem unbegreiflichen Irrtum befindest. Wer, in aller Welt, hat dir denn dies Märchen aufgeschwatzt?“ „Alle Welt ist davon unterrichtet. Und ich habe außerdem die unwiderleglichen Beweise in meinen Händen.“ „Da ist ein Teil deiner Geschenke!" sagte sie.„Alles andere findest du in meinen Zimmern. Denn ich werde nichts mit mir nehmen als das, was ich auf dem Leibe trage. Eines aber laß dir gesagt sein: Graf Fedor Wolkonski! Hüte dich, deinen Fuß jemals wieder auf deutschen Boden zu setzen! Und hüte dich vor allem, jemandem aus meiner Familie vor die Augen zu kommen! Richt zum zweitenmal wird dir ein Raven mit der Pistole in der Hand zu ritterlichem Zweikampf gegenübertreten! Einen Spion schlägt man tot wie einen räudigen Hund, wenn nicht der Baumast oder der Laternenpfahl in der Nähe ist, an dem man ihn aufhängen kann!" Ohne daß er auch nur den leisesten Versuch gemacht hätte, sie auszuhalten, schritt sie zur Tür. Und ganz bichläblich machte sie wahr, was sie ihm angekündigt hatte. Nicht einmal, um ein Wäschestück oder einen Toilettengegenstand mitzunehmen, kehrte sie in ihr Timmer zurück. So, wie sie ging und stand, verließ sie das Haus,— im eigentlichsten Sinne des Wortes bettelarm. Denn die Barschaft, die sie in ihrer Geldbörse bei sich führte, konnte höchstens ausreichen, um die Fahrkarte nach Antwerpen zu lösen. Aber sie machte sich darum keine Sorge; denn auf der Treppe traf sie mit dem Telegraphenboten zusammen, der ihr die Antwort auf ihre Depesche an das Hotel Weber in Antwerpen hatte bringen wollen. Sie erbrach den blauen Umschlag und las: „Hugo Raff an diesem Morgen hier angekommen.“ Da atmete sie erleichtert auf und trat furchtlos den Weg in das Dunkel einer ungewissen Zukunft an. 6. Kapitel. Tage des Schreckens. Die Notwendigkeit, mit ihrer geringen Barschaft so haushälterisch als möglich umzugehen, veranlaßte die junge S ngerin, die ziemlich weite Strecke bis zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen, und sie hatte unterwegs Gelegenheit genug, zu beobachten, daß die allgemeine Aufregung in der kurzen Zwischenzeit eine gewaitige weitere Steigerung erlahren hatte. Es mußten irzendwelche Nachrichten eingetroffen sein, die den Ausbruch der triegerischen Feindseligkeiten als unmittelvar bevorstehend erscheinen ließen. Und es war, als ob das Straßenpublikum dadurch in einen wahren Rausch des Hasses und der Wut versetzt worden sei. Hier und da hatte Erna Mühe, einen Weg durch die dicht gedrängten Menschenhaufen zu finden. und mit Schrecken mußte sie wahrnehmen, daß sich der Pöbel vor Läden und Schankstätten, deren Inhaber in dem Verdacht standen. Deutsche zu sein, schon nicht mehr auf wüstes Schreien und Johlen beschränkte, sondern zu gewaltsamen Handlungen überzugehen anfing. Klirrend gingen unter Steinwüren große Auslagejenster in Trammer, und der Abschaum der Pariser Bevölkerung, die gefürchteten„Apachen“, zogen truppweise durch die Straßen, offenbar von dem lebhaften Aunsche beieelt, irgendwo Gelegenheit zum Plündern und vielleicht auch zum Morden zu finden. Wieder mußte Erna der wohlgemeinten Warnungen Lecomtes gedenken. Denn wenn das Ungefähr ihr jetzt eine der feindlich gesinnten Bühnenkolleginnen in den Weg geführt hätte, würde es wahrscheinlich nur eines einzigen aufreizenden Zurufs bedur,t haben, um ihr das fürchterlichste Schicksal zu bereiten. Sie war gewiß nicht furchtsam; aber diese Vorstellung veranlaßte sie doch, ihre Schritte zu beschleunigen, und sie atmete erleichtert auf, als sie endlich ungejährdet den Bahnhof erreicht hatte. Zum Glück brauchte sie auf den nächsten Zug nach Antwerpen nicht lange zu warten, und wenn auch ihr Geld nur eben für eine Fahrkarte dritter Klasse ausreichte, so hielt sie sich doch für geborgen, als sie in einem gedrängt besetzten Abteil Plaz gefunden hatte, und als der Zug sich aus der Bahnhofshalle in Bewegung setzte. Der einzige Gedanke, der sie beherrschte, war:„Fort— nur fort aus dieser schrecklichen Stadt, deren lächelnd liebenswürdiges Gesicht, sich plötzlich so ganz verändert hatte!" Die Fahrt war unerträglich lang; denn es gab an den Zwischenstationen wiederholt unvorhergesehenen, oft stundenlangen Aufenthalt; an der belgisch=französischen Grenze schien aus irgendwelchen unbekannten Gründen das Weiterkommen uberhaupt in Frage gestellt, und erst nach mehrmaligem Umsteigen hatte Erna ihr Ziel erreicht. Sie durste zufrieden sein, daß sie unterwegs von niemandem als Deutsche erkannt worden war. Aber sie war zuweilen sehr nahe daran gewesen, sich selbst zu verraten; denn alle Gespräche, die um sie her geührt wurden, drehten sich ja einzig um den bevorstehenden Krieg gegen Deutschland. Und was dabei an unsinnigen, wüsten Beschimpfungen ihres Vaterlandes zutage gefördert wurde, trieb ihr mehr als einmal die Glut des Zornes in die Wangen. Mit einer Regung staunenden Entsetzens wurde sie inne, wie fremd ihr in Wahrheit bis zum heutigen Tage die Bevölkerung geblieben war, in deren Mitte sie gelebt hatte, und wie vollständig sie sich in der Beurteilung der Menschen getäuscht hatte, die ihr bisher wohl zuweilen als überschwenglich großsprecherisch, doch im Grunde immer als gutarig und harmlos erschienen waren. Die Fülle von Haß, die ihr da mit einem Male von allen Ecken und Enden entgegensprühte, ließ sie erschauern. Sie fühlte sich tief beschämt bei dem Gedanken, daß diese Menschen vielleicht dieselben waren, über deren lärmenden Beifall sie sich noch gestern gefreut hatte, und zugleich empfand sie den Unter chied zwischen dieser Rasse, die sich beim ersten Anlaß zügellos allen schlechten Instinkten hingab, und dem eigenen Stamme wie etwas ungeheuer Beglückendes und Erhebendes. Ermüdet und ausgehungert, denn sie hatte auf der ganzen langen Reise kaum etwas genossen, entstieg sie in Antwerpen dem übersüllten Zuge, in den man sie auf der letzten Umsteigestation gesteckt hatte. Sie war noch nie in Antwerpen gewesen, und sie bedauerte darum jetzt lebhaft, daß sie sich nicht die Zeit gelassen hatte, Hugo von ihrer bevorstehenden Ankunft telegraphisch in Kenntnis zu setzen. Denn die Zuversichtlichkeit und Unerschrockenheit, die sonst ihrem Wesen eigentümlich waren, hatten durch die letzten Erlebnisse doch eine sehr starke Erschütterung erfahren, und sie fühlte das sehnliche Verlangen, sich unter den Schutz eines starken, ritterlichen Mannes stellen zu dürfen. Zum Glück besaß sie wenigitens noch so viel, um sich einen Wagen zum Hotel nehmen zu können, und wenn sie nur erst einmal dort angekommen war, hatte ja nach ihrer Ueberzeugung alle Not ein Ende. Das Haus, vor dem der Wagen hielt, machte ihr einen durchaus anheimelnden und vertrauenerweckenden Eindruck. Der Portier aber musterte die elegante junge Dame, die ohne jegliches Gepäck ankam, mit unverhohlen mißtrauischen Blicken. Als sie nach Herrn Hugo Raff fragte, zuckte er mit einer Miene des Bedauerns die Achseln. „Herr Raff ist vor einer Stunde abgereist.“ Es war für Erna nicht anders, als würde ihr plötzlich der Boden unter den Füßen fortgezogen, und es flimmerte ihr vor den Augen. Mit Anstrengung nur brachte sie heraus: „Abgereist? Und wohin?“ „Nach Brüssel, wenn ich nicht irre. Aber ich weiß es nicht bestimmt. Madame werden es besser im Hotelbureau erfahren können.“ Mit wankenden Knien und in hellster Verzweiflung begab sich die Sängerin dorthin. (Fortsetzung folgt.) 8 ur cuu M„u Der Zögling der Reformschule. Das eine kleine Mädchen:„Warum hat dich denn deine Mutter geschlagen?" Das kleine Mädchen aus der Reformschule:„Weil sie zu unwissend und ungebildet ist, um eine modernere, reformierte Züchtigungsmethode zu ersinnen.“ Größenwahn.„Jetzt haben wir eine ganz große Eisenbahn,“ sagt der begeisterte Eisenbahnspelulant aus dem Westen,„bis durch nach Chicago ganz zweigleisig!“„Noch ein zweites Gleis? Als ob ihr auf dem einen nicht schon mehr als genug Entgleisungen hättet!“ Achso!„Ist deine Mutter auch Suffragette?“„Nein, da kannst du gewiß sein. Mein Vater ist Preisboxer.“ Im Schnee. Eine Rodelgeschichte von Gerd Harmstorf. (Nachdruck verboten.) Der Buchhalter Franz Wendepohl strahlte aus allen Fältchen seines verknifsenen Gesichts vor Freude, als er den hochgewachsenen jungen Mann erblickte, der in elegantem Wintersport=Kostüm auf dem Bahnsteig auf und ab ging. Er war also wirklich gekommen— mit einem leibhaftigen Baron konnte er den Hubermayrs aufwarten! Er stellte sich das Gesicht der Frau Hubermayr vor, wenn er ihr„seinen Freund, den Herrn Baron Sternegg“ präsentierte, und sein magerer Körper zitierte vor Wonne. Und wie bedeutend mußte er durch diese Freundschaft in Fräulein Lisbeths Augen steigen! Sie konnte ja nicht ahnen, welche Mühe ihn diese genialste Tat seines Lebens gekostet hatte. Acht Tage lang hatte er sich dem Baron, den er zufällig im Café kennen gelernt hatte, an die Fersen geheftet, acht Tage lang hatte sich der Zufall, daß sie einander auf der Straße, im Café, im Restaurant, ja selbst im Theater begegneten, auf eine geradezu wunderbare Weise wiederholt. Dann erst hatte Herr Wendepohl den Mut gesunden, seinen von Tag zu Tag kühler und reservierter gewordenen„Freund“ stotternd und stammelnd zu einer gemeinschaftlichen Rodelpartie aufzufordern.„In Gesellschaft einer befreundeten Familie— der Familie des Rentiers Hubermayr,“ hatte er zaghaft hinzugefügt; sehr zaghaft, denn er las aus der eisigen Miene des arons ja bereits die ablehnende Antwort. Um so größer war sein Entzücken, als der junge Mann ihm nun ganz im Gegenteil versicherte, daß er mit dem größten Vergnügen an der Partie teilnehmen werde, und ihm zum Abschied mit einer Wärme die Hand drückte, wie er sie ihm während der kurzen Dauer ihrer Freundschaft noch niemals gezeigt hatte. Jetzt saß er elegant, hübsch und vornehm neben Franz Wendepohl in einem Kupee zweiter Klasse, und der Buchhalter sühlte sich wie von einem Glorienschein umwoben. Mehr und mehr wuchs er vor sich selbst zu einer höchst bedeutsamen Person empor; denn nicht nur, daß er neben ihm saß— der junge Baron entzückte ihn heute auch durch eine Liebenswürdigleit und BeredsamB. keit, die ihn seinerseits in Devotion beinahe vergehen ließ. Und die Wirkung, die endlich auf die Familie Hubermayr—„diese hochmütigen Protzen“, wie Wend## pohl sie oft heimlich in verzweiflungsvollem Ingrimm genannt hatte— hervorgebracht wurde, war denn auch in der Tat überwältigend, obwohl sie für den Buchhalter einige Ueberraschungen brachte. Heinz von Sternegg hatte dem Ehepaar Hubermayr in der einfachsten und gewinnendsten Weise ein paar Worte der Entschuldigung ausgesprochen, daß er ihnen so ohne weiteres mit seiner Person lästig falle, und Frau Hubermayr hatte daraufhin mit wiederholten Knicksen etwas von„hoher Ehre“ gestammelt. Dann aber hatte der Herr Baron Fräulein Lisbeth, deren Wangen in einem seltsam dunkeln Rot erglühten, wie einer alten Bekannten die Hand gereicht, und zu Wendepohls grenzenlosem Erstaunen sagte er ungezwungen: „Zwischen uns, mein gnädiges Fräulein, braucht es ja keiner Vorstellung. Oder sollten Sie sich unserer Begegnungen auf der Eisbahn nicht mehr erinnern—?“ Fräulein Lisbeth glühte noch dunkler, und in den Augenwinkeln des Barons spielte irgendein Teufelchen. Ihre Antwort aber blieb ziemlich unverständlich, und dann gingen sie alle in friedlicher Eintracht den von der Bahnstation um ein gutes Stück Weges entfernten Rodelbahnen zu. Aber von Minute zu Minute mußte Herr Franz Wendepohl mit heißerem Ingrimm erkennen, daß die weitere Entwicklung der Dinge ganz und gar nicht seinen Erwartungen entsprach. Wenn er bisher unter einer etwas herablassenden Behandlung seitens der Familie zu leiden gehabt hatte, so war dieses kränkende Wohlwollen doch noch immer tausendmal besser gewesen als die vollkommene Nichtbeachtung, die ihm jetzt zuteil wurde. Niemand richtete das Wort an ihn, niemand achtete auf die gelegentlichen schüchternen Bemerkungen, die er in das Gespräch einstreute. Der Baron, der ihm gegenüber so ausnehmend schweigsam gewesen war, bis zu dem Augenblick, da er den Namen des Rentiers ausgesprochen hatte, führte beinahe allein das Wort, und er entwickelte dabei so bürgerlich einfache und vernünftige Ansichten, daß der Rentier selbst mehr und mehr aus der Hochachtung in eine herzliche Vertraulichkeit versiel. Immer lebhafter wurde das Gespräch, und im Eifer der Unterhaltung geschay es sogar, daß Herr Hubermayr den Baron beim Arm nahm, ohne daß der junge Mann dagegen protestiert hätte. Für Fräulein Lisbeth aber war Wendepohl vollends nicht viel mehr als Luft. Noch niemals hatte er sie so hübsch, noch niemals ihre Augen in einem so strahlenden Glanz gesehen und noch niemals ein so helles Lachen von ihren Lippen vernommen. Das alles aber galt ausschließlich dem Baron— darüber konnte er sich keine Illusionen machen. Ihm hatte sie auf die dreimal wiederholte Frage, wie sie geschlafen hätte, mit der rätselhaften Auskunft„Auf dem Groß=Hesseloher See“ geantwortet, und als Wendepohl tolltühn genug war, ihr der Glätte wegen seinen Arm anzubieten, traf ihn ein so hoheitsvoll erstaunter Blick, daß er völlig in sich zusammensank. Gleich darauf aber wandelte Fräulein Lisbeth am Arm des Herrn Barons, und in einer Stimmung, wie er sie trotz der zahlreichen Enttäuschungen seines Lebens noch nicht durchkostet hatte, trettete Franz Wendepohl hinter den vieren her. Als das Ziel erreicht war, mietete Heinz von Sternegg einen Schlitten für zwei Personen, und gen meinsam nahmen er und Fräulein Lisbeth darauf Platz. um unter lautem Hallo! die spiegelglatte Bahn hinab#### zusausen. Berstend vor Neid beobachtete der Buchhalter die Geschicklichteit des jungen Mannes, mit der er auf der sausenden Fahrt seinen Schlitten lenkte, und nur, um die beiden nicht aus den Augen zu verlieren, entschloß er sich überhaupt, auf seinem eigenen Fahrzeug hinter ihnen den Berg hinabzugleiten. Da— an einer RoJra Je. Derchlund. Voranzeire. Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Februar: MUD Mranrmarrmntrmnerrarnsnssenseisraarrnrararet 779 Dieser Verkauf fladet alljährlich nur zweimal statt und bietet Gelegenheit zu besonders günstigem Einkauf. Gerichtliche und aussergerichtliche Beitreibung von Forderungen besorgt bei billigster Berechnung o. Schmidt:: Hohenzollernstr. 5.s Wenn Liebe könnte Wunder tun Und Tränen Tote wecken, Dann würde dich gewiss nicht dort Die fremde Erde decken. Den Heldentod für das Vaterland starb am 29. Januar 1915 in den Karpathen mein innigstgeliebter Mann, der treusorgende Vater meiner beiden Kinder, unser lieber Bruder, Schwager, Neffe u. Onkel PrieurienToger Postschaffner, Hornist beim jäger-Bat. Nr. 20, 2. Comp. im blühenden Alter von 34 Jahren. In tiefer Trauer Frau Anna Vogel geb. Dettmar und Kinder. Schwerte, Wetter, Volmarstein, 788 Marburg, Kassel. von 3, 4, 5 u. 6 Zimmern zu vermieten. 287 Wilhelm Luck, Baugeschäft, Königstraße. Eine schöne 705 5 Himmerzum 1. April mit Jubehör zu vermieten.(Nähe Nickelwerk.) Zu ersr. i. d. Gesch. d. Itg. 7m Hause Hellpothstraße ? Nr. 28 sind Zwei Wohllungen von je 3 Zimmern, Parterre und 2. Etage, sofort oder später zu vermieten. Näheres bei O. Schmidt, 749 Hohenzollernstr. 5. Die II. EtageWohnung Hohenzollernstr. 5, mit elektrischem Licht, Gas u. Badeeinrichtung ist zum 1. April oder später zu vermieten. 784 O. Schmidt. Zwei schöne 795 Zimmer Grosses Lager in schwarzen und weissen Kleiderstoffen Wäsche, Unterröcken, Korsetts, Handschuhen, 0 5 Regenschirmen, □ Strümpfen. Durch gemeinschaftlichen Einkauf mit verwandten und ca. 100 grösseren Geschäften, bin ich in der Lage, meiner :: Kundschaft ganz:: aussergewöhnliche Vorteile zu bieten. Anzüge blau und schwarz in allen Preislagen. Hüte, Kragen, Manschetten, Schlipse, Hosenträger u. Taschentücher. Martha Siebert Adolf Boshammer 8 Verlobte. Schwerte, im Februar 1915. Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Jum Schutze gegen die Maul= und Klauenseuche wird auf des§ 18 ff. des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 oder ohne Gartenland Reichsgesetz, Blat Seite 319 mit Ermächtigung des Herra Regierungs=Präsidenten folgendes bestimmt: Die Maul= und Klauenseuche herrscht z. It. unter dem Rindviehbestande des Milchhändlers Werniche zu Persebeck. Als Sperrbezirk wird bestimmt: Ortschaft Persebeck. Auf diesem Bezira finden die Bestimmungen unter I meiner zseuchenpolizeilichen Anordnung vom 21. Oktober 1914 Anwendung, die im amtlichen Kreisblatt(Schwerter Zeitung) vom 24. Oktoder 1914 Nr. 250(Beilage) enthalten ist. Ein Beobachtungsgebiet wird nicht gebildet. Die Abschnitte III—VII einschließlich der genannten Anordnung bleiben mit der Maßgabe bestehen, daß der erste Satz des§ 5 Jiffer 1 wie folgt geändert wird: In dem Amte Barop wird verboten. Hörde, den 10. Februar 1915. Der Landraf. 793 J. V. Dr. Burchard, Regierungs=Assessor. zum 1. April zu vermieten. Ww. Heimann Holzen, Hellweg 46 II. An der Graf=Adolfstraße in Holzen habe ich noch eine Anzahl Garten zu 40 und 20 Pfg. pro Rute zu verpachten. Otto Schmidt 735 Hohenzollernstr. 5. K des räparanden-Anstalt Warm- Presserei Ein mit dem Gresien dieser Ochwerter Spar= und Bauverein e. 6. m. b. H. Schwerte. in Holzwichede. neue Schüler auf. Die Anstalt nimmt zu Ostern Ostgeld 360 Mk, Schulgeld 120 Mk Aufnahmeprüfung am 22. März. Meldungen nimmt WEcgen Der Anstaltsvorsteher Flicker. „Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Jum Schutze gegen die Maul= und Klauenseuche wird auf brund des§ 18 ff. des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 leichsgesetzblatt Seite 519 mit Ermächtigung des Herrn Reeierungs-Präsidenten folgendes bestimmt: Die Maul= und Klauenseuche herrscht z. It. unler dem ####dviehbestande des Landwirts Flunkert zu Hengsen. Als Sperrbezirk wird bestimmt: Ortschaft Hengsen. Auf diesem Bezirk finden die Bestimmungen unter 1 meiner welcher schon an Drahistiftgehseuchenpoltzetlichen Anordnung vom 21 Oktober 1914 An= maschinen gearbeitet hal, krrsung, die im amtlichen Kreisblatt(Schwerter Zeitung) oom g#*== Oktooer er. Nr. 250(Beilage) enthalten ist. Ein Beobachtungsgebiet wird, nicht gebildet. Die Abschnitte III— ViI einschl. der genannten Anordnung seiden mit der Maßgabe bestehen, daß der erste Satz des§ 5 #ser 1 wie folgt geandert wird: In dem Amte Apterbeck wird verboten. Görde, den 10. Fedruar 1915. Der Landrat. S. V. Burchard. Ein mit dem Pressen vieser Artikel vertrauter Vorarbeiter sow. verschiedene Arbeiter gesucht. 8141 Am Sonnabend, 27. Fedr. d. J., abends 8½ Uhr, findet Arbeitsnachweis, im Hotel Ostermann die diesKöln=Deutz. Reischplatz 7. jährige ordentliche ordenlicher— General=Versammlung statt, wozu die Mitglieder hiermit eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Berichterstattung und Vorlage der Bilanz nebst Gewinnund Verlun=Rechnung über das abgelaufene Geschäftsjahr 1914. 2. Beschlußfassung über die Bilanz und Entlastung des Vorstandes u. Aufsichtsrates. 8. Wahlen zum Aussichtsrat. 4. Verschiedenes gesucht.] Die Bilanz nebst GewinnZu erfragen i. d. Geschäfts= und Verlustrechnung liegen bis stelle d. Iig.. 747 zur Generalversammlugg im Geschästslokale beim Stadtkassenrendant Hoppmann zur Deck=Anzeige!(Einsicht der Genosse Schwerle, 12. Februar 1913. 788 Der Aussichtsrak: C. Wolf, Vorsitzender. Junge von 14 Jahren für Haus= und Gartenarbeit sofort gesucht. A. Kaufhold Wwe., 757 Ostenstraße 5. Iu Anmudiahken. 7X9 Thomasphosphatmehl Kalisalz 40% Hainil 783 offeriert unter Garantie des Gehaltes Börstinghaus Prader Ertoia Einsicht der Wenossen aus. Stelle meinen delgischen Riesen=Rammler 14 Monate alt, 73K 18, 14 ½ Pfund sch ver, zum Decken liefert schnell und sauber(bereit. Deckgeld 1.50 and. Metallbesten 700 Carl Schnell Hoizraymenmatr., Kinderbeiten Schwerte, Holzenerwez 19. Eisenmöbelfabrin, Suhl Buchdrucherei E. Praus Keinnden=K an Privat= Katalog frei Erhalte Sonntag morgen und Dienstag eine Sendung große u. kleine Brauckmann, 820 Bahnhofstr. Nr. 16. empfiehlt: 813 C. Leidaus. evangl. Frauenvereins, Schwerte zum Besten der Hausarmen sind zu haben in der Buchhandlung CARL BRAUS SCHWERTE(Ruhr), Gr. Marktstr. 3—5 K Das anerkannt Beste Das anerkannt Dauerhafteste Das anerkannt Praktischste sind Bleyle’s Fabrikate Bley’les Knaben-Anzuge, Bleyle’s Joppen u. Geschäfts- Röcke, Turn- und Reform- Hosen für Damen, Kinder und Herren 5913 Alleinverkauf Ernst Müller, Schwerte, Ostenstr. 18 Reparaturen erbitte zu Ende der Woche. eisen dei Wind und Weler# vorkreffliche Dienste S Me K □ Millionen sie gegen 9 Ee dache. echnikur Mittweida Direktor: Professor Holst. Höheres techn. Institut f. Elektro- u. Maschinentechnik. Sonderabteilungen f. Ingenleure, Techniker u. Werkmeister. Elektr. u. Masch.-Laboratorien. Lohrfabrik- Werkstätten. Alteste u. besuchteste Anstalt orimmete e-ate:! uscen en s Heiserkeit, Verschleimung, Katarrh. schmerzenden Hals, Keuchhusten, sowie als Vorbeugung gegen Erkältungen, daher hochwillkommen jedem Krieger! 100 not. begl. Jeugnisse 0 100 von Merzien und Privaten verbürgen den sicheren Erfolg. Appetit= anregende, seinschmechende Vondons, Paket 25 Pf., Dose 50 Pf. Kriegspackung 15 Pfg, kein Porto. Zu haden in Apotheken sowie bei: Franz Gessinger in Schwerke; Einst Klein H Jehn, Apolheke zur Hohensyburg i. Westhosen: Wilh. Liefenhoff in Ergste.(6488 Pilsodor DERSROTK Von Montag, den 15. Februar bis Montag, den 22. Februar. Besonders niedrige Preise— Besonders gute Qualitäten sind die Kennzeichen dieser Veranstaltung. Infolge der Kriegswirren ist die Zufuhr von Roh-Baumwolle, Leinen- und Flachsgarn fast vollständig unterbunden. Die Spinnereien und Webereien waren deshalb gezwungen, die Preise für Fertig-Fabrikate gewaltig zu erhöhen. Meine Verkaufs-Preise, welche ich auf Grund von alten Abschlüssen und grossen Warenvorräten noch ausserordentlich niedrig ansetzen konnte, stehen in keinem Verhältnis zu den enormen Preis-Steigerungen. Nach wie vor lege ich den Hauptwert darauf, trotz der ausserordenlich billigen Preise Qualitäten in den Verkauf zu bringen, die sich seit Jahren bestens bewährt haben. In fast allen Abteilungen sind weisse Waren in grossen Mengen ausgelegt. Leinen- und Baumwollwaren:Damen- und Kinder-Wäsche Hemdentuch 20 cm breit, sollde 30 starkfädige Qualität........ Meter 00 Pf. Hemdentuch 80182, cm breit, vorzügliche suädentsche 52, 55, 65, Qualliät..... Meter Echtes Makkotuch s23684em breit, vorzügliche Elsässer Qualität Eegante Paradekissen Meter 08p. 4 Op. SOp. Kissenbezüge aus soldem 68, Hemdentuch, mit Glanzlanguette...... OO P. S Kissenbezüge aus vorzüglichem Linon, mit Glanzlanguette und Fältchen- 1 25 Garnierung.............1.25 Elegante Paradekissen mit Spitze und Durchsatz garoiert.... Damenhemd Achselschluss, Herzpasse, mit Barmer-Bogen..... Damenhemd Feston-Ansatz Achselschluss, mit mit Leinen-Spitze und Durch= 2 60 3.002 seiz gerier... 2.00 5.00S Haustuch-Bettücher vorzügliche vollgebleichte Qualität, 2.(00) 150X225 cm..........“. Halbleinen-Bettücher vorzügliche vollgebleichte Qualität, 3.25 100,225 cm............ Damenhemd Achselschluss, Schalpasse oder viereckiger Ausschnit, mit Feston-Ansatz und 2X Hohlsaum.... Damenhem d breltemFeston-Au2 und Einsatz und Säumchen 1 S Carnitur........!.r. 1.98 : Damenhemd ffüger breiem Feston An- u. Einsatz und Quer-Säumchen : Damen-Nachthemd = mit viereckigem Auschnitt und Feston-AnS u. Einsatz oder Jabot-Fasson, mit FestonS Ansatz, Säumchen und Umlegekragen... 1103 Tischtücher 110X 150 cm, schwere Jacquard-Qualität......... Stück Tischtücher Domast- Goalisl““ essers 110x150 cm 1 gF. 130x8160 cm 190; Stück 1.40 Stück Hemdentuch vorzügl. starktädige Qualität 130 cm breit 62„ 160 cm Meter = Pr. schtücher gute, haltbare Qualität 110X160 gm 130X160 cm—1307200 emn suck 1.90 2.25 2.90 Mieter 7 Spi. Servietten S93 6oPem“, Hatzens 2.50; St##c Damen-Nachthemd mit viereckigem Ausschnitt, Feston-An- u. Einsatz, und breiten Aermeln...... Damen-Nachthemd Jabot-Fasson, mit reicher Saumchen-Carnierung, Umlegekragen und Schleile.... Damen-Beinkleid Kuiefasson, Chiflon, mit breiter MadapolamLanquette u. Bördchen-Garnitur, oder Biber, mit Feston-Ansatz und Bördchen..... Bettuch-Halbleinen zollde Qualist Tischtsicher gue schlesische, reinleinene 130 cm breit 80) 160 cm breit O0 PscIttCtel Jacquard-Qualitzt, OUP. Meter 90 PI Meter OUP. Meter 90 PI. Bettuch-Halbleinen 108 160 cm breit, gute starkfädige Qual., Mir. 1•20 Bettuch-Halbleinen 160 cm breit, gute Bielefelder 1.45 1.85 115X160 cm Jacquard 130X160 cm 130X4200 cm Oualtst Meter suck 2.60 3.20 Servietten 605660 em.“, Bulzend cm brei, 28 p.: Bettuch-Reinleinen 160 cm breit, Rasenbleiche, gule Qualität..........heter Bettdamast solide, seidenglänzende Qualit. 130 cm breit 69, 160 cm breit O“) Meter OOPl. Meter O2 Pi. Bettdamast solde Elsässer-Qualitst 130 em breit 1.20) 160 em brei 1.40 Meter Bettsatin gestreift. solide Qualität 130 cm breit Koper-Biber 45, gebleicht, gute Qualität. Meter Bettuch-Biber 130 em breit. 0 5. gute Köper-Qualiiat......... Meier 9 0 Pl. □5 3.50 Hlandtuchgebilde solide Gerstenkorn-Qualität,.... Meter Handtuchgebild 6o cm breit, solide halbleinene Qualität... 415. Mieter 445, 58 pl. Küchentuchgebild 60 cm breit, solide halbleinene Qualität, 31 grau,............... Mieter 0# Pf. Küchentuchgebild 60 cm breit, vorzügliche reinleinene Qual., rot kariert............. heter 08 p. Handtüschon 55X100 cm. solide Handtucher halbleinene Gerstenkorn-Qualität, geskumt und gebändert.. 3 00: Dutzend 3.00 Handtiichor 60100 cm, gute. Händtüchter halbleinene Gerstenkorn-Qualität, geskumt und 3 51) 2 75: gebändert..... ½ Dutzend 0.00 S. 4 Rüchentücher 33855 em, sollde Damen-Beinkleid Knielasson. Chillon, mit Fesion-An- und Einsatz und Bördchen-Garnitur...2.25 = Damen-Beinkleid = breites Fasson, Chiffon, mit Feston-An- u. * Einsatz oder mit Fesion-Ansatz, SäumS chen-, Blenden- und Bördchen=Garnitur.. s Damen-Untertaille = mti Feston-Ein- und Ansatz garniert... * Damen-Untertaille S mit Feston-Ein- und Ansatz und 1 75 * Rückengarnitur......... 1.4 959. 1.25 1.75 2.45 3.90 3.50 4.75 5.75 1.25 1.75 2.45 1.25 1.95 Damen-ROCK mit breitem Feston-Volant und Durchsalz garniert.. derselbe, mit Band-Durchzug Damen-ROcK mit breitem MulVolant und Durchsatz garniert...... derselbe, mit Säumchen-Garnitur Prinzess-ROCK mit FesionVolant, Taille mit breitem Fesion-Ansatz 3.90 4.90 5.75 6.50 3.90 4.75 derselbe, mit Hohlsaum garniert..... 4. 4•0 Einzelne Damen-Hemden, Beinkleider Röcke und Garnituren aus Muster-Kollektionen herrührend, in sehr eleganten Ausführungen, zu besonders billigen Preisen! Mädchen-Hemden mit Passe und Barmer Bogen Cröse 45 50 55 60 65— 70 cn 45 55 60 65 70 80,. Größe 75 80. 85 90——%5 100cn 90,98p. 1.05 1.15 1.20 1.30 Mädchen-Beinkleider lange Form, mit Bündchen und Feston-Ansatz Grösse 30 35 40 45 30 cr. 60, 65, 70, 75, 80 p. Grösse 55 60 65 70 75 cn 90r 1.00 1.10 1.25 1.35 starkfädige Ware, Knaben-Hemden aus starkfädigem Hemdenluch, mit abgesleppte: Fail: Grösse 45 50 55 60 55 70 cn 70, 75, 85, 95 p. 1.10 1.25 Qualität, waschecht..... ½ Dutzend KüchentücherV W#schechte Qualität, gesäumt u. gebändert, ½, Dutzend Damen- u. Kinder-Schürzen Pl. = Weisse Zierschürzen * mit Träger, aus gutem, glattem oder gestreiltem Balist, mit Feston-Einsätzen und □0) Volants garniert............. 90 Weisse Zierschürzen mit Träger, aus kariertem oder gestreittem Batist, mit Feston-Einsätzen und Volants 7 DE garniert................. 1.20 Hamburg. Servierschürzen aus gutem Hemdentuch, mit breiten Feston. 1 10 Einsätzen................ 1.10 Weisse Servierschürzen 1.25 aus gutem Hemdentuch, Blasenlatz mit Hohlnähten garniert........... Kinderschürzen Batiat“ mi Feston-Ein- und Ansätzen garniert... Grösse 45 cm Jede weitere Grösse 10 Pig. mehr. Kinderschürzen gestreitem Batist, mit hübscher Passe garniert... Girösse 45 cm Jede weitere Grösse 15 Plg. mehr. 85 5. P1. 1.25 Taschentücher Linontücher gute, ausgewaschene Qualität Serie! 00) Serie u10 ½ Dizd. 90 PI. 2s Dizd. 1.10 talte echiter o. esie vel enter rehuisten Preten Sacte iest veit ugse. 2.75 Dutzend 9Og. Festons Madapolam-Festons Stück= 4.50 Meter 55 Pt. 85 bi. 95 p. 1.45 Glanzgarn gestichkt, Stück= 4.50 Meter 1.75 1.95; Stück— 4.10 Ntr. 68, 75, 85 P. 1.75 2.25; Naturell-Stickereien seinste Schweizer Qualität, für eleg. Wäsche, Stück= 4.10 Meter 2.45 2.90; Doppelstoff-Festons gute Madapolam-Ware, vorzügliche Ausführung Stück— 4.50 Reier 55, 85, 95 p. Ca. 100000 Meter Barmer Bogen und Wäschebändchen in Stücken zu 5 und 10 Meter, bedeutend unter Preis! Unterrock-Volants gule Madapolam-Ware, mit Einsätzen und Fälichen Modewaren— Spitzen Batist-Westen mit Falten-Garnitur, für Blusen und Kleider........... Jöp. 1.35 1.55 Blusen-Kragen Batist. in modernen Ausführungen 55 Pl. 2 lacken-Kragen 95 ri. 1.75 Meier 95pr. 1.25 1.35 1.753 schr modern 45 Pl. 75 Pl. 1.25 Spachtel-Kragen weiss und ecru, für Blusen und Kleider......... 30 Pl. 95 Pi. 1.25 Echte Handklöppel-Spitzen mit dazu passenden Einsätzen, moderne, hübsche Muster, für Handarbeiten und Kissen geeignet Reier 22, 45, 75 p. 1.25, 1.35 Ein Posten Klöppel-Spitzen imit Handarbeit, alle Breiten,: Meter 10, 14, 18 bis 38 Pl. Ein Posten Tüllstoffe für Blusen und Einsätze, moderne ay a. 175 Muster, in weiss und greme, Meter 95 Pr. 1.75 Gardinen Tüll-Gardinen ca. 120X300 cm. elfenbein, weiche, Sppreturtreie Ware Fenster= 2 Fiugel 4.00 4.25 4.50 Tüll-Gardinen ca. 130X320 cm, ellenbein, Ranken und Blättermuster mit schöner Rorden-Zeichnug Fenster— 2 Flagel 5.00 6.00 8.75 Spannstoffe nur gute, appreturfreie Qualltäten, In Spahnstone weiss und ellenbein 130 cm breit.......... Mieter 95—95 P. 140—150 cm breit...... Meier 1.90—1.90 Tüll-Garnituren ellenbein, mit Torchon und Hlöppel-Durchsstzen, 1 Querbehang, 2 Flügel 3.50 6.90 19. 50 13.50 Spannstoff-Erbstüll-Halbstores ca. 130X225 und 140X250 cm, ellenbein 1.90 3.59 5.50 6.59—1.30 Tüll-Querbehänge 223—230 cm lang, abgepasst, Stack 7örr, 1.35 1.50.