9 M ## Scemm Zeuuer uicbem deld außer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 oierteljähriich, dei der Post für Bestellgeld 42 Pio. mehr. Wöchentl. Grakisbeilage:„Ikustrierter Familienfreund" u. tägl. Unterbaltungsblatt. Anzeigenpreis: Die siedengespaltene Petttzeile oder deren Raum 10 Pig., Anzeigen non auswärts 15 Pfg., Rehlamezeile 40 Pig. Jeder Rabat gilt als Kassaradalt u. erlischt dei Ronkursen, Zwangsbergleichen, gerichtl. Klagen u. Motbeachtungt. genacht. Jobungsbrdingung. Amtliches Kreisblatt Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volkzblatz Verbunden mit! für den kreis börde Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Golkszeltung Schwerker Cageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Kreiles a General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblatt Blg dute: und ichelimhgeichn Durnd nungen für den Areis Hörde erlangen gemds Bedanntmachung dei Königlichen Regierung durch Verössentlichung io dei„Schwertei Zeitung", rechtsoerdindliche Kroft.— Die „Schwerter Zettung“ gewöhrt ihren Adonnenten für jeden mil Tod endenden Unsoll ge300 Mk: Unfall. Dnch u. Verlago. Cor Bow. Schwrne= RusFernsp. 62. Telegr.=Adr. Braus Schwerte=RurNr. 184. 45. Jahrg. Erstes Wlatt. Preßstimmen zum Krupp=Prozeß. Die Meinungen über das Urteil im KruppProzeß und den durch das Kriegsgericht festgestellten Sachverhalt gehen im einzelnen auseinander, treffen jedoch fast ausnahmslos in dem wichtigsten Punkte zusammen, daß die Heeresverwaltung aus dem in vollster Oeffentlichkeit geführten Gevichtsverfahren mabellos hervorgegangen ist. Die konservative„Kreuz=Ztg.“ führt aus: Gerichtet ist eine Anzahl von Militärbeamten, die um äußerer, freilich recht geringer Vorteile willen ihre Dienstpflicht gröblich verletzt haben. Mögen sie auch anfangs in einer Art„Fachsimpelei“ sich manches, was sie nicht sagen durften, durch den gesetzlichen Vertreter Krupps haben entreißen lassen, sie haben die abschüssige Bahn betreten; mögen die Bestechungen auch noch so gering gewesen sein, und sie haben ihre Strafen, die milde genug ausgefallen sind, verdient. Sie waren zwar nicht Offiziere, aber sie trugen die Offiziersuniform, die ihnen noch besondere Zurückhaltung auferlegen mußte. Gerichtet ist die leider auch bei uns zu Lande herrschende Geschäftspraxis, sich auf unlautere Weise für den Wettbewerb nützliche Kenntnisse zu verschaffen. Das Schmiergelderwesen, das gerade in der Berliner Geschäftsnelt in allen möglichen Formen zutage oder vielmehr meist nicht zutage tritt, ist ein Zeichen des Amerikanismus und der sinkenden Geschäftsmoral. Gerichtet ist aber auch die frivole Agitationsmethode der Sozialdemokrttie, die mit der Absicht, unsere Heeresverwaltung auf das empfindlichste bloßzustellen, die„Affäre“ im Reichstage sensationell aufbauschte, obwohl sie wußte, daß der Kriegsminister su, ümfassende und energische Schritte bereits getan Atk hatte, um die Schuldigen zur Bestrafung zu ziehen. Wir bedauern tief, daß ein solcher Prozeß bei uns in Deutschland überhaupt möglich war. Wir erachten es auch für unbedingt erforderlich, daß jeder von außen an die Beamtenschaft herantretende Versuch— möge er unternommen werden, von wem er wolle—, das Pflichtbewußtsein und die Eidestreue zu lockern, unnachsichtlich verfolgt und scharf bestraft wird. Die alldeutschen„Leipziger N. N.“ führen aus: Wenn dieser Prozeß ein erfreuliches Ergebnis gehabt hat, so ist es das, daß einmal vor aller Oeffentlichkeit festgestellt worden ist, daß bei der Vergebung von Kriegsmaterial= Lieferungen bei uns mit der größten Unparteilichkeit vorgegangen wird, und daß keiner Firma eine Vorzugsstellung eingeräumt wird. Und ferner ist hier nachgewiesen, daß unsere Heeresverwaltung auch bei Kleinigkeiten in jeder Beziehung auf eine peinliche Pflichterfüllung sieht, und daß sie nicht einwandfreie Elemente unnachsichtlich ausmerzt. Und so lange das geschieht, so lange dieses Gefühl absoluter Korrektheit in unserer Armee lebendig ist, braucht uns das Gerede von einem„Panama“ nicht zu schrecken. Das hat auch der Verlauf dieses Proeeses gelehrt.„„„„ Die freikonservativen„Verliner N. N.“ machen der Firma Krupp nicht eine schuldbare Versehlung, wohl aber eine gewisse Gleichgültigkeit gegen die Erscheinungsformen des modernen Konkurrenzkampfes zum Vorwurf. Damit kommt man auch im scharfen Wettbewerb der Großindustvie heutzutage nicht weit.„Besorge uns das Material, das wir brauchen. Gehst du dabei auf illegalen Pfaden, so trägst du deine eigene Haut zu Markte!" Das ist ungefähr die Order, die Brandt mitbekam. Man muß eben heute mit robusten Händen zugreifen, wenn man sich die Konkurrenz nicht über den Hals kommen lassen will, der andere macht's auch nicht anders, und der Amerikaner, dem man solchen Brauch mit dem Stirnrunzeln eines Sittenrichters vorhalten wollte, würde laut auflachen. Trotzdem: Ein Brandt darf nicht zum zweiten Male auf dem Plan erscheinen. Wir brauchen eine Firma wie Krupp, aber darum wollen wir auch verlangen, daß ihre Agenten mit sauberen Fingern in unsere staatlichen Arbeitsstuben kommen, und daß die leitenden Direktoren bisweilen recht genau hinsehen, ob diese Finger nicht inzwischen schmutzig geworden v„„„„ Die nationalliberale„Magdeo. Ztg.“ betont: Unser Hauptinteresse an dem Prozeß ist voll befriedigt. Das Militär und seine Verwaltung stehen makellos da. Das Schlagwort„Panama“ ist zum Gelächter geworden. Was die Firma Krupp anlangt, so würde jeder besonnene Mensch jede Belastung ihrer Leitung besonders beklagen. Ein abschließendes Urteil hierüber wird man bis zum zweiten Prozeß zurückstellen. Drei Direktoren sind als Zeugen nicht vereidigt worden, weil der Verdacht bestand, sie hätten die fahrlassige Emsigkeit des Herrn Brandt stillschweigend gehen lassen. Andererseits ist festgestellt, daß die Kornwalzer nicht vernichtet wurden, trotzdem die Direktoren von dem Nacheakt des früheren Direktors v. Metzen unterrichtet waren, und ebenso ist festgestellt, daß die Firma den Staat in keinem einzigen Falle durch Erhöhung der Preise auf Grund mehrerer Berichte benachteiligt hat. Die fortschrittliche„Voss. Ztg. äußert sich mit auffallender Schärfe. Sie schreibt: Das Kriegsgericht spricht in der Urteilsbegründung trotz seines wiederholten Hinweises auf den schweren Schaden für das Ansehen der Heeresverwaltung von einem„glücklichen Ausgang des Prozesses", weil ein„Panama“ nicht aufgedeckr sei, eine Korruption schlimmster Art nicht vorliege. Diese milde Auffassung wird außerhalb des Gerichtssaales kaum irgendwo Verständnis finden. Die Verrätereien, die in diesem Prozeß festgestellt worden sind, waren gerade schlimm genug! Handelte es sich doch um Preisgabe von Geheimnissen aus dem Kriegsministerium, und waren die Verräter nicht Träger der Offiziersuniform, die, vor anderen wegen ihrer Tüchtigkeit und Gewissenhaftigkeit ausgewählt, die Gewähr absolutester Verschwiegenheit und starrster Unzugänglichkeit gegen Bestechungsversuche zu bieten schienen? Die Wunden, die der Krupp=Prozeß geschlagen, werden nur schwer vernarben und noch häufig wieder aufgerissen werden. Der neue preußische Kriegsminister wird das schwer geschädigte Ansehen der Heeresverwaltung um so sicherer wieder heben, je mehr er bestrebt ist, die vom Reichskanzler auf Beschluß des Reichstags geplante Kommission zur Prüfung der gesamten Rüstungslieferungen tatkräftig eingreifen zu lassen. Die„Germania“ enthält eine Zuschrift von parlamentarischer Seite, an deren Schluß es heißt: „Das deutsche Volk fordert jetzt gründliche Remedur und kein Lob auf die„sonstigen Verdienste“ der Firma Krupp. Auch keine Orden, keine Auszeichnung, keinen Besuch usw. Die Ratgeber des Kaisers müssen den Mut haben, offen zu schildern, was vor sich gegangen ist; dann wird der Kaiser in seiner offenen, ehrlichen Art ganz von selbst die Konsequenzen ziehen und ein reinigendes Gewitter mit veranlassen. Wir haben kein Panuma erlebt und wir wollen kein Panama erleben.“ Der„Vorwärts“, das sozialdemokratische Zentralorgan, bleibt bei seiner Behauntung, es liege eine Panama vor:„Die Verhandlung vor dem Kriegsgericht war nichts als der erste Auftakt zur Entlarvung des Panama. Das Blatt macht ferner dem Kriegsgericht den Vorwurf lässiger Untersuchung und Prozeßführung: Wenn der Anklagevertreter verkündete, daß kein Panama vorliege, weil ja nur Subalderne der Armee als Stipendiaten der Firma Krupp entlarvt worden seien, so wollen wir nachdrücklichst feststellen, daß das Kriegsgericht ja auch nicht den leisesten Versuch unternommen hat, etwaigen Indiskretionen höhever Offiziere auf die Spur zu kommen. Wir wissen sehr gut, daß das Kriegsgericht sormell in keiner Weise verpflichtet war, diesen Mysterien nachzugehen, obwohl sie gerade die allerinteressantesten waren. Es konnte sich nach dem Buchstaben des Gesetzes darauf berufen, daß aus der Verhandlung alles ausscheide, was nicht zur Ueberführung der sieben Angeklagten beitrage. Aber dann sollte man sich wenigstens auch davor hüten, zu behaupten, daß das nunmehr abgeschlossene Verfahren wirklich Licht über alle Dinge verbreitet habe, die so dringend der Aufklärung bedurften. Die Krupp=Affäre selber wird vorläufig nicht zur Ruhe kommen. Alle Angeklagren, mit Ausnahme Dröses, haben Berufung eingelegt. Ob vor der Revisionsinstanz ein wesentlich anderes Urteil erzielt wird, ist noch fraglich. Viel mehr als diese Revisionsverhandlung wird aber die Verhandlung gegen Brandt, den vielgenannten Berliner Vertreter Krupps, und die drei Direktoren Dreger, v. Eccius und v. Dewitz das Interesse der Oefsentlichkeit in Anspruch nehmen. Hier gilt es festzustellen, inwieweit der gegen die Leitung der Firma Krupp erhobene Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs berechtigt ist. Politische Uebersicht. Der Kaiser in Swinemünde. Der Kaiser stattete in Swinemünde dem Uebungsschiff„Pommern“ einen unerwarteten, plötzlichen Besuch ab. Das Uebungsschiff ist ein auf dem Lande errichteter Bau, der den Jungen der Ferienkolonien etc. Gelegenheit bietet, sich in allerlei Bordmanövern zu üben. Als der Kaiser eingetroffen war, fand sogleich eine Uebung der Jungen statt, es war eine Ferienschar aus Berlin=Wilmersdorf. Der Kaiser äußerte sich sehr anerkonnend über das Gesehene, und zur Mannschaft sagte er:„Jungens, ich habe mich sehr gefreut, daß ihr so früh anfangt, Disziplin zu lernen! Was ihr hier lernt, ist eine Schule für den Ernstfall. Ich hoffe, daß ihr später brauchbare Soldaten und Matrosen im Dienste des Vaterlandes werdet. Adieu, Jungens.“— Der Kaiser wohnte in Swinemünde einem Scharfschießen auf schwimmende Scheiben bei. Später hörte der Monarch die Vorträge des Kriegsministers von Falkenhayn und des Chefs des Militärkabinetts, General v. Lyncker. Eine Kaiser=Reise nach Hmunden. Wie der Ischler Vertreter des„Neuen Wiener Tagblatts“ von einer hervorragenden Persönlichkeit erfährt, wird, den halbamtlichen Ableugnungen entgegen, Kaiser Wilhelm vor dem Besuch beim Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ii Eckartsau nach Gmunden kommen und dem Cumberländischen Hofe einen Besuch abstatten. Da Kaiser Franz Joseph zu dieser Zeit sich noch in Ischl aufhalte, werde ein kurzer Besuch Kaiser Wilhelms beim Kaiser Franz Joseph in der Ischler Kaiservilla noch in diesem Sommer stattfinden. Die ältesten Mitglieder des deutschen Reichstages. Nach dem Heimgang des Zentrumsabgeordneten Dr. Lender ist der polnische Abgeordnete Fürst Radziwill der Alterspräsident des Reichstags. Er steht im 79. Lebensjahre. Der zweitälteste Abgeordnete ist auch ein Pole, nämlich Herr v. Czarlinski. Ihm folgt im Lebensalter der Sozialdemoknat Bebel. Gesetzentwürfe über die Trennung von Jnoustrie und Handwerk sowie über eine Aenderung der Bestimmung der Gewerbenovelle, die den Junungen die Festsetzung von Mindestpceisen verbietet, sollen dem Reichstag in seiner nächsten Session unterbreitet werden. Mit diesen Gesetzentwürfen würde seit langem lautgewordenen Wünschen des deutschen Handwerks entsprochen werden. Das fliegende Geschwader. Die Meldung, die deutsche Marineverwaltung habe ein„fliegendes Geschwader", das stets zum Schutze deutscher Auslandsinteressen fahrbereit gehaltei werden sollte, zusammengestellt, entspricht, wie die„Münch. N. N.“ an zuständiger Stelle erfahren, nicht den Tatsachen. Holland. Die Kabinettsbildung ist bis jetzt immer noch nicht gelungen, da die Sozialdemokraten es zunächst abgelehnt hatten, in das Ministerium einzutreten. Nach dem Beschluß des Parteivorstandes werden die Sozialdemokraten nun aber Ende dieser Woche einen neuen außerordentlichen Kongreß in Zwolle abhalten, um über die Lösung der Ministerkrists zu beraten. In einer von Dr. Troelstra verfaßten Resolution wird beantragt werden, daß der Parteitag, falls die Bemühungen Dr. Cort ran der Lindens nicht zur Bildung eines Ministeriums führen, das die Wahlrechtsfrage lösen und Altersrenten einführen will, damit einverstanden ist, daß 3 Sozialdemokraten ins Ministerium eintreten. Italien. Der Generalstreik in Mailand. Die Streiklage ist unverändert. An verschiedenen Punkten der Stadt kamen im Laufe des Tages Zusammenstöße zwischen den Ausständigen und der bewaffneten Macht vor, besonders auf dem Markt am Tidinotor und vor der Fabrik Baconi, wo die Ausständigen mit Steinen warfen und Nevolverschüßse abfeuerten. Infanterie und Kavallerie griffen ein und zerstreuten die Manifestanten. —— Aus Stadt und Umgebung. ** Schwerte, den 8. August. *“(Die kühle Temperatur), welche seit zwei Tagen wieder mal die vorangegangene Sonnenhitze abgelöst hat, macht sich sehr unangenehm bemerkbar. Namentlich morgens und in den Abendstunden ist es für die Jahreszeit empfindlich kalt. In vergangener Nacht ging das Thermometer bis auf 5 Grad hinunter. Eine baldige Wendung zu wärmerem Wetter ist sehr zu wünschen. *e(Rekrutenfürsorge.) Sonntag, vorm. 11 bis 12 Uhr: Vortrag des Heron Oberpostschaffner Weber über Kasernenordnung, Spindordnung. Löhnung und Verpflegung. **(Das Schwerter Doppel=Quartett), eine vor kurzem gegründete Sängervereinigung, welche der Leitung des Herrn Lehrers Wehn untersteht. will sich demnächst an einem Gesangwettstreit in Radbod beteiligen. Um nun einem größeren Publikum Gelegenheit zu geben, sich von der Leistungsfähigkeit des Quartetts zu überzeugen, veianstaltet dasselbe am Sonntag nachmittag im „Reiche des Wassers“ eine öffenliche(Heneralprobe, in welcher die für den friedlichen Sängerkrieg ausgewählten Preischöre sowie eine größere Anzahl sonstiger Lieder zum Vortrag gelangen sollen. Durch die solistische Mitwirkung des Herrn Schäfer(Bariton) und Dahlbüdding(Flügel) erfährt das Programm eine wesentliche Bereicherung, so daß ein Besuch der Vesinstaltung nur empfohlen werden kann. **(Landw. Ausstellung.) In der Zeit vom 4. bis einschließlich 20. Oktober d. Is. findet die Provinzial=Obst= und Gartenbau=Ausstellung in Dortmund=Fredenbaum statt. Auch der Kreis Hörde beabsichtigt, sich an dieser Ausstellung zu beteiligen. Es hat sich unter dem Vorsitze des Herrn Landrats Dr. Luckhaus eine Kommission gebildet, welche für Beschickung der Ausstellung Sorge trägt. Leiter der Sammelstelle ist Herr Haupilehrer Joester=Brücherhof. Anmeldungen für Veschickung von Obst und Gemüse sind spatestens bis zum 7. September d. Is. bei diesem anzubringen. Da nach der Ausstellungsordnung sehr viele Preise zur Verfügung stehen, dürfte die reichliche schickung mit Obst und Gemüse pp. sehr zu empfehlen sein. Formulare zur Anmeldung sind bei Hauptlehrer Joester zu haben. *(Freischütz.) Das Problem des Fallschirmes ist bekanntlich noch immer nicht endgültig gelöst. Versuche werden andauernd unternommen mit und ohne Erfolg. So haben noch in der letzten Zeit solche Versuche mit Puppen vom Eiffelturm in Paris stattgefunden. Ebenso bekannt dürfte der im vorigen Jahre am Brandenburger Tor in Berlin stattgefundene Fallschirmabsturz sein, der einem jungen, Unternehmungslustigen Manne das Leben gekostet hat. Herrn Straermanns am Freischütz ist es nun gelungen, einen erprobten Fallschirmkünstler zu gewinnen, der wiederholt seine waghalsige Kunst im Ausland wie auf den bekannten deutschen Flugplätzen Johannisthal bei Berlin und Wanne mit glücklichem Erfolge gezeigt hat. Es ist dies der dekannte Aeronaut Thomik, der am Sonntag, dem 17. August, nachmittags auf dem Freischütz mit einem mit Heißluft gefüllten Ballon aufsteigen und sich aus einer Höhe von etwa 1000 Metern mit einem FallMOA 8504 A Plthe R A 8 D 44 A so vislame-Vornaar von Welsugi imen-Taghemden #### vurder- oder Schulterschluß, verschiedenartig garnlert Berie, 7 8 pig.“ seriee 9öpg. series 125 Reg. Wert bis 1.25 Reg. Wert bis 1.45 Reg. Wert bis 1.95 Serie4 109 Jeries 125 Jerie6 295 Reg. Wert bis 2.45 Reg. Wert bis 2.95 Reg. Wert bis 4.50 Damen-Nachthemden sells deckiger Ausschnitt oder Umlegekragen, teils Stickereioder Madeirahandstickereigarnierung 995 82 575 2—.# 395 Serie 2. 0 Serie 3 □ Reg. Wert bis 5.75 Reg. Wert bis 6.— 590 seriee 675 Serie 1 2 Reg. Wert bis 4.— Serie 4 4475 Serie 5 Reg. Wert bis 6.75 Reg. Wert bis 8.50 Reg. Wert bis 9.50 Damen-Beinkleider teils Knie- oder langes Fasson Seriel 9Opig. Seriez 129 Series 100 Serie4 235 Regul, Wert bis 1.35 Reg. Wert bis 1.95 Reg. Wert bis 2.55 Reg. Wert bis 3.50 Damen-Nachtjacken Serie 1 teils Steh- oder Umlegekragen 195 9öpg. Seriee 125 Serie 5 10 Serie 4 35 Regul. Wert bis 1.35 Reg. Wert bis 1.75 Reg. Wert bis 2.75 Reg. Wert bis 3.— Serie Stickerei-Röcke aus vorzüglichen Stoffen mit guten Stickerei-Volants eriel()150 Series 44°8 Series 575 8. 675 Reg. Wert bis 5.50 Reg. Wert bis 7.25 Reg. Wert bis 8.75 Serie 4 Reg. Wert bis 10.50 Serie 1 I 795 Taillen-Röcke Scailen Rörche 578 Series 850 Serie4 975 Serie 2 Reg. Wert bis 6.— Reg. Wert bis 7.50 Reg. Wert bis 12.50 SereReg. Wert bis 14.— Stickerei-Untertaillen sreig Uuterte ans 4 8s, aus=9 der auts) 10 95 Regul. Wert bis 75 Pig. Regul, Wert bis 1.45 Regul., Wert bis 2.— Serie 4 Reg. Wert bis 5.— Kissen-Bezüge teils gebogt, festoniert oder mit Einsätzen Serie1 4O p. seriee 0 8 pl. Series 9 O p. serie 4 1 88 Regul. Wert bis 65 pig. Regul, Wert bis 1.20 Regul. Wert bis 1.45 Reg. Wert bis 2.— teils Cretonne, Halbleinen, teils mit Saum, Hohlsaum oder festoniert 9 Sie 2 Sie 2 150X8200 425 160X200 cm 0 Bettücher Serie 1 1•9 Serie2 Bettbezüge drore s Creionne, auglenionten #- Mädchen-Konfektion : Weiße Wasch-Kleider : frühere Preise teils bis 16.50 Farbige Wasch-Kleider frühere Preise teils bis 12.50 : Wollene Mädchen-Kleider : f r ü h e r e P r e i s e t e i l s b i s 1 8. 5 0 Farbige Wasch-Blusen frühere Preise tells bis 6.75 Mädchen-Paletots frühere Preise teils bis 12.50 Wäsche-Tuche Fünf gewalige Posten.-4 grob-, mittel- und feinfädige Gewebe, westfälische, süddeutsche und elsässer Qualitäten.— jede Marke ein Gelegenheitskauf, Meter Serie! Serie 2 Serie 5 Serie 4 Serie 5 26gr. 52ex, 58on 48oe 58o Rg. Wert 38 Pf. Rg. Wert 45 Pf. Rg. Wert 55 Pf. Rg. Wert 65 Pf. Rg. Wert 78 Pl. Vier gewalige Posten Bett-Damaste Elsässer Qualitäten, vorherrschend mit Seidenglanz, enorm große Musterauswahl, Meter 130 cm breit 130 u. 160 cm br. 130 u. 160 cm br. 130 u. 160 cm br. Serie GOpig. Series 95 pig. Series 125 Serie4 145 Reg. Wert b. 95 Pf. Reg. Wert bis 1.45 Reg. Wert bis 1.65 Reg. Wert bis 2.— Vier gewaltige Posten Beffuch-Chiffons ca. 150 u. 160 cm breit, erprobte, vollweiß gebleichte Qualitäten, Meter 130 u. 160 cm br. 130 u. 160 cm br. 160 cm breit 160 cm breit 4 8 pig. Seriee 9Opig. Serieö 1“ Serie4 1 Serie! jie2 9S v#g. Series 129 Serel 145 Enorme Posten Schweizer Mull-Stickereien Spitzen u. Einsätze in breit u. schmal, nur allerbeste Fabrikate in eleganter Ausführung, für feine Unterröcke, Leib- und Bettwäsche, Kleider u. dergl., in Stücken von 4,10 Meter Serie s 365 Reg. Wert bis 7.25 Roh-Nesse! e erse ete cee kannten Marken, Meter: 75 cm breit 86 cm breit 80 cm breit un 22et uns 27 u. uss 69. Regul. Wert 29 Pig. Regul. Wert 36 Pig. Regul. Wert 48 P### 154/6 cm breit 160 cm breit 160 cm breit uis 1 4Hot aus 58os unse 68. Regul. Wert 58 Pig. Regul. Wert 75 Pig. Regul. Wert 88 Pig Roh und gebleicht Biben tells ca. 70/2, 75/5 u. 78/80 cm breit, erprobte Qualitäten, Vietr.# Serie 1 Serie 2 Serie 5 Serie 4 Serie 5 29e 52er 68er. 48o, 58. Reg. Wert Reg. Wert Reg. Wert Reg. Wert Reg. Wer bis 58 Pig. bis 42 Pig. bis 48 Plg. bis 65 Pig. bis 78 P# Küchen- und Handtücher Abgepaßte Küchentlicher, halbleinene und baumwollen### Qualiläten, weiß-rot karriert, ½ Dutzend: 58X58 cm groß 58X68 cm groß.60 270 cm groß 60X70 cmgre Seriel 9□ pl. Seriee 138 Series 129 Serie4 225 Abgepaßte Handtücher, teils weiß, grau oder bunt Gebil oder Gerstenkorn, teils gesäumt und gebändert, Dutzen ca. 55 2 480 cmgr. ca. 602-O0cmgr: ca. 60 100 em ca. 604c 195„. 095„.. Serie 2 1“ Serie 1 065 Jerie 9. □2 Reg. Wert bis 4.75 Serie 1 Reg. Wert bis 5.50 Reg. Enorme Posten Schweizer u. Plauener Serie 5 Serie 40“ Tischzeuge Madapolam-Festons Cambric- und Naturell-Festons Handmaschinen-Ware, in Stücken von 4,10 bis 4½ Meter Serie 1 Serie 2 Serie 5 Serie 4 Serie 5 Serse 6 Lerie 7 Serie 8 08o. 65p. 95v. 155 195 295(95 495 Regulärer Wert ganz bedeutend höher. Serie 2 Pig. Stück OS., Serie 5 4% JO Pig. Stück 1“ breästige Qualitäten 465 Serie 5 405 1 Stück I“ Gardinen Engl. Tüll-Gardinen Fenster= 2 rlugel 2“6 4“ Aedensenuen ue Posten Herren-Hosen 1. Ser.l“ 2. Ser. 0° s.Ser. 5%0 EP## Regulärer Wert bedeutend höher verkaufen wir auffallend billig. Besichtigen Sie unsere Auslagen. 6 darunter ganz aparte Zeichnungen Reg. Wert bis 5.— 8.— 11.— Erbstüll- u. Spachtel-Gardinen isetals a.# zum Tell einzelne Paare.. Fenster=2 riugel 7° 12·8 17° Reg. Wert bis 14.25 20.— 30.— Halbstores aus Spannston suck 3“% 4°° 550 mit Volant und Spitzen gearbeitet Reg. Wert bis 5.— 7.— 8.50 Spann-Stoffe Neter 65p. 1° 18 ca. 130 u. 160 cm breit, elfenbein Reg. Wert bis 1.10 1.75 2.50 Scheibengardinen Neier Söp. 6Op. 85 p. in creme, weiß, ecru, elfenbein Reg. Wert bis 60 Pl. 1.— 1.75 Tüll-Bettdecken ssuck 4°8 68° 9•5 2bettig, teils Engl. Tüll, teils Erbstüll Reg. Wert bis 6.75 9.75 16.25 Satin-Steppdecken sus 7° 127 16“ teils einfarbig, teils zweiseitig Reg. Wert bis 12.— 21.— 26.— ca. 150X8200 cm groß DAMEN-KONFEKTION Ca. 300 Weiße Waschblusen herabgesept auf 6.50 3.50 1.95 95pig. Ca. 75 Weiße Wasch-Kleider herabgesenf au 39.— 28.50 15.— 950 StiJJ. Jackenkleider frühere Preise tells bis 98.— 4500 Ca. 100 Stuck jackenkleidter herabgesetzt auf 45.— 55.— 25.— 1500 Sti#al Stayh-Dalgtote frühere Preise teils bis 48.50„ 875 Ca. 60 Stück Staub-PalerOfs herabgesetzt auf 19.50 16.75 11.75 Ca. 200 Stück Kostümröcke heraggesept auf 6.18 4.78 8.75 125 Ca. 175 Stück Ecru-Tüll- und Spachtel-Blusen 945 Reklamepreise 12.75 9.75 6.75 5.90 3.90 24 Posten Herren-Anzüge Serie 1 19“ seriee 29° series 3 9%0 s b.36.— bis 49.— bis 62.— Drell-Tischfücher, solide westfäl. Qualitäten, versch. Größen Serie 1 275 Stück 10P1 Jacquard-Tischtücher, Halbleinen, kräftige Qualitäte Serie 1 445 Serie 2 Stück Stück Reinleinene Tischtüicher, 13088160 cm groß, vorzügliche schlesisches Fabrikat.. 025 ung 9# Stück 4# Servletten, teils zu obigen Tüchern passend stuck 18 pig. 25 pig. Ozpig. 40 pig. 58 Taschentücher Weiße Linon-Taschenfücher reg. Preis ½ Dutzend 1.50" durchweg ½ Dutzend Reinleinene Taschentücher mit kleinen Webfehlern reg. Wert bedeutend höher. ½ Dutzend 2.35 1.95 Damen-Batist-Taschentücher, mit Hohlsaum reg. Wert bedeutend höher.. ½ Dyd. 1.20, 95, 72 Herren-Batist-Taschenfüicher, teils mit Hohlsaum reg. Wert bedeutend höher. 1/ Dyd. 1.68, 1.55, 95 Schweizer Stickerei-Taschenfücher reg. Wert bedeutend höher... Stück 48, 38, Reinleinene Batist-Taschentücher mit handgest. Ecke, reg. Wert bedeutend höher Stück 78 und 95 ∆ 05 8 1293 18 48 1 Rock-Volants ganz enorm billig, mit Volant und Einsatz und in Fälckhe# abgenäht, in Stücken von 2¼ dieter 88. Pig. 195 295 Modewaren 95 Damen-Spachtel-, Batist- u. Piqué-Kragen in weiß ecru, für Blusen und lackeis 55ve. 55pc. 75pc. 95pg. 165 15 Jabofs Tüll und Balist in schöner Ausführung 15o#. 25og. 55pe. 75ps. 98Regulärer Wert höher. — Knaben-Konfektion : Posten Knaben-Waschblusen“ 15„ : Stück 95 Pig. 75 pig. 55 pig. 41·0 Pfg : Posten Farbige Wasch-Anzüge 450 : Sück 5.75 2.50 1.75 : Posten Knaben-Leibchenhosen 5g, : Stück 1.75 1.25 95 pig. 00 PfE 1 Posten Knaben-Wollanzüge 00 Stück 12.50 7.50 5.500“ Frühere Preise teils 6.50 bis 28.— Kinder- Capes u. Loden-Mäntel. 2chr erusch 19„ 290 50 2.Ser. 0' sSer. 0 Regul. Wert bedeutend höher. & Verpmann, Iserlohn. Beachten Sie unsere grossen Schaufensterauslagen:: Bekannte Fahrtvergütung bei Einkäufen von 20 Mk. an — —: *g:9. S □ i.13 0 0 80 S C OEr G C • C C 10 □0 ∆ 20 G □O Or Kinderlaabe recigiert von Lotte Sonntag. Mariechens Lämmchen. Mariechen hatt' ein Lämmchen klein, Ein süßes, kleines Lämmelein Mit Fell so weiß wie Schnee, Bäh, bäh, bäh! Und wo Mariechen ging und stand; Man auch das kleine Lämmchen fand, 's war stets in ihrer Näh' Bäh, bäh, bäh! Und als Marie zur Schule kam, Ihr kleines Lamm sie mit sich nahm, 's sollt' lernen Abc, Bäh, bäh, bäh! Der Lehrer macht' ein bös’ Gesicht, Das Lämmlein wollt' er dulden nicht, So geh doch, Lämmlein, geh! Bäh, bäh, bäh! Das Lämmlein aber ward zu groß, Paßt nicht mehr auf Mariechens Schoß, Der Vater wollte, daß es geh', Bäh, bäh, bäh! Dem Schlächter ward das Lamm verkauft, Mariechen sich die Haare rauft, tat ihr gar zu Bäh, bäh, bäh! Der Fuchs und die Ziege. Fabel. Eines schönen Abends war Meister Reineke auf Raub ausgegangen, und als er nach Hause lief, paßte er nicht recht auf den Weg auf und fiel in einen Brunnen. Das Wasser stand zwar nicht sehr hoch, so daß er nicht Gefahr kam, zu ertrinken, denn wenn er sich auf die Hinterbeine stellte, so konnte er bequem den Kopf über Wasser halten. Aber unglücklicherweise war der Brunnen sehr tief, so daß er mit den Vorderpfoten den Rand nicht erreiche konnte. Und so war er in den Brunnen genau so gut ; g e f a n g e n, a l s w e n n e r s i c h d i e R u t e o d e r e i n e P f o t e f e s t benn Zan noch, baß seine Lage sehr ungemütich war, denn das Wasser war ziemlich kalt, und er begann zu frieren; zudem war es nicht sehr bequem, fortgesetzt auf den Hinterpfoten zu stehen. Auch war er in großer Angst, es könne jeden Augenblick jemand kommen, um Wasser zu holen, und dann werde man ihn entdecken. Und er wußte sehr wohl, daß er bei den Bauern nicht sehr gut angeschrieben war, und daß man ihn sicher keiner sehr sanften Behandlung unterziehen würde. Als er noch über sein Schicksal nachdachte, hörte er plötzlich Schritte sich nahen. Das Herz stand ihm fast still vor Angst, er spitzte die Ohren und horchte angestrengt. Die Schritte kamen näher, richtig, sie kamen auf den Brunnen zu. Der Fuchs gao such ver* loren und schaute mit flehenden Blicken nach oben. Abwie groß war seine Erleichterung, als er sah, daß da brzue ue. eur ign he Wasser hat, wie man es nirgend findet. Und ich kann finden wollte. Und dazu noch in solchem Wetter, du veve, sagte der Fucs,„vern du eine Ahnung hittest, wie köstlich das Wasser hier unten schmeckt, dann würdest du nicht da oben stehen und schwatzen, sondern du würdest herunterkommen und davon kosten.“ „Ist es denn wirklich so außergewöhnlich gut?“ fragte „Ich bin seit Stunden hier unten, und je mehr ich von dem Wasser trinke, desto köstlicher schmeckt es mir, bn wpenn es wirklich so köstlich ist,; rief die Zege, Und sofort sprang sie in den Brunnen hinunter, aber ehe sie das Wasser versuchen konnte, flüsterte ihr ich höre Schritte, stelle deine Vorderfüße gegen die Brunnenwand, und dann werde ich auf Rücken klettern, um zu sehen, wer da oben kommt.“ Die dumme Ziege tat nach seinem Geheiß, und der Fuchs kletterte rasch aus dem Brunnen hinaus. Unterdessen kostete die Ziege das Wasser, während der Fuchs oben stand und ihr mit schlauem Lächeln zuschartg sie endlich aufhörte zu trinken, sagte er:„Guten Abend, liebe Ziege, es ist jetzt Zeit, daß ich nach Hause gehe.“ „Halt, halt,“ schrie die Ziege,„warte doch, wie soll ich denn hier herauskommen, wenn du fortläufst?“ „Das ist deine Sache,“ versetzte der Fuchs achselzuckend, „du bist hineingesprungen, vielleicht kannst du auch wieder herausspringen. Versuch's doch einmal.“ „Nein, das ist aber zu abscheulich,“ sagte die Ziege „Ich bin heruntergekommen, weil du mir das Wasse angepriesen hast, und dabei ist es nicht ein bißchen besser, als jedes andere Wasser auch. Nun möchtest du doch wenigstens dableiben und mir heraushelfen.“ „Das tut mir leid," antwortete der Fuchs,„ich hal keine Zeit. Ein andermal sieh dich vor, ehe du springst. Gute Nacht,“ und er lief davon und ließ die dumme Zieg im Stich. Silben-Rätsel. A burg den dü em fall i ke la lei ma na ne nor eigen D eilben olen 7 Wöcter geligtg erie, deren Anfangs= und Endbuchstaben von gelesen zwei deutscher Dichter ergeben. 1. Naturerscheinung. 2. Weiblicher Vorname. 3. Biblischer Ort. 4. Biblische Person. 5. Blume. 6. Himmelsgegend. 7. Russische Stadt. Banun g utug Bu— Si □ K 2 5 8 001110Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde 45. Jahrgang O Grites und Steltes Cagesorgan des Kreiles. O Haup'-Annoncenblatt Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 184. Freitag, 8 August 1913. „ furrrar! Roman von Louis Cracy. (44. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Tach Hause!“ rief Hoiningen Hasenkamp zu, 2 d e s s e n B l i c k e r m i t e i n e m A u s d r u c k h o c h gradiger Spannung auf sich gerichtet sah, als er auf die Straße hinaustrat. Und ihn selber berührte der Klang der beiden Worte auf eine ganz eigene, wehmütige Weise, als er daran dachte, daß dies vielleicht das letztemal sein sollte, daß er„nach Hause“ zurückkehrte. Schon beim Anbruch des kommenden Tages ja sollte er auf fremdem Boden zum Kampfe auf Leben und Tod einem Manne gegenüberstehen, in dessen haßfunkelnden Augen er es heute deutlich genug hatte lesen können, daß er von dem glühenden Verlangen beseelt war, ihn zu töten. 17. Kapitel. Das schöne Wetter, das so lange geherrscht hatte, war an diesem Abend plötzlich in das Gegenteil umgeschlagen. Ein unangenehm kalter Wind fegte durch die Straßen, und in dichten Fäden fiel der Regen. Während der ganzen, langen Eisenbahnfahrt wurde Kurt Dietrich von diesem melancholischen Wetter begleitet, und es war wenig danach angetan, seine Stimmung zu verbessern, wenn er ununterbrochen das Geräusch der gegen die Waggonfenster gepeitschten Regentropfen hörte. Noch im allerletzten Augenblick, fast im Moment der Abreise, hatte er sich entschlossen, den getreuen Hasenkamp mit auf die Fahrt zu nehmen, nicht, weil er sich in ihm so etwas wie einen Beschützer hätte gewinnen wollen, sondern weil es ihn danach verlangte, ein bekanntes menschliches Gesicht in seiner Nähe zu haben, und weil er ihm außerdem für einen gewissen Fau noch eine besondere Mission zugedacht hatte. Die Zeit bis zum Abgang des Zuges war zu kurz gewesen, als daß er die übliche Ordnung seiner Angelegenheiten hätte vornehmen oder auch nur einen Brief an seinen Vater hätte schreiben können. So hatte er sich entschlossen, nur ein paar an die Adresse seines Schwagers Witzleben gerichtete Zeilen aufzusetzen, in denen er ihn ganz kurz über die Veranlassung zu dem Duell unterrichtete und ihn dringend bat, dafür Sorge zu tragen, daß keine Verfolgung des Gegners eingeleitet und jeder für Sylvia Pendleton komprimittiernde Skandal vermieden werde. Diesen Brief behielt er in der Tasche, bis sie nach endloser, ermüdender Fahrt endlich Calais erreicht hatten. Es war ihm nicht entgangen, daß Marigny den nämlichen Zug benutzt hatte. Aber sie hatten einander weder gesprochen noch gegrüßt, und Kurt Dietrich setzte sofort seine eisigste Miene auf, als auf dem Bahnhof zu Calais der Franzose dennoch an ihn herantrat und unter höflichem Lüften des Hutes „Pardon, Herr Graf! Ist der Herr, der sich in Ihrer Begleitung befindet, einer Ihrer Freunde „Ja. Wenn auch vielleicht nicht in diesem Sinne, wie Sie es meinen. Aber das kann Ihnen gleichgültig sein, denn der Herr wird mich nur ins Hotel begleit# und dort auf mich warten.". Marigny grüßte höflich und zog sich zurück. Hasenkamp, der jedes Wort der kurzen Unterhaltung verstanden hatte, zerbrach sich nur noch angestrengter den Kopf darüber, was eigentlich an tieferer Bedeutung hinter dieser plötzlichen Reise nach Frankreich mochte. Er hatte den Vicomte erkannt, und er wußte zur Genüge, daß Marigny der Feind seines Herrn war. Warum, in aller Welt, waren diese beiden mit dem nämlichen Zuge von Frankfurt nach Calais gefahren, warum begaben sie sich in dasselbe Hotel und wollten ihn dort warten lassen, ohne daß seine Dienste bis jetzt irgendwie in Anspruch genommen worden wären? Er dachte an alles Mögliche; aber der Gedanke an einen Zweikampf kam ihm nicht, wahrscheinlich, weil er sich vorstellte, daß jemand, der sich zu einem Zweikampf anschickt, unmöglich eine so ruhige und würdevolle Haltung bewahren könne, wie sie ihm sein Herr während der ganzen Dauer dieser langen Reise gezeigt hatte. Sehr viel Zeit zum Raten und zum Ueberlegen wurde ihm ja auch nicht gelassen. Vor dem Hotel, das sie gleichzeitig mit dem Vicomte erreichten, stand ein geschlossener Einspänner, und während der Franzose mit dem Kutscher desselben sprach, trat auch Graf Hoiningen an den Wagenschlag, um einen Blck in das Innere des Gefährts zu werfen. Dann winkte er seinen Chauffeur zu sich heran und händigte ihm einen B1ck=ekn. „Nehmen Sie das einstweilen in Verwahrung, sagte er.„Es ist nicht unmöglich, daß ich länger, als sich jetzt voraussehen läßt, in Frankreich zurückgehalten werde. Sollte das der Fall sein, und müssen Sie ohne mich nach Frankfurt zurückkehren, so händigen Sie dem Baron von Witzleben, meinem Schwager, diesen Brief aus. Nehmen Sie ihn gut in acht; denn sein Inhalt ist wichtig. Unter keinen Umständen aber dürsen Sie ihn aus der Hand geben, bevor Sie nicht ganz sicher sind, daß ich wirklich außerstande bin, nach Deutschland „Aber wie sollich wissen, Herr Graf, daß ich ohne — ∆ — 6 □ □ 5 N * 6 2 95 □ 1. # 3 5 5 — # 58 * S••• K 50100 90 9 I. Sie nach Frankfurt zurückfahren muß, wenn nicht Sie selbst mir den Befehl dazu erteilen?“ „Seien Sie unbesorgt. Es wird Ihnen schon von irgend jemand in unzweideutiger Weise mitgeteilt werden. Vorläufig haben Sie weiter nichts zu tun, als hier eine Weile auf mich zu warten.“ grgf, „Und wie lange soll ich hier auf den Herrn Giaen Kurt Dietrich blickte zum Schein aufseine Taschenuhr. „Sagen wir: eine Stunde oder ein wenig darüber. Jedenfalls müssen Sie sich darauf einrichten, den Nachmittagszug benutzen zu können. Bis dahin machen Sie sich's hier so bequem als möglich. Sind Sie mit Geldmitteln, auch für die etwaige Rückfahrt, zur Genüge versehen?" „Nun, dann ist's gut. Sie haben mich vollkommen verstanden, nicht wahr?“..,„.6. ich m ch „Vollkommen, Herr Graf! Aber— aber ich mochle „Kein Aber, mein Lieber, und keine überflüssige Neugier. Zu seiner Zeit wird sich schen alles finden. Vor allem versäumen Sie nicht, ausgielig zu frühstücken. Guten Morgen!“, wa.. Lam zu dies. * Während sie sprachen, waren aus dem zu vieser frühen Stunde noch sehr verschlafen aussehenden Hotel drei Herren getreten, von denen Hasenkamp bestimmt noch keinen je zuvor gesehen hatte. Diese drei Herren, von denen der eine ein längliches Futteral und der zweite einen kleineren viereckigen Kasten unter dem Arm trug, tauschten sowohl mit dem Vicomte wie mit dem Grafen höflich gemessene Grüße aus, und Hasenkamp sah, daß sie von dem Vicomte seinem Herren vorgestellt wurden. Dann stiegen zwei von ihnen mit dem Franzosen und dem Grafen in den Wagen, während der dritte unter einem aufgespannten Regenschirm auf dem Bock neben dem Kutscher Platz nahm. Im nächsten Augenblick setzte sich das Gefährt, dessen Gaul nicht eben zu den feurigsten Exemplaren seiner Gattung zu gehören schien, in mäßig beschleunigte BeVon der Vorstellung hatte Hasenkamp nichts weiter gehört, als daß einer der Herren von dem Vicomte mit„Monsieur le Docteur“ bezeichnet worden war, und wunderbarerweise war es gerade dieser an sich recht belanglose Titel gewesen, der blitzartig eine Ahnung der Wahrheit in dem Gehirn des wackeren Chauffeurs hatte aufleuchten lassen. Der Titel und das ominöse längliche Futteral, dessengleichen er schon einmal gesehen hatte, um zu erfahren, daß es zur Aufnahme von zwei für Duellzwecke bestimmten Stoßdegen bestimmt war. Hastig zog er den Brief aus der Tasche, dessen Aufschrift er noch einmal gründlich studierte, wie wenn sie II ihm irgendwelche wichtigen Aufschlüsse geben könnte. Das war nun allerdings nicht der Fall, aber seine Gedanken marschierten trotzdem auf dem richtigen Wege weiter. War er wirklich nur zu dem Zweck mit nach Frankreich genommen worden, um einen aus Frankfurt mitgebrachten Brief des Grafen an seinen Schwager persönlich zurückzubefördern, während die Beförderung durch die Post doch kaum eine längere Zeit in Anspruch genommen hätte? Wenn es so war, dann mußte es mit diesem Briefe eine ganz besondere Bewandtnis haben, und nachdem Hasenkamps Scharfsinn erst einmal ein Zipfelchen von dem Schleier des Geheimnisses gelüftet, fiel es ihm nicht mehr allzu schwer, das ganze Geheimnis zu enträtseln. Die Degen, der Doktor, der Brief, der nur im Fall einer„Beyinverung“ seinem Adressaten zugestellt werden sollte, das alles reimte sich ja auf das klarste und anschaulichste zusammen. Und unklar war dem braven Burschen nur noch das eine, die sein junger Gebieter es hatte über sich gewinnen fürchterlichste Lebensgefahr begab. Natürlich war für Hasenkamp jetzt von Frühstücken ebensowenig mehr die Rede als von untätigem Warten. In demselben Augenblick, wo er in der Ferne die beiden Hinterräder des Wagens um die Straßenecke verschwinden sah, war auch schon sein Entschluß gefaßt. Er eilte in das Hotel und faßte den höchst erstaunt dreinschauenden Portier am Aufschlag seines Rockes. „Hören Sie, mein Bester,“ sagte er, all seine Kenntnis der französischen Sprache zusammennehmend. „Ich brauche ein Fahrrad— auf der Stelle brauche ich ein Fahrrad. Und Sie müssen es mir ohne jeden Zeitverlust verschaffen... Mchsgfn ur9 Tpfärte siemsich Der Mann zuckte die Achsein uno erklarte ziemuch kühl, daß er gänzlich außerstande sei, diesem Berlangen zu willfahren. Aber Hasenkamp war auf derartige Schwierigkeiten gefaßt gewesen, und er verkehrte lange genug mit vornehmen Herren, um zu wissen, wie man ihnen auf die wirksamste Weise begegnete. In der nächsten Sekunde schon hielt er dem ungefälligen Portier ein blinkendes Zwanzigmarkstück unter die Nase. Und es war merkwürdig, eine wie eindringliche Beredsamkeit diesem winzigen Stückchen Metall innewohnte. Nich ehe weitere zwei Minuten um waren, befand sich bas gewünschte Fahrrad zur Stelle, und der Portier hatte das leicht verdiente Goldstück noch nicht in seiner Westentasche untergebracht, als Hasenkamp bereits auf der Spur des Einspänners dahinraste. Bis zu der bewußten Straßenecke war das ja ein Leichtes, dann aber begannen die Schwierigkeiten der Verfolgung. In der Meinung, daß der Wagen geradeaus gefahren sei, verfolgte Hasenkamp diese Richtung, bis er sich nach Verlauf etlicher Minuten überzeugt hatte, daß sie nicht die richtige sein könne, da ihm bei der Schnelligkeit seiner Pace andernfalls das Gefährt schon längst wieder hätte zu Gesicht kommen müssen. Er kehrte also um, sprang bei der ersten Wegkreuzung ab und une suchte die Räderspuren, die dank des regnerischen Wetters glücklicherweise unschwer zu erlennen waren. Nun sah er, daß die Droschke den Weg zur Rechten genommen hatte. Und wenn sich ähnliche Irrtümer auch noch dreimal wiederholten, so gelang es ihmn doch immer wieder, sie zu berichtigen, und schließlich sah er sich im offenen Gelände, auf einem sandigen Wege, der an der niedrigen Dünenkette zwischen der Stadt Calais und dem Cap Gri Nez dahinführte. Die Fernsicht wurde durch den Regen und den Morgennebel sehr stark beeinträchtigt, und er mußte immerhin noch ein paar Kilometer fahren, ehe er zu seiner großen Erleichterung des gesuchten Wagens endlich ansichtig wurde. Er befand sich nicht mehr in der Fahrt, sondern er hielt am Rande des Weges. Das stark abgetriebene Pferd ließ höchst mißmutig und verdrießlich über die Torheiten der Menschen den Kopf hängen, während der Kutscher im Begriff schien, sein allzufrüh unterbrochenes Morgenschläfchen nachzuholen. Rasch hatte Hasenramp den Mann erreicht und ihn durch einen freundlichen Rippenstoß aus seinem Halbschlummer aufgeschreckt.. „Wo sind die Herren?“ fragte er in seinem etwas mangelhaften, aber immerhin verständlichen Französisch, von der Anstrengung der raschen Fahrt auf dem schlechten Wege noch ganz außer Atem. Der Kutscher aber, der offenbar instruiert war, sich nicht ausfragen zu lassen, zuckte die Achseln und erwiderte mürrisch: „Was für Herren? Ich weiß von keinen Herren.“ Die Miene und der Ton des Mannes ließen dem Chauffeur von vornherein keinen Zweifel, daß es nutzlos vergeudete Zeit sein würde, sich noch lange mit diesem Menschen aufzuhalten, der sich höchstens mit irgendeiner Lüge aus der Affäre ziehen würde. (Fortsetzung folgt.) rcuu sighmucb W„u e " 85 5 2 2 S 9E Se ∆ * 2 6S2 6 61 5 □ c0 Denkspruch. Von fremder Meinung abhängig sein, heißt ungebildet sein. R. Sohm. 92 Der Stern der Liebe. Von A. Hottner=Grefe. (Nachdruck verboten.) Ueber der Welt lag eine frohe Erwartung. Weihnachtszeit! Das Wort ist lieb und traut und ruft alte Kinderträume wach, die lange schliefen, Wünsche, die begraben wurden; es ist ein Zauberwort, das Totes lebendig macht und Altes verjüngt. Durch das Dunkel des Alltags strahlt ein Stern, der ist heller, glänzender als alle anderen: der Stern einer unendlichen Liebe.... In dem kleinen Privatzimmer der bekannten Aerztin Berta Urban stand ein Tannenbaum. Er trug keinen anderen Schmuck als den glitzernden Kristallschnee und weiße Kerzen, welche feierlich an den dunkelgrünen Aesten steckten. „Lisbeth, ich möchte heute ungestörk bleiben,“ sagte Fräulein Berta Urban,„Sie tönnen heimgehen zu Ihrer Mutter. Aber stecken Sie den Zektel an die Tür:„Nicht zu Hause.“ Dann bleibe ich wohl allein.“ Das Mädchen ging, und die Aerztin stand eine Minute, ihren Schritten lauschend, welche sich langsam entsernten. Dann schlug draußen die Tür ins Schloß. „So!“ sagte die einsame Frau laut,„das ist gut.“ Sie stand mitten in dem Raum und streckte die Arme weit von sich. Und dann entzündete sie das Licht. Hell flutete es durch das Zimmer. Voll fiel sein Schein auf ein Bild, welches über dem Schreibtisch hing. Ein außergewöhnlich schöner, dunkler Männerkopf sah auf die Frau nieder; Augen, in denen ein starker Wille lag; ein sehr ausgeprägtes Bewußtsein. Berta Urban nickte dem Bilde zu, aber ihr Gesicht war eigentümlich hart dabei.„Ich habe nicht vergessen!" sagten diese lichten Frauenaugen. Nur daß es kein gutes Gedenken war, welches aufflammte in ihnen. Da schrillte draußen die Türglocke dreimal schnell nacheinander, Berta Urban zuckte wie ungeduldig die Schultern. Sie wußte es wohl, wer das war. Aber sie rührte sich nicht. Einige Sekunden lang schwieg die Glocke. Dann begann sie abermals ihr Lied. Da ging die Aerztin hinaus und öffnete. „Guten Abend!“ sagte eine tiefe Männerstimme. „Da bin ich!“ Die Aerztin war sehr blaß geworden. „Ich habe doch den Zetteil hinausstecken lassen: „Nicht zu Hause“!“ sagte sie abwehrend. „Oh, wirtlich!“ Der sehr große, breitschultrige Mann legte bereits ab.„Ich sah ihn gar nicht. Und wenn ich ihn vielleicht doch sah, so legte ich ihm teinerlei Bedeutung bei. Ich hatte mir bestimmt vorgenommen, diesen Abend bei Ihnen zuzubringen.“ Er ging gelassen vor ihr her, öffnete die Tür zu ihrem„Zimmer und ließ sie voraus eintreten. Dann warf er einen Blick ringsum. „Na also!“ sagte er, vor das Bild tretend.„Ich dachte es mir ja! Sie waren in Gesellschaft.“ Er stand ganz still und sah empor zu dem Antlitz, das kühl cherunterlächelte. Förmlich lebendig erschien es in dem scharfen Licht. „Georg!“ Laut und deutlich sprach er den Namen hinein in die Stille. Es war etwas darinnen wie Sehnsucht, wie eine Weichheit, die sich nicht durchringen konnte und sich doch nicht zurückdrängen ließ. Berta Urban trat hinzu und löschte das Licht vor dem Bilde, so daß es in ein Halbdunkel versank, aus dem nur noch die Augen leuchteten. „Sie sind doch unverbesserlich, Max,“ sagte sie ernst. „Es ist immer dieselbe Geschichte: Sie kommen nicht über das Gewesene hinaus!“ Er hob den sehr fein und charatteristisch durchgearbeiteten Kopf mit dem schon stark ergrauten Haar und sah sich prüfend in das belebte, gütige Gesicht der Frau. Da stand auch schon mancher Zug, den unerbittlich das Leben eingegraben. Das war nicht mehr das junge Antlitz, das er so sehr geliebt hatte— Geliebt hatte? Professor Max Hoch lächelte flüchtig. Ein„Hatte“ gab es da nicht! So weit er zurückdachte— immer liebte er diese Frau. Zuerst, da war sie noch fast ein Kind, er ein Student. Wenn er mit seinem einzigen Freunde George Orby in das Haus ihrer Eltern kam, da flog sie ihnen entgegen, und ihre langen, blonden Zöpfe tanzten hinter ihr nach.... „Ja— ich bin unverbesserlich,“ sagte er, still nickend.„Und, was das ärgste ist: Ich will mich gar nicht bessern! Ich habe Georg immer sehr liebgehabt. Daran ändert doch alles Spätere nichts. Und Sie haben ihn ja auch liebgehabt. Schließlich: Große, echte Gefühle können nicht sterben, Berta. Und da wir früher so oft Weihnachten zusammen feierten, wir drei, so ist's nicht verwunderlich, daß ich auch heute kam. Ich wußte, wer hier zu Gaste sitzt: die Erinnerung.“ „Hören Sie auf!“ rief Berta Urban hestig.„Sie haben eine Art, die mich reizt! Erinnerung? Ja! Das gebe ich zu! Aber was für eine Erinnerung? Glauben Sie, daß ich vergessen kann? Ich?“ „Vergessen! Nein. Das sollen Sie gar nicht. Denn alles Erlebte— und wenn es auch Schmerz und Leid war, soll wie eine Errungenschaft in unserem Herzen bleiben. Aber Sie sollen auch denken an das Schöne, das Gute. Nicht nur an die Bitterkeiten. Und es war doch ein Licht in unserem Dasein voll von Pflichten und Ringen, welches Georg Orby entzündete. Daß Sie ihn liebten, heiß und leidenschaftlich— das habe ich stets begriffen. Daß Sie unzählige Opfer für ihn brachten, erschien mir natürlich. Unverständlich ist mir nur Ihr Haß....“ Berta Urban war ganz nahe an ihn herangetreten. „Lieber Freund,“ sagte sie weich,„Sie können sich da doch nicht ganz hineindenken. Georg Orby— das war für mich das Leben selbst. Und er? Hatte er mich denn nicht lieb? Ich weiß es heute noch wie damals: Ja! Er hing an mir. Aber immer stand eines ihm höher als ich, und das war seine Kunst. Immer blieb ich an zweiter Stelle. Seine Geige war seine eigentliche Geliebte. Und dann, als Ida Hertlin in sein Leben strat, da war alles aus. Sie erfüllte ihn vollständig. Sie nahm ihn mir weg—“ „Sie sind ungerecht! Das waren zwei Feuer, die ineinanderlohten. Wo solche Leidenschaften sprechen, muß man Respekt haben. Und dann: Auch sie war Künstlerin. Eine Eigenart durch und durch. Eigenarten fordern ihr Recht.....“ Sie sah scharf prüsend zu ihm hinüber. „Sind Sie nicht auch eine Eigenart?“ fragte sie leise. (Schluß folgt.] Humor. Eine neue Krankheit. Arbeiterfrau auf dem Polizeibureau sich über ihren Mann beklagend:„Er schimpft den ganzen Tag und haut und tritt mich.“ Wachtmeister:„Der hat wohl die Maul= und Klauenseuche!“ Ree Seite 7. Sstoter Lettung echgeliche Kathtlattd Potlog den I. Sugt 915. Nr. 184. ehrere hundert aus Muster-Kollektionen in schwarz Tuch u. Cheviot, blau Kammgarn u. Stoffen engl. Geschmacks in den regulär. Preislagen von 6.75 bis 48.00, teils bis 5— 30 Prozent unter Preis!—6 Ein Teil dieser Artikel ist in meinen Schaufenstern Garten- u. Frankfurterstrasse ausgestellt. Zu Verlust-Preisen—. Ein Posten Damen-Blusen „ Kostüme „„ halbfert. Roben weisse Kleider Kaufhaus 85 VOie W Hagen i. Westf. Frankturterstrasse. I S a u Statt besonderer Anzeige. Gestern abend 8 Uhr verschied im Alter von 64½ Jahren nach langem, schweren mit grosser Geduld ertragenem Leiden unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Schwester Frau Wuse. August Dauidis Alwine geb. Drees. Um stille Teilnahme bitten in tiefster Trauer: Hedwig Deitenbeck geb. Davidis Lini Rost geb. Davidis Albert Deitenbeck Eugen Rost Lina Drees sowie ein Enkelkind. Westhofen a. d. Ruhr, Duisburg. Mainz, den 7. August 1913. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 10. August, nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhause, Unnaer Strasse 2, aus statt. Trauerfeier ½ Stunde früher. * Heinrich Hitzegrad Schuhmachermeister Senningsweg 26 Hohenzollernstr.=Ecke. Mechanische Schuhmacherei und Besohlanstalt mit elektrischem Betrieb. Beste und billigste Bedienung am Platze. Aufertigung nach maß zu Ladenpreis. Herren=Sohlen von Mk. 2.— an. Damen=„.. 1.50„ Knaben=„„„ 1.—„ Mädchen=„"„ 0.90„ Kinder=„„ 0.60„ Es wird nur bestes Hernieder verarbeitet und übernehme volle Garantie für Haltbarkeit und faubere Ven..„ 44 S.g, Nen! * Patent=Granit=Sohlen= (Deutsches Reichs=Patent 256 580) Doppelte Haltbarkeit. der Allein=Vertrieb für Schwerke. Granit=Sohlen mit kl. Preisaufschlag. ..“ Ein Versuch ständiger Kunde. vur- Lager in ferligen Schuhwaren. NB. Laut Nota extra Rabatt von 3%. Auf eilige Arbeit kann sofort gewartet werden. EEU Zur Reisezeit empfehle mein reichhaltiges Lager in Coupee Kofter Reisetaschen Japan. Körbe sehr billig Rucksäcke n ellen 18 Flechtenkrauke aller Art. Jucken. Ausschlägegrätze. Hämorrhoiden, offene geschwollene Beine, keile ich S“ jedem gerne kostenlos schriftlich (3 Zimmer) zum 1. Oklober oder mündlich mit, wie sich eine er S##g# selbst danan hefreit. De beite lsechoche i1 die Z. Eläde oder später zu vermieten. C. Schumacher 4964 Hörderstr. 54. Preisl. Brautpaar sucht zum 1. Okt. schöne große 2 Zimmerin der Nähe der Bahn. Offerten unter H. 5159 törder die Geschältst. 5. selbst davon befreit. Frau A. Stricker, Brackwede. 52 und sontige Reiseartikel l4 Zimmer= Ausrüstungsgegenstände 1 Pfadfinder vorrätig. Spezial-Geschäft Otto Schriewer Roiston 156. Wohliung oder ohne Stall September zu ver5163 Hüsingstraße 28.] 1 Gar Soslolich auf dem Gebiete der Luftschiffahrt. Freiscbütz bei Schwerte. Sonntag, den 17. August, nachmittags Balton=Auffährt Um Platz zu schasfen, gebe ich auf Desen einstweilen immer noch ToKroz. Kabark. R. Landmann, Schwerte. Seclechoch. Samstag, d. 9. d. M., vormittags 8 Uhr wird auf der Freibank 5178 das Fleisch einer Kub verkauft. Die Schlachthosverwaltg. öine gue Reilane sichert den Ersvig! Ein ordentlicher, kräftiger mit 5175 für unser Büro gesucht Nickelwerk Schwerte. 5181 ist mit zum 1. mieten. Näh. S Ene 8 und 2. Zimmer Hohnung mit Stall und Gartenland per I. Oktober oder später zu vermieten. 5171 Näheres in der Geschäftsstelle dieser Zeitung. e Oktober 5133 Fallschirm=Absturz aus ca. 1000 i Höhe des Kapt Thömik aus Berlin=Johannisthal. Die höchst interessante Füllung des 2000 Kubikmeter fassenden Heißluftballons und der Aufstieg und Absturz wird im Freischütz durch Anschtag bekannt gegeben. Die Füllung dauert ca. ½ Stunde. = V o n 4 U h r a b: G r o ß e s K o n z e r t.= Eintritt für Erwachsene 50 Pfa., Kinder 20 Pfg. Velanntmachung, vu12 brgeschitbene Abung derisengen Vergese, Buchhandlg. Garl Praus, Schwerte(Ruhr). die zum Decken fremder Blegen zugelassen werden souen, Werrzo...— wird Ende d. M. vorgenommen werden. Wer einen Ziegenbock zur Körung vorstellen will, wolle dies möglichst umgehend, spätestens aber bis zum 15. d. M. bei seinem Gemeindevorsteher anmelden. Iserlohn, den 5. August 1913. Der Königliche Landrat. Nauck, 5176. Geheimer Regierungsrat. Eue schne 4 Zimmer=Wohnung und eine 2 Zimmer=Wohnung abgeschlossen per 1. zu vermieten. ch 1 d. Spped. d. Stg. Ein tüchtiges, braves Mädchen auf sofort gesucht. Wo sagt die Geschäftsst. o Zeitung. 5180 Tüchtiges SaatWicken empfiehlt L Weinberg. für Windvögel enpfiehlt Wollen Sie eine Drucherei wissen, die in der Herstellung von Drucksachen resp. Massen=Auflagen mod. und saubere Aufmachung liefert, so gehen Sie bitte zur Buchdruckerei Carl Braus Scwerte Gr Macktstr. 3—8 gesucht. 5169 W. Kamp Hagenerstr. 14. Ausnahme=Angebot in neuen roten Beiten (½schläsig von echt rot dicht. Daunenköper, je Oberbeit, Unterbett u. 2 Kissen, mit 20 Pfd, neuen Halbdaunen gefüllt zus. nur Mk. 30.—. Dass Gebeit mit Daunen=Deckbeit nur Mk. 36.—. Herrschaftliches Daunenbett nur Mk. 40.—. Reklame=Betten“ nur Mh. 51.—, 2schläsig jedes Gebeit Mh. 5.— mehr. Verpackung frei. Garantie: Umtausch. Viele Dankschreiben. Betlenu. Möbeikatalog vers. frei. 10000 Belten schon verk. Bitte sof. bestell. Biller& Co., Belkenfabrik, Jena 54. Unterm Markt. Ordentliches DienstIX Fichihoge W. Hieppe Nacht. auf sofort sucht. Beitent wird man von allen Hausunreinigbeisen u. Haulaus Esat schlägen, wie Milesser, Finnen, sper sofort Biülichen, Gesichtsröte usw### durch tägliches Waschen mit Stechenpferd- 1 14479 Teerschwesel= Seise in die Lehre gesucht. v. Bergmann& Co, Radeben!] Gelßstgeschr. Off unt H. mädchen) WAGI, si oder spüter Ge. VIAGUT 50737 Westenstraße 15./Geflugellutter kaufm. Büro wird per sofort Wreet Aunn wodurch zu jeder Jahreszeit unglaublich viele Eier, sogar ganz ohne freien Auslauf, erjielt werden, empfiehlt Max Mehlhose. Schwerte, Wilh. Eagels, Westhosen. 3860 Institut Boltz, Eriz. Röhn: Imenan I. Chür., Prosp. krei. — Seite 8. Schwerter Zeitung(Amtliches Kreisblatt.) Freitag, den 8. August 1913. Nr. 184. Pergasalin du beste Pergamentzaier en mit wirklichem Salicpigehal Koite 25.3 S epscht Carl Treg. ## Als Vermählte empfehlen sich: Hans Höffken Selma Höffken geborene Petruschke Die Rücksicht auf sich u. seine Umgebung sollte jeden veranlassen, Continental Gummi-Absätze estragen. Assenechn vel. cher, elastischer Gang. Br. schütterungen vermindert. Jeder trage deshalb Continental Gummi-Absätze Enorm haltbar Schweimer Gummlwaren-Industrie G. m. b. H., Schweim I. W. Werden a. d. Nuhr. Restel Restel Restel Die während der Saison in grossen Mengen angesammelten Reste von Kleider- und Blusen-Stoffen Kattunen, Mousseline, Schürzen-Siamosen, Bett-Ueberzügen, Hemdentuch etc. sollen unbedingt geräumt werden, weshalb ich die Preise teils zu und unter Selbstkostenpreis festgesetzt habe. Eine wirkliche Gelegenheit zu billigen vorteilhaften Einkäufen. Ostenstr. 18 Ernst Müller Ostenstr. 18. Kanarit Modenalbdum 60 J. Fovorit Jugendalbum 60 S. f Favorit Handarbtsalb 60 J I! Favorit Schnittmuster!!! Alleinverkauf für Schwerte Kavallerie=Verein Schwerte. GeneralVersammlung Krieger=Verein Schwerte a. d. Ruhr. Inkarnattle Leihahl Verl. Siesalalog.## Dortmunder Möbelhauz, Auu Dorimund, Prinzenstr. 1. empfiehlt billigst 5150 Waie uir den, meinem Sohne Fritz etwas zu borgen, da ich für nichts aufVersammlung(Lomae— rur er obense stos- Uhr Augg somme. C. Lethaus. 1888 Kautbaus Otto Mars lokal Gasthof Müller hier Oslenstraße 20. C. Münkel: Photograph chwerte. Fernruf 134. 2608 ir Vergrößerungen, Iquarelle u. Pastelle. e Fogg. kauft zu hichsten Tagespreisen 5151 C. Lethaus. Parser 899, Auer in Vereie. Sonntag, 10. August 1913(sokale,„ Im Reichedes Wasers“ abends 8½ Uhr im Vereins=[Jochkenhöfer). Tagesordnung: Tagesordnung: 1. Zahlung der Beiträge. 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Besprechung betr. Manöder /3. Bericht über den Abgeord3. Verschiedenes. 3160 netentag in Bielefeld. Der Vorsland, 4. Feier des 18. Oktober. —5, Mitteilungen. 6 Verschiedenes. Die Kameraden werd gebeten, pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Schwerte, den 7. August 1918. 5168 Der Vorstand, NB. Das Schießen fällt am Sonntag aus. Heinr. Peizing Westhofen 80 ∆* hachfring diesjährige Ernte#4 hochfeine diesjährige Ernte empfiehlt billigst 5124 Sonnlag. 9. dieses Mis morgens 7.20 Uhr: Antreten der Mitglieder am Bahnhof zur Fahrt nach der Talsperre in Gümne.„a#., Gaur 8158 Pünktlichkeit ist hier Hauptsache. Der Vorstand.! Goe. ug ausschlag. Pickel, Mitesser. Flechten versch winden meist sehr schnell. wenn man den Schaum von Z=cker's Patent-Medizinal-Seife, a St. 50 Pf.(12%ig) u. 1 50 M. (35% ig, stärkste Form) abends eintrocknen läßt. Schaum erst morgens abwaschen und mit Zuckooh- Creme(à 50 und 75 Pf. 2c) nachstreichen Großartige Wirkung, von Tausenden bestätigt. Zu haben bei C. Trog u. Max Hehlhose, Schwerke, sowie Wilh. Engels, Westhofen. Diogerien. 2737 asechiche Sauerkrauf 3 po. 20 plo. empfiehlt 514 L. Weinberg. HE Batistkleider und Batistblusen in grosser Auswahl enorm billig. Gebr. Stein Schwerte. t Für Schwerhörige wird der von Patienten und Ohrenärzten als hervotragend an rkannte elektrische Hörapparat „Megalophon“ der unter Beihilfe von Prof. Dr. Flatau, Berlin, konstruiert ist, kostenlos von unserem technischen Leiter der Schwerhörigen Abteilung am Sonnabend, d. 9. u. Montag, d. 11. Aug. a. c. in Bochum Hotel„Kaiserhof" Obermarkstr. 3 vorgeführt. Sprechzeit 10—1 und 3—7 Uhr. Berliner Privat=Telefon=Gesellschaft m. b. H. Berlin. Rosenthalersti 40. 5129 er Machlchur dater " Me uch er Kahche ff. Holländer-Käse ra. 68 3 ff. Edamer-„ Pld. 85 won L. Weinberg. Merklinghäustt wie IDortmunder Union-Bier in Siphons von 5 u. 10 Litern in stets frischer Füllung empfleblt 4206 Fr. Storch, Hotel Kalzerhof Reichsmärher Zurückgekehrt: Kornbranntweinl g. Gggg weiageng Warl Maffiee Seesund Giasenlelden. Cart Kiufstn Hortmnund, Könlganan 44. Gastbof Jur„Helle“.(Fernspr. 7454) Mollkestraße 44 empfiehlt 5117 Kindfleisch von schönen, feiten Weidekühen zu herabgesetzen Preisen, ebenso sians eschce int und alle andere Wurstwaren. Nur en u ussssssesfasssblseseleuter. Potal-Rasverkaurschelnnuiger Geschäfts-Rulgabe! Der Ausverkauf däuert nur noch kurze Zeit Gg. beisegieloer bulgen Preisen, dass es ur in egensten hiereue unserer verten Kondschakt liegt, von Gdener nie vielertehrenden gisigen 8 Elnkaufs-Gelegenheit den weitgehendsten Gebrauch zu machen, solide, gute Qualitäten spottbillig zu erwerben. □ Ladenregale, Konfektionständer, Treppenleiter etc. * werden sehr billig abgegeben.: 6 " Fecchwister Becher)schwerte: SRRRRRRRGRBRP00 —