#e stumm Seimuer ricchn unnd auder Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 ##drich, dei der Post für Bestellgeld 42 Pfg. mehr. Wöchentl. Gralisbeilage:„IAustrierten Samilimlrund“ u. Mol. Unterbaltegeghhe, Anzeigenpreis: Die siedengespaltene oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen pon auswärts 15 Pfg., Redlamezeile 40 Pig. Jeder Radatt gilt als Kassarabalt u. ertlicht bei Konsucsen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klogen u. Sobschuad ermatt.- Sottesseteltune Amtliches Kreisblatt Westhotener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volksblatz Verbunden mit? tar den Kleis worele Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Oolbszeitung Schwerker Tageblatt d Schwerter Anzeiger Grltes und älteltes Cagesorgan des Kreiles o General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt- Annoncenblaft K Büg deute und ibenlenhtgüichn Durnd nungen für den Kreis Hörde erlangen gemdt Betanntmochung der Röniglichen Regierung durch Verössentlichung io dei„Schwerter Zeitung“ rechtzverdindliche Aost.— Die „Schwerter Zeitung“ gewöhrt idres Adonnenten für jeden mit Tod endenden Unsoll gedagungen:; 300 Mk. Unfall: Druch u. Verlag v. Corl Braus. Schwerte=RudFemnsp. 62. Telegv.= Adr. Braus Schwerie= Rut“) Nr. 179. Samstag, den 2. August 1913. 45. Jahrg. Dor dem Mieuen! Der Kaiser in Balestrand. Bei der vorgestrigen fiziellen Frühstückstafel aus Anlaß der Eineihung des Frithjof=Denkmals übergab der Kaidem König von Norwegen eine größere Bronzeatue des Frithjof. Gestern war Frühstückstafel I dem Schiffe des Königs von Norwegen. Nachlittags ging die„Hohenzollern“ nach Bergen in #ee. Das Wetter scheint sich aufzuklären. Kriegsminister v. Falkenhayn und die Presse. dem Reichsverband der deutschen Presse, der dem reußischen Kriegsminister das Stenogramm seiner Zerhandlungen über die beabsichtigte Sperrung von militärischen Nachrichten für die Presse überandte, antwortete Herr v. Falkenhayn in einem ehr freundlichen Schreiben; daß er der deutschen Presse die Erfüllung ihrer schweren und verantwortungsvollen Aufgabe, soweit es an ihm liege, mit allen Kräften erleichtern werde. Eine Resorm des Militärstrafrechts, die vom Reichstag im Anschluß an die Verabschiedung der Wehrvorlage gefordert wurde, ist mit Bestimmtheit zu erwarten. Ging das schon aus der Erklärung des damaligen Kriegsministers hervor, der hervorhob, daß er die Anregung der Volksvertretung im Bundesrat unterstützen würde, so wird die Annahme weiter dadurch bestätigt, daß der Prozeß gegen die vom Erfurter Kriegsgericht wegen Ausruhrs zu Zuchthausstrafen verurteilten Reservisten und Landwehrmänner von dem Oberkriegsgericht auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. Es sollen diesen Verurteilten noch die Vergünstigungen der Reform des Militärstrafrechts zuteil werden, die mit Sicherheit erwartet wird. Das Postscheckgesetz. Bekanntlich ist der Entwurf eines Postscheckgesetzes, der dem Reichstag zugegangen war, in der Budgetkommission stecken geblieben, da das Reichspostamt mit den von der Kommission beschlossenen Abänderungen des Entwurfs nicht einverstanden war. Kurz vor Vertagung des Reichstages haben Besprechungen des Reichspostamtes mit Vertretern sämtlicher Parteien des Reichstages stattgefunden, bei denen eine Einigung erzielt wurde. Es ist also zu erwarten, daß nach dem Wiederzusammentritt des Reichstages die Beratung des Gesetzes fortgeführt werden wird. Frankreich. Die französische Deputiertenkammer hat endlich it siebenmonatiger Verspätung das Budget für 113 zustande gebracht. Der Senat beschäftigt sich it dem Militärgesetz. Alle Welt hofft, daß er en Entwurf über die dreijährige Dienstzeit in er von der Kammer beschlossenen Fassung anehmen wird. Geschieht das nicht und muß die sorlage an die Kammer zurück, so ist gar nicht bzusehen, wann die parlamentarische Arbeit in Frankreich ihr Ende nehmen wird. England. Im englischen Unterhause suchten die konservaiven Regierungsgegner das Kabinett zu Fall zu iringen. Sie hatten alle ihre Mitglieder zusamnengerufen, um die Regierung in die Minderheit su versetzen, da sie annahmen, der Kriegsminister Seely hätte geflunkert, als er behauptete, er habe jetzt 120 Militär=Luftschiffe, von denen 80 flugfähig seien. Zwei konservative Führer, die zu einer Besichtigung eingeladen worden waren, behaupteten, sie hätten nur 24 fahrtbereite Maschinen gesehen. Der Kriegsminister Oberst Seely antwortete, daß eben die gewöhnlichen Arbeiten und Reparaturen durch den Besuch der beiden Parlamentarter nicht unterbrochen werden sollten. Schließlich ging die Regierung mit einer Mehrheit von 35 Stimmen als Siegerin aus dem Kampfe hervor. Italien. Ein Erfolg der Italiener in Tripolitanien. Insolge der Feindseligkeiten und Räubereien der Stämme von Abodla griff General d'Alessandto am 23. Juli Zauia el Gassa und Sidi Admeda an, bemächtigte sich dieser Plätze, verfolgte die ReEine türkische Note an England. Die Pforte hat in London eine Note überreichen lassen, die sich zunächst an England als die Garantin des Cypern=Vertrages wendet, in dem der Türkei die Integrität ihres asiatischen Besitzstandes verbürgt wird. Den Kabinetten der übrigen Großmächte ist eine Abschrift dieser Note zugegangen. Die Note beschäftigt sich zunächst bis an die Maritza=Linie und Adrianopel und betont, daß die Maritzagrenze eine Lebensfrage für die Türkei bilde, da von ihr die Sicherheit Konstantinopels und der Dardanellen abhänge. Auf glühenden Wunsch der Armee und der muselmanischen Bevölkerung habe die Türkei Adrianopel besetzen müssen. Die Türkei sei fest entschlossen und bereit, die von Europa so dringend geforderten Reformen in Armenien und Arabien durchzuführen. Wenn die Mächte jedoch im Augenblick der Pforte in die Armo fallen und den Rückmarsch der türkischen Armee aus Thrazien und Adrianopel erzwingen würden, dann sei der Sturz des Kabinetts unvermeidlich und die Gefahr einer inneren Anarchie unabwendbar. Eine Erklärung Sir Edward Greys für die Türkei. Eine Erklärung, die Sir Edward Grey gestern abgab, erregt in politischen Kreisen großes außerordentliches Aufsehen wegen der entschiedenen protürkischen Stimmung, die sich hier kundgibt, und die ganz im Gegensatz zu den Erklärungen, die Premierminister Asquith vor einigen Tagen auf dem Bankett der Handelskammer in Birmingham abgegeben hat, steht. Sir Edward Grey erklärt namentlich, ihm sei kein Paragraph im internationalen Völkerrecht bekannt, der die türkische Regierung verhindern könne, den Friedensvertrag von London aufzukündigen und Schritte zu unternehmen, um ihre Souveränität in Adrianopel wieder herzustellen. Die thrazische Frage könne heute nicht nur vom ethischen Standpunkte aus betrachtet werden, sondern sie habe auch ein außererdentlich bedeutsames politisches Interesse. Instandsetzung der Festungswerke von Adrianopel. Die türkische Armeeleitung arbeitet eifrig an der Instandsetzung der Festungswerke von Adrianopel. Schwere Geschütze und eine große Menge von Munition sind unterwegs. Die Stacheldrahtverhaue sind bereits wieder hergestellt und man transportiert die großen Geschütze von der Tschataldscha=Linie nach den Außenforts. Das etwa 220000 Mann starke Gros der türkischen Armec stehr noch in der Linie Lüle= Burgas. Der Proviantnachschub scheint nicht gut zu stimmen infolge der ungenügenden Transportmittel. Auch der Bahnverkehr von Konstantinopel nach Adrianopel ist bei dem Mangel an Lokomotiven und Wagen unzureichend. Besetzung des Sandschaks Novibazar durch Oesterreich=Ungarn? Die Botschafter Oesterreich=Ungarns haben den Großmächten, wie das„Echo de Paris“ wissen will, im Auftrage ihrer Regierungen davon Mitteilung gemacht, daß die österreichisch=ungarische Regierung gezwungen ist, den Sandschak Novibazar zu besctzen, falls Rußland eine militärische Aktion gegen die Türkei unternimmt, um sie zur Näunung von Adrianopel zu zwingen. Das„Echo de Paris“ fügt hinzu, daß mit dieser Erklärung die Hoffnung Bulgariens, Adrianopel zu behalten, nachdrücklich schwindet, daß man aber zugleich in Sofia wie in Belgrad und Athen erkennen werde, wo die eigentliche Ursache aller diplomatischen Verwicklungen liege. Das Blatt behauptet, daß kein Donent eioer Sotermalionen über die Mlitettun: gen der österreichisch=ungarischen Botschafter widerlegen könne, doch ist die dreibundfeindliche Haltung des„Echo de Paris“ zu bekannt, als daß man nicht hinter die Nachricht ein Fragezeichen setzen müßte. Danew als Sündenbock. Der aus Sofia zurückgekehrte Kriegsberichterstatter der„Reichspost“, Wagner, berichtet über die Ursachen des bulgarischen Zusammenbruchs. Er führt aus, daß Dr. Danew von der gesamten Bevölkerung Sofias der Urheberschaft des nationalen Unglücks bezichtigt wird. Als Frau Danen in einem Verwundetenspital erschien, rissen sich die Verwundeten die Verbände ab und zwangen Frau Danew, die„Gattin des Verräters“, wie sie sagten, ihre aufopfernde Tätigkeit einzustellen, da sie von ihr nicht gepflegt sein wollten. Dr. Danew wird beschuldigt, ein Werkzeug russischer Umtriebe gewesen zu sein. Das gegenwärtige Ministerium bereitet eine umfassende Anklageschrift gegen ihn vor. Danew habe, erzählt der Berichterstatter, täglich Instruktionen vom russischen Gesandten Nekludow erhalten. Als er in der Sobranje seine Rede über die Lage hielt, wurde er zum peinlichen Erstaunen aller Abgeordneten zweimal vom russischen Gesandten ans Telephon gerufen. Auf der einen Seite bereitete Danew alles zum Kriege vor, auf der anderen Seite sagte er, daß er nach Petersburg reise, wo alles gut ausgehen werde. Schließlich suchte er sich dadurch zu entlasten, daß er ein Koalitionsministerium aus allen Parteien bilden wollte unter der Bedingung, daß einer seiner intimsten Anhänger das Ministerium des Auswärtigen erhalte. Am Tage des Zusammentritts der Sobranje legte Danew den Parteifüh rern ein Telegramm vor, worin es hieß:„Die Verbindung zwischen der siebenten und der achten Division ist verloren gegangen. Der serbische Vorstoß über Kotschana hinaus ist unaufhaltbar. Suchet Intervention. General Kowatschew.“ Dieses Telegramm machte in den Sobrangekreisen einen vernichtenden Eindruck. Mehrere Führer der Opposition wollten den Morsestreifen sehen, auf dem dieses Telegramm ausgenommen worden war. Diesen Streifen konnte Danew jedoch nicht beibringen. General Kowatschew seinerseits bestritt, der Absender der Depesche gewesen zu sein. Selbst mit Hilfe dieser Depesche konnte aber Danew die Zustimmung der bulgarischen Parteiführer zur Anrufung der russischen Intervention nicht erhalten. In seine Rede wurde damals die Stelle eingefügt, daß der versehlte strategische Aufmarsch die Schuld an der schlimmen militärischen Situation trage. Wagner schildert nun den Kriegsplan des Generals Sawow nach Erzählungen des Generalstabschefs des operativen Bureaus Obersten Neresow. Die Armee bei Kotschana und die Armee des Generals Iwanow hätten den Feind in Mazedonien nur beschäftigen und abhalten sollen. Den Hauptstoß sollten die Armeen der Generale Dimitriew, Petro und Kutintschew durch einen konzentrischen Vorstoß auf Nisch führen. Dieser Kriegsplan sei jedoch, erzählt Wagner, den Serben und Griechen verraten worden. Der Chef tiven Bureaus, Oberst Neresow, sagte zu Wagner: „Ein strategischer Aufmarsch läßt sich 3 bis 5 Tage geheim halten, aber ich fürchte, daß die Einzelheiten unseres Aufmarsches unseren Gegnern kein Geheimnis geblieben waren.“ Deutlich spielte der Oberst Neresow dabei auf das Verhältnis Dr. Danews zum russischen Gesandten Nekludow an. „Was der russische Militärattachee weiß, weiß Petersburg, und was Petersburg weiß, wissen Athen und Belgrad.“ eingenommen und den Gouverneur General rado festgenommen haben. Außerdem verlautet. daß Castro gestern in Venezuela gelandet sei. Die politische Lage in Venezuela sei kritisch. Zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten seien verhafter worden. Eine Anzahl von Anhängern Castros, darunter zwei Neffen von ihm, sind heimlich von hier nach Coro und Bagota abgereist. Die hiesigen Blätter melden, daß die Anhänger Castros eine Revolution vorbereiten. China. Mongolischer Ueberfall auf einen russischen Konsul. Die Russen, die in der chinesischen Mongolei sich häuslich einrichten wollen, haben erkennen müssen, daß das ohne Schwierigkeiten nicht ablaufen dürfte. Auf den russischen Konsul Kusminski in Schara wurde ein Ueberfall verübt. Ein mongolischer Soldat versuchte, den Konsul mit dem Bajonett von hinten niederzustechen. Einem der beiden Kosaken gelang es, den Stoß abzulenken, so daß der Konsul nur leicht am Kopf verwundet wurde, während er sonst direkt niedergestochen worden wäre. Die mongolische Regierung hat sich wegen des Vorfalles entschuldigt und den Attentäter bestraft. bellen über 10 Kilometer weit und fügte große Verluste zu. Die Italiener hatten 8 Tote, darunter 2 Weiße, und 22 Verwundete, darunter 2 Offiziere. Auf dem Kampfplatze sand man 217 Tote des Feindes, darunter den Hauptanführer des Abodlastammes. Die Italiener zerstörten das Lager und die Vorräte der Nebellen. Zahlreiche Gewehre und etwa 2000 Stück Vieh fielen in die Hände der Italiener. Zauia el Gassa wurde zerstört.„ Mittel= Amerika. Venezuela vor der Nevolution. In stad auf Curacao ist das Gerücht im Umlauf, daß Anhänger Castros die Stadt Coro in Venezuela Aus Stadt und Umgebung. * Schwerte, den 2. *(Der August), im alten Rom„Sextilis“ (abgeleitet von sextus der Sechste) geheißen, wurde zur späteren Kaiserzeit dem römischen Kaiser Cajus Julius Cäsar Oktavianus geweiht, dem bekanntlich der römische Senat den Beinamen„Augustus“ (der Erhabene) verlieh, und erhielt deshalb Namen„Augustus mensis", d. i. der augustische Monat. Die deutsche Bezeichnung für August lautet Erntig, Erntemonat und Aranmonat bei Karl dem Großen. Auch die Namen Hitzemonat, Heuer=, Kochmonat, Schnittmonat findet man häufig. Das mundartige„Augst“ ist nicht etwa eine Verstümmelung des Wortes August, sondern entstummt dem gotischen„aukan“, das wiederum dem lateinischen„augere", d. i. vermehren, entspricht, und womit auf die Vermehrung der Habe durch die Ernte hingewiesen wird. **(Bauernregeln für den Monat August.) W die Hundstage gießen, muß die Traube büßen.— Je dicker der Regen im August, desto dünner wird der Must.— Der Monat August muß Hitze haben, sonst wird der Früchte Zahl und Güte begraben.— Morgens lauter Finkenschlag, verkündet Regen für den Tag.— Wenn's im August stark tauen tut, bleibt auch gewöhnlich das Wetter gut.— Gewitter um Bartholomä(24.) bringen Hagel und Schnee.— Ist's in den ersten Wochen heiß, so bleibt der Winter lange weiß.— Wer in dem Heu nicht gabelt, in der Ernte nicht zappelt, im Herbst nicht früh aufsteht, der sieht zu, wie's ihm im Winter geht.— Höhenrauch im Sommer, ist der Winter kein frommer.— Im August viel Regen, ist dem Wein kein Segen.— Nordwind im August will sa’n, daß gut Wetter noch hält al.— Mutter Maria(15.), die schmerzensreiche, im Sonnenschein gen Himmel steige, dann können trefflichem Wein die Menschen sich trefflich erfreu'n.— Geht der Fisch nicht an die Angel, ist an Regen bald kein Mangel.— Sonne, scheine im August, daß du uns den Wein mögst braten; Mont und Sterne, schaut drauf mit Lust, daß er möge wohlgeraten.— Bläset im August der Nord, dauert gutes Wetter fort.— Stellen sich im Anfang Gewitter ein, so wird es bis End' so sein.— Hitze um St. Dominikus(4.), ein strenger Winter kommen muß.— Um St. Laurentie(10.) Sonnen= schein, bedeutet gutes Jahr mit Wein.— Sind Lorenz(10.) und Bartel(24.) schön, ist ein guter sian(13.), hält es mehrere Tage an.— Hat unser Irau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt (15.), gewiß ist uns allen viel guter Wein beschert. Mariä Himmelfahrt(15.) Sonnenschein, oringt uns stets guten Wein.— Wie (24.) sich hält, so ist der ganze Herbst bestellt. Um die Zeit von Augustin(28.) zieh'n Seite 9. Schwerter Zeitung(Amtliches Kreisblatt.) Samstag, den 2. August 1913. SA A Tage hin.— Ist's hell um den Laurentiustag (10.), viel Früchte man sich versprechen mag. *(Missionsfest.) Am morgigen Sonntag seiern die beiden evangel. Gemeinden das Missionsfest. Die Festordnung ist die gewohnte: Ein Festgottesdienst um 9½ Uhr in beiden Kirchen und eine Nachversammlung am Schützenhofe um 3½ Uhr. Im Festgottesdienst in der großen Kirche predigt Herr Pastor Ohl aus Langenberg und im Kindergottesdienst sowie in der Nachversammlung wird Herr Missionar Meis, der lange Jahre in Nias und Sumatra gewesen ist, aus der Missionsarbeit erzählen. Bei der Nachversammlung ist, wie in früheren Jahren, Gelegenheit gegeben, Kaffee zu trinken. Karten zum Kaffeetrinken sind von Konfirmanden in den Häusern angeboten und außerdem am Eingange des Saales zu haben. Bei der Nachversammlung ist Gelegenheit gegeben. Missionsschriften etc. zu kaufen, sich einzuzeichnen in die Mitgliederlisten des Kollektenvereins, dessen Mitglieder wöchentlich für die Mission zahlen, sowie Dankopferbüchsen in Empfang zu nehmen. **(Nachahmenswerte Einrichtung einer Stadtverwaltung.) Die Sitzungen der städtischen Körverschaften sind bekannilich öffentlich, wenigstens was die meisten der jeweilig zur Verhandlung stehenden Dinge betrifft, dagegen gibt es manchmal einige Beratungsgegenstände, die in nichtöffentlicher Sitzung beraten werden. Da nun gerade diese vielfach das Interesse der Oeffentlichkeit beanspruchen, hat die Stadtverwaltung in Offenbach a. M. die nachahmenswerte Einrichtung getroffen, über die nichtöffentlichen Sitzungen des Stadtverordnetenkollegiums und die der Ausschüsse der Presse ständig amtliche Berichte zuzustellen. *(Handwerkertag.) Der diesjährige Provinzial=Handwerkertag für Westfalen wird am Sonntag, dem 21., und Montag, dem 22. September in Haspe abgehalten. Die Vorarbeiten sind im vollen Gange. Jeder selbständige Handwerker der Provinz hat Zutritt und freie Aussprache. *e(Kindergottesdienst.) Erfahrungsgemäß hält es während der Schulferien außerordentlich schwer, den Kindergottesdienst regelrecht weiter zu führen. Es muß deshalb auch in diesem Jahre an den in die Schulferien fallenden Sonntagen der Kindergottesdienst ausfallen. Der Wiederbeginn wird bekanntgegeben werden. **(Evang. Volksbüro.) Am Mittwoch, dem 6. August, beginnen die hies. Sprechstunden des Evang. Volksbüros wieder, die bekanntlich an jedem ersten und dritten Mittwoch des Monats im Restaurant Aug. Müller im alten Rathaus abgehalten werden. Jede Rechtsberatung ist kostenfrei. Für anzufertigende Eingaben und Schriftsätze ist eine kleine Gebühr zur Deckung der Selbstkosten zu entrichten. Die Sprechstunden sind von 9 bis 11¾ Uhr. *(Schilder für die Bezeichnung der Personenwagen.) Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat verfügt, daß die Emailleschilder für die Innenund Außenbezeichnung der Personenwagen, da sie sich gut bewährt haben, künftig allgemein in ihren bisher genehmigten Ausführungsformen zu verwenden sind. Die wendbaren Schilder mit der Aufschrift„Frauen— Nichtraucher",„Nichtraucher — frei“ und„Frauen— frei“, sollen abgeändert werden. Die Entscheidung hierüber soll erst erfolgen, nachdem die Vorschläge des Personenwagenausschusses eingegangen sind. *e(14 Millionen Briefmarkenheftchen.) Das Markenheft ist eine der zweckmäßigsten neuen Einrichtungen der Reichspost. Es führt sich offenbar immer mehr ein. Im ganzen sind bis jetzt davon 14 Millionen Stück gedruckt. Nach Abzug des Vorrates bei den 15 000 Postanstalten mögen etwa 12 Millionen Stück abgesetzt sein. Bei einem Werte von 24 Millionen Mark sind dies nicht weniger als 360 Millionen einzelne Wertzeichen, ein recht beträchtlicher Teil des gesamten Absatzes an Briefmarken. Im Jahre werden jetzt etwa vier bis fünf Millionen Briefmarkenheftchen gebraucht. *e(16. Armeekorps.) Am Sonntag, dem 24. August, veranstaltet der Verein ehem. Kameraden des 16. Armeekorps ein Sommerfest am Freischütz. Die Musik wird vom Trompeterkorps des 7. Feldartillerie=Regiments aus Wesel ausgeführt. Näheres über die Feier wird noch durch Inserat mitgeteilt. *“(Der M.=G.=V.„Sängerbund“) hatte für gestern abend zu einem Liederabend in den Garren des Hotel Jungesblut eingeladen, und bei dem prächtigen Wetter hatten sich zahlreiche Freunte des edlen Männergesanges eingefunden, welche in den hübsch beleuchteten Anlagen und später im Saal einige recht genußreiche und fröhliche Stunden verlebten. Unter der straffen Leitung des Herrn Musikdirektors Haselhoff brachte der Verein, der sich immer besser entwickelt, mehrere hübsche Chöre von Baldamus, Haselhoff, Wesseler, Sturm, Krasinski u. a. stimmungsvoll zu Gehör und ernrete für seine Darbietungen lebhaften und wohlverdienten Beifall. Eine große Bereicherung fand Das spannende Drama vor dem Berlinct Kommandanturgericht, das am ersten Tage die Vernehmung der sämtlich rückhaltlos geständigen Angellagten brachte, brachte am Freitag die mit Spannung erwartete Vernehmung des Hauptzeugen Brandt, des Berliner Vertreters der Firma Krupp, der die Angeklagten zum Verrat militärischer Geheimnisse verleitet hat. Als erster Zeuge wurde Polizeirat Koch von der politischen Polizei beim Berliner Polizeipräsidium vernommen. Er gab an, daß Brandt, sogleich nachdem die ersten Unregelmäßigkeiten bekannt geworden waren, unter Beobachtung gestellt wurde. Haussuchungen im Bureau der Firma Krupp förderten ganze Aktenstöße der soger. Kornwalzer zutage.„Kornwalzer“ ist ein DechiffrierWort, das im geheimen Depeschenverkehr der Fa. Krupp Verwendung fand. Der Hauptzeuge Brandt. Der Vertreter der Berliner Filiale Krupps, Trandt, ist ein 46jähriger Mann, dem man an seiner stattlichen Haltung und an seinem offenen Benehmen den ehemaligen Soldaten sofort ansieht. Vrandt ist vollkommen niedergebrochen darüber, daß er eine Reihe unbescholtener Militärbeamte ins Unglück gebracht hat. Er beteuert, daß er niemels Strasbares im Auge gehabt hat; daß er die Angeklagten, mit denen er freundschaftlichen Verkehr pflegte, ausgehorcht hat, lag seiner Ansicht nach in seiner ganzen eigentümlichen Stellung begründet, die ihm die Führung eines Preisverzeichnisses zur Pflicht machte. Der Verhandlungsleiter ermahnte Brandt. der einmal geäußert hat, er wolle keinen der Angekllagten hineinreißen, die lautere Wahrhcit zu saen. Vereidigt wurde Brandt nicht, da in der Affäre gegen ihn selber ein Strafterfahren sc webt. Brandt, der nach seinem Abgeng vom Militär im Kruppschen Preisbildungsbureau in Essen beschäftigt wurde, kam 1900 in die Berliner Filiale. Er hatte viele Geheimberichte zu bearbeiten und war zur absoluten Geheimhaltung des zu seiner Kenntnis gekommenen Materials verpflichtet. Die Ermittelung der Konkurrenzpresse fiel in den Bereich der Aufgaben Brandts.„Ich habe nur im Interesse der Heeresverwaltung gehandelt," so rief Brandt aus,„wenn ich die Veronlassung war, daß Krupp billigere Preise als die Konturtanz festsetzte",— eine Anschauung, die man vom Standpunkte des Zeugen Brandt, auf den sich als den Urheber der ganzen Affäre die Augen ganz Deutschlands richten, immerhin als billig gelten rassen muß. Brandt sagte ferner aus, duß er den Auftrag von seiner Geschäftsleitung erhatten habe, geschäftliche Informationen, d. h. also auch über Kenkurrenzpreise, zu besorgen, er sollte aber auf keinen Fall etwas Verbotenes unternehmen. Brandts Gehalt belief sich auf 6500 Mark. Er konnte aber größere Posten an Auslagen liquidieren; in acht Monaten waren es einmal 2600 Mark, und das waren, wie Brandt aussagte, hauptsächlich Auslagen für kameraoschaftlichen Verkehr. Schließlich wurde Brandt eine„Funitionszulage“ von 3500 Mark jährlich bewilligt, da er, wie es in einem Gutachten der Fir###a Krupp über ihn heißt, mit wenig Kosten auf legalem Wege außerordentlich viel erreiche. Brand: sagte seiner aus, daß es für ihn fast gar leine militärischen Geheimnisse gab; höhere Beamte der Firma Krupp besprachen alles mit ihm, es habe wenig Oiftziere gegeben, die über alles so genau inforniert gewesen wären wie er. Er wußte sämtliche Belails über neue Konstruktionen von Geschützen und über Versuche, die mit Geschützen gemacht wurden. Wie kam Liebknecht zu den Geheimberichten? Der sozialdemokratische Abgeordnete Liebknecht war es bekanntlich, der dem damaligen Kriegsminister v. Heeringen Kruppsche Geheimirrichte vorlegte und die Affäre im Reichstag zur Sprache trachte. Wie Liebknecht zu dem Material gekommen ist, steht heute noch nicht fest, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß in weiteren Prozessen über diesen wichtigen Punkt Klarheit geschaffen wird. Denn, recht betrachtet, ist es eigentlich viel wichtiger, zu erfahren, wie die Geheimberichte in unberusene Hände gelangten, als zu wissen, wie die Geheimberichte von berufenen Stellen gehandhalt wurden. Brandt machte die wichtige Aussage, daß eine Geheimberichte zunächst in einfacher Ausfertigung, ohne Abschrift und Duplikat, sach Eissen gingen, erst auf Anordnung des Herrn v Metzen. eines höheren Beamten Krupps, wurden Duplikate angesertigt. Brandt ist der Ansicht, daß nur diese. Helr v. Metzen dem Abgeordneten Licvinecht die Geheimberichte gegeben hat, und er beiegte in seiner Aussage diese Ansicht mit interessanten Augaben.„Im vorigen Jahre,“ sagte Brandt aus, „nahm Herr v. Metzen krankheitshalber einen Urlaub nach Italien. Als er aus Jsalten zuruckkehrtc, Uettte ich, daß zwischen ihm und der Firma. Krup, eiwas vorgekommen sein müsse, denn e: war ganz deprimiert. Er fuhr einige Luze später nach Essen, dann hörte ich, daß er nicht mehr in den Tienst zurückkomme. Er ließ mich zu sich in seine Wohnung kommen und teilte mit, daß zwischen ihm und der Firma Differenzen beständen, und daß er nicht mehr in das Bureau kommen soulte.“ Herr v. Metzen hat sich die Gehe mberichte Brandts vorlegen lassen, er nahm jie mit nach Hause und machte sich genaue Abschriften Brandt verlaigte täglich, daß er sie zurückgebe, diese Ersuchen aber ließ v. Metzen vollkommen unbeachlet Schlit ßlich sagte er Brandt, daß er wegen des Zeiwürft isses mit der Firma die Geheimberichte als Matenial in einer öffentlichen Aktion gegen Krupp benutzen werde. Als Brandt ihn auf die weitgehenden Konsequenzen einer solchen Hendlungs. weise aufmerksam machte, antwortete ihm Metzen: „Ich habe mich gesichert, sehen Sie sich vor und sichern Sie sich auch.“„Der Form wegen frage ich Sie,“ sagte hier der Vorsitzende zu Branz:,„Sie sind es also nicht gewesen, der dem Abg. Liebknecht die Berichte übergeben hat?"„Ich hätte ein Idiot sein müssen, wenn ich das getan und mich 1# selber in Gefahr gebracht hätte,“ antwortete darauf Brandt. Blandt gab dann noch die Erklärung ab, es sei ihm stets von seinen Vorgesetzten vorgehalten worden, daß das Interesse des Landes es erforde###e, daß die Firma Krupp groß und leistungsfähig bleibe. An Gerichtsstelle sei ja auch einmal von einem höheren Offizier erklärt worden, zwischen de: Firma Krupp und der Heeresverwaltung gese es keine Geheimnisse. Je besser informiert Keupp sei, desto besser sei es auch für das Heer. Bei allen seinen Ermittelungen, führte Brandt aus, habe er sich jedensalls nie von unlauteren Motivon leiten lassen. Als die Afsäre im Reichstage zur Sprache kam. als der Stein im Rollen war und die Uniersuchung gegen ihn im Gange war, sei er so zusammengebrochen gewesen, daß er Selbstmordgesanken gehegt habe. Die Vernehmung der Offiziere. Auf Brandts Vernehmung folgte die der Offiziere, die besonders über den Geschäftsverkehr zwischen der Heeresverwaltung und der Firma Krupp auszusagen haben. Hauptmann Groenemann gab an, daß die Vertreter Krupps genau so behandelt würden wie diejenigen anderer Zirmen. Vorrechte gebe es nicht. Auch Hauptmann Jung bekündete dasselbe. An die Vertreter der Peivatindustrie würde keinerlei Auskunft über militärische Dinge erteilt, es sei denn, daß der betrefsende Reserent es für geboten halte. Die Geliebte des Angeblagten Schleuder. eine Friscuse Wiczorek, bestätigte, daß Schleuder ahr oft gesagt habe, er habe von Brandt Geldbeträge von 10, 20, 50 Mark erhalten. Als Weihnachtsgeschenk habe Schluder einmal 50 Mark von Brandt erhalten; Schleuder hat das Geld dann ihr geschenkt, sie hat sich eine Uhr dafür gekauft. Auch die Angaben der Zeugin machten den Eindruck, daß Schleuder sich bei den Angaben an Brandt nichts Böses gedacht hat, sonst hätte er sie nicht so offen dem Mädchen gegenüber wiederholt. In geheimer Verhandlung wurde noch längere Zeit der Hauptzeuge Brandt vernommen, dann wurde der Prozeß, der voraussichtlich noch fünf Tage in Anspruch nehmen wird, auf heute(Sonnabend) vertagt. Der Kaiser wird an Bord der„Hohenzollern“ durch Spezial=Berichte über den Gang des Prozesses fortgesetzt auf dem Laufenden erhalten. das Programm durch die Vorträge des Tenoristen P. Mainz=Hagen, dessen Liederspenden gleichfalls ein dankbares und beifallfreudiges Publikum fanden. Erst zu recht später Stunde verließen die letzten Gäste die gastlichen Hallen des Hotels Jungesblut. **(Volksbibliothek.) Am gestrigen Tage (Freitag) ist die Volksbibliothet wieder dem Verkehr übergeben. Ein handschriftl. Verzeichnis der neu eingestellten Bücher wird im Leseraum ausgebeigt werden, sobald die bestellten Bücher sämtlich eingetroffen sind. Nr. 16. *“ Westhofen, 2. Aug.(Selbstmord) verübte gestern der 47 Jahre alte Werkmeister Karl Klinke aus Hagen, der sich in der Nähe der „Buschmühle“ in der Lenne ertränkte. Die Leiche konnte bald geborgen werden und wird heute nach Hagen übergeführt. Was den Mann zu der unseligen Tat getrieben hat, konnte noch nicht jestgestellt werden. Westhosen, 2. Aug.(Ein schweres Eisenbahnunglück) hat sich gestern hier ereignet. In der Nähe der Lagemannschen Besitzung wurde der Oberbauarbeiter Karl Böcker, ein Anfang der 20er Jahre stehender junger Mann, gestern kurz vor Mittag von einem von Schwerte kommenden Personenzug überfahren und sofort getölet. Das Unglück ist darauf zurückzuführen, daß B einem aus der anderen Richtung kommenden Zuge ausweichen wollte. ** Holzwicede, 1. Aug.(Mehrere Einbruchsdiebstähle) wurden vergangene Nacht hier ausgeführt, offenbar alle von derselben Diebesgesellschaft. Bei dem Drogisten Nagel stahl man Zigarren, Zigaretten, Tabak, Toilettenspiegel und sonstige Luxusgegenstände, beim Kaufmann W. Rüther für etwa 20 Mk. Briefmarken und ferner einen Posten Zigarren. Bei der Firma Maß& Becker kam der Einbruch nicht ganz zur Durchführung; eine Tür wurde zwar eingedrückt, dann merkten aber die Einbrecher, daß die Luft nicht rein war, und rissen aus. Von den Tätern fehlt jede Spur. * Refflingsen, 1. Aug.(Besitzwechsel.) Der Landwirt Heimann hierselbst kaufte von dem Landwirt Overhoff den früher Linneweberschen Hof, Gebäude mit 30 Morgen Grund, für 29.000 Mark.—Auch die Wirtschaft zum Neuen Hause in Leckingsen hat um den Preis von 42000 Mark ihren Besitzer gewechselt. *(Rekrutenfürsorge.) Am Sonntag, 3. August, 11—12 Uhr spricht Herr Leutnannt d. R. Remmert über Gestellung, Eisenbahnfahrt, Ankunft beim Truppenteil, Mitnahme von Geld elc., Einkleidung, Verhalten gegen Vorgesetzte. Dazu bei günstigem Wetter Uebung im Gelände. *e(Aeußerst unruhig) war es heute nacht auf der Ostenstraße. An der Ecke Osten= und Hellpoth= straße tobten mehrere fremde Bauhandwerker und konnten sich nicht ehet beruhigen, als bis zwei der Radaubrüder von der Polizei, festgenommen waren. Westfalen und Rheinland. * Datteln, 1. Aug.(Der Tollwutverdacht) ist jetzt auch bei einem getöteten Hunde in der Bauerschaft Clostern bei Datteln fesigestellt worden. Die Hundesperre wurde daher auch für die Aemter Datteln und Waltrop ausgedehnr Sie ist jetzt bereits über den Stadt= und Amtsbezirk Recklinghausen, die Amtsbezirke Westerhol: und Marl und einen großen Teil des übrigen Landtreises Recklinghausen verhängt. * Lüdenscheid, 1. Aug.(Eine dunkle Betrugsaffäre) bildet augenblicklich den Gegenstand strengster Untersuchung beim hiesigen Postamt. Ein hiesiger Bote führte unter Vorzeigung eines Postanweisungsabschnittes Beschwerde, daß er die zu diesem Abschnitt gehörende Postanweisung mit dem Betrage von 500 Mark an eine Firma in Hagen abgesandt habe, das Geld aber nicht angekommen sei. Nach Feststellungen ist die Postanweisung beim hiesigen Postamt nicht gebucht, doch trägt der Abschnitt den Poststempel Lüdenscheid und den Namen eines Beamten. Dieser Name ist aber nach Prüfung eines Sachverständigen gefälscht, auch hat der Beamte nach Maßgabe des Stempels in der Zeit der angeolichen Auflieferung keinen Dienst gehabt. Man hält hier auch letzteren, welcher in diese mysteriöse Sache unangenehmerweise mit hineingezogen wird, für vollständig unschuldig. Die Untersuchung ist unter Teilnahme der Staatsanwaltschaft in Hagen in vollem Gange unter Vernehmung von ungefähr 40 Zeugen, doch hat sich etwas Positives noch nicht feststellen lassen. Auf den Ausgang dieser dunklen Angelegenheit darf man gewiß gespannt sein. * Duisburg, 1. Aug.(Veteranenspende) Ein für die Kriegervereinssache sich interessierender Gönner hat aus Anlaß einer Familienseier 5000 Mark zur Verteilung an Veteranen, die mindestens zwei Jahre einem hiesigen Kriegerverein angehören, dem Vorstande des Kriegerverbandes des Stadtkreises Duisburg überwiesen. * Viersen, 1. August.(Ueberfall auf eine Vierzehnjährige.) In der Nähe von Kipshoven erfolgte ein Ueberfall auf ein 14jähriges Mädchen. Ein Radfahrer packte das Mädchen und warf es zu Boden. Das Schreien desselben suchte der Unmensch durch Verstopsen des Mundes zu verhindern. Glücklicherweise hatte jedoch der Vater des Mädchens, kaum einige hundert Meter abwohnend, das Geschrei seines Kindes vernommen, worauf er gleich hinzueilte. Der Täter ergriff die Flucht, ehe er sein Vorhaben ausführen konnte. Die Ermittelungen nach demselben ergaben, daß der Unhold ein 17jähriger Bursche aus Erkelenz ist, der in seiner elterlichen Wohnung festgenommen werden konnte. * Ohligs, 1. August.(Schweres Verbrechen.) Wegen Abtreibung und Kindesmord wurden hier eine Frau und ein junges Mädchen festgenommen. Das Mädchen war von auswärts zu der Frau gekommen, die sich hier als Wahrsagerin und Kartenlegevin betätigt. Das Kind wurde mit einem Tuche erstickt und dann im Ofen verwird vollkommen rein, von Blut, Eiter und sonstigen Flecken befreit und gründlich desinliziert durch Persil das selbsttätige Waschmittel Besitzt stark desinlizierende Wirkung selbst bei niedrigen Temperaturen von 30—40° C. und macht die Wäsche keimfrei. Gefahrlos in der Hnwendung und garantiert unschädlich. Gettral srhllich ntemal lonz. nuz in Orkcinal-Pehelen. gI K„% Blg“- h. Soe) HENKEL& Co., DUSSELDORF. Huch Fabrikenten der aljerlicbtes Tenkeis Dielen-Soda. * Samstag, 2. August 1913. Nr. 179. Beilage. Schirerrrr=Zei.....3 Amtliches Kreisblalt. Politische Wochenschau. Der unruhvolle Sommer 1913 hat seinen Höhepunkt überschritten; mit dem August geht es dem Herbste entgegen, der langsam und allmählich von dem Terrain Besitz ergreift. Die Roggenernte ist zum größten Teile eingebracht. Hat sie auch unter der Ungunst des Wetters gerade noch während ihrer Einbringung gelitten, so ist sie im ganzen doch befriedigend ausgefallen. Die Kartoffeln, die den Juliregen gut gebrauchen konnten, versprechen eine erfreuliche Entwicklung, wenn jetzt das Wetter, wie es den Anschein hat, beständiger“ wird. Für die Jugend Berlins tritt die beständigere Witterung just mit dem Wiederbeginn des Unterrichts ein, während sich die Schüler und Schülerinnen der anderen Landesteile, in denen die großen Ferien teils am 15. Juli, teils am 1. August begannen, voraussichtlich schönen ters erfreuen werden. Der große Reiseverkehr beginnt abzuebben; obgleich die Nachsaison, die von vielen bevorzugt wird, noch zahlreiche Sommergäste an den Erholungsstälten auf dem Lanige, in den Bergen und an der See vereinigt. Schließlich kehren sie jedoch alle wieder zurück an die gewohnte Heim= und Arbeitsstätte und erklären einstimmig, es zu Hause doch am schönsten ist. Der Kaiser kehrt um die Mitte der neuen Woche von seiner Nordlandreise wieder heim und nimmt bei Swinemünde Flottenübungen vor. Wie immer, so wird sich auch diesmal der Reichskanzler alsbald nach Swinemünde begeben, um dort seinem kaiserlichen Herrn Vortrag über die Ereignisse während der jüngsten vier Wochen zu halten. Wiederholt schon hatte der Swinemünder Kanzlervortrag wichtige Entscheidungen auf dem Gebiete der inneren Politik und namentlich Ministerwechsel zur Folge. In diesem Jahre wird dergleichen nicht erwartet. Der Wechsel im preußischen Kriegsministerium fand kurz vor dem Antritt der Nordlandreise statt. Von einer Amtsmüdigkeit des Reichskanzlers oder eines der Staatssekretäre oder preußischen Minister ist nichts bekannt. Nach dieser Richtung hin sind Ueberraschungen nicht zu erwarten. Auch sonst bewegt sich die innere Politik des Reiches in festen Gleisen. Geräuschlos wie immer wird an der Aufstellung des Etats und den sonstigen Gesetzesvorlagen gearbeitet, die dem Reichstage bei dessen Wiederzusammentritt im November zu unterbreiten sind. Da das hohe Haus aus den beiden voraufgegangenen Sessionsabschnitten noch eine ganze Reihe von Vorlagen mit herübernehmen und zu erledigen haben wird, so ist anzunehmen, daß die Gesetzgebungsmaschine heuer nur langsam arbeitet, und das ist gut so. Eine erfreuliche Erscheinung ist es auch, daß die Einigkeit Europas bisher den zahlreichen und starken Proben auf ihre Festigkeit standgehalten hat. Wie oft sah es im Laufe der verflossenen sieben Monate dieses Jahres so aus, als müßte jeden Augenblick ein Weltbrand ausbrechen. Aber immer hatten sich die gehegten Befürchtungen als grundlos herausgestellt. Damit hat sich das Vertrauen befestigt, daß trotz aller Balkanwirren und sonstigen Ungemachs der Frieden erhalten werden wird. Diese Zuversicht ist besonders noch dadurch gestützt worden, daß der Abschluß eines deutsch=französischen Luftschiffabkommens sich ermöglichen ließ. Dieses Abkommen ist bei loyaler Handhabung seiner Bestimmungen wohl geeignet, im Bedarfsfalle ernste Verdrießlichkeiten und peinliche Störungen des nachbarlichen Verhältnuises zu verhüten, Bürgshasten für die Erhaltung des Weltfriedens sind gerade im Anblick des beginnenden Sinkens der wirtschaftlichen Konjunktur und der um sich greisenden Arbeitslosigkeit wertvoll. Unter dem Schutze des Friedens werden die wirtschaftlichen Schwierigkeiten überwunden werden, während sie bei fortdauernder Kriegssorge oder gar dem Ausbruch eines europäischen Waffenganges die schwersten Krisen nach sich ziehen würden. Rumänien hat dem alten Europa einen guten Dienst geleistet, indem es die Erledigung des Balkanwirrwarrs in seine Hand nahm und die streitenden Parteien in Bukarest zu Friedensverhandlungen vereinigte. Daß die rumänische Regierung die Balkanstaaten zur Vereinbarung eines fünftägigen Waffenstillstandes zu bestimmen vermochte, begründet die Hoffnung, daß sie auch bei der Regelung der übrigen Streitfragen einen maßgebenden Einfluß auf die Kriegführenden ausüben und einen Frieden zustande bringen wird, der den Anforderungen der Gerechtigkeit und der Erhaltung des politischen Gleichgewichts am Balkan entspricht. Die größte, um nicht zu sagen die einzige Sorge bereitet jetzt nur noch das Verhalten der Türkei. Gegenüber den Konstantine peler Ansprüchen hat sich die Einigkeit Europas noch nicht bewährt; aber sie wird hoffentlich auch nicht so in die Brüche gehen, daß eine Kriegsgefahr erwächst. Der Türkei gegenüber teilt England den Standpunkt des Dreibundes, dem sich Rußland und Frankreich wohl oder übel werden anschließen müssen. Gewaltmaßnahmen werden daher gegen die Türkei einstweilen nicht angewendet werden. Die türkische Regierung, die die Militärpartei längst nicht mehr zu meistern vermag, weiß sehr wohl, daß sie einen neuen Balkankrieg für die allernächsten Jahre heraufbeschwört, wenn sie auf der Behauptung Adrianopels beharrt. Diese Erkenntnis und die wohlmeinenden Vorstellungen der Mächte erschließen vielleicht doch noch den Weg zum Ausgleich. Vom Ober bis zum Piccolo, Welch' Geben ohne Ende, Es öffnet jeder erntefroh Zum„Nehmen" beide Hände! S ist Erntezeit in jedem Land, Es winken reiche Gaben. „'S ist Erntezeit!“, sprach Ferdinand, Und wollt' das meiste haben. Als Konstantin und Peter dann Sich schnell von ihm entfernten, Da hielt aufs neu' der Sensenmann Nochmals ein grausig Ernten! Es sah sich schon als Balkanzar Herr Ferdinand umworben, Nun ist dem Armen ganz und gar Das Erntefest verdorben. Es zerrt die böse Nachbarschaft Den Erntekranz hinüber, Sie ziehen mit vereinter Kraft, Da bleibt nicht viel mehr über! Herr Karol auch aus Bukarest Kam frohen Sinn's gegangen, Und lud sich ein zum Erntefest Mit freundlichem Verlangen: „Ich habe zwar nicht mitgesät, Indeß, ich hab's gelitten, Drum möchte ich, eh’ es zu spät, Um meinen Anteil bitten!“ Da richtet sich der kranke Mann Empot von seinem Lager, Und seufzt: Ich bin jetzt übel dran, Mein Ernteteil ist mager.— Adrianopel, kehr' zurück, Das wär' ein Trostbereiter. So träumt vom kargen Ernteglück Der Kranke noch! Ernst Heiter. Ernte! Editha. Roman von Clarissa Lohde. 20 Das Zimmer selbst hatte eine dunkle, ins goldige schimmernde Tapete. Davon hoben sich die grünseidenen Vorhänge, die Wanddekorationen, die zierlichen Stühlchen mit den vergoldeten Lehneu, die auf Tischchen und Konsolen, Eckschränkchen und Simsen stehenden, den Frühling symbolisierenden, in Frühlingsgrün schimmernden Bilder und Bildchen und zahllose zierliche Kleinigkeiten reizend geuug ab. Ellen selbst war in Weiß gekleidet, hier und da mit einer flatternden Schleife auf der Taille und am Gürtel. Ihre feine weiße, mit kostbaren Ringen geschmückte Hand hielt ein kleines in rote Leder mit Goldschnitt gebundenes Buch. es sich angelegt, um von den zahlreichen Berühmtheiten, die in ihrem elterlichen Hause und i# dem der Schwester verkehrten, sich Erinnerungsworte einschreiben zu lassen; ein Heiligtum, in dem sie in stillen Stunden zu blättern pflegte. Auch der neueste Star ihres Kreises, der interessanteste, seit seiner Umwandlung in einen Baron aus altem Ad von besonderem Nimbus umgebene Dichter Benno Müller=Rothenfels fehlte nicht darin. Ihr Finger war an dieser Stelle zwischen die Seiten geschoben. Wieder und wieder hatte sie die wenigen, aber mit einer ungemein klaren, kräftigen Handschrift niedergeschriebenen Zeilen gelesen: „Wie sich Schönheit des Körpers zu der der Seele verhalte? Jene ist Gunst der Natur, diese ist eignes Verens, Götern bei Wohicdem Sterblichen, dem vogeze peschzieden, Was jedes Auge ersteut, was, aher Herzen beSie überlegte, ob diesen etwas unpoetisch gebaltenen Worten doch wohl ein tieferer Sinn unNun deckt die Lande weit und breit Ein reicher Sommersegen, Allüberall ist Erntezeit, Es herrscht ein fleißig Regen. Noch gilt die Regel früh und spät, Die wir schon zeitig lernten, Und diese lautet: Wie man sät, So wird man schließlich ernten! Und wie der Landmann auf dem Feld Erharrt den Erntesegen, So blickt noch mancher auf der Welt Der Ernte froh entgegen. Und bringt des Sommers Hervlichkeit Die teuren Badereisen. Hat mancher Grund, die Reisezeit Als Erntezeit zu preisen. Die da in einem Badeort Nur von den Fremden leben, Seh'n ein, daß„nehmen“ immerfort Viel weiter bringt als„geben“. Es sitzt im kleinsten Kämmerlein Ein fremder Gast als Mieter, Der Eigentümer schränkt sich ein Und auf den Boden zieht er! Es rechnet auch der Hotelier Auf reichen Erntesegen; „Einnehmend“, kommt auch der Portier den Telecten glegen: terzulegen wäre. Hatte Ellen bisher es sich noch nicht ganz klar gemacht, ob es nur das Interesse für das Genie oder wirklich Liebe sei, was sie zu Bruno hinzog, so faßte sie es jetzt als entschiedenes Ziel ins Auge, ihn sich zum Gatten zu gewinnen. Von jeher hatte sie dafür geschwärmt, dereinst ein altes Wappen führen zu können. Freilich, wenn es nicht anders gegangen wäre, hätte sie sich auch mit einem berühmten Namen begnügt, wie es ja auch ihr und ihrer Eltern Streben war, Berühmtheiten in ihrem Salon um sich zu sammeln; nun aber, da sich dieses beides durch einen so seltsamen Zufall vereinigen ließ, Genie und vornehmer Stand, gab es kein Schwanken mehr.„Ehe die Wintersaison beginnt,“ hatte sie in einer traulichen Stunde Westfalen und Rheinland * Dortmund, 1. Aug.(Ein schreckliches Malheur) passierte gestern nachmittag dem kleinen 5jährigen Sohn Erich des Bergmanns wohnhaft in der Enscheder Straße. Der Junge hatte sich einen etwa 20 Ztm. langen Stock aus einem Brett zurechtgeschnitzt. Diesen Stock steckte er sich in den Mund und lief damit im schnellen Tempo auf der Straße hin und her. Plötzlich stolperte er aber und fiel direkt aufs Gesicht, so daß der Stock quer durch den Hals gedrückt wurde und hinten neben dem Halswirbel wieder herauskam. Man versuchte sofort mit einer Zange den Stock wieder herauszuziehen. Dieser saß aber derart fest, daß er nicht zu bewegen war. Der Junge wurde nun sofort in das Brüder=Krankenhaus gebracht, wo es den Aerzten gelang, den Stock zu entfernen. * Fredeburg, 1. August.(Bau=Unglück.) In Dorlar bei Fredeburg stürzte beim Neubau der katholischen Kirche ein Gewölbebogen ein. Vier Arbeiter stürzten ab. Zwei, darunter der Polier, waren sofort tot; die beiden anderen wurden schwer verletzt. * Paderborn, 1. August.(Zu den Hitzschlägen auf der Senne.) Aus dem Sennelager hatte der„Vorwärts“ gemeldet, daß dort infolge großer Hitze bei den Uebungen, an welchen neben einer Reserve=Artillerie=Abteilung auch das 56. und 57. Infanterie=Regiment teilnahmen, plötzlich etwa 50 Mann ermattet zusammensanken. Während die meisten sich bald erholten, starben 2 Resewisten an Hitzschlag. Einer von ihnen war verheiratet, und hinterläßt fünf kleine Kinder. Nach Erkundigungen an zuverlässiger Stelle sind, laut „Voss. Ztg., die Tatsachen folgende: Am Montag, 14. Juli, war nach vorangegangenem regnerischen und kühlem Wetter plötzlich drückende Hitze eingetreten. Die Regimenter 56 und 57 legten an diesem Tage insgesamt 28 Kilometer mit leeren Tornistern zurück. Vom Regiment 57 erlitten 14 Mann, darunter 10 Reservisten, Ohnmachtsanfälle. Mit Ausnahme eines später verstorbenen Neservisten waren alle am folgenden Tage wieder dienstfähig. Bei dem Regiment 56 ist an diesem Tage überhaupt kein Ohnmachtsanfall vorgekommen. Nur bei 8 Reservisten wurde Unwohlsein, Seitenstechen, Herzklopfen oder wunde Füße festgestellt. Alle acht Mann haben am nächsten Tage wieder Dienst getan. * Paderborn, 1. August.(Vom Blitz getötet.) Die Tochter des Bahnwärters Breken in Schwaney wurde vom Blitz getroffen und getötet. Ein anderes Mädchen und ein Knabe, die sich mit der Getöteten während des Gewitters auf freiem Felde aufhielten, kamen nach kurzer Betäubung wieder zu sich. * Münster, 1. Aug.(Der Martinikirch= turm), der am 19. November 1911 durch einen Brand zerstört wurde, geht allmählich seiner Vollendung entgegen. Der Helm des Turmes ist diesmal mit Kupfer bedeckt und dürfte nach einer Reihe von Jahren in prächtigem Grün leuchten. Die Baukosten betragen etwa 200 000 Mark. Die neuen Glocken sind von wunderbarer Tonfülle und auch das Schlagwerk der Uhr weist einen prächtigen Klang auf. * Siegen, 1. August.(Blutiger Streik bei einer Hochzeit.) Auf einer Hochzeit in Büdenholz wurde in der vergangenen Nacht infolge von Streitigkeiten ein Bursche ins Herz geschossen. Er war sofort tot. Ein anderer wurde lebensgefährlich verletzt. Die beiden Täter wurden verhaftet. 6 * Herne, 1. August.(Auatritt oes Overbürgermeisters..) Oberbürgermeister Dr. Büren, der gegenwärtig in Urlaub weilt, hat schriftlich die Stadtverordnetenversammlung ersucht, spätestens zum 1. Oktober seinen Oberbürgermeisterposten niederlegen zu dürfen und ihn von seinem Vertrage zu entbinden. Ein großindustrielles Unternehmen mit dem Sitz in Berlin hat Dr. Büren die Generaldirektorstelle angeboten. Dr. Büren hat das Angebot bereits angenommen. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwer#e. triumphierend zu ihrer Schwester gesagt,„bin ich Baronin von Rothenfels.“ „Baue nur nicht zu fest darauf,“ war die mahnende Antwort gewesen.„So lange der Herr Baron unser Schützling war, uns seinen aufsteigenden Ruhm verdankte, da war er unser dankbar ergebener Freund. Wie es jetzt wird, da er ein vornehmer Herr geworden, das wird sich erst zeigen. „Du Pessimistin,“ hatte Ellen sie darauf gescholten.„Ein Mann, wie er, mit feinen Grundsätzen, vergißt nicht, was wir an ihm getan. Und sie sollte Recht behalten. Bruno kam nach wie vor und erklärte, trotz der veranderten Verhältnisse seine übernommenen Verpflichtungen gegen die Söhne des Kommerzienrats zu Ende führen und auch seine Stellung am Gymnasium erst mit dem Beginn der großen Ferien aufgeben zu wollen, da vorher schwer ein Ersatz für ihn zu beschaffen sei. Wie pflichtgetreu, wie außerordentlich bescheiden! Welch ein seltener Mensch! Man konnte nicht genug des Lobes über ihn finden, nicht genug ihn mit besonderer Betonung mit seinem neuen Titel„Herr Baron“ anreden. Er aber entzog sich soviel als möglich allen ihm entgegengebrachten Ovationen. Nur bei Ellens Eltern und im Hause des Kommerzienrats Winter verkehrte er, vor wie nach, besonders viel aber bei der Rätin Arnold, wo er fast jeden freien Nachmittag zubrachte. Ellen deutete sich das alles zu ihren Gunsten: denn auch sie war häufiger Gast bei der Rätin, die mit stillem Auge das junge Paar beobachtete, ohne sich jedoch noch klar darüber geworden zu sein, ob sie diese Verbindung wünschen solle oder nicht. Manchmal schienen sie ihr so gar nicht für einander zu passen. Ellen viel zu leicht und oberflächlich, ohne die Tiefe der Empfindung, die eine Natur wie Bruno bedurfte, um glücklich zu sein. Aber sie schien ihn zu lieben; das bisher so flatterhafte, hin= und herschwankende, vielbegehrte Mädchen hatte sich, das war nicht zu verkennen, durch seinen Einfluß ganz verwandelt. Sie konnte jetzt still auf ihrem Platze sitzen und mit Aufmerksamkeit ernsten Gesprächen zuhören, ohne die von ihr beliebten Paradoxen hineinzuwerfen, wie es früher ihre Art gewesen. Immerhin, die Rätin vermochte einen Zweifel nicht zu unterdrücken, ob sie für Bruno die richtige Lebensgefährtin sein würde! Der Juli hatte schon begonnen, Ellen war noch immer nicht wie in anderen Jahren mit den Eltern auf Reisen gegangen; weilte Bruno doch auch noch in Berlin. Im Hause der Schwester hatte er zwar schon seinen Schülern die letzte Stunde gegeben, doch noch hatte er sich nicht von ihr und ihren Eltern verabschiedet. Daß er die heißen Monate auf dem ererbten Gute Schönwalde zubringen werde, davon hatte er oft gesprochen und dabei zugleich in Aussicht gestellt, der Familie ihrer Schwester und ihr vor ihrer Reise in die Sommerfrische noch den neuen Besitz zu zeigen. Auf diese Einladung wartete sie nun. Hegte sie doch die stille Hoffnung, Bruno, wenn sie dort gewesen, noch zu bewegen, mit ihr und den Eltern ins Bad zu gehen, vielleicht schon als seine Braut. Aber Ellen war nicht gewöhnt, auf die Erfüllung eines Wunsches lange zu warten, und so fühlte sie in der Tat einige Ungeduld, ihr Ziel zu erreichen. Sollte es ihr nicht gelingen? Sie mochte nicht daran denken; das wäre eine zu arge Demütigung für die Vielumworbene gewesen.„„ Ein Klopfen an der Tur storte sie in ihrem Sinnen. Die Jungfer kam, das gnädige Fräulein in den Salon zu bitten: Herr Baron von Rothenfels wünsche seine Aufwartung zu machen. Ellen konnte nicht verhindern, daß bei der Neunung diees Namens das Blut in ihre Wangen schoß; dennoch bezwang sie sich und antwortete gelassen:„Ich werde sofort kommen.“ Das Mädchen zog sich zurück. Ellen trat vor den Spiegel, sie ordnete die etwas in Verwirrung geratenen Löckchen über der Stirn, dann ging sie, mit einem feinen, französischen Puder die aufgestiegene Röte zu mildern. Bruno saß währenddessen im Salon, Frau Hiller, der Mutter Ellens gegenüber, einer etwas korpuleuten, in starre Seide gekleidete, gutmütig blickenden Dame, die aber zu Ellens Aerger trotz der Pariser Toilette es nie dazu bringen konnte, vornehm auszusehen. Alles an ihr war gewöhnlich, das runde Gesicht, die kleinen dunklen Augen; selbst das vom Friseur kunstvoll geordnete noch dunkle Haar vermochte in dem Eindruck ihrer Erscheinung nichts zu ändern. Sie sprach mit einer hellen, etwas kreischenden Stimme, war ungemein zuvorkommend und liebenswürdig und unterließ es nie, sobald sie mit Bruno zusammenkam, ihm etwas Schmeichelhaftes über seine poetischen Schöpfungen zu saHerr Hiller war nicht anwesend. Bruno sah schon etwas ungeduldig nach der Tür, durch die Ellen eintreten mußte, denn er wußte bald nicht mehr, was er mit der guten, einen Schwall von zuvorkommenden Redensarten über ihn ergießenden Dame sprechen sollte. Da ging die Tur auf, und von dem hereinflutenden Licht umflossen, erschien Ellens nicht große, ungemein zierliche Gestalt, der das weiße, sie leicht umfließende Gewand etwas Elfenhaftes verlieh. Ein Strahl der Bewunderung leuchtete in den Augen des für alles Schöne empfänglichen jungen Mannes auf. Seite 4. Schweiter Zeitung Amtliches Kreisblatt. Samstag, den 2 August 1913. Nr. 179. Ist und bleibt Man verlange ausdrücklich MAGGls Würze und achle auf die Schutzmarke. MAGGI“ DUFZS&ap Sowohl in Feinheit des Geschmacks, als auch in Ausglebigkeit und Billigkeit steht sie unerreicht da. Vortellhaftester Bezug in grossen plomblert. Flaschen. Die evangel. Gemeinden der Stadt Schweite seiern ihr diesjähriges 4936 Missions=Fest am Sonntag, den 3. August durch Festgotlesdienst in der großen Kirche 9½ Uhr vormittags. Festpredigt: Pastor Ohl aus Langenberg. Nachversammlungnachm. 3½ Uhr im Schühzenhof. Kaffeekarten zum Preise von 60 Pf. sind zu haben bei den Pfarrern, den Konfirmanden und an der Kasse. ist zuchr als Leise D. R. P. 216 828 u. 246880 E. W. Z. 168 844 sie ist das ideale Desintiziens des Haushalts, 5032 denn durch ihre starke, eigenartige Desinfektionskraft verhütet sie d. Uebertrag. ansteck. Krankheiten durch d. Hände. Auch leistet sie zur Wundbehandl.u Desinfektion aller Körperteile u. Gegen stände, die mit infektlösen Stellen in Berührung gekommen sind, unschätzbare Dienste. Providol Seife sollte deshalb in keinem Haushalt fehlen! Preis: Normalstück 0.80, Probestück 0.50MM in Apoth., Drog u. Parfüm Bad Konigsborn bei Unna. Sonntag, den 3. August 1913: Grosses Extra-Doppel-Konzert ausgeführt von der Kurkapelle unter Leitung des Herrn Musikdirektors F. Guth und dem Künstler-Waldhorn. Quartett nebst Piston-Virtuosen von der Königlichen Kapelle In Hannover(den Königlichen Kammermusikern Herren Klöpfel, Kellner, Wider, Unger und L.Täubig). Beginn aes Konzerts nachmittags 4 Uhr: Ende gegen 8½ Uhr abends. Eintritt für die Person 75 Pig. Von 11½ bis 12½ Uhr: Eintrittskarten zur Matinée haben auch zum Nachmittags-Konzert Gültigkeit. 25 Die Badeverwaltung. JugerSchägen=Verein Schwerieiheide. I. Sompagnie Sonntag, den 3. ds. Mis. 6 Uhr findet beim Wirt Heinr. Schäfer ein Appell statt. 5046 Der Hauptmann. licher. Die für den Neubau des Rathauses hier erfordern Ammerat deiten sollen in einem Lose vergeben werden. Zeignungen, A gebotsformulare und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamie während der Dienststunden zur Einsicht offen. ebotsformulare mit Bedingungen können von dort vom 6. August ds. Is. ab zum Preise von 200 Mk. bezogen werden. Verschlossene und mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote sind bis Donnerstag, den 14. August d. J., vormittags 11 Uhr dem Stadtbauamt einzureichen. 5043 Schwerke, den 1. August 1913. Der Magistrat: Rohrmann. Bekanntmachung. Die Arbeiten und Lieserungen zor Errichtung eines Abortes bei der Schule zu Eichholz sollen mindestfordernd vergeben werden. Verschlossene Offerten mit der Aufschrift„Abortbau Eichholz“ sind bis 10. August er. nach hier einzureichen. Die Bauunterlagen können hierselbst während der Bürostunden eingesehen werden. Westhofen, den 29. Juli 1913. 5045 Der Amtmann: v. Daniels. empfichlt in reicher Auswahl zu bequemen: Bedingungen PIANOSE 1d Flügel in alt bewährter Güle, BACH-PIANOLA PIANOS, d. h. : C75 . Stets Neuheiten in Blusen und KostümRöcken in grösster Auswahl. Gebr. Stein, Schwerte. Orig. franz. Bordeaux garantiert rein, pro Flasche au d. Haus 1.10 Mk., im Aus. schank per Glas 20 Pfg. Franz. Cognac, Reines Weindestillat, pro Fl. 10.— und 8 Mk. empfiehlt Carl Raffin, Gasthos zu Helle. Telefon 251. Zur Reisezeit empfehle mein reichhaltiges Lager in Coupee-Koffer Glvzusst: Reisetaschen apan. Körbe sehr billig Rucksäcke Preist und sontige Reiseartikel Ausrüstungsgegenstände für Pfadfinder vorrätig. Spezial Geschäft Otto Schriewer Telefon 258 Tapeten! Naturell-Tapeten von 10 Pig ar Gold-Tapeten von 20 Pfg ar in den schönsten und neuesten Mustern. Man verlange kosten frei Musterduch Nr. 794. Gebrüder Ziegler, Lüneburg. 891 BACH-Pianos mit eingebautem Klavierspielapparat, Pianolas mit Themodist und Metrostyle, sowie Harmoniums.— Bei Kauf, Miete, Umtausch, Reparatur oder Stimmung wende man sich an die mehr als hundertjährige Erfahrung des durch vier Generationen bestehenden Hauses IBACH. Neuheit: Transponierflügel Pat. F. v. Kraus lbach. RUD. TDHUTT SOHIN, gegr. 1794 BARMEN, gegr. 1794 GummiSchläuche, Scheiben, Platten u. Ringe sowie Verpackungen und Putzwolle für Maschinen etc. Wringmaschinenwalzen sowie alle technischen Artikel liefert billigst 422 ab Lager Herm. Duhme ir. Hagenerstrasse 18. I. Palhé=Journal. 2. Kleinge verbe in Havanna(Cuba). Interessante Naturaufnahme. 3 Fritz den ist ein Diplomak. Humoreske. 4. Lehmann als Gesellschaitsdame. Komödie. 5. Die reisenden Musikanten. Humoreske. Drei. hervorragende Schlager: Der Weg des Verirrten.“ Robert von Palma füyrt ein Leben der Freuden und Vergnügungen. Nach dem Tode seiner Frau tritt er sein zartes Töchterchen gegen eine Abfindungssumme von 100000 Mark an seine Schwiegermutter ab. Er huldigt nun den Freuden des Lebens weiter Großmutter und Enkelin führen ein glückliches Dasein. Nach 12 Jahren verlobt sich Gerda mit ihrem Vetter Heinrich Robert ist von Stufe zu Slufe gesunken. Zuletzt blüht ihm noch das Glück des Familienlebens, als Großmutter und Enkelin ihn verzeihend bei sich aufnehmen. Großes, spannendes Drama. 2 Akte “:„Das Geschick eines Königs. Jakob 1, dieser mit großer Intelligenz begabte König Schottlands, war für sein Land und seine Zeit sehr bedeutend. Sein Volk liebte ihn, aber unter dem Adel hatte er gefährliche Feinde Das Königspaar reist nach dem Dominikanerkloster von Perth. Die Hexe Tigella bittet den König dringend, die Reise aufzugeben, da ihn in Perth ein tragisches Ende erwarte. Der König nimmt die Prophezeihung nicht ernst und setzt seine Reise fort Seine Feinde haben ihre Vorbereitungen getroffen und trotz des Heldenmutes des Königs ereilt ihn das ihm prophezeite Schicksal.— Ergreifende Schilderung eines der traurigsten Ereignisse aus der Geschichte Schottlands. 2 Akte. 8.„Die dreihunderljährige Regierung der Dynastie Romanow. In diesem höchst interessanten, historisch getreu wieder gegebenen Bilde werden die bedeutendsten Momente der 300jährig. Regierung der Romanow=Dynastie zusammengefaßl. Wir sehen die Polen das Kloster Troiza belagern, den Aufruf Minins an seine Landsleute, die Wahl Michaels Fiedrowitsch Romanow zum Oberhaupt der Russen, dessen Regierung eine segensreiche war. Dann folgen Alexis Peter der Große, die Kaiserin Elisabeth, Katharina II, Zar Alexander I. und II. und Nikolaus II., der 189 Kaiser wurde.— Großes historisches Schauspiel, dargestellt unter Mitwirkung der kaiserl. russischen Armee. 2 Akte. 9. Ti, erhrallen. Komödie. Wewers OttoMarx’s S Mark-Korsett ist das beste. Hamburger Engros-Lage. Schwerte, Ostenstrasse 20. Beamten-Vereinigung. Sonntag, 3. Aug. d. J. abends 8 Uhr im Quadbeckschen Saale S „Ueber eine wirischattliche Frage.“ Die Mitglieder und besonders ihre Damen sind dazu freundlichst eingeladen. 4883 Der Vorstand. Ner Makulaturpapier empfiehlt billigst Carl Braus, Schwerte(Ruhr) Lambrecht’s Original Lain Polymeter und Weltertelegraphen geben auf die denkbar einfachste Weise das Wetter an Man verlange Gratisdrucksache Nr. 163. Lambrecht’s Polymeter, Hygrometer, Wettertelegraphen. Normal- Quecksilberbarometer. Psychrometer, Taupunktzeiger, Thermometrographen, Thermometer, Höhenmesser, Kompasse, Pedometer. Regenund Schneemesser, Atmometer, Sonnenschein-Autographen, Registrier-Baro-, Hygro- und Thermometer und Perspektive sind unübertroffen. Wilb. Lambrecht, Göttingen Inhader des Ordens für Kunst und Wissenschaft. Prämiiert mit höchsten Preisen auf sämtlichen beschickten Ausstellungen. Letzte Auszeichnung. Goldene Medaille: Intern. Hygiene-Ausstellung Dresden 1911 Nur mit dem Namen Lambrecht versehene Instrumente sind wirklich Originale. Man verlange Broschüre: Einführung In die Wetterkunde von Professor Hartl Mk. 1.—. Verlag von Wilh. Lambrecht. 131 und mit Klangsteg D. R. O. M. 458403 Kgl. Preuß. Staatsmedaille und viele andere hohe Auszeichnungen. — Jahresverkauf über 1000 Instrumente.— Lieferung direkt an Privete auch geg Raten v. mona tl. 20 M an. Sendung franko zur Probe. Katalog gratis. unius Hot-Piane- u. Hagen I. W. HOIN& J UGO Fügel-Fabrik 2. Fabrik: Berlin 8. 42. Alteste und größte Pianofabrik des westfäl. Industriebezirks. E## Pergasalin das beste Pergamentpapier " mit wirklichem Salicgigehalt Reie 25.38 S empflehlt Carl Treg. Ausnahme=Angeboi in neuen roten Beiten ½ schläfig von echt rot dicht. Daunenköper, je Oberbeit, Unterbett u. 2 Kissen, mit 20 Pfd neuen Halbdaunen gefüllt zus. nur Alk. 30—. Dass Gebelt mit Daunen=Deckbett nur Mk. 35.—. Herrschaftliches Daunenbett nur Mk 40—.„Reklame=Betten“ nur Mk 51.—. 2schläfig jedes Gebett Mk. 5.— mehr. Verpackung frei Garantie: Umtausch. Viele Dankschreiben Bettenu. Möbelkatalog vers. frei. 10000 Betten schon verk. Bitte sof. bestell. Biller& Co., Vellenfabrik. Jena 54 Unterm Markt. Peruro Carf Hühl u a. Cigarren- und Cigarellen- Vertrieb erstes u. ältestes Geschäft dieser Art am Platze. Sekt, Liköre, Steinhäger: Urquell, Doppelkorn,: Underberg-Albrecht, Rum Arac, Cognac etc. etc. .. Zentrale für Wiederverkäufer. Cieneeeaeeeeececehsche eeeeeee C * Reparaturen an Regenshirmen in eigener Werkstatt auch an solchen, welche nicht von mir gekauft prompt und billig. Auf jede Reparatur kann gewartet werden sind Bernhard Feit Hüsingstrasse 23. 545 Fernrut 221. * 63 KIRTRTRREE Sag " S 2 S GS 5. S 2 S S.ETS S funden, die, gelernte Schwester, es vorzüglich verstand, mit der eigensinnigen Kranken fertig zu werden. Auch sie wurde hundertmal am Tage aufgefordert, fortzugehen und ja nicht wiederzukommen, auch sie konnte der Kranken nichts recht machen und wurde von ihr mit der Kohlenschaufel bedroht. Aber, das alternde chen tat unbeirrt seine Pflicht und Versuchte im wieder, durch sanftes Zureden den Widerstand der Kranten zu beseitigen. Allmählich gelang es ihr. Da kam ein neuer Schlag für die alte Frau. Ihre schöne, behagliche Wohnung, von deren Fenstern sie den ganzen Markt überblicken und an dem bewegten Leben der Menschen sich ergötzen konnte, wurde ihr gekündigt. Vierzig Jahre hatte sie darin gewohnt und war wie verwachsen mit den Räumen. Nun mußte sie ausziehen und, da die Auswahl an Wohnungen in der kleinen Stadt gering war, eine düstere Etage in enger Run ging das Leiden erst recht an. Sie konnte sich an die fremden Räume nicht gewöhnen und langweilte sich tödlich. Die gegenüberliegenden Häuser nahmen ihr Luft und Sonne weg und wollten sie schier erdrücken. Lamentierend lief sie von Zimmer zu Zimmer, verlangte unsstergrlich ammerpöstes= Weinen aus werden", um dann stets in jammervolles Weinen auszubrechen, wenn ihr nicht gewillfahrt wurde. Es war ein trostloser Zustand, der nach des Arztes bei dem körperlichen Gesundheitszustande, dem guten Appetit und festen Schlafe der alten Frau noch Jahre andauern konnte... 6us5 Jul, Erben wollten fast vergehen vor ungevatt. alle brauchten Geld. Der eine wollte bauen, der andere das Geschäft vergrößern, des dritten Sohn sollte studieren, eines anderen Tochter zur Sängerin ausgebildet werden. Aber alle Hände waren gebunden, denn das zu erwerbende Vermögen durfte nicht angerührt werden, nicht einmal der Ueberschuß an Zinsen. ! Der Zins wurde wieder zum Kapital geschlagen. Niemand hatte Nutzen oder Freude von dem Gelde. Die Verwalter am wenigsten. Sie wurden mit mißtrauische ! Augen scharf beobachtet. Der am Orte lebende älteste Sohn hatte die Geldschatulle, der älteste Schwiegersohn, der Gerichtsbeamter in einer Nachbarstadt war, die Schlüssel dazu in Verwahrung. (Fortsetzung folgt.) Delt und Zeit. 8 Ein Arzt, der sich selbst operiert. Durch ein verwegenes Experiment machte der Chefarzt und erste Chirurg des städtischen Krankenhauses von San Franzisco, Dr. Bertram Alden, in Amerika kürzlich viel von sich reden: er hat nämlich den Versuch unternommen, an sich selbst eine Blinddarmoperation auszuführen, und hätte die Operation auch ganz zu Ende geführt, wenn seine Freunde nicht eingegriffen und ihn daran verhindert hätten. Dr. Alden behauptet, mit diesem chirurgischen Wagnis bewiesen zu haben, daß die Rückenmarksanästhesie, deren er sich bediente, die Sinne keineswegs abstumpft, und daß ein geschickter und kaltblütiger Chirurg sich selbst operieren kann. Das Experiment fand in Gegenwart von zwei Kollegen des Chirurgen statt; Dr. Thomas O'Connor und Dr. Mardis wohnten dem Vorgange bei. Dr. Alden begann die Operation und hatte sie nahezu vollendet, als Dr. Mardis eine Komplikation befürchtete und erklärte, er würde das Zimmer verlassen, wenn Dr. Alden von der Fortsetzung seines Versuches nicht ablasse. „Ich hätte die Operation vollkommen allein zu Ende geführt,“ äußerte sich Dr. Alden.„Ich injizierte mir das Anästhetikum selbst und machte auch ohne Schwierigkeiten die ersten Schnitte. Ich hatte den Blinddarm bereits freigelegt und wollte nun das entzündete Organ entfernen. Wenn die anderen Aerzte nicht die Möglichkeit einer sicherheit der Hand gefürchtet hätten, würde ich die Operation auch zu Ende geführt haben. Aber die Kollegen befahlen mir, innezuhalten und drohten, das Zimmer zu verlassen, falls ich auf meinem Vorhaben bestände.“ In Neuyorker Aerztekreisen behandelte man die Angelegenheit mit einem Achselzucken und behauptet recht zutreffend, diese Selbstoperation und ihre Publikation beweise nur Sinn für eine ziemlich vulgäre Reklame. Die Ameisen im Salon. Das berühmte Puezzlespiel, das noch vor wenigen Monaten den schönen Pariserinnen die Mußestunden verkürzte, ist in den Abgrund der Vergessenheit versunken; die eleganten Damen, die mit einer wahren Leidenschaft Stunden damit verbringen konnten, die kleiner Steine zu Figuren zusammenzusetzen, sind jetzt rettungslos der Anziehungskraft einer neuen Modelaune erlegen. Wenn man in Paris den Salon einer schönen Frau betritt, so wi man die Dame in acht von zehn Fällen vor einem kleinen Glaskasten sitzen sehen, in dem es eifrig kribbelt und krabbelt das ist der Ameisenhaufen, mit dem sich heute jede Fra von Welt beschäftigen muß. Woher diese seltsame Laune so plötzlich gekommen ist, wird man wohl nie ergründen, aber sie ist da, sie beherrscht ganz Paris, jede ihren Ameisenhaufen haben. In letzter Zeit sind die geistreichen Schriften des berühmten Entomologen I. H. Fabre in den Salons sehr populär geworden, und das mag vielleicht eine Erklärung für das plötzliche Auftauchen dieser seltsamen Sitte sein. In dem kleinen Glaskasten ist ein richtiges Nest lebender Ameisen beisammen, mit Eiern und unzähligen Insekten, und man starrt stundenlang auf die fleißigen, kleinen Tierchen, die da unermüdlich am Werke sind, ihren Bau zu vergrößern und in Ordnung zu halten. Natürlich ist es bereits zu Wettkämpfen zwischen den Ameisenbesitzerinnen gekommen, man vergleicht die Bautätigkeit der eigenen Ameisen mit denen der Nachbarin, es bilden sich Parteien, von denen die eine diese Ameisenart ur dere jene für die fleißigere und tüchtigere hält, kurz, die Ameisen tragen mancherlei Kurzweil und Anregung in den Salon. Aber einstweilen genießen die Pariserinnen das Schauspiel der fleißigen Tierchen nur als ein reizvolle Phänomen; der sonst so rege Nachahmungstrieb der Modedamen scheint vor den Ameisen leider zu versggen„Sie haben jedenfalls aus dem Bibelwort:„Gehe hin, vu Gullet, zur Ameise und lerne von ihr" noch keine Nutzanwendung gezogen. ele Humor. Sparsam.„Nun, Heinrich, trinken Sie noch ein Glas auf meine Kosten,“ sagte ein Herr, als er die Bai betrat, wo sein Portier gerade einen Schnaps binuntergoß. „Nee, nee, Herr," erwiderte der biedere Kuur des Hauses,„ick habe jenuch; allzuville trinken is nich jut; aber Se können ja den bezahlen, den ick eben jetrunken habe.“ 11 Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde O 45. Jahrgang O Grites und älteltes Cagesorgan des Kreiles. O Haupt-Annoncenblatt 55 Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 179. Samstag, 2. August 1913 „ Turreel 59755: Roman von Louis Cracy. (39. Fortsetzung.) unächst müssen wir natürlich ihre Familie kennen lernen und——“ „Zum Henker mit ihrer Familie! Bist du denn ganz von Gott verlassen, Kurt, daß du hier stehen und solchen heillosen, höllischen Unsinn schwarten S tannstr“ ,.. gt doch woh „Ruhe, lieber Papa! Es geh. roch wohl nicht an, „Ruhe, lieber Pava: Es geh. dech wohl nicht in solchem Ton von Mister Pendleton zu sprechen, dem niemand in den Vereinigten Staaten seine Hochachtung versagt. Ohne im übrigen irgendwelche Vergleiche anzustellen, glaube ich doch sagen zu dürfen, daß seine gesellschaftliche Stellung drüben in dem republikanischen Gemeinwesen nicht hinter der deinigen hier in Deutschland zurücksteht. Was aber seine Tochter Sylvia betrifft, so scheint sie mir bedeutend besser geeignet, eine Grafenkrone zu tragen, als sehr viele hochgeborene junge Damen meiner Bekanntschaft.“ Eraf Hoiningen lachte spöttisch. „Das sind die von Frau von Riedberg erteilten Referenzen und Auskünfte— nicht wahr? Wahrhaftig, die würdige Dame scheint den Mund recht voll genommen zu haben, als sich's darum handelte, einen Hoiningen für ihren Schützling einzufangen.“ „Würde es uns nicht vielleicht schneller und angenehmer zum Ziele führen, wenn ich dir im Zusammenhang alles erzählen dürfte, was sich während der letzten Tage ereignet hat?“ „Zu welchem Zweck? Ich habe die ganze Geschichte schon bis zum Ueberdruß gehört, und zwar aus den verschiedensten Quellen. Von der Gräfin Herta, von deinem Hasenkamp, von dem Vicomte de Marigny. Und was die Personalien wie die Lebensgeschichte der famosen Frau von Riedberg betrifft, so hat deine liebe Tante mich auch nicht mit der allerkleinsten widerwärtigen Einzelheit verschont. Ich muß dir sagen, Kurt, daß ich ehrlich erstaunt bin, wie sich ein Mann von deinem Alter und deinem gesunden Menschenverstand so gröblich mystifizieren lassen konnte. Ich will dir ja gern glauben, daß du aus gutem Herzen oder vielleicht ein wenig in jugendlichem Uebermut gehandelt hast, als du auf die Idee kamst, den Platz eines gewöhnlichen Chauffeurs einzunehmen, und daraus würde ich dir in der Erinnerung an gewisse lustige Vorkommnisse aus meiner eigenen Jugendzeit nicht einmal einen ernstlichen Vorwurf machen. Aber sich dann von einer solchen Kreatur ins Garn locken zu lassen wie es diese mit allen Hunden gehetzte und mit allen Wassern (Nachdruck verboten.) gewaschene Frau von Riedberg ist, nein, das geht über mein Fassungsvermögen hinaus.“ „Ich gebe dir die Versicherung, Papa, daß die genannte Dame nicht den geringsten Anspruch hat, sich als die Vermittlerin meiner Heirat zu betrachten.“ „Die Vermittlerin deiner Heirat— nein, solchen Erfolges wird sie sich allerdings nicht zu rühmen haben. Dafüir willich schon sorgen.“ ganz gerecht, liebe„Behandelst du mich wirklich ganz gerecht, neder Papa? Wie du mir soeben selbst sagtest, hast du deine Informationen nicht eben aus den lautersten Quellen. Denn du wirst nicht verlangen, daß ich die Gräfin Herta, die keiner von uns beiden jemals in seinem Hause empfangen würde, noch den sogenannten Vicomte de Marigny, einen unzweifelhaften Glücksjäger, als solche betrachte. Den braven Hasenkamp lasse ich außer Betracht. Denn ich zweisle nicht, daß er dir die volle Wahrheit erzählt hat, soweit er eben dazu imstande war; aber——“.„„„ „Da wir gerade von ihm teven, siel Graf Hoiningen ein,„wo befindet sich dieser Mensch jetzt?“ „Irgendwo in der Nähe von Stuttgart, wie ich vermute.“ 40ass4 „Da hast ihn aus dem Dienst entlassen?“ „Nein. Warum sollte ich?“ „Weil ich es wünsche.f—6 g. „Warum bist du heute so unvernunsug, Papa? „Unvernünftig? Sehr liebenswürdig, das muß wahr sein. Ich denke, wenn einer von uns diesen Vorwurf mit einigem Recht gegen den anderen erheben darf, so bist du es gewiß nicht. Unvernünftig! Bin ich etwa im Lande herumkutschiert mit einer——“ „Halt!“ unterbrach Kurt Dietrich mit Festigkeit. „Du gehst zu weit. Und ich sehe, daß es gefährlch sein würde, diese Konversation in der nämlichen Tonart weiterzuführen. Ich bitte dich, Papa, dein Urteil und deine Meinungsäußerungen aufzuschieben, bis du Miß Pendleton und ihren Vater persönlich kennen gelernt haben wirst.“ „Was niemals geschehen wird. Ich will nichts mit diesen Leuten zu schaffen haben, und ich verweigere es auf das entschiedenste, sie zu sehen.“ „Damit erledigt sich für den Augenblick ohnehin jede weitere Auseinandersetzung,“ sagte Kurt ruhig, indem er sich zugleich zum Gehen wandte. Aber Graf Hoiningen hielt ihn zurück. Daß sein Sohn in bezug auf unbeugsame Festigkeit des Charakters ein echter Sproß seiner alten Familie war, hatte er schon wiederholt zu erfahren Gelegenheit gehabt, und er hatte S 8 95 6 S 5D · S S g— 8 5 8 R g Smp B G 5 10 S 8 5 5 S 5 5 SO durchaus nicht den Wunsch, die Dinge bis zum äußersten zu treiben. „Was heißt das, Kurt?“ sagte er in merklich milderem Tone.„Ich denke doch, daß wir über diese Sache reden können, ohne daß es deshalb zu Unfreundlichkeiten kommen müßte. Wenn ich aufgeregt bin, so bin ich's doch nur aus väterlicher Sorge um dich. Deine ganze Zukunft ist es, die hier auf dem Spiel steht— ganz abgesehen von der Rücksicht auf die Traditionen unseres Hauses.“ „Ich verstehe das vollkommen, lieber Papa, und eben weil ich die Verehrungswürdigkeit deiner Beweggründe kenne, möchte ich alles vermeiden, was auch nur entfernt den Schein' eines Streites zwischen dir und mir haben könnte.“ „Aber warum, in aller Welt, sollen wir nicht gleich jetzt mit der Geschichte zu Ende kommen. Deine Tante wird in einigen Stunden hier sein, und——“ „Wenn du es erlaubst, werde ich meiner Tante ein Briefchen senden, des Inhalts, daß sie nachgerade Unheil genug angerichtet hätte, und daß sie sich hüten solle, bei ihrem heutigen Besuche noch mehr Oel ins Feuer zu gießen. Es müßte denn sein, laß du mir ausdrücklich verbietest, ihr eine soiche Mitteiung zu machen.“ Der alte Graf, schon hinlänglich eingeschüchtert durch die Hetzereien seiner redegewandten Schwester, sing allgemach an, sich auch vor der unerwarteten Entschlossenheit seines Sohnes zu fürchten. „Der Kuckuck hole all dies widerwärtige Hin und Her!" rief er.„Was für einen Zweck soll es denn eigentlich noch haben? Sagtest du mir nicht, daß du mit dieser verrück— mit dieser sonderbaren Automobiltour nun endlich nichts mehr zu schaffen hättest?“ „Du hast mich mißverstanden, Papa! Ich habe Miß Pendleton verlassen aus keinem anderen Grunde, als weil der Maskerade ein Ende gemacht werden mußte. Sie kennt mich bis jetzt nur als den Chauffeur Westenholtz; aber dies Inkognito darf nicht länger aufrechterhalten werden. Die Romantik ist zu Zeiten wunderhübsch, und wir müssen es als ein Glück betrachten, daß sie noch nicht ganz aus unserer nüchternen Welt verschwunden ist. Ueber eine gewisse Grenze aber dürfen wir uns von unseren romantischen Neigungen doch nicht hinweglocken lassen. Wenn Miß Pendleton mich wiedersieht, muß sie wissen, daß ich nicht der Chauffeur Westenholtz, sondern der Graf Hoiningen bin, dessen gesellschaftliche Stellung immerhin angesehen genug ist, um nicht von vornherein jeden Gedanken an eine Heirat auszuschließen.“ Der alte Herr schlug die Hände zusammen. „Immer dasselbe! Was du da sagst— ich soll wirklich glauben, daß es ganz ernsthaft gemeint ist?“ „Ich habe nie in meinem Leben ernsthafter gesprochen. Ich werde nicht geringe Hindernisse überwinden müssen, um ihre Verzeihung für den Betrug zu erlangen, den ich gegen sie verübt. Aber ich hoffe, daß sie nachsichtig sein und die Umstände berücksichtigen wird, die mich ohne alle böse Absicht zu diesem Betrug verführten. Ich tröste mich vorläufig mit der Zuversicht, daß sie darin gerechter und unbesangener urteilen wird, als du es getan hast.“ Graf Hoiningen antwortete nicht sogleich. Er ging ein paarmal auf dem Teppich auf und nieder wie im Nachdenken über einen Entschluß. Dann blieb er mit erzwungener Ruhe vor seinem Sohne stehen. „Kann ich wenigstens sicher sein, Kurt, daß du dich nicht abermals heimlich aus dem Staube machen wirst, um dieser Miß Pendleton aufs neue nachzusetzen?“ „Nein, das wird sicherlich nicht geschehen.“ „Und wann wird sie wieder in Frankfurt sein?“ „Am Sonntag.“ „Vorher also wirst du sie nicht sehen?“ „Schwerlich! Oder vielmehr: ich bin beinahe gewiß, daß ich sie vorher nicht sehen werde. Sie ist gestern abend in Stuttgart mit ihrer mütterlichen Freundin Mistreß Leland zusammengetroffen, und da diese Dame in ihrer Gesellschaft bleiben wird, gibt es keinen Grund für die Vermutung, daß die Tour vor der ins Auge gefaßten Zeit abgebrochen werden könnte.“ „Mistreß Leland? Was für eine Mistreß Leland? Doch nicht die reiche Amerikanerin, die in Paris einen so reizenden Salon hat?“ „Ja, dieselbe. Ihr Erscheinen war einer der Gründe, die mich zu so schneller Rückkehr veranlaßten, denn Mistreß Leland würde sich bei meinem Anblick wahrscheinlich daran erinnert haben, daß wir einander schon einmal begegnet sind.“ „Himmel, welch ein Durcheinander! Tu mir die einzige Liebe, mein Junge, und versprich mir, wenigstens für die nächsten paar Tage keine verhängnisvollen Dummheiten zu begehen. Die Leute haben so viel auf mich eingeredet, daß mir schon ganz wirr im Kopf ist, und daß ich augenblicklich wahrhaftig nicht weiß, was ich tun oder lassen soll. Warum willst du übrigens nicht mit deiner Tante zusammentreffen?" „Weil ich nach dem, was ich soeben von dir gehört habe, Papa, meine Zeit nicht nutzlos mit ihr verlieren möchte.“ „Freilich, freilich, sie ist sofort ungenießbar, wenn nach ihrer Meinung die Ehre oder die Ueberlieferungen des Hauses in Gefai sind. Und eigentlich verdient sie deshalb kaum einen Vorwurf. Ich werde ihr also sagen——“ „Du könniest ihr nach meinem Dafürhalten nichts Besseres sagen, lieber Papa, als daß sie sehr gut täte, sich vorläufig nur um ihre eigenen Angelegenheiten und nicht um die deinigen oder die meinigen zu kümmern. Die Ehre und die Ueberlieferungen des Hauses sind unter deinem Schutze sicher genug. Im übrigen würde es sehr zweckmäßig sein, wenn sie die Gräfin Herta veranlassen könnte, nach Jericho oder nach Tokio oder wo immer ihr Herr Gemahl sich zurzeit aufhalten mag, zu gehen.“ „Du weißt also, daß die Grüfin in Heidelberg war?“ „Ja. Und ich weiß auch, daß sie die Unverschämtheit hatte, ihren Freund, diesen widerwärtigen dicken Bankier, mit Sylvia Pendleton bekanntzumachen.“ „Tat sie das? Nun, es sieht ihr ähnlich. Ja, ja, sie ist eine gefährliche Klatschschwester, ich weiß es. Und du wirst mir glauben, mein lieber Kurt, daß ich dir das meiste von dem, was man mir erzählte, noch gar nicht wiederholt habe. Es ist ja mein Wunsch, deine Gefühle so viel als irgend möglich zu schonen.“ „Ich danke dir, Papa! Und du wirst dich dieser guten Absicht und ihrer Ausführung aufrichtig freuen, sobald du aus deiner persönlichen Bekanntschaft mit Sylvia die Ueberzeugung gewonnen hast, daß all das Volk, was sich jetzt gegen sie und mich zusammengetan hat, nicht wert ist, ihr auch nur die Schuhbänder zu lösen.“ „Oy, ich bezweifle keinen Augenblick, daß sie sehr hübsch, sehr bezaubernd und noch alles Mögliche andere ist, was uns Männern gefährlich werden kann, namentlich, solange wir uns in deinem glücklichen Alter befinden. Aber wir wollen unseren weiteren Disput über diese Asfäre auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Sehe ich dich abends beim Diner?“ „Wenn ich sicher sein kann, dich allein zu finden, Papa, „Vein Schwager Witzleben wird vielleicht da sein, und irgendein guter Freund. Du weißt ja: wenigstens bei der Hauptmahlzeit muß ich unbedingt meine Ruhe haben.“ (Fortsetzung folgt.) uu sighuuc W u M □. E S 55 E 5S 9 S 8 5 S S S S 98 ## 5 B S 8 S S 8 5 55 * S 55 er 48 S 5 63 ** S• 1 51E S S 58 95 S 25 E5E- 8 =PEE SESE S EESS * 8 S S## g &a Sög N 88 05 Denkspruch. Uom Unglück erst Zieh ab die Schuld; Was übrig ist, Crag in Geduld. 2 Ch. Storm. Zu lange gelebt. “ E r z ä h l u n g v o n M. K n e s c h k e= S c h ö n a u. (Nachdruck verboten.) Sie lebte ihnen schon viel zu lange, die alte Frau Goldschmidt. Erbeslüstern und ungeduldig zählten Kinder und Schwiegerkinder schon lange die Tage der Greisin und stöhnten über die Last des hohen Alters, mehr, viel mehr, als Frau Goldschmidt selbst, die darunter nicht sehr litt und sehr gern lebte. Sie fiel auch niemand zur Last, denn trotzdem sie acht verheiratete Kinder und dreißig Enkel besaß, lebte sie doch ganz allein, kaum einen Dienstboten um sich duldend. Alles selbst besorgen, für„alles selbst einstehen!“, das war ihr Wahlspruch. Und er hatte sich gut bewährt; denn als sie, kaum dreißigjährig, zur Witwe ward und mit ihren acht Kindern und einem durch lange Krankheit des Gatten ziemlich verwahrlosten Geschäft zurückblieb, da hatte sie energisch und umsichtig das Steuer des wracken Lebensschiffleins erfaßt und es durch Sturm und Not wacker und zielbewußt dem Hafen zugeführt. Mit Hilfe eines tüchtigen Geschäftsmannes hatte sie das Geschäft, eine Färberei, wieder in die Höhe gebracht und es dann sehr günstig verkauft. Ein von ihren Eltern ererbter, in der Vorstadt gelegener, großer Garten wurde von ihr zu Baustellen umgewandelt, wodurch sie das beim Tode ihres Mannes vorhandene Vermögen beinahe verzehnfacht hatte. Darauf lebte sie in aller Beschaulichkeit von ihren Renten und freute sich des Glückes und Wohlstandes ihrer Kinder, die sie in vernünftiger Lebensanschauung nicht über ihren Stand erzogen, sondern fast durchweg ein gediegenes Handwerk hatte erlernen lassen. Die vier Töchter waren an tüchtige, fleißige Männer aus dem Kaufmanns= und dem Beamtenstande verheiratet, einige Enteltöchter hatten sie bereits zur Urgroßmutter gemacht. Aber auch Kummer und Sorge waren ihr nicht fern geblieben. Zwei erwachsene Söhne, ein verheirateter und unverheirateter, waren kurz hintereinander gestorben, eine Tochter, Mutter von vier Kindern, folgte ihnen nach. Blühende Entel sah sie vor sich ins Grab sinken. Und alle, alle an derselben Krankheit, einem organischen Herzleiden, das sie vom Vater und Urgroßvater geerbt hatten, und das bald wie ein Schreckgespenst in der Familie gefürchtet wurde. Jedes der Kinder glaubte seine Tage gezählt und murrte heimlich und offen über die Zähigkeit, mit der die Mutter das Vermögen festhielt und sie somit vom erhöhten Lebensgenusse ausschloß. Aber da half kein Murren, in diesem Punkte blieb die alte Frau fest. Sie hatte den Kindern das Vaterteil ausbezahlt, jeder Tochter eine Ausstattung, jedem Sohne ein tleines Kapital zur Eröffnung eines Geschäfts, das aber verzinst werden mußte, gegeben, und damit war Schluß. Auf das übrige von ihr erworbene Vermögen hielt sie fest den Daumen, schenkte keiner Bitte, keiner Vorstellung Gehör und hatte stets denselben Trost für die Bittenden: „Wartet nur, bis ich tot bin, dann kriegt ihr alles.“— Ebenso eifersüchtig wachte sie über ihren Hausrat, von dem manches alte, schöne Stück den Töchtern und Schwiegertöchtern in die Augen stach. Namentlich war es kostbares, altes Meißner Porzellan, das sie stets gegen allerlei Gelüste verteidigen mußte und wie ein Argus hütete. Eine kleine Enkelin hatte sich in eine reizende Empiretasse vernarrt und bat und bettelte nach Kinderart stets von neuem darum.„Wenn ich tot bin, sollst du sie haben!“ lautete auch hier der Bescheid, doch was die Großen nur dachten, sprach die Kleine ungeniert aus: „Großmutter, stirbst du nicht bald?“ Doch Großmutter erfreute sich einer zähen Lebenskraft und wollte vom Sterben nichts hören. Sie hatte ein unnennbares Grauen vor dem Dode. Auf dem Friedhofe nannte sie das schönste Erbbegräbnis ihr eigen, das sie mit großen Geldopfern erhielt und stets zu verschönern trachtete. Ihre größte Sorge war die Feuchtigkeit dieser letzten Ruhestätte, und wenn sie nicht den Spott der Leute gefürchtet hätte, so würde sie gewiß einen Dauerbrandofen in die Gruft gestellt und die Wände mit freundlichen Tapeten versehen haben. Ihren achtzigsten Geburtstag hatte Frau Goldschmidt noch in leidlicher Frische verlebt, und fast alle Kinder und Kindeskinder um sich versammelt gesehen. Man hatte sie mit Geschenken und Blumen überschüttet. Sämtliche weibliche Angehörige, von der ältesten Tochter" bis zur vierjährigen Urenkelin hinab, waren mit selbstgefertigten Handarbeiten angetreten, die Zahl der bereits vorhandenen Liebesgaben dieser Art bis ins Unendliche vermehrend. Beglückt hatte die Greisin alles betrachtet, gelobt und sich herzlich dafür bedankt, dann aber eine altertümliche Truhe geöffnet und die Geschenke zu den darinnen bereits aufgestapelten gelegt mit den Worten: „Kinder, wenn ich mal tot bin, mag sich jedes das Seine zurücknehmen. Das ist ja alles viel zu schön für mich!“ Man hatte protestiert und gebeten, sie solle die Sachen in Gebrauch nehmen, sie aber hatte lächelnd den Kopf geschüttelt und gesagt:„Nicht doch, ich habe ja so viel mehr Freude daran. Ihr glaubt nicht, wie oft ich vor der Truhe sitze, jedes einzelne Stück herausnehme und mich an dem Gedanken erfreue, wie lieb mich doch meine Kinder haben müssen, daß sie so viel Mühe für mich aufwenden.“ Dabei hatte sie mit den klugen Augen so eigen nach einigen Töchtern und Schwiegertöchtern hinübergesehen, von denen sie wohl wußte, daß ihre Hände keinen Stich an den mühevollen Arbeiten getan.—— Kurze Zeit nachher machten sich die Folgen einer stetig fortschreitenden Gehirnerweichung bemertbar, und jetzt ging es mit den geistigen Kräften der Greisin rapid bergab. Die sonst so sparsame und gewissenhafte Frau ging mit den Zinsen ihres Vermögens nun in so leichtfertiger Weise um, daß eine Bevormundung in dieser Hinsicht zur Pflicht wurde. Das gab einen harten Kampf, ehe sie die eiserne Geldkassette mit ihren Wertpapieren dem ältesten Sohne und Schwiegersohne auslieferte, die laut Familienrat zu Verwaltern des Vermögens bestimmt wurden. Noch größere Schwierigkeiten aber waren zu beseitigen, ehe man die alte, körperlich noch sehr rüstige Frau dazu bewegen konnte, eine Pflegerin anzunehmen. Und doch war es unbedingt nötig; denn schon mehr als einmal war sie in Gefahr gewesen, zu verunglücken, bald durch leichtsinnige Handhabung des Feuerungs= und Beleuchtungsmaterials, bald durch zu weites Hinauslegen aus dem Fenster. Fünf Pflegerinnen hatte sie schon hinausgegrault. Keine konnte es bei ihr aushalten. Mit Verwandten machte Frau Goldschmidt denselben kurzen Prozeß. Sagten oder taten sie etwas, das ihr nicht behagte, wies sie ihnen die Tür und ruhte nicht eher, als bis sie hinaus waren. Der Arzt riet, die Kranke in eine Anstalt zu bringen. Vorläufig benutzte man diese Aussicht nur als Schreckmittel. Sie wirkte auch, wenn auch nicht auf lange. Zum Glück hatte man endlich eine Pflegerin ge A 6 S# 11442 A KS den einschlägigen durch Phkafe kanntlich gemachten Geschäffer. 8 Seite 7. Schwerter Zeitung(Amtliches Kreisblatt.) Samstag, den 2. August 1913. Nr. 179. nnt. Bei der Haussuchung fand man verschiedeBeweisstücke und Instrumente. Die Verhafteten gestanden die Tat nach anfänglichem Leugnen * Köln, 1. August.(Das Abspringen der Straßenbahn.) Der Kaufmann Burkhardt wollte heute vormittag in der Aachenerstraße von einem fahrenden Straßenbahnwagen abspringen. Er kam zu Fall, erlitt eine Gehirnerschütterung und starb nach zwei Stunden. * Köln, 31. Juli.(Heiteres aus der Schule.) In einer Knabenschule der Altstadt wurde letzthin das Thema:„Die Jahreszeiten“ behandelt. Auf die Frage des Lehrers:„Wieviel Jahreszeiten gibt es?“ hebt ein Junge den Finger doch und antwortet prompt:„Drei“.—„Nur drei?“, fragte verwundert der Lehrer,„dann zähle mir die mal auf!“—„Frühjahr, Herbst und Win—„Ja, mein Junge, wo bleibt denn da der Sommer?“— Und zum größten Ergötzen der ganen Klasse erwidert der Knirps auf gut Kölsch: Mie Vatter hätt gesaht, et gööv keine Summer 86 6 * Köln, 31. Juli.(Verhaftei) wurke hier der Metzgergeselle Hahn wegen versuchter Einbruchsdiebstähle. Im Lause der Untersuchung gestand er ein, mit dem flüchtigen Schriftsetzer Völter mehrfach Raubzüge ausgeführt zu haben. Auch an dem Raubmorde in M.=Gladbach, bei dem die Haushälterin eines Kaplans ermordet wurde, hat Hahn teilgenommen. * Köln, 1. Aug.(Der Bäcker und der zweite Feiertag.) Die Kölner Bäckerinnung hatte an die Regierung eine Eingabe wegen eines vollständigen, auch die zweiten Festen umfassenden Backverbotes an den drei hohen Feiertagen gerichtet. Der Negierungspräsident hat aber ein solches Backverbot für die zweiten Feiertage im esse des kaufenden Publikums abgelehnt. Die Kölner Bäcker=Innung ist damit nicht zufcieden und will bis zum Minister gehen. An vielen Orten wird an den zweiten Feiertagen von den Bäckern schon wieder gebacken und das Publikum begrüßt das sehr; freilich 8i5t es ugtzell Städte, in denen es auch an zweiten g##ertagen kein frisches Weißbrot gibt. * M.=Gladbach, 1. August.(Gas=Explosion.) In der rergangenen Nacht fand hier in einem Hause an der Kurfürstenstraße eine Gaserplosion statt, wodurch der Zugführer Schmelzer schwere Verletzungen am Kopf und am Oberkörpe: erlitt. Durch den Luftdruck bei der Explosion wurden in drei Zimmern die Fensterscheiben zertrümmert, in zwei Zimmern flogen sogar die Fenster rahmen mit heraus. Die Explosion ist dadusch entstanden, daß in dem Zimmer, in dem sich offenbar das Gas angesammelt hatte, ein Streichho#z angezündet wurde. * Mörs, 1. August.(Schreckliches Unglück.) An einem Gefährt des Hauderers M. aus Repelen verletzte sich in Lintsort ein etwa 8jähriger Junge. Er hatte sich nach Kinderart auf die Achse des Halbverdecks gesetzt, wobei ihm beim Fahren ein Bein ins Rad geriet und regelrecht abgedreht wurde. Letzte Drahtmeldungen. Zur braunschweigischen Frage. Berlin, 2. Aug. Zur braunschweigischen Frage erfährt die„Magdeb. Ztg.“ aus Berlin: In der Welsenfrage sind dieser Tage wieder zu weitgehende Mutmaßungen laut geworden. An hiesiger zuständiger Stelle wird erwartet, daß Braunschweig dem im Oktober zusammentretenden Bundesrat einen Antrag vorlegen wird, natürlich nach vorheriger Fühlungnahme mit Preuzen. Cotl. wird Preußen sich dem Antrage anschließen oder einen eigenen damit kombinieren oder einen solchen getrennt vorlegen. Gegenwärtig ist die Angelegenheit also noch durchaus in vorbereitenden Stodien, und alles Rechnen mit bestimmten Terminen ist bloße Kombination. Zwei Mann bei einer Pionierübung ertrunken. Straßburg, 2. Aug. Ein schwerer Unfall hat sich bei einer Uebung des Pionierbataillous 15 gestern auf dem Rhein ereignet. Als ein Ponton Anker wersen wollte, riß das Seil. Das Boot wurde von der starken Strömung mitgerissen und zum Kentern gebracht. Dabei ertranken zwei Leute, die Pioniere Grade und Schirmaug. Einem dritten, dessen Name noch nicht festgestellt werden konnte, schlug sich ein Ankertau um das Bein, so daß er einen Beinbruch davontrug. Er sowohl wie die andere Besatzung konnte trotz der starken Strömung— der Rhein führt jetzt Hochwasser— rettet werden. Neun Frauen beim Waschen ertrunken. Gens, 2. Aug. Hier ereignete sich gestern eine Kotastrophe, der 9 Wäscherinnen zum Opfer siclen. Die Frauen arbeiteten in einem Waschboot, als plötzlich der morsche Boden unter der Last zusammenbrach. Alle 9 Frauen stürzten in die Rhoue und gingen sosort unter. Die Bemühungen, den Verunglückten Hilfe zu bringen, blieben zunächst erfolglos. Als es schließlich gelang, mit Rettungsbooten an die Verunglückten heranzukommen, konnte man nur noch zwei Frauen lebend bergen. Die übrigen 9 waren bereits ertrunken. Das verschwundene Perlen: halsband. Paris, 2. Aug. Die Blätter in Paris melden, die Polizei habe jetzt den dringenden Verdacht, daß das vielbesprochene verschwundene Perlenhalsband gar nicht in das Etui verlegt worden sei, sondern vorher verpsändet wurde. Beulenpest. Almeria, 2. Aug. Man meldet aus Garrucha, daß ein Heizer an Bord eines aus Alexandria eingetrossenen und hier vor Anker gegangenen englischen Schifses gestern gestorben ist, und daß ein anderer Heizer erkrankt sei. Man befürchtet Beulenpest. Die Lehren der englischen Flottenmanöver. London, 2. Aug. Von dem zweiten Teile der englischen Flottenmanöver sieht man nun die Wirkung. Eine Meldung aus Grimsby deutet darauf hin, daß sich die Verteidigungsflotte gegen die nur halb so starke Angriffsflotte im Nachteil befindet, und man darf deshalb fragen, ob diese Manöver beweisen sollen, daß England bei dem gegenwärtigen Stande seiner Küstenverteieigung gegen einen Angriff nicht genügend geschützt sei. Bulgarische Greueltalen. Konstantinopel, 2. Aug. Wie der Osmanische Lloyd aus Adrianopel erfährt, massaktieren die Bulgaren die mohammedanische Bevöllerung aus dem nicht besetzten rechten MaritzaUfer. In Adrianopel eingetroffene Flüchtlinge verlangen energisch Hilse. Gottesdienste. Evang.=ref. Gemeinde. Sonntag, 9½ Uhr: Missionsfestpredigt, Pastor Terberger. Versammlung der Konfirmierten. Evang.=luth. Gemeinde. Sonntag, 8 Uhr. Pastor Wischnath; 9½ Uhr: Missionsfestpredigt, Pastor Ohl=Langenberg; 11 Uhr: Kindergottesdienst; Uhr: Gottesdienst zu Eichholz. Westhofen. Sonntag, 9½ Uhr: Gottesdrenst; 2 Uhr: Kindergottesdienst. Kathol. Pfarrkirche. 6,15 Uhr: Stille he'l. Pesse; 7,30 Uhr: Frühmesse mit Predigt; 8.45 Uhr: Schulmesse mit Predipt; 10 Uhr: Hochamt mit Predigt, Kollekte für den Franziskus=Xaverius=Verein; nachm. 2,30 Uhr: Rosenkranzbruderschaft mit Prozession und Kollekte; 3,15 Uhr: Versammlung des Marien=Vereins. Bad Königsborn bei Unna. Am Sonntag, dem 3. August d. Is., findet im hiesigen Kurpart ein großes Extra=Doppelkonzert, welches von der Kurkapelle und dem Künstler=Waldhorn=Quartett von der Königl. Hofkapelle in Hannover unter Mitwirkung des Piston=Virtuosen und Königl. Kammermusikers Herrn Täubig ausgeführt wird, statt. Ueber diese Künstler=Vereinigung schreibt das„Zwickauer Tageblatt":„Das WaldhornQuartett ist überall in deutschen Gauen gern gehört. Wir hatten bereits bei seiner letzten Anwesenheit Gelegenheit, die Vorzüge und hohen künstlerischen Qualitäten dieses Quartetts rühmend anzuerkennen. Nicht minder beifällig ausgenommen wurden die prächtigen Darbietungen des Piston=Virtuosen Königl. Kammermusikers Herrn L. Täubig. Derselbe zeigte sich als ein tüchtiger Künstler und Meister auf seinem schwierig.n Instrument pp.“— Wir weisen, daher an dieser Steile noch einmal besonders auf das Konzert hin. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. den Namen. Erstklassiges, moderne s LOkal neb't Wohnung, in bester Lage von Schwerte, besonders für Haushaltungsgeschäft geeignet. unter günstigen Bedingungen zu vermieten. 4615 Näheres Kampstraße 20, II. Mehrere Herich adgechl. 1145 Elagr von 4—5 Zimmern, mit Badezimmer, Speisezimmer. Mansardenzimmer und Gartenland etc. per sofort oder später zu vermieten. W. Luck, Königstraße 2. Günstig gelegene Dansterten zu verkaufen. Schriftl. Angebote unter 5050 an die Geschäfsst. d. Zig. 30 Schlafzimmer hochelegant mit Spiegel von Mk. 185.— an. Verlangen Sie Katolog. Zahlung in Raten. Dortmunder Möbelhaus, Dortmund, Prinzenstr. 11. Suche zu Mitte Septhr. ein ordentliches zuverlässiges eoangelisches 2—5 Zimmer mit Stall und Gartenland sofort oder später zu vermieten. 4731 Näheres Molthestraße 2 u. Schühenstraße 2. In meinem, neuerbauten Hause, Hörderstr. 35 ist die J. Llage bestehend aus 5 graden Zimmern, Balkon, Bade= u. Vorratszimmer, elektr. Licht. Kochund Leuchtgas mit allen Bequemlichkeiten zum 1. Oktober zu vermieten. Meldungen Hörderstr. 41 part. Emil Duisberg, Antrüchermatter an 1 oder 2 September zu 5012 de GeichilseEine schöne 5036 Kehhung 9 Zimmern nohst Stall: von 2 Zmmmern neost Stau u. Garten zum 1. Oktober zu vermieten Frau Wiw. Gust. Heimann, Holzen, Hellweg 46 Il. von 2 Zimmern mit Stallung und Gartenland zum 1. Okt. zu vermieten. 5016 Hüsingheide, Bergstraße 31. Ein gut möbliertes mit Morgenkaffee in ruhigem Hause zu vermielen. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Itg. Frau 9. Hesse 4871 Hagenerstr. 13. Aaachen zur Ausbilfe für sofort gesucht 4944 Kuhstraße 7. LagerArbeiter sofort gesucht. 5049 Näheres in der Geschäftsstelle d. Bl. Wohnung von 3 Zimmern zum 1. Okt. zu vermieten. 5038 Rosen, Schulst. 2. Krieger-Verein Schwerte. Sonntag, den 3. Aug., nachmittags 3½ Uhr Schießen am Schützenhofe. Zahlreich: Beteiligung erwünscht 5051 Der Vorstand. Wohnungen vermieten Sie schnell durch ein Inserat in der Schwert, Eine gutzerhaltene Kühmaschine (Selbstableger) hat preiswert abzugeden. wegen Anschaffung eines Binders. 5039 Ernst Rosenwerih, Holzen. Freiwillige Feuerwehr Schwerte. Am Sonntag Mittag 12 Uhr: Antreie im Vereinslokal Koroeck zur Teilnahme am Kreisverbandsfest in Kirchhörde. Abfahrt 12,20 Uhr. Allseitiges Erscheinen erwartet 5062 Der Oberbrandmeister. Zum sofortigen Eintritt ein ordentliches 5008 Maachen gesucht. Zu erfragen in der Geschäftsstelle d. Zeitung. Noch einige 5056 Kusnins= Keitter gesucht. Restaurant Freischütz. Krankheitshalber für sofort tüchtiges Mäochen oder Aushilfe gesucht. Frau Carl Noeber, 4951 Holzenerweg. Teile meiner Kundschaft mit, daß ich von jetzt ab wieder weiter 5040 Der Frau Andree, Märkischestr. 39. Institut Boltz. Prz. Röhu: Imenan I. Chür., Prosp, frei. Zum baldigen Eintritt ein ordentliches 4942 Karchen gesucht. Schwerte. 1 Arbeiterin für Kostüme gesucht. Brückstr. 24, Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Donnerstag abend 9 Uhr unser innigsgeliebtes, einziges Söhnchen Kir. nach kurzem Krankenlager im Alter von 1 Jahr 11 Monaten zu sich zu nehmen. 5037 Schwerte, d. 31. Juli 13. Joseph Brandner und Frau. Die Beerdigung findet Sonntag nachm. 3¼ Uhr vom Sterbehause, Beckestrasse 92, aus statt. Central=Hotel Sternberg.: Ein properes 4915 p. sofort oder später gesucht. Frau C. Jungesbink. Iunneraug beseitigt radikal„Ist##el“. à 50 Pig. Nur bei Max Mehlhose, Drogerie, Ostenstrasse 3. 2907 Herren-Anzüge Herren-Paletots Touristen-Anzüge *„„ Reise- u. Staubmäntel Lacter. 9. Knabenwaschanzüge Knaben-Waschblusen Knaben-Sporthosen Korpulente Herren flnden tadellos sitzende Kleidungsstücke in enormer Auswahl. Sonnogonnnononngongonononononen cnn Verlobte empfehle ich die Besichligung meiner 4748 Möbel=Ausstellung. Wilb. Stallmann, Hagen i. W. Rathaus=Passage Körnerstraße 5a. Gerstellhern garantiert rein in unerreicht schöner —— Qualität empfiehlt—— 5059 Hageni.W. Lüdenscheid. L. Weinberg K Clelellelelel Celel Celelte telelleele le Celie Cel le Celle e lellelcel lelle Clte Ce ie cel le ele Freischutz, Cchwerte Mittwoch, den 6. August 1913. Onkel Seppl ist wieder da! Feinste HlolkereiSussrahm-Butter in 1-Pfund-Paketen Prä. 120 Pig. 5061 Die Erd-, Maurer=, Zimmer=, Schmiede=, Dachdecker= und Klempnerarbeiten zum Neubau von 2 Doppelwohnhäusern und eines Einfamilienwohnhauses für das Kreiswasserwerk Hörde in Westhofen sollen im Ganzen oder in einzelnen Losen vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen legen in Hörde auf dem Kreisbauamte, Kreishaus, Zimmer Nr. 28, zur Einsicht offen; daselbst sind auch Vordrucke zum Angebot gegen Erstattung der Schreibgebühren erhältlich. Angebote mit entsprechender Aufschrift versehen sind bis zum Montag, den 11. August, vormittags 10 Uhr an den Unterzeichneten einzureichen. 5051 Vogelsang, Regierungsbaumeister a. D. Heute frisch eingetrossen: Sauerkraut pro Pfund 10 Pfg., Lotelfleisch, Reise Sananen pro Pfund 35 Pfg. empfiehlt Kaufhaus für Lebensmittel Brückstraße 23. vorm. 6. Heimann hält sich bestens empfohlen. VI "rsen 4l. Grosse Auswahl in nur neuen hochmodernen Mustern p. Rolle 15 Pig. empfiehlt von an Favoril Modenalbum 60 L Favorit Handarbtsalb. 60 L Alleinverkauf für Schwerte Fovorit Jugendalbum 60 !! Favorit Schnittmuster!! Kaufbaus Otto Mark E Metropol-Theater Brückstrasse 12— am Markt. Programm für Samstag, den 2. und Sonntag, den 3. August. Im Lande der Löwen Dieser Film bringt Szenen, die an Kühnheit alles Dagewesene übertreffen. Ein Löwe voll ungeheurer Wildheit wird durch einen Revolverschuß getötet. Dieser Weltschlager wird mit seiner äußerst packenden Handlung berechtigtes Aufsehen erregen. 2 Akte. Das reinigende Feuer= Drama in 2 Akten. Dieser Film, welcher vom Rezitator Büchel erklärt wird, wird jedem Zuschauer die Tränen in die Augen tretben. Moritz stehen die Haare zu Berge Eine Humoreske, welche ihresgleichen sucht. 2 Akte. — Außerdem noch 9 Attraktionen.— Ein — Erstklassiges Künstlerkonzert.— Rezikation von Heirn Emil Büchel. Herr Emil Büchel, der schon seit längerer Zeit in meinem Theater mit dem größten Erfolge gearbeitet hat, versteht es meillerhaft Personen eines Dramas oder einer Komödie mit seiner eigenen Peison zu verkörpern, so daß man glaubt, wirklich lebende Personen vor sich zu haben. Bei Humoresken zum totlachen.— Bei Dramen ergreisende Wirkung. — Die klarsten Bilder—. 5044 L Daher der große Besuch des Metropol=Theakers.— Bekanntmachung. Es wird beabsichtigt den von der Provinzialstraße Herdecke—Aplerbeck bei dem Hause Höchsten Nr. 197 abzweigenden Fußweg, der über die Grundstücke Flur 3 Nr. 698/94, 343/94, 346/94 und 349/94 der Steuergemeinde Benninghofen nach Osten führt, teilweise so zu verlegen, daß seine Einmündung in die Provinzialstraße rd. 30 Meter nach Südwesten verschoben wird. Dieses Vorhaben wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß Einsprüche gegen das Vorhaben binnen einer Ansschlußfrist von 4 Wochen bei der unterzeichneten Behörde geltend gemacht werden können. Wellinghofen, den 30. Juli 1913. Die Wegepolizei-Behörde Der Amtmann I. V. Der I. Amksbeigeordnete 5052 Lutter. Mein Geschäftszimmer befindet sich 5057 Brückstraße Nr. 12 Gasthaus„Zum alten Rathaus“. Jacger, Gerichtsvollzieher. liefert schnell und billigst die Varieté- und Singspiel-Hallen „Zum Adler“ Hagenerstraße. Sonntag, den 3. Aug. der 5047 Apolio=Sanger dezentes Herren=Ensemble. Zum ersten Male hier. Humorist, Quartett, Sänger, Solis, Duos und Trios. Ia. Burlesken u. Possen. Bunte Komiker. Ein Puppenfest für Mädchen, ein Soldatenfest für Knaben. Wer die schönste Puppe mitbringt, wird Puppenkönigin und erhält als Ehrenpreis ein komplettes Tennisspiel. Knaben, die eine Uniform haben, ziehen dieselbe an. Neue Ueberraschungen aus Puppenkönigins Reich 5054 Entree inklusive Billetsteuer: Erwachsene 30 Pfg., Kinder 20 Pfg., wofür jedes Kind eine Puppenmütze gratis erhält. Seeeeeeeen eeee Für das städtische Gas= und Wasserwerk hierselbst wird ein mit den kaufmännischen Büroarbeiten vertrauter Dard=Gehitse zum baldigen Eintritt gesucht. Bewerbungsgesuche mit Lebenslauf und Zeugnissen sind unter Angabe der gewünschten Remuneration bis zum 15. August er. an uns einzureichen. Weiter wird zur baldigen Einstellung ein Tehrling für das Büro des städtischen Gas- und Wasserwerks hierselbst gesucht. Meldungen sind baldigst an uns einzureichen. Schwerte, den 29. Juli 1913. Der Magistrat 5007 Nohrmann. Morgens Maiinee. Nachm. Anf. 4 Uhr. echnikum Mittweida Direktor: Professor Holzt. Höheres techn. Institut f. Elektro- u. Maschinentechnik. Sonderabteilungen f. Ingenieure, Techniker u. Werkmeister. Elektr. u. Masch.-Laboratorien. Lehrfabrik- Werkstätten. Alteste u. besuchteste Anstalt. Programmete. un-5-k-4 I in großer Auswahl empfiehlt 4829 Alberi Kaushold Schwerte, Brückstr. 5. Sämtliche Reparaturen an Regenschirmen werden prompt und billig ausgeführt. Für unser Kontor in Schwerke suchen wir (zun 1. September oder früher einen schreibgewandten Curo=Tiener. Bewerber wollen sich mit Angabe der Gehaltsansprüche schriftlich melden unter H. 5018 an d. Geschäftsstelle d. Zig. Verwaltungen von Häusern u. Grundstücken, sowie Beschaffung von Hypotheken, Regelung aller vermögensrechtlichen Angelegenheiten, insbesondere Erbauseinandersetzungen, vergleichsweise Erledigung streitiger Rechtsangelegenheiten, Grundstücks-An- u. Verkäufe u. sonstige Vermittlungsaufträge, sowie Inkassomandate evtl. gegen Kautionsstellung übernimmt bei gewissenhaft. Ausführung Otto Schmidt, Kampstr 20 II. We Neues Delikatess. 5060 Sauerkraut Pfund 10 Pfg. L. Weinberg. eAR 1188 Ostenstraße 20. Buchhandig. Carl Braus Schlafzimmer compl. Bekten Kleiderschr, Vertikows. Westsäl Möbelhaus, Do-imd, Westenhellweg 188 Verl. Sie Katalog Zahlung auch in Ralen. Mepers Versenk=Lulle für Schreibmaschinen werden von über 1000 Firmen benützt. Verlangen Sie noch heute Preisliste. Hinrich Meyer, Dresden.