Antrileises Krewotcht tr den Kreis woren Die„Schwerter Zeilung“ erscheint täglich. außer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 vierteljädrich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pig. Wöchenkl. Gralisdeilage:„Iklustrierter Jamilienfreund" u. tögl. Unterdaltungsblatt. Anzeigenpreis: Die stebengespaltene Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen and auswärts 15 Pig., Rehlamezeile 40 Pfg. Jeder Rabatt gilt als Kassarnhalt u. erlischt bei Konzursen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Nichtbeachtung d. gemacht. Jahlungsbedingung. Welthotener Zenung Länigscheder Zentung Schwerter Tlolksblan 0 Verbunden mit: Holzwickeder Zeitung Apieldecker Lenung Schwerter Volkszeitung Schwerter Cageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und Alteftes Cagesorgan des Kreiles c General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblatt Prurd.) nungen für den Kreis Hörde erlangen gemaß Bekanntmachung der Königlichen Regierung durch Veröffentlichung in der„Schwerte## Zeitung" rechtsverbindliche Kraft.— Die „Schwerter Zeitung“ gewährt ihren Abonnenlen für jeden mit Tod endenden Unfall ge300 Mk. Unfall. Druch u. Verlag o. Corl Braus. Schwerte=Rude Fernsp. 62. Telegr.=Adr. Braus Schwerte=Rutr Nr. 89. Donnerstag, den 17. April 1913. 45. Jührg. Erstes Blatt. Deutscher Reichstag. Berlin, 16. April.(Tel.) Am Bundesratstisch: die Staatssekretäre Dr Lelbrück und v. Jagow. Präsident Dr. Kämpf eriffnet die Sitzung um 1.15 Uhr. Die Spezialbecatung des Etats des Auswärtigen vird fortgesetzt.#Tur Rancy. Staatssekretär v. Jagow: Ich möchte, mein herren, zunächst eine kurze Mitteilung zu dem vorfall in Nancy machen. Der französisch herr Minister des Aeußern hat unserm botschafter in Paris mitgeteilt, daß die bisher vorliegenden Berichte der Behörde von Nancy noch einen genügenden Aufschluß über alle Tatsacher jeben, und daß die französische Regierung daher einen hohen Staatsheamten mit der Vornahme einer gründlichen und strengen, Untersuchung betraut habe. Das Ergebnis ist zunächst abzu. varten. Außerdem ist uns telegraphisch von den kaiserlichen Statthalter in Straßburg die Uebersendung der von den Lokalbehörden aufjenommenen Protokolle und die Aussagen der Betroffenen in Aussicht gestellt worden. Diese verden, sobald sie eingetroffen sind, dem kaiserlichen Botschafter in Paris zugesandt werden, um vort bei der Untersuchung berücksichtigt zu werden Unterstaatssekretär Zimmermann: Ich möchte eine Bemerkung machen zu dem Vorwurf, daß unser Gesandler in China sicht der chinesischen Sprache mächtig ist. Auck se Vertreter anderer Mächte beherrschen diese Sprache nicht. Ganz besonders hat England eine keihe von Vertretern gehabt, die diese Sprache ebenfalls nicht konnten. Dazu kommt, daß ja getade jetzt in der chinesischen Diplomatie eine Reihe von jüngeren Beamten tätig sind, die in Anterika hre Ausbildung erhalten haben und das Englische ieherrschen. Uns ist vorgeworfen worden, daß wir einige wichtige Posten eine Zeit lang unbesetzt gelassen haben. Was nun gerade Konstantinopel anzelangt, so ist, der Botschafter Freiherr v. Wangenseim am 16. Juni von Athen abgereist und hat im Juli seinen Posten angetreten. In Peking standen den Frhru. v. Mumm acht Hilfskräfte zur Verügung, zwei Legationsräte, ein Attaché und fünf Lolmetscher. Von diesem Personal ist nur ein Lolmetscher und ein Attaché beurlaubt gewesen. Ddie betreffenden Anträge sind von unserm Gesandten selbst befürwortet worden. Wir glaubten, diesen stattgeben zu müssen, da doch der Geandte zuerst darüber zu befinden hat, ob eine Beerlaubung möglich ist. Ich überlasse Ihnen hiernit, zu beurteilen, ob die vorgebrachte Kritik benründet gewesen ist. MNoum heiAbg. Graf v. Nielezynski(Pole): Wenn beim salkankriege Greuel vorgekommen sind, so sind sie zewiß zu bedauern und scharf zu verurteilen, aber die Greultaten der Türken an den Christen sind soch viel schlimmer gewesen. Man sollte nicht Gernanentum und Slawentum gegeneinander ausvielen. Eine Abrüstung ist dringend notwendig. die Bekämpfung der Polen muß aufhören.„ Abg. Bernstein(Soz.): Die Haltung der Großnächte der Türkei gegenüber ist nicht verständlich Venn man ihr die Aegäischen Inseln bei den Dar: danellen belassen will, sollte ihr auch Adrianovel sum Schutze Konstantinopels verbleiben. Die Anicht des Unterstaatssekretärs, daß es für unseren Vertreter in China nicht notwendig sei, chinesisch A sprechen, weil die chinesischen Staatsbeamten neist englisch könnten, ist nicht stichhaltig. Er mus ich doch der Sprache des Volkes auch anvassen bei dem Zwischenfall in Nancy handelt es sich nich im Vertreter des Proletariats, die die AusschreiUüngen sich haben zuschulden kommen lassen; es paren Vertreter der sogenannten besseren Gesellschaft. Damit schließt die Generaldebatte. Das Gedalt des Staatssekretärs wird bewilligt und die „Ation betreffend Reformen im diplomatischer Tienst angenommen. Beim Kapitel Gesandtschaften und Konsulate führt Abg. v. Liebert(Reichsp.) Klage über Mißhand. Lügen zweier aus besserer Familie stammender Schiffsjungen, die desertiert und von den deutscher Behörden in Chile völlig unbeschützt geblieben sind „ Wirkl. Geh. Legationsrat Schmidt=Dargitz: Ei sofort alles geschehen, um Aufklärung: zt bassen. Das Resultat der Untersuchung liegt aber tog nicht vor. Dem betreffenden Schiffsjunger daste nicht rechtzeitig Mitteilung gemacht werden, eeit er es unterlassen hatte, bei den schilenischen sandsleuten, bei denen er Unterschlupf gesunden le, seine Adresse zurückuzulassen.(Schallendes acharfs im ganzen Hause.) Auch die späteren cchforigungen, um den jungen Mann in die Heiin zurückzubefördern, scheiterten daran. Von der dentrale ist alles geschehen, was gescheben konnte. Lachen und Unrube.) #og. Dove(Fortschr. Vpt.): Wenn auch nur ein ####on dem von Herrn von Liebert geschilderten und Tatsache ist, so ist ein Gefühl der Empörung Brapof) alosen Erstaunens berechtigt.(Lebhaftes — Abg. Molkenbuhr(Soz.): Eins ist klar geworden aus der Debatte, insbesondere aus der Erklärung des Regierungsvertreters: Die allseitige Unbeholfenheit unseres ganzen Auswärtigen Amtes.(Sehr richtig! bei den Soz.) Ein Glück war es für die Jungen, daß sie nicht gleich am ersten Tage zum Konsul gegangen sind; der hätte sie schutzlos ihrem Peiniger wieder ausgeliefert. Bei der Neuregelung der Seemannsordnung muß man auch den Schiffsjungen und anderen armen Untergebenen ein größeres Recht einräumen.„, Abg. Dr. Semler(Natl.): Das größte Glück für die jungen Leute war, daß sie einen energischen Vater hatten. Unsere Konsulate haben gewiß mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber hier liegt bureaukratische Ungeschicklichkeit und Hilfslosigkeit vor. Damit schließt die Debatte. Das Kapitel wird bewilligt, und die Resolution auf Vorlegung einer Denkschrift über den Ausbau des Orientalischen Seminars zu einer deutschen Ausland=Hochschule ansenommer L E.# K Zum Titel Förderung deutscher Schulund Unterrichtszwecke im Auslande beantragt die Budaetkommission eine Resolution auf Vorlegung einer Denkschrift über die deutschen Schulen im Auslande..„ Aba. Kuckhoff(Ztr.): Die Lehrer an den Auslandschulen befürchten, daß sie, wenn sie in die Heimat zurückkehren, alle Vorteile verlieren. Der Titel wird bewilligt und die Resolution angenommen. Der Rest des Etats passiert ohne Debatte. Etat des Reichskanzlers. tung von Beamtenausschüssen bei der Reichs=Postund=Telegraphenverwaltuig, die Sozialdemokraten wünschen eine Reform des Reichswahlrechts, Durchführung der Verhältniswahl und Neuordnung der Wahlkreise. Der Reichskanzler betritt den Saal. Abg. Dr. Gradnauer(Soz.): Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands ist nicht zu leugnen. Politisch ist es aber zurückgeblieben; daher ist im deutschen Volke von Jubiläumsstimmung nichts zu spüren. Daß wir in Deutschland in sozialer Hinsicht nicht vorwärts kommen, daran ist der Reichskanzler schuld, dem ich den Namen„Status quo“ geben möchte.(Heiterkeit.) Mitschuldig sind die Konservativen, das Zentrum und besonders die Nationalliberalen. Mit dem Zentrum scheint der Reichskanzler ein Tauschgeschäft machen zu wollen: Soldaten gegen Jesuiten! Das Zentrum bewilligt Tausende von Soldaten und Offizieren, der Reichskanzler legt das Jesuitengesetz nach Hertlingscher Methode aus und bewilligt Tausende von Jesuiten.(Huh=Rufe beim Zentrum.) Von sich aus hat die Regierung nichts getan. Selbst die Wablkisten sind ihr erst abgerungen worden. Von Großzügigkeit ist bei den Maßnahmen der Regierung nichts zu merken. Man sollte auch einmal eine Milliarde für Kulturzwecke aufbringen! Der Fall des Deputierten Comphre Morel in Magdeburg und Braunschweig ist geradezu eine Schande für die Polizeibehörde.(Bravo! bei den Soz. Vizepräsident Paasche ruft den Redner zur Ordnung. Bravo! rechts.) Die Behandlung Morels und seiner Begleiter spottet aller Beschreibung. Man hat die Herren selbst daran gehindert, zu lesen und zu telephonieren.(Heiterkeit.) Dabei war der Begleiter ein Reichsangehöriger.(Hört! Hört!) Wie steht es da mit den konstitutionellen Garantien? Die Wirtschaftspolitik des Reichskanzlers führt zu andauernder Verschlechterung der Ernährungsmöglichkeiten des Volkes.(Widerspruch rechts.) Was die Arbeiterschaft durch eigene Kraft erlangt hat, wird durch die agrarische Politik zu schanden. Wir sollten nach amerikanischem Muster die Lebensmittelzölle beseitigen und deren Ausfall durch eine Reichseinkommensteuer decken. Die Geschicke des Reiches werden von einer dünnen Oberschicht beeinflußt, das Volk hat keinen Einfluß darauf. Darauf ist auch zurückzuführen, daß das Reichstags= und das preußische Landtagswahlrecht auf Verbesserungen nicht zu rechnen haben. Die Zeit ist nicht mehr fern, we es gelingen wird, in dieses preußische Wahlsystem Bresche zu legen, wenn nicht durch Vernunft der Regierung, dann durch Druck von unten.(Bravol bei den Sozialdemokraten und Unruhe.) Ein Ministerverantwortlichkeitsgesetz ist dringend nötig. Die Zusage, daß sich der Kaiser Zurückhaltung auferlegen wollte in politischen Dingen, ist nicht gehalten worden. Ich erinnere an die Colignyrede, die vielen Jubiläumsreden und an die Angelegenheit des rausgeschmissenen Pächters.(Glocke. Vizepräsiden Dove: Diese Angelegenheit gehört nicht hierher Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Die Informationen des Kaisers durch Herrn v. Etzdorf teichen nicht aus, die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" läßt sich sogar eine gröbliche Irreführung zuschulden kommen. Die dort gegebene Schilderung der Uebernahme des Gutes Kadinen trifft nicht zu Es handelt sich lediglich um einen geschäftlichen Vertrag und dabei stellte sich heraus, daß ohne Zweifel dem Kaiser ein Geschenk von mindestens 1 Million genacht worden ist. Vizepräsident Dove: Die Einzelheiten gehören nicht hierher. Sie konnten nur geltend machen, daß eine Unrichtigkeit in der„Norddeutschen Allgemeineu Zeitung“ zu konstatieren sei. Nach.autem alten Brauch wollen wir die Person des Kaisers nicht in unsere Debatte hineinziehen.(Bravo rechts und bei den Nationalliberalen.) Abg. Gradnauer fortfahrend: Zurückweisen müssen wir die Beleidigung, die uns in der Rede im Landwehrkasino zuteil wurde, wo wir als finstere Mächte des Unglaubens und vaterlandslos bezeichnet wurden.(Glocke. Vizepräsident Dove: Sie haben keinen Beweis dafür, daß Sie und Ihre Partei damit gemeint sind. Heiterkeit.) Der Kaiser ist auf seiner Schweizer Reise selbst von einem sozialdemokratischen Offizier begleitet worden, aber hoffentlich hat diese Finsternis auf ihn nicht abgefärbt.(Vizepräsident Dove: Sie bestätigen die Richtigkeit dessen, was ich Ihnen vorgehalten habe. Erneute Heiterkeit) Wir wollen vorwärts in dem Ausbau aller sozialpolitischen Fragen, um die Selbstverwaltung unseres Volkes zu erreichen. „Es ändern sich die Zeiten, und neues Leben bluht aus den Ruinen.“ Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Meine Herren! Der Herr Vorredner hat sich bei mir nach dem Stande der Jesultenfrage erkundigt. Seit den Verhandlungen im November vorigen Jahres, die hier über die Jesuitenfrage stattgefunden haben, ist das Novum eingetreten, daß der Reichstag einen Antrag auf Aufhebung des Jesuttengesetzes angenommen hat. Dieser Antrag liegt dem Bundesrat vor, der noch keinen Beschluß darüber gefaßt hat. Bei den Erörterungen über den Antrag im Reichstag ist des weiteren das Verhältnis des Reichsrechts zum Landesrecht besprochen worden. Um dieses Verhältnis aufzuklären, hat der Staatssekretär des Innern bei den Regierungen der Einzelstaaten Nachfrage gehalten die lediglich eine Klärung bezweckte. Von einen Kuhhandel, meine Herren, im Sinne deHerrn Vorredners, ist mir nichts bekannt. Dann trifft zu für die Ve#t#x zex Angelegenheit des herr mit den frgeßschen Hozzaliten Sonp##e. sis halb enisheiden on der angeregengen ure vert demokraten: Unwahr! Fortgesetzte Unruhe.) Ich habe keine Preßnotizen hier, ich könnte sie Ihnen aber zu Dutzenden bringen. Ich habe vor kurzer Zeit aus der„Leipziger Volkszeitung“ einen Artikel bekommen, wo Einrichtungen des christlichen Glaubens in einer Weise dargestellt sind, daß ich allerdings den Herrn Staatssekretär des Reichsjustizamtes gebeten habe, zu prüfen. ob nicht auf strafrechtlichem Wege dagegen vorzugehen ist.(Unruhe bei den Soz.) Meine Herren! Auch ohne Preßnotizen werden Sie, wenn Sie ehrlich sein wollen, mir zugeben müssen, daß Sie trotz aller Toleranz, die Sie predigen— ich spreche nicht von den Herren in diesem Hause, sondern von der Tätigkeit draußen und in der Presse— unausgesetzt den Gottesglauben angreifen.(Zuruf bei den Sozialdemokraten: Unwahr!) Der ganze Reichstag ist da, wie ich glaube, auf meiner Seite.(Lebhafte Zustimmung), und ebenso wird über die Vaterlandsliebe in dem Sinne, wie sie die große Mehrheit des deutschen Volkes versteht, von Ihnen unausgesetzt gespottet. Denken Sie doch daran, daß der Kaiser diese Rede gehalten hat, ungefähr 8 oder 14 Tage nach den bekannten Debatten über die Hundertjahrfeier in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Ich erinnere Sie an die Ausführungen der sozialdemokratischen Redner, ich erinnere Sie an die Antwort, die Ihnen von dem freisinnigen Abgeordneren Cassel gegeben wurde. Wundern Sie sich meine Herren, daß gegenüber derartigen Vorfällen Seine Majestät der Kaiser an die sittlichen Kräfte, an den Gottesglauben und an die Gotteszuversicht erinnerte, welche die Grundlage geworden sind für die Wiedergeburt unseres Volkes vor hundert Jahren? Der Kaiser hat in dem, was er gesprochen hat, dem preußischen und dem deutschen Volke aus der Seelgesprochen. Das werden Sie uns nicht verkümmern durch die Angriffe, die Sie dagegen richten.(Lebbafter Beifal.)„„. uu.# 192 umm Abg. Liesching(Fortschr. Vpt.): Eine reine Freude an der Reichspolitik, daß wir ihr unter allen Umständen zustimmen könnten, haben wir, leider, nicht. Das rieft au für die Jesuitenfrage. Die Regierung sollte Morel erkundigt. Die Einzelheiten des Vorganges in Braunschweig sind mir unbekannt, un wie mir der Herr braunschweigische Vertreter in Bundesrat mitgeteilt hat, bat er auch noch keine Kenntnis.(Heiterkeit.) Man wird jene Dan legungen zuerst abwarten müssen, wie sich die andere Seite äußern wird. Wenn die Herren So zialdemokraten glauben, gegen die von uns eingebrachte Wehrvorlage protestieren zu müssen un Versammlungen abzuhalten, wenn sie es verant. worten wollen, Deutschland diejenige Verstärkung seiner Rüstungen vorzuenthalten, die zur Sicherung unserer Zukunft nötig sind, dann müssen Sie er mit sich selbst abmachen. Wenn Sie sich dazu fremde Hilfe holen, können Sie sich nicht wundern daß wir ein Veto dagegen einlegen.(Beifall.) Der Herr Vorredner hat gesagt, Herr Compère Morel hätte ja garnicht gegen unsere Wehrvorlage sprechen wollen, sondern lediglich gegen den französischen Chauvinismus. Das wäre ja ein sehr verdienstvolles Werk, das gebe ich zu, aber seine Anbesenheit in der deutschen Versammlung sollte doch zazu dienen, ihrer Agitation gegen die Wehrvorlage zu nützen.(Sehr richtig.) Was wir in der Verstärkung für unsere Armee tun wollen, darüber vird von Deutschen beschlossen, und zwar von Deutschen ganz allein. Wir brauchen keine Reden von Fremden darüber, mögen sie in dieser Frage noch so kompetent oder mögen sie es nicht sein. (Lebhafter Beifall.) Meine Herren! Dann ist der eshe aie Dir Hese ehäise hesbene e für uns alle erledigt ist und nicht mehr darüber zu sprechen ist. Der Herr Vorredner behauptete, die Notiz in der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" über den Vertrag sei unrichtig. Es habe sich um ein Geschenk gehandelt. Er hat auch einen Brief Seiner Majestät an den früheren Besitzer von Cadinen verlesen. Ich kenne den Brief nicht. Er wird stimmen, wenn er glaubt, ihn hier mitteilen zu kön. nen. Mir liegt hier ein Kaufvertrag vom 15. November 1898 vor worin in Paragraph 1 gesagt ist, daß Seine Majestät das Gut käuflich übernimmt. Nach Paragraph 2 werden sämtliche Hypotheken und Grundschulden übernommen.(Hört, bört!) In P##### graph 5 wird eine einmalige Barsumme von 50 000 Mark festgesetzt, ferner eine jährliche Rente. Den Artikel in der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" habe ich nicht verfaßt, und ich weiß auch nicht. von welchem Ressort er ausgegangen ist. Doch halte ich die Richtigkeit dieses Artikels gegenüber den Behauptungen des Herrn Vorredners aufrecht. Meine Herren, dann ist im Zusammenhang damit der Herr Vorredner auf Aeußerungen Seiner Majestät des Kaisers eingegangen. Er hat sich dabei beklagt, daß Seine Majestät der Kaiser in einer Tischrede, die er vor versammelten Landwehroffizieren in Berlin am 10. März, wenn ich nicht irre, gehalten hat, aufgerufen hat zum Kampf gegen die finsteren Mächte des Anglaubens und der Vaterlandslosigkeit. Nun meine Herren, wollen Sie etwa bestreiten, daß solche Mächte bei uns einwirken und an der Arbeit sind?(Zustimmung rechts und im Zentrum. Widerspruch bei den Soz.) Müssen wir uns nicht in der sozialdemokratischen Presse Verhöhnungen des Gottesglaubens aetallen lassen?(Zurute bei den Sozial. sich balb entscheiben, In der Angelegengen des Berrn Compère=Morel wäre es besser gewesen, wenn die Polizei nicht so ängstlich vorgegangen wäre, das deutsche Vaterland hätte nicht darunter gelitten. (Sehr richtig! links.) Die Vorkommnisse bei dem Jall Sohsi bedauern wir, da es sich zeigt, daß informiert wird. In die privaten Rechtsangelegenheiten des Kaisers mischen wir uns nicht ein. Auch wir verlangen eine Reform des Wahlrechts, die schreiendsten Mißstände müssen beseitigt werden, insbesondere fordern wir die Verhältniswahl. Vertrauen zu den Beamten vermehrt auch ihre Zuverlässigkeit, deshalb verlangen wir die Beseitigung der geheimen Konduitenlisten. Beamtenausschüsse müssen bald geschaffen werden.(Beifall.) Abg. v. Morawski(Pole): Die Polenpolitik Preußens übt einen ververblichen Einfluß auch auf die Reichspolitik aus. Staatssekretär Dr. Delbrück: Der Abgeordnete Liesching verlangte eine Reform des Beamtenrechts, insbesondere die Wiederaufnahme des Disziplinarverfahrens. Ein Entwurf liegt beim Bundesrat. Ich hoffe, daß wir uns im nächsten Winter mit diesem Entwurf zu beschäftigen haben werden.(Bravo!) Um 6 Uhr wird ein von den Sozialdemokraten eingebrachter Vertagungsantrag abgelehnt. Abg. Hüttmann(Soz.): Die Wirtschaftspolitik treibt die Arbeiterschaft zu ihren Kämpfen. Die Lohnbewegung im Ruhrgebiet ist ebenfalls darauf zurückzuführen. Der Fall Sohst ist für uns und die Oeffentlichkeit dadurch noch nicht erledigt, daß er für den Kaiser erledigt ist..„„ Nach nochmaligen Ausführungen des Abg. Gradnauer(Soz.) schließt die Debatte. Das Gebalt des Reichskanzlers wird bewilligt. Bei der Abstimmung über die sozialdemokratische Resolution betreffend Reform des Wahlrechts bleibt das Resultat der Abstimmung zweifelhaft. Es muß Hammelsprung erfolgen. Dieser ergibt, daß 90 Abgeordnete für, 80 gegen die Resolution stimmen. Das Haus ist somit beschlußunfähig. Die Sitzung muß abgebrochen werden. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr: Fortsetzung. Wahlprüfung der Wahl des Abg. Kröcher(Kons.). Militäretat. Schluß ¼8 Uhr. Preußischer Landtag. Das preußische Abgeordnetenhaus setzte am Mittwoch die dritte Lesung des Etats beim Kapitel Gestütsverwaltung fort. Abg. v. Oertzen(ft) ersuchte die Regierung, eine Verständigung zwischen dem Landwirtschafts= und dem Kriegsminister darüber herbeizuführen, daß die Festsetzung der Preise für die anzukaufenden Remonten nach vorhergehender Verständigung mit dem Landwirtschaftominister erfolgen möge. Nach zustimmenden Erklärungen des Landwirtschaftsministers wurde eine entsprechende Resolution angenommen. Beim Etat der Bergverwaltung besprachen die Abgg. Goebel(Ztr.) und Korfanty(Pole) die ten Einkommensverhältnisse und die lange Arbeitszeit der oberschlesischen Bergarbeiter. Handelsminister Sydow erklärte, die Regierung Seite 2. (Amtliches Kreisblatt.) A M könne erst vermitteln, wenn beide Teile dazu ge neigt seien. Abg. v. Woyna(st.) beklagte die Unzuträglichkeiten des Kaligesetzeo. Handelsminister Sydow antwortete, daß der unbeschränkten Erschließung neuer Kalischächte vorgebeugt werden müsse. Beim Etat für Handel und Gewerbe sotderte Abg. Hammer(ks.) eine Erhöhung des Jonds für Meisterkurse. Abg. Rahardt(ft.) befürwortete Förderung des kleingewerblichen Genossenschaftswesens. Handelsminister Sydow glaubte nicht, daß die gegenwärtige starke Wirtschaftskonjunktur stark zurückgehen werde. Abg. Ehlers(Vp.) war der Ansicht, daß die Lage des Handels und des Gewerbes sich verschlechtert habe. Die kleineren und mitteleren Geschäfte seien in schwieriger Lage, besonders in der Tabak=Branche. Abg. Giesberts(Ztr.) brachte zur Sprache, daß Zwangsinnungen Malermeistern, die sich ihren Beschlüssen auf Aussperrung nicht fügen würden, eine Strase von 20 Mark für jeden von ihnen beschäftigten Gehilsen angedroht hätten. Minister v. Sydow erklärte, er werde keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, daß ein solcher Innungsbeschluß mit den Bestimmungen der Gewerbeordnung nicht in Uebereinstimmung zu bringen sei. Ohne wesentliche Debatte wurden die Etats der Justizverwaltung und der Preußischen Zentralgenossenschaftskassen erledigt. Beim Etat der Allgemeinen Finanzverwaltung gab im Auftrage selner Freunde Abg. v. Kries(ks.) die Erklärung ab, daß sie es nicht für empfehlenswert hielten, im gegenwärtigen Augenblick in den bundesstaatlichen Parlamenten die Einzelheiten der Frage zu erörtern, wie die aus der neuen Militärvorlage erwachsenden einmaligen und lausenden Posten am zweckentsprechendsten aufzubringen seien. Nach weiterer Debatte, an der sich noch die Abgg. Friedberg(natl.) und Savigny(Ztr.) beteiligten, wurde die Weiterberatung auf Donnerstag vertagt. Schwerter Zeitung. im Heere seit der kaiserlichen Kabi1897 wesentlich anders als früher Donnerstag, den 17. April 1913. Nr. 89. Politische Uebersicht. Der deutsche Kronprinz hat sich für die Lunee ville=Landung des„Z. 4“ und die Umstände, die den eigenartigen Vorfall begleiteten, so interessiert, daß er sich von dem Führer des Luftschiffes, Kapitän Glund, in Danzig persönlich Bericht erstatten ließ. Aus den Ehrungen, die der Kronprinz Glund zuteil werden ließ(Glund mußte in der Villa des Kronprinzen wohnen, der auch Ausfahrten mit ihm unternahm), läßt sich schließen, daß der Thronerbe mit der Haltung der Führung und der Offiziere vollkommen einverstanden gewesen ist. Das erwartete Dementi der Behauptungen, wonach der Bräutigam unserer Kaisertochter auch ohne den ausdrücklichen Verzicht auf Hannover den braunschweigischen Thron besteigen, und das Herzogtum Braunschweig durch Einverleibung des preußischen Regierungsbezirks Lüneburg zu einem Großherzogtum ausgestaltet werden würde, ist auch in der jüngsten Ausgabe der„Nordd. Allgem. Ztg. nicht erschienen. Gleichzeitig kann mit voller Bestimmtheit erklärt werden, daß die Abtretung preußischen Staatsgebietes an Braunschweig nicht in Frage kommen kann. Als Standort für das Kolonialkriegerdenkmal in Berlin ist jetzt der Balten=Platz im Berliner Osten bestimmt worden. Der Berliner Magistrat hatte beschlossen, für das aus Reichsmitteln zu errichtende Denkmal diesen Platz vorzuschlagen, und das Reichsamt des Innern hat nunmehr diesen Vorschlag gehilligt. Ob die Wahl besonders glücklich ausgefallen ist, darüber kann man wohl verschiedener Meinung sein, denn das Fremdenpublikum Berlins hält sich von dem Osten der Stadt so weit entfernt, daß das Denkmal dort wohl unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stehen dürfte. Von einer Auswanderung deutschen Geldes ins Ausland infolge der Vermögensabgabe zur Dekkung der Wehrkosten ist in diesen Tagen geschrieben worden. Interessant ist, daß in den letzten Wochen in den großen Städten auffällig viele Ankäufe von kostbaren Juwelen vorgenommen worden sind. Es gibt tatsächlich Kreise, die da glauben, auf diese Weise den Zahlungen in barem Gelde entgehen zu können, wenn sie ihren Besitz zum Teil in anderen Werten anlegen. Der ländliche Fortbildungsschulunterricht. Die bedeutsamen Reichstagsverhandlungen haben so viel Interesse beansprucht, daß das Gesetz über den ländlichen Fortbildungsschukunterricht, das der preußische Landtag soeben verabschiedet hat, nur wenig beachtet worden ist. Und doch ist es für die weitere Entwickelung der Landwirtschaft in Deutschlands größtem Bundesstaat von höchster Bedeutung. Der Fortbildungsschulunterricht auf dem Lande ist, abgesehen von der Erntezeit, natungemäß viel leichter zu erteilen, als in der Stadt, wo zumal die Handwerkerkreise, trotzdem sie den Segen des Unterrichts sehr wohl einsehen, oft Not haben, die geschäftlichen Interessen mit ihm in Einklang zu bringen. Das Gesetz gilt zunächst für Brandenburg, Pommern, Sachsen, Schbeswig=Holstein, die Rheinprovinz und Hohenzollern. Nicht ausgeschlossen ist, daß andere Provinzen noch folgen. Zur Duellfrage gab der Krlegsminister von Heeringen in der Budgetkommission des Reichstags bedeutsame Erklärungen ab. Danach ist der Zweikampf aus nichtigen Ursachen aus der Armee so gut wie geschwunden. In 71 Fällen wurde durch kalserliche Entscheidung ein Duell verhütet. Die Mehrzahl der Ehrenhändel spielte sich zwischen Offizieven und Zivilpersonen ab. Jeder Zweikampf in der Armee wird als ernster und bedauerbicher Vorfall angesehen. Ueder vir Notwendigleit des Duells urteilt man nettsordte von 1 Der Grunosatz, daß der Beleidiger schärfer zu bestrasen ist als sein Eegner, wird von der Armee geteilt. Wer die Ehre eines Kameraden in frevelhaster Weise verletzt, wird im Heere nicht gedul det. Erfolgt die Beleidigung aus unehrenhaften Gründen, so wird kein Ehrengericht einen Off: zier wegen Unterlassung des Duells einer unehrenhaften Gesinung beschuldigen. Versuche von Zivilpersonen, in geschäftlichen Angelegenheiten die Ehrengerichte statt der ordentlichen Gerichte anzurusen, werden abgekehnt. Beim jüngsten Neujahrsempfang der kommandierenden Generale habe der Kaiser noch die Mahnung ergehen lassen, daß die Duelle verschwinden müßten. Nach dem ausdrück. lichen Willen des Kaisers darf keinem Offiziersaspiranten die Frage gestellt werden, ob er ein Gegner oder Anhänger des Duells sei. Daher braucht auch ein Offizier, der aus veltglösen oder ethischen Gründen ein Gegner des Duells ist, lediglich wegen Deser allgemeinen Anschauung noch nicht aus dem Osstzierskorps auszuscheiden.— Auf Antrag der Fortschrittspartei wurden die Zentrumsanträge über strafrechtliche Regelung des Duellwesens einer besonderen Kommission überwie. sen, um deren Einsetzung das Plenum ersucht werden soll. Eine Nationalspende für die Mission. Ein guter Gedanke ist es, das Jubiläum des Kaisers zur Errichtung einer Nationalspende für die Mission in den deutschen Schutzgebieten zum Anlaß zu nehmen. Der Kalser hat sich zur Entgegennahme einer solchen Spende bereit erklärt. Die Spende, die keinen Unterschied macht zwischen evangelischen und katholischen Missions=Gesellschaften, beabsichtigt in erster Linie nationale Interessen zu sördern. Die Polen und die Wehrvorlage. Der polnische Reichstagsabgeordnete Sayda hat sich in der ersten Leiung der Wehrvorlage entschieden gegen diese ausgesprochen. Zu dieser Haltung der Fraktion schreibt eine Korrespondenz: Die Wehrvorlage hat in der polnischen Fraktion zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Der„aristokratische“. Flüsten. Aufs doppelte sind auch bereits die Preise vieler Lebensmittel gestiegen, die gesamte Bevölterung empfindet den Streik, der eine Machtprob der das allgemeine Wahlrecht fordernden Arbeiter ein soll. Die Streitenden erhalten von Komitee außer der kärglichen täglichen Unterstütz ung eine kleine Portion Kartoffeln und Brot, wozu eine bescheidende Suppe gereicht wird. Spanien. Das Attentat gegen König Alfons. Aus dem ganizen Auslange tiesen Glückwünsche an König Alsons zur Errettung aus Attentatsgefahr ein. Ausschüsse beider spanischer Kammern begaben sich ins Schloß, um den König zu beglückwünschen. Auch gel bäumt sich gegen den„demokratischen“ wieder einmal auf. Die Aristokraten wollten wie bei der Finanzreform von 1911, die ohne ihre Mithilfe unmöglich war, wieder das Zünglein an der Wage bilden. Die polnischen Demokraten aber lehnten alles ab. So kam dann schließlich in der 18 Mann starken Fraktion ein Beschluß gegen die Wehrvorlage zustande. Bei der endgültigen Abstimmung im Plenum werden sich aber sicherlich viele polnische Abgeordnete„drücken". Die nationalliberale Jugend für die Reichsbesitzsteuer. Der Gesamtvorstand des Reichsverbandes der Vereine der nationalliberalen Jugend nahm auf der in Köln abgehaltenen Tagung eine Entschließung an, in der die nationakliberale Partei dringend ersucht wird, an der Forderung einer allgemeinen Reichsbesitzsteuer bei der Erledigung der Deckungsvorlage unbedingt festzuhalten. In der Erhöhung der Matrikularbeiträge, die von der Regierung vorgeschlagens ist, könne ein Ersatz nicht erblickt werden. Die beste Lösung sei nach wie vor die Erbanfallsteuer. Oesterreich= Ungarn. Die Erhöhung der österreichisch=ungarischen Friedenspräsenzstärke. Aus Hofkreisen verlautet, daß Kaiser Franz Josef bald nach dem Eintritt wärmerer Witterung für mehrere Wochen nach Budapest reisen wird, um durch sein persönliches Eingreifen die politische Krisis in Ungarn zu verhindern. Jedenfalls wird noch während des Aufenthaltes des Kaisers die neue Forderung, das Rekrutenkontingent um jährlich 25000 Mann zu erhöhen, zur Entscheidung gelangen. Es heißt, von Berlin werde darauf hingewiesen, es ginge nicht an, daß Deutschland allein die Wehrlasten der neuen polltischen Lage auf dem Balkan trage. Die Nekrutenerhöhung wird daher schon in diesem Herbst zer Durchführung kommen. Italien. Siegreiches Vordringen der Italiener in Tripolis. Die Agenzia Stefani meldet aus Benghas:: General de Alessandro ist am 13. dieses Monat: an der Spitze einer mobilen Kolonne aus Insan terie, Kavallerie und Artillerie aus Benghast ausgebrochen, hat schnell die Linie unserer Forts über schritten und nacheinander die Oasen Gickel Seghir und Gickel Kebir besetzt. Darauf griff der General das Lager der Beninabedninen an und nahm es im Sturm. Die Beduinen, zur Flucht gezwungen, zerstreuten sich nach verschiedenen Richtungen u. überließen unseren siegreichen Truppen das Lager mit einer großen Menge Munition, Lebensmittel und Material. Um 3½ Uhr nachmittags wehte unsere Fahne über dem brennenden Lager. Unsere Verluste an diesem Tage betrugen vier Tote und 45 Verwundete. Der Feind ließ 50 Tote auf dem Schlachtfelde zurück. Viele andere und zahlreiche Verwundete hatte er mit sich genommen. 50 Beduinen wurden außerdem gesangen genommen. Belgien. Der politische Generalstreik in Belgien. Die ersten Tage des belgischen Generalstreiks, an dem jetzt 300000 Arbeiter beteiligt sind, sind, abgesehen von einzelnen Angrissen auf Arbeitswillige in Antwerpen und Mono, ruhig verlaufen. Zweisellos ist der Eindruck dieses Riesenausstandes in ganz Belgien sehr bedeutend, denn der angerichtete Schaden ist außerordentlich groß; die belgische Eisenbahnverwaltung, um nur ein Unternehmen zu nennen, arbeitet infolge des Kohlenbezugs aus vem Auslande mit fost verdoppelten Unke Die sozialistischen und republikanischen Blätter schlossen sich dem Protest gegen den verbrechetischen Anschlag an. Der Attentäter Allegre, dessen beiden Kugeln der König nur durch eine geschickte Wendung seines Pferdes entgangen war, soll ein Epileptiker sein. Türkei. Unruhen in der asiatischen Türkei. Die„Times“ meldet aus Konstantknopel über Unruhen in der asiatischen Türkei. Einer der Fürsten des Bedr. Khan=Stammes ist mit einer bewaffneten Macht bei Duthan erschienen, das nördlich von Bitlis liegt, und hat die türkischen Regierungsbeamten vertrieben. Zwei Bataillone Infanterie sind abgeschickt worden, um die Ordnung wieder herzustellen. In Beirut hat die Regierung einen arabischen Klub geschlossen infolge von Demonstrationen, die zu Gunsten des arabischen Nationalismus von der christlichen wie auch von der mohammedanischen Bevölkerung veranstaltet wurden. Vereinigte Staaten. Der amerikanische Zolltarif. Präsident Wilson hatte im Weißen Hause Korrespondenten von Zeitungen empfangen. Er sagte zu ihnen: Die Tarisbestimmungen würden im Lande mit Beifall ausgenommen. Kein gesundes Geschäft würde durch sie ununterbrochen werden, und in den meisten Fällen würden die Koston des Lebensunterhalts sofort verringert werden. Er erklärte es für unmöglich, Vereinbarungen zur Festsetzung der Preise zu trefsen, so lange tatsächlich ein Konkurrenzzustand zwischen zwei Ländern vorhanden sei. Er hoffe, in Verhandlungen mit verschiedenen Ländern wegen des Abschlusses von Gegenseitigkeitsverträgen eintreten zu können, sobald die Tarifbestimmungen in Kraft seien. In ein Wespennest gestochen hat der Vizepräsident der nordamerikanischen Union Marshall, indem er die Aufhebung des Erbrechts zur Bekämpfung der Ansammlung von Niesenvermögen androhte. Die Herren Trustmagnaten würden der Regierung des neuen demokratischen Präsidenten Wilson sehr schnell ihre Macht beweisen, wenn sie es wagen wollte, die Kreise der Milliardäre zu stören. Aber auch abgesehen davon, wäre es ein mehr als gewagtes Beginnen, in das persönliche Eigentum einzugreifen. Die Erwerbspflicht, die jeldermonn obliegt, kann des Erwerbsschutzes und der Sicherheit des Eigentums nicht entraten. Denn ohne solchen Schutz und Sicherheit stürzen, die Grundpseiler jedes geordneten Staatswesens in sich zusammen. Marokko. Räubereien der mexikanischen Aufständischen. Aus Chihuahua wird gemeldet: Am Sonntag drang der Führer der Aufständischen, Herrera, in das Lager der Arbeiter, die den Fluß Conchos eindeichen, ein und verlangte 25000 Dollars unter der Drohung, die englischen Aufsseher und Arbeiter töten zu lassen, wenn ihm das Geld verweigert werde. Als die Arbeiter sich trotzdem weigerten, ließ Herrera einen der Aufseher binden und erklärte, er werde ihn von einem Berge hinabwerson lassen. Darauf boten ihm die Kameraden 5000 Dollars. Als Herrera aber auf mindestens 10 000 Dollars bestand, wurden diese schließlich auch gezahlt, worauf der Aufseher wieder freigelassen wurde. Die Räuber plünderten darauf die Häuser der Fremden. China. Kampf zwischen Chinesen und Mongolen. Eine Abteilung Mongolen wurde an der Grenze des Chalcha=Gebiets, wie der Befehlshaber der Abteilung berichtet, von einer chinesischen Neiterableilung angegriffen. Der Angriff der Chinesen wurde zurückgeschlagen. Die Chinesen verloren 400 Tote und fünf Maschinengewehre, der Train 100 Gewehre und 10000 Patronen. —— Aus Stadt und Umgebung Der Schwalben Heimkehr. In England wird der 15. April Swallowdag (Schwalbentag) genannt, und in der Tat sind um diese Zeit die Schwalben alle zu uns heimgekehrt. Von allen den heimkehrenden Vögeln wird keiner mit solchem Jubel begrüßt, wie die Schwalbe. Ein geheimnisvoller Zauber umgibt diese zierliche Frühlingsbotin, die vom Volke noch heute als heiliger, als„Herrgotts“= oder„Muttergotdesvogel“ verehrt wird. Der Volksglaube schreibt ihr allerlei wunderwirkende Kräfte zu. In Schwaben sagt man, daß Schwalbennester das Haus vor dem Blitz schützen. Im Oetztal in Tirol freut sich der Bauer, wenn die Herrgottsvögel im Dorfe nisten, weil sie ihm Reichtum u. Glück bringen; ziehen sie aber in ihne alten Nester nicht wieder ein, so„geht auch der Segen weg". Das Töten der Schwalben und das Zerstören der Schwalbennester wird allenthalben hart bestraft. Im Pustertal in Tivol stirbt nach dem Volksglauben dem Schwalbenmörder alles Vieh, am Ober=Inn verbrennt ihm Haus und Hof. Große Verehrung genießt die Schwalbe in Wes. falen. Wenn die„Swölken“ erwartet werden, öij. net dor westfälische Baurr alle Fenster in Haus und Scheune, das Eingangstor wird festlich##. kränzt, und Herr und Gesinde gehen den Glücksog. geln ontgegen bis ans„Heck“, um sie zur freund. lichen Einkehr einguladen. Kein echter westsälische, Bauer von altem Schrot und Korn schließt im Son, mer die Fenster, damit die Schwalben immer sreien Durchflug haben. In der Neumarkt heißt es, man solle sich beim Erblicken der ersten Schwalben wa. schen, sonst bekommt man Sommersprossen, und Sonne verbrennt einem das Gesicht. Wenn die Schwalben erst droben in der blauen Lust umber schweben, und sich in dem Meer von Licht baden der Sonnenschein auf ihren stahlblauen Schwig, gen wie Funken blitzt, und aus den kleinen Kehlen die Frühlingslieder in De Lüfte geschmettert werden, dann kommt es wie Frühlingswonne über die Menschen, dann ist der Lanz ins Land gekommen **(Zum Kaiserpreiswettsingen in Franksurn am Main hat der Kailer ein Erinnerungszeiche, gestiftet, das allen 41 teilnehmendden Vereinen übn. reicht wird. Ferner werden außer den in den en, geren Wettbewerb kommenden 14 Vereinen noch etwa weitere 7 Vereine mit Ehrenpreisen bedag: werden. Aus diesem Grunde müssen in Zukung sämtliche Vereine bei der Preisverteilung vertre: ten sein. *(Eisen=Industrie.) Bei der Gesellschaft stelten sich, wie die Verwaldung mitteilt, die Betriebs. überschüsse für die erste Hälfte des Gesschäftsjahres 1912/13 nach Vornahme angemessener Abschreibu# gen auf 263500 Mark. Welcher Ueberschuß in zweiten Halbjahr erzielt werden wird, lasse sic heute noch nicht übersehen. Der vorliegende Austragsbestand sichere dem Werk reichliche Beschäftigung auf mehrere Monate bei befriedigender Preisen. *(Bezirkstag des Vereins mittlerer Staatz eisenbahnbeamten.) Im Hotel„Zur Post“ hier hielt am Sonntag der Verein mittlerer Staatseisenbahnbeamter einen Bezirkstag ab, der von 120 Mitgliedern des Bezirks Elberseld besucht war; guß der Hauptvorstand von Köln war vertreten. Punk1 bildete der Vortrag des Obergütervorstehers Noßnick(Elberseld):„Die Technik bei der Berechnung der Eisenbahnfrachten“, die für viele Zuhirer infolge der seinsinnigen und mit Humor gewürzten Darstellung des Redners interessant war. Zu Punkt 2 gelangten die zur Hauptmitgliederveissammlung gestellten„Anträge zur letzten Besprechung, wobei wieder die Kandinalfrage des Vereins: Gesetzliche Gleichstellung der preußischen Eisenbahnassistenten mit den Reichseisenbahnasststenten, wie auch die Diätarfrage, einen breiten Platz einnahmen. Die Verhandlungen wurden wie stets mit einem Kaiserhoch eröffnet und zeichneten sich durch Ruhe und Sachlchkeit aus; sie endeten mit einem gemütlichen Beisammensein. **(Bahnbau Schwerte—Letmathe.) Eine Aenderung des Eisenbahn=Projektes Schwerte—Leimathe wird von glaubwürdiger Seite aus Hohenlimburg gemeldet. Darnach wird beabsichtigt, die ses Projekt wegen der erheblichen Geländeschwierigkeiten u. der ganz bedeutenden Mehrkosten durch die Anlage eines Tunnels vor Letmathe fallen zu lossen und dafür die Linie über Berchum—Henthausen—Elsey—Letmathe zu führen. **(Preußische Klassen=Lotterie.) Die Ausgabe der Lose zur 5. Klasse 228. Lotterie beginnt an Donnerstag, 17. April. Freilese werden nicht vor dem 25. April zur Ausgabe gelangen können. Die Erneuerungsfrist schließt am Montag, 5. Mai, abends 6 Uhr. **(Ein falscher Kriminalbeamter) hatte sich gestern vor der Hagener Strafkammer zu verantworten. Es handelt sich um den Hülfsarbeiter Heim. Kl. von hier, der sich in der Nacht zum 4. Novemder vorigen Jahres dem Arbeiter H. als Kriminas beamter ausgegeben hatte. K., der sich anscheinend damals nur einen Scherz hat machen wollen, kan sehr gelinde davon. Er erhielt 20 Mark Geldstrafe. **(In unerhörter Weise) hat sich der Fabrikarbeiter Wilhelm H. an schulpflichtigen Kindeln vergangen. Er hatte sich gestern vor der Hagenet Strafkammer wegen Sittlichkeitsrerbrechens### rerantworten und wurde zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung fand hinter verschlos senen Türen statt. **(Der Eintritt in die Dechenhöhle), der bis her 40 Pfg. für jode Person kostet, soll um 10 Pfz. teurer werden. Die Gemeinde Oestrich bei Leimathe, in deren Bereich die Höhle liegt, hat namlich die Einführung einer Billetsteuer beschlosset, um auf diese Weise, da sie anders nicht vermat von dem wachsenden Besuch der Höhle, der si jährlich auf über 25 000 Personen beläuft, zu piofitieren. Künftig will die Gemeinde von jeder Eintrittskarte für die Höhle zehn Pfennig erhe ben. Nr. 89 Für die 2 peute und Er Ein Probeabor M Der Zw Die Belä Verdacht stel Frankreich## ausbilden zu Grenzstrichen, wohl dafür von Nancy, ler aus Me die Teufelsi len der Rez braven Bür „J. 4“ einen man ihnen regung über lichen" Luft über manche die, wenn sischer Nati „Barbaren“ nationale sogar das T für die loy sgen Behört passieren, o kannt gewo Sprache hä Szenen in Bahnhof in beim bester Es ist ja ke eine Natio Angehörige behandeln, schehen ist. Berichten enthalten festzustehen Vergnügun hatten zu lichen Gel u. in geral * Hohenlimburg, 16. April.(Eintödliche! Betriebsunfall) hat sich im alten Werte der Firma Hoesch(Limburger Fabrik= und 5t“ tenvorein) ereignet. Der 50jährige Maschinenwal ter Brenne, verheiratet und Vater zweier Kinden glitt beim Schmieren der großen Dampfmasch plötzlich aus und stürzte mit dem Kopf so ungine lich in einen Oelbehälter, daß ihn im Augenblick beim Aushub der Maschine die Sch0 deldecke von der Kurbelstange vollständig zerttul“ mert wurde. Er ist kurz darauf gestorben. * Hörde, 16. April.(Tödlich vern## glückt.) Der Schlosser Josef Jesper von hiet der auf Montage bei der Brückenbauanstalt un ist eine einmal sen hatt gewöhn! und Pa einem e wieso sch schwinde tel ja hronisch den Hu den Ke trägt, und m tehande nern se innen Als derarti Folgez Asthmi w. tums 89. Schwalbe in West. rwartet werden, öff. Fenster in Haus or wird festlich begehen den Glücksoö. um sie zur freund. nechter westsälische, orn schließt im Som. walben immer sreien markt heißt es, man isten Schwalben imersprossen, und die Gesicht. Wenn die blauen Lust umher eer von Licht baden stahlblauen Schwigs den kleinen Kehlen ifte geschmettert werlingswonne über die ins Land gekommen. singen in Frankfurt n Erinnerungszeichen enden Vereinen übn. außer den in den en. n 14 Vereinen noch Ehrenpreisen bedach e müssen in Zukunst reisverteilung vertreder Gesellschaft stellmitteilt, de Betriebs. de des Geschäftsjahres messener Abschreibun= delcher Ueberschuß in erden wird, lasse sich Der vorliegende Aufer reichlliche Beschäfti. bei befriedigenden ins mittlerer Staatz= „Zur Post“ hier hielt lerer Staatseisenbahnb, der von 120 Miteld besucht war; auc war vertreten. Punk s Obergütervorstehers lechnik bei der Berechdie für viele Zuhéund mit Humor gedners interessant war. zur Hauptmitgliedersträge zur letzten Beie Kandinalfrage des zellung der preußischen en Reichseisenbahnasst. arfrage, einen breiten sandlungen wurden wie eröffnet und zeichneten chkeit aus; sie endeten ammensein. Letmathe.) Eine Aenoiertes Schwerte—Leisiger Seite aus Hohenwird beabsichtigt, dieeblichen Geländeschwiesenden Mehrkosten durch vor Letmathe fallen zu ber Berchum—Henthauihren. lotterie.) Die Ausgabe 8. Lotterie beginnt am eeilese werden nicht vor e gelangen können. Die am Montag, 5. Mai, inalbeamter) hatte sich afkammer zu verantworen Hülfsarbeiter Heim. r Nacht zum 4. Novembeiter H. als KriminalK., der sich anscheinend hat machen wollen, kan erhielt 20 Mark Geldise) hat sich der Fabrikschulpflichtigen Kindern gestern vor der Hagener tlichkeitsrerbrechens# u 7 Monaten Gefängnis ng fand hinter verschlosDechenhöhle), der n kostet, soll um 10 Pfz. neinde Oestrich bei Leiie Höhle liegt, hat nämBilletsteuer beschlossen, sie anders nicht vermag such der Höhle, der sie Personen beläuft, zu piodie Gemeinde von jedet hle zehn Pfennig erhetödliche alten Werke = und Ht## kaschinenwätbeier Kinder. so unglücim nächsten de die Schädig zertrücriben. h veruner von Nr. 89. Beilage. Heuut.! Donnerstag, 17. April 1913. Amtliches Kreisblatt, Für die Stunden der Erbolung leistet dem ernsten Hausbe rn und der praktischen Hausfr. ul die„Schwerter Zeitung“, dies besten Dienste. Neben den Neuig keiten aus Stadt und Land, aus dem In- und Auslande:::.: mal ungebührlich begegnet werden sollte. Aber wenn in Frankreich der Sinn für Anstand und Höflichkeit, soweit deutsche Staatsangehörüge in Frage kommen, sich weiter verflüchtigen sollte, so wird unsere Regierung doch nicht umhin können, geeignete Vorkehrungen zu trefsen, um dem deutschen Namen auch jenseits der Vogissen den Respekt zu sichern, der ihm gebührt, Daß sie den Vorfall von Nancy nicht hingohen lassen, sondern alles tun wirld, um unseron Landsleuten für die Schmähung, die man ihnen zugefügt, Genugtuung zu verschaffen, halten wir für selbstverständlich. Die französische Regierung wird aber gut daran tun, auch überseits dafür zu sorgen, daß das Beispiel des Nancyer SonnSüceg eeeelichene uicht uech nicher inr eihiter Bedl. bringtdie„Schwertei Ztilung“ se. von zteihwertigen Patrioten nuachgrahnt wich. Westfalen und Rheinland. spannende Romane und Erzählungen, sowie wissenswerte Artikel über Haus und Hof. Ein Probeabonnement führt zu dauerndem Bezuge. Monatlich nur 60 Pig. Der Zwischenfall von Mancy. Die ritterliche Nation. Die Belästigung von Fremden, sofern sie im Verdacht stehen, Deutsche zu sein, scheint sich in Frankreich zu einer Art neuer Nationaltugend ausbilden zu wollen. Vorerst nur in den östlichen Grenzstrichen, am Vogesenkamm, aber wer möchte wohl dafür einstehen, daß das heldenhafte Belspiel von Nancy, wo man harmlose Sonntagsausflügler aus Metz behandelte, als wären sie reif für die Teufelsinseln, nicht bald auch in anderen Teilen der Republik Nachahmung findet? Als die “ b r a v e n B ü r g e r v o n L u n e v i l l e d e r B e s a t z u n g d e s „3. 4“ einen recht üblen Empfang bereiteten, hielt man ihnen hier noch ihre an sich verständliche regung über das plötzliche Erscheinen eines„seindlichen" Luftschiffes zugute und zeigte sich gen#igt, über mancherlei Roheitsakte ein Auge zuzudrücken, die, wenn ste in Deutschland an Bürgenn französischer Nationalität verübt worden wären, uns „Barbaren“ unsehlbar wieder eine liebliche internationale Hetze eingetragen hätten. Man ließ sogar das Danktelegramm der deutschen Regierung * für die loyale und korrekte Haltung der französiBehörden dem„Z. 4“ gegenüber ohne Glossen passieren, obwohl mittlerweile manche Dinge bekannt geworden waren, die vielleicht eine andere Sprache hätten gerechtfertigt erscheinen lassen. Die Szenen indessen, die sich am Sonntag auf dem Bahnhof in Nancy zugetragen haben, können auch beim besten Willen nicht mehr übersehen werden. Es ist ja kein Wort darüber zu verlieren, wie sehr eine Nation sich selbst herabsetzt, die imstande ist, Angehörige eines Nachbarstaates in der Weise zu behandeln, wie es den beiden Metzer Bürgern geschehen ist. Selbst wenn Uebertresbungen in den Berichten dieser Opfer pöbelhafter Volksinstinkte enthalten sein sollten, die Tatsache scheint jedoch festzustehen, daß man in Frankreich auf deutsche Vergnügungsreisende, die sich absolut gar nsichts hatten zu schulden kommen hassen, in einem öffentlichen Gebäude eine förmliche Hetze veranstaltet u. in geradezu beschimpfender Weise mit ihnen herumspringt. Wie die Franzosen dieses Treiben mit ihrer Ehre, mit ihrem guten Ruse vereinbaren wollen, ist ihre Sache. Sie mögen sich aber beizeiten darüber klar werden, daß auch die deutsche Langmut ihre brenzen hat. Wir werden zwar Leute, die als Gäste auf deutschem Boden weilen, nicht vergewaltigen, und unsere Polizei, von der man im Auslande so absonderliche Vorstellungen hat, wird imWedt svemn Schanr bract! Veraltete Katärrhe auszurotten st eine recht schwierige Sache. Jeder, der schon einmal mit einem hartnäckigen Katarrh zu kämpen hatte, kann davon ein Lied singen. Mit den Kewohnlichen Hausmittelchen, wie Hustenbonbons und Pastillen, ist da nicht viel anzufangen. Bei einem einfachen kleinen Erkältungshusten, der sowieso schon nach wenigen Tagen von selbst zu verHwinden pflegt, mögen derartige harmlose Mitei ja ganz gut sein. Aber die Beseitigung eines hronisch gewordenen, alten, immer wiederkehrenHustens, der bei dazu Disponierten gar oft Keim eines viel schlimmeren Uebels in sich nagt, ersordert eine ganz andere Aufmerksamkeit und muß auch mit wesentlich ernsteren Mitteln Ehandelt werden, die den Feind sozusagen im Inbern seines Lagers aufsuchen und ihn dann„von innen heraus" vertreiben. als eines der besten Mittel zur Beseitigung etartig chronisch gewordener Katarrhe mit ihren Seigezuständen, wie: alter Husten, Verschleimung, Pthma, Bronchialkatareh, Lungenspitzenkatareh salt schon den berühmten Aerzten des Alterdus und gilt noch heute im ganzen Orient dur Pemmmte:##mpische odes Utmssusem, pr und * Hagen, 16. Aptsil.(Tödlicher Sturz in den Keller.) Der Arbeiter Lange stürzte gestern abend, anscheinend rücklings, von der Kelbertreppe eines Hauses in der Altenhagenerstraße in den Keller ab, brach das Genück und war sofort tot. Hausbewohner, die auf den bei dem Sturz entstandenen Lärm herbeiellten, fanden den Abgestürzten tot vor. Ein sofort hinzugerufener Arzt stellte einen Genickbruch fest und ordnete die Ueberführung der Leiche in die Leichenhalle nach Altenhagen an. * Dortmund, 16. April.(Wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels) ist der Reisende Karl van Eickel aus Mülheim=Ruhr vom hiesigen Landgericht zu Gesängnisstrafe verurteilt worden. Das Reichsgericht hob wegen Formfehlers das Urteil auf, so daß sich die Vorinstang mit der AngeLegenheit nochmals zu befassen hatte, van Eickel besuchte vornehmlich die rheinisch=westsälischen Rennplätze, um nach beendeten Rennen in den Wirtschaften dem Glückesplele nachgugehen. In Kastrop und in Bielefeld soll er mit falschen Würfeln und Karten gespielt haben. In einem solchen Falle nahm er dem Kaufmann Wenke 400 Mark ab. Dieser glaubte, im Laufe des Abends gemerkt zu haben, er sei einem Falschspieler in die Hände gefallen, der mit seinem Begleiter, dem Maurer Kramm, anscheinend„Kippe“ machte. Wenke hielt die Gesellschaft während der Nacht auf und ging morgens früh zur Kriminalpollizei, die die beiden festnahm und bei der Durchsuchung des Zimmers im Sosa versteckt mehrere gezeichnete Kartenspiele vorfand. Kramm, der wegen Glücksspiels zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, hatte sich bei dem Urteil beruhigt. Heute versichert er, daß es weder ihm noch van Eickel eingefallen sei, falsch zu spielen. Nach umfangreicher Beweisaufnahme kam das Gericht zu einem neuen Schuldspruch und verurteilte van Eickel zu einem Jahr Gefängnis. * Arnsberg, 16. April.(Ein Kaise: Wilhelmturm.) In der heutigen Stadtverordwetensitzung wurde beschlossen, aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers 5000 Mark zur Errichtung eines Kaiser Wilhelmturmes zu spenden. Der zu diesem Zweck angesammelte Schatz beträgt bisher aus freiwilligen Spenden der Bürgerschaft 12000 Mk. Der Kreis Arnsberg hat kürzlich zu demselben Zweck 10000 Mk. bewilligt, so daß jetzt 27•000 Mk. vorhanden sind. Die Gesamtkosten des Turmers, der den historischen Schloßplatz der ehem. Grafen von Arnsberg krönen soll, werden auf 60000 Mk. veranschlagt. Man hofft, den Turm zur Hundertjahrfeier der Einverleibung des Herzogtums Westsalen an Preußen fertigzustellen. * R e c k l i n g h a u s e n, 1 5. A p r i l.( V e r g e h e n g e gen das Krankenversicherungsgesetz.) Die Bochumer Strafkammer verurteilte heitte den Tiefbauunternehmer Josef Ponicke von hier wegen Vergehens gegen das Krankenversicherungsgesetz zu 100 Mark Geldstrase. Ponicke hat in dun Sotion ttich ucd tttt aie Krbectotver Kton. kenkassenbeiträge, die ev seinen Arbeitern berechtigt und unberechtigt abhielt, nicht an die Ortskrankenkasse abgeliefert. Insgesamt soll er Kasse und Arbeiter um über 500 Mark geschädigt haben. Der Angellagte hat außerdem teilweise Arbeiter, denen er Krankenkassenbeiträge sofort abhielt, erst nach einiger Zeit angemeldet und sich dadurch der Erstattung falscher Meldungen schuldig gemacht. * Gelsenkirchen, 16. April.(Zwei schwere Unglücksfälle) haben sich heute hier ereignet. Auf den Hüller Hochösen wollte ein Rangierer von einem fahrenden Zuge abspringen. Er geriet unter die Räder, wobei ihm beide Beine und die rechte Hand abgefahren wurden.— Auf dem Rangierbahnhof der Zeche Rheinelbe versuchte ein 16= jähriger Arbeiter zwischen zwei Waggons über die Pusser zu klettern; in dem Augenblick setzte sich der Zug in Bewegung. Auch ihm wurden beide Veine und die rechte Hand abgefahren. * Bochum, 16. April.(Eisenbahn unfall.) In der vorletzten Nacht entgleiste in Niemke ein Kohlenzug der Gewerkschaft Konstantin der Große, er von der Schachtanlage 4 zum Sammelbahnhof jahren sollte. Eine Anzahl Waggons bippten um und wurden erheblich beschädigt. Der Führer des Zuges, sowie der Oberrangierer Gierlich erlitten schwere Knochenbrüche; sie mußten sofort dem Krankenhause zugeführt werden. Ein Heizer, der noch rechtzeitig abspringen konnte, blieb unverletzt. Bochum, 16. April.(Ein Augeausgestochen.) In der vergangenen Nacht ereignete sich in Gerthe eine schwere Bluttat. Der Bergmann Kowarz, der von einer Festlichkeit nach Hause kam, wurde von Uebekannten angefallen und durch Stockhiebe zu Boden geschlagen. Hierauf wurde ihm mit einem Messer ein Auge ausgestochen. Der Schwerverletzte mußte dem Krankenhause zugeführt werden. Düsseldorf, 16. April.(Ertappte Einbrecher.) Bei einem Einbruch in einem Uhrengeschäft erbeuteten Diebe eine Menge Gold= und Silberwaren. Einer der Einbrecher wurde beim Einschlagen einer Fensterscheibe schwer verletzt, worauf ihn sein Komplize etwa eine Stunde Wegs durch die Stadt nach Harsse schleppte. Dort wurden beide Einbrecher überrascht. Die ganze Beute wurde ihnen wieder abgenommen. Düsseldorf, 16. April.(Ein Spielernest.) In dem Hinterzimmer eines Restaurants in der Luisenstraße wurde eine aus 20 Personen bestehende Spielergesellschaft, die verbotenen Glücksspielen oblag, von Kriminalbeamten überrascht. Eine Summe Geldes in Höhe von mehreren 100 Mark wurde beschlagnahmt. Köln=Deutz, 16. April.(Todessturz eines Radfahrers.) Ein 18 Jahre alter Radfahrer stürzte gestern auf der Freiheitstraße in Deutz mit seiner Maschine direkt gegen einen Straßenbahnwagen und kam unter die Räder zu liegen. Der Mann wurde in tödlich verletztem Zustande ins Krankenhaus gebracht. * Köln, 16. April.(Eine zweistündige unfreiwillige Haftstrafe) erlitt ein hiesieger Rechtskonsulent. Der Herr brachte einem inhaftierten Bekannten auf dessen Wunsch in das Gefängnis am Klingelpütz eine Flasche mit Haarwasser. Der Gefangenenaufseher traute der Sache nicht und lud den Rechtskonsulenten freundlichst ein, näher zu treten. Er brachte ihn in ein Zimmer, wo er zwei Stunden festgehalten wurde, bis der Chemiker durch eine Untersuchung festgestellt hatte, daß die Flasche kein Gift anthielt. Der Rechtskonsulent soll geschworen haben, niemals mehr einen derartigen Liebesdienst zu übernehmen. * Bonn, 16. April.(Ein schwerer Schiffsunfall) hat sich an der Lonau ereignet. Der Güter= und Personencampfer„Siegsried“ der Niederländischen Dampsschiffahrtsgesellschaft fuhr gegen einen schwer beladenen Anhängekahn eines Schleppzuges, der dort vor Anker lag. Der angerannte Schleppkahn wurde am Heck so stark beschädigt, daß er seine Fahrt nach Mannheim nicht mehr tostetzen Lann uid umgichen perhen tuott Btr „Siegfried" wurde am Bug etwas beschädigt. Der Kapitän des Dampfers geriet über den Unfall in solche Aufregung, daß er sich in den Rhein stürzte und ertrank. * Aachen, 16. April.(Der falsche Elektrotechniker.) Under dem Vorwand, mit der Ausbesserung der elektrischen Glocke beauftragt zu sein, erschien heute bei einer allein in ihrer Wohnung anwesenden Frau ein Unbekannter, schloß sich in einem Zimmer ein, erbrach den Schreibtisch und entnahm ihm 350 Mark. Die durch eine Hintertür eintretende Frau entriß dem Einbrecher das Geld, worauf dieser sie niederschlug und entflod. Die Frau wurde von Hausbewohnern bewußtlos und blutend aufgesunden. * Ottensen bei Stadthagen, 16. April.(Ein mißglückter Giftmordversuch) macht hier viel von sich reden. Eine Ehefrau, die ihrer Mannes überdrüssig war, faßte in Gemeinschaft mit ihrer Schwester den unglücklichen Plan, ihren Mann zu vergiften. Sie ging in die Apotheke und forderte das dazu erforderliche Gift. Dem Apotheker kam die Sache verdüchtig vor u. er händigte der Frau statt des Giftes ein völlig harmloses Pulver aus, stellte ihren Namen fest und verständigte den Ehemann davon. Der Mann bekam zum Abendessen Kartoffelpufser, in welchem das vermeintliche Gift hineingetan war. Nach dem Essen legte sich der Mann aufs Sofa und##imuliert# Unwohlsein. Dieses Unwohlsein steigerte er bis zur angeblichen Bewußtlosigkeit. In diesem Zustande schleppten die beiden Frauen den Ehemann in die Waschküche, wo eine Schlinge seiner harrte, in welcher er seinen Geist aufgeben sollte. Aber in diesem Augenblick erwachte der Scheintote plötzlich, ergriff einen Knüttel und verabfolgte den beiden Frauen eine ganz gehörige Tracht Prügel. Die Sache wird selbstverständlich ein gerichtliches Nachspiel haben. # Die Stärke der fremden europäischen Heere Der Reichskanzler bemerkte in seiner Rede über die deutsche Hecresverstärkung:„Der Herr Kriegsminister wird Ihnen in der Kommission detaillierte Angaben über die militärische Stärke unserer Nachbarn machen.“ Der neue Löbell, der in diessen Tagen erscheinen wird, enthält folgende Angaben über die Kriegsstärke der europäischen Heere: Frankreich: Die Gesamtkriegsstärke der Feldarmee kann angenommen werden zu 8 Kavallerie=Divisionen, 20 Armeekorps mit zusammen##### Infanterie=Divisionen, und das Kolonialarmeskorps zu 3 Divisionen, 18 Korps=Reservebrigaden und 18 Reserve=Divisionen. Die Armeekorps werden zu Armeen und die gemeinsam operierenden Armeen zu Armeegruppen vereinigt. Aus den Kavallerie=Divisionen können Kavalleriekorps gebildet werden. Von kriegsministerieller Seite ist die Zahl der militärisch ausgebildeten Leute, die für einen Krieg verfügbar sind, auf 4½ Millionen angegeben worden, von seiten des Armeeausschusses in der Deputiertenkammer sogar auf 4¾ Miclionen. Die Sollfriedensstärke im Frieden betrug einschließlich Gendarmerie, Saharatruppen und den im Mutterlande befindlichen Koloialtruppen im ganzen: 31 646 Offiziere, 606 009 Unteroffizierund Mannschaften einschließlich der Nichtregimenter. In der Gesamtsumme von 606 009 sind etwa 40 625 Mann des Hilfsdienstes enthalten. Die wirkliche Iststärke bleibt aber hinter dieser Sollstärke erheblich zurück. Nach den amtlichen Sanitätsberichten betrug im August 1912 der Effektiv= bestand nur 577 498 Mann. Nußland: Diie Fricdonsstärke wird nicht verössentlicht, sie beträgt aber nach genauen Berechnungen etwa 1343 000 Mann. Hiervon sind rund 26000 Mann Lokal= und Konvoitruppen, 11 000 Mann Gendarmerie, 56000 Mann Grenzwache, so daß für das Heer rund 1250000 Mann turreine Harzsaft eines in den Küstenländern des roten Meeres wachsenden Balsambaumes. Dieser berühmte Arabische Balsam war bis zur Entdekkung Amerikas die einzige Droge, der man den Namen„Balsam“ gab, und es beziehen sich daher alle älteren Litteraturangaben in wissenschaftlichen medizinischen Werken in denen von„Balsam“ die Rede ist, ebenso wie die zahlreichen Hinweise der Heiligen Schrift auf den Heilwert des„Balsams“ nur auf ihn. Schon das Wort„Balsam“ zeigt uns die Wertschätzung, in der das Mittel im Aktertum stand: das Wort„Balsam“ stammt nämlich aus dem Alt=Hedräischen und heißt soviel wie„König der Oele“. Erst später kamen aus dem neuentdeckten Amerika wettere Balsamarten, wie z. B. der Perubalsam usw., nach Europa, und noch später belegte man sogar eine Anzahl künstlich hergestellter balsamähnlicher Erzeugnisse mit diesem Namen, der aber von Rechts und Gerechtigkeits wegen nur dem Arabischen oder Utu=Balsam zusteht. Daß sich dieser echte Arabische Balsam bisher noch nicht in unserem Heilschatz eingebürgert hat, lag an seiner großen Seltenheit und dem dadurch hervorgerufenen, ganz ungeheuer hohen Preise, der Jahrhunderte hindurch sogar den Preis der Goldes um das Doppelte überstieg. Die Schwierigkeiten der Beschaffung des echlen Arabischen Valsams sind indessen seit einigen Jahren durch ben, und heute sind wir, die sich mit der Einfuhr des berühmten Heilmittels seit einer Reihe von Jahren befassen, in der Lage, dasselbe schon zu einem Preise in den Verkehr zu bringen, der seine Anwendung auch Minderbemittelten ermöglicht. Seit wir den echten Arabischen Balsam vor einer Reihe von Jahren in den Handel gebracht haben, hatten zahlreiche Patienten Gelegenheit, denselben zu versuchen, und heute liegen uns schon Tausende von Briesen usw. vor, die ganz unverlangt bei uns, nicht nur von Laien, sondern auch von Aerzten, eingelausen sind und in denen uns von den gehabten ausgezeichneten Erfolgen berichtet wird. Die Wirkungen des echten Arabischen oder Utu=Balsams, von dem wenige Tropfen pro Tag genügen, sind in Kürze folgende: Der Balsam macht den Auswurf flüssig und vermindert ihn. Infolgedesten hört schon nach verhältnismüzig kurzer Zeit der lästige Hustenreiz und damit auch der Husten auf. Infolge der Entfernung der in dem Auswurf enthaltenen Jerfallprodukte tritt da, wo Fieder vorhanden war, eine Abnahme des Jiebers ein. Aus demselben Grunde vermindern sich auch die Nachtschweiße, die mit der Zeit ganz aufhören. Ein gesunder Nachtschlaf und damit eine Besserung des Allgemeinbefindens pflegt einzutreten. Außerdem wirkt der Utu=Balsam magenstöters und ongetionigend und bebingt herauch eine Gewichtszunahme. Der Patient bekommt durch das Verschwinden der katarrhalischen Erscheinungen und durch die Besserung seines Allgemeinbefindens wieder neuen Lebensmut und größere Lust und Ausdauer zur Arbeit. Wer auch noch so viel andere Mittel bisher ohne Erfolg benützt hat, der möge trotzdem einmal in seinem eigenen Interesse einen kleinen Versuch auch mit Utu=Balsam machen. Er wird von der Wirkung des Mittels überrascht sein und den kleinen Versuch so leicht nicht bereuen. Wir senden kostenlos und franko eine Probe des Balsamo an jeden, der uns 20 Pfg. für Potto usw. einsendet. Den Herren Aerzten stellen wir zu Versuchszwecken ein größeres Quantum des Balsams kostenfrei zur Verfügung. Morgenländische Drogen=Import=Gesellschaft Berlin W. 15. Seite 4. Schwerter Zeitung(Amtliches Kreisblatt.) Donnerstag, den 17. April 1913. Nr. 89, übrig bleiben. Das Heer ist gegliedert in 37 Armeekorps mit 70 Divisionen, ferner in 24 Kavallerie=Divisionen. Von den Armoekorps stehen 27 in Europa, 3 im Kaukasus, 2 in Turkestan und 5 in Sibirien. Die Kriegsstärke beträgt an Feldtruppen, enschließlich der Neservetruppen, etwa rund 2 400000 Mann. Hierzu kommen noch Festungs= und Ersatztruppen sowie die Truppen der Reichswehr. Vermutlich werden 32 Reserve=Divisionen in Europa und 6 in Asien formiert. Von der Reichswehr sollen im Kriege aufgestellt werden je 20 Divisionen des 1. und 2. Aufgebots. Bei dieser gewaltigen Stärke der russischen Armee ist indessen zu beachten, daß bei einem Kriege gegen Deutschland und Oesterreich nicht alle Truppen an die Westgrenze zussammengezogen werden können. Ein beträchtlicher Teil muß im fernen Osten und im Innern des Reiches stehen bleiben. Oesterreich=Ungarn stellt im Frieden 16 Korps mit zusammen 43 Infanterie= und 8 Kavallerie=Divisionen auf(einschließl. der Landwehr, die bereits im Frieden formiert ist.) Die Gesamtstärke beträgt 370 523 Unteroffiziere und Mannschaften. Italien: Im Frieden zusammen 12 Armeekorps mit 25 Infanterie= und drei KavallerieDivisionen(ohne die eigentlichen Kolonialtruppen.) Die Friedenspräfenzstärke betrug in Italien: 324000, in Libyen 112000, in Summa: 436000 Mann. Der wirkliche Präsenzstand überschreitet danach die budgetäre Stärke noch immer um 186000 Mann. Eine Mobilmachung in nächster Zeit würde bei den starken Ansprüchen, die die Besetzung Libyens an das Heer, namentlich das Offizierkorps, stellt, und der noch nicht erfolgten Ausstellung von Neuformationen, bei der Inanspruchnahme der Flotte und aller Mobilmachungsvorräte durch den vorhergegangenen Krieg auf sehr schwierige Verhältnisse treffen. Die Stärkung und Festigung des vorzeitig erneuerten Dreibundes, das sehr gebesserte Verhältnis zu Oesterreich bieten ein günstiges Gegengewicht für diese Schwierigkeiten. England: Die ungefähre Stärke der Feldarmee, ohne Etappentruppen und erste Ersatzquote, beläuft sich auf 4500 Offiziere und 160000 Mann. Die Besatzungs= und Ersatztruppen werden zusammen auf 127000 Mann berechnet. Unter ihrem Schutz soll planmäßig die mobilisierte Territovial= armee ihre Ausbildung ergänzen. Da diese auf etwa 270000 Köpfe zu schätzen ist, so bleiben nach Abzug der Feldarmee, die für überseeische Expeditionen verwendet werden kann, noch rund 400 000 Mann zum Schutz des Heimatlandes in Großbritannien zurück. Roman„Die Insel der Einsamen“, der die Leser bis zum Schlusse in Spannung erhält, klingt in friedlich=freudevollen Tönen herzbewegend aus. Von erzählenden Beiträgen seien ferner die seingestimmte Novelle„Herr Berengar und seine Einsamkeit“ von Max Geißler und die Humoreske„Jugendliebe“ von Hans Bethge hervorgehoben. Von den eingestreuten Gedichten sind„Der Vorort“ von Arthur Silbergleit,„Mutter Elde“ von Alice Hakker und die japanischen Utas„Im Bergland“ von Ilse Franke ihres Stimmungsgehaltes und ihrer Formvollendung wegen besonders zu erwähnen Aus don schönen Kunstbeilagen nach Gemälden, Radierungen und farbigen Steinzeichnungen von A. Thamm, R. Ritsch, Walter Bayer und Friedrich Iwan weht dem Beschauer würzige Frühlingsluft entgegen; von älteren Meistern ist Puiloty mit seinem„Kolumbus“ vertreten. Büchertisch. Alle unter dieser Rubrik besprochenen Bücher sind in der Carl Braus'schen Buchhandlung zu haben. Paul Kellers Monatsblätter„Die Bergstadt“ (Breslau, Verlag von Wilh. Gottl. Korn; Preis viertelj. 2,50 Mark) beginnen das neue Vierteljahr mit einem in Text und Bildschmuck sehr vielseitig ausgestatteten Hefte. Kellers eigenartiger Das Nätsel der Marskanäle und damit die Frage der Bewohnbarkeit des Planeten Mars erörtert der berühmte englische Astronom und Direktor der Greenwich=Sternwarte Sir Walter Maunder in einem reichillustrierten Aufsatz in den soeben. erschienenen Lieferungen 23 bis 26 des Prachtwerkes„Die Wunder der Natur“(Deutsches Verlagshaus Bong& Co., Berlin W. 57, Preis der Lieserung 60 Pfg.) Wenn wir uns die Frage vorlegen wollen, führt Maunder u. a. aus, ob der Planet bewohnt ist, so müssen wir zuerst wissen, wie hoch auf diesem Planeten die durchschnittliche Temperatur ist. Da wir die Entsernung des Mars von der Sonne kennen, wissen wir, daß er noch nicht einmal die Hälfte von dem Licht und der Wärme empfängt, die die Erde von der Sonne erhält. Suchen wir uns auf Erden eine Zone in der Nähe der Pole, die nur die Hälfte der Wärme erhält, die der Erdäquator empfängt, so läßt sich leicht ermitteln, daß diese Zone eine nur 28 Grad Celsius geringere Jahrestemperatur hat, als der Aequator. Demgemäß müssen wir annehmen, daß die Durchschnittstemperatur auf dem Mars 28 Gradd niedriger ist als die der Erde(15 Grad Celsius). Daraus ergibt sich, daß unser Nachbarplanet eine mittlere Jahrestemperatur von— 13 Grad Celsius besitzt: Wasser existiert also auf dem Mars für gowöhnlich nur als Eis oder Schnee. Wenn wir den Mars trotzdem nicht hellweiß funkelnd wie ein Kristall im Fernrohr sehen, sondern ihn als„rötlichen“ Planeten mit weißen Polkappen wahrnehmen, so liegt das daran, daß wir ihn nur in seinen besten Zeiten sehen; er zeigt uns den Sommermittag seiner Wendekreise, verbirgt uns aber den„Winter seines Mißvergnügens.“ Unter solchen Temperaturverhältnissen wird schon ein Pflanzenleben der niedrigsten Form nur mühsam den Kampf ums Dasein führen können. Schwere Zeiten sind es, in denen wir leben, besonders schwer für die Hausfrau, die bei den enorm hohen Preisen für fast alle Nahrungsmittel immer noch mit demselben Wirtschaftsgeld auskommen soll; manchmal sogar mit einem geringeren. Aeußerste Sparsamkeit wird da zu einer zwingenden Notwendigkeit, auch in Familien, die es früher nicht nötig hatten. Aus diesem Grund sindet jetzt ein Produkt, das geeignet ist, die teuere Butter voll und ganz zu ersetzen, Palmona (Pflanzen=Butter Margarine) heute in den seinsten Haushaltungen immer mehr Eingang. Mit Palmona können wirklich große Ersparnisse gemacht werden, ohne daß die Hausfrau befürchten muß, ihre Familie auch nur im geringsten zu benachteiligen.„Niemand hat's— gemorken!“ Beweisen ist besser als behaupten. Jed Kaufmann lobt seine Ware. Am Käufer aber liegt es, zu prüfen, ob sie wirklich preiswert sei. Namentlich ist ein richtiges Urteil beim Einkauff von Nahrungsmitteln von großem Wert, weil damit unser leibliches Wohl zusammenhängt. Niemand sollte daher die geringe Mühe scheuen, zwischen täglichen Konsumartikeln verschiedener Herkunft eine Vergleichsprobe anzustellen. So zum Beispiel ist es wichtig, sich zu überzeugen, daß Maggi's Bouillon=Würfel nach wie vor die besten sind. Die Firma Maggi ladet selbst zu Vergleichsproben ein; denn sie hat von jeher dem Grundsatz gehuldigt:„Veweisen ist besser als behaupten.“ Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. ssesussssen sne Wossmesss Sesemsenrasurs Polizeiverordnung betreffend die Benutzung des Kreiswasserwerks des Landkreises Hörde. Auf Grund der§§ 6 und 15 des Gesetzes über die Polizeiverwaltung vom 11. März 1850 und des § 142 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 wird unter Zustimmung des Kreisausschusses des Landkreises Hörde folgende Polizeiverordnung für den Landkreis Hörde erlassen: § 1. Es ist verboten, ein Haus oder sonstiges Grundstück ohne vorherige Genehmigung des Kreisausme von Wasser anzubringen. S 2. Sofern ein Wasserabnehmer aus der Leitung des Kreiswasserwerkes Wasser ohne einen Wassermesser entnimmt, darf dieses nur zu den von ihm bei der Anmeldung angegebenen und vom Kreis=Ausschuß genehmigten Zwecken geschehen. S 3. Die Anmeldung zum Anschluß an die Kreiswasserwerksleitungen hat durch den Eigentümer oder Nießbraucher des Grundstücks beim Kreis=Ausschuß in Hörde zu erfolgen. § 4. Der Eigentümer oder Nießbraucher hat folgende Botschriften zu beachten: a) Außer den Hauptabsperrhähnen der Leitungen dürfen in diesen keine Konushähne, sondern un Niedetschraubhähne Verwendung finden. b) Die Verwendung von Bleirohren ist bei Neuanlagen Unzulässig. c) Die Leitungsrohre sind gegen Frost zu schüyzen. Wo dies nicht erreicht welden kann, sie mit Entleerungsvorzichtungen zu versehen. S 5. Jeder Wasserabnehmer ist verpflichtet: a) Bei Frostwetter durch die in§ 4c genannten Entleerungsvortichtungen während der Nacht die Leitungen zu entleeren, b) Bei Feuersgefahr auf Erforderung der Feuerwehr oder eines Polizelbeamten seine Leitung für Feuerlöschzwecke zur Verfügung zu stellen. § 6. Plombierte Feuerhähne dürfen nur bei Feuersgefahr für Löschzwecke geöffnet werden. S 7. Spülabtritte, Badewannen, Waschbecken und andere vom Kreiswasserwerk gespeiste Anlagen sowie die Grundablässe, Haupthähne mit Entleerung. sind derartig einzurichten, daß auch bei längeren Gebrauch aus ihnen ein Rückfließen oder Rücksaugen von Flüssigkeiten oder anderen Stoffen in die Reinwasserleitung unter keinen Umständen stattfinden kann. S 8. Den Beamten der Polizeibehörden, der Gemeinden und den Angestellten des Kreiswasserwerkes muß jederzcit der Zutritt zu den Wasserleitungsanlagen gestatttet werden. § 9. Sofern in Notfällen oder auf Anordnung durch die Aussichtsbehörde der Landrat durch Bekanntmachung im Kreisblatt eine Beschränkung der Wasserverbrauches anordnet, ist jeder gegen diese Anordnung verstoßende Gebrauch von Wasserleitungswasser verboten. § 10. Durch vorstehende Bestimmungen werden weitergehende polizeiliche Vorschriften, insbesondere örtliche Polizeiverordnungen über den Anschlußzwang nicht berührt. § 11. Die Vorschriften dieser Polizeiverordnung sinden in solchen Gemeinden, welche als Großabwehmer an das Kreiswasserwerk angeschlossen sin, mit der Maßgabe Anwendung, daß der Anschluß an das vom Kreiswasserwerk gespeiste Leitungsnetz der Gemeinde dem Anschluß der Grundstücke an die elgenen Leitungen des Kreiswasserwerkes gleichsteht. § 12. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Polizeiverordnung werden, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle entsprechende Haftstrafe tritt, geahndet. S 13. Die Polizeiverordnung tritt an dem auf die Bekanntmachung im Kreisblatt folgenden Tage in Kraft. Hörde, den 20. März 1913. 2503. Der Landrat. I. V. gez.: Mangold. Kein anderer Waschzusatz erforderlich, da hierdurch die Wirkung beeinträchtigt und der Gebrauch verteuert wird. Der grosse Erloig: Das beste selbsttälige Waschmittel für Weiss- und Wollwäsche! HENKEL& Co., DUSSELDORF. Huch Fabrikanten der allbeliebten Henkel’s Bleich-Soda. Ueberall erhältlich, niemals lose, nur Original-Paketen. Nach schweren Stürmen. Roman von M. Weidenau.7 „Meinhard wird es überwinden. Aber— er darf nicht unnötig aufgeregt werden. Sie verstehen mich ja?“ Sie senkte, schmerzlich lächelnd, den Kopf. Wenn er erfuhr, daß er hier lag, wenn die Mutter unversöhnlich blieb? Sie bot dem Arzt die Hand. „Retten Sie ihn, Herr Doktor!“ bat sie innig, mit slehendem Blick. Stumm erwiderte er ihren Händedruck und sah, als langjähriger Arzt und Hausfreund vollständig in die Familienverhältnisse eingeweiht, der langsam die Stiege hinaufschreitenden, schlanken Gestalt mit lebhaftem Bedauern und Kopfschütteln nach. Indessen ging Herr Pergen in seinem zur Bibliothek eingerichteten Arbeitsgemache auf und ab. Wenn man diesen mehr kleinen und schmächtig gebauten Mann mit den sauften Zügen und gütigen Augen sah würde man in ihm wohl kaum jene kommerzielle Größe vermutet haben, als die er, da er noch Inhaber der weltberühmten Firma„Erwin Pergen“ war, in der Tat gegolten hatte. Erst seit einem Jahre hatte er sich teils aus Gesundheitsrücksichten, teils aus Liebe zur Ruhe und einem mehr stillen Leben, ins Privatleben zurückgezogen, sehr zur Unzufriedenheit seiner glänzende Geselligkeit liebenden Gemahlin. Aber so nachgiebig er auch sonst ihr gegenüber sich zeigte, in diesem Punkt hatte er fest auf seinem Entschluß beharrt und so war man denn in diese reizend gelegene, mit dem höchsten Komfort ausgestattete Villa übergesiedelt, wo man, wenn auch in beschränkterem Maße, die in der Residenzstadt geübte Gastfreundschaft fortsetzte. Herrn Pergens Gedanken beschäftigten sich zur Stunde naturgemäß mit dem— wie er sich mit gutem Gewissen sagen konnte— nicht durch seine Schuld herbeigeführten Unfall. Er erinnerte sich klar und bestimmt, daß sein übrigens in jeder Beziehung verläßlicher Chauffeur von Zeit zu Zeit Warnungssiguale hatte ertönen lassen, und da auch das Tempo der Fahrt ein gemäßigtes gewesen war, erschien es ihm geradezu unbegreiflich, wie das Unglück hatte passieren können. Herr Pergen nahm vor seinem Schreibtisch Platz und sann weiter nach. Obwohl er diesen jungen Ingenieur nicht genauer kannte, so war er ihm nicht gerade unsympathisch, ohne daß er jedoch die mindeste Ahnung von der zwischen diesem und seiner Tochter bestehenden Liebe gehabt hätte. Da er — allerdings nur durch Zufall— wußte, daß Meinhard arm und ohne Familie war, so hatte er Mitleid mit ihm und beschloß in seiner Herzensgüte und Menschenfreundlichkeit, den in seinem Fache als außerordentlich geschickt und strebsam geltenden jungen Techniker nach dessen Genesung tunlichst den Weg zu besserem Fortkommen zu ebnen. Leises Klopfen störte Pergen in seinen Gedanken und auf ein freundliches„Herein" überschritt Marianne die Schwelle, langsam dem Vater sich nähernd, der ihr liebevoll zulächelte und ihr den Fauteuil neben dem Schreibtisch zurechtschob. „Arme Kleine! Du bist noch immer so blaß! Aber, dem Himmel sei Dank, daß es nicht schlimmer ausfiel! Ich kann nur nicht begreifen, wie der Meinhard, der doch sonst nicht mit geschlossenen Augen einhergeht, heute so unachtsam sein konnte. Aber weine nicht, Kind! Er wird ja nicht sterben — und ich hab' ja keine Schuld daran.“ Plötzlich glitt Marianne, zum Staunen Herrn Pergens, zu dessen Füßen auf die Knie nieder. „Papa, mein lieber, einziger Papa, wenn Du nur wüßtest—“ „Was soll ich denn wissen, Kind? Rede doch Was ist's denn?" fragte Herr Pergen unruhig, doch vollständig ahnungslos über die eigentliche Ursache des Schmerzes und der Tränen der Tochter. „Papa, lieber Papa, ich liebe Otto Meinhard," flüsterte sie, jetzt den Vater eng umschlingend, mit zitternder Stimme. „Aber, das ist doch nicht möglich,“ kam es fast naiv von Herrn Pergens Lippen, der, die Kniende ein wenig zurückschiehend, sie groß austarrte. sahet Euch ja kaum, da er ein seltener Gast in unserem Hause war. Aber so weine doch nur nicht so herzbrechend, erzähle mir lieber alles!“ Und so sprach denn Marianne sich alles Leid dem gütigen Vater gegenüber von der Seele herunter, von Ottos Besuch in der Villa heute abend und von der Mutter schroffer Abweisung. „Ich kann mir's sehr wohl erklären, daß Otto, in seiner großen natürlichen Erregung wie toll dahinstürmend, weder sah noch hörte und das Herankommen Deines Autos nicht bemerkte,“ schloß Marianne, den Kopf an die Brust des jetzt freilich sehr ernst, ja beinahe unmutig schauenden Vaters lehnend. „Mein liebes Kind, Mama hat ja in einer Beziehung nicht so unrecht,“ sagte er nach einer Pause langsam und bedächtig,„dann kennen wir doch auch Meinhard nicht genug, um ihn—“ „Du solltest ihn also näher kennen lernen, Papa! Und nicht wahr, Du wirst mich nie in eine Ehe mit einem ungeliebten Mann hineindrängen, auch mit Mama sprechen—“ „Sei vernünftig, Kind!“ entgegnete sehr entschieden Herr Pergen.„Heute kann ich noch gar nichts sagen. Vor allem muß man Meinhards Genesung abwarten. Fasse Dich also, Kind, und sei ruhiger! Da es sich um Dein ganzes Lebensglück handelt, darf man nicht vorschnell entscheiden.“ „Nur eins sollst Du mir versprechen, Papa— willst Du?“ „Und das wäre?“ „Daß man mich—“ sie kam nicht zu Ende, denn die Tür wurde heftig aufgestoßen und Frau Pergen rauschte herein. „Ach, nun ja, ich dachte es mir wohl, daß ich Dich hier autreffen würde,“ wandte sie sich zornig an Marianne;„ich hoffe, daß Papa Dich nicht augehört hat.“ „Wir wollen jetzt nicht eingehender darüber reden, meine liebe Emmy, sondern alles Weitere der Zukunft überlassen.“ „Wie? Du willst doch nicht damit sagen, daß Di—“ „Ruhig, ruhig, meine Liebe! Und Du, mein Kind, gehe zu Bett! Es ist spät geworden und Du bedarfst, wie mir scheint, des Schlafes. Gute Nacht, Marianne! Auch ich bin müde.“ Stumm, nur noch dem Vater einen innigen Blick zuwersend, entfernte sich das Mädchen und auch Herr Pergen verließ, seine Frau flüchtig grüßend, durch die andere Tür das Zimmer. „Nun, also, die Sache gefällt mir ja recht gut,“ spottete die allein zurückbleibende Dame;„allem Anscheine nach hat die Kleine den Herrn Papa bereits präpariert; aber man soll nur nicht zu früh triumphieren, denn schließlich bin ja doch ich die im Hause hier die erste Geige spielt.“ Mit diesen leise geflüsterten Worten verließ auch sie das Arbeitszimmer ihres Gemahles.—— Doktor Behrens' günstige Vorhersage über den Krankheitsverlauf schien sich nicht bewahrheiten zu wollen, denn Ottos Zustand verschlimmerte sich wider Erwarten in höchst bedenklicher Weise und Frau Pergen, die— trotz ihrer gewohnten Energie— in entscheidenden Augenblicken leicht den Kopf verlor, sah den jungen Mann schon als Leiche vor sich liegen. „So schlimm wird's doch nicht kommen," tröstete der alte Arzt,„man kann immer noch hoffen.“ 203,16 MAES: E Sag“ 20 S 5 Mama Maibaum saß an einem großen, runden Tisch im Kreise ihrer sieben, bald heiratsfähigen Töchter. „Nun, Papachen?“ fragte sie ihren Mann, als er das Zimmer betrat.„Wie war es?“ „Es ist richtig!“ erklärte Maibaum mit ernster Miene. „Die Apothekerin lommt?“ Ganz gewiß!" Mama Maibaum seuszte und ließ ihren strumpf sinten. „Ist sie hübsch?“ fragte sie sorgenvoll. Der Wirt schämte sich, daß er trotz des langen Aufenthaltes in der Apotheke so wenig aus dem Provisor herausbekommen hatte! Das durfte er die Seinigen nicht merken lassen! „Hat sie vielleicht eine große Nase?“ fragte Frau Maibaum, der die Pause für ihre Neugier etwas zu lang wrrde. „Eine sehr große. versicherte ihr Mann eifrig. „Und kleine,— zwinternde Augen— am Ende auch?“ forschte die Frau weiter. „Natürlich, sie trägt sogar eine Brille!" „Ei, was du sagst, eine Brille!“ Frau Maibaum sah plötzlich ganz glücklich aus.„Da ist sie ja grundhäßlich!“ „Natürlich ist sie das, liebe Frau!“ versicherte der Wirt zärtlich.„Das kommt doch stets dabei heraus, wenn Frauen Männerklugheit erreichen wollen. Schluß folgt.) ###r *. 0 Fa S 0 81 Schach. 9*„ * 2 B 2 S 2 2 52 1 S m i g Bearbeitet von G. Schallonp. Aufgabe Nr. 315. Von J. G. Campbell(*). (Londoner Problemturnier 1862.) Schwarz: 10 Steine. S 4 ac Sassäcg.85, N a d e d„* 1 Wein 8 Steine. Weiß zieht an und setzt mit dem 3. Zuge matt. Diese Aufgabe des, man kann sagen, genialsten Problemkomponisten Großbritanniens verdient es wohl, in die Erinnerung zurückgerufen zu werden. 4gXIus ·33—8301 ·9 FPN FP• ####/XeS“s vo—S+—S(Iwges•***• 440—911 25-99S 70770 g SMo es f Partie Nr. 31 Aus dem Korrespondenzturnier von„Ueber Land u. Meer“ Gespielt von Anfang Juni 1908 bis Mitte November 1910. Weiß: H. Peters, Barmen(Wuppertaler Wochenschachgruppe). Schwarz: E. Wiegand, Berlin=Tempelhof. Damenbauernspiel. M Die Eröffnung hat sich in einer minder üblichen Weise vollzogen; jetzt folgen interessante Verwicklungen. 10. 45Xc4 11. Sd2Xe4 SfEXe4 12. I.13Xe4 1948—35+ 13. 12.11—02 Da5— 65 14. Dd2—es 0—0 15.0—0—0 L06—75 16. Ko1—bI Des—15 17. Drs— 93 Sc6X4 18. Lb2X04 L.c5X44 19. TdIX44 1.47—66 20. Le4—43 Dh5—65 21. 174—64 Beide Teile spielen in erster Linie des Angriffs auf Festhalten 22. Th1—el 23. 12—54 24. Tel—65 25. Te5X05 26. 1.43—15 27. 33—34 28. Tg1—14 Bumur. sie jetzt Des Hundes wegen. A.:„Warum haben plötzlich angefangen, französisch zu lernen?“ B.:„Ich bin dazu gezwungen. Ich habe mir in Pari: einen Hund gekauft, und das Vieyz versteht kein Wort Dentsch. Was bleibt mir also anders übrig, als Französisch zu lernen?“ Reiseandenken. Ein Engländer, ein Waliser und ein Schotte un nahmen zusammen eine Fahrt nach Irland. Als sie Land wieder verließen, nahm jeder von ihnen ein denken mit. Der Engländer hatte einen Tabaksbeutel standen, auf dem geschrieben stand:„Hott schütze das Irland.“ Der Baliser nahm einen Becher mit, der Damit sperrt Weiß den Läuser ein, den Schwarz nun so tener wie möglich zu verkaufen erstrebt. Aber die Bauern seines Damenflügels sind unbeschützt und falten dem weißen Turm zum Opfer. sodaß das Spiel, obgleich Schwarz mit einem Bauern mehr übrig biribt, doch schließlich sich ausgleicht. b7 1.6 36. 1414—47 I.AIX2 37 Kd2X 2 TgIX.2+ 38. K02—(13 7.2—-12 39. T#7X17 Th2X14 4 at 114—4 41. Ku3—c3 14—f1 42. TacX b6 TTIX13+ 43 K13—44 113—11 44. 54—95 1•71—a1 45. a5—96 17—115 46. K04—63 15—14 47 1.6—54 54—13 48. 194—14 Als unentschieden abgebrochen. 1 alte Inschrift:„Erinnerung an Dublin“ mit nach Hause, aber der Schotte hatte ein Tischbesteck eingepackt, auf dessen einzelnen Teilen zu lesen stand:„Londoner und Nordwestliche Cienbahn.“ Auflösung des Nebus aus voriger Nummer: Wer nicht gehorchen lernt, versteht auch nicht zu besehlen. —— entsprechende 5 S 25 S Ae EAgas * S—. ## S•8E SSns # er 8 5 S5s S*: e S S 8 95 8 Amtliches Kreisbl. —— für den kreis Jahrgang O Grites und äitelles Cagesorgan des Kreiles. O haupl-Aunoncenbistt Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 89. Donnerstag, 17. April 1913. Roman von Reinhold Ortmann. 6. Fortsetzung.) ihm ch bin selbstverständlich zu deiner Verfügung.— Ist dir's genehm, mich in mein Arbeits zimmer zu begleiten?“ Sie neigte zustimmend den Kopf. Und er öffnete vor ihr die Tür des hoben, luftigen Gemaches, um sie zuerst “ über die Schw lle treten zu lassen. „Eine Frage zuvor, liere Helga: dein Bruder— er ist doch noch hier?“ „Nicht mehr hier im Hause. Aber er hat Hamburg noch nicht verlassen. „Und warum hat er meine Ankunft nicht abgewartet?“ „Weil er der Meinung war, daß eine nochmalige persönliche Begegnung für dich wie für ihn gleichermaßen peinlich sein würde. Und weil ich ihn zugeredet habe, ihr aus dem Wege zu gehen.“ „Er hat dir also gesagt——?“ „Ich denke wohl, da; er mir all's gesagt hat, was zwischen dir und ihm gesprochen worden ist.“ „Und du billigst die Vorchläge nicht, die ich nay sehr reifticher Ueberlegung in der besten Absicht gemacht habe?“ „Da er selbst sie für unannehmbar hält, ist es wohl ohne Bedeutung, wie ich darüber denke.“ „Es überracht mich, dich so sprechen zu hören, Helga!— Abe. wilist du dich nicht setzen?“ „Wir müssen es kurz machen, Cäsar!— Henry erwar et mich. Und da er noch heute nach Berlin zurück will, hat er nicht viel Zeit zu veriieren. Es bereitet dir hosse tlich kie Unbequemlichkeiten, mein in deiner Verwaltung befindliches Vermögen bis morgen flüssig zu machen.“ „Es wäre in jedem beliesigen Augenblick zu deiner Disposition. Aber du gestattest mir vielleicht die Frage. wozu du seiner bedaifst.“ „Ich habe Heury gebeten, es von nun an für mich zu verwalten.“ „Oder— mit anderen Worten— es zur Bezahlung seiner Schulden zu verwenden.“ „Ich habe die Art der Anlage in sein Belieben gestellt und ihn gebeten, mich von nun an gewissermaßen als eine Teilhaberin seines Geschäfts zu betrachten. „Und du glaubst, daß ich dazu meine Hand bieten, — daß ich ihm behilflich sein werde, dich um deinen gesamten Besitz zu bringen?" „Ich verstehe dich nicht, Cäsar!— Mein Geld wird in Henrys Händen doch wohl ebenso sicher sein, als das deinige es gewesen wäre.“ (Nachdruck verboten.) Er machte eine geringschätzige Handbewegung. „Sicher?!— Ich hätte nicht erwartet, auch nur einen Pfennig davon zurückzuerhalten. Was ich zu tun bereit wa, sollte einzig für die Ehre des Namens Frederiksen geschehen. Einem Fremden würde ich unter gleichen Umständen nicht den hundertsten Teil der Summe gegeben haben.“ „Nun wohl,“ entgegnete sie ruhig.„Auch für mich ist mein Bruder ja kein Fremder. Und die Ehre des Namens Frederiksen liegt mir nicht weniger am Herzen als dir oder deiner Großmutter.“ „Aber du hast keine Veranlassung, sie mit allem zu bezahlen, was du dein eigen nennst. Und ich will nicht, daß du dich von unzeitigem Mitleid zu einer so törichten Handlungsweise hinreißen läßt. Wenn nicht sein eigenes Gewissen deinem Bruder verbietet, ein so ungeheuerliches und unsinniges Opfer anzunehmen, so muß er eben auf andere Weise daran verhindert Ar, Kr T————— werden.“ „Ich erkenne deine freundliche Absicht dankbar an, Cäsar— aber ich war mir vollkommen klar über das, was ich tat, als ich Henry bat, sich meines Vermögens zur Abwendung der ihn bedrohenden Gefahren zu bedienen. Und jetzt, wo es sich um eine bestimmte Abmachung handelt, wäre auch gar nichts mehr daran zu ändern. Ob ich mein Erbteil zu irgendeiner Zeit von Henry zurückerhalte, oder ob ich es verliere— auf dich könnte ja niemals eine Verantwortung dafür fallen. Denn ich bin volljährig und kann mit meinem Besitz nach eigenem Ermessen schalten.“ „Gewiß, ich habe kein Recht, dir dein Vermögen vorzuenthalten. Aber du hast mich doch wohl bis zu dieser Stunde nicht lediglich als deinen Bautier, sondern ein wenig auch als deinen aufrichtigen Freund angesehen. Und als dein Freund sage ich dir, liebe Helga, daß du im Begriff bist, eine verhängnisvolle, eine nie wieder gut zu machende Torheit zu begehen. Verhängnisvoll besonders deshalb, weil du deinem Bruder damit den allerschlimmsten Dienst leistet. Er wird dir gesagt haben, daß es ein Leichtes für ihn sei, sich wieder emporzuarbeiten, sofern er nur die augenblickliche Krisis mit Anstand überwindet. Aber sein Optimismus ist leider ohne alle innere Berechtigung. Und ich kann dich auf Grund meiner besseren Kenninis der Menschen und der Verhältnisse versichern, daß sich Henry in einem höchst unglücklichen Irrtum befindet. Das einmal erschütterte Ansehen eines Kaufmanns läßt sich nicht über Nacht wieder befestigen. Und für die Leute, auf deren Vertrauen er angewiesen ist, bedeutet * e 8 es keinen allzu wesentlichen Unterschied, ob er in betrügerischer Absicht oder in grober Fahrlässigkeit der Mitschuldige seines diebischen Kompagnons geworden ist. Er wird dessen bald genug inne werden. Und wenn er erst einmal zu der Ueberzeugung gelangt ist, daß sich mit den Mitteln einer soliden Geschäftsführung das verlorene Terrain nicht zurückgewinnen läßt, er seine Zuflucht zu anderen Praktiken nehmen.— Du darfst nicht ungeduldig werden, He'ga,“ bat er, da sie bei seinen letzten Worten wie in unmutiger Abweisung den Kopf zurückwarf,„und du darfst nicht als Härte und Lieblosigkeit ansehen, was ich da sage. Henry ist gewiß kein schlechter oder unredlicher Mensch; aber er wird künftig ebensowenig ein guter Kaufmann sein, als er es bis heute gewesen ist. Und das Bewußtsein, dir für dein geopfertes Vermögen verantwortlich zu sein, der moralische Zwang, dich vor schwerem zu bewahren, wird ihn nur um so schneller ins Verderben treiben. Heute kann er sich damit entschuldigen, daß er lediglich das Opfer einer— allerdings schwer verzeihlichen— Vertrauensseligkeit geworden sei. In einem Jahre aber— vielleicht etwas später, vielleicht auch schon etwas früher— wird er keine andere Entschuldigung mehr haben als die, daß eine törichte Willfährigkeit ihn in den Stand gesetzt hat, auf der salschen Bahn zu verharren.“........ m „Du hast, wie es scheint, eine sehr geringe Meinung von Henrys Charakter. Und trotzdem wolllest du ihn im Dienst deines Hauses verwenden?" „Ich wollte ihn auf unsere Plantagen nach Samoa schicken, und ich meine, daß er gut getan hätte, meinen Vorschlag anzunehmen. Er würde dort sicherlich manches von dem gelernt haben, was ihm jetzt noch zu einem tüchtigen Menschen sehlt.“ 5„„—4— „Er sah deinen Vorschlag anders an, Cajar! Nach seiner Auffassung war es euch einzig darum zu tun, ihn aus Deutschland zu entfernen.“ „Auch dieser Wunsch hatte einigen Anteil an meinem Anerbieten— ich leugne es durchaus nicht. Aber ich gedachte, den wahren Interessen deines Bruders damit nicht weniger zu dienen als denen der Familie.“ „Und ist dir nicht zum Bewußtsein gekommen, daß er alles, was du für ihn tun wolltest, nur noch als ein unter lästigem Zwange gespendetes Almosen ansehen konnte, nachdem du ihm in der kränkendsten Form jeden weiteren Verkehr mit Margarete verboten?“ Der Konsul ließ die Enden seines wohlgepflegten Backenbartes leicht durch die Finger gleiten. „Es ist mir nicht sehr angenehm, liebe Helga, diesen Gegenstand mit dir zu besprechen,“ sagte er nach flüchtigem Zaudern,„und ich würde es für taktvoller gehalten haben, wenn Henry dich wenigstens damit verschont hätte. Es handelt sich doch am Ende nur um eine bedeutungslose Tändelei.“ „Für Henry handelt es sich um mehr. Und was du ihm in dieser Sache gesagt, hat ihn schwerer getroffen als alles andere.“ „Und willst du mir vielleicht mitteilen, Helga, was ich ihm anderes hätte sagen sollen?— Kann man mir zumuten, meine Schwester mit einem Manne liebeln zu lassen, der soeben bewiesen hat, daß er untüchtig ist, sein Lebensschiff zu steuern?“ „Es geschieht also nur deshalb, daß ihr sie ihm verweigert?“ „Die Frage ist schwer zu beantworten, liebste Helga! Ein Mann, wie ich ihn für meine Schwester wünsche, wäre er in meinen Augen wohl auch ohne diesen Zwischenfall nicht gewesen. Aber es ist ganz müßig, jetzt zu erörtern, was unter anderen Umständen vielleicht hätte geschehen können. So wie die Dinge mal liegen, war mir mein Verhalten auf das stimmteste vorgeschrieben.“ „Henry hatte natürlich nicht darauf gerechnet, rade in diesem Augenblick eure bedingungslose einbestimmung zu erhalten. Was ihn so tief verletzt hat, ist die schroffe Entschiedenheit, mit der du ihm jede Hoffnung für die Zukunft abschneiden zu müssen glaubtest. Weil er einmal in seinem Leben Unglück gehabt hat, ist er doch wohl nicht so ganz unwürdig geworden, seine Wünsche bis zu Fräulein Margarete Frederilsen Da wandte ihr der Konsul mit einer raschen Bewegung sein Gesicht voll zu und sagte ohne Besinnen: „Ja, du nennst es mit dem riatigen Worr. Und du darfst mich darum nicht der Ueberhebung zeihen, wie Henry es vorhin getan hat. Denn die Grundsätze, nach denen hier Würdigkeit oder Unwürdigkeit gemessen werden müssen, sind nicht willkürlich von mir aufgestellt worden. Es sind dieselben unverbrüchlichen Gesetze, denen auch ich mich zu fügen habe, so lange ich Anspruch auf die Achtung meiner Mitbürger erhebe. Dein Bruder hat von hanseatischem Hochmut gesprochen, und ich weiß wohl, daß er damit nur wiederholt hat, was in manchen Kreisen längst zu einem beliebten Schlagwort geworden ist. Aber der Vorwurf trifft mich aus seinem Munde so wenig wie aus irgendeinem anderen. Denn ohne diesen hanseatischen Hochmut wären meine Vorfahren nicht geworden, was sie Jahrhunderte hindurch gewesen sind. Und ohne diesen Hochmut würden wir gar bald unter unseren Händen zerrinnen sehen, was sie uns an Ehre und Ansehen in der Welt hinterlienen. Ich bin stolz darauf, meine Familienehre und meine Familientradition zu haben, so gut oder vielleicht noch besser als mancher hohe Herr mit uraltem Wappenschild. Und von keinem einer Angehörigen, über den ich Gewalt habe, werde ich dulden, daß er sich an dieser Tradition versündigt. De#n ihre Bewahrung ist für uns nicht eine Frage de Eitelkeit, sondern einfach eine Existenzfrage. Wir sie en und fallen mit der Heilighaltung unserer alten han atischen Ueberlieferungen. Und wenn unter dem niveui###nden Einfluß einer Zeit, der alles Hochragende und ur.,#ratisch Abgesonderte ein Greuel ist, das Wort vom„öniglichen Kaufmann“ wirtlich eines Tages zuleeen Schall geworden sein sollte, so soll man wenigsten, ein Entel des Senators Frederiksen nicht nachsagen dürfen, daß auch er zu seinem Teil daran mitgearbeitet h.1be.“ Seeei Wie er da hochau eeichtet neben seinem Schreibtisch stand, gebietend und doch ohne jede theatralisch wirkende Pose, in Haltung, Miene und bedächtig ruhiger Abwägung jedes Wortes der unverkennbare Typus des selbstbewußten Kaufmanns, der um keinen Preis für etwas anderes gehalten werden möchte, als für einen würdigen Nachkommen der alten hanseatischen Handelsherren, da wollte es Helga scheinen, als wäre trotz seines bürgerlichen Gewandes in Wahrheit etwas Königliches in diesem Manne. Und nichts von Unmut oder Mißbilligung offenbarte sich in dem Blick, mit dem ihre Augen den seinen begegneten.( „Wir wollen nicht darum rechten, Casar, inwieweit sich das alles auf meines Bruders Bewerbung um Margarete anwenden ließe. Denn ich habe weder die Hoffnung noch die Absicht, deinen Sinn zu ändern. Und die Zeit drängt. Was soll ich Henry hinsichtlich des Zeitpunktes sagen, an welchem er über das Kapital wird disponieren können?" „Du beharrst also wirklich auf deiner Absicht?— Alle meine Vorstellungen sind umsonst gewesen?“ „Ich kann nichts anderes tun, Cäsär, als was ich für meine Pflicht halten muß und was mein Herz mir „und dein— dein Verlobter?“— Es war, als sei ihm das Wort nur widerstrebend über die Lippen gekommen.„Du hast dich seiner Einwilligung bereits versichert?“... 6. 4 Licht inmichern i4 „Nein.— Aber ich wußte auch nicht, inloleselnich ihrer bedürfte.“ (Fortsetzung folgt.) 1 38 □ I Denkspruch. Wir lernen durch Inen und Fehlen und werden Meitter durch Uedung, ohne zu meiken, wie es zugegangen ist. Wieland. et Die Apothekerin. Von Elisabeth Bauck. (Nachdruck verboten.) Die Tür der Apotheke stand nicht still. Herr Rothe war schon ganz nervös. Da kam nun auch noch der dicke Hauswirt von drüben! „Was steht zu Diensten, Herr Nachbar?“ fragte der Apotheker indes höflich. „Hm! Hm!“ Der Wirt räufperte sich etwas verlegen und schien erst jetzt darüber nachzudenken, was er eigentlich wollte.„Für— zehn Psennig— Pfefferminzplätzchen!“ sagte er endlich. In stiller" Wut wog Herr Rothe die Plätzchen ab. Er wußte, was nun kommen würde. Der Wirt zog inzwischen umständlich seine Börse aus der Tasche. Während er dann mühsam unter den vielen harten Talern einen Groschen hervorsuchte, hub er zu fragen an: „Hören Sie mal, Herr Provisor, ist es denn wahr, was die Leute sagen?“ „Was sagen denn die Leute?“ knurrte Rothe. Vor Aerger entfiel ihm die Messingschaufel, mit der er die Plätzchen eingewogen hatte. „Rann? Haben Sie einen Tatterich, Herr Provisor?" Der dicke Wirt lachte. „Wollten Sie mich das etwa fragen?“ rief Rothe aufgeregt. „Nein, nein, Herr Nachbar,— die Sache ist weit wichtiger!“ Der Wirt lächelte vergnügt und blinzelte dei Provisor mit den runden Aeuglein lustig zu.„Ich wollt' nur gern wissen, ob unser Städtchen wirklich eine Apothekerin bekommt?“ „Möglich!“ sagte Herr Rothe trocken. „Eine Freic!?“ „Wahrscheinlich!“ „Nun, Sie müssen es doch wissen, Provisorchen!“ Der Wirt wurde förmlich zärtlich vor Neugier. „Warum soll ich?“— Rothe zuckte die Achseln. „Ei, ich denke, der alte Brosig hat die Apotheke verkauft?“ „Hm! Sie wissen ja gut Bescheid!“ brummte der Provisor. „Lieber Himmel,— was man so hört!“— „In Eselsohren geht viel hinein!“ dachte Herr Rothe und kniff zornig die Lippen zusammen.„Hier sind Ihre Plätzchen!“ sagte er dann und reichte dem Wirt die Tüte hastig hin.„Beinah' hätte ich vergessen—“ „Ach so! Besten Dank!“ Der Provisor hoffte, der Wirt würde jetzt endlich gehen, doch dieser dachte noch nicht daran. „Noch eine Frage, Herr Nachbar—,“ fuhr er gemütlich fort und ließ sich dabei auf einen Stuhl nieder. „Ihre neue Kollegin ist wohl jung und schön?“ „Wieso? Wer sagt das?“ fragte Rothe verdrießlich dagegen. „Die Leute denken es sich!“ „So! So! Nun, mean kann sich aber auch irren!" Der Provisor nahm einen großen Mörser aus seinem Instrumentenschrank und fing an, mit wahrer Wut einige Arsenikpillen darin zu zerstampfen. „Was machen Sie denn da?“ erkundigte sich der Wirt teilnehmend. „Rattengift!“ antwortete Rothe prompt. „Gibt es denn in unserem schönen, reinlichen Städtchen so viele Ratten?“ „Es scheint doch so?“ Der Provisor stampfte immer zorniger, und sein Gesicht wurde dabei kirschrot. „Sie streugen sich zu sehr an!“ meinte der Wirt. „Oh, das tu' ich sehr gern!“ versicherte Rothe grimmig. „Nun,— wenn erst die neue Kollegin da ist—“ Der Provisor lachte spöttisch. „Versteht sich, Herr Nachbar!“ „Heutzutage gibt es tein schwaches Geschlecht mehr, Provisorchen!“ Der Wirt blinzelte Herrn Rothe lustig zu.—„Sie werden schon sehen, was die Kraftjungfrau leistet!“ „Kraftjungfrau?" Der Provisor machte plötzlich ein etwas komisches Gesicht und sah krampfhaft in den Mörser hinein. „Aber was haben Sie denn?“ fragte der Wirt. „Nun, Sie wissen doch, Herr Nachbar,“ entgegnete der Provisor verlegen,„Ratten haben manchmal ein — zähes Leben!“ „Ach so!“ Der Wirt nickte und lachte. Da ging wieder die Tür der Apotheke. Die in der ganzen Stadt bekannte Milchfrau Topp erschien. Sie war eine brave Frau, prächtig gesund und munter. Dem Provisor wurde doch schwül, als er sie sah. „'n Tag, Herr Apotheker!“ sagte sie indes ganz frisch. „Sie wünschen?“ fragte Rothe darauf kurz. „Für— für'n— Groschen— Mottenpulver!“ forderte Frau Topp und seufzte ein wenig.„Ja,— die Motten sind toll das Jahr,— Herr Ap'theter!“ „Klopfen Sie nur Ihre Möbel ordentlich, das ist die Hauptsache!“ sagte Rothe trocken, während er hastig das Pulver abwog. „Oh, ich bin für die Reinlichkeit, Herr Ap'theker!“ versicherte Frau Topp eifrig.„Meine Ausscheuer sollen Sie mal sehen, alle Tage! Denn wissen Sie aber, daß die Topp blitzsauber ist!“ „Daran zweifle ich ja gar nicht, gute Frau—,“ sagte der Provisor ungeduldig.„Hier haben Sie Ihr— Mottenpulver!“ „Dank' schön, Herr Ap'theker!“ Frau Topp zahlte. „Gottlob!“ dachte Rothe,„die traut sich doch mal nicht zu fragen!“ Doch da kam es gerade. „Sagen Sie bloß, Herr Ap'theker“— hub Frau Topp, schon halb zum gehen gewendet, an—„ist es wahr, daß wir'ne Ap'thekern herkriegen?“ „Ja!“ schrie der Provisor erbost. „Na, seien Sie man nicht böse, daß ich nach fragen tu'!“ sagte Frau Topp besänftigend.„Adieu, Herr Ap'theker!“ Und sie ging. Der Provisor atmete auf. „Was es doch für neugierige Menschen gibt!“ meinte der dicke Hauswirt, der immer noch breit und behaglich auf seinem Stuhle saß. „Und daß einer das nicht merkt, wie dickfellig er, ist!“ entgegnete Rothe anzüglich. Der Wirt erhob sich plötzlich. „Nun— ich will Sie bei Ihrem Rattengift weiter nicht stören,“ sagte er kühl und nahm seine graue Mütze. „Leben Sie wohl!“ „Adieu, Herr Maibaum, adien!“ Rothe sah in wahrer Herzensfröhlichkeit den wertvollen Kunden hinter der Tür verschwinden. *** Herr Maibaum wurde in seinem, der Apotheke gegenüberliegenden Hause von der Familie längst sehnsüchtig erwartet. P Donnerstag, den 17. April Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) der zum Angriss vor. Die Sa särmliches Bajonettgemetzel a ten blieben zahlreiche Tote dem Platze. Silistria für N Rom, 17. April. Nach Nachrichten wird jetzt in Pete rumänisches Abtommen veröf nach Silistria mit 3 Kilomete nien sällt, gegen die zu befestigen und die auswan entschüdigen. Der serbisch=bulgar Belgrad, 17. April. Aeußerungen bringt das Reg sönlichkeiten gegenüber, die Nachricht sei saisch. Jedoch ist im Lause des gestrigen Tages zum er##### Male seit dem Wiederbeginn der Feindse kein amtlicher Kriegsbericht erschienen. Köln, 17. April. Die„Köln. Itg.“ meider aus Berlin: Nunmehr liegen auch hier Nachrichte. vor, die den Abschluß des Wassenstillstandes der Tschataldscha bestatigen. Die Stimmung in Moutenegro. Cetinje, 17. Axtil. Die Stimmung ist h#er sehr gegen die russische Regierung umgeschlagen. Besonders wird die Erklärung, daß Montenegio unfähig wäre, die utbanische Bevölkerung zu assimilieren, kritisiert. Man befürchtet einen Bruch de: Regierung mit der bisherigen auswürtigen Poli### Doch gilt es als sicher, deß König Rilsla in Zwischenzeit mit Petersburg regere Verhandlungen unterhält. Was Montenegro verlangt. Paris, 17. April. Nach einer Privatmeldung aus Cetinje verlangt Montenegro für sich eine#i relte Kriegsentschädigung seitens der Psorte, ner die Abtretung des Skutari beherrschenden Tarabesch=Hügeis und einen ansehnlichen Landstrich im Bojanatal. Montenegro würde versprechen, den Tarabosch nicht zu befestigen, aber von de Schleifung der Befestigungswerke sagt Montenegro Der belgische Generalstreil. Brüssel, 17. Arril. Nach den letzten Nachrichten beträgt di. Anzahl der Streitenden bis jetz: etwa 370 000 Mann. Im Lause des gestrigen ges sind weitere Verstärkungen von 40 000 Mann hinzugelommen. Die indirekten Wirlungen de Streikes beginnen sich bereits bemerkbar zu macher. zetzte Drähtmeldungen. Grubenung lück auf„Deutscher " Kaiser“. mborn, 17. April. Zu dem Grubenunder Gewerkschaft„Deutscher Kaiser", wo rch Einstürzen eines brennenden Schachi15 Bergleute eingeschlossen, nach siebenstünRettungsarbeit aber geborgen werden konnird der„Rhein= und Ruhrzeitung“ von priSeite mitgeteilt, daß bei dem Unglück der ter Stark aus Walsum getötet worden sei; weitere Arbeiter sollen schwere Verletzungen en haben. Der Schaden beträgt etwa 100 000 Der Betrieb dürfte mehrere Wochen ruhen. Majestätsbeleidigung. ankfurt a. M., 17. April. Die Strafe verurteille den Redatteur Wittrich von de: nlsurter Volksstimme“ wegen Majestätsbeleiaa. begangen in einem Actikel der„FrankfurRom, 17. April. Gestern wurde zum ersten Male versucht, nicht mehr die traurige Wahrheit zu verschleiern, die von kompetentester Seite dahin formuliert wurde, daß der Papst der Auflösung entgegengeht. Die Schwäche des Patienten ist so grob, daß stündlich das Schlimmste zu befürchten ist. Wie sich jetzt herausstellt, hatte man bereits vorgestern um Mitternacht die Katastrophe für bevorsteheno gehalten und seitdom besteht nicht mehr die leisteste Hoffnung.— Ein weitere Meldung besagt: Die leichte Besserung, die gestern mittag im Besinden des Papstes eingetreten ist, täuscht nicht darüber hinweg, daß der Gesamtzustand des Papsies der Todeskampf ist. Die Entzündungserscheinungen sind nicht gewichen. Bereits nachmittags ist das Fieber, das am Morgen 36,8 betrug, wieder gestirgen, und der seit einigen Stunden unruhigen Schlasesz verminderte Husten hat von neuem eingesetzt. Das Herz schlägt zwar noch, aber nur schwach. Wochenmarkt in Schwerte. n 3 Mark. Butter 1,30 und Stück 1 Mark. Rindsleisch isch 1,10 Mark. Kalbsleisch ch 80 Pfg. Geräucherter Spe Waffenstills and? Konstantinopel 17. April. In Stambul erhält sich trotz aller Dementis hartnäckig das rücht, daß der Waffenstillstand abgeschlossen ist. Der Grctzwesir erklärte allerdings diplomatischen Perdie Redaktion Friedr. Kraas. Carl Braus, beide in Schwerse. Verantwortlich für Druck u. Verlag von daß sich von einem Kilogramm derselber nur 200 bis 300 Gramm wirklich löser Von einem Wärfel Weber's Carlsbader KaffeesGewürz 0# hingegen erhalten □ Sie den aus) siebigsten daber den#### 58 schaltreichsten Lachenl-Dresiten Kaftee. # ill man empfindlich Rosch in eine Erkaltung da. und die Stimme ist öfter belegt und heiser. als frei. # Das lästige Gefühl der 4 beleglen Stimme vergeht,## *#obald man ein paar V Wyberl=Tablezten zu # sich nimmt, die immer zur Hand sein müssen und in allen Apotheken 9 1 Mk. pro Scachtel kosten. Bei Erkällung ### lindern sie den Hustenreiz## und bringen den Katarlh # schnell zum Schwinden.# AS? leichte Kettenloso ist jetzt das beliebteste Rad. Selbst auf schmutzigsten Straßen läuft es unverändert leicht, da alle Uebertragungstelle slaabdicht eingeschlossen sir d; es ist das Raddes: C. Jahrhunderte! Proschüre„Kettenlos.“ Verlangen Sie Vertreter: C. W. Böhmer. Schwerte. 45 Sorten Knorr=Suppen 1 Würfel für 3 Teller 10 Su Eilt! Bar Geld! 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Die Mitglieder nerden höfl. um pünktl'ches und wegen der Wichtigtet der Tagesordnung um zahlreich es Erscheinen gebeten. 2539 Der Vorstand. Trotz der billigsten Preise Nur beste Qualitäten. Stampfzucker Würfelzucker Pfd. 20 J „ 23„ Candis weiss u ohne Krosten 27 Puddingpulver mit Prämienbons 3 Pakete 25 dito 10" 45„ Himbeersaft garantiert rein Pfd. 55„ Feinste weisse Ringäpfel„ 39„ Pflaumen Pfd. 26, 30, 35, 40, 45, 55„ Mischobst Pfd 48„ Apricosen Pfd. 65, 75„ Pfirsiche L. Weinberg. „Sweater für Knaben und Nädchen seizende Reubelten in bundertfacher Auswahl Gebr. Stein, Schwerte. Auf meine Sammelbons erhalten Sie Gratlckarten zum Kino„Reichekrone“ oder auf fi. Wunsch Haushaltungs- Gegenstände im entsprechenden Wert gratis. 2356 Genstel vorsetzkasten zu verkaufen Zu erfragen in d. Geschäftsstelle dieser Zeitung. 2504 Totsicher! wirkt Dr. Bufieb’s extra stark. Mottenpulver Angen. im Geruch! Unübertr Wirkung! Grosses Paket 20 Fig. Nur bei Max Mehlhose, Dragerie. 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