4 5 Amtliches Kreisblatt K Kr den Kreis worcle De Sdomim Zehug güchant ualch außer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 oierteljährlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pig. mehr. Wöchentl. Gratisbellage:„Iklustrierter Familiensreund“ a. tägl. Unterhaltungsdiatt. Anzeigenpreis: Die siedengespaltene Peiltzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von aus. wärts 15 Pfg., Rehlamezeile 40 Pig. Jeder Radatt gill als Kassardalt u. ertischt bei Konkursen, Zwangsvergleichen, gerichtl. Klagen u. Nchteachungb. genacht. Jahlungssesingung. Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung Schwerter Volksblatt Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Volkszeitung Verbunden mit: Schwerter Tageblatt S Schwerter Anzeiger Grites und älteltes Cagesorgan des Kreiles o General-Anzeiger für den Kreis Hörde o Haupt-Annoncenblatt Aüg duter und Anhalgntgüchen Boemod. nungen für den Kreis Horde erlangen gemäb Bekanntnachung der Königlichen Regierung durch Veröffentlichung in de:„Schwerter Jettung" rechtsverbindliche Kraft.— Die „Schwerter Zeitung“ gewährt ihren Adonnen. len für jeden mit Tod endenden Unfall gemahthren St: 300 Mk. Unsall. Drucku. Verlag v. Carl Braus. Schwerte=Rudr Fernsp. 62. Telegr.=Adr. Braus Schwerte=Rube Nr. 22. Blatt. Montag, den 27. Januar 1913. 45. Jahrg. Deutscher Reichstag. 7 Berlin, 25. Jan.(Tel.) Etat des Innern. (10. Tag.) Zunächst wird abgestimmt über Kapitel„Ausführung des Kaligesetzes". Das Kapitel wird bewilligt. Sodann wird die Resolution der Budgetkommission angenommen mit dem Antrag Behrens (Wirtsch. Vag.)— Es folgt der Titel Behörde zur Untersuchung von Seeunfällen. Abg. Schumann(Soz.): Die Einsetzung einer böllig unabhängigen Behörde, die die Seetüchtigkeit der Schiffe prüfen soll, ist immer noch nicht erfolgt. Die Kapitäne und Seeoffiziere verlangen mit großem Nachdruck die Einrichtung dieser Behörde. Auch auf unsern deutschen Schiffen fehlt es vielfach an Rettungsmöglichkeiten bei eventuellen Schissunscheg,.#, Tein. Der Ertmuns Ministerialdirettor v. Jonquieres: Der Entwurf eines neuen Seeunfallgeseres ist im Reichsamt des Innern ausgearbeitet und es ist mit den beteiligten Regierungen darüber verhandelt worden, nachdem nan die Interessenten auch gehört hat. Bevor man aber an eine gesetzliche Regelung herantritt, müssen die moteriellen Vorschriften erledigt werden, die uns aus Anlaß der„Titanic"=Katastrophe obliegen. Die Fehler, die bei der„Titanic“ vorgekommen sind, sollte man nicht kritiklos auf unsere deutschen Schiffe übertragen. Das wäre ungerecht. Die englischen Bebörden haben eine Untersuchung eintreten lassen, und darauf fußt die internationale Konferenz in London. Wir haben, trotzdem es sich um ein fremdes Schiff handelt, wegen des Unfalls eine ernste Prüfung eintreten lassen, ob bei den Vorschriften, ihrer Durchführung und Kontrolle bei uns alles in Ordnung ist. Ich muß protestieren, daß die aus diesem Anlaß einberufene Konferenz Vertuschungskonferenz genannt wird. Abg. Dr. Heckscher(Fortschr. Vpt.): Die„Titanie"= Katastrophe hat die ganze Kulturwelt tief erschüttert. Solche Katastrophen werden immer vorkommen. Sie liegen an der menschlichen Unvollkommenheit. Die deutschen Verhältnisse liegen bedeutend günstiger als die englischen. Die Entwicklung der deutschen Schiffahrt ist ein Ruhmesblatt für die hanseatischen Kaufleute.(Beifall.) Abg. Graf Westarp(Kons.): Es ist ungerecht, Angriffe gegen unsere Unternehmer aus der„Titanic“=Katastrophe zu konstruieren. Es muß anerkannt werden, daß zur Verhütung der Seeunfälle bei uns mit Ernst und Fleiß gearbeitet wird.(Beiall rechts.) Der Titel wird bewilligt.— Es folgt das hapitel des Statistischen Amtes. Abg. Vender(Soz.): Es ist vom Statzisrtischen Amt festgestellt worden, daß in den Lastsut###tt. betrieben und in der Binnenschiffahrt Arbeitszeiten von 14 bis 20 Stunden die Regel sind. Ein Gutachten des Gesundheitsamtes, besagt, daß hierin eine schwere körperliche Gefährdung liegt. Trotz alledem ist bisher für diese Transportarbeiter nichts Abg. Wendorff(Fortschr. Vpt.): Eine Ausdebnung der statistischen Erhebungen über die Zunahme unseres Viehstandes muß mit Sorgfalt durchgeführt werden. M 7aun da# eumäglich Geheimrat Müller: Man kann doch unmöglich die eine Hälfte der Menschheit dazu benutzen, um fortgesetzt Statistiken zu machen.(Heiterkeit.) Abg. Spiegel(Soz.): Die Lage der Arbeiter in der Schwereisenindustrie ist sehr prekär.(Der Redner wird von dem Vizepräsidenten Dr. Paasche ersucht, doch wenigstens einmal vom Statistischen Amt zu sprechen.)(Heiterkeit.) Er schließt mit der Forderung einer Aufstellung der Statistik auch der Aeußerungen der Arbeiterorganisationen. Abg. Feldmann(Soz.): Besonders traurig sind die Verhältnisse der Arbeiter im Steingewerbe. (Präsident Dr. Kämpf: Das gehört nicht zum Thema.) Ich will damit beweisen, daß es notwendig ist, statistische Erhebungen(große Heiterkeit) auch über diese Verhältnisse anzustellen. Die Arbeitgeber haben große finanzielle Vorteile, die im krassen Gegensatz zu der armseligen Enzlohnung der Arbeiter stehen.(Präsident Dr. Kämpf: Das gehört nicht zum Thema.) Eine Statistik hierüber ist notwendig.(Große Heiterkeit.) Der Redner geht weiter auf Einzelheiten in den Steinbrüchen ein und wird wiederholt vom Präsidenten ermahnt, beim Thema zu bleiben. Jedesmal fährt er unter allgemeiner Heiterkeit des Hauses fort, daß es Aufgabe der Statistik sei, über die betreffenden Fragen Klarheit zu schaffen. Das Kapitel wird angenommen.— Zum Kapitel Gesundheitsamt sordert die Fortschrittliche Volkspartei ein Institut für die wissenschaftliche Erforschung der Milchwirtschaft, die Polen und Sozialdemokraten fordern eine Untersuchung über die gesundheitlichen Verhältnisse der Bergarbeiter. Abg. Käppler(Soz.): Die überlange Arbeitszeit im Müllergewerbe muß aus Gesundheitsrücksichten für die dort beschäftigten Arbeiter beschränkt, werSdeit Vem Gatser! KOR RO RR ROSR c-ech KOO ROe ech S AR N RO MOR SA 108 Der Glocken weihevoller Klang Grüßt rings die Feierstunde, Es könt begeisterter Gesang Aus jedem deutschen Munde, An unsern Kaiser denken wir, Und unserm Kaiser schenken wir Voll Liebe heut' aufs neue Die dlte deutsche Treue Du großes deutsches Vaterland, Das einst so schwer errungen. Dich lenkt des Kaisersktreue Hand Von stolzer Kraft durchdrungen. Und mit dem Kaiser, gehen wir, Zu unserm Kaiser stehen wir Voll Liebe steis aufs neue In alter deutscher Treue. Gott gib, daß ihn auch dieses Jahr Des Glückes Stern begleitet, Daß er durch Stürme und Gefahr Sein Volk empor geleitet. Auf unsern Kaiser bauen wir, Auf unsern Kaiser schauen wir Voll Liebe stets aufs neue In alter deutscher Treue. 0 S C * 800 den, namentlich an Sonn= und Feiertagen und für die jugendlichen Arbeiter. Abg. Astor(Ztr.): Ich kann dem Gesundheitsamt die, Anerkennung nicht, versagen, daß es Für amt die, Anerlennung nicht, versagese, d at#s unsere Volkswoylfahrt erhebliches geleisret hat. Das ist auch auf dem Gebiete des Sävglingsschutzeg der Fall. Hoffentlich machen wir auch im Jahr weitere Fortschritte auf diesem Gebiet. Das Hebammenwesen muß gesetzlich geregelt werden. Leider wird dieser bochbedeutsamen Frage imme; noch nicht genügend Beachtung geschenkt. Besonders bedenklich für die Fortentwicklung des Vaterlandes ist die freiwillige Geburteneinschränkung, gegen die allein eine Vertiefung der religiösen WeltanschauDarauf wird vertagt. Nächste Sitzung Dienstag, den 28. Januar. 1 Uhr: Fortsetzung der heutigen Geratung Vorber kurze Anfragen. Schluß gegen ½5 Uhr. Politische Uebersicht. Der Kaiser nahm am Sonnabend in der Oper zu Berlin an der Generalprobe von Josef Lauffs Festspiel„Kersyka"(Korfu) teil, dessen Aufführung zu Kaisers Geburtstag angesetzt ist. Der Kaiser hat bei den Balletarrangements, bei denen korfiotische tive verwendet werden, usw. selbst tätigen Anteil genommen. Nach der Generalprobe dankte der Kaiser dem Generalintendanten für die wundervolle Inszenierung und überreichte persönlich dem Dichter, dem Komponisten und Dirigenten Schlar, der sich um das Kulturelle des Milieus der Dichtung verdient gemacht hat, einen Bronzeabguß der Götzschen Achilles=Statue, die des Kaisers Achilleion in Korfu abkrönt. Das Befinden des Prinzen Adalbert von Preuben hat sich weiter gebessert; das Fieber ist völlig geschwunden. Der Prinz dürfte in einigen Wochen vollständig genesen sein. Die diesjährige Kaisersgeburtstagsfeier am Berliner Hofe wird sich im großen und ganzen in dem Rahmen der früheren Jahre halten, doch sind infolge der Erkrankung des Prinzen Adalbert von Preußen weniger Einladungen als sonst ergangen. Ebenso wird eine Neihe von Fürstlichkeiten infolge des Krankheitsfalles nicht in Berlin erscheinen. Reichstagskommissionen. Bei Beratung der Resolutionen auf Erhöhung der Beamtengehälter beim Postetat erklärte Schatzsekretär Kühn, die Erfüllung der bescheidenen Wünsche würde einen jährlichen Mehraufwand von 6, die der weitergehenden einen solchen von 18 Millionen erfordern und den Etat in jedem Falle stark belasten. Auch würden sich die Bundesstaaten dem Gesetze wegen dessen Rückwirkung auf ihre eigenen Besoldungssysteme widersetzen. Gleichwohl solle die Anregung noch einmal wohlwollend geprüft werden. Staatssekretär Krätke schloß sich diesen Ausführungen an. Beschlossen wurde, das Gehalt des dienstältesten Drittels der mittleren Beamten um 300, des aller Unterbeamten um 100 Mark zu erhöhen. Ein Antrag auf unkündbare Anstellung der Postgehilfinnen wurde abgelehnt.— Die Kommission für die Jugendgerichte nahm trotz des Protestes der Regierung einen Antrag auf bedingte Verurteilung Jugendlicher an. Danach soll die Beurteilung bei späterer guter Führung der Betreffenden als nicht erfolgt gelten. Bassermann über die innere und äußere Lage. Reichstagsabgeordneter Bassermann führte in einer Rede, nach der Deutschen Tageszeitung, aus: Bezüglich der Besitzsteuer sei es dringend nötig, daß der Bundesrat einig werde. Auf alle Fälle müsse vermieden werden, daß ein großer Staat majorisiert werde. Weiter sprach sich der Redner für das Erbrecht des Reiches aus. Zum Fall Wetterlee übergehend, bedauerte er, daß die feste Hand der elsaß=lothringischen Regierung vermißt werde. Ihm sei es nicht zweifelhaft, daß in der reichsländischen Regierung die nötige Einigkeit fehle. Mit Bezug auf die äußere Politik führte er aus, daß eine deutsche Friedenspolitik in der jetzigen ernsten Zeit eine Politik der Illusion sei. Die Versicherung unserer Friedensliebe habe im Laufe der Jahre geradezu ermüdend gewirkt. Umso weniger sei die Friedenspolitik am Platze, als die krassen Gegensätze in der internationalen Politik des Dreibundes und der Tripleentente auch in Zukunft herrschen würden. Hoch erfreulich sei, daß in dieser ernsten Zeit sich die politische Regsamkeit und vor allem ein früher nie gekanntes Nationalbewußtsein immer größere Kreise erfasse und die Erkenntnis der gefahrvollen Lage Deutschlands um sich greife. Von einem Kampf um die Militärvorlage, der zurzeit zwischen den Reichsämtern ausgefochten wird, glaubt die„Magd. Ztg.“ Mitteilungen machen zu können. Danach widersetzt sich der Reichsschatzsekretär höheren militärischen Nachtragsforderungen, die von anderer Seite mit gleicher Beharrlichkeit erhoben werden. Diese treibende Kraft, so sagt das Blatt weiter, scheint nicht im preußischen Kriegsministerium zu sitzen, sondern an anderen Stellen, die für die Schlagfertigkeit unserer Armee in mindestens demselben Maße interessiert sind. Herr von Heeringen sieht dem Treiben zu. Auch der Reichskanzler weiß offenbar nicht, wie er sich in diesem Dilemma verhalten soll. So geht denn der Kampf weiter, aber er hat Formen angenommen, die eine Entscheidung nach der einen oder anderen Richtung unbedingt notwendig machen. Die Bewegung der Studenten gegen das Ausländertum an unseren Universitäten geht trotz der Regierungserklärungen anläßlich des Medizinerstreiks in Halle weiter. Wie in Halle richtet sich auch das Vorgehen der Mediziner in Berlin namentlich gegen die russischen Studenten, die allein in Berlin in einer Anzahl von 383 vertreten sind. Die Studenten in Berlin wollen durch die Gründung einer Berliner Klinikerschaft ihre Rechte wahren. Als Abhilfsmaßregeln werden u. a. gefordert ein Zeugnis, das unserem Reifezeugnis voll entspricht. ein einwandfreies Führungszeugnis, die Ablegung einer Prüfung in der deutschen Sprache vor einer maßgebenden deutschen Behörde, für die Erlaubnis des Praktizierens, sowie für die Zulassung zur Doktorprüfung. Die Zahl der studierenden Ausländer soll auf ein bestimmtes Maß beschränkt werden. Frankreich. Solderhöhung für französische Kapitulanten. Der Präsident der Republik hat ein Dekret des Kriegsministeriums unterfertigt, wonach der Sold bei einzelnen Kavallerie=Regimentern und den der Kavallerie zugeteilten reitenden Batterien von 5 Centimes auf zehn Centimes erhöht werde. Auf diese Weise hofft man, mehr Mannschaften zu ge Seite 7. Schwerter Zeitung.(Amtliches .) Montag, den 27. Januar. Nr. 22. winnen, die bereit sind, über die gesetzliche Frist von 3 Jahren hinaus unter den Fahnen zu bleiben. England. Der englische Frauenstimmrechts=Streit. Unterhaus begann die Verhandlungen über den Abänderungsantrag Greys zur Wahlrechtsvorlage. Der Abänderungsantrag wurde vom Unionisten Lutielton eingebracht, der ein Anhänger des Frauenstimmrechts ist. Grey selbst wird erst Montag sprechen. Die Aussprache bewegte sich in der betannen Bahnen früherer Beratungen über d.'s Frauenstiumrecht. In den Reden kamen keine Parteinnterschiede zum Ausdruck. Bemerkenswert war die Red= des Kolonialministers Harcourt, der die Haltung der Kollegen Grey und Lloyd George, die Anhänger os Frauenstimmrechts sind, lebhaft kritisierte. Er stagte Eicy, weshalb es keine Frauen als Botschafter gebe, weshalb man keine Leiblichen Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt habe. Sie hätten zur Belustigung der Nationen beitragen Lennen. Dann fragte Harcourt Lloyd George, warum er zwar für das Frauenstimmrecht, aber nicht für das allgemeine Frauenstimmrecht sei, und warum er fünf Millionen Frauen der arbeitenden Klasse vom Wahlrecht auszuschließen wünsche. Dies geschehe sicherlich nicht, weil es sich in der Hauptsache um Hausgesinde handele. Lloyd George scheue sich nicht, von diesen Frauen drei Pence für den Versicherungsfonds zu nehmen. Fürchte er vielleicht, ihre Meinungsäußerungen entgegenzunehmen? —— Heil Kaiser dir! Das ist die Losung, mit der wir auch in diesem Jahre den heutigen Tag begrüßen. Von der Maas bis an die Memel, von den Alpen bis zum Belt, überall, wo die deutsche Zunge klingt, weit über Deutschlands Grenzen hinaus, da gedenkt man am heutigen Tage mit herzlicher Freude des Ehrentages unseres Herrschers. Auch in unserer Stadt klangen heute früh hell und freudig die Glocken, die den Geburstag des allgeliebten Landesvaters einläuteten und lustig flatterten von den öffentlichen und vielen Privatgebäuden die Fahnen im Winde, die dem National=Festtage auch nach außen hin ein festliches Gepräge verliehen. In festlicher Gewandung und leuchtenden Antlitzes sah man die liebe Schuljugend, welche den Geburtstag des Kaisers doppelt freudig begrüßt, sorgt er doch für einen gern gesehenen Ferientag, den überall veranstalteten Schulfeiern zueilen. Zu einer solchen in größerem Nahmen hatte das Progymnasium eingeladen und wie immer sah die hübsche Aula der Schule eine stattliche Schar von Freunden der Anstalt zu dieser Feier versammelt. Mit Gesang eingeleitet, brachte der weitere Verlauf der stimmungsvollen Feier eine ganze Anzahl gut einstudierter Deklamationen, Liedervorträge des Schülerchores und ähnliche Darbielungen, die allgemeinen Beifall gefunden haben. Im Mittelpunkt der Feier stand die großzügige Festrede des Herrn Professor Wiebeck, der einen Rückblick auf die große Zeit vor 100 Jahren warf und das jubelnd ausgenommene Kaiserhoch ausbrachte. Den Schluß der Feier bildete die Ueberreichung einer von Sr. Majestät für den besten Schüler der Anstalt gestifteten Auszeichnung— ein Buch— an den Untersekundaner Jung=Wandhofen. Auch in der höheren Mädchenschule und den Volksschulen unserer Stadt waren entsprechende Festakte arrangiert, in Wort und Lied wurde das hohe Geburtstagskind gefeiert und überall vereinigten sich die Glückwünsche der Buben und Mädel in dem Ruf: Heil Kaiser dir! Die Bürgerschaft feiert den Geburstag des Kaisers durch ein offizielles Festessen im Hotel Ostermann, welches heute abend 6 Uhr beginnt. Gemeinsame Kaisersgeburtstagsfeier der militärischen Vereine. Bereits am Samstag und Sonntag wurde der große Festtag des deutschen Reiches von einer gangen Anzahl Vereine unserer Stadt festlich begangen und besonders der gestrige Vormittag bot unserer Bürgerschaft ein glänzendes militärisches Schauspiel. Wieder wurde der Tag durch eine Kirchenparade der militärischen Vereine des Kirchspiels Schwerte eingeleitet. In überaus stattlicher Anzahl waren der Kampfgenossen=Verein, Kriegerverein, Garde= und Landwehrverein, Marineverein, Kavallerie= und Artillerieverei n, Verein ehemaliger Kameraden des 16. Armeekorps, Hacketauer=Verein, die Sanitätskolonne, sowie die Krieger= und Landwehrvereine von Holzen und Villigst angetreten und marschierten mit klingendem Spiel und flatkernden Fahnen zu den Festgottesdiensten in die evangelische und katholische Kirche. Gerade durch diesen feierlichen Auftakt erhält der festliche Tag erst die rechte Weihe und werden die einzelnen Veranstaltungen auf den rechten Ton gestimmt. Hofsentlich wird dieser schöne Brauch für alle Zeiten beibehalten werden. Nach Beendigung der Gottesdienste ging es zu einer Gedächtnisseier am Kriegerdenkmal um zunächst einen Akt der Pietät denjenigen gegenüber zu erfüllen, die ihr Leben für Deutschlands Sröße und Einheit geopfert waren. In weitem Umkreise nahm der große Zug um das Denkmal Aufstellung und nachdem die Ehrengäste, an ihrer Spitze Herr Generalleutnant von HarbouDortmund eingetroffen waren, bestieg Herr Sanitätsrat Dr. Haver die Rednertribüne zu folgender zündender Ansprache: Exzellenz. meine: Herren Kameraden! Wiederum stehen wir am Denkmal großer Zeiten und großer Taten. Heute, um unserer Herzensfreude Ausdruck zu verleihen, daß unser oberster Kriegsherr wieder ein Lebensjahr gesund und ungefährdet zurücklegen durfte, unserm Herzensdanke, daß es ein Jahr des Friedens mit seinen, unmeßbaren Segnungen war, dem Herzenswunsche, daß auch das kommende ihm und unserm Vaterlande ein in besonderem Maße reich gesegnetes in Gnaden werden möge. Unsere Zeit ist eine sehr ernste, es gährt an allen Enden, bald ferne, bald näher grollt der Donner. Unserm Vaterlande gegenüber wollen die Geister der Rache und des Neides nicht zur Ruhe kommen, werden vielmehr immer dreister und lästiger, sast will es den Anschein gewinnen, als legten sie unsere große Friedfertigkeit als ängstliche Friedseligkeit aus. Gewiß, wir wollen von Herzen gern mit Jedermann in Fried und Freundschaft leben, wir prahlen nicht, wir drohen nicht, wir reizen nicht freventlich, wir können vieles gelassen anhören und halten vieles dem Unverstande und krankhafter nationaler Empfindlichkeit zugute, aber wir sind wahrhaftig kein Friedensvolk um jeden Preis, das hat die Welt anno 70 zur Genüge erfahren. Und— unsere herrlichen Siege haben uns nicht übermütig gemacht, wir haben auch nicht auf unsern Lorheeren geruht, sondern die Lehren der Geschichte unseres Vaterlandes wohlbeherzigt und an unserer steten Bereitschaft zu Wasser, zu Lande und in den Lüften unentwegt gearbeitet, sodaß wir, menschlich geredet, dem, was die Zukunft in ihrem dunklen Schoße birgt, ruhigen Blutes und festen Auges entgegen sehen dürfen. Was unsern Gang sicher, unsere Tritte gewiß macht, das ist unser gutes Gewissen vor Gott und den Menschen und der unerschütterliche Glaube, daß es der Allmächtige ist, der die Geschicke unseres Vaterlandes in seiner starlen Hand hält. Kommt es zum Aeußersten, wohlan, wir sind bereit. Es wird ein schweres Ringen, aber die Wege kraftvoller Völker sind stets rauhe gewesen und die Knoten in ihrer Entwickelung nur mil dem Schwerte darchhauen worden. Das war so, das ist und bleibt, solange es nur Menschen sind, die den Erdboden bewohnen. Dies Jahr 1913 soll, man hört es oft, Furcht und Aberglaube sehen ihm mit angstvoller Erwartung entgegen, ein Jahr besonders schwerer Ereignisse für uns werden. Warum? Darauf mußten wir uns schon länger gefaßt machen, das wollen wir in Ruhe abwarten. Unser großer Schlachtenlenker Moltke sagte schon damals, daß die Söhne das große Erbe der Väter noch einmal erwerben müßten, um es dauernd und unangefochten zu besitzen. Warum muß es aber gerade dieses Jahr sein? Für uns ist das Jahr, die Jahreszahl eine Glücks= und Segenszahl, ein Jahr lautesten Lobens und Dankens für gnädige Errettung aus Schmach und Knechtschaft vor hundert Jahren, als Gott der Herr, dem Korsen sein„bis hierher und nicht weiter“ zurief, als die grausame Zuchtrute von unsern Vorfahren genommen wurde, als das Volk ausstand und der herrliche Frühlingssturm losbrach, der die Erbfeinde aus dem Lande fegte. Sind es nicht auch bald 25 Jahre, daß unser Kaiser den Thron seiner Väter bestieg? Haben wir je etwas anderes, denn eitel Segen unter seinem milden Regimente gehabt? Unauslöschlicher Dank ist es auch, der uns bei allen unseren vaterländischen Feiern zuerst zu dieser uns heiligen Stätte, zu ernstem Tun, zu euch treibt, ihr Brüder und Jugendgefährten, die ihr sern von der lieben Heimat in eueren Gräbern schlummert. Was wir sind und was wir haben, ihr habt es Schulter an Schulter mit unsern Kameraden aus Alldeutschlands Gauen unter den Sturmfahnen unseres hochseligen Heldenkaisers aus mörderischen Schlachten herausgeholt. O Deutschland, das vergeß deinen Veteranen nie; um den Abend soll es licht sein. Gottlob, Vaterlandsliebe, Liebe zum Herrscher, Zucht und Gehorsam sind heute wie damals die treibenden Kräfte in unserm Heere, mögen noch so viele Verführer die Seele unseres Volkes zu verderben trachten. Darum, wenn der Ernst der Zeiten Männer verlangt, niemals, das ist unser fester Glaube und Trost, wird es an Helden gebrechen, die begeistert für Freiheit und Ehre mit Gott für König und Vaterland zu siegen und zu sterben wissen. Wir legen heute den Lorbeer des glorreichen Ueberwinders in ehrfrchts= und liebevollem Gedenken an unser hohes Geburtstagskind vor der Ehrentafel unserer Schwerter Heldensöhne nieder. Unsere und unserer Kinder heiligste Aufgabe soll es bleiben, wir geloben es, mit allen Kräften Leibes und der Seele zu arbeiten, daß wir behalten, was wir haben, auf daß niemand unsere Krone raube. Gott schütze, Gott segne unsern Kaiser und unser Vaterland! Die Musik intonierte das„Dankgebet“, die Fahnen senkten sich und zu Füßen des Denkmals wurde ein prächtiger Lorbeerkranz niedergelegt. An diese Gedächtnisfeier schloß sich eine glänzende Parade auf der Hörderstraße. Dieselbe wurde kommandiert von Herrn Oberleutnant Toholte und nachdem die Ehrengäste die lange Kront der Paradeausstellung abgeschritten hatten, erfolgte vor denselben ein so schneidiger Parademarsch, daß jeder seine helle Freude daran haben mußte. Zum erstenmale beteiligte sich auch das Pfadfinderkorps mit seiner neuen Fahne an der Parade und die Freude der Jungen, mitmachen zu dürsen, leuchtete ihnen aus den Augen. Ueber die Hüsing= und Brückstraße erfolgte der Abmarsch zum„Reiche des Wassers“, wo nach dem offiziellen Teil ein musikalischer Frühschappen die alten und jungen Soldaten noch eine Stunde beim Glase Bier fröhlich vereinte. Hier war es Exz. von Harbou, der nach einigen Musikvorträgen des hohen Geburtstagskindes gedachte u. ein jubelnd aufgenommenes Hurra auf den obersten Kriegsherrn ausbrachte Das 25. Regierungsjahr unseres Kaisers sei erfüllt von Umwälzungen des Weltgetriebes, aber immer habe der Kaiser ein Vorbild kluger Mäßigung gegeben. Das deutsche Volk habe erneut gezeigt, daß alle Gegensätze verschwinden, wenn es sich um die Vermehrung der Heeresstärke handelt. Unter der jubelnden Zustimmung der Festteilnehmer wies Redner dann im Verlaufe seiner Aussprache den in Paris gefallenen Ausspruch eines deutschen Sozialistenführers zurück, die deutsche Arbeiterschaft würde im Falle eines Krieges abseits stehen; im Gegenteil, die deutsche Arbeiterschaft sei national bis auf die Knochen. Alle Anfeindungen von innen und außen würden nur dazu beitragen, daß sich das deutsche Volk nur noch fester und treuer um den Thron zusammen schare. Gerne sei er nach Schwerte gekommen, um an der schönen Feier teilzunehmen, wisse er doch, daß die Schwerter Vereine ihem Stadtwappen, den beiden gezückten scharfen Schwertern, stets Ehre machen würden; Dank sage er aber auch den Schwerter Vereinen für ihre erfolgreiche Betätigung auf dem so wichtigen Gebiete der Jugendpflege. Sollte uns das Jahr 1913 den Frieden bringen, so soll er uns willkommen sein, sollte e aber ernst werden, dann werden auch wir, wie die Tapferen vor uns auf Frankreichs Schlachtfeldern, wie die Opfer in China und Afrika zu siegen und zu sterben wissen. In ein Gelöbnis unwandelbarer Liebe und Treue zu Kaiser und Reich klang die wirkungsvolle Ansprache aus und brausend erscholl die Kaiserhymne durch den Saal. Die Musik wartete dann noch mit einigen Musikvorträgen auf und gegen 1 Uhr war die schöne Feier beendet und ein Verein nach dem andern trat den Heimweg an. Ueber die Veranstaltungen der einzelnen Vereine müssen wir uns kurz fassen, wollen jedoch gern konstatieren, daß diese Festlichkeiten überall *(Vom Güterverkehr.) Wegen anhaltenden Wagenmangels im westfälisch=rheinischen Kohlenrevier war für den gestrigen Sonntag die Sonntagsruhe im Güterverkehr wieder aufgehoben worden. Die Züge verkehrten nach dem sogen. Plane A. Von dieser Anordnung ist auch die Strecke der oberen Ruhrtalbahn betroffen. Aus Anlaß des noch immer anhaltenden Wagenmangels ist die Anzahl der Zugpersonale auf den großen Stationen des Ruhrgebiets wieder vermehrt worden. Der Eisenbahnverkehr ist derart im Steigen begriffen, daß allein für Kohlen und Koks in versandreichen Tagen annähernd 36000 Wagen im Ruhrkohlenrevier benötigt werden. Eine derartig hohe Gestellungszisfer ist bisher noch niemals erreicht worden. **(Anmeldungen zur Schule.) Auf die Bekanntmachungen in heutiger Nummer betr. Anmeldung der Lernanfänger machen wir auch an dieser Stelle noch ganz besonders aufmerksam. **(Ein besonders für Handwerker interessanter Strasprozeh) beschäftigte das Schöffengericht in Schwelm. Ein Fabrikant aus Haßlinghausen hatie einige Male einen Lehrling länger als 10 Stunden täglich beschäftigt, dadurch, daß er ihn nach Schluß der Arbeitszeit noch fertiggestellte Ware einölen ließ. Diese Arbeit hatte dann etwa 10 Minuten in Anspruch genommen. Er hatte sich deshalb wegen Gewerbevergehens vor genanntem Gericht zu verantworten. Der Angeklagte machte geltend, sein Betrieb sei kein fabrikmäßiger, sondern ein handwerksmäßiger, da er weniger als 10 Arbeiter darin beschäftige. Die Handwerkskammer in Dortmund hat ihm auch seinerzeit schriftlich bestätigt, daß sein Betrieb nur ein handwerksmäßiger sei und er daher berechtigt sei, seinen Lehrling länger als 10 Stunden täglich zu beschäftigen. Der als Sachverständige vernommene Gewerbeinspektor erklärte, daß die Auffassung der Handwerkskammer irrig sei, da nach Paragraph 14 Absatz 4 der Gewerbeordnung auch in den Werkstätten, in denen in der Regel weniger als 10 Arbeiter tätig waren, junge Leute zwischen 14 und 16 Jahren nicht länger als 10 Stunden beschäftigt werden dürften, sofern in Werkstätten durch elementare Kraft(Dampf, Wind, Wasser, Gas, Luft, Elektrizität usw.) bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Verwendung kämen. Der Gutachter, der den Betrieb des Angeklagten besichtigt hatte, führte aus, daß dies hier zutreffe. Der Angeklagte wurde freigesprochen, weil das Gericht zu der Ueberzeugung gelangte, daß der Angeklagte durch Einholung einer Auskunft bei der Handwerkskammer in Dortmund, zu der er Beitrag zahlen muß, seinen Willen, den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, gezeigt und sich darauf habe verlassen können, daß ihm von sern konstatieren, daß diese Festlichkeiten überall Mt ihr gut besucht waren, und daß die Verdienste des I dort eine zurteffende auslunst gegeben werde. Der hohen Geburtstagskindes um das deutsche Vaterland und die Wohlfahrt des deutschen Volkes gebührend gewürdigt wurden. Der gestrige Tag hatte auch Nachmittags vor allem die militärischen Vereine auf den Plan gerusen. So feierte im fast überfüllten Saale des Herrn Jockenhöfer der Kriegerverein unter Mitwirkung des Schwerter Turnvereins. Hier war es Herr Lehrer Althoff, der das Kaiserhoch ausbrachte und hohe Begeisterung in den Herzen der Festteilnehmer auslöste.— Der Kavallerieverein war bei Herrn Müller zur frohen Feier versammelt; imlaufe des Nachmittags feierte Herr Kohl, der rührige Vorsitzende, den obersten Kriegsherrn.— Im Artillerieverein, der im Lokale des Herrn Klempt feierte, wies Herr Scheibler auf die große Bedeutung des Tages hin.— Der Verein der Weichensteller und Bahnwärter feierte bei Herrn Kordeck; den Wünschen für das fernere Wohlergehen des Kaisers gab Herr Ströder beredten Ausdruck. Bei Demmer am Markt feierte der Gesangvverein „Liedertafel=Frohsinn" und bei Köster der Gesangverein„Cäcilia"; in ersterem Verein brachte Herr Tiemann und im letzterem Herr Stelbrink das Kaiserhoch aus.— Der cvangelische Männer= und Jünglingsverein feierte den Geburtstag des Landesherrn in seinem Lokal in der Kuhstraße; Festredner war Herr Justus aus Witten. In Holzen war der Kriegerverein im Holsiepe'schen Saale zur frohen Feier versammelt; hier wußte Herr Prokurist Nöber treffende Worte auf das hohe Geburtstagskind zu finden.— Am Samstag abend hatten bereits gefeiert die Sanitätskolonne im„Reiche des Wassers“, bei welcher Gelegenheit Herr Lehrer Hömberg den Kaiser als Friedensfürsten feierte, der Militäranwärterverein bei Herrn Müller, wo Herr Bahnhofsvorsteher Rommel das Kaiserhoch ausbrachte, und der Arends' sche Stenogra phenverein bei Herrn Klempt; Herr A. Wolf hielt hier die Festrede.— Auch für nächsten Samstag und Sonntag sind noch einige Festlichkeiten vorbereitet, denen wir schon jetzt den allerbesten Verlauf wünschen. —— Aus Stadt und Umgebung. ** Schwerte, 27. Januar 1913. *e(Hochwassersefahr) ist durch den starken Umschwung der Witterung zu befürchten. Im oberen Sauerland ist Tauwetter und Schneeschmelze eingetreten. Dabei geht der dort liegende hohe Schnee mit Regen ab; die Ruhr und ihre Nebenflüsse sind bereits hoch angeschwollen. Bei Hohensyburg, von der Mündung der Lenne an bis Wetter hat das Hochwasser schon die im Ruhrtal gelegenen Wiesen überflutet; nur einzelne höher gelegene#. Stellen ragen noch aus dem Wasser hervor. Umstand, daß die Auskunft nicht richtig gewesen sei, müsse den Angeklagten straflos machen, da er sich in einem entschuldbaren Irrtum befunden habe. **(Eisenbahnliches.) Die Essener Eisenbahn= direktion hat festgestellt, daß die Reisenden, namentlich die der vierten Wagenklasse, wiederholt durch Vorführung von Schaustellungen und Feilbieten von Waren belästigt werden. Die Direktion macht daher den Stationen und Personenzugbegleitpersonalen nochmals die strengste Befolgung der gegen diesen Unfug erlassenen Bestimmungen zur Pflicht. Reisende, die beim Verkauf von Waren usw. betroffen werden, sind auf der nächsten Station vorzuführen und von der Weiterfahrt auszuschließen. Das Verhalten der Zugbegleitpersonale wird überwacht werden. Gegen lässige Bedienstete wird mit Disziplinarstrafen vorgegangen. **(Hühnerdiebe) haben in der Nacht zum Sonntag dem Stall der Frau Witwe Henter im Sennigsweg einen Besuch abgestattet und zwölf der braven Eierspenderinnen gestohlen. Von den Spitzbuben fehlt noch jede Spur. Westfalen und Rheinland. ** Aplerbeck, 25. Jan.(Umbau des Bahnhofs.) Der Bahnhof Aplerbeck soll wegen Erweiterung des dortigen Hüttenwerkes und zur Schafjung einer Ueberholungsmöglichkeit von Personenzügen durch Schnellzüge auf der Strecke DortmundHolzwickede umgebaut und erweitert werden. Das Empfangsgebäude nebst Güterschuppen wird niedergelegt. Das, neue Gebäude soll weiter nördlich der Provinzialstraße zu errichtet werden. Hierdurch ist die Vermehrung der Gleisanlagen nach Norden und die Herstellung von zwei Bahnsteigen und vier Bahnsteigkanten nebst Unterführung ermöglicht. * Dortmund, 27. Jan.(Bestrafter Knabenmörder.) Das Schwurgericht verhandelte seit dem 23. dieses Monats gegen den Bergmann Lucke aus Unna wegen Wilderns und wegen Mordes. Der Angeklagte hat am 17. Februar vorigen Jahres in einem Wäldchen den siebenjährigen Knaben Omansiek angetroffen und ihn mit dem Gewehr niedergeschlagen, aufgehängt und so ermordet. L. leugnet die Tat, hat aber seit seiner Verhaftung kein Wort mehr gesprochen. Vier Aerzte bezeichnen den Angeklagten als Simulanten. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten nicht des Mordes, sondern nur des qualifizierten Totschlages(§ 214 des Strafgesetzbuches), sowie des Wilderns und unbefugten Wafsentragens schuldig. Das Urteil lautete auf 14 Jahre 1 Monat Zuchthaus und 10 Mark Geldstrafe. Der Staatsanwalt hatte lebenslängliche Zuchthausstrafe beantragt. * Datteln, 25. Jan.(Die Kaffeekannc.) In Abwesenheit der Mutter, die die Kanne mit heißem Kaffee auf dem Tisch hatte stehen lassen, trank das 3 Jahre alte Kind des Bergmanns Nr. 22. Beilage. Montag, 27. Januar 1913. Amtlliches Kreisblatt. Kaisers Geburstagl Wieder gedenkt man im großen deutschen Vaterlande und überall, wo sonst deutsche patriotische Herzen schlagen, des Fürsten aus Hohenzollernstamm, der mit seiner starken, festen Persönlichkeit den hohen Reichsgedanken hütet und verkörpert, des deutschen Kaisers an seinem Geburtstage. Ein Familienfest und doch zugleich ein Tag des gesamten Volkes, ein persönlicher und ein nationaler Klang, und diesmal hat er einen besonders freudig und dankbar gestimmten Ton, denn es vollenden sich nun 25 Jahre, seitdem Kaiser Wilhelm 2. die Regierung angetreten hat. Ja, schon ein Vierteljahrhundert ist seit den ernsten Tagen, von 1883 dahingegangen, in sich bergend eine Fülle auch von nationalem Weiterstreben und erhöhter Volkskultur, und an allem hat unser Kaiser tatkräftigsten Anteil genommen; oft war es nur seine energische Initiative und sein unermüdliches Schaffen, wodurch ein praktischer Erfolg erreicht wurde, und man bewunderte seine Vielseitigkeit, die doch immer auch der Gründlichkeit Rechnung trug. Man hat wohl recht, wenn man den Kaiser einen modernen Menschen nennt, sofern damit eine frohe, tapfere Weltoffenheit gemeint ist, die alle brauchbarend Gegenwartswerte schätzt und sördert. Nur darf man dabei jene glückliche Ergänzung nicht vergessen, die der ganzen Art und Persönlichkeit unseres Kaisers etwas so harmonisch Ausgeglichenes gibt, nämlich ein treues und bewußtes Eintreten auch für gut bewährtes Altes, also ein im besten Sinne des Wortes konservativer Geist. „Ich will ein Förderer der Wohlfahrt sein!“ So hat es sich der Kaiser von Anfang an gelobt, und daran hat er festgehalten, auch wenn man z. B. betreffs der Arbeiterfrage sein landesväterliches Wirken kritisierte und verkannte. Erinnert sei an seinen echt kaiserlichen Ausspruch:„Ob wir nun Dank oder Undank für unsere Bestrebungen ernten, in diesen Bestrebungen werde ich nicht erlahmen. Ich habe die Ueberzeugung, daß diese staatliche Fürsorge für das Wohl der arbeitenden Klassen uns zu dem Ziele führen wird, sie mit ihrer Stellung innerhalb der gesellschaftlichen Ordnung zu versöhnen. Jedenfalls geben mir diese Bestrebungen für alles, was wir tun, ein ruhiges Gewissen.“ Alles Denken und Wollen unseres Kaisers wird gekrönt und vertieft durch eine fromme, gut christliche Gesinnung. Wiederholt und aufs klarste und bestimmteste hat sich der kaiserliche Herr zu einem kernigen Gottesglauben bekannt, und er weiß sich da eins mit seinem Hause und vor allem auch mit seiner hohen Gemahlin, deren rastloses christliches Helfen schon so manche Träne getrocknet hat. Unter Gottes Schutz und Schirm hat sich das kaiserliche Haus allzeit gewußt. Möge denn der brik der Fi allmächtige Gott unsern geliebten Kaiser und die eines Flascher Seinen auch künftighin gnädig behüten und führen! Schleifsteines Möge die kaiserliche Regierung unserm Volke zum Segen sein noch auf viele, viele Jahre! * Letmathe, 25. Jan.(Ein schwerer Unglücksfall) ereignete sich heute Nachmittag auf den Rheinisch=Westfälischen Kalkwerken in der Untergrüne. Der 30 Jahre alte Arbeiter Schillatz war im Begriff, einen sog.„Knepper“ anzubohren, als sich plötzlich ein in dem Knepper noch sitzender Schuß löste, der dem Mann den linken Arm und den linken Fuß aus dem Körper riß; außerdem wurde dem Bedauernswerten das ganze Gesicht total verbrannt. Der Schwerverletzte mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Arnsberg, 25. Jan.(Die Arnsberger Gewerbebank in Liquidation) hat soeben gegen den früheren Aussichtsrat Justizrat Lübke, Kaufmann Kotthoff, Erben des Rentners Otto, Erben des Kaufmanns Wolf, sämtlich in Arnsberg, Bauunternehmer Peßler in Freienohl Bauunternehmer Kiewitt in Hüsten, Kaufmann Kleinsorgen in Hüsten und Kaufmann Tapprogge in Neheim Regreßklage angestrengt. Es handelt sich um die Summe von 800000 Mark, die aber noch den zu eruierenden Vermögensverhältnissen der Beklagten entsprechend reduziert wird. * Mengede, 25. Jan.(Unglück in der Grube.) Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich auf der Zeche„Adolf von Hansemann“ beim Abtun eines Schusses. Der Schießmeister ap; Czerwinski aus Nette schloß die Zündmaschine nicht ordnungsgemäß an, sodaß der Schuß vorzeitig losging. C. erlitt durch die herabstürzenden Gesteinsmassen Quetschungen an beiden Unterschenkeln, eine Quetschung des Leibes und Wunden am ganzen Körper. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo man versuchte, ihm die Beine abzunehmen. Bei Vornahme dieser Operation starb er unter gräßlichen Schmerzen. * Borbeck, 25. Jan.(Opfer einer Mutter.) In der Ortschaft Schönebeck hat die Ehefrau des Bergmanns Joh. Kuhlmann den Verbrennungstod erlitten. Ihr 14 Monate altes Kind warf die brennende Petroleumlampe vom Tisch; diese explodierte und setzte das Kind sowie die am Boden liegenden Gegenstände in Brand. Rasch ent1 schlossen sprang die Mutter hinzu, warf sich über das brennende Kind und erstickte die Flamme. Das ] Kind kam durch die Geistesgegenwart der Mutter mit unerheblichen Verletzungen davon, doch stand die Mutter selbst lichterloh in Flammen. Sie rief um Hilfe, aber bevor diese zur Stelle war, lag die arme Frau bewußtlos mit schweren Brandwunden bedeckt am Boden. Sie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, aber ärztliche Hilfe kam zu spät. Die Frau mußte ihr Nettungswerk mit einem qualvollen Tode büßen. * Cronenbers, 25. Jan.(Von einem Schleifstein zerschmettert.) In der Werkzeugfabrik der Firma Gebrüder Werner riß die Kette aschenzuges während der Beförderung eines nes und der schwere Stein stürzte herab. Dem Arbeiter Schumacher aus Elberfeld wurden beide Beine zerschmettert. Der Unglückliche wurde jährige Söhnchen einer hier wohnenden Witwe. Es war sofort tot. * Düsseldorf, 25. Jan.(Guten Appetit.) Auf Grund einer bei der Polizeibehörde eingegangenen Anzeige wurden in der Marinieranstalt von Hans Zander auf der Hammerstraße zehn Zentner Heringe vorgefunden und beschlagnahmt, die bereits völlig in Fäulnis übergegangen waren und die zu Rollmöpsen und Marinaden verarbeitet werden sollten. Auf einem Wagen wurden noch 20 Tonnen verdorbener Nollmöpse beschlagnahmt, die gerade an Geschäftskunden abgeliefert werden sollten. Gegen den Inhaber des Geschäfts wurde das Strafverfahren wegen wissentlicher Nahrungsmittelfälschung anhängig gemacht. * Goch, 25. Jan.(In der Notwehr seinen Sohn erschlagen.) In der holländischen Grenzstadt Gennep machte gestern ein Vater seinem erwachsenen Sohn wegen seines schlechten Lebenswandels Vorwürfe. Aus diesem Grunde gerieten Vater und Sohn in einen heftigen Wortwechsel. Plötzlich zog der Sohn einen Dolch aus der Tasche und drang damit auf seinen Vater los. Dieser griff in seiner Angst ein in der Nähe hängendes Beil und spaltete seinem Sohne durch einen Hieb den Schädel. Der Sohn war auf der Stelle tot. Der Vater stellte sich selbst der Polizei und wurde vorläufig in Haft behalten. —###Westfalen und Rheinland. dem Krankenhause zugeführt, wo er heute morgen Arbeiter liegt schwerverletzt beiter Hörde, 24. Januar. (Ruchlose Tat.) Fuhrmann Joh. Schulte aus Dortmund war angeklagt, im Jahre 1912 zu Berghofen den Schüler Bomm vorsätzlich körperlich mißhandelt zu haben, indem er ihm mittelst eines Gummischlauches Branntwein eingeflößt hat. Vom Amtsanwalt wurde eine Strafe von 2 Monaten Gefängnis beantragt. Da der Angeklagte noch nicht vorbestraft ist, so wurden ihm mildernde Umstände zugebilligt und er zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat verurteilt. We starb. Ein darnieder. * Quisburg, 25. Jan.(Selbstmordversuch aus Liebesgram.) Gestern stürzte sich ein etwa 17jähriges gutgekleidetes Mädchen unterhalb des Hauses Knipp in selbstmörderischer Absicht in den Rhein. Einem Schiffer, der den Vorfall beobachtet hatte, gelang es, das Mädchen noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Ursache der Tat ist Liebesgram. * Düsseldorf, 25. Jan.(Aus dem Zugegestürzt.) Kurz vor Benrath stürzte aus einem von Langenfeld kommenden Personenzuge das sechsDiewirtschaftliche Bedeutung Abrianggels. Adrianopel ist als Treffpunkt von drei Flüssen und Verkehrsstraßen der Kern der thrazischen Landschaften, eine Schützerin der nahen politischen Grenze, ein Bollwerk für die von hier sich gabelnden Wege nach Konstantinopel und das untere Maritzatal hinab zu dem Aegäischen Meere, den Häfen Dedeagatsch und Enos. Diese Momente sichern allein der Stadt eine hohe wirtschaftliche und kriegspolitische Bedeutung. Aber über diese lokale Wichtigkeit hinaus hat Adrianopel noch eine weiterreichende durch seine Lage an einer uralten Völker= und Verkehrsstraße von Kleinasien nach den Donauländern. Diese Lage der Stadt mußte natürlich die Bedeutung Adrianopels als Knotenpunkt, als Zentralsitz und Stapelplatz des Handels des unteren Maritzabeckens ganz außerordentlich erhöhen, der Bevölkerung vermehrte Erwerbsmöglichkeiten schaffen und auf fremde Handelsleute eine starke Anziehung ausüben. Adrianopel zieht sich von der Ebene auf den Talrand zwischen Maritza und Tundscha hinauf. Wie alle orientalischen Städte bietet es von der Ferne und namentlich von den mit Obst= und Weingärten überzogenen Hügeln der Umgebung einen prächtigen Anblick. Ueber das von grünen Bauminseln durchstickte Häusermeer mit seinen grauen und roten Dächern erheben sich die schimmernden Kuppeln und weißen Minarets der Moscheen. Der gute Eindruck verwischt sich aber bei einem Gang durch die engen, schmutzigen, schlecht gepflasterten Straßen, die zumeist von dürftigen Holz= und Steinbauten eingefaßt werden. Die Stadt hat wenig bemerkenswerte Profanbauten, reicher ist sie an kirchlichen Bauten, von denen architektonisch namentlich die Selimjeh hervorragt, die mit ihrer riesigen Kuppel und den vier schlanken Minarets das Stadtbild beherrscht. Die Bevölkerung beläuft sich auf ca. 80 000 und setzt sich zu einem Drittel aus Bulgaren und Griechen zusammen und einem Drittel Mohammedanern. Daneben gibt es einige tausend spanische Juden ud geegigetihe Arpenter. Woginer sitn. 8be. vorherrschende Beschäftigung ist der Handel mit den Landesprodukten; daneben gibt es aber auch mannigsaches Kleingewerbe und einige Industrie, so drei Seidenspinnereien, zwei Getreidemühlen, Stickereien und Erzeugung von Backsteinen. In klimatischer Hinsicht hat Adrianopel und das ganze Becken der unteren Maritza mediterraneen Charakter, der sich bekanntlich in reichlichem Winterregen und sommerlicher Niederschlagsarmut äußert. Juli und August sind hier die regenärmsten Monate des Jahres. Der Bodenbau im Vilajet Adrianopel wird in primitivster Weise betrieben und ist infolgedessen wenig intensiv. Trotzdem liefert das Land Getreide über Bedarf. Vorherrschend ist Weizen, daneben Reis, auch Mais, Haser, Roggen, Gerste und Hirse. Viel gebaut wird das Kanarien= gras, dessen Samen in bedeutender Menge expordiert wird. Um Adrianopel besteht starker Gemüsebau, und überall wird in verstreuter Gartenkultur Hanf und Sesam gezogen. Letzterer dient zur Erzeugung eines Oeles, das allgemein statt des Olivenöles gebraucht wird. Große Bedeutung hat der Tabak= und Weinbau. Der Tabakbau liefert gute Qualitäten, wenn auch nicht von jener Güte wie in Macedonien, und der Weinbau hat namentlich um Adrianopel und Kirkslisse geschätzte Sorten, leidet aber unter der Pholloxera und unter der Konkurrenz griechischer Weine. Sehr viel Pflege finden die Maulbeerkultur und die Seidenraupenzucht. Seide wird in bedeutender Menge nach Frankreich und Italien exportiert. Ansehnliche Exportwerte liefert auch die Viehzucht. Die Dürftigkeit der Verkehrsmittel hat dem Lande bis heute einen recht ansehnlichen Pferdebestand erhalten. Das thrazische Pferd ist klein und unansehnlich, ober von außerordentlicher Zähigkeit und Ausdauer. Sehr beträchtlich ist die Ausfuhr von Häuten und Fellen, und die an einigen Orten aufgenommene Käseproduktion hat gute Absatzmärkte gefunden. Die Wollproduktion vermag ungefähr die Hälfte zu exportieren, und die Eierausfuhr gewinnt immer größere Bedeutung. Von geregelter Forstwirtschaft kann noch keine Rede sein, obwohl das Rhodopegebirge schönes Waldland umschließt. Das hier gewonnene Holz dient ausschließlich als Brennholz, Bauholz muß eingeführt werden. Verkehr und Handel leiden unter der Dürftigkeit und Unvollkommenheit der Verkehrsmittel, und hier wird daher die Aufgabe der Bulgaren in erster Linie einzusetzen haben. Faßt man alle die hier gemachten Angaben, die sich auf Mitteilungen Prosessor Helderichs in der Oesterreichischen Monatsschrift für den Orient stützen, so wird man nur sagen können, daß die Bulgaren in Thrazien und besonders im Vilajet Adrianopel noch einen beinahe jungfräulichen Boden vorfinden, dessen Erschließung zur Kultur von großem Segen für sie werden kann. Selbst wenn sie an Rumänien noch ein ansehnliches Ztück ihres alten Besitzes abtreten müssen, so kommen sie aus dem Krieg gegen die Türkei immer noch als reichbeladene Sieger heim. —— ursruee „Poldesauschen. Roman von J. Hutten. die bleiben, Olga2“, fragte „Warum willst Du es Dein soercdschen, und es seut uch, bashe. Besteui füls ent igent eser de Geonezete 3i. leigte eisglichengeaid ih benl. uede feich eiäske shaunse be uu, un e e elenessen bernen hagzens, guaches ben. Er war Soduigaichtlächt schaultener bes. b Peue u ue,, llenes Kone Aer wie guges Ihen in. Btrgze, Tazseung au die Zaltagstzubenigen dasedohiet Sechute auls Bes un Hg, e peede gen iu seöhast angerest ihum auch der Oderster„Wbesaut ein lngsires Vesanntensen grechnet hälfe. e ig e 8 eanues zusdanbes erugenals e. chlshelle de Luger aestaltete sch shr Vertche mit denskaumiltogen“ Ihebatgr nachteindbesenglenweiter Frheterur Se roue gen aschge obe hegengen Kase das Atseiten inderünatonte dasZisehensgen ein Gade, inden ersch ansenen Sewwieger. Besuch daheim nichtsonderlich gepaßt hätte, in einer bei den Operationen Sienicht anfangsgroße lleber= sohn wandte. lächerlich billigen Sommerfrische in der Nähe von windung? Davon haben Sie au Hedwig nieetwas„Wie wärg es jetzt mit der Schlittenfahrt, die Zürich sehr fleißig zugebracht hatte 9es0 Ee nachte sich alles besser, als ich selbst in Du mir für heute in Aussicht gestellt hast: Das Herr von Gmunden wandte sich, ihr, Fzeigdlich„Es nzachte such aues veiser, als 1c) gost. v. Wester ist herrlich, und Fräulein Olga sieht sich Sie waren immer ein sehr selbstandiges, re= mauchen stillen Stunden gefürchtet hatte,Fex„iß, gewiß auch vor dem Scheiden gern noch einmal solutes Mädchen, Fräulein Olga, abertrotzdem hat ven stiählen sich bei gutem Wilen urszrerigeg, H#, den Wald ein wenig näher au.“ nich die Wahl Ihres Verufes überrascht Wieka= härlung, und die Pligtetrenen Zünger güt. Riel, Sogeschah esdennauch, und Hedwig warrecht men Sie nur dazik, And haben Sie nicht viet zul weiteriy, er GHörfilen oder an den Seziertischen froh, eine Zeitlang sich ihrem Kiaben widnen zu ver zZch hin eintes Ar die meisten Mädchen: sie wird nur ihrem Herzen folgen, wenn ich sie richtig beurteile. Für einen schlichteren Mann, um Deinen Ausdruck zu gebrauchen, ist ihr Geistesleben zu entwickelt, und wird aus unseren Kreisen jemand ein armes Mädchen aus einfacher Familie heiraten?“ „Aus unseren Kreisen nicht, aber wenn sie jahrelang sich zu ihrer Ausbildung in der Stadt aufhält, wird sie Gelegenheit genug haben, vorurteilslosere Männer von gediegenster Bildung kennen zu Ich kann nichtleugnen, daß es mireinegroße Enttäuschung wäre, wenn mein Plan sich nicht verwirklichte, aber wenn sich für Erika wirklich ein echtes, rechtes Glück böte, wäre ich doch die letzte, es ihr zu mißgönnen. Ich wünschte ihr, daß sie ein solches fände, aber nicht zu bald, noch begehrt sie ja selber nicht darnach.“ Der Vater wollte etwas erwidern, doch der Eintritt des Oberförsters und gleich darauf das Erscheinen Olgas schnitten das Gespräch ab. Olga war in fröhlichster Laune. esches senc sechhlel lseeche ben studin Alschalch slealcen secscke Seschel aie ist die Berufswahl nicht schwer geworden, nur meiner Muter legte ich eine große Sorge auf die Sele, Siemochte edonfalche=Frien sie eiues amtengeniogen Siun als ich b, geisen VHerzseisonisch abigliagen uid denten fund. Als ich heute morgen die Sohne über sah doch zur Schrekliches für mich voraus. Fir dem beschneiten Walde schimmern sah, glaubte ich sich fescz, wollte sie sa schon nichts von mie sie nich in dasverwinschene Schlaßzirgend einer io= og, risiggenug, einergroßen Wirschaft mit Pen—„Könntest Du nicht noch eine zeitlang bei uns schch aschscheaichlads seislensöisgn, heim, wie jetzt zu den Ferien. Es tut mir leid, daß ich schon murgen abreisen muß und auch mit Ihnen nicht länger zusammen sein kann.“ „Mein Urlaub ist gleichfalls morgen schon abPelouten.“.. dwigwidersprachen, beho Een und Peomig wowpel sprachen, behaupteten, bestimmt bis zum Ende der Ferien auf ihren Besuch gerechnet zu haben; aber Olga blieb bei ihrem Entschluß. Sschchese eschsces cece e lge= Morgen bieten kam und ihr für das schöne Fest zu danken, von dem sie noch allerhand belustigende Einzelheiten zuerzählen wußte, sondern bat steim Gegenteil, als gemeldet wurde, daß Assessor Sonneuwald am Frühstückstisch erschienen sei, dort ihre Stelle zu vertreten. Ida entsprach ihrem Wunsche und begrüßte darauf Bruno mit einem tiefen, spöttischen Knix. „Schon ausgeschlafen, Herr Doktor?“ „Gnädiges Fräulein wollen mir doch nicht erzählen, daß Sie schon seit längerer Zeit hier unten seien oder gar schon einen Spaziergang hinter sich hätten.“ 198.16 „Ich möchte es wohl,“ gab sie lachend zurück, „aber ich kann der Versuchung, jetzt mit Ihnen Kaffee zu trinken, nicht widerstehen, und da würden Sie doch merken, daß ich noch nüchtern bin.“ Arbeiterbewegung. Eine Verständigung im Baugewerbe? Ueber die Aussichten auf eine Verständigung im Baugewerbe schreibt man von beteiligter Seite: Es ist naturgemäß nach dem Verlauf der am Mittwoch abend beendeten Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht möglich, zu entscheiden, ob es zu einer Verständigung über einen neuen Tarifvertrag oder zu einem neuen Lohnkampf, ähnlich dem des Jahres 1910 kommen wird. Bei den Gegensätzen, die über einzelne Punkte zwi Nr. 22. Seite 4. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Montag, den 27. Januak. schen den Parteien noch bestehen, und ganz besonders in Bezug auf die von den Arbeitnehmern geforderte allgemeine Lohnerhöhung, die die Arbeitgeber unter Hinweis auf die überaus schwierige Lage des Baugewerbes entschieden ablehnen, wird es jedenfalls nicht leicht sein, zu einem Ergebnis zu gelangen. Was aber trotzdem die Hoffnung auf ein solches bestärkt, ist der bei den Parteien unbedingt vorhandene Wille, einen Ausgleich zu finden. Der Wunsch nach einer Kraftprobe besteht auf keiner Seite, vielmehr kam in den Verhandlungen das Bedürfnis nach einem baldigen„Abschluß eines neuen Tarifvertrages allseitig zum Ausdruck. Hierfür spricht in erster Linie die Tatsache, daß beide Parteien vorläufig von einem Schiedsspruch nichts wissen wollen, da sie die Hoffnung haben, auf dem Wege direkter Verhandlungen eine Einigung zu erzielen. Bedeutungsvoll für den Ausgang der Unterhandlungen sind auch die Beschlüsse, nach denen ein Vertragsmuster für die Fortsetzung der Beratungen aufgestellt werden soll, und Verhandlungen der örtlichen und Verbände in Aussicht genommen sind. Schließlich erweckt auch die Tatsache, daß man sich uver den Weg geeinigt hat, der zu einer Verständigung führen kann, berechtigte Hoffnungen, daß es auch zu einer solchen tatsächlich kommen wird. Die Aussichten auf eine Vermeidung des Lohnkampfes sind also alles in allem keineswegs ungünstig. —— Bunte Chronik. () Der Kampf gegen die langen Hutnadeln, der in vielen Städten auf den Widerstand der Damen gestoßen ist, hatte in Stockholm ein überraschendes Resultat. Die dortige Straßenbahngesellschaf. hatte ihre Schaffner angewiesen, jede Dame bei Aushandigung des Fahrscheines höflich zu befragen, ob ihr die Erstehung eines Hutnadelschützers genehm sei, und ihr bejahendenfalls einen solchen gegen 10 Oere Sonder=Entgelt auszuhändigen. Diese Maßnahme hat zu dem Ergebnis geführt, daß schon am ersten Tage 5760 Stück dieser Schützer in den Straßenbahnwagen Abnehmerinnen fanden. In Wien wurden in der letzten Zeit viele Damen mit langen Hutnadeln in den Straßenbahnwagen angetroffen, es wurde ihnen mitgeteilt, daß künftig jede Dame ohne Nadelschützer von der Straßenbahnfahrt ausgeschlossen werden soll. () Wie„Pariser Spitzen“ hergestellt werden, teilt das„B. T.“ mit. Die deutsche Kronprinzessin hatte in Paris eine Spitzenrobe bestellt, die von der dortigen Firma aber oberfränkischen Heimarbeiterinnen zur Anfertigung übergeben wurde. () Die leidige Hypothekennot, für die immer noch kein gangbarer Ausweg gefunden ist, hat ein erhebliches Steigen der Zwangsversteigerungen im Gefolge gehabt. Allein in Großberlin haben im vergangenen Jahre 1299 Zwangsversteigerungen mit einem Ertrage von 257,7 Millionen Mark gegen 918 mit einem Ertrage von rund 191 Millionen im Jahre 1911 stattgefunden. Von einer Ueberproduktion an Wohnungen kann in Großberlin keine Rede sein, da zum Beispiel in Schöneberg die Zahl der leerstehenden Wohnungen nur 3. Prozent und in Charlottenburg nur 3.1 Prozent beträgt. In anderen Städten herrscht sogar Wohnungsmangel und trotzdem nehmen die Zwangsversteigerungen zu. Zum jungtuikischen Staaisstreich. K *% Enver Bei G General Mahmud. Schefket rascha General Nasim Tascha, irhet S Pacce 451 # Vermischte + Wie die Monarchen ihr Geld in Amerika anlegen. Mit schönem Stolze erzählt die Nowyorker „Sun“ ihren wohlwollenden Lesern, daß den europäischen Monarchen die Bankinstitute der alten Welt nicht sicher genug erschienen, um ihnen all ihr Hab und Gut anzuvertrauen. Und was sollte da den Fürsten Europas auch anderes übrig bleiVorstehend bringen wir die Bilder EnverBeys, des bekannten Jungtürkenführers, Mahmud Schefket Paschas, welcher nunmehr Großwesir ist, Izzet Paschas, des neuen Kriegsministers und ben, als ihr Geld in Amerika zu deponieren. Seit einigen Jahren werden die Summen, die europäische Herrscher bei großen amerikanischen Banken hinterlegen, immer größer; und vor allem, die Newyorker„Sun“ weiß das: die Könige fühlen sich am wohlsten, wenn sie ihr Geld in amerikanischen Industrieaktien und Eisenbahnpapieren anlegen. Der Zar zum Beispiel ist Aktionär einer ganzen Reihe amerikanischer Bahngesellschaften, rund 25 Millionen hat er schon in amerikanischen Aktien angelegt, aber dafür bezieht er auch weit über 2 Millionen Mark Zinsen aus den Vereinigten Staaten. Georg 5. hat über 20 Millionen in amerikanischen Industriepapieren angelegt, während der Deutsche Kaiser etwa 12 Millionen in Eisenbahnaktien Nordamerikas besitzt. Er soll sein Kapital mit 5 Prozent verzinsen. Die preußischen Prinzen aber —. die„Sun“ weiß es ganz genau— bevorzugen kanadische Eisenbahnwerte und besitzen für mehr als 4 Millionen Mark Aktien. Natürlich haben auch die Könige von Italien, Griechenland, Dänemark und Belgien Amerika zu ihrem Tressor erwählt, und auch Alfons 13. fehlt nicht unter den amerikanischen Aktionären. Die Kaiserin Eugenie endlich das Bild des ermordeten Oberkomandanten der Tschataldschaarmee, des Generals Nasim Pascha, welcher im Straßenkampf erschossen wurde. egen hat nur bei einer Newyorker Bank ein Guthaben von 40000 Mark, während der Kaiser von Oesterreich und der Papst dem gelobten Lande der Dollars noch skeptisch gegenüberstehen. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung. Zur Aufnahme der Gesuche der Mannschaften der Reserve, Marinereserve, Landwehr, Seewehr, Ersatzreserve sowie der ausgebildeten Landsturmpflichtigen 2. Aufgebots, welche gemäß§ 123, 1 usw. der Wehrordnung auf Zurückstellung für das Jahr 1913 Anspruch machen, habe ich Termin auf Donnerstag, den 6. Februar, vormittags im alten Rathause, Zimmer Nr. 2 anberaumt. Militärpapiere, Steuerzettel und sonstige auf das Gesuch bezügliche Beweisstücke sind vorzulegen. 480. Schwerte, den 20. Januar 1913. Der Bürgermeister: Rohrmann. Betanntmachung. Die Hufbeschlagprüsungen vor der staatlichen Prüsungskommission für den Regierungsbezirk Arnsberg finden regelmäßig im ersten Monat eines jeden Vierteljahres statt. Die weiteren Angaben über die Zeit, den Ort und die Schmiede werden den Prüflingen durch die Ladung bekanntgegeben. Den hiesigen Departementstierarzt, Herrn Veterrinärrat Blome, welcher als mein Kommissar an den Prüfungen teilnimmt, habe ich zum Vorsitzenden der aus 3 Mitgliedern bestehenden Prü1 fungskommission ernannt. ! Der Meldung zur Prüfung, welche an den genannten Vorsitzenden zu richten ist, hat der Prüfling folgende Nachweise beizufügen: 1. Die amtliche Bescheinigung, daß er das 19. Lebeusjahr vollendet hat(Geburtsschein). 2. Die amtliche Bescheinigung, daß er mindestens die letzten 3 Monate vor der Meldung im Bezirke der Prüfungskommission sich aufgehalten hat. 3. Die Versicherung, daß er innerhalb der letzten 6 Monate einer Hufbeschlagprüfung nicht erfolglos sich unterzogen hat. 4. Die Bescheinigung über die erlangte theoretische und praktische Ausbildung. Der Vorsitzende unterscheidet über die Zulassung zur Prüfung und beruft die Prüflinge zur Prüfung ein. Im Falle der Zulassung hat der Prüfling 10 Mark Prüfungsgebühr porto= und bestellgeldgebührenfrei an die Königliche Regierungs=Hauptkasse in Arnsberg mit dem Vermerk„Gebühr für Hufbeschlagprüfung“ einzureichen. Von der erfolgten Einzahlung der Gebühr setzt der Prüfling den Vorsitzenden durch Einsendung des Posteinlieferungsscheines, mit seiner Namensunterschrift versehen, in Kenntnis. Die Prüfungsgebühr ist verfallen, wenn der Prüfling ohne genügende Entschuldigung im Termine nicht erscheint oder die Prüfung nicht besteht. Bei nachgewiesener Bedürftigkeit kann die Gebühr ganz oder teilweise erlassen werden. Zur Prüfung hat der Prüfling ein Rinnenmesser und einen Unterhauer mitzubringen. Das übrige Handwerkszeug, die Schmiedeeinrichtungen und die nötigen Pferde werden von der Kommission zur Verfügung gestellt. In besonderen Fällen kann die Kommission auf Antrag eines oder mehrerer Prüflinge auch außerhalb der regelmäßigen Vierteljahrstermine und Ergänzungstermine eine Prüfung abhalten. Die Kosten solcher Prüfungen sind von denen, welche sie beantragt haben, zu gleichen Teilen zu tragen. Ich mache ferner darauf aufmerksam, daß, abgesehen von den Schmiedeinnungen in Gelsenkirchen, Bochum, Witten, in den unter tierärztlicher Leitung stehenden Hufbeschlaglehranstalten zu Herdecke a. Ruhr: Lehrschmiede von Duhme, zu Dortmund: Lehrschmiede von Wagner, und zu NiederMarsberg: Lehrschmiede von Köhler, alljährlich mehrere, bis 3(drei) Monate dauernde theoretischpraktische Kurse über Hufbeschlag stattfinden. Die Kurse schließen mit einer Prüfung ab, welche gleichwie die staatliche Prüfung vor einer aus drei Mitgliedern bestehenden Kommission unter dem Vorsitz des Herrn Veterinärrats Blome zu Arnsberg abgelegt und durch deren Bestehen ebenfalls die Berechtigung(Zeugnis) zur selbständigen Ausübung des Hufbeschlaggewerbes erworben wird. Meldungen sind an die betreffenden Anstalten zu richten. Der Besuch dieser Anstalten ist sehr zu empfehlen. Arnsberg, den 14. Januar 1913. Zentral-Hotel Sternberg. Täglich — Künstler-Konzert Anfang 8¼ Uhr. Es ladet freundlichst ein Eintritt frei! 288 C. Jungesblut. KAS! fürE Die mit Beginn des nächsten Schuljahres Die Arbeiten und Lieferungen e ee, I0, Hose, auf Bahuhof Solz. schulpflichig werdenden halholischen Kunver vicebe(Hazhgerigerssse sind Millwoch, den 29. Januar 1913, morgens sollen ungeteilt vergeben werden zwischen 9 und 12 Uhr in der alten Kirchschule anzu Die Verdingungs= Unterlagen ee ete d liegen im dies Geschäftsgebäude Schulpflichtig werden alle Kinder, welche bis zum 30. September 1913 einschließlich das sechste Lebersjahr vollendet haben. 554 Schwerke, den 20. Januar 1913. Die Stadtschuldeputation. Die mit Beginn des nächsten Schuljahres schulpflichtig werdenden evangelischen Kinder sind am Miltwoch, den 29. Januar 1913, oder am Sonnabend, den 1. Februar 1913, morgens zwischen 10 und 12 Uhr in der alten Marktschule, Zimmer unten rechs. anzumelden. a Schulpflichtig werden alle Kinver, weiche bis zum 30. Sepiember 1913 einschließlich das sechste Lebensjahr vollendet haben. Schwerke, den 20. Januar 1913. Die Stadtschuldepuiation. liegen im diess. Geschäftsgebäude (Zimmer 4) zur Einsichtnahm= aus. Angebotshefte können für 80 Pfg. abgegeben, oder gegen Einsendung dieses Betrages, solange der Vorrat reicht, zugesandt werden. Die Oeffnung der Angebote erfolgt am Mittwoch, den 5. Februar d. Is., vormittags 101„ Uhr. Die Zuschlagsfrist läust am 5. Mäzz d Is. ab. Hagen, im Januar 1913. Kgl. Eisenbahn-Betriebsamt 3. Texte Der Regierungs=Präsident. Im Auftrage: gez: Haxter. 110 Kiumeremmemeus Schweige. schmalz garantiert rein Pid. 65 Pf. 5 L. Weinberg. Die Geschäftsstelle der Nocha Niei Irlung“ Speßo betreffeno Arzneilaxe. Die am 1. Januar 1913 in Kraft tretende Pschegandu Verin S. W. 68, Zimmerstraße 94. Schwerte(Ruhr)— Große Markstraße 3—5. C. Tethaus. I, 14 A. Nr. 288. In Vertr.: Gisevius. I Schwerte(Ruhr)— Große Marktstraße 3—5. Zu Die lungfrau von Orleans, Minna von Barnholm, Egmont, Carmen, Die Walküre, Siegfried, Die Götterdämmerung. Eva. Schwerte(Ruhr), (wrosse blacketstr. 8. Kosssssusse Junger kräftiger Dobermann billig zu verkaufen. 504 Westhofen, Ruhrstr. 14. in großer Auswahl und in allen Preislagen, elegant gebunden, empfiehlt die Schwerte(Ruhr)— Große Marktstraße Wolzehheimo vorzügliches Futter für kleine Schweine empfiehlt 562 Zur Bal-Salson! Alle Toilette-Artikel: Puder u. Schminken Nasenkill, Haarlarben, Pomaden, Haarwasser, Koplbürsten Kämme, Zahn Drogerie 489 Max Mehlhose, W. Heppe Nachf. 8 u SMnS: wolltest mein Gatte nicht sein und meinem Knaben kein Vater— so sei mein Erbe!“— Die Diener fanden morgens den Burgherrn in glühenden Fieberphantasien, denn noch zweimal verfolgte ihn das Traumgesicht. Nach langer Krankheit genas Miloschev, und mit der rückkehrenden Gesundheit kamen auch der alte Leichtsinn und die Sorglosigkeit Noch ein Halbjahr berging, dann schallten Flöten und Geigen durch die Hallen Dubs, liederreiche Reigen wechselten mit Schellengeklingel— denn Demeter Miloschev führte Jovanida, die Tochter eines Großen des Reiches, heim. Schluß folgt.) 6 Delt und Zeit. 1 6 Die Teufelstänze in Ceylon. Die Eingeborenen auf der Insel Ceylon glauben, daß jede Krankheit durch Teufel verursacht würde, die in den Menschen eindringen, und die man durch geeignete Riten wieder vertreiben muß. Neben Talismanen und Opfergaben kommt als wirksamstes Mittel der Teufelstanz in Anwendung. Zuerst taucht dieser Brauch unter König Siri Sangabo etwa im Jahre 252 auf als Folge einer sehr gefährlichen epidemischen Augenkrankheit, die man sich gar nicht erklären konnte. Im Jahre 1682 setzte der holländische Gouverneur L. van Pyl hohe Strafen auf den Teufelsdienst; aber selbst die Buddhisten der Insel glauben noch heute an die Tämonen, die zur Strafe in die Menschen hineinfahren. Die Zeremonien, obwohl nicht überall gleich, gehen etwa so vor sich: Nach Sonnenuntergang, wenn ohne Dämmerung die Tropennacht hereinbricht, erklingt ein langer Trommelwirbel. Eine Anrufung der Göttin Kali bittet um Erlaubnis zur Abhaltung des Festes. Ein Zau" b e r e r w i r f t e i n S t ü c k H a r z a u f e i n K o h l e n b e c k e n u n d b e räuchert das ganze Haus. Der Kranke wird vor dem Hause gebettet und durch einen Vorhang verdeckt, bis alle Vorbereitungen getroffen sind. Die Nachbarn kommen mit Opfergaben für die Tämonen herbei. Anrufung an Kalu Yakka, I den schwarzen Teufel, und an den Buddha folgen. Nach Beendigung der Gebete beginnen die Zauberer einen wilden Tanz, begleitet von lautem Gesang und Trommelschlag. So wird der Kranke verhindert, an etwas anderes zu denken und gezwungen, seine Aufmerksamkeit auf seinen Zustan zu richten. Die Zauberer bilden mit ihren Fackeln einen Flammenkreis um den Kranken, dann legt sich einer neben ihn auf ein Bett und spricht lange Gebete. Sodann bringen 2 Assistenten eine menschliche Figur, die den Leichnam des “ Kranken vorstellt, und in die der Dämon fahren soll. Während der eine Zauberer die Harzdämpfe des Kohlenbeckens einatmet, pflücken andere den aus Kokusblättern bestehenden 1 Schmuck des Priesters ab und werfen diesen über seinen Rücken ins Feuer, worauf er sich durch Genuß von Kokosmilch und Betel erholt. Gleichsam zu neuem Leben gelangt, I sängt er wiederum einen wilden Tanz an, das begleitende I Trommelkonzert dauert die ganze Nacht. In dem Tanz werden nun die 18 Inkarnationen des Dämons Sanni Yakka dargestellt. Die meisten dieser Figuren stellen bestimmte Krankheitsformen vor, schließlich kommt der Fürst der Hölle selbst, mit göttlichen Attributen geschmückt. Gegen 6 Uhr morgens ist die Feier vorbei. So regieren Unwissenheit * und Schrecken heute noch auf der Insel. a Königlich bezahlte Aerzte. Gewöhnlich werden so erorbitante Arztrechnungen nicht gemeinen Sterblichen präsentiert, und man muß schon auf den Höhen der Menschheit wandeln, wenn man seinen Arzt für seine Bemühungen so königlich honorieren„darf". Noch in aller Erinnerung ist die von dem Berliner Arzt Dr. Bier gegen Abdul Hamid bzw. die türkische Regierung geltend gemachte Forderung in Höhe von mehreren hunderttausend Mark. Aber auch andere Fürstlichkeiten sind nach erfolgter Genesung von ihrem Leibarzt gehörig„zur Ader gelassen“ worden. Als König Eduard, dessen Gesundheitszustand immer nicht ein ganz fester war, noch den Titel Prinz von Wales führte, befand er sich einen einzigen Monat lang in der Behandlung des Dr. William Jenner, wofür dieser den Betrag von 200000 M beanspruchen zu dürfen meinte. Auch sonst ist die Privatschatulle Eduards VII. nicht selten durch die Leibärzte des Königs recht erheblich in Anspruch genommen worden. Ebenfalls 200000„ wurden an Sir William Gul gezahlt, der den König behandelte, als er im Jahre 1871 an Typhus daniederlag, während die Aerzte, die sich um die Person des Königs kurz vor seiner Krönung bemühten, 400000„ in Rechnung stellten. Es „Noblesse oblige“. Anderen fürstlichen Persönlichkeiten ist es natürlich nicht besser ergangen. Der berühmte Professor Zacharinas erhielt vom Vater des jetzigen Zaren 300 000 Mark für eine nur zweitägige Behandlung, und Sir Morell Mackenzie liqudierte die Summe von 400000. für die sich nur auf kurze Zeit erstreckende Behandlung Kaiser Friedrichs. Auch der verstorbene Schah von Persien, Nasr Eddin, hat sich recht erkleckliche Aerzterechnungen gefallen lassen müssen. So zahlte er einmal an den Pariser Arzt Galezowsti 100000 0 für die Heilung eines keineswegs schweren Augenleidens seines Sohnes. Nun braucht man allerdings, um sich rühmen zu dürfen, seinen Arzt„königlich bezahlt“ zu haben, nicht gleich ein König zu sein; auch reiche Privatleute werden von ihren behandelnden Aerzten, was den nerrus rerum“ anbetrifft, nicht geringer eingeschätzt als die Patienten im Hermelin. Der Tollarkönig Vanverbilt, der seinen Hausarzt ersucht hatte, ihn auf einer Reise zu begleiten, mußte sich dieses Vergnügen für eine Zeit von 6 Wochen die Kleinigkeit von 100000 A kosten lassen. Selbstverständlich zahlte er dem Arzt außerdem alle„Spesen“. Dabei war der Arzt mit diesen Bedingungen nur wenig zufrieden, da er den Ausfall, der ihm durch seine Abwesenheit von dem Neuyorker Westend erwuchs, höher bewertete. Eines der höchsten Honorare, die je gezahlt wurden, ist wohl das, das Dr. Galle in Bristol von einem wohlhabenden Engländer für die Heilung seines kranken Knies erhielt, nämlich eine Million Mark. Die Aerzte, die den verwundeten Präsidenten Me. Kinley nach dem Attentat in Buffalo behandelten, beanspruchten 170000 W. Nicht ganz so viel, aber nur 20000 u weniger, hatte der belannte ChikagDollarkönig Marschall Fieöd für eine siebentägige Behandlung an Dr. Franck Billings zu zahlen, während der Arzt, der den großen englischen Bergwerksmagnaten Baldewin ins Grab besörderte, für seine allerdings meyrjährige Tätigkeit seinem Patienten eine Rechnung über 400000 A überreichte. 85 0 95 —*—. * 9 S SSTE 8 S 6.9 S 5 3 11 S — 12 „ 5 Sgg **: * 9—0 ** 58 P SagsEP SFSSS . 40•—•5 Amtliches Kreisblatt Sere für den kreis börde 44. Jahrgang O Griles und ältelles Cagesorgan des Kreiles. O haupt-Annoncenbiatt Unterhaltungs=Beilage zu Nr. 22. Montag, 27. Januar 1913. Das Calten der Roman von H. Hill. (2. Fortsetzung.) er Diener auf die Tür zu, um den Herrn auszuführen, als die jetzt glücklich an dem * ihm die Abendging Besehl seines Lady Lyster, die jetztg Hindernis vorbeigekommen war, B zurief:„Und bringen Sie neueste Ausgabe irgendeiner zeitung. Es ist gleich, welche. „Sehr wohl, gnädige Frau. Soeben kommt ein Zeitungsjunge die Straße herunter.“ In Hurtables Ton lag keinerlei Erstaunen über die eigentümliche Forderung, aber Paul zog ärgerlich und verwundert die Stirn kraus, als er seine junge Frau die Treppe hinauf und in das Eßzimmer seiner kleinen Wohnung führte. Das Zimmer war nicht geräumig, aber es wurde durch ein paar schöne antike Möbel und einige gute Bilder aus dem Schiffbruch seines Heims verschönert, und der Tisch mit dem schneeigen Damast, dem alten Silber und der Masse von Blumen machte Josephs Geschmack alle Ehre. Selbst Julia, an den überladenen Luxus ihres väterlichen Hauses gewöhnt, ließ sich herab, den ihr zu Ehren getroffenen Vorbereitungen einen leise zustimmenden Blick zu schenken. „Du hast gesagt, es würde nett und gemütlich sein, (Nachdruck verboten.) tzung.) 43444 mit schwerfälliger Lustigkeit, als er sich auf den Siuhl setzte, den Huxtabel ihm hingeschoben hatte. Julias Augen blitzten ihn fo#####., verwandelte sich und das ist es doch auch, nicht?" begann Paul mit einem Versuch, den leisen Funken guter Laune zur Flamme anzusachen. Er liebte die Frau nicht, die er zu seiner Gattin gemachthatte, und erfürchtete, er werde den Vorzug, einen Teil der Bernsteinschen Millionen zu besitzen, sehr schwer erkaufen müssen, aber er wollte sich wenigstens Mühe geben, der Sache die beste Seite abzugewinnen, um der Ruhe und des lieben Friedens willen. Lady Lyster schien jedoch nicht geneigt, ihre Zustimmung. auch wörtlich auszudrücken, denn sie antwortete nicht und machte sich an den Knöpfen ihres langen Reisemantels zu schaffen. Dann stand sie vor dem Kamin und schaute mit einem, man hätte fast sagen mögen, ängstlich gespannten Ausdruck nach der Tür. Als Huxtable mit dem gewünschten Blatt hereinkam, eilte sie ihm entgegen und riß ihm beinahe die Zeitung aus der Hand. Die Finger, die die noch feuchte Zeitung entsalteten, bebten leise, und sie überflog hastig die mittleren Seiten. Ihre duntlen Augen leuchteten auf, dann warf sie die Zeitung beiseite und nahm ihren Platz am Tisch ein. Paul war es, als habe sich ein Seufzer der Erleichterung über ihre vollen, roten Lippen geschlichen. du auf einen Sieger gewettet?“ fragte er irschend an dann ihr Ausdruck in halb spöttische Gleichgültigkeit.„Sei doch nicht so albern,“ bemerkte sie kühl.„Ich dächte, es wäre doch ganz natürlich, daß ich gern sehen will, ob etwas über unsere Trauung in der Seitung stey:“ Joch nur Spaß,“ beilte sich zu versichern.„Nun, und wie ist die Beschreibung der glanzvollen Feierlichkeit ausgefallen?" „Es ist nur eine ganz kurze Notiz.“ Jetzt war es an Joseph, für die Gemütlichreit dieser Beisammenseins zu sorgen, und man muß gestehen, daß er sich seiner Aufgabe mit glänzendem Erfolg entledigte. Er hatte die auserleienen Speisen aufs beste zubereitet und servierte sie mit der leisen Geschäftigkeit, die dem Haushofmeister eines Bischofs Ehre gemacht haben würde. Und dies alles, trotz große Schwierigkeiten, denn wie Paul seiner Gemahlin erklärte, war die Küche im Souterrain und gehörte eigentlich dem Hauswirt, und er hatte nur das Recht, sie zur Bereitung des ersten Frühstücks zu benutzen, mittags und abends hatte er immer in seinem Klub gespeist. Die sämtlichen Schüsseln mußten zwei Treppen heraufgebracht werden, aber der unübertreffliche Huxtable verstand es, diese Schwierigkeit zu überwinden, ohne daß allzu große Pausen zwischen den Gängen entDa, im kritischsten Moment kam Joseph Hurtables System plötzlich zu Fall. Er war in den,gggtel, Regionen verschwunden, um ein Salmi von Wachteln anzurichten, als das Ereignis stattfand, auf Grund dessen eigentlich diese ganze Geschichte geschrieben Seitdem man sich zu Tisch gesetzt hatte, war die junge Frau mehr und mehr aufgetaut. Sie hatg. be gonnen, von allerlei Dingen zu reden, die sich umnd ihrer kurzen Verlobungsze gRgenugen it zugctragen hauten, von einem Polospiel, an dem sie beide teilgenommen, von Gartenfesten und Tanzgesellschaften. Ihre Auge glänzten, während sie von diesen an Dingen erzählte, und es war, als habe sie aus unbekannten Quelle einen Vorrat von neuer lust geschöpft. Paul schrieb dies zuerst dem aber ein Blick auf ihr Glas zeigte ihm, daß es noch versuchte, dem Rätsel auf den Grund zu kommen und zog dabei die Augenbrauen zusammen, wie 3 5 5 2* S G: „ BSSse! 80 es seine Gewohnheit war, wenn er etwas ergründen wollte, als„Platsch“ etwas auf die weiße Unberührtheit des Tischtuchs tropfte. Unwillkürlich blickte er zu der Decke auf und sah gerade, wie ein zweiter Tropfen durch den Bewurf drang und auf den ersten niederfiel und ihn vergrößerte. Und sowohl der Fleck auf dem Tischtuch wie der Fleck an der Decke waren von derselben unheimlichen Farbe. Lady Lyster, bleich wie der Tod, stieß ihren Stuhl zurück und sprang auf.„Es ist Blut!“ rief sie und wankte, als ob sie umfallen wolle. Auch Paul sprang auf und eilte nach der Klingel. „Beunruhige dich nicht. Ich werde Joseph hinaufschicken, um nachzusehen.“ Aber obgleich er lange und anhaltend auf den Knopf drückte, hatte das Klingeln keinen Erfolg. Huxtable kam nicht, und die roten Tropfen, die sich jetzt fast zu einem Strom verdichtet hatten, fuhren fort, auf das Tischtuch niederzufallen. Paul schaute seine Frau an und sah, daß sie sich von dem plötzlichen Schreck schon ziemlich erholt hatte. Ihr dunkles, hochmütiges Gesicht drückte eher lebhafte Aufmerksamkeit aus, als Furcht. „Ich glaube, wenn es dir nicht unangenehm ist, einen Augenblick allein zu bleiben, ist es am besten, ich gehe selbst hinauf und sehe nach, was geschehen ist. Der alberne Mensch denkt wahrscheinlich, das Klingeln bedeute nur, daß wir den nächsten Gang haben wollen. Aber er muß ja jeden Augenblick kommen.“ „Ja, geh' nur, geh',“ stimmte Julia zu,„ich fürchte mich nicht im allergeringsten.“ 3. Kapitel. Die Lebenden und die Toten. Die Treppe nach dem zweiten Stock war nicht erleuchtet, und dies erinnerte Paul daran, daß das obere Stockwerk schon seit längerer Zeit leer stand. Der letzte Mieter war schon vor zwei Monaten ausgezogen, und der Hauswirt, ein Witwer, der im Souterrain ein Einsiedlerleben führte, war sehr ärgerlich darüber, daß es ihm noch nicht gelungen war, einen neuen Einwohner zu finden. Erst heute morgen hatte Joseph seinem Herrn erzählt, der Alte sei wütend über die leere Wohnung, um so mehr, als Sir Paul ihm mitgeteilt hatte, daß er seine Elage ebenfalls aufzugeben beabsichtige, sobald sein neues Haus in der Stadt fertig eingerichtet sei. Es war also ganz unerklärlich und rätselhaft, woher die roten Tropfen kommen konnten. Paul sand in seiner Westentasche eine Schachtel Wachsstreichhölzer, und auf dem oberen Absatz angekommen, zündete er eines an. Es wurde aber sofort durch den Zug, der aus einer gegenüberliegenden Tür kam, ausgeblasen, wie er bei dem Aufleuchten des Flämmchens setzen konnte. Mit größerer Vorsicht züninter der vorgehaltenen Hand ein zweites Streichholz an und trat durch die offene Tür in ein Zimmer, wo sich ihm sogleich ein schauerlicher An lick bot. Mitten in dem Zimmer lag die Gestalt eines Mannes mit dem Gesicht nach unten. Paul Lyster fehlte es durchaus nicht an Mut, und es war gewiß nicht Furcht oder Feigheit, die ihn veranlaßte, auf der Stelle umzukehren, sondern nur der instinktive Wunsch, Lärm zu schlagen, damit der Mörder etwa noch ergriffen werden könne. Aber im Begriff, das Zimmer zu verlassen, besann er sich, daß es doch eigentlich seine Pslicht sei, ehe er sich mit dem lebenden Verbrecher beschäftigte, herauszufinden, ob in der starren Gestalt dort noch Leben sei, und ob man noch irgendwie Hilfe bringen könne. In diesem Augenblick erlosch das Wachskerzchen, er zündete ein neues an, trat an die Gestalt heran und leugte sich zu ihr hinunter. Da kam es wie ein langgezogener Seufzer aus dem Munde#des unglücklichen Opsers, und der Seufzer formte sich zu einem Wort, das in diesem Augenblick für Paul keinerlei Bedeutung hatte, aber das die Wände des leeren Zimmer zurückzuwerfen schienen, zu einem einzigen Wort„Persiflage". Dann folgte ein tiefes Aufatmen und ein unverkennbares Todesröcheln. Mit einer letzten Anstrengung, bewußt oder unbewußt, hatte der Tote dies eine, für ihn offenbar schwerwiegende Wort herausgestoßen.,„, e 764 ic Paul fühlle nach dem Puis und üverzeugie sich, daß alles Leben entflohen mar. Es nutzte also nichts, sich lier auch nur noch eine Sekunde aufzuhalten, er konnte nichts mehr helsen. Und es war nicht seines Amtes, die Leiche zu berühren oder zu untersuchen. Ein letztes Aufflackern des Streichholzes zeigte ihm, daß die Todeswunde durch einen Stich in den Rücken versetzt worden war, dann erhob er sich und eilte aus dem Zimmer. Als er die dunkle Treppe hinunterstolperte, ging ihm der Gedanke durch den Sinn, ob das unheimliche Vorkommnis wohl ein Verschieben seiner Hochzeitsreise im Gefolge haben würde, und ob er wohl einer Leichenschau beiwohnen müsse, anstatt sich mit seiner jungen Frau in Paris zu amüsieren. Er überlegte auch, wie sich Julia wohl zu einer derartig gewaltsamen Aenderung des Reiseplanes, den sie seibst entworfen hatte, stellen würde. Die Dame, der er heute seinen Namen gegeben, pflegte nicht allzu liebenswürdig zu sein, wenn ihr souveräner Wille durchkreuzt wurde. Es war daher durchaus keine angenehme Aussicht für ihn, ihr die Möglichkeit einer solchen Aenderung verkünden zu müssen, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, und er wollte es sofort tun, sobald er Hux able nach der Polizei geschickt hatte. Im nächsten Augenblick befand er sich in seinem eigenen, hellerleuchteten Eßzimmer und gegenüber einer neuen, unliebsamen Ueberraschung. Die Vorkommnisse dieses merkwül digen Abends wechselten mit der erstaunlichen Geschwindigkeit von Kaleidoskopbildern. Joseph stand am Tisch und starrte entsetzt auf den roten Strom, der von der Decke herunterkam, aber von Lady Lyster war keine Spur zu seden.„„„ Pan Tchanf „Wö ist die gnadige Frau?“ fragte Paut scharf. Der sonst so verläßliche Diener schien ganz verwirrt und sto terte:„Ich— ich weiß nicht, gnädiger Herr. Ich— bin eben erst aus der Küche heraufgekommen. Da fand ich weder Sie noch die gnädige Frau hier— und ich war entsetzt von— dem da.“ „Na, na, Mensch, rappeln Sie sich auf, es ist doch nichts, was Sie oder mich beunruhigen könnte,“ redete Paul ihm zu.„Als diese scheußliche Geschichte aufing, ging ich hinauf, um zu sehen, was los sei, und wahrscheinlich hat sich die gnädige Frau unterdessen geängstigt und ist hinuntergegangen. Da oben in der leeren Wohnung ist ein Mensch ermordet worden. Sie müssen sofort nach der Polizei laufen und es dort melden. Uebrigens habe ich nach Ihnen geklingelt, als der erste Tropfen herunterkam, aber vergeblich. Warum, in Kuckucks Namen, sind Sie denn nicht heraufgekomimen?“.. Salmi Prarhen Ger- Maran „Dann ware mein Saimt vervorden, Herr Baron,“ warf Huxtable ein.„Ich nahm natürlich an, Sie wünschten nur die Fortsetzung des Diners. Der Wirt ist ausgegangen, sonst hätte ich ihn gebeten, so lange darauf aufzupassen, und wäre heraufgekommen. Wie sollte ich aber an so etwas denken!" „Schon gut. Nun beeilen Sie sich aber und holen Sie die Polizei. Melden Sie, daß ein Mord geschehen ist, und daß am besten gleich ein Inspettor mitkommt.“ Der Diener stürzte hinaus, und Paul folgte ihm langsamer die Treppe linunter bis an die Haustür. Er erwartete ganz bestimmt, Julia dort zu finden, aber in der beginnenden Dämmerung konnte er nichts von ihr entdecken. (Fortsetzung folgt.) * B—.—c„ B * Denkspruch. 5 Die Freiheit läßt sich nicht gewinnen. Sie wird von außen nicht erstrebt, Wenn nicht zueist sie leibst tiet innen Im eig'nen Busen dich belebt. Robert Prutz. Die Wunderlampe von Dub. Bulgarische Erzählung von M. A. von Markovics. Als erschütterten ihn böse Erinnerungen, so streckte Bogoris wie abwehrend die Arme aus. „Ich— nein! Mir selbst graut vor dem Unheimlichen! Noch sehe ich Domizella, mein Weib, in gewissen Nächten vor der brennenden Lampe, unverständliche Sprüche murmelnd und leise, eintönige Weisen singend. Aus dem Irrlichtscheine und den Nebeln tauchte dann das leichenblasse Antlitz ihrer Mutter auf, die sie, in Nöten, um Rat befragte.— Also tut auch Ladiska. Laß mich darüber schweigen——!“ „Hexenbrut!“ knirschte Demeter Miloschev zwischen den Zähnen hervor und ritt schweigend an des von schrecklichen Erinnerungen gefolterten Bojaren Seite durch die Stille der Nacht. Eisigkalt griff es an sein Herz. Wenn Ladiska durch die Wunderlampe mit Abgeschiedenen verkehrte, so hatte sie ihn durch Zaubergewalt zur Liebe gezwungen— konnte er eine Hexe zu seinem Weibe machen? Konnte er ein Mädchen noch lieben, das für ihn ein Gegenstand des Grauens geworden? Ein Entschluß reifte in seiner Seele. Schon am nächsten Morgen stand er reisesertig und abschiedbereit vor seinem Wirte, der ihn ungern entließ. Ohne Ladiska wiedergesehen zu haben, wollte er entfliehen. Als er aber an des Edelfräuleins Söller und dem Gartenpförtchen vorüberkam, da stürzte Ladiska in wilder Verzweiflung, offenen Haares und mit gerungenen Händen, das Gesicht von Tränen überströmt, heraus und bat ihn, zu bleiben—„nur zwei— nur einen Tag Der Anblick des schönen Mädchens in seinem leichten, fliegenden Gewande fachte die vermeintlich erstorbene Liebe wiederum an. Der Fluchtversuch blieb unausgeführt; Demeter Miloschev stieg vom Rosse und folgte der liebreizenden Bulgarin aufs neue in das gastliche Haus, das bisher sein Himmel gewesen, und dem er doch, wie vor einer Hölle, hatte entfliehen wollen. In der Kemnate(dem Jungfrauengemache) aber warf sich Ladiska ihrem Liebsten zu Füßen, und unter Schluchzen und leidenschaftlichen Klagen gestand sie ihm, daß sie sich Mutter fühle— wolle er nun sein Ritterwort brechen und sie schmählich verlassen? Das griff Miloschev ans Herz, zumal er in Ladisias schöne, tränenschimmernde Augen blickte. Er zog sie unter heißen Küssen an sich und schwor auss neue Lieb' und Treue und bat, daß sie ihn ziehen lasse, um nach seinen Reisigen und dem Besitztum zu sehen. Sobald alles vorbereitet, komme er dann, sie heimzuholen als sein ehelich Gemahl und als Burgsrau von Dub und seinen reichen Ländereien.. 16 Indem sie dem Vater melden ließ, oaß sie unwohl sei, behielt das Edelfräulein ihren Verlobten bis zum Morgengrauen in ihrem Gemache, denn es galt uun Abschied zu nehmen auf längere Zeit— liebetrunken hing Miloschevs Ange an der lieblichen Gestalt Braut— vergessen war die Lampe mit all ihren Schreck„Nicht wahr, Demeter, du kehrst baldigst zu mir zurück, mich zum Weibe zu begehren? Verließest du mich, so bin ich nicht allein dem Zorne meines Veiers verfallen— wisse, ich handelte auch gegen den Rat meiner toten Mutter, die mich vor dir warnte und Unglück weissagte.“ Während ihre schwarzen Augen glühten und das prachtvolle, dunkle Gelock ihr über den schneeigen Hals und die Büste fiel, rief sie drohend: „Und kehrst du nicht wieder, bist treulos und laßt mich der Schande, dann wird meine Rache, mein Fiuch dich verfolgen noch über das Grab hinaus— gedenke an die Wunderlampe!“ Die Lampe— voll Grauen gedachte der Ritter ihrer, und er schwor, was Ladiska begehrte— ein heißer Kuß noch— dann stürmte er davon— und der aufwirbelnde Staub der Heerstraße verhüllte dem Edelfräulein bald die Gestalt des Verlobten. Ladiska Bogoris wankte vom Balkon in ihre Kemnate zurück und warf sich in ausbrechendem Schmerze vor der Zauberlampe auf die Knie. Unter heißen Tränen versuchte sie, die Lampe zu entzünden, um Rat und Trost sich zu holen— allein es war umsonst— sie wollte nicht brennen—— da wußte Ladiska, daß für sie alles Glück vorüber sei. *** Dem guten Ritter Miloschev war die Trennung von der Geliebten schwer geworden; aber mit jedem Roßtrab, den sein Hengst der Heimat schwand auch ein Teil der so rasch wiedergewonnenen Neigung zu der liebreizenden Bulgarin. Dafür erwachte aber um so mehr in ihm das Grauen vor der unheimlichen Lampe. Noch sah er keinen Husen seines ureigenen Grundbesitzes, da stand der Entschluß in seiner Seele fest, die Verlassene nicht wiederzusehen und niemals wieder zu einem Wesen zurückzukehren, das ihn mit böser Zaubergewalt umstrickt. Freilich beschlich ihn hier und da auch Grauen. Die Lampe— wenn Ladiska ihre Drohungen ausführte? Doch auch diese Besorgnisse verschwanden allmählich, um so mehr, da sich Miloscheo sehr wohl fühlte und auf der ganzen Reise ihn kein Unfall traf— ja es schien, als beschirmten und geleiteten gute Geister jeden seiner Schritte. Ladiska war völlig vergessen. Daheim gab es Sorgen genug und Arbeit für den Schloßherrn von Dub, und auch König Andreas verlangte nach seinem tapseren Lehensmann. Inzwischen begannen Demeter von Miloschev wüste Träume zu quälen und häusig, endlich immer häufiger und nachdrücklicher zu mahnen, und ihn mit heißem Unwillen an seine gegebenen Versprechungen zu erinnern. Aber diese Träume hatten die entgezengesetzte Wirkung, denn sie bestärkten den wankelmütigen Ritter seiner Meinung, das Edelfränkein von Bogoris sei eine bösartige Jaulerin, die ihre Hexenlampe dazu verwende, um ihm nachts den Schlaf zu stören. se Gedanken machten ihm die Geliebte nicht etwa gleichgültig— denn dazu hatte er sie zu sehr geliebt—, sondern sie machten sie ihm geradezu verhaßt, und dies um so mehr, als er fühlte, daß er undanibar handle. Doch leider ist die Natr der meisten Manschen eine solche, wie jene des Ritters Miloschev. var derselbe nun auf Dub. Von Kunde, und je weiter das Jahr versank, desto beruhigter fühlte 27. albschlummer. Ein fürchterliches Atmosphäre. Im Traume sah er en. Eine breite, totes Kind im c Rlitzesjunkeln s ihren Augen, Unter DonnerMeninen Mehrere Wochen u der Bulgarin kam keine im Strome der Zeit Miloschev sein Gewisse Einst lag er im Gewitter drückte die „Elender! Du hast mich bet: Fluch Du B Seite 7. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Montag, den 27. Januar. Nr. 22. Stubbi in der Kolonie den heißen Inhalt, wodurch es sich schwere innere Verletzungen zuzog, denen es kurz nachher erlag. * Ahaus, 25. Jan.(Aucheine Lotterie.) Der verantwortliche Schriftleiter der Kreis Ahauser Zeitung, einer Nebenausgabe der Grevener Nachrichten, hatte sich am Schöfsengericht wegen Veranstaltung einer Lotterie ohne behördliche Genehmigung zu verantworten, weil in seinem Blatte ein Preisrätsel enthalten war. Das Urteil lautete auf 10 Mark Geldstrafe. Gegen dasselbe ist Berusung eingelegt. — Letzte Drahlmeldungen. Opfer des Eises. Berlin, 27. Jan. Auf dem Finowkanal bei Eberwalde ertranken gestern vormittag die beiden vier und sechs Jahre alten Kinder des Schissers Werthmann aus Wriezen a. O. Sie waren durch die dünne Eisdecke eingebrochen. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Schlaganfall des Abs. Schädler. Vamberg, 27. Jan. Der vor einigen Tagen erkrankte Zentrumsabgeordnete Schädler hat gestern einen Schlaganfall erlitten und liegt in hoffnungslosem Zustande darnieder. Gestern nachmittag wurden ihm die Sterbesakramente gereicht. Attentat auf einen Erzherzog. Wien, 27. Jan. Nach hier eingetroffenen Meldungen soll auf Erzherzog Salvator von Oesterreich auf seinem Gute in Miramar ein Attentat verübt worden sein. Ein Arbeiter soll auf den Erzherzog einen Revolverschuß abgegeben und diesen leicht verletzt haben, dagegen soll eine Lehrerin durch eine Kugel schwer getroffen worden sein. Dynamitexplosion auf einem Dampfer. Triest, 27. Jan. An Bord des Dampfers „Nasazie“ hat gestern abend in Triest eine Dynamitexplosion stattgefunden, wobei zwei Matrosen getötet und drei schwer verletzt wurden. Das Dynamit dürfte von Matcosen an Bord geschmuggelt worden sein, um es zum Fischfang zu verwenden. Ueber die eigentliche Ursache der Explosion konnte nichts ermittelt werden. Verzweiflungstat einer Unglücklichen. Brüssel, 27. Jan. Gestern erschoß im PalastHotel die Frau des Industriellen Lequime aus Charleroi ihre achtjährige Tochter und dann sich selbst. Sie hatte mit ihrem Manne eine Reise nach Rußland unternommen, der sie dann in Berlin verlassen hatte, um mit einer anderen Frau weiterzufahren. Ein ausgebrochener Löwe. Paris, 27. Jan. In einem Theater in der Vorstadt Belleville fand eine Vorstellung statt, bei der auch ein Löwe mitwirken sollte. Dieser brach aus seinem Käsig aus und es entstand eine heillose Panik unter den Besuchern. Alles strömte nach den Ausgängen. Dabei wurde eine große Anzahl Personen teils leicht, teils schwer verletzt. Die Umwalzung in sonstannnoper. der 9•1.* Der neuen jungtürkischen Herrschaft stellt man eine noch kürzere Dauer in Aussicht als der ersten 1909 aufgerichteten und im vorigen Jahre zerstörten. Die Balkandelegierten glauben, daß die Jungtürken bereits im Laufe dieser Woche abwirtschaften werden und wollen daher ruhig noch in London bleiben. Die Großmächte beschlossen, der neuen türkischen Regierung Zeit zum Ueberlegen und zur Entscheidung zu gewähren. Auch Rußzland wird sich dieser Haltung zunächst anschließen. Trotz des Regierungswechsels herrscht in Konstantinopel Ruhe. Es wurden nur einige Verhaftungen alttürkischer Journalisten vorgenommen. Von den im Regierungsgebäude gefangen gehaltenen Ministern wurden alle bis auf zwei, die als erklärte Jungtürkenfeinde bekannt sind, wieder freigelassen. Außer der Armee hat die niedere Geistlichkeit mit den Jungtürken gemeinsame Sache zum Sturze der Regierung Kiamils gemacht. So verschieden Softas und Jungtürken sonst auch sind, in der Weigerung, Adrianopel abzutreten, fanden sie sich zusammen. Die Geistlichen wollen Adrianopel mit seinen Moscheen aus Gründen religiöser Empfindung, die Jungtürken aus solchen der nationalen Ehre den christlichen Bulgaren nicht ausliesern. Beide Parteien, die Jungtürken ebenso wie die niederen Geistlichen, haben keinen Ueberblick über die Lage. Selbst der neue Großwesir Mahmud Schefket Pascha besitzt keine genaue Kenntnis der Lage. Er war von Kiamil geflissentlich zurückgehalten worden und hat den schlimmsten Teil des Krieges aus persönlicher Anschauung nicht kennen gelernt. Nur das weiß er, daß die türkischen Staatskassen leer sind, daß die Truppen vor Tschataldscha schon seit Wochen keine Löhnung und die Beamten keine Gehälter mehr erhielten, daß ein nach vielen Mühen geglückter Pump von 200 Tausend Mark nur ein Tropsen auf einen heißen Stein war, und daß die Aufnahme einer inneren Anleihe von 10 Millionen trotz äußerster Anstrengungen nicht ermöglicht werden konnte. Die blutige Kabinettssitzung. + Konstantinopel, 26. Jan. Wie erst gestern festgestellt werden konnte, wurden bei der blutigen Szene vor dem Ministersaal neun Personen getötet Gestern vormittag wurden aus der Pforte neun Särge hinausgetragen. Die Opfer sind außer Nasim Pascha seine beiden Adjutanten Nasis und Salih, die Diener des Justizministers, die Diener der Pforte, der Sekretär der Pforte, angeblich auch der Hauptmann Kiams Isli Tewfik und der Dragoman Nebschib. Das neunte Opfer ist unbekannt. Es soll ein jungtürkischer Abgeordneter sein, der den Kriegsminister erschossen hat. Die Einigkeit Europas erscheint bisher gesichert. Rußland wird keine Sonderaktion zur Ausübung eines Druckes ausüben, obwohl gewisse Damen am Petersburger Hofe darauf mit aller Kraft hinarbeiten. In halbamtlichen Berliner Kreisen hegt man daher noch die Hoffnung, daß es auch ver neuen Regierung gelingen werde, wenn auch auf einer etwas anderen Basis als der ursprünglich erstredten, den Frieden zu erlangen. Die Botschafterreunion in London hielt am Sonnabend eine Sitzung ab, nachdem die türkischen Friedensdelegierten sowie die der Balkanstaaten mit dem Minister des Auswärtigen Grey und den Botschaftern konseriert hatten. Auch in Konstantinopel fand ein reger Gedankenaustausch zwischen den Vertretern der neuen Regierung und den Botschaftern der Großmächte statt. Viel bemerkt wurde eine mehrstündige nächtliche Besprechung Enver Beys mit dem deutschen Botschafter von Wangenheim. Türkisch=bulgarisches Arransement über Adrianopel? Konstantinopel, 27. Jan. In diplomatischen Kreisen, die über die Stimmung des Kabinetts Mahmud Schefket Pascha gut unterrichtet sind, will man wissen, daß die Mehrzahl der Kabinettsmitglieder sich von der Möglichkeit, daß die Türken erneut die Waffen ergreisen können, zu überzeugen beginnt. Daher soll auch von dem neuen Ministerium bereits der Plan erwogen sein, mit Bulgarien ein Arrangement über Adrianopel herbeizuführen, das Bulgarien zwar den Besitz Adrianopels einräumt, zugleich aber auch die Sicherheit der künftigen türkischen Grenze dadurch garantiert, daß zum Beispiel die Festungswerke Adrianopels geschleift werden. Gegenrevolution im Lager von Tschataldscha? Konstantinopel, 27. Jan. Im Lager zu Tschataldscha scheint sich eine Gegenrevolution vorzubereiten. Wie verlautet, hat der Tscherkeß Abnk Par scha, der Kommandant des 4. Armeekorps, eine von vielen Offizieren der liberalen Militärliga unterzeichnete Proklamation an den Großwesir Mahmud Schefket gesandt, in der dieser ausgefordert wird, mit dem gesamten Kabinett des Komitees abzudanken, widrigensalls würde er, Tscherkeß Abuk, mit seinen Tscherkessen, Kurden und Arabern auf Konstantinopel marschieren. Die Antwort der neuen Rehierung. Konstantinopel, 27. Jan. Die Ueberreichung der Antwortnote der Pforte wird für Montag, spätestens Dienstag, erwartet. Sie wird zweifellos die Entscheidung dem Parlament vorbehalten. Die Stimmung in den Kreisen der neuen Regierung ist durchaus zuversichtlich.— Das griechische Blatt „Neologus“ will wissen, daß der Dreibund der neuen Regierung moralische Unterstützung zugesagt habe. Deutsche Banken sollen angeblich mit der Regierung wegen einer größeren Anleihe verhandeln. Greift Rußland ein? Odessa, 27. Jan. Drei große Dampser, mit Truppen an Bord, haben Sebastovol verlassen. Bauunglück. Warschau, 27. Jan. Durch teilweisen Einsturz einer Wand der im Bau befindlichen össentlichen Bibliothek wurden mehrere Menschen getötet. Bisher sind fünf Tote geborgen worden. Zusammenstoß zweier Hochbahnzüge. Newyork, 27. Jan. Gestern nachmittag sand in der 3. Avenue ein Zusammenstoß zweier Hochbahnzüge statt. Ein Wagen geriet in Brand. Unter den Neisenden entstand eine Panik; Frauen und Kinder wurden niedergetreten. Bis jetzt hat man eine Leiche gesunden, doch sollen mehrere Personen getötet und viele verletzt worden sein. Aufstand. Neuyork, 27. Jan. Wie aus Manilla gemeldet wird, ist auf den Philippinen eine große Revolution ausgebrochen. Zwei Offiziere und sieben Mann der amerikanischen Besatzungstruppen sind bereits ermordet worden. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung. Anstelle des durch den Tod ausgeschiedenen Mitgliedes der 1. Abteilung der Gemeinde=Vertretung von Villigst ordne ich hiermit eine Neuwahl für die Periode bis Ende 1918 an und setze den Termin hierzu fest auf Sonnabend, den 1. März er., nachmittags 5 Uhr, in der Wirtschaft Grave zu Villigst.— Die Wahl ist von der 1. Abteilung vorzunehmen. Das aufgestellte Verzeichnis der stimmberechtigten Mitglieder der Gemeinde Villigst liegt in der Wohnung des Gemendevorstehers vom 25. dieses Monats ab 4 Wochen lang zur Einsicht der Beteiligten offen. Einsprüche gegen die Wahlliste sind während der Dauer der Auslegung beim Gemeindevorstande anzubringen. Westhofen, den 24. Januar 1913. 522 Der Amtmann: v. Daniels. 7 Genesgcemonn Celsgenooonee 1 Aier s m nnd EInireinie. Ueber 34,000 ähnlich lausende schriftliche Anerkennungen! Statt besonderer Anzeige. Nach längerem Krankenlager starb infolge Altersschwäche Samstag Abend 11½ Uhr unsere liebe unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die geb. Quitmann im Alter von 84 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Dortmund, Schwerte, den 26. Januar 1913. Drogerie Hep Max Mehlhose. Suchen sofort oder zu Oern 507 Hesse& Bucker Maler= u. Anstreichergeschäf Die Beerdigung flndet in Schwerte, den 29. Januar, mittags 4 Uhr, auf dem neuen evangel. Friedhof statt. nach577 Pavorit-Modenalbum (60 Pfg.) Pavorit-Schnittmuster Allein-Verkauf für Schwerte (aufhaus OTTO MARX, Oestenstrasse 80 Meiner werten Kundschaft zur gesl. Nachricht, daß ich mein Zuchtvieh=Geschäft nach Slation Ergste verlegt habe. Erhielt gestern 56 hochtragende, frischgekalbte und ManseRühe ind lade zum Kaufe fedl. ein. Philipp Baum Gut Baum, Stalion Ergste, Post Schwerte, Teleson 271. Ge K ss hervorragend in Tenqua: und Preiswürdigkeit, vielluct prämfiert, lielern wir gegen Raten von monallich 20 Mark chne Zinsen direht che ab Fabrik mit unserer Erlindung Resonanzboden m. Klangsteg D. R. G. M. Nr. 458 403 franko zur Probe. Jahresverkauf über 1000 InstruKataloge gratis. Roth& Junius Pianoiabrük Hagen i. M. 2. Fabrik: Berlin S. 42. Kopp’s Wen Tuschen Anna 20 Karten in Mappen in 4 Farbendruck mit statistischen Tabellen 10x9 cm. Preis 40 Nach Beendigung des Balkankrieges wird eine Karte der Balkanstaaten :: gratis nachgeliefert.:: Vorrätig in der Buchhandlung Carl Braus, Schwerse Große Marklstraße 3. Krankheitshalber ein junges Madcben sofort gesucht. Näheres 564 Kuhstr. 7. Taufmädchen oder Frau stundenweise gesucht. Zu erfragen in der Geschäfts. stelle d. Itg. 565 Feuer-Versicherung Alte solide Gesellschaft sucht tüchtigen strebsamen Haupt=Vertreter gegen hohe Vergütung. Nebenbeschäftigung. Off an. General Agent P. Raoclosf, Dortmund, Weißenburgerstr. 46. Otto Marx’s 3 Mark-Korsett ist das beste. Hamburger Engros-Lager, Schwerte, Ostenstrasse 20. Kapitelanlage 18 Jahresprämie 15 870000 Ver Prospekte und Auskunft kostenfrei durch WD. Nager, Schwerte. 13 Stück war wieder außerordentlich #’gemütlich, wir haben einen guten Durst entwickelt und die Luft war zum Schneiden Daß ich trotzdem keinen rauhen Hals habe, danke ich den Wybert-Tabletten, die ich gleich beim Heimkommen und heute früh genommen habe. Sie machen den Hals frei und benehmen rauch den üblen Geschmack im Mund. Die Schachtel koslet in allen Apotheken 1 Mk. und hült lange vor. Zwei Jahre litt ich an aufgesprungenen Nach Gebrauch Ihrer Obermeyer's Medizinal Herda=Seife waren die Risse verschwunden und die Haut vollständig glatt. Dies bestätigt u. a. Carl Schwertfeger, Gönningen Herba-Seise a Sich. 5 Pf., 30% verstä ktes Präparat Mk. 1.—. Jur Nachbehandlg. Herba=Creme à Tube 75 Pfg., Glasdose Mk 1.50 Zu haben in den Apotheken und in den Drogerien von W. Heppe Nachs. und C. Trog ftische Bückinge per Kiste nur 84# Sosineh per Faß 125 Fraiberinge Rollmops Preißelbeeren per Pfund 38 Stielmus Pfund 20 J. Schnistbohnen.. Pfund 18 S Sauerhraut Pfund 6 569 empfiehlt Kaufhaus für Tebendmtten Brückstraße 25. Orthographisches Wörterverzeichnis der deutschen : Sprache.: — Preis 20 Pfennig.— vorrätig in der Buchhdlg. Carl Braus. Schwerte(Ruhr) Grosse Marktstr. 3—5. MA WE M Drogerie m. Mehlhose W. Heppe Nachf. SVon Dienstag, den 28. januar früh 39 Uhr ab. U. 1 IDSsfalde in fast allen Abteilungen enorm billig! 4 Pymntihrapor als teils: Schürzen-Siamosen, 8 Reste IIr Dulfwarenl Druck, Kleider-Siamosen, Bett-s Reste in Handtuchgebild Reste in Weißwaren Reste in Kleiderstoffen Trikof-Handschuhe Strick-Handschuhe Knaben-Anzüge Knaben-Palciols Serie I Schürzen-Druck, Kleider- Meter Serie II Serie 111 -Slamosen u. Kattune etc. jetzt als teils: grau oder weiß baumwollen oder halbleinen Drell u. Gerstenkorn, Trockner, Servietten etc.... Meter oder Stück jett als tells: Hemdentuche, Piqués, Crolsés, ungebleicht und gebleicht Biber, Nessel etc. Meter jetzt Serials teils: Reinwoll. Cheviots, Popeline, Haus- u. Kinderkleider-Stoffe, Blusenstoffe etc.: Meter jetzt c)1)pig. SerieI Poria II Serie III Paar teils für Damen und Herren, in, hübschen Farben, auch schwarz regulärer Wert bedeutend höher. jetzt teils für Damen, Herren und Kinder, in tells farbig, weiß und schwarz regulärer Wert bedeutend höher. Jetzl 10R SURSU Serie 1 Serie II Serie III 10m ZOM 00 Serie! Serie II Serie III Zom SOmS0. Sarie I Serie II Serie III SOm T Serie II Serie III Serie IV 95.75-58-28. Serie I Serie II Serie III Serie IV TÖm OOM 40N. 20. Pig. pig. Pig. Pig. teils Jacken- oder Blusen-Fasson teils Ulster oder' Pyjacks regulärer Wert bis 22.— jetzt regulärer Wert bis 20.— : j e t z t regulärer Wert bis 16.— jsetzt e 1050 resulärar Wert bis 12.— □ 50 jetzt O Leibchen, teils mit und ohne Aermel den Längen von 40 bis 55 cm regulärer Wert bedeutend höher. Serie I. als Herren-Hemden, Herren-Hosen, Herren-Jacken Kinder-Hemdhosen...... durchweg jedes Teil Jetzl Gestrickte Kinder-Röckchen de Unterzeuge teils Normal oder Nacco Knaben-SWeater kunge Ware, wrddss Alter bis 12 jahre, in dversen Farben........... durchweg jetzt Knaben-Sport-Mützen Aulschen erregend bugt jetzt 18 p. 25 p. H 2 p. 4O v. 4 S p. 5 5 v. G 2p. 7O p. 7 8 pr. 8 5 v. Kinderstrümpfe Reinwollene Damen-Strümpfe Ziegehiene Kollektions-Schürzen 8teiliges Fasson aus Stoffen englischer Art... regulärer Wert bis 95 Pig. Alterbis 2 5 4 5 6 8 10 12 48. U 38. 95. 95. v. jetzt OOpg. Pig. pig. 18 16jahre gestrickt, mit verstärkten Fersen und Spitzen oder Per ewebt, Fuß ohne Naht tells in grau, weiß, und gefärbt... Serie 1 jetzt Wert bis 9.25 für Damen und Kinder, als Kleider-Schürzen, Blusen-Schürzen, Träger-Zierschürzen, Paar jetzt 1Ops. 5 Serie u jetzt C), Seriem jetzt Wert bis 13.25 4v Wert bis 10.75 Bord-Schürzen etc. ohne Ausnahme jetzt mit einem Extra-Rabatt von 40[0 Reslbesländent Dältten-u.Piädchien-Körneknei Und Fuh, iens Zu Verideipreisenr Obige Artikel sind nicht in unseren Schaufenstern dekoriert. Benutzen Sie bitte nach Möglichkeit auch den Vormittag zum Einkauf. Dalsse Geer Bekannte Fahrt-Vergütung bei Einkäufen von 20 Nk. an. Iserlohn. Herrschaftliche, abgeschlosene Etagen vin 3, 4, 5 und 6 Zimmern Soeisekamner. Badezimmer Closett mit Wasserspülung in der Etage. Mägdekammer, Erker, Balkon, Garlen etc., Leucht= und Heizgas und eentrisches Licht vorhanden. per sofort oder soäler zu vermieten. Wilhelm Luck, 6511 Königstraße. 1 Zwei=Zimmer(Parter“e) zum 1. April oder früher zu vermieten. 356 F. Rohlhase, Teichlt. 3. Jostitut Bolts Prisi. Abstes: Amonan 1. Thür. Prosp. fol. Wohnung Gartenland in ruhigim Hause per 1. April oder früher zu vermielen. Zu erkragen in der Geschäststelle d. Jig 378 Is. Schlafzimmer. Steil. mit Spiegelschrank für Mk. 225.— verkägflich. 327 Dorimund, Wessenhellweg 138 1. von 2 Zimmern an rubige Leute per 1. April zu vermieten Friedr. Becher, Klusenweg 22. Prüss-Staufer-Kitt kiebt, leimt, kittet Alles. Müdlertes 5571 Dampfheizung. Bad, elektrisch Licht, mit oder ohne Pension zu vermielen. Zu erfrag. in der Geschäftsstelle d Jig Wer verikaust sein Bestmng Wer sucht Hypothek? Off. unt. B. J. 42 Hagen, postl. K. Agl. Hwei junge Herren (Alter 24 u. 25 Jahre) suchen die Bekanntschaft zweier Damen zwechs spät. Heirat. Offert. u. 100 postlagernd Schwerle. Anonym zwecklos. Diskretion Ehrensache. 495 Vorsicht! Nan hüte sich beimn VO1S1c1: Fiukauf vor Nachahnungen mit ähnlichen Namen und ackte genau auf den Namen Gotdigent Kie. e 1146. Braunlwein s76 hiesigen per Liter 80 Pfg. L. Weinberg.