De Sdaum Zehuner gichehn dalch eußer Feiertags. Bezugspreis M. 1.80 vierteljährlich, bei der Post für Bestellgeld 42 Pig. mehr. Wöchentl. Gratisbeilage:„Illustrierter Familiensreund" u. tägl. Unterhaltungsblatt. Anzeigenpreis: Die siebengespaltene Petilzeile oder deren Raum 10 Pfg., Anzeigen von aus. wärts 15 Pig., Reklamezeile 40 Pfg. Jeder Rabatt gill als Kassarabatt u. erlischt bei Kontursen, Zwangsoergleichen, gericht. Klagen u. Nichtbeachtung b. gemochl. Jahlungsbedingung. Amtliches Kreisblatt Westhofener Zeitung Langscheder Zeitung für den kreis börde Holzwickeder Zeitung Aplerbecker Zeitung Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt Verbunden mit: Schwerter„Tageblatt S Schwerter Anzeiger e. zeiger ünr den Freis hörde o Hauo.=Hanonenbat Sslies iuns vuoies Caezargn des kreis 6 Grern. Ale dunter und anhetenbegnüichen Buurd. nungen für den Kreis Horde erlangen gemöt Bekanntmachung dei Höniglichen Regierung durch Veröffentlichung in der„Schwerte: Zeitung" rechtsverdindliche Kroft.— Die „Schwerter Zeitung“ gewährk ihren Adonnen. ten für jeden mit Tod endenden Unsoll gebagunges“: 300 Mk. Unfall. Druch u. Verlago Cor! Braus. Schwerte=RudFernsp. 62. Telegr.= Adr. Braus Schwerte=Ruts Nr. 1. Erstes Blalt. Donnerstag, den 2. Januar 1913. 45. Jahrg. Dem neuen Jahr!# Zum neuen Jahr, zum ersten Tag Ein heller Gruß und Psalterschlag. Wie rauscht's im Morgenwinde! Den jüngsten Sproß die Zeit gebar', Wir grüßen laut das neue Jahr, Glück zu dem jungen Kinde! Heb an des Jahres offnem Tor Ein hoffend Herz getrost empor, Laß nichts den Schritt dir lähmen. Daß du der Sorgen Staub und Wust Von deinem Herzen gläubig tust Und sparst dir Furcht und Grämen! Es werde uns am deutschen Herd Des edlen Friedens mehr beschert, Daß aller Hader weiche. Des Segens viel sei zugewandt Im ganzen Lande, jedem Stand, Dem Kaiser und dem Reiche! Wie dies und das auch kommen wird, Es leitet uns ein guter Hirt An unsich ichtha Händen. Bis dann dies Jahr im Abendwind Als rechtes Secensjahr verrinnt, Und wir es preisend enden. 1913. feier welche das neue Jahr hebt an, das auch die Gedenkfür die zuhmt.... atar geriggt treichen Freiheitskrie zwar dem geknechteten Vaterland vie Unabhängigleit, die Napoleon 1. mit rücksichtssloser Hand gebrochen hatte, wiedergaben, aber noch nicht der deutschen Nation die Einigkeit und diejenige Stellung schusen, welche sie nach den blutigen Opfera, die sie aus den Schlachtfeldern von 1813 bis lung ist eine so bedeutsame, daß selbst in dem abgelaufenen teuren Jahre keine eigentliche Not hat festgestellt werden können. Und die Klagerufe wü den noch schwächer gewesen sein, wenn nicht auße den hohen Preisen die teure Lebenshaltung die Familien bedrückt hätte. Jeder Arbeiter, und zu schafsen haben alle nach ihrem Teil, die deutschen Fürsten wie die deutschen Bürger, hat seine Ehre und ist seines Lohnes in barem Gelde und in voller Achtung wert. Und wir haben vorhin schon gesagt, es ist etwas Großes, was das deutsche Reich in den mehr als vierzig Friedensjahren auf seinem Boden hat entstehen sehen. Darum sollten wir uns aber auch wieder mehk der alten deutschen Schlichtheit erinnern, die in manchen Kreisen doch recht verblaßt ist, uns bemühen, nicht anderen darin zu folgen, sondern ihnen voranzugehen. Das Wort vom„unnötigen Luxus“ hat seinen packenden Gegensatz in der„notwendigen nationalen Kraft“, auf daß wir mit der letzteren in ernsten Stunden nicht gar zu sparsam haushalten müssen. Im ganzen Weltenleben haben wir so zahlreiche„unbegrenzte Möglichkeiten“, daß wir stark sein sollen für jeden Schicksalsschlag, der auch im größten Siege liegt. Wir wollen auch angesichts des nahenden Jahr hunderttages der Leipziger Völkerschlacht nicht verwie damole Deutsche aus alle ten Schulter an Schulter standen, wie die Erinnerung an die erlebten Kampfstunden sie für ganze Leben verband. Sind wir heute noch alle von solcher treuen Gesinnung gegen einander beseelt? Die alten Kriegsveteranen gewiß, aber in der jungen Generation gehen die Stimmungen und Strömungen oft sehr auseinander. Hochmut erzeugt Haß. Verschwendung, läßt den Neid erwachen. Und der Wert der Persönlichkeit beruht doch allein in ihrem Können, in ihrem Charakter, nicht im Namen. Wir wollen kein Volk der Eroberer sein, eine Nation der rechten Kulturträger. Darum rufen wir als Neujahrsgruß:„Hie gut Deutschland allewog!“ Preußen 206 beträgt, sind die Mädchenmittelschulen mit 33 erheblich im Rückstand geblieben, obwohl gerade sie eine gute Vorbereitung für einen praktischen Beruf geben und in den meisten Fällen in bester Weise Theorie und Praxis vereinen. Um dieser Notlage abzuhelfen, strebt namentlich der preuzische Zentralverband für die Interessen der höheren Frauenbildung, der soeben in Berlin einen außerordentlichen Frauenbildungstag abhielt, die gemeinschaftliche Erziehung von Knaben und in all den Städten an, wo den Mädchen keine andere Bildungsmöglichkeit geboten ist. In 49 preuzischen Städten ist die Gemeinschaftserziehung bereits eingeführt. ward erst 16°0/71 erreicht; das alte deutsche deraesallen mar. das 1806 moisch auseinandergesallen war, wurde in versüneter Form von neuem errichtet, Kaier und Reich schirmen seither den Frieden, der peutschland nach Außen und im Innern hat stark lassen. Freud und Leid der einzelnen deutschen Stämme sind Freud und Leid des ganzen Volkes geworden, wie es sich soeben wieder beim Hinschelden des Prinz=Regenten Luitpold von Bayern er niesen hat; und so soll es bleiben! Russen. Oesterreicher, Deutsche fochten auf den blutgetränkten Feldern um Leipzig, wo im neuen Jahre das gewaltige Vöterschlacht=Denkmal eingeweiht werden wird. Heu= besteht seit bald 30 Jahren der mitteleuropäische Friedensbund, der vor wenigen Wochen erneuert, auls in Zukunft ein oero den erzhurgz fud die Slsten, wo tkrsaller London, Beo..,#.— Siumer von Feuet Fricdenereten dos Kriepesove; ,in Wander, west eiten verfücht wird. G, V, e u6glachahle 13 dem meuen Jahre mit der„Unhoen, nit gegnderer von vielen aberalhubichenr atzer tag ist ganz unMot:„Wie Duischen fürchten Cot und ler! soll uns die Erinnerung an das, was vor hi Jahren geschah, das Haupt höher tragen lassen. „Gedenke, daß du ein Deutscher bist!“ Jahre ein jeder Reichsbürger imm wieder zurufen, stolz auf die Großtaten seiner Bäter in den Ruhmesjahren unseres Vaterlandeg. 95 heute Mode, die anglosamerikanischen nschaften, in denen neben Wertvollen viel Minderwertiges steht, zu bewundern; aber wenn wir keine Leistungen anderer Nationen herabsetzen wollen, so wollen wir sie doch nicht nachäffen und ver allem nicht vergessen, was wir selbst können was einst bei uns geleistet worden ist. sere ganze nationale und gemeinschaftliche Entwickesere gase — Politische Uebersicht. Die Korfureise des Kaisers nimmt Ansang oder Witte März ihren Anfang. Wie im vergangenen Jahre wird die Kaiserin auch diesmal ihren Gemahl nicht begleiten. Nach der Rückkehr von der griechischen Insel begibt sich der Monarch zur Festwoche zach Wiesbaden und von dort zum Wettstreit der deutschen Männergesangvereine nach Frankfurt am Kaiserin und Aeroplan. Die Kaiserin hat jetzt den Wur' ausgesprochen, daß das Neue Palais dei Potsdam von Flugzeugen nicht überflogen wird, jedoch hierbei gleichzeitig gebeten, daß kein Offizt e Verbot berbeitgeruye. v., Prluz, Hanischle an 19, boste der unge Pgasgreig dag Neue Palais verholt übersiagen und Blunen auf dasselbe ene v. die Kasserin duch die Schleifenfahrten des jugendlichen Fliegers sehr ervom Seniorenkonvent nach der Wiederaufgahme der Fbeiten in der zweiten Januarwoche festge Voraussichtlich werden zunächst das Konkurte auselgesetz und der Entwurf über die Er richtungdon Jugendgerichtshöfen in erstet Lesung beraten widen. Das letztere Gesetz wirh wahrscheinlich ohn= Kommissionsberatung Annahme finden. Hierauf## die zweite Lesung des Etats beginnen. Vorgest., sind serner zwei Schwerinstage, an denen der nzialdemokratiche Antrag betreffend die Uebertrs#ng des keichstagswahl“ rechts auf die Landtage# Einzelstaten und der Zentrumsantrag betreffend Aufhebun des Jesuitengesetzes besprochen werden Gen. T die Regierung Wert euf die Verabschieduch des eichs= und Staatsangehörigkeitsgesetzes###, s# soll Bergtung dieses Gesetzes, das sich zurzeit ne###n der Kommission befindet, tunlichst gefördert w#n Das Frauenbildungewesen in Deutschleng#cht zwar langsame, aber stete Fortschritte. die Zahl der höheren Mädchenschulen alle Das Auswärtige Amt verbraucht seine leitenden Beamten schnell und erhält in dem Nachfolger des Herrn von Kiderlei bereits den achten Staul#rcetär in der Zeit von einigen zwanzig Jahren. Fürst Bismarck leitete die auswärtige Politik persönlich; die Leiter des Auswärtigen Amtes waren zu seiner Zeit nur die ausführenden Organe des großen sters. Das änderte sich erst, als im Mai 1886 Gre Herbert Bismarck Staatssekretär des wurde. Nachdem Graf Herbert mit dem Rücktritt seines Vaters gleichsalls aus dem Staatsdienste ausgeschieden war, übernahm der im letzten September verstorbene badische Freiherr Marschall von Bieberstein 1320 die Teitung der auswäctigen Angelegenheiten. Als dieser 1897 zum Botschafter in Konstantinopel ernannt wurde, übernahm Herr von Bülow, der spätere Graf, Fürst und Reichskanzler, die Leitung der auswärtigen Politik. Als er im Oktober 1900 Reichskanzler geworden war, wurde Freiherr von Richthofen Staatssekretär. Die Anstrengungen des Dienstes, insbesondere die Marokkostreitigkeiten, die durch die langwierigen Verhandlungen in Algeciras beigelegt wurden, rieben den hervorragenden Staatsmann auf. Sein Nachfolger wurde auf freilich nur ganze kurze Zeit Herr von Tschirschky und Bögendorff, der 1907 Botschafter in Wien wurde. Dann folgte Freiherr von Schön, der jetzige Pariser Botschafter, und am 28. Juni 1910 wurde Herr von Kiderlen Leiter des Auswärtigen Ar das somit jetzt vom Grafen und späteren Fürsten Bismarck an gerechnet den achten Staatssekretär erhält. Die Ausrüstung mit der feldgrauen Uniform ist in unserem Heere jetzt so weit vorangeschritten, daß außer in den kommenden Kaisermansvern in Schlesien, bei denen alle Truppen diese Uniform anlegen, auch die Infanterie, Jäger, Pioniere, die Fußartillerie und Verkehrstruppen bei den nächsten Herbstmanövern und den vorangehenden größeren ueoungen die neue Uniform gebrauchen werden. Diese Maßrahme sollte erst eintreten, wenn alle Regimen über zwei Garnituren dieser Uniform verfügen, was fehr fast ubszall der Fall ist mit Ausnahme bei den berittenen Trüppen. Mehr Schutz vor Spionen wird im Hinblick auf die zahlreichen in der letzten Zeit erfolgten Verhaftungen und Verurteilungen von Spionen gefordert. So verlangt der„Hannov. Cour.“, daß die gesetzlichen, bisher viel zu milden Bestimmungen über Landesverrat auf das äußerste verschärft werden müssen. Wie notwendig das ist, zeigt die Verhaftung einer aus 30 Deutschen und Russen henden Bande von Spionen in Breslau, die in russischen Diensten standen. Wie es heißt, sollen die Leute beabsichtigt haben, im Falle der Mobilmachung sämtliche Eisenbahnbrücken in der Nähe von Breslau in die Luft zu sprengen. Falls bei allen Verhasteten die Anklage aufrecht erhalten wird, erleben wir bald vor dem Reichsgericht in Leipzig den größten Hochverratsprozeß, der dort je zur Verhandlung kam. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß ein entdeckter Landesverrat. der seine Sühne vor den Gerichten gefunden hat, uns nicht sonderlich aufzuregen braucht, da die oberste Militärbehörde dann stets ihre Gegenmaßregel tressen kann. Aber bei der Häufung der Landesverratsprozesse kann man das Gefühl nicht los werden, daß auch noch andere wichtige militärtsche und diplomatische Geheimnisse dem Auslande bekannt geworden sind, deren Verrat nicht aufgedeut worden ist. Frankreich. Ueber die französische Präsidentschaftswahl haben sich die beiden aussichtsvollsten Kandidaten und persönlichen wie politischen Freunde Poincaree und Ribot dahin geeinigt, daß sie zwar beide ihre didatur aufrecht erhalten, daß aber jeder von ihnen zugunsten des andern zurücktritt, falls dieser sten Wahlgange auch nur eine Stimme mehr dadurch soll verhütet werden, daß irgend ein Außenseiter Präsident der Republik wird. Durch das Abtenmen ersheint aud v.= Miaisierozöhert. Peire carce und gegenwärtigen Ministerpräside.n de sichert. England. Entartete Frauen. Die Agitation der englischen* Suffragetten artet immer mehr und mehr in Verbrechen aus. Ohne ihre Attentate gegen die Briefkästen einzustellen, vergehen sie sich jetzt an den Eisenbahnsignalen und gefährden den Zugverkehr. Als ein Streckenwärter bei Pottersbar dem ankommenden Nachtschnellzug das Eisenbahnsignal geben wollte, versagte der Hebel. Mit Anstrengung aller Kräfte konnte er noch im letzten Augenblick den Hebel stellen. Eine Strecke weiter traf er auf eine unbrauchbar gemachte Weiche. Er ließ Mechaniker holen, die feststellten, daß die Leitungsdrähte an einer Stelle zusammengeknotet waren. Ein daran hängender Zettel trug die Aufschrift: Es Mittel, derartige Störungen zu verhindern: Das Frauenstimmrecht!" Die Streckenwärter ha Anweisung erhalten, verschärst auf verdächtige Personen aufzupassen, da bei dem jetzt großen Verkehr auf den Eisenbahnen ein unabsehbares Unglück geschehen kann. China. Ein Manifest Sunyatsens für den Kriez. Sunyatsen hat an Yunanschikai, an die Minister, an Nationalversammlung und an die Führer der politischen Parteien ein Telegramm folgenden Inhalts gerichtet: Seit einem Jahre besteht sische Republik, und noch immer ist sie von den Mächten nicht anerkannt worden. Dieses beweist, daß die Mächte kein Vertrauen zu China daß sie keine guten Absichten betreffs China14 hoben. Trotzdem hat Rußland die Unabhängigkeit der Mongolei anerkannt, was eine flagrante Verletzung des Völkerrechts bedeutet, und die anderen Mächte haben nicht dagegen protestiert, wahrscheinlich weil sie dem Beispiele Rußlands zu folgen denken und sich in die chinesische Beute teilen wollen. Das chinesische Volk, dessen Fortschritt in jeder Richtung erstaunlich sind, und dessen patriotisches Gefühl mit außerordentlicher Kraft erwacht ist, will den Krieg. Die Regierung will keinen Krieg, denn sie fürchtet, die große Anleihe würde nicht mehr zustande kommen, und weil sie glaubt, daß sie nicht stark genug sei, einen siegreichen Feldzug vorzubereiten, und daß sie dann zerstückeln würde, wenn sie Rußland angreift. Aber ich teile diese Ansicht nicht, und ich glaube bestimmt, daß der Krieg für China nicht den Tod, sondern das Leben bedeutet. Ich habe lange und gründlich über die Lage nachgedacht und ich habe die Ueberzeugung gewonnen, daß ein Krieg Chinas mit einer auswärtigen Macht nicht allein wünschenswert, sondern für die innere Reorganisation des Landes notwendig ist. Er wird den Grundstein für das Wohl des Vaterlandes legen. Diese Kundgebung des Vaters der Revolution hat im ganzen Lande einen gewaltigen Eindruck hervorgerufen. Suchomlinow beim Kaiser. Der Lokalanzeiger schreibt offenbar halbamtlich: Von ausländischen Blättern ist der Versuch gemacht worden, dem Besuch des Generals Suchomlinow beim Kaiser eine politische Bedeutung beizulegen und ihn mit der internationalen politischen Lage in Verbindung zu bringen. Zu einer solchen politischen Mission liegt zurzeit keinerlei besondere Veranlassung vor. Der Besuch des russischen Generals bekräftigt aufs neue, daß die Beziehungen zwischen den Höfen und Regierungen von Berlin und Petersburg sich der alten Herzlichkeit erfreuen, und daß die Auslandsreise des Kriegoministers in Lezenwärtiger Zeit als ein Beweis für die an der □ Seite 2. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Donnerstag, 2. Januar 1913. Nr. 1. Newa hertschende friediche Auffassung der europäischen Lage angesehen werden kann. In einer Unerredung mit einem Berichterstatter der„T. R.“ äußerte sich der russische Kriegsminister u. a. folgendermaßen: Das kann ich Ihnen versichern, daß die russische Regierung durchaus friedsertig ist und an einen Krieg nicht denkt. Der beste Beweis dafür ist der längere Urlaub, den ich, der Kriegsminister, angetreten habe. Wären wir kriegerisch gesinnt, so würde ich Petersburg gewiß nicht auf mehrere Wochen verlassen haben. Ueber den gestrigen Empfang durch den Kaiser erklärte der General: Von Politik ist nicht gesprochen worden. Das Gespräch wandte sich dann dem Gesundheitszustande des russischen Thronfolgers zu, worüber der Kriegsminister sagte:„Ich ermächtige Sie, in aller Form zu erklären, daß alle Mitteilungen in der europäischen Presse über den angeblich beängstigenden Gesundheitszustand des Thronfolgers frei erfunden sind. Es ist auch unwahr, daß ein Berliner Professor nach Petersburg berusen werden sollte. Die Wahrheit ist, daß sich der Thronfolger durch einen Sturz eine Verletzung zugezogen hat, deren Folgen aber jetzt schon befestigt sind. Das Befinden des Thronfolgers ist gegenwärtig recht gut und er geht, wie vorher, seiner täglichen Beschäftigung nach. Das Befinden des Thronfolgers hat niemals Veranlassung dazu gegeben, der Thronfolgefrage irgendwie näher zu treten.“ —— Balkanwirren, Die Friedenskonserenz. Aus dem Berichte über die letzte Sitzung der Friedenskonferenz und der ihr folgenden Besprechung der Delegierten der Verbündeten geht deutlich hervor, daß diese des Spieles der Pforte müde sind. Sie erklärten gestern ganz offen, daß die Konserenz möglichst schnell abgeschlossen werden müsse, weil die Vertreter der Balkanstaaten der Welt zum Gespötte würden. Die türkischen Diplomaten ließen verlauten, sie könnten so viel aus ihren neuen Instruktionen entziffern, daß die Pforte geneigt sei, die Zukunft Mazedoniens, des Sandschacks und Kretas der Entscheidung der Mächte zu überlassen. Danew richtete die Frage an Reschid Pascha, ob die Pforte auch das Schicksal Adrianopels den Mächten zur Entscheidung überlassen. wollte. „Nein, nein, nein,“ antwortete Reschid Pascha sehr lebhaft,„die Konferenz ist kompetent, über Adrianopel zu entscheiden; aber diese Frage beschäftigt uns augenblicklich nicht.“„Noch tut es die Frage des Sandschacks, Mazedoniens oder Kretas,“ entgegnete Dr. Danew. In der Tat liegen der Konserenz gar keine Geschäfte ob. Es wurde hierauf seitens der Verbündeten der Vorschlag gemacht, daß die türkischen Delegierten sich in ein Nebenzimmer zurückziehen und dort die neuen Vorschläge der Pforte, soweit sie entzifferbar seien, zu Papier bringen sollten. Die Türken zogen sich zurück, erschienen aber bald wieder ohne einen schriftlichen Vorschlag. Reschid Pascha erklärte, daß er sich noch einnal mit Stambul in Verbindung setzen müsse. Dann wurde die übliche Vertagung beantragt. Mit sichtlichem Unwillen gaben die Vertreter der „Verbündeten nach. Wenn sich am Donnerstag Gelegenheit bietet, das heißt, wenn die Verhandlungen nicht kurzerhand abgebrochen werden, will Danew den Gegenvorschlag machen, das Schicksal Adrianopels der Entscheidung der Mächte zu überlassen. Er ist überzeugt, daß die Mächte Adrianopel den Bulgaren zuerkennen werden. Dem Proteste des Sultans, daß er nicht dulden könne, daß die Gräber seiner Vorfahren in die Hände der Ungläubigen fallen, wird Danew damit begegnen. daß die Moscheen und die öffentlichen Denkmäle: mit besonderen territorialen Rechten ausgestattet werden sollen und persönliches Eigentum des Sultons bleiben. Indessen dürfte dieser Vorschlag von den Türken kaum ernsthaft betrachtet werden. Auch die Vertreter der Verbündeten glauben, daß nicht viel anderes übrig bleiben wird, als die Türken vor ein Ultimatum zu stellen. Weitere Greuel der Serben. Daily Telegraph veröffentlicht einen langen Bericht seines Budapester Korrespondenten über die Greuel, die während des Krieges von den Serben in Albanien verübt worden seien. Diese Greuel seien bereits von österreichischen, englischen und morwegischen Kriegskorrespondenten festgestellt und nunmehr durch einen Bericht erhärtet worden, den die österreichischen Behörden gesammelt haben. Nach diesen Aeußerungen haben die Serben zwischen Kumanowa und Uesküb 3000, bei Prischtina 5000 Arnauten ums Leben gebracht, nicht im ehrenvollen Kampfe, sondern durch Mordtaten von außerordentlicher Grausamkeit. In vielen Dörfern wurden die Häuser angesteckt und die Bewohner, wenn sie flüchteten, niedergeschossen. Frauen und Kinder wurden mit Bajonetten buchstäblich zerstückelt, und die Straße nach Aesküb wurde mit Galgenr. ihen eingefaßt. Bei Dschatowa ließ General Stesanow nach Aussage von Aerzten des Roten Kreuzes Hunderte von gefangenen Albanern in doppelten Reihen aufstellen und durch Maschinengewehre niederschießen. Die türkische Kriegsentschädigung. In einer Unterredung mit dem Vertreter des Mailänder„Corriere della fera“ hat der bulgarische Gesandte Danew die finanziellen Forderungen auseinander gesetzt, die von den verbündeten Balkanstaaten im Friedensschluß an die Türkei gerichtet werden. Er bemerkte dazu, daß die Balkanstaaten ihre baron Auslagen bis in die kleinsten Einzelheiten berechnet hätten, naturgemäß aber auch für andere Schädigungen Ersatz fordern müßten, wie etwa für die durch den Krieg zerstörten oder unbrauchbar gewordenen Geschützz. Ein englisches Blatt hatte die täglichen Unkosten der kriegführenden Balkanstaaten im Durchschnitt auf drei Millionen angegeben, doch meinte Danew, daß diese Summe viel zu niedrig gegriffen sei, und daher der europäischen Oeffentlichkeit keinen Anhaltspunkt für die tatsächlichen Forderungen bieten könne. Ausgeschlossen von einer Entschädigung seien die durch den Krieg dem Gewerbsleben entstandenen Verluste, sowie die Kosten für die Unterstützung und den Unterhalt der türkischen Flüchtlinge. Nun habe man von türkischer Seite darauf hingewiesen, daß die türkischen Gebietsteile, die den Verbündeten nach dem Kriege zufielen, die ausgenandten Kosten reichlich decken würden, doch müsse man diesem Einwand gegenüber, durch den sich die Türkei von allen finanziellen Verpflichtungen losgelöst betrachte, mit Nachdruck geltend machen, daß der augenblickliche Zustand von Mazedonien, Altserbien und Thrazien zunächst nur eine außerordentliche Belastung der Sieger darstellte, und daß es erst langjähriger angestrengter Arbeit bedürfe, um diese Gebiete gewinnbringend zu machen. Bulgarien, wie Serbien und Griechenland beanspruchten zunächst je 150 Millionen, da neben dem Ersatz für die baren Auslagen auch die beträchtlichen Unterstützungen in Betracht zu ziehen seien, die zur Bebauung und Neuanpflanzung der durch den Krieg verwüsteten Landstriche von der Staatskasse gewährt werden müßten. Im Uebrigen seien die Türken, die sich jedem Reformvorschlag widersetzt hätten, an dem Kriege selbst schuld, und sollten daher auch die Folgen und die Lasten des Krieges tragen. In allen anderen Punkten wie etwa bei Uebertragung der ottomanischen Staatsschuld in den eroberten Gebieten, und der Abgrenzung der geistlichen Vorrechte des Sultans werde bei den Verhandlungen mit der Pforte der Friedensvertrag von Lausanne zu Grunde gelegt werden, der gerade hierin ein vorbildliches Muster von Klarheit sei. Was die Zahlung der Kriegskosten betrifft, so werden sich die Balkanstaaten wohl kaum übertriebenen Hoffnungen hingeben, da die Türkei noch heute der russischen Staatskasse einen Teil der Kriegskosten schuldig ist, die ihr der Friede von San Stefano auferlegte, und mit deren Eintreiben Rußland schon deshalb zögerte, um in bewegten Zeiten durch mehr oder weniger entschiedene Mahnungen einen Druck auf die Psorte ausüben zu können. Aus Stadt und Umgebung Glückauf 1913! Dos Jahr 1912 gehört nun unwiderruflich der Vergangenheit an, denn das Jahr 1913 hat seine Herrschaft angetreten. Die Silvesterglocken, die feierlich in die Stille der Nacht erklangen, sind verstummt, der würzige Punschgeruch ist verduftet, sonst ist alles beim alten geblieben: Tage kommen und vergehen, jeder verrichtet sein Tagewerk, aber von neuer Hoffnung bescelt, die ihm zur treuen Gefährtin auf der wechselreichen Wanderfahrt durch das neue Jahr wird. Alle Widerwärtigkeiten, die uns im Kampfe ums Dasein erblühen, lassen sich in der Hoffnung und Ueberzeugung überwinden, daß es wieder besser werden wird, und daß nach den Wolken, die den Lebensweg beschatten, auch die Sonne wieder erscheint und um so verheißungsvoller lächelt. Daher wollen wir mit voller Zuversicht und Gottvertrauen dem neuen Jahre entgegengehen. Mögen alle Wünsche, die zum Jahreswechsel ausgesprochen worden sind, in Erfüllung gehen! Glückauf 1913! **(Astronomisches vom Januar.) Während am Neujahrstage die Sonne 8 Uhr 8 Min. aufgeht, erscheint sie zu Ende d. M. bereits 7 Uhr 43 Min., und während das Tagesgestirn am 1. Januar uns punkt 4 Uhr wieder verläßt, haben wir am 31. Januar schon bis 4 Uhr 46 Min.„Tag“. Den 7. Januar, 11 Uhr 18 Min. vorm. haben wir Neumond, am 15. nachm. 4 Uhr 21 Min. erstes Mondviertel, den 22. Januar 4 Uhr 30 Min. nachm. Vollmond und den 29. vorm. 8 Uhr 24 Min. letztes Viertel. Bezüglich der Planetenerscheinungen ist zu erwähnen: Merkur ist nicht zu sehen.— Venus, Abendstern, ist anfangs 3, Ende des Monats 4 Stunden bis ¾ 8 bezw. ¼ 10 Uhr abends im Westen sichtbar.— Mars ist nicht sichtbar.— Jupiter ist nicht sichtbar.— Saturn ist Anfang des Monats die ganze Nacht bis 5 Uhr, Ende des Monats bis ¼3 Uhr zu sehen. *e(Die 11. Veteranenreise) nach Paris=OrleansSedan=Metz zum Besuche der Schlachtfelder vom Feldzuge 1870/71 findet vom 16. bis 29. Mai dieses Jahres statt und sind Kameraden und Kampfgenossen zur Beteiligung an derselben herzlichst eingeladen. Besucht werden außer einem 6tägigen Aufenthalt in Paris und Umgebung folgende Schlachtfelder und Städte: Artenay, Poupry, Lumeau, Loigny, Chateau=Goury, Beauvilliers, Beaugeney, Ciavant, Beaumont, Villechaumont, Ormes, Coulmiers, Blois, Tours, Le Mans, Balan, Bazeilles, Daigny, Illy, Floing, Donchery, Bellevue, Marsal=Tour, Vionville, Flavigny, Rezonville, Gravelitte, St. Hubert, Point du Jour, Berneville, St. Privat la Montagne. Amanweiler. Auch der jüngeren Generation ist es gestattet, an der Reise teilzunehmen. Alles Nähere, sowie ein genauer Prospekt für die Reise ist gegen Einsendung einer 10 Pfg.=Marke zu beziehen durch die Zentralstelle für Veteranenreisen nach Frankreich, München, Dachauerstraße 11. **(Eisenbahnliches.) In den letzten 10 Jahren ist das Personal der Eisenbahnvetwaltung von 537 121 auf 700371 gestiegen. Hiervon entsallen auf Beamte, einschließlich der nicht angestellten, 281 783 und auf Arbeiter 40 588. Einschließlich des Wohnungsgeldes und der sonstigen Nebenbezüge stiegen die persönlichen Ausgaben von 693479 234 Mk. auf 1132 653221 Mark. Das durchschnittliche Jahreseinkommen des Personals betrug vor 10 Jahien 1291 Mark und jetzt 1617 Mark; die durchschnittliche Einnahme eines Beamten stieg von 1884 Mail auf 2326 Mark und die des Arbeiters von 927 Mark auf 1166 Mark. Von 100000 Mark Brutloeinnahmen entfallen 37241 Mark auf persönliche Ausgaben. *e(Weihnachtsspende) für die Witwen und Töchter gestorbener Veteranen von 1813/15. Der Deutsche Kriegerbund hat, wie alljährlich, auch in diesem Jahre aus den eingegangenen freiwilligen Geldspenden Witwen gestorbener Veteranen von 1813/15 und Töchter solcher Veteranen mit einer Weihnachtsgabe erfreut, und zwar erhielten 20 Witwen, von denen die älteste 97 Jahre alt ist, und etwa 600 Töchter, darunter eine 100jährige, zusammen rund 19000 Mark. Die Gewißheit, manche Not gelindert zu haben, wird allen Gebern der beste Dank sein. (Annahme von Dienstansängern bei der Eisenbahn.) Die Beschränkung in der Zahl der neu einzustellenden Dienstanfänger für den mittleren nichttechnischen Eisenbahndienst ist vom preußischen Eisenbahnminister aufgehoben worden. Die Eisenbahndirektionen sind angewiesen worden, schon für das lausende Etatsjahr wieder 4 Prozent der festgesetzten Beamtenkopfzahl als Dienstansänger anzunehmen. s(Aus den evang. Männer= und Arbeitervereinen.) Wie in den Vorjahren veranstaltet auch dieses Mal der Kreisverband evang. Männer= und Arbeitervereine der Synode Iserlohn für seine Mitglieder einen sozialen Ausbildungskursus. Abweichend von der früheren Gepflogenheit, den Kursus in Iserlohn als dem Mittelpunkte des Bezirkes abzuhalten, soll der diesmalige Kursus als Wanderkursus in Iserlohn, Schwerte, Menden und Hohenlimburg abgehalten werden. Der erste Unterrichtsabend findet am Sonntag, den 5. Januar 1913 im Evangel. Vereinshause in Iserlohn statt und beginnt derselbe pünktlich um 4 Uhr. Als Vortragsthema wird die Bebeutung der Presse behandelt und hat Herr Psarrer Natrop=Iserlohn das einleitende Reserat übernommen. Nach Beschluß der letzten Kreissitzung ist jeder Verein verpflichtet, mindestens 2 Vertreter zu dem Kursus zu entsenden, doch ist selbstredend eine größere Beteiligung aus allen Vereinen, namentlich aus den Orten, an welchen die einzelnen Abende abgehalten werden, dringend erwünscht. Die Beleiligung ist iostenfrei. Möge auch dieser Kursus wie seine Vergänger von rechtem Erfolge begleitet sein. Avmeldungen an den Kreisvorsitzenden, Herrn Pfr. Natrop in Iserlohn baldigst erwünscht. **(In der Silvesternacht), die im großen und garzen ziemlich ruhig verlaufen ist, entstand auf der Hagenerstraße zwischen einigen jungen Leuten eine böse Schlägerei; einer der Beteiligten erhielt zwei Messerstiche in den Kopf, die glücklicherweise nicht gefährlicher Natur sind.— Auch gestern nachmittag waren auf der Mühlenstraße einige Kampfhähne aneinander geraten und verbläuten sich gegenseitig das Fell. (Ein Zimmerbrand) entstand gestern in der Wohnung der Witwe Waltenberg. Das Feuer wurde zwar bald gelöscht, doch ist ein Stuhl dem Feuer zum Opfer gefallen. **(Analphabeten in Preußen.) Die Zahl der Aualphabeten ist in Preußen neuerdings weiter zurückgegangen. Rekruten ohne Schulbildung in der deutschen Sprache wurden im Etatsjahr 1911 nur noch 24 eingestellt. Bei einem Kontingent von 165 841 Mann bedeutet dies 0,01 Prozent gegen 0,02 Prozent im Vorjahr. Rekruten ohne alle Schulbildung gab es 1911 im Landheer in Ostpreußen und in der Rheinprovinz je 5, in Pommern 3, Posen und Hannover je 2, in den übrigen Prooinzen je 1 mit Ausnahme von Schleswig=Holstein, wo es keinen Analphabeten gab. Von den Regierungsbezirken hatten 3 Analphabeten Gumbinnen, je 2 Königsberg, O##ttin, Poson, Oonabrück, Düsselderf und Trier. In der Marine gab es nur 1 aus der Provinz Ostpreußen. Mannschaften, die nur eine Schulbildung in ihrer nicht deutschen Muttersprache aufweisen, gab es außerdem 19, 11 im Landheer, 8 in der Marine. Auf die Provinz Posen kommen davon allein 10 Nekruten, auf SchleswigHolstein 4, Schlesien, 2, Ostpreußen, Brandenburg und Hessen=Nassau je 1. (Schmiede=Jnnung.) Auf die Bekanntmachung des Regierungspräsidenten in Arnsberg= im Amtsblatt vom 13. Dezember 1912 Stück. Nr. 1723 betreffend die Genehmigung zur Selichtung einer Zwangsinnung für das Schmi##ehandwerk im Bezirke des Stadt= und Land####es Hörde weisen wir mit dem Bemerken in, daß schwerden innerhalb 4 Wochen anzuseingen sind. — Eine Schrechensfahrt. Ueber die Streckenszehrt des dänischen Dampfers„Vollmar##der pet einer Woche Kiel verlassen hatte und undeit der Seilly=Inseln scheiterte, berichten die Ueberlebenden, der Kapitän und ein Matro#folgende grausige Szenen: Eine hochgehende###de hatte die Kommandobrücke weggespült unz#s Feuer in den Kesseln ausgelöscht. Trotzden##elang es dem Kapitän, Herr des Steuers zu bleiben u. das Schiss in die Nähe der englischen Küste zu bringen. Doch eine neue Woge traf das Steuer, und da das Schiff außerdem schnell voll Wasser lief, mußte die Mannschaft zu den Rettungsbooten Zuflucht nehmen. Kaum war das erste Boot klar gemacht, so stieß es gegen die Außenwand des Schiffes und die bereits im Boot besindlichen Matrosen ertranken. Das zweite Boot wurde hinweggespült, ehe Leute darin Platz nehmen konnten. Mit vieler Mühe brachte man endlich das dritte Boot slott. Mit seinen letzten sechs Mann nahm der Kapitän darin Platz. Während der sechstägigen Fahrt starben fünf der Matrosen vor Hunger, Durst und Erschöpfung. Der zweite Offizier war irrsinnig geworden und versuchte, den Kapitän zu erdrosseln. Dann verfiel er in Stumpssinn und starb wenige Stunden darauf. Zwei Tage trieb der Kapitän mit einem 40jährigen Matrosen dann in den Boot auf offener See, bis ihn die belgische Schaluppe„Ibis“ sichtete und an Bord nahm. Ruhrtaler=Konzert. Den Reigen der diesjährigen Freischützkonzerte eröffnete am gestrigen Neujahrstage der Ruhrtaler Sängerverein. Noch nie hat der geräumige Saal eine derartige Menge Konzertbesucher gesehen wie gestern; nicht allein, daß der sprichtwörtlich gewordene Apsel nicht zur Erde fallen konnte, nein, es mußte auch Veranda und Galerie zu Hilfe genommen werden, um das Publikum zu fassen. Und der Verein, dessen bekannt gute Leistungen bei früheren Anlässen auch an dieser Stelle eingehend gewürtigt sind, entledigte sich unter der bewährten Leitung seines Dirigenten Herrn Musikdirektor Haselhoff gestern wiederum seiner Aufgabe in meisterhafter Weise. Zwar klangen vereinzelt— beispielsweise beim Eingangschor„Deutschland voran“— die Tenöre in der Höhenlage etwas gequält und nicht immer rein; allein hierzu dürfte auch der reichliche Tabaksqualm, ohne den die Konzerte am Freischütz nun einmal für das Publikum nicht ihren vollen Reiz haben, das seinige beigetragen haben; die Bitte um Unterlassung des Rauchens, die als Fußnote im Programm stand, war ehen eine Fehlbitte gewesen. Wir müssen es uns im Rahmen unseres Berichtes versagen, jede einzelne Darbietung des Vereins eingehend zu besprechen, können aber von einem durchschlagenden Erfolge berichten. Den Höhepunkt bildete das„Wiegenlied“ von Geyer, vom Verein derartig zart und durstig vorgetragen, daß es stürmisch da capo verlangt und gegeben wurde. Auch der größere Chor„Herbststurm“ vom Dirigenten fand recht beifällige Aufnahme, desgleichen das große Chorwerk„Calafat“ von Neumann. Als Solisten wirkten hiesige Kräfte mit, nämlich Fräulein Martha Lecking und die Herren Dahlbüdding und Schäfer. Fräulein Lecking, welche zurzeit am Kölner Konservatorium abschliesenden Gesangstudien obliegt, verfügt über eine sehr weiche und ansprechende Altstimme, welche mühelos den Saal füllte. Die anfängliche geringe Befangenheit, wohl dem Umstande des ersten Auftretens in der Vaterstadt zuzuschreiben, wich bald völliger Sicherheit, welche die Zuhörerschaft ganz in ihren Bann zog. Die Auswahl im ersten Teile des Programms— drei etwas sentimentale Lieder von Schubert— war nach unserer Meinung bei der Aufmachung des Konzertes mit Wirtschaftsbetrieb eine nicht ganz glückliche. Lieder mit sroherem Inhalt würden uns geeigneter erschienen haben. Die Auswahl tut jedoch unserem Urteil, nach dem wir der Sängerin eine bedeutende Zukunft glauben prophezeien zu dürfen, keinen Abbruch. Das Publikum kargte dann auch nicht mit seinen Beifallsbezeuzu gen. Die beiden anderen Solisten, die Herren Tehlbüdding und Schäfer, jedem heimischen Konzertbesucher liebe, alte Bekannte, eroberten sich von neuen die Herzen, mochten sie nun Solonummern oder Duette singen. Daß die Solisten von Herrn Haselhoff in graziöser, dezenter Weise am klangvollen Flügel aus der Firma Roth u. Junius in Hagen begleitet wurden, darf nicht unerwähnt bleiben. So war das gestrige Konzert ein Kunstgenuß ersten Nanges und dem Verein und den Solisten sei dafür an dieser Stelle verbindlichst gedankt. Und nun noch ein Wort an das Publikum zur Beherzigung: Beifall, namentlich denn er wohlverdient ist, ist schön und wird dantbar empfunden; aber das Peifallrufen, wie es gestern nach jeder Programmnummer bis zum Aeberdrüssigwerden erfolgte, ist nicht unbedingt ein Zeichen guten Geschmacks. Hinter solche Beifallssalven verbirgt sich der nackte ELoismus der bei jeder Nummer eine Zugabe ernresten will u. nicht daran denkt, daß die Sänger he## Solisten zudem physisch nicht immer— naventlich nach umfangreicheren oder mehreren unmittelbar auseinanderfolgenden Leistungen— in der Lage sind, jeden Beifall mit einer Zugabe zu quittieren. Also bitte für die Zukunft den Beifall in den richtigen Grenzen; dadurch ehrt man die Sänger und— sich selbst. — Der Tag von Tauroggen. Eine bedeutungsvolle deutsch=russische Erinnerungsfeter war die Weihe des Denksteins bei Tauroggen, das Graf York von Wartenburg seinem Vorfahr in Erinnerung an die vor hundert Jahren zwischen dem preußischen Generalleutnant von York und dem russischen Generalmajor von Diebitsch abgeschlossene Konvention errichten ließ, durch die die preußische Waffenbrüderschaft mit den Russen für die Freiheitskriege eingeleitet ward. Daß damals etwas geschehen mußte, ahnte Donnerstag, 2. Januar 1913. Nr. 1. Beilage. Lelll...! Amtliches Kreisblatt. Präsidenten=Geschichten. Mitte Januar findet, wie bekannt, die Neuwahl des Präsidenten der französischen Republik statt, die stels für den Zeitraum von sieben Jahren erfolgt. Zu sagen hat der Chef des französischen Staatswesens nicht viel, und darum haben frische, in den besten Mannesjahren befindliche Staatsmänner wenig Lust, das ehrenreiche, aber die Korpulenz begünstigende Amt zu übernehmen. Gambetta, der Diktator von 1870=71, lehnte deshalb für seine Person die Wahl zum Präsidenten mit so drastischen Worten ab, daß man sie nicht gut wiedergeben kann. Trotzdem läßt sich von den französischen Staatsoberhäuptern recht interessantes erzählen. Adolf Thiers, von 1871—1873 Präsident, war schon unter dem 1848 vertriebenen„Bürgerkönig“ Louis Philipp Minister gewesen; er ist der Urheber des Baues der Pariser Festungswerke, die demnächst geschleift werden sollen, weil sie durch die zahlreichen neuen Forts überflüssig geworden sind. Der alte Herr leitete die Regierung in ziemlich konservativem Sinne. Unter ihm, wie unter seinem Nachfolger Marschall Mac Mahon(1873 bis 1879), dem Blessierten von Sedan, fanden die Kammer=Verhandlungen noch in Versailles statt; man traute eben den Parisern nicht. Mac Mahon, der alles andere, bloß kein Staatsmann war, stand völlig unter dem Einfluß seiner Frau, und es wurden mit dem Grasen Chambord, dem letzten Bourbonen, ganz offene Verhandlungen wegen Besteigung des französischen Thrones gepflogen. Der Graf war aber zu keinerlei Konzessionen an die moderne Zeit zu bewegen,“ er blieb in seinem Schlosse zu Frohsdorf, wo er auch gestorben ist. 1879 ergaben die Wahlen eine völlig republikaniund ein parlamentarischer Staatsstreich zwang den Marschall zum Rücktritt. Das gleiche Schicksal fand der dritte Präsident seine DeJules Grevy, der ein redendes Beispiel für das alte Wort ist, daß niemand vor seinem Tod glücklich zu preisen sei. Wegen seiner unantastbaren Redlichkeit hatte Grevy den Beinamen des„französischen Aristides“, er wurde nach dem Ablauf seiner ersten Amtsperiode im Jahre 1885 auch zum zweiten Mal gewählt. Aber bereits 1887 kam der jähe Sturz. Ueber die Sparsamkeit des Präsidenten und seiner Damen, die soweit ging, daß sie sich für Gesellschaften aus Modegeschästen allerlei Gegenstünde liehen, um sie kommenden Tages den betrefsenden Firmen mit bestem Danke zurückzuschicken, hatten die Zeitungen schon länger gewitzelt; aber nun kam hinzu, daß des Präsidenten Schwiegersohn, Wilson, sich so unliebsam bekannt mochte, schrieb man ihm doch einen unverblümten Ordenshandel zu, daß die Stellung des Staatsoberhauptes unhaltbar wurde. Die Volksvertretung erzwang seinen Rücktritt. Sadi Carnot(1887—1894), der vierte Staatschef der Republik, war ein Abkömmling des Kriegsministers Carnot aus der Zeit der großen Revolution, des„Organisators der Siege“, wie er genannt ward. Mit diesem Präsidenten zog die gesellschaftliche Errgung in ven Gty,. ein, die von den ten, machten ihn nervös und ließen ihn mission einreichen. Eigenartigen Charakters war Felix Faure(1895 bis 1899), ein zur Politik übergegangener reicher Handelsherr aus Le Havre, der in seiner Jugend auch vorübergehend Vokontär(niemals Geselle) in einer Lederfabrik gewesen war. Unbestreitbar eitel, machte er, gestützt auf seine ebenso schöne, wie lisbenswürdige und geistreiche Tochter, den garnicht so übel gelungenen Versuch, den republikanischen Präsidenten in ein feierlich repräsentierendes Staatsoberhaupt umzuwandeln. Ganz bedeutend gereichte ihm zum Nutzen der von den Franzosen so heiß ersehnte Besuch des russischen Kaiserpaares in Par's. Zar Nikolaus umarmte und küßte den Präsidenten und die kleinen russischen nannten Faure den lieben Onkel Felix. Die Weltausstellung von 1900 sollte dem glücklichen Präsidenten Gelegenheit zur Hervorkehrung besonderen Glanzes geben, aber leider verstarb er vorher, bei einem Besuche seiner Herzensfreundin, der schönen, goldblonden Madame Steinheil, vom Schlage geDer siebente Präsident, Emil Loubet,(1899 bis 1906), war der Abkömmling einer wohlhabenden Bauernsamilie in der Nähe der berühmten Tortenstadt Montelimar, deren Bürgermeister er längere Jahre gewesen ist. Bei Besuchen im Süden verfehlte er nie, seine greise Mutter zu begrüßen, die ihn oft genug empfing, während sie im hofe ihr Geflügel fütterte. Mit Loubet zog die fast bürgerliche Haushaltung wieder in das Präsidentenpalais ein, und die Zeitungen witzelten, daß es an jedem neuen Tage für ihn nichts wichtigeres zu tun gebe, als zu allererst das Lokalblatt seines Heimatortes zu lesen. Auch er hatte Begegnungen mit dem Zaren und anderen Staatsoberhäuptern, über Kaiser Nikolaus umarmte ihn nur. Kuß. den Felix Faure Auf seine Wiederwahl verzichtete er. Wie er, so vertrat sein Nachfolger Armand Fallieres(1906 bis 1913), der ebenfalls Bürgermeister und ein auf seine Trauben sehr stolzer Weingutsbesitzer gewesen war, die französische Republik in schlicht=würdiger Weise. Der auswärtigen Politik und den Wünschen seiner Landsleute entsprechend, hatte er außer mit dem Zaren, von dem er aber nur einen herzlichen Händedruck erhielt, mit den Herrschern aller benachbarten Staaten, nur nicht mit dem deutschen Kaiser, Begegnungen. Persönlich ein einfacher und friedlicher Mann wie Vorgänger Loubet hätte er wohl schwerlich gegen eine solche Begegnung etwas einzuwenden gehabt, mußte sich in dieser Beziehung aber der Haltung seiner chauvinistischen Landsleute fügen. Der bejahrte Herr hat keine Neigung, sein Amt noch einmal zu übernehmen, wie sein Vorgänger Loubet, der als Privatmann in Paris lebt, sehnt er sich nach Muße und Ruhe. Die Bautätigkeit Jahre 1912 in Schwerte. Pariser Eleganz in den Elysee=P r Journalen längst ersehur war. Canot unhärfige Reiser durch das ganze ternahm auch häufige Reisen darch und auf einer derselben ward er in Lyon von einem Anarchisten ermordet. Sein Nachfolger Casimir Perier, ebenfalls einer aus der republikanischen Zeit bekannten Familie entstammend, blieb noch nicht ein Jahr im Amt. Diegentchitischen Wühlereien, die sich in zahlreichen Attentalen äuheiten und direkt zum Präsidentenmord aufforderVerbotene Tfade. Kriminalroman von Otto Viehofer. 77 Wie festgenagelt stand er da mit einem Mal und sein Auge startte den Beamten verstänonislos. gg. „Jawohl, Herr Oberinspektor, sagte scommissar von Behlow kurz,„ich bin es wieder. Ich din es wahrhaftig und zwar in Begleitung von zweiundzwanzig Mann. Wir sind gekommen, um die wahren Mörder Ihres einstigen Herrn und seines Kutschers zu verhufter, leider aver war uns#a# Gluck im Wenn wir in alter Gewohnheit um die Jahreswende einen Rückblick auf die Bautätigkeit in unserer guten Stadt Schwerte während des letztenJahres bringen, so müssen wir wahrheitsgemag berichten, daß die Baulust nicht so groß war wie im Jahre 1911. Ziemlich matt ließ sich die erste Sälfte der Bausaisoi an; im Nachsommer wurde es etwas besser. Von den im Vorjahre begonnenen Bauten gingen 1912 das Geschäftshaus Küster und Böhmer an der Hüsingstraße und die Villa Östermann an der Hohenzollernstraße ihrer Fertigstellung entgegen. Neugebaut wurden in der Altstadt das Gerätehaus für die Feuerwehr auf dem ver größerten Schulplatz der Bismarckschule, das Weinbergsche Geschäftshaus Ecke Mähr= und Hüsingstraße, die Neubauten der Herren Kremer am Westwall und Münkel an der Bahnhofstraße. Vor dem Westentore entstanden das evangelische Gemeindehaus und das Lagerhaus des Herrn Börstinghaus an der Liethgasse. Hierbei darf nicht unerwoähnt bleiben, daß die dreieckige Grundfläche an der Ecke Hagenerstraße und Liethgasse, welche der Einfahrt in die ohnehin reichlich winkelige Liethgasse mit ihrem bedeutenden Wagenverkehr zum Schlachthause und dem Gas= und Wasserwerk sehr unbequem war, freigegeben und nach Entfernung von Zaun und Mauer einplaniert ist. In der Neustadt sind die Neubauten Luck an der Ecke Königsplatz und Kaiserstraße und Staat an der Schillerstraße zu erwähnen. Im nördlichen Weichbilde entstanden die Wohnhäuser der Herren Bertscheid am Dortmunderwege, Beßlich an der Lichtendorferstraße in der Nähe des Grüntals, Tiemann und Dahlbüdding an der Hörderstraße bezw. an der Bergstraße und Heierhoff am Holzenerwege. An der Kreuzstraße, welche als Grenzstraße gegen Holzen nur mit der östlichen Straßenhälfte nach Schwerte gehört, wurden zwei kleinere Wohnhäuser erbaut, während ein drittes noch im Rohbau begrissen ist. An der Holzener Hälfte dieser Straße stehen noch keine Häuser, was bei der sonst so regen Baukunst in der Gemeinde Holzen eigentlich verwundern ist. Von Um= und Erweiterungsbauten sind der Ausbau des katholischen Krankenhauses, der Saalbau des Herrn Jungesblut, die Anbauten Duisberg am Ostentor, Sohlenkamp an der Moltkestraße und Rohm an der Hörderstraße zu nennen. Im Bau begriffen, aber erst im Laufe des Jahres 1913 bezugsfähig werdend, sind die Neubauten W. Haver an der Hörderstraße, Werth Ecke Poststraße und Senningsweg, Wirtschaftsneubau der Witwe W. Sieberg Ecke Hohenzollern= und Hörderstraße und Geschäftshaus Osten= und Friedrichstraße. Bei dem Rückblick dürfen die vielfachen Erweiterungsbauten beim Nickelwalzwerk, bei der Nietenfabrik Möhling, bei der Eisenindustrie Menden=Schwerte und bei der Brauerei Ostermann nicht vergessen werden, ebenso wenig die Erweiterungsarbeiten unseres Bahnhofsgeländes nach der Wandhofener Grenze und die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Neubaustrecke Schwerte=Dortmund. An der neuen Umgehungsbahn, welche von der genannten Neubaustrecke abzweigt und dem Güterverkehr auf der Arnsberger Strecke dient, wird augenblicklich mit sieberhafter Eile gearbeitet, sodaß die nahme dieser Bahn in allernächster Zeit bevorsteht. Ebenso wird das neue Jahr voraussichtlich die neue Haltstelle„Schwerterheide“ bringen; die einleitenden Schritte sind getan. Daß das Straßenbild durch Neupflasterung der Mähr=, Haselack= und Ostenstraße vorteilhaft beeinflußt wurde, soll dankbar anerkannt werden. Im Anschluß an diesen Rückblick sind wir in der Lage, unserm verehrten Leserkreis einen Ausblick über die Bautätigkeit der nächsten Zukunft zu gewähren. Da ist zunächst der Nathausneubau, dessen Platzfrage bekanntlich die Gemüter unserer Mitbürger lange Zeit erregte. Am 15. Januar läuft der Termin zur Einsendung der Projekte ab. Das Jahr 1913 wird den Rohbau des Nathauses bringen, dessen Fertigstellungstermin wohl der 1. April 1914 werden dürfte. Ein anderes großes Bauobjekt wird seitens des Nickelwalzwerkes zur Ausführung gelangen. Es handelt sich um nichts Geringeres, als 25 Häuser an einer neu anzulegenden Verbindungsstraße zwischen Rosenweg und Holzenerweg zu erbauen. Diese Straße wird dem Verwaltungsgebäude gegenüber am Rosenwege beginnen und neben der Adrianschen Besitzung auf den Holzenerweg münden; Grund und Boden der Straße gehört, wie auch das angrenzende Gelände, dem Nickelwalzwerk. Die zu bauenden Häuser werden durchweg schmucke Einfazilienhäuser, von Gärten umgeben, sein und zweisellos sehr begehrt werden. Weiter sind für 1919 projektiert Erweiterungsbauten der Wilhelmshütte an der Beckestraße, der Witwe Wilhelm Rath gehörig, und je ein Wohnhaus der Herren Zimmermeister Hanebaum und Bürovorsteher Schmidt an der Hörder= bezw. Hohenzollernstraße. Wir schließen mit dem Wunsche, daß das Jahr 1913 das Seine zur Verschönung und Hebung des Stadtbildes beitragen möge! 9 Koloniales. Die Entwickelung unserer Kolonien war im abgelaufenen Jahre erfteulich. Es zeigt sich immer mehr, daß man unseren afrikanischen und australischen Besitzungen nur Zeit zum Fortentwickeln lassen muß. Namentlich der Baumwollbau in Südwest= und Ostafrika hat die besten Fortschritte gemacht, wobei hervorzuheben ist, daß es sich um gute Qualitäten handelt. Viel verspricht man sich von der Straußenzucht in Südwestafrika, für die Kaiser Wilhelm auf der von ihm erworbenen Farm eine Musteranstalt errichten lassen will. In Kamerun haben sich die Gummipreise nicht auf der früheren Höhe erhalten, wodurch das Geschäft etwas beeinträchtigt wurde. Von großer Bedeutung war in unseren afrikanischen Schutzgebieten die Verlängerung bezw. Vermehrung der Eisenbahnlinien, durch die die Verkehrs= und Transportmöglichkeiten erheblich verbessert wurden. Auch auf die Arbeiterfrage wirkt der Bahnbau günstig ein, da künftig zahlreiches Trägerpersonal zum Plantagenbau herangezogen werden kann. Eine Verbesserung der Kreditverhältnisse würde unseren Kolonien sehr förderlich sein, in dieser und auch noch in anderer Hinsicht verspricht man sich in Farmerkreisen von der jüngsten Afrikareise des Staatssekretärs Dr. Solf recht viel. Von unseren Südseekolonien zeigt Samog die erfreulichste Fortentwickelung. Größere Unruhen waren im vergangenen Jahre nicht zu verzeichnen. Nur in der Südsee machten mehrerDeutschenmorde Strafexpeditionen notwendig. In Südwestafrika konnte eine plündernde Simon Kopper=Bande alsbald unschädlich gemacht werden. — Westfalen und Rheinland. * Dortmund, 31. Dez.(Die Wertsteigerung) von Grund und Boden in den Industrie= gemeinden. Wie sehr der Wert von Grund und Boden in den Industriegemeinden steigt, wird durch folgenden Besitzwechsel gekennzeichnet. Die Kanalbauverwaltung erwarb jetzt den 200 Morgen großen Frerichsen Hof in Datteln, der vor einigen Jahren einen Wert von 40000 Mark hatte, für 400 600 Mark. Der Hof wird von der Kanalbauverwaltung dringend benötigt, da dort der Kanal Datteln=Wesel münden soll. * Kastrop, 31. Tez.(Gestorben.) Der durch mehrere Revolverschüsse in der Nacht zum 22. Dezember auf der Straße schwerverletzte Zechenbeamte E. Hülsmann ist nunmehr im hiesigen Krankenhause seinen schweren Verletzungen erlegen. H. war bekanntlich in der fraglichen Nacht von dem Steiger Eberwein nach einem Wirtshausstreit, an starken Parfüm, und das Haupt umwunden mit einem dunklen Tuch.—.„„ 5un a kan uns Hineingetragen warsie schon in den Salon, innd niedergelegt neben der der Baronin. Und da ließ Kriminalkommissar von Behlow den zweiten Jnspektor herbeirufen und fragte den: „Kennen Sie, Herr Inspektor, den Anzug, den der tote Baron da an hat, war das sein eigener oder etwa der eines andern?" „Nein, Herr Kommissar, der Anzug gehörte nicht as eutigen Gern und bet, hon Hermn Varon, eruberggrnigeiser Zaisehz eue leider aver war uns bos tor„fondern ergehorte dem Herrn tzxrafen, Pg.. cwiedernm nicht tcht hold, denn die Baronin habe den Herrn Grasen von Bruagug ves östern n- uueg n n ugungeen in been ung gguae Ein Aufschrei entrang schper Brust Eiseles une in Aufschrei entrang sichder Brust Eisele s und ein dumpfer Fall folgte. Der daue Mann war in eine tiefe Ohnmacht gefallen. Er ist nur ohnmächtig, tragt ihlechnell in die Gesindestube,“ erklärte und befahl der Heite Inspektor, nachdem er sich davon überzeuge heie, seiMan hob den Bewußtlosen auf, und der. spektor sowohl wie alles Gesinde folgte den Tra# gern nach der Gesindestube. „So,“ sagte währenddessen im Salon der Kriminalkommissar zum Diener Kaspar, dessen silberne Litzen zerfetzt an ihm herabhingen,„so, Herr Balthasar, und nun führen Sie uns, bitte, zur Edeleube ile e. ug henmte in g. Während nun zwei Kerimmaloenmre im Salon als Wache zurückblieben, begab sich der Kommissar mit dem Detektiv und den sämtlichen übrigen Mannschaften beim Scheine mehrerer Tascheulam= pen nach dem Park. nach dem PaDort hatte an der Edeltanne Herr Balthasar schon mehrere Spaten bereit gestellt gehabt. Schnell griff er nun mit ein paar Beamten zu, tiefer und tiefer drangen die Spaten ein,— und mit einen Mal lag die Leiche des Barons von Paltzow auf dem grünen Rasen. Duftend noch vom Anzug.“ mächtiger Wut mit den Zähnen, daß es schallte im Salon. Er knirschte mit den Zähnen, und seine rollenden Augen trafen sich mit denen Johanns. Der Kommissar war noch nicht zufrieden. Er kniete neben der Leiche des Barons nieder und öffnete die noch sehr gut erhaltenen Kleider, um die Wäsche zu prüfen. e 6.93 Ja, wahrhaftig, da fand er es ebenfalls besraliht, nas der Detektiv behauptet hatte: groß und sein einezeichnet waren darin die Namen des Grafen, überegt noch von der siebenzackigen Krone. Aufgestieden war der Kommissar wieder, und er drückte dencetektiv nur stumm die Hand. Und dann beahl er seinen Beamten:„Wagen heranholen!“ Kommissar von Ohlow warmit seinen Leuten in sechs Wagen angkommen, aber nicht zusammen, sondern in großn Abstäden, und diese Wagen hatten abseits der Sraße iit erloschenen Laternen hinter der Schloßmarer gealten. Auf die Rufe der Beamten fuhren die Kutser nun vor das große Tor, wendeten um, und indeten die Laternen wieder an. Unterdessen hatten im Schlosse Komissar und Detektiv dem Schreibtisch der Baronin noch einen Besuch abgestattet: das Original des von Herbert Balthasarseinerzeitphotographierten Briefes, sowie den letzten Brief des Grafen an die Buronin hatten sie sich noch angeeignet.„ Und nun ging es hinein in den Wagen. Im ersten barg man die beiden Leichen, die vorläufig in die Obhut des Kreisarztes gebracht werden sollten, im zweiten wurden die beiden Gefangenen zwei Begleiter plaziert, in den dritten stiegen der Kommissar und der Detektiv, letzterer mit seinem Koffer, und auf die andern verteilten sich dann die übrigen Beamten. „So,“ sagte Kriminalkommissar von Behlow zu dem an seinem Wagen stehenden zweiten Inspektor,„so, Herr Inspektor, damit wären wir fertig, und nun sehen Sie zu, daß Sie Ihren Kollegen Eisele bald ins Bewußtsein zurückrufen. Dauert es allzu lange, so schicken Sie lieber nach dem Arzt.“ Die Wagen rollten in die Finsternis hinaus, begleitet von dem Gejammere des Schloßpersonals und dem Gebell und Geheul der beiden Kettenhunde. — Ende.— mentswidrig ist, so kennen Sie Ihre Dienstvorschriften nicht. Kennen Sie sie aber und halten sie ndeln Sie dagegen, und deshalb ich Ihnen acht Tage Hausarrest. Sollten Sie einmal an mir etwas Unvorschriftssnäßiges ent: können Sie mich auch batanf aufmerthn machen. Diese Erlaubnis will ich Ihnen gern Wochen und Monate sind seitdem verstrichen. Da tritt eines Tages derselbe Offizier an den Grafen 5. Berg herau und spricht unter tiefer Verbeugung:„Eure Erzellenz haben mir befohlen, auf eine Ordnungswidrigkeit in Ihrer unform aufmerksam zu machen, wenn ich eine solche einmal bemerken sollte. Eure Exzellenz haben heute die Sporen vergessen... Fenete freindfia „Ich danke Ihnen sehr, erigg„Kennbuch lächelnd der General,„unter viesen umständen muß ich mir wohl selbst zwei Wochen Arrest dirtieren. Aber Sie wissen, ich bin ein alter, kränklicher Mann, da erweisen Sie mir wohl den kameradschaftlichen Dienst und sitzen für mich die zwei Wochen auf der Hauptwache ab, und zwar sogleich, wenn ich bitten darf.“ SpoMilitärische Allotria. „Herr Leutnant!" Hier, Ersellenz!: gle am Smtmin „Wie kommen Sie oazu, als Infanlelist ren zu tragen?" Der Leutuant schweigt. „Sind Gie Adjutant?“ „Nein, Exzellenz!“ Der Fragesteller war Feldmarschallentnant Graf v. Berg, der ehemalige Siatthalter von Polen, der Angesprochene ein blutjunger Leutnant vom 25. Infanterieregiment in Lemberg.„ „Wenn Sie als Offizier nicht wissen, fuhe Graf v. Berg fort,„daß das Tragen von Sporen regleKindermund. Beim Tischgespräch erwähnt der Hausherr das Wort Töchterchen versteht dieses Wort nicht und fragt nach seiner Bedentung. Es bedeutet so viel wie „Güte", erklärte ihm der Vater. Am nächsten Tage bringt der ältere Bruder aus der Schule eine 4 nach Hause. Da bricht die Kleine in den Ankruf aus:„Ach du meine Qualität!“ Ein Zeitkind. Onkel(in der Kunstausstellung. vor dem Gemälde„Adam und Eva" zu seiner nen Nichte):„Weißt Du denn auch schon, mein Kind, wer diese beiden Menschen hier sind?" Elschen:„O ja! Dos ist ein Papa und ein Mama— die nehmen ein„Luftbad“ und gedrau# chen eine 197 Seite 7. H. aber gänzlich unbeteiligt war, versehentlich angeschossen worden. Der Täter Eberwein befindet sich noch in Haft. * Menden, 31. Dez.(Die Aussperrung) der christlich organisierten Metallarbeiter in den Betrieben des Arbeitergeberverbandes für Menden und Amgebung dauert an seit dem 9. Dezember. In der Lage der Verhältnisse hat sich nichts geändert, und die Aussperrung wird voraussichtlich noch in den Januar hinein weitergeführt werden. Ausgesperrt sind etwa 1300 Metallarbeiter, an 1600 Nichtorganisierte arbeiten in den Betrieben weiter. Die christliche Organisation der Metallarbeiter hält die von ihr über den Betrieb der Firma Schmöle und Co. verhängte Sperre weiter aufrecht. Die Arbeitgeber sind nach wie vor entschlossen, die Aussperrung nicht eher rückgängig zu machen, bis die christliche Organisation die Sperre über die Firma Schmöle und Co. aufgehoben hat. * Münster, 31. Dez.(Die Elefantenjagd.) Gestern morgen gegen 11 Uhr brach aus den Althoff'schen Stallungen an der Südstraße ein junger Elefant aus und nahm seinen Weg über die Südstraße, Augustastraße, Plöniesstraße, Olfersstraße zum Dahlweg, verfolgt von etwa zehn Wärtern und zahlreichen Straßengängern. Hinter ihm Hunderte von Menschen, vor ihm die Straße leer, denn alles, was ihm entgegenkam, suchte sein Heil in der Flucht. Die vielen Rippenstöße, mit denen ihn die Wärter ob seiner Unart straften, erwiderte er mit starkem Gebrüll, und wenn ihm die Wärter zu nahe kamen, so warf er sie unsanft beiseite. An jedem Ohr des Elesanten hingen ein oder zwei Mann und ließen sich mitschleppen. Als alles nichts half, schickte man ihm— zwei Ziegenböcke auf den Hals, seine Stallgenossen, um ihn bei deren Anblick an sein Heim zu erinnern und zur Rückkehr zu veranlassen. Aber auch diese treuen Freunde, mit denen er sich sonst unterhielt, ließ er heute unberücksichtigt. Als der Flüchtling schließlich bis zum Dahlweg kam und dort ziemlich in die Enge getrieben war, ließ er sich bewegen und trat gutwillig mit den Wärtern den Rückweg an. * Essen, 31. Dez.(Ein trauriger Unglücksfall) ereignete sich in einer in Bergerhausen wohnenden Familie. Der 18 Jahre alte Sohn erklärte seinem 10 Jahre jüngeren Bruder die Konstruktion seines neuen Revolvers. Plötzlich entlud sich die Waffe, und der Bruder stürzte tot zu Boden. Die Kugel war ihm durch das Herz gedrungen. Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Donnerstag, 2. Januar 1913. * Essen, 81. Dez.(Betrügereien.) Eine Hausiererin, die Geld zum„Segnen“ mitnimmt, treibt in den letzten Tagen hier ihr Unwesen. Sie hausiert mit Spitzen und läßt sich zunächst von den Frauen, bei denen sie ihre Ware anzubringen sucht, kleinere Geldbeträge zum Segnen mitgeben. Prompt bringt sie das Geld in den nächsten Tagen zurück. Dann erbittet sie sich Papiergeld, faltet eine Zeitung auf, wickelt das Papiergeld angeblich in diese Zeitung und ersucht ihre Opfer, das Geld einige Stunden auf der Brust zu tragen, dann würde es Segen bringen. Natürlich hat die Schwindlerin inzwischen das Papiergeld verschwinden lassen und überreicht eine alte Zeitung. Der Schwindel wird in der Regel erst einige Tage später entdeckt, wenn die Betrogenen des nunmehr segenbringenden Geldes bedürfen. Bei besonders Leichtgläubigen hat sie das wiedergebrachte Metallgeld zum nochmaligen Segnen wieder mitgenommen. Die seltsame Hausierin steht im Alter von etwa 40 Jahren, da sie vermutlich auch anderwärts ihre Gaunerei versuchen wird, sei vor ihr gewarnt. * Lennep, 31. Dez.(Todessturz.) In dem Neubau der Firma Törrenberg stürzte der verheiratete Stukkateur Oehler aus der Höhe des dritten Stockwerks ab; er erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod nach wenigen Minuten eintraf. * Solingen, 31. Dez.(Aus der Nevision der Ortskranken kasse) ist zu berichten, daß neuerdings festgestellt wurde, daß eine ganze Anzahl von Gehaltserhöhungen der Kassenbeamten durch die beiden ersten Vorsitzenden der Kasse vorgenommen wurden, ohne daß für solche Maßnahmen Vorstandsbeschlüsse vorlagen. In den Protokollen der Sitzungen war darüber nichts zu ersehen. Diese Gehaltserhöhungen sind nunmehr als nicht zu Recht bestehend von der Aufsichtsbehörde aufgehoben worden. Unter den mancherlei Unregelmäßigkeiten, die die Nevision ergeben hat, ist noch von Interesse die Feststellung, daß mehrere Mädchen, angeblich Freundinnen eines der Verhafteten, auf Kosten der Kasse in einem Sanatorium längere Zeit untergebracht waren, ohne daß diese Mädchen Kassenmitglieder waren. Unterschleife an Aerztehonoraren sind schon seit mehreren Jahren in der Weise gemacht worden, daß das Vier= und Fünffache der Liquidation in die Bücher eingetragen wurde, die den wirklichen Betrag übersteigende Summe floß in die Taschen des Rendanten.— Noch vor Weihnachten wurde der verhaftete zweite Vorsitzende der Kasse, Gießmann, gegen Stellung einer Kaution von 5000 Mark aus der Haft entlassen. * Köln, 81. Dez.(Typhus.) Der 26jährige verheiratete Hülfsaufseher Brebock von der Provinzial=Arbeitsanstalt Brauweiler hatte eine mehrtägige Uebung bei dem Eisenbahn=Regiment in Hanau abzulegen, wo zurzeit die Typhusepidemie herrscht. Nach Köln zurückgekehrt, erkrankte der junge Mann unter typhusähnlichen Erscheinungen; er ist heute gestorben. * Koblenz, 31. Dez.(Ausgebroche n.) Ein hartnäckiger Bursche ist der Strafgefangene Georg Lichtenstein genannt Klarelius aus Galizien, der bis zu seiner beantragten Auslieferung nach Italien in dem Gefängnis im henachbarten Diez untergebracht worden war. Mitte November war er ausgebrochen und hatte sich beim Absturz von dem Dache des Gefängnisses, über das er seine Flucht nahm, einen schweren Oberschenkelbruch und andere Verletzungen zugezogen. Nachdem er ergriffen und notdürftig wiederhergestellt worden ist, unternahm er in der Samstag=Nacht, diesmal mit besserem Erfolg, wiederum einen Ausbruch. Bis jetzt fehlt jede Spur von ihm. * Duisburg, 31. Dez.(Schrecklicher Tod.) In einer hiesigen Waschanstalt geriet die 17jährige Wäscherin Ida Wallmerath mit dem rechten Arm in eine Wringmaschine. Der Unglücklichen wurde der Arm aus der Achselhöhle gerissen. Das Mädchen starb nach einiger Zeit unter furchtbaren Schmerzen. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. Bekanntmachung. Militär=Ersatz=Aushebung für 1913. Unter Bezugnahme auf§ 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß alle Militärpflichtigen, welche sich im hiesigen Verwaltungsbezirke aufhalten, in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1913 im Büro des alten Rathauses, Zimmer Nr. 2, sich zur Aufnahme in die Rekrutierungsstammrollo zu melden haben und zwar vormittags. Hierzu gehören: a) männliche Personen, welche im Jahre 1893 im hiesigen Bezirk geboren sind; b) militärpflichtige Personen, welche im Jahre 1893 in anderen Bezirken geboren sind, hier aber ihren Aufenthalt haben; c) Militärpflichtige der älteren Jahrgänge 1390, 1891, 1892, welche noch keine endgültige Entscheidung über ihre Dienstverpflichtung durch die Ersatz=Behörde erhalten haben. Die unter d. gedachten Personen müssen bei der Anmeldung ein Geburtszeugnis(vom Standesamt ausgestellt) vorlegen. Bei Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist der im ersten Militärpflichtjahre erhaltene Losungsschein vorzulegen. Außerdem sind etwa eingetretene Veränderungen in Betreff des Wohnsitzes, des Gewerbes, des Standes usw. anzuzeigen. Sind die Militärpflichtigen vom Orte ihres Aufenthaltes(Wohnsitzes) vorübergehend abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr=, Brot=, Fabrikherren die Verpflichtung, sie bis zum obigen Termine zur Stammrolle anzumelden. Wer die vorgeschriebene Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, wird gemäß§ 25,11 der W.=O. mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Schwerte, den 23. Dezember 1912. 8396. Der Bürgermeister: Rohrmann. Bekanntmachung betreffend Anmeldnug zur Rekrutierungsstammrolle. Alle im Amte Westhofen sich aufhaltenden Militärpflichtigen des Deutschen Reiches, welche im Jahre 1893, sowie alle diejenigen, welche zwar früher geboren, aber über ihr Militärverhältnis noch keine endgültige Entscheidung erhalten haben, werden hierdurch auf Grund des§ 25 der Deutschen Wehrordnung aufgefordert, sich in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1913 zur Rekrutierungs=Stammrolle auf dem hiesigen Amtsbüro, Zimmer Nr. 2, zu melden. Die Militärpflichtigen des jüngsten Jahrgangs, welche nicht im hiesigen Amtsbezirk geboren sind, müssen den Geburtsschein— ausgestellt vom Standesamt—, alle übrigen Militärpflichtigen, den Losungsschein vorlegen. Für etwa Abwesende muß die Anmeldung seitens der Eltern, Vormünder, Lehr=, Brot= oder Fabrikherren geschehen. Wer die vorgeschriebene Meldung zur Stammrolle unterläßt, wird mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.. Westhofen, 23. Dezember 1912. 8423. Der Amtmann. I. V.: Gue, Beigeordneter. Trinken Sie„Hornfranck“! PEITTT empfehle ich mein grosses Lager in Geschäfts-Büchern aller Art und Kontor- Einrichtungen Agenden Amerikanische Journale Bahnquittungsbücher Bestellzettelbücher Biblorhaptes und Einlagen Brieflocher Briefordner aller Systeme Briefvorordner Cassabücher Cladden CommissionsBücher Depeschen-Copierbücher Durchschreibebücher Füllmappen Hauptbücher in verschiedenen Liniaturen„ Hülfsbücher Kalender Kautschuk-Kopierblätter Kepierbücher Kopierpressen Kopierpapiere Lieferscheinbücher hohnbücher Löschkarton Oelkarton z. Kopieren Register Reisekommissionsbücher Schnellhefter Speditionsbücher Schreibmappen Terminkalender Unter: s c h r i f t s b ü c h e r W e c h s e l k o p i e r b u c h e r H a n d k a l e n d e r. Alle Artikel werden zu den Original-Fabrikpreisen geliefert. SchAEUNNg CUTT Schwerte(Ruhr)— Grosse Marktstrasse 3—5. du mei“— meinte die kleine, elegante Frau— „er trägt halt immer gar zu enge Schuhe, und dann— mit Permission zu sagen!— während der ganzen Nacht hat er schreckliche Leibschmerzen gehabt—(aber verraten Sie mich nicht, liebe Freundin!)— er fürchtet ausgelacht zu werden!“„.. uns 9eihe Armer St.... mit brennenden Lackstiefeln und Tc. schmerzen„neue Kompositionen“ zu dirigieren!—? Heroismus war einer besseren Sache würdig!— Sehe Sie— so geht mir's mit meinen Bekannten. Aber auch bis in die Redaktionen und ihr ist die Furcht, sich lächerlich zu machen#### irgendwo anzustoßen, längst eingedrungen. Probienn sie es ei mal, die Wahrheit über böse oder unk#itbare Zustände und Verhältnisse auszudecen!## Ihr Blatt konfissiert— man fürchtet den Spott.=1d das Gelächter des Romane oder Novellen geistreiche Verzührtgnugd die breitgetretene straße der allgemeinen Schefnehnnen. verlassen! Das würde man Ihnen sei Sie keine noch nicht dagewesene Vor allem dürz bringen— sonst ergeht es Ihnen schlimm: die gan in= und ausländische Kritik fällt über chtmmm: Dir b##e Wespen über den Honig. Man darf nicht schreiben— also kann man sie auch nicht leser— mithin mag ich auch keine Zeitungslektüre verschanze mich in meinem Buen Retiro— will zemand mehr sehen, noch sprechen. Zu meinem Janser“ kaufe ich mir ein halbes Dutzend Goldfische ####n sind stumm und kennen keine Furcht vor der Welt und vor der Lächerlichkeit. Sie können mich also nicht ärgern. F. F a n Schach. r ##. # Bearbeitet von E. Schallopp. Aufgabe Nr. 298. Endspielstudie von Henri Rinck in Barcelona. (In einem schwedischen Endspielturnier preisgekrönt. Schwarz: 4 Steine. Weiß: 5 Steine. Weiß zieht an und gewinnt. Juuassb gun 19—25·5 ##X39 I 1119—IuT•7 32X99J 1129—3VI.9 99 32—11M 3 •+C—LT•7 99 8UA 19—99 7 Partie Nr. 301. Aus dem Korrespondenzturnier von„Ueber Land u. Meer“. Gespielt von Anfang Juni 1908 bis Anfang Dezember 1910. Weiß: W. Bergmann, Grabau b. Sülfeld(Holstein). Schwarz: St. Smith, London. Französische Partie. Weiß: 1. e2—64 2. d2—04 3. e4X05 4. Lsl—43 5. Lei—65 6. Sgl—13 7. LgöXe7 8. 0—0 9. Tfl—e1 10. c2—c4 11. C4X05 12. Dal—b3 13. Sbl—c3 14. 813—65 15. Se5Xc6 16. 12—13 17. h2—h4 18. Sc3—e2 Auf 18. b4Xg5 kann Schwarz durch Df6Xd4+ 19. Kgl—hl(bei 19. Kgl— f1 Dd4Xd3- kommt Weiß in Nachteil) Dd4-h4- Remis erzwingen. 18. 19. Db3—c3 20. 82—83 21. Kg1—82 22. Se2—14 Schwarz: 67—e6 47—45 e6Xd5 S88—16 L18—e? S16—e4 DasXe7 0—0 17—15 c7—c6 □5X Lc8—eß T18—08 Sb8—c6 b7Xc6 Se4—85 De7—s6 31. b4—b5 32. b5Xc6 14Xg3 La7Xc6 865—17 Le6—07 Df6—d6 87—86 T48—18 —g1 kommt nichts heraus. 33. Te5X05 Weiß hat nun eine starke Angriffsstellung erlangt. 33.. Kg8—h8 34. T45—63 Dc8—b7 35 T43—48 Db7—67 36. Td8Xf8+ T/6X/8 37. DcaXgT+ Kh8Xg7 38. Tel—e7c Kg7—l6 39. Lb3—f7 a7—25 40. Kg2Xg3 a5—a4 41. 13—f4 T18—48 42. h4—55 Hübsch gespielt. Falls jetzt Kh6Xh5, so 43. Lf7—415l. 42... T08-03+ 43. Kg3—h4 1.c6—417 44. Lf7—e6 L 7X 6 45. TelXeß T713—02 46. h5Xg6 h7X 6 47. 14—15 T42X.2 48. TeßXg6+ Kh6—h7 49. Tg6—6 Ta2-c2 50. Kh4—g5 Tc2—82+ 51. Kg5—f6 T82—c2 Denkspruch. Weil uns des Lebens Sonne noch scheint, Wollen wir leben kröhlich vereint, Wollen der Zukunft Wetter nicht scheun, Wollen des Augenblicks uns erteun. Hoflmann v. Fallersleben. M Auflösung des Rebus aus voriger Nummer: Jeder wisse, wie alt er ist, keiner soll's fühlen. (G— — — Amtliches Kreisblatt für den Kreis börde Unterhaltungs=Beilage zu Donnerstag, 2. Januar 1913. Der Bauern-Siegfried. Eine Geschichte aus den Bergen von Daul Friedrich Damm. (2. Fortsetzung.) öcht'st lieber allein gehen?" fragte Christoph. „Ich fürcht' niemand!“ „Hab's mir gedacht!“ lachte er hell auf. Strahlende Freude belebte sein Gesicht. „Weizt, Annerle, wir gehören z'sammen!" „Ich bin zu dumm fur dich. Du bist ein Verstudierter!“ „Und du noch mehr! Kennst den Schiller schon und was weiß ich! Ich sang' erst an damit.“ „Du!“ sagte sie langgedehnt.„Tust ja nur so! Machst auch Versl, sagen die andern.— Nimm's nicht für ungut, wenn ich danach frage.“ „Kannst schon fragen. Dir nehm' ich nichts übel.“ „Also haben sie recht?“ „Und doch haben's nichts gesehn. Den Beinamen haben die Damlichen gar nicht erfunden. Der rührt von der gnädigen Frau her. Wills dir erzählen, wenn du's hören magst.“ Sie nickte, und er fuhr fort:„Als die Schwester vom gnädigen Herrn im Salosse Hochzeit hatt, mußten wr Schulbuben singen. Nachher bekamen wir Kaffee und Kuchen. Und alle die vornehmen Herren und Damen traten zu uns und plauderten mit uns. Und wie die Braut mit ihrem Bräutigam in meine Nähe kam, sprang ich flugs auf und sagie ein Verslein her, das ich eigens für sie gemacht hatte. Das muß wohl sehr komisch gewesen sein, denn alle fingen an zu lachen. Die Dame aber streichelte mir freundlich die Backen und fragte:„Das hast du brav gemacht, mein Junge. Von wem sind die Verse?"—„Von mir!“ rief ich stolz aus.—„Wie heißt du?“—„Christoph!“ antwortete ich dreist.— Darauf sie:„Ein Poet wirst einst werden, und den Poeten=Christel wird man dichnennen.“— Sprach's und gab mir einen blanken Silbergulden. Den habe ich mir aufbewahrt, und sollst ihn sehen, Annerle, damit du's glauben magst. Sag's aber keinem, was ich dir anvertraut habe.“ Mit dieser Bitte schloß er seine Erzählung und ergriff ihre Hand, drückte sie sanft und blickte ihr innig ins Auge. So standen sie eine Weile sich gegenüber. Ihr Herz wogte, aber sie fand kein Wort, ihm für sein Vertrauen zu danken. Da streichelte er sanft ihre Wange und sagte:„Annerle, wenn ich dir mehr sagen dürfte—“ Sie hätte gewiß gern gelauscht auf das, was er ihr zu offenbaren hatte, und rielleicht hätte auch sie dann (Nachdruck verboten.) ihm nicht verschwiegen, daß er ihr lieber als alle anderen wäre. Aber weder er, noch sie fanden den Mut, das Geheimnis ihrer Herzen zu verraten. So waren sie schweigend auf der Dorfstraße angelangt. Von w item schon sahen sie Michel an der Einfahrt zum Gehöft stehen. „Na, wo kommt ihr denn her?" rief er ihnen grinsend zu.„Die Mittagspause ist längst vorüber!“ „'s ist schon recht, Bauer,“ erwi erte Christoph.„Ich war oben bei den Heustadeln und traf hinterher das Annerle. Und wie wir so gingen, hört' ich den Ignaz mich soppen. Da bin ich halt ihm nachg'lausen. Hat er's heut' nicht g'kriegt, kriegt er's ein andermal. Das is g’wiß, sag ich!“ Der Bauer lachte, zog die kurze Pfeife aus dem Munde und spuckte weit von sich. „Haut euch nur die Köpfe blutig. Aber kommt mir nicht hinterher! Und du, Madl, geh''nein zur Bäu'rin!“ „Ich geh' mit,“ sprach Christoph.„Hab' einen jämmerüchen Hunger." Seine Absicht war, Annerle gegen etwaige Vorwürfe der Bäuetin zu verteidigen. Diese hatte von der Hoftür aus das Gespräch mitangehört und sagte:„Zu essen giot's nicht mehr! Da könnte man ja den ganzen Tag in der Küche stehen!— Mädel, wo hast dich rumgetrieben?" „Das sind keine feine Redensarten, Bäurin!“ erwiderte Christoph, als wäre er der Herr auf dem Hofe. „Und so dürft Ihr zu so einem braven Madl nicht reden.“ „Brav ist sie halt bisher g’wesen. Und ich denk', du wirst sie nicht verderben. Christoph!“ „Ich sollk' meinen, Bäu'rin!“ Und der sonst so zaghafte Christoph fiß'e die Frau Michel beim Arm und fuhr vert aulich fort: „Nun gebt uns aber was Gutes zu essen!“ „Sollt ihr haben. Man kann dir nicht böse sein. Christoph. Und der da auch nicht,“ fügte sie mit einem Blick auf das Annerle hinzu.„Kommt rein, ezt euch satt und hinterher an die Arbeit!“ Die drei verschwanden hinter der Tür. Die Knechte und Mägde aber, die die Unterhaltung mitangehört hatten, machten spöttische Bemerkungen. Als Christoph und das Mädchen vom Tische aufstanden, reichten sie sich die Hände zum Abschied. „Ich werd' wohl heute immer an dich denken müssen," flüsterte er. „Und ich werd's dir nicht vergessen, wie du mich brav verteidigt haft!“.... Kanem an „Christoph!“ schaute die Stimme des Bauern über Als der Gerusene zu ihm trat, sprach der andere: „Komm' mit ins Haus. Wir müssen rechnen. Es will mir nicht stimmen!“„.. an Gerr Michel „Wir werden's schon triegen, Herr Michel!“ „Geb's Gott!“ sagte der Bauer mit gedrückter Stimme... 416 um f. Lenlang Phe, Und sie gingen ins Haus, um stundentung über den Büchern und Rechnungen zu sitzen. Ignaz, der Christoph und Annerle auf dem Galgenberg belauscht hatte, war sofort aufs Feld geeilt, um seine Neuigkeit den anderen Knechten und den Mögden mitzuteilen. Seitdem waren die beiden in aller Munde. Christoph ließen die spöttischen Bemerkungen der Leute unbekümmert, sie degegen fühlte sich in ihrer Ehre gekränkt. Sie hätte iym gern ihren Schmerz mitgeteilt, sand aber keine Gelegenheit dazu. So mußte sie, um den Leuten nicht neuen Stoff zum Gerede zu geben, so tun, als ob der Großknecht ihr gänzlich gleichgültig wäre. Dieser aber sah in ihrem Verhalten das Anzeichen zunehmender Abneigung gegen ihn. Der Schwärmer und Sonderling, der endlich glaubte, eine Freundesseele gefunden zu haben, war wiederum in seinen Hoffnungen getäuscht und fing an, eine geringere Meinung von dem Mädchen zu hegen, dem er vertrauensvoll sein Innerstes offenbart hatte. Als er eines Tages über den Hof ging, stand das Annerle mit anderen Mädchen am Waschtrog. Der roihaarige Ignaz trug ihnen Wasser zu. Christoph, den sein Weg an ihnen vorüberführte, hörte den Rotkopf eine Bemerkung machen, über die alle hell auflachten. Christoph drehte sich um, und es schien ihm, als ob das Annerle ihm ein spöttisches Lächeln zuwarf. Ein tiefer Schmerz packte ihn. Am liebsten wäre er weit hinweggeeilt in die Einsamkeit. Aber die Geschäfte hielten ihn auf dem Hofe fest. Er stellte sich hinter die Stalltür und beobachtete von dort die Gruppe am Brunnen, hörte, wie das Annerle in den lustigen Ton der anderen mit einstimmte und dem Ignaz Frage und Antwort gab. Grollend wandte er sich ab. Indem trat Peter Michel zu ihm, fragte ihn nach dem Stand der Feldarbeiten und gab ihm Auftrag, dort nach dem Rechten zu sehen. Als er, in seine Gedanken vertieft, den Hof verließ, hörte er hinter sich Geschrei und Kreischen. Das Annerle hatte dem Ignaz, der es mit dreisten Worten belästigte, ein nasses Stück Wäsche um die Ohren geschlagn. Der Bursche stand gerade im Begriff, ihr aus Rache einen Eimer Wasser über den Kopf zu gießen, als Michel die Streitenden auseinander brachte. P, 7 Christoph ging, nachvem er auf dem Felde seine Anordnungen getroffen hatte, über den Galgenberg nach Hause zurück. Längere Zeit verweilte er unter der Linde. Eine Wandlung mußte vort in ihm vor sich gegangen sein. Denn am Abend erschien er, ein ungewohnter Anblick für die Bauern, im Wirtshaus und zechte mit Leuten, mit denen er sonst nichts gemein hatte. Wiederholt trat er in den Tanzsaal und schaute den tanzenden Paaren zu. Unruhig überflog sein Blick die Gruppen, als wenn er jemand suchte. Fast kam ihn die Lust an, sich mit einem schmucken Mädchen herumzudrehen. Aber er getraute sich nicht, weil ihm das Tanzen ungewohnt war, setzte sich wieder an den Tisch und trank oft und in langen Zügen. Die Tafelrunde nahm zusehends zu. Auch Siegfried, der durch seine Kleidung von den übrigen abstach, nahm an dem Tische Platz. „Leute, trinkt, so viel ihr wollt! Ich zahle,“ sprach er. das nicht zweimal zu tun, um die Du: sagen. Die stigen zu beMan ließ sich Kellnerinnen hatten tteDigen...... Hinte ur4# manste sich Siag, „Nun habt ihr es yinter ench,; wandte sich Siegfried an seinen Nachbar. Die Ernte ist heuer gut.“ Christoph erwiderte mit einem zustimmenden Kopfnicken. Seine Gesanken schweisten anderwärts umber. „Vater wird auch herüberkommen,“ fuhr der neben ihm Sitzende fort.„De sein. Verdi wenighen. ggrant Gütiest Vaier lobt vun. Dir hattr ich's mche#agelraul. Hanest ja lieber studlert wie unseiems. Freilich kann's nicht jeder. Aber man wird ein anderer Mensch da draußen. Ja, schau' mich nur an— man wird was da draußen!“ „Denn er will heute mit euch lustig sent habt ihr es alle und du nicht zum Vist ein tüchtiger Kerl geworden, Christopb. dich h den Großsprecher mit einem langen Seite an, nickte wieder mit dem Kopfe dem Deckl seines Giases. Siegfried langen Zug und schalerte d Christoph sah Blicke von der S# und spielle mi: dem Teck.!, getette mit d. aber tat einen langen Zug und schaterte mit der Kellnerin, die ihm den leeren Krug abneymen wollte. Des Geschwirr vieler Stimmen, vermischt mit dem hellen Lachen der Dorfschönen, welche von den Burschen aus dem Tanzsaal zum Erfrischungstrunk herbeigeholt wurden, durchwogte den niederen Raum, dessen Luft mit dem dicken Qualm der Lampen und mit Tabalsrauch gefüllt war. Der Lärm legee sich ein wenig, als die Tür, die nach der Dorfstratze führte, sich öffnete und neue Gäste eintraten. „Der tolle Ignaz!“ riefen einige. „Jagerna=, wo hast du so lange gesteckt?“ ran hier und Beicherd getan, du Lotterbub!“ bewillkommnete ihn der Wildgeger Sepp und hielt ihm das Glas hin, das dieser auf einen Zug leerte. Drauf die anderen musternd, fuhr Sepp fort:„Und den Alois und den Klaus hast du auch bei dir— und schaut da die Kathi! ran, du Goldbahnerl!“ Damit holle er ein blondhaariges Mädel, welches an der Tür zögernd stehen geblieben war, an den Tisch.„Willst wohl gar schämig tun, du sackrisch' Dirn, und hast draußen dem Ignaz Busselln geschenkt? Hier Platz genommen und getrunken! Peter Michels Siegfried zahlt.— Und nachher getanzt, daß die Röcke fliegen!" Während Sepp sich mit dem Mädchen unterhielt, hatte sich Siegfried an Ignaz und Klaus gewandt. Ihr Gespräch, das anfangs laut geführt wurde, war der Austausch der Freude, in lustiger Gesellschaft einen vergnügten Abend zu verleben. Bald aber sanken die lauten Stimmen der drei zum Flüsterton herab. Sie hätten auch laut reden können; denn bei dem allgemeinen Lärmen hätte selbst ein nahe Stehender ihre Worte nicht verstanden. Aber wer ihre Augen beobachtet hätte, würde bemerkt haben, daß der„Poeten„Christel“ der Gegenstand ihres Gespräches war. Mit verständnisvollen Blicken trennten sich die drei. Klaus suchte sich bei einer lebhaft schwatzenden Gesellschaft von jungen Butschen ein Plätzchen, während Siegfried seinen rotlöpfigen Begleiter nach dem anderen Ende des Zimmers, wo der schweigsame Christoph saß, verschleppte. 6 „Grüß Gott, Christoph: redete iyn Ignaz an. „Vist auch herkommen, lustig zu sein, so ruck' hier mit 'ran. Madel, bring' Bier— auch dem Christoph noch ein Glasl!“ Dabei setzte er sich an dessen Seite. „Kommst spät, Ignaz!“ bemerkte dieser. „Immer noch zu früh, um recht fidel zu sein!“ erwiderte der andere in ausgelassener Weise.„He, Madel, nicht vorbei gegangen! Gib her! Wollen's leer machen, und kannst gleich warten und ein neues Glas bringen!“.„„„ Sprachs und trank mit einem Zuge das uverschäumende Gefäß aus. (Fortsetzung folgt.) Zu welcher Religion bekannte sich Rembrandt? Die Gelehrten streiten sich darüber, welcher Religion Rembrandt angehörte. Bode steht auf dem Standpunkt, daß der Künstler Calvinist gewesen ist, aber der mennonitische Theologe Vos versocht die alte Auffassung, der zufolge Rembrandt Baptist gewesen sein soll. Er glaubt sogar den Nachweis führen zu lönnen, daß der Meister der Gemeinschaft der„Waterbinter chenen Orangenwand, vor uns einen mächtigen Kapan##und das rubinrote Naß des berühmten„Chateau Palugyad. An einem Tischchen uns gegenüber hatte der in Betin akkreditierte österreichische Botschafter mit seinen Attach bei einer Flasche Sekt Platz genommen. Da eilte# guter Freund an uns vorüber. „Ei, Kapellhzister“— rief ich ihn an—„wohin? Und was fehlt Ihen denn—? Sie sind ja ganz aufgeregt— ganz blaßKapellizeister, St.) hat die kleine offiziell eintragen so würden zahlrei weiß, wie sehr Zweiter lannte. sondere Versamml. der Erllärung de: übrigen hatten sie weichende Aussafs: mehr in menschl. Aufsassung, die sie der biblischen allerdings daß neue die Frage ( lassen. Wenn dem so ist, meint Vos, Dinge ihre Eritärung finden. Man randt die Bibel liebte, die er wie kein hielten aber die„Waterlanders" been ab, die der Lektüre der Bibel und eiligen Textes gewidmet waren. Im ie von den anderen Bekenntnissen abvon der Person Christi, die sie sich als göttlicher Gestalt vorstellten, eine der Art, wie Rembrandt Szenen aus chte darstellt, wiederfindet. Los gibt schwäche, sich 1 den der zu, daß Forschung zu bringen. Beweis nicht vollständig ist und en notwendig sind, um volle. in Menschliche Schwächen. Von Mara Markow. (Schluß.) 4andruck verboten.] ganze Familie huldigt falscher Scham Die ganze Familie huldigt falscher Scham und fürchtet sich, vor der Welt und den näheren Bekannten lächerlich zu erscheinen, wenn sie aus ihrer einstigen Sphäre herabsteigen, nicht mehr im feinsten Teile der Großstadt wohnen würden, und nicht mehr extravagantmodern gekleidet gingen. Statt zu lachen, könnte man über dies ernste Thema fast weinen— und abgesehen davon, daß dies für mich eine der unangenehmsten Beschäftigungen ist, kann ich sie dem Leser nicht zumuten. Also ein heiteres Exempel: Es war auf dem letzten Presse=, das heißt„KonkordiaBalle“ in Wien, wo ich zu Besuch weilte. In dem feenhaft erleuchteten, mit frischen„Rosen rrachtvoll detorierten Sophiensaale wogten die Massen durcheinander. Die Größen des Geistes, der Aristokratic, der Kunst= und Finanzwelt hatten sich, wie jährlich, hier Stelldichein gegeben. Schöne Frauen, reizende Mädchen, blitzende Augen und Diamanten, kostbare Roben und Spitzen, wallende Federn und farbenprächtige Blumen, wohin oas Auge nur blickte auf dem spiegelglatten Parkett. Gegen elf Uhr hatte der feierliche Empfang des österreichischen Thronfolgers, Franz Ferdinand, die Ansprachen und Begrüßungen, das Tanzen und Promenieren in mir das Gefühl einer großen Leere des Magens wachgerufen......751523 Göstechens „Suchen wir uns jetzt ein tranliches Plapchen sagte ich zu meiner Freundin, mit der ich mich stets lmeister St.), hat die kleine Schwäche, sie stets als„ven=schrusten Mann des Jahrhunderts“ zu fühlen— lieber Himmel:#ie Natur gab einem jeden seine Mängel und Schwächen damit es ihm nie an sache zur Nachsicht gegen andre fehle“— heißtes einem ästhetischen Brke, dessen Autor mix in den Sinn kommt. Pit irgenowo in gerade nicht sthhr zul N 1 uu tragen. ist Ihnen denn nur—?“ fragte ich bes##gt Lir kennen sie alle, diese kleine Swäche des guten ... und verzeihen sie ihm gern, da# sonst ein sehr sich die Schi „Was nechmals. 166 Meinte „Ach— nicht der Rede wert!“— meinte der inwiderstehliche St...., gezwungen lüchelnd Lackstieseln drücken etwas— und——“ „Du— Kapellmeister!— Du mußt mir einen Getillen tun— die kleine Gräsin W... möchte Phlih +— enischuldigen Sie, gnädige Frau nahm Doktor Monnard von der„Presse“ meinen Bekannten unter den Arm und entführte ihn gewaltsan Gegen ein Uhr engagierte mich mein Kollege Auernbeimer zer Stadrille. „Ein Vis=à=vis wird gesuch!!“ rurt der Tanzarrangeur mit einer wahren Stentorstimme. Kapellmeister die reizende Frau seines Bruders am Arme, meldete sich bei uns. Der Schweiß perlt ihm von der Stirn— ich sehe es ihm an: er leidet Höllenqualen und ihm ist unwoht. Wer a, 1a ihm mährent „Aber, bester Freund“— flüsterte ich iym wahrens der dritten Figur zu—„wie kann man der lieben Eitelkeit zu Gefallen sich so beherrschen lassen und sich hinkte schon etwas, aber er verbiß die so quälen St. ## ann doch meinen„neuen Walzer“, den ich der„Konkordia“ gewidmet habe, nicht anders als in Lackstiefeln dirigieren—? Man würde doch über mich Und der arne„schönste Mann des Jahrhunderts“ hinkte weiter und lächelte süß beim späteren Dirigieren seines„neuen Walzers“. grante der Morgen. Die Spitzen der„Konkorlia=Kemiteetérer“ und ein Häuschen allerletzter Tanzlustiger sielen während der Heimjahrt noch in ein elegantes Café hinein— auch Blumental, der lustige, unverwüstliche Dichter, war in der Gesellschaft.— Noch hatten wir uns der Pelze und Schleier nicht entledigt, so erschien auch St.... Diesmal hinkte er ärger als der Mephisto in Goethes„Faust“— viesmal lächelie er nicht und verschwand sogleich durch eine Tür eben der Louss, Zehlt, denn unserem schönsten Kapellmeister—2“ fragte ich seine schöne Schwägerin, die sich neben mich setzte. Seite 7. Mrrus e tees tae — Schwerter Zeitung.(Amtliches Kreisblatt.) Donnerstag, 2. Junuar 1913. Pmsrer 1 Ni J.. N g. 240 11cn Nr. k. und fühlte jeder, aber General Vork war der erste, der den Entschluß zu einer Tat faßte, durch die sein Heer für zwei Monate Neutralität bewahren sollte. Das bedeutendste Moment der Konvention aber war, daß General Vork ein ganzes Armeekorps für die Freiheitskriege rettete. Als dann die Erfolge nicht ausblieben, gelobte Zar Alexander 1. die Wafsen nicht eher wieder niederzulegen, als bis auch Preußen in seiner alten Macht und Größe wieder hergestellt sei. Ein eigenartiger Zufall wollte es, daß Kaiser Wilhelm an dem bedeutungsvollen Erinnerungstage in Potsdam den russischen Kriegsminister empfing. Der Feier in Trauroggen wohnten auf preußischer Seite außer dem Kommandierenden General v. Kluck noch vier andere Generale, der Oberpräsident von Ostpreußen v. Windheim, mehrere Landräte, Oberbürgermeister usw. bei, während auf der russischen Seite Fürst Wassiltschikow, General von Martson, der Gouverneur des Gouvernements Kowno u. a. teilnahmen. In Leipzig hielt an demselben Tage der Stallmeister des Zaren Exz. von Denissoff eine Rede, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Gefühle, die vor 100 Jahren unsere Väter beseelten, ein Fundament seien für die freundnachbarlichen Beziehungen zur friedlichen und fortschrittlichen Entwicklung der beiden Völker. —— Zur Beseitigung der Verkehrssiockungen faßte der Vorstand des Verbandes der Verkehrsvereine Westfalens in seiner jüngsten Sitzung einstimmig folgende Entschließung: Eine Aeußerung, die der Minister der öffentlichen Arbeiten Zeitungsnuchrichten zufolge auf der Konserenz mit den Vertretern der Industrie zu Essen am 23. November 1912 getan hat, gibt dem Vorstand Anlaß zu der Befürchtung, daß die Eisenbahnverwaltung künftig dem Personenverkehr und seiner Entwicklung nicht die nötige Förderung zuteil werden lassen könnte, um desto mehr Gewicht auf die Besserung des Güterverkehrs zu legen. Der Vorstand bezeichnet ein solches Verfahren als den unrichtigsten Weg, der eingeschlagen werden könnte. Zwar müssen selbstverständlich die unleugbar großen, für den Industriebezirk geradezu verhängnisvollen Mängel in der Güterbeförderung so schnell wie möglich beseitigt werden. Daneben ist aber unbedint notwendig, das dem fortgesetzten Anwachsen der Bevölke=rung in unserem Interessengebiet— namentlich im Industriebezirk— entsprechenden Anwachsen des Verkehrsbedürfnisses dauernd durch Verstärkung und Besserung des Personenverkehrs ausreichend zu berücksichtigen und rechtzeitig die dafür erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Andernfalls werden nicht nur wichtige Privatinteressen geschädigt, die vollen Anspruch auf Schutz und Förderung haben, sendern auch Interessen des Staates selbst, da jede Verzögerung notwendiger Aufwendungen zu unverhältnismäßiger Vergrößerung der Kosten führt. —— Letzte Drahtmeldungen. Zwei Millionen unterschlagen. Augsburg, 2. Jan. Der in den siebziger Jahren stehende Inhaber der altangesehenen Bankfirma Gerhauser in Kaufbeuren, Joseph Gerhauser hat die Flucht ergriffen, nachdem für gestern der Konkurs angemeldet werden sollte. Aus einem hinterlassenem Schreiben, in dem er mitteilt, daß er den Tod suche, geht hervor, daß er sein Vermögen an ausländischen Börsen, besonders in London verspielt hat und fremde Gelder angegriffen hat. Die unterschlagene Summe beträgt etwa 2 Millionen Mark. Mehrere große Käsereien in Kaufbeuren und im Algüu verlieren ihr Geld, ebenso zahlreiche kleine Leute. Bemerkenswert ist, daß dem Entfloheuen noch kurz vor seinem Verschwinden die Vertretung der preußisch=süddeutschen Klassenlotterie übertragen wurde. Anarchist sestgenommen. Paris, 2. Januar. Gestern vorm. wurde der Anarchist Noury vorhaftet, der von der Polizei namei tlich wegen seiner Teilnahme an den kürzlichen Automobilattentaten in Bezons und Chantilly gesucht wurde. Belagerung von Banditen durch die Polizei. Lemberg, 2. Jan. Den hiesigen Blättern wird aus Warschau berichtet: Im Städtchen Alexandra bei Czenstochau umzingelte gestern die lizei ein einsam stehendes Haus, in welches sich mehrere Banditen geflüchtet hatten. Die Banditen gaben auf die Polizisten zahllose Schüsse ab, die von den Beamten erwidert wurden. Der Kampf tauerte über eine Stunde. Das Haus geriet in Brand und wurde völlig eingeäschert. Zwei Bauditen wurden getötet, zwei andere schwer verletzt, drei der Verbrecher sind entkommen. Zuspitzung des rumänischbulgarischen Konfliktes. Paris, 2. Jan. Hier verlautet, daß Bulgarien Silistria nicht an Numänien abzutreten gedenle. Bulgarien will sich dagegen gutwillig zu einer Grenzregulierung unter der Dobrutscha versuchen. Man befürchtet deshalb, daß Rumänien in vollem Einverständnis mit Oesterreich=Ungarn Silistria militärisch besetzen werde, zumal auch das umänische Heer schon seit einiger Zeit auf dem Kriegsfuß steht. Maßnahmen gegen die Niedermetzelung von Muselmanen. Konstantinopel, 2. Jan. Außer den Telegrammen an die Staatsoberhäupter der Großwandten die Senatoren sich schriftlich an die Ministerpräsidenten und Präsidenten der fremden Parlamente und baten um den Beistand der zivilisierken Welt, um den Niedermetzelungen von Muselmanen in den von den Truppen der Balkanmächte besetzten Gebieten ein Ende zu machen und den von der Scholle vertriebenen 150 000 Muselmonen zu helfen. Keine direkten türkisch=bulgarischen Verhandlungen. Josia, 2. Jan. Eine amtliche Mitteilung bezeichnet die Meldungen vom Aufenthalt eines angeblichen Vertreters der bulgarischen Rezierung in Konstantinopel, welcher direlte Verhandlungen mit der Türkei über die von der Türkei so sehr gewünschte Verproviantierung Adrianopels führen soll, als direkte Erfindung, die nicht einmal ein Dementi verdiene. Die Nutzlosigkeit des Widerstandes der Psorte. Sosia, 2. Jan. Entgegen den offiziösen pessimistischen Meldungen ist man in hiesigen sonst gut unterrichteten Kreisen der Ansicht, daß es den Vorstellungen und Ratschlügen dar Mächte doch gelingen wird, die Pforte von der Nutzlosigkeit ihres Widerstandes zu überzeugen und sie zur Annahme der vom Baliunbunde aufgestellten Friedensbedingungen, insbesondere zur Abtretung von Adrianopel zu bewegen. Verantwortlich für die Redaktion Friedr. Kraas. Druck u. Verlag von Carl Braus, beide in Schwerte. doppelt so groß wie im Vorjahre war das diesjährige geschäiftin Lasse Hag, ein Beweis für die steigende Beliebtheit des coffeinfreien Bohnenkaffees. Aessuseennessnsssnn! K Goschaftsverloginnig. Mein Lager befindet sich von jetzt ab in meinem neuerbauten Lagerhause Hagenerstrasse Ecke Liethgasse. Ecke Liethgasse. 9 Börstinghaus. X ZentralHeute Abend 8¼ Uhr beginnend: 28 Künstler-Konzert Eintritt frei! Eintritt frei! Es ladet freundlichst ein C. Jungesblat. Bis 1. April 1015 finden meine Sprechstunden im Westsät. Hof am Bahnhof hier, nicht mehr von 9 bis 1 Uhr, sondern von 11 Uhr vorm. bis 4 Uhr nachm. stalt. Wasserunsersuchung auf Eis, Zucker usw. Der Inhaber der Homöopathischen Heilanstalt 8846 Klein. Freitag, den 3.]anuar, morgens 8 Uhr beginnt mein Enventur. 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